WOP01_16_Internet_gesamt

Titel
Dienstleister haben im Onlinehandel Konjunktur. Foto: cyano66/Thinkstock
„Es ist noch Luft nach oben“
Eine Studie der Forschungsinstitute TNS Infratest und ZEW ergab,
dass die Digitale Wirtschaft in Deutschland im Zehn-Länder-Vergleich
nur Mittelmaß ist. Bundesregierung und Verbände wollen das
ändern. Auch die IHK für Ostfriesland und Papenburg möchte ihre
Unternehmer für die Digitalisierung fit machen und lud vor Kurzem
zur Info-Veranstaltung über Online-Marketing ein.
I Unzureichende Breitbandversorgung,
unklare Rechtslage, Fehlende Strategien
– Die Digitale Wirtschaft in
Deutschland ist nur mittelmäßig. Das
ist das Ergebnis einer vor Kurzem vom
Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie in Auftrag gegebenen Studie.
Die Forschungsinstitute TNS Infratest
und das ZEW Mannheim stellten in
ihrer Untersuchung fest, dass Deutschland
in einem Zehn-Länder-Vergleich
der führenden Nationen mit 53 von 100
möglichen Punkten den sechsten Platz
belegt. Die Spitzenreiter sind die Staaten
USA (80 Index-Punkte), Südkorea
(66 Punkte) und Großbritannien (57
Punkte). China und Japan platzierten
sich mit 55 Punkten knapp vor Deutschland.
„Die Zahlen zeigen, dass bei der
Digitalisierung unserer Wirtschaft Luft
nach oben ist“, sagte der Staatssekretär
im Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie, Matthias Machnig. Wichtig
sei es vor allem, dass kleine und
mittlere Unternehmen
mitgenommen würden.
Die IHK unterstützt bereits
seit mehreren Jahren
ihre Mitgliedsbetriebe
auf Info-Veranstaltungen
und Sprechtagen bei der
Nutzung der digitalen Anwendungen,
sagt IHK-Referent Hartmut Neumann:
„Wir möchten unsere Unternehmen für
die Digitale Wirtschaft fit machen.“ Erst
Ende November referierten Branchenkenner
bei einer Info-Veranstaltung für
Existenzgründer über Chancen und
Risiken der Digitalen Wirtschaft.
„Immer mehr Existenzgründer planen
Unternehmen für die
Digitale Wirtschaft
fit machen
das Internet in ihre Unternehmensstrategie
mit ein“, stellte der IHK-Referent
für Existenzgründung, Hartmut Neumann
bei der Veranstaltung fest. 76,8
Prozent der Deutschen
über 14 Jahren seien bereits
online. Davon kaufen
94 Prozent online ein.
Vor allem der Dienstleistungsmarkt
befinde
sich im Wandel, so Neumann: „Reiseportale,
Anwaltskanzleien, Finanzberatung
– Dienstleister haben im Online-Handel
Konjunktur.“
Wie das genau funktioniert und mit
welchen Strategien Unternehmer sich
eine positive Reputation im Internet
aufbauen, erklärte Stefanie Hacke von
der Schlüterschen Verlagsgesellschaft.
Im Zentrum eines guten Online-Marke-
6 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2016