KUNSTINVESTOR AUSGABE OKTOBER 2018
KUNSTINVESTOR Kunst als Kapitalanlage AUSGABE OKTOBER 2018 Chefredakteur: Michael Minassian
KUNSTINVESTOR
Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE OKTOBER 2018
Chefredakteur: Michael Minassian
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<strong>OKTOBER</strong> <strong>2018</strong><br />
Auktionen im Oktober<br />
Artemisia Gentileschi-Bild im Dorotheum<br />
Donna Huanca- “living a dream...”- Faszination Japan<br />
Pieter Bruegel- Adolf Frohner- Antarktika- Brandauer liest Bowie
Bösendorfer Flügel – Modell 200 „Dragonfly“<br />
Prachtvolle Gärten – Perfektes Handwerk<br />
Die Verwendung von verschiedenen Holzarten zur Gestaltung von Ornamenten,<br />
Blumen- und Tiermotiven sind seit jeher ein Symbol für Extravaganz und Luxus. Dies<br />
zeigt die Vielzahl der historischen Möbel und Klaviere die mit kostbaren Intarsien<br />
verziert sind.<br />
Kaiserin Maria Theresia und ihr Mann Franz I. Stephan sammelten leidenschaftlich<br />
gerne Pflanzen für ihre prachtvollen Gärten und monumentalen Glashäuser. Die<br />
Kaiserin machte Schloss Schönbrunn zu einer imperialen Sommerresidenz und zum<br />
glanzvollen Mittelpunkt höfischen Lebens. Führende Staatsmänner und große<br />
Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Der barocke Garten<br />
Schönbrunns diente der herrschaftlichen Repräsentation und war Fortsetzung der<br />
imposanten Innenräume nach außen.<br />
Der im 18. Jahrhundert berühmte Maler Johann Wenzel Bergl schmückte einige<br />
Innenräume im Erdgeschoss mit detailverliebten Pflanzen- und Tiermotiven. Auch die<br />
naturverbundene Kaiserin Elisabeth (Sissi) erfreute sich in späteren Jahren an den<br />
prachtvollen Gärten und Wandmalereien. Die von Bergl gestalteten Räume zählen bis<br />
heute zu den drei kostbarsten Raumensembles des Schlosses. Dieses Instrument ist eine<br />
Hommage an die prachtvollen Gärten und Wandmalereien des Imperialen Luxus und<br />
eine verzaubernde Momentaufnahme der Natur. Limitiert auf 18 Flügel in der Größe<br />
200 schwarz poliert, ist jedes Instrument dieser Serie mit einer individuell<br />
nummerierten Messingplakette versehen.<br />
Features<br />
Intarsien in traditioneller Sandschattierungstechnik<br />
Bösendorfer Grand Piano 200 Limitiert auf 18 Flügel<br />
Konzertflügel Mechanikgeometrie gewährleistet optimale<br />
Spielart & Kontrollierbarkeit<br />
Feinste Verarbeitung wertvoller Furniere und Materialien<br />
Resonanzboden aus österreichischem Fichtenklangholz<br />
Handgesponnene Bösendorfer Bass Saiten<br />
Einzelsaitenaufhängung<br />
Handgefertigt in Österreich
KUNST.INVESTOR Editorial<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser!<br />
Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazin<br />
<strong>KUNSTINVESTOR</strong> in „Händen“. Innovativ, exklusiv und<br />
stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle<br />
Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen<br />
Themen, die nationalen und internationalen<br />
Kunstmärkte betreffend. So spannend war der<br />
Kunstmarkt noch nie- besonders dieser Monat wird<br />
turbulent: Die Kalender der Sammler und<br />
Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen<br />
und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem<br />
Geschäft mit den schönen Dingen mangelt es<br />
keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche<br />
nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität<br />
und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt<br />
mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt<br />
und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität<br />
kräftig zu. Kunst ist ein interessantes Portfolio und<br />
unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investment.<br />
Inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Auch<br />
der ganz „normale“ Kunstliebhaber, der ein Bild bei sich<br />
zuhause an die Wand hängt, wird damit zu einem<br />
Überzeugungstäter. Er kultiviert später einen sehr<br />
selektiven Blick. Er wird daran gemessen; es ist seine<br />
ganz persönliche Visitenkarte. Mit diesem Bild zeigt er<br />
ein Stück von sich, ein Stück von dem, woran er glaubt,<br />
ein Stück von seinen Gefühlen, Hoffnungen, Ängsten.<br />
Eine intensive Auseinandersetzung mit Kunst ist ohne<br />
emotionale Beteiligung nicht möglich……..<br />
Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den<br />
richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit<br />
fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten<br />
Topstories, wichtigen Nachrichten und aktuellen<br />
Themen begeistern. Lesen Sie die aktuelle Ausgabe<br />
<strong>KUNSTINVESTOR</strong>, wo Sie sich ein aktuelles Bild über<br />
den Kunst- & Geldmarkt verschaffen können- eine<br />
wirklich gute Investition.<br />
Viel Lesespaß wünscht Ihnen<br />
Michael Ruben Minassian<br />
IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian,<br />
Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,<br />
1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920-<br />
9045 DW, Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: Belvedere Wien, Donna Huanca,<br />
POLYSTRENE BRACES, 2015, © Courtesy der Künstlerin und Peres Projects, Berlin.
KUNST.INVESTOR - FOTOREPORTAGE<br />
Galerie Gugging – Vernissage „living a dream…“ am 27.9.<strong>2018</strong><br />
VIDEO – [klicke hier]
KUNST.INVESTOR - FOTOREPORTAGE<br />
‚viennacontemporary <strong>2018</strong>‘ - Preview am 26. September <strong>2018</strong><br />
VIDEO – [klicke hier]
KUNST.INVESTOR News<br />
Brandauer liest Bowie<br />
Live Soundscape: Jana Irmert &<br />
Runar Magnusson<br />
Foto: Galerie Gugging - © Nik Hunger<br />
Die sechste Ausgabe der außergewöhnlichen Konzert-<br />
& Eventserie „galerie gugging special edition“ verspricht<br />
nichts weniger, als ein großes, multimediales<br />
Kunsterlebnis mit internationalem Flair zu werden.<br />
Dafür sorgt eine im wahrsten Sinn des Wortes<br />
atemberaubende künstlerische Paarung: Klaus Maria<br />
Brandauer und David Bowie – zwei wahre Giganten in<br />
ihren jeweiligen Genres. Und im Mittelpunkt die<br />
Gugginger Kunst und ihre Schöpfer. Zusätzlich wird<br />
diese einmalige Lesung von zwei herausragenden<br />
Soundkünstlern klanglich live umrahmt. Klaus Maria<br />
Brandauer, einer der bedeutendsten und<br />
faszinierendsten österreichischen Schauspieler und<br />
Regisseure der letzten Jahrzehnte, der neben seiner<br />
unbändigen Leidenschaft für das Theater auch auf eine<br />
höchst erfolgreiche Hollywood-Karriere verweisen kann,<br />
liest ausgewählte Songtexte von einem der größten und<br />
wandlungsfähigsten Popstars der Musikgeschichte,<br />
David Bowie. Es handelt sich dabei um jene Texte, für<br />
deren Entstehung die Gugginger Künstler und der Ort<br />
selbst als Inspirationsquelle dienten. Spätestens seit<br />
einer medial viel beachteten Fotoausstellung im<br />
November 2017 ist auch einer breiteren Öffentlichkeit<br />
bekannt, dass der kunstsinnige Pop-Superstar David<br />
Bowie im Jahr 1994 die Gugginger Künstler mehrmals<br />
persönlich besuchte, um sich von ihren Werken und<br />
speziell ihrer eigenständigen Arbeitsweise inspirieren<br />
zu lassen. Mit den vor Ort gewonnenen Eindrücken, die<br />
er und Produzent Brian Eno auf dem experimentellen<br />
Album „1. Outside“ (1995) verarbeiteten, erfand sich<br />
David Bowie einmal mehr neu und überraschte seine<br />
Fans und Kritiker. Mit der Präsentation der Texte durch<br />
Klaus Maria Brandauer am damaligen Ort der<br />
Begegnung rücken die Galerie Gugging und Intendant<br />
Michael Martinek das Ergebnis dieses künstlerischen<br />
Austausches und die Zeitlosigkeit von Bowies Lyrics in<br />
den Fokus. Die beiden Soundkünstler Jana Irmert (D)<br />
und Runar Magnusson (IS) umrahmen Klaus Maria<br />
Brandauers Lesung klanglich und entführen die<br />
Zuhörerinnen und Zuhörer mit ihren live generierten<br />
elektronisch-experimentellen Soundscapes behutsam<br />
in durch Bowie-Texte inspirierte Zwischenwelten.<br />
Sonntag, 14. Oktober <strong>2018</strong>, 15.00 Uhr, Villa Gugging.<br />
Foto: © Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR News<br />
Jubiläumsausstellung in Wien<br />
80 Jahre Heinrich Reisenbauer<br />
Heinrich Reisenbauer, 2015 - Foto: © Marco Prenninger<br />
Anlässlich des 80. Geburtstages von Heinrich<br />
Reisenbauer im Juli dieses Jahres, präsentiert die<br />
Galerie Gugging zu Ehren des Künstlers eine<br />
viertägige Jubiläumsausstellung(03. Oktober bis 06.<br />
Oktober <strong>2018</strong>). Der Gugginger Künstler, Heinrich<br />
Reisenbauer, zählt mittlerweile zu den bedeutendsten<br />
Vertretern der Art Brut. Er wurde für seine<br />
serigrafischen Darstellungen bekannt, die Gegenstände<br />
oder andere einfache Motive akkurat neben- und<br />
untereinander zeigen. Auf den ersten Blick scheinen die<br />
abgebildeten Figuren identisch zu sein, erst bei<br />
längerem Betrachten kann man feine Unterschiede<br />
erkennen. Vielmehr kristallisieren sich gerade unter der<br />
oberflächlichen Ähnlichkeit seiner knallroten Äpfel,<br />
leuchtend orangenen Kürbisse oder seiner grünen<br />
Kastanien deren individuelle Formenausprägungen<br />
heraus. Dadurch entsteht eine Spannung, die den Reiz<br />
seiner Arbeiten ausmacht. Der Künstler zeichnet von<br />
links nach rechts mit Bleistift und Farbstift auf Papier;<br />
Edding und Acrylfarbe benutzt er, um großformatige<br />
Arbeiten auf Leinwand zu fertigen. 1990 erhielt er mit<br />
der Gruppe der Künstler aus Gugging den Oskar-<br />
Kokoschka-Preis und seine Werke sind in zahlreichen<br />
renommierten privaten und öffentlichen Sammlungen<br />
weltweit zu finden; unter anderem in der Sammlung des<br />
Museum of Everything, London, England, der<br />
Sammlung Helmut Zambo, Badenweiler, Deutschland,<br />
der Collection de l’Art Brut, Lausanne, Schweiz und<br />
dem LaM, Villeneuve-d'Ascq, Frankreich(Mehr Info).<br />
Heinrich Reisenbauer, Kürbisse, 2017, Acryl auf Leinwand, Foto © Privatstiftung - Künstler aus Gugging
KUNST.INVESTOR News<br />
FASZINIERENDES MATERIAL, NEU INTERPRETIERT<br />
Zeitgenössische österreichische ‚Kunstporzellankunst<br />
Anlässlich des 300-Jahr-Jubiläums von Wiener<br />
Porzellan zeigt das Dorotheum bis 6. Oktober <strong>2018</strong><br />
"KUNSTPORZELLANKUNST, eine von Edelbert Köb<br />
kuratierte Ausstellung mit Porzellan von elf<br />
zeitgenössischen österreichischen Künstlerinnen und<br />
Künstlern. Die Unikate und Kleinserien produzierte die<br />
Porzellanmanufaktur<br />
Augarten.<br />
Edelbert Köb über das Konzept: "Elf Künstlerinnen<br />
und Künstler haben sich der Aufgabe gestellt, über ihre<br />
Beziehung zu einem faszinierenden Material<br />
nachzudenken und Gestaltungsideen zu entwickeln -<br />
nicht als Designer oder Produktgestalter, sondern<br />
ausschließlich im und aus dem Kontext ihres bisherigen<br />
Werks. Eingeladen wurden bewusst Vertreter mehrerer<br />
Generationen, mit unterschiedlichen künstlerischen<br />
Ansätzen und medialen Schwerpunkten. Dazu kommen<br />
Rita Nowak und Christian Eisenberger mit reinen Fotound<br />
Videobeiträgen. Die für die Herstellung von<br />
Porzellan erforderliche hochkomplexe Technologie hat<br />
Künstler wie Andreas Fogarasi, Thomas Stimm und<br />
Otto Zitko/Michael Kienzer keineswegs gehindert,<br />
sondern inspiriert, ungewöhnliche Wege zu gehen.<br />
Andere wie Dorothee Golz, Plamen Dejanoff, Peter<br />
Kogler, Hans Kupelwieser und Hubert Scheibl suchten<br />
von Anfang an einen direkten Zugang zum Thema,<br />
indem sie die aktuelle Produktpalette historischer und<br />
moderner Formen zum Ausgangspunkt ihrer<br />
Überlegungen machten oder sich von<br />
Produktionsprozessen (etwa dem Garnieren) inspirieren<br />
ließen." (Foto: © Dorotheum)
KUNST.INVESTOR News<br />
Dorothee Golz (Mülheim an der Ruhr 1960 D geb.) "Ménage à trois"
KUNST.INVESTOR News<br />
Foto: © Robin Consult<br />
„Die großen Meister“<br />
Die bekanntesten Kunstwerke der Menschheit in einer Ausstellung<br />
Kunstvolles Vergnügen. Nicht weniger als die „53<br />
bedeutendsten Kunstwerke der Menschheit in einer<br />
Ausstellung” verspricht das Kunsterlebnis-Event „Die<br />
Großen Meister“ bis 2. Dezember in der Votivkirche.<br />
Neben den Prunkstücken der Schau, dem mehr als 5<br />
Meter hohen David in Originalgröße, Leonardo da<br />
Vincis „Mona Lisa“ und dem weltberühmten Fresko<br />
„Das Abendmahl“ werden 50 weitere berühmte<br />
Kunstwerke für jeden und in allen Facetten erlebbar<br />
macht. „Die großen Meister“ ist eine Weiterentwicklung<br />
der „Sixtinischen Kapelle“, die 2016 schon mehr als<br />
80.000 Besucher in die Votivkirche lockte. „Die großen<br />
Meister“ gehen aber noch einen Schritt weiter. Unter<br />
den gezeigten Schau-Objekten der Früh- und<br />
Hochrenaissance finden sich u.a. das 4 Meter breite<br />
Wandfresko „Jüngstes Gericht“ von Michelangelo,<br />
Botticellis „Geburt der Venus“, sowie die berühmten<br />
Fresken aus den Stanzen (Gemächern) des Vatikans,<br />
wie etwa„Die Schule von Athen“ (6 Meter breit/4 Meter<br />
hoch). Eingebettet sind die Kunstwerke in einem<br />
sakralen Raum, der wie eine Bühne aufgebaut ist und<br />
mit Nischen und Erkern ein vollständiges Eintauchen in<br />
diese Kunstwelt möglich macht.
KUNST.INVESTOR News<br />
Foto: © Friedrich Erhart<br />
NATUR :: STRUKTUR - Friedrich Erhart<br />
Die Arbeiten von Friedrich Erhart, ausgestattet mit<br />
großem stilistischen Wiedererkennungswert, sind von<br />
Einflüssen der klassischen Fine Art Fotografie als auch<br />
der abstrahierenden Malerei geprägt. Nicht die<br />
naturgetreue Wiedergabe ist für Erharts Fotoarbeiten<br />
ausschlaggebend, sondern er interpretiert das<br />
Gesehene mit seiner Kamera, indem er sie wie einen<br />
Lichtpinsel verwendet. Unschärfe, Schatten,<br />
Abstraktionen und vor allem flüchtige, oft chaotisch<br />
wirkende Bewegung sind seine unverwechselbaren<br />
Stilmerkmale. Auf der Suche nach wiederkehrenden<br />
Mustern und Strukturen ist Friedrich Erhart für diesen<br />
jüngsten Bilderzyklus zuletzt in der Natur fündig<br />
geworden. [‚Pool7-Galerie‘. Dauer: 18. Oktober bis 30.<br />
November <strong>2018</strong> - Foto: © Erhart]
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KUNST.INVESTOR News<br />
© Stefan Draschan<br />
Neue Kunsträume im Innenhof des Palais Kinsky<br />
Das Auktionshaus im Kinsky öffnet die eleganten<br />
Räume im 1. Innenhof des Palais Kinsky ab Herbst<br />
<strong>2018</strong> für innovative Ausstellungen nationaler und<br />
internationaler Künstlerinnen. In enger Zusammenarbeit<br />
mit renommierten Kuratoren entsteht so mitten im<br />
Zentrum von Wien ein neuer Schauplatz für<br />
Gegenwartskunst. Christoph la Garde,<br />
geschäftsführender Gesellschafter des Auktionshauses<br />
im Kinsky, möchte damit eine Initiative setzen: „Die<br />
Vielzahl an künstlerischen Ideen der Gegenwart<br />
überragt bei weitem die Möglichkeiten, die Galerien,<br />
Auktionen oder Messen bieten können. Mit den<br />
Ausstellungen im KUNSTRAUM im Kinsky wollen wir<br />
Künstlerinnen eine Plattform bieten, ihre Arbeiten<br />
einem breiten Publikum zu präsentieren. Nebe n<br />
unserem Kerngeschäft der Auktion, wollen wir ein Stück<br />
weit als Inkubator und hoffentlich auch als<br />
Karrierebeschleuniger für Künstlerinnen fun giere n,<br />
deren Werke wir zeigen.“ KUNSTRAUM im Kinsky<br />
startete im September <strong>2018</strong> mit einer von Angela Stief<br />
kuratierten Personale des neuen shooting star der<br />
jungen Kunst Stefan Draschan. (Foto: Auktionshaus ‚im<br />
Kinsky‘)
KUNST.INVESTOR News<br />
VIENNA ART WEEK <strong>2018</strong><br />
PROMISING PARADISE<br />
Von 19. bis 25. November <strong>2018</strong> dreht sich in Wien<br />
wieder alles um die Kunst: Promising Paradise lautet<br />
das vielversprechende Motto der diesjährigen VIENNA<br />
ART WEEK, die mit ihrem hochkarätigen Programm<br />
zwischen Klassik und Avantgarde die Kunststadt Wien<br />
ins Zentrum rückt. Ein dichter Veranstaltungsreigen mit<br />
rund 200 Veranstaltungen von 70 Programmpartnern<br />
laden einmal mehr ein, das reichhaltige<br />
Kunstgeschehen der Stadt zu entdecken. Die<br />
Doppeldeutigkeit des Begriffs Promising Paradise ist im<br />
programmatischen Titel der VIENNA ART WEEK<br />
Konzept: Geht es um ein vielversprechendes Paradies<br />
oder vielmehr um ein Paradies, das versprochen wird?<br />
Um ein „Paradise found“ oder ein „Paradise lost“? „Wir<br />
stellen die Frage, in welcher Weise sich die Kunst mit<br />
dem mythenumrankten Paradies-Begriff<br />
auseinandersetzt und welche Bilder mit dem Paradies<br />
verbunden werden, die letztendlich oft nur in der<br />
Abwesenheit eines existierenden Ortes zu bestehen<br />
scheinen“, so der künstlerische Leiter der VIENNA ART<br />
WEEK Robert Punkenhofer zur Idee der heurigen<br />
Kunstwoche. Die VIENNA ART WEEK wartet mit<br />
zahlreichen Programm-Highlights auf: Darunter der<br />
performative Interview-Marathon im MAK,<br />
Ausstellungseröffnungen,<br />
Performances,<br />
Sonderführungen, Talks und Diskussionen. Der mit<br />
großem Erfolg eingeführte Alternative Space Open<br />
House wird ebenso wieder Teil des Festivals sein wie<br />
der beim Publikum beliebte Open Studio Day, an dem<br />
rund 100 Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers<br />
öffnen. Zahlreiche Touren durch die Künstlerateliers,<br />
Artist-in-Residence-Studios, Galerien sowie zu<br />
Kunstprojekten im öffentlichen Raum laden<br />
Besucherinnen und Besucher hinter die Kulissen der<br />
Kunstproduktion ein. Zu den spannendsten Gästen der<br />
VIENNA ART WEEK zählen u.a. die renommierte New<br />
Yorker Performance-Spezialistin RoseLee Goldberg<br />
(USA), der Künstler Joep van Lieshout (NL), die<br />
Künstlerin Kaucyila Brook (USA) oder der Komponist<br />
und Schauspieler Christopher Chaplin (CH), der im<br />
Rahmen des performativen Interview-Marathons<br />
auftreten wird. Die VIENNA ART WEEK wird<br />
gemeinsam von den wichtigsten Ausstellungshäusern,<br />
Kunsträumen, Ausbildungsinstitutionen und Galerien<br />
der Stadt veranstaltet. Mit ihren hochqualitativen<br />
Programmen und Ideen tragen sie wesentlich zum<br />
Erfolg der Kunstwoche bei, die sich seit 2004 zu einem<br />
Fixpunkt im Kulturherbst der Stadt entwickelt hat und<br />
mit ihren rund 30.000 Gästen aus dem In- und Ausland<br />
die Bedeutung Wiens als Kunststadt hervorhebt. „Wir<br />
freuen uns jedes Jahr aufs Neue über die enorme<br />
Vielfalt an künstlerischen Beiträgen, die während der<br />
VIENNA ART WEEK geboten wird – ein Ereignis, das<br />
Wien zu einem idealen Ort für nationale und<br />
internationale Fachleute und Kunstinteressierte macht,<br />
sich zu treffen, auszutauschen und die<br />
unverwechselbare Atmosphäre der Stadt zu erleben“.<br />
so Martin Böhm, Präsident des Trägervereins Art<br />
Cluster Vienna.
KUNST.INVESTOR News<br />
HORST GLÄSKER- COMETARY, 2009, C-PRINT, DIASEC, 140 X 200 CM<br />
HORST GLÄSKER - HOMO LUDENS' NEUE FARBWELTEN<br />
Dresden- Die Kunsthalle Dresden, Bestandteil des<br />
Penck Hotels, zeigt rund 30 Farb- und Lichtarbeiten des<br />
1949 in Herford geborenen Künstlers Horst Gläsker.<br />
Die Ausstellung, die bis 21. November <strong>2018</strong> zu sehen<br />
ist, gibt Einblicke in die Vielfalt seiner abstrakten<br />
Malerei. Sie zeigt die Entwicklung des ehemaligen<br />
Gerhard Richter Schülers und Meisterschülers von K.O.<br />
Götz von den 1990er Jahren bis heute: großformatige<br />
Farbstreifenarbeiten, Abstrakt-ornamentales hinter<br />
Glas, Lichtzeichnungen, Tondi, die die Wirkung von<br />
Farbe im Rundbild konzentriert, bis zu digital<br />
bearbeiteten Pinselvariationen. Die Schau verdeutlicht<br />
die Lust an Farbe und die stetige Fortführung und<br />
Wandlung der nicht-gegenständlichen Malerei als Spiel<br />
zwischen Zufall und Steuerung. Als ein Typus, der im<br />
zweckfreien Spiel über Zufälle und Möglichkeiten Sinn<br />
findet, ist Gläsker Homo Ludens und der mit Farben<br />
und Licht spielende Mensch. Er schafft Landschaften<br />
und Galaxien voller facettierter und assoziativer Bilder.<br />
Gläsker steht damit quer zur aktuellen Kunst. Er tut,<br />
was Avantgarden derzeit verbieten: Er schwelgt einfach<br />
in Farben und entwickelt Sphären turbulenter Rot-Grün-<br />
Gelb-Spiele. Er imaginiert sich nicht ins moderne,<br />
politische oder konzeptuelle Leben, sondern schafft<br />
Gegenwelten mit dem sich auffaltenden Licht der<br />
Farben. Seine Arbeiten basieren auf einfachen Formen<br />
wie Kreis, Punkt, Viereck und Linie und in der<br />
Überlagerung von Farbmodulationen und Ornamentik.<br />
Horst Gläsker begreift die Abstraktion als Portrait.<br />
Foto: © Galerie Schultz Berlin
KUNST.INVESTOR News<br />
Foto: Lola Gonzàlez, Videostill aus "Veridis Quo", 2016<br />
Courtesy Lola Gonzàlez und Galerie Marcelle Alix, Paris<br />
Der Wert der Freiheit<br />
Welchen Stellenwert hat die Freiheit in unserer<br />
Gesellschaft heute? Werke von über fünfzig<br />
Künstlerinnen und Künstlern beleuchten dieses<br />
komplexe Thema aus psychologischer, sozialer,<br />
kultureller, religiöser, politischer und rechtlicher<br />
Perspektive. Die Schau zeigt mit überlappenden<br />
Themenbereichen und Querverbindungen ein Geflecht<br />
aus Abhängigkeiten und Wechselwirkungen: zwischen<br />
Mensch und Gesellschaft, Demokratie und Ökonomie,<br />
Arbeit und Freizeit, Körper und Geist, Natur und Kultur.<br />
Freiheit steht immer im Verhältnis zu anderen Faktoren<br />
und muss daher ständig neu verhandelt werden. Dabei<br />
wird deutlich, dass individuelle Selbstbestimmung stets<br />
auch mit sozialer Verantwortung verbunden ist. Mit<br />
Arbeiten von Zbynĕk Baladrán, Dara Birnbaum, The<br />
Centre for Postnormal Policy & Future Studies, Jordi<br />
Colomer, Carola Dertnig, Simon Dybbroe Møller, Harun<br />
Farocki, Karin Ferrari, Forensic Oceanography, John<br />
Gerrard, Johannes Gierlinger, Lola Gonzàlez, Johan<br />
Grimonprez, Igor Grubić, Eva Grubinger, Marlene<br />
Haring, Hiwa K, Leon Kahane, Šejla Kamerić,<br />
Alexander Kluge, Nina Könnemann, Laibach, Lars<br />
Laumann, Luiza Margan, Teresa Margolles, Isabella<br />
Celeste Maund, Anna Meyer, Aernout Mik, Matthias<br />
Noggler, Josip Novosel, Julian Oliver, Trevor Paglen,<br />
Christodoulos Panayiotou, Ivan Pardo, Oliver Ressler,<br />
Lili Reynaud-Dewar, Ashley Hans Scheirl, Christoph<br />
Schlingensief, Andreas Siekmann, Eva Stefani,<br />
Superflex, Pilvi Takala, Philipp Timischl, Milica Tomić,<br />
Betty Tompkins, Amalia Ulman, Kostis Velonis, Kara<br />
Walker, Stephen Willats, Anna Witt, Hannes Zebedin,<br />
Zentrum für politische Schönheit, Tobias Zielony und<br />
Artur Żmijeweski. Die Ausstellung ist bis 10. Februar<br />
2019 zu sehen. (Foto: © Belvedere 21)
KUNST.INVESTOR News<br />
Foto: © Kunstpresse<br />
DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREIS <strong>2018</strong><br />
Nominiert sind Azra Akšamija, Plamen Dejanoff, Judith Fegerl, Barbara Kapusta,<br />
Claudia Märzendorfer und Roman Pfeffer<br />
Der DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREIS ist ein<br />
mit 10.000 Euro dotierter Nominierungspreis, der<br />
jährlich von der Wiener Galeristin Dagmar Chobot und<br />
der Stiftungspartnerin Bildrecht, der<br />
Urheberrechtgesellschaft für Bildende Kunst, an eine/n<br />
zeitgenössische/n Bildhauer/in, die/der in Österreich<br />
lebt und arbeitet, vergeben wird. Als erster Preis seiner<br />
Art in Österreich ist er explizit dem Medium Skulptur<br />
gewidmet und berücksichtigt neben klassischen<br />
Zugängen auch experimentelle Ansätze und<br />
Installationen. Der Preis unterliegt keiner<br />
Altersbeschränkung. Eine Fachjury legt ihr Augenmerk<br />
auf künstlerische Positionen, die sich durch eine<br />
eigenständige Formensprache und eine<br />
nachvollziehbare Profilierung innerhalb der<br />
österreichischen Kunstszene auszeichnen oder deren<br />
öffentliche Wahrnehmung noch eine Verstärkung<br />
verdient. 2017 wurde Sofie Thorsen mit dem DAGMAR<br />
CHOBOT SKULPTURENPREIS ausgezeichnet.<br />
Der DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREIS <strong>2018</strong><br />
wird von der Preisstifterin Dagmar Chobot am 23.<br />
Oktober <strong>2018</strong> um 19 Uhr in Anwesenheit der<br />
NominatorInnen und Jurymitglieder im Leopold<br />
Museum Wien übergeben. Dagmar Chobot hat mit<br />
diesem Preis eine repräsentative und nachhaltige<br />
Förderung eines für sie maßgeblichen künstlerischen<br />
Mediums, das sie seit 1971 als Galeristin, Kuratorin und<br />
Sammlerin in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt, ins<br />
Leben gerufen. „Neben Qualität und technischem<br />
Können ehrt der Preis das innovative Potential, das in<br />
der österreichischen Bildhauerei, Plastik und<br />
Objektkunst augenscheinlich wird. Inzwischen ist der<br />
Skulpturenpreis etabliert, die vielen positiven<br />
Rückmeldungen bestätigen meine Initiative“,<br />
kommentiert Initiatorin und Preisstifterin Dagmar<br />
Chobot.
KUNST.INVESTOR News<br />
ICEP Charity Auktion <strong>2018</strong><br />
zugunsten der Berufsbildung in Zentralamerika & Ostafrika<br />
ICEP veranstaltet am 11. Oktober <strong>2018</strong> bereits zum 17.<br />
Mal alljährliche ICEP Charity Kunstauktion im Bank<br />
Austria Kunstforum. Zur Versteigerung kommen 86<br />
Kunstwerke österreichischer und internationaler<br />
Künstler wie Herbert Brandl, Gunter Damisch und<br />
Christina Gschwantner. Andrea Jungmann, Sotheby’s-<br />
Österreich-Geschäftsführerin und ICEP-<br />
Vorstandsmitglied wird auch heuer wieder als<br />
Auktionatorin für beste Stimmung im Saal sorgen. Der<br />
Erlös des Abends kommt der ICEP Berufsbildung in<br />
Afrika und Zentralamerika zugute. ICEP fördert<br />
Berufsbildung in Entwicklungsländern, die sich am<br />
Bedarf der lokalen Wirtschaft orientiert und die<br />
Chancen von Menschen am Arbeitsmarkt verbessert. In<br />
Entwicklungsländern ist der Bevölkerungsanteil von<br />
Jugendlichen hoch und die Nachfrage nach beruflicher<br />
Ausbildung enorm. Aufgrund schlecht ausgebildeter<br />
Lehrer, mangelhaftem Lehrmaterial und der fehlenden<br />
Ausrichtung der Ausbildung am Bedarf der lokalen<br />
Wirtschaft sind die Chancen auf eine qualifizierte<br />
Anstellung oder auf die erfolgreiche Gru ndung eines<br />
eigenen Unternehmens gering. Gemeinsam mit<br />
Partnern in Ostafrika und Zentralamerika unterstu tzt<br />
ICEP Berufsbildungszentren dabei, bessere und von<br />
den Unternehmen nachgefragte Ausbildungen<br />
anzubieten. Dabei werden die didaktischen und<br />
pädagogischen Strukturen u berarbeitet und die<br />
Zusammenarbeit mit Unternehmen und der öffentlichen<br />
Verwaltung gestärkt. ICEP setzt zudem auf den<br />
Austausch von Knowhow zwischen den<br />
Ausbildungszentren, um die Qualität der Berufsbildung<br />
in der Projektregion langfristig abzusichern.
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Philip Guston, ohne Titel, 1957, Öl auf Papier auf Hartfaserplatte, 63,5 x 88,9 cm, erzielter Preis € 470.860<br />
Traditionell stark!<br />
Resümee erstes Auktionshalbjahr <strong>2018</strong> im Dorotheum<br />
Nach dem besten Geschäftsjahr in der Geschichte des<br />
Dorotheum konnte das Auktionshaus auch <strong>2018</strong> ein<br />
hervorragendes erstes Halbjahr für sich verbuchen.<br />
Zeitgenössische Kunst brillierte im ersten Halbjahr<br />
<strong>2018</strong>, mit vielen Preisen weit über den Erwartungen.<br />
Bei der Auktion am 16. Mai erreichte das aus der<br />
Sammlung des Objektkünstlers Gianni Colombo<br />
stammende Wandobjekt „Untitled (Escritura)“ des<br />
Brasilianers Jesús Rafael Soto 491.000 Euro. Zwei<br />
Versionen von Lucio Fontanas berühmten „Concetto<br />
spaziale“ aus den 1960er Jahren wechselten für<br />
552.000 und 539.800 Euro ihre Besitzer. Eine<br />
unbetitelte Arbeit des US-amerikanischen abstrakten<br />
Expressionisten Philip Guston kam auf ausgezeichnete<br />
470.860 Euro. Nach dem Weltrekord im Vorjahr für<br />
Emilio Vedova setzte das Dorotheum mit 430.000 bzw.<br />
234.800 Euro für zwei Arbeiten dieses Künstlers<br />
weitere Maßstäbe für dessen Marktwert.
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Artemisia Gentileschi (1593-1653) Lucretia, Schätzwert € 500.000-700.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
ARTEMISIA-GENTILESCHI-BILD IM DOROTHEUM<br />
„Lucretia“ von einer der ersten Malerinnen der Kunstgeschichte<br />
erstmals in Auktion(Alte Meister, Dienstag, 23. Oktober <strong>2018</strong><br />
Es ist eine Sensation: Eines der extrem seltenen und<br />
begehrten Gemälde der italienischen Barockmalerin<br />
Artemisia Gentileschi, „Lucretia“, offeriert das<br />
Dorotheum in seiner Auktionswoche im Oktober (23. bis<br />
25. 10. <strong>2018</strong>). Das zwischen 500.000 und 700.000 Euro<br />
taxierte Bild befand sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
in ein und derselben Privatsammlung und gelangt nun<br />
zum ersten Mal in seiner Geschichte in eine Auktion.<br />
„Lucretia“ zeigt den Moment, bevor sich die römische<br />
Aristokratin nach der Vergewaltigung durch Tarquinius<br />
erdolcht. Diese Geschichte aus dem 6. Jahrhundert v.<br />
Chr. gehört zum Gründungsmythos Roms. Lucretia gilt<br />
als Beispiel für Tugendhaftigkeit.<br />
Alte Meisterin: Artemisia Gentileschi, eine der – im 20.<br />
Jahrhundert wiederentdeckten –- wenigen bekannten<br />
alten Meisterinnen und eine der ersten in die<br />
Kunstgeschichtsschreibung eingegangenen Malerinnen<br />
(1593 – 1653) war Schöpferin kraftvoller heroischer<br />
Frauen der antiken und christlichen Mythologie. Ihr<br />
außergewöhnliches, bewegtes Leben als Frau wie als<br />
Malerin machte sie zu einer Berühmtheit jener Zeit. und<br />
ist besonders heute Thema von Filmen und Büchern.<br />
Gewaltdarstellungen reflektieren auch Gentileschis<br />
eigene Gewalterfahrung. Als Opfer sexuellen<br />
Missbrauchs im Alter von 16 Jahren brachten sie und<br />
ihr Vater, ganz unüblich damals, ihren Peiniger vor<br />
Gericht. Wiederentdeckte Protokolle dokumentieren,<br />
dass sie einen für die damalige Zeit bespiellosen, für<br />
sie grauenvollen und demütigenden Prozess<br />
durchstehen musste. Stilistisch entwickelte Artemisia<br />
Gentileschi innovative Bildfindungen: In der Nachfolge<br />
des Malers Caravaggio zählten Realismus, Dramatik<br />
bei Thema und Darstellung sowie das Chiaroscuro, der<br />
starke Kontrast von Hell und Dunkel, Licht und<br />
Schatten. Foto:©v Dorotheum
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Anthonis van Dyck (1599 - 1641) Bildnis einer Dame mit einem Papagei, Öl auf Holz, 121 x 88 cm, Schätzwert € 300.000 - 500.000<br />
Auktion Alte Meister, 23. Oktober <strong>2018</strong>
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
DAMENWAHL<br />
23. - 25. Oktober <strong>2018</strong>: Auktionswoche mit Alten Meistern,<br />
Gemälden des 19. Jahrhunderts, Antiquitäten und Juwelen<br />
Marktsensationen von Artemisia Gentileschi, Anthonis van Dyck u. v. a.<br />
Vom 23. bis 25. Oktober <strong>2018</strong> heißt es in der großen Auktionswoche des Dorotheum ´Bühne frei´ für Alte Meister sowie<br />
Gemälde des 19. Jahrhunderts, für Antiquitäten und erlesene Juwelen. Ob heroisch, romantisch oder himmlisch:<br />
Diesmal stehen Frauen nicht nur als Bildmotiv im Mittelpunkt, sondern auch als Künstlerinnen. Außergewöhnlich und<br />
eine Seltenheit bei der Auktion Alte Meister am 23. Oktober <strong>2018</strong> ist das Bildnis der Lucretia, dramatisch in Szene<br />
gesetzt von Artemisia Gentileschi, einer der ersten in die Kunstgeschichtsschreibung eingegangenen Malerinnen. Das<br />
Gemälde wird erstmals in einer Auktion angeboten (Schätzwert € 500.000 – 700.000, siehe Link zur Pressinformation).<br />
Aus derselben europäischen Privatsammlung wie das Gemälde von A. Gentileschi kommt weitere Lucretia-Darstellung<br />
einer alten Meisterin, und zwar der Neapolitanerin Diana de Rosa.<br />
Dame mit Geheimnis: Als ebenso sensationell darf<br />
man auch ein Porträt von Anthonis van Dyck einstufen.<br />
Sein „Damenbildnis mit Papagei“ stellt einen bis dato<br />
nicht dokumentierten Neuzugang zum Werkkorpus des<br />
berühmten, durch Rubens‘ Unterstützung zum<br />
gefragtesten Porträtmaler Europas zählenden Künstlers<br />
dar. Besonders in den Details, etwa der Halskrause,<br />
durch die der Stoff darunter durchschimmert, zeigt sich<br />
die Meisterschaft des Malers. Über die Identität der<br />
Dame mit zwei unterschiedlich gefärbten Augen kann<br />
nur spekuliert werden, eventuell handelt es sich bei der<br />
Dargestellten um die Ehefrau eines der ehemaligen<br />
Besitzer des Bildes. Das auf Holz gemalte Bildnis ist in<br />
perfektem Zustand (€ 300.000 – 500.000).Drei Größen<br />
der Bologneser Malerei geben ebenfalls ihr Stelldichein:<br />
Donato Creti – mit „Christus im Haus mit Maria und<br />
Martha“ – Guido Reni („Fortuna mit Geldbeutel“) und<br />
Guiseppe Maria Crespi („Die büßende Maria<br />
Magdalena“) vereinen klassische Idealität mit<br />
Naturalismus (€ 80.000 – 120.000, € 300.000 –<br />
400.000, € 150.000 – 200.000).Der Name Brueghel<br />
darf in keiner Altmeister-Auktion fehlen.<br />
Bemerkenswertes Detail bei einem<br />
„Blumenarrangement in einem Korb mit Tazza“, gemalt<br />
von Jan Brueghel II.: Es zeigt Blumen, die zu ganz<br />
unterschiedlichen Jahreszeiten blühen. Sie zusammen<br />
in einem Bouquet zu sehen, ist aus botanischer Sicht<br />
unmöglich (€ 180.000 – 250.000). Sein Vater, Jan<br />
Brueghel I., hat sich indes einer nicht ganz so<br />
dekorativen, aber nicht weniger faszinierenden<br />
Thematik gewidmet: In seiner auf Kupfer gemalten 26 x<br />
36 cm großen „Hölle“, einer düster-grellen Szenerie,<br />
werden die Sünder in allen Varianten bestraft (€<br />
250.000 – 350.000). Diverse verrätselte Stillleben setzt<br />
die 1608 datierte „Allegorie des Winters“ von Sebastian<br />
Vrancx mit einer Landschaftsszene in spannenden<br />
Zusammenhang (€ 140.000 – 180.000).
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Süße Träume- Auktion Gemälde des 19.<br />
Jahrhunderts 24. Oktober <strong>2018</strong>: Gleich zwei<br />
bedeutende Bilder von Ferdinand Georg Waldmüller,<br />
die „Briefleserin“ und die „Kinderzärtlichkeit“, stehen bei<br />
der Dorotheum-Auktion Gemälde des 19. Jahrhunderts<br />
am 24. Oktober <strong>2018</strong> im Rampenlicht. Waldmüller<br />
erweist sich bei der „Briefleserin“ als Meister der<br />
Lichtregie: Das Bild befindet sich seit den 1950er<br />
Jahren in deutschem Privatbesitz (€ 280.000 –<br />
350.000, „Kinderzärtlichkeit“ € 140.000 – 180.000).<br />
Rote Farben: Von einem u. a. in der Tretjakov Galerie<br />
in Moskau und in der Eremitage in St. Petersburg sowie<br />
in den größten Museen der ehemaligen UdSSR<br />
vertretenen russischen Landschafts-, Porträt- und<br />
Genremaler Maler Abram Efimovich Arkhipov (1862 –<br />
1930), stammt „Bauersfrau im roten Kleid“. Arkhipov<br />
arbeitete seit 1916 an seinem Lieblingsthema:<br />
Bäuerinnen in Rot. Rot als Ausdruck des Schönen, als<br />
schöne Farbe schlechthin, ist eine im volkstümlichen<br />
russischen Bewusstsein verankerte Vorstellung. Der<br />
Malstil, die Art der Darstellung der Person und die<br />
Kleidungsdetails weisen auf die Entstehung des Bildes<br />
um 1920 hin. Arkhipov war aktives Mitglied der<br />
Genossenschaft für Wanderausstellungen, der Union<br />
der russischen Künstler und der Assoziation der<br />
Künstler des revolutionären Russlands. Die deutschen<br />
Besitzer erhielten das Bild in den 1970er Jahren als<br />
Geschenk der Regierung der UdSSR (€ 150.000 –<br />
250.000).<br />
Schönheiten: In die Belle-Époque entführen John<br />
William Godward und Vittorio Matteo Corcos. Godward<br />
gilt als einer der besten klassischen Historienmaler des<br />
19. Jahrhunderts, mit direkten Bezügen zur griechischrömischen<br />
Antike. Das Mittelmeer im Hintergrund und<br />
der tiefblaue Himmel sind Elemente, die regelmäßig in<br />
Godwards opulenten Bildern - so auch in „Süße<br />
Träume“, im Porträt einer jungen römischen Schönheit -<br />
auftauchen (€ 160.000 – 180.000). Vittorio Matteo<br />
Corcos, bereits zu Lebzeiten tituliert als der „Maler der<br />
hübschen jungen Frauen“, hält in „Dis-moi tout!“<br />
(„Erzähle mir alles!“) einen gefühlvollen Moment fest.<br />
Eine junge Dame blickt auf ein Schiff in der Ferne, das<br />
ihren Liebsten davonführt, während ihre Freundin ihre<br />
Hand hält (€ 200.000 – 300.000).<br />
Das Bild hat eine interessante Geschichte: Als<br />
Corcos es im Jahr 1883 malte, arbeitete er für den<br />
französischen Kunsthändler Adolphe Goupil. Dessen<br />
Galerie wurde 1861 gegründet und später in Boussod<br />
und Valadon umbenannt. Theo van Gogh, Vincents<br />
Bruder, kaufte das Bild für die Galerie Goupil<br />
gemeinsam mit dem Gegenstück "Nous verrons!" („Wir<br />
werden sehen!“). Beide Gemälde wurden nacheinander<br />
an einen amerikanischen Kunsthändler verkauft. 1884<br />
ließ die Galerie Boussod, Valadon & Cie farbige<br />
Reproduktionen der beiden Gemälde anfertigen, um so<br />
ein größeres Publikum zu erreichen. So erregte Corcos<br />
internationale Aufmerksamkeit unter der wachsenden<br />
Schicht reicher, amerikanischer Kunstsammler, die<br />
Paris besuchten. Unter den weiteren Künstlern der<br />
Auktion: Olga Wisinger-Florian, Ivan K. Aivazovsky,<br />
Giuseppe De Nittis, Ipolito Caffi, Rudolf Ernst….<br />
.Formschön- Antiquitäten-Auktion 25. Oktober<br />
<strong>2018</strong>: Antikes Silber, Glas und Porzellan sowie<br />
historische Möbel, etwa ein Empire Nähtischchen,<br />
werden in der Antiquitäten-Auktion am 25. Oktober<br />
<strong>2018</strong> versteigert. Im Bereich Porzellan überzeugt u. a.<br />
eine für die Weltausstellung in Paris 1900 gefertigte<br />
KPM-Deckelvase. Sie wurde von Paul Miethe, dem<br />
Malereivorsteher der Porzellanmanufaktur, mittels so<br />
genannter Weichmalerei, einer besonderen Art der<br />
Berliner Blumenmalerei, verziert (€ 70.000 – 120.000).<br />
Highlight bei den Juwelen am 24. Oktober <strong>2018</strong>: Ein<br />
von A. E. Köchert gefertigtes Diamantdiadem aus dem<br />
Hause Habsburg. Das mit insgesamt 40 ct. Diamanten<br />
besetzte Stück ist in sieben Broschen teilbar (€ 60.000<br />
– 120.000, siehe Link zur Presseinformation).<br />
Foto: © Dorotheum
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
John William Godward (1862 - 1922) Sweet dreams, 1904, Öl auf Leinwand, 56 x 42,5 cm, Schätzwert € 160.000 - 180.000<br />
Auktion Gemälde des 19. Jahrhunderts, 24. Oktober <strong>2018</strong>
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Jan Brueghel II. (1601 - 1678) Blumenarrangement in einem Korb mit Tazza, Öl auf Holz, 59 x 86,5 cm, Schätzwert € 180.000 - 250.000,<br />
Auktion Alte Meister, 23. Oktober <strong>2018</strong>
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
A. E. Köchert, Kaiserliches<br />
Hochzeitsdiadem mit Diamanten,<br />
zusammen ca. 40 ct., Anfertigung im<br />
Auftrag der Erzherzogin Marie Valerie<br />
von Österreich anlässlich der Hochzeit<br />
ihrer Tochter Erzherzogin Hedwig mit<br />
Bernhard Graf zu Stolberg-Stolberg,<br />
Arbeit um 1918, das Diadem ist auch<br />
in 7 Broschen teilbar, dazu 3<br />
handschriftliche Karten. signiert<br />
Hedwig Gräfin zu Stolberg- Stolberg.<br />
Schätzwert € 60.000 - 120.000<br />
HABSBURGISCHES HOCHZEITSDIADEM<br />
Diamantdiadem, ein Präsent von Sisi-Tochter Erzherzogin Marie Valerie,<br />
bei Dorotheum-Auktion am 24. Oktober <strong>2018</strong><br />
Ein hochkarätiges Geschenk machte Erzherzogin Marie Valerie, Tochter von Kaiserin Elisabeth von Österreich und<br />
Kaiser Franz Joseph, ihrer Tochter Hedwig anlässlich ihrer Vermählung am 24. April 1918. Der k. u. K. Hof- und<br />
Kammerjuwelier A. E. Köchert in Wien fertigte ein Diadem mit ca. 40 ct. Diamanten, das in insgesamt sieben Broschen<br />
geteilt werden kann. Mit einem Schätzwert von 60.000 bis 120.000 Euro gelangt dieses kaiserliche Hochzeitsdiadem<br />
am 24. Oktober <strong>2018</strong> im Dorotheum Wien zur Auktion.<br />
Marie Valerie war die jüngste Tochter von Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph. Als ihre Tochter Erzherzogin<br />
Hedwig (Marie Valerie nannte sie später in ihrem Tagebuch diejenige, die den gewissen Funken des herzoglich<br />
bayrischen Blutes in sich habe) am 24. April 1918 Bernhard Graf zu Stolberg-Stolberg heiratete, beauftragte sie das<br />
Haus Köchert für die Anfertigung dieses Diadems. Aus der Werkstatt von Köchert stammte übrigens noch ein<br />
kaiserliches Schmuckstück, das sehr erfolgreich bei einer Dorotheum-Auktion versteigert wurde: 202.800 Euro war<br />
einem Bieter jene Brosche wert, die Kaiser Franz Joseph seiner Freundin Katharina Schratt einst zum Geschenk<br />
machte. Auf ihrer Visitkarte und ebenfalls beiliegenden Zettelchen bestätigte die nunmehrige Hedwig Gräfin zu<br />
Stolberg-Stolberg (Bad Ischl 1896 - 1970 Hall in Tirol) die Herkunftsgeschichte zu diesem Diadem.<br />
Dorotheum-Expertin Astrid Fialka-Herics ist von der Multifunktionalität und vom Originalzustand dieses kaiserlichen<br />
Diadems beeindruckt: „Nur ganz selten gelangen derartige Kronjuwelen, die davor noch nie am Markt präsentiert<br />
wurden, zum Verkauf“. „Die Form wirkt“, so die Expertin, „den historischen Ereignissen der vorangegangenen Jahre<br />
angepasst, fast bescheiden, es stellt die Trägerin in den Vordergrund. Ein absolutes Spitzenstück vom führenden<br />
Juwelier des österreichischen Kaiserhauses.“ Foto: Dorotheum
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />
Die 8. Kunstauktion der ‚Ressler Kunst<br />
Auktionen‘ ist geschlagen!<br />
Bei der Versteigerung am Abend des 24. September <strong>2018</strong> in der Galerie OstLicht<br />
wurde eine gute Verkaufsrate von 55 % erzielt. Ein Wermutstropfen war, dass einige<br />
der mit höchsten Erwartungen verbundenen Werke unverkauft geblieben sind, wie<br />
etwa Max Weilers „Chromoxydgrün“ aus 1977. Auf der anderen Seite gab es einige<br />
wirklich überraschende Zuschläge: Hubert Scheibls „Imbat“ wurde auf € 35.000<br />
(Kaufpreis € 45.000) gesteigert, Martha Jungwirths frühe Papierarbeit ging nach<br />
einem intensiven Bietgefecht zwischen mehreren Telefonen und dem Saal von €<br />
6.500 auf € 21.000 (26.000). Ähnlich dramatisch ging es bei Hermann Nitschs<br />
„Herodiade“ zu. Das Schüttbild aus dem Bühnenbild der Staatsoper wurde von €<br />
4.000 auf 11.000 (14.000) gesteigert. Die Werke von Hermann Nitsch waren ganz<br />
generell sehr gut nachgefragt. Ein Schüttbild erzielte € 32.000 (41.000), die<br />
dreiteilige, überarbeitete Grafik „Grablegung“ wurde auf € 16.000 (22.500) gesteigert.<br />
Auch Hans Staudacher war einmal öfter sehr gut nachgefragt: Alle seine Bilder<br />
fanden Käufer, teils klar über den Ausrufpreisen. Auch der „Flughafen“ von Carl<br />
Unger fand einen Liebhaber: Er reüssierte um € 23.000 (29.500). Auch das<br />
Fensterbild von Roland Goeschl wird künftig an einer neuen Adresse hängen, der<br />
Zuschlag erfolgte bei € 14.000 (18.000). Lange wurden die frühen, aktionistischen<br />
Bilder von Adolf Frohner vom Markt verschmäht. Das ist jetzt endlich anders: Die<br />
beiden Arbeiten in der Auktion erzielten € 10.000 (13.000) und 18.000 (23.000). Die<br />
„Rote Hose“ von Erwin Wurm wurde auf € 17.000 (21.500) gesteigert, ebenfalls ein<br />
vergleichsweise sehr hoher Wert. Eine kleine frühe Zeichnung von Franz West<br />
verdoppelte ihre Vorgabe von € 8.000 auf € 15.000 (19.500). (Foto: © Ressler kunst<br />
Auktionen)<br />
Erwin Wurm, ohne Titel (Rote Hose), Stoffhose<br />
über Stahlblechröhre, MDF Sockel, Plexiglas-Haube,<br />
H: 185 cm hoch, 1993, verkauft um € 21.590<br />
Carl Unger, Flughafen, Öl auf Leinwand, 85 x 195 cm, 1977, verkauft um € 29.670
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />
Hubert Scheibl, Imbat, Öl auf Leinwand, 195,5 x 140,5 cm, 1996, verkauft um € 45.150
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />
Hermann Nitsch, Schüttbild mit Malhemd, Acryl auf Jute, 201 x 300 cm, 1990, verkauft um € 41.280
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />
Franz West, ohne Titel, Mischtechnik auf Papier, 14,8 x 21 cm, 1972, verkauft um € 19.530
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />
Adolf Frohner, ohne Titel, Öl auf Leinwand, 159 x 133 cm, 1960/61, verkauft um € 23.220
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen<br />
Martha Jungwirth, ohne Titel, Mischtechnik auf Karton, 72 x 102 cm, 1975, verkauft um € 26.250
KUNST.INVESTOR Belvedere<br />
Portrait Donna Huanca, © Adrian Parvulescu
KUNST.INVESTOR Belvedere<br />
Donna Huanca EPITHELIAL ECHO, 2016, © Julia Stoschek Collection<br />
DONNA HUANCA.<br />
PIEDRA QUEMADA<br />
Mit Donna Huanca lädt das Belvedere eine<br />
aufstrebende Künstlerin ein, in den historischen<br />
Räumen des Hauses einen multisensorischen<br />
Kosmos aus Skulptur, Malerei, Videoarbeiten, Klangund<br />
Geruchselementen, sowie Liveperformances zu<br />
erschaffen. Die bolivianisch-amerikanische Künstlerin<br />
führt Besucherinnen und Besucher vom artifiziellen<br />
Licht hin zur Dunkelheit. In ihrer Inszenierung stellt<br />
Donna Huanca im ehemaligen Privatbereich des<br />
Prinzen Eugen von Savoyen der selbstbewussten<br />
Zurschaustellung männlicher Macht und Potenz ein<br />
weibliches Universum gegenüber. Das barocke Schloss<br />
wird Schauplatz einer Reise, die als Weg vom Hellen<br />
ins Dunkle symbolisch für die Bewegung von<br />
oberflächlicher Wahrnehmung zu Einsicht und<br />
Erkenntnis führt. Stella Rollig, Generaldirektorin des<br />
Belvedere und Kuratorin der Ausstellung, über ihre<br />
Beweggründe, dieses innovative Projekt zu zeigen:<br />
„Das Renommee und die Anziehungskraft des<br />
Belvedere sehen wir auch als Auftrag, experimentellen<br />
Künstlerinnen und Künstlern am Anfang ihrer Karriere<br />
eine große Bühne zu geben. Es ist gerade das<br />
Flüchtige in Donna Huancas Arbeit, das Vergängliche,<br />
das ich mit dem historischen Bauwerk in einen<br />
spannenden Kontrast setzen wollte. In einer Zeit, in der<br />
darstellende Mittel in der bildenden Kunst große<br />
Bedeutung haben, ist Huanca aktuell ebenso radikal<br />
und wegweisend wie Tino Sehgal in den Nullerjahren.“<br />
Modelle, deren Körper mit Farben und textilen<br />
Elementen gestaltet sind, bewegen sich, lebenden<br />
Bildern gleich, konzentriert und meditativ durch die<br />
Ausstellung. Sie werden mit historischen Pendants in<br />
Form von lebensgroßen weißen weiblichen Skulpturen<br />
konfrontiert. Ein Klangteppich unterstreicht den<br />
meditativen Charakter der multisensorischen<br />
Szenerien. Der ephemere Charakter der Performances<br />
steht im unmittelbaren Dialog mit den Gemälden und<br />
Plastiken, die konstanter Bestandteil der Schau sind.<br />
Diese Gegenüberstellung von klassischer Skulptur und<br />
Liveperformance erzeugt ein Spannungsfeld zwischen<br />
Statik und Bewegung, Vergangenheit und Gegenwart.
KUNST.INVESTOR Belvedere<br />
Die an den Wänden hinterlassenen Farbspuren der<br />
Modelle machen Zeit sichtbar und sorgen für eine<br />
kontinuierliche Transformation des Raums. „Raum ist<br />
aktivierbare Vergänglichkeit. Darin sehe ich die<br />
Bedeutung der Modelle: Sie sind Vermittler eines<br />
flüchtigen Prozesses, bei dem Raum gemorpht und<br />
entwickelt wird. Für die Dauer der Ausstellung<br />
existieren die Modelle als ein Atmungssystem, das sich<br />
um Zeitlichkeit und Dekonstruktion dreht. Sie vernarben<br />
den Raum und lassen danach die Umgebung<br />
verändert zurück“, so Donna Huanca. Modelle als<br />
„Originalgemälde“: Die Künstlerin bezeichnet ihre<br />
Modelle als „Originalgemälde“. Sie fertigt von ihnen<br />
Fotografien an und überträgt diese auf Leinwandbilder,<br />
die sie im Anschluss nochmals mit Farbe überarbeitet.<br />
Dabei greift Huanca jene Farben und Formen wieder<br />
auf, die sie auf die nackten Körper der Performerinnen<br />
gemalt hat. So entsteht eine tatsächliche Verbindung<br />
zwischen Bildern und Performerinnen. Die menschliche<br />
Gestalt kehrt auch in ihren Plastiken und Assemblagen<br />
wieder. In der Wahl ihrer Materialien, wie Samt, Latex<br />
oder Leder, verweist Huanca auf die Vergänglichkeit<br />
körperhafter Existenz. Ihre Videoarbeiten lenken die<br />
Aufmerksamkeit auf die menschliche Haut als<br />
vielschichtige Oberfläche, durch die wir die Welt<br />
erfahren. Durch das Verschmelzen von Modell, Farbe<br />
und Materialien in Nahaufnahmen entstehen sich<br />
bewegende Bilder. Der Titel Piedra Quemada, frei<br />
übersetzt mit „brennender oder verbrannter Stein“,<br />
verweist auf Huancas Auseinandersetzung mit ihrer<br />
bolivianischen Herkunft und den Weltvorstellungen der<br />
Inka. Die widersprüchliche Kombination der beiden<br />
Begriffe „piedra“ und „quemada“ thematisiert die<br />
Dualität, die sich durch das gesamte<br />
Ausstellungskonzept zieht: Helligkeit versus<br />
Dunkelheit, Unwissenheit versus Weisheit, Jugend<br />
versus Alter. Diese Gegensätze sind wichtige Aspekte<br />
ihrer Arbeit. Sie finden sich auch in den Fresken des<br />
Belvedere wieder. Huanca bezieht sich in ihrer Arbeit in<br />
vielerlei Hinsicht auf das Gebäude.<br />
So entdeckt man etwa Szenen und Motive von<br />
Übergang und Wandel in Huancas Arbeiten ebenso wie<br />
in den Räumlichkeiten des ehemaligen Lustschlosses.<br />
Ausgehend von den Besonderheiten der barocken<br />
Architektur gestaltet die Künstlerin die Abfolge ihrer<br />
Arbeiten analog zum spiegelgleichen Grundriss des<br />
Gebäudes symmetrisch vom Marmorsaal aus. Donna<br />
Huanca, 1980 in Chicago geboren, studierte Malerei an<br />
der Städelschule in Frankfurt am Main, der Skowhegan<br />
School of Painting and Sculpture in Maine und der<br />
University of Houston in Texas. Piedra Quemada ist<br />
Donna Huancas erste große Einzelpräsentation in<br />
Österreich, bisherige Museumsausstellungen fanden<br />
etwa 2016 in der Zabludowicz Collection in London<br />
oder <strong>2018</strong> im Yuz Museum in Schanghai statt. Die<br />
Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin. Ihr<br />
multidisziplinäres Schaffen verbindet Elemente aus<br />
Musik, Performance oder Malerei und umkreist die<br />
Themen Weiblichkeit und Geschlechteridentitäten<br />
sowie die damit verbundenen Stereotype und<br />
Vorurteile. Die Beschäftigung mit dem menschlichen<br />
Körper, seiner Präsenz im Raum, sowie sein Einsatz<br />
als Material und Medium der Kunst sind zentrale<br />
Aspekte in Huancas multidisziplinären Werken.<br />
Wiederkehrend in ihren Arbeiten ist auch der Bezug auf<br />
ihre bolivianischen Wurzeln, den sie unter anderem<br />
über Elemente wie Wall Rubbing oder die<br />
Körperbemalung herstellt. „Was ich an meinen Arbeiten<br />
besonders mag, ist das Erleben der Performance,<br />
diesen Augenblick, in dem man noch nicht weiß, wo die<br />
Grenzen liegen, wo sich alles abspielen wird, ob man<br />
den Performerinnen nahekommen kann oder nicht. Ich<br />
mag diese unangenehme Spannung, die aus der<br />
Situation des Live Events entsteht.“ (Donna Huanca) – [<br />
Belvedere. Dauer 6. Jänner 2019 – Foto: © Belvedere]
KUNST.INVESTOR Belvedere<br />
Ausstellungsansicht Donna Huanca. Piedra Quemada, Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien
KUNST.INVESTOR Belvedere<br />
Donna Huanca, Scar Cymbals, 2016, © courtesy the artist and Peres Projects, Berlin
KUNST.INVESTOR Belvedere<br />
Ausstellungsansicht Donna Huanca. Piedra Quemada, Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Badrinath Pandit, undatiert, Kat.Nr. 1-0015, Shaligram, Natürliche Pigmente auf Papier/natural<br />
pigments on paper, 11,2 x 14 cm, © Alexander Gorlizki<br />
Alexander Gorlizki, <strong>2018</strong>, Kat.Nr. <strong>2018</strong>-008, A Change of Fortunes, Pigment und Gold auf Papier/pigment<br />
and gold on paper, 37,6 x 39 cm, © Alexander Gorlizki
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
“living a dream...”<br />
Alexander Gorlizki/ magic markings/ Gugging artists<br />
„Als produktiver Tagträumer, der medienübergreifend<br />
arbeitet, beziehe ich die meisten meiner eigenen<br />
kreativen Arbeiten auf die eine oder andere Weise auf<br />
die Zeichnung. Es ist eine eigentümliche Tätigkeit, die<br />
im Entdecken und Nachdenken über die materielle Welt<br />
verwurzelt ist, aber auch unbewusste Impulse, Formen<br />
und Muster an die Oberfläche sprudeln lässt.“<br />
(Alexander Gorlizki)<br />
Die Ausstellung “living a dream…” ist an sich schon ein<br />
Traum, in dem Grenzen verschwimmen und<br />
überraschende, neue Verbindungen entstehen.<br />
Alexander Gorlizki präsentiert neben Elementen aus<br />
seiner eigenen Arbeit und einer Gruppe der „Magic<br />
Markings“ – seine Sammlung frühindischer mystischer<br />
und volkstümlicher Zeichnungen – auch eine Auswahl<br />
an Kunstwerken der Gugginger Künstler. Diese drei<br />
unterschiedlichen Werkgruppen lassen kreative<br />
Beziehungen erkennen, die über Geschichte,<br />
Geographie, Glaubenssysteme und Ästhetik<br />
hinausgehen. Alexander Gorlizki ist vor allem für seine<br />
Arbeiten, die auf traditionellen indischen<br />
Miniaturmalereien basieren, bekannt. Seine Faszination<br />
für diese 700 Jahre alte Tradition liegt zum Teil in der<br />
Ambivalenz zwischen der Darstellung des Alltäglichen<br />
und des Mythischen und Wundersamen. Das<br />
Miteinander von Erhabenem und Prosaischem wird oft<br />
mit einer schelmischen Verspieltheit, aber immer mit<br />
einer makellosen, rigorosen Technik erreicht. Seit 1996<br />
arbeitet Gorlizki mit Riyaz Uddin, einem der<br />
bedeutendsten Miniaturmaler seiner Generation, in<br />
einem von ihm gegründeten Atelier in Jaipur, Indien.<br />
Seit 1996 arbeitet er zusammen mit Riyaz Uddin, einem<br />
der bedeutendsten Maler seiner Generation, in einem<br />
Atelier in Jaipur, Indien. Während Gorlizki die Bilder<br />
konzipiert und entwirft, geben Riyaz und seine<br />
Assistenten die Werke mit erstaunlichem Geschick<br />
wieder und lassen ihm die Freiheit, Erzählungen, Bilder<br />
und Formen zu schaffen, die in die jahrhundertealte<br />
Tradition integriert sind. Die Werke der „Magic<br />
Markings“-Kollektion bestehen aus Diagrammen,<br />
Gebeten und Entwürfen, die auf Hindu, Jain und<br />
tantrischer Kosmologie basieren. Obwohl das Thema in<br />
vielen Fällen esoterisch und mystisch ist, ist die<br />
Bildsprache überraschend vertraut und überzeugend,<br />
da sie Eigenschaften von westlichen Traditionen teilt,<br />
von der Arbeit von Paul Klee über Cartoons bis hin zu<br />
visionärer Kunst und Minimalismus. [Galerie Gugging,<br />
Ausstellungsdauer bis 12. November <strong>2018</strong>]<br />
(Foto © Galerie Gugging)
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Indian Art, undatiert, Kat.Nr. 1-0037, Jain cosmological drawing of Mount Meru, Pigment auf Papier/pigment<br />
on paper, 29 x 13,1 cm, © Alexander Gorlizki
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Alexander Gorlizki, 2017, Kat.Nr. 2017-002, Goldenboy, Pigment und Gold auf Papier/pigment<br />
and gold on paper, 28,8 x 15,2 cm, © Alexander Gorlizki
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Indian Art, undatiert, Kat.Nr. 1-0042, Merging of Shiva and Shakti, Pigment auf Papier/pigment<br />
on paper, 24,8 x 12 cm, © Alexander Gorlizki
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Johann Hauser, undatiert, Kat.Nr. 1-0233, Rakete/rocket, Bleistift, Farbstifte/pencil<br />
colour pencils, 20,9 x 14,7cm, © Privatstiftung –Künstler aus Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Laila Bachtiar, 2017, Kat.Nr. 2017-014, Zebra/Zebra, Bleistift, Farbstifte, Tusche/pencil<br />
colouredpencils, indian ink,29,7 x 42 cm, Courtesy galerie gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
August Walla, 1993, Kat.Nr. 93-007, WALLA AUGUSTINS BILD/WALLA AUGUSTINS DRAWING, Bleistift, Farbstifte/pencil<br />
colour pencils, 44 x 62,6 cm, © Art Brut KG
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Emil Orlik, Japanisches Mädchen unterm Weidenbaum, 1901, Farbholzschnitt auf Japanpaier, 18,5 x 35,9 cm, Sammlung Dr. E. Otto, Wien<br />
„Faszination Japan“<br />
Die Herbstausstellung des Bank Austria Kunstforum<br />
Wien widmet sich der „Japomanie“ – der Begeisterung<br />
der westlichen Welt für die Ästhetik und die Bilderwelt<br />
des Fernen Ostens. Sie verfolgt die Entwicklung von<br />
der Faszination für das Fremdartige, Neue, von den<br />
Anfängen in den 1860er-Jahren bis weit nach der<br />
Jahrhundertwende, bis zu dessen Amalgamation in das<br />
Formenvokabular der westlichen Malerei, den Einfluss<br />
seiner Ästhetik auf die Entwicklung der Moderne um<br />
1900. Nach der Öffnung Japans zum Westen 1854<br />
erobern die fernöstliche Objekte mit ihrer elegantexotischen<br />
Ästhetik und die phantasievollen und<br />
erzählfreudigen Ukiyo-e – die leuchtend bunten<br />
Farbholzschnitte – den europäischen Markt und erfüllen<br />
die Sehnsüchte des Publikums nach einer unbekannten<br />
und geheimnisvoll-fremden Kultur. Vor allem Künstler<br />
beginnen zu sammeln und die neuartige Bildsprache<br />
der Ukiyo-e in ihre eigene Malerei zu integrieren.<br />
Monet, Manet, Van Gogh und Degas sind die ersten,<br />
ihnen folgen die jüngeren – Toulouse-Lautrec, Bonnard,<br />
Vuillard, Vallotton oder Franz Marc und Wassily<br />
Kandinsky, um nur die Wichtigsten zu nennen. Von<br />
Paris aus verbreitet sich die Japomanie in ganz Europa<br />
und auch in Österreich entwickelt sich ein regelrechter<br />
Hype um die Schätze des Fernen Ostens, an denen<br />
sich auch Künstler wie Gustav Klimt oder Josef<br />
Hoffmann inspirieren. In mehr als 150 Exponaten<br />
illustriert „Faszination Japan“, wie die Anregungen aus<br />
dem Fernen Osten zu einer neuartigen Formensprache<br />
umgesetzt werden, in der die Tendenzen zur<br />
Abstraktion, zur Überwindung des traditionellen<br />
Bildraumes und der unkonventionellen<br />
Figurenauffassung eigenständig weiterentwickelt<br />
werden. Aktuelle, eigens entwickelte Reflexionen zum<br />
Motiv des Teehauses der österreichischen<br />
Künstlerinnen Margot Pilz, Eva Schlegel und Stephanie<br />
Pflaum konterkarieren in der Ausstellung die<br />
patriarchalisch geprägte Kultur des historischen<br />
Japans. [Dauer 10. Oktober <strong>2018</strong> bis 20. Jänner 2019 -<br />
Foto: Bank Austria Kunstforum]
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Katsushika Hokusai, Seltene Ansichten berühmter Brücken in verschiedenen Provinzen: Die achtteilige Brücke bei Mikawa, um 1831/32,<br />
Farbholzschnitt, 23 x 34,5 cm, Privatsammlung, Wien<br />
Kasushika Hokusai, 36 Ansichten des Berges Fuji: Unter der Welle bei Kanagawa, um 1830, Farbholzschnitt, 25,3 x 37,5 cm<br />
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst, Wien, © MAK/Georg Mayer
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Kasushika Hokusai, 100 Erzählungen: Frau Oiwa, um 1830, Farbholzschnitt, 24,6 x 18,5 cm<br />
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst, Wien, © MAK/Georg Mayer
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Alfred Stevens, Die japanische Pariserin, 1872, Öl auf Leinwand, 150 x 105 cm<br />
Musée des Beaux-Arts de La Boverie, Lüttich, © Musée des Beaux-Arts de La Boverie, Lüttich
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Vincent van Gogh, Schmetterlinge und Mohnblumen, 1889, Öl auf Leinwand, 35 x 25,5 cm<br />
Van Gogh Museum, Amsterdam (Vincent van Gogh Foundation)
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Gustav Klimt, Nixen – Silberfische, um 1902/03, Öl auf Leinwand, 82 x 52 cm, Bank Austria Kunstsammlung, Wien
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Franz Marc, Die weiße Katze, 1912, Öl auf Karton, 48,8 x 60 cm, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)<br />
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, © Foto: Punctum/Bertram Kober
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Edgar Degas, Der Tanzunterricht, um 1873, Öl auf Leinwand, 47,6 x 62,2 cm<br />
National Gallery of Art, Washington, Corcoran Collection (William A. Clark Collection)
KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Pieter Bruegel d. Ä., Turmbau zu Babel 1563, Öl auf Holz, 114 x 155 cm<br />
Kunsthistorisches Museum, Gemäldegalerie © KHM-Museumsverband<br />
PIETER BRUEGEL<br />
Das Kunsthistorische Museum Wien zeigt die weltweit<br />
erste große monografische Ausstellung zum Werk des<br />
bedeutendsten niederländischen Malers des 16.<br />
Jahrhunderts: Pieter Bruegel der Ältere (1525/30–<br />
1569). Anlass dafür ist der 450. Todestag des<br />
Künstlers. Pieter Bruegel der Ältere war schon zu<br />
seinen Lebzeiten einer der begehrtesten Künstler,<br />
weshalb seine Werke bereits damals ungewöhnlich<br />
hohe Preise erzielten. Nur knapp über vierzig Gemälde<br />
und sechzig Grafiken haben sich überhaupt von der<br />
Hand des Meisters erhalten. Mit 12 Tafelbildern<br />
besitzt das Kunsthistorische Museum die weltweit<br />
größte Sammlung an Bruegel-Gemälden. Dies liegt<br />
darin begründet, dass Habsburger Sammler schon im<br />
16. Jahrhundert die außerordentliche Qualität und<br />
Originalität der Bildwelten Bruegels zu schätzen<br />
wussten und sich bemühten, prestigeträchtige Werke<br />
des Künstlers zu erwerben. Das Werk Pieter Bruegels<br />
des Älteren, der die Landschafts- und Genremalerei<br />
revolutionierte, ruft immer noch vielfältige und<br />
kontroverse Deutungen hervor. Der Reichtum seiner<br />
Bilderwelt sowie seine scharfsinnige<br />
Beobachtungsgabe der menschlichen Spezies üben bis<br />
heute eine besondere Faszination auf die<br />
BetrachterInnen aus.
KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Pieter Bruegel d. Ä., Die Anbetung der Könige, 1564, Eichenholz, 112,1 × 83,9 cm, National Gallery, London, U.K.<br />
© The National Gallery, London <strong>2018</strong>
KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Die Ausstellung – once in a lifetime: In Museen und<br />
Privatsammlungen zählen die Werke Bruegels zu den<br />
kostbarsten und fragilsten Beständen. Die meisten<br />
Holztafeln sind bislang noch nie verliehen worden. Mit<br />
rund 90 seiner Werke zeigt die Ausstellung in Wien nun<br />
zum ersten Mal einen Überblick über das Gesamtwerk<br />
von Pieter Bruegel dem Älteren: Mit fast 30 Gemälden<br />
(das sind drei Viertel des erhaltenen malerischen<br />
Œuvres) sowie der Hälfte der erhaltenen<br />
Zeichnungen und Grafiken bietet die Schau eine<br />
Jahrhundertchance, in die komplexe Bildwelt des<br />
Künstlers einzutauchen, seine stilistische Entwicklung<br />
und seinen kreativen Schaffensprozess<br />
nachzuvollziehen sowie seine Arbeitsmethoden,<br />
seinen Bildwitz und seine einzigartige Erzählgabe<br />
kennenzulernen. Unter den Highlights, die in der<br />
Ausstellung zu sehen sein werden, sind etwa der Hafen<br />
von Neapel aus der Galleria Doria Pamphilj in Rom,<br />
Zwei angekettete Affen aus den staatlichen Museen zu<br />
Berlin, der Triumph des Todes aus dem Prado in<br />
Madrid, die Dulle Griet aus dem Museum Mayer<br />
van den Bergh in Antwerpen, der Turmbau zu<br />
Babel aus dem Museum Boijmans van Beuningen in<br />
Rotterdam, die Anbetung der Könige im Schnee aus<br />
der Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“ in<br />
Winterthur, die Anbetung der Könige aus der National<br />
Gallery in London, die Zeichnungen Die Imker aus den<br />
Staatlichen Museen, Berlin, und Maler und Kenner aus<br />
der Albertina in Wien. Durch die Kombination einer<br />
sowohl chronologischen als auch thematischen<br />
Präsentation von Bruegels Kunst wird das Publikum die<br />
stilistische Entwicklung und Vielseitigkeit seines<br />
Werkes nachvollziehen können. Die großen Galeriesäle<br />
werden die Meisterwerke Bruegels zeigen, sowie<br />
Serien und Gruppen wieder zusammenführen, die<br />
über Jahrhunderte getrennt waren, während die<br />
daran anschließenden Kabinetträume die Ergebnisse<br />
der neuesten umfangreichen technologischen<br />
Untersuchungen präsentieren und tiefe Einblicke in<br />
den Schaffensprozess der Werke ermöglichen. Die<br />
Anfänge von Bruegels Karriere als Zeichner und<br />
Grafiker werden ebenso nachvollziehbar sein wie seine<br />
Innovationen für die Landschaftsmalerei. Ein weiterer<br />
Teil der Schau ist seinen religiösen Werken gewidmet,<br />
mit einer Fülle an Meisterwerken wie Triumph des<br />
Todes und Dulle Griet, die eigens in Hinblick auf die<br />
Ausstellung restauriert wurden. Als Besonderheit wird<br />
Kreuztragung Christi als größte und im Format<br />
unveränderte Tafel Bruegels ohne Rahmen und<br />
beidseitig sichtbar ausgestellt, als würden die<br />
BetrachterInnen dem Maler über die Schulter schauen<br />
und sich von der Fragilität und Beschaffenheit der<br />
Holztafel und der Qualität der Malschicht, deren<br />
Perfektion auch für den Erhaltungszustand der Bilder<br />
über die letzten 450 Jahre eine grundlegende Rolle<br />
spielt, überzeugen zu können. In einem intimeren<br />
Raum werden die Gemälde mit Miniatur- Charakter<br />
ausgestellt und Bruegels Ausbildung als Miniaturmaler<br />
thematisiert, wobei das Zentrum der Präsentation von<br />
der einzigartigen Zusammenführung beider Turmbau-<br />
Gemälde gebildet wird, die einst in der Sammlung<br />
Rudolfs II. vereint waren. Eine Auswahl von Objekten<br />
aus der Zeit Bruegels, die im Kampf zwischen Fasching<br />
und Fasten dargestellt sind, soll die BetrachterInnen<br />
dazu animieren, die Detailvielfalt dieses sogenannten<br />
Wimmelbildes wahrzunehmen. Die Bedeutung der<br />
einzelnen Szenen sowie Bruegels unübertroffene<br />
Gabe, die Materialität der Objekte malerisch<br />
festzuhalten, wird für den Betrachter so unmittelbar<br />
erfahrbar. Die traditionell moralistisch geprägte<br />
Interpretation des Gemäldes wird hinterfragt und<br />
Bruegels scharfer Blick als Gesellschaftskritiker<br />
herausgestellt. [Kunsthistorisches Museum Wien,<br />
Dauer bis 13. JÄNNER 2019 -- Foto: © KHM]
KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Pieter Bruegel d. Ä., Zwei angekettete Affen, 1562, Eichenholz, 19,8 × 23,3 cm, Staatliche Museen zu Berlin<br />
Gemäldegalerie, © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Christoph Schmidt
KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Pieter Bruegel d. Ä., Die Heuernte 1565, Eichenholz, 114 × 158 cm Prag, The Lobkowicz Collections<br />
Palais Lobkowicz, Prager Burg © Prag, The Lobkowicz Collections
KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Pieter Bruegel d. Ä., Dulle Griet 1562 (?), 117,4 x 162 cm Museum Mayer van den Bergh<br />
Antwerpen, Belgien © Museum Mayer van den Bergh
KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Pieter Bruegel d. Ä., Bekehrung Pauli1567, Öl auf Holz, 108 x 156 cm<br />
Kunsthistorisches Museum Gemäldegalerie © KHM-Museumsverband
KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Pieter Bruegel d. Ä., Heimkehr der Herde 1565, Öl auf Holz, 117 x 159 cm<br />
Kunsthistorisches Museum, Gemäldegalerie © KHM-Museumsverband
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Claude Monet - Die Welt im Fluss<br />
Im Herbst zeigt die ALBERTINA die erste umfassende<br />
Präsentation von Claude Monet (1840–1926) seit über<br />
20 Jahren in Österreich. Unter den 100 Gemälden<br />
finden sich bedeutende Leihgaben aus über 40<br />
internationalen Museen und Privatsammlungen wie<br />
dem Musée d’Orsay Paris, dem Museum of Fine Arts<br />
Boston, der National Gallery London, dem National<br />
Museum of Western Art Tokyo oder dem Pushkin<br />
Museum Moskau. Monet steht wie kein anderer für die<br />
Malerei des Impressionismus. Der französische<br />
„Meister des Lichts“ war ein zentraler Wegbereiter der<br />
Malerei im 20. Jahrhundert. Er malte am Meer, an der<br />
Steilküste der Normandie und an den Ufern der Seine.<br />
Die Wasseroberflächen seiner Bilder reflektieren die<br />
leuchtenden Farben üppiger Vegetation im Sommer<br />
und den geheimnisvoll grau und blau gefrierenden<br />
Dunst seiner Landschaften im Winter. Monets Licht und<br />
Farben wechseln auf der Leinwand mit der sich stets<br />
verändernden Natur und mit der Vielfalt an<br />
atmosphärischen Eindrücken, die der Maler vor den<br />
Motiven empfindet. Um sie in ihrer Erscheinungsvielfalt<br />
zu erfassen, malt er viele seiner Motive in Serien. Die<br />
Ausstellung spannt einen Bogen von Monets ersten<br />
vorimpressionistischen Werken bis hin zu seinen<br />
allerletzten Gemälden, die im Garten in Giverny<br />
entstanden sind. Monet eröffnet mit seiner Malerei den<br />
Blick auf eine Welt, die sich durch die Kraft der Natur,<br />
das Wetter und den Kreislauf der Jahreszeiten ständig<br />
im Fluss befindet. Das Element Wasser zieht sich durch<br />
sein gesamtes Schaffen. Sei es an der Seine oder der<br />
Creuse, am Atlantik oder im Wassergarten mit den<br />
ikonischen Seerosen: Die Veränderlichkeit der Natur,<br />
die Auflösung der Landschaft in Nebel, Schnee oder<br />
Meereswogen ist das zentrale Thema dieser<br />
Ausstellung. Mit großzügiger Unterstützung des Musée<br />
Marmottan Monet, Paris realisiert, beleuchtet die<br />
Retrospektive Monets Werdegang vom Realismus über<br />
den Impressionismus bis hin zu einer Malweise, bei der<br />
sich die Farben und das Licht allmählich vom<br />
Gegenstand lösen und das Motiv von der<br />
Naturbeobachtung unabhängig wird. Mit seinem<br />
Spätwerk bereitet Monet der Malerei des abstrakten<br />
Expressionismus den Boden. Plakatsujet ist das<br />
monumentale Gemälde „Junge Mädchen in einem<br />
Boot“, das Monet 1887 auf dem Wasser malt – die<br />
Leihgabe stammt vom National Museum of Western Art<br />
in Tokyo. Aus dem Moskauer Pushkin Museum kommt<br />
eine der beiden Fassungen des „Boulevard des<br />
Capucines“ (1873), eine extreme Perspektive von oben<br />
auf das belebteste Geschäftsviertel von Paris, die das<br />
Großstadt-Gewimmel, das Flirren und die Bewegung<br />
der Stadt nachvollziehen lässt. Genau wie die Natur in<br />
Monets Landschaften ist auch die Straße ständig in<br />
Bewegung und verändert sich je nach Tageszeit,<br />
Stimmung und Wetterlage. Unter den beeindruckenden,<br />
oft großformatigen Leihgaben befinden sich außerdem<br />
der „Getreideschober in der Sonne“ (1891, Kunsthaus<br />
Zürich), den Kandinsky in einer Ausstellung über den<br />
französischen Impressionismus in Moskau bewundert.<br />
Kandinsky hat trotz seiner Begeisterung für das<br />
Gemälde Schwierigkeiten, das Motiv zu erkennen und<br />
ahnt so Monets Emanzipation der Farben und die<br />
abstrakte Malerei voraus. Weitere Highlights sind die<br />
frühen Winterbilder, darunter das Porträt „Madame<br />
Monet mit rotem Kopftuch“ (1873, Cleveland Museum<br />
of Art, Ohio/USA), zwei Kathedralen aus einer<br />
umfangreichen Serie, die er in Rouen von diesem<br />
gotischen Nationaldenkmal anfertigt, und die selbst zur<br />
impressionistischen Ikone werden und mehrere<br />
Gemälde des Flusses Creuse, die unter widrigsten<br />
Wetterbedingungen im Massif Central entstehen und<br />
kompositorisch und in ihrer Farbigkeit wegweisend<br />
sind. Am Ende seines Lebens, als er mit starken<br />
Sehschwierigkeiten kämpft, beschäftigt Monet sich in<br />
seinem Garten in Giverny mit der „Japanischen Brücke“<br />
(1918–1924) und seinem „Haus in den Rosen“.<br />
[Albertina. Dauer bis 6. Jänner 2019]<br />
(Foto: © Albertina)
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Claude Monet- Seerosen, 1916-1919, Öl auf Leinwand<br />
Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler<br />
© Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler; Foto: Robert Bayer
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Claude Monet- Camille Monet mit Kind im Garten, 1875, Öl auf Leinwand<br />
Museum of Fine Arts, Boston, anonyme Schenkung im Andenken an Mr. und Mrs. Edwin S. Webster<br />
© Museum of Fine Arts, Boston
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Claude Monet- Der Boulevard des Capucines, 1873 Öl auf Leinwand<br />
Staatliches Museum für bildende Künste A. S. Puschkin, Moskau<br />
© Photo Scala, Florence 2017
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Claude Monet- Der Landesteg, 1871 Öl auf Leinwand<br />
Acquavella Galleries © Acquavella Galleries
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Claude Monet- Blick auf die Felsnadel durch die Porte d’Aval, 1886 Öl auf Leinwand<br />
National Gallery of Canada, Ottawa, Schenkung Marjorie und Gerald Bronfman, Montréal<br />
© National Gallery of Canada, Ottawa
KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />
Fritz Simak, Gelatinsilbermalerei Nr. 3, 1975 © Landessammlungen Niederösterreich, Foto Christoph Fuchs<br />
Fotografie+Malerei!<br />
im Werk von Adolf Frohner<br />
Die Ausstellung Fotografie+Malerei! im Werk von Adolf<br />
Frohner zeigt mit 50 Werken erstmals einen Querschnitt<br />
aus der fotografischen Bilderwelt Adolf Frohners, die<br />
Strukturen und Muster im Alltäglichen entdeckt. Im<br />
Dialog mit Adolf Frohners fotografischem Blick stehen<br />
aktuelle Interpretationen, die mit der materiellen<br />
Qualität im Grenzbereich von Fotografie und Malerei<br />
experimentieren. Seit der Erfindung des fotografischen<br />
Mediums stehen Fotografie und Malerei in reger<br />
Wechselwirkung. Orientierte sich die Fotografie<br />
zunächst an der Malerei und ihrer atmosphärischen<br />
Wirkung, so nutzte die Malerei umgekehrt fotografische<br />
Motive als Vorbild. Im 20. Jahrhundert wurde das Ende<br />
der Malerei heraufbeschworen und mit der<br />
zunehmenden Bedeutung des Mediums Fotografie<br />
begründet. Doch brachen die Grenzen zwischen den<br />
Kunstdisziplinen immer mehr auf und das fotografische<br />
Bild wurde Teil malerischer Strategien und vice versa.<br />
Heute bedient man sich selbstverständlich am<br />
Repertoire aller Medien: Bild, Fotografie, digitales Bild.<br />
Dass auch Adolf Frohner wesentliche Impulse seines<br />
Werkes der Auseinandersetzung mit dem<br />
fotografischen Medium verdankt, wurde durch die<br />
Aufarbeitung seines Archives sichtbar. Die Ausstellung<br />
zeigt erstmals den Zusammenhang zwischen Adolf<br />
Frohners Fotografie und seiner Malerei auf. Frohner<br />
begab sich seit den 1960er-Jahren mit seinem<br />
Fotoapparat – einer Kiev 88 – auf Spurensuche und<br />
interessierte sich für Strukturen und Zeichen an<br />
Wänden ebenso wie für Unscheinbares und Zufälliges.<br />
Frohners kaleidoskopische Sammlung an<br />
fotografischen Studien von Oberflächenstrukturen –<br />
Wänden, Ritzungen, Zeichnungen, Farbverläufen,<br />
Rissen, Sprüngen und Figuren – belegen seine<br />
andauernde Suche. Seine Aufmerksamkeit richtete sich<br />
auf Unbemerktes und erfasste die ästhetische Qualität<br />
des Allgegenwärtigen. Viele seiner Fotografien bildeten<br />
die Grundlage für eine Überarbeitung mit Farbe, Sand<br />
und Grafit zum Bildobjekt. Andere bestanden als<br />
autonome fotografische Werke.
KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />
Adolf Frohner, Tag und Nacht, 1984, Foto_ Christian Redtenbacher
KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />
Zu Frohners Hauptwerken in diesem Zusammenhang<br />
zählen die in der Ausstellung gezeigten Werke<br />
Wandbild bei der Arena (1965) und Epitaph (1963)<br />
sowie eine Reihe von fotografischen „Mauerbildern“.<br />
Die Konzentration auf die sinnliche Qualität des<br />
Materials bildet bei dieser Werkphase einen<br />
entscheidenden Zugang. Die haptische Qualität der<br />
Oberflächen stand zunächst im Zentrum. „Zum<br />
Hingreifen“ dem Abbild nahe verschwimmen Grenzen<br />
zwischen Realem und Bild. Frohner leistete mit dieser<br />
Integration des fotografischen Bildes einen<br />
entscheidenden Beitrag zur Erweiterung des<br />
Tafelbildes und den Diskurs um Abbild und Realität, der<br />
in den 1960er-Jahren die Kunstwelt bestimmte und<br />
heute durch den Einbruch des fotografischen Bildes in<br />
aktuelle Formen der Kommunikation allgegenwärtig ist.<br />
Frohners Interesse am Material begründet sich auch<br />
aus seiner Vorgeschichte im Wiener Aktionismus. In<br />
dieser Hinsicht zeigt sich eine Verwandtschaft zu Heinz<br />
Cibulkas Rosenbild (1976), das in der Tradition seiner<br />
Teilnahme an vielen Aktionen mit Hermann Nitsch und<br />
Rudolf Schwarzkogler steht, benützt es doch als<br />
Malgrund ein im Format gleiches Leinen. Subtil spielt<br />
Cibulka mit dem Moment von Körperlichkeit sowie mit<br />
der Erotik des Materials und Sujets. Bei den Arbeiten<br />
Reaktion a (1978) und Reaktion b (1978) aus der Serie<br />
„Verletzungen“ experimentiert Gerhard Kaiser mit der<br />
Dekonstruktion von Material und Form. Schneiden,<br />
Brechen und Reißen, Kratzen und Störung sind<br />
wesentliche Aspekte dieses sehr sinnlichen Zuganges<br />
zu Bild und Fotografie. Das Malerische am<br />
fotografischen Material thematisiert hingegen die Serie<br />
Gelatinsilbermalerei (1975) von Fritz Simak. Wie die<br />
Qualität der Oberfläche, das Spiel mit Täuschung und<br />
materiellen Aspekten in der Gegenwart interpretiert<br />
wird, zeigen signifikante Statements von Michael Part,<br />
Wolfgang Raffesberger und Andreas Dworak, deren<br />
divergenter Ansatz im Spannungsfeld von<br />
Immaterialität, Transzendenz und Romantik steht. Die<br />
Fotografie blieb für Adolf Frohner bis in die späten<br />
1980er-Jahre maßgebend. So entsteht in späteren<br />
Werken durch die Integration von Abbildungen,<br />
Fotografien, Kopien und Bildfragmenten eine<br />
vielschichtige Narration wie etwa bei der Arbeit Tag und<br />
Nacht (1984), die gleichsam als eine thematische Reise<br />
durch den Kosmos Adolf Frohners lesbar ist. Anders als<br />
bei Arnulf Rainers Übermalungen von Fotografien, der<br />
die Auslöschung herkömmlicher Bildformen avisiert,<br />
entwickelt Frohner eine vielschichtige Ebene des<br />
Erzählens. Die Ausstellung vollzieht einen<br />
Perspektivenwechsel in der Betrachtung von Adolf<br />
Frohners Schaffen und stellt seinen fotografischen Blick<br />
ins Zentrum. [Forum Frohner. Dauer: 21. Oktober <strong>2018</strong><br />
bis 7. April 2019 – Foto: © Forum Frohner]<br />
Mit Werken von Heinz Cibulka (*1943 in Wien), Andreas Dworak (*1957 in Wien), Adolf Frohner (*1934 in<br />
Großinzersdorf; †2007 in Wien), Gerhard Kaiser (*1955 in Bad Vöslau), Michael Part (*1979 in Wien), Wolfgang<br />
Raffesberg (*1957 in Wien), Arnulf Rainer (*1929 in Baden), Fritz Simak (*1955 in Wien). Kuratorin: Elisabeth<br />
Voggeneder
KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />
Adolf Frohner, Wandstrukturen, frühe 1960er Jahre © Landessammlungen Niederösterreich, Foto Christoph Fuchs
KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />
Wolfgang Raffesberg, SOME SERIOUS STUDIES ON CULTURAL IDENTITY, 1993
KUNST.INVESTOR Forum Frohner<br />
Adolf Frohner, Ohne Titel, o. D., Foto_ Adolf Frohner
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Andrzej Steinbach, ohne Titel (aus der Serie Gesellschaft beginnt mit drei), 2017,<br />
Courtesy der Künstler & Galerie Conradi Hamburg, Brüssel
Ingel Vaikla, Roosenberg (Video Still), 2017, Courtesy die Künstlerin<br />
Antarktika. Eine Ausstellung über Entfremdung<br />
Am Anfang stand eine kurze Skizze zu einem<br />
möglichen Film. „Die Gletscher der Antarktis rücken<br />
jährlich drei Millimeter auf uns zu“, notierte der<br />
Regisseur Michelangelo Antonio in den 1960er Jahren.<br />
„Ausrechnen, wann sie ankommen. In einem Film<br />
vorhersehen, was dann passieren wird.“ Das von<br />
Antonioni in der Antarktis konzentrierte Bild der<br />
vergletscherten Gesellschaft, der Gefühle in<br />
Konventionen erstarren lassenden sozialen Kälte, prägt<br />
das europäische Filmschaffen von der Nachkriegszeit<br />
bis in Teile der Gegenwart hinein. Auch die bildende<br />
Kunst als Barometer zeithistorischer Empfindung hat<br />
die Abkühlung der Affekte in einer konsumistisch<br />
ausgerichteten Gesellschaft immer wieder eindrücklich<br />
beschrieben.<br />
Der moderne Entfremdungsbegriff: Wenn in diesem<br />
Zusammenhang, metaphorisch verdichtet, von<br />
Entfremdung die Rede ist, handelt es sich dennoch um<br />
eine paradoxe Kategorie. In der Erfahrung von<br />
Entfremdung spiegeln sich gravierende historische<br />
Veränderungen – von der Säkularisierung über die<br />
Industrialisierung und Technisierung bis zur heutigen<br />
radikalen Individualisierung. Zugleich steht sie für eine<br />
grundsätzliche Abkühlung im Verhältnis des Subjekts<br />
zu seiner Umwelt wie seinem Selbst. Entfremdung zählt<br />
zu den prägnanten Signaturen der Moderne und<br />
beschreibt eine geradezu systemische Störung im<br />
Verhältnis des Menschen zu dem, was ihn umgibt,<br />
woran er glaubt, wonach er strebt.<br />
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Buck Ellison, Untitled (Christmas Card #6), <strong>2018</strong>, Private collection, Courtesy der Künstler<br />
Ian Wallace, At the Crosswalk VI, 2008, Courtesy Hauser & Wirth, Zürich, Foto: Kunsthalle Zürich
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Eine Beziehung der Beziehungslosigkeit: Auf eine<br />
einfache Formel gebracht, beschreibt Entfremdung<br />
einen paradoxen Zustand gleichzeitigen Beteiligt- und<br />
Unbeteiligtseins. Beziehungen, Institutionen,<br />
Arbeitsprozesse treten dem Subjekt plötzlich als etwas<br />
Fremdes entgegen, dem es sich selbst nicht mehr<br />
zurechnet. Entfremdung ist somit eine besondere Form<br />
der Beziehung. Keine Nicht-Beziehung, sondern „eine<br />
Beziehung der Beziehungslosigkeit“, wie die<br />
Philosophin Rahel Jaeggi es formuliert: eine<br />
Getrenntheit im Modus der Untrennbarkeit. Schon<br />
Éduard Manet, für Baudelaire „der Maler des modernen<br />
Lebens“, skizzierte in seinen Werken die<br />
Singularisierung des Einzelnen innerhalb einer sich<br />
immer stärker fragmentierenden Gesellschaft.<br />
Kompositorisch zur Gruppe vereint, steht Manets<br />
Bildpersonal häufig in einer vertraut wirkenden, aber<br />
seltsam distanziert anmutenden Umgebung unvermittelt<br />
für sich allein. Im Hochkapitalismus, wie er das<br />
ausgehende 19. Jahrhundert Manets prägte, drifteten<br />
tradierte Verhältnisse auseinander, ohne sich<br />
vollständig aufzulösen. Wie uneinlösbare<br />
Wunschszenarien geistern sie bis heute fort als<br />
Motoren einer unsteten Suche nach der (real vermutlich<br />
nie existenten) unmittelbaren Einheit mit der Umwelt<br />
und sich selbst.<br />
Die Ausstellung Antarktika: Die Ausstellung<br />
Antarktika denkt die Konfiguration des gleichzeitigen<br />
Beteiligt- und Unbeteiligtseins weiter und versammelt<br />
insbesondere jüngere Positionen der Gegenwartskunst.<br />
Diese beschäftigen sich mit dem Verhältnis von<br />
Identität und Disidentität, der Entzweiung von Person<br />
und Rolle im Bewusstsein einer Selbstentfremdung in<br />
der Moderne bis zur (nur vorgeblichen) Abwesenheit<br />
von Entfremdung in den „neuen Arbeitswelten“. Studien<br />
von Verhaltensformen der Kälte stehen dabei Werken<br />
gegenüber, in denen eine intensive Ich-Bezogenheit<br />
überhitzt wirkt – und am Ende doch nur eine andere<br />
Facette zeitgenössischer Entfremdungserfahrung<br />
markiert.<br />
Gesellschaft beginnt mit drei: In der Auswahl der<br />
Werke wurde der Schwerpunkt auf Fotografie und Film<br />
gelegt, die als Repräsentationsmedien ein scheinbar<br />
privilegiertes Verhältnis zur Wirklichkeit besitzen. Im<br />
zeitgenössischen Porträt zeigt sich indessen weniger<br />
die Individualität der Dargestellten als das Verhältnis<br />
von Subjekt und Rolle: die Adaption präfigurierter<br />
Muster als Blaupause gesellschaftlichen Miteinanders.<br />
Andrzej Steinbachs Fotoserie Gesellschaft beginnt mit<br />
drei zum Beispiel zeigt drei Personen in einem Raum,<br />
deren Kleidungsstücke und Accessoires immer wieder<br />
ausgetauscht werden. Jeweils eine Person befindet<br />
sich im Bildzentrum, während die anderen beiden nur<br />
teilweise oder gar nicht im Bild zu sehen sind. Die<br />
Modelle wechseln ihre Position, variieren ihre Gestik<br />
und ihren Habitus und lassen uns im Unklaren darüber,<br />
welche Konstellation ihrer tatsächlichen Beziehung<br />
untereinander entspricht. In prägnantem Schwarzweiß<br />
aufgenommen, erinnert die Ästhetik von Steinbachs<br />
Fotografien an avancierte Modekampagnen und daran,<br />
wie ehemals subkulturelle Chiffren in massentaugliche<br />
Lifestyle-Optionen übersetzt werden. Im Rekurs auf den<br />
gleichnamigen Essay des Soziologen Ulrich Bröckling<br />
deutet Gesellschaft beginnt mit drei aber auch eine<br />
positiver gestimmte Lesart an: Während die<br />
Rationalisierungstendenzen der Moderne, quasi die<br />
Beschleuniger allgemeiner Entfremdungserfahrung, auf<br />
binären Ordnungsschemata beruhten, bringen die<br />
fluiden, beschleunigten Sozialverhältnisse der<br />
Gegenwart durchaus ambivalent besetzte „Dritte“<br />
hervor, die den Homogenisierungsdruck mit ihren<br />
unscharfen oder wechselnden Positionierungen<br />
vielleicht zu unterlaufen in der Lage sind. [Kunsthalle<br />
Wien. Dauer: 25. Oktober <strong>2018</strong> bis 17. Februar 2019 –<br />
Foto: © Kunsthalle Wien]
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien Karlsplatz<br />
Porträt Yasmine d’Ouezzan am Billiardtisch, Agence Mondial, ca. 1934, Courtesy gallica.bnf.fr / Bibliothèque Nationale de France<br />
Saâdane Afif - his Is Ornamental<br />
Der französische Künstler Saâdane Afif hat bereits an<br />
mehreren Gruppenausstellungen der Kunsthalle Wien<br />
teilgenommen, darunter Blue Times (2015), Individual<br />
Stories. Sammeln als Porträt und Methodologie (2015)<br />
und Politischer Populismus (2015–2016). Mit This Is<br />
Ornamental zeigt die Kunsthalle Wien nun Afifs erste<br />
Einzelausstellung in Österreich. Kennzeichnend für<br />
Afifs Praxis ist ihre außerordentliche Vielseitigkeit; im<br />
ständigen Wechsel der Formen, Kategorien,<br />
Inspirationsquellen und Verfahren scheint sie<br />
manchmal kaum greifbar. Seine Arbeiten sind in<br />
fortwährendem Wandel und sprengen die Vorstellung<br />
vom Kunstwerk als Endergebnis eines schöpferischen<br />
Akts. Dazu lädt er Menschen aus verschiedenen<br />
Bereichen zur Zusammenarbeit ein. Sie bringen ihre<br />
subjektiven Vorstellungen und besonderen Kenntnisse<br />
ein, die er sich wiederum zu eigen macht und in<br />
endlosen Rückkopplungsschleifen in seinen Arbeiten<br />
widerhallen lässt. In seiner Kunst ist Autorschaft nicht<br />
tot, sondern ins Unendliche erweitert. Entsprechend<br />
vielfältig ist auch die Rezeption und Interpretation<br />
seiner Werke. Jede Zusammenarbeit bringt die<br />
subjektive Deutung eines existierenden Werks zur<br />
Anschauung; jedes neu entstehende Werk ist eine<br />
Nachschöpfung, Fortsetzung, Weiterentwicklung älterer<br />
Bestandteile. In der Ausstellung in der Kunsthalle Wien<br />
Karlsplatz kommt eine neue Wendung ins Spiel. Afif<br />
verfolgt nicht nur sein Verfahren der Zusammenarbeit,<br />
Umarbeitung und Abwandlung weiter, wobei er stets mit<br />
der Autorschaft am Werk, dessen Verdinglichung zum<br />
Objekt und seiner Rezeption spielt. Er setzt sich nun<br />
auch mit dem gesamten Prozess der Musealisierung,<br />
Institutionalisierung und letztlich Historisierung<br />
auseinander.
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien Karlsplatz<br />
Anfang 2014 präsentierte Saâdane Afif anlässlich der 5.<br />
Biennale von Marrakesch die Performance Souvenir:<br />
La Leçon de Géométrie. Er lud Professor Dahmad<br />
Boutfounast ein, auf dem Djemaa el Fna, dem<br />
legendären Hauptplatz der Stadt, Geometrieunterricht<br />
zu geben. In der Abenddämmerung versammeln sich<br />
dort Akrobaten, Krämer, Geschichtenerzähler, Musiker,<br />
Schlangenbeschwörer, Wahrsager und allerlei Gauner,<br />
um ihr Können zu zeigen oder ihrem Gewerbe<br />
nachzugehen. Professor Boutfounast fand sich jeden<br />
Abend mit einem Flipchart ein, um sein Publikum die<br />
Grundlagen der euklidischen Geometrie in sieben<br />
Kapiteln zu lehren: Punkt, Linie und Ebene; Kreis;<br />
Dreieck; Quadrat; Rechteck; Vieleck und schließlich<br />
Rauminhalt. In einem Prozess der Sedimentierung und<br />
Verkettung wurde die Performance zum<br />
Ausgangspunkt einer linguistischen und formalen<br />
Untersuchung, aus der die erste neue Arbeit<br />
hervorging, die der Künstler nun in seiner Ausstellung<br />
This Is Ornamental in der Kunsthalle Wien zeigt. 2016<br />
beauftragte Saâdane Afif den Schriftsteller Thomas<br />
Clerc mit einem Theaterstück auf Grundlage von<br />
Souvenir: La Leçon de Géométrie, in dem er ein vom<br />
Künstler erdachtes Szenario ausarbeiten sollte: „Einige<br />
Zeit später spielte sich Merkwürdiges in Marrakesch ab;<br />
einige der Gestalten, die typischerweise auf dem<br />
Djemaa el Fna anzutreffen waren, begannen, sich ‚auf<br />
Geometrie‘ zu verständigen, das heißt eine<br />
ornamentale Sprache zu sprechen. Wir beobachteten –<br />
und mehr noch, belauschten – Gespräche von<br />
höchstem Abstraktionsgrad in den Gassen der Kasbah<br />
oder auf den Café- Terrassen am Rande des Platzes.<br />
Eines dieser Gespräche wird ein Zeuge, der selbst<br />
dabei war, uns nun einige Jahre später in Wien<br />
originalgetreu wiedergeben.“ Die literarische<br />
Auftragsarbeit erscheint als Erweiterung eines<br />
vergangenen Ereignisses – der Performance – und<br />
zugleich als Versprechen auf die Zukunft im Werk des<br />
Künstlers: Sie geht aus ihm hervor und ist zugleich<br />
Quelle von Anregungen für neue Entwicklungen. Erst<br />
2017 entdeckte der Künstler in Marrakesch im Maison<br />
de la Photographie ein Porträt aus den 1930ern, das<br />
eine junge Araberin beim Carambolagespiel zeigte1.<br />
Es handelte sich um Yasmine d’Ouezzan (1913–1997),<br />
eine Französin mit marokkanischen Wurzeln, die<br />
Siegerin der ersten Carambolagemeisterschaft für<br />
Frauen in Frankreich und Muse einiger Künstler ihrer<br />
Zeit war. Sie war Teil des für das Stück zu<br />
bearbeitenden Materials und verwandelte sich während<br />
der Arbeit daran in seine Protagonistin. Die Erzählung<br />
und die Charakterisierung der Figuren oszillieren<br />
zwischen Absurdität, Abstraktion, Klischee und<br />
Karikatur, was vielfältige Interpretationsmöglichkeiten<br />
eröffnet. Trotz der abstrakten Sprache und der<br />
manchmal absurden Situationen dreht sich das Stück<br />
um eine Suche nach Sinn, Yasmines persönliche<br />
Sinnsuche, die als Suche nach einem Heptaeder –<br />
einem geometrischen Körper mit sieben Flächen, der<br />
einem Haus ähnelt – dargestellt wird. Die Erreichung<br />
ihres Ziels scheint vom Austausch mit den sieben<br />
anderen Figuren abzuhängen, durch den sie sich<br />
schließlich für ein radikal Anderes öffnet. Sprache wird<br />
zum Werkzeug wie Ornament in den Beziehungen<br />
zwischen den Figuren und begleitet Yasmine auf der<br />
Reise in eine andere Daseinsform. This Is Ornamental<br />
in der Kunsthalle Wien Karlsplatz ist Afifs erstes<br />
Ausstellungsexperiment auf Grundlage von Thomas<br />
Clercs Text L’Heptaèdre und bezieht sich auf dessen<br />
zwei Hauptelemente: den Text selbst als sprachliches<br />
Material und seine Hauptfigur Yasmine d’Ouezzan.<br />
[Kunsthalle Wien Karlsplatz. Dauer von 19 September<br />
bis 18. November <strong>2018</strong> Foto: © Kunsthalle Wien]
KUNST.INVESTOR WestLicht<br />
WORLD PRESS PHOTO <strong>2018</strong><br />
Die Welt zu Gast im WestLicht: Mit der World Press<br />
Photo Ausstellung machen ab 14. September wieder<br />
die besten Pressefotografien in der Wiener<br />
Westbahnstraße Station. Erstmals wurde in diesem<br />
Jahr eine Shortlist der Nominierten veröffentlicht, bevor<br />
die Jury die Preisträger_innen bekanntgab. Zum World<br />
Press Photo des Jahres kürte die Jury ein Bild des<br />
Agence France-Presse Fotografen Ronaldo Schemidt<br />
(* 1971) mit dem Titel „Venezuela Crisis“. Bei Protesten<br />
gegen die geplanten Verfassungsreformen von<br />
Staatspräsident Nicolás Maduro kam es am 3. Mai<br />
2017 in der venezolanischen Hauptstadt Caracas zu<br />
gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei. Der 28-<br />
jährige José Victor Salazar Balzar wurde bei den<br />
Unruhen durch die Explosion eines Motorrads erfasst.<br />
Er überlebte mit Verbrennungen ersten und zweiten<br />
Grades. „Es ist ein fast klassisches Foto, aber mit einer<br />
sehr unmittelbaren Energie und Dynamik. Die Farben,<br />
die Bewegung, alles ist hervorragend komponiert, das<br />
Bild hat Kraft. Ich war direkt berührt“, beschreibt Jury-<br />
Präsidentin Magdalena Herrera, Fotodirektorin bei Geo<br />
Frankreich, ihre Begegnung mit dem Bild. Ihre Jury-<br />
Kollegin Whitney C. Johnson von National Geographic<br />
ergänzt: „Tatsächlich handelt es sich um eine sehr<br />
symbolische Fotografie. Der brennende Mann mit der<br />
Maske steht nicht bloß für sich, sondern verkörpert ein<br />
Venezuela in Flammen.“ Bereits zum siebzehnten Mal<br />
in Folge ist das Fotomuseum WestLicht Schauplatz von<br />
World Press Photo. 2017 zog das Event mehr als<br />
26.000 Besucher_innen in die Westbahnstraße. Die<br />
prämierten Einzelbilder und Fotoserien lassen als<br />
Ikonen der Zeitgeschichte das vergangene Jahr Revue<br />
passieren und zeigen auf eindringliche Weise<br />
Ereignisse aus den Bereichen Politik, Gesellschaft,<br />
Sport und Natur. „Der World Press Photo Award<br />
demonstriert ein ums andere Mal, was guter<br />
Fotojournalismus zu leisten im Stande ist und welch<br />
hohen persönlichen Einsatz Fotografinnen und<br />
Fotografen riskieren, damit wir wissen, was auf der Welt<br />
vor sich geht. In Zeiten, in denen die freie Presse mehr<br />
und mehr unter Beschuss genommen wird, kann das<br />
nicht oft genug betont werden. Auch deshalb ist die<br />
Ausstellung für uns von so großer Bedeutung“, so<br />
WestLicht-Vorstand Peter Coeln. Zu den<br />
dominierenden Themen im Wettbewerb gehören der<br />
aufflammende Nationalismus in den USA, die Proteste<br />
gegen die Regierung Maduro in Venezuela, die in der<br />
europäischen Aufmerksamkeit oft in den Hintergrund<br />
gedrängte Rohingya-Krise in Myanmar, die Kämpfe im<br />
Norden Iraks und das Schicksal von Geflüchteten nach<br />
ihrer Ankunft in Europa. Neu eingeführt wurde in<br />
diesem Jahr die Wettbewerbskategorie Environment, in<br />
der es um den Einfluss der menschlichen Zivilisation<br />
auf die Umwelt geht. Eine Arbeit mit Österreichbezug<br />
gewann in der Kategorie Langzeitprojekte: In<br />
einfühlsamen Bildern begleitet die Serie „Ich bin<br />
Waldviertel“ der niederländische Fotografin Carla<br />
Kogelman seit 2012 das Aufwachsen der Geschwister<br />
Hannah und Alena, die mit ihrer Familie in<br />
Merkenbrechts nahe der tschechischen Grenze<br />
leben.Insgesamt wurden im Wettbewerb 42<br />
Fotograf_innen aus 22 Ländern in acht Kategorien<br />
ausgezeichnet. Beworben hatten sich 4.548<br />
Kandidat_innen aus 125 Nationen mit insgesamt<br />
73.044 Fotografien.Seit 1955 schreibt die World Press<br />
Photo Foundation, eine unabhängige Plattform des<br />
Fotojournalismus mit Sitz in Amsterdam, den World<br />
Press Photo Contest aus. Eine jährlich wechselnde<br />
Jury beurteilt die Einsendungen von Fotograf_innen<br />
aus aller Welt. Das Ergebnis des renommierten<br />
Wettbewerbs, das jeweils als Wanderausstellung um<br />
den Globus tourt, gilt als wichtigste Leistungsschau der<br />
internationalen Pressefotografie. [WestLicht:- 14.<br />
September- 21. Oktober <strong>2018</strong>, Foto: © WestLicht]
KUNST.INVESTOR WestLicht<br />
MENSCHEN – ERSTER PREIS, STORIES, Titel: Boko Haram zwang diese Mädchen, Sprengstoffgürtel<br />
zu tragen – sie überlebten, © Adam Ferguson, for The New York Times
KUNST.INVESTOR WestLicht<br />
ALLGEMEINE NACHRICHTEN – ZWEITER PREIS, EINZELBILDER, Titel: Nicht mein Urteil, © Richard Tsong-Taatarii, Star Tribune
KUNST.INVESTOR WestLicht<br />
SPORT – ERSTER PREIS, EINZELBILDER, Titel: Royal Shrovetide Football, © Oliver Scarff, Agence France-Presse
KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />
Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />
Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />
Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer<br />
und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale<br />
Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.<br />
Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in<br />
den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />
kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",<br />
erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch<br />
marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer<br />
Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf<br />
2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />
Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten<br />
den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen<br />
Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-<br />
Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können<br />
diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im<br />
Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt<br />
regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und<br />
Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder<br />
gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.
KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />
Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />
Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-<br />
Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia<br />
schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks<br />
aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />
Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-<br />
Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen<br />
Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.<br />
After Work-Shower<br />
Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden<br />
Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.<br />
Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht<br />
machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />
Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />
Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de<br />
Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß<br />
verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,<br />
Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,<br />
Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at
Die Seejungfrau<br />
Eingebettet im Naturschutzgebiet, umringt von ewigem burgenländischen Schilfrohr und weißem<br />
Kiesstrand, erwacht die Seejungfrau in frühlingshaftem Glanz. Auch wenn die zarte Schneeschicht<br />
scheinbar noch Ruhe einfordert, so täuscht das. In ihrem Inneren wird sie bereits liebevoll für den<br />
Start in die neue Saison ausgerichtet.<br />
Da steht sie – in ihrem nordic schicken Kleid – ganz zart – und auch sie weiß, die ersten wirklich<br />
warmen Sonnenstrahlen sind nicht mehr fern. So kann man den einen oder anderen<br />
Frühlingsboten schon erahnen, das Zwitschern der brütenden Vogelschar in ihrer ganzen Buntheit<br />
beinahe schon hören und die Vorfreude auf glitzernde Sonnenuntergänge ist ganz berechtigt.... so<br />
manch einer hat in letzter Zeit in seinem Sinnen auf Genuss und Wärme sehnsüchtig an sie<br />
gedacht<br />
Es ist soweit! Wir sind täglich ab 11:30 Uhr offen mit gewohnten und neuen Gaumenfreuden, mit<br />
belebenden Tropfen von nah und fern, für Euch die Pforten. Kommt und genießt mit uns den<br />
Frühling, in eurer Seejungfrau.<br />
www.seejungfrau.cc | Im Yachthafen 1 | 7093 Jois | Reservierungen unter: 0676 / 4012419
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Sonderausgabe für Kunst Investor<br />
21.09.<strong>2018</strong><br />
BÖRSE<br />
EXPRESS<br />
Empfehlungen auf www.boerse-express.com<br />
Die aktuellen Analysen von heute <br />
Atuelle News rund um die Geldanlage <br />
IMPRESSUM<br />
BÖRSE EXPRESS ROADSHOW 51 MIT DEM PARTNER DADAT IN SALZBURG<br />
Heuer zum bereits zweiten Mal machte die BE-Roadshow in Salzburg Halt. Fix sind auch noch Graz und Wien<br />
Foto: Pixabay/hans<br />
Börse Express<br />
& Partner zu<br />
Gast in der<br />
Domstadt<br />
Gemeinsam mit Österreichs neuestem Bankenspross<br />
- der DADAT - luden wir zum Experten-Talk<br />
in die Räumlichkeiten von<br />
LivingRoom. Neben einer Leistungsschau der<br />
DADAT nutzte noch Platzhirsch Palfinger die<br />
Gelegenheit, seinen Anlegern eigentlich Erfreuliches<br />
berichten zu können. Und das Zertifikate<br />
Forum Austria strich die Möglichkeit<br />
hervor, mit Zertifikaten Risiko aus dem Portfolio<br />
nehmen zu können. Die Zusammenfassung<br />
der Vorträge als Sondernummer.<br />
Die aktuellen News des Tages rund um die Themen Börse, Finanzen & Geldanlage<br />
gibt’s 07/24 auf www.boerse-express.com
21.09.<strong>2018</strong> Seite 2<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ROADSHOW 51<br />
DADAT<br />
„Wir müssen zufriedene<br />
Kunden schaffen”<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Ernst Huber, CEO der DADAT Bank, hat ein<br />
klares Ziel: dass andere seine Onlinebank<br />
‘abkupfern’. Innovation sieht er als Schlüssel<br />
zum erfolgreichen Kunden - und um den<br />
Markt in Österreich überhaupt erst so richtig<br />
aufzubereiten.<br />
Ernst Huber, DADAT<br />
Foto: BE / Yan<br />
Ernst Huber hat ein klares Ziel. Er möchte mit der vor<br />
rund 1,5 Jahren gestarteten Onlinebank DADAT die treibende<br />
Marktkraft sein. Und sieht sich auf diesem Weg,<br />
trotz der erst kurzen Daseinszeit und der bereits etabliertem<br />
Konkurrenz, ein Stück weit gegangen: erst kürzlich kürte eine<br />
vom ‘Trend’ in Auftrag gegebene (regelmäßige) Studie - ausgeführt<br />
durch die Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS)<br />
- die DADAT Bank als besten Online-Broker Österreichs, wie<br />
deren CEO im Rahmen der Roadshow 51 von Börse Express<br />
hinwies. Was sich auch in Zahlen niederschlägt: „Wir wachsen<br />
an schlechten Tagen um 20 Kunden pro Tag, an guten um<br />
70”, sagt Huber und ist noch optimistischer für die Zukunft:<br />
„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir im Kundenwachstum<br />
dreistellig werden.” Wie, liegt auf der Hand: Ein breites Produktangebot,<br />
einfache Handhabung und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis,<br />
was Huber nicht nur wie in der Branche<br />
üblich ankündigen möchte, sondern auch leben - unter Beweis<br />
stellen.<br />
Die Dreistelligkeit beim Wachstum stellt Huber in Aussicht,<br />
ohne von Marktverdrängung zu sprechen. Denn für ihn ist<br />
das Potenzial des österreichischen Marktes ohnehin bei weitem<br />
noch nicht gehoben. Derart gilt alle Kraft dieser Markterschließung<br />
- danach entscheidet ohnehin der Kunde. Den<br />
die DADAT dann hofft, mit ihrem Angebot zu sich zu holen.<br />
Beim Marktpotenzial setzt Huber auf das sonst gebräuchliche<br />
Verhältnis von 1 zu 10 gegenüber dem deutschen Markt.<br />
Denn dann müssten aus den aktuell 1,2 Millionen Österreichern<br />
über 20 Jahren als Kunden von Direktbanken 1,9 bis 2,0<br />
Millionen werden - ein Wachstum von zwei Drittel. „Da liegt<br />
noch ein Stück des Weges vor uns - aber das Potenzial ist immens”,<br />
nennt das Huber.<br />
Und will diesen Markt eben über innovative Produkte erschließen.<br />
„Wir müssen zufriedene Kunden schaffen”, gibt<br />
Huber vor, dies durch „Konzentration auf Qualität, Flexibilität<br />
und Innovationsführerschaft. Ziel ist, dass uns andere abkupfern,<br />
nicht umgekehrt.”<br />
Unmöglich scheint das nicht: Jeder Zweite in Österreich<br />
sagt, er kann sich eine Geschäftsbeziehung mit einer Direktbank<br />
vorstellen, bzw. hat so eine Bankverbindung bereits angedacht.<br />
Und jeder 4., 5. in Österreich sagt, er möchte in den<br />
nächsten Jahren seine Bankverbindung wechseln, zitiert<br />
Huber aus Studien - siehe Präsentationsfolien am Schluss.<br />
Die Flexibilität glaubt Huber mit der Unternehmensorganisation<br />
gewährleisten zu können. Schlank, da auf die grüne<br />
Wiese gesetzt. Heißt auch kostengünstig. Und auch schnell in<br />
der Entscheidungsfindung, da alle Entscheidungen in Österreich<br />
getroffen werden: die DADAT Bank ist Tochter des Bankhauses<br />
Schelhammer & Schattera und damit Mitglied der<br />
Grawe Gruppe.<br />
Bleibt das Angebot, das sich derzeit in folgende Geschäftsfelder<br />
teilt: Girokonto (etwa ein kostenloses Gehaltskonto plus<br />
kostenloser Kreditkarte, sämtliche Kontobewegungen for<br />
free...), Sparen (hier wird in Kürze das Angebot um Festgeldkonten<br />
erweitert) und Depot/Brokerage (in diesem Bereich<br />
wurde der Testsieg eingefahren). Dazu gibt es Zusatzprodukte<br />
wie Konsumentenkredite, wo die DADAT als Vermittler auftritt.<br />
Wobei das Angebot laufend ausgebaut wird. Ebenfalls in<br />
Kürze gibt es bei der DADAT eine Kredit-App, die binnen Sekunden<br />
über den Antrag entscheidet. Ziel für Huber: die<br />
DADAT als Hauptbank ihrer Kunden zu etablieren: „Wir wollen<br />
die Kunden so begeistern, dass sie am Ende des Tages alle<br />
Bankgeschäfte über uns machen.”<br />
Weiters in Vorbereitung ist eine digitale Vermögensverwaltung,<br />
basierend auf ETFs - „etwa weil diese einen Spesenvorteil<br />
gegenüber herkömmlichen Fonds bringen”, wie Huber<br />
begründet - „,wodurch sie sich für die Vermögensverwaltung<br />
besonders eignen”. Drei bis vier Risikogruppen werden angestrebt<br />
- und dies ab einer Veranlagungssumme von 15.000<br />
Euro: „Damit sie eine Vermögensverwaltung für jeden werden<br />
kann”, sagt Huber.<br />
Wie einfach auch die Lösung der DADAT in Sachen Onlinebanking<br />
ist, zeigt Huber dem Roadshow-Publikum live per<br />
Webseitenbesuch; zeigt die Aufbereitung von Depots und<br />
Konten - und welche Informationen zusätzlich angeboten<br />
werden bzw. integriert sind. Huber schlussfolgert: „Wir haben<br />
ein perfektes Produktangebot mit einem sehr guten Preisleistungsverhältnis.”<br />
<<br />
Mehr zur DADAT Bank finden Sie hier - die Präsentation zum<br />
Vortrag hier.
21.09.<strong>2018</strong> Seite 3<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ROADSHOW 51<br />
PALFINGER<br />
Die Profitabilität<br />
nachhaltig erhöhen<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Hannes Roither, Vice President Corporate<br />
Communications & Investor Relations bei<br />
Palfinger über Potenziale und Entwicklungen,<br />
denen man sich nicht verschließen<br />
darf - will man Weltmarktführer bleiben.<br />
Ein EBIT in Rekordhöhe zum Halbjahr, ein Auftragsstand<br />
so hoch wie nie, ein organisches Wachstum von 6,4 Prozent<br />
- und der Investor Relations-Verantwortliche<br />
spricht davon, dass nun die Talsohle erreicht sein sollte? Diesen<br />
scheinbaren Widerspruch klärt Hannes Roither von Palfinger<br />
rasch auf. Denn das EBIT in Rekordhöhe gilt nur vor<br />
Restrukturierungskosten. Und diese gab es zuletzt bei Palfinger.<br />
Nun scheinen aber die eingeleiteten Maßnahmen auf<br />
allen Stufen zu wirken. Für heuer rechnet Roither nicht<br />
damit, dass der Rückgang beim Überschuss nach dem ersten<br />
Halbjahr in Summe noch aufgeholt werden kann. Ab nächstem<br />
Jahr soll aber wieder ein Plus vor der Veränderung stehen.<br />
Womit es dann, so betont Roither, auch wieder eine<br />
höhere Ausschüttung an die Aktionäre, sprich Dividende,<br />
geben würde. All dies, obwohl das Unternehmen per se so<br />
schlecht nicht aufgestellt sein kann, wie das Beispieljahr Lehman<br />
Brothers zeigte. Damals halbierten sich die Umsätze in<br />
der Branche - Palfinger schaffte den Break-even gerade nicht,<br />
der etwa gleich große Hauptkonkurrent verlor damals rund<br />
65 Millionen Euro.<br />
Palfinger erzielte im Vorjahr mit knapp 11.000 Mitarbeitern<br />
einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Davon mehr als<br />
1,2 Milliarden im Bereich LAND (etwa die klassischen Kranaufbauten<br />
am LKW), und etwas über 200 Millionen im neuen<br />
Bereich SEA (etwa Krane für Schiffe). All dies zu etwa 60 Prozent<br />
rund um den klassischen Kernmarkt Europa (EMEA),<br />
wobei die anderen Regionen in den vergangen Jahren massiv<br />
aufholten - auch durch Übernahmen. „Wir sind den Weg der<br />
Internationalisierung gegangen”, heißt das bei Roither. Eines<br />
der - so zumindest gehofft - bei weitem noch nicht erschlossenen<br />
Potenziale - heißt China. Palfinger ist bereits mit einer<br />
JV-Produktion vor Ort, derzeit steuert der reich rechnerisch<br />
künftig größte Einzelmarkt für den Konzern aber erst weniger<br />
als vier Prozent zum Umsatz bei.<br />
„Wir wollen aber nicht nur Marktanteile, sondern auch die<br />
Profitabilität steigern”, so Roithers Übergang zum nächsten<br />
Potenzial des Konzerns. Denn das Segment LAND ist nicht nur<br />
deutlich größer als SEA, sondern auch profitabler. „Das LAND-<br />
Segment brummt, das erwarten wir uns auch für die nächsten<br />
Monate”, sagt Roither. Bei SEA gab es hingegen noch einen<br />
Hannes Roither, Palfinger.<br />
Foto: BE / Yan<br />
Umsatzrückgang im 1. Halbjahr, dieser Bereich litt unter tiefem<br />
Ölpreis., wobei hier die letzten Monate Besserung brachten.<br />
Jetzt kommt bei Roither die eingangs erwähnte Talsohle<br />
ins Spiel: „Wir erwarten im 2. Halbjahr keinen weiteren Rückgang<br />
mehr und nächstes Jahr Wachstum.”<br />
Zur Verbesserung im operativen Umfeld kommt bei Palfinger<br />
der interne Optimierungsprozess dazu. Dieser ergibt sich<br />
durch die Zukäufe der letzten Zeit - was sich zuletzt in Restrukturierungskosten<br />
niederschlug: „Wir sind in den vergangenen<br />
Jahren sehr stark gewachsen – umsatzmäßig war<br />
das gut, die Profitabilität ist dabei aber ein wenig auf der Strecke<br />
geblieben. Wir haben so viele Unternehmen gekauft, dass<br />
wir keine Zeit hatten diese vollständig zu integrieren. Genau<br />
das machen wir jetzt. Und das wird unsere Profitabilität nachhaltig<br />
erhöhen”, sagt Roither.<br />
Dass das Ergebnispotenzial nicht ganz gehoben ist, liegt ausgerechnet<br />
auch am ‘Problem’ des Auftragsstands in Rekordhöhe.<br />
Denn dafür reichen die Palfinger-Kapazitäten kaum aus<br />
-auch Zulieferer hatten Probleme mit dem Tempo Schritt zu<br />
halten (dabei hat Palfinger eine Wertschöpfungstiefe von<br />
mehr als 80 Prozent) - wodurch es zu Lieferverzögerungen<br />
kam - und Palfinger in Kapazitäten investieren musste. „Das<br />
haben wir jetzt gelöst und ich denke, dass wir im zweiten<br />
Halbjahr einen Großteil des Überhangs abarbeiten können.”<br />
Investiert wurde zuletzt auch in Geschäftsmodelle rund um<br />
die Digitalisierung. Das betrifft nicht nur die Produktion<br />
selbst, sondern auch die Produkte. Ein Output davon wird bei<br />
der nächstwöchige Branchenmesse IIA erstmals präsentiert:<br />
Eine VR-Brille, mit der Kranfahrer seinen Kran auch von außerhalb<br />
des Führerhauses bedienen kann. „Solchen Entwicklungen<br />
kann man sich nicht verschließen, weil wir sonst in<br />
Zukunft kein Weltmarktführer mehr wären”, sagt Roither.<br />
Kurzum: Ich glaube, die Aktie hat großes Potenzial”, schlussfolgert<br />
Roither: „Wenn wir unsere Hausaufgaben gemacht<br />
haben ist das Potenzial wieder da, dass die Aktie auf mehr als<br />
40 Euro steigt. Dort - bei 42,51 notierte die Aktie bereits im<br />
Juli 2017. Derzeit sind es knapp unter 30 Euro. < Mehr zum<br />
Unternehmen finden Sie hier - die Präsentation zum Vortrag hier.
21.09.<strong>2018</strong> Seite 4<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ROADSHOW 51<br />
ZERTIFIKATE FORUM AUSTRIA<br />
Anlegen wie Große,<br />
mit kleiner Stückelung<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Heike Arbter, Vorstandsvorsitzende des Zertifikate<br />
Forum Austria bricht eine Lanze für<br />
den (teilweisen) Umstieg vom Sparbuch in<br />
Wertpapiere - des nicht vorhandenen Geld -<br />
erhalts wegen - Zertifikate bieten dabei für<br />
jeden Risikotyp sein Produkt.<br />
Heike Arbter, Zertifikate Forum Austria.<br />
Foto: BE / Yan<br />
In Zeiten mit einer derartigen Zinslandschaft, braucht es<br />
Wertpapieralternativen zum Sparbuch. Heike Arbter, Vorstandsvorsitzende<br />
des Zertifikate Forums Austria (und Präsidentin<br />
des europäischen Dachverbands Eusipa) unterstützt<br />
die Meinung faktisch aller Anlagestrategen. Und glaubt ein<br />
Wertpapier zu bieten, dass sich gerade für Privatanleger besonders<br />
eignet: Zertifikate. An sich eine Anleihe auf einen Basiswert.<br />
Das kann eine einzelne Aktie sein, Rohstoff, ganze<br />
Märkte, egal ob Aktien oder Anleihen - nicht umsonst sind in<br />
Europa rund zwei Millionen dieser Produkte an den Börsen<br />
gelistet. Was gleichzeitig bereits einen Plus-Punkt dieser Produkte<br />
zeigt - sie sind jederzeit kauf-, bzw. verkaufbar. Und<br />
warum jetzt besonders für Privatanleger geeignet? „Es ist das<br />
Instrument zum eigenen Risikoappetit”. Womit Privatanleger<br />
wie ein institutioneller Investor agieren können, nur in kleinerer<br />
Stückelung.<br />
Dass die Wertpapieralternative zum Sparbuch durchaus<br />
sinnvoll ist, zeigt ein einfacher Blick auf das, was man derzeit<br />
am Sparbuch fürs Geld bekommt - und dann davon das Inflationsziel<br />
der EZB - 2,0 Prozent - abzieht. „An dieser Front entsteht<br />
Veranlagungsbedarf. Die unbedingte Notwendigkeit,<br />
Wertpapiere hinzuzunehmen – allein schon um das Kapital<br />
zu erhalten, und natürlich hoffentlich eine Rendite zu erzielen”,<br />
sagt Arbter.<br />
Was in Österreich aus diesem Gesichtspunkt an Marktpotenzial<br />
für Wertpapiere vorhanden sein müsste, zeigt ein einfacher<br />
Blick auf die Daten der Nationalbank: Auf Sparbüchern<br />
liegen in etwa 250 Milliarden Euro - „das liegt vielleicht gut,<br />
dient aber nicht einer Vermögensveranlagung, die in die Zukunft<br />
gerichtet ist”, sagt Arbter - Zertifikate weisen ein Marktvolumen<br />
von 13,5 Milliarden Euro auf.<br />
Unterteilt wird der Markt in Anlage- und Hebelprodukte -<br />
die bereits eine gute Einschätzung über das jeweilige Risiko<br />
geben. Anlagezertifikate weisen ein Risiko höchstens dem des<br />
Basiswerts auf, bis hin zu einer Abkoppelung, sollte sich der<br />
Basiswert doch als riskant herausstellen, mittels einer Kapitalgarantie<br />
auf das investierte Kapital zu Laufzeitende. Dass<br />
diese Zertifikate - no risk, no fun, so ein treffender Spruch an<br />
der Börse, sprich ohne ein gewisses Risiko gibt’s keine Rendite<br />
- siehe Sparbuch - weniger Ertragschancen bieten als solche<br />
ohne, bzw. eingeschränktem Kapitalschutz, ist klar. Herr<br />
und Frau Österreicher wurden in der Veranlagung zuletzt<br />
auch etwas mutiger, berichtet Arbter. Vom Land, dass faktisch<br />
einmal nur in Zertifikate mit kompletten Kapitalschutz investierte,<br />
werden hierbei nun bereits vermehrt Abstriche gemacht,<br />
dem Mehr an Renditemöglichkeiten wegen. Dies über<br />
Produkte mit geringerem als 100prozentigem Schutz gegen<br />
Verlsute. In Summe kommen diese beiden Subkategorien auf<br />
99 Prozent des Marktvolumens, mittlerweile aber ‘nur’ noch<br />
zu weniger als 60 Prozent in der Hochsicherheitsvariante. Der<br />
Rest (1%) entfällt auf Hebelprodukte, mit denen die Chancen<br />
des Basiswerts auch multipliziert werden können.<br />
Und all das gibt es in den Varianten aufwärts, seitwärts- und<br />
abwärts. Heißt, mit Zertifikaten lässt sich nicht nur an steigenden<br />
Kursen des Basiswerts verdienen - „für einige Anleger<br />
am Aktienmarkt gibt es doch Wolken am Himmel, die im<br />
Auge zu behalten sind”, sagt Arbter. Das ist aber auch mit ein<br />
Grund, warum es zwei Millionen gelistete Produkte gibt „Die<br />
gute Nachricht, da wird für jeden etwas dabei sein’, sagt Arbter<br />
dazu, aber auch: „Die schlechte Nachricht ist, wie findet<br />
man da sein Produkt? „Es geht darum sein eigenes Risikoprofil<br />
zu erstellen - wie viel Verlust kann ich im schlechtesten Fall<br />
tragen. Daraus ergibt sich schon eine große Einschränkung<br />
bei den Produktkategorien. Fehlt noch die Anlageidee, wonach<br />
das Feintuning beginnt. Hier helfen in der Regel die<br />
Homepages der Anbieter, bzw. der Börsen mit Zertifikatehandel<br />
und ihren Such- und Filterfunktionen der Produktewelt.<br />
Hier kommt eine gewisse Eigenverantwortung des<br />
Anlegers zu tragen. Wobei speziell die Emittenten von Zertifikaten<br />
dabei versuchen, unter die Arme zu greifen - mittels Finanzbildung<br />
über Seminare etc.: „Es sind Produkte, die sich<br />
an den Privatanleger wenden – der die Kapitalmärkte nicht<br />
so im Detail verfolgt wie ein Institutioneller”, sagt Arbter -<br />
und: „Daher braucht es hier sehr viel Transparenz und Information.<br />
Wir als Branche forcieren Ausbildung – Anlegerschutz<br />
sollte die Ausbildung sein, nicht die Regulierung.<br />
Anleger, die ihre Entscheidungen auf Basis fundierter Informationen<br />
treffen.” < Mehr zum Verband finden Sie hier - die Präsentation<br />
zum Vortrag hier.
21.09.<strong>2018</strong> Seite 5<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
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ROADSHOW 51 - FOTOS<br />
21.09.<strong>2018</strong> Seite 6<br />
Die letzten Details werden zwischen Herbert Hütter (BE) und<br />
Livingroom-Geschäftsführerin Claudia Chaloupka, dem Veranstaltungsort)<br />
besprochen<br />
Letzte Instruktionen des Videoteams von VICEM Mediasolutions<br />
(Franz und Petra Königer) für DADAT-Chef Ernst Huber -<br />
die ersten Besucher stärkten sich derweilen an der Bar<br />
(unten)...<br />
...oder informieren sich (Margarete Huber und Helmut<br />
Hemmelmeir von Auxus private finance) vorab über das zu<br />
Erwartende (Heike Arbter (ZFA)<br />
Das Buffet ist vorbereitet,....<br />
..., die Kameras sind ausgerichtet, ...<br />
... es kann also beginnen Foto: BE / Yan 7
BÖRSE EXPRESS<br />
ROADSHOW 51 - FOTOS II<br />
21.09.<strong>2018</strong> Seite 7<br />
Heike Arbter vom Zertifikate Forum Austria ...<br />
Allesamt ließen Sie in ihren Präsentationen auch Zahlen für<br />
sich sprechen - Ernst Huber (DADAT),...<br />
... und Hannes Roither von Palfinger Foto: BE/Yan
BÖRSE EXPRESS<br />
ROADSHOW 51 - FOTOS<br />
21.09.<strong>2018</strong> Seite 9<br />
v.l.: Ramin Monajemi (Börse Express), Hannes Roither (Palfinger), Heike Arbter (Zertifikate Forum Austria), Ernst Huber (DADAT),<br />
Robert Gillinger (Börse Express)<br />
Foto: BEX/Yan3x
28.09.<strong>2018</strong> Seite 12<br />
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28.09.<strong>2018</strong> Seite 13<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ANLAGE<br />
UMFRAGE<br />
Strukturierte Produkte<br />
fest etabliert bei<br />
Privatanlegern<br />
Knapp 56 Prozent der Privatanleger in Deutschland<br />
befassen sich seit mehr als zehn Jahren mit strukturierten<br />
Wertpapieren. Das ist das Ergebnis der aktuellen<br />
Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands<br />
(DDV). An der Online-Umfrage, die gemeinsam mit sechs<br />
großen Finanzportalen durchgefuhrt wurde, beteiligten<br />
sich 3716 Personen. Dabei handelt es sich in der Regel um<br />
gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne<br />
Berater investieren. Immerhin noch 13 Prozent der Teilnehmer<br />
geben an, dass sie sich seit funf bis zehn Jahren<br />
mit Zertifikaten beschaftigen. 10 Prozent ziehen strukturierte<br />
Wertpapiere seit drei bis funf Jahren bei ihren Investmententscheidungen<br />
in Betracht, wahrend sich 9<br />
Prozent seit ein bis drei Jahren mit dem Thema Zertifikate<br />
auseinandersetzen. Lediglich 12 Prozent haben sich dieser<br />
Anlageform erst in der jungeren Vergangenheit angenahert.<br />
„Die Mehrzahl der Zertifikate-Anleger hat sich sowohl<br />
Seit wie vielen Jahren beschaftigen Sie sich mit<br />
strukturierten Wertpapieren?<br />
(Quelle: DDV)<br />
vor, wahrend als auch nach der Finanzkrise mit dem<br />
Thema strukturierte Wertpapiere aktiv auseinandergesetzt.<br />
Gerade in schwierigen Marktsituationen, die von<br />
einer Vielzahl geopolitischer und wirtschaftlicher Problemfelder<br />
bestimmt werden, erkennen immer mehr Anleger<br />
die Sinnhaftigkeit der Produkte und ziehen sie im<br />
Rahmen ihres breit aufgestellten Depots in Erwagung.<br />
Gleichwohl sollten Anleger nur Finanzprodukte kaufen,<br />
die sie verstehen und die zu ihrem individuellen Chance-<br />
Risiko-Profil passen“, sagt Lars Brandau, Geschaftsfuhrer<br />
des Deutschen Derivate Verbands.<br />
MARKT<br />
Vollkasko ist bei<br />
Anlegern gefragt<br />
Der Open Interest (Volumen des Gesamtmarktes) des<br />
österreichischen Zertifikatemarktes für Privatanleger<br />
stieg im August um 0,1 Prozent bzw. 6,4 Mio.<br />
Euro. Das Volumen des Gesamtmarktes beträgt zum Monatsende<br />
August damit 13,5 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn<br />
kann ein Anstieg des Open Interest um 5,5 Prozent bzw.<br />
453,7 Mio. Euro verzeichnet werden. Der Markt setzt sich<br />
per Ende August zu 99,0 Prozent aus Anlage- und zu 1,0<br />
Prozent aus Hebelprodukten zusammen.<br />
Open Interest nach Produktkategorien im August. Das<br />
ausstehende Volumen strukturierter Zinsprodukte sinkt<br />
im August um 1,9 Prozent. Per Ende des Berichtsmonats<br />
beträgt das Volumen 3,0 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn ist<br />
ein Rückgang um 7,8 Prozent bzw. 256,9 Mio. Euro zu verzeichnen.<br />
Der Open Interest von Zertifikaten auf Aktien, Indizes<br />
und Rohstoffe, die von den vier Mitgliedern des Zertifikate<br />
Forum Austria emittiert wurden, stieg im August um 1,1<br />
Prozent bzw. 63,8 Mio. Euro. Bereinigt um den negativen<br />
Preiseffekt von 0,8 Prozent ist ein Wachstum von 1,9 Pro-<br />
zent bzw. 106,9 Mio. Euro zu verzeichnen. Dieser Anstieg<br />
ist ausschließlich auf Anlageprodukte mit vollständigem<br />
Kapitalschutz zurückzuführen. Das<br />
Volumen von Zertifikaten auf Aktien,<br />
Indizes und Rohstoffe beträgt<br />
per Ende August 5,7 Mrd. Euro. Seit<br />
Jahresbeginn ist ein Anstieg um<br />
710,6 Mio. Euro bzw. 14,2 Prozent<br />
festzustellen.<br />
Seit Jänner <strong>2018</strong> werden Express-<br />
Zertifikate gesondert ausgewiesen,<br />
dadurch ist der Wert für Bonus-Zertifikate<br />
nicht mit früheren Berichten vergleichbar.<br />
Handelsvolumen nach Produktkategorien im August.<br />
Das Handelsvolumen von Zertifikaten der vier Mitglieder<br />
des Zertifikate Forum Austria betrug im August 212,6 Mio.<br />
Euro und stieg damit um 21,0 Prozent bzw. 37,0 Mio. Euro.<br />
Seit Jahresbeginn wurden rund 2,0 Mrd. Euro umgesetzt.<br />
Die Umsätze aller Anlageprodukte erhöhten sich im August<br />
um 21,7 Prozent bzw. 34,2 Mio. Euro auf 191,3 Mio.<br />
Euro. Die Umsätze von Hebelprodukten stiegen im Berichtsmonat<br />
um 15,1 Prozent bzw. 2,8 Mio. Euro auf 21,3<br />
Mio. Euro.<br />
Grafiken dazu finden Sie im entsprechenden Marktbericht<br />
hier.
28.09.<strong>2018</strong> Seite 14<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
VERGLEICH / STUDIE<br />
Im unruhigen Fahrwasser<br />
die Oberhand behalten<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Der Börse Express rechnet hier für Sie regelmäßig<br />
nach. Zertifikat, oder doch besser<br />
das Direktinvestment? Und wenn Zertifkat,<br />
welcher Typ aus der umfangreichen Produktpalette?<br />
Geht die Serie weiter, folgen nun zwei schwächere Monate”,<br />
hieß es hier zuletzt. Dies mit einem einfachen<br />
Blick auf den bisherigen Jahresverlauf. Denn bisher<br />
hieß es beim europäischen Aktienleitindex EuroStoxx 50<br />
immer: auf ein Schritt vorwärts folgen zwei zurück. Den<br />
ersten davon hat der Index im September genommen. Und<br />
liegt nun bei der YTD-Performance wieder hinter allen Zertifikate-Typen<br />
auf den Index zurück. Aktuelle Top-Kategorien<br />
sind Bonus-Zertifikate und Aktienanleihen. Zweitere<br />
profitierten davon, dass der fixe Zinskupon höher lag als<br />
die Kursverluste. Und beim Bonus waren die Verluste im<br />
Index nicht groß genug, sodass ein Großteil der Bonuszahlungen<br />
erfolgte.<br />
Beide Produktgruppen gehörten auch zum Schwerpunkt<br />
des Vortrags von Heike Arbter, CEO des Zertifikate Forums<br />
Austria, im Rahmen der Börse Express Roadshow 51, die<br />
kürzlich in Salzburg stattfand.<br />
Und wo Arbter hervorstrich<br />
- passend zur aktuellen<br />
Situation an den Märkten,<br />
dass Anleger mit Zertifikaten<br />
nicht nur an steigenden Kursen<br />
des Basiswerts verdienen<br />
können, denn „für einige Anleger<br />
am Aktienmarkt gibt es<br />
doch Wolken am Himmel, die<br />
im Auge zu behalten sind”,<br />
sagt Arbter. Denn je nach Produktausgestaltung<br />
kann mit<br />
strukturierten Produkten<br />
auch an fallenden oder seitwärts<br />
tendierenden Märkten<br />
verdient werden.<br />
Heike Arbter, ZFA Foto:BE/Yan<br />
Und dass Alternativen zum herkömmlichen Sparbuch<br />
sinnvoll sind, zeigt ein einfacher Blick auf das, was man<br />
derzeit am Sparbuch fürs Geld bekommt - und dann davon<br />
das Inflationsziel der EZB - 2,0 Prozent - abzieht. „An dieser<br />
Front entsteht Veranlagungsbedarf. Die unbedingte Notwendigkeit,<br />
Wertpapiere hinzuzunehmen – allein schon<br />
um das Kapital zu erhalten, und natürlich hoffentlich eine<br />
Rendite zu erzielen”, sagt Arbter und als Fazit: Zertifikate<br />
sind das Instrument zum eigenen Risikoappetit. Womit Privatanleger<br />
wie ein institutioneller Investor agieren können,<br />
nur in kleinerer Stückelung. - die Sondernummer zur Roadshow<br />
51 gibt’s zum kostenlosen Download hier <<br />
Zertifikate-Varianten im Vergleich zum Direktinvestment (in %)<br />
(Quelle: DDV/Bloomberg/BE)
28.09.<strong>2018</strong> Seite 15<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
SERVICE<br />
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Redaktion<br />
redaktion@boerse-express.com<br />
Zertifikate sind digitale Produkte, die Informationen<br />
darüber sind aufgrund der Fülle<br />
der Produkte und der Investmentmöglichkeiten<br />
rasch ins Netz gewandert. Wir geben<br />
Ihnen zur besseren Orientierung einen<br />
Überblick über das digitale Informationsangebot<br />
von Emittenten.<br />
Die Erste Group bietet auf der Webseite produkte.erstegroup.com<br />
Informationen zu den Anleihen- und<br />
Zertifikate-Emissionen für Privatanleger. Diese Informationen<br />
werden auch mobil über die Erste Investment-App<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Zu Schwerpunktthemen bietet die Erste Group des Weiteren<br />
eigene Informationsseiten auf der Webseite an. Hier<br />
haben Anleger freien Zugriff auf Video-Tutorials, welche<br />
die Funktionsweise sowie die Vor- und Nachteile der verschiedenen<br />
Zertifikate beschreiben. Für bestimmte Produkte<br />
im Fokus werden zusätzlich eigene,<br />
produktspezifische Videos bereitgestellt.<br />
Ein Login-Bereich steht kostenlos zur Verfügung. Anleger<br />
können eine eigene Watchlist mit Kursalarm-Funktion<br />
einrichten. Die Erste Group veröffentlicht monatlich<br />
einen kostenlosen Newsletter per E-Mail, der aktuelle Anlagethemen<br />
und Produkte vorstellt. Dieser ist auf der Webseite<br />
abonnier- und abrufbar.<br />
Bei Vontobel gibt es unter anderem folgende digitale Informationskanäle:<br />
Vontobel Newsletter (Themen: Aktienanleihen, Investmentideen,<br />
Monatsmagazin, Rohstoffe, Kryptothemen,<br />
Blog-Newsletter)<br />
Vontobel Blog (Fakten, Hintergründe, Interviews und<br />
mehr aus der Welt der Zertifikate)<br />
Vontobel Twitter (täglich News zum Marktgeschehen)<br />
Vontobel Mediathek (wöchentliche Videos vom Parkett<br />
der Frankfurter Börse)<br />
Vontobel E-Book für Trader („Zeit zum Handeln“: interaktives<br />
Einsteiger-E-Book für TradingInteressierte)<br />
Vontobel Video (1x1 der Zertifikate)<br />
mein-zertifikat.de (Kreieren, bestellen und investieren.<br />
Zertifikate zum Selberbauen.)<br />
Die RCB hat zusätzlich zum Relaunch der Website in Responsive-Design<br />
mit dem ZertifikateFinder ein modernes<br />
Instrument entwickelt, das<br />
die Produktsuche im Zertifikate-Universum<br />
einfach und<br />
intuitiv gestaltet. Der Zertifikate-Finder<br />
ermöglicht einerseits,<br />
die Welt der Zertifikate<br />
kennenzulernen und zu verstehen.<br />
Andererseits werden<br />
dem Anwender die nach seinen<br />
Suchkriterien relevanten<br />
Produkte vorgestellt.<br />
Unter www.zertifikatefinder.at<br />
wird der User nach<br />
einem Überblick über die Zertifikate-Welt<br />
gebeten, einige<br />
Foto: Pixabay 3dman eu<br />
wenige, aber wichtige Kriterien<br />
für seine Vermögensanlage auszuwählen. Nach nur<br />
drei bis vier Klicks werden relevante RCB-Zertifikate gezeigt.<br />
Zu diesen werden die wesentlichen Kennzahlen in<br />
Bezug auf Chancen & Risiken dargestellt, die Funktionsweise<br />
erklärt und die passende Markterwartung nochmals<br />
gezeigt. Ein zusätzlicher Service ist die Auflistung jener<br />
Banken, bei denen das Zertifikat direkt gekauft werden<br />
kann, verbunden mit einem Link zum Online-Banking des<br />
jeweiligen Instituts.<br />
Die UniCredit Bank Austria bietet über onemarkets.at<br />
einen digitalen Zugang zum internationalen UniCredit<br />
onemarkets-Portal im Responsive-Design für alle Geräte.<br />
Das Angebot ist zugeschnitten auf österreichische Anleger.<br />
Dort finden Anleger auch den onemarkets.blog. Das onemarkets-Magazin<br />
bringt jeden Monat Expertenwissen zu<br />
den wichtigsten Marktstorys, Themen, Trends, Experteninterviews<br />
und Hintergründe für Anlageentscheidungen<br />
sowie neue Anlagemöglichkeiten.<br />
Unter onemarkets TV für Österreich sind Videos rund<br />
um Produkte und Services abrufbar. Ebenso gibt es einen<br />
YouTube-Kanal.<br />
Mit dem onemarkets Trading Desk mobile sind aktive<br />
Anleger auch unterwegs immer im Markt. Das Power-Tool<br />
für aktive Anleger bietet all das, was sich Trader wünschen.<br />
Mit dem onemarkets mobile Desk Pro steht die kostenlose<br />
Trading-Plattform jetzt auch als App für<br />
Smartphone und Tablet zur Verfügung. my.one direct ermöglicht<br />
die Gestaltung individueller Wunschprodukte<br />
mit eigener Wertpapierkennnummer.<br />
Das Angebot der HSBC: Newsletter: (Hier besonders Daily-<br />
Trading) - Ebooks - Youtube - Trendkompass - Watchlist-Service<br />
mit SMS Alarm:<br />
Marktbeobachtung App: Apple: Android<br />
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28.09.<strong>2018</strong> Seite 16<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
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Jede Woche gibt BNP Paribas über verschiedene Kanäle<br />
aktuelle Informationen, Kurse und Charts. Täglich aktuell ist<br />
der Blog auf www.bnp.de/Service.<br />
Wöchentliche Internet/Audio-Sendungen: Rendezvous mit<br />
Harry - Jeden Montag eine Stunde Kurse, Charts, Produkte<br />
und Prognosen mit Trader Harald Weygand<br />
Euer Egmond - Jeden Dienstag 30 Minuten Fundamentalanalyse<br />
live mit Egmond Haidt<br />
Born Akademie - Charts und deren Bedeutung. Jeden Mittwoch<br />
eine Stunde Chartschule mit Rüdiger Born<br />
Börse Stuttgart TV - Jeden Montag Interview zu aktuellen<br />
Themen am Kapitalmarkt<br />
n-tv - BNP Paribas jede Woche im Interview über aktuelle<br />
Themen, Trends und Entwicklungen<br />
Trends vom Parkett - Radio-Interview mit einem Kursmakler<br />
direkt von der Börse<br />
Newsletter/Blog: Täglich kostenlos die BNP Dailys - Newsletter<br />
zu den Themen DAX, Devisen, US-Märkte, Aktien, Edelmetalle<br />
& Öl. In Ergänzung zur täglichen dailyDAX-Analyse<br />
können Sie jeden Morgen gegen 9.00 Uhr mit dem dailyDax-<br />
Video den DAX-Tagesausblick des Chart-Experten Rocco Gräfe<br />
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Täglich auf der Marktausblick. Zu finden im Blog auf<br />
www.bnp.de/service<br />
Jeden Freitag: Märkte & Zertifikate weekly. Der Blick in die<br />
Woche auf 8 Seiten.<br />
Das Angebot bei Deutsche Bank X-markets, immer gut<br />
informiert sein mit diversen Newslettern, heißt es dort.<br />
X-press Trade: Börsentäglich aktuell zum Börsenstart informiert<br />
sein<br />
Abend X-press: Das Beste zum Börsenschluss und X-press<br />
Trends: Die Trends der Woche von den X-perten im Video besprochen.<br />
Abonniert werden können die kostenfreien<br />
Newsletter hier<br />
Wie tickt der Markt heute? Per SMS informiert bleiben –<br />
die Anmeldung zum kostenfreien Service gibt’s hier.<br />
Charts und Co. finden sich auf dem eigenen X-markets Tradingdesk.<br />
Aktuelle Chartsignale inklusive konkreter Produktvorschläge<br />
finden Anleger über das Trade Radar.<br />
Was sagt die Crowd, welche Basiswerte sind „HOT“? – das<br />
neue Financial Crowd Analysis Tool „Sentifi“ weiß es.<br />
Mit myXmarkets steht Kunden natürlich auch ein individuell<br />
konfigurierbarer Bereich auf www.xmarkets.at zur Verfügung.<br />
Die Commerzbank bietet viele informative Formate an, mit<br />
denen Anleger in die Welt der Geldanlage eintauchen können:<br />
ideas Magazin - monatliches Magazin zur Geldanlage<br />
ideas Daily – dieser Newsletter erscheint (börsen-)täglich,<br />
etwa eine halbe Stunde vor dem Börsenstart. Neben der<br />
Chartanalyse der wichtigsten Indizes und dem Ausblick auf<br />
die Termine des Tages, wird dem Anleger täglich die „Idee<br />
des Tages“ präsentiert.<br />
ideas Daily TV - Jeden Tag die wichtigsten Informationen,<br />
direkt vom Börsenparkett.<br />
Webinar – Märkte im Fokus - Jeden Montagmorgen um<br />
kurz nach 9:00 Uhr startet das Online-Seminar (Webinar)<br />
Märkte im Fokus. Das interaktive Format legt den Schwerpunkt<br />
auf die wichtigsten Termine der Börsenwoche. Zuhörer<br />
können live während des Webinars Fragen stellen und Wünsche<br />
äußern.<br />
WhatsApp News und Analyse - Mehrmals am Tag erhalten<br />
Anleger über den WhatsApp-Kanal Informationen rund um<br />
börsenrelevante Themen. Außerdem können Anleger aktuelle<br />
Analysen abrufen. Beispielsweise kann unter der Eingabe<br />
#ATX die aktuelle Einschätzung des österreichischen Aktienindex<br />
abgerufen werden.<br />
Twitter und Facebook - Über die beiden wichtigsten Social<br />
Media Plattformen sendet die Commerzbank mehrmals täglich<br />
alle relevanten und interessanten News rund um die<br />
Börse, Zertifikate, Optionsscheine oder Aktienanleihen.<br />
Youtube - Auf dem Videokanal finden Anleger hilfreiche<br />
und informative Videos rund um das Thema Geldanlage, Zertifikate<br />
und die Börse.<br />
Fokussiert auf aufgeklärte Selbstentscheider, stellt die Société<br />
Générale Tradern und Anlegern einen umfassenden<br />
Service zur Verfügung, um stets informiert zu bleiben. In den<br />
Broschüren und Produktvideos erfahren Interessierte alles<br />
über die Funktionsweise, Chancen und Risiken der Hebelund<br />
Anlageprodukte. Darüber hinaus bietet der „SG Bonjour<br />
Newslettern“ morgendliche Marktanalysen zu allen Assetklassen,<br />
sowie mit dem „SG Exo Newsletter“ eine wöchentliche<br />
Tradingidee aufbauend auf exotischen Optionsscheinen.<br />
Jeden Mittag erscheint der „SG Index Check“, in dem ein interessanter<br />
Index inklusiver Tradingidee vorgestellt wird. Als<br />
Highlight gibt es die wöchentliche Webinarreihe „SG Active<br />
Trading“, um sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Trader<br />
bei deren Aus- und Weiterbildung zu unterstützen. Dazu<br />
werden neben aktuellen Marktperspektiven und Strategie-<br />
Vorschlägen auch generelle handelsspezifische Themen und<br />
Trader-Coaching aufgegriffen. Referenten umfassen sowohl<br />
Derivate-Experten aus dem Haus, als auch bekannte externe<br />
Trader. Weitere Informationen zur SG Active Trading Webinarreihe,<br />
den Referenten sowie den neuesten Aufzeichnungen<br />
der vergangenen Wochen finden Sie hier: .<<br />
AKTUELLE NEUEMISSIONEN DER ZFA-MITGLIEDER<br />
Erste Group hier<br />
UniCredit onemarkets hier<br />
RCB hier<br />
Vontobel hier
28.09.<strong>2018</strong> Seite 17<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
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28.09.<strong>2018</strong> Seite 18<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />
Hochprozentiges Teil 2 -<br />
diesmal mit Teilschutz<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Nominierung VII: Die HSBC nominiert eine<br />
Protect Aktienanleihe Pro auf Wirecard.<br />
Hier gibt es einen Zinskupon von 10,5 Prozent<br />
- plus einen Schutz gegen Kursverluste<br />
zu Laufzeitende von bis zu 20 Prozent.<br />
Seit dem 24. September ist Wirecard Mitglied im deutschen<br />
Aktienleitindex DAX. Wie die Societe Generale<br />
- siehe Nominierung I - hat sich auch HSBC für diese<br />
Aktie als Basiswert entschieden. Wieder handelt es sich<br />
um eine Aktienanleihe - diesmal aber um die Produkt-Variante<br />
Protect Pro. Da die Gründe für bzw. gegen ein Wirecard-Investment<br />
die gleichen wie bei der Societe<br />
Generale sind, soll hier nun der Unterschied zwischen den<br />
beiden Produktvarianten herausgearbeitet werden.<br />
Grundsätzlich sind Aktienanleihen eine Kombination<br />
aus Schuldverschreibung und Terminmarktkonstruktion<br />
(Verkaufs-Option) und für risikobewusste Anleger gedacht,<br />
die in leicht steigenden oder seitwärts tendierenden<br />
Märkten auf interessante Zinszahlungen setzen und<br />
gleichzeitig dafür bereit sind, ein Aktienrisiko einzugehen.<br />
Die Ertragschancen sind auf den Kupon begrenzt.<br />
Dieser Kupon wird unabhängig von der Kursentwicklung<br />
des Basiswerts am Ende der Laufzeit ausgezahlt. Ob die<br />
Nominale zu 100 Prozent returniert wird, hängt wiederum<br />
von der Entwicklung des Basiswerts ab - in diesem<br />
Fall der Wirecard-Aktie.<br />
Bei einer klassischen Aktienanleihe ist die Kursentwicklung<br />
während der Laufzeit egal, wichtig ist nur, dass<br />
der Basiswert am Schluss zumindest auf seinem Startkurs<br />
notiert. Dann gibt es die Nominale zu 100 Prozent in Cash<br />
zurück. Liegt der Kurs des Basiswerts hingegen unter seinem<br />
Startkurs, wird - je nach Ausgestaltung des Zertifikats<br />
- entweder der prozentuelle Verlust der Aktie einfach<br />
von der Nominale abgezogen und der Rest in Cash überwiesen,<br />
oder die zwischenzeitlich im Kurs gefallene Aktie<br />
statt der Nominale ins Depot eingebucht. Dann können<br />
Anleger entscheiden, ob der Verlust durch Verkauf sofort<br />
realisiert wird, oder auf bessere Zeiten gewartet wird.<br />
Plus Teilschutz. Neben der klassischen Aktienanleihe gibt<br />
es Varianten, bei denen zusätzlich eine Barriere eingezogen<br />
ist. Diese Papiere beinhalten einen im Vergleich zu<br />
klassischen Aktienanleihen höheren Schutz. Das ist dann<br />
eine Aktienanleihe mit dem Zusatz ‘Protect’: Diese Barriere<br />
garantiert dem Anleger die Rückzahlung der Nominale<br />
zu 100 Prozent auch dann, wenn der zugrunde<br />
liegende Wirecard-Aktienkurs während der gesamten<br />
Laufzeit ein bestimmtes Niveau nicht berührt oder unterschreitet.<br />
Durch diesen zusätzlichen Schutz vor moderat<br />
fallenden Kursen - in diesem Fall 20 Prozent - ist der<br />
Kupon etwas geringer als bei klassischen Aktienanleihen.<br />
Wird die Barriere nie unterschritten, werden 100% des eingesetzten<br />
Kapitals und der Kupon ausbezahlt. Wird diese<br />
Barriere jedoch während der Laufzeit unterschritten, verhält<br />
sich das Zertifikat ab diesem Zeitpunkt wie eine normale<br />
Aktienanleihe und muss am Schluss wieder über<br />
seinem Startkurs notieren, damit die 100 Prozent der Nominale<br />
rückgezahlt werden. Der Kupon wird wieder in<br />
jedem Fall ausbezahlt.<br />
Plus noch mehr Teilschutz. Eine weitere Variante von Aktienanleihen<br />
haben wir bei dieser Produktnominierung<br />
Protect ‘Pro’. Im Gegensatz zu Protect-Aktienanleihen wird<br />
hier die Barriere nur am Laufzeitende aktiv, d.h. entscheidend<br />
ist nur der Kurs des Basiswerts an diesem Tag.<br />
Wenn die Barriere zwischenzeitlich verletzt wird, ist dies<br />
ohne Belang. Falls der Referenzpreis am Bewertungstag<br />
auf oder oberhalb der Barriere notiert, so erhält der Kunde<br />
den Nominalbetrag zurück. Liegt der Kurs jedoch darunter<br />
so erleidet man einen Verlust da es zu einer Aktienlieferung<br />
kommt. Wegen des im Vergleich zu klassischen Aktienanleihen<br />
und Protect Aktienanleihen zusätzlichen<br />
Schutzes – und des damit geringeren Risikos – ist eine Protect<br />
Pro Aktienanleihe wiederum mit einem geringeren<br />
Zinskupon ausgestattet.<<br />
INFO PROTECT-AKTIENANLEIHE PRO AUF WIRECARD<br />
ISIN: DE000TD9SKZ2<br />
Emittentin: HSBC Trinkaus &<br />
Burkhardt<br />
Produkt: Aktienanleihe Protect<br />
Pro<br />
Basiswert: Wirecard<br />
Nominale: 1000 Euro<br />
Zecihnungsfrist: bis<br />
15.10.<strong>2018</strong><br />
Basispreis: Schlusskurs vom<br />
15.10.<strong>2018</strong><br />
Ausübungspreis: 100%<br />
Bewertungstag: 18.10.2019<br />
Barriere: 80%<br />
Abwicklung: Zahlung oder Aktienlieferung<br />
Zinskupon: 10,5%<br />
mehr zum Produkt
28.09.<strong>2018</strong> Seite 19<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />
Fette Renditen<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Nominierung VI: RCB verpackt Europas<br />
Ö l a k t i e n w i e d i e O M V i n e i n e E x p r e s s - S t r u k -<br />
tur. Es winken 8,25% Zinsen pro Jahr, dazu<br />
ein Schutz vor Kursverlusten von bis zu 49<br />
Prozent.<br />
Europas Öl- und Gasaktien performen den Gesamtmarkt<br />
seit Jahresbeginn deutlich aus. Während bei diesem ein<br />
Plus (inklusive Dividenden) von rund zwei Prozent zu<br />
Buche schlägt, sind es mit OMV und Co rund 15 Prozent. Diese<br />
Bewegung wiederum korreliert sehr stark mit der Entwicklung<br />
des Ölpreises. Derzeit kratzt der Preis fürs schwarze<br />
Gold.- Sorte Brent - an der Marke von 80 US-Dollar je Barrel.<br />
Was nicht die Fahnenstange sein soll - zumindest schwenken<br />
immer mehr Analysten gen positiver Meinungsbildung. Jüngstes<br />
Beispiel JPMorgan. Die US-Analysten erhöhten ihre Prognose<br />
für die Ölpreise deutlich und gehen nun für das vierte<br />
Quartal mit einem Brentpreis von 85 US-Dollar je Barrel aus.<br />
Damit stieg die Prognose um 22 Dollar. Das liegt mit an Befürchtungen<br />
vor einem knapperen Angebot. Denn zu Problemfällen<br />
wie etwa Venezuela gesellst sich mehr und mehr<br />
der Iran - sanktionsbedingt. Obwohl die (US-)Sanktionen für<br />
den iranischen Ölsektor erst im November in Kraft treten,<br />
kam es bereits zu einem Rückgang der Ölexporte aus dem<br />
Iran. „Wenn die Ölexporte aus Venezuela und dem Iran weiter<br />
zurückgehen sollten, könnte sich das Angebot am Markt<br />
verknappen”, hieß es dazu von Seiten der Internationalen<br />
Energieagentur (IEA) Anfang September.<br />
Belastungsfaktor für die Preisentwicklung ist dafür die zunehmende<br />
Beeinträchtigung des weltweiten Handels durch<br />
die diversen Zollstreitigkeiten. „Kürzlich eingeführte restriktive<br />
handelspolitische Maßnahmen haben bereits zu deutlichen<br />
Veränderungen der Handelsströme und der Preise in den<br />
betroffenen Sektoren geführt. Zudem sind das Vertrauen und<br />
die Investitionspläne von Unternehmen getroffen worden. Ein<br />
weiterer Anstieg der Handelsspannungen hätte erhebliche negative<br />
Auswirkungen auf die globalen Investitionen, Arbeitsplätze<br />
und den Lebensstandard“, warnte die OECD im<br />
Rahmen ihrer jüngsten Konjunkturprognose. Und reduzierte<br />
wegen der oben angeführten Gründe ihre Wachstumsprognose<br />
für die Weltwirtschaft in diesem und im kommenden<br />
Jahr um 0,1 beziehungsweise 0,2 Prozentpunkte und rechnet<br />
nun mit jeweils 3,7 Prozent Wachstum. Wenn sich die Han-<br />
8,25% pro Jahr mit Aktie wie der OMV Foto: OMV<br />
delskonflikte nicht verschärfen. Worunter der Treibstoff, der<br />
die Weltwirtschaft schmiert, sicher leiden würde. Und damit<br />
auch die Aktienkurse von OMV und anderen Branchenvertretern.<br />
Die etwa im Stoxx Europe 600 Oil & Gas-Index zusammengefasst<br />
sind: 20 Titel, von den Branchengiganten BP und<br />
Royal Dutch Shell, bis hin zu Zulieferern wie Saipem und Subsea<br />
7. Aus österreichischer Sicht: OMV ist dabei, SBO nicht.<br />
Für Anleger, die die theoretische Möglichkeit auf Kursgewinne<br />
europäischer Ölaktien gegen einen Zinskupon von 8,25<br />
Prozent eintauschen möchten, plus einem Schutz vor Kursverlusten<br />
von bis zu 41 Prozent, hat die RCB kürzlich ein entsprechendes<br />
Express Zertifikat aufgelegt.<br />
So funktioniert’s. Notiert der Stoxx Europe 600 Oil & Gas-<br />
Index an einem der jährlichen Bewertungstage über seinem<br />
Startniveau, wird das Produkt mit 100 Prozent der Nominale<br />
vorzeitig zurückgezahlt. Plus den jährlichen Zinskupon von<br />
8,25 Prozent. Dies geht über maximal fünf Jahre. Am letzten<br />
Bewertungstag werden Start- und Endkurs verglichen. Gab es<br />
eine Kurssteigerung - egal in welcher Höhe - wird das Zertifikat<br />
mit der Nominale plus den Zinskupons (in Summe<br />
141,25%) rückgezahlt. Liegt der Kurs darunter, greift die eingebaute<br />
Barriere: Kursrückgänge bis zu 49 Prozent werden abgefedert<br />
und die Nominale trotzdem zu 100 Prozent<br />
rückgezahlt. Wurde auch die Barriere unterboten, wird die Indexentwicklung<br />
1 zu 1 bei der Rückzahlung abgebildet. <<br />
INFO ÖL & GAS INDEX EXPRESS 4<br />
ISIN: AT0000A22PC3<br />
Rückzahlungsbarriere: 100%<br />
Emittentin: RCB<br />
Produkt: Express-Anleihe<br />
Nominale: 1000 Euro<br />
Basiswert: STOXX Europe 600<br />
Oil & Gas<br />
Währung Basiswert: Euro<br />
Kursfixierung: 25.09.<strong>2018</strong><br />
Letzter Bewertungstag:<br />
22.09.2023<br />
finale Rückzahlungsbarriere:<br />
59%<br />
Zinskupon: 8,25%<br />
Abwicklung (bei ‘Misserfolg’):<br />
Cash<br />
mehr zum Produkt
28.09.<strong>2018</strong> Seite 20<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />
Halbiertes Risiko<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Nominierung V: Erste Group stülpt über die<br />
als sehr chancenreich geltende voestalpine-<br />
Aktie ein Express-Zertifikat; halbiert dabei<br />
die Risken und bietet fixe 4,25 Prozent.<br />
Die voestalpine darf mit Fug und Recht ein österreichischer<br />
Paradebetrieb genannt werden. Nicht viele<br />
Europäer haben es geschafft, sich in einem Commodity-Geschäft<br />
erfolgreich am Markt zu etablieren. Wobei das<br />
Wort Commodity bei der voestalpine kaum mehr passt. Der<br />
Rohstoff ist zwar Stahl und wird in eigenen Hütten erzeugt,<br />
aber auch innerhalb des Konzern hochwertig weiterverarbeitet.<br />
Heute ist die voestalpine ein in seinen Geschäftsbereichen<br />
weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern<br />
mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz.<br />
Und zählt mit seinen qualitativ hochwertigen Produkt- und<br />
Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zu den gefragten<br />
Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie,<br />
sowie weltweit der Luftfahrt-, Öl- und<br />
Gasindustrie. Was sich in den Vorjahreszahlen (per Ende<br />
März) zeigte: Das Ergebnis nach Steuern legte gegenüber dem<br />
Jahr davor um 55 Prozent auf 817,9 Mio. Euro zu, der Umsatz<br />
erhöhte sich um 14 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro. Im gerade erst<br />
angelaufenen Geschäftsjahr <strong>2018</strong>/19 will die voestalpine ihr<br />
operatives Ergebnis „in etwa auf dem Niveau des Vorjahres”<br />
halten. Dies, obwohl heuer ein Jahrzehnteereignis ansteht:<br />
eine turnusmäßig Hochofen-Großreparatur, die etwa alle 14<br />
Jahre fällig ist und normalerweise 100 bis 110 Tage dauert.<br />
Der Eingriff verschlingt Investitionen in Höhe von 180 bis 185<br />
Mio. Euro und drückt den Gewinn um 150 Mio. Euro.<br />
Trotzdem zählt die voestalpine heuer bis dato zu den<br />
schlechtesten Aktien des Wiener Marktes. Die Aktie verlor ein<br />
knappes Viertel an Wert, was Analysten auch auf Gewinnmitnahmen<br />
nach den starken Jahren zuvor zurückführen -<br />
von Anfang 2016 bis Ende 2017 legte die Aktie knapp 150 Prozent<br />
zu; und auf die Verunsicherung des Marktes rund um<br />
den Zollstreit zwischen den USA und dem Rest der Welt.<br />
Wobei Analysten mittlerweile der Überzeugung sind, dass<br />
hier vom Markt eindeutig überreagiert wurde (der aktuelle<br />
Kurs liegt unter allen Kurszielen). Dies auch, nachdem die<br />
letzte Großinvestition der voestalpine, als ob sie’s geahnt<br />
hätte, in den USA (Texas) vonstatten ging - womit die direkten<br />
Auswirkungen eines eventuell eskalierenden Zollstreits über-<br />
schaubar sein sollten. Von einer globalen Abschwächung als<br />
Folge könnte sich die voestalpine natürlich trotzdem nicht<br />
vollends abkoppeln.<br />
Heißt, die Chance auf steigende Kurse ist vorhanden, es gibt<br />
aber auch Risken. Anleger, die diese Risken gern abfedern<br />
würden, bietet die Erste Group ein Produkt zur Zeichnung an<br />
- eine teilgeschützte Express-Anleihe mit fixer Verzinsung.<br />
So funktioniert’s. Bei diesem Express-Zertifikat tauschen Anleger<br />
die theoretische Möglichkeit auf Kursgewinne gegen<br />
einen fixen Zinskupon in Höhe von 4,25 Prozent pro Jahr. Die<br />
Laufzeit des Produkt liegt bei maximal vier Jahren. Maximal,<br />
da am jährlichen Bewertungstag immer der dann aktuelle<br />
Kurs der voestalpine-Aktie mit ihrem Startkurs (Basispreis)<br />
verglichen wird. Liegt der Kurs gleich oder darüber, endet die<br />
Laufzeit automatisch und Anleger bekommen neben dem<br />
Zinskupon auch die Nominale zu 100 Prozent retourniert. Andernfalls,<br />
egal wo der Aktienkurs steht, verlängert sich die<br />
Laufzeit um ein Jahr. Nach diesem Jahr wird wieder verglichen.<br />
Das geht maximal bis 2022, dann gilt all das auch, wenn<br />
der Aktienkurs bei mehr als der Hälfte seines Startwerts notiert.<br />
Wenn nicht, gibt’s zwar weiter den Zinskupon, doch<br />
statt der Nominale wird die zwischenzeitlich (deutlich) gefallene<br />
Aktie ins Depot geliefert. Dann kann der Verlust realisiert,<br />
oder auf bessere Zeiten gehofft werden...<<br />
INFO ERSTE GROUP FIX KUPON EXPRESS ANLEIHE AUF<br />
VOESTALPINE AG<br />
ISIN: AT0000A230R9<br />
Kupon: 4,25%<br />
Emittentin: Erste Group<br />
Produkt: Express-Anleihe<br />
Nominale: 1000 Euro<br />
Basiswerte: voestalpine<br />
Kursfixierung: 27.09.<strong>2018</strong><br />
Fälligkeit: 28.09.2022<br />
Basispreis: 100%<br />
Rückzahlungsbarriere: 100%<br />
finale Rückzahlungsbarriere:<br />
50%<br />
Abwicklung (bei ‘Misserfolg’):<br />
Aktienlieferung<br />
mehr zum Produkt<br />
Foto: Pixabay/skeeze
28.09.<strong>2018</strong> Seite 21<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />
Elitäres Quartett<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Nominierung IV: Vontobel bündelt den<br />
Club der Billionäre - und die ersten Anwärter<br />
auf eine Mitgliedschaft - in einer Aktienanleihe<br />
- mit 12,0% Zinskupon.<br />
Foto: Pixabay<br />
Am 2. August war es soweit. Apple knackte als erstes<br />
börsenotiertes US-Unternehmen die Schallmauer von<br />
1,0 Billionen US-Dollar bei der Marktkapitalisierung.<br />
Seit der Vorstellung des ersten iPhones Anfang 2007 hat<br />
sich der Kurs in etwa versechzehnfacht. Vor allem das teure<br />
iPhone X ist aktuell eine Geldmaschine: Apple konnte im<br />
vergangenen Quartal den Gewinn um 32 Prozent auf gut<br />
11,5 Milliarden Dollar steigern - beim Umsatz waren es plus<br />
17 Prozent auf 53,3 Milliarden US-Dollar.<br />
Ziemlich genau einen Monat später - am 4. September -<br />
verdoppelte Amazon den Club der Billionäre: seit Jahresbeginn<br />
ist der Aktienkurs um 75 Prozent gestiegen. Zum<br />
Vergleich: Amazons größte Rivalen im US-Warenhandel -<br />
die Shopping-Giganten Walmart , Costco und Target - bringen<br />
es gemeinsam auf einen Börsenwert von gut 430 Milliarden<br />
US-Dollar. Die letzten Ergebniszahlen: Im zweiten<br />
Quartal konnte der weltgrößte Onlinehändler Umsatz und<br />
Gewinn erneut deutlich steigern. Während die Erlöse im<br />
Jahresvergleich um knapp 40 Prozent auf 52,9 Milliarden<br />
US-Dollar kletterten, legte das Unternehmen mit 2,5 Milliarden<br />
einen regelrechten Gewinnsprung hin. Vor einem<br />
Jahr hatte der Konzern 197 Millionen US-Dollar verdient.<br />
Nun werden an der Börse Wetten abgeschlossen, wer die<br />
Nummer drei wird. Zur Wahl stehen derzeit Microsoft und<br />
die Google-Mutter Alphabet. All die vier genannten Unternehmen<br />
hat Vontobel in einer Aktienanleihe verpackt. Statt<br />
eventueller Kurschancen gibt es hier fix einen Zinskupon<br />
von 11,9 Prozent (12,0 p.a.) - doch dazu später. Denn die<br />
Spitze der Börsen-Champions-League unterstreicht deutlich<br />
die Dominanz des US-Tech-Sektors. Zum Vergleich: Ein Börsenwert<br />
von einer Billion Dollar - das sind 1000 Milliarden<br />
Dollar - entspricht umgerechnet knapp 860 Milliarden<br />
Euro. Dies ist in etwa so viel, wie die zwölf derzeit wertvollsten<br />
DAX-Unternehmen zusammen auf die Waage bringen<br />
- und etwa 8x der Wert des Wiener Aktienmarktes.<br />
Dennoch ist Apple weltweit nicht der erste Konzern, der<br />
einen dreizehnstelligen Börsenwert erreicht - Bloomberg<br />
zufolge schaffte PetroChina dies vor mehr als zehn Jahren<br />
beim ersten Handelstag in Schanghai. Es folgte aber ein Totalabsturz<br />
des Staatskonzerns - heute sind es weniger als<br />
230 Milliarden.<br />
So funktioniert’s. Grundsätzlich tauschen Anleger mit<br />
einer Aktienanleihe die Chance auf eventuelle Kursgewinne<br />
der Aktie (des Basiswerts) gegen einen fixen Zinskupon<br />
ein. Im Falle dieses Produkts gibt es den Zusatz Multi,<br />
heißt, das Zertifikat bezieht sich auf mehrere Basiswerte, in<br />
diesem Fall vier. Notieren am Schluss alle Basiswerte auf<br />
oder über ihrem Startkurs, gibt es zusätzlich zum Zinskupon<br />
auch die komplette Nominale als Rückzahlung aufs<br />
Depot. Wobei wir hier noch den Zusatz Protect haben.<br />
Heißt, der Basiswert kann bis zu einer vorab definierten<br />
Barriere fallen (in diesem Fall 75%), ohne dass sich an der<br />
Nominalerückzahlung etwas ändert. Dies auch nicht, wenn<br />
einer oder mehrere der Basiswerte die Barriere während<br />
der Laufzeit unterschreiten, zum Schluss aber wieder alle<br />
über ihrem Startkurs (Basispreis) liegen. Nur wenn das<br />
nicht der Fall ist, wird die Wertentwicklung der am<br />
schlechtesten gelaufenen Aktie von der Nominale abgezogen<br />
und der Rest überwiesen. <<br />
INFO 12,00% P.A. PROTECT MULTI AKTIENANLEIHE AUF<br />
ALPHABET, AMAZON.COM, APPLE, MICROSOFT<br />
(QUANTO EUR)<br />
ISIN: DE000VA6UPE7<br />
Zeichnungsschluss:<br />
02.10.<strong>2018</strong><br />
Emittentin: Vontobel<br />
Produkt: Protect Multi Aktienanleihen<br />
Basiswerte: Alphabet, Amazon,<br />
Apple, Microsoft<br />
Nominale: 1000 Euro<br />
Zinskupon: 11,9% (12,0% p.a.)<br />
Bewertungstag: 20.09.2019<br />
Basispreis: 100%<br />
Barriere: 75%<br />
Barrierebeobachtung: laufend<br />
Abwicklung: Cash<br />
mehr zum Produkt
28.09.<strong>2018</strong> Seite 22<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />
Der digitale Geldbeutel<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Nominierung III: Deutsche Bank X-markets<br />
bündelt die Profiteure vom Trend des bargeldlosen<br />
Bezahlens in einem Index-Zertifikat.<br />
Dies mit endloser Laufzeit.<br />
Foto: Pixabay/Alexas_Fotos<br />
Seit Jahresbeginn gibt es im europäischen Großindex BE<br />
500 drei Aktien, die sich mehr als verdoppelt haben. Die<br />
deutsche Wirecard ist eine davon. 160 Prozent liegt die<br />
niederländische Adyen-Aktie im Plus und brauchte dafür<br />
sogar nur ein gutes Vierteljahr - der Börsegang der Niederländer<br />
war Mitte Juni. Womit sich eine Indexmitgliedschaft<br />
noch gar nicht ausging - sonst wäre es Platz 1 gewesen. Beiden<br />
Aktien gemein ist nicht nur der kräftige Kursanstieg - beide<br />
verfolgen auch den gleichen Unternehmensgegenstand: Die<br />
beiden Zahlungsabwickler möchten das Bezahlen von morgen<br />
revolutionieren.<br />
Und sorgten bereits mit ihrem Tun in der Vergangenheit für<br />
Furore was darin zumindest vorläufig darin gipfelt, dass Wirecard<br />
ab 24. September das Schon-immer-DAX-Mitglied Commerzbank<br />
im deutschen Aktienleitindex ersetzt.<br />
Dabei erfreuen sich Alternativen zum Bargeld in Ländern<br />
wie Deutschland sogar erst relativ geringer Akzeptanz. In anderen<br />
Ländern der Welt ist man dagegen schon deutlich aufgeschlossener.<br />
Beispielsweise zahlen die US-Amerikaner ihre<br />
Einkäufe gerne mit der Kreditkarte. Dank der NFC-Technologie<br />
(Near Field Communication) kann schon heute an vielen<br />
mit entsprechenden Lesegeräten ausgestatteten Kassen auch<br />
hierzulande mithilfe einer Girocard, Kreditkarte oder mit dem<br />
Smartphone kontaktlos bezahlt werden.<br />
Doch künftig werden auch immer mehr Menschen im großen<br />
Markt Deutschland die Möglichkeit haben, in Alltagssituationen<br />
z.B. per Smartphone zu zahlen. Ist die Geldbörse<br />
auf dem Handy bisher nur eine Nische, könnte der Markt nun<br />
in Fahrt kommen. Nach dem Start von Google Pay Ende Juni<br />
hat mit Apple der nächste US-Technologieriese angekündigt,<br />
seinen Zahldienst nach Deutschland zu bringen. Zahldienstleister<br />
Wirecard ist mit an Bord und wird Apple Pay im Jahresverlauf<br />
über seine App ‘boon’ einführen. (Anmerkung: Auf<br />
dem iPhone kann bisher nur Apple Pay auf den NFC-Chip des<br />
Geräts zugreifen, der für das kontaktlose Bezahlen benötigt<br />
wird. Damit müssen sich Banken bei ihren eigenen Angeboten<br />
auf Geräte mit dem Google-System Android beschränken<br />
oder für iPhone-Nutzer auf weniger bequeme Lösungen wie<br />
Strichcodes auf dem Bildschirm ausweichen.)<br />
Mit einer steigenden Akzeptanz solcher Bezahlmethoden<br />
dürfte das Bargeld immer mehr in den Hintergrund geraten.<br />
Einige träumen davon, dass dieses eines Tages sogar vollständig<br />
verschwindet. Kreditkartenanbieter, Finanzinstitute und<br />
Zahlungsabwickler rechnen sich im Zuge der Entwicklung<br />
neuer Bezahlmethoden entsprechend große Chancen aus. Im<br />
Fokus der Anleger stehen damit derzeit Unternehmen wie Wirecard<br />
und Adyen.<br />
Anleger sollten trotz der jüngsten Euphorie rund um Adyen<br />
und andere Branchenvertreter bedenken, dass die Konzentration<br />
auf einen einzelnen Wert das Anlagerisiko extrem erhöht<br />
- kann doch niemand sagen, wer der große Gewinner<br />
der Entwicklung weg vom Bargeld sein wird. Schließlich sind<br />
Wirecard und Adyen nicht die einzigen Unternehmen, die<br />
künftige Bezahlmethoden im Fokus haben. Ein Ausweg wäre<br />
eine Art Fonds/Indexlösung - und die gibt es: Im Solactive Mobile<br />
Payment Index wird die Kursentwicklung von 20 internationalen<br />
Unternehmen abgebildet, die im elektronischen<br />
beziehungsweise mobilen Payment-Sektor tätig sind. Mit<br />
einem Index-Zertifikat hat Deutsche Bank X-markets den<br />
Index für Anleger investierbar gemacht. Weitere Indexmitglieder<br />
sind z.B. PayPal, Visa und First Data oder China Youzan<br />
(die aktuelle Zusammensetzung hier). Das Zertifikat weist<br />
keine Laufzeitbeschränkung auf und partizipiert 1 zu 1 an der<br />
Kursentwicklung des Index. Der Index wird als Total Return<br />
gerechnet - Dividenden werden sofort reinvestiert. <<br />
INFO MOBILE PAYMENT INDEX ZERTIFIKAT<br />
ISIN: DE000DS8PAY5<br />
Emittentin: Deutsche Bank X-<br />
markets<br />
Produkt: Indexzertifikat<br />
Basiswert: Solactive Mobile<br />
Payment Index<br />
Bezungsverhältnis: 1:1<br />
Laufzeit: open end<br />
Managementgebühr: 0,75%<br />
Ausgabetag: 04.09.<strong>2018</strong><br />
mehr zum Produkt
28.09.<strong>2018</strong> Seite 23<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />
Des einen Freud...<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Nominierung II: Die Commerzbank beweist<br />
sich wieder einmal als Emittent für interessante<br />
‘Rand-Aktien’. Diesmal geht’s um den<br />
chinesischen Tesla-Konkurrenten Nio.<br />
ist des anderen Leid, so heißt es. Und es soll Schlimmeres<br />
geben, als die Freude über einen günstigeren Einstieg in ein<br />
Investment. Auch wenn das zum Leidwesen des chinesische<br />
Internetkonzerns Tencent, der Investmentfirmen Hillhouse<br />
Capital und Sequoia Capital sowie dem Beteiligungsfonds des<br />
chinesischen Suchmaschinenbetreibers Baidu passiert. Denn<br />
diese erhofften sich für den Börsegang ihres Elektro-Autohersteller<br />
Nio ursprünglich eine Bewertung von bis zu 20 Milliarden<br />
US-Dollar. Doch dann rückte der US-/chinesische<br />
Handelsstreit verstärkt in den Fokus der Anleger. Für Unruhe<br />
dürfte auch die angespannte Lage bei Nios Hauptkonkurrenten<br />
Tesla gesorgt haben. Die US-Amerikaner kämpfen mit<br />
massiven Produktionsproblemen und Milliarden-Verlusten.<br />
Dazu sorgte der unerwartete Abgang von Chef-Buchhalter<br />
Dave Morton für Aufsehen und ein nicht zu vergessen der Auftritt<br />
von Tesla-Gründer Elon Musk vor laufenden Kameras<br />
samt Marihuana-Konsums - siehe hier.<br />
Da musste man es bereits billiger geben - die Aktien wurden<br />
in einer Preisspanne zwischen 6,25 und 8,25 US-Dollar<br />
zum Kauf angeboten. Der Ausgabepreis der Aktie wurde<br />
schlussendlich am 12. September mit 6,26 US-Dollar festgelegt.<br />
Die Marktkapitalisierung entsprach damit rund 6,4 Milliarden<br />
US-Dollar. Damit nicht genug. Der erste Handelstag<br />
endete mit deutlichen Verlusten. Ausgehend vom Tagestief<br />
bei 5,35 US-Dollar konnte das Papier dann jedoch nach oben<br />
durchstarten und bis zum dritten Handelstag um in der Spitze<br />
158 Prozent zulegen. Seit dem am Freitag notierten Rekordhoch<br />
bei 13,80 US-Dollar befindet sich die Aktie im Korrekturmodus.<br />
Nio hat seinen Hauptsitz im chinesischen Shanghai, das Design-Zentrum<br />
befindet sich in München. Das 2014 gegründete<br />
Unternehmen hat derzeit zwei Modelle am Start. Neben dem<br />
SUV (EP8) auch den Super-Sportwagen EP9. Das laut Nio<br />
„schnellste Elektroauto der Welt” dürfte mit einem Listenpreis<br />
von 1,55 Millionen Euro allerdings nur bedingt als Kassenschlager<br />
geeignet sein. Der seit Juni verfügbare EP8 tritt<br />
hingegen gegen Teslas Model X an. Bis Ende August hat das<br />
Der EP9 von Nio<br />
Unternehmen nach eigenen Angaben rund 1600 des ES8 ausgeliefert.<br />
Dazu kommen rund 16.000 Vorbestellungen. Ende<br />
des Jahres will Nio sein Portfolio um den kleineren ES6 ergänzen.<br />
Von der Gewinnzone ist Nio - wie auch Tesla - noch weit entfernt.<br />
Das geht aus dem zum Börsengang vorgelegten Bericht<br />
vor: die Chinesen haben im ersten Halbjahr <strong>2018</strong> netto rund<br />
500 Millionen US-Dollar an Verlust erzielt - bei einem Umsatz<br />
von sieben Millionen US-Dollar.<br />
Anleger, die an eine erfolgreiche Zukunft von Nio glauben,<br />
und vielleicht auch darauf spekulieren, dass die in Kürze anstehenden<br />
Aufnahme der Analysten-Coverage ein paar positive<br />
Stimmen der Marktauguren bringt, könnten versuchen,<br />
die erzielbare Rendite ‘auf die Schnelle’ zu hebeln. In diesem<br />
Segment ist derzeit die Commerzbank als Emittent tätig. Mit<br />
deren Turbo-Zertifikaten setzen Anleger mit Hebeleffekt auf<br />
steigende Kurse des Basiswerts Nio. Im Gegensatz zu Optionsscheinen<br />
hat die Schwankungsbreite (Volatilität) des Basiswerts<br />
dabei nahezu keinen Einfluss auf die Preisbildung<br />
dieses Produktes.<br />
Um einer Nachschusspflicht als Privatanleger zu entgehen,<br />
ist bei Turbo-Zertifikaten eine Stop-Loss-Barriere eingebaut,<br />
die bei Turbo-Long-Zertifikaten - wie hier - über dem Basispreis<br />
liegt. Sollte der Kurs des zugrunde liegenden Basiswerts zu irgendeinem<br />
Zeitpunkt während der Laufzeit die Barriere erreichen<br />
bzw. unterschreiten, wird das Zertifikat ausgestoppt.<br />
Der Restwert wird vom Emittenten ermittelt und dem Depot<br />
des Anlegers gutgeschrieben.Die KO-Barriere liegt aktuell bei<br />
3,5 US-Dollar - das wäre weit mehr als eine Kurshalbierung. <<br />
INFO UNLIMITED TURBO-OPTIONSSCHEINE AUF NIO<br />
ISIN: DE000CA8YYE0<br />
Knock-Out-Barriere: 3,5 USD<br />
Emittentin: Commerzbank<br />
Produkt: Unlimited Turbo-Optionsscheine<br />
Basiswert: Nio<br />
Typ: Call<br />
Bezungsverhältnis: 1:1<br />
Basispreis: 3,18 USD<br />
Nominale: 1000 Euro<br />
Ausgabetag: 12..09.<strong>2018</strong><br />
Hebel: 1,6<br />
mehr zum Produkt<br />
Foto: Qilai Shen/Bloomberg
28.09.<strong>2018</strong> Seite 24<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER<br />
Hochprozentiges<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Nominierung I: Die Societe Generale nominiert<br />
eine klassische Aktienanleihe auf den<br />
DAX-Neuling Wirecard. Dies mit einem annualisiertem<br />
Zinskupon von 16 Prozent.<br />
Vor einer Woche wurde es amtlich – die Commerzbank,<br />
DAX-Mitglied der allerersten Stunde, muss den deutschen<br />
Leitindex am 24. September verlassen. Und den<br />
Platz ausgerechnet für Wirecard, und damit ein Fintech-Unternehmen<br />
räumen. Als eines der führenden Fintech-Unternehmen<br />
Europas bildet die Wirecard AG aus München den<br />
elektronischen Zahlungsverkehr seiner Kunden ab, daneben<br />
werden aber auch Lösungen zum Risikomanagement angeboten,<br />
sowie die Ausgabe von Kreditkarten. Durch diverse<br />
Tochterfirmen ist das Aschheimer Unternehmen mittlerweile<br />
auf allen Kontinenten vertreten, und offeriert somit ein weltweites<br />
Zahlungssystem mit allen gängigen Partnern der Branche<br />
(z.B. Visa, Mastercard, American Express, Alipay).<br />
In die Hände spielt der Wirecard AG vor allem die weiterhin<br />
stark anhaltende Digitalisierung im Zahlungsbereich, was<br />
nicht zuletzt auf das Wachstum von E-Commerce Anbietern<br />
wie beispielsweise Amazon zurückzuführen ist. Die steigende<br />
Popularität an Smartphones, welche Kunden das einfache<br />
und kontaktlose Bezahlen ohne herkömmliche EC- oder Kreditkarte<br />
ermöglichen, spielt dabei eine weitere wesentliche<br />
Rolle. Diese Entwicklungen konnten bereits in den veröffentlichten<br />
Geschäftszahlen des ersten Halbjahres beobachtet<br />
werden. Eine wichtige Kennzahl, auf die Anleger achten<br />
sollten, ist das Transaktionsvolumen an Zahlungen, welche<br />
über die Wirecard AG abgewickelt werden. Dieses erreichte<br />
im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs 56,2 Mrd.<br />
Euro – und stieg somit um 48,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />
Darüber hinaus konnten Umsatzerlöse gegenüber<br />
der selben Periode des Vorjahres um 45,8% auf 897,6 Mio.<br />
Euro gesteigert werden, während die EBITDA Kennzahl zuletzt<br />
245,4 Mio. Euro aufwies, was wiederum einer Zunahme<br />
um 39% entspricht.<br />
Dazu werden weitere Geschäftsfelder rundum erschlossen.<br />
So will Wirecard will sein Kerngeschäft rund die Abwicklung<br />
digitaler Zahlungen um Kleinkredite für die Kunden erweitern,<br />
kündigte der Chef des Unternehmens, Markus Braun,<br />
kürzlich im ‘Spiegel’ an. „Angenommen, Sie sind Pizzabäcker,<br />
kooperieren in der Zahlungsabwicklung mit Wirecard und<br />
brauchen einen neuen Ofen. Dann können Sie den Kredit<br />
dafür über unsere App kriegen”, erklärte Braun. Eine Vergabe<br />
wie bei einer großen Bank strebe Wirecard jedoch nicht an -<br />
Immobilienkredite oder Ähnliches werden nicht angestrebt.<br />
Dass passt zur neuen Strategie des Konzerns, den aggressiven<br />
Wachstums-/Übernahmekurs der vergangenen Jahre zu<br />
drosseln. Mit dem Kauf jüngsten des US-Kartendienstes Citi<br />
Prepaid Card Services sei das Unternehmen auf allen relevanten<br />
Kontinenten vertreten, sagte Finanzvorstand Alexander<br />
von Knoop kürzlich der Deutschen Presse-Agentur. „Wir werden<br />
uns nun auf Wachstum aus eigener Kraft und Innovationen<br />
konzentrieren und Zukäufe nur opportunistisch sehen.<br />
Der Hauptfokus liegt auf dem organischen Wachstum.”<br />
Glauben Anleger weiterhin an die Aktie der Wirecard AG,<br />
und deren Fähigkeit von den Trends der Digitalisierung zu<br />
profitieren, so könnte in diesem Fall beispielsweise die Aktienanleihe<br />
mit der WKN ST4W1E interessante Erträge bieten.<br />
Mit einer Laufzeit bis zum 14.06.2019 und einem<br />
Basispreis von 191 Euro, bietet die Aktienanleihe eine Kuponzahlung<br />
i.H.v. 16% p.a., welche unabhängig von der Wertentwicklung<br />
des Basiswerts ist. Die Rückzahlung des<br />
investierten Nennwerts von 1.000 Euro hängt dagegen vom<br />
weiteren Verlauf des Kurses der Wirecard AG ab. Notiert die<br />
Aktie am Bewertungstag auf oder oberhalb des Basispreises<br />
von 191 Euro, so erfolgt die Ausschüttung des Nennwerts, wodurch<br />
Anleger die maximal mögliche Rendite realisieren.<br />
Liegt der Aktienkurs hingegen unter dem Basispreis, so erfolgt<br />
die physische Lieferung der zugrundeliegenden Aktien gemäß<br />
Bezugsverhältnis. <<br />
INFO AKTIENANLEIHE AUF WIRECARD<br />
ISIN: DE000ST4W1E6<br />
Ausübungspreis: 100%<br />
Emittentin: Societe Generale<br />
Produkt: Aktienanleihe<br />
Basiswert: Wirecard<br />
1. Handelstag: 06.09.<strong>2018</strong><br />
Basispreis: 191 Euro<br />
Bewertungstag: 14.06.2019<br />
Nominale: 1000 Euro<br />
Abwicklung: physisch<br />
Zinskupon: 12,45% (16,0%<br />
p.a.)<br />
mehr zum Produkt<br />
Foto: Wirecard
28.09.<strong>2018</strong> Seite 25<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
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