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Zukunftsmuseum. Eine Sammlung von Wikipedia Artikeln für einen nachhaltigen Lebensstil.

Auf über 570 Seiten wurden über 50 Wikipedia Artikel im PDF Format zusammengestellt, die nachhaltige Konzepte aus Wirtschaft, Landwirtschaft und Communitybuilding beschreiben: Impulse für einen zukunftigen nachhaltigen Lebensstil - das Thema des Zukunftsmuseums.

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Agrarökologie als Wissenschaft<br />

Als Wissenschaft ist die Agrarökologie ein Teil der Ökologie oder Landschaftsökologie. Sie befasst sich mit den ökologischen<br />

Zuständen und Prozessen der Agrarökosysteme und dem Ökosystemkomplex Agrarlandschaft als Ganzes. Die Agrarökologie<br />

berücksichtigt dabei nicht nur die unmittelbar der landwirtschaftlichen Nutzung unterworfenen Ökosysteme wie Acker- und<br />

Grünland, sondern auch die damit funktional verknüpften naturnäheren Ökosysteme wie Wälder und Moore und deren mittelbare<br />

Beeinflussung durch die Landwirtschaft (z. B. über atmosphärische Stof feinträge oder laterale Stofverlagerungen).<br />

Die Agrarökologie befasst sich im Sinne wissenschaftlicher Grundlagenforschung mit den Steuergrößen der Biodiversität der<br />

Agrarökosysteme bzw. der Agrarlandschaft. Sie betrachtet unter Berücksichtigung der biotischen Hierarchie-Stufen (Gene, Arten,<br />

Populationen, Lebensgemeinschaften) einzelne Organismen, Organismengruppen oder <strong>einen</strong> möglichst großen Anteil der Gesamtheit<br />

aller Organismen und deren Wechselbeziehungen untereinander (z. B. trophische Interaktionen, Konkurrenz, wechselseitige<br />

Begünstigungen) und untersucht insbesondere die Beziehungen zwischen Standorteigenschaften, Landnutzung und Biodiversität<br />

sowie die Bedeutung räumlicher Muster und der Nutzungsdynamik <strong>für</strong> die Biodiversität. Im Sinne angewandter wissenschaftlicher<br />

Forschung zielt die Agrarökologie auf die naturschutzfachliche Bewertung agrarischer Landnutzung und die Unterstützung der<br />

Erarbeitung ökologisch nachhaltiger agrarischer Nutzungskonzepte.<br />

Die Methoden der agrarökologischen Forschung variieren mit den jeweils untersuchten Ökosystemen und Organismengruppen und<br />

zeigen mit standortkundlichen Erhebungen, Luft- und Satellitenbildinterpretationen, Anwendungen geographischer<br />

Informationssysteme und ökologischer Modellierung die Nähe zu angrenzenden Wissenschaftsdisziplinen wie der ökologischen<br />

Standortkunde und der Landschaftsökologie an.<br />

Die Agrarökologie wird an Universitäten mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten als Studienfach, Fachgebiet, Studiengang<br />

oder interdisziplinäres Programm gelehrt. Das Fach Agrarökologie ist dabei in unterschiedlichen Fachbereichen (z. B. Biologie,<br />

Geographie, Agrarwissenschaften) angesiedelt.<br />

Agrarökologie als Bewegung<br />

Beginnend in den 1990er Jahren in den Vereinigten Staaten und Lateinamerika wurde Agrarökologie als Eigenbezeichnung <strong>von</strong><br />

Bewegungen übernommen, um ein neuartiges Bild der Landwirtschaft und ihres Verhältnisses zur Gesellschaft auszudrücken. In<br />

Brasilien hat es die Agrarökologie als Wissenschaft nie gegeben, sie hat dort ihre Wurzeln in traditioneller Landwirtschaft. In den<br />

1970er Jahren begannen Bewegungen, die landwirtschaftlicher Modernisierung kritisch gegenüberstanden, <strong>für</strong> alternative<br />

Landwirtschaft, Familienbetriebe und Ernährungssouveränität zu werben. Ein bekannter Unterstützer dieser Bewegungen war José<br />

Lutzenberger. In den 1980er Jahren wurden diese Bewegungen formalisiert. 2001 fand das „National Meeting of Agroecology“ statt,<br />

das zum Ziel hatte, <strong>für</strong> die Agrarökologie zu werben. 2003 erkannte die brasilianische Regierung die Agrarökologie unter dem<br />

Schirm der ökologischen Landwirtschaft formal an. [1]<br />

In Deutschland ist die Agrarökologie als Bewegung mehr oder weniger nicht existent, da sich die meisten Produzenten der nichtkonventionellen<br />

Landwirtschafteher der Permakultur oder dem Bio-Landbau zugehörig fühlen.<br />

Agrarökologie als Praxis<br />

„Agrarökologische Landwirtschaft“ geht über die Standards und Anforderungen des Bio-Landbaus hinaus, der mittlerweile auch im<br />

großen Stil betrieben werden kann. Im deutschsprachigen Raum haben sich jedoch eher Begriffe wie Permakultur oder biologischdynamischer<br />

Landbau als Identität stiftende Kategorien durchgesetzt. Klare Grenzen zwischen den einzelnen Begriffen zu ziehen ist<br />

sehr schwierig. Gemeinsam haben alle diese Formen der Landwirtschaft, dass sie in klarem Kontrast (und meist auch Konflikt) zur<br />

konventionellen Landwirtschaftstehen.<br />

Literatur<br />

Konrad Martin, Joachim Sauerborn: Agrarökologie. Ulmer Verlag., Stuttgart 2006, ISBN 3-8252-2793-6.

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