Santa Ynez und Neverland

Die ganze Straße mit ihren Kurven und Graden und
wechselnden Aussichten, die Flicken der Risse im Asphalt, all
das rauscht vorbei, während ich versuche alles in mich
aufzunehmen und gleichzeitig meine Fahrspur einzuhalten.
Und dann, als nach einer (der letzten) langgezogenen Kurve ein
Stück Zaun auftaucht, breche ich das Schweigen und sage
irgendwas wie: „Dort beginnt Neverland“, oder „Der
Neverlandzaun!“
Hach, was ein Gefühl. Ein Hochgefühl.
So wie das eben ist, wenn man sich an dem richtigsten Ort der
Welt befindet und der Augenblick damit einfach perfekt ist.
Vielleicht stelle ich die Frage wo ich parken darf/soll, ich weiß
es nicht, jedenfalls parke ich im Schatten hinter der großen
Eiche und stoppe vom von der Sonne ausgeblichenem
Holzzaun.
Heike steigt aus während ich Michael noch den Song zu ende
singen lassen muss.
Dann verlasse ich auch das Auto, drücke die Tür zu und bleibe
auf dem Fleck stehen.
Der Blick auf das Security-Häuschen das in völliger Stille dort
liegt, will genossen werden. Tatsächlich ist es ganz still. Heikes
Schritte verursachen gerade die einzigen Geräusche.
Kein Auto. Keine Menschen außer uns.
Ich drehe mich einmal um mich selbst. Ganz langsam nehme
ich den Rundumblick in mich auf, während Heike ihren
Augenblick am Tor hat.
Dann drehe ich mich ein zweites Mal, diesmal mit der
Handykamera. Mache ein erstes Foto.
Irgendwie möchte ich diesen Moment nie mehr vergessen. Es
wird sich wohl eine Mischung finden lassen, zwischen
wahrnehmen und mit dem Handy aufnehmen.
Nun mache ich erste Schritte. Die kleinen Steinchen unter den
Sohlen machen Geräusche, wie Steinchen das so tun. Ich gehe
auf den Stamm der mächtigen Eiche zu.