BIM-Yumpu
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ISSN: 2567-8361 • ZKZ: 13989 • HUSS-MEDIEN GmbH • 10400 Berlin • 27,50 €<br />
huss<br />
www.build-ing.de 3 | 2018<br />
<strong>BIM</strong> und PS<br />
BMW in Tschechien:<br />
Der Automobilhersteller plant<br />
eine Teststrecke mit <strong>BIM</strong><br />
<strong>BIM</strong> und KI<br />
BOB in Ludwigshafen:<br />
Ein Bürohaus optimiert sich<br />
mit künstlicher Intelligenz
Foto: studiostoks/stock.adobe.com<br />
<strong>BIM</strong> –<br />
einfach<br />
machen!<br />
<strong>BIM</strong>? Build-Ing.! Jetzt Abo sichern!<br />
www.build-ing.de/magazin
editorial<br />
<strong>BIM</strong> ist …<br />
Quellen: privat | BMW Group (Cover und S. 3)<br />
… ein weites Feld (Günter Grass,<br />
nicht verbürgt).<br />
Die Ansichten über <strong>BIM</strong> sind so kontrovers<br />
wie das Œuvre des schnauzbärtigen<br />
Blechtrommlers. Fragt man in die Runde:<br />
„Was ist ein <strong>BIM</strong>-Projekt?“, sagen die<br />
einen so, die anderen so, der Rest zuckt<br />
mit den Schultern.<br />
Genau deshalb fragten wir – nicht irgendwen,<br />
sondern Fachleute: „Was ist ein<br />
<strong>BIM</strong>-Projekt – und was nicht?“<br />
Die Antworten sind fundiert, meinungsstark<br />
– und kontrovers (S. 16).<br />
Diskussion ist immer gut. Auch über die<br />
Zurückhaltung des SHK-Handwerks<br />
beim Thema <strong>BIM</strong> oder die Normungsansätze<br />
in Österreich und Deutschland –<br />
dazu zwei pointierte Kommentare als<br />
Gesprächsangebot (S. 14, S. 22).<br />
Ausführlich kommt ein <strong>BIM</strong>-Experte der<br />
ersten Stunde zu Wort. Matthias Holtschmidt<br />
ist Head of <strong>BIM</strong> im Architekturbüro von<br />
Gerkan, Marg und Partner. Er nutzte die<br />
Planungsmethodik schon, als die meisten<br />
Leute beim Kürzel <strong>BIM</strong> noch an die<br />
Berliner Immobilienmanagement GmbH<br />
dachten (S. 6).<br />
Ein noch wenig beackertes Fleckchen<br />
auf dem weitem <strong>BIM</strong>-Feld ist die Kombination<br />
<strong>BIM</strong>, Smart Home und Smart<br />
City. Dabei passt das Trio bestens zusammen.<br />
In Ludwigshafen wird mit <strong>BIM</strong><br />
ein Serien gebäude geplant, das sich<br />
dank tausender Sensoren und künstlicher<br />
Intelligenz fortlaufend selbst optimiert –<br />
zum Wohle seiner Nutzer, versteht sich<br />
(S. 32).<br />
Wer von <strong>BIM</strong> spricht, meint oft die Planung<br />
schicker Häuser. Aber <strong>BIM</strong> kann mehr.<br />
Der Automobilhersteller BMW nutzt<br />
die Methodik, um eine neue Teststrecke<br />
zu errichten. Vom Streckenverlauf<br />
bis zu Hotels und Werkstätten wird<br />
die gesamte Anlage mit <strong>BIM</strong> geplant (S. 24).<br />
Dass dafür qualifiziertes Personal benötigt<br />
wird, sollte klar sein. Wir untersuchen<br />
den Stand der <strong>BIM</strong>-Ausbildung in Deutschland:<br />
Wo klappt’s, wo hängt’s, was kostet’s?<br />
(S. 40, S. 54).<br />
Save the Date: Auf der übernächsten Seite<br />
lacht Sie ein netter junger Mann an.<br />
Er ruft Ihnen zu: „Schneid! Mich! Aus!<br />
Pinn mich an die Wand und vergiss nicht:<br />
<strong>BIM</strong>. Der Kongress. In Berlin. Im Mai. 2019.“<br />
Kundendienst für Neugierige:<br />
build-ing.de/berlin2019.<br />
Die nächste Ausgabe lesen Sie im Oktober.<br />
Dann erwartet Sie eine sechsie Überraschung.<br />
Bis dahin bleiben Sie schön neugierig und<br />
vergessen Sie nicht: <strong>BIM</strong> einfach machen –<br />
und einfach machen.<br />
Jürgen Winkler<br />
Chefredakteur<br />
„Nur weil ein<br />
3D-Modell<br />
verfügbar ist,<br />
ist das nicht<br />
gleich <strong>BIM</strong>!<br />
Matthias Wittmann<br />
auf Seite 20<br />
Streckenplanung<br />
der BMW-Teststrecke<br />
Build-Ing. 3 | 2018 3
inhalt<br />
„<br />
reden<br />
planen<br />
Von <strong>BIM</strong><br />
profitieren<br />
in erster Linie<br />
die Auftraggeber.<br />
Matthias Holtschmidt<br />
auf Seite 6<br />
Build-Ing. online<br />
Hinter diesem Icon finden Sie den<br />
Kurzlink zum Artikel.<br />
06 „<strong>BIM</strong> lässt eine Marktbereinigung<br />
erwarten“<br />
<strong>BIM</strong>-Manager<br />
Matthias Holtschmidt ahnt,<br />
was kleineren Büros<br />
bevorsteht<br />
14 <strong>BIM</strong> geht mich<br />
nichts an<br />
Beim SHK-Handwerk<br />
stößt <strong>BIM</strong> auf große Skepsis.<br />
Ein Kommentar von<br />
Hans-Arno Kloep<br />
16 Was ist ein <strong>BIM</strong>-Projekt?<br />
Eine Frage, viele Antworten.<br />
Was meinen Sie?<br />
22 Kennen Sie den<br />
Merkmalserver?<br />
Nein? Dann sind Sie<br />
kein Österreicher.<br />
Lars Oberwinter kommentiert<br />
die Normungsansätze<br />
bei Ösis und Piefkes<br />
24 Vrooom!<br />
BMW plant eine neue<br />
Teststrecke mit <strong>BIM</strong>.<br />
Warum mit <strong>BIM</strong>?<br />
Das wissen Pelle Meholm<br />
und Jens Bredehorn<br />
32 Ein (fast) perfektes Haus<br />
Ein Seriengebäude soll sich<br />
selbst optimieren. Fluch oder<br />
Segen? Volker Zappe und<br />
Alexander Dellen klären auf<br />
36 <strong>BIM</strong>-Frage Nr. 2:<br />
Wer macht was?<br />
Die <strong>BIM</strong>-Methodik verlangt<br />
eine klare Definition der Rollen<br />
aller Beteiligten.<br />
Von Nikolaus Möllenhoff<br />
Quellen: gmp | LaCozza/stock.adobe.com<br />
4 Build-Ing. 3|2018
inhalt<br />
machen<br />
40 Auf den Standard kommt es an<br />
<strong>BIM</strong>-Schulungen haben<br />
Hochkonjunktur.<br />
Worauf man bei der Auswahl<br />
achten soll, erklärt<br />
Marian Behaneck<br />
46 Verschenkter Datenschatz<br />
Ausgerechnet jene <strong>BIM</strong>-Phase,<br />
die für die Kosten wichtig ist,<br />
nutzen Bauherren kaum:<br />
Die Bewirtschaftung.<br />
Von Adrian Wildenauer<br />
50 Vergaberecht & <strong>BIM</strong>:<br />
Vorteil für Spezialisten?<br />
Über die Anforderungen<br />
an das Vergaberecht<br />
bei <strong>BIM</strong>-Projekten.<br />
Von Eduard Dischke<br />
52 Digitaler Wandel<br />
bei der Wertermittlung<br />
<strong>BIM</strong> verändert auch die<br />
Bewertung von Gebäuden –<br />
dank 3D-Modell und<br />
Virtual Reality.<br />
Von Hagen Schmidt-Bleker<br />
54 <strong>BIM</strong>-City Aachen<br />
Ein neuer Studiengang<br />
an der FH Aachen festigt den<br />
Ruf der Stadt als <strong>BIM</strong>-Hotspot.<br />
Von Goar T. Werner und<br />
Dr. Kerstin Burmeister<br />
56 Produkte<br />
58 Termine • Vorschau •<br />
Impressum<br />
„Das ist mal wieder<br />
eine typisch deutsche<br />
Erbsenzählerei.<br />
Martin Behaneck<br />
auf Seite 16<br />
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Save<br />
the date!<br />
Bild: studiostoks/stock.adobe.com<br />
Was:<br />
<strong>BIM</strong> – Der Kongress<br />
Warum:<br />
<strong>BIM</strong> – einfach machen<br />
Wo: Berlin<br />
Wann: 15. Mai 2019<br />
Wer & Wie:<br />
build-ing.de/berlin2019
eden
Architekten im Interview<br />
„<strong>BIM</strong> lässt eine<br />
Marktbereinigung<br />
erwarten“<br />
Freie Architekten und kleine Büros sind skeptisch, ob sie von <strong>BIM</strong> profitieren –<br />
oder ob Ihnen die neue Planungsmethodik das Genick bricht.<br />
Matthias Holtschmidt, Head of <strong>BIM</strong> im Büro von Gerkan, Marg und Partner,<br />
kann nur teilweise Entwarnung geben. Seine langjährigen Erfahrungen<br />
machen ihn trotzdem optimistisch – <strong>BIM</strong> ist die Methode der Zukunft.<br />
▶
eden<br />
Interview: Jürgen Winkler<br />
Build-Ing.: Das Büro von Gerkan,<br />
Marg und Partner (gmp) zählt zu den<br />
renommiertesten Architekturbüros<br />
Deutschlands. Kommt ein Büro dieser<br />
Größe heutzutage nicht mehr an <strong>BIM</strong><br />
vorbei, wenn es im Geschäft bleiben will?<br />
Matthias Holtschmidt: gmp hat früh erkannt,<br />
dass die Planungsmethode <strong>BIM</strong> ein Weg sein<br />
kann, um Planungsabläufe und Projektprozesse<br />
zu verbessern und so die Projektqualität anzuheben.<br />
Dazu beigetragen hat auch der Kontakt<br />
zu unseren asiatischen und insbesondere chinesischen<br />
Planungspartnern, die die Methode<br />
<strong>BIM</strong> schon seit Längerem anwenden.<br />
Wann fiel bei gmp die Entscheidung<br />
für <strong>BIM</strong>?<br />
Das kommt darauf an, wie man die Frage versteht.<br />
Ein erstes großes Projekt unter <strong>BIM</strong>Voraus <br />
setzungen – heute würde man es ein Big Open<br />
<strong>BIM</strong>Projekt nennen – wurde von gmp zwischen<br />
2007 und 2012 umgesetzt. Obwohl die Planungsmethode<br />
<strong>BIM</strong> zum damaligen Zeitpunkt bei gmp<br />
noch nahezu unbekannt war, konnte das Projekt<br />
erfolgreich abgeschlossen werden. 2014 wurde<br />
dann ein <strong>BIM</strong>Entwicklungsteam gegründet,<br />
um die Grundlagen von <strong>BIM</strong> zu ermitteln und<br />
die Einführung von <strong>BIM</strong> vorzubereiten.<br />
Woher kam das Personal? Wurden die<br />
Mitarbeiter speziell für <strong>BIM</strong> geschult?<br />
gmp verfügt seit jeher über eine sehr potente<br />
ITAbteilung, die sich während der <strong>BIM</strong>Einführung<br />
stark mit den softwaretechnischen Voraussetzungen<br />
von <strong>BIM</strong> auseinandergesetzt hat.<br />
Im Team mit langjährig projekterfahrenen Planungsarchitekten<br />
wurden ein Konzept für den<br />
Einsatz von <strong>BIM</strong> entwickelt und die grundlegenden<br />
Voraussetzungen zur Einführung von <strong>BIM</strong><br />
geschaffen.<br />
Dabei näherte man sich dem Thema <strong>BIM</strong> in<br />
einem mehrjährigen Entwicklungsprozess auf<br />
theoretischer Basis von allen Seiten. Das schuf<br />
die Voraussetzungen für einen funktionierenden<br />
<strong>BIM</strong>Planungsprozess. In Vorbereitung des<br />
ersten <strong>BIM</strong>Projektes wurden alle grundlegenden<br />
Voraussetzungen erarbeitet, getestet und<br />
abgestimmt. Beim ersten Pilotprojek t wurden<br />
dann die erarbeiteten prozessualen Grund lagen<br />
und Vorgaben für die Umsetzung eines <strong>BIM</strong><br />
Projektes geprüft und die ersten gmpMitarbeiter<br />
in der Anwendung der Modellierungssoftware<br />
und den erforderlichen <strong>BIM</strong>Prozessen<br />
geschult.<br />
Dipl.-Arch. Matthias<br />
Holtschmidt<br />
studierte bis 1997<br />
Architektur an der<br />
RWTH Aachen.<br />
1998 wurde er als<br />
Architekt im Büro gmp<br />
in Hamburg angestellt.<br />
Von 2009 bis 2013<br />
war er Chief Architect,<br />
von 2014 bis 2016 <strong>BIM</strong><br />
Director. In dieser<br />
Funktion verantwortete<br />
er die Konzeptionierung<br />
und Leitung der<br />
<strong>BIM</strong>-Implementierung<br />
bei gmp. Seit 2017 leitet<br />
Matthias Holtschmidt<br />
als Head of <strong>BIM</strong><br />
die <strong>BIM</strong>-Abteilung<br />
von gmp.<br />
gmp-architekten.de<br />
Wie entwickelte sich der Personalbestand<br />
für <strong>BIM</strong>?<br />
gmp hat sich entschieden, die Methode <strong>BIM</strong><br />
projektweise einzuführen. Dies bedeutet, dass<br />
jeweils das gesamte Projektteam eines neuen<br />
<strong>BIM</strong>Projektes angelernt und auf die Anwendung<br />
der Methode <strong>BIM</strong> eingestellt werden<br />
muss. Dabei greift gmp auf den vorhandenen<br />
Personalbestand zurück. Der Personalbestand<br />
hat sich deshalb aufgrund der Einführung der<br />
Methode <strong>BIM</strong> nur marginal verändert . Grundsätzlich<br />
werden die neuen <strong>BIM</strong>Projekte aus<br />
dem vorhandenen Mitarbeiterpool besetzt. Ziel<br />
ist es, auf diese Weise alle Mitarbeiter sukzessive<br />
auf die modellbasierte Planungsweise und<br />
die Methode <strong>BIM</strong> umzustellen.<br />
Wie war die Resonanz der Mitarbeiter<br />
auf die Einführung von <strong>BIM</strong>?<br />
Wie bei allen Neuerungen gibt es unterschiedliche<br />
Reaktionen auf die Einführung der Methode<br />
<strong>BIM</strong>. Jeder Mensch reagiert anders, was<br />
für den einen interessant und spannend ist, mag<br />
auf den anderen verängstigend wirken. Grundsätzlich<br />
lässt sich jedoch eine überaus positive<br />
Haltung gegenüber der modellbasierten Planungsweise<br />
feststellen, insbesondere bei denjenigen,<br />
die erste Erfahrungen mit der Methode<br />
<strong>BIM</strong> sammeln konnten.<br />
Welche technischen Voraussetzungen<br />
musste gmp für <strong>BIM</strong> schaffen?<br />
Die Umstellung auf die modell basierte Arbeitsweise<br />
erforderte eine neue BasisCADSoftware.<br />
gmp hat sich für Autodesk Revit entschieden.<br />
Über den Einsatz dieser 3DBasismodellierungssoftware<br />
hinaus bedarf es weiterer Applikationen<br />
und Softwaretools, um einen flüssigen<br />
und reibungslosen Arbeits ablauf mit der<br />
Methode <strong>BIM</strong> zu gewährleisten. Unabhängig<br />
von der Software sind alle <strong>BIM</strong>Arbeitsplätze<br />
bei gmp auch hardwaretechnisch auf die Anforderungen<br />
der Methode <strong>BIM</strong> ausgelegt: leistungsfähige<br />
CADRechner, extra große Monitore,<br />
ein arbeitsplatzbezogenes Videokonferenzsystem<br />
und VOIPTelefonie.<br />
Über welche Aufgaben, Fähigkeiten<br />
und Qualifikationen muss nach Ihrer<br />
Erfahrung ein <strong>BIM</strong>-Manager verfügen?<br />
Die Rolle des <strong>BIM</strong>Managers ist bei gmp mit<br />
etwas anderen Anforderungen versehen, als sie<br />
in den gängigen Darstellungen beschrieben<br />
werden. Die Aufgabe des <strong>BIM</strong>Managers besteht<br />
hier in der übergeordneten Betreuung der<br />
einzelnen <strong>BIM</strong>Projekte, dem übergeordneten<br />
Quellen: gmp<br />
8 Build-Ing. 3 | 2018
eden<br />
Kontakt zur Auftraggeberseite in Sachen <strong>BIM</strong>,<br />
der Kontrolle der Einhaltung der prozessualen<br />
Vorgaben zur Umsetzung der Methode <strong>BIM</strong>,<br />
dem Erstellen der entsprechenden <strong>BIM</strong>Vertragsdokumente<br />
sowie der Vorbereitung neuer<br />
<strong>BIM</strong>Projekte.<br />
Eine modelltechnische Kontrollfunktion im<br />
Sinn einer qualitätsbezogenen Modellprüfung<br />
– wie anderswo teilweise dem <strong>BIM</strong>Manager<br />
zugewiesen – wird bei gmp vom <strong>BIM</strong>Koordinator<br />
oder vom <strong>BIM</strong>Gesamt koordinator übernommen.<br />
Wie definieren Sie das Profil eines<br />
<strong>BIM</strong>-Koordinatoren?<br />
<strong>BIM</strong>Koordinator ist bei gmp grundsätzlich<br />
für die technische Koordination der Modelle,<br />
ihre qualitative Prüfung sowie das Einhalten<br />
der <strong>BIM</strong>Prozesse im Projekt zuständig. Dabei<br />
unterscheiden wir zwischen dem <strong>BIM</strong>Gesamtkoordinator,<br />
der die Gesamtheit aller Fachmodelle<br />
koordiniert, und dem <strong>BIM</strong>Fachmodellkoordinator,<br />
der für die Koordination<br />
des Modells der Fachdisziplin zuständig ist.<br />
Gibt es in Deutschland eine qualifizierte<br />
Ausbildung für <strong>BIM</strong>-Manager oder<br />
-Koordinatoren?<br />
Nein. Im Rahmen der Richtliniensetzung für<br />
<strong>BIM</strong> (z. B. VDIRichtlinie 2552) wird zurzeit<br />
versucht, die Anforderungen an die Ausbildung<br />
eines <strong>BIM</strong>Managers oder <strong>BIM</strong>Koordinators<br />
zu definieren. Davon unabhängig gibt es in<br />
Deutschland unterschiedliche Anbieter, die<br />
eine Ausbildung zum <strong>BIM</strong>Manager oder<br />
Koordinator anbieten. Diese Angebote sind<br />
jedoch meist stark softwarebezogen und umreißen<br />
die Erfordernisse der Methode <strong>BIM</strong> oft<br />
nur oberflächlich. Aufgrund der weitreichenden<br />
Kenntnisse, über die ein <strong>BIM</strong>Manager<br />
oder <strong>BIM</strong>Koordinator verfügen muss, ist dies<br />
jedoch nicht verwunderlich.<br />
Die wichtigste Voraussetzung für <strong>BIM</strong>Manager<br />
oder <strong>BIM</strong>Koordinatoren ist ein Grundverständnis<br />
für die Methode <strong>BIM</strong> und ihre Prozesse.<br />
Die <strong>BIM</strong>Koordinatoren benötigen außerdem<br />
eine fundierte Kenntnis der benötigten<br />
Softwaretools.<br />
Welche Vorteile hat gmp durch die<br />
Anwendung der <strong>BIM</strong>-Methodik –<br />
und welche Nachteile?<br />
Für gmp ergeben sich keine wirtschaftlichen<br />
Vorteile in der Einführungsphase von <strong>BIM</strong>.<br />
Die Vorteile liegen eher auf der qualitativtechnischen<br />
Seite. Durch die permanente technische<br />
Prüfung der Modelle und Planungsinhalte lässt<br />
sich eine sehr hohe technische Planungsqualität<br />
erreichen. In erster Linie profitieren deshalb<br />
die Auftraggeber von <strong>BIM</strong>. Sie können auf eine<br />
eng aufeinander abgestimmte, fehlerfreiere und<br />
vollständigere (und später im Rahmen des FM<br />
nachverwertbare) Planung zurückgreifen.<br />
Wir hoffen jedoch, dass sich nach flächendeckender<br />
<strong>BIM</strong>Einführung und ausreichender<br />
Erfahrung der Planungsteams Synergieeffekte<br />
einstellen, die sich auch auf gmp vorteilhaft<br />
auswirken.<br />
Sofern man bei der Methode <strong>BIM</strong> von Nachteilen<br />
sprechen kann, liegen diese in einem<br />
nicht unerheblichen zusätzlichen Arbeitsaufwand,<br />
der prozessual bedingt ist. Im Vergleich<br />
mit früheren Planungsprozessen stellen die<br />
permanente Anreicherung der Modelle mit Planungsinformationen<br />
sowie die regelmäßigen<br />
und in kurzen Intervallen stattfindenden<br />
Modellprüfungen und Modellkoordinationen<br />
einen nicht gerade geringen Mehraufwand dar.<br />
Welche Auswirkungen wird <strong>BIM</strong> auf die<br />
deutsche Architekturszene haben?<br />
Kommt es zu einer Marktbereinigung?<br />
Die sich abzeichnende Nachfrage nach Projekten,<br />
die unter Anwendung der Methode <strong>BIM</strong><br />
▶<br />
gmp plant und baut weltweit<br />
– mit und ohne <strong>BIM</strong>:<br />
Hanoi Museum (Vietnam)<br />
„Gegenwärtig<br />
gibt es keine<br />
qualifizierte<br />
Ausbildung für<br />
<strong>BIM</strong>-Manager.<br />
Build-Ing. 3 | 2018 9
eden<br />
umgesetzt werden sollen, lässt durchaus eine<br />
gewisse Marktbereinigung erwarten. Die konsequente<br />
Anwendung der Methode <strong>BIM</strong> erfordert<br />
einen nicht unerheblichen technischen und<br />
personellen Aufwand, der nicht von jedem kleineren<br />
Architekturbüro erbracht werden kann<br />
– auch wegen des möglichen honorartechnischen<br />
Ausgleichs. Für <strong>BIM</strong> ist eine gewisse<br />
technische und personelle Potenz erforderlich,<br />
die zugekauft werden muss, sofern sie nicht in<br />
den jeweiligen Architekturbüros vorhanden ist.<br />
Um den Aufwand hierfür möglichst gering und<br />
tragbar zu halten, bieten sich durchaus Arbeitsgemeinschaften<br />
oder Kooperativen von Architekturbüros<br />
an.<br />
Es ist jedoch fraglich, ob die Anwendung der<br />
Methode <strong>BIM</strong> grundsätzlich für alle Projektgrößen<br />
erforderlich oder sinnvoll ist. Sicherlich<br />
wird der Aufwand, den die Methode <strong>BIM</strong><br />
mit sich bringt, für kleinere Projekte zu groß<br />
und nicht rentabel sein. Insofern bleiben sicher<br />
Nischen erhalten, in denen sich auch kleinere<br />
Büros bewegen können.<br />
Ist der Stufenplan des Bundesministers<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
zur Einführung von <strong>BIM</strong> hilfreich?<br />
Ja, weil er eine zeitliche Komponente bei der<br />
Einführung von <strong>BIM</strong> ins Spiel bringt. Ohne<br />
diese zeitliche Komponente und auch die Bindung<br />
der öffentlichen Hand an die zeitlichen<br />
Vorgaben dürfte die flächendeckende Einführung<br />
von <strong>BIM</strong> schwer werden. <strong>BIM</strong> bedeutet<br />
für alle teilnehmenden Parteien einen grundlegenden<br />
Wandel in der Herangehensweise und<br />
in der Umsetzung von Projekten. Ohne eine<br />
verpflichtende Vorgabe würde es schwer werden,<br />
auf freiwilliger Basis diese Änderung zu<br />
bewerkstelligen.<br />
Ist das Ziel des Stufenplans, ab 2020<br />
<strong>BIM</strong> bei neu zu planenden Projekten<br />
im Zuständigkeitsbereich des BMVI<br />
regelmäßig anzuwenden, realistisch?<br />
Das lässt sich aus Sicht eines Architekturbüros<br />
schwer beurteilen. Um dies einschätzen zu können,<br />
müsste man genauere Kenntnisse darüber<br />
besitzen, wie konsequent die Einführung von<br />
<strong>BIM</strong> in den ausführenden Behörden vorangetrieben<br />
wird. Wichtig ist jedoch, dass ein<br />
Zieltermin überhaupt genannt und seine Einhaltung<br />
angestrebt wird. Wir merken jedoch,<br />
dass <strong>BIM</strong> bei öffentlichen Aufträgen mittlerweile<br />
ein festes Thema ist. Insofern gehen wir<br />
davon aus, dass der Zieltermin 2020 durchaus<br />
ernst genommen wird.<br />
2007<br />
Den vollständigen wurde bei gmp Artikel<br />
das erste <strong>BIM</strong>-Projekt<br />
erhalten umgesetzt Sie hier.<br />
2014<br />
gründete gmp<br />
ein <strong>BIM</strong>-<br />
Entwicklungsteam<br />
Wie hoch ist die Bereitschaft privater<br />
Bauherren, <strong>BIM</strong> als Planungsmethode<br />
anzuwenden?<br />
Wir stellen fest, dass auch auf Seiten privater<br />
Auftraggeber ein Interesse an <strong>BIM</strong> besteht.<br />
Man muss dazu jedoch sagen, dass die treibende<br />
Kraft oftmals noch von Seiten der Projektsteuerer<br />
oder ausführenden Generalunternehmer<br />
kommt, die sich von der Anwendung der Methode<br />
<strong>BIM</strong> einen Nutzen versprechen. Leider<br />
ist bei privaten Auftraggebern das Wissen über<br />
die Vorteile der Methode <strong>BIM</strong> noch nicht sehr<br />
verbreitet.<br />
Ab welcher Projektgröße sind private<br />
Bauherren an <strong>BIM</strong> interessiert?<br />
Die Projektgröße spielt eher eine untergeordnete<br />
Rolle. Wichtiger ist vielmehr der Nutzen,<br />
den ein privater Bauherr oder Auftraggeber aus<br />
der Anwendung der Methode <strong>BIM</strong> ziehen kann.<br />
Hierzu gehören die klassischen Anwendungsfälle<br />
wie eine frühzeitig vertiefte Planung zur<br />
Validierung der Auskömmlichkeit der zur Verfügung<br />
stehenden Gelder, ein konfliktfreierer<br />
Planungs und Bauablauf sowie die Nachnutzung<br />
der Modelle und Modellinformationen<br />
im Rahmen des Facility Managements und der<br />
Objektbetreuung.<br />
Wird <strong>BIM</strong> bereits bei Ausschreibungen<br />
verlangt?<br />
Ja, <strong>BIM</strong> in Ausschreibungen als Planungsmethode<br />
für die Projektumsetzung beschrieben<br />
und verlangt.<br />
Halten Sie es für sinnvoll, bei Ausschreibungen<br />
<strong>BIM</strong>-fähige Unterlagen<br />
zu fordern?<br />
Die Planungsteilnehmer entsprechend ihrer<br />
<strong>BIM</strong>Qualifikation auszuwählen, ist durchaus<br />
richtig. Auf welchem Weg letztendlich die Auswahl<br />
der Projektteilnehmer getroffen und wie<br />
dabei die <strong>BIM</strong>Reife der Bewerber festgestellt<br />
wird, ist eher nebensächlich. Zurzeit gängige<br />
Wege zur Feststellung des <strong>BIM</strong>Reifegrades<br />
eines Bewerbers sind Selbstauskünfte mit Darstellung<br />
von Referenzprojekten sowie das frühzeitige<br />
Abfordern eines qualifizierten 3DModells<br />
im Rahmen eines Wettbewerbs.<br />
Sind öffentliche Auftraggeber strukturell<br />
auf <strong>BIM</strong> vorbereitet? Wie gestaltet sich<br />
die Zusammenarbeit mit Behörden?<br />
Hier haben wir noch relativ wenig Erfahrung<br />
sammeln können. Der allgemeine Eindruck ist<br />
jedoch, dass es seitens der Behörden nur selten<br />
10 Build-Ing. 3|2018
eden<br />
Berührungspunkte mit der Methode <strong>BIM</strong> gibt.<br />
Der Eindruck kann aber auch täuschen.<br />
Nutzen Sie Closed <strong>BIM</strong> oder Open <strong>BIM</strong>?<br />
Wir nutzen beide Varianten. Grundsätzlich ist<br />
gmp auf den Einsatz der Open<strong>BIM</strong>Variante Variante<br />
von Big<strong>BIM</strong>Projekten eingestellt, da sie allen<br />
an der Planung beteiligten Parteien die Möglichkeit<br />
gibt, mit der von ihr bevorzugten Modellierungssoftware<br />
zu arbeiten.<br />
Unabängig davon benötigen wir für die Prüfung<br />
und Koordination der einzelnen Fachmodelle<br />
auch Dateien im IFCFormat. Deshalb<br />
kann auch bei Closed<strong>BIM</strong>Projekten nicht<br />
auf den Austausch von IFCDateien verzichtet<br />
werden.<br />
Wie übergeben Sie die Daten an<br />
Fachplaner?<br />
Der Austausch der Modelldateien erfolgt meist<br />
über auftraggeberseitig bereitgestellte Austauschplattformen.<br />
Das verläuft gewöhnlich<br />
komplikationslos.<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Wer besitzt die Urheberrechte an einem<br />
3D-Modell, das bei gmp entstand, aber im<br />
weiteren Prozess von anderen Gewerken<br />
ergänzt wurde?<br />
Grundsätzlich verbleibt das Urheberrecht einer<br />
Planung beim Verfasser der Planung. Dies gilt im<br />
gleichen Maße für das Urheberrecht an den erstellten<br />
Modellen. Das Urheberrecht wird durch<br />
die modellbasierte Bearbeitung einer Planung<br />
nicht verändert. Hierzu ist anzumerken, dass die<br />
Fachmodelle einer Planung vollständig im Verantwortungsbereich<br />
dieser Planungsdisziplin<br />
verbleiben. Das Bearbeiten fremder Fachmodelle<br />
ist organisatorisch auszuschließen. Hintergrund<br />
hierfür sind weniger urheberrechtliche<br />
Gründe, sondern haftungsrechtliche Aspekte.<br />
Arbeiten alle Planer im selben 3D-Modell?<br />
Nein. Zwar besteht die Möglichkeit, dass alle<br />
Planer an einem gemeinsamen Modell arbeiten,<br />
dies ist jedoch organisatorisch nicht einfach<br />
umzusetzen. Aus gmpSicht zielführender und<br />
den bisherigen Planungsgewohnheiten entsprechender<br />
ist das Arbeiten mit einzelnen Fachmodellen,<br />
die vom Gesamtkoordinator in festen<br />
Intervallen zu einem Koordinationsmodell<br />
zusammengefügt werden.<br />
Wer überwacht, dass jede Änderung am<br />
Projekt ins 3D-Modell eingepflegt wird?<br />
Die technische Koordination der Modellveränderungen<br />
oder Modellierungsfehler obliegt<br />
▶<br />
Build-Ing. 3|2018 11
eden<br />
dem <strong>BIM</strong>Koordinator bzw. dem <strong>BIM</strong>Gesamtkoordinator.<br />
Er ist diejenige Instanz, die<br />
regelmäßig die Modelle überprüft, die festgestellten<br />
Mängel und Fehler festhält und den<br />
betreffenden Beteiligten zur Lösung zuweist.<br />
In seinem Verantwortungsbereich liegt auch<br />
das Nachziehen und Verfolgen der festgestellten<br />
und zur Lösung zugewiesenen Mängel und<br />
Fehler.<br />
Wie ist die Informationskette organisiert,<br />
um Änderungen, die z. B. auf der<br />
Baustelle oder in anderen Planungsbüros<br />
erfolgen, zum <strong>BIM</strong>-Manager<br />
durchzustellen?<br />
Wir nutzen dafür das Kollaborationstool <strong>BIM</strong>collab.<br />
Darüber können alle Änderungen,<br />
Mängel, Überarbeitungen usw. zwischen den<br />
Planungsbeteiligten ausgetauscht werden.<br />
Durch die gemeinsame Nutzung dieses<br />
Kollaborationstools ist gewährleistet, dass alle<br />
Änderungen, Fehler usw. sicher erfasst und<br />
nachvollziehbar dokumentiert sind. Dem<br />
<strong>BIM</strong>Koordinator obliegt es, die über das Tool<br />
vermittelten Handlungsaufforderungen an die<br />
Planungsbeteiligten zu kontrollieren und<br />
durchzusetzen.<br />
Wer entscheidet, welche Änderung<br />
ins 3D-Modell übernommen wird?<br />
Das wird im Vorfeld im Rahmen der Erstellung<br />
des <strong>BIM</strong>Abwicklungsplans (BAP) definiert<br />
und beruht auf den auftraggeberseitig<br />
genannten Zielen zur Nutzung der Modelle.<br />
Grundsätzlich ist es jedoch so, dass nach wie<br />
vor die planenden Kollegen sowie der Planungsleiter<br />
die Entscheidungen treffen, ob Planungsänderungen<br />
vorgenommen werden müssen<br />
oder nicht. Der <strong>BIM</strong>Koordinator überprüft<br />
dann lediglich technisch, ob die Änderungen<br />
auch wirklich in das Modell übertragen<br />
worden.<br />
Wird <strong>BIM</strong> auch auf der Baustelle<br />
eingesetzt?<br />
In den <strong>BIM</strong>Projekten von gmp steht die Nutzung<br />
von <strong>BIM</strong> auf der Baustelle noch an. Bisher<br />
konnten wir hier noch keine Erfahrungen<br />
sammeln.<br />
Wie sichern Sie die elektronischen Daten<br />
vor Verlust oder Hacking? Werden die<br />
Pläne und Listen zusätzlich auf Papier<br />
archiviert?<br />
Nein, die Daten werden nicht in Papierform<br />
gesichert. Projektdaten werden sowohl auf der<br />
„Die Nachteile<br />
von <strong>BIM</strong><br />
liegen in einem<br />
nicht unerheblichen<br />
zusätzlichen<br />
Arbeitsaufwand.<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Projektplattform als auch gmpintern separat<br />
abgelegt und gesichert.<br />
Die gmpIT betreibt verschiedene Backupsysteme,<br />
von der professionellen Backupsoftware,<br />
mit der das Backup auf verschiedene<br />
Standorte überspielt und in speziell geschützten<br />
Netzen aufbewahrt wird, bis zu regelmäßi <br />
gen Snapshots der Serverinfrastruktur, die<br />
komplett virtuell in einem Hochverfügbarkeitsumfeld<br />
geführt wird und ohne Unterbrechung<br />
einen möglichen Serverausfall kompensiert.<br />
Es gab bereits Angriffe und Verschlüsselungstrojaner,<br />
die jedoch aufgrund der mehrstufigen<br />
Sicherheitsarchitektur der gmpIT<br />
keinen Schaden verursachen konnten. Darüber<br />
hinaus werden die Daten von <strong>BIM</strong>Projekten<br />
jede Stunde gesichert.<br />
Mussten Sie einen Auftrag ablehnen,<br />
weil der Bauherr <strong>BIM</strong> forderte, Sie aber<br />
keine Planer oder Statiker finden konnten,<br />
die mit <strong>BIM</strong> arbeiten?<br />
Nein, diese Situation ist noch nicht aufgetreten.<br />
Für gewöhnlich klärt der Auftraggeber im Vorfeld<br />
eines Projektes die <strong>BIM</strong>Fähigkeit der Projektteilnehmer.<br />
Es hat jedoch schon Projekte<br />
gegeben, bei denen nicht alle Planungspartner<br />
über <strong>BIM</strong>Erfahrungen verfügten. Gemeinsam<br />
mit dem Auftraggeber wurde entschieden,<br />
diese Projekte dennoch als <strong>BIM</strong>Projekte umzusetzen<br />
und die betreffenden Planungsteilnehmer<br />
entsprechend anzulernen.<br />
Ab welcher Leistungsphase arbeiten Sie<br />
mit <strong>BIM</strong>?<br />
Bei gmp starten <strong>BIM</strong>Projekte meist ab Leistungsphase<br />
2 oder 3. Ein früherer Einsatz von<br />
<strong>BIM</strong> ist nicht zielführend, da in Leistungsphase<br />
1 für gewöhnlich noch keine Planung betrieben<br />
wird, die sich über den <strong>BIM</strong>Prozess<br />
sinnvoll abstimmen lässt. Jedoch nutzen wir die<br />
modellbasierte Planung durchaus schon im<br />
Wettbewerb.<br />
Wie wird der zusätzliche Aufwand<br />
für Architekten, die mit <strong>BIM</strong> arbeiten,<br />
honoriert?<br />
Das hängt gegenwärtig von den Verhandlungen<br />
mit den Auftraggebern ab. Es liegt im individuellen<br />
Verhandlungsgeschick jedes Planers,<br />
sich die <strong>BIM</strong>Leistungen entsprechend<br />
vergüten zu lassen. Tatsache ist jedoch, dass es<br />
unter <strong>BIM</strong> einen nicht unerheblichen Mehraufwand<br />
in der Koordination und Umsetzung<br />
der Projekte gibt.<br />
12 Build-Ing. 3|2018
eden<br />
Muss die HOAI in Bezug auf <strong>BIM</strong><br />
nachgebessert werden?<br />
Die HOAI sollte die zusätzlichen <strong>BIM</strong>Leistungen<br />
grundsätzlich berücksichtigen. Gegenwärtig<br />
gibt es Vorschläge der Bundesarchitek<br />
tenkammer zu <strong>BIM</strong>Leistungsbildern. In den<br />
Leistungsbildern werden neue Besondere Leistungen,<br />
die unter <strong>BIM</strong> anfallen können, auf<br />
geführt. Nicht berücksichtigt wird jedoch in<br />
den Leistungsbildern der große Aufwand der<br />
<strong>BIM</strong>Koordination, die als Grundleistung in<br />
die allgemeine Koordinationspflicht des Architekten<br />
verschoben wird. Dies entspricht jedoch<br />
aus unserer Sicht nicht den Erfordernissen der<br />
Methode <strong>BIM</strong> und den sich hieraus ergebenden<br />
hohen Koordinationsaufwänden. Hier<br />
bedarf<br />
es aus unserer Sicht einer deutlichen<br />
Korrektur.<br />
Gibt es eine Untergrenze im Bauvolumen,<br />
ab der sich <strong>BIM</strong> nicht mehr<br />
rentiert?<br />
Grundsätzlich ist <strong>BIM</strong> als Projektmanagementmethode<br />
für jedes Projekt anwendbar. Ob sich<br />
der Einsatz von <strong>BIM</strong> bei sehr kleinen Projekten<br />
jedoch lohnt, ist fraglich. Hier begrenzt sicherlich<br />
der nicht unerhebliche technische Aufwand<br />
den Einsatz.<br />
In der öffentlichen Wahrnehmung<br />
werden die Probleme auf Großbaustellen<br />
wie Elbphilharmonie, Flughafen BER<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
oder Stuttgart 21 u.a. damit verbunden,<br />
dass diese Projekte nicht mit der<br />
<strong>BIM</strong>-Methodik geplant wurden.<br />
Ist diese Wahrnehmung korrekt?<br />
Nein. Die Probleme, die bei diesen Projekten<br />
aufgetreten sind, liegen auf anderen Ebenen.<br />
Sicherlich kann die Anwendung der Methode<br />
<strong>BIM</strong> die Planungen bei Großprojekten besser<br />
verzahnen, Terminverzögerungen verringern<br />
und Planungsfehler reduzieren helfen. Dies gilt<br />
jedoch für alle Projekte, die unter Anwendung<br />
von <strong>BIM</strong> umgesetzt werden.<br />
Wo <strong>BIM</strong> bei den genannten Großprojekten<br />
möglicherweise hätte helfen können, wäre eine<br />
frühere und konkretere Auseinandersetzung<br />
der Auftraggeber mit den Projektzielen. <strong>BIM</strong><br />
verlangt über eine konkrete Definition der<br />
AuftraggeberInformationsanforderungen eine<br />
deutliche und frühzeitige Auseinandersetzung<br />
mit den auftraggeberseitigen Projektzielen.<br />
Natürlich bezieht sich dies zu allererst<br />
auf die<br />
Informationen, die ein Auftraggeber in seiner<br />
Planung enthalten wissen möchte. Doch die<br />
frühe intensive Auseinandersetzung mit diesen<br />
Informationszielen legt nahe, dass ein Auf<br />
traggeber sich bereits mit den globaleren Projektzielen<br />
auseinandergesetzt hat. Insofern<br />
kann man hoffen, dass durch die Anwendung<br />
der Methode <strong>BIM</strong> eine frühere inhaltliche Auseinandersetzung<br />
der Auftraggeber mit dem<br />
Projekt beginnt. Eine Gewähr dafür gibt es jedoch<br />
nicht.<br />
■<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S23<br />
ANZEIGE
eden<br />
Kommentar: Digitalisierung im SHK-Handwerk<br />
<strong>BIM</strong> geht mich<br />
nichts an<br />
Im Jahr 2017 wurden zufällig ausgewählte<br />
SHK-Handwerker zu den Themen Digitalisierung und<br />
<strong>BIM</strong> befragt. Die Antworten sind eindeutig:<br />
Im SHK-Bereich ist <strong>BIM</strong> kein Selbstläufer – es gibt noch<br />
viele Vorbehalte gegenüber der Planungsmethodik.<br />
Autor: Hans-Arno Kloep<br />
„Im Moment sieht das<br />
SHK-Handwerk<br />
Digitalisierung und <strong>BIM</strong><br />
als Bedrohung.<br />
Hans-Arno Kloep<br />
studierte Wirtschaftswissenschaften<br />
(Universität Duisburg,<br />
Bachelor), International<br />
Business Administration<br />
(Buckingham shire<br />
New University<br />
in London, MBA) und<br />
International Marke ting<br />
Communi cation<br />
(Grande Ecole ipe<br />
Management School<br />
in Paris, Master of<br />
Science).<br />
Danach ar beitete er<br />
20 Jahre in leitenden<br />
Positionen in deutschen<br />
SHK-Unternehmen.<br />
2004 gründete er die<br />
Unternehmensberatung<br />
Querschiesser.<br />
querschiesser.de<br />
Die Umfrage der Querschiesser Unternehmensberatung<br />
zeigt, dass es im<br />
SHK-Handwerk gegenüber der Digitalisierung<br />
im Allgemeinen und <strong>BIM</strong><br />
im Besonderen erhebliche Vorbehalte<br />
gibt, die durchaus auch auf Fehleinschätzungen<br />
basieren. Es gilt jedoch,<br />
dass auch die gefühlte Wahrheit eine<br />
zu berücksichtigende Wahrheit ist.<br />
Die Interviews weisen darauf hin,<br />
dass das SHK-Handwerk die Themen<br />
Digitalisierung und <strong>BIM</strong> im Moment<br />
eher als bedrohliche Entwicklung interpretiert.<br />
Die Handwerker bestätigen<br />
einerseits ein Potenzial zur Umsatzsteigerung<br />
durch Digitalisierung und<br />
<strong>BIM</strong>, jedoch scheint ihnen der Preis<br />
dafür sehr hoch zu sein. Sie fürchten,<br />
dass Digitalisierung und <strong>BIM</strong> zu Mehraufwand<br />
führen wird, die Beziehung<br />
zum Endkunden schwächt, die Ansprüche<br />
der Kunden schneller steigen lässt<br />
als deren Zufriedenheit und die unternehmerische<br />
Selbstständigkeit in den<br />
integrierten Arbeitskonzepten mit den<br />
Herstellern einschränkt.<br />
Abwehr gegen <strong>BIM</strong><br />
Gleichzeitig war zu erkennen, dass die<br />
Handwerksbetriebe physisch ebenfalls<br />
nicht auf Digitalisierung/<strong>BIM</strong> vorbereitet<br />
sind. Die Befragung legte offen,<br />
dass die Handwerker in weit über wiegenden<br />
Fällen weder über die notwendige<br />
Hardware noch die notwendigen<br />
Prozessroutinen verfügen, um Digitalisierung<br />
bzw. <strong>BIM</strong> abbilden zu können.<br />
Digitalisierung/<strong>BIM</strong> sind Veränderungen<br />
des Geschäfts, die dem SHK-<br />
Handwerk in all seinen Facetten noch<br />
deutlich kommuniziert werden müssen.<br />
Im Moment signalisiert die Zielgruppe<br />
physische und psychische Hindernisse<br />
und Akzeptanzprobleme. Es stellt sich<br />
daher zusätzlich die Frage, ob das<br />
Handwerk grundsätzlich offen für die<br />
Ideenwelt des <strong>BIM</strong> ist. Dazu ermittelten<br />
wir im Handwerk die Haltung<br />
gegenüber den drei <strong>BIM</strong>-Hauptaspekten<br />
Lebensdauer, Wartungsaufwand<br />
und Entsorgungsaufwand.<br />
Das sind die Ergebnisse:<br />
Quelle: privat<br />
14 Build-Ing. 3 | 2018
eden<br />
„Viele Handwerker<br />
verfügen weder<br />
über Hardware<br />
noch Prozessroutinen<br />
für Digitalisierung<br />
und <strong>BIM</strong>.<br />
Aspekt Lebensdauer<br />
55 Prozent der befragten Handwerker<br />
gaben an, dass sie bei der Bevorzugung<br />
von Produkten preisgünstige Varianten<br />
nicht nehmen, wenn diese eine geringe<br />
Lebensdauer haben. Bei der Vertiefung<br />
der Frage zeigte sich, dass diese Regel<br />
besonders für Warengruppen gilt,<br />
deren Produkte einer hohen Beanspruchung<br />
oder einem gewissen Verschleiß<br />
unterliegen.<br />
Durch die Endkunden werden die<br />
Handwerker ebenfalls mit dem Thema<br />
Lebensdauer konfrontiert. Die befragten<br />
Handwerker informierten, dass in<br />
ca. 42 Prozent der Kundengespräche<br />
das Thema Lebensdauer mindestens<br />
mit der Häufigkeit „oft“ besprochen<br />
wird. Die Lebensdauer von Produkten<br />
scheint eine Kategorie des Konzepts zu<br />
sein, die Endkunden und Handwerker<br />
in gleicher Weise berührt.<br />
Aspekt Wartungsaufwand<br />
Der Wartungsaufwand ist mehrheitlich<br />
für die SHK-Handwerker kein<br />
Grund, ein Produkt abzulehnen.<br />
In der Befragung erklärten 64 Prozent<br />
der interviewten Handwerker, dass sie<br />
deswegen nicht auf ein günstiges Produkt<br />
verzichten. Diejenigen, für die<br />
der Wartungsaufwand ein Präferenzgrund<br />
war, ließen diesen vor allem bei<br />
Kesseln, Pumpen, Armaturen, Duschabtrennungen<br />
und Enthärtungsanlagen<br />
gelten.<br />
Beim Wartungsaufwand steht die<br />
Interessenlage der Handwerker leicht<br />
im Widerspruch zur Interessenlage der<br />
Endkunden. Im gleichen Interview<br />
führten die Handwerker aus, dass sie in<br />
95,6<br />
Prozent der befragten<br />
SHK-Handwerker<br />
sehen <strong>BIM</strong><br />
als nicht relevant<br />
2,7<br />
Prozent sehen <strong>BIM</strong><br />
als relevant<br />
1,6<br />
Prozent sehen <strong>BIM</strong><br />
als Zukunftsmodell<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S24<br />
mindestens 47 Prozent der Verkaufsgespräche<br />
mit dem Thema Wartungsaufwand<br />
konfrontiert werden.<br />
Es scheint so, dass beim Thema Wartungsaufwand<br />
die Endkunden eher<br />
dem <strong>BIM</strong>-Konzept folgen würden als<br />
die Handwerker.<br />
Aspekt Entsorgungsaufwand<br />
Der Entsorgungsaufwand spielt für<br />
Handwerker bei der Bildung von<br />
Produktpräferenzen überhaupt keine<br />
Rolle. Nur 2,2 Prozent der befragten<br />
Handwerker sind bereit, auf einen<br />
Preisvorteil zu verzichten, wenn ein<br />
Produkt einen erhöhten Entsorgungsaufwand<br />
hat. Etwas unerwartet müssen<br />
wir bei diesem Thema feststellen,<br />
dass auch die Endkunden keinen Blick<br />
für die Entsorgung haben. Die befragten<br />
Handwerker berichteten, dass nur<br />
knapp 3,5 Prozent der Endkunden<br />
im Verkaufsgespräch nach Entsorgungskosten<br />
von Produkten fragen.<br />
Vielleicht verhindern die langen Innovationszyklen<br />
bei SHK, die bei mindestens<br />
25 Jahren liegen, einen Blick<br />
auf die Entsorgung.<br />
Niedrige Gesamtrelevanz<br />
Insgesamt ist das Thema <strong>BIM</strong> im<br />
Moment für das SHK-Handwerk eine<br />
Facette des Geschäftes, die nur mit<br />
einer geringen Relevanz ausgestattet<br />
ist. 95,6 Prozent der befragten Handwerker<br />
führten aus, dass <strong>BIM</strong> für sie<br />
im Moment nicht relevant ist.<br />
2,7 Prozent sahen eine Relevanz,<br />
1,6 Prozent waren der Meinung ,<br />
es sei ein Thema für die Zukunft.<br />
Die Befragungsergebnisse weisen<br />
darauf hin, dass die Kommunikation<br />
von <strong>BIM</strong> in Richtung Handwerk kein<br />
Selbstläufer werden wird. Die Anzahl<br />
der Fälle, in denen Aspekte von <strong>BIM</strong><br />
zu einer Präferenzbildung führen,<br />
ist gering. Beim Thema Wartung<br />
scheint <strong>BIM</strong> sogar in Konflikt zur<br />
jetzigen Interessenlage der Handwerker<br />
zu stehen.<br />
Fazit: <strong>BIM</strong> muss ganzheitlicher und<br />
detaillierter kommuniziert werden,<br />
wenn es in die tieferen Ebenen des<br />
SHK-Handwerks vordringen soll.<br />
■<br />
Build-Ing. 3 | 2018 15
eden<br />
Diskussion über Definition<br />
Was ist ein <strong>BIM</strong>-Projekt?<br />
Wenn <strong>BIM</strong>-Experten über <strong>BIM</strong> sprechen, ist nicht immer klar,<br />
ob sie dasselbe meinen oder nur das Gleiche oder etwas ganz anderes.<br />
Also tun wir das Nächstliegende – sprechen wir über <strong>BIM</strong>.<br />
Quelle: Chlorophylle/stock.adobe.com<br />
Autor: Jürgen Winkler<br />
Treffen sich zwei Architekten in der Badewanne :<br />
„Ich plane <strong>BIM</strong> ab Leistungsphase 5.“<br />
„Ach.“<br />
„Was heißt ‚ach‘?“<br />
„Ach. Sie sagten, dass Sie <strong>BIM</strong> ab Leistungsphase<br />
5 planen, und ich meinte ‚ach‘.“<br />
„Ich entscheide persönlich, ob ich <strong>BIM</strong> ab Leistungsphase<br />
5 plane oder nicht.“<br />
„Es wäre ja immerhin denkbar, dass es gewisse<br />
Argumente gäbe, die dafür sprächen, <strong>BIM</strong> ab<br />
Leistungsphase 1 zu planen.“<br />
„Wie wollen Sie das beurteilen?“<br />
„Mein Gott, ich plane ja nicht zum ersten Mal.“<br />
„So?“<br />
Was nach Loriot klingt, ist weniger absurd, als<br />
man denkt. Wir baten deshalb <strong>BIM</strong>-Experten<br />
um die Beantwortung dieser Fragen:<br />
1. Was ist ein <strong>BIM</strong>-Projekt?<br />
2. Was ist auf keinen Fall ein <strong>BIM</strong>-Projekt?<br />
Die Antworten sind sehr differenziert. Wir veröffentlichen<br />
sie ohne Wertung in alphabetischer<br />
Reihenfolge. Wie ist Ihre Meinung? Mailen<br />
Sie uns oder diskutieren Sie im Forum auf<br />
www.build-ing.de: Was ist ein <strong>BIM</strong>-Projekt?<br />
Dipl.-Ing. (Arch.) Marian Behaneck, Fachautor<br />
Das ist mal wieder eine typisch deutsche Erbsenzählerei.<br />
Sobald ein 3D-Modell automatisch<br />
nach Mengen oder Kosten ausgewertet wird,<br />
ist es schon ein <strong>BIM</strong>-Projekt. Allenfalls sollte<br />
man zwischen Little/Closed oder Big/Open<br />
unterscheiden. Bei vielen, auch großen „Leuchtturm“-Projekten<br />
läuft sowieso nicht alles streng<br />
nach Reglement und sehr oft mit manueller<br />
Nachhilfe ab.<br />
16 Build-Ing. 3 | 2018
eden<br />
Dipl.-Ing. Architekt Zafer Bildir,<br />
Planungsleiter Architektur, Archipel Planer<br />
1. <strong>BIM</strong> ist eine neue Planungsmethode, mit der<br />
die Planung, Ausführung und der Betrieb mithilfe<br />
der Erstellung eines digitalen Gebäudeund<br />
Datenmodells optimiert werden.<br />
<strong>BIM</strong> stellt eine Arbeitsweise dar, die als<br />
Grundlage ein 3D-Modell einsetzt, das mit<br />
Informationen der verschiedenen Planungspartner<br />
angereichert wird, die durch alle Partner<br />
genutzt werden können. Als Ergebnis erhält<br />
man konsistente <strong>BIM</strong>-Modelle, die dem Projekt<br />
über die gesamte Planungs-, Bau- und Betriebszeit<br />
zur Verfügung stehen. Durch <strong>BIM</strong> werden<br />
Zafer Bildir<br />
Jens Bredehorn<br />
die bisherigen Planungsprozesse neu definiert<br />
und erweitert.<br />
2. Bei <strong>BIM</strong> handelt es sich auf keinen Fall um<br />
ein Softwarepaket, das durch ein Planungsteam<br />
beschafft und einfach angewandt werden kann.<br />
Ein 3D-Modell zu generieren, aus dem Ansichten<br />
und Schnitte generiert werden, stellt nur<br />
eine Grundlage für die <strong>BIM</strong>-Methodik dar und<br />
kann nicht als <strong>BIM</strong>-Planung bezeichnet werden .<br />
Jens Bredehorn (M. Eng.), vrame consult GmbH<br />
1. Für mich besteht der größte Mehrwert von<br />
<strong>BIM</strong> – und damit auch meine Definition eines<br />
<strong>BIM</strong>-Projektes – in Folgendem:<br />
Wenn man anhand von Modellen kollaboriert,<br />
kommuniziert und koordiniert, werden meines<br />
Erachtens die größten Mehrwerte erreicht. Hierzu<br />
gibt es jedoch bereits jetzt eine Vielzahl von<br />
Projekten. Deshalb würde ich <strong>BIM</strong> auf die Projekte<br />
eingrenzen, in denen <strong>BIM</strong> vom Bauherrn<br />
gefordert wurde. Ohne Bauherr gibt es m. E. nun<br />
mal kein <strong>BIM</strong>-Projekt, da er (oder sein Vertreter<br />
im Projektmanagement) der Einzige ist, der den<br />
Prozess über alle Phasen hinweg steuert. Wenn<br />
ein <strong>BIM</strong>-Projekt z. B. von einem Objektplaner<br />
initiiert wurde, betrifft es meist nur die Planungsphasen<br />
und/oder die Erzeugung von Mehrwerten<br />
für die Planungsbeteiligten und nicht<br />
für den Bauherrn. Das Thema <strong>BIM</strong> stirbt daraufhin<br />
beim Übergang in die Bauausführung.<br />
2. Keine <strong>BIM</strong>-Projekte sind für mich momentan<br />
Forschungsprojekte. In der Regel wird meist<br />
nachmodelliert und visualisiert, und weitere<br />
entsprechende Anwendungsfälle werden parallel<br />
zum Projektablauf getestet. Es ist sicherlich<br />
wichtig, auch diese forschungsbasierten Erkenntnisse<br />
auszuwerten, jedoch entspricht es<br />
nicht den Mehrwerten, die im tatsächlichen Projektablauf<br />
möglich sind. Eventuell sollte man<br />
an dieser Stelle zwischen Forschungsprojekten<br />
und tatsächlichen Projekten mit wirtschaftlichem<br />
Projekthintergrund unterscheiden.<br />
Sebastian Fuchs<br />
Dr. Sebastian Fuchs, Tragwerk Consult<br />
In einem <strong>BIM</strong>-Projekt müssen mindestens zwei<br />
vertragliche Parteien mit unterschiedlicher<br />
Autorensoftware gemeinsam Fachmodelldaten<br />
austauschen und weiterverarbeiten. Die Informationsprozesse<br />
müssen vorher definiert sein.<br />
Wesentliche Projektentscheidungen müssen<br />
anhand der gemeinsamen Fachmodelldaten<br />
getroffen werden.<br />
▶<br />
Build-Ing. 3 | 2018 17
eden<br />
Dirk Meinecke, Formitas AG<br />
1. Wenn konkrete <strong>BIM</strong>-Anforderungen bekannt<br />
sind, d.h., Auftraggeber-Informationsanforderung<br />
(AIA) oder <strong>BIM</strong>-Lastenheft.<br />
Wenn ein <strong>BIM</strong>-Abwicklungsplan (BAP) generiert<br />
ist und das Projekt hieran aufwächst.<br />
Wenn ein Projekt <strong>BIM</strong>-technisch und zwingend<br />
in 3D von mindestens zwei Planern bearbeitet<br />
wird. Wenn das Modell über verknüpfte<br />
Informationen von Architekten und/oder Fachplanern<br />
verfügt und Auswertungen geschehen,<br />
z.B. Kollisionsprüfungen, Massenauszüge,<br />
Raumbücher, Kosten, Plausibilität, Bauregelprüfungen<br />
usw.<br />
Dirk Meinecke<br />
• transparente Kommunikation R geregelter<br />
und definierter Austausch von Informationen/Daten/Attributen<br />
über die Datenbank<br />
(Festlegungen zu Austauschanforderungen,<br />
Austausch von Meilensteinen, zu Attributen/<br />
Merkmalen mit Einheiten, zu Modellchecks<br />
usw.)<br />
• desweiteren Regelungen über regelmäßigen<br />
Austausch und Abgleich der verknüpften<br />
bzw. referenzierten Fachmodelle<br />
• einschließlich Modellprüfungen und -checks<br />
der Fachmodelle wie auch eines Koordinationsmodells<br />
(gegebenenfalls sogar der Datenbank)<br />
2. Obwohl manche Projekte wie <strong>BIM</strong> aussehen<br />
(etwa 3D-Planungen), sind sie es nicht, wenn<br />
die gleiche Information an zwei unterschiedlichen<br />
Stellen zu finden ist und es keinerlei Verbindung<br />
zwischen diesen Daten gibt. Sinn und<br />
Zweck von <strong>BIM</strong> ist ein kollaborativer, transparenter<br />
und redundanzfreier Planungsprozess.<br />
Dipl.-Ing. Nikolaus Möllenhoff,<br />
e3D Ingenieurgesellschaft mbH<br />
1. Zum Thema „Was ist <strong>BIM</strong>“ existieren international<br />
und national verschiedene Definitionen.<br />
Für Deutschland hat das Bundesministeriums<br />
für Verkehr und Digitale Infrastruktur<br />
(BMWi) folgende Definition hinzugefügt: <strong>BIM</strong><br />
ist eine „… kooperative Arbeitsmethodik, mit<br />
der auf der Grundlage digitaler Modelle eines<br />
Bauwerks die für seinen Lebenszyklus relevanten<br />
Informationen und Daten konsistent erfasst,<br />
verwaltet und in einer transparenten Kommunikation<br />
zwischen den Beteiligten ausgetauscht<br />
oder für die weitere Bearbeitung übergeben<br />
werden.“<br />
Zentrale Aussagen dieser Definition sind:<br />
• <strong>BIM</strong> ist eine (kooperative Arbeits-)Methodik<br />
R digitales Planen, Bauen und Betreiben und<br />
integrale Planung<br />
• Grundlage sind virtuelle, digitale Modelle des<br />
Bauvorhabens R erst virtuell, dann real bauen<br />
• das digitale Modell enthält neben den 3D-<br />
Informationen der (reinen) Geometrie (CAD-<br />
Software, z. B. Autodesk Revit, Allplan Nemetschek)<br />
weitere relevante Informationen<br />
und Daten (sogenannte Semantik, z. B. Zeiten,<br />
Kosten oder technische Daten/4D, 5D,<br />
xD) für seinen Lebenszyklus (d. h., für die<br />
Phasen des Planens, Bauens und Betreibens)<br />
R intelligente Verknüpfung von CAD und<br />
Datenbank<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Nikolaus Möllenhoff<br />
Was macht also ein <strong>BIM</strong>-Projekt aus?<br />
• Regelungen und Randbedingungen: es existieren<br />
Auftraggeber-Informations-Anforderungen<br />
(AIA), einschließlich Zielen, Anwendungsfällen,<br />
Rollendefinitionen und weiteren<br />
Anforderungen des AG, Modellierungs-RL,<br />
usw. (im Sinn oder als Teil eines Lastenhefts,<br />
für <strong>BIM</strong>-relevante Anforderungen) sowie<br />
ein <strong>BIM</strong>-Abwicklungsplan (BAP) (oder auch<br />
<strong>BIM</strong>-Execution-Plan) mit Regelungen für<br />
Datenaustausch-Workflow, Prüfungswork-<br />
flow, Modellentwicklungsmatrix (MEM),<br />
Informations-/Daten-/Merkmals-/Attribute-<br />
Austauschanforderungen (exchange requirements),<br />
<strong>BIM</strong>-Prozesse/Anwendungsfälle usw.<br />
(als Antwort auf die AIA und konkreten Umsetzungsregelungen)<br />
• <strong>BIM</strong>-Prozesse und Anwendungsfälle müssen<br />
systematisiert und dargestellt werden,<br />
insbesondere mit den notwendigen Austauschinformationen.<br />
Erst dadurch entsteht<br />
ein strukturierter Planungsprozess mit Abhängigkeiten<br />
und Informationsschnittstellen<br />
(Datadrops). Eine solche Prozesssystematisierung<br />
hat zunächst noch nichts mit<br />
der eigentlichen <strong>BIM</strong>-Methodik zu tun. Vielmehr<br />
dient sie als Standardisierung und Automatisierung<br />
der Planungsprozesse. Gleichwohl<br />
ist sie einer der wesentlichen Punkte,<br />
ohne den die Anwendung der <strong>BIM</strong>-Methodik<br />
kaum möglich ist.<br />
• 3D-CAD-Modellierung, angereichert mit zusätzlichen<br />
Informationen/Semantiken (z. B.<br />
Räume, Heizlasten, U-Werte, Kosten, Bauzeiten,<br />
Anforderungswerte, Berechnungswerte,<br />
Einbau/Produktwerte, BS-Informationen,<br />
FM-Informationen …) und einer<br />
Kopplung an eine Datenbank<br />
• Mehrere beteiligte Planer (mindestens<br />
Architekt/Objektplaner, TGA-Fachplaner,<br />
Tragwerksplaner) arbeiten an einem Ge-<br />
18 Build-Ing. 3|2018
eden<br />
bäudemodell zusammen (in der Regel mehrere<br />
Fachmodelle, die sich gegeneinander<br />
referenzieren)<br />
• regelmäßige Datenablage der aktualisierten<br />
Fachmodelle (zu festgelegten Meilensteinen)<br />
einschließlich Modellchecks der Fachmodelle<br />
und des Koordinationsmodells<br />
• IT-Umgebung mit CAD-Software (z.B. Autodesk<br />
Revit, Allplan Nemetschek, ArchiCAD)<br />
und einer verknüpften Datenbankumgebung<br />
(z.B. thinkproject!, DesiteMD, eTASK), BCF-<br />
Kommunikations-Tool (z.B. BCF-Manager@<br />
<strong>BIM</strong>-collab) und Modelchecker-Software<br />
(z. B. DesiteMD, Solibri, Navisworks)<br />
2. Ein direktes Ausschlusskriterium bezüglich<br />
einzelner Bestandteile der <strong>BIM</strong>-Methodik ist<br />
schwer auszumachen. Letztlich hängen die auf-<br />
geführten Aspekte zusammen und werden in<br />
der Regel in unterschiedlicher Intensität und<br />
Tiefe angewandt.<br />
• 3D-Modellierung ohne zusätzliche Informationen/Merkmale/Attribute<br />
an den Objekten<br />
• keine <strong>BIM</strong>-relevanten Festlegung in AIA<br />
sowie Regelungen und Abstimmungen der<br />
Zusammenarbeit durch BAP<br />
• keine eindeutige Darstellung von <strong>BIM</strong>-Prozessen<br />
und Anwendungsfällen (Prozesssystematisierung)<br />
• kein Austausch des Gebäudemodells R nur<br />
ein Planer arbeitet (vermeintlich) mit <strong>BIM</strong><br />
(Little Closed <strong>BIM</strong>)<br />
• keine Modellchecks einzelner Fachmodelle gegeneinander<br />
und des Koordinationsmodells.<br />
Eine der grundlegendsten Aufgaben und damit<br />
ein Ausschlusskriterium ist jedoch die Prozesssystematisierung<br />
(„Die Wertschöpfung steckt<br />
in geschlossenen und optimierten Prozessketten<br />
und nicht im <strong>BIM</strong>-Modell“, <strong>BIM</strong>iD-Leitfaden<br />
2018). Eine eindeutige Darstellung, wer<br />
was wann wie macht, d.h., welcher Akteur welche<br />
Aufgaben in welcher Planungsphase und in<br />
welcher Qualität erarbeitet, ist die Grundlage<br />
für eine transparente und kooperative Zusammenarbeit.<br />
Weiterhin dienen die erarbeiteten<br />
<strong>BIM</strong>-relevanten Ablauf- und Planungsprozesse<br />
als Vorlage für die nächsten Projekte und einer<br />
Bürostandardisierung. Wenn diese Prozesse<br />
nicht definiert sind, kann die <strong>BIM</strong>-Methodik<br />
eigentlich nicht funktionieren. Was nützen die<br />
intensivsten Abstimmungen und Regelungen<br />
(AIA und BAP), wenn nicht klar ist, was genau<br />
damit gemeint ist? Das bringt Unsicherheit und<br />
Unbehagen bei den <strong>BIM</strong>-Akteuren und fördert<br />
die Skeptiker und Widerstände.<br />
Marko Röschenkemper<br />
Fazit: Die Frage „Was ist ein <strong>BIM</strong>-Projekt?“<br />
lässt sich nicht so einfach beantworten. Letztlich<br />
geht es nicht um eine Zwangsdigitalisierung<br />
von Bauprojekten. Gleichwohl bedingt<br />
<strong>BIM</strong> auch verschiedene Regelungen, Abstimmungen<br />
und Festlegungen, ohne die die neue<br />
Methodik <strong>BIM</strong> einfach nicht funktioniert.<br />
Schließlich soll und wollen alle Akteure einen<br />
Mehrwert generieren. Aber auch mit kleinen<br />
Schritten kommt man vorwärts, Hauptsache<br />
die Richtung (Methode) stimmt. Sonst steigt<br />
die Frustration und nicht die Planungsqualität.<br />
Marko Röschenkemper,<br />
Brüninghoff GmbH & Co. KG<br />
1./2. Es existieren sicherlich sehr unterschiedliche<br />
Auffassungen darüber, ob ein Projekt als<br />
<strong>BIM</strong>-Projekt eingeordnet werden kann oder<br />
nicht. Viele Planer arbeiten innerhalb spezieller<br />
Autorensysteme anhand eines 3D-Modells.<br />
Über die selbe Software werden beispielsweise<br />
Listen (Materiallisten usw.) ausgegeben, Zeichnungen<br />
abgeleitet, Wohnraumberechnungen<br />
durchgeführt. Gebäude können auf Basis der<br />
3D-Grundlage visualisiert werden u.v. m. Dies<br />
allein kennzeichnet meiner Auffassung nach<br />
jedoch noch kein <strong>BIM</strong>-Projekt, auch wenn<br />
gemäß Definition einige Aspekte einer Little-<br />
<strong>BIM</strong>-Umsetzung behandelt werden. Da allerdings<br />
lediglich die Möglichkeiten einzelner<br />
Softwarelösungen ausgeschöpft werden, deren<br />
entsprechenden Funktionen z.T. schon in den<br />
frühen 90er Jahren vorhanden waren, entspricht<br />
diese Vorgehensweise gerade hinsichtlich<br />
Datendurchgängigkeit und kooperativen<br />
Prozessabläufen meiner Meinung nach nicht<br />
den Ansprüchen einer Methode <strong>BIM</strong>.<br />
Viele Softwarehersteller neigen dazu, ihre<br />
Produkte per se als „<strong>BIM</strong>-Software“ zu labeln,<br />
ohne dafür handfeste technische Anhaltspunkte<br />
zu liefern. Mir ist eine „<strong>BIM</strong>-Software“<br />
bekannt, die nicht einmal eine IFC-Schnittstelle<br />
besaß und auch keine alternativen Austauschformate<br />
anbot, mit denen man ein attribuiertes<br />
Modell hätte ausgeben können. Durch<br />
diese werbewirksame Außendarstellung glauben<br />
die Software-Anwender, sobald sie mit<br />
solch einem System ein Projekt bearbeiten, sei<br />
es auch ein <strong>BIM</strong>-Projekt.<br />
In einem <strong>BIM</strong>-Projekt sollte es für meine<br />
Begriffe ein zentrales Modell geben, das für<br />
alle Projektparteien zumindest einsehbar ist.<br />
Durch den Zugriff der unterschiedlichen Planungsbeteiligten<br />
ergeben sich die bekannten<br />
Synergien, wie z. B. transparente Planungs-<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S25<br />
▶<br />
Build-Ing. 3|2018 19
eden<br />
prozesse und Mehrfach- und Weiternutzung<br />
einmal erzeugter Daten. Es sollten möglichst<br />
alle relevanten Gewerke beteiligt sein und eine<br />
Nutzung über mehrere Lebenszyklusphasen<br />
stattfinden, im Idealfall von der frühen Planung<br />
über die Bauausführung bis hin zur Bewirtschaftung.<br />
Ob die Daten im Koordinationsmodell<br />
aus verschiedenen Autorensystemen<br />
oder einer einzelnen Softwarefamilie stammen,<br />
ist derweil unerheblich.<br />
Andreas Steyer, Nevaris <strong>BIM</strong> Software GmbH<br />
1. Gemeinsame <strong>BIM</strong>-Projekte – Ein Projekt,<br />
bei dem die wichtigsten Beteiligten firmenübergreifend<br />
mit gemeinsamen <strong>BIM</strong>-Modellen<br />
arbeiten und in diese Modelle Informationen<br />
übertragen und Informationen aus diesen<br />
Modellen auswerten.<br />
Isolierte <strong>BIM</strong>-Projekte – Ein Projekt, bei<br />
dem ein relevanter Akteur seine Aufgaben auf<br />
Basis eines oder mehrerer <strong>BIM</strong>-Modelle<br />
umsetzt, die für ihn wichtigen Daten mit dem<br />
Modell verknüpft und Informationen aus diesem<br />
Modell auswertet.<br />
2. Kein <strong>BIM</strong>-Projekt – Ein Projekt, das zwar<br />
in 3D visualisiert wird, bei dem aber die wichtigen<br />
Informationen nicht mit dem Modell verknüpft<br />
sind.<br />
Dipl.-Ing. (Arch.) Tim Westphal,<br />
freier Fachautor und Herausgeber<br />
1. Der Begriff selbst definiert bei genauer Betrachtung<br />
den wesentlichen Kern: ein digitales,<br />
informiertes, dreidimensionales Gebäudemodell<br />
ist der Kern eines jeden <strong>BIM</strong>-Projekts.<br />
Damit dieses entwickelt und über den gesamten<br />
Planungs- und Bauprozess mit Informationen<br />
angereichert wird, soll die digitale Prozesskette<br />
im Planungs- und Bauverlauf durchgängig und<br />
ohne analoge Brüche sein. Das zu gewährleisten<br />
ist aufwändig, da verschiedene Denk- und<br />
Arbeitsprozesse der beteiligten Partner (Architekt,<br />
Fachplaner, Bauunternehmer) hierfür harmonisiert<br />
werden müssen. Ein integraler Planungsansatz,<br />
der fachbereichsübergreifend<br />
Probleme und Lösungen forciert, zeichnet das<br />
Projekt darüber hinaus aus. Er erfordert eine<br />
projektorientierte, offene und vor allem ehrliche<br />
(!) Kommunikation bei Planung und Bau –<br />
ein weiteres Merkmal für ein erfolgreich verlaufenes<br />
<strong>BIM</strong>-Projekt. Ein drittes Kriterium<br />
ist die Etablierung von Open <strong>BIM</strong> im Projekt.<br />
Denn der offene und plattformübergreifende<br />
Andreas Steyer<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Tim Westphal<br />
Matthias Wittmann<br />
Austausch von Daten und Informationen ist essenziell<br />
für ein nachhaltig zu nutzendes Gebäudemodell,<br />
das auch für den Gebäudebetrieb<br />
seine Verwendung findet.<br />
2. Das lässt sich scheinbar simpel definieren:<br />
Wird weder dreidimensional noch bauteilbasiert<br />
geplant, so lässt sich nicht von einer <strong>BIM</strong>-Planung<br />
sprechen. Daraus ergibt sich im Umkehrschluss<br />
die Frage, ob eine Planung, die in Teilbereichen<br />
digital verläuft, also in bestimmten<br />
Planungsphasen <strong>BIM</strong>-Teilprozesse aufsattelt,<br />
damit eine <strong>BIM</strong>-Planung ist. Ich würde hier<br />
von einer <strong>BIM</strong>-orientierten Planung sprechen<br />
und weiterhin nicht von einem <strong>BIM</strong>-Projekt.<br />
Hinzu kommt die noch weit verbreitete Annahme,<br />
dass allein die Nutzung einer <strong>BIM</strong>-fähigen<br />
Software oder die Arbeit in 3D automatisch<br />
eine <strong>BIM</strong>-Planung impliziert. Das ist zu<br />
verneinen. Prinzipiell ist jede konventionelle<br />
2D- oder 3D-Planung damit kein <strong>BIM</strong>-Projekt,<br />
denn der gesamte Planungsprozess ist neu auf-<br />
zusetzen, und die internen Arbeitsprozesse im<br />
Architekturbüro sowie die Kommunikation<br />
zwischen den Planungsbeteiligten sind neu zu<br />
strukturieren sowie zu qualifizieren.<br />
Matthias Wittmann, Hochtief ViCon<br />
1./2. Die Priorität liegt in der Transparenz,<br />
gefolgt von der Technologie!<br />
Die Projektteams spielen die entscheidende<br />
Rolle. Es muss ein sehr gutes und für jeden verständliches<br />
AIA-Paper vorliegen, das durch den<br />
BAP detailliert ergänzt wird.<br />
Nur weil ein 3D-Modell verfügbar ist, ist<br />
das nicht gleich <strong>BIM</strong>!<br />
Entscheidend sind die Anwendungsfälle,<br />
welche Informationen zu welchem Zeitpunkt<br />
wem zur Verfügung stehen sollen. Hierfür werden<br />
u. a. Meilensteine festgelegt: Wann müssen<br />
bestimmte Mengen zur Verfügung stehen,<br />
wann müssen Fachplanermodelle verfügbar<br />
sein, um eine Clash Detection durchführen zu<br />
können?<br />
Die gewählten Anwendungsfälle müssen<br />
detailliert beschrieben werden und jedem verständlich<br />
sein.<br />
Weiterhin ist es wichtig, dass notwendige<br />
Rollen sinnvoll verteilt sind. Der <strong>BIM</strong>-Manager<br />
sollte wie ein Coach führen und nicht mit dem<br />
drohenden Zeigefinger. Letzteres führt eher<br />
zur Demotivierung der Projektbeteiligten.<br />
Auch müssen, falls bereits vorhanden, unterschiedliche<br />
Modellierungsvorgaben bzw. -richtlinien<br />
miteinander abgestimmt werden.<br />
■<br />
20 Build-Ing. 3|2018
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.
eden<br />
Kommentar: <strong>BIM</strong>-Normung<br />
Kennen Sie den<br />
Merkmalserver?<br />
Ein österreichischer Ansatz zur Regelung<br />
von digitaler Gebäudeplanung.<br />
Autor: Lars Oberwinter<br />
Heutigen Anwendern von Building<br />
Information Modeling (<strong>BIM</strong>)<br />
bleiben im derzeitigen Entwicklungsstadium<br />
der Technologie viele<br />
Herausforderungen überlassen,<br />
welche die erhofften Effizienzgewinne<br />
und verlässlicheren Workflows im<br />
Bauwesen eher zu einer langfristigen<br />
Vision als zur gelebten Praxis werden<br />
lassen.<br />
Es kristallisiert sich dabei heraus,<br />
dass vor allem die mangelnde nationale<br />
Normierung und Standardisierung von<br />
<strong>BIM</strong>-Inhalten zu großen Herausforderungen<br />
in der täglichen Praxis führt:<br />
Wer in einem Projekt welche digitalen<br />
Informationen in welchem Format und<br />
in welcher Qualität bereitzustellen hat,<br />
ist in keiner bisherigen Norm im<br />
deutschsprachigen Raum erschöpfend<br />
geregelt. So quälend langsam, wie die<br />
Digitalisierung der Baubranche in<br />
unseren Gefilden vorangeht, so schwerfällig<br />
gestaltet sich auch die alles entscheidende<br />
Standardisierung dessen,<br />
was wir unter digitalen Gebäudemodellen<br />
verstehen.<br />
International existieren zwar seit<br />
Jahren Dutzende von <strong>BIM</strong>-Normen<br />
und -Standards, nach denen große<br />
internationale Projekte abgewickelt<br />
werden – dennoch scheint kein<br />
Normungsansatz so recht die realen<br />
Bedürfnisse deutscher Planungs- und<br />
Bauprozesse abzudecken.<br />
Lars Oberwinter<br />
ist geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Plandata Datenverarbeitungsgesellschaft<br />
mbH,<br />
Leitung Abteilung <strong>BIM</strong><br />
Solutions. Forschungsassistent<br />
am Lehrstuhl<br />
für Industriebau und<br />
interdisziplinäre Bauplanung<br />
der TU Wien.<br />
Lehrtätigkeiten im<br />
Bereich <strong>BIM</strong> an der<br />
TU Wien, am FH Campus<br />
Wien, FH Technikum<br />
Wien und an diversen<br />
privaten Bildungsinstitutio<br />
nen . Mitwirkung<br />
im österreichischen<br />
Normungsausschuss<br />
zum Thema <strong>BIM</strong>,<br />
ON-AG 011 09 und in<br />
diversen Arbeitsgremien<br />
(ÖIAV, ÖBV, IGLZ).<br />
Initiator und Betreiber<br />
von www.<strong>BIM</strong>pedia.eu.<br />
plandata.net<br />
Die in internationalen <strong>BIM</strong>-Normen<br />
üblicherweise formulierten<br />
Vorgaben zu geometrischem Detaillierungsgrad<br />
(engl. Level of Geometry,<br />
kurz LOG) und Informationsgehalt<br />
(engl. Level of Information, kurz LOI)<br />
reichen bei weitem nicht aus, um die<br />
komplexen Inhalte und zugehörigen<br />
Abstimmungsprozesse deutschsprachiger<br />
Baukultur ausreichend<br />
scharf zu definieren. Aus genau diesem<br />
Grund beginnen große Bauherren<br />
national wie international eifrig mit<br />
der Definition eigener, sogenannter<br />
Auftrag geber-Informationsanforderungen,<br />
und bringen ihre Auftragnehmer<br />
damit stellenweise gehörig<br />
in Bedrängnis.<br />
Fest steht, dass ein deutscher Normungsansatz<br />
detaillierter regeln muss,<br />
welche Inhalte und Qualitäten digitale<br />
Gebäudemodelle in welcher Leistungsphase<br />
aufweisen müssen, als es bisherige<br />
Normen mit Definitionen à la<br />
LOD 300 vollbracht haben – die Frage<br />
ist eben nur, wie das funktioniert.<br />
Der Merkmalserver –<br />
Die Regelung des „i“ in <strong>BIM</strong><br />
In Österreich wurde mit dem Erscheinen<br />
der <strong>BIM</strong>-Norm ÖN-6241 im<br />
Juli 2015 weltweit erstmalig ein Normungsansatz<br />
formuliert, der das<br />
Potential haben könnte, internationale<br />
<strong>BIM</strong>-Normung auf ein neues Niveau<br />
zu heben. Dabei hat man sich eines<br />
verblüffend einfachen Systems bedient,<br />
Quelle: Oberwinter | Autor: privat<br />
22 Build-Ing. 3 | 2018
eden<br />
das hier seitdem als das Phasenmodell<br />
bezeichnet wird.<br />
Digitale virtuelle Objekte wie<br />
Wände, Decken oder Stützen bilden<br />
den Grundtyp eines jeden <strong>BIM</strong>-<br />
Modells. Sie alle besitzen spezifische<br />
Merkmale wie z. B. Höhe und Breite,<br />
bauphysikalische Eigenschaften,<br />
Tragverhalten und beliebig viele sonstige<br />
Informationen wie Materialität,<br />
Kosten, Errichtungsdatum, Wartungsintervalle<br />
usw.<br />
Diese objektbezogenen Informationen<br />
werden in unterschiedlichen Leistungsphasen<br />
definiert und abgefragt,<br />
und jede Information wird von einem<br />
bestimmten Projektteilnehmer geliefert.<br />
Und genau auf diese Erkenntnis<br />
stützt sich das Prinzip des österreichischen<br />
Normungsansatzes:<br />
Jedes Merkmal eines digitalen<br />
Objekts wird in einer bestimmten<br />
Phase definiert – z.B. muss der<br />
Brandschutzwert<br />
in Österreich schon<br />
in der Vorentwurfsphase definiert<br />
werden.<br />
Entsprechend einfach lautet eine<br />
Regel der Ö-Norm: Im Objekttyp<br />
Wand muss das Merkmal Brandschutzklasse<br />
in der Leistungsphase Vorentwurf<br />
definiert werden, um in einer<br />
<strong>BIM</strong>-Planung den sonstigen Bestimmungen<br />
österreichischer Normen<br />
gerecht zu werden. Die Phasendefinition<br />
zu geometrischen Parametern<br />
(z. B. Höhe und Länge einer Wand)<br />
gibt Auskunft darüber, ob ein Objekt<br />
in dieser Phase schon im Modell<br />
enthalten sein muss. So lässt sich<br />
auch der geometrische Detaillierungsgrad<br />
indirekt über diese Logik steuern<br />
– ab wann kommen z. B. Objekte<br />
wie Geländer, Brandschutzklappen<br />
oder Fassadenelemente in einem<br />
Modell vor?<br />
Um in der Definition von Objekten<br />
und deren Merkmalen nicht bei Null anfangen<br />
zu müssen, wurde in Österreich<br />
beschlossen, den ISO-Standard Industry<br />
Foundation Classes (IFC) für die<br />
Objektkategorisierung heranzuziehen<br />
und das zugehörige buildingSMART<br />
Data Dictionary (bSDD) als Grundlage<br />
für die Parameter- und Attributbezeichnungen<br />
gewählt.<br />
Um die Normungsvorgaben nun<br />
digital bereitzustellen, wurde der sogenannte<br />
Merkmalserver entwickelt.<br />
Hier werden die mit dem IFC- und<br />
bSDD-Standard verknüpften Objektklassen<br />
und ihre zugehörigen Merk-<br />
male in einer Datenbank erfasst und<br />
zusätzlich mit einer Leistungsphase<br />
versehen, in dem eine bestimmte<br />
Eigenschaft definiert werden muss<br />
(und neuerdings auch, welcher Autor<br />
diese zu liefern hat)<br />
. Ein Web-<br />
Frontend ermöglicht Anwendern, diese<br />
Informationen pro Objekt abzurufen.<br />
Mittlerweile haben auch die führenden<br />
<strong>BIM</strong>-Softwarehersteller damit<br />
begonnen, Merkmalserver-gerechte<br />
Datenabfragen in ihren Programmen<br />
zu ermöglichen. So lässt sich bereits in<br />
vielen Systemen ein Datenexport<br />
gemäß Ö-Norm ermöglichen.<br />
Die Abbildung illustriert, welches<br />
Potential dieser Normungsansatz und<br />
die Funktionalität des Merkmalservers<br />
besitzen: Die international in IFC und<br />
bSDD definierten Merkmale eines<br />
Objekts werden pro Land lediglich<br />
mit einer Leistungsphase versehen,<br />
in der diese definiert werden müssen.<br />
So könnten z.B. in Deutschland<br />
Brandschutzwerte in einer anderen<br />
Leistungsphase definiert werden als in<br />
Österreich, oder auch andere, zusätzliche<br />
Merkmale – Logik und Datenstruktur<br />
bleiben jedoch immer gleich.<br />
Status und Ausblick<br />
Obwohl das offensichtliche Potential<br />
dieses Normungsansatzes bereits auf<br />
CEN-Ebene erkannt wurde, steht die<br />
Weiterentwicklung des Merkmalservers<br />
trotz aller Initiativen und<br />
kleineren technischen Weiterentwick-<br />
lungen seit einigen Jahren praktisch<br />
still. Viele Definitionen fehlen noch –<br />
z.B. im Bereich der TGA-Attribute<br />
und der für das Facility Management<br />
relevanten Informationen.<br />
Jüngste Initiativen lassen allerdings<br />
hoffen, dass der notwendige inhaltliche<br />
und technische Ausbau endlich fortgesetzt<br />
werden kann und so die vielen<br />
laufenden Initiativen aus allen Branchensparten<br />
zur digitalen Standardisierung<br />
des Bauwesens in diesem<br />
wunderbar einfachen Ansatz zusam-<br />
Den vollständigen Artikel<br />
menfinden werden.<br />
erhalten Sie hier.<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S26<br />
Merkmalserver am Beispielobjekt Fenster: Die Merkmale Fensterbreite,<br />
Brandschutz, Wärmedurchgang und Schallschutz in den Ländern Österreich,<br />
Deutschland, Frankreich und Finnland<br />
■<br />
Build-Ing. 3|2018<br />
23
planen
Teststrecke in Tschechien<br />
Vrooom!<br />
Ein bayerischer Automobilhersteller nutzt die <strong>BIM</strong>-Methodik,<br />
um eine Teststrecke zu bauen. Der Mehrwert gegenüber<br />
herkömmlichen Planungsmethoden ist beachtlich.<br />
▶
planen<br />
Autoren: Pelle Meholm, Jens Bredehorn<br />
Seit 2014 motiviert die BMW Group alle Projektbeteiligten,<br />
für jedes zukünftige Bauprojekt<br />
die Mehrwerte der Methode Building Information<br />
Modeling (<strong>BIM</strong>) anzuwenden. Seither<br />
initiierte die BMW Group eine Vielzahl von<br />
<strong>BIM</strong>-Pilotprojekten. Anfang 2018 traf sie den<br />
Entschluss, alle Bauprojekte auf diese Weise<br />
abzuwickeln.<br />
Um die <strong>BIM</strong>-Methode in den Bauprojekten<br />
erfolgreich zu implementieren und zu verfestigen,<br />
wurde ein <strong>BIM</strong>-Standard für die Leistungsphasen<br />
1 bis 9 gemäß HOAI entwickelt. Der<br />
Standard enthält einen <strong>BIM</strong>-Leitfaden, der als<br />
internes und externes Kommunikationsinstrument<br />
dient, um den Beteiligten die Grundsätze,<br />
Ziele und Anwendungsfälle näherzubringen.<br />
Ferner werden alle erforderlichen projekt- und<br />
phasenspezifischen Anforderungen zur Umsetzung<br />
in einer <strong>BIM</strong>-Liefervorschrift beschrieben.<br />
Beide Dokumente sind wesentliche Bestandteile<br />
der Umsetzung von <strong>BIM</strong> in Bauprojekten.<br />
Sie definieren gegenüber den Auftragnehmern,<br />
welche Maßnahmen erforderlich sind, welche<br />
sonstigen Anforderungen gestellt werden und<br />
welchem Zweck sie dienen. Die <strong>BIM</strong>-Liefervorschrift<br />
legt fest, welche Informationen, Dokumente<br />
und Prozesse für den Auftraggeber<br />
im Rahmen der Projektumsetzung von den<br />
Projektbeteiligten zu realisieren sind.<br />
Der Standard wurde auf Basis der <strong>BIM</strong>-<br />
Pilot projekte und der dort gewonnen Erkenntnisse<br />
verfasst. Eines der Pilotprojekte ist der<br />
Neubau der BMW-Teststrecke in Tschechien,<br />
der sich derzeit in der Planung befindet.<br />
Die angestrebten <strong>BIM</strong>-Ziele in diesem Projekt<br />
sollen sowohl der BMW Group als auch<br />
den Auftragnehmern (Planer, Bauunternehmer,<br />
FM-Dienstleister) einen größtmöglichen Nutzen<br />
bieten. Dabei werden insbesondere die Steigerung<br />
der Qualität durch konsistente Datenhaltung,<br />
das kollaborative und transparente Arbeiten,<br />
die Schaffung von besseren Entscheidungsgrundlagen<br />
und die höhere Mengengenauigkeit<br />
verfolgt. Letztendlich soll auf dieser<br />
Basis die Grundlage für einen optimierten Betrieb<br />
gelegt werden. Um diese Ziele zu erreichen,<br />
wurden verschiedene <strong>BIM</strong>-Anwendungsfälle<br />
definiert und im vorliegenden Projekt von<br />
den Beteiligten getestet und umgesetzt.<br />
Dreidimensionale Einrichtungsplanung<br />
Testphase – Begin with the End in Mind<br />
Um bei allen Projektbeteiligten ein einheitliches<br />
Verständnis für die Umsetzung der <strong>BIM</strong>-Methode<br />
und die angestrebten Ziele sicherzustellen,<br />
wurde das Projekt in drei verschiedene <strong>BIM</strong>-<br />
Phasen gegliedert. Dazu gehörte die <strong>BIM</strong>-Initiierungsphase,<br />
in der die projektspezi fisch aufgesetzten<br />
<strong>BIM</strong>-Liefervorschriften zwischen<br />
Auftraggeber und Fachplaner abgestimmt wurden.<br />
Im Anschluss erfolgte eine Testphase, in der<br />
die in der <strong>BIM</strong>-Liefervorschrift beschriebe nen<br />
Anforderungen von den Fachplanern anhand<br />
eines Testmodells erprobt werden mussten.<br />
Hintergrund für die Testphase war die<br />
Schaffung einer Arbeitsgrundlage für die Realisierung<br />
der festgelegten <strong>BIM</strong>-Anwendungsfälle.<br />
Darauf aufbauend begann die Kollaborationsphase,<br />
in der Fachplaner die <strong>BIM</strong>-Anwendungsfälle<br />
vollständig umsetzten. Dafür wurden<br />
in regelmäßigen Intervallen 3D-Modelle<br />
zu Koordinationszwecken ausgetauscht.<br />
3D-Modellierung –<br />
Hochbau versus Streckenbau<br />
Der Detaillierungsgrad der Geometrie und die<br />
Informationsdichte der 3D-Modelle ergaben<br />
sich auf Basis der durchzuführenden <strong>BIM</strong>-<br />
Anwendungsfälle und Leistungsphasen. Die<br />
BMW Group definierte für jeden <strong>BIM</strong>-Anwendungsfall<br />
und jede Leistungsphase Mindestdetaillierungsgrade<br />
für Geometrien und Informationen,<br />
die projektspezifisch generiert werden<br />
können.<br />
Die 3D-Modellierung im Hochbau bewährt<br />
sich bereits flächendeckend im Bauwesen und<br />
Das Unternehmen<br />
vrame Consult GmbH<br />
wurde 2015 gegründet.<br />
Der Schwerpunkt liegt<br />
in den Bereichen<br />
Projekt- und Informationsmanagement,<br />
Beratung und strategische<br />
Ausrichtung,<br />
technische Prozessoptimierung<br />
sowie<br />
Implementierung und<br />
Schulungen.<br />
Quellen: BMW Group | Autoren: privat<br />
26 Build-Ing. 3 | 2018
planen<br />
konnte reibungslos von den Fachplanern im<br />
Projekt angewandt werden. Das 3D-Modell<br />
setzt sich dabei aus verschiedenen geometrischen<br />
Bauteilen und Räumen zusammen, die wiederum<br />
alphanumerische Informationen wie z. B.<br />
Bauteileigenschaften enthalten.<br />
Die Erstellung von Plänen aus der Bau- und<br />
Raumgeometrie reduzierte die hohe Anzahl<br />
aufwändiger Plausibilisierungen zwischen den<br />
einzelnen Grundrissen, Schnitten und Ansichten,<br />
da eine konsistente Ableitung der graphischen<br />
Informationen erfolgte.<br />
Die Umsetzung einer modellbasierten Einrichtungsplanung<br />
diente der Abstimmung zwischen<br />
den Akteuren der Einrichtungs- und Objektplanung.<br />
Die Gebäude wurden vom Objektplaner<br />
nach den Anforderungen der Einrichtungsplanung<br />
dimensioniert und in festgelegten<br />
Intervallen übergeben. Darauf aufbauend<br />
konnte die Einrichtungsplanung die 3D-Einrichtung<br />
für den späteren Betrieb lagegenau im<br />
3D-Modell platzieren. Das Anlagenmodell mit<br />
allen relevanten Informationen wurde wiederum<br />
an die Objektplanung übergeben und für<br />
Koordinationszwecke genutzt. Auf dieser Basis<br />
konnten frühzeitig Unstimmigkeiten zwischen<br />
Gebäude und Einrichtung identifiziert<br />
werden.<br />
Die 3D-Modellierung der Streckenmodule<br />
war die größte Herausforderung im <strong>BIM</strong>-Prozess.<br />
Aufgrund des aktuellen Stands der Technologie<br />
der <strong>BIM</strong>-Software kann kein Vergleich<br />
zwischen Streckenbau und Hochbau vorgenommen<br />
werden.<br />
Im Gegensatz zum Streckenbau gibt es für<br />
den Hochbau eine Vielzahl von <strong>BIM</strong>-Planungssoftware,<br />
die eine objektbasierte und parametrisierte<br />
Modellierung ermöglicht. Für die<br />
Streckenplanung kann jedoch zum jetzigen<br />
Zeitpunkt keine CAD-Software alle Anforderungen<br />
erfüllen. Aus diesem Grund musste das<br />
Team auf verschiedene CAD-Systeme zurückgreifen<br />
und miteinander in Verbindung bringen.<br />
Hierbei standen die hohen Datenmengen<br />
und die Performance der Systeme unter ständiger<br />
Beobachtung, da beides die Bearbeitung<br />
wesentlich beeinflusst.<br />
Variantenuntersuchung –<br />
Massenreduzierung als Ziel<br />
In der frühen Planungsphase wurden mehrere<br />
Varianten der Streckenführung und der Gebäudeanordnung<br />
untersucht. Grundlage hierfür<br />
war ein digitales Geländemodell, dessen<br />
Daten durch eine Drohnenbefliegung gewonnen<br />
wurden.<br />
Das Ziel der Variantenuntersuchung in der<br />
Streckenplanung lag in der Reduktion der erforderlichen<br />
Erdmassen und der Erstellung des<br />
optimalen Streckenlayouts auf dem 525 Hektar<br />
großen Gelände. In erster Linie wurde die Realisierung<br />
der Variantenuntersuchung mit der<br />
Software InfraWorks von Autodesk erprobt.<br />
Durch den Einsatz von InfraWorks in der Streckenzone<br />
ergaben sich neue Möglichkeiten der<br />
Ausprägung der Detaillierungsgrade in einer<br />
frühen Planungsphase.<br />
Gegenüber der klassischen Arbeitsweise, in<br />
der die Varianten zweidimensional skizziert<br />
werden, konnten eine dreidimensionale Modellierung<br />
und eine grobe Erdmassenermittlung<br />
durchgeführt werden. Ferner wurde eine höhere<br />
– und fotorealistische – Detaillierung erreicht,<br />
die nicht nur für visuelle Zwecke genutzt, sondern<br />
auch für Fahrsimulationen herangezogen<br />
werden konnte.<br />
Da der zukünftige Nutzer bereits zu diesem<br />
frühen Zeitpunkt involviert war, bestand das<br />
Bestreben, das Modell als Grundlage für eine<br />
Fahrsimulation zu nutzen, um damit einen realistischen<br />
Eindruck der Dimensionen und der<br />
topographischen Geländeführungen zu erhalten.<br />
Hierzu wurden einzelne Streckenmodule<br />
in eine Software für Fahrsimulationen integriert,<br />
die eine Befahrung dieser Module ermöglichte.<br />
Der Nutzer erhielt somit bereits in einer<br />
frühen Phase einen Eindruck des gesamten<br />
▶<br />
Pelle Meholm<br />
ist Bauingenieur und<br />
arbeitet als Project<br />
Consultant bei der<br />
vrame Consult GmbH.<br />
Er begleitet die<br />
Implementierung<br />
vielschichtiger<br />
Prozessabläufe<br />
in Pilotprojekten<br />
auf Bauherrenseite,<br />
fördert die gesamtheitliche,<br />
kollaborative<br />
Abwicklung in Projekten<br />
und ergänzt sie<br />
durch die Entwicklung<br />
neuer Anwendungsfelder<br />
im Hoch- und<br />
Ingenieurbau sowie<br />
Prozessmanagement.<br />
Jens Bredehorn<br />
ist Bauingenieur und<br />
Geschäftsführer der<br />
vrame Consult GmbH.<br />
Er agiert durch das<br />
Erkennen von internen<br />
und externen Risiken<br />
und Chancen, definiert<br />
Informations- und<br />
Qualitätsanforderungen<br />
und zugehörige<br />
Managementprozesse<br />
und entwickelt interdisziplinäre<br />
Workflows<br />
und Anforderungen<br />
für komplexe Projekte.<br />
vrame.com<br />
Build-Ing. 3 | 2018 27
planen<br />
„<br />
Modellbasierte Befahrung der Strecken<br />
Streckenlayouts und konnte Optimierungsvorschläge<br />
in die Planung einbringen.<br />
Der Aufwand für die Erstellung einer Streckenmodul-Variante<br />
war in InfraWorks gering.<br />
Das gilt jedoch nur für einfache Streckenmodule.<br />
Komplexe Straßenmodule wie z. B.<br />
Strecken mit Steilkurven oder Kreisplatten<br />
können nur über Umwege und zusätzliche Software<br />
in InfraWorks dargestellt werden.<br />
Trotzdem verfügen die Straßenelemente<br />
über einen hohen Detaillierungsgrad, der mit<br />
einer klassischen CAD-Software und einem<br />
vergleichbar geringen Aufwand nicht erreicht<br />
worden wäre. Auf dieser Basis konnte eine Vorzugsvariante<br />
entschieden und im nächsten<br />
Schritt detaillierter geplant werden.<br />
Modellbasierte Koordination –<br />
Konflikte erkennen<br />
Die Koordination zwischen allen Projektbeteiligten<br />
wurde während der Projektabwicklung<br />
durch ein fachübergreifendes Koordinationsmodell<br />
unterstützt. Hierzu tauschten die Projektbeteiligten<br />
untereinander die fachspezifischen<br />
3D-Modelle im Zwei-Wochen-Intervall<br />
aus und führten sie zu einem Koordinationsmodell<br />
zusammen.<br />
Die Zusammenführung der Fachmodelle erfolgte<br />
in einer Koordinierungssoftware, in der<br />
alle Projektbeteiligten Einsicht in das Koordinationsmodell<br />
nehmen konnten. Eingesetzt<br />
wurde die Koordinierungssoftware für Plausibilitätsprüfungen<br />
u.a. durch Kollisionsprüfungen<br />
und in Projektbesprechungen. Auf dieser<br />
Grundlage konnten bereits in einer frühen<br />
Phase eine Vielzahl von Unstimmigkeiten erkannt<br />
und beseitigt werden.<br />
Die wichtigsten Vorteile der modellbasierten<br />
Koordination sind eine optimierte Planungsqualität,<br />
ein schneller und anschaulicher Vergleich<br />
von Planungslösungen, eine erhöhte Interaktion<br />
zwischen den Projektbeteiligten sowie<br />
eine schnelle Entscheidungsfindung innerhalb<br />
der BMW Group.<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Modellbasierte Mengenermittlung<br />
und Kostensicherheit<br />
Die Mengenermittlung nimmt einen hohen<br />
Stellenwert im Projekt ein, weil sie die Grundlage<br />
für Kostenermittlung, Ausschreibung,<br />
Kalkulation, Terminplanung und Abrechnung<br />
darstellt. Die modellbasierte Mengenermittlung<br />
fungiert auf der Ableitung der Mengen aus<br />
den 3D-Modellen. Im 3D-Modell werden Bauteile<br />
und deren Mengen ausgewertet und struk-<br />
turiert in Listen zusammengeführt. Bereits bei<br />
der Modellierung von Bauteilen werden die<br />
Mengen von der Modellierungssoftware berechnet,<br />
sodass eine direkte Auswertung möglich<br />
ist.<br />
Für die weitere Nutzung der Mengen in der<br />
Kostenermittlung oder Ausschreibung sind<br />
mehr Informationen wie beispielsweise Typ<br />
oder Eigenschaften an die Bauteile anzufügen.<br />
Ferner werden bestimmte Informationen – u.a.<br />
Einheitspreise – in einer externen Datenbank<br />
gehalten, die jedoch einen direkten Modellbezug<br />
haben. Am Beispiel einer Teilleistung werden<br />
die Positionsbeschreibung, die Menge und der<br />
Einheitspreis in einer Datenbank verwaltet. Die<br />
„Die größte<br />
Herausforderung<br />
bei der Implementierung<br />
der<br />
<strong>BIM</strong>-Methode<br />
lag in der<br />
Akzeptanz<br />
der Fachplaner.<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S27<br />
28 Build-Ing. 3|2018
Teilleistung hat über eine eindeutige Identifikationsnummer,<br />
die sowohl in der Datenbank<br />
als auch am Bauteil beschrieben ist, einen direk-<br />
ten Bezug zu den Elementen im 3D-Modell.<br />
Somit wird die Mengenherkunft nachvollziehbar<br />
und transparent dargestellt.<br />
Dieser Punkt wurde auch im Projekt erreicht.<br />
Er zählt deshalb zu dem Anwendungsfall, der<br />
den größten Mehrwert hervorgebracht hat.<br />
Der Planer der Hochbauzone setzte bei diesem<br />
Anwendungsfall eine modellverknüpfte<br />
Datenbank ein. Der Vorteil liegt in der bidirek-<br />
tionalen Schnittstelle zwischen der <strong>BIM</strong>-Planungssoftware<br />
und der Datenbank. Durch die<br />
Schnittstelle können Parameteränderungen sowohl<br />
in der <strong>BIM</strong>-Planungssoftware als auch in<br />
der Datenbank durchgeführt werden. Zudem<br />
wurde in der Datenbank eine Struktur vorgegeben,<br />
die das Einpflegen von Daten im Modell<br />
erleichterte. Ein anderer Punkt, der für<br />
eine Auslagerung der Informationen in eine<br />
Datenbank spricht, ist die Erweiterung der<br />
Kostenermittlung mit Teilpositionen, die keinen<br />
Bezug zum 3D-Modell haben, wie beispielsweise<br />
die Baustelleneinrichtung.<br />
Die Einrichtungsplanung konnte im Gegensatz<br />
zur Objektplanung die Mengen- und Kostenermittlung<br />
vollständig in der <strong>BIM</strong>-Planungssoftware<br />
durchführen. Die Mengenermittlung<br />
erfolgte ausschließlich über Stück-<br />
listen, die vollumfänglich modellbasiert erstellt<br />
werden können. Kosten, die keinen direkten<br />
Bezug zu einem Bauteil hatten, wurden durch<br />
die Platzierung von einfachen, geometrischen<br />
3D-Objekten, an denen Kosten und Teilleistungen<br />
beschrieben worden sind, hinterlegt.<br />
Somit wurde in der Einrichtungsplanung eine<br />
zentrale Datenbasis für die Ermittlung der<br />
Mengen und Kosten geschaffen.<br />
In der Streckenplanung wählte man eine andere<br />
Vorgehensweise der Mengenermittlung.<br />
Hier haben sich die Mengenermittlung und die<br />
darauf aufbauende Kostenermittlung auf die<br />
Erstellung von Tabellen anhand sogenannter<br />
AutoLISP gestützt. Dabei werden die Kostenstruktur,<br />
eine ID und die Mengen aus dem<br />
Layer und den Objekten der CAD-Software in<br />
eine Excel-Tabelle gelesen.<br />
An dieser Stelle ist jedoch zu erwähnen, dass<br />
die Mengen im Straßenbau auf der Basis von<br />
Flächen und Linien, die auf einer Ebene und<br />
nicht räumlich liegen, durchgeführt wurden.<br />
Durch Straßenneigung, Gefälle oder Ähnliches<br />
würden sich aufgrund des räumlichen Verlaufes<br />
die tatsächlichen Mengen ergeben. Diesbezüglich<br />
wurde eine Gegenüberstellung der 2D- und<br />
Build-Ing. 3|2018<br />
▶<br />
VISIONEN<br />
WERDEN<br />
REALITÄT<br />
mit der liNear Planungssoftware V19<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
V19<br />
ab Sommer 2018
planen<br />
Erdmassenermittlung in Infraworks<br />
3D-Fahrbahnoberflächen bestimmter Module<br />
durchgeführt.<br />
Bei der Analyse stellte sich heraus, dass die<br />
Steilkurven im Oval die größten Abweichungen<br />
mit sich bringen. Die anderen geprüften<br />
Module wiesen nur minimale Abweichungen<br />
auf, die keinen Einfluss auf die Kostenermittlung<br />
hatten.<br />
Die Berechnung der Erdmassen erfolgte auf<br />
Basis von dreidimensionalen digitalen Geländemodellen.<br />
Dazu wurden das Ursprungsgelände<br />
mit dem Soll-Gelände verglichen und die Einschnitts-<br />
und Aushubmassen berechnet. So lassen<br />
sich im Vergleich zur 2D-Arbeitsweise genaue<br />
Mengen ermitteln.<br />
Nächster Schritt –<br />
Modellbasierte Bauablaufplanung<br />
Der nächste Schritt, der derzeit im Projekt<br />
fokussiert wird, ist die modellbasierte Bau-<br />
ablaufp<br />
lanung zur Visualisierung der gewerkeweisen<br />
Planung der Arbeitsabläufe auf der Baustelle.<br />
Dieses Vorgehen unterstützt die Bauausführung,<br />
insbesondere auch dann, wenn sich<br />
durch äußere Einflüsse Bauprozesse verschieben<br />
und daraufhin andere Vorgänge angepasst<br />
werden müssen.<br />
Die Planung dieser Bauabläufe ist eine komplexe<br />
und zeitaufwändige Aufgabe. Um diese<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
„Ein Mehrwert<br />
ist die höhere<br />
Genauigkeit<br />
bei der Mengenund<br />
Kostenermittlung.<br />
Arbeit zu erleichtern, sind eine modellbasierte<br />
Bauablaufp<br />
lanung sowie ihre Simulation sinn-<br />
voll. Bei der modellbasierten Bauablaufp<br />
lanung<br />
können die Bauprozesse direkt den Bauteilen<br />
des 3D-Modells zugeordnet werden.<br />
Die virtuelle Baustelle als Repräsentation<br />
für das geplante Bauvorhaben kann strategische<br />
Entscheidungen unterstützen und absichern,<br />
Störungen im Bauablauf frühzeitig sichtbar und<br />
alternative Bau- und Ausführungsvarianten<br />
durch eine Prozess- und Logistiksimulation<br />
transparent machen. Bauteile mit Informationen<br />
zu Konstruktionsmethoden und Bauablauffolgen<br />
lassen sich durch die berechnete Ablauf-<br />
folge visualisieren. Die Projektbeteiligten können<br />
dadurch schon in frühen Planungsphasen<br />
auf mögliche Kollisionen beim Bauablauf hingewiesen<br />
werden.<br />
Fazit<br />
Durch den Einsatz der <strong>BIM</strong>-Methode im Projekt<br />
konnten Mehrwerte generiert werden, die<br />
sich auf Koordination, Kommunikation, Transparenz,<br />
Entscheidungsfindung und Kostensicherheit<br />
ausgewirkt haben.<br />
Einer der größten Mehrwerte ist die höhere<br />
Genauigkeit bei der Mengenermittlung und daraus<br />
resultierend auch bei der Kostenermittlung.<br />
Durch den hohen Detaillierungsgrad konnte<br />
30 Build-Ing. 3|2018
ereits in dieser frühen Planungsphase eine<br />
bauteilbezogene Kostenermittlung nach der<br />
Feinelementmethode durchgeführt werden.<br />
Ein weiterer mehrwertbringender Anwendungsfall<br />
war die modellbasierte Zusammenarbeit<br />
der Projektbeteiligten. Durch die stetige<br />
Einforderung von <strong>BIM</strong>-Modellen im Zwei-<br />
Wochen-Intervall wurden Transparenz und<br />
Kommunikationskultur im Projekt geschaffen,<br />
die eine positive Auswirkung auf die Planungsergebnisse<br />
hatten. Zudem konnten Fortschritt<br />
und Qualität der <strong>BIM</strong>-Planung regelmäßig bewertet<br />
werden. Das erhöhte nicht nur die Transparenz,<br />
sondern brachte auch eine schnellere<br />
Entscheidungsfindung, was sich auf die Planungsqualität<br />
auswirkte. Diese steigerte sich<br />
u.a. durch die konsistente Ableitung von 2D-<br />
Plänen aus dem <strong>BIM</strong>-Modell. Außerdem ließen<br />
sich neue Verfahren der Variantenfindung<br />
erproben – mit dem Resultat, dass man bereits<br />
in einer frühen Phase eine hohe Informationsgrundlage<br />
schuf, um die optimale Variante zu<br />
finden.<br />
Die größte Herausforderung bei der Implementierung<br />
der <strong>BIM</strong>-Methode im Projekt lag<br />
in der Gewinnung der Akzeptanz der Fachplaner<br />
und dem einheitlichen Verständnis aller<br />
Projektbeteiligten, bezogen auf die <strong>BIM</strong>-Methode.<br />
Maßgeblicher Faktor hierfür war, dass<br />
<strong>BIM</strong> kein definierter Begriff ist, sodass zu Beginn<br />
eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen<br />
zur Ausprägung dieser Arbeitsweise vorlagen.<br />
Das erforderte natürlich eine gewisse<br />
Motivation und Bereitschaft der Fachplaner.<br />
Beides wurde durch eine intensive Zusammenarbeit<br />
aller Projektbeteiligten erreicht, bis hin<br />
zur vollständigen Akzeptanz im Planungsprozess.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die<br />
<strong>BIM</strong>-Methode bedeutende Mehrwerte im Projekt<br />
generierte. Dazu zählen:<br />
WORKFLOW<br />
STATT<br />
WORKAROUND<br />
mit der liNear Planungssoftware V19<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
• Erhöhung der Transparenz<br />
• Erhöhung der Planungsqualität<br />
• Verbesserung der Kollaboration<br />
• Präzisere Mengenermittlung und<br />
daraus resultierend eine höhere<br />
Kostensicherheit<br />
• Unterstützung der Entscheidungsfindung<br />
• Besseres Verständnis für das Gesamt<br />
projekt<br />
• Hohe Detaillierung bereits in einer<br />
frühen Phase<br />
• Reduzierung von Informationsredundanzen<br />
Build-Ing. 3|2018<br />
■<br />
V19<br />
ab Sommer 2018
planen<br />
BOB.Rheinallee (Ludwigshafen):<br />
Animation des Gebäudes<br />
Serienbürogebäude mit <strong>BIM</strong>, Teil 1<br />
Ein (fast) perfektes Haus<br />
Der Traum vom smarten Serienhaus könnte Realität werden. Ein mit <strong>BIM</strong><br />
geplantes Bürogebäude in Ludwigshafen soll sich eines Tages selbst optimieren –<br />
dank millionenfacher Daten und künstlicher Intelligenz.<br />
Autoren: Volker Zappe, Alexander Dellen<br />
In einer auf drei Teile angelegten Dokumentationsreihe<br />
steht ein Bauplanungsprojekt im<br />
Mittelpunkt, das von der Pike auf mit der <strong>BIM</strong>-<br />
Methode entsteht. Der Bauherr wie auch die<br />
<strong>BIM</strong>-Spezialisten berichten jeweils aus ihren<br />
eigenen Perspektiven auf das Geschehen der<br />
Projektstart-, Durchplanungs- und Realisierungsphase.<br />
Der erste Teil konzentriert sich<br />
auf den Beginn, in dem alle Beteiligten die besten<br />
Wege suchen und finden, um das Projekt<br />
wachsen zu lassen.<br />
Auf den ersten Blick handelt es sich beim<br />
Neubauvorhaben unweit der Rheinpromenade<br />
in Ludwigshafen-Mitte um ein ganz normales<br />
Bürogebäude. Aber dieser Eindruck täuscht.<br />
BOB.Rheinallee Ludwigshafen, so der offizielle<br />
Name der Projektentwicklung der Aachener<br />
„In BOBs werden<br />
jährlich mehr<br />
als 17 Millionen<br />
Messdaten<br />
erhoben.<br />
BOB AG, ist das erste Gebäude der BOB-Serie,<br />
das vollständig in <strong>BIM</strong> geplant und auf Grundlage<br />
von <strong>BIM</strong>-Daten später auch betrieben<br />
wird. Die Entscheidung, das Balanced Office<br />
Building (BOB) in <strong>BIM</strong>-Modellen aufzusetzen,<br />
fiel schon vor längerer Zeit, denn der <strong>BIM</strong>-<br />
Ansatz passt ideal zum Leitgedanken von BOB.<br />
Das BOB-Konzept soll sich in den kommenden<br />
Jahren zu einem digitalen Bürogebäudeprodukt<br />
entwickeln.<br />
Hohe Energieffizienz,<br />
geringe Nebenkosten<br />
Als BOB in Aachen entwickelt wurde, befragten<br />
die beteiligten Architekten, Energiedesigner<br />
und Tragwerksplaner u. a. Reinigungskräfte,<br />
Nutzer, Produkthersteller, Planer aller Disziplinen<br />
und viele andere, was ein optimales Bürogebäude<br />
ausmacht. Das beste Raum- und Energie-<br />
Quellen: Johannes Schneider Architekt BDA Bremen | BOB AG, formitas AG<br />
32 Build-Ing. 3 | 2018
planen<br />
konzept sollte entstehen, hochwertige Architek-<br />
tur als essentiell gelten und viele logische Bausteine<br />
zueinanderfinden. Es wurde sehr schnell<br />
klar, dass es bei einem Bürogebäude nicht um<br />
das Optimum für ein einzelnes Thema gehen<br />
kann. Vielmehr mussten die Planer eine<br />
Balance der Einzelthemen herstellen, die am<br />
Ende zu einem perfekten Gebäude führt.<br />
Die Erwartungen wurden mehr als übertroffen.<br />
BOB.Aachen ist heute das energieeffizienteste<br />
nachgemessene Bürogebäude Deutschlands.<br />
Es besitzt ein hervorragendes Raumklima,<br />
und die Lebenszykluskosten wurden<br />
optimiert. Der Erneuerungsaufwand ist gering.<br />
Die monatlichen Nebenkosten betragen nur<br />
1,60 Euro je Quadratmeter.<br />
BOB.Rheinallee ist das neueste Objekt des<br />
Serienproduktes der BOB efficiency design AG.<br />
Dabei sieht sich BOB nicht als alleiniger Macher.<br />
Das Projekt versteht sich vielmehr als Netzwerkprodukt,<br />
das durch einen Verbund aus rund<br />
zehn Firmen und Experten zum Erfolg geführt<br />
wird. Innovationen aus ganz unterschiedlichen<br />
Bereichen – vom <strong>BIM</strong>-Management und der<br />
Softwareoptimierung bis zur Jalousielamelle –<br />
finden ihren direkten Weg ins Produkt.<br />
Digitalisierung und<br />
künstliche Intelligenz<br />
BOB will Möglichkeiten der Digitalisierung<br />
für einen strukturierten Prozess, für Produktentwicklung,<br />
Produktvermarktung, Projektrealisierung<br />
und Gebäudebetrieb mit Elementen<br />
der künstlichen Intelligenz (KI) nutzen. Dafür<br />
nimmt <strong>BIM</strong> eine Schlüsselstellung ein. BOB.<br />
Rheinallee bietet sich als maßgeblicher Schritt<br />
in diesem Prozess an.<br />
Neben der Digitalisierung des gesamten Planungsprozesses<br />
entwickelt sich parallel ein<br />
eigenes Betriebssystem, genannt BOB.i, das als<br />
Bedienungssoftware den Nutzern und Betreibern<br />
der BOB-Gebäude zur Verfügung steht.<br />
In Balanced Office Buildings werden jährlich<br />
mehr als 17 Millionen Messdaten erhoben, die<br />
für die Kontrolle und Optimierung des Systems<br />
eingesetzt werden. In naher Zukunft sollen<br />
die Daten aller BOBs in einer Cloud zusammenfließen<br />
und durch künstliche Intelligenz<br />
einen sich selbst optimierenden Prozess einleiten.<br />
Die praktische Nutzung des <strong>BIM</strong>-Modells<br />
im späteren Betrieb mithilfe von Virtual und<br />
Augmented Reality ist die logische Folge.<br />
Die Vorteile, die sich für Mieter und Nutzer,<br />
aber auch für das Facility Management aus der<br />
Digitalisierung ergeben, sind enorm. Steht<br />
doch mit <strong>BIM</strong> plötzlich ein Instrument zur<br />
Verfügung, mit dem sich Projektkommunikation<br />
auf ganz vielen Ebenen deutlich besser als bisher<br />
gestalten lässt.<br />
Für BOB ist <strong>BIM</strong> daher nicht nur ein optimierendes<br />
Planungswerkzeug, sondern vor<br />
allem ein Kommunikationsinstrument, das in<br />
allen Phasen des Planens, Bauens, Vermarktens<br />
und Betreibens allen Beteiligten zur Verfügung<br />
steht. Gleichzeitig bietet <strong>BIM</strong> die Basis für<br />
BOB, um die Idee des Serienbürogebäudes effizient<br />
und transparent umzusetzen.<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
BOB.Rheinallee (Ludwigshafen): Dynamische Gebäudesimulation<br />
Delegierung der Arbeitsaufgaben<br />
BOB.Rheinallee ist ein <strong>BIM</strong>-Prototyp – der<br />
Anfang ist gemacht. Der Bauherr BOB AG stellte<br />
sich Fachleute von formitas zur Seite, die durch<br />
ihre Erfahrungen die Aufstellung des <strong>BIM</strong>-Prozesses<br />
zügig abwickeln können. Mit klaren Vorgaben<br />
aus einem Lastenheft, das in einem gemeinsamen<br />
Workshop zum Pflichtenheft für alle<br />
Projektteilnehmer weiterentwickelt wurde, entstanden<br />
verbindliche Regeln für alle Beteiligten.<br />
Da die Verantwortung für den Prozess und<br />
die Kommunikation beim <strong>BIM</strong>-Manager liegt,<br />
ist das Thema aus Bauherrensicht grundsätzlich<br />
delegiert. Im BOB-Fall geht es darüber hinaus<br />
darum, die jetzt gemachten Erfahrungen für<br />
das Produkt und den Prozess der fortlaufenden<br />
Projekte der Serie zu nutzen. Derzeit entwickelt<br />
BOB Projekte in fünf verschiedenen Regionen<br />
Deutschlands. Zudem stehen Aufträge für drei<br />
Privatbauherren an, die alle in <strong>BIM</strong> abgewickelt<br />
werden. Es liegt auf der Hand, dass beim<br />
▶<br />
Build-Ing. 3|2018 33
planen<br />
Technische Schnittstellen<br />
[T]Raumwerkstatt KKI BAB Formitas<br />
BOB.Rheinallee besonderes Augenmerk auf die<br />
Stimmigkeit und Übertragbarkeit der Prozesse<br />
geachtet wird.<br />
Die beteiligten Planungspartner Johannes<br />
Schneider/Geirsson Architekten, Kempen<br />
Krause Tragwerksplanung und die holländische<br />
BOB-Partnerfirma BAB für den Bereich<br />
TGA profitieren von der Führung durch das<br />
<strong>BIM</strong>-Management. Auf Arbeitsebene geht die<br />
<strong>BIM</strong>-Gesamtkoordination auf alle problematischen<br />
Details ein. Entscheidend ist in dieser<br />
frühen Phase, dass die Planungsbeteiligten dasselbe<br />
Grundverständnis für das Thema <strong>BIM</strong><br />
entwickeln. Gelingt das, wie im Falle BOB.<br />
Rheinallee, minimieren sich Fehler und Missverständnisse.<br />
Hierbei ist auch wichtig zu betonen, dass der<br />
Schlüssel zum Erfolg vor allem beim Verständnis<br />
der Akteure auf der Arbeitsebene liegt. Bei<br />
den regelmäßigen Treffen stehen damit nur<br />
Problemlösungen auf der Tagesordnung, keine<br />
Vertrags- oder Managementthemen. Der<br />
Mehrwert wird bereits in der jetzigen Phase des<br />
Projekts deutlich. Alle Schnittstellen sind definiert,<br />
und durch die <strong>BIM</strong>-Gesamtkoordination<br />
liegen neue Schwierigkeiten alle vierzehn Tage<br />
auf dem Tisch (Abbildung 1 und 2). Dies kommt<br />
besonders bei den üblichen Problemen der<br />
Schlitz- und Durchbruchplanung zum Tragen.<br />
<strong>BIM</strong>-Modell überdauert<br />
Gebäudenutzung<br />
Eine hohe Transparenz bei der Kollisionsprüfung<br />
führt zu einem deutlich kooperativeren Miteinander<br />
der Planungspartner, als das bei nicht<br />
<strong>BIM</strong>-gesteuerten Projekten der Fall ist. Aus der<br />
Bauherrenperspektive erwartet die BOB AG<br />
daher eine hohe Quote bei der Fehlervermeidung.<br />
Dies wird vor allem helfen, Umplanungen<br />
und damit Nachträge zu minimieren.<br />
Zudem erhofft sich der Bauherr erheblich<br />
positive Auswirkungen auf den späteren Betrieb<br />
von BOB.Rheinallee.<br />
Die formitas AG steht für eine Symbiose aus<br />
Form und IT. Das Unternehmen setzt sich mit<br />
der Digitalisierung der gebauten Umwelt auseinander<br />
und richtet den Fokus auf die <strong>BIM</strong>-<br />
Methode. BOB und formitas kamen durch die<br />
räumliche Nähe schnell in Gespräche über eine<br />
mögliche Zusammenarbeit. Die Vorteile lagen<br />
auf der Hand: höchste Transparenz während<br />
der Planungs- und Bauphase von BOB und<br />
Nutzung des <strong>BIM</strong>-Modells während des gesamten<br />
Betriebs. Sogar nach dem möglichen Abriss<br />
stünde es als archiviertes und voll funktionsfähiges<br />
virtuelles Gebäude zur Verfügung.<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
.rvt/.bcf<br />
.rte<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
.nwd<br />
.ifc<br />
.rvt/.dwg<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
Abbildung 1: Technische Schnittstellen<br />
Prozess<br />
Besprechungen<br />
Planer<br />
formitas<br />
Data<br />
Drops<br />
<strong>BIM</strong>-QS-<br />
Besprechungen<br />
.rvt/.bcf<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
Initialisierung<br />
Software: Revit<br />
Qualitätssicherung<br />
(Kollisionsprüfung)<br />
Software: Navisworks<br />
Qualitätssicherung<br />
(Bauregelprüfungen)<br />
Software: Solibri<br />
Sicherstellung der<br />
Übergabe aller Fachund<br />
Gesamtmodelle<br />
.bcf/.smc/.pdf/.nwc<br />
Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4<br />
Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr<br />
CDE<br />
QS<br />
objektorientierte Modellierung<br />
Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr<br />
Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4<br />
Abbildung 2: Taktung der Modellübergabe<br />
„Kein Datenformat<br />
kann jede<br />
Software<br />
bedienen.<br />
Bereits in der Vorplanungsphase von BOB.<br />
Rheinalle waren alle Beteiligten Willens, das<br />
Projekt in der <strong>BIM</strong>-Methode durchzuführen.<br />
Die Leistungen teilten sich in die fünf <strong>BIM</strong>-<br />
Projektstufen: Analyse, Abwicklungsplanung,<br />
Ausführung, Projektabschluss und Integration.<br />
In der <strong>BIM</strong>-Analyse ging es darum, die<br />
Niveaus aller Beteiligten zu verstehen, um die<br />
richtigen Anforderungen im Projekt zu stellen.<br />
In vielen Gesprächen entstand das nötige Vertrauen<br />
zwischen allen Beteiligten.<br />
Architekt und TGA-Planer nutzten die Software<br />
Autodesk Revit, der Planer in Verbindung<br />
mit dem TGA-Add-on StabiCAD. Auch der<br />
Tragwerksplaner konnte auf Projekterfahrun-<br />
QS<br />
Quellen: formitas AG/HUSS-MEDIEN GmbH | Autoren: prviat<br />
34 Build-Ing. 3 | 2018
planen<br />
gen mit dem <strong>BIM</strong>-Programm und die zugehörige<br />
Arbeitsmethodik zurückblicken.<br />
Abwicklungsplanung und Lastenheft<br />
formitas kam die Rolle zu, die durch Kollaboration<br />
entstehenden Potentiale zu benennen und<br />
auszuschöpfen. Dafür musste sich jedoch vorerst<br />
in der Phase <strong>BIM</strong>-Abwicklungsplanung eine<br />
digitale Projektabwicklungsstrategie finden. Es<br />
galt, entsprechende <strong>BIM</strong>-Ziele zu definieren:<br />
• Erhöhung der Informationsverfügbar-<br />
keit für BOB-Entscheidungen<br />
• Erhöhung der Planungssicherheit<br />
• Reduktion doppelter Datenhaltung<br />
• Kollisionsfreiheit der Ausführungsmodelle<br />
• Erhöhung der Marketingnutzbarkeit<br />
der Planungsmodelle<br />
• Reduktion des Aufwands für die<br />
Gebäudeinbetriebnahme<br />
Um diese Ziele zu erreichen, wurden umzusetzende<br />
<strong>BIM</strong>-Anwendungsfälle ausgewählt. Da<br />
es sich um das Pilotprojekt handelte, konzentrierte<br />
sich formitas auf Basis-Anwendungsfälle,<br />
objektorientierte Modellierung der Architektur,<br />
TGA- und Tragwerksplanung sowie<br />
Kollisionsprüfung, ohne die Möglichkeit der<br />
<strong>BIM</strong>-basierten Kommunikation wie Virtual<br />
oder Augmented Reality als spätere Anwendungen<br />
auszuschließen.<br />
Die Erstellung des Lastenhefts (Auftraggeber-<br />
Informationsanforderungen, AIA) und des<br />
Pflichtenhefts (<strong>BIM</strong>-Abwicklungsplan, BAP)<br />
waren die nächsten Schritte. Diese Dokumente<br />
sind einerseits für die Vertragsgestaltung relevant,<br />
andererseits dienen sie als <strong>BIM</strong>-Handbuch<br />
für die Projektbeteiligten. Auch werden darin<br />
die Leistungen der Akteure und die Gestaltung<br />
der Anforderungen an die <strong>BIM</strong>-Anwendungsfälle<br />
deutlich. So stellt formitas für BOB.Rheinallee<br />
den <strong>BIM</strong>-Manager, und jeder weitere Projektbeteiligte<br />
legt einen eigenen <strong>BIM</strong>-Koordinator<br />
fest. Letztere werden sich mit den digitalen<br />
Arbeitsprozessen in den Unternehmen<br />
befassen und zugehörige Datenflüsse mit dem<br />
<strong>BIM</strong>-Manager im Projekt abstimmen.<br />
Als weitere Vorgabe wäre zunächst die gemeinsame<br />
internetbasierte Datenumgebung zu<br />
nennen. Sie ist eine Art Cloud, in der alle Fachmodelle<br />
ihren Platz finden. In diesem Projekt<br />
wird die Cloud con-ject.pm verwendet und von<br />
formitas administriert. Der Datenraum ist für<br />
alle bindend. Entsprechende Nutzerzugänge,<br />
Rollen und Rechte müssen Beachtung finden.<br />
IFC, BCF, RVT, NWD<br />
Architekten, TGA und Tragwerksplaner arbeiten<br />
künftig in eigenen Fachmodellen. Damit<br />
das Zusammenfügen der drei Planungsteile reibungslos<br />
funktioniert, gibt es auch einige terminliche,<br />
technische und inhaltliche Anforderungen,<br />
an die sich alle Modellierer halten müssen.<br />
Für diese Festlegungen diente ein <strong>BIM</strong>-<br />
Kick Off-Workshop, in dessen Rahmen auch<br />
der Workflow entstand.<br />
Terminlich ist BOB.Rheinallee auf eine<br />
zweiwöchentliche Modellübergabe ausgelegt.<br />
Das bedeutet, dass alle <strong>BIM</strong>-Koordinatoren<br />
jeden zweiten Dienstag bis 18 Uhr ihre Fachmodelle<br />
auf die gemeinsame Datenumgebung<br />
hochladen sollen. Hier können sie den Fortschritt<br />
der anderen Fachplaner vergleichen. Der<br />
<strong>BIM</strong>-Manager führt mit den aktuellen Modellen<br />
eine Kollisionsprüfung durch. Diese Ergebnisse<br />
werden dann jeweils donnerstags besprochen.<br />
Alle Fachplaner müssen in Autodesk Revit,<br />
Version 2017.2, arbeiten. Als Austauschform<br />
werden sowohl die Open<strong>BIM</strong>-Formate IFC<br />
und BCF als auch die closed<strong>BIM</strong>-Lösungen<br />
RVT und NWD verwendet. Beides ist wichtig,<br />
da nicht ein einziges Datenformat jede weitere<br />
Software bedienen kann. So geschieht eine<br />
Kollisionsprüfung zwar mit den Autodesk-Format<br />
NWD, aber eine Visualisierung auf der<br />
Baustelle funktioniert damit nicht. Zusätzlich<br />
sind die Modelle immer gleich und ohne Datum<br />
zu benennen, damit sie von der Software<br />
erkannt werden.<br />
Inhaltlich wurden verschiedene Level of<br />
Development<br />
(LoD) definiert. Das LoD ist eine<br />
übergeordnete Messgröße, die den Entwick-<br />
lungsgrad und die Verlässlichkeit geometrischer<br />
und semantischer Informationen in den<br />
Fachmodellen beschreibt. Geometrische Informationen<br />
werden mit dem Level of Geometry<br />
(LoG) und semantische mit Level of Information<br />
(LoI) beschrieben. Es sollten z. B. bis zum<br />
Ende der Leistungsphase 3 (HOAI) unter Beachtung<br />
der Modellierungsregeln nur die Außenkonturen<br />
von Bedeutung sein. Erst zum<br />
Ende der Leistungsphase 5 sind die genauen<br />
Schichtenaufbauten zu modellieren.<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Ausblick<br />
Letztlich ist all dies ein kleiner Ausschnitt einer<br />
individuellen <strong>BIM</strong>-Projektstrategie. Diese bildet<br />
die Basis für die spätere Planung. Inwiefern<br />
die im Kick Off-Workshop erarbeitete Richtung<br />
eingehalten wird und welche Auswirkungen<br />
sich im Projekt ergeben, wird in Teil 2<br />
untersucht.<br />
■<br />
Dipl.-Ing. Volker Zappe<br />
ist seit Gründung<br />
der Aachener BOB<br />
efficiency design AG<br />
2013 als Leiter der<br />
Kommunikation ein<br />
echter Überzeugungstäter.<br />
Er hat sich mit<br />
BOB dem Kampf<br />
für bessere, nachhaltigere<br />
Bürogebäude<br />
verschrieben.<br />
BOB ist als Bürogebäude-Produkt<br />
angetreten, das Bauen<br />
mit neuen Methoden<br />
der Industrie 4.0<br />
zu revolutionieren.<br />
Alexander Dellen,<br />
M.Sc. Bauingenieurwesen,<br />
studierte an<br />
der RWTH Aachen.<br />
Er ist seit 2014 für<br />
die formitas AG tätig.<br />
Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten<br />
zählen<br />
die Implementierung<br />
von <strong>BIM</strong>-Leistungen<br />
bei Planern und Bauunternehmen<br />
sowie<br />
die Koordinierung der<br />
<strong>BIM</strong>-Methode in Bauprojekten.<br />
formitas.de<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S28<br />
Build-Ing. 3|2018 35
planen<br />
Technische Schnittstellen<br />
[T]Raumwerkstatt KKI BAB Formitas<br />
BOB.Rheinallee besonderes Augenmerk auf die<br />
Stimmigkeit und Übertragbarkeit der Prozesse<br />
geachtet wird.<br />
Die beteiligten Planungspartner Johannes<br />
Schneider/Geirsson Architekten, Kempen<br />
Krause Tragwerksplanung und die holländische<br />
BOB-Partnerfirma BAB für den Bereich<br />
TGA profitieren von der Führung durch das<br />
<strong>BIM</strong>-Management. Auf Arbeitsebene geht die<br />
<strong>BIM</strong>-Gesamtkoordination auf alle problematischen<br />
Details ein. Entscheidend ist in dieser<br />
frühen Phase, dass die Planungsbeteiligten dasselbe<br />
Grundverständnis für das Thema <strong>BIM</strong><br />
entwickeln. Gelingt das, wie im Falle BOB.<br />
Rheinallee, minimieren sich Fehler und Missverständnisse.<br />
Hierbei ist auch wichtig zu betonen, dass der<br />
Schlüssel zum Erfolg vor allem beim Verständnis<br />
der Akteure auf der Arbeitsebene liegt. Bei<br />
den regelmäßigen Treffen stehen damit nur<br />
Problemlösungen auf der Tagesordnung, keine<br />
Vertrags- oder Managementthemen. Der<br />
Mehrwert wird bereits in der jetzigen Phase des<br />
Projekts deutlich. Alle Schnittstellen sind definiert,<br />
und durch die <strong>BIM</strong>-Gesamtkoordination<br />
liegen neue Schwierigkeiten alle vierzehn Tage<br />
auf dem Tisch (Abbildung 1 und 2). Dies kommt<br />
besonders bei den üblichen Problemen der<br />
Schlitz- und Durchbruchplanung zum Tragen.<br />
<strong>BIM</strong>-Modell überdauert<br />
Gebäudenutzung<br />
Eine hohe Transparenz bei der Kollisionsprüfung<br />
führt zu einem deutlich kooperativeren Miteinander<br />
der Planungspartner, als das bei nicht<br />
<strong>BIM</strong>-gesteuerten Projekten der Fall ist. Aus der<br />
Bauherrenperspektive erwartet die BOB AG<br />
daher eine hohe Quote bei der Fehlervermeidung.<br />
Dies wird vor allem helfen, Umplanungen<br />
und damit Nachträge zu minimieren.<br />
Zudem erhofft sich der Bauherr erheblich<br />
positive Auswirkungen auf den späteren Betrieb<br />
von BOB.Rheinallee.<br />
Die formitas AG steht für eine Symbiose aus<br />
Form und IT. Das Unternehmen setzt sich mit<br />
der Digitalisierung der gebauten Umwelt auseinander<br />
und richtet den Fokus auf die <strong>BIM</strong>-<br />
Methode. BOB und formitas kamen durch die<br />
räumliche Nähe schnell in Gespräche über eine<br />
mögliche Zusammenarbeit. Die Vorteile lagen<br />
auf der Hand: höchste Transparenz während<br />
der Planungs- und Bauphase von BOB und<br />
Nutzung des <strong>BIM</strong>-Modells während des gesamten<br />
Betriebs. Sogar nach dem möglichen Abriss<br />
stünde es als archiviertes und voll funktionsfähiges<br />
virtuelles Gebäude zur Verfügung.<br />
.rvt/.bcf<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
.rte<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
.nwd<br />
.ifc<br />
.rvt/.dwg<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
Abbildung 1: Technische Schnittstellen<br />
.rvt/.bcf<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
Fachmodellierung<br />
Software: Revit<br />
Initialisierung<br />
Software: Revit<br />
Qualitätssicherung<br />
(Kollisionsprüfung)<br />
Software: Navisworks<br />
Qualitätssicherung<br />
(Bauregelprüfungen)<br />
Software: Solibri<br />
Sicherstellung der<br />
Übergabe aller Fachund<br />
Gesamtmodelle<br />
.bcf/.smc/.pdf/.nwc<br />
Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4<br />
Den vollständigen Artikel<br />
Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr<br />
Planer<br />
objektorientierte Modellierung<br />
erhalten Sie hier.<br />
formitas<br />
QS<br />
Prozess<br />
Besprechungen<br />
Data<br />
Drops<br />
<strong>BIM</strong>-QS-<br />
Besprechungen<br />
CDE<br />
„Kein Datenformat<br />
kann jede<br />
Software<br />
bedienen.<br />
QS<br />
Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr Mo Di Mi Do Fr<br />
Abbildung 2: Taktung der Modellübergabe<br />
Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4<br />
Bereits in der Vorplanungsphase von BOB.<br />
Rheinalle waren alle Beteiligten Willens, das<br />
Projekt in der <strong>BIM</strong>-Methode durchzuführen.<br />
Die Leistungen teilten sich in die fünf <strong>BIM</strong>-<br />
Projektstufen: Analyse, Abwicklungsplanung,<br />
Ausführung, Projektabschluss und Integration.<br />
In der <strong>BIM</strong>-Analyse ging es darum, die<br />
Niveaus aller Beteiligten zu verstehen, um die<br />
richtigen Anforderungen im Projekt zu stellen.<br />
In vielen Gesprächen entstand das nötige Vertrauen<br />
zwischen allen Beteiligten.<br />
Architekt und TGA-Planer nutzten die Soft-<br />
ware Autodesk Revit, der Planer in Verbindung<br />
mit dem TGA-Add-on StabiCAD. Auch der<br />
Tragwerksplaner konnte auf Projekterfahrun-<br />
Quellen: formitas AG/HUSS-MEDIEN GmbH | Autoren: prviat<br />
34 Build-Ing. 3|2018
planen<br />
gen mit dem <strong>BIM</strong>-Programm und die zugehörige<br />
Arbeitsmethodik zurückblicken.<br />
Abwicklungsplanung und Lastenheft<br />
formitas kam die Rolle zu, die durch Kollaboration<br />
entstehenden Potentiale zu benennen und<br />
auszuschöpfen. Dafür musste sich jedoch vorerst<br />
in der Phase <strong>BIM</strong>-Abwicklungsplanung eine<br />
digitale Projektabwicklungsstrategie finden. Es<br />
galt, entsprechende <strong>BIM</strong>-Ziele zu definieren:<br />
• Erhöhung der Informationsverfügbar-<br />
keit für BOB-Entscheidungen<br />
• Erhöhung der Planungssicherheit<br />
• Reduktion doppelter Datenhaltung<br />
• Kollisionsfreiheit der Ausführungsmodelle<br />
• Erhöhung der Marketingnutzbarkeit<br />
der Planungsmodelle<br />
• Reduktion des Aufwands für die<br />
Gebäudeinbetriebnahme<br />
Um diese Ziele zu erreichen, wurden umzusetzende<br />
<strong>BIM</strong>-Anwendungsfälle ausgewählt. Da<br />
es sich um das Pilotprojekt handelte, konzentrierte<br />
sich formitas auf Basis-Anwendungsfälle,<br />
objektorientierte Modellierung der Architektur,<br />
TGA- und Tragwerksplanung sowie<br />
Kollisionsprüfung, ohne die Möglichkeit der<br />
<strong>BIM</strong>-basierten Kommunikation wie Virtual<br />
oder Augmented Reality als spätere Anwendungen<br />
auszuschließen.<br />
Die Erstellung des Lastenhefts (Auftraggeber-<br />
Informationsanforderungen, AIA) und des<br />
Pflichtenhefts (<strong>BIM</strong>-Abwicklungsplan, BAP)<br />
waren die nächsten Schritte. Diese Dokumente<br />
sind einerseits für die Vertragsgestaltung relevant,<br />
andererseits dienen sie als <strong>BIM</strong>-Handbuch<br />
für die Projektbeteiligten. Auch werden darin<br />
die Leistungen der Akteure und die Gestaltung<br />
der Anforderungen an die <strong>BIM</strong>-Anwendungsfälle<br />
deutlich. So stellt formitas für BOB.Rheinallee<br />
den <strong>BIM</strong>-Manager, und jeder weitere Projektbeteiligte<br />
legt einen eigenen <strong>BIM</strong>-Koordinator<br />
fest. Letztere werden sich mit den digitalen<br />
Arbeitsprozessen in den Unternehmen<br />
befassen und zugehörige Datenflüsse mit dem<br />
<strong>BIM</strong>-Manager im Projekt abstimmen.<br />
Als weitere Vorgabe wäre zunächst die gemeinsame<br />
internetbasierte Datenumgebung zu<br />
nennen. Sie ist eine Art Cloud, in der alle Fachmodelle<br />
ihren Platz finden. In diesem Projekt<br />
wird die Cloud con-ject.pm verwendet und von<br />
formitas administriert. Der Datenraum ist für<br />
alle bindend. Entsprechende Nutzerzugänge,<br />
Rollen und Rechte müssen Beachtung finden.<br />
IFC, BCF, RVT, NWD<br />
Architekten, TGA und Tragwerksplaner arbeiten<br />
künftig in eigenen Fachmodellen. Damit<br />
das Zusammenfügen der drei Planungsteile reibungslos<br />
funktioniert, gibt es auch einige terminliche,<br />
technische und inhaltliche Anforderungen,<br />
an die sich alle Modellierer halten müssen.<br />
Für diese Festlegungen diente ein <strong>BIM</strong>-<br />
Kick Off-Workshop, in dessen Rahmen auch<br />
der Workflow entstand.<br />
Terminlich ist BOB.Rheinallee auf eine<br />
zweiwöchentliche Modellübergabe ausgelegt.<br />
Das bedeutet, dass alle <strong>BIM</strong>-Koordinatoren<br />
jeden zweiten Dienstag bis 18 Uhr ihre Fachmodelle<br />
auf die gemeinsame Datenumgebung<br />
hochladen sollen. Hier können sie den Fortschritt<br />
der anderen Fachplaner vergleichen. Der<br />
<strong>BIM</strong>-Manager führt mit den aktuellen Modellen<br />
eine Kollisionsprüfung durch. Diese Ergebnisse<br />
werden dann jeweils donnerstags besprochen.<br />
Alle Fachplaner müssen in Autodesk Revit,<br />
Version 2017.2, arbeiten. Als Austauschform<br />
werden sowohl die Open<strong>BIM</strong>-Formate IFC<br />
und BCF als auch die closed<strong>BIM</strong>-Lösungen<br />
RVT und NWD verwendet. Beides ist wichtig,<br />
da nicht ein einziges Datenformat jede weitere<br />
Software bedienen kann. So geschieht eine<br />
Kollisionsprüfung zwar mit den Autodesk-Format<br />
NWD, aber eine Visualisierung auf der<br />
Baustelle funktioniert damit nicht. Zusätzlich<br />
sind die Modelle immer gleich und ohne Datum<br />
zu benennen, damit sie von der Software<br />
erkannt werden.<br />
Inhaltlich wurden verschiedene Level of<br />
Development<br />
(LoD) definiert. Das LoD ist eine<br />
übergeordnete Messgröße, die den Entwick-<br />
lungsgrad und die Verlässlichkeit geometrischer<br />
und semantischer Informationen in den<br />
Fachmodellen beschreibt. Geometrische Informationen<br />
werden mit dem Level of Geometry<br />
(LoG) und semantische mit Level of Information<br />
(LoI) beschrieben. Es sollten z. B. bis zum<br />
Ende der Leistungsphase 3 (HOAI) unter Beachtung<br />
der Modellierungsregeln nur die Außenkonturen<br />
von Bedeutung sein. Erst zum<br />
Ende der Leistungsphase 5 sind die genauen<br />
Schichtenaufbauten zu modellieren.<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Ausblick<br />
Letztlich ist all dies ein kleiner Ausschnitt einer<br />
individuellen <strong>BIM</strong>-Projektstrategie. Diese bildet<br />
die Basis für die spätere Planung. Inwiefern<br />
die im Kick Off-Workshop erarbeitete Richtung<br />
eingehalten wird und welche Auswirkungen<br />
sich im Projekt ergeben, wird in Teil 2<br />
untersucht.<br />
■<br />
Dipl.-Ing. Volker Zappe<br />
ist seit Gründung<br />
der Aachener BOB<br />
efficiency design AG<br />
2013 als Leiter der<br />
Kommunikation ein<br />
echter Überzeugungstäter.<br />
Er hat sich mit<br />
BOB dem Kampf<br />
für bessere, nachhaltigere<br />
Bürogebäude<br />
verschrieben.<br />
BOB ist als Bürogebäude-Produkt<br />
angetreten, das Bauen<br />
mit neuen Methoden<br />
der Industrie 4.0<br />
zu revolutionieren.<br />
Alexander Dellen,<br />
M.Sc. Bauingenieurwesen,<br />
studierte an<br />
der RWTH Aachen.<br />
Er ist seit 2014 für<br />
die formitas AG tätig.<br />
Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten<br />
zählen<br />
die Implementierung<br />
von <strong>BIM</strong>-Leistungen<br />
bei Planern und Bauunternehmen<br />
sowie<br />
die Koordinierung der<br />
<strong>BIM</strong>-Methode in Bauprojekten.<br />
formitas.de<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S28<br />
Build-Ing. 3|2018 35
planen<br />
Serie: <strong>BIM</strong> in der Praxis, Teil 3<br />
<strong>BIM</strong>-Frage Nr. 2:<br />
Wer macht was?<br />
Die <strong>BIM</strong>-Methodik verlangt eine klare Definition<br />
der Rollen der Beteiligten und die Integration<br />
der <strong>BIM</strong>-Experten in den Prozess.<br />
Eine fehlende Rollenzuweisung erschwert<br />
jedes <strong>BIM</strong>-Projekt – oder lässt es scheitern.<br />
Autor: Nikolaus Möllenhoff<br />
In Teil 1 und 2 der Serie „<strong>BIM</strong> in der Praxis“<br />
stellten wir einige Aspekte zu <strong>BIM</strong>-Projekten<br />
vor. Dabei kamen Begriffe wie AIA, BAP, <strong>BIM</strong>-<br />
Manager, <strong>BIM</strong>-Prozesse, Prüfungsworkflow<br />
und Clash Detection ins Spiel, die nicht immer<br />
ganz eindeutig erscheinen. In der Regel stehen<br />
dahinter Inhalte und/oder Aufgaben, die erarbeitet<br />
und bearbeitet werden müssen. Aber wer<br />
kümmert sich darum – und wer ist verantwortlich?<br />
Der <strong>BIM</strong>-Manager, der <strong>BIM</strong>-Koordinator ,<br />
oder jemand anderes?<br />
Hier wird schnell klar, dass Integrale Planung<br />
(<strong>BIM</strong>) sowie digitales Planen, Bauen und<br />
Betreiben neue Aufgaben und Rollen samt Leistungsbildern<br />
verlangen, die eindeutig beschreiben,<br />
wer was wann und wie macht bzw. für konkrete<br />
Aufgaben verantwortlich ist. Und um allen<br />
Skeptikern vorzugreifen: Die <strong>BIM</strong>-Methodik<br />
erfordert nicht unbedingt neue Mit arbeiter (auf<br />
der Gehaltsliste). Vielmehr geht es um die Organisation<br />
und Zuweisung von Aufgaben, Ansprechpartnern<br />
und Verantwortlichen.<br />
Was ändert sich<br />
durch die <strong>BIM</strong>-Methodik?<br />
Die klassischen Akteure eines Bauprojekts sind<br />
der Bauherr, eventuell die Projektsteuerung,<br />
der Objektplaner (Architekt), weitere Fachplaner<br />
und Gutachter (z. B. Tragwerksplaner,<br />
TGA-Fachplaner, Bauphysiker, Brandschutz-<br />
Sachverständige). Hinzu kommen die ausführenden<br />
Firmen in Leistungsphase 8 und der Betreiber<br />
nach der Übergabe. In der Abbildung<br />
(S. 37) sind diese Akteure gelb dargestellt.<br />
Durch die <strong>BIM</strong>-Methodik gibt es einige neue<br />
Rollen (in der Abbildung grau dargestellt). Als<br />
direkter Ansprechpartner zum Bauherrn und<br />
Auftraggeber fungiert das <strong>BIM</strong>-Management<br />
für alle <strong>BIM</strong>-relevanten strategischen Themen.<br />
Auf Ebene der Architekten, Fachplaner und<br />
Ausführenden existiert ein <strong>BIM</strong>-Modellkoordinator.<br />
Dieser dient als Schnittstelle und Ansprechpartner<br />
jeder Organisation nach außen<br />
wie auch organisationsintern.<br />
Die Gesamtkoordination aller <strong>BIM</strong>-Beteiligten<br />
in der operativen Planung übernimmt<br />
der <strong>BIM</strong>-Gesamtkoordinator. Hier geht es nur<br />
um die Koordination der <strong>BIM</strong>-Themen – mit<br />
eindeutiger Abgrenzung zur planungsleitenden<br />
und fachlichen Koordination durch den Architekten.<br />
Innerhalb des Planungsteams ist noch<br />
die Rolle eines <strong>BIM</strong>-Modellierers zu berücksichtigen.<br />
Das sind jene Fachleute und Ingenieure,<br />
die direkt mit dem und in das <strong>BIM</strong>-Modell<br />
arbeiten.<br />
Klares Bekenntnis des Bauherrn<br />
erforderlich<br />
Die Entscheidung, ein Projekt in der <strong>BIM</strong>-Methodik<br />
durchzuführen, trifft der Bauherr. Diese<br />
Entscheidung muss ein klares Bekenntnis sein!<br />
Ein <strong>BIM</strong>-Projekt nach dem Motto „Das können<br />
wir ja mal machen“ wird schnell im Sande<br />
verlaufen, sobald sich die ersten Widerstände<br />
„Ein <strong>BIM</strong>-Projekt<br />
nach dem Motto<br />
„Das können wir<br />
ja mal machen“<br />
wird schnell im<br />
Sande verlaufen.<br />
Quelle: E3D-Ingenieurgesellschaft mbH/HUSS-MEDIEN GmbH<br />
36 Build-Ing. 3 | 2018
planen<br />
Organisationsform<br />
und Übersicht<br />
von <strong>BIM</strong>-Rollen<br />
im Projektumfeld<br />
Auftraggeber<br />
Projektsteuerer<br />
<strong>BIM</strong>-Management<br />
klassische<br />
Projektrollen<br />
<strong>BIM</strong>-spezifische<br />
Rollen<br />
<strong>BIM</strong>-Gesamtkoordination<br />
<strong>BIM</strong>-Modellkoordinator<br />
<strong>BIM</strong>-Modellkoordinator<br />
<strong>BIM</strong>-Modellkoordination<br />
Objektplaner<br />
Fachplaner<br />
ausführende<br />
Firmen<br />
<strong>BIM</strong>-Modellierer <strong>BIM</strong>-Modellierer <strong>BIM</strong>-Modellierer<br />
seitens der <strong>BIM</strong>-Beteiligten ergeben. Schließlich<br />
verlassen alle am Bau Beteiligten ihre Komfortzone<br />
und die eingefahrenen Ablaufprozesse<br />
der – sicherlich auch erfolgreichen – vergangenen<br />
Jahre und Projekte.<br />
Mit dem Bekenntnis zur <strong>BIM</strong>-Methodik<br />
muss der Bauherr weitere Angaben und Anforderungen<br />
formulieren, was er sich unter der<br />
<strong>BIM</strong>-Methodik vorstellt und welche Ziele er<br />
durch den Einsatz erfüllt sehen will. Das Ganze<br />
muss schriftlich formuliert werden, sodass die<br />
weiteren beteiligten Planer und Akteure von<br />
Beginn an Wissen, worauf sie sich einlassen<br />
bzw. welche Leistung von ihnen erwartet wird<br />
– und möglichst auch abgerechnet werden kann.<br />
In größeren Projekten werden die Anforderungen<br />
des Bauherrn im Lastenheft zusammengetragen.<br />
Das Lastenheft existiert leider<br />
nicht bei jedem Bauvorhaben. Die <strong>BIM</strong>-relevanten<br />
Anforderungen des Auftraggebers werden<br />
in den Auftraggeber-Informationsanforderungen<br />
(AIA) erfasst. Der Bauherr ist aber<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S29<br />
in der Regel kein Baufachmann. Insofern wird<br />
eine Rolle benötigt, die den Bauherrn in allen<br />
<strong>BIM</strong>-relevanten Fragestellungen begleitet: das<br />
<strong>BIM</strong>-Management.<br />
<strong>BIM</strong>-Management<br />
unterstützt den Bauherrn<br />
Das <strong>BIM</strong>-Management berät und begleitet den<br />
Bauherrn bei allen <strong>BIM</strong>-relevanten strategischen<br />
und projektvorbereitenden Aufgaben.<br />
Das beginnt mit der gemeinsamen Definition<br />
der <strong>BIM</strong>-Ziele. Das <strong>BIM</strong>-Management übersetzt<br />
die Vorstellungen und Wünsche des Bauherrn<br />
in Anforderungen und Leitlinien an das<br />
Projekt. Diese Rahmenbedingungen werden in<br />
den Auftraggeber-Informationsanforderungen<br />
zusammengefasst. Die AIA gelten als Vertragsbestandsteil<br />
für die weiteren <strong>BIM</strong>-Beteiligten.<br />
In der operativen Planung übernimmt das<br />
<strong>BIM</strong>-Management eine übergeordnete Bauherren-Position.<br />
Als solcher begleitet er die Ausarbeitung<br />
des <strong>BIM</strong>-Abwicklungsplans (BAP) –<br />
▶<br />
Build-Ing. 3 | 2018 37
planen<br />
als Antwort auf die AIA und Umsetzungsrichtlinie<br />
für die Planungsbeteiligten. Weiterhin<br />
überwacht das <strong>BIM</strong>-Management (stichprobenhaft)<br />
die Qualität der <strong>BIM</strong>-Methodik im Projekt.<br />
Die operative Digitale Planung erfolgt unter<br />
den <strong>BIM</strong>-Planern zuzüglich eines <strong>BIM</strong>-Gesamtkoordinators.<br />
Dabei ist zunächst zwischen<br />
den Abstimmungsaufgaben und der eigentlichen<br />
Planungsphase zu unterscheiden.<br />
In der Abstimmungsphase erfolgt die Vorbereitung<br />
und Umsetzung der <strong>BIM</strong>-Methodik<br />
gemäß den Anforderungen aus den (oder als<br />
Antwort auf die) Auftraggeber-Informationsanforderungen.<br />
Diese konkreten Umsetzungsregeln<br />
werden im <strong>BIM</strong>-Abwicklungsplan zusammengefasst.<br />
Ebenso werden die IT-Struk-<br />
turen sowie die Kommunikations-, Datenaustausch-<br />
und Prüfungsworkflows abgestimmt<br />
und festgelegt, außerdem die Prozessdarstellungen<br />
samt zugehörigem Informationsaustausch.<br />
Die Abstimmungen als Vorbereitung der<br />
<strong>BIM</strong>-Planung erfolgen zwischen und unter ak-<br />
tiver Einbeziehung aller <strong>BIM</strong>-Beteiligten.<br />
Gleichwohl gibt es einen Verantwortlichen: den<br />
<strong>BIM</strong>-Gesamtkoordinator.<br />
Gesamtverantwortung<br />
für den <strong>BIM</strong>-Prozess<br />
Der <strong>BIM</strong>-Gesamtkoordinator ist verantwortlich<br />
für den Ablauf der <strong>BIM</strong>-Methodik und für das<br />
<strong>BIM</strong>-Modell im Planungsprozess. Bis zum Start<br />
der <strong>BIM</strong>-Planung erfolgt die Erarbeitung des<br />
<strong>BIM</strong>-Abwicklungsplans in enger Zusammenarbeit<br />
mit den weiteren Fachplanern. Er stellt<br />
damit die Schnittstelle zwischen den <strong>BIM</strong>-beteiligten<br />
Planern und dem <strong>BIM</strong>-Management<br />
als Vertreter der AIA dar. Weiterhin muss der<br />
<strong>BIM</strong>-Gesamtkoordinator alle Abstimmungen<br />
forcieren und Regelungen festlegen (u. a. Modellierungs-Richtlinien,<br />
Kommunikationsund<br />
Prüfungsworkflows, Qualitätsprüfungen),<br />
damit die <strong>BIM</strong>-Workflows einwandfrei funk-<br />
tionieren. Zum Abschluss der Abstimmungsphase<br />
koordiniert er einen Konformitätstest<br />
für alle <strong>BIM</strong>-Beteiligten und die IT-Struktur.<br />
In der operativen Planung übernimmt der<br />
<strong>BIM</strong>-Gesamtkoordinator die Verantwortung<br />
für das <strong>BIM</strong>-Modell. Das bedeutet, dass er zu<br />
festgelegten Meilensteinen die einzelnen Fachmodelle<br />
(aus der Projektplattform) zusammenträgt.<br />
Aus den Fachmodellen erfolgt die Zusammenführung<br />
zum Koordinationsmodell.<br />
Dazu gehört die Modellprüfung der Fachmodelle<br />
und des Koordinationsmodells auf<br />
Übereinstimmung mit den Modellierungsrichtlinien<br />
und auf Kollisionen.<br />
Dipl.-Ing. Nikolaus<br />
Möllenhoff<br />
ist Bauingenieur sowie<br />
staatlich anerkannter<br />
Sachverständiger für<br />
Schall- und Wärmeschutz<br />
(IK Bau NW).<br />
Er doziert am Lehrstuhl<br />
für Energieeffizientes<br />
Bauen<br />
der RWTH Aachen.<br />
2015 gründete er mit<br />
Prof. Dr.-Ing. habil.<br />
Christoph van Treeck<br />
die E3D Beratungsgesellschaft.<br />
e3d-ingenieure.de<br />
Die Überprüfung und Koordination der<br />
fachlich-technischen Planungsleistung ist davon<br />
unberührt. Das ist nach wie vor Aufgabe<br />
der objektplanerischen Leitung (i.d.R. des Architekten).<br />
Festgestellte Kollisionen, Sollabweichungen<br />
oder methodische Mängel werden<br />
durch den <strong>BIM</strong>-Gesamtkoordinator dokumentiert<br />
und im Rahmen einer Koordinationsbesprechung<br />
zur Änderung an den entsprechenden<br />
Fachplaner weitergegeben. Auch hier<br />
gilt: Unstimmigkeiten mit fachlicher, technischer<br />
oder architektonischer Relevanz sind<br />
durch die Objektleitung aufzulösen.<br />
Koordination der Fachplaner<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Als Ansprechpartner und Schnittstelle bei den<br />
einzelnen Fachplanern dient die Rolle des <strong>BIM</strong>-<br />
Modellkoordinators. Er ist verantwortlich für<br />
die <strong>BIM</strong>-Methodik und das <strong>BIM</strong>-Fachmodell<br />
der jeweiligen (eigenen) Organisation. Innerhalb<br />
dieser Rolle erfolgen zunächst die Mitarbeit<br />
in der Abstimmungsphase und die Prozesssystematisierung<br />
innerhalb des eigenen<br />
Unternehmens. In der Planungsphase verantwortet<br />
er die Überwachung, Kontrolle und<br />
Prüfung des eigenen Fachmodells auf Inhalte<br />
und die vorgegebenen Konventionen (durch die<br />
Modellierungsrichtlinie und vor der Übergabe<br />
an den <strong>BIM</strong>-Gesamtkoordinator zu den entsprechenden<br />
Meilensteinen). Gleichzeitig ist<br />
der <strong>BIM</strong>-Modellkoordinator für die Referenzierung<br />
der anderen Fachmodelle im eigenen<br />
(Fach-)Planungsumfeld verantwortlich.<br />
Die Erarbeitung der einzelnen Fachmodelle<br />
innerhalb eines Planungsteams erfolgt durch<br />
die <strong>BIM</strong>-Modellierer. Dies entspricht dem Auf-<br />
gabenfeld der klassischen Objekt- und Fachplaner<br />
mit spezifischem Know-how der angewandten<br />
<strong>BIM</strong>-Software und der <strong>BIM</strong>-Modellierung.<br />
Klare Rollenverteilung<br />
notwendig<br />
Betrachten man die in der Abbildung dargestellte<br />
Organisationsform, dann treten vier<br />
neue Rollen auf. Im Rahmen der AIA sollten<br />
die Rollen ganz eindeutig beschrieben werden,<br />
sodass allen Beteiligten klar ist, wer was zu bearbeiten<br />
hat. Es stellt sich die Frage, wer diese<br />
Rollen und die zugehörigen Aufgaben erfüllt.<br />
Das strategische <strong>BIM</strong>-Management sollte<br />
als Bauherrenberater eine unabhängige Stellung<br />
einnehmen. Die <strong>BIM</strong>-Modellkoordinatoren<br />
sind die personalisierten Schnittstellen und<br />
Ansprechpartner innerhalb der einzelnen Planer.<br />
Das dient einer klaren Kommunikation in<br />
Bezug auf das <strong>BIM</strong>-Modell. Die <strong>BIM</strong>-Model-<br />
38 Build-Ing. 3|2018
planen<br />
lierer sind die Anwender innerhalb der Unternehmen.<br />
Die wesentliche Frage besteht in der Position<br />
des <strong>BIM</strong>-Gesamtkoordinators. Diese Rolle kann<br />
vom Objektplaner übernommen werden. In Ergänzung<br />
zur fachlich-technischen Koordination<br />
auch die methodische Koordination und Abstimmung<br />
zu übernehmen, ist nicht abwegig.<br />
Dabei gibt es den unterschwelligen Vorwurf, den<br />
Bock zum Gärtner zu machen. Gleichwohl kann<br />
man die Forderung von Bauherrn und Auftraggebern<br />
verstehen, die Rolle des <strong>BIM</strong>-Gesamtkoordinators<br />
von den Planern zu trennen. Dadurch<br />
wird eine zusätzliche Qualitätssicherung<br />
geschaffen, und gleichzeitig können sich alle<br />
beteiligten Planer auf die eigenen neuen Aufgaben<br />
konzentrieren, ohne weitere Koordinationsaufgaben<br />
übernehmen zu müssen. Vielfach werden<br />
die Rollen des <strong>BIM</strong>-Managements und des<br />
<strong>BIM</strong>-Gesamtkoordinators von einem Unternehmen<br />
übernommen. Das verspricht eine<br />
durchgängige konzeptionelle <strong>BIM</strong>-Methodik<br />
vom strategischen Ansatz bis zur Umsetzung.<br />
„Der Bauherr<br />
muss sich<br />
klar zu <strong>BIM</strong><br />
bekennen.<br />
Fazit<br />
Sowohl das <strong>BIM</strong>-Management als auch die<br />
<strong>BIM</strong>-Gesamtkoordination sind wichtige Rollen<br />
und Aufgaben. Doch ein <strong>BIM</strong>-Projekt kann<br />
nur erfolgreich durchgeführt werden, wenn der<br />
Bauherr ein klares Bekenntnis zur <strong>BIM</strong>-Methodik<br />
abgibt. Er muss alle Planungsbeteiligten<br />
motivieren, damit sie die neuen Rollen ak-<br />
zeptieren und als Team gemeinsam die anfallenden<br />
Aufgaben erfüllen.<br />
Die Festlegung und Dokumentation der<br />
Rollen und Aufgaben ist wichtig. Jeder muss<br />
wissen, worauf er sich einlässt und was er zu erledigen<br />
hat. Gleichzeitig bietet diese Transparenz<br />
auch die Möglichkeit, sich offen in die Augen<br />
zu schauen und über entstehende Aufwände<br />
und Kosten zu diskutieren.<br />
Ausblick<br />
Teil 4 der Serie „<strong>BIM</strong> in der Praxis“ erscheint<br />
in Ausgabe 4|2018. Darin stellen wir die Dokumentation<br />
eines <strong>BIM</strong>-Prozesses in AIA, BAP<br />
oder <strong>BIM</strong>-BVB vor.<br />
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<strong>BIM</strong>-Ausbildung<br />
Auf den Standard<br />
kommt es an<br />
<strong>BIM</strong> boomt. Schulungsanbieter haben Hochkonjunktur.<br />
Worauf sollte man bei der Auswahl von <strong>BIM</strong>-Schulungen achten?<br />
Wer bietet welche Schulungen an – und was kosten sie?<br />
▶
machen<br />
Autor: Marian Behaneck<br />
Building Information Modeling ist eine Planungsmethode,<br />
die spezielles Wissen und<br />
Know-how voraussetzt. Doch erfahrenes <strong>BIM</strong>-<br />
Fachpersonal ist rar, meist fest angestellt und<br />
gut bezahlt. Hochschulabgängern mit <strong>BIM</strong>-<br />
Kenntnissen mangelt es wiederum an praktischer<br />
Erfahrung. Die Grundlagen der <strong>BIM</strong>-<br />
Planungsmethode müssen deshalb in den Büros<br />
oft neu erlernt werden – entweder im Selbststudium<br />
mit Hilfe von Fachliteratur (siehe Literaturverzeichnis),<br />
über Webinare oder im<br />
Rahmen von <strong>BIM</strong>-Kursen, Seminaren und<br />
Workshops. Obwohl sich das Angebot inzwischen<br />
sehen lassen kann, ist die Qualität noch<br />
sehr unterschiedlich. Vor allem größere Planungsbüros<br />
bilden <strong>BIM</strong>-Fachkräfte deshalb<br />
selbst aus, indem sie Mitarbeiter intern schulen.<br />
Welche Standards<br />
sollten <strong>BIM</strong>-Schulungen erfüllen?<br />
<strong>BIM</strong>-Schulungsinhalte sollten bestimmte Qualitätsstandards<br />
erfüllen und möglichst breit<br />
angelegt sein. Neben Basiskenntnissen zum<br />
„In der<br />
Ausbildung<br />
sollte<br />
zwischen<br />
<strong>BIM</strong>-Konstrukteur,<br />
<strong>BIM</strong>-Koordinator<br />
<strong>BIM</strong>-Manager<br />
unterschieden<br />
werden.<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Wesen, den Vorteilen, Herausforderungen und<br />
Anwendungsformen der <strong>BIM</strong>-Planungsmethode<br />
müssen auch Informationen und Regeln<br />
zum modellorientierten Objektaufbau, zur<br />
<strong>BIM</strong>-Einführung im Unternehmen und im<br />
Projekt, zu rechtlichen Aspekten, zu <strong>BIM</strong>-Softwarewerkzeugen,<br />
zur Koordinierung und Datenübergabe<br />
von Bauwerksdaten im Rahmen<br />
von Open<strong>BIM</strong>-Projekten vermittelt werden.<br />
Zurzeit entstehen verbindliche Richtlinien,<br />
die diese Ausbildungsinhalte und Qualitätsstandards<br />
definieren. So wurde im Rahmen der<br />
vom Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI)<br />
in Zusammenarbeit mit buildingSMART<br />
Deutschland e.V. erstellten <strong>BIM</strong>-Richtlinienreihe<br />
VDI 2552 mit Blatt 8.1 Building Information<br />
Modeling – Qualifikationen, Basiskenntnisse<br />
[7] Ende 2017 ein <strong>BIM</strong>-Ausbildungsstandard<br />
vorgestellt. Der Richtlinienentwurf soll eine<br />
Qualitätssicherung von Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
ermöglichen, indem<br />
Kompetenzen, Qualifikationen und Lehrinhalte<br />
für die Vermittlung von <strong>BIM</strong>-Basiskenntnissen<br />
sowie Rahmenbedingungen für<br />
den Ablauf vorgegeben werden.<br />
Der Umgang mit <strong>BIM</strong>-Konstruktions-, Kontroll- und Kollaborationsprogrammen ist Teil einer Schulung<br />
Quellen: ATP/Becker (S. 40/41) | Ceapoint | Fotalia/Kasto<br />
42 Build-Ing. 3|2018
machen<br />
Die VDI-Ausbildungsrichtlinie soll Ende<br />
2018 in der endgültigen Fassung als Weißdruck<br />
vorliegen. Sobald dies der Fall ist, wird es ein<br />
gemeinsames Zertifikat von VDI und buildingSMART<br />
Deutschland geben. Derzeit bietet<br />
der deutsche Ableger der Open<strong>BIM</strong>-Förderorganisation<br />
buildingSMART International<br />
auf Grundlage des Learning Outcome<br />
Framework buildingSMART International Professional<br />
Certification (Individual Qualification)<br />
in der Fassung für Deutschland ein eigenes<br />
Zertifizierungsprogramm für Weiterbildungsanbieter<br />
an. Das buildingSMART Zertifikat<br />
<strong>BIM</strong>-Qualifikationen – Basismodul<br />
basiert auf<br />
VDI 2552, Blatt 8.1, unter besonderer Berück-<br />
sichtigung von offenen <strong>BIM</strong>-Austauschstandards<br />
(www.buildingsmart.de/zertifizierung/<br />
bim-basis). Parallel wird an weiteren Richtlinien<br />
zur Vertiefung der <strong>BIM</strong>-Ausbildungsqualifikationen<br />
gearbeitet.<br />
Wie sollten die Lehrinhalte<br />
strukturiert sein?<br />
Neben der Unterscheidung nach Zielgruppen<br />
aus den Bereichen Planen (Architekten, Fachingenieure),<br />
Bauen (Bauunternehmer, Handwerker)<br />
und Betreiben (Facility Manager) ist es<br />
sinnvoll, Lehrinhalte auch an den verschiedenen<br />
Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche<br />
zu orientieren. Deshalb sollte auch zwischen<br />
<strong>BIM</strong>-Konstrukteur, <strong>BIM</strong>-Koordinator und<br />
<strong>BIM</strong>-Manager unterschieden werden.<br />
<strong>BIM</strong>-Konstrukteur. In der Ausbildung zum<br />
<strong>BIM</strong>-Konstrukteur für Architekten, Gebäudetechniker,<br />
Tragwerks- und andere Fachplaner<br />
sollten Konzepte und Arbeitsweisen am konkreten<br />
<strong>BIM</strong>-Projekt gewerkespezifisch vermittelt<br />
werden. Zu den Lehrinhalten sollten Vorentwurfs-,<br />
Entwurfs-, Ausführungs- und Detailplanung<br />
am <strong>BIM</strong>-Modell, Modellierungsregeln,<br />
Verwendung und Erstellung von Vorlagen<br />
und Layouts, Erstellung eigener Bibliotheken<br />
gemäß <strong>BIM</strong>-Richtlinien, IFC-Modellaustausch<br />
sowie Qualitätsprüfung und Koordination<br />
gehören.<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
<strong>BIM</strong>-Koordinator. Im Fokus der Ausbildung<br />
zum <strong>BIM</strong>-Koordinator sollte dagegen der Austausch<br />
von Modellen und Informationen stehen,<br />
damit Modelle aus unterschiedlichen Software-Umgebungen<br />
koordiniert, ausgewertet<br />
und analysiert werden können. Die Teilnehmer<br />
sollten lernen, was ein <strong>BIM</strong>-Koordinator können<br />
muss, damit der interdisziplinäre Informationsaustausch<br />
möglichst reibungslos funktioniert.<br />
Die <strong>BIM</strong>-Koordinator-Ausbildung sollte<br />
sich am open<strong>BIM</strong>-Standard orientierten. Zu<br />
den Lehrinhalten sollten IFC- und BCF-Datenaustausch,<br />
Qualitätsprüfung am IFC-Modell,<br />
Erstellen von Prüfregeln, Umsetzen der<br />
<strong>BIM</strong>-Richtlinien und des <strong>BIM</strong> Execution<br />
Plans, Kollisionsprüfung über mehrere Gewerke,<br />
Anwendung projektspezifischer Modellierungsregeln,<br />
Verwendung von 3D-Modellinformationen,<br />
Raumbüchern oder Metadatenbanken<br />
usw. gehören.<br />
<strong>BIM</strong>-Manager. Im Fokus einer <strong>BIM</strong>-Manager-<br />
Schulung sollte die Vermittlung von Technologien,<br />
Projektanforderungen und Verantwortlichkeiten<br />
sowie von Grundsätzen für eine erfolgreiche<br />
<strong>BIM</strong>-Einführung gehören. Den Teilnehmern<br />
sollte vermittelt werden, welche organisatorischen<br />
und technischen Aufgaben ein<br />
<strong>BIM</strong>-Manager übernehmen muss, um <strong>BIM</strong>-<br />
Prozesse im Sinne des Unternehmens steuern<br />
und durchsetzen zu können. Zu den Lehrinhalten<br />
sollte das Erstellen von Standards, Vorlagen<br />
oder Bibliotheken, Dokumentationen gehören,<br />
außerdem <strong>BIM</strong>-Organisationsmanagement,<br />
<strong>BIM</strong>-Workflow, <strong>BIM</strong>-Execution Plan (Bestimmung<br />
von Projektzielen, Prozessdefinition, Technologiestrukturen,<br />
Verantwortungen und Qualitätsmanagement)<br />
sowie <strong>BIM</strong>-Management<br />
(Rollen und Verantwortungen, <strong>BIM</strong>-Standards,<br />
Projektbegleitung und Datenmanagement).<br />
▶<br />
<strong>BIM</strong>-Zertifizierungsurkunde<br />
von buildingSMART<br />
Deutschland<br />
„Es werden<br />
auch Softwareschulungen<br />
mit teilweise<br />
fragwürdigen<br />
<strong>BIM</strong>-Diplomen<br />
offeriert.<br />
Build-Ing. 3|2018 43
machen<br />
Eine derart strukturierte <strong>BIM</strong>-Schulung of-<br />
feriert beispielsweise Mensch und Maschine im<br />
Rahmen der <strong>BIM</strong>-Ready-Ausbildung (siehe unten).<br />
Wichtig bei allen Schulungen ist, dass immer<br />
wieder Praxisbezüge hergestellt und die<br />
Arbeitsabläufe einzelner Disziplinen auch im<br />
Kontext integraler Planungsszenarien beleuchtet<br />
werden.<br />
Welche Ausbildungsangebote gibt es?<br />
Wer <strong>BIM</strong>-Ausbildungsangebote sucht, findet<br />
sie vor allem bei Verbänden und Institutionen<br />
wie den Architekten- und Ingenieurkammern,<br />
ferner bei Bausoftware-Anbietern, <strong>BIM</strong>-<br />
Dienstleistern sowie an Hochschulen. Im Folgenden<br />
werden einige <strong>BIM</strong>-Ausbildungsangebote<br />
beispielhaft vorgestellt (ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit, alle Kosten zzgl. MwSt.).<br />
Architektenkammern. Am Entwurf der VDI-<br />
Richtlinie VDI 2552 Blatt 8.1 orientierte <strong>BIM</strong>-<br />
Basiskurse bieten die Architektenkammern der<br />
Länder mit folgenden Inhalten an: Einführung,<br />
Richtlinien, Anwendungsformen, Werkzeuge,<br />
Modellaufbau, Qualitätssicherung, Bestandserfassung,<br />
rechtliche Grundlagen, Entwicklungen<br />
usw. Die nächsten mehrtätigen <strong>BIM</strong>-Basiskurse<br />
veranstalten beispielsweise die AK Nordrhein-Westfalen<br />
oder Baden-Württemberg.<br />
Kosten: ca. 800 bis 1.500 Euro (www.akademieaknw.de,<br />
www.akbw.de).<br />
TÜV SÜD. Die TÜV SÜD Akademie und das<br />
Beratungsunternehmen Deu<strong>BIM</strong> vermitteln<br />
in aus zwei Präsenztagen und zwei Webinaren<br />
bestehenden <strong>BIM</strong>-Basis-Anwenderkursen ein<br />
interdisziplinäres und branchenübergreifendes<br />
<strong>BIM</strong>-Grundlagenwissen, das sich an building-<br />
SMART-Vorgaben orientiert. Absolventen erhalten<br />
ein Zertifikat. Darauf aufbauend können<br />
optional weitere <strong>BIM</strong>-Kurse besucht werden.<br />
Kosten: 1.995 Euro (www.tuev-sued.de).<br />
Ruhr-Universität Bochum. Die Akademie der<br />
Ruhr-Universität Bochum (RUB) offeriert in<br />
Zusammenarbeit mit der Technischen Universität<br />
München und Hochtief ViCon wahlweise<br />
einen <strong>BIM</strong>-Professional-Basis-Kurs und einen<br />
umfangreicheren <strong>BIM</strong>-Professional-Kurs an,<br />
der auch eine Zertifizierung beinhaltet. Die<br />
Schulung ist in sechs bzw. drei themenspezifische<br />
Module mit Praxisanteil gegliedert. Kosten:<br />
2.100 bzw. 7.400 Euro (www.bim-professional.de).<br />
<strong>BIM</strong>welt. Einen dreitägigen <strong>BIM</strong>-Basiskurs an<br />
mehreren Standorten in Deutschland bietet<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Zu den Schulungsinhalten gehört auch der korrekte Aufbau bauteil-<br />
orientierter <strong>BIM</strong>-Modelle<br />
Dipl.-Ing. (Architektur)<br />
Marian Behaneck<br />
ist ein freiberuflicher<br />
Fachautor mit zahlreichen<br />
Artikelveröffentlichungen<br />
zu den<br />
Themen Hardware,<br />
Software und IT<br />
im Baubereich.<br />
<strong>BIM</strong>welt mit der <strong>BIM</strong>[schule] an. Die Kursinhalte<br />
orientieren sich an der VDI-Ausbildungsrichtlinie:<br />
Einführung, Richtlinien, Mehrwert,<br />
open<strong>BIM</strong>, <strong>BIM</strong>-Werkzeuge, Modellauf-<br />
bau, Qualitätssicherung, Anwendungsfälle, Bestandserfassung,<br />
Implementierung, rechtliche<br />
Grundlagen und <strong>BIM</strong>-Entwicklungen. Kosten:<br />
1.580 Euro (https://bimschule.gfn.de).<br />
Mensch und Maschine. An verschiedenen<br />
Standorten in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz offeriert Mensch und Maschine eine<br />
<strong>BIM</strong> Ready-Ausbildung zum <strong>BIM</strong>-Konstruk-<br />
teur, -Koordinator oder -Manager für unterschiedliche<br />
Zielgruppen. Die Ausbildungsinhalte<br />
orientieren sich an open<strong>BIM</strong>-Grundsätzen<br />
von buildingSMART sowie an den jeweiligen<br />
Zuständigkeiten und Verantwortungsbereichen.<br />
Eingesetzt werden die Programme<br />
Autodesk Revit, Navisworks, Glue und Solibri.<br />
Kosten: 4.400 bis 4.900 Euro (www.mum.de).<br />
Institut für Wissen in der Wirtschaft. Im Rahmen<br />
einer <strong>BIM</strong>-Praxiswerkstatt für <strong>BIM</strong>-Manager,<br />
-Koordinatoren und -Konstrukteure<br />
vermitteln das Institut für Wissen in der Wirtschaft<br />
(IWW) sowohl <strong>BIM</strong>-Grundlagen als<br />
auch die Praxisanwendung an konkreten <strong>BIM</strong>-<br />
Quelle: mbAEC Software | Autor: privat<br />
44 Build-Ing. 3|2018
Werkzeugen und -Modellen, inklusive einem<br />
interdisziplinären Modelldatenaustausch. Die<br />
Inhalte orientieren sich an der VDI-Ausbildungsrichtlinie<br />
und sollen darüber hinausgehen,<br />
eine Zertifizierung nach VDI Richtlinie<br />
2552 8.1 ist beantragt. Kosten: 3.350 Euro<br />
(www.bim-praxiswerkstatt.de).<br />
Bimpedia. Das österreichische Unternehmen<br />
Plandata offeriert mit der Wissensplattform<br />
bimpedia.eu ein Referenz- und Schulungswerk-<br />
zeug für <strong>BIM</strong>-Einsteiger. Mehr als 1.500 Anleitungen<br />
und Video-Tutorials vereinfachen<br />
den Einstieg und die Arbeit mit <strong>BIM</strong>. Zu den<br />
Inhalten zählen Modelliergrundlagen, Auswertungsmethoden,<br />
Modellprüfungen und Methoden<br />
der modellbasierten Kommunikation<br />
bis zur Übergabe an Simulationsprogramme<br />
(www.bimpedia.eu, Registrierung erforderlich).<br />
An welchen Hochschulen<br />
wird <strong>BIM</strong> gelehrt?<br />
An Hochschulen ist <strong>BIM</strong> schon seit geraumer<br />
Zeit im Rahmen von Vorlesungen, Workshops,<br />
Praxisübungen und Abschlussarbeiten ein<br />
Thema. Obwohl sich <strong>BIM</strong> praktisch auf alle<br />
Ausbildungsinhalte auswirkt, ist die neue Planungsmethode<br />
noch nicht auf breiter Basis in<br />
das Studium integriert. Häufig handelt es sich<br />
um ein an höhere Semester gerichtetes singuläres<br />
Lehrangebot engagierter Professoren und<br />
Assistenten.<br />
Mit dem Ziel, einen Ausbildungsstandard zu<br />
definieren und das Lehrangebot qualitativ vergleichbar<br />
zu machen, haben die Mitglieder des<br />
Arbeitskreises für Bauinformatik an der RUB<br />
bereits 2015 detaillierte Lehrinhalte zur Ausbildung<br />
von <strong>BIM</strong>-Kompetenzen definiert<br />
(www.gacce.de/bim.php).<br />
<strong>BIM</strong>-Lehrangebote gibt es inzwischen an<br />
mehreren deutschen Hochschulen. So beschäf-<br />
tigt sich beispielsweise der Lehrstuhl Informatik<br />
im Bauwesen in Forschung und Lehre an<br />
der RUB schon seit vielen Jahren mit der Entwicklung<br />
und Anwendung von <strong>BIM</strong>-Methoden.<br />
In diversen Bachelor- und Master-Semestern<br />
werden Grundlagen und spezielle Anwendungen<br />
des digitalen Planens und Bauens vermittelt.<br />
Das Institut für Datenbankorientiertes Konstruieren<br />
(IDoK) der Jade-Hochschule hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, die <strong>BIM</strong>-Prinzipien und Methoden<br />
auch in die Lehre einfließen zu lassen.<br />
So wurde ein Projekt gestartet, um Bauinformationsmodelle<br />
in alle relevanten Module des Bachelorstudienganges<br />
einzubringen. Auch am<br />
Institut für numerische Methoden und Informatik<br />
im Bauwesen an der TU Darmstadt stehen<br />
die <strong>BIM</strong>-Modellierung und daran angegliederte<br />
Koordinations-, Analyse- und Berechnungsprozesse<br />
im Fokus der universitären<br />
Ausbildung.<br />
Am Lehrstuhl für computergestützte Modellierung<br />
und Simulation der Technischen<br />
Universität München werden ebenfalls zahlreiche<br />
Bachelor- und Masterlehrgänge angeboten,<br />
die <strong>BIM</strong> und angrenzende Fachdisziplinen<br />
der Bauinformatik zum Inhalt haben.<br />
Fazit: Standards schaffen<br />
Vergleichbarkeit<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Wie der gesamten Bauwirtschaft mangelt es<br />
derzeit auch <strong>BIM</strong> an Fachkräften. Institutionelle<br />
Ausbildungsstätten und private Dienstleister<br />
haben den Bedarf erkannt. Für Schulungsinteressenten<br />
ist es allerdings nicht einfach, Ausbildungsangebote<br />
einzuschätzen und zu vergleichen.<br />
Da sich ein einheitlicher Ausbildungsstandard<br />
noch nicht überall durchgesetzt hat,<br />
werden neben fachkompetenten, engagierten,<br />
an Open<strong>BIM</strong>-, buildingSMART-, VDI- und<br />
anderen Richtlinien orientierten Angeboten<br />
auch schlichte Little/Closed<strong>BIM</strong>-Softwareschulungen<br />
mit teilweise fragwürdigen <strong>BIM</strong>-<br />
Diplomen offeriert.<br />
Deshalb bereitet buildingSMART in Kooperation<br />
mit internationalen und nationalen<br />
Partnern derzeit ein System zur <strong>BIM</strong>-Aus- und<br />
Weiterbildungszertifizierung vor, das qualifizierte<br />
Ausbildungsstätten listet und akkreditiert<br />
sowie qualifizierte <strong>BIM</strong>-Fachkräfte mit<br />
einem einheitlichen <strong>BIM</strong>-Wissen und vergleichbarem<br />
Kompetenzniveau ausweist.<br />
Literaturverzeichnis*<br />
[1] Borrmann, A., König, M., Koch, C., Beetz, J. (Hrsg.): Building Information Modeling.<br />
Technologische Grundlagen und industrielle Praxis, VDI-Buch, Springer, Heidelberg 2015<br />
[2] Bundesarchitektenkammer (Hrsg.): <strong>BIM</strong> für Architekten – Leistungsbild, Vertrag, Vergütung,<br />
Eigenverlag, Berlin 2017, kostenloser Download unter www.bak.de<br />
[3] Egger, M., Hausknecht, K., Liebich, T., Przybylo, J., Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und<br />
Raumforschung (BBSR, Hrsg.): <strong>BIM</strong>-Leitfaden für Deutschland, Eigenverlag, Berlin 2014,<br />
Download: http://bit.ly/1tDYG5Y<br />
[4] Günthner, W., Borrmann, A.: Digitale Baustelle – innovativer planen, effizienter ausführen.<br />
Werkzeuge und Methoden für das 21. Jahrhundert, Springer, Heidelberg 2011<br />
[5] Hausknecht, K., Liebich, T.: <strong>BIM</strong>-Kompendium. Building Information Modeling als neue<br />
Planungsmethode, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2016<br />
[6] Przybylo, J., DIN e. V (Hrsg.): <strong>BIM</strong> – Einstieg kompakt: Die wichtigsten <strong>BIM</strong>-Prinzipien in<br />
Projekt und Unternehmen, Beuth, Berlin 2015<br />
[7] VDI/BS 2552 Blatt 8.1: Building Information Modeling – Qualifikationen, Basiskenntnisse<br />
(Entwurf), Dezember 2017, Beuth, Berlin<br />
* kein Anspruch auf Vollständigkeit<br />
■<br />
machen<br />
„buildingSMART<br />
und VDI bereiten<br />
einen Ausbildungsstandard<br />
für <strong>BIM</strong> vor.<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S30<br />
Build-Ing. 3|2018 45
machen<br />
Autor: Adrian Wildenauer<br />
Life Cycle Data Management<br />
Verschenkter<br />
Datenschatz<br />
Bisher nutzen Bauherren nur einen Teil<br />
des <strong>BIM</strong>-Potenzials. Bei der Datenbestellung<br />
scheint für sie ausgerechnet jene Phase<br />
kaum eine Rolle zu spielen, die für die<br />
Gebäudekosten wichtig ist: Die Bewirtschaftung.<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Neben Blockchain ist Building Information<br />
Modeling (<strong>BIM</strong>) zurzeit eines der beliebtesten<br />
Schlagworte auf Kongressen, in der Presse oder<br />
für Projekte der Immobilienbranche. Eine verbandsübergreifende,<br />
nationale oder gar internationale<br />
einheitliche Definition existiert leider<br />
nicht, jeder Beteiligte definiert <strong>BIM</strong> nach<br />
seinen Bedürfnissen in der Planung und Realisierung.<br />
Je nachdem, wer den Begriff verwendet, versteht<br />
man unter <strong>BIM</strong> unterschiedliche Interpretationen<br />
und Herangehensweisen; Aufgaben,<br />
Rollen und Verantwortungen werden verschieden<br />
gestaltet. Fast vollständig außer Acht<br />
gelassen in den bisher vorhandenen Regelwerken<br />
wird jedoch die längste Phase eines Objektes –<br />
die Bewirtschaftungsphase.<br />
Eine klare, eindeutige und konkrete Datenbestellung<br />
eines Bauherren über den gesamten<br />
Lebenszyklus eines Projektes besitzt heute<br />
Seltenheitswert. Selbst wenn der Bauherr den<br />
Teilaspekt <strong>BIM</strong> bestellt, ist er kaum in der<br />
Lage, die generierten und übergebenen Daten<br />
zu prüfen, für sich zu verarbeiten und zu übernehmen.<br />
Es gibt vereinzelte Ansätze von <strong>BIM</strong><br />
im Facility Management (FM), doch auch diese<br />
sind nicht phasen- und projektübergreifend<br />
mit allen Beteiligten vernetzt. Zwar werden<br />
umfangreiche Anforderungen an die Strukturierung<br />
der <strong>BIM</strong>-Modelle gestellt, jedoch<br />
meist nur aus Planer- oder Unternehmersicht,<br />
nur in den wenigsten Fällen aus Sicht der<br />
Nutzungs- und Betriebsphase. Diese Lücke<br />
behebt das Life Cycle Data Management, kurz<br />
LCDM.<br />
Abbildung 1: Building Information Model Protocol des<br />
Construction Industry Councils (CIC), Großbritannien<br />
Grundlagen<br />
bereits in der Planung schaffen<br />
Erstaunlicherweise ist den wenigsten Planungsund<br />
Realisierungsbeteiligten bewusst, dass sie<br />
in den frühen Phasen der Realisierung die<br />
Grundlagen für die spätere Höhe der Bewirtschaftungskosten<br />
des Gebäudes legen – dies<br />
umfasst auch die Datenverfügbarkeit. Betrachtet<br />
man den kompletten Lebenszyklus, fällt auf,<br />
dass mit dem Thema <strong>BIM</strong> nur wenig vom<br />
Objektlebenszyklus mit digitalen Werkzeugen<br />
abgedeckt wird.<br />
Die Planungs- und Realisierungsphase, bei<br />
der <strong>BIM</strong> zweifellos hilft, umfasst nur einen kleinen<br />
Teil des Objektlebenszyklus. Ihre Kosten<br />
betragen ca. 20 Prozent der Total Cost of<br />
Quelle: www.cic.org.uk<br />
46 Build-Ing. 3|2018
machen<br />
Ownership (TCO) im Vergleich zur Bewirtschaftungsphase<br />
mit ca. 80 Prozent. Aus diesem<br />
Grund ist auch die systematische Datenbereitstellung<br />
für die Bewirtschaftungsphase<br />
enorm wichtig. Daten können oftmals nicht in<br />
der verarbeitbaren Form für den Bauherren<br />
geliefert werden, die er für seine Bedürfnisse<br />
benötigt. Umfangreiche Nacharbeiten werden<br />
benötigt, um Daten umzuwandeln und nutzbar<br />
zu machen. Bauherren, die eine unzureichende<br />
Datenbestellung aufgegeben haben, können<br />
hiervon ein Lied singen.<br />
Klare Definitionen<br />
notwendig<br />
Die wenigsten Bauherren verwenden eine projektübergreifende<br />
<strong>BIM</strong>- oder gar eine LCDM-<br />
Definition in ihren Ausschreibungsunterlagen.<br />
Dabei ist eine klare Definition essentiell, wenn<br />
man eine so umfangreiche Leistung wie Datengenerierung,<br />
-verarbeitung und -speicherung<br />
über die nächsten 50 Jahre bestellt. Für eine<br />
standardisierte Definition hat das Schweizer<br />
Beratungsunternehmen pom+Consulting AG<br />
LCDM wie folgt definiert:<br />
Das projektübergreifende Life Cycle Data<br />
Management umfasst alle notwendigen<br />
Prozesse, Maßnahmen und Verfahren mit<br />
dem Ziel, die Strukturierung, Erfassung,<br />
Verwaltung und Qualitätssicherung von objektspezifischen<br />
Daten über den gesamten<br />
Lebenszyklus sicherzustellen und allen beteiligten<br />
Rollen stets konsistente, akkurate<br />
und aktuelle Daten zur Verfügung zu stellen.<br />
Dabei ist LCDM kein einmaliges Er-<br />
eignis, sondern ein laufender Vorgang über<br />
den gesamten Lebenszyklus eines Objek-<br />
tes. <strong>BIM</strong> wird dabei als Werkzeug zur<br />
Datenbeschaffung, -konsolidierung und<br />
-speicherung eingesetzt und dient auch der<br />
Strukturierung der Kommunikation und<br />
Kollaboration.<br />
Schwach entwickelte<br />
Bestellerkompetenz<br />
Der Aufbau der notwendigen Datenbestellkompetenz<br />
des Bauherren konnte nicht Schritt<br />
halten mit der technologischen Entwicklung<br />
von Tools, Software und Methoden. Ziele des<br />
Auftraggebers müssen in Zukunft nicht nur die<br />
klassischen Themen Qualität, Kosten und Termine<br />
sein, sondern auch der korrekte Umgang<br />
20<br />
Prozent<br />
Prozent der Kosten<br />
stecken<br />
in Planung<br />
und Realisierung<br />
80<br />
Prozent<br />
Prozent der Kosten<br />
verschlingt<br />
die Bewirtschaftung<br />
mit Daten über den Lebenszyklus. Es wird in<br />
Zukunft nicht darum gehen, für die über den<br />
Lebenszyklus relativ kurze Planungsphase eine<br />
Leistung wie <strong>BIM</strong> zu bestellen. Notwendig<br />
wird auch sein, als Bauherr konkrete Datenanforderungen<br />
zu bestellen. Bauherren müssen<br />
lernen, entsprechend kompetent Modellanforderungen<br />
in Auftrag zu geben und mit<br />
Datenkatalogen sinnvoll umzugehen.<br />
Die gezielte Erlangung dieser Bestellerkompetenz<br />
ist erklärtes Ziel des Life Cycle Data<br />
Managements. LCDM ist eine konsequente<br />
Weiterentwicklung von <strong>BIM</strong> und umfasst nicht<br />
allein Planung und Realisierung, sondern von<br />
der Projektidee bis zum Rückbau alle Stufen<br />
eines Immobilienobjektes.<br />
Weiteres Ziel ist die Optimierung von<br />
Datenverfügbarkeit, -übergabe und -bereitstellung<br />
über den Lebenszyklus. Der Stufenplan<br />
Digitales Planen und Bauen der deutschen<br />
Bundesregierung stellt fest: „Auftraggeber<br />
müssen lernen, mit <strong>BIM</strong> umzugehen und in<br />
die Lage versetzt werden, projektspezifische<br />
Anforderungen zum digitalen Bauen zu formulieren.“<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Vorbild Großbritannien<br />
Das vorgeschlagene Life Cycle Data Management<br />
geht eine Stufe weiter. Es befähigt die<br />
Bauherren, <strong>BIM</strong> korrekt für ihr Portfolio<br />
projektübergreifend zu bestellen. Hier ist das<br />
britische <strong>BIM</strong> Protocol des Construction<br />
Industry<br />
Council (CIC) zu erwähnen (siehe<br />
Abbildung 1). Das CIC fordert eine solche<br />
Rolle in Bauprojekten in Großbritannien ausdrücklich<br />
ein. Es siedelt diese Rolle direkt<br />
beim Besteller an. Nicht allein der Planende<br />
oder Realisierende ist für die korrekte Datenstrukturierung<br />
verantwortlich. Der Besteller<br />
muss klar angeben, was er wann, wie und von<br />
wem benötigt.<br />
Beim <strong>BIM</strong> Protocol ist der Bauherr über alle<br />
Phasen eines Projektes für die Stellung eines<br />
Informationsmanagers verantwortlich, der<br />
einem Life Cycle Data Manager (LCD-Mana-<br />
ger)<br />
gleichkommt. Betrachtet man die Übernahme<br />
von britischen Normen in die nationalen<br />
europäischen Regelwerke, wird es diese<br />
Rolle auch bald in Deutschland, Österreich und<br />
der Schweiz geben.<br />
Datenkontrolle<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
LCDM basiert auf mehreren übergreifenden<br />
Schritten im Projektverlauf und der Nutzung<br />
des Objekts (siehe Abbildung 2). Wie bereits<br />
▶<br />
Build-Ing. 3|2018 47
machen<br />
Abbildung 2: Grundprinzip des Life Cycle Data Managements (LCDM)<br />
Life Cycle<br />
Manager<br />
Informations-<br />
menge<br />
Planungs-<br />
und Bauphase<br />
Lebenszyklus<br />
Bewirtschaftungs-<br />
und Nutzungsphase<br />
3<br />
1 2<br />
nicht notwendige<br />
Informationen für<br />
Bewirtschftung<br />
Spezifikation<br />
Anforderungen<br />
an <strong>BIM</strong>-Modelle,<br />
Datenstrukturen,<br />
Daten und Dokumente<br />
aus der Sicht<br />
Nutzungsphase<br />
Qualitätssicherung<br />
phasenweise<br />
Qualitätskontrolle<br />
inkl. Teillieferungen<br />
Übernahme<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Übernahme der<br />
spezifizierten<br />
Daten und<br />
Dokumente<br />
inkl. Qualitätskontrolle<br />
Sicherstellung<br />
der Aktualität<br />
„LCDM<br />
ist eine<br />
konsequente<br />
Weiterentwicklung<br />
von <strong>BIM</strong>.<br />
beschrieben, ist LCDM keine einmalige Aktivität<br />
im Projekt, sondern ein stetiges portfoliogetriebenes<br />
Unterfangen.<br />
Zu Beginn der Planungsphase (1) wird mittels<br />
LCDM spezifiziert, welche Anforderungen<br />
an <strong>BIM</strong>-Modelle aus Sicht der Bewirtschaf-<br />
tungs- und Nutzungsphase gestellt werden<br />
müssen. Dazu werden Datenlieferschemen vom<br />
LCD-Manager aufgestellt, mit dem Inhalt, wer<br />
wann was dem Bauherren in welcher Form liefern<br />
muss.<br />
Resultat ist ein klarer Datenübergabekatalog<br />
an den Bauherrn von der Planungsphase an. In<br />
diesem sind auch die Anforderungen der Player<br />
der Nutzungs- und Bewirtschaftungsphase<br />
integriert. Dies betrifft z. B. die Anforderungen<br />
aus Sicht des Gebäudebetriebs, ganzheitliche<br />
Betriebskonzepte und die frühzeitige<br />
Optimierung von Lebenszykluskosten – beispielsweise<br />
die ordnungsgemäße Bestellung von<br />
notwendigen Daten für die Reinigungsleistung<br />
in der Nutzungsphase.<br />
Wie oben erwähnt, übernimmt das LCDM<br />
bereits in der Planungs- und Realisierungsphase<br />
die phasenweise Qualitätskontrolle der<br />
Daten (2). Es wird regelmäßig geprüft, ob die<br />
in der Planung und Realisierung generierten<br />
und bereitgestellten Daten der Bestellung entsprechen<br />
und für den Betrieb nutzbar sind –<br />
beispielsweise, ob die notwendigen Flächendaten<br />
für das zukünftige CAFM-System<br />
(Computer Aided Facility Management)<br />
lesund<br />
auswertbar sind. Der LCD-Manager<br />
greift aktiv ein, sollten die Daten nicht verwendbar<br />
sein. Planende und Realisierende sind<br />
weiterhin für die korrekte Lieferung gemäß<br />
den Spezifikationen aus der Bestellung verantwortlich.<br />
Mit Hilfe eine Qualitätskontrolle von der Realisierungs-<br />
in die Bewirtschaftungsphase wird<br />
sichergestellt, dass die Daten abschließend korrekt<br />
übergeben werden (3). Dies geschieht meist<br />
mittels definierter Prüfkataloge und -regeln,<br />
die der LCD-Manager schon in der Projekt-<br />
Quelle: www.pom.ch/HUSS-MEDIEN GmbH | Autor: privat<br />
48 Build-Ing. 3|2018
machen<br />
4<br />
und Vollständigkeit<br />
Ist-Zustand<br />
Soll-Zustand<br />
Zeit<br />
Lieferung von Daten und<br />
Dokumenten an die beteiligten<br />
Rollen in der Nutzungsphase<br />
sowie Einforderung von Mutation<br />
im Auftrag des Eigentümers<br />
strukturierung in Zusammenarbeit mit Bauherr,<br />
Nutzer und Bewirtschafter aufgestellt hat.<br />
In der Bewirtschaftungsphase (4) wird vom<br />
LCD-Manager darauf geachtet, dass die Daten<br />
und Dokumente für den Betrieb aktuell bleiben.<br />
Sollte dies nicht der Fall sein, werden Mutationen<br />
im Auftrag des Eigentümers eingefordert,<br />
um Modelle und Daten auf dem aktuellen Stand<br />
zu halten.<br />
Fazit<br />
Ein LCD-Manager ist ein Muss für den professionellen<br />
Eigentümer und Bauherrn. Er<br />
sorgt mit der intelligenten, vorausschauend<br />
aktiven Steuerung von Daten für die korrekte<br />
portfoliogetriebene Strukturierung von Projekten.<br />
Er definiert, welche Daten wann benötigt<br />
und wie diese geliefert werden. Weiterhin<br />
wird sichergestellt, dass die Verantwortlichkeiten<br />
für Generierung, Speicherung, Vorratshaltung<br />
und Pflege der objektrelevanten Daten klar verteilt<br />
sind.<br />
Eigentümer profitieren von der einheitlichen<br />
Datenstrukturierung ihres Portfolios – in Zukunft<br />
noch mehr als jetzt. Qualität von phasenübergreifenden<br />
Daten, Transparenz und Nachvollziehbarkeit<br />
von Daten sowie die Effizienz<br />
der Datenverfügbarkeit sind im Rahmen der<br />
fortschreitenden Digitalisierung der Immobilienwirtschaft<br />
die ausschlaggebenden Kriterien<br />
der Zukunft. Bauherren werden Datenkataloge<br />
bestellen, nicht mehr nur <strong>BIM</strong>-Modelle.<br />
■<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Adrian Wildenauer<br />
ist Bauingenieur.<br />
Er hat sich in England<br />
und Irland zum<br />
Construction Manager<br />
fortgebildet. Seit ca.<br />
15 Jahren beschäftigt<br />
er sich mit dem Thema<br />
<strong>BIM</strong> und der notwendigen<br />
Bestellkompetenz<br />
von Bauherren im<br />
Datendschungel.<br />
Er arbeitet beim<br />
Schweizer Beratungsunternehmen<br />
pom+<br />
mit Hauptsitz in Zürich.<br />
pom.ch<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S31<br />
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machen<br />
<strong>BIM</strong> und Recht, Teil 2<br />
Vergaberecht & <strong>BIM</strong>:<br />
Vorteil für Spezialisten?<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Über <strong>BIM</strong> und die vergaberechtlichen Prinzipien der Gleichbehandlung<br />
und der Berücksichtigung mittelständischer Interessen.<br />
Autor: Eduard Dischke<br />
Bei der Anwendung der Planungsmethode des<br />
Building Information Modeling (<strong>BIM</strong>) stellen<br />
sich in Bezug auf das bei Ausschreibungsverfahren<br />
öffentlicher Auftraggeber zwingend anzuwendende<br />
Vergaberecht unter anderem Fragen<br />
der Berücksichtigung mittelständischer Interessen<br />
bei den zu beauftragenden Planungsbüros<br />
sowie zur Umsetzung der Verpflichtung zur<br />
Wahrung der Produktneutralität.<br />
1. Pflicht zur Berücksichtigung<br />
mittelständischer Interessen<br />
Die durch den Einsatz der <strong>BIM</strong>Methode erforderlichen<br />
Anpassungsprozesse können im<br />
Ergebnis dazu führen, dass sich bestimmte Planungsbüros<br />
durchsetzen, die durch die wettbewerblichen<br />
Anpassungszwänge begünstigt<br />
werden. Aufgrund der Erforderlichkeit von<br />
hochspezialisierten Experten bei der Anwendung<br />
der <strong>BIM</strong>Methode können sich sowohl<br />
kleinere und mittlere Planungsbüros als auch<br />
große Generalplanerunternehmen als diejenigen<br />
erweisen, die das entsprechende Knowhow<br />
bei der Anwendung von <strong>BIM</strong> entwickeln und<br />
auch einsetzen können.<br />
Eine dadurch etwa entstehende Marktverengung<br />
könnte einen Verstoß gegen § 97 Abs. 3<br />
des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen<br />
(GWB) nach sich ziehen. Nach dieser Vorschrift<br />
sind bei der Vergabe öffentlicher Auf<br />
träge vornehmlich die Interessen mittelständischer<br />
Unternehmen zu berücksichtigen. In der<br />
gesetzgeberischen Absicht dieser Norm steht<br />
es jedoch nicht etwa, bestehende Marktstrukturen<br />
beizubehalten oder gar technische Weiterentwicklungen<br />
zu behindern. Es geht vielmehr<br />
einzig und allein um den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />
unter den Marktteilnehmern<br />
bzw. um die zugunsten mittelständischer<br />
Unternehmen zu erhaltende wirtschaftliche<br />
Option, sich um öffentliche Aufträge bewerben<br />
zu können.<br />
Ob für diese Möglichkeit tatsächlich eine<br />
höhere Spezialisierung erforderlich ist, ist für<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S32<br />
Quelle: magele-picture/stock.adobe.com | Autor: privat<br />
50 Build-Ing. 3|2018
machen<br />
das Vergaberecht ohne Belang. Die Berücksichtigung<br />
mittelständischer Interessen findet<br />
nämlich ihre Grenzen in der Wirtschaftlichkeit<br />
der Beschaffung, also beispielsweise dort,<br />
wo aufgrund einer nach §97 Abs.4 GWB gebotenen<br />
(Fach)Losaufteilung der Auftrag ins<br />
Unwirtschaftliche zersplittert wird. Der öffentliche<br />
Auftraggeber ist also gehalten, sich bei<br />
den Überlegungen zur Beschaffung grundsätzlich<br />
nur an seinem Bedarf zu orientieren.<br />
Dies geht nach der Rechtsprechung (vgl.<br />
etwa OLG Düsseldorf, Beschluss vom 1.8.2012,<br />
Az.: Verg 10/12) so weit, dass sich der öffentliche<br />
Auftraggeber dann auf ein bestimmtes<br />
Produkt festlegen kann, wenn diese Festlegung<br />
durch den Auftragsgegenstand sachlich gerechtfertigt<br />
ist, objektive und auftragsbezogene<br />
Gründe vorhanden sind (Fallgruppe der Zweck<br />
mäßigkeit oder Kompatibilität) und andere<br />
Wirtschaftsteilnehmer durch die Festlegung<br />
nicht diskriminiert werden.<br />
Für die Verwendung von <strong>BIM</strong> und die Vorgaben<br />
des öffentlichen Auftraggebers, entsprechende<br />
Soft und Hardwaretools zu verwenden,<br />
gilt hierbei nichts anderes. Die Situation<br />
ist vergleichbar mit der vergaberechtlich in zulässiger<br />
Weise vorgegebenen Nutzung bestimmter<br />
CADPlanungstools. Dass durch die<br />
Verwendung der <strong>BIM</strong>Anwendungssoftware<br />
gerade große Unternehmen begünstigt werden<br />
könnten, lässt sich nach derzeitigem Stand nicht<br />
endgültig abschätzen, wäre aber aus Sicht des<br />
Vergaberechts demnach nicht zu beanstanden.<br />
2. Prinzip der Gleichbehandlung/<br />
Produktneutralität<br />
Das Erfordernis einer produktneutralen<br />
Beschaffung ergibt sich sowohl für die Beschaf<br />
fung der <strong>BIM</strong>Software als auch für die Ausschreibung<br />
von Planungs und Bauleistungen.<br />
Die auf dem Gleichbehandlungsgrundsatz<br />
basierende Pflicht zur produktneutralen Ausschreibung<br />
ist (auch auf europarechtlicher<br />
Grundlage) im deutschen Vergaberecht (vgl.<br />
§ 31 Abs. 6 Vergabeverordnung, § 7 EU Abs. 2<br />
VOB/A) verankert. Abweichungen hiervon sind<br />
nur in sehr engen Grenzen zulässig. Eine solche<br />
Abweichung würde voraussetzen, dass auf<br />
eine bestimmte Produktion oder Herkunft oder<br />
ein besonderes Verfahren oder auf Marken, Patente<br />
oder Typen eines bestimmten Ursprungs<br />
verwiesen werden muss, wenn es durch den<br />
Auftragsgegenstand gerechtfertigt ist, z.B. weil<br />
dieser nicht hinreichend genau und allgemein<br />
verständlich beschrieben werden kann. Nicht<br />
zuletzt ergibt sich aus der Gesetzesbegründung<br />
Eduard Dischke<br />
ist Fachanwalt für Bauund<br />
Architektenrecht<br />
sowie Fachanwalt für<br />
Verwaltungsrecht<br />
(KNH Rechtsanwälte,<br />
Essen), Leiter der<br />
Fachgruppe Recht<br />
im buildingSMART<br />
Germany e. V.<br />
knh-essen.de<br />
zur Vergaberechtsmodernisierungsverordnung<br />
vom 12.4.2016 ausdrücklich, dass „allgemein<br />
zugängliche offene Schnittstellen, die produktneutrale<br />
Ausschreibungen ermöglichen“, für<br />
den Einsatz digitaler Bauwerksdatenmodellierungssysteme<br />
vorausgesetzt werden (BR<br />
Drucks. 87/16, S.167).<br />
Nach derzeitigem Stand werden bei der Planung<br />
mit <strong>BIM</strong> schon frühzeitig im Planungsprozess<br />
Produkte hinterlegt, die in die Planung<br />
einbezogen werden (sog. Bauteilbibliotheken).<br />
Die Übernahme einer entsprechenden Produktvorgabe<br />
in die spätere Ausschreibung der<br />
Bauleistung ist aus vergaberechtlicher Sicht<br />
nicht zulässig. Die Produktvorgabe wird nicht<br />
durch den Auftragsgegenstand, sondern im<br />
Zuge der <strong>BIM</strong>Planung vorgegeben. Auch die<br />
Wahl eines Planungsmodells, das aufgrund der<br />
in der Software hinterlegten Datenbank die<br />
Verletzungen der Produktneutralität des Vergabeverfahrens<br />
zur Folge hat, ist kein anzuerkennender<br />
Ausnahmefall, um vom Gleichbehandlungsgrundsatz<br />
abzuweichen.<br />
Eine Lösung dieses Problems könnte dadurch<br />
erreicht werden, dass in der <strong>BIM</strong>Software<br />
nach den Vorstellungen des Planers zwar<br />
ein bestimmtes Produkt hinterlegt wird, dieses<br />
aber durch Überschreibung mit einem Skript<br />
produktneutral geändert wird. So kann auch<br />
ein nicht produktneutraler Planungsprozess<br />
eine produktneutrale Ausschreibung der Leistungen<br />
gewähren. Bei der Wertung kann der<br />
öffentliche Auftraggeber über die in der Software<br />
hinterlegten Produkte kontrollieren, ob<br />
das von dem Bieter angebotene Produkt die geforderten<br />
technischen Spezifikationen erfüllt.<br />
Dies wird im Ergebnis jedoch einen nicht<br />
unerheblichen Aufwand beim jeweiligen Update<br />
der Software erfordern, da ansonsten im<br />
jeweiligen Einzelfall aufgeklärt werden muss,<br />
ob das angegebene Produkt – soweit es nicht in<br />
der Datenbank hinterlegt ist – die technischen<br />
Spezifikationen erfüllt. Wie im Rahmen etwaiger<br />
Nachprüfungsverfahren zu dieser Thematik<br />
entschieden wird, kann zum derzeitigen<br />
Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden, da eine<br />
vergaberechtliche Spruchpraxis hierzu noch<br />
nicht vorliegt.<br />
Insgesamt ist der Einsatz von <strong>BIM</strong> aus vergaberechtlicher<br />
Sicht noch mit einigen Fragen<br />
versehen, die aus derzeitiger Sicht lösbar<br />
erscheinen, jedoch letztlich noch nicht abschließend<br />
beurteilt werden können und sowohl bei<br />
den vergaberechtlichen Vorschriften und Vorgaben<br />
als auch auf Seiten der Softwareentwick<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
ler Anpassungen erfordern.<br />
■<br />
Build-Ing. 3|2018 51
machen<br />
Wertermittlung von Grundstücken und Gebäuden<br />
Digitaler Wandel<br />
bei der Wertermittlung<br />
Die Digitalisierung erfasst auch die Wertermittlung. Die Bedürfnisse der<br />
Wertermittler müssen mit <strong>BIM</strong> zusammengebracht werden. Dabei profitiert die<br />
Branche von 3D-Technologien wie Augmented und Virtual Reality (AR/VR).<br />
„Wertermittler<br />
Autor: Hagen Schmidt-Bleker<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Hauptsächlich geht es bei der Wertermittlung<br />
darum, einen Kaufpreis zu einem vereinbarten<br />
Stichtag zu bestimmen. Es werden dazu u. a.<br />
Katasterkarten, Lagepläne, Grundbuchauszüge,<br />
Flächenberechnungen, Bauplanungsunterlagen<br />
wie Grundrisse, Schnitte, Ansichten, Details,<br />
ferner Mietverträge oder auch Bank- und Finanzierungsunterlagen<br />
studiert. Wichtig ist der<br />
persönliche Blick auf das Gebäude nebst Umfeld.<br />
Hier wird viel fotografiert, aufgemessen,<br />
es werden Notizen gefertigt oder Skizzen gemacht.<br />
Gleich einem Detektiv oder auch Wissenschaftler<br />
versuchen die Wertermittler, so<br />
viel über das Objekt oder Grundstück herauszufinden,<br />
wie es geht. Und genau bei dieser<br />
Sammel-, Dokumentations- und Auswerte-<br />
könnten<br />
aus dem<br />
<strong>BIM</strong>-Modell<br />
viele Daten<br />
ziehen,<br />
die sie vorher<br />
mühsam<br />
sammeln<br />
mussten.<br />
Zentrales Datenmodell: Aus dem 3D-Modell konsistente und exakte Pläne erzeugen<br />
Quellen: formitas AG<br />
52 Build-Ing. 3|2018
machen<br />
arbeit verschiedenster Informationen können<br />
<strong>BIM</strong> & Co. helfen.<br />
Digitalisierung<br />
auch in der Bewirtschaftung<br />
In naher Zukunft wird es für die meisten neu<br />
errichteten Gebäude ein <strong>BIM</strong>-Modell geben.<br />
Das Thema führt die Agenden von Kommunen,<br />
Ländern und Bundesverwaltungen an und<br />
wird mit entsprechenden Budgets gefördert.<br />
Nehmen wir zur Verdeutlichung des digitalen<br />
Wandels z. B. eine Studie des Zentralen Immobilien<br />
Ausschuss e. V. (ZIA) von 2016. Hier<br />
stand zu lesen, dass Daten und Informationen<br />
bereits jetzt bei über 70 Prozent der Befragten<br />
aus der Immobilienwirtschaft digital und struk-<br />
turiert vorliegen und es ab 2022 in der gesamten<br />
Branche Standard sein dürfte.<br />
Transportablen Arbeitsgeräten (Smartphone,<br />
Tablet-PC) kommt schon jetzt eine hohe Bedeutung<br />
zu, und zwar auch in der Bewirtschaftungsphase<br />
(Facility Management, FM), z. B. bei der<br />
Erfassung und Übertragung von Energiedaten,<br />
der digitalen Protokollierung (Begehungen,<br />
Abnahmen) oder auch zur Mängelbearbeitung.<br />
Natürlich lassen sich Gebäudebestände auch<br />
leicht und anschaulich vermarkten, etwa bei der<br />
Mieter- oder Käufersuche. Die Studie resümiert,<br />
dass Immobilienunternehmen den Einsatz<br />
digitaler Technologien auf breiter Basis forcieren<br />
werden – und auch innovative Technologien<br />
zum Einsatz kommen, wie z. B. „Smart<br />
Contracts, Augmented Reality, künstliche Intelligenz<br />
und Internet der Dinge“ (Zitat ZIA).<br />
3D-Laserscanning<br />
für Bestandserfassung<br />
Alles, was sich hier entwickelt, nutzt selbstverständlich<br />
auch den Wertermittlern, denn das<br />
<strong>BIM</strong>-Modell wird ja durch eine kooperative<br />
Arbeitsmethodik für den gesamten (!) Lebenszyklus<br />
des Gebäudes mit allen relevanten Informationen<br />
und Daten konsistent erfasst, verwaltet<br />
und in einer transparenten Kommunikation<br />
zwischen den Beteiligten bearbeitet. Es lebt<br />
quasi als digitaler Zwilling in Symbiose mit dem<br />
realen Objekt, wächst, schrumpft, wird verändert<br />
und irgendwann, wenn das Gebäude schon<br />
längst abgerissen sein wird, ist der Zwilling<br />
immer noch lebendig und dient in Datenbank-<br />
archiven statistischen oder prognostischen<br />
Zwecken. Wertermittler könnten also künftig<br />
aus dem <strong>BIM</strong>-Modell viele Daten ziehen, die<br />
sie vorher mühsam sammeln mussten.<br />
Wie aber können die neue Methode sowie<br />
Virtual- und Augmented Reality-Verfahren<br />
Dipl.-Ing. Architekt<br />
Hagen Schmidt-Bleker<br />
gründete nach seinem<br />
Architekturstudium<br />
1999 das Unternehmen<br />
formitas mit Sitz in<br />
Aachen, das sich u. a.<br />
mit der Einführung und<br />
Verbreitung von <strong>BIM</strong><br />
beschäftigt.<br />
Hagen Schmidt-Bleker<br />
ist Vorstandsmitglied<br />
des competence<br />
center <strong>BIM</strong> e.V. und<br />
Mitinitiator der buildingSMART-Regionalgruppe<br />
Rheinland.<br />
formitas.de<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S33<br />
helfen, wenn es noch kein 3D-<strong>BIM</strong>-Modell<br />
gibt? Hier ist das Stichwort 3D-Laserscanning<br />
wichtig. Gerade im Erfassen von Bestandssituationen<br />
spielt das digitale Aufmaß seine ganzen<br />
Vorteile aus. Keine Ungenauigkeiten mehr, sondern<br />
ein verformungsgerechtes (!) Abbild des<br />
bestehenden Objekts bzw. des Geländes in Form<br />
einer Punktwolke. Und auch keine wiederholten<br />
Ortsbesichtigungen mehr, denn es können kein<br />
Maß, keine Ecke, keine Kante verloren gehen<br />
bzw. übersehen werden. Der Wertermittler sieht<br />
alle Längen, Flächen und Installationen wie<br />
Einbauten, und auch ein weitläufiges Grundstück<br />
könnte eine Flug-Drohne erfassen.<br />
Es gelingt in der Folge schnelles Generieren<br />
von akkuraten Schnitten, Grundrissen und einfachstes<br />
Umschalten von Punktwolke auf Fotografie<br />
bzw. 360-Grad-Video – wichtige visuelle<br />
Daten, die z.B. als Beleg oder Beweis vor Gericht<br />
dienen. Wertermittler schaffen sich also quasi<br />
ihr eigenes 3D-Modell und reichern es mit beliebig<br />
vielen sinnvollen Informationen an, sodass<br />
daraus ein Gebäudedatensatz (<strong>BIM</strong>) entsteht.<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Virtual und Augmented Reality<br />
Noch einige Gedanken zu Virtual- und Augmented<br />
Reality (virtuelle und angereicherte<br />
Realität). Eine Immobilie oder ein Grundstück<br />
lassen sich auch anhand des digitalen Zwillings<br />
bewerten – vorausgesetzt, dass er auf dem aktuellen<br />
Stand ist. Man setzt sich eine VR-Brille<br />
auf, spaziert los und nimmt alles in Augenschein.<br />
Tauchen Fragen auf, chattet man mit<br />
den Vertretern des Gebäudeteams. Sollte man<br />
trotzdem dem Modell misstrauen, bleibt als<br />
Argument, dass es bereits eine rechtswirksame<br />
Basis abgibt für eventuelle planerische Haf-<br />
tungsfragen. Man könnte im Zweifel – allerdings<br />
wieder im 2D-Modus – auch die modellbasierten<br />
Berechnungen und Analysen nachvollziehen,<br />
eine retrospektive Bauablaufssimulation<br />
machen, sich die Mengenermittlung und<br />
Ausschreibungen ansehen oder auch die verknüpften<br />
Raumbücher.<br />
Die angereicherte Realität (Augmented Reality,<br />
AR) wiederum könnte Wertermittlern bei<br />
Ortsterminen dienen. So sind Einbauten, Installationen,<br />
Materialen, Möblierungen, Wartungsintervalle<br />
und vieles andere mehr im<br />
Anzeigefeld einer Brille oder auf mobilen Endgeräten<br />
sichtbar und geben Aufschluss über eine<br />
Bestandssituation. Alles in allem ein spannendes<br />
Thema und auch eines, dem sich Wertermittler<br />
künftig kaum entziehen können.<br />
Warum auch – es wird schließlich ihre Arbeit<br />
erleichtern.<br />
■<br />
Build-Ing. 3|2018 53
machen<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Studiengang Smart Building Engineering<br />
<strong>BIM</strong>-City Aachen<br />
Im Wintersemester 2018/19 startet an der FH Aachen<br />
mit Smart Building Engineering ein neuer Studiengang.<br />
Auch die <strong>BIM</strong>con 2018 festigt den Ruf der Stadt als <strong>BIM</strong>-Hotspot.<br />
Autoren: Goar T. Werner, Dr. Kerstin Burmeister<br />
Ein Smart Building Engineer arbeitet in interdisziplinären<br />
Teams aus Architekten und Fachplanern.<br />
Er muss die komplexen Anforderungen<br />
beherrschen, die Gestaltung, Konstruk-<br />
tion, technische Ausstattung und Verknüpfung<br />
gebäudetechnischer Anlagen mit der Mess- und<br />
Regelungstechnik bedeuten. Diese integriert<br />
er in ganzheitliche Lösungen.<br />
Artikel online lesen:<br />
www.build-ing.de/S34<br />
Der neue Studiengang Smart Building Engineering<br />
an der Fachhochschule Aachen (FH<br />
Aachen) qualifiziert künftig Studenten zu diesen<br />
Fachleute. Damit schließt er eine Ausbildungslücke<br />
in einem Zukunftsfeld der Baubranche.<br />
Planer, Bauunternehmen, Zulieferer und<br />
Gebäudetechniker benötigen dringend qualifizierte<br />
Fachkräfte. Die offene und enge Zusammenarbeit<br />
von Vertretern der Bauwirtschaft<br />
und der FH Aachen im Kompetenznetzwerk<br />
Quelle: Sabine Schmidt, Aachen, das-design-plus.de<br />
54 Build-Ing. 3|2018
machen<br />
Aachen Building Experts e. V. (ABE) ermöglichte<br />
die Einrichtung des Studiengangs. Er<br />
wird finanziell durch die Anfang 2017 aus dem<br />
ABE-Mitgliederkreis hervorgegangene Stif-<br />
tung Smart Building unterstützt.<br />
Beteiligung von vier Fachbereichen<br />
Vier Fachbereiche wirken am neuen Studiengang<br />
mit: Architektur, Bauingenieurwesen,<br />
Elektro- und Informationstechnik sowie Energietechnik.<br />
Ein Schwerpunkt liegt auf Building<br />
Information Modeling (<strong>BIM</strong>). Weitere Studieninhalte<br />
sind Grundlagen der Gebäudetechnik<br />
und Baukonstruktion, der Energietechnik und<br />
Versorgungstechnik. Darüber hinaus stehen<br />
integrales Planen und Bauen, Fassadentechnologie<br />
und Innenraumgestaltung sowie energieeffizientes<br />
Bauen, Mathematik, Recht und<br />
Wirtschaft auf dem Stundenplan.<br />
Die Stiftung Smart Building finanziert zwei<br />
Stiftungsprofessuren einschließlich Ausstattung<br />
und Personal. Die Stifter möchten junge<br />
Menschen für die Themen TGA und <strong>BIM</strong><br />
begeistern und der Bauwirtschaft bestens qualifizierten<br />
Nachwuchs sichern. Hiervon profitieren<br />
beide Seiten. Der Bachelor-Abschluss<br />
eröffnet hervorragende Berufsaussichten mit<br />
einem breiten Einsatzfeld.<br />
„Ideen entwickeln, Netzwerken, gemeinsam<br />
neue Impulse für innovatives Bauen geben und<br />
Fachkräfte sichern – der neue Studiengang an<br />
der FH Aachen ist ein gelungenes Beispiel<br />
dafür, wie wir bei Aachen Building Experts<br />
Herausforderungen angehen und diese Ziele<br />
umsetzen“, erläutert Goar T. Werner, Geschäftsführer<br />
des ABE. „Die Stiftung wurde von acht<br />
ABE-Mitgliedsunternehmen, Bauunternehmen<br />
und Planungsbüros aus der Region ins Leben<br />
gerufen. Die Unternehmen berieten uns bei der<br />
Lehrplanentwicklung und brachten dabei<br />
Anliegen aus der Baupraxis ein“, ergänzt Stif-<br />
tungsvorstand Günter Carpus, Gründer und<br />
langjähriger Vorstand der Carpus+Partner AG.<br />
In Zusammenarbeit mit der FH Aachen entstand<br />
so der neue 7-semestrige Bachelor-Studiengang.<br />
Austausch über die Baubranche im digitalen<br />
Wandel; Studierende lernen frühzeitig interessante<br />
Arbeitgeber kennen.<br />
Wichtiges Element der Kontaktanbahnung<br />
zwischen Studierenden und Unternehmen war<br />
die im April 2018 erstmals in Kooperation zwischen<br />
Veranstalter FH Aachen und ABE speziell<br />
für die Fachbereiche Architektur, Gebäudetechnik<br />
und Bau organisierte Karrieremesse. Unter<br />
dem Dach der traditionell von der FH Aachen<br />
veranstalteten meet@fh-aachen gibt es künftig<br />
diesen ausdrücklich für Studierende und Absolventen<br />
der genannten Fachrichtungen entwickelten<br />
Messetag. Hier erhalten sie aus erster Hand<br />
Tipps für ihren erfolgreichen Berufseinstieg<br />
und können sich über Praktika, Nebenjobs oder<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten informieren.<br />
ZukunftsDialogBAU<br />
Zum Tätigkeitsschwerpunkt TGA veranstaltet<br />
der Aachen Building Experts e.V. am 10. und<br />
11. September 2018 die Fachkonferenz Smart<br />
Building Convention – Innovative Gebäudetechnik<br />
planen, bauen und betreiben. Diese<br />
TGA-Konferenz findet parallel zur etablierten<br />
<strong>BIM</strong>convention statt, die vom competence<br />
center <strong>BIM</strong> e. V. (cc<strong>BIM</strong>) organisiert wird<br />
(smart-building-convention.de).<br />
Gemeinsam veranstalten ABE und cc<strong>BIM</strong><br />
den Kongress ZukunftsDialogBAU. Die Kooperation<br />
der beiden Vereine ermöglicht es,<br />
dass sich die Teilnehmer an einem Ort gleichzeitig<br />
über <strong>BIM</strong> und TGA informieren können.<br />
Schirmherrin der Veranstaltung im SuperC<br />
der RWTH Aachen University ist NRW-Bauministerin<br />
Ina Scharrenbach. Sie wird am zweiten<br />
Tag das Grußwort sprechen.<br />
Die Fachkonferenz richtet sich an Entscheider,<br />
Fach- und Führungskräfte sowie Interessierte<br />
aus freier Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung<br />
sowie Hochschulen. Für Architekten,<br />
TGA-Planer, Projektsteuerer, Bauingenieure,<br />
Hersteller, Dienstleister und Berater bietet die<br />
Den vollständigen Artikel<br />
erhalten Sie hier.<br />
Convention ein ideales Austauschforum.<br />
■<br />
Goar T. Werner<br />
ist Geschäftsführer<br />
des Aachen Building<br />
Experts e. V. (ABE).<br />
Der Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />
verfügt<br />
über mehr als<br />
zehn Jahre Berufserfahrung<br />
in der Bauindustrie,<br />
auf den<br />
Gebieten strategisches<br />
Marketing,<br />
Business Development<br />
und Key-Account-<br />
Management.<br />
Erfolgreiche Karrieremesse<br />
Das Kompetenznetzwerk ABE bringt systematisch<br />
und regelmäßig in verschiedenen Formaten<br />
etablierte Unternehmen und Startups, Wissenschaftler<br />
und Studierende zusammen. Von<br />
dem dadurch angestoßenen Wissenstransfer<br />
und den Kontakten profitieren alle Beteiligten.<br />
Die Bauwirtschaft sichert sich aktuelles Fachwissen;<br />
es entstehen Foren für einen intensiven<br />
Der Aachen Building Experts e. V. ist das Kompetenznetzwerk für innovatives<br />
Bauen mit den Tätigkeitsschwerpunkten Technische Gebäudeausrüstung<br />
(TGA), Building Information Modeling (<strong>BIM</strong>) sowie innovative Materialien.<br />
Seine Mitglieder kommen aus NRW und darüber hinaus. Im Bereich <strong>BIM</strong> arbeitet<br />
ABE sehr eng mit dem competence center <strong>BIM</strong> e. V. (cc<strong>BIM</strong>) zusammen.<br />
Der ABE strebt an, gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern und Mitgliedern<br />
die Bauwirtschaft für die digitale Zukunft zu rüsten und innovatives Bauen zu<br />
fördern. Aktuell hat er über 60 Mitglieder. aachenbuildingexperts.de<br />
Build-Ing. 3|2018 55
machen<br />
<strong>BIM</strong>-Produkte<br />
R<br />
R<br />
R<br />
R<br />
56 Build-Ing. 3|2018<br />
machen<br />
<strong>BIM</strong>-Produkte<br />
Software +++ 3D-Objekte +++<br />
RMengenübernahme<br />
Mengenübernahme<br />
Mengenübernahme<br />
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Orca AVA eine Übernahme von Daten, die im<br />
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IFC-Format aus 3D-Gebäudemodellen vorliegen,<br />
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direkt in den AVA-Prozess. Ab Orca AVA Version<br />
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22 enthalten die Professional (PE) und Enterprise<br />
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Edition (EE) die Orca IFC-Mengenübernahme.<br />
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Die Kombination der grafischen 3D-Visualisierung<br />
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mit verschiedenen, für die Mengenübernahme<br />
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besseren Überblick über die IFC-Daten.<br />
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RBausoftware<br />
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Die <strong>BIM</strong>-fähige Bausoftware California.pro kann<br />
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für die durchgängige AVA und Kostenplanung<br />
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oder als integriertes Planungs- und Management<br />
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oder als integriertes Planungs- und Managementwerkzeug<br />
für alle Bau- und Instandsetzungs<br />
werkzeug für alle Bau- und Instandsetzungs<br />
werkzeug für alle Bau- und Instandsetzungs<br />
werkzeug für alle Bau- und Instandsetzungs<br />
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werkzeug für alle Bau- und Instandsetzungs<br />
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werkzeug für alle Bau- und Instandsetzungs<br />
werkzeug für alle Bau- und Instandsetzungs<br />
werkzeug für alle Bau- und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
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maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
maßnahmen eingesetzt werden. Die Software<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
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passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unter<br />
passt sich durch die Skalierbarkeit an jede Unternehmensgröße<br />
an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
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nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
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nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
nehmensgröße an. Ihre Anwendungsgebiete sind<br />
vielfältig: Kostenschätzung nach DIN276,<br />
vielfältig: Kostenschätzung nach DIN276,<br />
vielfältig: Kostenschätzung nach DIN276,<br />
vielfältig: Kostenschätzung nach DIN276,<br />
vielfältig: Kostenschätzung nach DIN276,<br />
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<strong>BIM</strong>2AVA, LV-Erstellung, Kostendokumentation<br />
<strong>BIM</strong>2AVA, LV-Erstellung, Kostendokumentation<br />
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oder Projektcontrolling mit Nachtragsmanage<br />
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ment.<br />
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R<strong>BIM</strong> in der Anwendung<br />
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In diesem Fachbuch schildern Experten aus elf<br />
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Unternehmen des Bauwerkslebenszyklus ihre<br />
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Erfahrungen bei der Einführung und Anwendung<br />
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von <strong>BIM</strong>. Die verschiedenen Perspektiven bieten<br />
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dem Leser neue Ansätze für die eigene Disziplin<br />
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sowie Handlungsanweisungen als Orientierung.<br />
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Das Buch stellt mit seinen interdisziplinären<br />
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Einblicken<br />
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Einblicken eine Arbeitsgrundlage für Leser<br />
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mit unterschiedlichen Kenntnisständen dar.<br />
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J. Przybylo: <strong>BIM</strong> in der Anwendung, Beuth,<br />
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180 Seiten, 42 Euro, shop.build-ing.de<br />
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RVerkehr und Infrastruktur<br />
Verkehr und Infrastruktur<br />
Verkehr und Infrastruktur<br />
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ProVI ist ein auf AutoCAD basierendes graphisch-<br />
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ProVI ist ein auf AutoCAD basierendes graphischinteraktives<br />
Programmsystem für Verkehrs- und<br />
interaktives Programmsystem für Verkehrs- und<br />
interaktives Programmsystem für Verkehrs- und<br />
interaktives Programmsystem für Verkehrs- und<br />
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Infrastrukturplanungen für Straße, Schiene und<br />
Infrastrukturplanungen für Straße, Schiene und<br />
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Kanal. In ProVI wird ein dreidimensionales Modell<br />
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Kanal. In ProVI wird ein dreidimensionales Modell<br />
des geplanten Projektes aufgebaut. Neben dem<br />
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Aussparungen im <strong>BIM</strong>-Modell. Wer Stabicad<br />
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nicht verwendet, kann mit dem Stabiplan<br />
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(openings requests) annehmen. Das <strong>BIM</strong>-Tool<br />
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Openings<br />
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Openings Manager kann die bauliche Partei<br />
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einfach<br />
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<strong>BIM</strong>-Projekt kommunizieren und Aussparungs<br />
<strong>BIM</strong>-Projekt kommunizieren und Aussparungs<br />
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ViCADo wurde als bauteilorientiertes 3D-, 4D-<br />
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und 5D-CAD-System für Architekten und Trag<br />
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entwickelt. Die Software beherrscht<br />
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alle <strong>BIM</strong>-Klassifizierungen von Little Closed bis<br />
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und Preisen aus AVA-Programmen können durch<br />
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eine GAEB-Schnittstelle übertragen werden.<br />
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www.mbaec.de<br />
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www.mbaec.de<br />
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RMassenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Massenberechnung<br />
Mit abisplan 3D und abisava Ausschreibung der<br />
Mit abisplan 3D und abisava Ausschreibung der<br />
Mit abisplan 3D und abisava Ausschreibung der<br />
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Mit abisplan 3D und abisava Ausschreibung der<br />
Mit abisplan 3D und abisava Ausschreibung der<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massen<br />
abis-Produktfamilie sind <strong>BIM</strong>-fähige Massenberechnung<br />
möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
berechnung möglich. Elemente wie Wand- und<br />
Deckenaufbauten werden dabei in Dateien<br />
Deckenaufbauten werden dabei in Dateien<br />
Deckenaufbauten werden dabei in Dateien<br />
Deckenaufbauten werden dabei in Dateien<br />
Deckenaufbauten werden dabei in Dateien<br />
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Deckenaufbauten werden dabei in Dateien<br />
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Deckenaufbauten werden dabei in Dateien<br />
definiert<br />
definiert<br />
definiert<br />
definiert<br />
definiert<br />
definiert, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
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, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
, um sie im CAD zuzuordnen. Die erste<br />
Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
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Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
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Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
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Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
Massenübergabe kann durch diese Vorleistung<br />
länger dauern, beim zweiten Mal erfolgt sie<br />
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länger dauern, beim zweiten Mal erfolgt sie<br />
länger dauern, beim zweiten Mal erfolgt sie<br />
länger dauern, beim zweiten Mal erfolgt sie<br />
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länger dauern, beim zweiten Mal erfolgt sie<br />
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länger dauern, beim zweiten Mal erfolgt sie<br />
länger dauern, beim zweiten Mal erfolgt sie<br />
bereits automatisch. Das Ausschreibungs<br />
bereits automatisch. Das Ausschreibungs<br />
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bereits automatisch. Das Ausschreibungs<br />
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bereits automatisch. Das Ausschreibungsprogramm<br />
erkennt, welche Massen aus dem CAD<br />
programm erkennt, welche Massen aus dem CAD<br />
programm erkennt, welche Massen aus dem CAD<br />
programm erkennt, welche Massen aus dem CAD<br />
programm erkennt, welche Massen aus dem CAD<br />
programm erkennt, welche Massen aus dem CAD<br />
programm erkennt, welche Massen aus dem CAD<br />
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programm erkennt, welche Massen aus dem CAD<br />
programm erkennt, welche Massen aus dem CAD<br />
programm erkennt, welche Massen aus dem CAD<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
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kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
kamen und welche direkt in die Ausschreibung<br />
eingegeben wurden.<br />
eingegeben wurden.<br />
eingegeben wurden.<br />
eingegeben wurden.<br />
eingegeben wurden.<br />
eingegeben wurden.<br />
eingegeben wurden.<br />
eingegeben wurden.<br />
eingegeben wurden.<br />
eingegeben wurden.<br />
eingegeben wurden.<br />
eingegeben wurden. www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
www.abis-software.at<br />
R<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
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<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
<strong>BIM</strong> für den Betrieb<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
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In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
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In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
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In der Software von eTASK können Bauherren,<br />
Betreiber<br />
Betreiber<br />
Betreiber<br />
Betreiber<br />
Betreiber<br />
Betreiber und Projektpartner schon während der<br />
und Projektpartner schon während der<br />
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und Projektpartner schon während der<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
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Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informations-<br />
Entstehung des Gebäudes die Informationsanforderungen<br />
an das <strong>BIM</strong>-Modell genau definieren<br />
anforderungen an das <strong>BIM</strong>-Modell genau definieren<br />
anforderungen an das <strong>BIM</strong>-Modell genau definieren<br />
anforderungen an das <strong>BIM</strong>-Modell genau definieren<br />
anforderungen an das <strong>BIM</strong>-Modell genau definieren<br />
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anforderungen an das <strong>BIM</strong>-Modell genau definieren<br />
anforderungen an das <strong>BIM</strong>-Modell genau definieren<br />
anforderungen an das <strong>BIM</strong>-Modell genau definieren<br />
anforderungen an das <strong>BIM</strong>-Modell genau definieren<br />
anforderungen an das <strong>BIM</strong>-Modell genau definieren<br />
anforderungen an das <strong>BIM</strong>-Modell genau definieren<br />
und die Datenqualität kontinuierlich sicherstellen.<br />
und die Datenqualität kontinuierlich sicherstellen.<br />
und die Datenqualität kontinuierlich sicherstellen.<br />
und die Datenqualität kontinuierlich sicherstellen.<br />
und die Datenqualität kontinuierlich sicherstellen.<br />
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und die Datenqualität kontinuierlich sicherstellen.<br />
und die Datenqualität kontinuierlich sicherstellen.<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
Nach der Fertigstellung kann das Modell direkt mit der<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
eTASK CAFM-Software betrieben und als digitaler<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
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Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
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Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
Zwilling des Gebäudes über dessen Lebenszyklus<br />
fortgeführt werden. Der Portfolio-Betrachtung<br />
fortgeführt werden. Der Portfolio-Betrachtung<br />
fortgeführt werden. Der Portfolio-Betrachtung<br />
fortgeführt werden. Der Portfolio-Betrachtung<br />
fortgeführt werden. Der Portfolio-Betrachtung<br />
fortgeführt werden. Der Portfolio-Betrachtung<br />
fortgeführt werden. Der Portfolio-Betrachtung<br />
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Termine<br />
Vorschau Heft 4|2018<br />
20. 7. 2018<br />
35. ISARC-Symposium +<br />
Hackathon<br />
Berlin, Maritim Hotel<br />
www.tu-berlin.de<br />
13. 9. 2018<br />
buildingSMART-Thementag Recht<br />
Essen, Atlantic Congress Hotel<br />
www.buildingsmart.de<br />
21. 9. 2018<br />
3. Eipos-<strong>BIM</strong>-Forum<br />
Dresden, WTC<br />
www.eipos.de<br />
01. 10. 2018<br />
13. Internationale Konferenz<br />
zur Gebäudehülle der Zukunft<br />
Bern (Schweiz), Kursaal<br />
www.abs.green/home/<br />
02. 10. 2018<br />
1. Smart Building Forum bei DIAL<br />
DIAL GmbH, Lüdenscheid<br />
www.sbf.dial.de<br />
23. 10. 2018<br />
22. buildingSMART-Forum<br />
Berlin, Ellington Hotel<br />
www.buildingsmart.de<br />
06. 11. 2018<br />
<strong>BIM</strong> in der Wohnungswirtschaft<br />
Düsseldorf, WhiteLoft<br />
www.map-topomatik.de<br />
08. 11. 2018<br />
Deutscher Baugewerbetag 2018<br />
Berlin, Hilton Hotel<br />
www.zdb.de<br />
27./28. 11. 2018<br />
<strong>BIM</strong>World München<br />
Messe München<br />
www.bim-world.de<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 4. Oktober 2018.<br />
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Jüdisches Krankenhaus in Berlin<br />
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<strong>BIM</strong>-Erfahrungen<br />
Endlich<br />
Lichtplanung setzt<br />
der Bahn AG<br />
verständlich<br />
sich <strong>BIM</strong> durch<br />
Quelle: vrame consult GmbH<br />
Impressum<br />
www.build-ing.de | HUSS-MEDIEN GmbH Ein Unternehmen der Huss-Verlagsgruppe Berlin · München | Postanschrift: 10400 Berlin |<br />
Hausanschrift: Am Friedrichshain 22 · 10407 Berlin | Telefon 030 42151-0 · Telefax 030 42151-670 | Herausgeber: Wolfgang Huss, Christoph Huss |<br />
Redaktion: E-Mail: build-ing.redaktion@hussberlin.de, Jürgen Winkler, (verantwortlich), Telefon 030 42151-377 | Anzeigen: Torsten Ernst (verantwortlich),<br />
Telefon: 030 42151-262, torsten.ernst@hussberlin.de | Es gilt die Anzeigenpreisliste 1 vom 1. 10. 2017.<br />
Projektmanagement: E-Mail: malaika.lebek-bolte@hussberlin.de, Malaika Lebek-Bolte, Telefon 030 42151-296 | Vertrieb: E-Mail: build-ing.vertrieb@hussberlin.de,<br />
Betty Sitz, Telefax 030 42151-384 | Leserservice: E-Mail: leserservice@hussberlin.de, Utah Horn, Telefon 030 42151-212, Telefax 030 42151-232 |<br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich (4 Ausgaben), Bezugshinweise: Jahresabonnement-Inland: 96,– € (inkl. Mehrwertsteuer, zzgl. 6,– € Porto- und Versandkosten),<br />
Jahresabonnement-Ausland: 126,– € (inkl. Porto- und Versandkosten), Einzelheft: 27,50 € (inkl. Mehrwertsteuer, zzgl. 1,80 € Porto- und Versandkosten),<br />
Vorteilspreis für Studenten (gegen Nachweis): 48,– € (inkl. MwSt., zzgl. 6,– € Porto- und Versandkosten), Abonnementgebühren sind im Voraus zu entrichten.<br />
Der Abonnementpreis erhöht sich für das Ausland um die Zustellgebühren und um evtl. Differenzen aus dem Mehrwertsteuerrecht. Das Abonnement verlängert<br />
sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht bis 6 Wochen vor Jahresende beim Verlag schriftlich gekündigt wurde. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der<br />
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58 Build-Ing. 3|2018
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University Library Freiburg, Germany | Degelo Architekten, www.degelo.net | Photo © Barbara Bühler