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KUNSTINVESTOR AUSGABE OKTOBER 2018

KUNSTINVESTOR Kunst als Kapitalanlage AUSGABE OKTOBER 2018 Chefredakteur: Michael Minassian

KUNSTINVESTOR
Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE OKTOBER 2018
Chefredakteur: Michael Minassian

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<strong>OKTOBER</strong> <strong>2018</strong><br />

Auktionen im Oktober<br />

Artemisia Gentileschi-Bild im Dorotheum<br />

Donna Huanca- “living a dream...”- Faszination Japan<br />

Pieter Bruegel- Adolf Frohner- Antarktika- Brandauer liest Bowie


Bösendorfer Flügel – Modell 200 „Dragonfly“<br />

Prachtvolle Gärten – Perfektes Handwerk<br />

Die Verwendung von verschiedenen Holzarten zur Gestaltung von Ornamenten,<br />

Blumen- und Tiermotiven sind seit jeher ein Symbol für Extravaganz und Luxus. Dies<br />

zeigt die Vielzahl der historischen Möbel und Klaviere die mit kostbaren Intarsien<br />

verziert sind.<br />

Kaiserin Maria Theresia und ihr Mann Franz I. Stephan sammelten leidenschaftlich<br />

gerne Pflanzen für ihre prachtvollen Gärten und monumentalen Glashäuser. Die<br />

Kaiserin machte Schloss Schönbrunn zu einer imperialen Sommerresidenz und zum<br />

glanzvollen Mittelpunkt höfischen Lebens. Führende Staatsmänner und große<br />

Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Der barocke Garten<br />

Schönbrunns diente der herrschaftlichen Repräsentation und war Fortsetzung der<br />

imposanten Innenräume nach außen.<br />

Der im 18. Jahrhundert berühmte Maler Johann Wenzel Bergl schmückte einige<br />

Innenräume im Erdgeschoss mit detailverliebten Pflanzen- und Tiermotiven. Auch die<br />

naturverbundene Kaiserin Elisabeth (Sissi) erfreute sich in späteren Jahren an den<br />

prachtvollen Gärten und Wandmalereien. Die von Bergl gestalteten Räume zählen bis<br />

heute zu den drei kostbarsten Raumensembles des Schlosses. Dieses Instrument ist eine<br />

Hommage an die prachtvollen Gärten und Wandmalereien des Imperialen Luxus und<br />

eine verzaubernde Momentaufnahme der Natur. Limitiert auf 18 Flügel in der Größe<br />

200 schwarz poliert, ist jedes Instrument dieser Serie mit einer individuell<br />

nummerierten Messingplakette versehen.<br />

Features<br />

Intarsien in traditioneller Sandschattierungstechnik<br />

Bösendorfer Grand Piano 200 Limitiert auf 18 Flügel<br />

Konzertflügel Mechanikgeometrie gewährleistet optimale<br />

Spielart & Kontrollierbarkeit<br />

Feinste Verarbeitung wertvoller Furniere und Materialien<br />

Resonanzboden aus österreichischem Fichtenklangholz<br />

Handgesponnene Bösendorfer Bass Saiten<br />

Einzelsaitenaufhängung<br />

Handgefertigt in Österreich


KUNST.INVESTOR Editorial<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazin<br />

<strong>KUNSTINVESTOR</strong> in „Händen“. Innovativ, exklusiv und<br />

stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle<br />

Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen<br />

Themen, die nationalen und internationalen<br />

Kunstmärkte betreffend. So spannend war der<br />

Kunstmarkt noch nie- besonders dieser Monat wird<br />

turbulent: Die Kalender der Sammler und<br />

Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen<br />

und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem<br />

Geschäft mit den schönen Dingen mangelt es<br />

keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche<br />

nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität<br />

und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt<br />

mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt<br />

und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität<br />

kräftig zu. Kunst ist ein interessantes Portfolio und<br />

unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investment.<br />

Inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Auch<br />

der ganz „normale“ Kunstliebhaber, der ein Bild bei sich<br />

zuhause an die Wand hängt, wird damit zu einem<br />

Überzeugungstäter. Er kultiviert später einen sehr<br />

selektiven Blick. Er wird daran gemessen; es ist seine<br />

ganz persönliche Visitenkarte. Mit diesem Bild zeigt er<br />

ein Stück von sich, ein Stück von dem, woran er glaubt,<br />

ein Stück von seinen Gefühlen, Hoffnungen, Ängsten.<br />

Eine intensive Auseinandersetzung mit Kunst ist ohne<br />

emotionale Beteiligung nicht möglich……..<br />

Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den<br />

richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit<br />

fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten<br />

Topstories, wichtigen Nachrichten und aktuellen<br />

Themen begeistern. Lesen Sie die aktuelle Ausgabe<br />

<strong>KUNSTINVESTOR</strong>, wo Sie sich ein aktuelles Bild über<br />

den Kunst- & Geldmarkt verschaffen können- eine<br />

wirklich gute Investition.<br />

Viel Lesespaß wünscht Ihnen<br />

Michael Ruben Minassian<br />

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian,<br />

Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,<br />

1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920-<br />

9045 DW, Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: Belvedere Wien, Donna Huanca,<br />

POLYSTRENE BRACES, 2015, © Courtesy der Künstlerin und Peres Projects, Berlin.


KUNST.INVESTOR - FOTOREPORTAGE<br />

Galerie Gugging – Vernissage „living a dream…“ am 27.9.<strong>2018</strong><br />

VIDEO – [klicke hier]


KUNST.INVESTOR - FOTOREPORTAGE<br />

‚viennacontemporary <strong>2018</strong>‘ - Preview am 26. September <strong>2018</strong><br />

VIDEO – [klicke hier]


KUNST.INVESTOR News<br />

Brandauer liest Bowie<br />

Live Soundscape: Jana Irmert &<br />

Runar Magnusson<br />

Foto: Galerie Gugging - © Nik Hunger<br />

Die sechste Ausgabe der außergewöhnlichen Konzert-<br />

& Eventserie „galerie gugging special edition“ verspricht<br />

nichts weniger, als ein großes, multimediales<br />

Kunsterlebnis mit internationalem Flair zu werden.<br />

Dafür sorgt eine im wahrsten Sinn des Wortes<br />

atemberaubende künstlerische Paarung: Klaus Maria<br />

Brandauer und David Bowie – zwei wahre Giganten in<br />

ihren jeweiligen Genres. Und im Mittelpunkt die<br />

Gugginger Kunst und ihre Schöpfer. Zusätzlich wird<br />

diese einmalige Lesung von zwei herausragenden<br />

Soundkünstlern klanglich live umrahmt. Klaus Maria<br />

Brandauer, einer der bedeutendsten und<br />

faszinierendsten österreichischen Schauspieler und<br />

Regisseure der letzten Jahrzehnte, der neben seiner<br />

unbändigen Leidenschaft für das Theater auch auf eine<br />

höchst erfolgreiche Hollywood-Karriere verweisen kann,<br />

liest ausgewählte Songtexte von einem der größten und<br />

wandlungsfähigsten Popstars der Musikgeschichte,<br />

David Bowie. Es handelt sich dabei um jene Texte, für<br />

deren Entstehung die Gugginger Künstler und der Ort<br />

selbst als Inspirationsquelle dienten. Spätestens seit<br />

einer medial viel beachteten Fotoausstellung im<br />

November 2017 ist auch einer breiteren Öffentlichkeit<br />

bekannt, dass der kunstsinnige Pop-Superstar David<br />

Bowie im Jahr 1994 die Gugginger Künstler mehrmals<br />

persönlich besuchte, um sich von ihren Werken und<br />

speziell ihrer eigenständigen Arbeitsweise inspirieren<br />

zu lassen. Mit den vor Ort gewonnenen Eindrücken, die<br />

er und Produzent Brian Eno auf dem experimentellen<br />

Album „1. Outside“ (1995) verarbeiteten, erfand sich<br />

David Bowie einmal mehr neu und überraschte seine<br />

Fans und Kritiker. Mit der Präsentation der Texte durch<br />

Klaus Maria Brandauer am damaligen Ort der<br />

Begegnung rücken die Galerie Gugging und Intendant<br />

Michael Martinek das Ergebnis dieses künstlerischen<br />

Austausches und die Zeitlosigkeit von Bowies Lyrics in<br />

den Fokus. Die beiden Soundkünstler Jana Irmert (D)<br />

und Runar Magnusson (IS) umrahmen Klaus Maria<br />

Brandauers Lesung klanglich und entführen die<br />

Zuhörerinnen und Zuhörer mit ihren live generierten<br />

elektronisch-experimentellen Soundscapes behutsam<br />

in durch Bowie-Texte inspirierte Zwischenwelten.<br />

Sonntag, 14. Oktober <strong>2018</strong>, 15.00 Uhr, Villa Gugging.<br />

Foto: © Galerie Gugging


KUNST.INVESTOR News<br />

Jubiläumsausstellung in Wien<br />

80 Jahre Heinrich Reisenbauer<br />

Heinrich Reisenbauer, 2015 - Foto: © Marco Prenninger<br />

Anlässlich des 80. Geburtstages von Heinrich<br />

Reisenbauer im Juli dieses Jahres, präsentiert die<br />

Galerie Gugging zu Ehren des Künstlers eine<br />

viertägige Jubiläumsausstellung(03. Oktober bis 06.<br />

Oktober <strong>2018</strong>). Der Gugginger Künstler, Heinrich<br />

Reisenbauer, zählt mittlerweile zu den bedeutendsten<br />

Vertretern der Art Brut. Er wurde für seine<br />

serigrafischen Darstellungen bekannt, die Gegenstände<br />

oder andere einfache Motive akkurat neben- und<br />

untereinander zeigen. Auf den ersten Blick scheinen die<br />

abgebildeten Figuren identisch zu sein, erst bei<br />

längerem Betrachten kann man feine Unterschiede<br />

erkennen. Vielmehr kristallisieren sich gerade unter der<br />

oberflächlichen Ähnlichkeit seiner knallroten Äpfel,<br />

leuchtend orangenen Kürbisse oder seiner grünen<br />

Kastanien deren individuelle Formenausprägungen<br />

heraus. Dadurch entsteht eine Spannung, die den Reiz<br />

seiner Arbeiten ausmacht. Der Künstler zeichnet von<br />

links nach rechts mit Bleistift und Farbstift auf Papier;<br />

Edding und Acrylfarbe benutzt er, um großformatige<br />

Arbeiten auf Leinwand zu fertigen. 1990 erhielt er mit<br />

der Gruppe der Künstler aus Gugging den Oskar-<br />

Kokoschka-Preis und seine Werke sind in zahlreichen<br />

renommierten privaten und öffentlichen Sammlungen<br />

weltweit zu finden; unter anderem in der Sammlung des<br />

Museum of Everything, London, England, der<br />

Sammlung Helmut Zambo, Badenweiler, Deutschland,<br />

der Collection de l’Art Brut, Lausanne, Schweiz und<br />

dem LaM, Villeneuve-d'Ascq, Frankreich(Mehr Info).<br />

Heinrich Reisenbauer, Kürbisse, 2017, Acryl auf Leinwand, Foto © Privatstiftung - Künstler aus Gugging


KUNST.INVESTOR News<br />

FASZINIERENDES MATERIAL, NEU INTERPRETIERT<br />

Zeitgenössische österreichische ‚Kunstporzellankunst<br />

Anlässlich des 300-Jahr-Jubiläums von Wiener<br />

Porzellan zeigt das Dorotheum bis 6. Oktober <strong>2018</strong><br />

"KUNSTPORZELLANKUNST, eine von Edelbert Köb<br />

kuratierte Ausstellung mit Porzellan von elf<br />

zeitgenössischen österreichischen Künstlerinnen und<br />

Künstlern. Die Unikate und Kleinserien produzierte die<br />

Porzellanmanufaktur<br />

Augarten.<br />

Edelbert Köb über das Konzept: "Elf Künstlerinnen<br />

und Künstler haben sich der Aufgabe gestellt, über ihre<br />

Beziehung zu einem faszinierenden Material<br />

nachzudenken und Gestaltungsideen zu entwickeln -<br />

nicht als Designer oder Produktgestalter, sondern<br />

ausschließlich im und aus dem Kontext ihres bisherigen<br />

Werks. Eingeladen wurden bewusst Vertreter mehrerer<br />

Generationen, mit unterschiedlichen künstlerischen<br />

Ansätzen und medialen Schwerpunkten. Dazu kommen<br />

Rita Nowak und Christian Eisenberger mit reinen Fotound<br />

Videobeiträgen. Die für die Herstellung von<br />

Porzellan erforderliche hochkomplexe Technologie hat<br />

Künstler wie Andreas Fogarasi, Thomas Stimm und<br />

Otto Zitko/Michael Kienzer keineswegs gehindert,<br />

sondern inspiriert, ungewöhnliche Wege zu gehen.<br />

Andere wie Dorothee Golz, Plamen Dejanoff, Peter<br />

Kogler, Hans Kupelwieser und Hubert Scheibl suchten<br />

von Anfang an einen direkten Zugang zum Thema,<br />

indem sie die aktuelle Produktpalette historischer und<br />

moderner Formen zum Ausgangspunkt ihrer<br />

Überlegungen machten oder sich von<br />

Produktionsprozessen (etwa dem Garnieren) inspirieren<br />

ließen." (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR News<br />

Dorothee Golz (Mülheim an der Ruhr 1960 D geb.) "Ménage à trois"


KUNST.INVESTOR News<br />

Foto: © Robin Consult<br />

„Die großen Meister“<br />

Die bekanntesten Kunstwerke der Menschheit in einer Ausstellung<br />

Kunstvolles Vergnügen. Nicht weniger als die „53<br />

bedeutendsten Kunstwerke der Menschheit in einer<br />

Ausstellung” verspricht das Kunsterlebnis-Event „Die<br />

Großen Meister“ bis 2. Dezember in der Votivkirche.<br />

Neben den Prunkstücken der Schau, dem mehr als 5<br />

Meter hohen David in Originalgröße, Leonardo da<br />

Vincis „Mona Lisa“ und dem weltberühmten Fresko<br />

„Das Abendmahl“ werden 50 weitere berühmte<br />

Kunstwerke für jeden und in allen Facetten erlebbar<br />

macht. „Die großen Meister“ ist eine Weiterentwicklung<br />

der „Sixtinischen Kapelle“, die 2016 schon mehr als<br />

80.000 Besucher in die Votivkirche lockte. „Die großen<br />

Meister“ gehen aber noch einen Schritt weiter. Unter<br />

den gezeigten Schau-Objekten der Früh- und<br />

Hochrenaissance finden sich u.a. das 4 Meter breite<br />

Wandfresko „Jüngstes Gericht“ von Michelangelo,<br />

Botticellis „Geburt der Venus“, sowie die berühmten<br />

Fresken aus den Stanzen (Gemächern) des Vatikans,<br />

wie etwa„Die Schule von Athen“ (6 Meter breit/4 Meter<br />

hoch). Eingebettet sind die Kunstwerke in einem<br />

sakralen Raum, der wie eine Bühne aufgebaut ist und<br />

mit Nischen und Erkern ein vollständiges Eintauchen in<br />

diese Kunstwelt möglich macht.


KUNST.INVESTOR News<br />

Foto: © Friedrich Erhart<br />

NATUR :: STRUKTUR - Friedrich Erhart<br />

Die Arbeiten von Friedrich Erhart, ausgestattet mit<br />

großem stilistischen Wiedererkennungswert, sind von<br />

Einflüssen der klassischen Fine Art Fotografie als auch<br />

der abstrahierenden Malerei geprägt. Nicht die<br />

naturgetreue Wiedergabe ist für Erharts Fotoarbeiten<br />

ausschlaggebend, sondern er interpretiert das<br />

Gesehene mit seiner Kamera, indem er sie wie einen<br />

Lichtpinsel verwendet. Unschärfe, Schatten,<br />

Abstraktionen und vor allem flüchtige, oft chaotisch<br />

wirkende Bewegung sind seine unverwechselbaren<br />

Stilmerkmale. Auf der Suche nach wiederkehrenden<br />

Mustern und Strukturen ist Friedrich Erhart für diesen<br />

jüngsten Bilderzyklus zuletzt in der Natur fündig<br />

geworden. [‚Pool7-Galerie‘. Dauer: 18. Oktober bis 30.<br />

November <strong>2018</strong> - Foto: © Erhart]


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KUNST.INVESTOR News<br />

© Stefan Draschan<br />

Neue Kunsträume im Innenhof des Palais Kinsky<br />

Das Auktionshaus im Kinsky öffnet die eleganten<br />

Räume im 1. Innenhof des Palais Kinsky ab Herbst<br />

<strong>2018</strong> für innovative Ausstellungen nationaler und<br />

internationaler Künstlerinnen. In enger Zusammenarbeit<br />

mit renommierten Kuratoren entsteht so mitten im<br />

Zentrum von Wien ein neuer Schauplatz für<br />

Gegenwartskunst. Christoph la Garde,<br />

geschäftsführender Gesellschafter des Auktionshauses<br />

im Kinsky, möchte damit eine Initiative setzen: „Die<br />

Vielzahl an künstlerischen Ideen der Gegenwart<br />

überragt bei weitem die Möglichkeiten, die Galerien,<br />

Auktionen oder Messen bieten können. Mit den<br />

Ausstellungen im KUNSTRAUM im Kinsky wollen wir<br />

Künstlerinnen eine Plattform bieten, ihre Arbeiten<br />

einem breiten Publikum zu präsentieren. Nebe n<br />

unserem Kerngeschäft der Auktion, wollen wir ein Stück<br />

weit als Inkubator und hoffentlich auch als<br />

Karrierebeschleuniger für Künstlerinnen fun giere n,<br />

deren Werke wir zeigen.“ KUNSTRAUM im Kinsky<br />

startete im September <strong>2018</strong> mit einer von Angela Stief<br />

kuratierten Personale des neuen shooting star der<br />

jungen Kunst Stefan Draschan. (Foto: Auktionshaus ‚im<br />

Kinsky‘)


KUNST.INVESTOR News<br />

VIENNA ART WEEK <strong>2018</strong><br />

PROMISING PARADISE<br />

Von 19. bis 25. November <strong>2018</strong> dreht sich in Wien<br />

wieder alles um die Kunst: Promising Paradise lautet<br />

das vielversprechende Motto der diesjährigen VIENNA<br />

ART WEEK, die mit ihrem hochkarätigen Programm<br />

zwischen Klassik und Avantgarde die Kunststadt Wien<br />

ins Zentrum rückt. Ein dichter Veranstaltungsreigen mit<br />

rund 200 Veranstaltungen von 70 Programmpartnern<br />

laden einmal mehr ein, das reichhaltige<br />

Kunstgeschehen der Stadt zu entdecken. Die<br />

Doppeldeutigkeit des Begriffs Promising Paradise ist im<br />

programmatischen Titel der VIENNA ART WEEK<br />

Konzept: Geht es um ein vielversprechendes Paradies<br />

oder vielmehr um ein Paradies, das versprochen wird?<br />

Um ein „Paradise found“ oder ein „Paradise lost“? „Wir<br />

stellen die Frage, in welcher Weise sich die Kunst mit<br />

dem mythenumrankten Paradies-Begriff<br />

auseinandersetzt und welche Bilder mit dem Paradies<br />

verbunden werden, die letztendlich oft nur in der<br />

Abwesenheit eines existierenden Ortes zu bestehen<br />

scheinen“, so der künstlerische Leiter der VIENNA ART<br />

WEEK Robert Punkenhofer zur Idee der heurigen<br />

Kunstwoche. Die VIENNA ART WEEK wartet mit<br />

zahlreichen Programm-Highlights auf: Darunter der<br />

performative Interview-Marathon im MAK,<br />

Ausstellungseröffnungen,<br />

Performances,<br />

Sonderführungen, Talks und Diskussionen. Der mit<br />

großem Erfolg eingeführte Alternative Space Open<br />

House wird ebenso wieder Teil des Festivals sein wie<br />

der beim Publikum beliebte Open Studio Day, an dem<br />

rund 100 Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers<br />

öffnen. Zahlreiche Touren durch die Künstlerateliers,<br />

Artist-in-Residence-Studios, Galerien sowie zu<br />

Kunstprojekten im öffentlichen Raum laden<br />

Besucherinnen und Besucher hinter die Kulissen der<br />

Kunstproduktion ein. Zu den spannendsten Gästen der<br />

VIENNA ART WEEK zählen u.a. die renommierte New<br />

Yorker Performance-Spezialistin RoseLee Goldberg<br />

(USA), der Künstler Joep van Lieshout (NL), die<br />

Künstlerin Kaucyila Brook (USA) oder der Komponist<br />

und Schauspieler Christopher Chaplin (CH), der im<br />

Rahmen des performativen Interview-Marathons<br />

auftreten wird. Die VIENNA ART WEEK wird<br />

gemeinsam von den wichtigsten Ausstellungshäusern,<br />

Kunsträumen, Ausbildungsinstitutionen und Galerien<br />

der Stadt veranstaltet. Mit ihren hochqualitativen<br />

Programmen und Ideen tragen sie wesentlich zum<br />

Erfolg der Kunstwoche bei, die sich seit 2004 zu einem<br />

Fixpunkt im Kulturherbst der Stadt entwickelt hat und<br />

mit ihren rund 30.000 Gästen aus dem In- und Ausland<br />

die Bedeutung Wiens als Kunststadt hervorhebt. „Wir<br />

freuen uns jedes Jahr aufs Neue über die enorme<br />

Vielfalt an künstlerischen Beiträgen, die während der<br />

VIENNA ART WEEK geboten wird – ein Ereignis, das<br />

Wien zu einem idealen Ort für nationale und<br />

internationale Fachleute und Kunstinteressierte macht,<br />

sich zu treffen, auszutauschen und die<br />

unverwechselbare Atmosphäre der Stadt zu erleben“.<br />

so Martin Böhm, Präsident des Trägervereins Art<br />

Cluster Vienna.


KUNST.INVESTOR News<br />

HORST GLÄSKER- COMETARY, 2009, C-PRINT, DIASEC, 140 X 200 CM<br />

HORST GLÄSKER - HOMO LUDENS' NEUE FARBWELTEN<br />

Dresden- Die Kunsthalle Dresden, Bestandteil des<br />

Penck Hotels, zeigt rund 30 Farb- und Lichtarbeiten des<br />

1949 in Herford geborenen Künstlers Horst Gläsker.<br />

Die Ausstellung, die bis 21. November <strong>2018</strong> zu sehen<br />

ist, gibt Einblicke in die Vielfalt seiner abstrakten<br />

Malerei. Sie zeigt die Entwicklung des ehemaligen<br />

Gerhard Richter Schülers und Meisterschülers von K.O.<br />

Götz von den 1990er Jahren bis heute: großformatige<br />

Farbstreifenarbeiten, Abstrakt-ornamentales hinter<br />

Glas, Lichtzeichnungen, Tondi, die die Wirkung von<br />

Farbe im Rundbild konzentriert, bis zu digital<br />

bearbeiteten Pinselvariationen. Die Schau verdeutlicht<br />

die Lust an Farbe und die stetige Fortführung und<br />

Wandlung der nicht-gegenständlichen Malerei als Spiel<br />

zwischen Zufall und Steuerung. Als ein Typus, der im<br />

zweckfreien Spiel über Zufälle und Möglichkeiten Sinn<br />

findet, ist Gläsker Homo Ludens und der mit Farben<br />

und Licht spielende Mensch. Er schafft Landschaften<br />

und Galaxien voller facettierter und assoziativer Bilder.<br />

Gläsker steht damit quer zur aktuellen Kunst. Er tut,<br />

was Avantgarden derzeit verbieten: Er schwelgt einfach<br />

in Farben und entwickelt Sphären turbulenter Rot-Grün-<br />

Gelb-Spiele. Er imaginiert sich nicht ins moderne,<br />

politische oder konzeptuelle Leben, sondern schafft<br />

Gegenwelten mit dem sich auffaltenden Licht der<br />

Farben. Seine Arbeiten basieren auf einfachen Formen<br />

wie Kreis, Punkt, Viereck und Linie und in der<br />

Überlagerung von Farbmodulationen und Ornamentik.<br />

Horst Gläsker begreift die Abstraktion als Portrait.<br />

Foto: © Galerie Schultz Berlin


KUNST.INVESTOR News<br />

Foto: Lola Gonzàlez, Videostill aus "Veridis Quo", 2016<br />

Courtesy Lola Gonzàlez und Galerie Marcelle Alix, Paris<br />

Der Wert der Freiheit<br />

Welchen Stellenwert hat die Freiheit in unserer<br />

Gesellschaft heute? Werke von über fünfzig<br />

Künstlerinnen und Künstlern beleuchten dieses<br />

komplexe Thema aus psychologischer, sozialer,<br />

kultureller, religiöser, politischer und rechtlicher<br />

Perspektive. Die Schau zeigt mit überlappenden<br />

Themenbereichen und Querverbindungen ein Geflecht<br />

aus Abhängigkeiten und Wechselwirkungen: zwischen<br />

Mensch und Gesellschaft, Demokratie und Ökonomie,<br />

Arbeit und Freizeit, Körper und Geist, Natur und Kultur.<br />

Freiheit steht immer im Verhältnis zu anderen Faktoren<br />

und muss daher ständig neu verhandelt werden. Dabei<br />

wird deutlich, dass individuelle Selbstbestimmung stets<br />

auch mit sozialer Verantwortung verbunden ist. Mit<br />

Arbeiten von Zbynĕk Baladrán, Dara Birnbaum, The<br />

Centre for Postnormal Policy & Future Studies, Jordi<br />

Colomer, Carola Dertnig, Simon Dybbroe Møller, Harun<br />

Farocki, Karin Ferrari, Forensic Oceanography, John<br />

Gerrard, Johannes Gierlinger, Lola Gonzàlez, Johan<br />

Grimonprez, Igor Grubić, Eva Grubinger, Marlene<br />

Haring, Hiwa K, Leon Kahane, Šejla Kamerić,<br />

Alexander Kluge, Nina Könnemann, Laibach, Lars<br />

Laumann, Luiza Margan, Teresa Margolles, Isabella<br />

Celeste Maund, Anna Meyer, Aernout Mik, Matthias<br />

Noggler, Josip Novosel, Julian Oliver, Trevor Paglen,<br />

Christodoulos Panayiotou, Ivan Pardo, Oliver Ressler,<br />

Lili Reynaud-Dewar, Ashley Hans Scheirl, Christoph<br />

Schlingensief, Andreas Siekmann, Eva Stefani,<br />

Superflex, Pilvi Takala, Philipp Timischl, Milica Tomić,<br />

Betty Tompkins, Amalia Ulman, Kostis Velonis, Kara<br />

Walker, Stephen Willats, Anna Witt, Hannes Zebedin,<br />

Zentrum für politische Schönheit, Tobias Zielony und<br />

Artur Żmijeweski. Die Ausstellung ist bis 10. Februar<br />

2019 zu sehen. (Foto: © Belvedere 21)


KUNST.INVESTOR News<br />

Foto: © Kunstpresse<br />

DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREIS <strong>2018</strong><br />

Nominiert sind Azra Akšamija, Plamen Dejanoff, Judith Fegerl, Barbara Kapusta,<br />

Claudia Märzendorfer und Roman Pfeffer<br />

Der DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREIS ist ein<br />

mit 10.000 Euro dotierter Nominierungspreis, der<br />

jährlich von der Wiener Galeristin Dagmar Chobot und<br />

der Stiftungspartnerin Bildrecht, der<br />

Urheberrechtgesellschaft für Bildende Kunst, an eine/n<br />

zeitgenössische/n Bildhauer/in, die/der in Österreich<br />

lebt und arbeitet, vergeben wird. Als erster Preis seiner<br />

Art in Österreich ist er explizit dem Medium Skulptur<br />

gewidmet und berücksichtigt neben klassischen<br />

Zugängen auch experimentelle Ansätze und<br />

Installationen. Der Preis unterliegt keiner<br />

Altersbeschränkung. Eine Fachjury legt ihr Augenmerk<br />

auf künstlerische Positionen, die sich durch eine<br />

eigenständige Formensprache und eine<br />

nachvollziehbare Profilierung innerhalb der<br />

österreichischen Kunstszene auszeichnen oder deren<br />

öffentliche Wahrnehmung noch eine Verstärkung<br />

verdient. 2017 wurde Sofie Thorsen mit dem DAGMAR<br />

CHOBOT SKULPTURENPREIS ausgezeichnet.<br />

Der DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREIS <strong>2018</strong><br />

wird von der Preisstifterin Dagmar Chobot am 23.<br />

Oktober <strong>2018</strong> um 19 Uhr in Anwesenheit der<br />

NominatorInnen und Jurymitglieder im Leopold<br />

Museum Wien übergeben. Dagmar Chobot hat mit<br />

diesem Preis eine repräsentative und nachhaltige<br />

Förderung eines für sie maßgeblichen künstlerischen<br />

Mediums, das sie seit 1971 als Galeristin, Kuratorin und<br />

Sammlerin in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt, ins<br />

Leben gerufen. „Neben Qualität und technischem<br />

Können ehrt der Preis das innovative Potential, das in<br />

der österreichischen Bildhauerei, Plastik und<br />

Objektkunst augenscheinlich wird. Inzwischen ist der<br />

Skulpturenpreis etabliert, die vielen positiven<br />

Rückmeldungen bestätigen meine Initiative“,<br />

kommentiert Initiatorin und Preisstifterin Dagmar<br />

Chobot.


KUNST.INVESTOR News<br />

ICEP Charity Auktion <strong>2018</strong><br />

zugunsten der Berufsbildung in Zentralamerika & Ostafrika<br />

ICEP veranstaltet am 11. Oktober <strong>2018</strong> bereits zum 17.<br />

Mal alljährliche ICEP Charity Kunstauktion im Bank<br />

Austria Kunstforum. Zur Versteigerung kommen 86<br />

Kunstwerke österreichischer und internationaler<br />

Künstler wie Herbert Brandl, Gunter Damisch und<br />

Christina Gschwantner. Andrea Jungmann, Sotheby’s-<br />

Österreich-Geschäftsführerin und ICEP-<br />

Vorstandsmitglied wird auch heuer wieder als<br />

Auktionatorin für beste Stimmung im Saal sorgen. Der<br />

Erlös des Abends kommt der ICEP Berufsbildung in<br />

Afrika und Zentralamerika zugute. ICEP fördert<br />

Berufsbildung in Entwicklungsländern, die sich am<br />

Bedarf der lokalen Wirtschaft orientiert und die<br />

Chancen von Menschen am Arbeitsmarkt verbessert. In<br />

Entwicklungsländern ist der Bevölkerungsanteil von<br />

Jugendlichen hoch und die Nachfrage nach beruflicher<br />

Ausbildung enorm. Aufgrund schlecht ausgebildeter<br />

Lehrer, mangelhaftem Lehrmaterial und der fehlenden<br />

Ausrichtung der Ausbildung am Bedarf der lokalen<br />

Wirtschaft sind die Chancen auf eine qualifizierte<br />

Anstellung oder auf die erfolgreiche Gru ndung eines<br />

eigenen Unternehmens gering. Gemeinsam mit<br />

Partnern in Ostafrika und Zentralamerika unterstu tzt<br />

ICEP Berufsbildungszentren dabei, bessere und von<br />

den Unternehmen nachgefragte Ausbildungen<br />

anzubieten. Dabei werden die didaktischen und<br />

pädagogischen Strukturen u berarbeitet und die<br />

Zusammenarbeit mit Unternehmen und der öffentlichen<br />

Verwaltung gestärkt. ICEP setzt zudem auf den<br />

Austausch von Knowhow zwischen den<br />

Ausbildungszentren, um die Qualität der Berufsbildung<br />

in der Projektregion langfristig abzusichern.


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Philip Guston, ohne Titel, 1957, Öl auf Papier auf Hartfaserplatte, 63,5 x 88,9 cm, erzielter Preis € 470.860<br />

Traditionell stark!<br />

Resümee erstes Auktionshalbjahr <strong>2018</strong> im Dorotheum<br />

Nach dem besten Geschäftsjahr in der Geschichte des<br />

Dorotheum konnte das Auktionshaus auch <strong>2018</strong> ein<br />

hervorragendes erstes Halbjahr für sich verbuchen.<br />

Zeitgenössische Kunst brillierte im ersten Halbjahr<br />

<strong>2018</strong>, mit vielen Preisen weit über den Erwartungen.<br />

Bei der Auktion am 16. Mai erreichte das aus der<br />

Sammlung des Objektkünstlers Gianni Colombo<br />

stammende Wandobjekt „Untitled (Escritura)“ des<br />

Brasilianers Jesús Rafael Soto 491.000 Euro. Zwei<br />

Versionen von Lucio Fontanas berühmten „Concetto<br />

spaziale“ aus den 1960er Jahren wechselten für<br />

552.000 und 539.800 Euro ihre Besitzer. Eine<br />

unbetitelte Arbeit des US-amerikanischen abstrakten<br />

Expressionisten Philip Guston kam auf ausgezeichnete<br />

470.860 Euro. Nach dem Weltrekord im Vorjahr für<br />

Emilio Vedova setzte das Dorotheum mit 430.000 bzw.<br />

234.800 Euro für zwei Arbeiten dieses Künstlers<br />

weitere Maßstäbe für dessen Marktwert.


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Artemisia Gentileschi (1593-1653) Lucretia, Schätzwert € 500.000-700.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

ARTEMISIA-GENTILESCHI-BILD IM DOROTHEUM<br />

„Lucretia“ von einer der ersten Malerinnen der Kunstgeschichte<br />

erstmals in Auktion(Alte Meister, Dienstag, 23. Oktober <strong>2018</strong><br />

Es ist eine Sensation: Eines der extrem seltenen und<br />

begehrten Gemälde der italienischen Barockmalerin<br />

Artemisia Gentileschi, „Lucretia“, offeriert das<br />

Dorotheum in seiner Auktionswoche im Oktober (23. bis<br />

25. 10. <strong>2018</strong>). Das zwischen 500.000 und 700.000 Euro<br />

taxierte Bild befand sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

in ein und derselben Privatsammlung und gelangt nun<br />

zum ersten Mal in seiner Geschichte in eine Auktion.<br />

„Lucretia“ zeigt den Moment, bevor sich die römische<br />

Aristokratin nach der Vergewaltigung durch Tarquinius<br />

erdolcht. Diese Geschichte aus dem 6. Jahrhundert v.<br />

Chr. gehört zum Gründungsmythos Roms. Lucretia gilt<br />

als Beispiel für Tugendhaftigkeit.<br />

Alte Meisterin: Artemisia Gentileschi, eine der – im 20.<br />

Jahrhundert wiederentdeckten –- wenigen bekannten<br />

alten Meisterinnen und eine der ersten in die<br />

Kunstgeschichtsschreibung eingegangenen Malerinnen<br />

(1593 – 1653) war Schöpferin kraftvoller heroischer<br />

Frauen der antiken und christlichen Mythologie. Ihr<br />

außergewöhnliches, bewegtes Leben als Frau wie als<br />

Malerin machte sie zu einer Berühmtheit jener Zeit. und<br />

ist besonders heute Thema von Filmen und Büchern.<br />

Gewaltdarstellungen reflektieren auch Gentileschis<br />

eigene Gewalterfahrung. Als Opfer sexuellen<br />

Missbrauchs im Alter von 16 Jahren brachten sie und<br />

ihr Vater, ganz unüblich damals, ihren Peiniger vor<br />

Gericht. Wiederentdeckte Protokolle dokumentieren,<br />

dass sie einen für die damalige Zeit bespiellosen, für<br />

sie grauenvollen und demütigenden Prozess<br />

durchstehen musste. Stilistisch entwickelte Artemisia<br />

Gentileschi innovative Bildfindungen: In der Nachfolge<br />

des Malers Caravaggio zählten Realismus, Dramatik<br />

bei Thema und Darstellung sowie das Chiaroscuro, der<br />

starke Kontrast von Hell und Dunkel, Licht und<br />

Schatten. Foto:©v Dorotheum


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Anthonis van Dyck (1599 - 1641) Bildnis einer Dame mit einem Papagei, Öl auf Holz, 121 x 88 cm, Schätzwert € 300.000 - 500.000<br />

Auktion Alte Meister, 23. Oktober <strong>2018</strong>


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

DAMENWAHL<br />

23. - 25. Oktober <strong>2018</strong>: Auktionswoche mit Alten Meistern,<br />

Gemälden des 19. Jahrhunderts, Antiquitäten und Juwelen<br />

Marktsensationen von Artemisia Gentileschi, Anthonis van Dyck u. v. a.<br />

Vom 23. bis 25. Oktober <strong>2018</strong> heißt es in der großen Auktionswoche des Dorotheum ´Bühne frei´ für Alte Meister sowie<br />

Gemälde des 19. Jahrhunderts, für Antiquitäten und erlesene Juwelen. Ob heroisch, romantisch oder himmlisch:<br />

Diesmal stehen Frauen nicht nur als Bildmotiv im Mittelpunkt, sondern auch als Künstlerinnen. Außergewöhnlich und<br />

eine Seltenheit bei der Auktion Alte Meister am 23. Oktober <strong>2018</strong> ist das Bildnis der Lucretia, dramatisch in Szene<br />

gesetzt von Artemisia Gentileschi, einer der ersten in die Kunstgeschichtsschreibung eingegangenen Malerinnen. Das<br />

Gemälde wird erstmals in einer Auktion angeboten (Schätzwert € 500.000 – 700.000, siehe Link zur Pressinformation).<br />

Aus derselben europäischen Privatsammlung wie das Gemälde von A. Gentileschi kommt weitere Lucretia-Darstellung<br />

einer alten Meisterin, und zwar der Neapolitanerin Diana de Rosa.<br />

Dame mit Geheimnis: Als ebenso sensationell darf<br />

man auch ein Porträt von Anthonis van Dyck einstufen.<br />

Sein „Damenbildnis mit Papagei“ stellt einen bis dato<br />

nicht dokumentierten Neuzugang zum Werkkorpus des<br />

berühmten, durch Rubens‘ Unterstützung zum<br />

gefragtesten Porträtmaler Europas zählenden Künstlers<br />

dar. Besonders in den Details, etwa der Halskrause,<br />

durch die der Stoff darunter durchschimmert, zeigt sich<br />

die Meisterschaft des Malers. Über die Identität der<br />

Dame mit zwei unterschiedlich gefärbten Augen kann<br />

nur spekuliert werden, eventuell handelt es sich bei der<br />

Dargestellten um die Ehefrau eines der ehemaligen<br />

Besitzer des Bildes. Das auf Holz gemalte Bildnis ist in<br />

perfektem Zustand (€ 300.000 – 500.000).Drei Größen<br />

der Bologneser Malerei geben ebenfalls ihr Stelldichein:<br />

Donato Creti – mit „Christus im Haus mit Maria und<br />

Martha“ – Guido Reni („Fortuna mit Geldbeutel“) und<br />

Guiseppe Maria Crespi („Die büßende Maria<br />

Magdalena“) vereinen klassische Idealität mit<br />

Naturalismus (€ 80.000 – 120.000, € 300.000 –<br />

400.000, € 150.000 – 200.000).Der Name Brueghel<br />

darf in keiner Altmeister-Auktion fehlen.<br />

Bemerkenswertes Detail bei einem<br />

„Blumenarrangement in einem Korb mit Tazza“, gemalt<br />

von Jan Brueghel II.: Es zeigt Blumen, die zu ganz<br />

unterschiedlichen Jahreszeiten blühen. Sie zusammen<br />

in einem Bouquet zu sehen, ist aus botanischer Sicht<br />

unmöglich (€ 180.000 – 250.000). Sein Vater, Jan<br />

Brueghel I., hat sich indes einer nicht ganz so<br />

dekorativen, aber nicht weniger faszinierenden<br />

Thematik gewidmet: In seiner auf Kupfer gemalten 26 x<br />

36 cm großen „Hölle“, einer düster-grellen Szenerie,<br />

werden die Sünder in allen Varianten bestraft (€<br />

250.000 – 350.000). Diverse verrätselte Stillleben setzt<br />

die 1608 datierte „Allegorie des Winters“ von Sebastian<br />

Vrancx mit einer Landschaftsszene in spannenden<br />

Zusammenhang (€ 140.000 – 180.000).


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Süße Träume- Auktion Gemälde des 19.<br />

Jahrhunderts 24. Oktober <strong>2018</strong>: Gleich zwei<br />

bedeutende Bilder von Ferdinand Georg Waldmüller,<br />

die „Briefleserin“ und die „Kinderzärtlichkeit“, stehen bei<br />

der Dorotheum-Auktion Gemälde des 19. Jahrhunderts<br />

am 24. Oktober <strong>2018</strong> im Rampenlicht. Waldmüller<br />

erweist sich bei der „Briefleserin“ als Meister der<br />

Lichtregie: Das Bild befindet sich seit den 1950er<br />

Jahren in deutschem Privatbesitz (€ 280.000 –<br />

350.000, „Kinderzärtlichkeit“ € 140.000 – 180.000).<br />

Rote Farben: Von einem u. a. in der Tretjakov Galerie<br />

in Moskau und in der Eremitage in St. Petersburg sowie<br />

in den größten Museen der ehemaligen UdSSR<br />

vertretenen russischen Landschafts-, Porträt- und<br />

Genremaler Maler Abram Efimovich Arkhipov (1862 –<br />

1930), stammt „Bauersfrau im roten Kleid“. Arkhipov<br />

arbeitete seit 1916 an seinem Lieblingsthema:<br />

Bäuerinnen in Rot. Rot als Ausdruck des Schönen, als<br />

schöne Farbe schlechthin, ist eine im volkstümlichen<br />

russischen Bewusstsein verankerte Vorstellung. Der<br />

Malstil, die Art der Darstellung der Person und die<br />

Kleidungsdetails weisen auf die Entstehung des Bildes<br />

um 1920 hin. Arkhipov war aktives Mitglied der<br />

Genossenschaft für Wanderausstellungen, der Union<br />

der russischen Künstler und der Assoziation der<br />

Künstler des revolutionären Russlands. Die deutschen<br />

Besitzer erhielten das Bild in den 1970er Jahren als<br />

Geschenk der Regierung der UdSSR (€ 150.000 –<br />

250.000).<br />

Schönheiten: In die Belle-Époque entführen John<br />

William Godward und Vittorio Matteo Corcos. Godward<br />

gilt als einer der besten klassischen Historienmaler des<br />

19. Jahrhunderts, mit direkten Bezügen zur griechischrömischen<br />

Antike. Das Mittelmeer im Hintergrund und<br />

der tiefblaue Himmel sind Elemente, die regelmäßig in<br />

Godwards opulenten Bildern - so auch in „Süße<br />

Träume“, im Porträt einer jungen römischen Schönheit -<br />

auftauchen (€ 160.000 – 180.000). Vittorio Matteo<br />

Corcos, bereits zu Lebzeiten tituliert als der „Maler der<br />

hübschen jungen Frauen“, hält in „Dis-moi tout!“<br />

(„Erzähle mir alles!“) einen gefühlvollen Moment fest.<br />

Eine junge Dame blickt auf ein Schiff in der Ferne, das<br />

ihren Liebsten davonführt, während ihre Freundin ihre<br />

Hand hält (€ 200.000 – 300.000).<br />

Das Bild hat eine interessante Geschichte: Als<br />

Corcos es im Jahr 1883 malte, arbeitete er für den<br />

französischen Kunsthändler Adolphe Goupil. Dessen<br />

Galerie wurde 1861 gegründet und später in Boussod<br />

und Valadon umbenannt. Theo van Gogh, Vincents<br />

Bruder, kaufte das Bild für die Galerie Goupil<br />

gemeinsam mit dem Gegenstück "Nous verrons!" („Wir<br />

werden sehen!“). Beide Gemälde wurden nacheinander<br />

an einen amerikanischen Kunsthändler verkauft. 1884<br />

ließ die Galerie Boussod, Valadon & Cie farbige<br />

Reproduktionen der beiden Gemälde anfertigen, um so<br />

ein größeres Publikum zu erreichen. So erregte Corcos<br />

internationale Aufmerksamkeit unter der wachsenden<br />

Schicht reicher, amerikanischer Kunstsammler, die<br />

Paris besuchten. Unter den weiteren Künstlern der<br />

Auktion: Olga Wisinger-Florian, Ivan K. Aivazovsky,<br />

Giuseppe De Nittis, Ipolito Caffi, Rudolf Ernst….<br />

.Formschön- Antiquitäten-Auktion 25. Oktober<br />

<strong>2018</strong>: Antikes Silber, Glas und Porzellan sowie<br />

historische Möbel, etwa ein Empire Nähtischchen,<br />

werden in der Antiquitäten-Auktion am 25. Oktober<br />

<strong>2018</strong> versteigert. Im Bereich Porzellan überzeugt u. a.<br />

eine für die Weltausstellung in Paris 1900 gefertigte<br />

KPM-Deckelvase. Sie wurde von Paul Miethe, dem<br />

Malereivorsteher der Porzellanmanufaktur, mittels so<br />

genannter Weichmalerei, einer besonderen Art der<br />

Berliner Blumenmalerei, verziert (€ 70.000 – 120.000).<br />

Highlight bei den Juwelen am 24. Oktober <strong>2018</strong>: Ein<br />

von A. E. Köchert gefertigtes Diamantdiadem aus dem<br />

Hause Habsburg. Das mit insgesamt 40 ct. Diamanten<br />

besetzte Stück ist in sieben Broschen teilbar (€ 60.000<br />

– 120.000, siehe Link zur Presseinformation).<br />

Foto: © Dorotheum


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

John William Godward (1862 - 1922) Sweet dreams, 1904, Öl auf Leinwand, 56 x 42,5 cm, Schätzwert € 160.000 - 180.000<br />

Auktion Gemälde des 19. Jahrhunderts, 24. Oktober <strong>2018</strong>


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Jan Brueghel II. (1601 - 1678) Blumenarrangement in einem Korb mit Tazza, Öl auf Holz, 59 x 86,5 cm, Schätzwert € 180.000 - 250.000,<br />

Auktion Alte Meister, 23. Oktober <strong>2018</strong>


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

A. E. Köchert, Kaiserliches<br />

Hochzeitsdiadem mit Diamanten,<br />

zusammen ca. 40 ct., Anfertigung im<br />

Auftrag der Erzherzogin Marie Valerie<br />

von Österreich anlässlich der Hochzeit<br />

ihrer Tochter Erzherzogin Hedwig mit<br />

Bernhard Graf zu Stolberg-Stolberg,<br />

Arbeit um 1918, das Diadem ist auch<br />

in 7 Broschen teilbar, dazu 3<br />

handschriftliche Karten. signiert<br />

Hedwig Gräfin zu Stolberg- Stolberg.<br />

Schätzwert € 60.000 - 120.000<br />

HABSBURGISCHES HOCHZEITSDIADEM<br />

Diamantdiadem, ein Präsent von Sisi-Tochter Erzherzogin Marie Valerie,<br />

bei Dorotheum-Auktion am 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Ein hochkarätiges Geschenk machte Erzherzogin Marie Valerie, Tochter von Kaiserin Elisabeth von Österreich und<br />

Kaiser Franz Joseph, ihrer Tochter Hedwig anlässlich ihrer Vermählung am 24. April 1918. Der k. u. K. Hof- und<br />

Kammerjuwelier A. E. Köchert in Wien fertigte ein Diadem mit ca. 40 ct. Diamanten, das in insgesamt sieben Broschen<br />

geteilt werden kann. Mit einem Schätzwert von 60.000 bis 120.000 Euro gelangt dieses kaiserliche Hochzeitsdiadem<br />

am 24. Oktober <strong>2018</strong> im Dorotheum Wien zur Auktion.<br />

Marie Valerie war die jüngste Tochter von Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph. Als ihre Tochter Erzherzogin<br />

Hedwig (Marie Valerie nannte sie später in ihrem Tagebuch diejenige, die den gewissen Funken des herzoglich<br />

bayrischen Blutes in sich habe) am 24. April 1918 Bernhard Graf zu Stolberg-Stolberg heiratete, beauftragte sie das<br />

Haus Köchert für die Anfertigung dieses Diadems. Aus der Werkstatt von Köchert stammte übrigens noch ein<br />

kaiserliches Schmuckstück, das sehr erfolgreich bei einer Dorotheum-Auktion versteigert wurde: 202.800 Euro war<br />

einem Bieter jene Brosche wert, die Kaiser Franz Joseph seiner Freundin Katharina Schratt einst zum Geschenk<br />

machte. Auf ihrer Visitkarte und ebenfalls beiliegenden Zettelchen bestätigte die nunmehrige Hedwig Gräfin zu<br />

Stolberg-Stolberg (Bad Ischl 1896 - 1970 Hall in Tirol) die Herkunftsgeschichte zu diesem Diadem.<br />

Dorotheum-Expertin Astrid Fialka-Herics ist von der Multifunktionalität und vom Originalzustand dieses kaiserlichen<br />

Diadems beeindruckt: „Nur ganz selten gelangen derartige Kronjuwelen, die davor noch nie am Markt präsentiert<br />

wurden, zum Verkauf“. „Die Form wirkt“, so die Expertin, „den historischen Ereignissen der vorangegangenen Jahre<br />

angepasst, fast bescheiden, es stellt die Trägerin in den Vordergrund. Ein absolutes Spitzenstück vom führenden<br />

Juwelier des österreichischen Kaiserhauses.“ Foto: Dorotheum


KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />

Die 8. Kunstauktion der ‚Ressler Kunst<br />

Auktionen‘ ist geschlagen!<br />

Bei der Versteigerung am Abend des 24. September <strong>2018</strong> in der Galerie OstLicht<br />

wurde eine gute Verkaufsrate von 55 % erzielt. Ein Wermutstropfen war, dass einige<br />

der mit höchsten Erwartungen verbundenen Werke unverkauft geblieben sind, wie<br />

etwa Max Weilers „Chromoxydgrün“ aus 1977. Auf der anderen Seite gab es einige<br />

wirklich überraschende Zuschläge: Hubert Scheibls „Imbat“ wurde auf € 35.000<br />

(Kaufpreis € 45.000) gesteigert, Martha Jungwirths frühe Papierarbeit ging nach<br />

einem intensiven Bietgefecht zwischen mehreren Telefonen und dem Saal von €<br />

6.500 auf € 21.000 (26.000). Ähnlich dramatisch ging es bei Hermann Nitschs<br />

„Herodiade“ zu. Das Schüttbild aus dem Bühnenbild der Staatsoper wurde von €<br />

4.000 auf 11.000 (14.000) gesteigert. Die Werke von Hermann Nitsch waren ganz<br />

generell sehr gut nachgefragt. Ein Schüttbild erzielte € 32.000 (41.000), die<br />

dreiteilige, überarbeitete Grafik „Grablegung“ wurde auf € 16.000 (22.500) gesteigert.<br />

Auch Hans Staudacher war einmal öfter sehr gut nachgefragt: Alle seine Bilder<br />

fanden Käufer, teils klar über den Ausrufpreisen. Auch der „Flughafen“ von Carl<br />

Unger fand einen Liebhaber: Er reüssierte um € 23.000 (29.500). Auch das<br />

Fensterbild von Roland Goeschl wird künftig an einer neuen Adresse hängen, der<br />

Zuschlag erfolgte bei € 14.000 (18.000). Lange wurden die frühen, aktionistischen<br />

Bilder von Adolf Frohner vom Markt verschmäht. Das ist jetzt endlich anders: Die<br />

beiden Arbeiten in der Auktion erzielten € 10.000 (13.000) und 18.000 (23.000). Die<br />

„Rote Hose“ von Erwin Wurm wurde auf € 17.000 (21.500) gesteigert, ebenfalls ein<br />

vergleichsweise sehr hoher Wert. Eine kleine frühe Zeichnung von Franz West<br />

verdoppelte ihre Vorgabe von € 8.000 auf € 15.000 (19.500). (Foto: © Ressler kunst<br />

Auktionen)<br />

Erwin Wurm, ohne Titel (Rote Hose), Stoffhose<br />

über Stahlblechröhre, MDF Sockel, Plexiglas-Haube,<br />

H: 185 cm hoch, 1993, verkauft um € 21.590<br />

Carl Unger, Flughafen, Öl auf Leinwand, 85 x 195 cm, 1977, verkauft um € 29.670


KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />

Hubert Scheibl, Imbat, Öl auf Leinwand, 195,5 x 140,5 cm, 1996, verkauft um € 45.150


KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />

Hermann Nitsch, Schüttbild mit Malhemd, Acryl auf Jute, 201 x 300 cm, 1990, verkauft um € 41.280


KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />

Franz West, ohne Titel, Mischtechnik auf Papier, 14,8 x 21 cm, 1972, verkauft um € 19.530


KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />

Adolf Frohner, ohne Titel, Öl auf Leinwand, 159 x 133 cm, 1960/61, verkauft um € 23.220


KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />

Martha Jungwirth, ohne Titel, Mischtechnik auf Karton, 72 x 102 cm, 1975, verkauft um € 26.250


KUNST.INVESTOR Belvedere<br />

Portrait Donna Huanca, © Adrian Parvulescu


KUNST.INVESTOR Belvedere<br />

Donna Huanca EPITHELIAL ECHO, 2016, © Julia Stoschek Collection<br />

DONNA HUANCA.<br />

PIEDRA QUEMADA<br />

Mit Donna Huanca lädt das Belvedere eine<br />

aufstrebende Künstlerin ein, in den historischen<br />

Räumen des Hauses einen multisensorischen<br />

Kosmos aus Skulptur, Malerei, Videoarbeiten, Klangund<br />

Geruchselementen, sowie Liveperformances zu<br />

erschaffen. Die bolivianisch-amerikanische Künstlerin<br />

führt Besucherinnen und Besucher vom artifiziellen<br />

Licht hin zur Dunkelheit. In ihrer Inszenierung stellt<br />

Donna Huanca im ehemaligen Privatbereich des<br />

Prinzen Eugen von Savoyen der selbstbewussten<br />

Zurschaustellung männlicher Macht und Potenz ein<br />

weibliches Universum gegenüber. Das barocke Schloss<br />

wird Schauplatz einer Reise, die als Weg vom Hellen<br />

ins Dunkle symbolisch für die Bewegung von<br />

oberflächlicher Wahrnehmung zu Einsicht und<br />

Erkenntnis führt. Stella Rollig, Generaldirektorin des<br />

Belvedere und Kuratorin der Ausstellung, über ihre<br />

Beweggründe, dieses innovative Projekt zu zeigen:<br />

„Das Renommee und die Anziehungskraft des<br />

Belvedere sehen wir auch als Auftrag, experimentellen<br />

Künstlerinnen und Künstlern am Anfang ihrer Karriere<br />

eine große Bühne zu geben. Es ist gerade das<br />

Flüchtige in Donna Huancas Arbeit, das Vergängliche,<br />

das ich mit dem historischen Bauwerk in einen<br />

spannenden Kontrast setzen wollte. In einer Zeit, in der<br />

darstellende Mittel in der bildenden Kunst große<br />

Bedeutung haben, ist Huanca aktuell ebenso radikal<br />

und wegweisend wie Tino Sehgal in den Nullerjahren.“<br />

Modelle, deren Körper mit Farben und textilen<br />

Elementen gestaltet sind, bewegen sich, lebenden<br />

Bildern gleich, konzentriert und meditativ durch die<br />

Ausstellung. Sie werden mit historischen Pendants in<br />

Form von lebensgroßen weißen weiblichen Skulpturen<br />

konfrontiert. Ein Klangteppich unterstreicht den<br />

meditativen Charakter der multisensorischen<br />

Szenerien. Der ephemere Charakter der Performances<br />

steht im unmittelbaren Dialog mit den Gemälden und<br />

Plastiken, die konstanter Bestandteil der Schau sind.<br />

Diese Gegenüberstellung von klassischer Skulptur und<br />

Liveperformance erzeugt ein Spannungsfeld zwischen<br />

Statik und Bewegung, Vergangenheit und Gegenwart.


KUNST.INVESTOR Belvedere<br />

Die an den Wänden hinterlassenen Farbspuren der<br />

Modelle machen Zeit sichtbar und sorgen für eine<br />

kontinuierliche Transformation des Raums. „Raum ist<br />

aktivierbare Vergänglichkeit. Darin sehe ich die<br />

Bedeutung der Modelle: Sie sind Vermittler eines<br />

flüchtigen Prozesses, bei dem Raum gemorpht und<br />

entwickelt wird. Für die Dauer der Ausstellung<br />

existieren die Modelle als ein Atmungssystem, das sich<br />

um Zeitlichkeit und Dekonstruktion dreht. Sie vernarben<br />

den Raum und lassen danach die Umgebung<br />

verändert zurück“, so Donna Huanca. Modelle als<br />

„Originalgemälde“: Die Künstlerin bezeichnet ihre<br />

Modelle als „Originalgemälde“. Sie fertigt von ihnen<br />

Fotografien an und überträgt diese auf Leinwandbilder,<br />

die sie im Anschluss nochmals mit Farbe überarbeitet.<br />

Dabei greift Huanca jene Farben und Formen wieder<br />

auf, die sie auf die nackten Körper der Performerinnen<br />

gemalt hat. So entsteht eine tatsächliche Verbindung<br />

zwischen Bildern und Performerinnen. Die menschliche<br />

Gestalt kehrt auch in ihren Plastiken und Assemblagen<br />

wieder. In der Wahl ihrer Materialien, wie Samt, Latex<br />

oder Leder, verweist Huanca auf die Vergänglichkeit<br />

körperhafter Existenz. Ihre Videoarbeiten lenken die<br />

Aufmerksamkeit auf die menschliche Haut als<br />

vielschichtige Oberfläche, durch die wir die Welt<br />

erfahren. Durch das Verschmelzen von Modell, Farbe<br />

und Materialien in Nahaufnahmen entstehen sich<br />

bewegende Bilder. Der Titel Piedra Quemada, frei<br />

übersetzt mit „brennender oder verbrannter Stein“,<br />

verweist auf Huancas Auseinandersetzung mit ihrer<br />

bolivianischen Herkunft und den Weltvorstellungen der<br />

Inka. Die widersprüchliche Kombination der beiden<br />

Begriffe „piedra“ und „quemada“ thematisiert die<br />

Dualität, die sich durch das gesamte<br />

Ausstellungskonzept zieht: Helligkeit versus<br />

Dunkelheit, Unwissenheit versus Weisheit, Jugend<br />

versus Alter. Diese Gegensätze sind wichtige Aspekte<br />

ihrer Arbeit. Sie finden sich auch in den Fresken des<br />

Belvedere wieder. Huanca bezieht sich in ihrer Arbeit in<br />

vielerlei Hinsicht auf das Gebäude.<br />

So entdeckt man etwa Szenen und Motive von<br />

Übergang und Wandel in Huancas Arbeiten ebenso wie<br />

in den Räumlichkeiten des ehemaligen Lustschlosses.<br />

Ausgehend von den Besonderheiten der barocken<br />

Architektur gestaltet die Künstlerin die Abfolge ihrer<br />

Arbeiten analog zum spiegelgleichen Grundriss des<br />

Gebäudes symmetrisch vom Marmorsaal aus. Donna<br />

Huanca, 1980 in Chicago geboren, studierte Malerei an<br />

der Städelschule in Frankfurt am Main, der Skowhegan<br />

School of Painting and Sculpture in Maine und der<br />

University of Houston in Texas. Piedra Quemada ist<br />

Donna Huancas erste große Einzelpräsentation in<br />

Österreich, bisherige Museumsausstellungen fanden<br />

etwa 2016 in der Zabludowicz Collection in London<br />

oder <strong>2018</strong> im Yuz Museum in Schanghai statt. Die<br />

Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin. Ihr<br />

multidisziplinäres Schaffen verbindet Elemente aus<br />

Musik, Performance oder Malerei und umkreist die<br />

Themen Weiblichkeit und Geschlechteridentitäten<br />

sowie die damit verbundenen Stereotype und<br />

Vorurteile. Die Beschäftigung mit dem menschlichen<br />

Körper, seiner Präsenz im Raum, sowie sein Einsatz<br />

als Material und Medium der Kunst sind zentrale<br />

Aspekte in Huancas multidisziplinären Werken.<br />

Wiederkehrend in ihren Arbeiten ist auch der Bezug auf<br />

ihre bolivianischen Wurzeln, den sie unter anderem<br />

über Elemente wie Wall Rubbing oder die<br />

Körperbemalung herstellt. „Was ich an meinen Arbeiten<br />

besonders mag, ist das Erleben der Performance,<br />

diesen Augenblick, in dem man noch nicht weiß, wo die<br />

Grenzen liegen, wo sich alles abspielen wird, ob man<br />

den Performerinnen nahekommen kann oder nicht. Ich<br />

mag diese unangenehme Spannung, die aus der<br />

Situation des Live Events entsteht.“ (Donna Huanca) – [<br />

Belvedere. Dauer 6. Jänner 2019 – Foto: © Belvedere]


KUNST.INVESTOR Belvedere<br />

Ausstellungsansicht Donna Huanca. Piedra Quemada, Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR Belvedere<br />

Donna Huanca, Scar Cymbals, 2016, © courtesy the artist and Peres Projects, Berlin


KUNST.INVESTOR Belvedere<br />

Ausstellungsansicht Donna Huanca. Piedra Quemada, Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Badrinath Pandit, undatiert, Kat.Nr. 1-0015, Shaligram, Natürliche Pigmente auf Papier/natural<br />

pigments on paper, 11,2 x 14 cm, © Alexander Gorlizki<br />

Alexander Gorlizki, <strong>2018</strong>, Kat.Nr. <strong>2018</strong>-008, A Change of Fortunes, Pigment und Gold auf Papier/pigment<br />

and gold on paper, 37,6 x 39 cm, © Alexander Gorlizki


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

“living a dream...”<br />

Alexander Gorlizki/ magic markings/ Gugging artists<br />

„Als produktiver Tagträumer, der medienübergreifend<br />

arbeitet, beziehe ich die meisten meiner eigenen<br />

kreativen Arbeiten auf die eine oder andere Weise auf<br />

die Zeichnung. Es ist eine eigentümliche Tätigkeit, die<br />

im Entdecken und Nachdenken über die materielle Welt<br />

verwurzelt ist, aber auch unbewusste Impulse, Formen<br />

und Muster an die Oberfläche sprudeln lässt.“<br />

(Alexander Gorlizki)<br />

Die Ausstellung “living a dream…” ist an sich schon ein<br />

Traum, in dem Grenzen verschwimmen und<br />

überraschende, neue Verbindungen entstehen.<br />

Alexander Gorlizki präsentiert neben Elementen aus<br />

seiner eigenen Arbeit und einer Gruppe der „Magic<br />

Markings“ – seine Sammlung frühindischer mystischer<br />

und volkstümlicher Zeichnungen – auch eine Auswahl<br />

an Kunstwerken der Gugginger Künstler. Diese drei<br />

unterschiedlichen Werkgruppen lassen kreative<br />

Beziehungen erkennen, die über Geschichte,<br />

Geographie, Glaubenssysteme und Ästhetik<br />

hinausgehen. Alexander Gorlizki ist vor allem für seine<br />

Arbeiten, die auf traditionellen indischen<br />

Miniaturmalereien basieren, bekannt. Seine Faszination<br />

für diese 700 Jahre alte Tradition liegt zum Teil in der<br />

Ambivalenz zwischen der Darstellung des Alltäglichen<br />

und des Mythischen und Wundersamen. Das<br />

Miteinander von Erhabenem und Prosaischem wird oft<br />

mit einer schelmischen Verspieltheit, aber immer mit<br />

einer makellosen, rigorosen Technik erreicht. Seit 1996<br />

arbeitet Gorlizki mit Riyaz Uddin, einem der<br />

bedeutendsten Miniaturmaler seiner Generation, in<br />

einem von ihm gegründeten Atelier in Jaipur, Indien.<br />

Seit 1996 arbeitet er zusammen mit Riyaz Uddin, einem<br />

der bedeutendsten Maler seiner Generation, in einem<br />

Atelier in Jaipur, Indien. Während Gorlizki die Bilder<br />

konzipiert und entwirft, geben Riyaz und seine<br />

Assistenten die Werke mit erstaunlichem Geschick<br />

wieder und lassen ihm die Freiheit, Erzählungen, Bilder<br />

und Formen zu schaffen, die in die jahrhundertealte<br />

Tradition integriert sind. Die Werke der „Magic<br />

Markings“-Kollektion bestehen aus Diagrammen,<br />

Gebeten und Entwürfen, die auf Hindu, Jain und<br />

tantrischer Kosmologie basieren. Obwohl das Thema in<br />

vielen Fällen esoterisch und mystisch ist, ist die<br />

Bildsprache überraschend vertraut und überzeugend,<br />

da sie Eigenschaften von westlichen Traditionen teilt,<br />

von der Arbeit von Paul Klee über Cartoons bis hin zu<br />

visionärer Kunst und Minimalismus. [Galerie Gugging,<br />

Ausstellungsdauer bis 12. November <strong>2018</strong>]<br />

(Foto © Galerie Gugging)


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Indian Art, undatiert, Kat.Nr. 1-0037, Jain cosmological drawing of Mount Meru, Pigment auf Papier/pigment<br />

on paper, 29 x 13,1 cm, © Alexander Gorlizki


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Alexander Gorlizki, 2017, Kat.Nr. 2017-002, Goldenboy, Pigment und Gold auf Papier/pigment<br />

and gold on paper, 28,8 x 15,2 cm, © Alexander Gorlizki


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Indian Art, undatiert, Kat.Nr. 1-0042, Merging of Shiva and Shakti, Pigment auf Papier/pigment<br />

on paper, 24,8 x 12 cm, © Alexander Gorlizki


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Johann Hauser, undatiert, Kat.Nr. 1-0233, Rakete/rocket, Bleistift, Farbstifte/pencil<br />

colour pencils, 20,9 x 14,7cm, © Privatstiftung –Künstler aus Gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Laila Bachtiar, 2017, Kat.Nr. 2017-014, Zebra/Zebra, Bleistift, Farbstifte, Tusche/pencil<br />

colouredpencils, indian ink,29,7 x 42 cm, Courtesy galerie gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

August Walla, 1993, Kat.Nr. 93-007, WALLA AUGUSTINS BILD/WALLA AUGUSTINS DRAWING, Bleistift, Farbstifte/pencil<br />

colour pencils, 44 x 62,6 cm, © Art Brut KG


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />

Emil Orlik, Japanisches Mädchen unterm Weidenbaum, 1901, Farbholzschnitt auf Japanpaier, 18,5 x 35,9 cm, Sammlung Dr. E. Otto, Wien<br />

„Faszination Japan“<br />

Die Herbstausstellung des Bank Austria Kunstforum<br />

Wien widmet sich der „Japomanie“ – der Begeisterung<br />

der westlichen Welt für die Ästhetik und die Bilderwelt<br />

des Fernen Ostens. Sie verfolgt die Entwicklung von<br />

der Faszination für das Fremdartige, Neue, von den<br />

Anfängen in den 1860er-Jahren bis weit nach der<br />

Jahrhundertwende, bis zu dessen Amalgamation in das<br />

Formenvokabular der westlichen Malerei, den Einfluss<br />

seiner Ästhetik auf die Entwicklung der Moderne um<br />

1900. Nach der Öffnung Japans zum Westen 1854<br />

erobern die fernöstliche Objekte mit ihrer elegantexotischen<br />

Ästhetik und die phantasievollen und<br />

erzählfreudigen Ukiyo-e – die leuchtend bunten<br />

Farbholzschnitte – den europäischen Markt und erfüllen<br />

die Sehnsüchte des Publikums nach einer unbekannten<br />

und geheimnisvoll-fremden Kultur. Vor allem Künstler<br />

beginnen zu sammeln und die neuartige Bildsprache<br />

der Ukiyo-e in ihre eigene Malerei zu integrieren.<br />

Monet, Manet, Van Gogh und Degas sind die ersten,<br />

ihnen folgen die jüngeren – Toulouse-Lautrec, Bonnard,<br />

Vuillard, Vallotton oder Franz Marc und Wassily<br />

Kandinsky, um nur die Wichtigsten zu nennen. Von<br />

Paris aus verbreitet sich die Japomanie in ganz Europa<br />

und auch in Österreich entwickelt sich ein regelrechter<br />

Hype um die Schätze des Fernen Ostens, an denen<br />

sich auch Künstler wie Gustav Klimt oder Josef<br />

Hoffmann inspirieren. In mehr als 150 Exponaten<br />

illustriert „Faszination Japan“, wie die Anregungen aus<br />

dem Fernen Osten zu einer neuartigen Formensprache<br />

umgesetzt werden, in der die Tendenzen zur<br />

Abstraktion, zur Überwindung des traditionellen<br />

Bildraumes und der unkonventionellen<br />

Figurenauffassung eigenständig weiterentwickelt<br />

werden. Aktuelle, eigens entwickelte Reflexionen zum<br />

Motiv des Teehauses der österreichischen<br />

Künstlerinnen Margot Pilz, Eva Schlegel und Stephanie<br />

Pflaum konterkarieren in der Ausstellung die<br />

patriarchalisch geprägte Kultur des historischen<br />

Japans. [Dauer 10. Oktober <strong>2018</strong> bis 20. Jänner 2019 -<br />

Foto: Bank Austria Kunstforum]


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />

Katsushika Hokusai, Seltene Ansichten berühmter Brücken in verschiedenen Provinzen: Die achtteilige Brücke bei Mikawa, um 1831/32,<br />

Farbholzschnitt, 23 x 34,5 cm, Privatsammlung, Wien<br />

Kasushika Hokusai, 36 Ansichten des Berges Fuji: Unter der Welle bei Kanagawa, um 1830, Farbholzschnitt, 25,3 x 37,5 cm<br />

MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst, Wien, © MAK/Georg Mayer


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />

Kasushika Hokusai, 100 Erzählungen: Frau Oiwa, um 1830, Farbholzschnitt, 24,6 x 18,5 cm<br />

MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst, Wien, © MAK/Georg Mayer


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />

Alfred Stevens, Die japanische Pariserin, 1872, Öl auf Leinwand, 150 x 105 cm<br />

Musée des Beaux-Arts de La Boverie, Lüttich, © Musée des Beaux-Arts de La Boverie, Lüttich


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />

Vincent van Gogh, Schmetterlinge und Mohnblumen, 1889, Öl auf Leinwand, 35 x 25,5 cm<br />

Van Gogh Museum, Amsterdam (Vincent van Gogh Foundation)


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />

Gustav Klimt, Nixen – Silberfische, um 1902/03, Öl auf Leinwand, 82 x 52 cm, Bank Austria Kunstsammlung, Wien


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />

Franz Marc, Die weiße Katze, 1912, Öl auf Karton, 48,8 x 60 cm, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)<br />

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, © Foto: Punctum/Bertram Kober


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />

Edgar Degas, Der Tanzunterricht, um 1873, Öl auf Leinwand, 47,6 x 62,2 cm<br />

National Gallery of Art, Washington, Corcoran Collection (William A. Clark Collection)


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />

Pieter Bruegel d. Ä., Turmbau zu Babel 1563, Öl auf Holz, 114 x 155 cm<br />

Kunsthistorisches Museum, Gemäldegalerie © KHM-Museumsverband<br />

PIETER BRUEGEL<br />

Das Kunsthistorische Museum Wien zeigt die weltweit<br />

erste große monografische Ausstellung zum Werk des<br />

bedeutendsten niederländischen Malers des 16.<br />

Jahrhunderts: Pieter Bruegel der Ältere (1525/30–<br />

1569). Anlass dafür ist der 450. Todestag des<br />

Künstlers. Pieter Bruegel der Ältere war schon zu<br />

seinen Lebzeiten einer der begehrtesten Künstler,<br />

weshalb seine Werke bereits damals ungewöhnlich<br />

hohe Preise erzielten. Nur knapp über vierzig Gemälde<br />

und sechzig Grafiken haben sich überhaupt von der<br />

Hand des Meisters erhalten. Mit 12 Tafelbildern<br />

besitzt das Kunsthistorische Museum die weltweit<br />

größte Sammlung an Bruegel-Gemälden. Dies liegt<br />

darin begründet, dass Habsburger Sammler schon im<br />

16. Jahrhundert die außerordentliche Qualität und<br />

Originalität der Bildwelten Bruegels zu schätzen<br />

wussten und sich bemühten, prestigeträchtige Werke<br />

des Künstlers zu erwerben. Das Werk Pieter Bruegels<br />

des Älteren, der die Landschafts- und Genremalerei<br />

revolutionierte, ruft immer noch vielfältige und<br />

kontroverse Deutungen hervor. Der Reichtum seiner<br />

Bilderwelt sowie seine scharfsinnige<br />

Beobachtungsgabe der menschlichen Spezies üben bis<br />

heute eine besondere Faszination auf die<br />

BetrachterInnen aus.


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />

Pieter Bruegel d. Ä., Die Anbetung der Könige, 1564, Eichenholz, 112,1 × 83,9 cm, National Gallery, London, U.K.<br />

© The National Gallery, London <strong>2018</strong>


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />

Die Ausstellung – once in a lifetime: In Museen und<br />

Privatsammlungen zählen die Werke Bruegels zu den<br />

kostbarsten und fragilsten Beständen. Die meisten<br />

Holztafeln sind bislang noch nie verliehen worden. Mit<br />

rund 90 seiner Werke zeigt die Ausstellung in Wien nun<br />

zum ersten Mal einen Überblick über das Gesamtwerk<br />

von Pieter Bruegel dem Älteren: Mit fast 30 Gemälden<br />

(das sind drei Viertel des erhaltenen malerischen<br />

Œuvres) sowie der Hälfte der erhaltenen<br />

Zeichnungen und Grafiken bietet die Schau eine<br />

Jahrhundertchance, in die komplexe Bildwelt des<br />

Künstlers einzutauchen, seine stilistische Entwicklung<br />

und seinen kreativen Schaffensprozess<br />

nachzuvollziehen sowie seine Arbeitsmethoden,<br />

seinen Bildwitz und seine einzigartige Erzählgabe<br />

kennenzulernen. Unter den Highlights, die in der<br />

Ausstellung zu sehen sein werden, sind etwa der Hafen<br />

von Neapel aus der Galleria Doria Pamphilj in Rom,<br />

Zwei angekettete Affen aus den staatlichen Museen zu<br />

Berlin, der Triumph des Todes aus dem Prado in<br />

Madrid, die Dulle Griet aus dem Museum Mayer<br />

van den Bergh in Antwerpen, der Turmbau zu<br />

Babel aus dem Museum Boijmans van Beuningen in<br />

Rotterdam, die Anbetung der Könige im Schnee aus<br />

der Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“ in<br />

Winterthur, die Anbetung der Könige aus der National<br />

Gallery in London, die Zeichnungen Die Imker aus den<br />

Staatlichen Museen, Berlin, und Maler und Kenner aus<br />

der Albertina in Wien. Durch die Kombination einer<br />

sowohl chronologischen als auch thematischen<br />

Präsentation von Bruegels Kunst wird das Publikum die<br />

stilistische Entwicklung und Vielseitigkeit seines<br />

Werkes nachvollziehen können. Die großen Galeriesäle<br />

werden die Meisterwerke Bruegels zeigen, sowie<br />

Serien und Gruppen wieder zusammenführen, die<br />

über Jahrhunderte getrennt waren, während die<br />

daran anschließenden Kabinetträume die Ergebnisse<br />

der neuesten umfangreichen technologischen<br />

Untersuchungen präsentieren und tiefe Einblicke in<br />

den Schaffensprozess der Werke ermöglichen. Die<br />

Anfänge von Bruegels Karriere als Zeichner und<br />

Grafiker werden ebenso nachvollziehbar sein wie seine<br />

Innovationen für die Landschaftsmalerei. Ein weiterer<br />

Teil der Schau ist seinen religiösen Werken gewidmet,<br />

mit einer Fülle an Meisterwerken wie Triumph des<br />

Todes und Dulle Griet, die eigens in Hinblick auf die<br />

Ausstellung restauriert wurden. Als Besonderheit wird<br />

Kreuztragung Christi als größte und im Format<br />

unveränderte Tafel Bruegels ohne Rahmen und<br />

beidseitig sichtbar ausgestellt, als würden die<br />

BetrachterInnen dem Maler über die Schulter schauen<br />

und sich von der Fragilität und Beschaffenheit der<br />

Holztafel und der Qualität der Malschicht, deren<br />

Perfektion auch für den Erhaltungszustand der Bilder<br />

über die letzten 450 Jahre eine grundlegende Rolle<br />

spielt, überzeugen zu können. In einem intimeren<br />

Raum werden die Gemälde mit Miniatur- Charakter<br />

ausgestellt und Bruegels Ausbildung als Miniaturmaler<br />

thematisiert, wobei das Zentrum der Präsentation von<br />

der einzigartigen Zusammenführung beider Turmbau-<br />

Gemälde gebildet wird, die einst in der Sammlung<br />

Rudolfs II. vereint waren. Eine Auswahl von Objekten<br />

aus der Zeit Bruegels, die im Kampf zwischen Fasching<br />

und Fasten dargestellt sind, soll die BetrachterInnen<br />

dazu animieren, die Detailvielfalt dieses sogenannten<br />

Wimmelbildes wahrzunehmen. Die Bedeutung der<br />

einzelnen Szenen sowie Bruegels unübertroffene<br />

Gabe, die Materialität der Objekte malerisch<br />

festzuhalten, wird für den Betrachter so unmittelbar<br />

erfahrbar. Die traditionell moralistisch geprägte<br />

Interpretation des Gemäldes wird hinterfragt und<br />

Bruegels scharfer Blick als Gesellschaftskritiker<br />

herausgestellt. [Kunsthistorisches Museum Wien,<br />

Dauer bis 13. JÄNNER 2019 -- Foto: © KHM]


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />

Pieter Bruegel d. Ä., Zwei angekettete Affen, 1562, Eichenholz, 19,8 × 23,3 cm, Staatliche Museen zu Berlin<br />

Gemäldegalerie, © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Christoph Schmidt


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />

Pieter Bruegel d. Ä., Die Heuernte 1565, Eichenholz, 114 × 158 cm Prag, The Lobkowicz Collections<br />

Palais Lobkowicz, Prager Burg © Prag, The Lobkowicz Collections


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />

Pieter Bruegel d. Ä., Dulle Griet 1562 (?), 117,4 x 162 cm Museum Mayer van den Bergh<br />

Antwerpen, Belgien © Museum Mayer van den Bergh


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />

Pieter Bruegel d. Ä., Bekehrung Pauli1567, Öl auf Holz, 108 x 156 cm<br />

Kunsthistorisches Museum Gemäldegalerie © KHM-Museumsverband


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />

Pieter Bruegel d. Ä., Heimkehr der Herde 1565, Öl auf Holz, 117 x 159 cm<br />

Kunsthistorisches Museum, Gemäldegalerie © KHM-Museumsverband


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Claude Monet - Die Welt im Fluss<br />

Im Herbst zeigt die ALBERTINA die erste umfassende<br />

Präsentation von Claude Monet (1840–1926) seit über<br />

20 Jahren in Österreich. Unter den 100 Gemälden<br />

finden sich bedeutende Leihgaben aus über 40<br />

internationalen Museen und Privatsammlungen wie<br />

dem Musée d’Orsay Paris, dem Museum of Fine Arts<br />

Boston, der National Gallery London, dem National<br />

Museum of Western Art Tokyo oder dem Pushkin<br />

Museum Moskau. Monet steht wie kein anderer für die<br />

Malerei des Impressionismus. Der französische<br />

„Meister des Lichts“ war ein zentraler Wegbereiter der<br />

Malerei im 20. Jahrhundert. Er malte am Meer, an der<br />

Steilküste der Normandie und an den Ufern der Seine.<br />

Die Wasseroberflächen seiner Bilder reflektieren die<br />

leuchtenden Farben üppiger Vegetation im Sommer<br />

und den geheimnisvoll grau und blau gefrierenden<br />

Dunst seiner Landschaften im Winter. Monets Licht und<br />

Farben wechseln auf der Leinwand mit der sich stets<br />

verändernden Natur und mit der Vielfalt an<br />

atmosphärischen Eindrücken, die der Maler vor den<br />

Motiven empfindet. Um sie in ihrer Erscheinungsvielfalt<br />

zu erfassen, malt er viele seiner Motive in Serien. Die<br />

Ausstellung spannt einen Bogen von Monets ersten<br />

vorimpressionistischen Werken bis hin zu seinen<br />

allerletzten Gemälden, die im Garten in Giverny<br />

entstanden sind. Monet eröffnet mit seiner Malerei den<br />

Blick auf eine Welt, die sich durch die Kraft der Natur,<br />

das Wetter und den Kreislauf der Jahreszeiten ständig<br />

im Fluss befindet. Das Element Wasser zieht sich durch<br />

sein gesamtes Schaffen. Sei es an der Seine oder der<br />

Creuse, am Atlantik oder im Wassergarten mit den<br />

ikonischen Seerosen: Die Veränderlichkeit der Natur,<br />

die Auflösung der Landschaft in Nebel, Schnee oder<br />

Meereswogen ist das zentrale Thema dieser<br />

Ausstellung. Mit großzügiger Unterstützung des Musée<br />

Marmottan Monet, Paris realisiert, beleuchtet die<br />

Retrospektive Monets Werdegang vom Realismus über<br />

den Impressionismus bis hin zu einer Malweise, bei der<br />

sich die Farben und das Licht allmählich vom<br />

Gegenstand lösen und das Motiv von der<br />

Naturbeobachtung unabhängig wird. Mit seinem<br />

Spätwerk bereitet Monet der Malerei des abstrakten<br />

Expressionismus den Boden. Plakatsujet ist das<br />

monumentale Gemälde „Junge Mädchen in einem<br />

Boot“, das Monet 1887 auf dem Wasser malt – die<br />

Leihgabe stammt vom National Museum of Western Art<br />

in Tokyo. Aus dem Moskauer Pushkin Museum kommt<br />

eine der beiden Fassungen des „Boulevard des<br />

Capucines“ (1873), eine extreme Perspektive von oben<br />

auf das belebteste Geschäftsviertel von Paris, die das<br />

Großstadt-Gewimmel, das Flirren und die Bewegung<br />

der Stadt nachvollziehen lässt. Genau wie die Natur in<br />

Monets Landschaften ist auch die Straße ständig in<br />

Bewegung und verändert sich je nach Tageszeit,<br />

Stimmung und Wetterlage. Unter den beeindruckenden,<br />

oft großformatigen Leihgaben befinden sich außerdem<br />

der „Getreideschober in der Sonne“ (1891, Kunsthaus<br />

Zürich), den Kandinsky in einer Ausstellung über den<br />

französischen Impressionismus in Moskau bewundert.<br />

Kandinsky hat trotz seiner Begeisterung für das<br />

Gemälde Schwierigkeiten, das Motiv zu erkennen und<br />

ahnt so Monets Emanzipation der Farben und die<br />

abstrakte Malerei voraus. Weitere Highlights sind die<br />

frühen Winterbilder, darunter das Porträt „Madame<br />

Monet mit rotem Kopftuch“ (1873, Cleveland Museum<br />

of Art, Ohio/USA), zwei Kathedralen aus einer<br />

umfangreichen Serie, die er in Rouen von diesem<br />

gotischen Nationaldenkmal anfertigt, und die selbst zur<br />

impressionistischen Ikone werden und mehrere<br />

Gemälde des Flusses Creuse, die unter widrigsten<br />

Wetterbedingungen im Massif Central entstehen und<br />

kompositorisch und in ihrer Farbigkeit wegweisend<br />

sind. Am Ende seines Lebens, als er mit starken<br />

Sehschwierigkeiten kämpft, beschäftigt Monet sich in<br />

seinem Garten in Giverny mit der „Japanischen Brücke“<br />

(1918–1924) und seinem „Haus in den Rosen“.<br />

[Albertina. Dauer bis 6. Jänner 2019]<br />

(Foto: © Albertina)


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Claude Monet- Seerosen, 1916-1919, Öl auf Leinwand<br />

Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler<br />

© Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler; Foto: Robert Bayer


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Claude Monet- Camille Monet mit Kind im Garten, 1875, Öl auf Leinwand<br />

Museum of Fine Arts, Boston, anonyme Schenkung im Andenken an Mr. und Mrs. Edwin S. Webster<br />

© Museum of Fine Arts, Boston


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Claude Monet- Der Boulevard des Capucines, 1873 Öl auf Leinwand<br />

Staatliches Museum für bildende Künste A. S. Puschkin, Moskau<br />

© Photo Scala, Florence 2017


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Claude Monet- Der Landesteg, 1871 Öl auf Leinwand<br />

Acquavella Galleries © Acquavella Galleries


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Claude Monet- Blick auf die Felsnadel durch die Porte d’Aval, 1886 Öl auf Leinwand<br />

National Gallery of Canada, Ottawa, Schenkung Marjorie und Gerald Bronfman, Montréal<br />

© National Gallery of Canada, Ottawa


KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />

Fritz Simak, Gelatinsilbermalerei Nr. 3, 1975 © Landessammlungen Niederösterreich, Foto Christoph Fuchs<br />

Fotografie+Malerei!<br />

im Werk von Adolf Frohner<br />

Die Ausstellung Fotografie+Malerei! im Werk von Adolf<br />

Frohner zeigt mit 50 Werken erstmals einen Querschnitt<br />

aus der fotografischen Bilderwelt Adolf Frohners, die<br />

Strukturen und Muster im Alltäglichen entdeckt. Im<br />

Dialog mit Adolf Frohners fotografischem Blick stehen<br />

aktuelle Interpretationen, die mit der materiellen<br />

Qualität im Grenzbereich von Fotografie und Malerei<br />

experimentieren. Seit der Erfindung des fotografischen<br />

Mediums stehen Fotografie und Malerei in reger<br />

Wechselwirkung. Orientierte sich die Fotografie<br />

zunächst an der Malerei und ihrer atmosphärischen<br />

Wirkung, so nutzte die Malerei umgekehrt fotografische<br />

Motive als Vorbild. Im 20. Jahrhundert wurde das Ende<br />

der Malerei heraufbeschworen und mit der<br />

zunehmenden Bedeutung des Mediums Fotografie<br />

begründet. Doch brachen die Grenzen zwischen den<br />

Kunstdisziplinen immer mehr auf und das fotografische<br />

Bild wurde Teil malerischer Strategien und vice versa.<br />

Heute bedient man sich selbstverständlich am<br />

Repertoire aller Medien: Bild, Fotografie, digitales Bild.<br />

Dass auch Adolf Frohner wesentliche Impulse seines<br />

Werkes der Auseinandersetzung mit dem<br />

fotografischen Medium verdankt, wurde durch die<br />

Aufarbeitung seines Archives sichtbar. Die Ausstellung<br />

zeigt erstmals den Zusammenhang zwischen Adolf<br />

Frohners Fotografie und seiner Malerei auf. Frohner<br />

begab sich seit den 1960er-Jahren mit seinem<br />

Fotoapparat – einer Kiev 88 – auf Spurensuche und<br />

interessierte sich für Strukturen und Zeichen an<br />

Wänden ebenso wie für Unscheinbares und Zufälliges.<br />

Frohners kaleidoskopische Sammlung an<br />

fotografischen Studien von Oberflächenstrukturen –<br />

Wänden, Ritzungen, Zeichnungen, Farbverläufen,<br />

Rissen, Sprüngen und Figuren – belegen seine<br />

andauernde Suche. Seine Aufmerksamkeit richtete sich<br />

auf Unbemerktes und erfasste die ästhetische Qualität<br />

des Allgegenwärtigen. Viele seiner Fotografien bildeten<br />

die Grundlage für eine Überarbeitung mit Farbe, Sand<br />

und Grafit zum Bildobjekt. Andere bestanden als<br />

autonome fotografische Werke.


KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />

Adolf Frohner, Tag und Nacht, 1984, Foto_ Christian Redtenbacher


KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />

Zu Frohners Hauptwerken in diesem Zusammenhang<br />

zählen die in der Ausstellung gezeigten Werke<br />

Wandbild bei der Arena (1965) und Epitaph (1963)<br />

sowie eine Reihe von fotografischen „Mauerbildern“.<br />

Die Konzentration auf die sinnliche Qualität des<br />

Materials bildet bei dieser Werkphase einen<br />

entscheidenden Zugang. Die haptische Qualität der<br />

Oberflächen stand zunächst im Zentrum. „Zum<br />

Hingreifen“ dem Abbild nahe verschwimmen Grenzen<br />

zwischen Realem und Bild. Frohner leistete mit dieser<br />

Integration des fotografischen Bildes einen<br />

entscheidenden Beitrag zur Erweiterung des<br />

Tafelbildes und den Diskurs um Abbild und Realität, der<br />

in den 1960er-Jahren die Kunstwelt bestimmte und<br />

heute durch den Einbruch des fotografischen Bildes in<br />

aktuelle Formen der Kommunikation allgegenwärtig ist.<br />

Frohners Interesse am Material begründet sich auch<br />

aus seiner Vorgeschichte im Wiener Aktionismus. In<br />

dieser Hinsicht zeigt sich eine Verwandtschaft zu Heinz<br />

Cibulkas Rosenbild (1976), das in der Tradition seiner<br />

Teilnahme an vielen Aktionen mit Hermann Nitsch und<br />

Rudolf Schwarzkogler steht, benützt es doch als<br />

Malgrund ein im Format gleiches Leinen. Subtil spielt<br />

Cibulka mit dem Moment von Körperlichkeit sowie mit<br />

der Erotik des Materials und Sujets. Bei den Arbeiten<br />

Reaktion a (1978) und Reaktion b (1978) aus der Serie<br />

„Verletzungen“ experimentiert Gerhard Kaiser mit der<br />

Dekonstruktion von Material und Form. Schneiden,<br />

Brechen und Reißen, Kratzen und Störung sind<br />

wesentliche Aspekte dieses sehr sinnlichen Zuganges<br />

zu Bild und Fotografie. Das Malerische am<br />

fotografischen Material thematisiert hingegen die Serie<br />

Gelatinsilbermalerei (1975) von Fritz Simak. Wie die<br />

Qualität der Oberfläche, das Spiel mit Täuschung und<br />

materiellen Aspekten in der Gegenwart interpretiert<br />

wird, zeigen signifikante Statements von Michael Part,<br />

Wolfgang Raffesberger und Andreas Dworak, deren<br />

divergenter Ansatz im Spannungsfeld von<br />

Immaterialität, Transzendenz und Romantik steht. Die<br />

Fotografie blieb für Adolf Frohner bis in die späten<br />

1980er-Jahre maßgebend. So entsteht in späteren<br />

Werken durch die Integration von Abbildungen,<br />

Fotografien, Kopien und Bildfragmenten eine<br />

vielschichtige Narration wie etwa bei der Arbeit Tag und<br />

Nacht (1984), die gleichsam als eine thematische Reise<br />

durch den Kosmos Adolf Frohners lesbar ist. Anders als<br />

bei Arnulf Rainers Übermalungen von Fotografien, der<br />

die Auslöschung herkömmlicher Bildformen avisiert,<br />

entwickelt Frohner eine vielschichtige Ebene des<br />

Erzählens. Die Ausstellung vollzieht einen<br />

Perspektivenwechsel in der Betrachtung von Adolf<br />

Frohners Schaffen und stellt seinen fotografischen Blick<br />

ins Zentrum. [Forum Frohner. Dauer: 21. Oktober <strong>2018</strong><br />

bis 7. April 2019 – Foto: © Forum Frohner]<br />

Mit Werken von Heinz Cibulka (*1943 in Wien), Andreas Dworak (*1957 in Wien), Adolf Frohner (*1934 in<br />

Großinzersdorf; †2007 in Wien), Gerhard Kaiser (*1955 in Bad Vöslau), Michael Part (*1979 in Wien), Wolfgang<br />

Raffesberg (*1957 in Wien), Arnulf Rainer (*1929 in Baden), Fritz Simak (*1955 in Wien). Kuratorin: Elisabeth<br />

Voggeneder


KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />

Adolf Frohner, Wandstrukturen, frühe 1960er Jahre © Landessammlungen Niederösterreich, Foto Christoph Fuchs


KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />

Wolfgang Raffesberg, SOME SERIOUS STUDIES ON CULTURAL IDENTITY, 1993


KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />

Adolf Frohner, Ohne Titel, o. D., Foto_ Adolf Frohner


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Andrzej Steinbach, ohne Titel (aus der Serie Gesellschaft beginnt mit drei), 2017,<br />

Courtesy der Künstler & Galerie Conradi Hamburg, Brüssel


Ingel Vaikla, Roosenberg (Video Still), 2017, Courtesy die Künstlerin<br />

Antarktika. Eine Ausstellung über Entfremdung<br />

Am Anfang stand eine kurze Skizze zu einem<br />

möglichen Film. „Die Gletscher der Antarktis rücken<br />

jährlich drei Millimeter auf uns zu“, notierte der<br />

Regisseur Michelangelo Antonio in den 1960er Jahren.<br />

„Ausrechnen, wann sie ankommen. In einem Film<br />

vorhersehen, was dann passieren wird.“ Das von<br />

Antonioni in der Antarktis konzentrierte Bild der<br />

vergletscherten Gesellschaft, der Gefühle in<br />

Konventionen erstarren lassenden sozialen Kälte, prägt<br />

das europäische Filmschaffen von der Nachkriegszeit<br />

bis in Teile der Gegenwart hinein. Auch die bildende<br />

Kunst als Barometer zeithistorischer Empfindung hat<br />

die Abkühlung der Affekte in einer konsumistisch<br />

ausgerichteten Gesellschaft immer wieder eindrücklich<br />

beschrieben.<br />

Der moderne Entfremdungsbegriff: Wenn in diesem<br />

Zusammenhang, metaphorisch verdichtet, von<br />

Entfremdung die Rede ist, handelt es sich dennoch um<br />

eine paradoxe Kategorie. In der Erfahrung von<br />

Entfremdung spiegeln sich gravierende historische<br />

Veränderungen – von der Säkularisierung über die<br />

Industrialisierung und Technisierung bis zur heutigen<br />

radikalen Individualisierung. Zugleich steht sie für eine<br />

grundsätzliche Abkühlung im Verhältnis des Subjekts<br />

zu seiner Umwelt wie seinem Selbst. Entfremdung zählt<br />

zu den prägnanten Signaturen der Moderne und<br />

beschreibt eine geradezu systemische Störung im<br />

Verhältnis des Menschen zu dem, was ihn umgibt,<br />

woran er glaubt, wonach er strebt.<br />

KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien


Buck Ellison, Untitled (Christmas Card #6), <strong>2018</strong>, Private collection, Courtesy der Künstler<br />

Ian Wallace, At the Crosswalk VI, 2008, Courtesy Hauser & Wirth, Zürich, Foto: Kunsthalle Zürich


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Eine Beziehung der Beziehungslosigkeit: Auf eine<br />

einfache Formel gebracht, beschreibt Entfremdung<br />

einen paradoxen Zustand gleichzeitigen Beteiligt- und<br />

Unbeteiligtseins. Beziehungen, Institutionen,<br />

Arbeitsprozesse treten dem Subjekt plötzlich als etwas<br />

Fremdes entgegen, dem es sich selbst nicht mehr<br />

zurechnet. Entfremdung ist somit eine besondere Form<br />

der Beziehung. Keine Nicht-Beziehung, sondern „eine<br />

Beziehung der Beziehungslosigkeit“, wie die<br />

Philosophin Rahel Jaeggi es formuliert: eine<br />

Getrenntheit im Modus der Untrennbarkeit. Schon<br />

Éduard Manet, für Baudelaire „der Maler des modernen<br />

Lebens“, skizzierte in seinen Werken die<br />

Singularisierung des Einzelnen innerhalb einer sich<br />

immer stärker fragmentierenden Gesellschaft.<br />

Kompositorisch zur Gruppe vereint, steht Manets<br />

Bildpersonal häufig in einer vertraut wirkenden, aber<br />

seltsam distanziert anmutenden Umgebung unvermittelt<br />

für sich allein. Im Hochkapitalismus, wie er das<br />

ausgehende 19. Jahrhundert Manets prägte, drifteten<br />

tradierte Verhältnisse auseinander, ohne sich<br />

vollständig aufzulösen. Wie uneinlösbare<br />

Wunschszenarien geistern sie bis heute fort als<br />

Motoren einer unsteten Suche nach der (real vermutlich<br />

nie existenten) unmittelbaren Einheit mit der Umwelt<br />

und sich selbst.<br />

Die Ausstellung Antarktika: Die Ausstellung<br />

Antarktika denkt die Konfiguration des gleichzeitigen<br />

Beteiligt- und Unbeteiligtseins weiter und versammelt<br />

insbesondere jüngere Positionen der Gegenwartskunst.<br />

Diese beschäftigen sich mit dem Verhältnis von<br />

Identität und Disidentität, der Entzweiung von Person<br />

und Rolle im Bewusstsein einer Selbstentfremdung in<br />

der Moderne bis zur (nur vorgeblichen) Abwesenheit<br />

von Entfremdung in den „neuen Arbeitswelten“. Studien<br />

von Verhaltensformen der Kälte stehen dabei Werken<br />

gegenüber, in denen eine intensive Ich-Bezogenheit<br />

überhitzt wirkt – und am Ende doch nur eine andere<br />

Facette zeitgenössischer Entfremdungserfahrung<br />

markiert.<br />

Gesellschaft beginnt mit drei: In der Auswahl der<br />

Werke wurde der Schwerpunkt auf Fotografie und Film<br />

gelegt, die als Repräsentationsmedien ein scheinbar<br />

privilegiertes Verhältnis zur Wirklichkeit besitzen. Im<br />

zeitgenössischen Porträt zeigt sich indessen weniger<br />

die Individualität der Dargestellten als das Verhältnis<br />

von Subjekt und Rolle: die Adaption präfigurierter<br />

Muster als Blaupause gesellschaftlichen Miteinanders.<br />

Andrzej Steinbachs Fotoserie Gesellschaft beginnt mit<br />

drei zum Beispiel zeigt drei Personen in einem Raum,<br />

deren Kleidungsstücke und Accessoires immer wieder<br />

ausgetauscht werden. Jeweils eine Person befindet<br />

sich im Bildzentrum, während die anderen beiden nur<br />

teilweise oder gar nicht im Bild zu sehen sind. Die<br />

Modelle wechseln ihre Position, variieren ihre Gestik<br />

und ihren Habitus und lassen uns im Unklaren darüber,<br />

welche Konstellation ihrer tatsächlichen Beziehung<br />

untereinander entspricht. In prägnantem Schwarzweiß<br />

aufgenommen, erinnert die Ästhetik von Steinbachs<br />

Fotografien an avancierte Modekampagnen und daran,<br />

wie ehemals subkulturelle Chiffren in massentaugliche<br />

Lifestyle-Optionen übersetzt werden. Im Rekurs auf den<br />

gleichnamigen Essay des Soziologen Ulrich Bröckling<br />

deutet Gesellschaft beginnt mit drei aber auch eine<br />

positiver gestimmte Lesart an: Während die<br />

Rationalisierungstendenzen der Moderne, quasi die<br />

Beschleuniger allgemeiner Entfremdungserfahrung, auf<br />

binären Ordnungsschemata beruhten, bringen die<br />

fluiden, beschleunigten Sozialverhältnisse der<br />

Gegenwart durchaus ambivalent besetzte „Dritte“<br />

hervor, die den Homogenisierungsdruck mit ihren<br />

unscharfen oder wechselnden Positionierungen<br />

vielleicht zu unterlaufen in der Lage sind. [Kunsthalle<br />

Wien. Dauer: 25. Oktober <strong>2018</strong> bis 17. Februar 2019 –<br />

Foto: © Kunsthalle Wien]


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien Karlsplatz<br />

Porträt Yasmine d’Ouezzan am Billiardtisch, Agence Mondial, ca. 1934, Courtesy gallica.bnf.fr / Bibliothèque Nationale de France<br />

Saâdane Afif - his Is Ornamental<br />

Der französische Künstler Saâdane Afif hat bereits an<br />

mehreren Gruppenausstellungen der Kunsthalle Wien<br />

teilgenommen, darunter Blue Times (2015), Individual<br />

Stories. Sammeln als Porträt und Methodologie (2015)<br />

und Politischer Populismus (2015–2016). Mit This Is<br />

Ornamental zeigt die Kunsthalle Wien nun Afifs erste<br />

Einzelausstellung in Österreich. Kennzeichnend für<br />

Afifs Praxis ist ihre außerordentliche Vielseitigkeit; im<br />

ständigen Wechsel der Formen, Kategorien,<br />

Inspirationsquellen und Verfahren scheint sie<br />

manchmal kaum greifbar. Seine Arbeiten sind in<br />

fortwährendem Wandel und sprengen die Vorstellung<br />

vom Kunstwerk als Endergebnis eines schöpferischen<br />

Akts. Dazu lädt er Menschen aus verschiedenen<br />

Bereichen zur Zusammenarbeit ein. Sie bringen ihre<br />

subjektiven Vorstellungen und besonderen Kenntnisse<br />

ein, die er sich wiederum zu eigen macht und in<br />

endlosen Rückkopplungsschleifen in seinen Arbeiten<br />

widerhallen lässt. In seiner Kunst ist Autorschaft nicht<br />

tot, sondern ins Unendliche erweitert. Entsprechend<br />

vielfältig ist auch die Rezeption und Interpretation<br />

seiner Werke. Jede Zusammenarbeit bringt die<br />

subjektive Deutung eines existierenden Werks zur<br />

Anschauung; jedes neu entstehende Werk ist eine<br />

Nachschöpfung, Fortsetzung, Weiterentwicklung älterer<br />

Bestandteile. In der Ausstellung in der Kunsthalle Wien<br />

Karlsplatz kommt eine neue Wendung ins Spiel. Afif<br />

verfolgt nicht nur sein Verfahren der Zusammenarbeit,<br />

Umarbeitung und Abwandlung weiter, wobei er stets mit<br />

der Autorschaft am Werk, dessen Verdinglichung zum<br />

Objekt und seiner Rezeption spielt. Er setzt sich nun<br />

auch mit dem gesamten Prozess der Musealisierung,<br />

Institutionalisierung und letztlich Historisierung<br />

auseinander.


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien Karlsplatz<br />

Anfang 2014 präsentierte Saâdane Afif anlässlich der 5.<br />

Biennale von Marrakesch die Performance Souvenir:<br />

La Leçon de Géométrie. Er lud Professor Dahmad<br />

Boutfounast ein, auf dem Djemaa el Fna, dem<br />

legendären Hauptplatz der Stadt, Geometrieunterricht<br />

zu geben. In der Abenddämmerung versammeln sich<br />

dort Akrobaten, Krämer, Geschichtenerzähler, Musiker,<br />

Schlangenbeschwörer, Wahrsager und allerlei Gauner,<br />

um ihr Können zu zeigen oder ihrem Gewerbe<br />

nachzugehen. Professor Boutfounast fand sich jeden<br />

Abend mit einem Flipchart ein, um sein Publikum die<br />

Grundlagen der euklidischen Geometrie in sieben<br />

Kapiteln zu lehren: Punkt, Linie und Ebene; Kreis;<br />

Dreieck; Quadrat; Rechteck; Vieleck und schließlich<br />

Rauminhalt. In einem Prozess der Sedimentierung und<br />

Verkettung wurde die Performance zum<br />

Ausgangspunkt einer linguistischen und formalen<br />

Untersuchung, aus der die erste neue Arbeit<br />

hervorging, die der Künstler nun in seiner Ausstellung<br />

This Is Ornamental in der Kunsthalle Wien zeigt. 2016<br />

beauftragte Saâdane Afif den Schriftsteller Thomas<br />

Clerc mit einem Theaterstück auf Grundlage von<br />

Souvenir: La Leçon de Géométrie, in dem er ein vom<br />

Künstler erdachtes Szenario ausarbeiten sollte: „Einige<br />

Zeit später spielte sich Merkwürdiges in Marrakesch ab;<br />

einige der Gestalten, die typischerweise auf dem<br />

Djemaa el Fna anzutreffen waren, begannen, sich ‚auf<br />

Geometrie‘ zu verständigen, das heißt eine<br />

ornamentale Sprache zu sprechen. Wir beobachteten –<br />

und mehr noch, belauschten – Gespräche von<br />

höchstem Abstraktionsgrad in den Gassen der Kasbah<br />

oder auf den Café- Terrassen am Rande des Platzes.<br />

Eines dieser Gespräche wird ein Zeuge, der selbst<br />

dabei war, uns nun einige Jahre später in Wien<br />

originalgetreu wiedergeben.“ Die literarische<br />

Auftragsarbeit erscheint als Erweiterung eines<br />

vergangenen Ereignisses – der Performance – und<br />

zugleich als Versprechen auf die Zukunft im Werk des<br />

Künstlers: Sie geht aus ihm hervor und ist zugleich<br />

Quelle von Anregungen für neue Entwicklungen. Erst<br />

2017 entdeckte der Künstler in Marrakesch im Maison<br />

de la Photographie ein Porträt aus den 1930ern, das<br />

eine junge Araberin beim Carambolagespiel zeigte1.<br />

Es handelte sich um Yasmine d’Ouezzan (1913–1997),<br />

eine Französin mit marokkanischen Wurzeln, die<br />

Siegerin der ersten Carambolagemeisterschaft für<br />

Frauen in Frankreich und Muse einiger Künstler ihrer<br />

Zeit war. Sie war Teil des für das Stück zu<br />

bearbeitenden Materials und verwandelte sich während<br />

der Arbeit daran in seine Protagonistin. Die Erzählung<br />

und die Charakterisierung der Figuren oszillieren<br />

zwischen Absurdität, Abstraktion, Klischee und<br />

Karikatur, was vielfältige Interpretationsmöglichkeiten<br />

eröffnet. Trotz der abstrakten Sprache und der<br />

manchmal absurden Situationen dreht sich das Stück<br />

um eine Suche nach Sinn, Yasmines persönliche<br />

Sinnsuche, die als Suche nach einem Heptaeder –<br />

einem geometrischen Körper mit sieben Flächen, der<br />

einem Haus ähnelt – dargestellt wird. Die Erreichung<br />

ihres Ziels scheint vom Austausch mit den sieben<br />

anderen Figuren abzuhängen, durch den sie sich<br />

schließlich für ein radikal Anderes öffnet. Sprache wird<br />

zum Werkzeug wie Ornament in den Beziehungen<br />

zwischen den Figuren und begleitet Yasmine auf der<br />

Reise in eine andere Daseinsform. This Is Ornamental<br />

in der Kunsthalle Wien Karlsplatz ist Afifs erstes<br />

Ausstellungsexperiment auf Grundlage von Thomas<br />

Clercs Text L’Heptaèdre und bezieht sich auf dessen<br />

zwei Hauptelemente: den Text selbst als sprachliches<br />

Material und seine Hauptfigur Yasmine d’Ouezzan.<br />

[Kunsthalle Wien Karlsplatz. Dauer von 19 September<br />

bis 18. November <strong>2018</strong> Foto: © Kunsthalle Wien]


KUNST.INVESTOR WestLicht<br />

WORLD PRESS PHOTO <strong>2018</strong><br />

Die Welt zu Gast im WestLicht: Mit der World Press<br />

Photo Ausstellung machen ab 14. September wieder<br />

die besten Pressefotografien in der Wiener<br />

Westbahnstraße Station. Erstmals wurde in diesem<br />

Jahr eine Shortlist der Nominierten veröffentlicht, bevor<br />

die Jury die Preisträger_innen bekanntgab. Zum World<br />

Press Photo des Jahres kürte die Jury ein Bild des<br />

Agence France-Presse Fotografen Ronaldo Schemidt<br />

(* 1971) mit dem Titel „Venezuela Crisis“. Bei Protesten<br />

gegen die geplanten Verfassungsreformen von<br />

Staatspräsident Nicolás Maduro kam es am 3. Mai<br />

2017 in der venezolanischen Hauptstadt Caracas zu<br />

gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei. Der 28-<br />

jährige José Victor Salazar Balzar wurde bei den<br />

Unruhen durch die Explosion eines Motorrads erfasst.<br />

Er überlebte mit Verbrennungen ersten und zweiten<br />

Grades. „Es ist ein fast klassisches Foto, aber mit einer<br />

sehr unmittelbaren Energie und Dynamik. Die Farben,<br />

die Bewegung, alles ist hervorragend komponiert, das<br />

Bild hat Kraft. Ich war direkt berührt“, beschreibt Jury-<br />

Präsidentin Magdalena Herrera, Fotodirektorin bei Geo<br />

Frankreich, ihre Begegnung mit dem Bild. Ihre Jury-<br />

Kollegin Whitney C. Johnson von National Geographic<br />

ergänzt: „Tatsächlich handelt es sich um eine sehr<br />

symbolische Fotografie. Der brennende Mann mit der<br />

Maske steht nicht bloß für sich, sondern verkörpert ein<br />

Venezuela in Flammen.“ Bereits zum siebzehnten Mal<br />

in Folge ist das Fotomuseum WestLicht Schauplatz von<br />

World Press Photo. 2017 zog das Event mehr als<br />

26.000 Besucher_innen in die Westbahnstraße. Die<br />

prämierten Einzelbilder und Fotoserien lassen als<br />

Ikonen der Zeitgeschichte das vergangene Jahr Revue<br />

passieren und zeigen auf eindringliche Weise<br />

Ereignisse aus den Bereichen Politik, Gesellschaft,<br />

Sport und Natur. „Der World Press Photo Award<br />

demonstriert ein ums andere Mal, was guter<br />

Fotojournalismus zu leisten im Stande ist und welch<br />

hohen persönlichen Einsatz Fotografinnen und<br />

Fotografen riskieren, damit wir wissen, was auf der Welt<br />

vor sich geht. In Zeiten, in denen die freie Presse mehr<br />

und mehr unter Beschuss genommen wird, kann das<br />

nicht oft genug betont werden. Auch deshalb ist die<br />

Ausstellung für uns von so großer Bedeutung“, so<br />

WestLicht-Vorstand Peter Coeln. Zu den<br />

dominierenden Themen im Wettbewerb gehören der<br />

aufflammende Nationalismus in den USA, die Proteste<br />

gegen die Regierung Maduro in Venezuela, die in der<br />

europäischen Aufmerksamkeit oft in den Hintergrund<br />

gedrängte Rohingya-Krise in Myanmar, die Kämpfe im<br />

Norden Iraks und das Schicksal von Geflüchteten nach<br />

ihrer Ankunft in Europa. Neu eingeführt wurde in<br />

diesem Jahr die Wettbewerbskategorie Environment, in<br />

der es um den Einfluss der menschlichen Zivilisation<br />

auf die Umwelt geht. Eine Arbeit mit Österreichbezug<br />

gewann in der Kategorie Langzeitprojekte: In<br />

einfühlsamen Bildern begleitet die Serie „Ich bin<br />

Waldviertel“ der niederländische Fotografin Carla<br />

Kogelman seit 2012 das Aufwachsen der Geschwister<br />

Hannah und Alena, die mit ihrer Familie in<br />

Merkenbrechts nahe der tschechischen Grenze<br />

leben.Insgesamt wurden im Wettbewerb 42<br />

Fotograf_innen aus 22 Ländern in acht Kategorien<br />

ausgezeichnet. Beworben hatten sich 4.548<br />

Kandidat_innen aus 125 Nationen mit insgesamt<br />

73.044 Fotografien.Seit 1955 schreibt die World Press<br />

Photo Foundation, eine unabhängige Plattform des<br />

Fotojournalismus mit Sitz in Amsterdam, den World<br />

Press Photo Contest aus. Eine jährlich wechselnde<br />

Jury beurteilt die Einsendungen von Fotograf_innen<br />

aus aller Welt. Das Ergebnis des renommierten<br />

Wettbewerbs, das jeweils als Wanderausstellung um<br />

den Globus tourt, gilt als wichtigste Leistungsschau der<br />

internationalen Pressefotografie. [WestLicht:- 14.<br />

September- 21. Oktober <strong>2018</strong>, Foto: © WestLicht]


KUNST.INVESTOR WestLicht<br />

MENSCHEN – ERSTER PREIS, STORIES, Titel: Boko Haram zwang diese Mädchen, Sprengstoffgürtel<br />

zu tragen – sie überlebten, © Adam Ferguson, for The New York Times


KUNST.INVESTOR WestLicht<br />

ALLGEMEINE NACHRICHTEN – ZWEITER PREIS, EINZELBILDER, Titel: Nicht mein Urteil, © Richard Tsong-Taatarii, Star Tribune


KUNST.INVESTOR WestLicht<br />

SPORT – ERSTER PREIS, EINZELBILDER, Titel: Royal Shrovetide Football, © Oliver Scarff, Agence France-Presse


KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />

Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />

Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />

Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer<br />

und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale<br />

Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.<br />

Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in<br />

den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />

kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",<br />

erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch<br />

marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer<br />

Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf<br />

2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />

Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten<br />

den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen<br />

Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-<br />

Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können<br />

diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im<br />

Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt<br />

regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und<br />

Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder<br />

gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />

Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />

Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-<br />

Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia<br />

schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks<br />

aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />

Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-<br />

Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen<br />

Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.<br />

After Work-Shower<br />

Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden<br />

Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.<br />

Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht<br />

machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />

Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />

Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de<br />

Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß<br />

verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,<br />

Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,<br />

Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


Die Seejungfrau<br />

Eingebettet im Naturschutzgebiet, umringt von ewigem burgenländischen Schilfrohr und weißem<br />

Kiesstrand, erwacht die Seejungfrau in frühlingshaftem Glanz. Auch wenn die zarte Schneeschicht<br />

scheinbar noch Ruhe einfordert, so täuscht das. In ihrem Inneren wird sie bereits liebevoll für den<br />

Start in die neue Saison ausgerichtet.<br />

Da steht sie – in ihrem nordic schicken Kleid – ganz zart – und auch sie weiß, die ersten wirklich<br />

warmen Sonnenstrahlen sind nicht mehr fern. So kann man den einen oder anderen<br />

Frühlingsboten schon erahnen, das Zwitschern der brütenden Vogelschar in ihrer ganzen Buntheit<br />

beinahe schon hören und die Vorfreude auf glitzernde Sonnenuntergänge ist ganz berechtigt.... so<br />

manch einer hat in letzter Zeit in seinem Sinnen auf Genuss und Wärme sehnsüchtig an sie<br />

gedacht<br />

Es ist soweit! Wir sind täglich ab 11:30 Uhr offen mit gewohnten und neuen Gaumenfreuden, mit<br />

belebenden Tropfen von nah und fern, für Euch die Pforten. Kommt und genießt mit uns den<br />

Frühling, in eurer Seejungfrau.<br />

www.seejungfrau.cc | Im Yachthafen 1 | 7093 Jois | Reservierungen unter: 0676 / 4012419


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Sonderausgabe für Kunst Investor<br />

21.09.<strong>2018</strong><br />

BÖRSE<br />

EXPRESS<br />

Empfehlungen auf www.boerse-express.com<br />

Die aktuellen Analysen von heute <br />

Atuelle News rund um die Geldanlage <br />

IMPRESSUM<br />

BÖRSE EXPRESS ROADSHOW 51 MIT DEM PARTNER DADAT IN SALZBURG<br />

Heuer zum bereits zweiten Mal machte die BE-Roadshow in Salzburg Halt. Fix sind auch noch Graz und Wien<br />

Foto: Pixabay/hans<br />

Börse Express<br />

& Partner zu<br />

Gast in der<br />

Domstadt<br />

Gemeinsam mit Österreichs neuestem Bankenspross<br />

- der DADAT - luden wir zum Experten-Talk<br />

in die Räumlichkeiten von<br />

LivingRoom. Neben einer Leistungsschau der<br />

DADAT nutzte noch Platzhirsch Palfinger die<br />

Gelegenheit, seinen Anlegern eigentlich Erfreuliches<br />

berichten zu können. Und das Zertifikate<br />

Forum Austria strich die Möglichkeit<br />

hervor, mit Zertifikaten Risiko aus dem Portfolio<br />

nehmen zu können. Die Zusammenfassung<br />

der Vorträge als Sondernummer.<br />

Die aktuellen News des Tages rund um die Themen Börse, Finanzen & Geldanlage<br />

gibt’s 07/24 auf www.boerse-express.com


21.09.<strong>2018</strong> Seite 2<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ROADSHOW 51<br />

DADAT<br />

„Wir müssen zufriedene<br />

Kunden schaffen”<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Ernst Huber, CEO der DADAT Bank, hat ein<br />

klares Ziel: dass andere seine Onlinebank<br />

‘abkupfern’. Innovation sieht er als Schlüssel<br />

zum erfolgreichen Kunden - und um den<br />

Markt in Österreich überhaupt erst so richtig<br />

aufzubereiten.<br />

Ernst Huber, DADAT<br />

Foto: BE / Yan<br />

Ernst Huber hat ein klares Ziel. Er möchte mit der vor<br />

rund 1,5 Jahren gestarteten Onlinebank DADAT die treibende<br />

Marktkraft sein. Und sieht sich auf diesem Weg,<br />

trotz der erst kurzen Daseinszeit und der bereits etabliertem<br />

Konkurrenz, ein Stück weit gegangen: erst kürzlich kürte eine<br />

vom ‘Trend’ in Auftrag gegebene (regelmäßige) Studie - ausgeführt<br />

durch die Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS)<br />

- die DADAT Bank als besten Online-Broker Österreichs, wie<br />

deren CEO im Rahmen der Roadshow 51 von Börse Express<br />

hinwies. Was sich auch in Zahlen niederschlägt: „Wir wachsen<br />

an schlechten Tagen um 20 Kunden pro Tag, an guten um<br />

70”, sagt Huber und ist noch optimistischer für die Zukunft:<br />

„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir im Kundenwachstum<br />

dreistellig werden.” Wie, liegt auf der Hand: Ein breites Produktangebot,<br />

einfache Handhabung und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis,<br />

was Huber nicht nur wie in der Branche<br />

üblich ankündigen möchte, sondern auch leben - unter Beweis<br />

stellen.<br />

Die Dreistelligkeit beim Wachstum stellt Huber in Aussicht,<br />

ohne von Marktverdrängung zu sprechen. Denn für ihn ist<br />

das Potenzial des österreichischen Marktes ohnehin bei weitem<br />

noch nicht gehoben. Derart gilt alle Kraft dieser Markterschließung<br />

- danach entscheidet ohnehin der Kunde. Den<br />

die DADAT dann hofft, mit ihrem Angebot zu sich zu holen.<br />

Beim Marktpotenzial setzt Huber auf das sonst gebräuchliche<br />

Verhältnis von 1 zu 10 gegenüber dem deutschen Markt.<br />

Denn dann müssten aus den aktuell 1,2 Millionen Österreichern<br />

über 20 Jahren als Kunden von Direktbanken 1,9 bis 2,0<br />

Millionen werden - ein Wachstum von zwei Drittel. „Da liegt<br />

noch ein Stück des Weges vor uns - aber das Potenzial ist immens”,<br />

nennt das Huber.<br />

Und will diesen Markt eben über innovative Produkte erschließen.<br />

„Wir müssen zufriedene Kunden schaffen”, gibt<br />

Huber vor, dies durch „Konzentration auf Qualität, Flexibilität<br />

und Innovationsführerschaft. Ziel ist, dass uns andere abkupfern,<br />

nicht umgekehrt.”<br />

Unmöglich scheint das nicht: Jeder Zweite in Österreich<br />

sagt, er kann sich eine Geschäftsbeziehung mit einer Direktbank<br />

vorstellen, bzw. hat so eine Bankverbindung bereits angedacht.<br />

Und jeder 4., 5. in Österreich sagt, er möchte in den<br />

nächsten Jahren seine Bankverbindung wechseln, zitiert<br />

Huber aus Studien - siehe Präsentationsfolien am Schluss.<br />

Die Flexibilität glaubt Huber mit der Unternehmensorganisation<br />

gewährleisten zu können. Schlank, da auf die grüne<br />

Wiese gesetzt. Heißt auch kostengünstig. Und auch schnell in<br />

der Entscheidungsfindung, da alle Entscheidungen in Österreich<br />

getroffen werden: die DADAT Bank ist Tochter des Bankhauses<br />

Schelhammer & Schattera und damit Mitglied der<br />

Grawe Gruppe.<br />

Bleibt das Angebot, das sich derzeit in folgende Geschäftsfelder<br />

teilt: Girokonto (etwa ein kostenloses Gehaltskonto plus<br />

kostenloser Kreditkarte, sämtliche Kontobewegungen for<br />

free...), Sparen (hier wird in Kürze das Angebot um Festgeldkonten<br />

erweitert) und Depot/Brokerage (in diesem Bereich<br />

wurde der Testsieg eingefahren). Dazu gibt es Zusatzprodukte<br />

wie Konsumentenkredite, wo die DADAT als Vermittler auftritt.<br />

Wobei das Angebot laufend ausgebaut wird. Ebenfalls in<br />

Kürze gibt es bei der DADAT eine Kredit-App, die binnen Sekunden<br />

über den Antrag entscheidet. Ziel für Huber: die<br />

DADAT als Hauptbank ihrer Kunden zu etablieren: „Wir wollen<br />

die Kunden so begeistern, dass sie am Ende des Tages alle<br />

Bankgeschäfte über uns machen.”<br />

Weiters in Vorbereitung ist eine digitale Vermögensverwaltung,<br />

basierend auf ETFs - „etwa weil diese einen Spesenvorteil<br />

gegenüber herkömmlichen Fonds bringen”, wie Huber<br />

begründet - „,wodurch sie sich für die Vermögensverwaltung<br />

besonders eignen”. Drei bis vier Risikogruppen werden angestrebt<br />

- und dies ab einer Veranlagungssumme von 15.000<br />

Euro: „Damit sie eine Vermögensverwaltung für jeden werden<br />

kann”, sagt Huber.<br />

Wie einfach auch die Lösung der DADAT in Sachen Onlinebanking<br />

ist, zeigt Huber dem Roadshow-Publikum live per<br />

Webseitenbesuch; zeigt die Aufbereitung von Depots und<br />

Konten - und welche Informationen zusätzlich angeboten<br />

werden bzw. integriert sind. Huber schlussfolgert: „Wir haben<br />

ein perfektes Produktangebot mit einem sehr guten Preisleistungsverhältnis.”<br />

<<br />

Mehr zur DADAT Bank finden Sie hier - die Präsentation zum<br />

Vortrag hier.


21.09.<strong>2018</strong> Seite 3<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ROADSHOW 51<br />

PALFINGER<br />

Die Profitabilität<br />

nachhaltig erhöhen<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Hannes Roither, Vice President Corporate<br />

Communications & Investor Relations bei<br />

Palfinger über Potenziale und Entwicklungen,<br />

denen man sich nicht verschließen<br />

darf - will man Weltmarktführer bleiben.<br />

Ein EBIT in Rekordhöhe zum Halbjahr, ein Auftragsstand<br />

so hoch wie nie, ein organisches Wachstum von 6,4 Prozent<br />

- und der Investor Relations-Verantwortliche<br />

spricht davon, dass nun die Talsohle erreicht sein sollte? Diesen<br />

scheinbaren Widerspruch klärt Hannes Roither von Palfinger<br />

rasch auf. Denn das EBIT in Rekordhöhe gilt nur vor<br />

Restrukturierungskosten. Und diese gab es zuletzt bei Palfinger.<br />

Nun scheinen aber die eingeleiteten Maßnahmen auf<br />

allen Stufen zu wirken. Für heuer rechnet Roither nicht<br />

damit, dass der Rückgang beim Überschuss nach dem ersten<br />

Halbjahr in Summe noch aufgeholt werden kann. Ab nächstem<br />

Jahr soll aber wieder ein Plus vor der Veränderung stehen.<br />

Womit es dann, so betont Roither, auch wieder eine<br />

höhere Ausschüttung an die Aktionäre, sprich Dividende,<br />

geben würde. All dies, obwohl das Unternehmen per se so<br />

schlecht nicht aufgestellt sein kann, wie das Beispieljahr Lehman<br />

Brothers zeigte. Damals halbierten sich die Umsätze in<br />

der Branche - Palfinger schaffte den Break-even gerade nicht,<br />

der etwa gleich große Hauptkonkurrent verlor damals rund<br />

65 Millionen Euro.<br />

Palfinger erzielte im Vorjahr mit knapp 11.000 Mitarbeitern<br />

einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Davon mehr als<br />

1,2 Milliarden im Bereich LAND (etwa die klassischen Kranaufbauten<br />

am LKW), und etwas über 200 Millionen im neuen<br />

Bereich SEA (etwa Krane für Schiffe). All dies zu etwa 60 Prozent<br />

rund um den klassischen Kernmarkt Europa (EMEA),<br />

wobei die anderen Regionen in den vergangen Jahren massiv<br />

aufholten - auch durch Übernahmen. „Wir sind den Weg der<br />

Internationalisierung gegangen”, heißt das bei Roither. Eines<br />

der - so zumindest gehofft - bei weitem noch nicht erschlossenen<br />

Potenziale - heißt China. Palfinger ist bereits mit einer<br />

JV-Produktion vor Ort, derzeit steuert der reich rechnerisch<br />

künftig größte Einzelmarkt für den Konzern aber erst weniger<br />

als vier Prozent zum Umsatz bei.<br />

„Wir wollen aber nicht nur Marktanteile, sondern auch die<br />

Profitabilität steigern”, so Roithers Übergang zum nächsten<br />

Potenzial des Konzerns. Denn das Segment LAND ist nicht nur<br />

deutlich größer als SEA, sondern auch profitabler. „Das LAND-<br />

Segment brummt, das erwarten wir uns auch für die nächsten<br />

Monate”, sagt Roither. Bei SEA gab es hingegen noch einen<br />

Hannes Roither, Palfinger.<br />

Foto: BE / Yan<br />

Umsatzrückgang im 1. Halbjahr, dieser Bereich litt unter tiefem<br />

Ölpreis., wobei hier die letzten Monate Besserung brachten.<br />

Jetzt kommt bei Roither die eingangs erwähnte Talsohle<br />

ins Spiel: „Wir erwarten im 2. Halbjahr keinen weiteren Rückgang<br />

mehr und nächstes Jahr Wachstum.”<br />

Zur Verbesserung im operativen Umfeld kommt bei Palfinger<br />

der interne Optimierungsprozess dazu. Dieser ergibt sich<br />

durch die Zukäufe der letzten Zeit - was sich zuletzt in Restrukturierungskosten<br />

niederschlug: „Wir sind in den vergangenen<br />

Jahren sehr stark gewachsen – umsatzmäßig war<br />

das gut, die Profitabilität ist dabei aber ein wenig auf der Strecke<br />

geblieben. Wir haben so viele Unternehmen gekauft, dass<br />

wir keine Zeit hatten diese vollständig zu integrieren. Genau<br />

das machen wir jetzt. Und das wird unsere Profitabilität nachhaltig<br />

erhöhen”, sagt Roither.<br />

Dass das Ergebnispotenzial nicht ganz gehoben ist, liegt ausgerechnet<br />

auch am ‘Problem’ des Auftragsstands in Rekordhöhe.<br />

Denn dafür reichen die Palfinger-Kapazitäten kaum aus<br />

-auch Zulieferer hatten Probleme mit dem Tempo Schritt zu<br />

halten (dabei hat Palfinger eine Wertschöpfungstiefe von<br />

mehr als 80 Prozent) - wodurch es zu Lieferverzögerungen<br />

kam - und Palfinger in Kapazitäten investieren musste. „Das<br />

haben wir jetzt gelöst und ich denke, dass wir im zweiten<br />

Halbjahr einen Großteil des Überhangs abarbeiten können.”<br />

Investiert wurde zuletzt auch in Geschäftsmodelle rund um<br />

die Digitalisierung. Das betrifft nicht nur die Produktion<br />

selbst, sondern auch die Produkte. Ein Output davon wird bei<br />

der nächstwöchige Branchenmesse IIA erstmals präsentiert:<br />

Eine VR-Brille, mit der Kranfahrer seinen Kran auch von außerhalb<br />

des Führerhauses bedienen kann. „Solchen Entwicklungen<br />

kann man sich nicht verschließen, weil wir sonst in<br />

Zukunft kein Weltmarktführer mehr wären”, sagt Roither.<br />

Kurzum: Ich glaube, die Aktie hat großes Potenzial”, schlussfolgert<br />

Roither: „Wenn wir unsere Hausaufgaben gemacht<br />

haben ist das Potenzial wieder da, dass die Aktie auf mehr als<br />

40 Euro steigt. Dort - bei 42,51 notierte die Aktie bereits im<br />

Juli 2017. Derzeit sind es knapp unter 30 Euro. < Mehr zum<br />

Unternehmen finden Sie hier - die Präsentation zum Vortrag hier.


21.09.<strong>2018</strong> Seite 4<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ROADSHOW 51<br />

ZERTIFIKATE FORUM AUSTRIA<br />

Anlegen wie Große,<br />

mit kleiner Stückelung<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Heike Arbter, Vorstandsvorsitzende des Zertifikate<br />

Forum Austria bricht eine Lanze für<br />

den (teilweisen) Umstieg vom Sparbuch in<br />

Wertpapiere - des nicht vorhandenen Geld -<br />

erhalts wegen - Zertifikate bieten dabei für<br />

jeden Risikotyp sein Produkt.<br />

Heike Arbter, Zertifikate Forum Austria.<br />

Foto: BE / Yan<br />

In Zeiten mit einer derartigen Zinslandschaft, braucht es<br />

Wertpapieralternativen zum Sparbuch. Heike Arbter, Vorstandsvorsitzende<br />

des Zertifikate Forums Austria (und Präsidentin<br />

des europäischen Dachverbands Eusipa) unterstützt<br />

die Meinung faktisch aller Anlagestrategen. Und glaubt ein<br />

Wertpapier zu bieten, dass sich gerade für Privatanleger besonders<br />

eignet: Zertifikate. An sich eine Anleihe auf einen Basiswert.<br />

Das kann eine einzelne Aktie sein, Rohstoff, ganze<br />

Märkte, egal ob Aktien oder Anleihen - nicht umsonst sind in<br />

Europa rund zwei Millionen dieser Produkte an den Börsen<br />

gelistet. Was gleichzeitig bereits einen Plus-Punkt dieser Produkte<br />

zeigt - sie sind jederzeit kauf-, bzw. verkaufbar. Und<br />

warum jetzt besonders für Privatanleger geeignet? „Es ist das<br />

Instrument zum eigenen Risikoappetit”. Womit Privatanleger<br />

wie ein institutioneller Investor agieren können, nur in kleinerer<br />

Stückelung.<br />

Dass die Wertpapieralternative zum Sparbuch durchaus<br />

sinnvoll ist, zeigt ein einfacher Blick auf das, was man derzeit<br />

am Sparbuch fürs Geld bekommt - und dann davon das Inflationsziel<br />

der EZB - 2,0 Prozent - abzieht. „An dieser Front entsteht<br />

Veranlagungsbedarf. Die unbedingte Notwendigkeit,<br />

Wertpapiere hinzuzunehmen – allein schon um das Kapital<br />

zu erhalten, und natürlich hoffentlich eine Rendite zu erzielen”,<br />

sagt Arbter.<br />

Was in Österreich aus diesem Gesichtspunkt an Marktpotenzial<br />

für Wertpapiere vorhanden sein müsste, zeigt ein einfacher<br />

Blick auf die Daten der Nationalbank: Auf Sparbüchern<br />

liegen in etwa 250 Milliarden Euro - „das liegt vielleicht gut,<br />

dient aber nicht einer Vermögensveranlagung, die in die Zukunft<br />

gerichtet ist”, sagt Arbter - Zertifikate weisen ein Marktvolumen<br />

von 13,5 Milliarden Euro auf.<br />

Unterteilt wird der Markt in Anlage- und Hebelprodukte -<br />

die bereits eine gute Einschätzung über das jeweilige Risiko<br />

geben. Anlagezertifikate weisen ein Risiko höchstens dem des<br />

Basiswerts auf, bis hin zu einer Abkoppelung, sollte sich der<br />

Basiswert doch als riskant herausstellen, mittels einer Kapitalgarantie<br />

auf das investierte Kapital zu Laufzeitende. Dass<br />

diese Zertifikate - no risk, no fun, so ein treffender Spruch an<br />

der Börse, sprich ohne ein gewisses Risiko gibt’s keine Rendite<br />

- siehe Sparbuch - weniger Ertragschancen bieten als solche<br />

ohne, bzw. eingeschränktem Kapitalschutz, ist klar. Herr<br />

und Frau Österreicher wurden in der Veranlagung zuletzt<br />

auch etwas mutiger, berichtet Arbter. Vom Land, dass faktisch<br />

einmal nur in Zertifikate mit kompletten Kapitalschutz investierte,<br />

werden hierbei nun bereits vermehrt Abstriche gemacht,<br />

dem Mehr an Renditemöglichkeiten wegen. Dies über<br />

Produkte mit geringerem als 100prozentigem Schutz gegen<br />

Verlsute. In Summe kommen diese beiden Subkategorien auf<br />

99 Prozent des Marktvolumens, mittlerweile aber ‘nur’ noch<br />

zu weniger als 60 Prozent in der Hochsicherheitsvariante. Der<br />

Rest (1%) entfällt auf Hebelprodukte, mit denen die Chancen<br />

des Basiswerts auch multipliziert werden können.<br />

Und all das gibt es in den Varianten aufwärts, seitwärts- und<br />

abwärts. Heißt, mit Zertifikaten lässt sich nicht nur an steigenden<br />

Kursen des Basiswerts verdienen - „für einige Anleger<br />

am Aktienmarkt gibt es doch Wolken am Himmel, die im<br />

Auge zu behalten sind”, sagt Arbter. Das ist aber auch mit ein<br />

Grund, warum es zwei Millionen gelistete Produkte gibt „Die<br />

gute Nachricht, da wird für jeden etwas dabei sein’, sagt Arbter<br />

dazu, aber auch: „Die schlechte Nachricht ist, wie findet<br />

man da sein Produkt? „Es geht darum sein eigenes Risikoprofil<br />

zu erstellen - wie viel Verlust kann ich im schlechtesten Fall<br />

tragen. Daraus ergibt sich schon eine große Einschränkung<br />

bei den Produktkategorien. Fehlt noch die Anlageidee, wonach<br />

das Feintuning beginnt. Hier helfen in der Regel die<br />

Homepages der Anbieter, bzw. der Börsen mit Zertifikatehandel<br />

und ihren Such- und Filterfunktionen der Produktewelt.<br />

Hier kommt eine gewisse Eigenverantwortung des<br />

Anlegers zu tragen. Wobei speziell die Emittenten von Zertifikaten<br />

dabei versuchen, unter die Arme zu greifen - mittels Finanzbildung<br />

über Seminare etc.: „Es sind Produkte, die sich<br />

an den Privatanleger wenden – der die Kapitalmärkte nicht<br />

so im Detail verfolgt wie ein Institutioneller”, sagt Arbter -<br />

und: „Daher braucht es hier sehr viel Transparenz und Information.<br />

Wir als Branche forcieren Ausbildung – Anlegerschutz<br />

sollte die Ausbildung sein, nicht die Regulierung.<br />

Anleger, die ihre Entscheidungen auf Basis fundierter Informationen<br />

treffen.” < Mehr zum Verband finden Sie hier - die Präsentation<br />

zum Vortrag hier.


21.09.<strong>2018</strong> Seite 5<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

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BÖRSE EXPRESS<br />

ROADSHOW 51 - FOTOS<br />

21.09.<strong>2018</strong> Seite 6<br />

Die letzten Details werden zwischen Herbert Hütter (BE) und<br />

Livingroom-Geschäftsführerin Claudia Chaloupka, dem Veranstaltungsort)<br />

besprochen<br />

Letzte Instruktionen des Videoteams von VICEM Mediasolutions<br />

(Franz und Petra Königer) für DADAT-Chef Ernst Huber -<br />

die ersten Besucher stärkten sich derweilen an der Bar<br />

(unten)...<br />

...oder informieren sich (Margarete Huber und Helmut<br />

Hemmelmeir von Auxus private finance) vorab über das zu<br />

Erwartende (Heike Arbter (ZFA)<br />

Das Buffet ist vorbereitet,....<br />

..., die Kameras sind ausgerichtet, ...<br />

... es kann also beginnen Foto: BE / Yan 7


BÖRSE EXPRESS<br />

ROADSHOW 51 - FOTOS II<br />

21.09.<strong>2018</strong> Seite 7<br />

Heike Arbter vom Zertifikate Forum Austria ...<br />

Allesamt ließen Sie in ihren Präsentationen auch Zahlen für<br />

sich sprechen - Ernst Huber (DADAT),...<br />

... und Hannes Roither von Palfinger Foto: BE/Yan


BÖRSE EXPRESS<br />

ROADSHOW 51 - FOTOS<br />

21.09.<strong>2018</strong> Seite 9<br />

v.l.: Ramin Monajemi (Börse Express), Hannes Roither (Palfinger), Heike Arbter (Zertifikate Forum Austria), Ernst Huber (DADAT),<br />

Robert Gillinger (Börse Express)<br />

Foto: BEX/Yan3x


28.09.<strong>2018</strong> Seite 12<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

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28.09.<strong>2018</strong> Seite 13<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ANLAGE<br />

UMFRAGE<br />

Strukturierte Produkte<br />

fest etabliert bei<br />

Privatanlegern<br />

Knapp 56 Prozent der Privatanleger in Deutschland<br />

befassen sich seit mehr als zehn Jahren mit strukturierten<br />

Wertpapieren. Das ist das Ergebnis der aktuellen<br />

Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands<br />

(DDV). An der Online-Umfrage, die gemeinsam mit sechs<br />

großen Finanzportalen durchgefuhrt wurde, beteiligten<br />

sich 3716 Personen. Dabei handelt es sich in der Regel um<br />

gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne<br />

Berater investieren. Immerhin noch 13 Prozent der Teilnehmer<br />

geben an, dass sie sich seit funf bis zehn Jahren<br />

mit Zertifikaten beschaftigen. 10 Prozent ziehen strukturierte<br />

Wertpapiere seit drei bis funf Jahren bei ihren Investmententscheidungen<br />

in Betracht, wahrend sich 9<br />

Prozent seit ein bis drei Jahren mit dem Thema Zertifikate<br />

auseinandersetzen. Lediglich 12 Prozent haben sich dieser<br />

Anlageform erst in der jungeren Vergangenheit angenahert.<br />

„Die Mehrzahl der Zertifikate-Anleger hat sich sowohl<br />

Seit wie vielen Jahren beschaftigen Sie sich mit<br />

strukturierten Wertpapieren?<br />

(Quelle: DDV)<br />

vor, wahrend als auch nach der Finanzkrise mit dem<br />

Thema strukturierte Wertpapiere aktiv auseinandergesetzt.<br />

Gerade in schwierigen Marktsituationen, die von<br />

einer Vielzahl geopolitischer und wirtschaftlicher Problemfelder<br />

bestimmt werden, erkennen immer mehr Anleger<br />

die Sinnhaftigkeit der Produkte und ziehen sie im<br />

Rahmen ihres breit aufgestellten Depots in Erwagung.<br />

Gleichwohl sollten Anleger nur Finanzprodukte kaufen,<br />

die sie verstehen und die zu ihrem individuellen Chance-<br />

Risiko-Profil passen“, sagt Lars Brandau, Geschaftsfuhrer<br />

des Deutschen Derivate Verbands.<br />

MARKT<br />

Vollkasko ist bei<br />

Anlegern gefragt<br />

Der Open Interest (Volumen des Gesamtmarktes) des<br />

österreichischen Zertifikatemarktes für Privatanleger<br />

stieg im August um 0,1 Prozent bzw. 6,4 Mio.<br />

Euro. Das Volumen des Gesamtmarktes beträgt zum Monatsende<br />

August damit 13,5 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn<br />

kann ein Anstieg des Open Interest um 5,5 Prozent bzw.<br />

453,7 Mio. Euro verzeichnet werden. Der Markt setzt sich<br />

per Ende August zu 99,0 Prozent aus Anlage- und zu 1,0<br />

Prozent aus Hebelprodukten zusammen.<br />

Open Interest nach Produktkategorien im August. Das<br />

ausstehende Volumen strukturierter Zinsprodukte sinkt<br />

im August um 1,9 Prozent. Per Ende des Berichtsmonats<br />

beträgt das Volumen 3,0 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn ist<br />

ein Rückgang um 7,8 Prozent bzw. 256,9 Mio. Euro zu verzeichnen.<br />

Der Open Interest von Zertifikaten auf Aktien, Indizes<br />

und Rohstoffe, die von den vier Mitgliedern des Zertifikate<br />

Forum Austria emittiert wurden, stieg im August um 1,1<br />

Prozent bzw. 63,8 Mio. Euro. Bereinigt um den negativen<br />

Preiseffekt von 0,8 Prozent ist ein Wachstum von 1,9 Pro-<br />

zent bzw. 106,9 Mio. Euro zu verzeichnen. Dieser Anstieg<br />

ist ausschließlich auf Anlageprodukte mit vollständigem<br />

Kapitalschutz zurückzuführen. Das<br />

Volumen von Zertifikaten auf Aktien,<br />

Indizes und Rohstoffe beträgt<br />

per Ende August 5,7 Mrd. Euro. Seit<br />

Jahresbeginn ist ein Anstieg um<br />

710,6 Mio. Euro bzw. 14,2 Prozent<br />

festzustellen.<br />

Seit Jänner <strong>2018</strong> werden Express-<br />

Zertifikate gesondert ausgewiesen,<br />

dadurch ist der Wert für Bonus-Zertifikate<br />

nicht mit früheren Berichten vergleichbar.<br />

Handelsvolumen nach Produktkategorien im August.<br />

Das Handelsvolumen von Zertifikaten der vier Mitglieder<br />

des Zertifikate Forum Austria betrug im August 212,6 Mio.<br />

Euro und stieg damit um 21,0 Prozent bzw. 37,0 Mio. Euro.<br />

Seit Jahresbeginn wurden rund 2,0 Mrd. Euro umgesetzt.<br />

Die Umsätze aller Anlageprodukte erhöhten sich im August<br />

um 21,7 Prozent bzw. 34,2 Mio. Euro auf 191,3 Mio.<br />

Euro. Die Umsätze von Hebelprodukten stiegen im Berichtsmonat<br />

um 15,1 Prozent bzw. 2,8 Mio. Euro auf 21,3<br />

Mio. Euro.<br />

Grafiken dazu finden Sie im entsprechenden Marktbericht<br />

hier.


28.09.<strong>2018</strong> Seite 14<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

VERGLEICH / STUDIE<br />

Im unruhigen Fahrwasser<br />

die Oberhand behalten<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Der Börse Express rechnet hier für Sie regelmäßig<br />

nach. Zertifikat, oder doch besser<br />

das Direktinvestment? Und wenn Zertifkat,<br />

welcher Typ aus der umfangreichen Produktpalette?<br />

Geht die Serie weiter, folgen nun zwei schwächere Monate”,<br />

hieß es hier zuletzt. Dies mit einem einfachen<br />

Blick auf den bisherigen Jahresverlauf. Denn bisher<br />

hieß es beim europäischen Aktienleitindex EuroStoxx 50<br />

immer: auf ein Schritt vorwärts folgen zwei zurück. Den<br />

ersten davon hat der Index im September genommen. Und<br />

liegt nun bei der YTD-Performance wieder hinter allen Zertifikate-Typen<br />

auf den Index zurück. Aktuelle Top-Kategorien<br />

sind Bonus-Zertifikate und Aktienanleihen. Zweitere<br />

profitierten davon, dass der fixe Zinskupon höher lag als<br />

die Kursverluste. Und beim Bonus waren die Verluste im<br />

Index nicht groß genug, sodass ein Großteil der Bonuszahlungen<br />

erfolgte.<br />

Beide Produktgruppen gehörten auch zum Schwerpunkt<br />

des Vortrags von Heike Arbter, CEO des Zertifikate Forums<br />

Austria, im Rahmen der Börse Express Roadshow 51, die<br />

kürzlich in Salzburg stattfand.<br />

Und wo Arbter hervorstrich<br />

- passend zur aktuellen<br />

Situation an den Märkten,<br />

dass Anleger mit Zertifikaten<br />

nicht nur an steigenden Kursen<br />

des Basiswerts verdienen<br />

können, denn „für einige Anleger<br />

am Aktienmarkt gibt es<br />

doch Wolken am Himmel, die<br />

im Auge zu behalten sind”,<br />

sagt Arbter. Denn je nach Produktausgestaltung<br />

kann mit<br />

strukturierten Produkten<br />

auch an fallenden oder seitwärts<br />

tendierenden Märkten<br />

verdient werden.<br />

Heike Arbter, ZFA Foto:BE/Yan<br />

Und dass Alternativen zum herkömmlichen Sparbuch<br />

sinnvoll sind, zeigt ein einfacher Blick auf das, was man<br />

derzeit am Sparbuch fürs Geld bekommt - und dann davon<br />

das Inflationsziel der EZB - 2,0 Prozent - abzieht. „An dieser<br />

Front entsteht Veranlagungsbedarf. Die unbedingte Notwendigkeit,<br />

Wertpapiere hinzuzunehmen – allein schon<br />

um das Kapital zu erhalten, und natürlich hoffentlich eine<br />

Rendite zu erzielen”, sagt Arbter und als Fazit: Zertifikate<br />

sind das Instrument zum eigenen Risikoappetit. Womit Privatanleger<br />

wie ein institutioneller Investor agieren können,<br />

nur in kleinerer Stückelung. - die Sondernummer zur Roadshow<br />

51 gibt’s zum kostenlosen Download hier <<br />

Zertifikate-Varianten im Vergleich zum Direktinvestment (in %)<br />

(Quelle: DDV/Bloomberg/BE)


28.09.<strong>2018</strong> Seite 15<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

SERVICE<br />

Da bleibt kaum ein<br />

Wunsch offen<br />

Redaktion<br />

redaktion@boerse-express.com<br />

Zertifikate sind digitale Produkte, die Informationen<br />

darüber sind aufgrund der Fülle<br />

der Produkte und der Investmentmöglichkeiten<br />

rasch ins Netz gewandert. Wir geben<br />

Ihnen zur besseren Orientierung einen<br />

Überblick über das digitale Informationsangebot<br />

von Emittenten.<br />

Die Erste Group bietet auf der Webseite produkte.erstegroup.com<br />

Informationen zu den Anleihen- und<br />

Zertifikate-Emissionen für Privatanleger. Diese Informationen<br />

werden auch mobil über die Erste Investment-App<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Zu Schwerpunktthemen bietet die Erste Group des Weiteren<br />

eigene Informationsseiten auf der Webseite an. Hier<br />

haben Anleger freien Zugriff auf Video-Tutorials, welche<br />

die Funktionsweise sowie die Vor- und Nachteile der verschiedenen<br />

Zertifikate beschreiben. Für bestimmte Produkte<br />

im Fokus werden zusätzlich eigene,<br />

produktspezifische Videos bereitgestellt.<br />

Ein Login-Bereich steht kostenlos zur Verfügung. Anleger<br />

können eine eigene Watchlist mit Kursalarm-Funktion<br />

einrichten. Die Erste Group veröffentlicht monatlich<br />

einen kostenlosen Newsletter per E-Mail, der aktuelle Anlagethemen<br />

und Produkte vorstellt. Dieser ist auf der Webseite<br />

abonnier- und abrufbar.<br />

Bei Vontobel gibt es unter anderem folgende digitale Informationskanäle:<br />

Vontobel Newsletter (Themen: Aktienanleihen, Investmentideen,<br />

Monatsmagazin, Rohstoffe, Kryptothemen,<br />

Blog-Newsletter)<br />

Vontobel Blog (Fakten, Hintergründe, Interviews und<br />

mehr aus der Welt der Zertifikate)<br />

Vontobel Twitter (täglich News zum Marktgeschehen)<br />

Vontobel Mediathek (wöchentliche Videos vom Parkett<br />

der Frankfurter Börse)<br />

Vontobel E-Book für Trader („Zeit zum Handeln“: interaktives<br />

Einsteiger-E-Book für TradingInteressierte)<br />

Vontobel Video (1x1 der Zertifikate)<br />

mein-zertifikat.de (Kreieren, bestellen und investieren.<br />

Zertifikate zum Selberbauen.)<br />

Die RCB hat zusätzlich zum Relaunch der Website in Responsive-Design<br />

mit dem ZertifikateFinder ein modernes<br />

Instrument entwickelt, das<br />

die Produktsuche im Zertifikate-Universum<br />

einfach und<br />

intuitiv gestaltet. Der Zertifikate-Finder<br />

ermöglicht einerseits,<br />

die Welt der Zertifikate<br />

kennenzulernen und zu verstehen.<br />

Andererseits werden<br />

dem Anwender die nach seinen<br />

Suchkriterien relevanten<br />

Produkte vorgestellt.<br />

Unter www.zertifikatefinder.at<br />

wird der User nach<br />

einem Überblick über die Zertifikate-Welt<br />

gebeten, einige<br />

Foto: Pixabay 3dman eu<br />

wenige, aber wichtige Kriterien<br />

für seine Vermögensanlage auszuwählen. Nach nur<br />

drei bis vier Klicks werden relevante RCB-Zertifikate gezeigt.<br />

Zu diesen werden die wesentlichen Kennzahlen in<br />

Bezug auf Chancen & Risiken dargestellt, die Funktionsweise<br />

erklärt und die passende Markterwartung nochmals<br />

gezeigt. Ein zusätzlicher Service ist die Auflistung jener<br />

Banken, bei denen das Zertifikat direkt gekauft werden<br />

kann, verbunden mit einem Link zum Online-Banking des<br />

jeweiligen Instituts.<br />

Die UniCredit Bank Austria bietet über onemarkets.at<br />

einen digitalen Zugang zum internationalen UniCredit<br />

onemarkets-Portal im Responsive-Design für alle Geräte.<br />

Das Angebot ist zugeschnitten auf österreichische Anleger.<br />

Dort finden Anleger auch den onemarkets.blog. Das onemarkets-Magazin<br />

bringt jeden Monat Expertenwissen zu<br />

den wichtigsten Marktstorys, Themen, Trends, Experteninterviews<br />

und Hintergründe für Anlageentscheidungen<br />

sowie neue Anlagemöglichkeiten.<br />

Unter onemarkets TV für Österreich sind Videos rund<br />

um Produkte und Services abrufbar. Ebenso gibt es einen<br />

YouTube-Kanal.<br />

Mit dem onemarkets Trading Desk mobile sind aktive<br />

Anleger auch unterwegs immer im Markt. Das Power-Tool<br />

für aktive Anleger bietet all das, was sich Trader wünschen.<br />

Mit dem onemarkets mobile Desk Pro steht die kostenlose<br />

Trading-Plattform jetzt auch als App für<br />

Smartphone und Tablet zur Verfügung. my.one direct ermöglicht<br />

die Gestaltung individueller Wunschprodukte<br />

mit eigener Wertpapierkennnummer.<br />

Das Angebot der HSBC: Newsletter: (Hier besonders Daily-<br />

Trading) - Ebooks - Youtube - Trendkompass - Watchlist-Service<br />

mit SMS Alarm:<br />

Marktbeobachtung App: Apple: Android<br />

Alexa Skill - HSBC Experten Guidants Desktop


28.09.<strong>2018</strong> Seite 16<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

Jede Woche gibt BNP Paribas über verschiedene Kanäle<br />

aktuelle Informationen, Kurse und Charts. Täglich aktuell ist<br />

der Blog auf www.bnp.de/Service.<br />

Wöchentliche Internet/Audio-Sendungen: Rendezvous mit<br />

Harry - Jeden Montag eine Stunde Kurse, Charts, Produkte<br />

und Prognosen mit Trader Harald Weygand<br />

Euer Egmond - Jeden Dienstag 30 Minuten Fundamentalanalyse<br />

live mit Egmond Haidt<br />

Born Akademie - Charts und deren Bedeutung. Jeden Mittwoch<br />

eine Stunde Chartschule mit Rüdiger Born<br />

Börse Stuttgart TV - Jeden Montag Interview zu aktuellen<br />

Themen am Kapitalmarkt<br />

n-tv - BNP Paribas jede Woche im Interview über aktuelle<br />

Themen, Trends und Entwicklungen<br />

Trends vom Parkett - Radio-Interview mit einem Kursmakler<br />

direkt von der Börse<br />

Newsletter/Blog: Täglich kostenlos die BNP Dailys - Newsletter<br />

zu den Themen DAX, Devisen, US-Märkte, Aktien, Edelmetalle<br />

& Öl. In Ergänzung zur täglichen dailyDAX-Analyse<br />

können Sie jeden Morgen gegen 9.00 Uhr mit dem dailyDax-<br />

Video den DAX-Tagesausblick des Chart-Experten Rocco Gräfe<br />

sehen.<br />

Täglich auf der Marktausblick. Zu finden im Blog auf<br />

www.bnp.de/service<br />

Jeden Freitag: Märkte & Zertifikate weekly. Der Blick in die<br />

Woche auf 8 Seiten.<br />

Das Angebot bei Deutsche Bank X-markets, immer gut<br />

informiert sein mit diversen Newslettern, heißt es dort.<br />

X-press Trade: Börsentäglich aktuell zum Börsenstart informiert<br />

sein<br />

Abend X-press: Das Beste zum Börsenschluss und X-press<br />

Trends: Die Trends der Woche von den X-perten im Video besprochen.<br />

Abonniert werden können die kostenfreien<br />

Newsletter hier<br />

Wie tickt der Markt heute? Per SMS informiert bleiben –<br />

die Anmeldung zum kostenfreien Service gibt’s hier.<br />

Charts und Co. finden sich auf dem eigenen X-markets Tradingdesk.<br />

Aktuelle Chartsignale inklusive konkreter Produktvorschläge<br />

finden Anleger über das Trade Radar.<br />

Was sagt die Crowd, welche Basiswerte sind „HOT“? – das<br />

neue Financial Crowd Analysis Tool „Sentifi“ weiß es.<br />

Mit myXmarkets steht Kunden natürlich auch ein individuell<br />

konfigurierbarer Bereich auf www.xmarkets.at zur Verfügung.<br />

Die Commerzbank bietet viele informative Formate an, mit<br />

denen Anleger in die Welt der Geldanlage eintauchen können:<br />

ideas Magazin - monatliches Magazin zur Geldanlage<br />

ideas Daily – dieser Newsletter erscheint (börsen-)täglich,<br />

etwa eine halbe Stunde vor dem Börsenstart. Neben der<br />

Chartanalyse der wichtigsten Indizes und dem Ausblick auf<br />

die Termine des Tages, wird dem Anleger täglich die „Idee<br />

des Tages“ präsentiert.<br />

ideas Daily TV - Jeden Tag die wichtigsten Informationen,<br />

direkt vom Börsenparkett.<br />

Webinar – Märkte im Fokus - Jeden Montagmorgen um<br />

kurz nach 9:00 Uhr startet das Online-Seminar (Webinar)<br />

Märkte im Fokus. Das interaktive Format legt den Schwerpunkt<br />

auf die wichtigsten Termine der Börsenwoche. Zuhörer<br />

können live während des Webinars Fragen stellen und Wünsche<br />

äußern.<br />

WhatsApp News und Analyse - Mehrmals am Tag erhalten<br />

Anleger über den WhatsApp-Kanal Informationen rund um<br />

börsenrelevante Themen. Außerdem können Anleger aktuelle<br />

Analysen abrufen. Beispielsweise kann unter der Eingabe<br />

#ATX die aktuelle Einschätzung des österreichischen Aktienindex<br />

abgerufen werden.<br />

Twitter und Facebook - Über die beiden wichtigsten Social<br />

Media Plattformen sendet die Commerzbank mehrmals täglich<br />

alle relevanten und interessanten News rund um die<br />

Börse, Zertifikate, Optionsscheine oder Aktienanleihen.<br />

Youtube - Auf dem Videokanal finden Anleger hilfreiche<br />

und informative Videos rund um das Thema Geldanlage, Zertifikate<br />

und die Börse.<br />

Fokussiert auf aufgeklärte Selbstentscheider, stellt die Société<br />

Générale Tradern und Anlegern einen umfassenden<br />

Service zur Verfügung, um stets informiert zu bleiben. In den<br />

Broschüren und Produktvideos erfahren Interessierte alles<br />

über die Funktionsweise, Chancen und Risiken der Hebelund<br />

Anlageprodukte. Darüber hinaus bietet der „SG Bonjour<br />

Newslettern“ morgendliche Marktanalysen zu allen Assetklassen,<br />

sowie mit dem „SG Exo Newsletter“ eine wöchentliche<br />

Tradingidee aufbauend auf exotischen Optionsscheinen.<br />

Jeden Mittag erscheint der „SG Index Check“, in dem ein interessanter<br />

Index inklusiver Tradingidee vorgestellt wird. Als<br />

Highlight gibt es die wöchentliche Webinarreihe „SG Active<br />

Trading“, um sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Trader<br />

bei deren Aus- und Weiterbildung zu unterstützen. Dazu<br />

werden neben aktuellen Marktperspektiven und Strategie-<br />

Vorschlägen auch generelle handelsspezifische Themen und<br />

Trader-Coaching aufgegriffen. Referenten umfassen sowohl<br />

Derivate-Experten aus dem Haus, als auch bekannte externe<br />

Trader. Weitere Informationen zur SG Active Trading Webinarreihe,<br />

den Referenten sowie den neuesten Aufzeichnungen<br />

der vergangenen Wochen finden Sie hier: .<<br />

AKTUELLE NEUEMISSIONEN DER ZFA-MITGLIEDER<br />

Erste Group hier<br />

UniCredit onemarkets hier<br />

RCB hier<br />

Vontobel hier


28.09.<strong>2018</strong> Seite 17<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

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28.09.<strong>2018</strong> Seite 18<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />

Hochprozentiges Teil 2 -<br />

diesmal mit Teilschutz<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung VII: Die HSBC nominiert eine<br />

Protect Aktienanleihe Pro auf Wirecard.<br />

Hier gibt es einen Zinskupon von 10,5 Prozent<br />

- plus einen Schutz gegen Kursverluste<br />

zu Laufzeitende von bis zu 20 Prozent.<br />

Seit dem 24. September ist Wirecard Mitglied im deutschen<br />

Aktienleitindex DAX. Wie die Societe Generale<br />

- siehe Nominierung I - hat sich auch HSBC für diese<br />

Aktie als Basiswert entschieden. Wieder handelt es sich<br />

um eine Aktienanleihe - diesmal aber um die Produkt-Variante<br />

Protect Pro. Da die Gründe für bzw. gegen ein Wirecard-Investment<br />

die gleichen wie bei der Societe<br />

Generale sind, soll hier nun der Unterschied zwischen den<br />

beiden Produktvarianten herausgearbeitet werden.<br />

Grundsätzlich sind Aktienanleihen eine Kombination<br />

aus Schuldverschreibung und Terminmarktkonstruktion<br />

(Verkaufs-Option) und für risikobewusste Anleger gedacht,<br />

die in leicht steigenden oder seitwärts tendierenden<br />

Märkten auf interessante Zinszahlungen setzen und<br />

gleichzeitig dafür bereit sind, ein Aktienrisiko einzugehen.<br />

Die Ertragschancen sind auf den Kupon begrenzt.<br />

Dieser Kupon wird unabhängig von der Kursentwicklung<br />

des Basiswerts am Ende der Laufzeit ausgezahlt. Ob die<br />

Nominale zu 100 Prozent returniert wird, hängt wiederum<br />

von der Entwicklung des Basiswerts ab - in diesem<br />

Fall der Wirecard-Aktie.<br />

Bei einer klassischen Aktienanleihe ist die Kursentwicklung<br />

während der Laufzeit egal, wichtig ist nur, dass<br />

der Basiswert am Schluss zumindest auf seinem Startkurs<br />

notiert. Dann gibt es die Nominale zu 100 Prozent in Cash<br />

zurück. Liegt der Kurs des Basiswerts hingegen unter seinem<br />

Startkurs, wird - je nach Ausgestaltung des Zertifikats<br />

- entweder der prozentuelle Verlust der Aktie einfach<br />

von der Nominale abgezogen und der Rest in Cash überwiesen,<br />

oder die zwischenzeitlich im Kurs gefallene Aktie<br />

statt der Nominale ins Depot eingebucht. Dann können<br />

Anleger entscheiden, ob der Verlust durch Verkauf sofort<br />

realisiert wird, oder auf bessere Zeiten gewartet wird.<br />

Plus Teilschutz. Neben der klassischen Aktienanleihe gibt<br />

es Varianten, bei denen zusätzlich eine Barriere eingezogen<br />

ist. Diese Papiere beinhalten einen im Vergleich zu<br />

klassischen Aktienanleihen höheren Schutz. Das ist dann<br />

eine Aktienanleihe mit dem Zusatz ‘Protect’: Diese Barriere<br />

garantiert dem Anleger die Rückzahlung der Nominale<br />

zu 100 Prozent auch dann, wenn der zugrunde<br />

liegende Wirecard-Aktienkurs während der gesamten<br />

Laufzeit ein bestimmtes Niveau nicht berührt oder unterschreitet.<br />

Durch diesen zusätzlichen Schutz vor moderat<br />

fallenden Kursen - in diesem Fall 20 Prozent - ist der<br />

Kupon etwas geringer als bei klassischen Aktienanleihen.<br />

Wird die Barriere nie unterschritten, werden 100% des eingesetzten<br />

Kapitals und der Kupon ausbezahlt. Wird diese<br />

Barriere jedoch während der Laufzeit unterschritten, verhält<br />

sich das Zertifikat ab diesem Zeitpunkt wie eine normale<br />

Aktienanleihe und muss am Schluss wieder über<br />

seinem Startkurs notieren, damit die 100 Prozent der Nominale<br />

rückgezahlt werden. Der Kupon wird wieder in<br />

jedem Fall ausbezahlt.<br />

Plus noch mehr Teilschutz. Eine weitere Variante von Aktienanleihen<br />

haben wir bei dieser Produktnominierung<br />

Protect ‘Pro’. Im Gegensatz zu Protect-Aktienanleihen wird<br />

hier die Barriere nur am Laufzeitende aktiv, d.h. entscheidend<br />

ist nur der Kurs des Basiswerts an diesem Tag.<br />

Wenn die Barriere zwischenzeitlich verletzt wird, ist dies<br />

ohne Belang. Falls der Referenzpreis am Bewertungstag<br />

auf oder oberhalb der Barriere notiert, so erhält der Kunde<br />

den Nominalbetrag zurück. Liegt der Kurs jedoch darunter<br />

so erleidet man einen Verlust da es zu einer Aktienlieferung<br />

kommt. Wegen des im Vergleich zu klassischen Aktienanleihen<br />

und Protect Aktienanleihen zusätzlichen<br />

Schutzes – und des damit geringeren Risikos – ist eine Protect<br />

Pro Aktienanleihe wiederum mit einem geringeren<br />

Zinskupon ausgestattet.<<br />

INFO PROTECT-AKTIENANLEIHE PRO AUF WIRECARD<br />

ISIN: DE000TD9SKZ2<br />

Emittentin: HSBC Trinkaus &<br />

Burkhardt<br />

Produkt: Aktienanleihe Protect<br />

Pro<br />

Basiswert: Wirecard<br />

Nominale: 1000 Euro<br />

Zecihnungsfrist: bis<br />

15.10.<strong>2018</strong><br />

Basispreis: Schlusskurs vom<br />

15.10.<strong>2018</strong><br />

Ausübungspreis: 100%<br />

Bewertungstag: 18.10.2019<br />

Barriere: 80%<br />

Abwicklung: Zahlung oder Aktienlieferung<br />

Zinskupon: 10,5%<br />

mehr zum Produkt


28.09.<strong>2018</strong> Seite 19<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />

Fette Renditen<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung VI: RCB verpackt Europas<br />

Ö l a k t i e n w i e d i e O M V i n e i n e E x p r e s s - S t r u k -<br />

tur. Es winken 8,25% Zinsen pro Jahr, dazu<br />

ein Schutz vor Kursverlusten von bis zu 49<br />

Prozent.<br />

Europas Öl- und Gasaktien performen den Gesamtmarkt<br />

seit Jahresbeginn deutlich aus. Während bei diesem ein<br />

Plus (inklusive Dividenden) von rund zwei Prozent zu<br />

Buche schlägt, sind es mit OMV und Co rund 15 Prozent. Diese<br />

Bewegung wiederum korreliert sehr stark mit der Entwicklung<br />

des Ölpreises. Derzeit kratzt der Preis fürs schwarze<br />

Gold.- Sorte Brent - an der Marke von 80 US-Dollar je Barrel.<br />

Was nicht die Fahnenstange sein soll - zumindest schwenken<br />

immer mehr Analysten gen positiver Meinungsbildung. Jüngstes<br />

Beispiel JPMorgan. Die US-Analysten erhöhten ihre Prognose<br />

für die Ölpreise deutlich und gehen nun für das vierte<br />

Quartal mit einem Brentpreis von 85 US-Dollar je Barrel aus.<br />

Damit stieg die Prognose um 22 Dollar. Das liegt mit an Befürchtungen<br />

vor einem knapperen Angebot. Denn zu Problemfällen<br />

wie etwa Venezuela gesellst sich mehr und mehr<br />

der Iran - sanktionsbedingt. Obwohl die (US-)Sanktionen für<br />

den iranischen Ölsektor erst im November in Kraft treten,<br />

kam es bereits zu einem Rückgang der Ölexporte aus dem<br />

Iran. „Wenn die Ölexporte aus Venezuela und dem Iran weiter<br />

zurückgehen sollten, könnte sich das Angebot am Markt<br />

verknappen”, hieß es dazu von Seiten der Internationalen<br />

Energieagentur (IEA) Anfang September.<br />

Belastungsfaktor für die Preisentwicklung ist dafür die zunehmende<br />

Beeinträchtigung des weltweiten Handels durch<br />

die diversen Zollstreitigkeiten. „Kürzlich eingeführte restriktive<br />

handelspolitische Maßnahmen haben bereits zu deutlichen<br />

Veränderungen der Handelsströme und der Preise in den<br />

betroffenen Sektoren geführt. Zudem sind das Vertrauen und<br />

die Investitionspläne von Unternehmen getroffen worden. Ein<br />

weiterer Anstieg der Handelsspannungen hätte erhebliche negative<br />

Auswirkungen auf die globalen Investitionen, Arbeitsplätze<br />

und den Lebensstandard“, warnte die OECD im<br />

Rahmen ihrer jüngsten Konjunkturprognose. Und reduzierte<br />

wegen der oben angeführten Gründe ihre Wachstumsprognose<br />

für die Weltwirtschaft in diesem und im kommenden<br />

Jahr um 0,1 beziehungsweise 0,2 Prozentpunkte und rechnet<br />

nun mit jeweils 3,7 Prozent Wachstum. Wenn sich die Han-<br />

8,25% pro Jahr mit Aktie wie der OMV Foto: OMV<br />

delskonflikte nicht verschärfen. Worunter der Treibstoff, der<br />

die Weltwirtschaft schmiert, sicher leiden würde. Und damit<br />

auch die Aktienkurse von OMV und anderen Branchenvertretern.<br />

Die etwa im Stoxx Europe 600 Oil & Gas-Index zusammengefasst<br />

sind: 20 Titel, von den Branchengiganten BP und<br />

Royal Dutch Shell, bis hin zu Zulieferern wie Saipem und Subsea<br />

7. Aus österreichischer Sicht: OMV ist dabei, SBO nicht.<br />

Für Anleger, die die theoretische Möglichkeit auf Kursgewinne<br />

europäischer Ölaktien gegen einen Zinskupon von 8,25<br />

Prozent eintauschen möchten, plus einem Schutz vor Kursverlusten<br />

von bis zu 41 Prozent, hat die RCB kürzlich ein entsprechendes<br />

Express Zertifikat aufgelegt.<br />

So funktioniert’s. Notiert der Stoxx Europe 600 Oil & Gas-<br />

Index an einem der jährlichen Bewertungstage über seinem<br />

Startniveau, wird das Produkt mit 100 Prozent der Nominale<br />

vorzeitig zurückgezahlt. Plus den jährlichen Zinskupon von<br />

8,25 Prozent. Dies geht über maximal fünf Jahre. Am letzten<br />

Bewertungstag werden Start- und Endkurs verglichen. Gab es<br />

eine Kurssteigerung - egal in welcher Höhe - wird das Zertifikat<br />

mit der Nominale plus den Zinskupons (in Summe<br />

141,25%) rückgezahlt. Liegt der Kurs darunter, greift die eingebaute<br />

Barriere: Kursrückgänge bis zu 49 Prozent werden abgefedert<br />

und die Nominale trotzdem zu 100 Prozent<br />

rückgezahlt. Wurde auch die Barriere unterboten, wird die Indexentwicklung<br />

1 zu 1 bei der Rückzahlung abgebildet. <<br />

INFO ÖL & GAS INDEX EXPRESS 4<br />

ISIN: AT0000A22PC3<br />

Rückzahlungsbarriere: 100%<br />

Emittentin: RCB<br />

Produkt: Express-Anleihe<br />

Nominale: 1000 Euro<br />

Basiswert: STOXX Europe 600<br />

Oil & Gas<br />

Währung Basiswert: Euro<br />

Kursfixierung: 25.09.<strong>2018</strong><br />

Letzter Bewertungstag:<br />

22.09.2023<br />

finale Rückzahlungsbarriere:<br />

59%<br />

Zinskupon: 8,25%<br />

Abwicklung (bei ‘Misserfolg’):<br />

Cash<br />

mehr zum Produkt


28.09.<strong>2018</strong> Seite 20<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />

Halbiertes Risiko<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung V: Erste Group stülpt über die<br />

als sehr chancenreich geltende voestalpine-<br />

Aktie ein Express-Zertifikat; halbiert dabei<br />

die Risken und bietet fixe 4,25 Prozent.<br />

Die voestalpine darf mit Fug und Recht ein österreichischer<br />

Paradebetrieb genannt werden. Nicht viele<br />

Europäer haben es geschafft, sich in einem Commodity-Geschäft<br />

erfolgreich am Markt zu etablieren. Wobei das<br />

Wort Commodity bei der voestalpine kaum mehr passt. Der<br />

Rohstoff ist zwar Stahl und wird in eigenen Hütten erzeugt,<br />

aber auch innerhalb des Konzern hochwertig weiterverarbeitet.<br />

Heute ist die voestalpine ein in seinen Geschäftsbereichen<br />

weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern<br />

mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz.<br />

Und zählt mit seinen qualitativ hochwertigen Produkt- und<br />

Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zu den gefragten<br />

Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie,<br />

sowie weltweit der Luftfahrt-, Öl- und<br />

Gasindustrie. Was sich in den Vorjahreszahlen (per Ende<br />

März) zeigte: Das Ergebnis nach Steuern legte gegenüber dem<br />

Jahr davor um 55 Prozent auf 817,9 Mio. Euro zu, der Umsatz<br />

erhöhte sich um 14 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro. Im gerade erst<br />

angelaufenen Geschäftsjahr <strong>2018</strong>/19 will die voestalpine ihr<br />

operatives Ergebnis „in etwa auf dem Niveau des Vorjahres”<br />

halten. Dies, obwohl heuer ein Jahrzehnteereignis ansteht:<br />

eine turnusmäßig Hochofen-Großreparatur, die etwa alle 14<br />

Jahre fällig ist und normalerweise 100 bis 110 Tage dauert.<br />

Der Eingriff verschlingt Investitionen in Höhe von 180 bis 185<br />

Mio. Euro und drückt den Gewinn um 150 Mio. Euro.<br />

Trotzdem zählt die voestalpine heuer bis dato zu den<br />

schlechtesten Aktien des Wiener Marktes. Die Aktie verlor ein<br />

knappes Viertel an Wert, was Analysten auch auf Gewinnmitnahmen<br />

nach den starken Jahren zuvor zurückführen -<br />

von Anfang 2016 bis Ende 2017 legte die Aktie knapp 150 Prozent<br />

zu; und auf die Verunsicherung des Marktes rund um<br />

den Zollstreit zwischen den USA und dem Rest der Welt.<br />

Wobei Analysten mittlerweile der Überzeugung sind, dass<br />

hier vom Markt eindeutig überreagiert wurde (der aktuelle<br />

Kurs liegt unter allen Kurszielen). Dies auch, nachdem die<br />

letzte Großinvestition der voestalpine, als ob sie’s geahnt<br />

hätte, in den USA (Texas) vonstatten ging - womit die direkten<br />

Auswirkungen eines eventuell eskalierenden Zollstreits über-<br />

schaubar sein sollten. Von einer globalen Abschwächung als<br />

Folge könnte sich die voestalpine natürlich trotzdem nicht<br />

vollends abkoppeln.<br />

Heißt, die Chance auf steigende Kurse ist vorhanden, es gibt<br />

aber auch Risken. Anleger, die diese Risken gern abfedern<br />

würden, bietet die Erste Group ein Produkt zur Zeichnung an<br />

- eine teilgeschützte Express-Anleihe mit fixer Verzinsung.<br />

So funktioniert’s. Bei diesem Express-Zertifikat tauschen Anleger<br />

die theoretische Möglichkeit auf Kursgewinne gegen<br />

einen fixen Zinskupon in Höhe von 4,25 Prozent pro Jahr. Die<br />

Laufzeit des Produkt liegt bei maximal vier Jahren. Maximal,<br />

da am jährlichen Bewertungstag immer der dann aktuelle<br />

Kurs der voestalpine-Aktie mit ihrem Startkurs (Basispreis)<br />

verglichen wird. Liegt der Kurs gleich oder darüber, endet die<br />

Laufzeit automatisch und Anleger bekommen neben dem<br />

Zinskupon auch die Nominale zu 100 Prozent retourniert. Andernfalls,<br />

egal wo der Aktienkurs steht, verlängert sich die<br />

Laufzeit um ein Jahr. Nach diesem Jahr wird wieder verglichen.<br />

Das geht maximal bis 2022, dann gilt all das auch, wenn<br />

der Aktienkurs bei mehr als der Hälfte seines Startwerts notiert.<br />

Wenn nicht, gibt’s zwar weiter den Zinskupon, doch<br />

statt der Nominale wird die zwischenzeitlich (deutlich) gefallene<br />

Aktie ins Depot geliefert. Dann kann der Verlust realisiert,<br />

oder auf bessere Zeiten gehofft werden...<<br />

INFO ERSTE GROUP FIX KUPON EXPRESS ANLEIHE AUF<br />

VOESTALPINE AG<br />

ISIN: AT0000A230R9<br />

Kupon: 4,25%<br />

Emittentin: Erste Group<br />

Produkt: Express-Anleihe<br />

Nominale: 1000 Euro<br />

Basiswerte: voestalpine<br />

Kursfixierung: 27.09.<strong>2018</strong><br />

Fälligkeit: 28.09.2022<br />

Basispreis: 100%<br />

Rückzahlungsbarriere: 100%<br />

finale Rückzahlungsbarriere:<br />

50%<br />

Abwicklung (bei ‘Misserfolg’):<br />

Aktienlieferung<br />

mehr zum Produkt<br />

Foto: Pixabay/skeeze


28.09.<strong>2018</strong> Seite 21<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />

Elitäres Quartett<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung IV: Vontobel bündelt den<br />

Club der Billionäre - und die ersten Anwärter<br />

auf eine Mitgliedschaft - in einer Aktienanleihe<br />

- mit 12,0% Zinskupon.<br />

Foto: Pixabay<br />

Am 2. August war es soweit. Apple knackte als erstes<br />

börsenotiertes US-Unternehmen die Schallmauer von<br />

1,0 Billionen US-Dollar bei der Marktkapitalisierung.<br />

Seit der Vorstellung des ersten iPhones Anfang 2007 hat<br />

sich der Kurs in etwa versechzehnfacht. Vor allem das teure<br />

iPhone X ist aktuell eine Geldmaschine: Apple konnte im<br />

vergangenen Quartal den Gewinn um 32 Prozent auf gut<br />

11,5 Milliarden Dollar steigern - beim Umsatz waren es plus<br />

17 Prozent auf 53,3 Milliarden US-Dollar.<br />

Ziemlich genau einen Monat später - am 4. September -<br />

verdoppelte Amazon den Club der Billionäre: seit Jahresbeginn<br />

ist der Aktienkurs um 75 Prozent gestiegen. Zum<br />

Vergleich: Amazons größte Rivalen im US-Warenhandel -<br />

die Shopping-Giganten Walmart , Costco und Target - bringen<br />

es gemeinsam auf einen Börsenwert von gut 430 Milliarden<br />

US-Dollar. Die letzten Ergebniszahlen: Im zweiten<br />

Quartal konnte der weltgrößte Onlinehändler Umsatz und<br />

Gewinn erneut deutlich steigern. Während die Erlöse im<br />

Jahresvergleich um knapp 40 Prozent auf 52,9 Milliarden<br />

US-Dollar kletterten, legte das Unternehmen mit 2,5 Milliarden<br />

einen regelrechten Gewinnsprung hin. Vor einem<br />

Jahr hatte der Konzern 197 Millionen US-Dollar verdient.<br />

Nun werden an der Börse Wetten abgeschlossen, wer die<br />

Nummer drei wird. Zur Wahl stehen derzeit Microsoft und<br />

die Google-Mutter Alphabet. All die vier genannten Unternehmen<br />

hat Vontobel in einer Aktienanleihe verpackt. Statt<br />

eventueller Kurschancen gibt es hier fix einen Zinskupon<br />

von 11,9 Prozent (12,0 p.a.) - doch dazu später. Denn die<br />

Spitze der Börsen-Champions-League unterstreicht deutlich<br />

die Dominanz des US-Tech-Sektors. Zum Vergleich: Ein Börsenwert<br />

von einer Billion Dollar - das sind 1000 Milliarden<br />

Dollar - entspricht umgerechnet knapp 860 Milliarden<br />

Euro. Dies ist in etwa so viel, wie die zwölf derzeit wertvollsten<br />

DAX-Unternehmen zusammen auf die Waage bringen<br />

- und etwa 8x der Wert des Wiener Aktienmarktes.<br />

Dennoch ist Apple weltweit nicht der erste Konzern, der<br />

einen dreizehnstelligen Börsenwert erreicht - Bloomberg<br />

zufolge schaffte PetroChina dies vor mehr als zehn Jahren<br />

beim ersten Handelstag in Schanghai. Es folgte aber ein Totalabsturz<br />

des Staatskonzerns - heute sind es weniger als<br />

230 Milliarden.<br />

So funktioniert’s. Grundsätzlich tauschen Anleger mit<br />

einer Aktienanleihe die Chance auf eventuelle Kursgewinne<br />

der Aktie (des Basiswerts) gegen einen fixen Zinskupon<br />

ein. Im Falle dieses Produkts gibt es den Zusatz Multi,<br />

heißt, das Zertifikat bezieht sich auf mehrere Basiswerte, in<br />

diesem Fall vier. Notieren am Schluss alle Basiswerte auf<br />

oder über ihrem Startkurs, gibt es zusätzlich zum Zinskupon<br />

auch die komplette Nominale als Rückzahlung aufs<br />

Depot. Wobei wir hier noch den Zusatz Protect haben.<br />

Heißt, der Basiswert kann bis zu einer vorab definierten<br />

Barriere fallen (in diesem Fall 75%), ohne dass sich an der<br />

Nominalerückzahlung etwas ändert. Dies auch nicht, wenn<br />

einer oder mehrere der Basiswerte die Barriere während<br />

der Laufzeit unterschreiten, zum Schluss aber wieder alle<br />

über ihrem Startkurs (Basispreis) liegen. Nur wenn das<br />

nicht der Fall ist, wird die Wertentwicklung der am<br />

schlechtesten gelaufenen Aktie von der Nominale abgezogen<br />

und der Rest überwiesen. <<br />

INFO 12,00% P.A. PROTECT MULTI AKTIENANLEIHE AUF<br />

ALPHABET, AMAZON.COM, APPLE, MICROSOFT<br />

(QUANTO EUR)<br />

ISIN: DE000VA6UPE7<br />

Zeichnungsschluss:<br />

02.10.<strong>2018</strong><br />

Emittentin: Vontobel<br />

Produkt: Protect Multi Aktienanleihen<br />

Basiswerte: Alphabet, Amazon,<br />

Apple, Microsoft<br />

Nominale: 1000 Euro<br />

Zinskupon: 11,9% (12,0% p.a.)<br />

Bewertungstag: 20.09.2019<br />

Basispreis: 100%<br />

Barriere: 75%<br />

Barrierebeobachtung: laufend<br />

Abwicklung: Cash<br />

mehr zum Produkt


28.09.<strong>2018</strong> Seite 22<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />

Der digitale Geldbeutel<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung III: Deutsche Bank X-markets<br />

bündelt die Profiteure vom Trend des bargeldlosen<br />

Bezahlens in einem Index-Zertifikat.<br />

Dies mit endloser Laufzeit.<br />

Foto: Pixabay/Alexas_Fotos<br />

Seit Jahresbeginn gibt es im europäischen Großindex BE<br />

500 drei Aktien, die sich mehr als verdoppelt haben. Die<br />

deutsche Wirecard ist eine davon. 160 Prozent liegt die<br />

niederländische Adyen-Aktie im Plus und brauchte dafür<br />

sogar nur ein gutes Vierteljahr - der Börsegang der Niederländer<br />

war Mitte Juni. Womit sich eine Indexmitgliedschaft<br />

noch gar nicht ausging - sonst wäre es Platz 1 gewesen. Beiden<br />

Aktien gemein ist nicht nur der kräftige Kursanstieg - beide<br />

verfolgen auch den gleichen Unternehmensgegenstand: Die<br />

beiden Zahlungsabwickler möchten das Bezahlen von morgen<br />

revolutionieren.<br />

Und sorgten bereits mit ihrem Tun in der Vergangenheit für<br />

Furore was darin zumindest vorläufig darin gipfelt, dass Wirecard<br />

ab 24. September das Schon-immer-DAX-Mitglied Commerzbank<br />

im deutschen Aktienleitindex ersetzt.<br />

Dabei erfreuen sich Alternativen zum Bargeld in Ländern<br />

wie Deutschland sogar erst relativ geringer Akzeptanz. In anderen<br />

Ländern der Welt ist man dagegen schon deutlich aufgeschlossener.<br />

Beispielsweise zahlen die US-Amerikaner ihre<br />

Einkäufe gerne mit der Kreditkarte. Dank der NFC-Technologie<br />

(Near Field Communication) kann schon heute an vielen<br />

mit entsprechenden Lesegeräten ausgestatteten Kassen auch<br />

hierzulande mithilfe einer Girocard, Kreditkarte oder mit dem<br />

Smartphone kontaktlos bezahlt werden.<br />

Doch künftig werden auch immer mehr Menschen im großen<br />

Markt Deutschland die Möglichkeit haben, in Alltagssituationen<br />

z.B. per Smartphone zu zahlen. Ist die Geldbörse<br />

auf dem Handy bisher nur eine Nische, könnte der Markt nun<br />

in Fahrt kommen. Nach dem Start von Google Pay Ende Juni<br />

hat mit Apple der nächste US-Technologieriese angekündigt,<br />

seinen Zahldienst nach Deutschland zu bringen. Zahldienstleister<br />

Wirecard ist mit an Bord und wird Apple Pay im Jahresverlauf<br />

über seine App ‘boon’ einführen. (Anmerkung: Auf<br />

dem iPhone kann bisher nur Apple Pay auf den NFC-Chip des<br />

Geräts zugreifen, der für das kontaktlose Bezahlen benötigt<br />

wird. Damit müssen sich Banken bei ihren eigenen Angeboten<br />

auf Geräte mit dem Google-System Android beschränken<br />

oder für iPhone-Nutzer auf weniger bequeme Lösungen wie<br />

Strichcodes auf dem Bildschirm ausweichen.)<br />

Mit einer steigenden Akzeptanz solcher Bezahlmethoden<br />

dürfte das Bargeld immer mehr in den Hintergrund geraten.<br />

Einige träumen davon, dass dieses eines Tages sogar vollständig<br />

verschwindet. Kreditkartenanbieter, Finanzinstitute und<br />

Zahlungsabwickler rechnen sich im Zuge der Entwicklung<br />

neuer Bezahlmethoden entsprechend große Chancen aus. Im<br />

Fokus der Anleger stehen damit derzeit Unternehmen wie Wirecard<br />

und Adyen.<br />

Anleger sollten trotz der jüngsten Euphorie rund um Adyen<br />

und andere Branchenvertreter bedenken, dass die Konzentration<br />

auf einen einzelnen Wert das Anlagerisiko extrem erhöht<br />

- kann doch niemand sagen, wer der große Gewinner<br />

der Entwicklung weg vom Bargeld sein wird. Schließlich sind<br />

Wirecard und Adyen nicht die einzigen Unternehmen, die<br />

künftige Bezahlmethoden im Fokus haben. Ein Ausweg wäre<br />

eine Art Fonds/Indexlösung - und die gibt es: Im Solactive Mobile<br />

Payment Index wird die Kursentwicklung von 20 internationalen<br />

Unternehmen abgebildet, die im elektronischen<br />

beziehungsweise mobilen Payment-Sektor tätig sind. Mit<br />

einem Index-Zertifikat hat Deutsche Bank X-markets den<br />

Index für Anleger investierbar gemacht. Weitere Indexmitglieder<br />

sind z.B. PayPal, Visa und First Data oder China Youzan<br />

(die aktuelle Zusammensetzung hier). Das Zertifikat weist<br />

keine Laufzeitbeschränkung auf und partizipiert 1 zu 1 an der<br />

Kursentwicklung des Index. Der Index wird als Total Return<br />

gerechnet - Dividenden werden sofort reinvestiert. <<br />

INFO MOBILE PAYMENT INDEX ZERTIFIKAT<br />

ISIN: DE000DS8PAY5<br />

Emittentin: Deutsche Bank X-<br />

markets<br />

Produkt: Indexzertifikat<br />

Basiswert: Solactive Mobile<br />

Payment Index<br />

Bezungsverhältnis: 1:1<br />

Laufzeit: open end<br />

Managementgebühr: 0,75%<br />

Ausgabetag: 04.09.<strong>2018</strong><br />

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28.09.<strong>2018</strong> Seite 23<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />

Des einen Freud...<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung II: Die Commerzbank beweist<br />

sich wieder einmal als Emittent für interessante<br />

‘Rand-Aktien’. Diesmal geht’s um den<br />

chinesischen Tesla-Konkurrenten Nio.<br />

ist des anderen Leid, so heißt es. Und es soll Schlimmeres<br />

geben, als die Freude über einen günstigeren Einstieg in ein<br />

Investment. Auch wenn das zum Leidwesen des chinesische<br />

Internetkonzerns Tencent, der Investmentfirmen Hillhouse<br />

Capital und Sequoia Capital sowie dem Beteiligungsfonds des<br />

chinesischen Suchmaschinenbetreibers Baidu passiert. Denn<br />

diese erhofften sich für den Börsegang ihres Elektro-Autohersteller<br />

Nio ursprünglich eine Bewertung von bis zu 20 Milliarden<br />

US-Dollar. Doch dann rückte der US-/chinesische<br />

Handelsstreit verstärkt in den Fokus der Anleger. Für Unruhe<br />

dürfte auch die angespannte Lage bei Nios Hauptkonkurrenten<br />

Tesla gesorgt haben. Die US-Amerikaner kämpfen mit<br />

massiven Produktionsproblemen und Milliarden-Verlusten.<br />

Dazu sorgte der unerwartete Abgang von Chef-Buchhalter<br />

Dave Morton für Aufsehen und ein nicht zu vergessen der Auftritt<br />

von Tesla-Gründer Elon Musk vor laufenden Kameras<br />

samt Marihuana-Konsums - siehe hier.<br />

Da musste man es bereits billiger geben - die Aktien wurden<br />

in einer Preisspanne zwischen 6,25 und 8,25 US-Dollar<br />

zum Kauf angeboten. Der Ausgabepreis der Aktie wurde<br />

schlussendlich am 12. September mit 6,26 US-Dollar festgelegt.<br />

Die Marktkapitalisierung entsprach damit rund 6,4 Milliarden<br />

US-Dollar. Damit nicht genug. Der erste Handelstag<br />

endete mit deutlichen Verlusten. Ausgehend vom Tagestief<br />

bei 5,35 US-Dollar konnte das Papier dann jedoch nach oben<br />

durchstarten und bis zum dritten Handelstag um in der Spitze<br />

158 Prozent zulegen. Seit dem am Freitag notierten Rekordhoch<br />

bei 13,80 US-Dollar befindet sich die Aktie im Korrekturmodus.<br />

Nio hat seinen Hauptsitz im chinesischen Shanghai, das Design-Zentrum<br />

befindet sich in München. Das 2014 gegründete<br />

Unternehmen hat derzeit zwei Modelle am Start. Neben dem<br />

SUV (EP8) auch den Super-Sportwagen EP9. Das laut Nio<br />

„schnellste Elektroauto der Welt” dürfte mit einem Listenpreis<br />

von 1,55 Millionen Euro allerdings nur bedingt als Kassenschlager<br />

geeignet sein. Der seit Juni verfügbare EP8 tritt<br />

hingegen gegen Teslas Model X an. Bis Ende August hat das<br />

Der EP9 von Nio<br />

Unternehmen nach eigenen Angaben rund 1600 des ES8 ausgeliefert.<br />

Dazu kommen rund 16.000 Vorbestellungen. Ende<br />

des Jahres will Nio sein Portfolio um den kleineren ES6 ergänzen.<br />

Von der Gewinnzone ist Nio - wie auch Tesla - noch weit entfernt.<br />

Das geht aus dem zum Börsengang vorgelegten Bericht<br />

vor: die Chinesen haben im ersten Halbjahr <strong>2018</strong> netto rund<br />

500 Millionen US-Dollar an Verlust erzielt - bei einem Umsatz<br />

von sieben Millionen US-Dollar.<br />

Anleger, die an eine erfolgreiche Zukunft von Nio glauben,<br />

und vielleicht auch darauf spekulieren, dass die in Kürze anstehenden<br />

Aufnahme der Analysten-Coverage ein paar positive<br />

Stimmen der Marktauguren bringt, könnten versuchen,<br />

die erzielbare Rendite ‘auf die Schnelle’ zu hebeln. In diesem<br />

Segment ist derzeit die Commerzbank als Emittent tätig. Mit<br />

deren Turbo-Zertifikaten setzen Anleger mit Hebeleffekt auf<br />

steigende Kurse des Basiswerts Nio. Im Gegensatz zu Optionsscheinen<br />

hat die Schwankungsbreite (Volatilität) des Basiswerts<br />

dabei nahezu keinen Einfluss auf die Preisbildung<br />

dieses Produktes.<br />

Um einer Nachschusspflicht als Privatanleger zu entgehen,<br />

ist bei Turbo-Zertifikaten eine Stop-Loss-Barriere eingebaut,<br />

die bei Turbo-Long-Zertifikaten - wie hier - über dem Basispreis<br />

liegt. Sollte der Kurs des zugrunde liegenden Basiswerts zu irgendeinem<br />

Zeitpunkt während der Laufzeit die Barriere erreichen<br />

bzw. unterschreiten, wird das Zertifikat ausgestoppt.<br />

Der Restwert wird vom Emittenten ermittelt und dem Depot<br />

des Anlegers gutgeschrieben.Die KO-Barriere liegt aktuell bei<br />

3,5 US-Dollar - das wäre weit mehr als eine Kurshalbierung. <<br />

INFO UNLIMITED TURBO-OPTIONSSCHEINE AUF NIO<br />

ISIN: DE000CA8YYE0<br />

Knock-Out-Barriere: 3,5 USD<br />

Emittentin: Commerzbank<br />

Produkt: Unlimited Turbo-Optionsscheine<br />

Basiswert: Nio<br />

Typ: Call<br />

Bezungsverhältnis: 1:1<br />

Basispreis: 3,18 USD<br />

Nominale: 1000 Euro<br />

Ausgabetag: 12..09.<strong>2018</strong><br />

Hebel: 1,6<br />

mehr zum Produkt<br />

Foto: Qilai Shen/Bloomberg


28.09.<strong>2018</strong> Seite 24<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />

Hochprozentiges<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung I: Die Societe Generale nominiert<br />

eine klassische Aktienanleihe auf den<br />

DAX-Neuling Wirecard. Dies mit einem annualisiertem<br />

Zinskupon von 16 Prozent.<br />

Vor einer Woche wurde es amtlich – die Commerzbank,<br />

DAX-Mitglied der allerersten Stunde, muss den deutschen<br />

Leitindex am 24. September verlassen. Und den<br />

Platz ausgerechnet für Wirecard, und damit ein Fintech-Unternehmen<br />

räumen. Als eines der führenden Fintech-Unternehmen<br />

Europas bildet die Wirecard AG aus München den<br />

elektronischen Zahlungsverkehr seiner Kunden ab, daneben<br />

werden aber auch Lösungen zum Risikomanagement angeboten,<br />

sowie die Ausgabe von Kreditkarten. Durch diverse<br />

Tochterfirmen ist das Aschheimer Unternehmen mittlerweile<br />

auf allen Kontinenten vertreten, und offeriert somit ein weltweites<br />

Zahlungssystem mit allen gängigen Partnern der Branche<br />

(z.B. Visa, Mastercard, American Express, Alipay).<br />

In die Hände spielt der Wirecard AG vor allem die weiterhin<br />

stark anhaltende Digitalisierung im Zahlungsbereich, was<br />

nicht zuletzt auf das Wachstum von E-Commerce Anbietern<br />

wie beispielsweise Amazon zurückzuführen ist. Die steigende<br />

Popularität an Smartphones, welche Kunden das einfache<br />

und kontaktlose Bezahlen ohne herkömmliche EC- oder Kreditkarte<br />

ermöglichen, spielt dabei eine weitere wesentliche<br />

Rolle. Diese Entwicklungen konnten bereits in den veröffentlichten<br />

Geschäftszahlen des ersten Halbjahres beobachtet<br />

werden. Eine wichtige Kennzahl, auf die Anleger achten<br />

sollten, ist das Transaktionsvolumen an Zahlungen, welche<br />

über die Wirecard AG abgewickelt werden. Dieses erreichte<br />

im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs 56,2 Mrd.<br />

Euro – und stieg somit um 48,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />

Darüber hinaus konnten Umsatzerlöse gegenüber<br />

der selben Periode des Vorjahres um 45,8% auf 897,6 Mio.<br />

Euro gesteigert werden, während die EBITDA Kennzahl zuletzt<br />

245,4 Mio. Euro aufwies, was wiederum einer Zunahme<br />

um 39% entspricht.<br />

Dazu werden weitere Geschäftsfelder rundum erschlossen.<br />

So will Wirecard will sein Kerngeschäft rund die Abwicklung<br />

digitaler Zahlungen um Kleinkredite für die Kunden erweitern,<br />

kündigte der Chef des Unternehmens, Markus Braun,<br />

kürzlich im ‘Spiegel’ an. „Angenommen, Sie sind Pizzabäcker,<br />

kooperieren in der Zahlungsabwicklung mit Wirecard und<br />

brauchen einen neuen Ofen. Dann können Sie den Kredit<br />

dafür über unsere App kriegen”, erklärte Braun. Eine Vergabe<br />

wie bei einer großen Bank strebe Wirecard jedoch nicht an -<br />

Immobilienkredite oder Ähnliches werden nicht angestrebt.<br />

Dass passt zur neuen Strategie des Konzerns, den aggressiven<br />

Wachstums-/Übernahmekurs der vergangenen Jahre zu<br />

drosseln. Mit dem Kauf jüngsten des US-Kartendienstes Citi<br />

Prepaid Card Services sei das Unternehmen auf allen relevanten<br />

Kontinenten vertreten, sagte Finanzvorstand Alexander<br />

von Knoop kürzlich der Deutschen Presse-Agentur. „Wir werden<br />

uns nun auf Wachstum aus eigener Kraft und Innovationen<br />

konzentrieren und Zukäufe nur opportunistisch sehen.<br />

Der Hauptfokus liegt auf dem organischen Wachstum.”<br />

Glauben Anleger weiterhin an die Aktie der Wirecard AG,<br />

und deren Fähigkeit von den Trends der Digitalisierung zu<br />

profitieren, so könnte in diesem Fall beispielsweise die Aktienanleihe<br />

mit der WKN ST4W1E interessante Erträge bieten.<br />

Mit einer Laufzeit bis zum 14.06.2019 und einem<br />

Basispreis von 191 Euro, bietet die Aktienanleihe eine Kuponzahlung<br />

i.H.v. 16% p.a., welche unabhängig von der Wertentwicklung<br />

des Basiswerts ist. Die Rückzahlung des<br />

investierten Nennwerts von 1.000 Euro hängt dagegen vom<br />

weiteren Verlauf des Kurses der Wirecard AG ab. Notiert die<br />

Aktie am Bewertungstag auf oder oberhalb des Basispreises<br />

von 191 Euro, so erfolgt die Ausschüttung des Nennwerts, wodurch<br />

Anleger die maximal mögliche Rendite realisieren.<br />

Liegt der Aktienkurs hingegen unter dem Basispreis, so erfolgt<br />

die physische Lieferung der zugrundeliegenden Aktien gemäß<br />

Bezugsverhältnis. <<br />

INFO AKTIENANLEIHE AUF WIRECARD<br />

ISIN: DE000ST4W1E6<br />

Ausübungspreis: 100%<br />

Emittentin: Societe Generale<br />

Produkt: Aktienanleihe<br />

Basiswert: Wirecard<br />

1. Handelstag: 06.09.<strong>2018</strong><br />

Basispreis: 191 Euro<br />

Bewertungstag: 14.06.2019<br />

Nominale: 1000 Euro<br />

Abwicklung: physisch<br />

Zinskupon: 12,45% (16,0%<br />

p.a.)<br />

mehr zum Produkt<br />

Foto: Wirecard


28.09.<strong>2018</strong> Seite 25<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

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