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eden<br />
Kommentar: <strong>BIM</strong>-Normung<br />
Kennen Sie den<br />
Merkmalserver?<br />
Ein österreichischer Ansatz zur Regelung<br />
von digitaler Gebäudeplanung.<br />
Autor: Lars Oberwinter<br />
Heutigen Anwendern von Building<br />
Information Modeling (<strong>BIM</strong>)<br />
bleiben im derzeitigen Entwicklungsstadium<br />
der Technologie viele<br />
Herausforderungen überlassen,<br />
welche die erhofften Effizienzgewinne<br />
und verlässlicheren Workflows im<br />
Bauwesen eher zu einer langfristigen<br />
Vision als zur gelebten Praxis werden<br />
lassen.<br />
Es kristallisiert sich dabei heraus,<br />
dass vor allem die mangelnde nationale<br />
Normierung und Standardisierung von<br />
<strong>BIM</strong>-Inhalten zu großen Herausforderungen<br />
in der täglichen Praxis führt:<br />
Wer in einem Projekt welche digitalen<br />
Informationen in welchem Format und<br />
in welcher Qualität bereitzustellen hat,<br />
ist in keiner bisherigen Norm im<br />
deutschsprachigen Raum erschöpfend<br />
geregelt. So quälend langsam, wie die<br />
Digitalisierung der Baubranche in<br />
unseren Gefilden vorangeht, so schwerfällig<br />
gestaltet sich auch die alles entscheidende<br />
Standardisierung dessen,<br />
was wir unter digitalen Gebäudemodellen<br />
verstehen.<br />
International existieren zwar seit<br />
Jahren Dutzende von <strong>BIM</strong>-Normen<br />
und -Standards, nach denen große<br />
internationale Projekte abgewickelt<br />
werden – dennoch scheint kein<br />
Normungsansatz so recht die realen<br />
Bedürfnisse deutscher Planungs- und<br />
Bauprozesse abzudecken.<br />
Lars Oberwinter<br />
ist geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Plandata Datenverarbeitungsgesellschaft<br />
mbH,<br />
Leitung Abteilung <strong>BIM</strong><br />
Solutions. Forschungsassistent<br />
am Lehrstuhl<br />
für Industriebau und<br />
interdisziplinäre Bauplanung<br />
der TU Wien.<br />
Lehrtätigkeiten im<br />
Bereich <strong>BIM</strong> an der<br />
TU Wien, am FH Campus<br />
Wien, FH Technikum<br />
Wien und an diversen<br />
privaten Bildungsinstitutio<br />
nen . Mitwirkung<br />
im österreichischen<br />
Normungsausschuss<br />
zum Thema <strong>BIM</strong>,<br />
ON-AG 011 09 und in<br />
diversen Arbeitsgremien<br />
(ÖIAV, ÖBV, IGLZ).<br />
Initiator und Betreiber<br />
von www.<strong>BIM</strong>pedia.eu.<br />
plandata.net<br />
Die in internationalen <strong>BIM</strong>-Normen<br />
üblicherweise formulierten<br />
Vorgaben zu geometrischem Detaillierungsgrad<br />
(engl. Level of Geometry,<br />
kurz LOG) und Informationsgehalt<br />
(engl. Level of Information, kurz LOI)<br />
reichen bei weitem nicht aus, um die<br />
komplexen Inhalte und zugehörigen<br />
Abstimmungsprozesse deutschsprachiger<br />
Baukultur ausreichend<br />
scharf zu definieren. Aus genau diesem<br />
Grund beginnen große Bauherren<br />
national wie international eifrig mit<br />
der Definition eigener, sogenannter<br />
Auftrag geber-Informationsanforderungen,<br />
und bringen ihre Auftragnehmer<br />
damit stellenweise gehörig<br />
in Bedrängnis.<br />
Fest steht, dass ein deutscher Normungsansatz<br />
detaillierter regeln muss,<br />
welche Inhalte und Qualitäten digitale<br />
Gebäudemodelle in welcher Leistungsphase<br />
aufweisen müssen, als es bisherige<br />
Normen mit Definitionen à la<br />
LOD 300 vollbracht haben – die Frage<br />
ist eben nur, wie das funktioniert.<br />
Der Merkmalserver –<br />
Die Regelung des „i“ in <strong>BIM</strong><br />
In Österreich wurde mit dem Erscheinen<br />
der <strong>BIM</strong>-Norm ÖN-6241 im<br />
Juli 2015 weltweit erstmalig ein Normungsansatz<br />
formuliert, der das<br />
Potential haben könnte, internationale<br />
<strong>BIM</strong>-Normung auf ein neues Niveau<br />
zu heben. Dabei hat man sich eines<br />
verblüffend einfachen Systems bedient,<br />
Quelle: Oberwinter | Autor: privat<br />
22 Build-Ing. 3 | 2018