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The Vienna Model 2 – Housing for the City of the 21st Century

ISBN 978-3-86859-576-5 https://www.jovis.de/de/buecher/details/product/the-vienna-model-2.html

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Die weltweite Vorrangstellung Wiens im sozialen Wohnbau<br />

darf nicht zu Selbstzufriedenheit und Stagnation führen. Im<br />

Gegenteil: Sie muss als Verpflichtung verstanden werden, unter<br />

den neuen Bedingungen des 21. Jahrhunderts sozialen Städtebau<br />

und Wohnbau für alle weiter zu entwickeln. Aus diesem<br />

Grund wurde von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig unter der<br />

Leitung von Wolfgang Förster im Jahr 2016 die IBA_Wien<br />

(Internationale Bauausstellung „Neues soziales Wohnen“)<br />

gestartet. Wolfgang Förster (PUSH-Consulting KG) fungiert<br />

heute als Berater der IBA.<br />

2.000.000<br />

1.500.000<br />

1.000.000<br />

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG WIEN 1991<strong>–</strong>2031<br />

Quelle: MA 23 / Stadt Wien (2014), Statistik Austria (2013)<br />

Was ist eine IBA?<br />

Internationale Bauausstellungen sind ein in Deutschland des<br />

20. Jahrhunderts entwickeltes Format, das mittels intensiver<br />

mehrjähriger Vorbereitungsphase und einer publikumswirksamen<br />

Ausstellung fertiger Bauten am Ende der Laufzeit aktuelle<br />

Probleme aufnimmt und Lösungen sucht. Als Vorläufer der<br />

heutigen IBAs können die Werkbundausstellungen bzw. -siedlungen<br />

wie in Stuttgart 1927 und in Wien 1932 gelten, die<br />

neue Formen für den sozialen Wohnbau suchten. Während die<br />

meisten Nachkriegs-IBAs andere <strong>The</strong>men in den Vordergrund<br />

rückten, stellt Wien nun wieder den sozialen Wohnbau in das<br />

Zentrum der IBA. Allerdings muss Wien hier nicht wie frühere<br />

IBAs auf eine aktuelle Notsituation reagieren, sondern kann<br />

aus einer Position der Stärke heraus proaktiv bereits erkennbare<br />

zukünftige Heraus<strong>for</strong>derungen aufnehmen; zu diesen gehören<br />

etwa das weitere Stadtwachstum durch Zuwanderung, die Gefahr<br />

zunehmender sozialräumlicher Segregation, die Klimaerwärmung<br />

und die Stärkung der diesbezüglichen Resilienz der<br />

Großstädte, das Ende des Autozeitalters, schließlich der Schritt<br />

von einer Besitzkultur zu einer Kultur des Teilens, aber auch<br />

allgemein die Stärkung eines solidarischen Stadtmodells gegen<br />

den zerstörerischen Geist des Neoliberalismus <strong>–</strong> nicht zuletzt<br />

durch Agieren auf der europäischen Ebene.<br />

Hierzu bedurfte es zunächst einer breit angelegten Diskursphase,<br />

die neben den üblichen Fachleuten auch weitere<br />

interessierte Kreise <strong>–</strong> etwa in Schulen, Universitäten, bei den<br />

Kunstschaffenden <strong>–</strong> ansprechen sollte. Dies gelang in den ersten<br />

beiden Jahren mit einer bunten Palette an Veranstaltungs<strong>for</strong>maten.<br />

Allein die fachspezifischen IBA-Talks bezogen weit<br />

mehr als 1.000 aktive TeilnehmerInnen ein, zu den Veranstaltungen<br />

von „IBA meets architects“ kamen jeweils mehrere<br />

hundert BesucherInnen, und mehrere Wiener Mittelschulen<br />

beteiligten sich an IBA-Aktivitäten. Gleichzeitig wurde die<br />

Internationalisierung vorangetrieben: Die Ausstellung „<strong>The</strong><br />

<strong>Vienna</strong> <strong>Model</strong>“ wanderte erfolgreich durch Europa, die USA,<br />

Kanada und Ostasien. Mittels internationaler „Korrespondenzstandorte“<br />

sollen IBA-Projekte im Sinne des Memoran dums<br />

der IBA_Wien auch in anderen Städten entstehen und zum<br />

Diskurs beitragen. So übernahmen bereits die Städte Vancouver<br />

und Dublin bedeutende Aspekte des „Wiener <strong>Model</strong>ls“.<br />

Österreich 64,7%<br />

1991<br />

100.000 EinwohnerInnen<br />

WIENER BEVÖLKERUNG NACH GEBURTSLAND<br />

Quelle: MA 23 / Stadt Wien (2017), MA 66 (2000),<br />

Statistik Austria (2017)<br />

WIEN 2017<br />

2011 2031<br />

Ausland<br />

35,3%<br />

Österreich 61,4%<br />

WIEN 1900<br />

Asien 16,6%<br />

Europa<br />

inkl. EU (ca.<br />

die Hälfte)<br />

76,3%<br />

Afrika 4,2%<br />

Amerika 2,4%<br />

Rest 0,6%<br />

Ausland<br />

(Großteils<br />

Böhmen/Mähren)<br />

38,6%<br />

67

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