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material+technik_0219

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FACHMAGAZIN FÜR DIE KASTEN–, KÜCHEN–, BÜRO– UND SITZMÖBEL–FERTIGUNG SOWIE DEN INNENAUSBAU · WWW.MATERIAL-TECHNIK.DE · 30835<br />

Ligna:<br />

Roboterlösungen<br />

machen den Möbelbau<br />

flexibel und individuell<br />

Interzum:<br />

Nachhaltige Werkstoffe<br />

fordern die etablierten<br />

Materialien heraus<br />

Texprocess:<br />

Mikrofabriken können<br />

Polstermöbelfertigung<br />

in Deutschlan d sichern


Editorial<br />

Technologien für die<br />

wachsende Materialvielfalt<br />

Zur bevorstehenden Ligna will der Maschinenbauer<br />

Homag die Messebesucher<br />

auf eine Zeitreise durch die Geschichte<br />

des Möbelbaus mitnehmen. In<br />

seinem „InnovationCenter“ im Herzen<br />

des Standes wird er sie auch einen Blick<br />

auf ein smartes Möbel der Zukunft und<br />

dessen Herstellung werfen lassen. Vermutlich<br />

werden bei der Zeitreise auch<br />

neuartige Werkstoffe eine Rolle spielen.<br />

Wie vielfältig das Angebot an Möbeloberflächen<br />

geworden ist, hat<br />

im Januar bereits das Messe-Duo<br />

imm cologne und<br />

LivingKitchen der Einrichtungswelt<br />

gezeigt. Die<br />

vor liegende Ausgabe von<br />

<strong>material+technik</strong> möbel<br />

stellt die neuen Trends bei<br />

den Materialien vor.<br />

Immer individuellere Einrichtungswünsche<br />

und höhere<br />

Ansprüche an die Gebrauchseigenschaften<br />

der<br />

Möbel erfordern spezielle<br />

Produktionsprozesse. Auf<br />

der kommenden Ligna in<br />

Hannover wollen die Aussteller<br />

dazu mit ausgeklügelten<br />

Lösungen aufwarten.<br />

Im Folgenden stellen wir aber nicht<br />

nur die neuen Oberflächen und Werkstoffe<br />

vor, wir informieren auch über die vielfältigen<br />

Technologien, mit deren Hilfe die<br />

Maschinenbauer eine effiziente und qualitativ<br />

hochwertige Bearbeitung sicherstellen<br />

wollen. Im Oberflächensegment<br />

der Ligna im Mai wollen führende Anbieter<br />

eine ganze Palette an innovativen Prozessen<br />

und Verfahren präsentieren – von<br />

neuartigen Spritzlackierautomaten über<br />

kreative Methoden zur Erzeugung einer<br />

supermatten Oberfläche bis hin zu industriellen<br />

Digitaldrucklösungen. Mit diesen<br />

lassen sich wirtschaftlich auch kleine Losgrößen<br />

erzeugen.<br />

Dass unter den schönen Oberflächen<br />

möglicherweise bald neuartige Materialien<br />

zum Einsatz kommen, davon berichtet<br />

auf den folgenden Seiten Dr. Sascha<br />

Peters von Haute Innovationen. Bei einem<br />

Walking Interview informiert der<br />

Materialexperte über eine Reihe von<br />

Werkstoffen, die etablierte Materialien<br />

aus dem Möbelbau verdrängen könnten.<br />

Die präsentierten Werkstoffe und Produkte<br />

sind Teil einer groß angelegten Ausstellung<br />

auf der Zuliefermesse interzum in<br />

Köln. Nicht ohne Grund hat Dr. Peters der<br />

Ausstellung den Namen „Disruptive Materials“<br />

gegeben: Vor dem Hintergrund<br />

wachsender Rohstoffknappheit halten er<br />

und andere Materialforscher es für erforderlich,<br />

dass biobasierte oder rezyklierte<br />

Werkstoffe im Möbelbau künftig verstärkt<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Materialsparende Technologien werden<br />

auf der Ligna bei zahlreichen Ausstellern<br />

Richard Barth, Chefredakteur/<br />

Editor-in-chief. Photo: Richter<br />

zu sehen sein. Allerdings wird es die Einrichtungsindustrie<br />

schwer haben, das<br />

Komplettangebot der Messe innerhalb<br />

von fünf Tagen intensiv zu studieren. Mit<br />

Messeständen von bis zu 6.000 m² signalisieren<br />

die mehr als 1.500 Aussteller, welche<br />

Bedeutung sie der zweijährlichen<br />

Leitmesse in Han nover beimessen.<br />

Den Besuchern der nächsten Xylexpo in<br />

Mailand wird weniger Zeit zur Verfügung<br />

stehen. Das italienische Pendant zur<br />

Ligna hält seine Tore 2020 statt wie bisher<br />

an fünf nur noch an vier Tagen offen.<br />

Mit dieser Maßnahme wollen die Veranstalter<br />

der Fachwelt eine komprimierte<br />

Messe bieten, zollen letztlich aber auch<br />

den gesunkenen Aussteller- und Besucherzahlen<br />

Tribut.<br />

Technology for the increasing<br />

diversity of materials<br />

At the upcoming Ligna trade fair, the machine manufacturer<br />

Homag wants to take trade fair visitors on a journey<br />

through time to learn about the history of furniture manufacturing.<br />

In its “InnovationCenter” in the centre of the<br />

stand, Homag will also give visitors an insight into the<br />

smart furniture of the future and its manufacturing methods.<br />

It’s likely that innovative materials will also play a role<br />

in this journey through time. In January, the trade fair duo<br />

imm cologne and LivingKitchen showed the interior design<br />

world just how varied the choice of furniture surfaces has<br />

become nowadays. This edition of <strong>material+technik</strong> möbel<br />

presents the new material trends.<br />

Ever more individual interior design requests and higher<br />

demands on the functional characteristics of furniture require<br />

special production processes. At the upcoming Ligna<br />

trade fair in Hanover, the exhibitors want to show sophisticated<br />

solutions for this. Subsequently, not only will we present<br />

the new surfaces and materials, but we will also provide<br />

you with some information about the various technologies<br />

that machine manufacturers use to help ensure an<br />

efficient and high-quality processing. In the surface segment<br />

at Ligna in May, leading providers want to present an<br />

entire spectrum of innovative processes and procedures<br />

– from new spray-paint machines to creative methods that<br />

can be used to make a super-matt surface to industrial digital<br />

printing solutions that allow manufacturers to produce<br />

small batches of products in a cost-effective way.<br />

Dr Sascha Peters from Haute Innovation reported on how<br />

new and innovative materials may soon be used to create<br />

beautiful surfaces. During a walking interview, the material<br />

expert spoke about a range of materials that may replace<br />

other materials that have traditionally been used in furniture<br />

manufacturing. The presented materials and products<br />

are part of a large exhibition at the interzum supplier trade<br />

fair in Cologne. Dr Peters didn’t name the exhibition “Disruptive<br />

Materials” for no reason: in view of the increasing<br />

scarcity of resources, he and many other material researchers<br />

believe that it is crucial to use more bio-based or<br />

recycled materials in furniture building in the future.<br />

There will also be some material-saving technologies on<br />

show at Ligna in May. However, it will be difficult for members<br />

of the interior design industry to have an in-depth look<br />

at everything that the trade fair has to offer in just five days.<br />

With fair stands going up to 6,000 m² in size, the over<br />

1,500 exhibitors are indicating how much importance they<br />

place on the biennial leading trade fair in Hanover. In contrast,<br />

the visitors to the next Xylexpo in Milan will have less<br />

time there in the future. The Italian equivalent of Ligna will<br />

only take place over four days instead of five in 2020. The<br />

organisers of this trade fair wanted to offer visitors a more<br />

concise event, but are also responding to lower exhibitor<br />

and visitor numbers.<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 3


Inhalt<br />

Titel: Weinig<br />

Seiten 26–27<br />

Maschinen und Verfahren<br />

Seiten 5–35<br />

Kasten- und Küchenmöbel<br />

Seiten 36–48<br />

Sitzmöbel<br />

Seiten 49<br />

Zum Titelbild: Der „Powermat<br />

2400 3D“ von Weinig erlaubt die<br />

Fertigung von Möbelteilen durch<br />

Konturfräsen von rechts und links<br />

im Durchlauf. Noch bis vor kurzem<br />

war es nicht möglich, solche Teile<br />

im Durchlauf zu fertigen. Das Bearbeitungszentrum<br />

zeichnet sich damit<br />

durch hohen Ausstoß aus.<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

Impressum 37<br />

Personen & Termine 50<br />

Partner der Möbelindustrie 51<br />

Inserentenverzeichnis 51<br />

Fokus<br />

Investitionen in<br />

Service und Standorte 5<br />

Die Zukunft der<br />

Holzbearbeitung 6–7<br />

Technologietrend<br />

Oberflächen 12–13<br />

Oberflächentechnologien<br />

à la carte 14–16<br />

Automatisierungslösungen<br />

für kleine und große Betriebe 17<br />

Technologietrend<br />

Maschinen 20–21<br />

Herausforderung<br />

individua lisierte<br />

Massenproduktion 22–23<br />

Mit neuer Niederlassung<br />

weiter wachsen 24–25<br />

Für jede Anforderung<br />

gerüstet 26–27<br />

Technologietrend<br />

Werkzeuge 28–29<br />

Technologietrend Kanten 33<br />

Kantenbandfertigung 4.0 34–35<br />

Fokus<br />

Stilrichtungen<br />

individuell interpretieren 36–37<br />

Stabil, leicht und<br />

wasserfest 41<br />

Komfort und Materialvielfalt<br />

42–45<br />

Der digitale Wandel ist<br />

in der Baubranche<br />

angekommen 46–48<br />

Macher & Märkte<br />

„Wir zeigen Materialien,<br />

die die Welt verändern“ 38–40<br />

Fokus<br />

Einrichtungstextilien<br />

mit Funktion 49<br />

Besuchen Sie<br />

<strong>material+technik</strong><br />

möbel auf der Ligna 2019!<br />

Ligna, Halle 15, Stand: F 30/1<br />

Macher & Märkte<br />

„Digitalisierung und<br />

Automatisierung<br />

stehen im Fokus“ 8–9<br />

Erfolgreiches Jahr für Holzbearbeitungsmaschinen<br />

10–11<br />

„Vernetzung von<br />

Maschinen und Werkzeugen<br />

wird immer wichtiger“ 30–32<br />

Produkte & Konzepte<br />

Lacke und Beizen sehen<br />

und fühlen 18<br />

Plantag setzt Entwicklungs-<br />

Offensive fort 19<br />

Unser beiliegendes<br />

Themenheft „GO“<br />

informiert über funktionale<br />

Bezugs materialien<br />

und effiziente Prozesse<br />

zu deren Verarbeitung.<br />

4 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19


Fokus<br />

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Years<br />

interzum.de<br />

Möbelfertigung<br />

Innenausbau<br />

Köln<br />

Investitionen in<br />

Service und Standorte<br />

Die IMA Schelling Group ist ins<br />

Ligna-Jahr mit Rückenwind gestartet.<br />

2018 konnte der Hersteller<br />

von Holzbearbeitungsmaschinen<br />

seinen Gruppenumsatz um<br />

sechs Prozent auf 279 Mio. Euro<br />

steigern. Das Unternehmen entstand<br />

im Jahr 2015 durch die<br />

Fusion der Firma IMA Klessmann<br />

(Lübbecke) mit Schelling Anlagenbau<br />

(Schwarzach/Österreich). Zusammen<br />

beschäftigt die Gruppe<br />

heute 1.620 Mitarbeiter. Im Berichtsjahr<br />

wurden mehr als 100<br />

Mitarbeiter neu eingestellt. Im<br />

vergangenen Jahr standen Investitionen<br />

in die bestehenden<br />

Standorte im Mittelpunkt. In den<br />

Werken Lübbecke sowie Sroda<br />

Wielkopolska (Polen) wurden<br />

neue Produktionshallen in Betrieb<br />

genommen. Fertiggestellt wurde<br />

Ende 2018 auch der Büroneu -<br />

bau am Vorarlberger Standort<br />

Schwarzach, der allerdings erst<br />

im Januar 2019 bezogen wurde.<br />

Von der Bündelung der Serviceaktivitäten<br />

der Gruppe erwartet das<br />

Unternehmen positive Effekte für<br />

den Geschäftsverlauf 2019. Die<br />

Zahl der Servicemitarbeiter war<br />

im vergangenen Jahr um neun<br />

Prozent erhöht worden, so dass<br />

nun 370 Mitarbeiter im Service<br />

beschäftigt sind. Von dieser Maßnahme<br />

verspricht sich die Gruppe<br />

Im Januar bezog die IMA<br />

Schelling Group ihren<br />

Büroneubau am Standort<br />

Schwarzach.<br />

In January, the IMA Schelling<br />

Group moved into its new<br />

office building at the Schwarzach<br />

location.<br />

Photo: IMA Schelling<br />

schnellere Reaktionszeiten und eine<br />

verbesserte Wartungsqualität.<br />

Auf ihrem Ligna-Messestand<br />

wird die IMA Schelling Group flexibel<br />

einsetzbare Roboterlösungen<br />

und durchdachte Automatisierungskonzepte<br />

präsentieren.<br />

Robotik ist seit 2017 ein eigenständiger<br />

Geschäftsbereich innerhalb<br />

der Gruppe, der durch gezielte<br />

Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung<br />

laut Firmenangaben<br />

weiter ausgebaut werden soll.<br />

Die auf der Ligna 2017 vorgestellte,<br />

hochflexible Zuschnittanlage<br />

„Combi.Cut“ ist seit<br />

Sommer 2018 bei einem deutschen<br />

Küchenmöbelhersteller in<br />

Betrieb.<br />

Eine weitere derartige Anlage<br />

stehe kurz vor der Auslieferung,<br />

gab das Unternehmen bekannt.<br />

Die Gruppe sieht auch für die Zukunft<br />

einen ungebrochenen Trend<br />

hin zur vollautomatischen Fertigung<br />

in der Möbelindustrie. ba<br />

Investments in service and locations<br />

In 2018, the IMA Schelling Group was able to increase its group turnover<br />

to EUR 279 million (+ 6 %). The current company was formed in<br />

2015 through the fusion of IMA Klessmann (Lübbecke) and Schelling<br />

Anlagenbau (Schwarzach/Austria) and today employs 1,620 people.<br />

Last year, investments were made in new production halls at the Lübbecke<br />

and Sroda Wielkopolska (Poland) sites. The Group expects the<br />

bundling of service activities to have a positive impact on business in<br />

2019, which will be marked by its presence at Ligna in Hanover. The<br />

Group intends to present flexible robot solutions and sophisticated<br />

automation concepts at its stand.<br />

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und Innenausbau zu bieten haben – von Beschlägen, Glas und<br />

Licht über Oberflächen, Holzwerkstoffe und natürliche Materialien bis<br />

hin zu Leder und Polstermaterialien sowie Maschinen für die Polster- und<br />

Matratzenfertigung. Als internationale Leitmesse öffnet die interzum<br />

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Fokus<br />

Die Zukunft der Holzbearbeitung<br />

Mehr als 1.500 Aussteller präsentieren vom 27. bis 31. Mai 2019 in Hannover, wie die Zukunft der Holz beund<br />

-verarbeitenden Branche aussieht: Ob es um Digitalisierung, Automatisierung, IoT-Plattformen bis hin<br />

zu kollaborativen Systemen geht, die Ligna ist der Ort, an dem viele Innovationen das erste Mal gezeigt<br />

werden. Auf einer Fläche von 130.000 Quadratmetern werden an fünf Messetagen Werkzeuge, Maschinen<br />

und Anlagen der Holzbe- und -verarbeitung ausgestellt.<br />

Aussteller aus mehr als 50 Ländern<br />

präsentieren technologische Lösungen,<br />

Anwendungen und Ideen<br />

für das gesamte Cluster Forst und<br />

Holz. Mit dabei sind wieder alle<br />

namhaften Lieferanten für die Holzbe-<br />

und -verarbeitung sowie Möbelherstellung<br />

von Homag, Weinig,<br />

SCM, Biesse, über Barberan,<br />

Bürkle, Casadei, Cefla, Hymmen,<br />

Kleiberit oder Wemhöner. Die führenden<br />

Hersteller machen laut Veranstalter<br />

Hannover zum „globalen<br />

Hotspot für die Branche“. Auch 2019<br />

ist die nach eigenen Angaben Weltleitmesse<br />

wieder die Innovationsschau<br />

der Branche, denn zahlreiche<br />

Aussteller richten ihre Entwicklungszyklen<br />

auf die Ligna aus. Besucher<br />

erleben so live vor Ort die<br />

rasante Entwicklung von vernetzter<br />

Fertigung und ihren Nutzen.<br />

Die großen Aussteller haben zum<br />

Teil ihre Flächen weiter vergrößert.<br />

Hier einige Beispiele: Allein Homag<br />

füllt eine komplette Halle wieder<br />

mit Maschinen, Software und technischen<br />

Innovationen für die Holzbearbeitung<br />

– auf über 5.000 Quadratmeter<br />

Standfläche sind sie allesamt<br />

live in Aktion zu sehen.<br />

Zusätzlich zeigt Weinmann die<br />

neuste Maschinentechnik für den<br />

Hausbau auf einem separaten<br />

Messestand.<br />

Mehr Live-Erlebnisse<br />

Mehr Exponate, mehr Neuheiten<br />

und mehr Live-Erlebnisse als je zuvor,<br />

verspricht die Weinig Gruppe<br />

mit den beiden Marken Weinig und<br />

Holz-Her. Der nach eigenen Angaben<br />

führende Technologieanbieter<br />

für die Massivholz- und Holzwerkstoffbearbeitung<br />

präsentiert sich in<br />

Hannover ebenfalls auf einer auf<br />

5.000 Quadratmeter gewachsenen<br />

Fläche.<br />

Auf einem Stand mit über 4.000<br />

Quadratmeter präsentiert SCM seine<br />

„Smart&Human Factory“: ein<br />

fortschrittliches Fertigungsmodell,<br />

das auf digitalen und Automatisierungssystemen<br />

basiert, die eine<br />

fortschrittliche Mensch-Maschine-<br />

Interaktion und eine Rundumüberwachung<br />

des gesamten Fertigungsflusses<br />

möglich machen.<br />

Eine vollautomatische, vollverkettete<br />

Losgröße-1-Anlage mit drei<br />

Robotern in Aktion zeigt die IMA<br />

Schelling Group.<br />

Mit Innovationen rund um die Roboterisierung<br />

und die technologi-<br />

6 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19


Fokus<br />

In Hannover präsentieren vom<br />

27. bis 31. Mai 2019 mehr als<br />

1.500 Aussteller, wie die Zukunft<br />

der Holzbe- und -verarbeitenden<br />

Branche aussieht.<br />

In Hanover, from the 27 – 31 May<br />

2019, over 1,500 exhibitors will<br />

present what the woodworking<br />

and wood processing industry<br />

will look like in the future.<br />

Photos: Deutsche Messe<br />

sche Digitalisierung präsentiert<br />

Biesse auf 6.000 Quadratmetern<br />

nach eigener Aussage die Zukunft<br />

von Industrie 4.0.<br />

Neuheiten in allen Segmenten<br />

Neuheiten sind laut Veranstalter<br />

Deutsche Messe in allen Segmenten<br />

zu erwarten: von der Forsttechnik<br />

über die Möbelproduktion bis<br />

zum Fensterbau, der Werkzeugtechnik<br />

und der Oberflächentechnik.<br />

Zu sehen sein werden unter<br />

anderem Möbelfertigungsanlagen<br />

im Live-Einsatz, IoT-Plattformen als<br />

Grundpfeiler von Industrie 4.0, Forschungsprojekte<br />

und Networking<br />

in allen Bereichen.<br />

Eine der größten Herausforderungen<br />

ist dabei der hohe Individualisierungsdruck,<br />

der Serienfertigung<br />

und Massenware zunehmend ablöst,<br />

gleichermaßen aber kurze Lieferzeiten<br />

und hohe Rentabilität sowie<br />

Effizienz fordert. Auf diese und<br />

viele andere Anforderungen finden<br />

die Ligna-Besucher Antworten.<br />

Zur Ligna 2019 stehen die drei Themen<br />

„Integrated Woodworking –<br />

Customized Solutions“, „Smart Surface<br />

Technology“ und „Access to<br />

Resources and Technology“ im<br />

Rahmen des Wood Industry Summit<br />

im Fokus der Messe.<br />

„Integrated Woodworking –<br />

Customized Solutions“<br />

Die Effizienzsteigerung von Produktionsanlagen<br />

mittels IoT-Anwendungsszenarien<br />

wie beispielsweise<br />

„Condition Monitoring“ oder<br />

„Predictive Maintenance“ ist eines<br />

der Themen, die die Branche beschäftigen.<br />

Dabei wird der Mensch<br />

als Teil des Systems von cyberphysischen<br />

Assistenzsystemen, wie<br />

etwa kollaborativen Robotern und<br />

fahrerlosen Transportsystemen sowie<br />

von einem intelligenten Werkerassistenten<br />

unterstützt. Die Zukunft<br />

sieht ein hybrides System aus<br />

Mensch und Maschine vor, in dem<br />

das Produkt mit der Organisation<br />

und Dienstleistung untrennbar verbunden<br />

ist.<br />

„Smart Surface Technology“<br />

Innovative Techniken, mit denen<br />

die neuesten Trends zu haptischen,<br />

matten oder spiegelnden Oberflächen<br />

umgesetzt werden können,<br />

Digitaldruck, Dekortiefdruck, Inspektionssysteme,<br />

die neue Generation<br />

der Spritzlackiersysteme<br />

oder der Einsatz von Robotern werden<br />

unter dem Fokusthema „Smart<br />

Surface Technology“ abgebildet.<br />

Und dabei spielen Digitalisierung<br />

und Automatisierung auch hier eine<br />

entscheidende Rolle. Flexibilität<br />

und Wirtschaftlichkeit haben dabei<br />

höchste Priorität. Auf der kommenden<br />

Ligna zeigen die Aussteller in<br />

den Hallen 16 und 17 Technologien<br />

und Anwendungen, Innovationen<br />

und Lösungen der Oberflächentechnik.<br />

„Access to Resources<br />

and Technology“<br />

Insbesondere für die Primärindustrie<br />

bietet der dritte Wood Industry<br />

Summit unter dem Titel „Access to<br />

Resources and Technology“ in Halle<br />

26 den Einstieg in neue Wachstumsmärkte.<br />

Der Summit ist eine<br />

internationale Kommunikationsund<br />

Technologieplattform, auf der<br />

sich das Cluster Forst und Holz mit<br />

einer Kombination aus Forum,<br />

Lounge und Ausstellungsfläche<br />

präsentiert.<br />

Angebotsschwerpunkte<br />

der Ligna 2019<br />

Die Anpassung und Neustrukturierung<br />

des Messegeländes in sieben<br />

Angebotsschwerpunkte war von<br />

Ausstellern und Besuchern der vorangegangenen<br />

Ligna positiv bewertet<br />

worden. Dieses Flächenkonzept<br />

wird daher zur Ligna 2019<br />

fortgeführt, die Aufteilung der Flächen<br />

hat sich gegenüber 2017<br />

kaum verändert. Die Holzwerkstoffherstellung<br />

hat laut Hallenplan<br />

etwas mehr Platz bekommen,<br />

The future of woodworking and wood processing<br />

From the 27 – 31 May 2019, over 1,500 exhibitors will come together in<br />

Hanover to present what the future of the woodworking and wood processing<br />

industry will look like. Whether it’s digitalisation, automation, IoT<br />

platforms or even collaborative systems – Ligna is the place where many<br />

innovations will be shown for the first time. On a surface of 130,000<br />

square metres, woodworking tools, machines and systems will be exhibited<br />

at the trade fair over five days.<br />

Exhibitors from over 50 countries will present technological solutions,<br />

applications and ideas for forestry and wood processing. The re-structuring<br />

of the trade fair grounds into seven main areas was rated very positively<br />

by exhibitors and visitors who attended the previous edition of<br />

Ligna. Therefore, this layout concept will be used again this year.<br />

Die Hallenaufteilung ist gegenüber<br />

2017 nur geringfügig<br />

verändert.<br />

The allocation of hall space is<br />

only slightly different to 2017.<br />

Plan: Deutsche Messe<br />

ebenso die Oberflächentechnik.<br />

Werkzeuge, Maschinen und Anlagen<br />

für die Einzel- und Serienfertigung<br />

finden sich in den Hallen 11<br />

bis 15 und 27. Die Oberflächentechnik<br />

ist in den Hallen 16 und 17, die<br />

Holzwerkstoffherstellung in Halle<br />

26 und die Sägewerkstechnik in<br />

Halle 25. Energie aus Holz wird in<br />

Halle 25 und 26 sowie in den Pavillons<br />

32, 33 und 35 auf dem Freigelände<br />

gezeigt, Maschinenkomponenten<br />

und Automatisierungstechnik<br />

in den Hallen 15 und 16 und<br />

Forsttechnik im Freigelände sowie<br />

in den Pavillons 32, 33 und 35. leo<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 7


Macher & Märkte<br />

„Digitalisierung und<br />

Automatisierung<br />

stehen im Fokus“<br />

Zur Ligna versammelt sich wieder die gesamte Holzbe- und -verarbeitungsbranche<br />

in Hannover. <strong>material+technik</strong> möbel hat mit Bernhard Dirr,<br />

Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Holz bearbeitungsmaschinen,<br />

und Dominik Wolfschütz, Marktanalyst beim VDMA, über die anstehende<br />

Messe sowie die Rahmenbedingungen gesprochen.<br />

m+t: Herr Dr. Dirr, welche Erwartungen<br />

haben Sie an die Ligna,<br />

hinsichtlich Besucherzahl, Internationalität,<br />

Ordertätigkeit etc.?<br />

Dirr: Die Hallen sind teilweise bis in<br />

die letzte Ecke voll. Wir haben wieder<br />

eine Reihe von Neuausstellern,<br />

zum Beispiel aus der Türkei und<br />

China. Hinzu kommt, dass die großen<br />

Unternehmen ihre Messestände<br />

zum Teil deutlich vergrößert<br />

haben. Unsere Aussteller sind sehr<br />

zuversichtlich, was die Besucherresonanz<br />

angeht, und wir als Mitveranstalter<br />

auch.<br />

Wolfschütz: Die Ligna ist eine der<br />

stärksten internationalen Leitmessen<br />

auf deutschem Boden, und<br />

zwar besucher- wie ausstellerseitig.<br />

Die globale Ausrichtung der Ligna<br />

hat über die Jahre zugenommen.<br />

Dieser Trend sollte auch 2019<br />

anhalten.<br />

8 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

m+t: Wie sind die Rahmenbedingungen<br />

für die Messe?<br />

Wolfschütz: Die Branche ist in den<br />

letzten Jahren von Rekord zu Rekord<br />

geeilt. Wir sind mittlerweile<br />

auf dem konjunkturellen Höhepunkt<br />

des Zyklus angekommen.<br />

Die Firmen sind stark ausgelastet<br />

und die Aussichten für das Jahr<br />

2019 sind gut. Wir rechnen damit,<br />

dass wir das hohe Niveau des Vorjahres<br />

halten können.<br />

„Digitaldruck hat eine große<br />

Zukunft in der Möbelindustrie “<br />

m+t: Was werden die Hauptthemen<br />

bei den Ausstellern sein?<br />

Dirr: Eindeutig alles rund um Digitalisierung<br />

und Automatisierung.<br />

Sowohl bei den Themen Service, also<br />

zum Beispiel E-Shops oder „Predictive<br />

Maintenance“, als auch bei<br />

den Produktionsmethoden selbst<br />

mit den Stichworten wie virtuelle<br />

Inbetriebnahme, Prozesssimulation<br />

oder digitaler Zwilling.<br />

m+t: Welche Maschinentypen<br />

werden in der Holzbearbeitung<br />

künftig eine stärkere Rolle spielen?<br />

Wolfschütz: Digitaldruck hat sicherlich<br />

eine große Zukunft in der Holzund<br />

Möbelindustrie. Die technologische<br />

Entwicklung in diesem Bereich<br />

schreitet rasch voran und<br />

einige Aussteller werden auf der<br />

Ligna ihre Neuentwicklungen vor allem<br />

für kleine Losgrößen präsentieren.<br />

Ähnlich sieht es bei den Robotern<br />

aus, der Robotereinsatz steigt<br />

auch kontinuierlich an. Nicht nur im<br />

klassischen Handling- oder Lackierbereich,<br />

sondern auch für Spezialanwendungen<br />

im Abbund.<br />

Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer<br />

VDMA Holzbearbeitungsmaschinen<br />

(rechts), und Marktanalyst<br />

Dominik Wolfschütz im<br />

Gespräch mit material + technik<br />

möbel.<br />

Bernhard Dirr, Managing<br />

Director of VDMA woodworking<br />

machinery (right), and market<br />

analyst Dominik Wolfschütz talk<br />

to material + technik möbel.<br />

Photo: VDMA<br />

m+t: Wird sich die Maschinenbranche<br />

konsolidieren müssen,<br />

da der Bedarf an Möbeln in Europa<br />

wohl zurückgehen wird?<br />

Dirr: Die Konsolidierung der Branche<br />

war in den vergangenen Jahren<br />

durchaus maßvoll. Aber es ist<br />

schon richtig, tendenziell werden<br />

im globalen Maßstab die großen<br />

Unternehmen größer. Dennoch<br />

gibt es immer noch eine Vielzahl an<br />

Nischenanbietern, sowohl in Bezug<br />

auf die regionale Aufstellung als<br />

auch technologisch betrachtet. Interessant<br />

ist, wie stark sich seit<br />

einigen Jahren der Trend zu vertrieblichen<br />

Kooperationen durchsetzt<br />

– entweder, um Lücken im<br />

Angebotsportfolio zu schließen<br />

oder um sich global besser aufzustellen,<br />

im Idealfall sogar beides.<br />

Der durchschnittliche deutsche Maschinenbauer<br />

macht einen Umsatz<br />

von 50 Mio. Euro und hat eine Exportquote<br />

von über 70 Prozent. Internationaler<br />

Service und Vertrieb<br />

sind da eigentlich nicht sinnvoll darstellbar.<br />

Da ist es naheliegend,


Macher & Märkte<br />

dass man sich mit anderen Unternehmen<br />

zusammentut, um die<br />

Kunden rund um den Globus besser<br />

bedienen zu können.<br />

Wolfschütz: Auf der anderen Seite<br />

bedeutet die Digitalisierung eine<br />

große personelle und auch finanzielle<br />

Herausforderung, vor allem für<br />

die mittelständischen Unternehmen.<br />

Hier sehen wir schon einen<br />

Trend zur stärkeren Kooperation innerhalb<br />

der Branche, um diese gewaltige<br />

Aufgabe überhaupt bewältigen<br />

zu können. In den vorwettbewerblichen<br />

Bereichen ist der VDMA<br />

dafür die natürliche Plattform.<br />

„OPC UA steht für einfaches<br />

Vernetzen von Komponenten<br />

und Maschinen“<br />

m+t: Wird künftig der Wettbewerb<br />

weltweit über Software und<br />

Cloud beziehungsweise Vernetzungs-Lösungen<br />

ausgetragen?<br />

Dirr: Ich denke, diese Frage stellt<br />

sich nicht so zugespitzt. Es gibt<br />

doch letztlich nur eine einzige relevante<br />

Sportart in unserem Wettbewerb:<br />

der optimale Kundennutzen.<br />

Die Fertigungstechnologie, die Maschine<br />

oder Anlage und auch das<br />

Werkzeug müssen unter Einbeziehung<br />

aller Gegebenheiten und zugeschnitten<br />

auf das Geschäftsmodell<br />

des Kunden die beste Lösung<br />

darstellen.<br />

Und die kann sehr unterschiedlich<br />

sein. Es wird immer auch einen Bedarf<br />

an klassischen Stand-alone<br />

Maschinen geben, am anderen Ende<br />

die vollvernetzte, digitalisierte<br />

Fabrik, und auch alles dazwischen.<br />

Also ja, die Digitalisierung spielt<br />

heute schon eine wichtige Rolle im<br />

Wettbewerb.<br />

m+t: Kann Deutschland hier konkurrieren?<br />

Wolfschütz: Auf jeden Fall! Es geht<br />

hier ja nicht um Facebook oder<br />

Google, sondern um hochentwickelten<br />

Maschinenbau mit intelligenter<br />

Steuerungs- und Kommunikationstechnik<br />

bis hin zu entsprechenden<br />

Plattformen. Da haben wir<br />

die Nase vorn, und mit „wir“ würde<br />

ich unsere europäischen Wettbewerber<br />

mit einbeziehen.<br />

m+t: Eumabois als der europäische<br />

Dachverband hat angekündigt,<br />

dass ein Arbeitskreis unter<br />

Federführung des VDMA Fachverbands<br />

Holzbearbeitungsmaschinen<br />

OPC UA-Standards für<br />

Produktionssysteme erarbeiten<br />

will. Wie ist aktuell der Stand?<br />

Dirr: Dieser Expertenkreis hat sich<br />

bereits Mitte 2018 erstmals an den<br />

Tisch gesetzt und arbeitet seither<br />

sehr intensiv und regelmäßig. Besonders<br />

gut gefällt mir die erklärte<br />

Vorgehensweise, das Rad nicht<br />

neu erfinden zu wollen, sondern<br />

möglichst viel Vorhandenes zu verwerten<br />

und an die Erfordernisse<br />

der Branche anzupassen. Ein erster<br />

sogenannter Release Candidate<br />

wird voraussichtlich im Frühjahr<br />

2020 zur Verfügung stehen.<br />

m+t: Wer ist an dem AK beteiligt?<br />

Dirr: Zum jetzigen Zeitpunkt laufen<br />

die Arbeiten noch unter ausschließlicher<br />

Beteiligung der Maschinenbau-Unternehmen.<br />

Neben den<br />

„Großen“ der Branche, also Biesse,<br />

Homag, IMA, SCM und Weinig,<br />

sind mit Altendorf, Bürkle und<br />

Weber auch einige eher mittelständisch<br />

geprägte Firmen an Bord.<br />

m+t: Wieso ist diese Lösung gerade<br />

jetzt notwendig geworden?<br />

Wolfschütz: OPC UA steht für das<br />

Leistungsversprechen des Maschinenbaus,<br />

dass Plug and Work in der<br />

Holz- und Möbelindustrie Wirklichkeit<br />

wird. Es steht für ein einfaches<br />

Vernetzen von Komponenten und<br />

Maschinen unterschiedlichster<br />

Hersteller, vertikal und horizontal.<br />

Eine Grundvoraussetzung für die<br />

digitale Fabrik. Hier wird die Weltsprache<br />

der Produktion definiert.<br />

m+t: Warum braucht es einen eigenen<br />

Standard für Holzbearbeitungsmaschinen?<br />

Kann man dies<br />

nicht von Systemen zum Beispiel<br />

der Metallbearbeitungsmaschinen<br />

übernehmen?<br />

Dirr: Im Prinzip schon, aber eben<br />

nur im Prinzip. In der Praxis gibt es<br />

doch relevante Unterschiede. Bei<br />

den Werkzeugmaschinen ist man<br />

bestrebt, OPC UA in der Maschinensteuerung<br />

auszuführen. Das<br />

kann dann gut funktionieren, wenn<br />

die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten<br />

der Werkstücke entsprechend<br />

lang sind.<br />

Bei einem hohem Teiledurchsatz,<br />

wie sie zum Beispiel bei unseren<br />

Durchlaufmaschinen vorkommen,<br />

wo alle paar Sekunden ein Werkstück<br />

bearbeitet wird, führt die<br />

transaktionssichere Übermittlung<br />

des Bearbeitungsstatus zu einer<br />

untragbar hohen Belastung der Maschinensteuerung.<br />

Hier sind andere<br />

Lösungen erforderlich.<br />

m+t: Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Interview führte<br />

Klaus Leonhard.<br />

“Digitalisation and automation are the focus”<br />

<strong>material+technik</strong> möbel talked to Bernhard Dirr, Managing Director<br />

of the VDMA-Woodworking machinery association, and Dominik<br />

Wolfschütz, market analyst at VDMA, about the upcoming Messe Ligna.<br />

The halls are packed to the rafters, and a whole range of new exhibitors<br />

are coming, e.g. from Turkey and China. The exhibitors are very confident<br />

when it comes to visitor reaction.<br />

The framework conditions are good, and VDMA predicts that the high<br />

level of the previous year can be maintained.<br />

Main topics will clearly be digitalisation and automation, and digital printing<br />

will have a great future in the timber and furniture industry. It is a<br />

similar story for robots.<br />

The European umbrella association Eumabois wants to develop OPC UA<br />

standards for woodworking machinery. The first results are expected to<br />

be available in spring 2020.<br />

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<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 9


Macher & Märkte<br />

Erfolgreiches Jahr für<br />

Holz bearbeitungsmaschinen<br />

Deutschland und Italien sind in Europa die wichtigsten Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen.<br />

Weltweit stellen beide Länder mehr als 45 Prozent der gesamten Produktion. Das Jahr 2018 ist für die<br />

Hersteller in beiden Ländern erfolgreich verlaufen, so dass sie mit Rückenwind auf der bevorstehenden<br />

Ligna auftreten können.<br />

Die deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen<br />

konnten<br />

laut Angaben des Verbandes der<br />

Deutschen Maschinen- und Anlagenbau-Industrie<br />

(VDMA) ein erfolgreiches<br />

Jahr 2018 hinter sich<br />

bringen. Obwohl zum Redaktionsschluss<br />

noch keine finalen Produktionsdaten<br />

vorlagen, rechnet der<br />

Branchenverband mit einem Anstieg<br />

der Produktion auf 3,43 Mrd.<br />

Euro, was einem Zuwachs von 8<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />

entsprechen würde. Seit 2013<br />

konnten die deutschen Produzenten<br />

von Holzbearbeitungsmaschinen<br />

ihren Produktionsumsatz damit<br />

kontinuierlich steigern, von<br />

2013 bis 2018 allein um 1 Mrd. Euro.<br />

Am weltweiten Produktionsum-<br />

Produktionsumsatz und Export in Italien im<br />

Zehn-Jahres-Vergleich (in Mrd. Euro)<br />

Production sales and exports in Italy in<br />

ten-year comparison period (in EUR billion)<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

1,230/1.230<br />

0,874/0.874<br />

1,067/1.067<br />

1,180/1.180<br />

■ Produktion/production ■ Export/exports <br />

10 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

1,571/1.571<br />

1,231/1.231<br />

1,537/1.537<br />

1,187/1.187<br />

1,255/1.255<br />

satz von schätzungsweise 13 Mrd.<br />

Euro haben die deutschen Hersteller<br />

einen Umsatzanteil von rund 28<br />

Prozent. Sie liegen damit vor den<br />

Italienern mit einem Anteil von etwa<br />

17 Prozent. Die Aussichten für<br />

2019 bewertet der VDMA allerdings<br />

eher verhalten und geht von<br />

einem Nullwachstum aus.<br />

Erfolgreich im Export<br />

Für den großen Erfolg deutscher<br />

Maschinentechnologie im Ausland<br />

spricht der weiter gestiegene Export.<br />

Maschinen und Anlagen im<br />

Wert von 2,44 Mrd. Euro wurden<br />

im Berichtsjahr ins Ausland geliefert.<br />

Dies entsprach einem Zuwachs<br />

von 2,9 Prozent. Der Exportanteil<br />

erhöhte sich auf rund 70 Pro-<br />

1,519/1.519<br />

1,542/1.542<br />

1,413/1.413<br />

1,632/1.632<br />

1,495/1.495<br />

1,669/1.669<br />

1,507/1.507<br />

1,687/1.687<br />

1,863/1.863<br />

2,123/2.123<br />

2,057/2.057<br />

2,296/2.296<br />

2,487/2.487<br />

Source: Acimall<br />

zent. Aufgrund des Umsatzeinbruchs<br />

auf dem chinesischen Markt waren<br />

die deutschen Produzenten 2018<br />

somit nicht ganz so erfolgreich:<br />

2017 hatten sie ihren Export um<br />

über 13 Prozent auf 2,37 Mrd. Euro<br />

steigern können.<br />

Bei der Technologie setzen die<br />

Holz verarbeitenden Betriebe in<br />

Deutschland weiterhin auf inländische<br />

Produkte. Nach Schätzungen<br />

des VDMA beliefen sich die Importe<br />

im Berichtsjahr lediglich auf 568<br />

Mio. Euro, was einer Steigerung<br />

von 8,6 Prozent entsprach. 2017 betrugen<br />

sie 523 Mio. Euro und waren<br />

gegenüber dem Vorjahr um<br />

10,8 Prozent gewachsen.<br />

Das mit Abstand wichtigste Abnehmerland<br />

war 2018 laut VDMA erneut<br />

die USA mit einer Exportsteigerung<br />

um 4 Prozent auf 364 Mio.<br />

Euro. Der Abstand zum zweitwichtigsten<br />

Kundenland, China (inkl.<br />

Hongkong) wurde allerdings geringer.<br />

Hier stiegen die Exporte um 10<br />

Prozent auf 333 Mio. Euro. Deutlich<br />

zugelegt hatten auch die Exporte<br />

nach Polen, und zwar um 38 Prozent<br />

auf 179 Mio. Euro. Während<br />

der Export nach Österreich als<br />

viertwichtigstem Kunden um 16<br />

Prozent auf 116 Mio. Euro stieg,<br />

sanken die Maschinenlieferungen<br />

nach Frankreich um 19 Prozent auf<br />

den selben Umsatzwert. Bislang<br />

hatten die Franzosen mit deutlichem<br />

Abstand auf Platz vier gelegen.<br />

Zweistellige Rückgänge verzeichnet<br />

die VDMA-Exportstatistik<br />

auch für Schweden und Spanien.<br />

Italiens Maschinenindustrie<br />

Im Vergleich zur deutschen Holzbearbeitungsindustrie<br />

konnten sich<br />

die italienischen Hersteller 2018<br />

über ein weit höheres Umsatzplus<br />

freuen: Sie konnten ihren Umsatz<br />

um 9,5 Prozent auf 2,487 Mrd. Euro<br />

(inkl. Werkzeuge) steigern. Damit<br />

konnten sie die erfolgreiche Geschäftsentwicklung<br />

des Jahres<br />

2017 fortführen. Damals hatten sie<br />

ihren Umsatz um 11,6 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr ausbauen<br />

können. Auf der anderen Seite<br />

mussten die italienischen Hersteller<br />

aber auch länger auf den Aufschwung<br />

warten als ihre Mitbewerber<br />

in Deutschland. Von der weltweiten<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

des Jahres 2008 erholte sich der Industriezweig<br />

viele Jahre lang nicht.<br />

Erst ab dem Jahr 2015 konnte der<br />

Branchenverband Acimall wieder<br />

über steigende Produktionsumsätze<br />

berichten. Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt hatten die Maschinenproduzenten<br />

etwa 45 Prozent ihres<br />

Vorkrisen-Produktionsumsatzes eingebüßt.<br />

Mit dem jüngsten Wert<br />

konnten sie nun im zweiten Jahr in<br />

Folge den Vorkrisenumsatz übertreffen,<br />

der sich 2007 auf 2,16 Mrd.<br />

Euro belief.<br />

Wie ihre deutschen Kollegen verkauften<br />

die Italiener ihre Maschinen<br />

auch 2018 erfolgreich im Ausland.<br />

Der Exportumsatz stieg laut<br />

Acimall um 6,5 Prozent auf fast 1,7<br />

Mrd. Euro. Im Jahr davor hatte die<br />

Branche ihren Export in vergleichbarer<br />

Höhe steigern können. Wie<br />

die Kollegen in Deutschland setzten<br />

die Einrichtungsunternehmen<br />

ebenfalls auf inländische Technologie:<br />

Lediglich Maschinen und Anlagen<br />

im Wert von 239 Mio. Euro<br />

wurden aus dem Ausland bezogen.<br />

Allerdings waren dies knapp 28<br />

Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Staatliche Anreize für<br />

Investitionen<br />

Bei der Betrachtung der Branchenentwicklung<br />

muss berücksichtigt<br />

werden, dass der italienische Staat<br />

seit drei Jahren die Investitionen<br />

in neue Maschinen und insbesondere<br />

in Industrie-4.0-Technologien


durch Sonderabschreibungsmöglichkeiten<br />

unterstützt. So<br />

wurde 2015 das Gesetz zur<br />

„Super- und Hyperabschreibung“<br />

(„Legge di Stabilità“)<br />

aus der Taufe gehoben und<br />

auf das Jahr 2018 verlängert.<br />

Im Rahmen der Sonderabschreibung<br />

konnten Möbelund<br />

Holzwerkstoffproduzenten<br />

eine auf 130 Prozent<br />

erhöhte Abschreibung für Investitionsgüter<br />

vornehmen.<br />

Für Investitionen in Industrie-<br />

4.0-Technologien konnte sogar<br />

eine Hyperabschreibung<br />

in Höhe von 250 Prozent in<br />

Anspruch genommen werden.<br />

Damit ist 2019 nun erstmals<br />

Schluss, denn die Super-Abschreibung<br />

wurde ganz gestrichen,<br />

und für Investitionen<br />

in Industrie-4.0-Technologie<br />

gelten nun geringere Abschreibungsmöglichkeiten.<br />

Entsprechend verhalten fallen<br />

die Prognosen für das laufende<br />

Jahr aus. Branchenexperten<br />

rechnen mit einer Konsolidierung<br />

der Produktions- und<br />

Exportzahlen.<br />

Deutschland größter<br />

Inlandsmarkt<br />

Die Investitionsanreize hatten<br />

jedoch insbesondere 2018<br />

den Maschinenverkauf auf<br />

dem italienischen Inlandsmarkt<br />

kräftig angekurbelt und<br />

zu zweistelligen Wachstumsraten<br />

geführt. Nach wie vor ist<br />

dieser allerdings deutlich kleiner<br />

als der deutsche Markt für<br />

Holzbearbeitungsmaschinen.<br />

Rein rechnerisch wurden 2018<br />

in Deutschland Holzbearbeitungsmaschinen<br />

im Wert von<br />

rund 1,5 Mrd. Euro (Umsatz-<br />

Export+Import) verkauft. Dies<br />

war ein Zuwachs von etwa 15<br />

Prozent gegenüber dem vorausgegangenen<br />

Jahr. In Italien<br />

lässt sich der inländische<br />

Verbrauch für 2018 auf 1,03<br />

Mrd. Euro berechnen, was<br />

ebenfalls einem Wachstum<br />

von rund 15 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr entspricht.<br />

Die Produktionsdaten aus<br />

Macher & Märkte<br />

Produktionsumsatz und Export in Deutschland im<br />

Zehn-Jahres-Vergleich (in Mrd. Euro)<br />

Production sales and exports in Germany in<br />

ten-year comparison period (in EUR billion)<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

1,93/1.93<br />

1,43/1.43<br />

1,57/1.57<br />

1,89/1.89<br />

1,78/1.78<br />

1,69/1.69<br />

1,89/1.89<br />

1,78/1.78<br />

2,90/2.90<br />

2,39/2,39<br />

2,22/2.22<br />

2,08/2.08<br />

2,51/2.51<br />

2,53/2.53<br />

2,42/2.42<br />

2,37/2.37<br />

2,63/2.63<br />

2,44/2.44<br />

2,81/2.81<br />

2,88/2.88<br />

3,18/3.18<br />

3,43*/3.43*<br />

■ Produktion/production ■ Export/exports,<br />

*vorläufig/*preliminary<br />

Source: VDMA<br />

Deutschland und Italien sind<br />

allerdings nicht vollständig<br />

vergleichbar, da die Branchenverbände<br />

der beiden Länder<br />

unterschiedliche Berechnungswerte<br />

zu Grunde legen.<br />

So enthalten die italienischen<br />

Daten beispielsweise auch<br />

die Werkzeuge, während in<br />

der deutschen Statistik laut<br />

VDMA ausschließlich Stationärmaschinen<br />

aufgeführt<br />

sind.<br />

<br />

Richard Barth<br />

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Mensch. Maschine.<br />

Innovation.<br />

Meine Messe:<br />

LIGNA 2019.<br />

27. – 31. Mai 2019<br />

Hannover ligna.de<br />

Successful year for woodworking machinery<br />

In 2018, Germany and Italy accounted for more than 45 per cent of the world’s total production<br />

of woodworking machinery. 2018 has been a successful year for manufacturers in both countries.<br />

German manufacturers were expected to be able to increase their production to an estimated<br />

EUR 3.43 billion, namely up 8 per cent against the previous year. Machinery and equipment worth<br />

EUR 2.44 billion (+ 2.9 %) were exported. Imports rose by 8.6 per cent to EUR 568 million. However,<br />

the industry association VDMA is more cautious about the outlook for 2019 and expects<br />

zero growth. The Italian manufacturers were able to increase their sales by 9.5 per cent to<br />

EUR 2.487 billion (including tools). According to industry association Acimall, export sales rose<br />

by 6.5 per cent to nearly EUR 1.7 billion. Machinery and equipment worth EUR 239 million were<br />

sourced from abroad, an increase of almost 28 percent compared to the previous year. When<br />

considering trends in the industry, it is important to bear in mind that, for the past three years,<br />

the Italian government has been supporting investment in new machinery, and in particular in<br />

Industry 4.0 technologies, by offering special depreciation opportunities. However, this subsidy<br />

was reduced in 2019, so that a consolidation of production sales is expected.


Oberflächen werden<br />

immer perfekter<br />

Technologietrend<br />

Technology Trend<br />

2019<br />

Selten war die Oberflächenvielfalt<br />

im Möbelbau so groß wie in der<br />

heutigen Zeit. Ausgeklügelte Verfahren<br />

bringen heute nicht nur<br />

authentische Holznachbildungen<br />

auf die Plattenwerkstoffe, sondern<br />

steigern auch die Gebrauchseigenschaften<br />

und sorgen für ein haptisches<br />

Erlebnis. Denn neben funktionalen<br />

Aspekten spielt beim Möbelkauf<br />

auch das „Feeling“ eine<br />

wachsende Rolle und am Ende natürlich<br />

auch der Preis. Voraussetzung<br />

für eine tolle Optik und hohe<br />

Oberflächengüte ist der Herstellungsprozess:<br />

Die Technologieanbieter<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren mächtig ins Zeug gelegt,<br />

um den Anwendern nicht nur<br />

sichere, sondern auch wirtschaftliche<br />

Herstellungsverfahren zur Verfügung<br />

stellen zu können. Dank<br />

neuer Technologien lassen sich<br />

heute selbst anspruchsvolle Konsumentenwünsche<br />

auf wirtschaftliche<br />

Weise erfüllen. State-of-the-Art<br />

Spritzlackierautomaten veredeln<br />

dreidimensionale Objekte. Für individuelle<br />

Gestaltungswünsche haben<br />

die Maschinenbauer Digitaldruck-Systeme<br />

entwickelt und<br />

Spiegelglanz auf Möbeln ist mit Hilfe<br />

neuartiger Verfahrenstechnik für<br />

den kleinen Geldbeutel erschwinglich<br />

geworden. Innovative Technologien<br />

machen auch trendige supermatte<br />

Oberflächen realisierbar.<br />

Mit einem Anti-Fingerprint-<br />

Effekt ausgestattet, bieten<br />

solche „smarten“ Oberflächen<br />

dem Nutzer im Alltag<br />

eine Menge Vorteile und bringen<br />

Mehrwert ins Möbel.<br />

Surfaces are becoming more and more perfect<br />

Rarely has the variety of surfaces in furniture construction been as wide<br />

as it is today. At present, sophisticated processes not only produce authentic<br />

wood reproductions on the panel materials, but also improve the<br />

properties of use and ensure a haptic experience. And today, thanks to<br />

new technologies, even demanding consumer wishes can be fulfilled<br />

economically. State-of-the-art spray painting machines can be used to<br />

refine three-dimensional objects. Digital printing systems have been developed<br />

to meet individual design requirements, and thanks to innovative<br />

process technology, mirror gloss surfaces have also become affordable<br />

for small budgets. Innovative technologies make even trendy supermatt<br />

surfaces feasible. Provided with an anti-fingerprint effect, such<br />

“smart” surfaces bring added value to furniture. Photo: Homag<br />

12 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19


<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 13


Fokus<br />

Oberflächentechnologien à la carte<br />

Beim Kauf von Einrichtungsgegenständen spielt die Beschaffenheit der Oberfläche eine wesentliche<br />

Rolle. Optik, Haptik und die Gebrauchseigenschaften von Möbel- und Fußbodenoberflächen stellen<br />

für den Endverbraucher ein wichtiges Kaufkriterium dar. Die diesjährige Ligna in Hannover rückt<br />

die jüngsten Oberflächentechnologien und ihre Features ins Rampenlicht.<br />

Der Ausstellungsbereich<br />

Oberflächentechnik erstreckt<br />

sich 2019 über eine größere<br />

Fläche.<br />

In 2019, the surface technology<br />

exhibition segment will cover a<br />

larger area. Photo: Ligna<br />

Kleiberit in Halle 15 anzutreffen.<br />

Andere Anbieter wie Wemhöner<br />

oder Hymmen stellen in den Hallen<br />

25 bzw. 26 aus.<br />

Neue Programme | Die Oberflächentechnik<br />

zählt zu den Fokusthemen<br />

der diesjährigen Ligna (27. bis 31.<br />

Mai) in Hannover. Gegenüber den<br />

vorausgegangenen Ausgaben ist<br />

das Angebot in diesem Segment<br />

nochmals gewachsen und belegt<br />

die Halle 17 sowie einen Teil der<br />

Halle 16. Mehr als 130 Aussteller<br />

werden in den beiden Hallen alle<br />

Zutaten präsentieren, die zur Herstellung<br />

von Oberflächen erforderlich<br />

sind. Das An gebot reicht von<br />

Roh- und Hilfsstoffen über Inspektions-<br />

und Transportsysteme bis hin<br />

zu den diversen Veredlungstechnologien.<br />

Gerade in den vergangenen Jahren<br />

ist die Palette an Verfahren zur Herstellung<br />

von Möbel- und Fußboden-<br />

Oberflächen gewaltig gewachsen.<br />

Es ist die Antwort auf den Wunsch<br />

des End verbrauchers nach einer<br />

persönlich gestalteten Wohnungseinrichtung.<br />

Gleichzeitig ist die Vielfalt<br />

an Materialien im Interieur gestiegen,<br />

was effiziente Verfahren<br />

und Prozesse zur Erzeugung dieser<br />

Oberflächen erforderlich macht.<br />

Wie sich mit Hilfe von Oberflächentechnik<br />

heute beim Möbel- und<br />

Fußbodenkäufer Kaufanreize erzeugen<br />

lassen, können Ligna-Besucher<br />

nicht nur in den Hallen 16 und<br />

17 live erleben. In den vergangenen<br />

Jahren haben namhafte Hersteller<br />

von Holzbearbeitungsmaschinen<br />

Bürkle präsentiert die Spritzlackiermaschine<br />

„Robus Eco“<br />

mit einem halbautomatischen<br />

Beschickungs- und Entnahmesystem.<br />

Bürkle presents the spray<br />

coating machine “Robus Eco”<br />

with a semi-automatic loading<br />

and unloading system.<br />

Photo: Bürkle<br />

ebenfalls in dieses Segment investiert<br />

und treten auf der Ligna nun<br />

auch mit Maschinen und Anlagen<br />

zur Veredelung von Plattenmaterialien<br />

auf. Oberflächentechnik ist<br />

auch in anderen Messehallen wie<br />

etwa in Halle 14 bei Homag oder<br />

Reklamationen vermeiden<br />

Die zur Erzeugung von qualitativ<br />

anspruchsvollen Oberflächenprodukten<br />

und deren innerbetrieblichem<br />

Transport erforderliche Peripherie<br />

wird ebenfalls in Hannover<br />

gezeigt. Für die optimale Oberflächengüte<br />

der Holzwerkstoffplatte<br />

sorgten Schleifautomaten. Hier<br />

wird die Diagonalschleiftechnologie<br />

im Fokus stehen, mit der auch<br />

anspruchsvolle Arbeiten wie der<br />

Lack- und Furnierschliff ausgeführt<br />

werden können.<br />

Spiegelglanzoberflächen erfordern<br />

bei der Herstellung größte Sorgfalt,<br />

um eventuelle Beschädigungen der<br />

Oberfläche und in der Folge Reklamationen<br />

zu vermeiden. Partikel<br />

und Staub etwa würden zu Produktionsstörungen<br />

bzw. Qualitätseinbußen<br />

führen. Auf der Ligna treffen<br />

die Besucher entsprechende<br />

14 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19


Fokus<br />

Lösungen von Firmen wie Wandres,<br />

Kullen-Koti oder Mink an, die<br />

im Herstellungsprozess Verunreinigungen<br />

durch Staub oder andere<br />

Schmutzpartikel vermeiden. Die<br />

„micro-cleaning“-Reinigungssysteme<br />

von Wandres etwa sorgen<br />

mit Hilfe von Schwertbürsten und<br />

einer lufttechnischen Vorreinigungsstufe<br />

für saubere Oberflächen.<br />

Für den innerbetrieblichen<br />

Transport hält die Firma Mink spezielle<br />

Transportrollen und Bürsten bereit,<br />

die dafür sorgen, dass die spiegelnden<br />

Lackoberflächen das Werk<br />

makellos verlassen.<br />

Qualität kritisch beleuchtet<br />

Eine nicht minder wichtige Rolle<br />

bei der Herstellung qualitativ hochwertiger<br />

Möbeloberflächen spielen<br />

Inspektions- und Messsysteme.<br />

Sie sorgen für Farbtreue im gesamten<br />

Prozess und sind in der Lage,<br />

Fehler oder Fremdpartikel in der<br />

Oberfläche zu detektieren. Dadurch<br />

sind sie ein weiterer wichtiger Baustein<br />

zur Reduzierung von Reklamationen.<br />

Firmen wie Fagus-<br />

Grecon, Baumer oder Hecht werden<br />

ihre jüngsten Entwicklungen<br />

auf diesem Gebiet in Hannover vorstellen.<br />

Experten rechnen damit,<br />

dass in naher Zukunft Kamerakontrollsysteme<br />

entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette – vom Druck<br />

über die Imprägnierung bis zur finalen<br />

Verpressung – maximale Qualität<br />

und Prozesssicherheit gewährleisten<br />

werden. Der „4i-Scanner“<br />

Mit Hilfe von Digitaldruck bringt<br />

Hymmen Optik und Haptik auf<br />

thermoplastische Kantenbänder.<br />

With the aid of digital printing,<br />

Hymmen applies optics and<br />

haptics to thermoplastic edge<br />

banding. Photo: Hymmen<br />

Der stumpfmatte Soft -<br />

touch-Pigmentlack „Bluefin<br />

Pigmosoft“ von Adler regeneriert<br />

sich selbst und lässt kleine<br />

Gebrauchsspuren über Nacht<br />

verschwinden.<br />

The matt soft touch pigment<br />

varnish “Bluefin Pigmosoft”<br />

from Adler makes minor traces<br />

disappear overnight thanks<br />

to its self-regeneration.<br />

Photo: Kettnaker<br />

der Firma Hecht beispielsweise<br />

bietet eine Inline-Vermessung bei<br />

der automatischen Möbelproduktion.<br />

Neben einer Dimensions- und<br />

Bohrlochkontrolle wird bei diesem<br />

System zusätzlich mit Hilfe von Kameras<br />

die Oberflächen- und Kanteninspektion<br />

durchgeführt.<br />

Mit „ACMS“ von IPAC hat<br />

Fagus-Grecon ein Farbmesssystem<br />

für dekorative Oberflächen im<br />

Portfolio, das die visuelle Qualitätsbeurteilung<br />

durch die Nutzung von<br />

objektiven Messdaten ersetzt. Dadurch<br />

entstehen weitreichende<br />

Vorteile, die zu Zeit- und Kosteneinsparungen<br />

führen.<br />

Mehr Authentizität<br />

Bei der Herstellung von Melaminoberflächen<br />

kommt den Pressblechen<br />

und -bändern, wie sie auf der<br />

Ligna beispielsweise von Ausstellern<br />

wie Hueck oder Sesa angeboten<br />

werden, eine wesentliche Rolle<br />

zu. Beim Verpressen lässt sich entweder<br />

eine glänzende Fläche oder<br />

eine haptische Struktur erzeugen,<br />

die seit kurzem auch synchron zu<br />

den Poren des Dekorpapiers verläuft.<br />

Einseitig oder beidseitig<br />

strukturiert, umfasst das Spektrum<br />

der auf diese Weise erzeugten<br />

Oberflächen von perfekten Nachbildungen<br />

der Natur in Form von Holz<br />

und Steinen, grafische Designs sowie<br />

puristische, glatte Flächen<br />

ohne Struktur. Alternativ können<br />

bei kleineren Losgrößen Strukturen<br />

aber auch mit Hilfe von sogenannten<br />

Strukturgeber-Papieren übertragen<br />

werden. Im Trend liegen derzeit<br />

vor allem supermatte Oberflächen<br />

mit Anti-Fingerprint-Effekt,<br />

der mit Hilfe von neu entwickelten<br />

Verfahren wie z. B. dem Inert<br />

Coating oder Excimer-Technologie<br />

inzwischen auf verschiedenen<br />

Oberflächen wie HPL, Finishfolie<br />

und Lack erzeugt werden kann. Um<br />

Pflegeleichtigkeit und hohe Abriebwerte<br />

erzielen zu können, kommt<br />

State-of-the-Art-Technologie zum<br />

Einsatz, bei der Elektronenstrahl-<br />

Härtung die entscheidende Rolle<br />

spielt. Entsprechende „EB-<br />

Curing“-Anlagen hat auf der Ligna<br />

beispielsweise die Firma Efsen aus<br />

Dänemark im Portfolio.<br />

Vielfalt an<br />

Oberflächentechnologien<br />

Die Vielfalt der ausgestellten Lösungen<br />

zur Gestaltung von Möbelund<br />

Fußbodenoberflächen auf der<br />

diesjährigen Ligna ist riesig. Neben<br />

Furnier- und Kaschiertechnik sowie<br />

diversen Lackierverfahren kommen<br />

heute auch innovative Prozesse<br />

wie etwa „HotCoating“ der Firma<br />

Kleiberit oder das „Inert &<br />

Fusion Coating“ der Firmen Henkel<br />

und Cefla zum Einsatz, weil sich<br />

damit auf wirtschaftliche Weise attraktive<br />

Spiegelglanzoberflächen<br />

im Durchlauf produzieren lassen.<br />

Ein Hotmelt, der auf die Dekorplatte<br />

aufgetragen wird, dient bei diesen<br />

Verfahren als Haftgrund für den<br />

weiteren Lackschichtaufbau.<br />

Im vielfältigen Angebot an Spritzlackiermaschinen<br />

werden Begriffe<br />

wie schneller, sparsamer und effizienter<br />

zu den wichtigsten Schlagworten<br />

gehören. Neue Anlagen reduzieren<br />

die Lackverluste beim<br />

Farbwechsel und bieten die Möglichkeit,<br />

unterschiedliche Lackarten<br />

getrennt zu verarbeiten.<br />

Digitaldruck weiter auf<br />

Vormarsch<br />

Passend zum Ligna-Fokusthema<br />

„Smart Surface Technologies“ wird<br />

Bürkle auf seiner deutlich erweiterten<br />

Standfläche zudem die Vorteile<br />

Neuartige, wirtschaftliche<br />

Verfahren ermöglichen hochwertige<br />

Spiegelglanzoberflächen<br />

auf Dekorplatten.<br />

New, economical processes<br />

enable high-quality mirror-gloss<br />

surfaces on decorative panels.<br />

Photo: Henkel<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 15


Fokus<br />

Barberán verleiht mit Hilfe von<br />

Digitaldruckoberflächen eine<br />

authentische Optik und Haptik.<br />

Barberán uses digital printing to<br />

give surfaces an authentic look<br />

and feeling. Photo: Barth<br />

des Robotereinsatzes bei der Veredelung<br />

von Oberflächen zeigen. In<br />

Kooperation mit einem renommierten<br />

Global Player aus dem Robotics-Bereich<br />

will das Unternehmen<br />

zwei automatisierte Fertigungszellen<br />

vorstellen. Nachdem<br />

Homag zur Ligna 2017 in die Nassbeschichtung<br />

eingestiegen war,<br />

will der Weltmarktführer im Mai<br />

nun ein deutlich erweitertes Portfolio<br />

an Spritzlackiermaschinen präsentieren,<br />

das sich sowohl an das<br />

Handwerk als auch an die Industrie<br />

richtet. Darunter finden sich Maschinen<br />

mit oszillierendem Spritzarm<br />

und Spritzroboter für komplexe<br />

3D-Teilgeometrien. Digitaldrucktechnik<br />

bringt der Maschinenbauer<br />

ebenfalls mit: In Kooperation mit<br />

seinem Partner EFI Cretaprint wird<br />

Bürkle zwei Single-Pass Inkjetdrucker<br />

für den Holzdekordruck vorstellen.<br />

Er ist auf der Ligna nicht der einzige<br />

Anbieter, der mit Hilfe von Digitaldruck<br />

die Wünsche nach einer individualisierten<br />

Oberfläche oder geringen<br />

Losgrößen erfüllen kann.<br />

Die Premiere einer Reihe von Digitaldruck-Lösungen<br />

wird zu den<br />

Highlights der Messe zählen und<br />

das Besucherinteresse auf sich ziehen.<br />

Die innovative Flüssigbeschichtung<br />

mit Hilfe von Inkjet-<br />

Technologie lässt sich nicht nur auf<br />

Flächen, sondern seit kurzem auch<br />

auf Kanten und somit auf thermoplastischen<br />

Materialien – als Alternative<br />

zu Papier oder einer beschichteten<br />

Holzplatte – durchführen.<br />

Mit Hilfe des Digitaldrucks<br />

16 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

Surface technologies à la carte<br />

Surface technology is one of the focal themes of this<br />

year’s Ligna (27 – 31 May 2019) in Hanover. More than<br />

130 exhibitors will present all the ingredients required<br />

for the production of surfaces in Hall 17 and in parts of<br />

Halls 16. The range extends from raw and auxiliary materials,<br />

inspection and transport systems through to<br />

various finishing technologies.<br />

In addition to automatic sanding machines, which<br />

now use diagonal sanding technology to perform demanding<br />

tasks such as lacquer and veneer sanding,<br />

visitors will also find sophisticated cleaning systems<br />

to remove particles and dust from high quality mirrorgloss<br />

surfaces. Precise inspection and measuring systems<br />

ensure colour fidelity throughout the entire process<br />

and are able to detect defects or foreign particles<br />

in the surface.<br />

Authentic wood reproductions with synchronous<br />

pores and supermatt surfaces with anti-fingerprint effect,<br />

which can be produced on various surfaces with<br />

the aid of innovative processes, are currently in vogue.<br />

können gleich mehrere Herstellungsschritte<br />

übersprungen werden,<br />

da die jüngsten Technologien<br />

neben der Optik auch gleich die<br />

passende Haptik auf das Substrat<br />

bringen. Damit lassen sich noch authentischere<br />

Holz- oder Steinreproduktionen<br />

erzeugen.<br />

Auf der Ligna wird Wemhöner<br />

erstmals einen industriellen Digitaldrucker<br />

mit Single-Pass-Technologie<br />

vorstellen, der in der Lage ist<br />

von Rolle zu Rolle zu drucken. Bislang<br />

hatte das Unternehmen industriell<br />

arbeitende Digitaldrucker mit<br />

Multi-Pass-Technologie gebaut.<br />

Der Italiener Cefla will dagegen mit<br />

haptischen Effekten beim Digitaldruck<br />

punkten und bringt daher seine<br />

„my Texture“-Lösung mit, die in<br />

Zusammenarbeit mit dem Tintenhersteller<br />

Kuei entwickelt wurde.<br />

Sein Single-Pass-Drucker „J-PRINT<br />

SP1300 TD“ kann laut Firmenangaben<br />

eine Auflösung von 400 dpi,<br />

Geschwindigkeiten von über 50 m/<br />

min erzielen sowie eine Synchronporenoberfläche<br />

erzeugen. Auch<br />

beim Spanier Barberán werden<br />

Optik und Haptik eine wesentliche<br />

Rolle spielen. Auf seinem Messestand<br />

werden Digitaldrucker aus<br />

der „Jetmaster TXT“-Linie zu sehen<br />

sein, mit denen Substrate nicht<br />

nur dekorativ bedruckt, sondern<br />

auch mit einer haptischen Oberfläche<br />

versehen werden können.<br />

Komplette Lösungen zur dekorativen<br />

Gestaltung von Oberflächen<br />

und Kanten will auch Hymmen vorstellen,<br />

der auf der Ligna die Entwicklungsergebnisse<br />

der neuen<br />

Modellreihe „Saturn“ gemeinsam<br />

mit einem Partner präsentieren<br />

und damit ein neues Spektrum an<br />

Anwendungsfeldern erschließen<br />

will. Mit der Messeneuheit ergänzt<br />

Hymmen seine Digitaldruck-Serie<br />

Homag stellt Spritzlackierlösungen<br />

für verschiedene<br />

Betriebsgrößen vor.<br />

Homag presents spray<br />

coating systems for<br />

companies of different sizes.<br />

Photo: Homag<br />

„Jupiter“, die ihn nach eigenen Angaben<br />

mit über 40 Anlagen zum<br />

weltweit führenden Hersteller bei<br />

Anlagen für die Holzwerkstoffin<br />

dustrie gemacht haben. Mittels<br />

seines DLE (Digital Lacquer<br />

Embossing)-Verfahrens können<br />

haptische Effekte auf digital bedruckten<br />

Oberflächen erzeugt werden.<br />

Das Unternehmen demonstriert<br />

darüber hinaus, dass nun unifarbene<br />

Flächen streifenfrei und<br />

damit in hoher Qualität im Single-<br />

Pass digital bedruckt werden<br />

können.<br />

Richard Barth<br />

As an alternative to the classic veneer, laminating and<br />

pressing techniques as well as numerous varnishing<br />

processes, furniture manufacturers today have two<br />

processes at their disposal with “HotCoating” or<br />

“Inert & Fusion Coating”, by which they can produce a<br />

mirror-gloss or supermatt effect in a particularly economical<br />

manner. The terms “faster”, “more economical”<br />

and “more efficient” will be among the buzz<br />

words as regard to the wide range of spray coating<br />

machines on offer at Ligna.<br />

Suppliers of digital printing systems will also be offering<br />

new solutions and further developments. Liquid<br />

coating using inkjet technology can now be applied<br />

not only to panels as an alternative to paper coated or<br />

veneered surfaces, but also to edge bands and thus to<br />

thermoplastic materials. Newest technologies allow<br />

for the application not only of realistic optics, but also<br />

of the appropriate haptic characteristics to the substrate,<br />

thus creating even more authentic wood or<br />

stone reproductions.


Produkte & Konzepte<br />

Automatisierungslösungen<br />

für kleine und große Betriebe<br />

Mit ihrem 5.000 m 2 großen<br />

Stand belegt die Homag Gruppe<br />

die komplette Messehalle 14.<br />

With its 5,000 m 2 stand, Homag<br />

occupies the entire exhibition<br />

hall 14.<br />

Photo: Homag<br />

Auf der Ligna tritt die Homag-Gruppe<br />

(Schopfloch) erneut mit einem<br />

5.000 m 2 großen Messestand auf.<br />

Der Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen<br />

wird insgesamt<br />

50 Maschinen ausstellen, von denen<br />

ein Großteil live in Aktion zu sehen<br />

sein wird. Die Präsentation<br />

wird sowohl Maschinen für das<br />

Handwerk als auch Anlagen für industriell<br />

fertigende Betriebe umfassen.<br />

Für plattenbearbeitende Betriebe<br />

aus dem Mittelstand ist eine voll<br />

vernetzte Zelle live in Aktion zu sehen,<br />

die Platten autonom bearbeitet.<br />

Unter anderem kommen hier<br />

die erstmals auf der Messe Holz-<br />

Handwerk in Nürnberg vorgestellten,<br />

fahrerlosen Transportsysteme<br />

„TRANSBOT“ zum Einsatz. Damit<br />

lässt sich ein vollautonomer Produktionsprozess<br />

vom Zuschnitt bis<br />

zum fertig verpackten Möbel realisieren,<br />

das bereit für die Auslieferung<br />

ist. Besucher aus der industriellen<br />

Möbelfertigung finden neue<br />

Technologien und Ansätze für die<br />

Produktion in einer hochmodernen<br />

Lösung für die Format- und Kantenbearbeitung<br />

in Losgröße-1 in laut<br />

Homag „Highspeed Performance“.<br />

Ein weiteres Highlight wird eine<br />

hochflexible Robotersäge sein. Bei<br />

der „SAWTEQ B-300 flexTec“ und<br />

der „SAWTEQ B-400 flexTec“ handelt<br />

es sich um eine neue Generation<br />

von Robotersägen, bei der neben<br />

dem automatisierten Roboterbetrieb<br />

die manuelle Nutzung der Säge<br />

möglich ist, etwa für den Paketzuschnitt.<br />

Im Losgröße-1-Zuschnitt<br />

kann dank Roboter die Zuschnittzelle<br />

über längere Strecken mannlos<br />

arbeiten, so dass die Fachkräfte andere<br />

Teams unterstützen können.<br />

Technologien zur Oberflächenbearbeitung<br />

werden auf größerer Standfläche<br />

präsentiert. Gezeigt werden<br />

Maschinen zur Flächen- und Profil -<br />

l ackierung, Schleifmaschinen in verschiedenen<br />

Leistungsklassen, das<br />

Profilieren von Massivholz sowie<br />

Automation solutions for small and large companies<br />

At its 5,000 m 2 stand at Ligna, the Homag Group (Schopfloch) will be presenting<br />

a total of 50 machines, the majority of which will be shown live<br />

in action. The product range on display will include both machines for<br />

the trades and systems for industrial manufacturing companies. For<br />

panel-processing companies from medium-sized businesses, a linked<br />

and fully networked cell will be shown live in action, processing the<br />

panels autonomously. A further highlight will be a highly flexible robotic<br />

saw, which can be used manually in addition to the automated saw.<br />

Technologies for surface treatment will also play an important role,<br />

where solutions for craftsmen and industry will be in the spotlight in the<br />

field of spray painting. In the “InnovationCenter”, Homag takes visitors<br />

on a journey through time, which also gives them a glimpse of the<br />

“furniture of the future” and production.<br />

die neuesten Entwicklungen im Bereich<br />

Kaschieren. Insbesondere im<br />

Bereich Spritzlackieren will Homag<br />

Lösungen für Handwerk und Industrie<br />

vorstellen.<br />

Ein Blick in die Zukunft bietet<br />

Homag seinen Standbesuchern<br />

ebenfalls: Das „InnovationCenter“<br />

im Herzen des Standes wird die<br />

Besucher auf eine Zeitreise mitnehmen,<br />

in der „Möbel der Zukunft“<br />

und die erforderlichen Technologien<br />

im Fokus stehen. Schon<br />

heute bietet Homag den Maschinenbedienern<br />

mit digitalen Assistenzsystemen<br />

Unterstützung bei<br />

der Arbeit, etwa mit dem Be diener-<br />

Assistenz-System „intelliGuide“.<br />

Zur Ligna will der Maschinenbauer<br />

mit weiteren digitalen Konzepten<br />

aufwarten, die neben den großen<br />

Industriebetrieben auch kleineren<br />

und mittleren Betrieben den Weg in<br />

eine erfolgreiche Zukunft ebnen<br />

sollen.<br />

ba<br />

mit einem bekannten Partner auf<br />

der Messe präsentieren. Mit der<br />

neuen Baureihe will Hymmen nun<br />

auch kleineren Betrieben den Einstieg<br />

in den Digitaldruck ermöglichen.<br />

Für Betriebe mit digitalem<br />

Druckbedarf kleinerer Losgrößen<br />

hat das Unternehmen zudem die<br />

„Single-Plank-Line“ (Foto) entwickelt.<br />

Mit ihr lassen sich einzelne<br />

Dielen inklusive der Fuge digital bedrucken.<br />

Außerdem zeigt der Maschinenbauer<br />

modernstes Roboter-<br />

Handling-Equipment für den<br />

Digitaldruck auf dreidimensionalen<br />

Objekten. Dieses Entwicklungsprojekt<br />

wird vom Land NRW und<br />

der EU gefördert.<br />

ba<br />

Digitaldruck im Fokus<br />

Gleich mehrere Neuentwicklungen<br />

wird Hymmen auf seinem<br />

Ligna-Messestand präsentieren.<br />

Einen wichtigen Part werden dabei<br />

Digitaldruckanlagen spielen.<br />

In Ergänzung zur bisherigen digitalen<br />

Modellreihe „Jupiter“ wird der<br />

Maschinenbauer die Entwicklungsergebnisse<br />

der neuen digitalen<br />

Modellreihe „Saturn“ gemeinsam<br />

Focus on digital printing<br />

At the Ligna, Hymmen will present the new digital printing system<br />

“Saturn” for the needs of smaller companies in addition to the existing<br />

digital model series “Jupiter”. Another innovation is the “Single-Plank-<br />

Line” (photo), with which individual planks including the joint can be digitally<br />

printed. Robot handling equipment will also be shown, which is<br />

used in digital printing on three-dimensional objects. Photo: Hymmen<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 17


Produkte & Konzepte<br />

Im Online-Bestellshop für<br />

Musterflächen können Gratismuster<br />

aus einer Auswahl von<br />

über 30 Flächen geordert<br />

werden.<br />

In the online shop for sample<br />

surfaces, you can order free<br />

samples from a range of over<br />

30 surfaces.<br />

Der LiveChat auf der Hesse-<br />

Website dient zur einfachen<br />

Kontaktaufnahme und kurzfristigen<br />

Klärung von offenen<br />

Fragen.<br />

The live chat on the Hesse<br />

website, helps to clear up any<br />

questions that you have quickly<br />

and allows you to easily get in<br />

touch with Hesse representatives.<br />

Photos: Hesse<br />

Lacke und Beizen sehen und fühlen<br />

Ein neuer Service von Hesse-Lignal soll Architekten, Planer, Verarbeiter oder private Investoren bei<br />

der Suche nach „besonderen Oberflächen“ für die Einrichtung unterstützen: Im Online-Bestellshop für<br />

Musterflächen können die Kunden ganz einfach Gratis-Muster bestellen, um „die Qualität im wahrsten<br />

Sinne des Wortes begreifen zu können“.<br />

Neue Programme | Seit Jahresbeginn<br />

hat der Lacke- und Beizenspezialist<br />

Hesse-Lignal auf seiner<br />

Homepage einen Online-Bestellshop<br />

für Musterflächen eingerichtet.<br />

Hier können Gratismuster aus<br />

einer Auswahl von über 30 Flächen<br />

geordert werden.<br />

Präsentationsbox<br />

Die Musterflächen in DIN-A4-<br />

Größe werden in einer attraktiven<br />

Präsentationsbox angeboten. Der<br />

Shop richtet sich an Schreiner,<br />

Tischler, Planer, Architekten und<br />

Endkunden.<br />

Inspiration und Emotionen<br />

„Nur echte Musterflächen können<br />

das physische Erlebnis der Oberfläche<br />

garantieren, sie bieten Inspiration<br />

bei der Gestaltung, schaffen<br />

Werte und gewähren einzigartige<br />

Emotionen“, so der Hersteller.<br />

Die Musterauswahl kann vorab anhand<br />

verschiedener Kategorien wie<br />

zum Beispiel Naturtrend, Vintage,<br />

18 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

Classic, Funktional oder Design<br />

sortiert werden.<br />

Beton-, Rost- und Metalliceffekt<br />

So finden sich im Shop neben klassischen<br />

Farblacklackierungen in<br />

matt oder Hochglanz auch Muster<br />

in Beton-, Rosteffekt und Metalliceffekte.<br />

Geölte Flächen<br />

Abgerundet wird das Angebot<br />

durch geölte Flächen, zum Beispiel<br />

im Naturmattbereich, und Hesse-<br />

Glaslacke. In regelmäßigen Abständen<br />

werden neue Entwicklungen<br />

von Hesse bemustert und finden<br />

sich aktuell im Shop zur Bestellung<br />

wieder. Der besondere Clou: Wer<br />

mit der Maus auf die dargestellte<br />

Oberfläche fährt, bekommt gleich<br />

auch ein Anwendungsbeispiel angezeigt.<br />

LiveChat auf der Hesse-Website<br />

Ebenfalls zum Jahresbeginn ist ein<br />

LiveChat auf der Hesse-Website<br />

freigeschaltet worden. Der Chat<br />

dient zur einfachen Kontaktaufnahme<br />

und kurzfristigen Klärung von<br />

offenen Fragen.<br />

Zeitgleiche Kommunikation<br />

Vorteil ist die zeitgleiche Kommunikation<br />

im Gegensatz zu E-Mail oder<br />

Telefon. Während der Geschäftszeiten<br />

wird der Chat von einem<br />

See and feel paint and stains<br />

Hesse-Mitarbeiter live betreut, dieser<br />

kann eine umgehende Bearbeitung<br />

garantieren.<br />

Außerhalb der allgemeinen Geschäftszeiten<br />

erfolgt die Bearbeitung<br />

mit einem Chat-Bot. Dieser ist<br />

KI-gestützt und somit mittels künstlicher<br />

Intelligenz in der Lage, häufig<br />

wiederkehrende Fragen zu beantworten.<br />

leo<br />

Hesse-Lignal, the paint and stain specialist, set up an online order shop<br />

for sample surfaces on their homepage at the start of the year. Here, you<br />

can order free samples from a range of over 30 surfaces. The sample surfaces<br />

come in DIN A4 size and are delivered in a beautiful presentation<br />

box. The shop is perfect for carpenters, architects and end customers.<br />

The Hesse website also set up a live chat function at the beginning of the<br />

year. The chat function helps to clear up any questions that you have<br />

quickly and allows you to easily get in touch with Hesse representatives.<br />

During business hours the chat is hosted by a Hesse employee but outside<br />

of these times, chats and requests from customers are processed<br />

by a chat bot. It is AI-supported and is able to answer frequently recurring<br />

questions.


Produkte & Konzepte<br />

Plantag setzt Entwicklungs-Offensive fort<br />

Die Plantag-Gruppe will auch in diesem<br />

Jahr ihre „Entwicklungs-Offensive“<br />

fortsetzen. Nachdem zuletzt<br />

die Tochterfirma Jordan Lacke<br />

mit der Produktlinie „Natureline“<br />

ein biozidfreies Holzschutzmittel<br />

auf den Markt gebracht hat, konzentrieren<br />

sich die Neu-Entwicklungen<br />

nach Unternehmensangaben<br />

in diesem Jahr auf die Zielgruppen<br />

der Plantag Coatings.<br />

Die Entwicklungskapazitäten werden<br />

in den Bereichen „Wasserlacksysteme“<br />

und „Strahlenhärtende<br />

Systeme“ gebündelt. „Trotzdem<br />

werden wir natürlich die anderen<br />

Systeme nicht aufgeben“, sagt Geschäftsführer<br />

Hanno Baumann. Im<br />

Vordergrund stehe die Entwicklung<br />

nachhaltiger Produktsysteme.<br />

Aufbauend auf die jahrelangen Erfahrungen<br />

bei der Entwicklung von<br />

umweltschonenden und zum Beispiel<br />

von „Cradle to Cradle“ zertifizierten<br />

Produkten wird bei den<br />

Neuentwicklungen ein besonderer<br />

Fokus auf diesen Themen liegen.<br />

Mit den geplanten Neu- und Weiterentwicklungen<br />

will Plantag seine<br />

Kompetenz in der Entwicklung<br />

und Produktion moderner Lacksysteme<br />

weiter ausbauen. Nachdem<br />

die Produktionsbedingungen für<br />

diese Systeme in den letzten Jahren<br />

bereits optimiert worden sind<br />

und in den nächsten Jahren durch<br />

Investitionen weiter ausgebaut<br />

werden, sieht sich der ostwestfälische<br />

Oberflächenspezialist für die<br />

künftigen Marktanforderungen gut<br />

gerüstet. „Wir sind auch in Zukunft<br />

für unsere Kunden ein kompetenter<br />

und zuverlässiger Partner“, verspricht<br />

Hanno Baumann. leo<br />

In modernen Laboren entwickelt<br />

Plantag neue Lacksysteme.<br />

Plantag is developing new<br />

coating systems in modern<br />

laboratories. Photo: Plantag<br />

Optimierte Prozesse<br />

– optimierter Ertrag.<br />

ColourBrain ® RawBoard 4.0 − weniger Ausschuss durch optimale Prozesskontrolle.<br />

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Plantag continues its<br />

development offensive<br />

The Plantag group wants to continue<br />

their “Development offensive”.<br />

The development capabilities<br />

are pooled in the areas of<br />

“Water-borne coating systems”<br />

and “UV curing systems”. The development<br />

of sustainable product<br />

systems is at the forefront of their<br />

strategy. With the planned new<br />

and further developments, Plantag<br />

wants to build on their competences<br />

in the development and<br />

production of modern coating<br />

systems. After optimising production<br />

conditions, the surface<br />

specialist seems to be wellequipped<br />

to deal with any future<br />

market challenges.<br />

Beidseitige Inspektion von Spanplatten und MDF-/ HDF Platten.<br />

Multispektrale Hochleistungs-LED zur Erkennung kleinster Defekte.<br />

Schlankes Design zur einfachen Integration in jede Produktionsumgebung.<br />

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Q-Brain ® erfahren Sie unter<br />

www.baumerinspection.com<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 19


Robotik<br />

ist Trumpf<br />

Immer individuellere Einrichtungswünsche der Konsumenten stellen die<br />

Möbelproduzenten vor große Herausforderungen: Sie müssen ihre Fertigung<br />

auf die wachsende Zahl an Modellvarianten sowie den Wunsch<br />

des Endverbrauchers hinsichtlich einer möglichst schnellen Lieferung<br />

der Einrichtungsprodukte anpassen. Automatisierung bei höchster Flexibilität<br />

wird künftig als wichtige Voraussetzung für den Erfolg angesehen.<br />

Die Maschinenindustrie unterstützt ihre Kunden daher mit ausgeklügelten<br />

Losgröße-eins-Anlagen und verstärkt durch die Einbindung von Robotertechnik.<br />

Ob beim Materialhandling, beim Zuschnitt, beim Bohren<br />

oder bei der Lackierung sowie bei der Endmontage und Verpackung: Roboter<br />

sollen für einen optimalen Produktionsfluss sorgen und gerade bei<br />

hohen Variantenzahlen eine effiziente und auch wirtschaftliche Fertigung<br />

ermöglichen.<br />

20 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19


Robotics is the key<br />

Increasingly individual furnishing requirements of consumers present<br />

furniture manufacturers with major challenges. Automation with maximum<br />

flexibility will be considered as an important prerequisite for success<br />

in the future. The machine industry therefore supports its customers<br />

by the integration of robot technology in batch<br />

size one systems. Here robots can ensure optimum<br />

production flow and enable efficient<br />

and cost-effective production.<br />

Photo: IMA Schelling<br />

Technologietrend<br />

Technology Trend<br />

2019<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 21


Fokus<br />

Herausforderung individualisierte<br />

Massenproduktion<br />

Der Möbelmarkt hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Heute sind mehr individualisierte<br />

Produkte und „Built-to-Order“-Produktion bei kurzen Produktlebenszyklen und dadurch auch kürzerer<br />

„Time to market“ gefragt. Das bedeutet große Mengen an Einzelstücken („Mass Customization“) statt<br />

Massenproduktion.<br />

So sieht nach der Vorstellung<br />

von SCM eine halbautomatische<br />

Korpusmontage aus.<br />

Here we see a semi-automatic<br />

corpus assembly unit as<br />

envisaged by SCM.<br />

ge Roboter“ kann schmutzige und<br />

gefährliche Arbeiten übernehmen<br />

und den Mitarbeiter bei nicht wertschöpfenden<br />

und repetitiven Aufgaben<br />

ersetzen. Dadurch kann sowohl<br />

die Produktqualität als auch die Produktivität<br />

gesteigert werden.<br />

Typische Anwendungen für Roboter<br />

sind sortieren und palettisieren,<br />

„pick and place“, Klebstoffauftrag,<br />

Montage, Finishing oder Maschinenbeschickung.<br />

Collaborative Roboter sind leicht<br />

Dadurch werden Produktion und<br />

Prozesse noch komplexer. Die Unternehmen<br />

brauchen deshalb ein<br />

flexibles und schnell anpassbares<br />

Produktions-System, möglichst mit<br />

einfacher Bedienung und kurzen<br />

Umrüstzeiten. Gleichzeitig sollen<br />

Ressourcenverbrauch, Verschwendung<br />

und Stillstände minimiert und<br />

die Warenströme optimiert werden.<br />

Veränderte<br />

Produktionsbedingungen<br />

Dies führt zu deutlich veränderten<br />

Produktionsbedingungen. Nicht<br />

mehr die Verkettung der Anlagen ist<br />

gefragt, sondern ein variabler Produktionsmodus,<br />

mit dem mit hoher<br />

Flexibilität produziert werden kann.<br />

Gefordert ist eine neue, „smart and<br />

human“-Fabrik, die einen Fortschritt<br />

in der Arbeitswelt bedeutet:<br />

Die Arbeiter werden dank der Integration<br />

der Robotik von sich wiederholenden<br />

Tätigkeiten mit geringer<br />

Wertschöpfung befreit.<br />

Der italienische Maschinenbauer<br />

SCM bietet dafür ein integriertes<br />

Lösungskonzept mit einer übergeordneten<br />

Steuerung, autonomen<br />

mobilen Robotern, Industrierobotern<br />

und collaborativen Robotern<br />

(COBOTs), das individuell auf den<br />

Kundenbedarf ausgerichtet werden<br />

kann.<br />

Produktion optimieren<br />

Die Steuerungssoftware dient zur<br />

Verfolgung des gesamten Produktionsprozesses<br />

und zur Optimierung<br />

von Ressourcenverbrauch sowie<br />

Maschinennutzung. Autonome<br />

mobile Roboter (AMR) sichern flexible<br />

Verbindungen für adaptive<br />

Intra logistik und damit eine „just in<br />

time“- und „just in sequence“-Produktion<br />

sowie hohe Qualität und<br />

verbesserte Sicherheit.<br />

Flexible, automatisierte Fertigungszellen<br />

mit Industrierobotern sind<br />

ideal für Anwendungen wie Bohren,<br />

Zuschnitt, Kantenbearbeitung<br />

oder bei Änderung der Produktionssequenz.<br />

Kollaborative Anwendungen,<br />

bei denen Menschen und Cobots<br />

zusammenarbeiten und sich<br />

den Arbeitsplatz in sicherer Weise<br />

teilen, sind dagegen geeignet bei<br />

der Endmontage oder bei der Oberflächenbearbeitung.<br />

Menschen entlasten<br />

Die Roboter nehmen dabei keine<br />

Arbeitsplätze weg, sondern sie sollen<br />

die Menschen entlasten. „Kolle-<br />

Beispiel für die Wertschöpfung<br />

in kollaborativen Anwendungen.<br />

An example of value creation in<br />

collaborative applications.<br />

und ermöglichen so schnelles Rüsten<br />

sowie einen einfachen Aufbau<br />

und dank „Plug and play“ sowie<br />

230V Netzspannung flexible Einsatzorte:<br />

Cobots können einfach<br />

umplatziert und bei verschiedenen<br />

Aufgaben eingesetzt werden. Sie<br />

haben nur wenig Platzbedarf in ei-<br />

22 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19


Fokus<br />

Roboter können schmutzige und<br />

gefährliche Arbeiten übernehmen<br />

und den Mitarbeiter bei<br />

nicht wertschöpfenden und<br />

repetitiven Aufgaben ersetzen.<br />

Robots are capable of performing<br />

dirty and hazardous work<br />

and can take the place of human<br />

workers in repetitive, non-value<br />

adding tasks.<br />

nem bestehenden Layout und dank<br />

intuitiver Bedienerschnittstelle ist<br />

die Benutzung einfach.<br />

Unternehmen heute eine Tür pro<br />

Minute fertigen und morgen mit<br />

minimaler Anpassung mit der gleichen<br />

Anlage ganz etwas anderes<br />

produzieren.<br />

„Freundliche“ Automatisierung<br />

SCM will nach eigener Aussage eine<br />

Automatisierung fördern, die so<br />

„freundlich“ wie möglich ist. Sie<br />

soll nicht nur die Abläufe im Werk<br />

deutlich vereinfachen und effizienter<br />

machen, sondern ein neues<br />

Modell der Interaktion zwischen<br />

Mensch, Roboter und Maschine in<br />

offenen und doch völlig sicheren<br />

Zellen darstellen. Dabei erstreckt<br />

sich der Fortschritt auch auf die Arbeit<br />

selbst: Den Bedienern sollen<br />

monotone, sich stets wiederholende<br />

und somit gefährliche Tätigkeiten<br />

abgenommen werden und sie<br />

können sich Aufgaben mit höherem<br />

Mehrwert widmen.<br />

„Smart Manufacturing“<br />

Auf der Ligna präsentiert der Maschinenhersteller<br />

dieses Jahr das<br />

Konzept „Smart Manufacturing“.<br />

Auf über 4.000 m 2 zeigt der italienische<br />

Konzern seine „Smart & Human<br />

Factory“, ein Fertigungsmodell,<br />

das auf digitalen und Automatisierungssystemen<br />

basiert, die<br />

eine fortschrittliche Mensch-Maschine-Interaktion<br />

und eine Rundumüberwachung<br />

des gesamten<br />

Fertigungsflusses möglich machen<br />

sollen.<br />

Prozessende werden dann die einzelnen<br />

Aufträge wieder zusammengeführt<br />

und die Individualisierung<br />

in diese Produktionsphase<br />

verschoben.<br />

In diesem System wird der Arbeiter<br />

durch den Einsatz von anthropomorphen<br />

Kuka-Industrierobotern<br />

von sich wiederholenden Tätigkeiten<br />

mit geringer Wertschöpfung<br />

entlastet und in den letzten Phasen<br />

des Prozesses (Montage, Hardwareeinbringung,<br />

Klebstoff- und<br />

Oberflächenbehandlung) ohne Zäune<br />

unterstützt. Darüber hinaus wird<br />

die Prozesslogistik durch den Einsatz<br />

intelligenter MiR-Shuttles mit<br />

selbsttätiger Führung flexibel gestaltet.<br />

Alles wird von der Supervisor-Software<br />

„Maestro Watch“ gesteuert<br />

und optimiert, und der Status<br />

aller in Bearbeitung stehender<br />

Produkte kann über die gesamte<br />

Strecke hinweg überwacht werden.<br />

Diese Steuerung wird durch<br />

das IoT „Maestro Connect“-Sys-<br />

Flexible Konzepte<br />

SCM bestückt die Anlagen mit Robotern<br />

von verschiedenen Anbietern,<br />

je nach Anforderung. Der Maschinenhersteller<br />

arbeitet dafür mit<br />

verschiedenen Partnern aus der<br />

Robotik, wie Universal Robots,<br />

Kuka oder MiR zusammen. Das<br />

Konzept ist für jede Betriebsgröße<br />

flexibel und adaptiv umsetzbar, von<br />

einer Stand-alone-Lösung bis zur<br />

kompletten Fertigungsstraße.<br />

Das Produktionskonzept kann dabei<br />

individuell an Kundenforderungen<br />

angepasst werden. Damit ist<br />

eine produktive Fertigung mit hoher<br />

Flexibilität möglich. So kann ein<br />

The challenge of<br />

individualised mass production<br />

In recent years, the furniture market has changed enormously. At present,<br />

more individualised products and “built-to-order” production with<br />

shorter product life cycles, and hence shorter “time to market”, are in demand.<br />

As a result, production and processes are becoming increasingly<br />

complex. Manufacturing companies therefore need a flexible and rapidly<br />

adaptable production system, preferably with simple operation and<br />

short change-over times. It is no longer the linking of production lines<br />

that is in demand, but rather a variable production modus, by which higher<br />

production flexibility is possible. For this purpose, the Italian mechanical<br />

engineering firm SCM offers an integrated solution concept with an<br />

overriding system, autonomous mobile robots, industrial robots and collaborative<br />

robots (COBOTs) which can be individually adapted to the customer<br />

requirements.<br />

Komplette Schrankmontage<br />

Ausgestellt wird ein vollautomatisches<br />

System für die Möbelherstellung<br />

in allen Bearbeitungsphasen:<br />

von der Planung des Möbelstücks<br />

bis zur Erstellung der<br />

Maschinenprogramme und vom<br />

Zuschnitt der Platte bis zur Schrankmontage.<br />

Es handelt sich hierbei um einen<br />

Prozess, der darauf abzielt, Arbeitsgänge<br />

wie Zuschnitt, Kantenbearbeitung<br />

und Bohren der Platten so<br />

weit wie möglich zu optimieren,<br />

um Abfall, Überreste und Umrüsten<br />

der Maschinen für den Auftragswechsel<br />

zu reduzieren. Am<br />

Nicht mehr die Großserie,<br />

sondern individualisierte<br />

Massenproduktion ist heute<br />

gefragt.<br />

Today, large series production is<br />

no longer required but rather<br />

individualised mass production.<br />

Photos: SCM<br />

tem zur Erfassung und Analyse von<br />

Daten aus SCM-Technologien ergänzt.<br />

Das System ermöglicht laut<br />

Hersteller einerseits die volle Kontrolle<br />

über den Produktionsfluss<br />

und andererseits die Implementierung<br />

intelligenter und vorausschauender<br />

Wartungsmodelle. leo<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 23


Fokus<br />

Mit neuer Niederlassung<br />

weiter wachsen<br />

Biesse hat große Pläne für den deutschen Markt. Der italienische Hersteller<br />

von Holzbearbeitungsmaschinen will seinen Umsatz in Deutschland weiter<br />

ausbauen. Eine neue Niederlassung in Nersingen soll dazu beitragen. Deutlich<br />

größer als die bisherige bietet sie seit Ende März den Maschinen und<br />

Anlagen der Firmengruppe eine der größten und modernsten Ausstellungsflächen<br />

in Europa. <strong>material+technik</strong> möbel war noch vor der offiziellen Eröffnung<br />

vor Ort und ließ sich die neuen Deutschland-Sitz zeigen.<br />

Die neue, deutlich größere<br />

Deutschland Niederlassung.<br />

The new significant larger<br />

German site. Photo: Biesse<br />

Zu ihrem 50jährigen Firmenjubiläum<br />

machte sich die Biesse-Gruppe<br />

aus Pesaro selbst ein großes<br />

Geburtstagsgeschenk: In Nersingen<br />

bei Ulm bezog der Maschinenbauer<br />

im März seine neue Deutschland-Niederlassung.<br />

Mit einem<br />

Areal von rund 6.000 m 2 im Industriegebiet<br />

der Kleinstadt ist die<br />

neue Niederlassung deutlich größer<br />

als die alte.<br />

„Durch die Eingliederung der<br />

Firmen Intermac, Diamut, Montresor<br />

und Donatoni sowie steigende<br />

Maschinen verkäufe platzte das Gebäude<br />

in Elchingen aus allen Nähten“,<br />

be kräftigt Stefan Blösch,<br />

Marketing und Communication-<br />

Manager bei Biesse-Deutschland.<br />

Außerdem stehen in Nersingen<br />

nun auch größere und hochmoderne<br />

Schulungs- und Trainingsräume<br />

zur Verfügung, weshalb Biesse<br />

dem neuen Standort den Namen<br />

„Ulm Campus“ gab. Er liegt nur<br />

wenige Kilometer von Ulm entfernt,<br />

direkt am Kreuz der Autobahn<br />

A 7.<br />

Wachsende Umsätze<br />

Während Biesse in Italien auf eine<br />

50jährige Firmengeschichte zurückblicken<br />

kann, besteht die Deutschland-Niederlassung<br />

erst seit 1997.<br />

Wachsende Verkäufe auf dem deutschen<br />

Markt führten zunächst zur<br />

Gründung der deutschen Filiale mit<br />

Sitz in Elchingen und später zur Eröffnung<br />

einer Niederlassung in Löhne.<br />

Für den italienischen Maschinenkonzern,<br />

der rund 90 Prozent<br />

seiner Produktion exportiert, ist<br />

Deutschland einer der wichtigsten<br />

Märkte und Prüfstein für seine Technologien,<br />

die neben der Holzbearbeitung<br />

die Glas- und Steinbearbeitung<br />

umfassen. Die auf diesem Gebiet<br />

agierenden Tochterfirmen<br />

Intermac, Diamut, Montresor und<br />

Donatoni werden im neuen Showroom<br />

erstmals Platz für ihre Technologien<br />

erhalten. Mit einem Anteil<br />

von fast 72 Prozent am Gruppen-<br />

Umsatz von 740 Mio. Euro (+ 7,3 %),<br />

waren Technologien für die Holzverarbeitung<br />

laut dem vorläufigen Geschäftsbericht<br />

2018 die wichtigste<br />

Einnahmequelle.<br />

Automatisierung für<br />

das Handwerk<br />

Trotz der neuen Niederlassung wird<br />

die Filiale in Löhne erhalten bleiben,<br />

um auch im Herzen der deutschen<br />

Möbelindustrie präsent zu<br />

sein. Zumal sich Biesse vorgenommen<br />

hat, künftig auch die Be lange<br />

der Handwerksbetriebe in seiner<br />

Im 1.600 m 2 großen Ausstellungszentrum<br />

wurden Ende<br />

März gerade die Maschinen<br />

installiert.<br />

At the end of March, the<br />

machines had just been installed<br />

in the 1,600 m 2 exhibition<br />

centre.<br />

Photo: Barth<br />

24 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

Produktpalette zu berücksichtigen.<br />

Ihnen will Biesse vermehrt Einsteigermaschinen<br />

und Automatisierungs-Lösungen<br />

bieten.<br />

Auf dem 6.000 m 2 großen Ligna-<br />

Stand wird das Unternehmen unter<br />

anderem zwei Maschinenneuheiten<br />

für den Einsteigermarkt präsentieren,<br />

die viele Features größerer<br />

Maschinen aufweisen. Es handelt<br />

sich dabei um die kompakte,


Fokus<br />

Unter dem Namen „Ray Force“<br />

präsentiert Biesse eine Infrarotbasierte<br />

Technologie für das<br />

Anleimen von Kanten an<br />

formgefräste Platten.<br />

Under the name “Ray Force”,<br />

Biesse presents an infraredbased<br />

technology for gluing<br />

edges to profile milled panels.<br />

Neun Roboter werden auf der<br />

Ligna im Einsatz sein, u. a. bei der<br />

Aufteilsäge„Selco WN 6 ROS“.<br />

Nine robots will be in operation<br />

at the Ligna, e.g. at the cutting<br />

saw „Selco WN 6 ROS“.<br />

Photos: Biesse<br />

wird. Die Platten werden wie bisher<br />

von hinten der Säge zugeführt<br />

und in Streifen geschnitten. Der Roboter<br />

erfasst dann die Streifen,<br />

dreht sie um 90 Grad und legt sie<br />

an den Winkelanschlag an, wo sie<br />

von der Säge in finale Stücke geschnitten<br />

werden. Diese nimmt der<br />

Roboter einzeln ab und kommissioniert<br />

sie auf einzelne Stapelplätze.<br />

Richard Barth<br />

Further growth with<br />

new subsidiary<br />

ein seitige Kantenanleimmaschine<br />

„Akron 1100 J“ sowie um „Rover A<br />

Smart FT“, ein CNC-gesteuertes Arbeitszentrum<br />

in Gantry-Bauweise.<br />

„Natürlich werden wir auch den Bedarf<br />

der Möbelindustrie weiterhin<br />

im Auge behalten“, unterstreicht<br />

Blösch. Erst kürzlich hat das Unternehmen<br />

bei einem der wichtigsten<br />

Küchenhersteller eine seiner Roboterlösungen<br />

installiert. Auch viele<br />

Messebauer konnten mit Hilfe<br />

der automatisierten Lösungen von<br />

Biesse ihre Produktivität steigern.<br />

Infrarot für Formteile<br />

„Zu den Highlights für die industrielle<br />

Serienfertigung wird auf der<br />

Ligna die neue ‚Ray Force‘-Technologie<br />

zählen, mit der Biesse sein<br />

‚Airforce‘-Verfahren ergänzt“, informiert<br />

der Marketingmanager. Es<br />

handelt sich hierbei um eine Infrarot-Technologie,<br />

mit der Anwender<br />

alle Laserkanten sowie vorbeschichtete<br />

Kanten ohne Schmelzkleber-<br />

Verwendung verarbeiten können,<br />

um eine optische Nullfuge zu erhalten.<br />

Vorteile gegenüber dem Laserverfahren<br />

sind laut Blösch der geringere<br />

Energieverbrauch und die<br />

niedrigeren Investitionskosten. Gegenüber<br />

dem Druckluftverfahren<br />

punkte die Technologie durch die<br />

Möglichkeit des Anleimens von<br />

Kanten an geformte Teile.<br />

Roboter halten Einzug<br />

Der Automatisierung wird Biesse<br />

auf der Ligna besonderes Augenmerk<br />

schenken. So werden fast 40<br />

Maschinen vernetzt und sieben<br />

Roboter live im Einsatz sein. Handling-<br />

und collaborative Roboter werden<br />

ihre Dienste nicht nur an verschiedenen<br />

Maschinentypen leisten,<br />

sondern auch wesentlicher<br />

Bestandteil bei den drei Produktionslinien<br />

sein, mit denen Biesse<br />

den kompletten Workflow vom<br />

Rohstoff bis zum fertigen Produkt<br />

zeigen will.<br />

Eine der Roboterlösungen ist beispielsweise<br />

bei der neuen Aufteilsäge<br />

„Selco WN 6 ROS“ anzutreffen.<br />

Die Abkürzung ROS steht für<br />

„Robotically Operated System“, da<br />

hier ein Roboter das Plattenhandling<br />

übernimmt und der Arbeitszyklus<br />

vollautomatisch ausgeführt<br />

In 2019 the Biesse Group (Pesaro/Italy)<br />

celebrates its 50 th anniversary.<br />

At the end of March, the<br />

company moved also into its<br />

new German branch in Nersingen<br />

near Ulm. With an area of around<br />

6,000 m 2 , the new branch is much<br />

bigger than the previous German<br />

headquarters in Elchingen. This<br />

will provide the machine manufacturer<br />

with a larger showroom<br />

and modern training rooms. At its<br />

6,000 m 2 stand at Ligna, Biesse<br />

will present not only new machines<br />

for industry, but also more<br />

entry-level machines and automation<br />

solutions for craft enterprises.<br />

Visitors will be able to experience<br />

almost 40 networked machines<br />

and seven robots live in<br />

action at the trade fair stand. Other<br />

highlights include “Ray Force”<br />

technology, an infrared based process<br />

for gluing edges to profile<br />

milled panels.<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 25


Produkte & Konzepte<br />

Für jede Anforderung gerüstet<br />

Auf einer deutlich gewachsen Fläche präsentiert die Weinig-Gruppe auf der Ligna 2019 über 50 Exponate für<br />

Handwerk und Industrie. Besonderes Highlight ist eine komplexe Fertigungslinie, in die sämtliche Kompetenzbereiche<br />

von Weinig integriert sind. Alle Maschinen und Anlagen werden live in Aktion vorgeführt.<br />

Neue Programme | Gleich drei Neuentwicklungen<br />

stellt Weinig im<br />

Segment Hobeln und Profilieren<br />

vor. Im Hochleistungsbereich feiert<br />

die neue „Hydromat“-Generation<br />

Weltpremiere. Das Modell verfügt<br />

über ein Leistungspotenzial bis 300<br />

m/min, die Beschickung erfolgt<br />

über den neuen Beschleuniger<br />

„SF 200“. Das Baukastensystem<br />

erlaubt laut Weinig sowohl Vorhobeln<br />

mit hoher Holzausbeute als<br />

auch Finishhobeln mit hoher Oberflächengüte.<br />

Auch Profileren mit<br />

hoher Präzision und Auftrennen für<br />

noch höhere Leistung gehören zu<br />

den Merkmalen der neuen<br />

„Hydromat“-Serie.<br />

Integrierte<br />

Werkzeugwechselhilfe<br />

Technisch stechen die neue integrierte<br />

Werkzeugwechselhilfe und<br />

die neuen Werkzeuge mit<br />

„HydroLock“-System hervor. Vollautomatische<br />

Positionierung der<br />

Aggregate und Lineale sowie<br />

die Temperaturüberwachung der<br />

Spindeln komplettieren die Ausstattung.<br />

Standardmäßig in der<br />

Die Positionierhilfe „EasyStop“<br />

erlaubt den Einstieg in die<br />

Automatisierung.<br />

The “EasyStop” positioning<br />

aid allows the entry into<br />

automation. Photos: Weinig<br />

„Hydromat“-Klasse eingesetzt wird<br />

zukünftig die neue Steuerungs-Generation<br />

WMC (Weinig Machine<br />

Control). Highlight ist ein konfigurierbares<br />

Dashboard, das alle Produktionsdaten<br />

auf einen Blick zeigt.<br />

Hoher Ausstoß<br />

Zweite Neuheit in dem Produktbereich<br />

ist der „Powermat 2400 3D“.<br />

Er erlaubt erstmals die Fertigung<br />

von Möbelteilen durch Konturfräsen<br />

von rechts und links im Durchlauf.<br />

Damit zeichnet sich die Maschine<br />

durch einen sehr hohen Ausstoß<br />

aus. Neu ist auch der<br />

„Powermat 3000“ für Vorschubgeschwindigkeiten<br />

bis zu 100 m/min.<br />

Der Kehlautomat deckt jede Anforderung<br />

ab – vom Vorhobeln mit Hydrotechnik<br />

bis zur auftragsbezogenen<br />

Fertigung.<br />

Weinig verfügt auch über ein großes<br />

Portfolio von Werkzeugen und<br />

Werkzeugschleifmaschinen. Neu<br />

auf der Ligna ist der „Rondamat<br />

985“. Er bewährt sich laut Hersteller<br />

besonders bei großen Hobelköpfen<br />

26 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19


Produkte & Konzepte<br />

Der Kehlautomat „Powermat<br />

3000“ deckt jede Anforderung<br />

ab – vom Vorhobeln mit Hydrotechnik<br />

bis zur auftragsbezogenen<br />

Fertigung.<br />

The “Powermat 3000” planing<br />

machine and moulder covers all<br />

requirements – from pre-planing<br />

with hydrotechnology, to<br />

order-related production.<br />

und Messerwellen sowie bei großen<br />

Keilzinkenfräsern. Für die Maschine<br />

steht ein spezielles „Opti-<br />

Control-System“ für das Vermessen<br />

der Werkzeuge zur Verfügung.<br />

Weltpremiere bei CNC-Centern<br />

Außerdem hat Weinig die<br />

„Conturex“-Reihe um zwei Modelle<br />

erweitert. Der „Conturex Vario S“<br />

soll die Antwort auf steigende<br />

Anforderungen an die Fertigungstechnologie<br />

durch neue Profilsysteme<br />

oder Zusatzbearbeitungen<br />

für Smart Home-Fensterlösungen<br />

sein. Das neue CNC-Center bietet<br />

aber auch anderen Anwendungsbereichen<br />

wie Möbel- und Gestellbau<br />

mehr Flexibilität. Zweite Neuheit<br />

ist der „Conturex Artis“. Mit<br />

einer Kapazität ab sieben Fenstereinheiten<br />

pro Schicht ist er unterhalb<br />

der Einstiegsmaschine<br />

„Conturex Compact“ angesiedelt.<br />

Technisch verfügt er über alle Features<br />

der CNC-Modellreihe. Highlight<br />

ist das zum Patent angemeldete<br />

Umspannverfahren „RePos<br />

easy“. Es ermöglicht die variable Teile-Spannung<br />

sowie das automatische<br />

Verschieben der Werkstücke<br />

in der Maschine.<br />

Evolution im Zuschnitt<br />

Zum ersten Mal vorgestellt wird die<br />

„OptiCut 150“ für Hartholzanwender.<br />

Entscheidende Modifikationen<br />

erfuhr die Durchlaufsäge „OptiCut<br />

550 Quantum“, die in ihrer neuesten<br />

Version an Geschwindigkeit zugelegt<br />

hat. Für leistungsorientiertes<br />

Kappen steht außerdem die<br />

„OptiCut 260“ mit „EasyScan“-<br />

Scanner bereit.<br />

Den Einstieg in die Automatisierung<br />

erlaubt die Positionierhilfe<br />

„EasyStop“, die auch bei vielen<br />

Sägetypen nachgerüstet werden<br />

kann. Die einfache Abarbeitung der<br />

Aufträge wird durch die Verpackungssoftware<br />

„OptiPal“ gewährleistet.<br />

Beim Auftrennen wartet<br />

Weinig mit einer völlig überarbeiteten<br />

„ProfiRip 340“ auf, die mit geteilter<br />

Kette auf Vorschubgeschwindigkeiten<br />

bis zu 120 m/min kommt.<br />

Mit Hochfrequenz-Technik<br />

Erstmals ist auch die kompakte Verleimpresse<br />

„ProfiPress LB“ mit automatischem<br />

Paketiersystem zu<br />

sehen. Die kompakte und flexible<br />

Presse arbeitet mit Hochfrequenz-<br />

Technik und eignet sich für Betriebe<br />

mit einer Kapazität von bis zu 20 m 3<br />

Lamellen pro Schicht.<br />

Neuheiten bei der<br />

Endenbearbeitung<br />

Der Fokus des Produktbereichs Endenbearbeitung<br />

liegt auf Kurzholzanlagen.<br />

Neu ist die patentierte<br />

Fräskombination „Turbo S 1000“<br />

zur Herstellung von Horizontal- und<br />

Vertikalkeilzinkenverbindungen.<br />

Herausragende Merkmale sind die<br />

Weinig-Komponenten in Aktion erleben.<br />

In täglichen Vorführungen<br />

wird der komplette Verarbeitungsprozess<br />

von der Rohware bis zum<br />

Endprodukt gezeigt.<br />

Die vernetzten Abläufe bilden das<br />

Spektrum des Weinig Standards<br />

„W4.0 digital“ im Produktionsalltag<br />

ab. Dabei kommt Robotertechnik<br />

und Weinig Scanner-Technologie<br />

zum Einsatz. Vorgestellt werden<br />

die neuen Modelle „CombiScan<br />

Evo R200“ und „CombiScan<br />

NextGen“. Die Software „RaiNet“<br />

findet bei der automatischen Geometrievermessung<br />

des Holzes Verwendung.<br />

Alle Komponenten werden über<br />

das neue Weinig Leitrechner-System<br />

zentral gesteuert. Dabei handelt<br />

es sich um eine Ein-Bediener-<br />

Lösung, die beim Kunden eine Verbindung<br />

zwischen Haus-EDV (ERP)<br />

und Produktionszellen herstellt.<br />

Die Produktionszellen erhalten so<br />

die auftragsbezogenen Daten und<br />

melden Betriebsdaten zurück. In<br />

Hannover werden unter der Regie<br />

Die Conturex Artis ist unterhalb<br />

der bisherigen Einstiegsmaschine<br />

angesiedelt. Sie verfügt aber<br />

über alle Features, die den<br />

gegenwärtigen Erfolg der<br />

CNC-Modellreihe ausmachen.<br />

The Conturex Artis is a slight<br />

downgrade from the previous<br />

entry-level machine. But it<br />

has all the features that have<br />

made the current CNC series<br />

successful.<br />

Equipped for everything<br />

On a considerably larger exhibition area, the Weinig group will present<br />

over 50 different exhibits for trade and industry representatives at Ligna<br />

2019. A particular highlight will be a complex production line, into which<br />

all of Weinig’s areas of competence are integrated. All machines and systems<br />

will be demonstrated live. Weinig will also present three new<br />

developments in the area of planing and profiling. In terms of high-performance<br />

machines, the new “Hydromat” generation will be premiered.<br />

The model has a performance potential of up to 300 m/min. The<br />

“Powermat 2400 3D” allows for the production of furniture parts through<br />

contour milling with the material feed from the right and left, for the very<br />

first time. The “Powermat 3000” is also new and has stroke speeds of<br />

up to 100 m/min.<br />

Weinig has also added two new models to the “Conturex” range. The<br />

“Conturex Vario S” provides greater flexibility for areas like furniture and<br />

frame production. The “Conturex Artis” has all the features of the CNC<br />

series.<br />

hohe Kapazität und die individuelle<br />

Anpassungsfähigkeit. Auf dem<br />

Stand ist sie in die Weinig-Fertigungslinie<br />

eingebunden.<br />

Wie schon in den vergangenen<br />

Jahren, öffnet der Produktionsstandort<br />

Weinig Grecon in Alfeld<br />

nahe Hannover zur Ligna seine Tore<br />

für eine ergänzende Sonderausstellung<br />

zum Thema Endenbearbeitung.<br />

Digitalisierte Anlagentechnik<br />

für die Zukunft<br />

Auf der Messe können die Besucher<br />

eine komplexe Fertigungslinie<br />

aus acht miteinander verketteten<br />

des Leitrechners live Halbfertigprodukte<br />

hergestellt, die an anderen<br />

Stationen des Weinig Standes direkt<br />

in unterschiedlichen Anwendungen<br />

weiterverarbeitet werden.<br />

Kostenfreie App<br />

Die neue Unternehmenseinheit<br />

„Automation & Digital Business“<br />

stellt die aktuelle „Weinig App<br />

Suite“ vor. Die kostenfreie App bietet<br />

unter anderem Monitoring in<br />

Echtzeit. Alle Funktionen sind zusätzlich<br />

als Browser-Anwendung<br />

verfügbar. Sie ist in das cloud-basierte<br />

Siemens IoT-Betriebssystem<br />

„MindSphere“ eingebunden. leo<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 27


Werkzeuge werden kommunikativer<br />

Innovative Werkstoffe und neuartige<br />

Oberfläche in der Inneneinrichtung<br />

stellen immer höhere Anforderungen<br />

an den Produktionsprozess.<br />

Die Anbieter von Werkzeugen<br />

antworten darauf mit neuen Materialien<br />

und Geometrien, die sie oft<br />

in Zusammenarbeit mit den Maschinenherstellern<br />

und Möbelproduzenten<br />

entwickeln. Die Standzeiten<br />

von Sägen und Bohrern sowie<br />

die Lärmreduzierung sind weitere<br />

aktuelle Forderungen seitens der<br />

Anwender. Darüber hinaus befassen<br />

sich die Werkzeughersteller<br />

mit der gezielten Spanabführung,<br />

durch die ungewollte Mehrfachzerspanung<br />

nahezu vermieden werden<br />

soll.<br />

Im Zug der Automatisierung von<br />

Produktionsprozessen wird die Vernetzung<br />

von Maschinen und Werkzeugen<br />

immer wichtiger. Der Trend<br />

geht von einer dezentralen Datenspeicherung<br />

auf einem Chip hin zu<br />

einer zentralen Datenhaltung beispielsweise<br />

in der Cloud. Nächster<br />

Schritt ist der „digitale Zwilling“, das<br />

virtuelle Gegenstück zum realen<br />

Werkzeug, dem relevante Daten<br />

und Informationen zugeordnet<br />

werden. Dabei geht es darum, dem<br />

Anwender Informationen zur Verfügung<br />

zu stellen, die ihn zum Beispiel<br />

beim Bedienen der Maschine,<br />

unterstützen.<br />

Technologietrend<br />

Technology Trend<br />

2019<br />

28 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

Tools are becoming more communicative<br />

New materials require new tools and geometries. The service lifes of saws<br />

and drills as well as the noise reduction are further current demands from<br />

the users. Even targeted chip removal, which almost entirely prevents unwanted<br />

multiple chipping, is a key topic. In an increasingly automated production,<br />

the networking of machines and tools is becoming more and<br />

more important. The trend is moving towards a central data retention in<br />

the cloud. The next step is a“digital twin”, where the virtual object is paired<br />

up with the real tool and the relevant data and information is assigned<br />

to them. <br />

Photo: AKE


<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 29


Macher & Märkte<br />

Jürgen Köppel, CEO der Leitz<br />

Gruppe, im Gespräch mit<br />

<strong>material+technik</strong> möbel.<br />

Jürgen Köppel, CEO of the Leitz<br />

group, talks to <strong>material+technik</strong><br />

möbel.<br />

Photo: Leitz<br />

„Vernetzung von Maschinen und<br />

Werkzeugen wird immer wichtiger“<br />

Industrie 4.0 fordert nicht nur smarte Maschinen, sondern auch intelligente Werkzeuge.<br />

<strong>material+technik</strong> möbel hat mit Jürgen Köppel, CEO der Leitz Gruppe, über die Digitalisierung<br />

in diesem Bereich gesprochen und was die Kunden von Leitz auf der Ligna erwarten können.<br />

m+t: Herr Köppel, ein Werkzeug<br />

muss heute nicht nur schneiden<br />

können, sondern ist gleichzeitig<br />

Informationsträger für die Prozesssteuerung<br />

und mehr?<br />

Köppel: In den Zeiten von Industrie<br />

4.0 und Konnektivität sind intelligente<br />

Werkzeuge in aller Munde.<br />

Anfang der 1990er hat Leitz schon<br />

die ersten Werkzeuge mit Datenspeicher<br />

präsentiert, um relevante<br />

Informationen dem Anwender in<br />

optimaler Form zur Verfügung zu<br />

stellen. Im Zuge der zunehmenden<br />

Digitalisierung wird die datentechnische<br />

Vernetzung von Maschinen<br />

und Werkzeugen immer wichtiger,<br />

um so fehlerfreie und effiziente<br />

Prozesse in der Wertschöpfung zu<br />

garantieren.<br />

m+t: Wohin geht die Entwicklung?<br />

Kö ppel: Derzeitig wird ein wichtiger<br />

Schritt vollzogen, nämlich der von einer<br />

dezentralen Datenhaltung auf<br />

einem Chip hin zu einer zentralen<br />

Datenhaltung mit standardisierten<br />

Datenmodellen. Damit stehen die<br />

relevanten Prozessdaten jederzeit<br />

zur Verfügung, ohne dass ein physischer<br />

Zugriff auf das Werkzeug notwendig<br />

ist. Wichtig ist aber dabei<br />

stets die eindeutige Identifikation<br />

des Werkzeugs, um so Informationen<br />

wie Einsatzparameter und Hüllkonturen<br />

beziehungsweise das entsprechende<br />

Expertenwissen rund<br />

um die Uhr an sieben Tagen in der<br />

Woche zur Verfügung stellen zu können.<br />

Das ist auch der Ansatzpunkt<br />

von „LeitzXPert“, den wir auf der<br />

Ligna 2019 präsentieren werden.<br />

m+t: Sie kennzeichnen die Werkzeuge<br />

unter anderem mit QR-<br />

Code, DataMatrix Code, RFIDoder<br />

NFC-Chips. Was macht den<br />

Unterschied?<br />

Köppel: Wir setzen auf unterschiedlichste<br />

Kennzeichnungsmöglichkeiten<br />

von Werkzeugen, was hauptsächlich<br />

funktionalen und geometrischen<br />

Gegebenheiten geschuldet<br />

ist. Unter dem Aspekt der Lesbarkeit<br />

und Verschleißfestigkeit geben<br />

wir klar den RFID-Chips den Vorzug.<br />

m+t: Welche Daten werden mit<br />

der Codierung der Werkzeuge<br />

übermittelt?<br />

30 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19


Macher & Märkte<br />

Köppel: Die wichtigste Information<br />

ist die Identifikationsnummer<br />

des Werkzeugs, wobei wir bei<br />

Leitz jedem Werkzeug eine einmalig<br />

vergebene Nummer zuordnen.<br />

Darüber lassen sich dann zukünftig<br />

von verschiedenen Medien, bis<br />

hin zu einer Cloud-Lösung, Zusatzinformationen<br />

jeglicher Art herunterladen.<br />

Tendenziell sehen wir es aber als<br />

sinnvoll an, dass zum Beispiel sicherheits-<br />

und funktionsrelevante<br />

Daten auch auf dem Werkzeug gespeichert<br />

sein sollten.<br />

„Der ‚digitale Zwilling‘ stellt<br />

das virtuelle Gegenstück zu<br />

einem realen Werkzeug dar “<br />

m+t: Gibt es für Anwender die<br />

Möglichkeit, diese Daten zu individualisieren?<br />

Köppel: Sicherlich ist es absolut<br />

wünschenswert, dass Anwender<br />

auch individuelle Daten wie materialspezifische<br />

Informationen hinterlegen<br />

können. Hierzu bestehen<br />

schon Konzepte und Grundideen,<br />

wobei man immer darauf achten<br />

muss, dass diese Daten von den<br />

sicherheits- und funktionsrelevanten<br />

Daten getrennt gespeichert<br />

sind.<br />

Man muss sich die Datenspeicherung<br />

wie eine Kommode mit vielen<br />

Schubladen vorstellen. Wenn dann<br />

das Regelwerk und die Rollen klar<br />

definiert sind, wo welche Information<br />

abgelegt werden soll und wer<br />

darauf zugreifen kann, dann ist es<br />

ein Leichtes auch individualisierte<br />

Daten zu verwenden.<br />

m+t: Welche Voraussetzung<br />

muss die Maschine haben, um<br />

die Daten beim Bearbeiten eines<br />

Werkstückes einlesen zu können?<br />

Köppel: Wir arbeiten mit unterschiedlichsten<br />

Maschinenherstellern<br />

zusammen, wobei es gilt eine<br />

Standardisierung der Werkzeugdatensätze<br />

über alle Maschinen- und<br />

Werkzeughersteller zu erreichen.<br />

„Der Dash-Button ist<br />

unsere Antwort für Service<br />

und Know-how direkt<br />

vom Hersteller“<br />

m+t: Das Schlagwort vom „digitalen<br />

Zwilling“ des Werkzeugs<br />

macht aktuell die Runde. Was<br />

hat es damit auf sich?<br />

Köppel: Der „digitale Zwilling“<br />

stellt das virtuelle Gegenstück zu<br />

einem realen Werkzeug dar, dem<br />

relevante Daten und Informationen<br />

zugeordnet werden.<br />

Dabei geht es immer darum, dem<br />

Anwender Informationen zur Verfügung<br />

zu stellen, die ihm in seinem<br />

primären Aufgabenbereich,<br />

zum Beispiel im Bedienen der Maschine,<br />

unterstützen.<br />

Letztendlich soll also der „digitale<br />

Zwilling“ dazu führen, dass Expertenwissen<br />

ohne Zeitverzug zur<br />

Verfügung steht und Prozesse effizienter<br />

und sicherer werden.<br />

m+t: Zur Holz-Handwerk 2018<br />

hatten Sie einen Dash-Button<br />

„LeitzXPress“ vorgestellt. Was<br />

ist daraus geworden?<br />

Köppel: „LeitzXPress“ ist genau<br />

die richtige Antwort auf die Frage<br />

nach Service und Know-how vom<br />

Hersteller.<br />

Der Dash-Button ist ein Medium,<br />

dem wir uns bedient haben, um<br />

den Kunden die Leistungen und<br />

die Expertise unserer Fachberater<br />

unkompliziert und schnell zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Die Bezeichnung „Alarmknopf“ ist<br />

zwar etwas irreführend, aber nicht<br />

ganz falsch, denn die Kunden gehen<br />

mit dem „LeitzXPress“ sehr<br />

verantwortungsvoll um, so dass<br />

keine inflationäre Nutzung stattfindet,<br />

obwohl der Verbreitungsgrad<br />

kontinuierlich zunimmt.<br />

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Macher & Märkte<br />

„Ein professioneller Service ist<br />

heutzutage enorm wichtig für<br />

den Erfolg der Kunden“<br />

m+t: Welche Rolle spielt Service<br />

im Allgemeinen heute? Wohin<br />

geht hier die Entwicklung?<br />

Köppel: Ein professioneller Service<br />

einhergehend mit der fachkundigen<br />

Expertise des Herstellers ist<br />

heutzutage enorm wichtig für den<br />

Erfolg der Kunden. Themen wie<br />

Qualität, Zuverlässigkeit und Wissen<br />

sind Eigenschaften, die man<br />

heute gerade im Premiumsegment<br />

voraussetzen kann und muss. Diese<br />

sind die Basis für Dienstleistungen,<br />

die die Produktivität, Effizienz<br />

und auch Flexibilität beim Einsatz<br />

von Leitz Werkzeugen bei unseren<br />

Kunden steigern.<br />

Dabei darf natürlich auch nicht die<br />

Nachhaltigkeit aller Prozesse außer<br />

Acht gelassen werden, um so ein<br />

Optimum zu realisieren. Eine wichtige<br />

Aufgabe, die wir bei Leitz in der<br />

Kampagne „Lösungen in neuen<br />

Dimensionen“ zusammengefasst<br />

haben. Letztendlich geht es darum,<br />

für den Kunden die Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, dass er sich<br />

auf sein Kerngeschäft, zum Beispiel<br />

die Herstellung von Möbeln,<br />

konzentrieren kann, ohne dabei<br />

Zeit für betriebswirtschaftliche und<br />

prozessuale Fragestellungen zu<br />

verschwenden. Leitz Service Ansätze<br />

wie „Complete Care“ sind in<br />

diesem Zusammenhang zukunftsweisende<br />

Ansätze, was auch von<br />

unseren Kunden bestätigt wird.<br />

„Wir geben Antworten für<br />

Anwendungen, mit denen die<br />

Kunden oft konfrontiert werden“<br />

m+t: Was werden Sie an Neuheiten<br />

in Hannover präsentieren?<br />

Köppel: Nachdem wir uns in diesem<br />

Gespräch bisher viel in der digitalen<br />

Welt bewegt haben, möchte<br />

ich bei den Ligna-Neuheiten den<br />

Schwerpunkt etwas auf die reale<br />

Welt legen.<br />

Unsere Kunden aus dem Fensterbau<br />

werden sich sicherlich über den<br />

Zuwachs im Bereich der „ProfilCut<br />

Q“-Familie freuen, denn hier geben<br />

wir Antworten für Anwendungen,<br />

mit denen sie oft konfrontiert werden.<br />

Darüber hinaus präsentieren<br />

wir für unsere Kunden, vom Handwerker<br />

bis zum Industrieunternehmen,<br />

unter anderem mit dem neuen<br />

Dia mant-Kompaktzerspaner eine<br />

Lösung für die effiziente<br />

Bearbeitung von plattenförmigen<br />

Werkstoffen.<br />

Selbstverständlich bieten wir auch<br />

den Massivholz verarbeitenden<br />

Kunden auf der Ligna 2019 eine<br />

Neuheit, nämlich unseren neuen,<br />

“Networking machines and tools<br />

is becoming increasingly important”<br />

schwenkbaren Fasemesserkopf.<br />

Mit dem „LeitzXPert“ präsentieren<br />

wir darüber hinaus eine Lösung aus<br />

der digitalen Welt, die das tägliche<br />

Leben unserer Kunden in Werkstatt<br />

und Produktion definitiv einfacher<br />

machen wird.<br />

m+t: Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Interview führte<br />

Klaus Leonhard.<br />

In the times of Industrie 4.0 and connectivity, everyone is talking about<br />

intelligent tools. <strong>material+technik</strong> möbel talked to Jürgen Köppel, CEO<br />

of the Leitz group about the digitalisation of tools. In the course of increasing<br />

digitalisation, data-related networking of machines and tools is<br />

becoming increasingly important. To this end, Leitz is working together<br />

with a variety of machine manufacturers, whereby it is necessary to<br />

achieve a standardisation of the tool data sets across all machine and<br />

tool manufacturers. The VDMA started a very important project in 2015,<br />

which has now been continued and implemented on a European level.<br />

The dash button “LeitzXPress“ is the answer to the question of service<br />

and knowledge of the manufacturer.<br />

Aufwand für<br />

Service reduzieren<br />

32 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

Beim Rehau-Kantensymposium,<br />

das in diesem Jahr bei Homag in<br />

Schopfloch stattfand (siehe dazu<br />

auch den Bericht Seite 34), hat<br />

Rehau gemeinsam mit Tapio Lösungen<br />

für die Holzbranche vorgestellt.<br />

Gezeigt wurden Anwendungen<br />

wie das „ServiceBoard“ und<br />

das automatisierte Übertragen von<br />

digitalen Kanteninformationen auf<br />

Maschinen zusammen mit Homag.<br />

Das „ServiceBoard“ soll den Kundenservice<br />

„auf den minimalsten<br />

Aufwand“ reduzieren. Mit der App<br />

Beim Rehau-Kantensymposiu<br />

m präsentierte Tapio sein<br />

„ServiceBoard“. Mit der App<br />

erhält der Maschinenbediener<br />

sofort und live Hilfe von einem<br />

Service-Techniker.<br />

At the Rehau-Kantensympo -<br />

sium Tapio presented its<br />

“ServiceBoard“. With the app, the<br />

machine operator receives live<br />

support from a service technician<br />

immediately. Photo: Tapio<br />

kann der Kunde Servicefälle<br />

schnell und unkompliziert vom<br />

Smartphone oder Tablet an den jeweiligen<br />

Servicepartner schicken.<br />

Dazu legt der Maschinenbediener<br />

zunächst ein sogenanntes „Service-<br />

Ticket“ an, in dem er die Problematik<br />

beschreibt. Zusätzlich kann er<br />

Bilder anhängen und – im Fall von<br />

Rehau – zusätzlich den QR-Code<br />

der Kantenrolle einscannen. So<br />

weiß der Service-Techniker des<br />

Kantenherstellers sofort, um welche<br />

Produk tionseinheit es sich<br />

handelt.<br />

Tapio routet die Anfrage dann zum<br />

Beispiel direkt in das System von<br />

Rehau. Mit der Videodiagnosefunk<br />

tion kann der Kunde dem Service-Techniker<br />

das Problem zeigen<br />

und so gemeinsam den Servicefall<br />

lösen.<br />

Und das „ServiceBoard“ kann<br />

auch als eine Art Wissensdatenbank<br />

eingesetzt werden, um beispielsweise<br />

Informationen an die<br />

nächste Schicht weiterzugeben, da<br />

die Übersicht der Tickets als Historie<br />

gespeichert wird. leo<br />

Reduce effort for service<br />

At the Rehau-Kantensymposium,<br />

Tapio and Rehau presented solutions<br />

for the wood industry. Applications<br />

like “ServiceBoard” and<br />

the automated transfer of digital<br />

edge data on machines together<br />

with Homag have been shown.<br />

The “ServiceBoard” should reduce<br />

customer service “to the<br />

minimum of effort”. With the app,<br />

customer service cases can be<br />

sent to the relevant service partner<br />

from a smartphone or tablet,<br />

quickly and easily.


Die Kante wird intelligent<br />

Jetzt wird auch die Kante digital:<br />

Rehau versieht die Rollen mit einem<br />

Code, der Fertigungsdaten,<br />

Maschinenparameter und Restmengen<br />

enthält. Damit sollen Bestandsverwaltung,<br />

Fertigungsprozesse<br />

und Stammdatenanlagen<br />

optimiert und die Fertigung transparenter,<br />

schneller und weniger<br />

fehleranfällig werden. Die Stammund/oder<br />

Instanzdaten auf der Kantenrolle<br />

können über eine cloudbasierte<br />

Datenübermittlung oder mittels<br />

Barcode, 2D-Code sowie RFID<br />

erfasst werden.<br />

Neues gibt es auch bei der Nullfuge:<br />

Zu Laser-, Plasma- oder Druckluftverfahren<br />

haben immer mehr<br />

Anbieter Infrarot-Technologie im<br />

Programm, mit der Laserkanten sowie<br />

vorbeschichtete Kanten ohne<br />

Schmelzkleber verarbeitet werden<br />

können.<br />

Reproduktionen von Materialien<br />

wie Beton, Metall, Stein und Marmor<br />

sind aktuell sehr gefragt. Dazu<br />

kommen Glas- und Stahldekore<br />

oder Chromoptik mit hohem Glanzgrad<br />

und Spiegeleffekt. Ganz wichtig<br />

sind auch haptische Stukturen,<br />

die die Kante von echtem Holz<br />

kaum mehr unterscheidbar machen.<br />

Technologietrend<br />

Technology Trend<br />

2019<br />

Edgebands are becoming intelligent<br />

Nowadays even edgebands are going digital: Rehau equips each<br />

of their edgeband rolls with a code that contains production data,<br />

machine parameters and remaining quantities. The data can be<br />

acquired through a cloud-based transmission or through a barcode<br />

or RFID. Zero-joints can now also be processed with infrared<br />

technology, meaning that edgebands no longer have to be processed<br />

with hot-melt adhesives. Reproductions of materials like concrete metal,<br />

stone and marble are currently in high demand. Photo: Ostermann<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 33


Fokus<br />

Unter dem Slogan „#edge is<br />

digital“ kennzeichnet Rehau die<br />

Kantenrollen mit einem maschinenlesbaren<br />

Code.<br />

With the slogan “#edge is<br />

digital” Rehau marks the<br />

adhesive edge rolls with a<br />

machine-readable code.<br />

nenentwicklung vor. Schwerpunkt<br />

waren die technischen Neuerungen<br />

in der Radienfräsung mit einer<br />

neuen Möglichkeit des Formfräsens,<br />

die stufenlos einstellbare<br />

Nutbearbeitung ab Losgröße eins<br />

sowie der Status zur Maschinengeneration<br />

in der Laserverarbeitung.<br />

Kantenbandfertigung 4.0<br />

Die Digitalisierung erreicht jetzt auch die Möbelkante: Unter dem Motto<br />

„#edge is digital“ fand Mitte März das 28. Rehau-Kantensymposium<br />

beim Maschinenhersteller Homag in Schopfloch statt. Zahlreiche<br />

Branchenexperten kamen in den Schwarzwald, um einen Einblick in<br />

die technischen Neuerungen, Marktentwicklungen und Designtrends für<br />

das „Kantenjahr“ zu bekommen.<br />

Digitalisierung über die<br />

gesamte Prozesskette<br />

Einen breiten Einblick in die Kantenwelt<br />

gab Matthias Hacker, Projektleiter<br />

und Senior Engineer für die<br />

Division Edgeband von Rehau. Sein<br />

zentrales Thema war die Digitalisierung<br />

über die gesamte Prozesskette<br />

hinweg, ganz im Sinne „#edge is<br />

digital“: Wie lassen sich Bestandsverwaltung,<br />

Fertigungsprozesse,<br />

Stammdatenanlagen optimieren?<br />

Wo lassen sich die Fertigungsdaten<br />

abgreifen und Maschinenparameter<br />

optimieren? Wie erfolgt die Bestandspflege<br />

von Restmengen?<br />

Mit der „digitalen Kante“ wird die<br />

Fertigung transparenter, schneller<br />

und weniger fehleranfällig. Die<br />

Stamm- und/oder Instanzdaten auf<br />

der Kantenrolle können über eine<br />

cloud-basierte Datenübermittlung<br />

oder über „data on tag“ (mittels<br />

Das Kantensymposium teilte sich<br />

wieder in zwei Abschnitte. Im praktischen<br />

Teil wurden an sechs Stationen<br />

anwenderbezogene Themen<br />

vorgestellt.<br />

Das Thema Digitalisierung stand<br />

dabei ganz oben auf der Tagesordnung.<br />

Rehau zeigte dies mit digitalen<br />

Informationen auf der Kante<br />

und Homag als Verarbeiter der digitalen<br />

Informationen auf der Maschine.<br />

Die Partnerfirma Tapio präsentierte<br />

seine „ServiceBoard“ sowie<br />

die Infrastruktur, um die<br />

digitalen Informationen zu verwalten.<br />

34 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

Feuchtebeständige Bekantung<br />

Einen weiteren Schwerpunkt bildete<br />

die Verarbeitung. „Rauvisio<br />

crystal“, „Raukantex“ sowie Laser-<br />

Lösungen für die feuchte beständige<br />

Bekantung von Küchenbauteilen<br />

und Dekorkanten mit Reliefs,<br />

die Wellenkante oder<br />

Be kantungen des Türfalzes wurden<br />

live an den Maschinen gezeigt. Dabei<br />

umspannte die digitale Prozesskette<br />

viele Stationen und zeigte<br />

Wege für die industrielle Möbelfertigung<br />

auf.<br />

Im zweiten Teil der Veranstaltung<br />

wurden die Themen in der Theorie<br />

vertieft. Vier Expertenbeiträge<br />

standen dazu auf der Tagesordnung.<br />

Den Anfang machte Markus<br />

Kostenbader, Product Manager<br />

Edge Processing bei Homag. Er<br />

stellte die Neuheiten in der Maschi-<br />

„Shy Tech“: Lichtintegration<br />

und berührungssensitive<br />

Oberflächen.<br />

“Shy Tech”: Light integration<br />

and touch-sensitive<br />

surfaces. Photos: Leonhard


Fokus<br />

den Schwarzwald gereist. In seinem<br />

Beitrag ging es um den „digitalen<br />

Zwilling des Werkzeugs“, also<br />

„die Leistungen jenseits des Kernprodukts“.<br />

Von Abrechnungsmodellen,<br />

der Instandsetzung der Werkzeuge,<br />

der technischen Beratung<br />

oder der neuen „Tool-Cloud“ reichte<br />

das Spektrum seiner Aus führungen.<br />

Digitale Zusammenarbeit<br />

Julian Spöcker, Head of Sales bei<br />

Tapio, erläuterte seine Vision von<br />

der digitalen Zusammenarbeit in<br />

der Holzbranche und damit auch in<br />

der Möbelfertigung: „Es wird immer<br />

physische Bestandteile geben,<br />

das Möbelstück mit seinen Komponenten,<br />

die Maschine, das Werkzeug.<br />

Tapio sieht einen wesentlichen<br />

Kundenvorteil, wenn keine<br />

‚Silolösungen je Hersteller‘ entstehen,<br />

sondern gemeinsam nutzbare<br />

Lösungen.“<br />

In Echtzeit sollen Daten für Logistik,<br />

Fertigung, Maschineneinstellung<br />

etc. bereitgestellt und in verschiedenen<br />

Anwendungen geregelt<br />

genutzt werden können. Es<br />

gibt bereits erste Produkte wie eine<br />

Online-Hilfestellung per Videocall<br />

bei Fertigungsproblemen, das<br />

„ServiceBoard“. Partner wie Rehau<br />

können sich dort integrieren und<br />

der Möbelhersteller nutzt eine App,<br />

um mit mehreren Partnern Servicefälle<br />

zu lösen. 32 Partner sind bereits<br />

an Bord, um die Potenziale im<br />

Sinne von Industrie 4.0 auszuschöpfen.<br />

Seinen Abschluss fand das Symposium<br />

beim traditionellen „Kantenschmaus“,<br />

bei dem noch bis in die<br />

Abendstunden über das Thema diskutiert<br />

wurde.<br />

leo<br />

Der Unterschied zwischen<br />

Laser- (unten) und Klebekante.<br />

The difference between laser<br />

(below) and adhesive edges.<br />

Die Verarbeitung der Kanten<br />

wurde live vor Ort vorgeführt.<br />

Edge processing was demonstrated<br />

live on site.<br />

Barcode, 2D-Code, RFID) erfasst<br />

werden. In drei verschiedenen Ausbaustufen<br />

lassen sich die Stammund/oder<br />

Instanzdaten einlesen,<br />

verarbeiten und dokumentieren.<br />

Natürlich ergäben sich auch konsumentenseitig<br />

technologiegetriebene<br />

Trends: Von High Tech zu „Shy<br />

Tech“ gehe die Entwicklung – die<br />

Technik, die uns umgibt, nehme<br />

sich mehr und mehr zurück, werde<br />

intuitiver und sei nur noch wahrnehmbar,<br />

wenn sie benötigt würde.<br />

Berührungssensitive<br />

Oberflächen<br />

Solche „smarten“ Zusatzfunktionen<br />

könne man nahtlos und unsichtbar<br />

in die Oberflächen integrieren<br />

und damit eine völlig neue Dimension<br />

in der Verbindung von<br />

Ästhetik und Funktion erschließen.<br />

Hierzu gibt es bei Rehau bereits<br />

heute einige interessante Ansätze<br />

wie Lichtintegration, berührungssensitive<br />

Oberflächen und Wireless<br />

Charging.<br />

Neben technologischen Trends<br />

ging es bei Matthias Hacker um die<br />

neuen Trends und Entwicklungen.<br />

Basierend auf der klassischen Laserkante<br />

wurde eine komplett<br />

neue Produktlinie entwickelt: Türbekantung<br />

mit Laserkanten. Seit<br />

Frühjahr 2019 hat die erste Serienanlage<br />

zur Bekantung der Türfalz<br />

mit Laser-Technologie bei einem Pilotkunden<br />

die Produktion aufgenommen.<br />

Für Küche und Bad wurde das<br />

Kantenportfolio der Laserkanten<br />

„Raukantex pro“ bereits im vergangenen<br />

Jahr um die Funktionsschicht<br />

„OMR“ erweitert. Sie ist<br />

speziell für die Verarbeitung von<br />

dünnen oder spröden Deckschichten<br />

entwickelt worden mit optimierter<br />

Feuchtebeständigkeit.<br />

Für den Werkzeughersteller Leuco<br />

war Produktmanager Paul Götz in<br />

Edgebanding 4.0<br />

Digitalisation has now also reached furniture edges: In mid-March, the<br />

28 th Rehau Edge Symposium took place at the machine manufacturer<br />

Homag’s facilities in Schopfloch. The main motto of this symposium was<br />

“#edge is digital”. The edge symposium was split into two sections. In<br />

the practical part, different user-related topics were presented at six stations.<br />

The main topic on the agenda was digitalisation.<br />

Processing was also a key area of focus. In the second part of the event,<br />

the topics were deepened in theory. In addition, there were four expert<br />

contributions on the agenda. Markus Kostenbader, Product Manager<br />

Edge Processing at Homag presented new machine developments.<br />

Matthias Hacker, Project Manager and Senior Engineer for the Edge<br />

band Division at Rehau, gave participants an insight into the edge world<br />

of his company. Product manager for the tool manufacturer Leuco, Paul<br />

Götz, reported on the “digital twins of tools”. Julian Spöcker, Head of<br />

Sales at Tapio, explained his vision for digital collaboration in the woodworking<br />

industry.<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 35


Fokus<br />

Klaus Monhoff zeigt die neuen<br />

metallischen Oberflächen.<br />

Klaus Monhoff demonstrates<br />

the new metallic surfaces.<br />

In Optik und Haptik authentische<br />

Holznachbildungen mit Ästen<br />

und Rissen liegen im Trend.<br />

Authentic in look and feel, wood<br />

reproductions with knots<br />

and cracks are in trend.<br />

Stilrichtungen<br />

individuell interpretieren<br />

Von Ende Januar bis Ende Februar präsentierte Egger seinen Kunden<br />

seine Dekoroberflächenkollektion. Die jährliche Eggerzum bot dieses Mal<br />

mehr als 100 Teilnehmern aus der Möbel- und Küchenindustrie einen<br />

Ausblick auf die Dekorplattenkollektion, die der Holzwerkstoffhersteller<br />

auf der interzum vorstellen wird.<br />

Nachdem Egger im vergangenen<br />

Jahr die 30. Ausgabe seiner Eggerzum<br />

feiern konnte, standen im Februar<br />

dieses Jahres die Neuentwicklungen<br />

für die Saison 2019/2020<br />

im Mittelpunkt. Erneut hatte das<br />

De signteam um Klaus Monhoff,<br />

dem Leiter Dekor- und Designmanagement<br />

bei Egger, die jüngsten<br />

Trendentwicklungen unter die Lupe<br />

genommen und die Veranstaltung<br />

36 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

dieses Jahr unter das Motto<br />

„MORE+less“ gestellt. Die Trendexperten<br />

des Holzwerkstoffherstellers<br />

waren zu der Überzeugung<br />

gelangt, dass das schnelle, digitale,<br />

globale und vielfältige Leben<br />

heute und künftig zur Kombination<br />

unterschiedlicher Stile führt. Einzelne<br />

Stilrichtungen, Einflüsse und<br />

Materialien würden zunehmend individuell<br />

interpretiert. Bei der Entwicklung<br />

der neuen Dekoroberflächenkollektion<br />

hat Monhoff daher<br />

Wert darauf gelegt, dass Kunden<br />

ihre eigenen Schwerpunkte setzen<br />

können.<br />

Unperfektes perfekt umgesetzt<br />

Die Besucher der Eggerzum erwartete<br />

in diesem Jahr zunächst eine<br />

„Kinokulisse“, die im Egger Design-<br />

Lab aufgebaut war und in deren<br />

Kombination der Trendfarbe<br />

„Nude“ mit Dekorneuheit<br />

„Branson Robinie“.<br />

Combination of the trend colour<br />

“Nude” with the novelty decor<br />

“Branson Robinie”.<br />

Photos: Barth<br />

Rahmen ihnen ein Ausblick auf<br />

sechs wesentliche Trendthemen<br />

geboten wurde. Bei Popcorn und<br />

Cola informierte Monhoff darüber,<br />

wie neuartige und nachhaltige Produkte<br />

unter dem Motto „Next Nature“<br />

in der Einrichtungswelt Einzug<br />

halten. Einen wesentlichen<br />

Trend sieht der Designchef in der<br />

perfekten Umsetzung von unperfekten<br />

Materialien: Hölzer in Brettoptik<br />

etwa, die durch Risse und Vintage-Charakter<br />

für Emotion und<br />

Natürlichkeit sorgen und daher den<br />

Trendnamen „Perfect Imperfection“<br />

verliehen bekamen. Einen<br />

weiteren Trend, den Monhoff als<br />

„Contrasting Harmony“ bezeichnete<br />

und der Gegensätze im Design<br />

widerspiegeln soll, findet sich in<br />

der neuen Dekorkollektion ebenso


Fokus<br />

wieder wie das Thema „Coloured<br />

Monochrome“. Es umfasst unterschiedlich<br />

intensive Farben innerhalb<br />

einer Farbwelt, neben reinen<br />

Unifarben auch eingefärbte Hölzer<br />

und Steinmaterialien. Auch „Future<br />

Retro“, ein Einrichtungstrend mit<br />

klassischen Hölzern und Retrofarben,<br />

die aber durch neue Materialien<br />

und Techniken in die Zukunft<br />

übertragen wurden, hatte das<br />

Designteam bei der Entwicklung<br />

der neuen Dekore und Dekorkombinationen<br />

mit einbezogen. Last,<br />

not least werden metallische Dekore<br />

mit natürlichem Holzcharakter<br />

verbunden, was das Egger-Team<br />

mit „Technical Emotions“ betitelte.<br />

Marmor mit Haptik<br />

Von der Raumwirkung der Dekorneuheiten<br />

konnten sich die Besucher<br />

der Eggerzum anhand von Einrichtungsgegenständen<br />

im Ausstellungsraum<br />

überzeugen. Dort<br />

führte Monhoff beispielsweise vor,<br />

welche emotionale Wirkung die<br />

neuen haptischen Strukturen auch<br />

auf Materialien haben, die wie etwa<br />

Marmor im Original keinerlei<br />

Oberflächenstrukturen besitzen.<br />

Seine Palette an Oberflächenstrukturen<br />

hat der Holzwerkstoffspezialist<br />

um drei neue Varianten erweitert,<br />

die auch Nicht-Hölzern eine<br />

haptische Oberfläche verleihen sollen.<br />

So sind die Strukturen „ST32<br />

Feelwood Vintage“, die „ST20 Metal<br />

Brushed“ und für die Arbeitsplatte<br />

die „ST75 Mineral Satin“<br />

neu hinzu gekommen. Überhaupt<br />

spielen Stein- und Metallreproduktionen<br />

in der Kollektion eine größere<br />

Rolle als bislang. „Steelbrush<br />

Cubanit“ nennt sich eine Oberfläche,<br />

die eine zerkratzte Metalloberfläche<br />

suggeriert, aber sich nach<br />

Ansicht von Monhoff gut für eine<br />

Kombination mit einer natürlichen<br />

Holzreproduktion eignet. Neu ins<br />

Programm aufgenommen wurde<br />

die Dekorserie „Ornament Beton“.<br />

Ergänzung erhielt auch die Palette<br />

von Marmorreproduktionen: „Bursa<br />

Marmor“ ist in Grau und Anthrazit<br />

erhältlich.<br />

Alternativen zu Eiche<br />

Unter den Holzdekoren spielt weiterhin<br />

die Eiche die Hauptrolle. Mit<br />

der „Branson Robinie“, „Java<br />

Esche“ und „Kentucky Chestnut“<br />

Interpreting styles individually<br />

hat Egger jedoch alternative Holzarten<br />

in die Kollektion aufgenommen.<br />

Weiterhin sind bei Holzreproduktionen<br />

wie etwa bei der neuen<br />

„Sherman Eiche“ eingearbeitete<br />

Gebrauchsspuren anzutreffen. Uniflächen<br />

stehen in der Einrichtungswelt<br />

derzeit besonders hoch im<br />

Kurs. Monhoff zeigt sich davon<br />

überzeugt, dass insbesondere<br />

Schwarz bzw. „Nearly Black“ in Verbindung<br />

mit unterschiedlichen<br />

Oberflächen sogar an Bedeutung<br />

gewinnen wird. Vielfältig zeigt sich<br />

auch die Palette an Grautönen, die<br />

neben Unis Hölzern wie der „Java<br />

Esche“ einen neuen Look verleiht.<br />

Als Akzentfarben präsentierte<br />

Monhoff auf der Eggerzum vor<br />

allem Retrofarbtöne wie „Nude<br />

karamel“, „Nude apricot“ oder<br />

„Granatrot“. Richard Barth<br />

In February, Egger gave a preview of the decorative panel collection as<br />

part of the Eggerzum, which the wood materials manufacturer will present<br />

at the interzum in May. This year’s event was themed “MORE+less”.<br />

The design team had come to the conclusion that fast, digital, global and<br />

diverse life would lead to the combination of different styles. Particular<br />

styles, influences and materials would be interpreted individually. The focus<br />

was on six trend topics: “Next Nature”, “Perfect Imperfection”, “Contrasting<br />

Harmony”, “Coloured Monochrome”, “Technical Emotions”, and<br />

“Future Retro”. Special attention was paid to the emotional effect of the<br />

new haptic structures when applied to materials which have no surface<br />

structures in the original, such as marble. Stone and metal reproductions<br />

play a more important role in the new collection. While oak is still prevalent,<br />

wood reproductions of robinia, ash and chestnut were also presented.<br />

According to Egger, black and “Nearly Black” will also become more<br />

important in the future in combination with different surfaces.<br />

Impressum<br />

m+t Ritthammer Publishing GmbH<br />

Postfach 3850, D-90019 Nürnberg<br />

Andernacher Straße 5a, D-90411 Nürnberg<br />

Telefon: +49 911 95578-80, Fax: +49 911 95578-78<br />

www.material-technik.de<br />

E-Mail: info@material-technik.de<br />

• Herausgeber:<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH, Nürnberg<br />

• Verleger:<br />

Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />

• Geschäftsführer:<br />

Klaus Ritthammer, Telefon: +49 911 95578-10<br />

E-Mail: ritthammer@ritthammer-verlag.de<br />

• Chefredaktion:<br />

Richard Barth, Telefon: +49 911 95578-87<br />

E-Mail: barth@material-technik.de<br />

• Redaktion:<br />

Arnd Schwarze, Telefon: +49 5222 23908-07<br />

E-Mail: schwarze@ritthammer-verlag.de<br />

Klaus Leonhard, Telefon: +49 911 95578-81<br />

E-Mail: leonhard@material-technik.de<br />

• Redaktionelle Mitarbeiter:<br />

Lior I. Yarom, Sebastian Lehmann, Andreas Steger<br />

• Anzeigenleitung:<br />

Claus Mayer, Telefon: +49 911 95578-84<br />

E-Mail: mayer@material-technik.de<br />

• Anzeigen:<br />

Melanie Schmauser, Telefon: +49 911 95578-34<br />

E-Mail: schmauser@material-technik.de<br />

Nicole Weigert, Telefon: +49 911 95578-35<br />

E-Mail: weigert@ritthammer-verlag.de<br />

• Vertrieb:<br />

Jasna Kühnlein<br />

• Grafik:<br />

Jürgen Kroll (Leitung), Manfred Krompaß (stellv. Leitung),<br />

Uta Fischer-Kroll, Tanja Schwarz<br />

Verlags- und Anzeigen-Repräsentanten:<br />

• Verlagsbüro und Redaktion Bad Salzuflen:<br />

Arnd Schwarze, Begastraße 3, D-32108 Bad Salzuflen,<br />

Telefon: +49 5222 23908-07, Fax: +49 5222 23908-08,<br />

Mobil: +49 163 3160974,<br />

E-Mail: schwarze@ritthammer-verlag.de<br />

• Verlagsbüro Nord-West:<br />

Helge Scheibner, Föhrenstraße 2a,<br />

D-33649 Bielefeld-Ummeln, Telefon: +49 521 1647544,<br />

Fax: +49 521 77019391, Mobil: +49160 6112502,<br />

E-Mail: scheibner@ritthammer-verlag.de<br />

• Verlagsbüro und Redaktion Süd:<br />

Gerrith B. Horndasch M.A., Kastanienweg 9,<br />

D-78713 Schramberg, Telefon: +49 7422 20069-59<br />

Fax: +49 7422 20069-58, Mobil: +49 177 4377484,<br />

E-Mail: horndasch@ ritthammer-verlag.de<br />

• Niederlande:<br />

Publicitas BV, Henriët Baas-Seinen, Sales Manager,<br />

Postbus 22876, 1100 DJ Amsterdam-Zuidoost,<br />

Telefon: +31 20 3119710, Fax: +31 20 3632823,<br />

E-Mail: henriet.baas@publicitas.com<br />

• China:<br />

Oceania Publishing & Media, Ms Nancy Yu ,<br />

Room 1804, Building 1, No. 1 Xujiahui Road,<br />

200023 Shanghai, P.R. China, Telefon: +86 53010479,<br />

Fax: +86 2133300371, Mobil: +86 13636530900,<br />

E-Mail: nancy@oceaniamedia.com<br />

Bezugspreise:<br />

Im Einzelverkauf 9,– Euro zuzüglich Porto und MwSt.,<br />

Jahresabonnement 52,50 Euro zuzüglich Porto und MwSt.<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 36, gültig ab 1. Januar 2019.<br />

Erscheinungsweise:<br />

7-mal jährlich.<br />

Nachdrucke (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen<br />

jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des<br />

Verlags. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers<br />

gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:<br />

Der Verlag ist Mitglied bei:<br />

Q_mt_Muster_Impressum_<strong>0219</strong>.indd 1 <strong>material+technik</strong> möbel 19.03.19 02|1909:1437


Macher & Märkte<br />

„Wir zeigen Materialien,<br />

die die Welt verändern“<br />

Klimawandel, Rohstoffmangel und die wachsende Weltbevölkerung stellen neue Anforderungen<br />

an Werkstoffe. Dazu kommt der Wunsch der Konsumenten nach gesunden und nachhaltigen<br />

Einrichtungsprodukten. Der Materialforscher Dr. Sascha Peters (Haute Innovation) hat rund 100 innovative<br />

Materialien und Verfahren zusammengetragen, die das Potenzial haben, konventionelle Materialien aus der<br />

Architektur zu verdrängen. Sie werden auf der interzum auf der Piazza „Disruptive Materials“ dem internationalen<br />

Fachpublikum präsentiert. Im Rahmen eines Walking Interviews ließ sich Richard Barth (<strong>material+technik</strong><br />

möbel) einige der innovativen Werkstoffe und Verfahren vorführen.<br />

In seinem Ausstellungsraum führt Dr. Sascha<br />

Peters (links) ein Algen-betriebenes Thermometer<br />

vor.<br />

In his exhibition space, Dr. Sascha Peters<br />

(left) demonstrates an algae-operated<br />

thermometer.<br />

tionen“ gestellt. Hierunter fassen<br />

wir digitale Materialien und smarte<br />

Systeme zusammen wie z. B. den<br />

dynamischen Schaumstoff der Firma<br />

Variowell aus Münster. Durch<br />

elektrische Impulse lässt sich die<br />

Härtestruktur einer Schaumstoffmatratze<br />

verändern und auf diese<br />

Weise der Schlaf des Benutzers beeinflussen,<br />

so dass er morgens<br />

sanft geweckt wird.<br />

m+t: Herr Peters, Ihre Ausstellung<br />

trägt den Titel „Disruptive<br />

Materials – Changing the Future“.<br />

Was ist unter dieser Bezeichnung<br />

zu verstehen?<br />

Peters: Der Titel der Ausstellung<br />

leitet sich von dem Begriff „Disruptive<br />

Technologies“ ab. Wir haben<br />

diese Technologien auf der Piazza<br />

der interzum 2019 mit einigen der<br />

jüngsten Materialinnovationen<br />

kombiniert, denn auch sie sind in<br />

der Lage alte Systeme vollständig<br />

zu ersetzen. Im Fall von „disruptive<br />

Materials“ bin ich sogar davon<br />

überzeugt, dass sie nicht nur einen<br />

bestehenden Markt weiterentwickeln,<br />

sondern auch einen neuen<br />

schaffen.<br />

m+t: Werden Sie auf der Piazza<br />

neben Materialien auch neue<br />

Verfahren zeigen?<br />

Peters: Uns stehen in Halle 4.2<br />

rund 400 Quadratmeter Fläche zur<br />

Verfügung, auf der wir neben innovativen<br />

Werkstoffen auch neue Verfahren<br />

präsentieren. Wir zeigen<br />

rund 100 Exponate, die die Vielfältigkeit<br />

der Thematik widerspiegeln.<br />

m+t: Wir befinden uns gerade in<br />

Ihrem Showroom in Berlin und<br />

um uns herum sehe ich bereits<br />

eine Reihe unterschiedlicher<br />

Produkte und Materialien, die<br />

Sie für die Ausstellung zusammengetragen<br />

haben. Gibt es eine<br />

thematische Gliederung?<br />

Peters: Die Vielfalt an innovativen<br />

Materialien und Verfahren auf diesem<br />

Gebiet ist sehr groß, daher haben<br />

wir die Piazza in vier Zonen aufgeteilt.<br />

Einen Themenschwerpunkt<br />

nennen wir „Biologische Transformation“,<br />

den anderen „Ressourceneffizienz<br />

& Nachhaltigkeit“. Die<br />

anderen zwei Bereiche haben wir<br />

unter die Titel „Digitale Materialien<br />

& smarte Systeme“ sowie „Produktionsbezogene<br />

Materialinnova-<br />

m+t: Welche Möglichkeit hat der<br />

Besucher der Piazza, sich über<br />

die einzelnen Materialien, ihre<br />

Herkunft und ihre Potenziale zu<br />

informieren?<br />

Peters: Wie schon auf unserer<br />

Sonderfläche „Circular Thinking“<br />

auf der interzum 2017 werden wir<br />

alle Produkte mit detaillierten Informationen<br />

in Deutsch und Englisch<br />

versehen. Darüber hinaus haben<br />

wir an den ersten drei Messetagen<br />

ein Vortragsprogramm mit 15 Experten<br />

auf diesem Gebiet zusammengestellt.<br />

„Themenblocks an drei<br />

Messetagen“<br />

m+t: Ein Novum offenbar, denn<br />

2017 stand den Besuchern nur<br />

ein einziger Tag zur Verfügung<br />

und das Vortragsprogramm<br />

nahm einen kompletten Messetag<br />

in Anspruch.<br />

38 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19


Macher & Märkte<br />

Beim „Gum Shoe“ werden die Kaugummireste<br />

von der Straße gekratzt<br />

und in der Sohle wiederverwendet.<br />

The “Gum Shoe” reuses chewing gum<br />

residues that have been collected off<br />

the streets in its sole.<br />

Peters: Wir werden uns dieses<br />

Jahr täglich auf zweistündige Vortragsblöcke<br />

mit jeweils sechs Referenten<br />

konzentrieren, um den Besuchern<br />

genügend Möglichkeiten<br />

zu bieten, sich über das breitgefächerte<br />

Produktangebot auf der<br />

weltweit führenden Zuliefermesse<br />

für die Einrichtungsbranche zu informieren.<br />

Da die Vortragsblocks an<br />

den drei Tagen zu unterschiedlichen<br />

Zeiten stattfinden, sollten sich Ihre<br />

Leser auf der interzum-Website<br />

oder auf meiner über die genauen<br />

Zeiten informieren.<br />

m+t: Einige Produkte in Ihrem<br />

Ausstellungsraum sehen aus,<br />

als ob es sich um herkömmliche<br />

Einrichtungsmaterialien handelt.<br />

Welche Besonderheit birgt<br />

etwa diese furnierte Platte in<br />

sich?<br />

Peters: Dieses Produkt stammt<br />

von der Firma Acra aus Frankreich<br />

und nicht ohne Grund liegt neben<br />

der Platte auch eine Luftpumpe.<br />

Durch Luftein- bzw. -auslass lässt<br />

sich die Oberfläche konvex bzw.<br />

konkav verändern. Durch eine automatisierte<br />

Luftzufuhr können somit<br />

ästhetische Effekte in der Innenarchitektur<br />

erzeugt werden. Eine<br />

weitere tolle Entwicklung, die man<br />

als 4D-Printing bezeichnen kann,<br />

stellt das ICD (Institute for Computational<br />

Design und Construction)<br />

an der Universität Stuttgart vor. Dabei<br />

handelt es sich um 3D-gedruckte<br />

Werkstoffe, die sich durch äußeren<br />

Einfluss wie z. B. Feuchtigkeit<br />

in der Form verändern.<br />

m+t: Wie können sich das unsere<br />

Leser in der Praxis vorstellen?<br />

Peters: Stellen Sie sich dieses Material<br />

als gedruckte Fenster in einer<br />

Fassade vor. Während sie bei Sonne<br />

offenstehen, würden sie sich bei<br />

Regen selbständig verschließen.<br />

Das Funktionsprinzip ähnelt Tannenzapfen,<br />

die sich bei Regen von<br />

selbst verschließen.<br />

m+t: Diese Apparatur mit den<br />

vielen Drähten und der grünen<br />

Flüssigkeit erinnert an ein Chemielabor.<br />

Welche Innovation verbirgt<br />

sich hierunter?<br />

Peters: Hier wären wir bei einem<br />

zukunftsweisenden Verfahren. Bei<br />

der grünen Flüssigkeit handelt es<br />

sich um Algen, die eine Menge Zukunftspotenzial<br />

besitzen. Die Materialforscherin<br />

Fabienne Felder aus<br />

New York erzeugt mit Mikroalgen<br />

Strom. Auf der interzum führen wir<br />

vor, wie auf diese Weise ein handelsüblicher<br />

Temperatur-Sensor<br />

und LC-Display mit Strom versorgt<br />

werden kann. Die Biodesignerin<br />

weist uns damit einen Weg in die<br />

Zukunft, in der moderne Geräte im<br />

Haushalt keine negativen Auswirkungen<br />

auf das Klima mehr haben.<br />

Auf der interzum zeigen wir das<br />

Verfahren im Themenbereich „Biologische<br />

Transformation“.<br />

„Kleidungsstück aus Pilzen“<br />

m+t: Mit Blick auf den durch die<br />

Verbrennung von Kohle, Erdgas<br />

und Erdöl ausgelösten Klimawandel<br />

wird der Ruf nach Alternativen<br />

immer lauter. In diesem<br />

Reagenzglas sehe ich eingelegte<br />

Pilze …<br />

Peters: Ja genau, in diesem Glas<br />

befinden sich Kombucha-Pilze. Ihre<br />

Leser werden zunächst sicher an<br />

Aus den beim Einschlag von<br />

Eukalyptusbäumen anfallenden<br />

Resten wird dieses Plattenmaterial<br />

hergestellt.<br />

The residual material leftover<br />

from the cutting down of<br />

eucalyptus trees is used to<br />

make this panel material.<br />

das entsprechende Getränk aus<br />

den Kühlregalen der Supermärkte<br />

denken. Daneben sehen Sie aber<br />

auch, dass sich aus den Pilzen Kleidung<br />

herstellen lässt. Unter dem<br />

Namen „Second Skin“ hat Mimi<br />

Nvuen aus Berlin eine Art „veganes<br />

Leder“ kreiert, denn es besteht aus<br />

mikrobakteriellem Pilzgewebe.<br />

Das Pilzgewebe kommt der gegerbten<br />

Tierhaut recht nahe. Es ist<br />

ähnlich robust, stabil und reißfest,<br />

dabei sogar transparenter. Die Idee<br />

dahinter ist, konventionelle Produktionsmethoden<br />

durch biologische<br />

Wachstumsprozesse zu ersetzen<br />

und für einen nachhaltigen Umgang<br />

unserer Ressourcen zu sorgen.<br />

Durch Luftzufuhr lässt sich die<br />

Oberfläche der Holzplatte dreidimensional<br />

verändern.<br />

The surfaces of the wooden plate<br />

can be changed three-dimensionally<br />

by an air supply.<br />

m+t: Gibt es denn Exponate in Ihrem<br />

Showroom, die der Endverbraucher<br />

käuflich erwerben und<br />

nutzen kann?<br />

Peters: Dieser stylische Sneaker<br />

ist ein solches Exponat und Sie<br />

werden auf den ersten Blick gar<br />

nicht auf die Idee kommen, aus<br />

welchem Material die Sohle gefertigt<br />

ist … aus Kaugummi! – Wir haben<br />

den „Gum Shoe“ vor kurzem in<br />

Amsterdam für 200 Euro erworben,<br />

denn der Anbieter Publicis<br />

One verarbeitet vom Boden gekratzte<br />

Kaugummireste aus den<br />

niederländischen Straßen und verwendet<br />

sie als Material für die Sohle.<br />

Das nenne ich nachhaltig!<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 39


Macher & Märkte<br />

Die verformbare „Organico“-Platte<br />

besteht aus einem Mix aus Hanf, Kalk<br />

und Schäben.<br />

The deformable “Organico” panels are<br />

made from a mixture of hemp, chalk<br />

and shives. Photos: Richter/bits&bytes<br />

Dr. Peters zeigt, wie<br />

sich aus Kombucha-Pilzen ein<br />

Kleidungsstück herstellen<br />

lässt.<br />

Dr. Peters also shows how<br />

Kombucha fungus can be used<br />

to make an item of clothing.<br />

„Mit Kartoffelschalen<br />

Möbel bauen“<br />

m+t: Apropos nachhaltig: Die Einrichtungsbranche<br />

will sicherlich<br />

wissen, welche ökologischen<br />

Plattenmaterialien ihr einmal zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Peters: Da kann ich Ihre Leser<br />

schon mal auf unsere „Chip(s)<br />

Boards“ neugierig machen, die von<br />

der gleichnamigen Firma aus Kartoffelschalen<br />

hergestellt werden.<br />

Die dort enthaltende Stärke wird<br />

auch gleich als Bindemittel beim<br />

Verpressen genutzt. Dass das Material<br />

einiges aushält, zeigt der daraus<br />

gefertigte „Potato Chair“. Er<br />

kann auf der interzum ebenfalls<br />

bei uns begutachtet werden.<br />

Nachhaltig, da in<br />

Mengen vorhanden, ist<br />

auch ein neuartiges Plattenmaterial<br />

der Firma<br />

Pladec aus Portugal. Sie<br />

nutzt die Reste, die beim<br />

Abholzen der dort im Übermaß<br />

vorhandenen Eukalyptusbäume<br />

anfallen, und fertigt daraus<br />

ökologische Plattenmaterialien, die<br />

attraktive Wandverkleidungen darstellen.<br />

m+t: Die Platten riechen ja schon<br />

mal gut!<br />

Peters: Leider gibt es dabei eine<br />

Einschränkung: Eukalyptusbäume<br />

sind leicht brennbar und damit auch<br />

das Plattenmaterial, ein Einsatz im<br />

40 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

Objektbereich ist daher nur eingeschränkt<br />

möglich.<br />

Mit „Deton Bioconcrete“ zeigen<br />

wir jedoch auf der Piazza ein nachhaltiges<br />

Material, das von der Firma<br />

Deton aus Berlin stammt und<br />

bereits seine Bewährungsprobe im<br />

Markt bestanden hat. Es handelt<br />

sich hierbei um eine Mischung aus<br />

Zement mit natürlichen Pflanzenfasern<br />

und Blähglas, das aus wiederverwertetem<br />

Glas durch Schäumen<br />

hergestellt wird. Als mineralischer,<br />

organischer und recyclebarer<br />

Baustoff kann „Deton“ übrigens<br />

demontiert und vollständig wiederverwendet<br />

werden.<br />

m+t: Welche Ziele verfolgen die<br />

Materialentwickler?<br />

Peters: Anders als bisher sollen<br />

mit den neuen Werkstoffen geschlossene<br />

Materialkreisläufe geschaffen<br />

werden. Daher verwenden<br />

die Forscher rein biologische<br />

bzw. nachwachsende Komponenten,<br />

wie dies bei der Leichtbauplatte<br />

„Organico“ von Philipp Hainke<br />

der Fall ist. Die Leichtbau-Platte<br />

verfügt über Deckflächen aus<br />

Hanfvlies und einen Kern aus Hanf-<br />

Schäben, was sie dreidimensional<br />

verformbar macht. Als Haftvermittler<br />

beim Verpressen fungieren Kalk<br />

und Kasein.<br />

„Stühle lassen sich pflanzen“<br />

m+t: Einer der Referenten wird<br />

ein Produkt aus Schweden vorstellen,<br />

das sich „Butong“ nennt.<br />

Peters: „Butong“ stammt von der<br />

gleichnamigen Firma in Schweden<br />

und ist ein weiteres Beispiel für eine<br />

innovative Produktentwicklung,<br />

die bereits im Einsatz ist. Der Clou<br />

dabei ist, dass Zement hauchdünn<br />

auf eine Noppenfolie aufgetragen<br />

wird, wodurch sich individuelle gestalterische<br />

Effekte wie etwa transparente<br />

und dreidimensional gestaltete<br />

Fassaden erzeugen lassen.<br />

“We exhibit materials that will change the world”<br />

m+t: Werden Sie auch Projekte<br />

von Hochschulen in Ihrer Ausstellung<br />

vorstellen?<br />

Peters: Auf unserer Fläche werden<br />

wir sowohl die sehr interessante<br />

Forschungsarbeit von Dr. Ferdinand<br />

Ludwig von der TU München dokumentieren,<br />

der Pflanzen als Baumaterial<br />

einsetzt, als auch die interessanten<br />

Ergebnisse der Firma<br />

Fullgrown aus England vorstellen.<br />

Unter dem Oberbegriff „Bio3D Manufacturing“<br />

werden hier auf einem<br />

Feld „Stühle“ buchstäblich angepflanzt:<br />

Während des Wachsens<br />

werden die Triebe um Formen gelegt,<br />

spezielles Anritzen führt dazu,<br />

dass die Triebe und Äste an bestimmten<br />

Stellen wieder zusammenwachsen.<br />

Gavin Munro kann<br />

auf diese Weise das Wachstum so<br />

manipulieren, dass nach fünf Jahren<br />

daraus ein Stuhl „erwächst“.<br />

m+t: Der Käufer muss zwar viel<br />

Geduld mitbringen, bekommt<br />

dafür aber ein sehr individuelles<br />

und natürliches Kunst- und Einrichtungsprodukt.<br />

Vielen Dank für diesen Ausblick<br />

auf Materialien und Verfahren,<br />

mit denen die Welt nachhaltiger<br />

gestaltet werden kann.<br />

Das Interview führte<br />

Richard Barth.<br />

The material researcher Dr. Sascha Peters (Haute Innovation) has brought together around 100 innovative<br />

materials and processes that have the potential to replace the more conventional materials used<br />

in architecture. They will be presented to international specialists at the “Disruptive Materials” Piazza in<br />

Hall 4.2 at interzum. The exhibition will focus on four areas in particular “Biological Transformation”, “Resource<br />

Efficiency & Sustainability”, “Digital Materials & Smart Systems” and “Production-related Material Innovations”.<br />

As part of the walking interview, Dr. Peters showed Richard Barth (<strong>material+technik</strong> möbel) some<br />

of the disruptive materials, including a wooden panel, whose surfaces could be made three-dimensional with<br />

a supply of air. With 4D printing, 3D-printed materials change their form because of external influences, like<br />

moisture. He also demonstrated how microalgae can be used to generate electricity. This would allow modern<br />

household devices to be operated without having a negative impact on the environment in the future. The material<br />

experts presented “Chip(s) Boards”, an eco-friendly material made from potato skins that can be used to<br />

make furniture. “Organico”, the three-dimensionally malleable lightweight building board, will also be amongst<br />

the exhibits at interzum. The cover surfaces are made from hemp fleece and the core is made from hemp<br />

shives. The material expert wants to use the special exhibition to demonstrate how “Chairs” could literally be<br />

grown as part of a “Bio3D Manufacturing” concept by showing some examples.


Fokus<br />

Stabil, leicht und wasserfest<br />

Ins tief verschneite Oberbayern, nach Albaching zur Schreinerei Schwimmer, lud Renolit Mitte Januar –<br />

parallel zu den Messen Bau und CMT – die Caravan-Industrie. Hier fanden die ersten „Renolit Gorcell<br />

Processing Days“, die Verarbeitungstage für die Renolit-Verbundwerkstoffe, statt.<br />

Gut 40 Mitarbeiter aus Konstruktion<br />

und Fertigung von nahezu allen großen<br />

Caravan-Herstellern folgten an<br />

den zwei Tagen der Einladung, um<br />

die speziellen Ver- und Bearbeitungsschritte<br />

des Verbundwerkstoffs<br />

in der Praxis zu erleben. Gemeinsam<br />

mit einigen Partnern – unter<br />

anderem Maschinen- und<br />

Werkzeughersteller, Klebstoffanbieter,<br />

Zulieferbetriebe, Anbieter<br />

von Plasmaanlagen und Kanten-<br />

Produzenten – stellte der Oberflächenspezialist<br />

die Verarbeitungsmöglichkeiten<br />

der „Gorcell“-Platten<br />

und von „Cork-Stock“ vor. Mit von<br />

der Partie waren: Winter Holztechnik,<br />

Kleiberit, Jowat, Plasma treat,<br />

Weber Schraubautomaten, Saba,<br />

Schugoma System, MKT Moderne<br />

Kunststoff-Technik, Barth, Leuco<br />

Ledermann, Hardo Maschinenbau<br />

und das TZ Tischlerzentrum Austria.<br />

Mit seinem Maschinenpark zeig te<br />

der Kooperationspartner, die Schreinerei<br />

Schwimmer, ganz konkret<br />

und Schritt für Schritt die Verarbeitung<br />

der Verbundmaterialien bis<br />

zum fertigen Möbel.<br />

Themen waren unter anderem Zuschnitt<br />

und Formatierung der Leichtbauplatte,<br />

die Kantenbearbeitung,<br />

sowohl konventionell als auch mit<br />

Laser- bzw. Heißluftkante, Verbindungs-,<br />

Beschlag- und Montage-<br />

Ulli Vital (links), Mitarbeiter der<br />

Schreinerei Schwimmer,<br />

präsentiert das Ergebnis nach<br />

dem Bekanten des Verbundmaterials.<br />

Ulli Vital (left), employee of<br />

Schreinerei Schwimmer,<br />

presents the result after edging<br />

the composite material.<br />

Photos: Leonhard<br />

techniken sowie die Möglichkeiten<br />

in der Produktion von Formteilen<br />

mit dem Werkstoff.<br />

Grundlage für alle<br />

Komponenten<br />

Mit seinen Verbundwerkstoffen<br />

„Woodstock“ und den Verbundelementen<br />

„Gorcell“ legt Renolit<br />

die Grundlage für nahezu alle Innenausbaukomponenten<br />

im Caravan.<br />

Sowohl Boden- und Deckenelemente,<br />

Schränke und Wandverkleidungen<br />

sind damit möglich.<br />

„Woodstock“ besteht aus einem<br />

thermoplastischen WPC-Substrat<br />

(Wood Plastic Composite) – einer<br />

Kombination aus Naturfasern und<br />

Polymeren, die unter Druck und<br />

Wärme verpresst wird. Der ein bis<br />

drei Millimeter starke Plattenwerkstoff<br />

lässt sich auch dreidimensional<br />

verformen und ist trotz seiner<br />

geringen Wandstärke formstabil.<br />

„Gorcell“ ist eine Kombination von<br />

„Woodstock“ mit einer ultraleichten<br />

Hexagonalwabenstruktur. In einem<br />

kontinuierlichen Fertigungsverfahren<br />

wird sie aus einer thermoplastischen<br />

Folie hergestellt und<br />

anschließend mit den Verbundplatten<br />

als Deckschichten verbunden.<br />

Laut Renolit kann „Gorcell“ vollständig<br />

recycelt werden. Durch Verkleben<br />

oder Thermoverformung<br />

entstehen komplexe Bauteile, die<br />

leicht und hoch belastbar sind: Die<br />

Innenverkleidungen eines Caravans<br />

wiegen im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Einrichtungen auf Sperrholzbasis<br />

um bis zu 50 Prozent weniger.<br />

Die Verbundelemente halten hohem<br />

Druck und Schlageinwirkungen<br />

stand und sind zudem wasserund<br />

feuchtigkeitsresistent, so dass<br />

daraus auch Duschwandelemente<br />

sowie Möbel im Nassbereich gefertigt<br />

werden können.<br />

Der Kooperationspartner zeigte<br />

alle Arbeitsschritte vom Rohmaterial<br />

bis zum fertigen Möbel.<br />

The cooperation partner showed<br />

all work steps, starting from the<br />

raw material, to the finished<br />

piece of furniture.<br />

„Gorcell“ lässt sich mit unterschiedlichen<br />

Oberflächenmaterialien<br />

(Vliesmaterialien, Kratzschutzfolien,<br />

verschiedenen Gewebearten<br />

oder Folien) beschichten. leo<br />

Stable, light and<br />

waterproof<br />

Around 40 employees from various<br />

caravan manufacturers travelled<br />

to the “Renolit Gorcell<br />

Processing Days”, which took<br />

place in Upper Bavaria, to see the<br />

special processing steps for the<br />

compo site material in practice. Together<br />

with partners including<br />

machine and tool manufacturers,<br />

adhesive providers, suppliers,<br />

plasma system providers and<br />

edging manufacturers, Renolit<br />

presented the processing possibilities<br />

of the “Gorcell” plates.<br />

With “Woodstock” and “Gorcell”<br />

Renolit lays the foundations for almost<br />

all interior fittings for caravans.<br />

“Woodstock” is made from<br />

a combination of natural fibres<br />

and polymers that were pressed<br />

under high pressure and heat.<br />

“Gorcell” is a combination of<br />

“Woodstock” with an ultra-light<br />

hexagonal structure. Complex<br />

components that are light and<br />

highly durable are produced using<br />

thermoforming processes.<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 41


Fokus<br />

Komfort und Materialvielfalt<br />

Zusammen mit der LivingKitchen bot die imm cologne einen Blick auf das Angebot von über 1.355 Möbelund<br />

Küchenproduzenten aus der ganzen Welt. Als ebenso international wie das Messeangebot erwies sich<br />

das Besucherinteresse: Beide Veranstaltungen zogen – inklusive 50.000 Endverbrauchern – rund 150.000<br />

Besucher an. Mit einem Anteil von 52 Prozent war der Anteil der ausländischen Interessenten höher als<br />

in den Vorjahren.<br />

Metall auf der Front: Aluminium<br />

bei Kettnaker (links) und bei<br />

Zeyko (rechts).<br />

Metal on the front: Aluminium at<br />

Kettnaker (left) and at Zeyko<br />

(right).<br />

Photos: Barth, Zeyko<br />

Aus Deutschland waren auf der<br />

Kölner Einrichtungsmesse vom 14.<br />

bis zum 20. Januar insgesamt 374<br />

Anbieter angetreten, die insbesondere<br />

ein Möbelangebot in den mittleren<br />

bis gehobenen Preislagen<br />

präsentierten. Eine Reihe von Anbietern<br />

von SB-Ware, aber auch<br />

von Möbeln aus anderen Preis- und<br />

Produktsegmenten waren nicht anzutreffen.<br />

Sie stellten nach der Möbelmesse<br />

während der Partnertage<br />

in Ostwestfalen aus oder luden<br />

den Handel in eigene Hausaustellungen<br />

ein.<br />

Nur alle zwei Jahre sind in Köln die<br />

Küchenhersteller mit an Bord. In<br />

diesem Jahr präsentierte die Living<br />

Kitchen insgesamt 217 Anbieter,<br />

darunter zahlreiche Hersteller von<br />

Einbaugeräten sowie Küchenzubehör.<br />

Mit einem Anteil von 53 Prozent<br />

war hier das Angebot internationaler<br />

als in den Vorjahren. Die<br />

deutsche Küchenmöbelindustrie<br />

war mit 14 Firmen angetreten, darunter<br />

Branchengrößen wie Nobilia,<br />

Schüller, Leicht und Nolte. Die<br />

meisten Anbieter traten mit Küchenprogrammen<br />

auf, die sie dem<br />

Handel bereits im Herbst auf den diversen<br />

Hausmessen präsentiert<br />

hatten. Nur vereinzelt trafen die Besucher<br />

auf Produktergänzungen,<br />

neue Oberflächen oder spezielle<br />

Beschlaglösungen.<br />

Hierzu zählte beispielsweise der Einschubtüren-Beschlag<br />

„Eclipse“ der<br />

Firma Salice, mit dem Ballerina-<br />

Küchen Hauswirtschaftsbereiche<br />

oder einen Arbeitsplatz im Küchenbereich<br />

verbarg. Durch das Ausziehen<br />

der Türen aus dem seitlichen<br />

Korpus können Bereiche der Küche<br />

Als Alternativen zur dominierenden<br />

Eiche sah der Besucher bei<br />

Wöstmann Kernesche.<br />

Visitors were able to see core<br />

ash at Wöstmann as alternative<br />

to the dominant oak.<br />

Photo: Barth<br />

verdeckt werden, was zum Trend<br />

der Vermischung von Küche und<br />

Wohnraum beiträgt.<br />

Angebotsvielfalt<br />

Das Küchenangebot in Köln zeichnete<br />

sich durch eine überraschend<br />

breite Velfalt aus, die nach Ansicht<br />

von Experten jedoch nicht den<br />

Markt widerspiegelt. So konnten<br />

die Besucher auf den Ständen von<br />

Nolte und Schüller Modelle mit<br />

Rahmenfronten im Stil der modernen<br />

Klassik sehen, bei Nolte auch<br />

„Neue Klassik“ genannt. Gezeigt<br />

wurden beispielsweise die Front<br />

„Torino Lack“ in grafischem Design<br />

mit abgesetztem Rahmen sowie<br />

„Carisma Lack“ als Front mit einem<br />

schlichten Rahmen. Der neue<br />

stilbetonte Look tritt bei den neuen<br />

Küchenmodellen allerdings nur dezent<br />

zutage, etwa durch grafische<br />

Kranzprofile, schnörkellose Lichtblenden<br />

und Pilaster mit schlichter<br />

Hohlkehle für den Seitenabschluss.<br />

Nobilia stellte ebenfalls eine neue<br />

Rahmenfront für sein Landhausprogramm<br />

„Cascada“ aus, bei der<br />

es sich um eine Lacklaminatfront<br />

handelte.<br />

Zu dieser Stilmischung kam eine<br />

42 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19


Fokus<br />

große Vielfalt an unterschiedlichen<br />

Materialien. Auffallend war die starke<br />

Präsenz von Echtholzfronten,<br />

insbesondere von Furnieren. Von<br />

den insgesamt 12 ausgestellten<br />

Küchen bei Nolte-Küchen, besaßen<br />

alleine vier eine furnierte Front.<br />

Die Dickfurnierfront „Legno Eiche<br />

Sepia“ wirkte wie verbranntes<br />

Holz. Leicht hatte eine Küche mit<br />

Front in Kastanie-Furnier mitgebracht,<br />

das durch eine thermische<br />

Behandlung sehr dunkel und mit<br />

ausgeprägtem Furnierbild auftrat.<br />

Charakteristisch für das Programm<br />

„Fonis“ von Hülsta ist<br />

nicht nur die dekorative Metallschiene,<br />

sondern auch die darin<br />

integrierten LEDs, die für eine<br />

Beleuchtung von vorne sorgen.<br />

A characteristic feature of the<br />

“Fonis” range from Hülsta is not<br />

only the decorative metal rail,<br />

but also the LEDs integrated into<br />

it, which providing lighting from<br />

the front.<br />

Photo: Barth<br />

Metallisches<br />

Neben Echtholz waren auch lackierte<br />

Fronten zu sehen, wobei die<br />

Hochglanzvariante dieses Jahr seltener<br />

in Erscheinung trat als die<br />

matte Ausführung. Mit ihrer samtigweichen<br />

Haptik ähnelte diese den<br />

ebenfalls ver arbeiteten Schichtstoffoberflächen<br />

mit Anti-Fingerprint-<br />

Effekt, etwa der Schichtstoffoberfläche<br />

„Fenix“von Arpa. Der<br />

ebenfalls von diesem Hersteller<br />

produzierte Schichtstoff „Fenix<br />

FRS“ mit einer metallischen Oberfläche<br />

war unter anderem bei den<br />

Küchenherstellern Leicht und<br />

Ballerina anzutreffen. Bei Leicht<br />

war sie unter der Bezeichnung<br />

„Dorado“ in mattgolder Optik zu sehen.<br />

Die vorderseitig mit gebürstetem<br />

Echtmetall kaschierte Verbundplatte<br />

weist eine Acryl-Nanobeschichtung<br />

auf, deren Oberfläche<br />

dank Elektronenstrahlhärtung eine<br />

feine Beschaffenheit erhält.<br />

Doch auch auf anderen Ständen<br />

hatten metallische Oberflächen in<br />

verschiedenen Farbtönen Einzug<br />

gehalten. Zeyko präsentierte unter<br />

der Bezeichnung „Metal-B“ eine<br />

MDF-Front, die von Hand mit echtem<br />

Metall bespachtelt wird. Das<br />

Metall wird zuvor gemahlen, mit<br />

Zusätzen zu einer viskosen Masse<br />

verarbeitet und dann aufgetragen<br />

und mit Strukturen versehen. Bei<br />

Nolte-Küchen war die Echtmetallfront<br />

„Ferro Blaustahl“ zu sehen.<br />

Pronorm zeigte Küchen mit Fronten<br />

in goldfarbenem Metall und<br />

dunklem Stahl. Im Wohnbereich<br />

trat Kettnaker mit neuen Oberflächen<br />

in echtem Aluminium-Eloxal<br />

in den Farben Bronze hell, Bronze<br />

dunkel und Titan grau auf.<br />

Auch zahlreiche Materialnachbildungen<br />

zeigten sich metallisch:<br />

Schüller hatte seine Küche „Corona“<br />

mit der Lacklaminat-Oberfläche<br />

„Titan metallic geschliffen“ versehen.<br />

Nobilia hatte die Lacklaminatfront<br />

„Inox“ im Dekor Stahl<br />

gebürstet mitgebracht.<br />

Was die Farben anbetrifft, so waren<br />

in Köln verstärkt Schwarz sowie nahezu<br />

schwarze Oberflächen anzutreffen.<br />

Auf der anderen Seite zeigte<br />

das Messebild auch zahlreiche<br />

helle, pastellige Blau- und Grüntöne<br />

und insbesondere verschiedene<br />

Graunuancen bis hin zu Anthrazit.<br />

Einen eindeutigen Trend gab es allerdings<br />

nicht, jeder Aussteller verfolgte<br />

seinen eigenen Kurs. So<br />

stellte Pronorm eine Küche in<br />

Mattlack karminrot vor. Kettnaker<br />

setzte bei seinen Wohnmöbeln auf<br />

den Farbton „Camel“.<br />

Massives im Rampenlicht<br />

Nicht nur auf der LivingKitchen sah<br />

der Besucher zahlreiche Echtholzoberflächen,<br />

wie etwa dunkle<br />

Mooreiche bei Zeyko oder bei<br />

Next125 (Schüller) Lärche geräuchert<br />

und gebürstet. Durch das<br />

Fernbleiben einer Reihe von Anbietern<br />

von SB-Ware standen im<br />

Wohnbereich furnierte und massive<br />

Möbelprogramme ebenfalls<br />

stärker im Rampenlicht. Dazu kam,<br />

dass der Möbelhersteller Hülsta<br />

auf der Messe auf einem zweiten<br />

Offene Schubkastenregale, hier<br />

bei Nolte (oben) und Next125<br />

(unten), setzten in Küchen<br />

Design- und Materialakzente.<br />

Open drawer shelves, as here in<br />

Nolte (above) and Next125<br />

(below) kitchens, set design and<br />

material accents in kitchens.<br />

Photos: Barth, Next125<br />

Stand seine neue Marke „Hülsta<br />

solid“ vorstellte. Die von Martin<br />

Ballendat entworfende Massivholzkollektion<br />

mit charakteristisch<br />

abgerundeten Kanten wird in Eiche<br />

natur, hell und Nussbaum angeboten.<br />

Durch die Übernahme der Firma<br />

Loddenkemper durch die Firma<br />

Wiemann waren dort nicht nur teilmassive<br />

Schlafraummöbel, sondern<br />

auch vollmassive Modelle<br />

ausgestellt. Massives spielte auch<br />

auf dem Stand der Firma<br />

Wöstmann eine zentrale Rolle, insbesondere<br />

vor dem Hintergrund,<br />

dass das Unternehmen Anfang Januar<br />

2019 eine eigene Produktionsfirma<br />

gegründet hat, die Wöstmann<br />

Schmeing Möbelproduktion. Die<br />

Firma Schmeing Holztechnik in<br />

Ahaus war bereits Hauptlieferant,<br />

nun fertigen die 160 Mitarbeiter<br />

dort die massiven Möbel für den<br />

neuen Hauptgesellschafter.<br />

Bei den Massivholz-Programmen<br />

dominierte Eiche, gefolgt von Buche,<br />

die meist als Asteiche bzw.<br />

Kernbuche auftraten. Häufiger als<br />

in den Vorjahren wurde Eiche in der<br />

Ausführung weiß geölt gezeigt.<br />

Nur auf wenigen Ständen waren<br />

auch andere Holzarten anzutreffen.<br />

Wöstmann stellte neben massiven<br />

Wohnprogrammen in Wild- und<br />

Balkeneiche ein Schlafzimmer in<br />

Kernesche sowie in Erle aus. Bei<br />

Anrei war u.a. Zirbenholz zu sehen,<br />

Team 7 zeigte neben Kernbuche<br />

auch massiven Kirschbaum. Mit<br />

„V-Aura“ präsentierte Voglauer ein<br />

Wohn- und Dielenprogramm in einer<br />

schlichten und hellen Eiche, das<br />

sich jedoch durch einen schwarzen<br />

Lärchenblock mit gefrästen Kreuzlinien<br />

auszeichnet. Andere Anbieter<br />

Unsichtbare Scharniere: Beim<br />

Vitrinenschrank von Kettnaker<br />

ist das Türscharnier flächenbündig<br />

in der Seitenwand<br />

eingelassen.<br />

Invisible hinges: In the Kettnaker<br />

showcase cabinet, the door<br />

hinge is flush with the side wall.<br />

Photo: Barth<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 43


Fokus<br />

setzten mit markanten Hirnholzdetails<br />

handwerkliche Akzente. Der<br />

zweite Österreicher, die Firma<br />

Anrei, zeigte neben Asteiche u. a.<br />

sein Programm „Cava“ in Bergfichte<br />

schieferfarben lackiert sowie das<br />

Schlafzimmer „Leno“ in Zirbe weiß<br />

geölt. Massives Holz war vielfach<br />

auch in Kombination mit Fronten<br />

aus Stein oder Farbglas zu sehen.<br />

Elegante Handwerklichkeit<br />

Auch im Wohnbereich kamen Dickfurniere<br />

zum Einsatz, die geprägt<br />

waren und dadurch authentischen<br />

Altholzcharakter aufwiesen. Im<br />

Vergleich zu den Vorjahren zeigten<br />

sich die Furniere allerdings weniger<br />

rustikal und eher elegant. Bei<br />

Kettnaker waren Kommoden in Eiche<br />

hell zu sehen, die diagonal furniert<br />

waren und damit elegante<br />

Handwerklichkeit ausstrahlten.<br />

Hinsichtlich der Materialien folgten<br />

die unterschiedlichen Preissegmente<br />

den gleichen Trends; allerdings<br />

kamen bei den höherwertigen<br />

Programmen die echten Materialien<br />

zum Einsatz, während in den<br />

anderen Preislagen nur Materialanmutung<br />

geboten wurde, diese allerdings<br />

sehr authentisch. Höherwertige<br />

Modelle zeichneten sich<br />

zudem durch eine organische Linienführung<br />

aus oder verfügten über<br />

Bei Ballerina lassen sich<br />

Arbeitsbereiche in der Küche mit<br />

dem Einschubtürsystem<br />

„Eclipse“ von Salice verbergen.<br />

At Ballerina, work areas in the<br />

kitchen can be concealed with<br />

the “Eclipse” slide-in door<br />

system from Salice.<br />

Photo: Ballerina<br />

abgerundete bzw. sich verjüngende<br />

Kanten. Besonders filigran kam<br />

das Naturholzprogramm „Filigno“<br />

von Team 7 daher, dessen Korpus<br />

aus einer 12 mm dünnen Dreischichtplatte<br />

mit Hirnholzanleimern<br />

gefertigt ist.<br />

Unis dominierten<br />

Unter den Holznachbildungen hatte<br />

Eiche vor Nussbaum die Nase vorn.<br />

Die Rustikalität der Vorjahre schien<br />

etwas zurückgenommen, so dass<br />

auch elegantere und vor allem hellere<br />

Eichenachbildungen angeboten<br />

waren. Vereinzelt waren Nachbildungen<br />

von Esche und Lärche zu<br />

sehen. Zur sehr authentischen Optik<br />

kam eine entsprechende Haptik,<br />

da Melaminoberflächen sowie zum<br />

Teil auch Finishfolien mit einer fühlbaren<br />

Oberflächenstruktur versehen<br />

waren.<br />

Vielfach wurden mit Holz auch nur<br />

Akzente gesetzt, während andere<br />

Materialnachbildungen wie etwa<br />

Zement/Beton oder Stein/Marmornachbildungen<br />

deutlich öfter anzutreffen<br />

waren. Zugenommen hatten<br />

auch Nachbildungen von metallischen<br />

Oberflächen durch die<br />

Verwendung von Perlmutt oder<br />

Metallpartikeln.<br />

Einrichtung wird offener und<br />

transparenter<br />

Auffallend im Messeangebot war<br />

die starke Präsenz von offenen Regalen<br />

in der Küche und von Glasvitrinen<br />

im Wohnraum. Fast jeder<br />

Anbieter hatte in seine Küche ein<br />

wandgebundenes Regalsystem mit<br />

Metallstruktur integriert, dessen<br />

Böden oftmals passend zur Front<br />

aus dem gleichen Material gestaltet<br />

werden konnten. Ihren ersten Messeauftritt<br />

hatte die Neugründung<br />

„Volume K by Kesseböhmer“, die<br />

das Regalsystem „tRack“ präsentierte.<br />

Mit einer Metallstruktur und<br />

markantem „T-Konnektor“ als Verbinder,<br />

ist das Regal in Mattnickel,<br />

Schwarz oder Alpineweiß, in Kupfer<br />

Sunset oder Chromglanz erhältlich.<br />

Das Baukastensystem erlaubt auch<br />

Farbkombinationen bei Gerüst und<br />

Sandwichboden.<br />

Wohnmöbelanbieter wie Interlübke<br />

etwa hatten ihre Modellpalette<br />

nicht nur um Regale und Glasvitrinen<br />

mit Metallstrukturen erweitert,<br />

sondern ihre Möbel zusätzlich auf<br />

Noch mehr Komfort: Aus der<br />

Kleiderschrankschublade lässt<br />

sich ein TV-Gerät herausklappen.<br />

Even more comfort: A TV set can<br />

be folded out of the wardrobe<br />

drawer. Photos: Barth<br />

filigrane Metallbeine oder -kufen<br />

gestellt.<br />

Offene Schänke mit Auszügen<br />

Doch fanden die Besucher nicht nur<br />

offene Regalsysteme im Küchenangebot<br />

vor: Bei so manchem Hersteller,<br />

etwa Nolte-Küchen, waren<br />

auch Unterschrankregale mit Holzschubkästen<br />

zu sehen, deren<br />

Schubkastenfronten dekorative<br />

Farb- und Materialakzente setzten<br />

und die Optik der Küche auflockerten.<br />

Dass die Sache auch funktional genutzt<br />

werden kann, führte Ballerina-Küchen<br />

unter dem Namen<br />

„TakeAway“ vor. Der Auszug löst<br />

sich hier in zwei Teile auf, wobei das<br />

Stauraumelement herausnehmbar<br />

und darüber hinaus stapelbar ist.<br />

Im Grunde besteht diese Lösung<br />

aus einem Regal mit ausziehbaren<br />

Böden, auf denen Stauraumelemente<br />

platziert werden. Hinter den<br />

Türen verbargen die ausgestellten<br />

Küchen oftmals nur simple Innenauszüge<br />

anstelle von aufwändigen<br />

Apothekerschranklösungen oder<br />

ähnlichen Innenorganisationssystemen.<br />

Unsichtbare Scharniere<br />

Bei den Glasvitrinen trafen die Besucher<br />

meist auf eine Metallrahmenstruktur,<br />

deren Seiten ebenfalls<br />

aus Glas gestaltet waren und<br />

für eine erhöhte Transparenz im<br />

Raum sorgten. Für diesen Zweck<br />

wurden neuartige Scharniere verwendet,<br />

die das transparente Gesamtbild<br />

nicht störten, etwa bei der<br />

Firma Kettnaker, bei deren Vitrine<br />

lediglich zwei in der Korpusseite nahezu<br />

flächenbündig eingelassene<br />

Scharniere die Glasrahmentür trugen.<br />

Zusätzliche Farbausführungen<br />

bei Topfscharnieren tragen eben-<br />

Dank des Nonstop-Beschlags<br />

lässt sich bei Team 7 der<br />

„tema“-Tisch mit einem<br />

Handgriff um einen Meter<br />

verlängern.<br />

Thanks to the non-stop fitting,<br />

Team 7’s “tema” table can be<br />

extended by one metre in a<br />

single movement. Photo: Barth<br />

44 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19


Fokus<br />

Mit handwerklichen Details<br />

wurden bei Massivholzmöbeln<br />

wie hier bei Wöstmann Akzente<br />

gesetzt.<br />

With handcrafted details, as<br />

shown here at Wöstmann,<br />

accents were set for solid wood<br />

furniture.<br />

Photo: Barth<br />

falls dazu bei, dass die Scharniere<br />

besser mit dunklen Schrankinnenausführungen<br />

harmonieren.<br />

Neben den zuvor erwähnten Einschubtüren<br />

spielten bei den zahlreichen<br />

grifflosen Möbeln komfortable<br />

Öffnungslösungen weiterhin eine<br />

wichtige Rolle, zum Beispiel Pushto-open-Beschläge<br />

und solche, die<br />

zusätzlich ein sanftes Schließen der<br />

Türen und Schubkästen ermöglichen.<br />

Noch komfortabler<br />

Auf der diesjährigen imm cologne<br />

waren auch firmenindividuelle<br />

Komfortlösungen zu sehen, wie etwa<br />

bei Staud. Bei dem Schlafraummöbelproduzenten<br />

lässt sich ein<br />

LED-TV aus einer Schublade des<br />

Kleiderschranks ausklappen. Zweite<br />

Lösung ist ein Schiebetürschrank,<br />

bei dem der Bildschirm in<br />

die mittlere Tür integriert werden<br />

kann und selbst beim Verschieben<br />

der Türen noch funktioniert. Viel<br />

Komfort bietet auch ein spezieller<br />

Kulissenbeschlag, mit dem Team 7<br />

seinen rechteckigen Tisch „tema“<br />

ausgerüstet hat. Der ausgeklügelte<br />

Beschlag kam bislang beim runden<br />

Tisch „flaye“ zum Einsatz und kombiniert<br />

die Schiebe- mit einer Drehbewegung.<br />

Beim Ausziehen einer<br />

Platte wird automatisch und synchron<br />

die zweite Tischplatte mit<br />

ausgezogen, während die beiden<br />

Einlegeplatten des Kulissentisches<br />

automatisch ausklappen und ihn<br />

um einen Meter auf 3,50 Meter<br />

verlängern. Das Einschieben erfolgt<br />

genauso leicht und gedämpft.<br />

Bei dem patentierten Nonstop-Beschlag<br />

macht der Benutzer beim<br />

Ausziehen und beim Einschieben<br />

immer nur zwei Bewegungen,<br />

nämlich ziehen und anschließend<br />

schieben.<br />

Mit Hilfe von LED-Licht werden<br />

beim Programm „V-Aura“ von<br />

Voglauer die Kreuzlinien des<br />

Lärchenblocks akzentuiert.<br />

LED light is used to accentuate<br />

the cross lines of the larch block<br />

in Voglauer’s “V-Aura” range.<br />

Photo: Barth<br />

Licht als Dekoration<br />

und Funktion<br />

In den ausgestellten Möbelprogrammen<br />

spielte Licht eine multifunktionale<br />

Rolle. Dabei stand nicht<br />

nur die reine Funktion im Vordergrund,<br />

sondern auch die Wirkung,<br />

die sich mit modernen LED-Einbauleuchten<br />

erzielen lässt.<br />

Beim Programm „V-Aura“ von Voglauer<br />

werden die Fräsungen der<br />

markanten Kreuzlinien im Lärchenholz<br />

mit Licht noch eindrucksvoller<br />

in Szene gesetzt. Beim Programm<br />

“Fonis“ von Hülsta ist Licht in die<br />

dekorativen Metallgestelle integriert<br />

und beleuchte das Möbel damit<br />

von vorne. Die T-förmigen Gestelle<br />

sind optisch in das Möbel integriert<br />

und durchtrennen die<br />

Abdeckplatte stilvoll.<br />

Kettnaker hat in die Korpusseite<br />

seiner Glasvitrinen ein Lichtband<br />

flächenbündig eingelassen, das die<br />

Funktion mit einem stimmungsvollen<br />

Lichteffekt vereint. Eine neuartige,<br />

filigrane Pendelleuchte von<br />

Elektra aus Aluminium mit einem<br />

Durchmesser von 6 mm hat bei<br />

Nolte-Expressküchen dagegen eine<br />

klare Mission: An Stahlseilen<br />

von der Decke hängend, sorgt sie<br />

bei in die Kochfläche eingebauten<br />

Muldenlüftern für das notwendige<br />

Licht von oben, das bislang in der<br />

Dunstesse integriert war.<br />

Richard Barth<br />

Comfort and variety of materials<br />

Together with LivingKitchen, the<br />

imm cologne (14 – 20 January 2019)<br />

offered a look at the range of over<br />

1,355 furniture and kitchen producers<br />

from all over the world. Kitchen<br />

manufacturers are only present at<br />

the Cologne trade fair event every<br />

other year. This year, LivingKitchen<br />

presented a total of 217 suppliers,<br />

including numerous exhibitors of<br />

built-in appliances and kitchen<br />

accessories. The kitchen furniture<br />

range was characterised by a variety<br />

of materials. The strong presence<br />

of real wood fronts, in particular<br />

veneers, was striking. In<br />

some cases thick veneers were<br />

used, which were additionally embossed<br />

and thus had an authentic<br />

old wood character. In addition, lacquered<br />

fronts were used, this time<br />

with a matt surface. With their velvety<br />

soft haptics, they resembled<br />

the laminate surfaces with anti-fingerprint<br />

effect, such as the laminate<br />

surface “Fenix”. Metallic surfaces<br />

also appeared on kitchen<br />

fronts. In addition to the new<br />

“Fenix FRS” laminate with its metallic<br />

surface, kitchen and home<br />

furniture manufacturers also processed<br />

real aluminum surfaces<br />

and lacquer laminates with a metallic<br />

look on the fronts. In the living<br />

area, the solid wood ranges were<br />

dominated by oak and beech, often<br />

found as knotty oak or beech heartwood,<br />

respectively. Solid wood<br />

was often combined with stone or<br />

coloured glass fronts. Among the<br />

wood reproductions, oak was<br />

ahead of walnut. The rusticity<br />

seemed to be somewhat reduced,<br />

the colours were brighter. The authentic<br />

look was enhanced by a<br />

corresponding haptic, as melamine<br />

surfaces and some finish<br />

foils were provided with a tactile<br />

surface structure that was synchronous<br />

to the pores. While wood<br />

was often only used to set accents,<br />

other material reproductions<br />

such as cement/concrete and<br />

stone/marble came more into the<br />

limelight. Black was also conspicuous<br />

in the kitchen and living area.<br />

Open metal shelves in the kitchen<br />

and glass showcases in the living<br />

room provided increased transparency<br />

in the room. New fittings included<br />

slide-in door systems in<br />

which the doors can be pulled out<br />

from the side of the corpus. In this<br />

way, work areas in the kitchen can<br />

be concealed, which helps to integrate<br />

the kitchen into the living<br />

area. In addition, convenient opening<br />

solutions such as push-to-open<br />

fittings and those that also allow<br />

the doors and drawers to be closed<br />

gently played an important role in<br />

the numerous handleless units.<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 45


Fokus<br />

Der digitale Wandel ist in der<br />

Baubranche angekommen<br />

Die Messe Bau bleibt die wichtigste Leistungsschau der Bauwirtschaft: Auf einer Fläche von 200.000 Quadrat<br />

metern zeigten im Januar 2.250 Aussteller (2017: 2.120) aus 45 Ländern ihre Produkte und Lösungen<br />

den rund 250.000 Besuchern. Annähernd jeder vierte Besucher kam dabei aus dem Bereich Architektur,<br />

Ingenieur wesen und Planung.<br />

ebenfalls fast vollständig vertreten.<br />

Hier ein kleiner Überblick.<br />

Der Oberflächenspezialist Gentas<br />

präsentierte erstmals außerhalb<br />

der Türkei neue Farben und Designs,<br />

die das türkische Unternehmen<br />

gemeinsam mit dem Architekten<br />

Ozan Önal entwickelt hat. Dazu<br />

gehörten beispielsweise eine Serie<br />

mit „Granit Stone“ oder oxidiertes<br />

Aluminium.<br />

Laminam, Spezialist für die Herstellung<br />

von Keramikplatten, zeigte unter<br />

anderem fünf und zwölf Millimeter<br />

starke Keramiktafeln, die in<br />

einem Format bis zu 1,6 mal 3,2<br />

Meter für Möbelbau und Interieur<br />

geeignet sind. Sie können für Küchenarbeitsplatten,<br />

Waschtische<br />

oder als Verkleidung von Türen ein-<br />

Die wohl wichtigste Erkenntnis ist:<br />

Die Digitalisierung nimmt weiter<br />

Fahrt auf. Das starke Besucherinteresse<br />

in den Bereichen Gebäudeautomation<br />

sowie Bau-IT zeigt<br />

laut Messe München, dass der digitale<br />

Wandel endgültig in der Baubranche<br />

angekommen ist.<br />

Verknüpfung der Anwendungen<br />

Ein neuer Ausstellungsbereich sowie<br />

ein Leitthema der diesjährigen<br />

Bau waren Gebäudetechnologien<br />

und Licht in der Halle C2. Im Mittelpunkt<br />

standen neben der Verknüpfung<br />

verschiedener Anwendungen<br />

in Wohnung, Haus und Büro auch<br />

die unterschiedlichen Aspekte und<br />

Einflüsse von Beleuchtung auf die<br />

Architektur.<br />

Im Hinblick auf die zunehmende<br />

Bedeutung der Digitalisierung im<br />

Bauwesen hat die Messe München<br />

gemeinsam mit dem Bundesverband<br />

Bausoftware (BVBS) das neue<br />

46 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

Die Messe Bau lockte im Januar<br />

250.000 Besucher nach München.<br />

In January, the Bau trade fair<br />

drew 250,000 visitors to Munich.<br />

Photos: Messe München<br />

Messekonzept „digitalBAU“ vorgestellt.<br />

Die Messe wird erstmals<br />

vom 11. bis 13. Februar 2020 in Köln<br />

stattfinden.<br />

„Digital Village“<br />

Unter dem Motto „We connect, we<br />

maximize, we inspire” brachte das<br />

„Digital Village“ in der Halle C5<br />

erstmals digitale Initiativen der<br />

Bau-Industrie mit aktuellen Entwicklungen<br />

der Softwarebranche<br />

zusammen. Darüber hinaus erhielten<br />

Start-ups die Möglichkeit, ihre<br />

Business-Konzepte vorzustellen.<br />

Die Holzwerkstoffhersteller, Oberflächen-<br />

Türen- und Fußbodenproduzenten<br />

waren auf der Messe


Fokus<br />

gesetzt werden. Die recyclebaren<br />

Platten sind mit mehr als 30 Dekoren<br />

lieferbar, unter anderem in „fluidosolido<br />

blu“, „nero/bianco assoluto“,<br />

sowie in Marmor-, Stein- oder<br />

Holzoptik und mit Metallstruktur.<br />

Neu sind Dekore im japanischen<br />

Stil wie die stark strukturierte Oberfläche<br />

„kanka“ oder „kotan“.<br />

Von der Natur inspiriert<br />

Mehr Farben für Möbel-, Wandverkleidungen<br />

und Küchenarbeitsplatten<br />

stellte der spanische Hersteller<br />

von mineralischen Oberflächen Cosentino<br />

vor. Neu in diesem Bereich<br />

war die „Dekton Stonika“-Collection<br />

mit den vier Farbtönen „Arga“,<br />

„Bergen“, „Korso“ und „Olimpo“.<br />

Die Kollection ist von Natursteinen<br />

inspiriert.<br />

Pfleiderer präsentiert in München<br />

neue Oberflächentechnologien für<br />

den Innen- und erstmals auch für<br />

den Außenbereich. Auf über 300<br />

Quadratmetern stellte der Holzwerkstoffhersteller<br />

das komplette<br />

Produktsortiment vor. Im Fokus am<br />

Stand in Halle A2 stand der Kompaktschichtstoff<br />

„XTerior compact“<br />

für Außenanwendungen. Pfleiderer<br />

präsentierte seine gesamte Kollektion,<br />

aus mehr als 360 Dekoren, 21<br />

Strukturen und einer Vielzahl an Trägermaterialien.<br />

Im Mittelpunkt<br />

standen die funktionalen Oberflächen<br />

„XTreme“, „XTreme plus“,<br />

„PrimeBoard“ sowie „XTerior<br />

compact“.<br />

Kochinsel zeigt intensive<br />

Beanspruchung<br />

Am Messestand in Halle B5 simulierte<br />

Pfleiderer dazu anhand einer<br />

Kochinsel besonders intensive Beanspruchung,<br />

um das volle Potenzial<br />

seiner Technologien zu veranschaulichen.<br />

Das Material ist laut<br />

Pfleiderer optisch hochwertig und<br />

widerstandsfähig gegen äußere<br />

Einflüsse: Fingerabdrücke bleiben<br />

nicht haften und Fettspuren lassen<br />

sich einfach entfernen. Die Ausführung<br />

„XTreme plus“ punktet zudem<br />

mit hoher Abrieb- und Kratzfestigkeit<br />

selbst für stark beanspruchte,<br />

horizontale Anwendungen.<br />

Eine matte, reflexionsarme<br />

Struktur verleiht der Oberfläche eine<br />

warme, weiche, seidige Haptik.<br />

Erstmals war der Oberflächenspezialist<br />

Surteco unter diesem Namen<br />

auf der Messe mit Angeboten<br />

für die Türen- und Fußbodenindustrie.<br />

Neu war die „Folding edge“ für<br />

die Türenindustrie aus ABS, die<br />

auch mit Haptik lieferbar ist. Neue<br />

Dekore sind „Mankell Pine“ und<br />

„Esche Belarus“ jeweils mit Haptik<br />

sowie „Tiberino“ (Nussbaum) und<br />

„Ashton“. Bei den Fußböden zeigte<br />

der Oberflächenspezialist ein Dekor<br />

Eiche mit Synchronpore, sowie<br />

Oberflächen mit Beton- oder Keramikoptik.<br />

Online-Konfiguration<br />

von Möbeln<br />

Unter dem Motto „Smart solutions<br />

for you“ präsentierte Egger Neuheiten<br />

aus den drei Produktbereichen<br />

Möbel und Innenausbau, Fußboden<br />

sowie Bauprodukte. Erstmals<br />

zeigte der Holzwerkstoff-<br />

Pfleiderer stellte unter anderem<br />

die neuen Trend-Dekore<br />

„Industrial“ mit der „Coolness<br />

alter Industriebauten“ vor.<br />

Pfleiderer presented the new<br />

decor trend “Industrial” with the<br />

“Coolness of old industrial<br />

buildings”. Photos: Leonhard<br />

spezialist „Egger inside“: Der neue<br />

Service verbindet die Online-Konfiguration<br />

von Möbeln mit digitaler<br />

Vermarktung. Gleichzeitig bietet<br />

das „Rundum-Sorglos-Paket“ die<br />

Möglichkeit, auf Möbelfertigteile<br />

der Egger Partner zurückzugreifen.<br />

Ein weiteres neues Serviceangebot<br />

ist der „Egger Arbeitsplatten-<br />

Konfigurator“. Damit planen und realisieren<br />

Schreiner Arbeitsplatten<br />

sowie ergänzende Produkte effizient<br />

und einfach. Der Konfigurator<br />

ist intuitiv bedienbar und steht rund<br />

um die Uhr zur Verfügung.<br />

Der Holzwerkstoffhersteller zeigte<br />

außerdem seine aktuellen Fußbodenkollektionen<br />

„Egger Pro“ und<br />

„Egger Home“.<br />

Die aktuelle „Pro“-Kollektion gibt<br />

es in vier Dekoren, die sowohl als<br />

Laminat-, Comfort- und Design-Boden<br />

verfügbar sind. Vier unterschiedliche<br />

Farbstellungen der Waltham<br />

Eiche stehen zur Auswahl.<br />

Emissionen reduzieren<br />

Swiss Krono hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

die Emissionen von VOC und<br />

den Einsatz von Formaldehyd zu reduzieren.<br />

Der Holzwerkstoff-Hersteller<br />

präsentierte neue Produkte,<br />

von der Planung über das Bauen<br />

mit Holzwerkstoffen bis hin zum<br />

Gestalten von Wohn- und Lebensräumen.<br />

Die Web-Applikation „Swiss Krono<br />

Bauteil-Planer“ ist der digitale<br />

Nachfolger des erfolgreichen<br />

„Handbuchs Holzrahmenbau“: Verschiedene<br />

Filter, zum Beispiel Gebäudeklassen,<br />

aktuelle regionale<br />

Anforderungen, Objektart, Schall-<br />

Der Egger-Messestand bot einen<br />

besonderen Blickfang: Die<br />

rasterförmige Verkleidung aus<br />

„PerfectSense“-Platten erinnerte<br />

an eine Arena.<br />

The Egger stand exhibited a<br />

eye-catching product: a grid<br />

panelling made from “Perfect-<br />

Sense” panels that resembled<br />

the outside of an arena.<br />

und Brandschutzvorgaben, sollen<br />

schnell zum gesuchten Produkt<br />

führen.<br />

Das Unternehmen hat außerdem<br />

wasserresistente Laminatböden<br />

für Feuchträume entwickelt. Eine<br />

hochverdichtete Trägerplatte und<br />

das „Aqua Pearl“-Klicksystem, ein<br />

kraftschlüssiges Verriegelungssystem,<br />

bilden die Basis für die wasserresistenten<br />

Eigenschaften. Der<br />

Laminatboden ist laut Swiss Krono<br />

extrem wasserabweisend, widerstandsfähig<br />

gegen alle Arten von<br />

Flüssigkeiten und enorm belastbar<br />

(Nutzungsklasse 33, AC 5).<br />

Inspiriert durch Kalk und Metall<br />

Inspiriert durch markige Kalk-, Metall-<br />

und Textiloberflächen hat das<br />

Unternehmen eine neue Oberfläche<br />

für Möbelfronten und den Innenausbau<br />

entwickelt, die Wohnwelten<br />

in einen „Used-Look“<br />

taucht. „CamuStyle“ umfasst insgesamt<br />

zwölf Dekore in zwei<br />

Produktlinien „Metallized“ und<br />

„Fantasy“.<br />

Trespa zeigte seine Fassadenverkleidung<br />

„Meteon“. Die dekorativen<br />

Hochdruck-Schichtpressstoff platt en<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 47


Fokus<br />

Die „Dekton Stonika“-Kollection<br />

von Cosentino ist von Natursteinen<br />

inspiriert.<br />

The “Dekton Stonika” collection<br />

from Cosentino was inspired by<br />

natural stones.<br />

(HPL) werden mit einer integrierten<br />

Oberfläche mit der fir men eigenen<br />

„Electron Beam Curing“ (EBC)-<br />

Technologie hergestellt.<br />

Die Mischung von bis zu 70 Prozent<br />

natürlichen Fasern mit thermohärtenden<br />

Harzen, verpresst unter<br />

hohem Druck und hohen Temperaturen,<br />

liefert eine dichte Platte mit<br />

einem guten Stärke-/Gewichts verhältnis.<br />

Die Kollektion wurde um<br />

neue Dekore in den Serien „Focus“,<br />

„Lumen“, „Naturals“, „Wood“ und<br />

„Uni Colours“ erweitert.<br />

Trespa zeigte auf der Messe auch<br />

sein „Second Life“, mit dem Fassadenplatten<br />

nach Ende ihrer Lebensdauer<br />

als Gartenmöbel oder in vielen<br />

anderen Anwendungen wiederverwendet<br />

werden.<br />

Jetzt auch Fichte<br />

Pollmeier setzt ab sofort auch auf<br />

Fichte: Seit diesem Jahr bietet<br />

das Unternehmen Fichten-Furnierschichtholz<br />

(LVL) an. Dies ist nach<br />

Angaben des Unternehmens ein<br />

etablierter Werkstoff, der im Holzbau<br />

für viele Standardbauteile in<br />

nicht sichtbaren Bereichen genutzt<br />

wird. Buchen-Furnierschichtholz<br />

kommt hingegen vorwiegend für<br />

sichtbare Holzkonstruktionen und<br />

bei hoch belasteten Einzelbauteilen<br />

48 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

Laminam zeigte eine komplette<br />

Küche aus seinen Keramiktafeln.<br />

Laminam showed a kitchen<br />

made from ceramic slabs.<br />

zum Einsatz. Damit stehe Fichten-<br />

Furnierschichtholz nicht in Konkurrenz<br />

zu den „BauBuche“-Produkten.<br />

Pollmeier wird Fichten-Furnierschichtholz<br />

in verschiedenen<br />

Festigkeitsklassen sowohl als ausschließlich<br />

längslagiges Produkt als<br />

auch mit Querlagen anbieten.<br />

Selbstspannende Verbinder<br />

Lamello zeigte erstmals „Tenso<br />

P-10“. Der selbstspannende Verbinder<br />

zum Verleimen von dünnen<br />

Werkstoffen ergänzt das Sortiment<br />

des „Tenso P“. Die Verleimhilfe soll<br />

ohne Zwingen oder Korpuspressen<br />

auskommen. Sie wurde entwickelt<br />

für Gehrungen (45°) ab 15 mm Materialstärke<br />

oder stumpfe Verbindungen<br />

(90°) ab 12 mm Plattenstärke.<br />

Sie ist nach Unternehmensangaben<br />

ideal für Möbel, die<br />

verleimt ausgeliefert werden wie<br />

Badezimmermöbel, Sideboards,<br />

kleine Regale und andere.<br />

Remmers feiert in diesem Jahr sein<br />

70-jähriges Jubiläum. Für die Oberflächen<br />

von Möbeln, Böden und<br />

Küchen zeigte der Lack-Hersteller<br />

Beschichtungsoptionen aus einer<br />

Hand – unabhängig von der Applikationstechnologie.<br />

Dabei erfüllen<br />

die Holzfarben und Lacke laut dem<br />

Unternehmen höchste Anforderungen<br />

an Optik, Haptik, Design, Haltbarkeit<br />

und Alltagstauglichkeit. Das<br />

gelte auch für die langlebigen Sys-<br />

„Granit Stone“ ist eine der<br />

neuen Farben, die Gentas<br />

gemeinsam mit einem<br />

Architekten entwickelt hat.<br />

“Granit Stone” is one of<br />

the new colours that Gentas<br />

developed in collaboration<br />

with an architect.<br />

The digital revolution has reached the<br />

construction industry<br />

temlösungen zur handwerklichen<br />

beziehungsweise industriellen Beschichtung<br />

von Fenstern und Türen,<br />

die ökologisch unbedenklich, sicher<br />

und schnell zu verarbeiten seien.<br />

Die nächste Bau findet vom 11. bis<br />

16. Januar 2021 auf dem Gelände<br />

der Messe München statt. leo<br />

The Bau trade fair is still the most important exhibition for the construction<br />

industry: in January, 2,250 exhibitors from 45 countries showed<br />

their products and solutions to the 250,000 visitors in an exhibition<br />

space of 200,000 m 2 . The most important finding: digitalisation is continuing<br />

to pick up speed. Wood-based product manufacturers and surface,<br />

door and floor manufacturers were also almost fully represented at<br />

the fair. The next edition of Bau will take place from the 11 to 16 January<br />

2021 at Messe München.


Fokus<br />

Das Frankfurter Messe-Doppel aus<br />

Techtextil und Texprocess findet<br />

nur alle zwei Jahre statt und richtet<br />

sich mit seinem Angebot an verschiedene<br />

Industriesparten, zu<br />

denen neben dem Bauwesen<br />

die Medizin-, Automobil-, Bekleidungs-,<br />

Sport- und Einrichtungsindustrie<br />

zählen. Laut Angaben der<br />

Messe Frankfurt wird der Einrichtungsindustrie<br />

vom 14. bis 17. Mai<br />

2019 ein noch umfang reicheres Angebot<br />

an Materialien und Verarbeitungstechnologien<br />

geboten als auf<br />

der Vormesse im Jahr 2017.<br />

Auch erwartet die Besucher eine<br />

leicht geänderte Hallenaufteilung:<br />

Infolge von Baumaßnahmen ist die<br />

Halle 6 dieses Jahr nicht eingebunden,<br />

so dass sich beide Messen auf<br />

die Hallen 3 bis 5 des Frankfurter<br />

Messegeländes erstrecken.<br />

Größte Ausgabe<br />

In Bezug auf die Zahl der Aussteller<br />

ist die Techtextil mit rund 1.500<br />

Anbietern erneut die größere Veranstaltung.<br />

Rund 70 Prozent der<br />

Aussteller stammen aus dem Ausland.<br />

Auf der Texprocess werden<br />

voraussichtlich 310 Aussteller vertreten<br />

sein, hier wird es sich bei<br />

66 Prozent um ausländische Firmen<br />

handeln. Mit zusammen rund<br />

1.800 Ausstellern ist es laut Angaben<br />

der Messeleitung die größte<br />

Ausgabe seit Bestehen beider<br />

Messen. Erwartet werden ca.<br />

45.000 Fachbesucher.<br />

Die Aussteller der Texprocess zeigen<br />

im Mai das gesamte Spektrum<br />

für die Verarbeitung textiler und flexibler<br />

Materialien – vom Design<br />

über den Zuschnitt, das Cutting,<br />

Making, Trimming, den textilen<br />

Digitaldruck, die Veredelung und<br />

das Finishing bis hin zu Textillogistik<br />

und Textilrecycling. Einen umfassenden<br />

Überblick über das vielfältige<br />

Angebot an Funktionstextilien<br />

bietet die Techtextil. Für die Einrichtungsindustrie<br />

dürfte insbesondere<br />

das Ausstellungssegment<br />

„Hometech“ von Interesse sein.<br />

Dort sind dekorative und antimikrobielle<br />

Textilien, schallabsorbierende<br />

Elemente, smarte Textilien sowie<br />

Leichtbaumaterialien anzutreffen.<br />

Mit Blick auf die Open Spaces, also<br />

offene Büroarchitekturen, werden<br />

zahlreiche Aussteller beispielsweise<br />

textile Akustiklösungen mitbringen.<br />

Sandler etwa wird Schallisolationsvliese<br />

für den Einsatz in Stellund<br />

Bürotrennwänden zeigen. Der<br />

Einrichtungstextilien<br />

mit Funktion<br />

Rund 1.800 Aussteller werden Mitte Mai in Frankfurt die neusten Entwicklungen<br />

bei technischen Textilien und Verarbeitungstechnologien präsentieren. Techtextil<br />

und Texprocess bilden die gesamte textile Prozesskette ab und lassen die Besucher<br />

erstmals mit fünf Mikrofabriken Produktionsprozesse live miterleben.<br />

Das Messe-Duo findet dieses<br />

Mal in den Hallen 3 bis 5 statt.<br />

On this occasion, both fairs will<br />

be held in Hall 3 to 5.<br />

Photo: Messe Frankfurt<br />

Faserhersteller Trevira präsentiert<br />

spezielle UV-stabile, spinngefärbte<br />

Filamentgarne aus Trevira CS, da<br />

der Trend zum Outdoor-Komfort an<br />

Bedeutung gewinnt. Auch andere<br />

flammhemmende Fasern und Garne<br />

sowie Bezugsmaterialien sind<br />

auf der Messe anzutreffen.<br />

Furnishing textiles with function<br />

Wohnen in der Zukunft<br />

Eine Sonderausstellung widmet<br />

sich textilen Produkten und Lösungen<br />

für die zunehmende Urbanisierung.<br />

Zusammen mit „Creative<br />

#olland“, den Niederländischen<br />

Kreativwirtschaften, und dem<br />

Stijlinstituut Amsterdam hat die<br />

Messe leitung das Themenareal<br />

„Urban Living – City of the Future“<br />

dem Leben und Wohnen in der<br />

Stadt der Zukunft gewidmet.<br />

Zu den Hauptattraktionen zählen<br />

auch fünf Mikrofabriken, die einen<br />

Einblick in die voll vernetzte Textilverarbeitung<br />

bieten. Die „Digital<br />

Textile Micro Factory“ in Zusammenarbeit<br />

mit den Deutschen Instituten<br />

für Textil- und Faserforschung<br />

Denkendorf (DITF) präsentiert allein<br />

drei Produktionslinien. In der<br />

vierten „Smart Textiles Micro Factory“<br />

der RWTH Aachen, entsteht<br />

ein smartes Kissen, während die<br />

fünfte Microfactory unter Federführung<br />

von Ring Maschinenbau<br />

die Fertigung von Lederprodukten<br />

für den Automobilbau vorführt.<br />

Sandler stellt Schallisolationsvliese<br />

für den Einsatz in Stellund<br />

Bürotrennwänden aus.<br />

Sandler presents sound-absorbing<br />

fleeces for use in partition<br />

walls and office dividers.<br />

Photo: Sandler<br />

In Frankfurt, from 14 to 17 May, about 1,800 exhibitors will be presenting<br />

the latest developments in technical textiles and processing technologies.<br />

Some 45.000 trade visitors are expected. In terms of the number<br />

of exhibitors, Techtextil is once again the larger of the two events,<br />

with about 1,500 suppliers. The two trade fairs Techtextil and Texprocess<br />

reflect the entire textile processing chain live in action, with five<br />

“Micro-Factories”, permitting visitors to see various production processes<br />

for the first time. The special event “Urban Living - City of the Future”<br />

is dedicated to the theme of life and living in tomorrow´s cities.<br />

Expertenvorträge und Austauschmöglichkeiten<br />

zwischen Besuchern<br />

und Ausstellern bieten die beiden<br />

Vortragsareale in Halle 4.1. Hier<br />

wartet das Messe-Duo ebenfalls<br />

mit einer Neuerung auf: Aus dem<br />

Techtextil Symposium wird das<br />

Techtextil Forum, während das Texprocess<br />

Forum zum fünften Mal<br />

stattfindet.<br />

ba<br />

<strong>material+technik</strong> möbel 02|19 49


Personen & Termine<br />

Messe-Termine<br />

April 2019<br />

15.04.–17.04.19 Proposte, Cernobbio, IT<br />

23.04.–27.04.19 Evtéks, Istanbul, TR<br />

27.04.–30.04.19 Domotex Turkey,<br />

Gaziantep, TR<br />

May 2019<br />

09.05.–10.05.19 Architect@Work, Kortrijk, BE<br />

08.05.–10.05.19 küchenwohntrends,<br />

Salzburg, AT<br />

08.05.–10.05.19 Möbel Austria, Salzburg, AT<br />

15.05.–16.05.19 Architect@Work, Zurich, CH<br />

14.05.–17.05.19 Techtextil / Texprocess,<br />

Frankfurt a. M., DE<br />

19.05.–22.05.19 ICFF, New York, US<br />

22.05.–23.05.19 Architect@Work, Oslo, NO<br />

21.05.–24.05.19 interzum, Cologne, DE<br />

29.05.–30.05.19 Architect@Work, Madrid, ES<br />

27.05.–30.05.19 KBC Kitchen & Bath China,<br />

Shanghai, CN<br />

27.05.–31.05.19 Ligna, Hanover, DE<br />

Westag & Getalit:<br />

Finanzvorstand geht<br />

Finanzvorstand Christopher Stenzel<br />

(Foto) wird Westag & Getalit zum<br />

30. Juni 2019 verlassen und sich einer<br />

neuen beruflichen Herausforderung<br />

stellen. Ein Nachfolger ist<br />

noch nicht bekannt.<br />

Photo: Schwarze<br />

Pfleiderer: Vorstand verstärkt<br />

Der Holzwerkstoffhersteller Pfleiderer verstärkt seinen Vorstand.<br />

Frank Herrmann (Foto) wird ab 1. Mai 2019 als Chief<br />

Operating Officer (COO) zu Pfleiderer wechseln. Stefan Zinn,<br />

der seit Anfang des Jahres als Chief Commercial Officer<br />

(CCO) tätig ist, wird ebenfalls zum 1. Mai in den Vorstand berufen.<br />

Dirk Hardow, derzeit COO von Pfleiderer, hat sich aus<br />

persönlichen Gründen dazu entschieden, das Unternehmen<br />

zum 31. März 2019 zu verlassen. Photo: Pfleiderer<br />

(Alle Angaben ohne Gewähr/<br />

all information is subject to change)<br />

Impress: Neuer Technik-Geschäftsführer<br />

Geschäftsführerwechsel bei Impress: Michael Petschacher (Foto) ist<br />

seit April 2019 Geschäftsführer Technik der Impress-Gruppe. Der bisherige<br />

Geschäftsführer Andreas Dörfler ist Ende März auf eigenen<br />

Wunsch aus dem Unternehmen ausgeschieden. Photo: Impress<br />

Weinig: Mario Kordt verstärkt Vorstand<br />

Weinig hat seinen Vorstand wieder komplettiert: Nach der Berufung<br />

von Gregor Baumbusch zum Vorsitzenden des Vorstandes<br />

ab 1. Januar 2019 ernannte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung<br />

im März 2019 den 46-jährigen Mario Kordt (Foto) zum<br />

Vorstand Technik (CTO). <br />

Photo: Weinig<br />

50 <strong>material+technik</strong> möbel 02|19<br />

Alexander Böhler im Remmers-Vorstand<br />

Alexander Böhler (Foto) erweitert seit 1. Februar 2019 den Vorstand<br />

der Remmers Gruppe AG sowie die Geschäftsführung der Töchter.<br />

Der 51-Jährige hat die Bereiche F&E, Produktion, Logistik und Einkauf<br />

übernommen. Bei der Remmers Baustofftechnik Produktions<br />

GmbH nimmt er den Platz von Dirk Sieverding, Vorstandsvorsitzender<br />

der Remmers Gruppe AG, ein. <br />

Photo: Remmers<br />

Hettich: Catherine Courcel neue Geschäftsführerin<br />

Veränderungen in der Geschäftsführung der Hettich Marketing<br />

und Vertriebs GmbH & Co. KG: Peter Kuppen hat sich nach 32<br />

Jahren bei Hettich Ende 2018 in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Außerdem wurde zum 1. Januar Catherine Courcel (Foto) neu<br />

zur Geschäftsführerin berufen. Sie verantwortet die Länder Kanada,<br />

Australien, Neuseeland, Japan, Korea, Großbritannien<br />

und die Türkei. <br />

Photo: Hettich<br />

Pfleiderer: The Management<br />

Board has been strengthened –<br />

Frank Herrmann will change roles to<br />

become chief operating officer<br />

(COO) of Pfleiderer from May 2019.<br />

Stefan Zinn (CCO) will be appointed<br />

to the board. Dirk Hardow has decided<br />

to leave the company for personal<br />

reasons.<br />

Westag & Getalit: CFO is leaving –<br />

CFO Christopher Stenzel will leave<br />

Westag & Getalit on June 2019.<br />

Impress: New technical director –<br />

Since April, Michael Petschacher has<br />

been the technical director for the<br />

Impress group, Andreas Dörfler left<br />

the company at his own request.<br />

Alexander Böhler joins the Remmers<br />

Management Board – From<br />

February 2019, Alexander Böhler has<br />

been part of the Management Board<br />

of the Remmers Group AG and the<br />

managing director of the subsidiary<br />

companies.<br />

Weinig: Mario Kordt adds to the<br />

Management Board – The Weinig<br />

supervisory board named Mario<br />

Kordt as the person that would take<br />

his place as CTO in March 2019.<br />

Hettich: Catherine Courcel new<br />

managing director – Peter Kuppen<br />

left Hettich to start his retirement,<br />

Catherine Courcel took up her new<br />

position as managing director.


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