14.12.2022 Aufrufe

mt_07.2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FACHMAGAZIN FÜR DIE KASTEN–, KÜCHEN–, BÜRO– UND SITZMÖBEL–FERTIGUNG SOWIE DEN INNENAUSBAU · WWW.MATERIAL-TECHNIK.DE · 30835<br />

07 22<br />

Wohn- und<br />

Küchenmöbel:<br />

Nachhaltige Materialien<br />

halten Einzug<br />

Fertigungstechnik:<br />

Vernetzung macht<br />

Prozesse transparenter<br />

Sitzmöbelbezüge:<br />

Dank Automatisierung<br />

effizienter produzieren


Das material + technik-Team bedankt sich für<br />

die Zusammenarbeit und für Ihr Vertrauen.<br />

Mit Ihrer Buchung bei uns sichern Sie sich<br />

Ihren Erfolg auch im nächsten Jahr!


Partner der Möbelindustrie<br />

Rollen und Gleiter<br />

Hier könnte Ihre Kleinanzeige stehen!<br />

Buchen Sie unter<br />

kunze@ritthammer-verlag.de<br />

oder unter Telefon +49 (0) 911 95578-84.<br />

Die nächste Ausgabe von<br />

material+technik möbel<br />

erscheint am<br />

15. Februar 2023<br />

Sintertechnik<br />

Präzisionswerkzeuge für die<br />

Holz- und Kunststoffbearbeitung<br />

SINTERING YOUR IDEAS<br />

FUNCTIONAL FURNITURE<br />

COMPONENTS<br />

www.simon-sinterlutions.de<br />

Dekorpapiere bedruckt<br />

Web: www.ake.de<br />

E-Mail: info@ake.de<br />

Softwarelösungen<br />

impress surfaces gmbh<br />

Postfach 100530 | Dorfstrasse 2<br />

D-63741 Aschaffenburg | Telefon +49.6021.40 60<br />

Fax +49.6021.40 62 95 | info@impress.biz | www.impress.biz<br />

www.leuco.com<br />

20201104_Neugestaltung_Logoanzeige_RZ.indd 1 05.11.20 08:46<br />

MEDIADATEN<br />

2023<br />

Scannen, lesen &<br />

individuell beraten lassen!<br />

Ansprechpartnerin: Birgit Kunze, kunze@ritthammer-verlag.de<br />

Inserentenverzeichnis material+technik möbel 07| 22<br />

AKE Knebel GmbH & Co KG, Balingen3. Umschlagseite<br />

bullmer GmbH, Mehrstetten Titel, Seite 31<br />

Hesse GmbH & Co.KG, Hamm Seite 23<br />

Hettich Marketing- und Vertriebs GmbH & Co.KG, Vlotho Seite 19<br />

iFurn GmbH, Herford Seite 3<br />

KRONOSPAN GmbH, Steinheim-Sandebeck Seite .5<br />

LEUCO Ledermann GmbH & Co.KG, Horb am Neckar 3. Umschlagseite<br />

Paul OTT GmbH, A-Lambach 4. Umschlagseite<br />

SIMON Sinterlutions GmbH & Co .KG, Aichalden3. Umschlagseite<br />

20-20 Technologies GmbH, Osnabrück3. Umschlagseite<br />

Wagner System GmbH, Lahr3. Umschlagseite<br />

material+technik möbel 07|22 35


Bleiben Sie mit<br />

uns in Kontakt!


Kein Happy-End<br />

für die Branche<br />

Anzeige/Advertisement<br />

iFurn<br />

Composer<br />

Richard Barth, Chefredakteur/<br />

Editor-in-chief. Photo: Richter<br />

Nach dem erfreulichen und vielversprechenden Jahresauftakt<br />

nim<strong>mt</strong> das Jahr 2022 ein moderates Ende.<br />

Von einem Happy-End kann keine Rede sein. War die<br />

Einrichtungsbranche zu Beginn noch optimistisch<br />

gestim<strong>mt</strong> in das neue Jahr gestartet, so haben die<br />

vergangenen Monate eher Katerstimmung ausgelöst.<br />

Anders als bei Corona hat der russische Angriffskrieg<br />

gegen die Ukraine nicht nur eine weiterhin problematische<br />

Versorgungs- und Beschaffungslage, sondern<br />

angesichts drastisch gestiegener Lebenshaltungskosten<br />

nun auch einen deutlichen Rückgang der Kaufbereitschaft<br />

bei den Konsumenten zur Folge.<br />

Zwar kann von einer Rezession noch keine Rede sein,<br />

abgewendet ist sie in den Augen der Wirtschaftsexperten<br />

noch nicht. Denn für das Jahr 2023 prognostizieren<br />

die Institute einen leichten Rückgang des Bruttosozialprodukts.<br />

Im laufenden Jahr wird die reale<br />

Wirtschaftsleistung in Deutschland wohl noch um 1,4<br />

bis 1,5 Prozent über dem Vorjahr liegen. Zu Jahresbeginn<br />

waren die Experten noch von mehr als 3 Prozent<br />

Wachstum ausgegangen. Vor allem die Konsumbereitschaft<br />

ist merklich abgestürzt. Wie das GfK-Institut<br />

jüngst informierte, lag sie im November um 28,3<br />

Punkte unter dem Vorjahresmonat.<br />

Nachdem die Einrichtungsbranche recht gut die<br />

Corona-Krise überstanden hatte, zählt sie nun zu den<br />

am meisten gebeutelten Branchen. Wenn die Preise<br />

für Energie und Lebensmittel rasant steigen, dann<br />

schrumpft das frei verfügbare Einkommen und damit<br />

die Anschaffungsneigung für langfristige Güter, wie<br />

es Möbel oder Autos nunmal sind. Auch der Wohnungsbau<br />

ist kein Konjunkturmotor mehr. Angesichts<br />

steigender Bauzinsen und gestiegener Baukosten<br />

hagelt es hier an Stornierungen. Allein im September<br />

war die Zahl der Baugenehmigungen um über 9 Prozent<br />

geschrumpft, aufgelaufen waren es 3,7 Prozent<br />

weniger als im Vorjahreszeitraum.<br />

Dass die Einrichtungsbranche und ihre Zulieferer ihren<br />

Kopf dennoch nicht in den Sand stecken und weiter an<br />

Innovationen arbeiten, beweist das Walking Interview,<br />

das material+technik möbel mit Maik Fischer,<br />

Director der interzum, im Oktober auf der Orgatec<br />

unternommen hat. Auf der Kölner Büromöbelmesse<br />

wurden wegweisende Branchen- und Materialtrends<br />

ausgemacht, die auf der interzum 2023 zu den Top-<br />

Themen zählen werden und nach der vierjährigen<br />

Corona-bedingten Pause die internationale Einrichtungswelt<br />

wieder nach Köln führt.<br />

No happy ending for the industry<br />

After the pleasing and promising start to the year,<br />

2022 is coming to a moderate end. There is certainly<br />

no chance of a happy ending. While the furnishing<br />

industry started the new year with some optimism,<br />

the past few months have been rather gloomy. In<br />

contrast to Covid, the Russian war of aggression<br />

against Ukraine has not only resulted in a continuing<br />

problematic supply and procurement situation, but in<br />

view of the drastically increased cost of living, it has<br />

now also led to a significant decline consumer<br />

spending.<br />

Although there is no talk of a recession yet, it has not<br />

yet been averted in the eyes of economic experts.<br />

This assumption is further confirmed by the fact that<br />

institutes are forecasting a slight decline in gross<br />

national product for 2023. In the current year, real<br />

economic output in Germany will probably still be 1.4<br />

to 1.5 per cent above the previous year. At the<br />

beginning of the year, experts were still expecting<br />

growth of more than 3 per cent. Consumer spending,<br />

in particular, has plummeted since then. As the GfK<br />

Institute recently reported for the month of November,<br />

it was 28.3 points below the same month last year.<br />

Having weathered the coronavirus crisis quite well,<br />

the furnishing industry is now one of the sectors<br />

taking the biggest beating. When prices for energy<br />

and food rise rapidly, disposable income shrinks and<br />

with it the propensity to buy long-term goods such as<br />

furniture or cars. Housing construction is also no<br />

longer an economic driver. In view of rising interest<br />

rates for construction and increased building costs,<br />

cancellations are hailing down in this sector. In<br />

September alone, the number of new building<br />

permits had shrunk by more than 9 per cent, accumulated<br />

3.7 per cent less than in the same period last<br />

year.<br />

The fact that the furnishing industry and its suppliers<br />

are nevertheless not burying their heads in the sand<br />

and continuing to work on innovations is proven by<br />

the walking interview that material+technik möbel<br />

conducted with Maik Fischer, Director of interzum, at<br />

Orgatec in October. At the Cologne office furniture<br />

fair, groundbreaking industry and material trends<br />

were identified that will be among the top themes at<br />

interzum 2023, bringing the international furnishing<br />

world back to Cologne after the four-year break due to<br />

the pandemic.<br />

Einfacher Aufruf über<br />

Web-Browser<br />

Auswahl bezogen auf<br />

Konstruktion<br />

Dynamische Verknüpfung<br />

von Daten<br />

Download in über<br />

30 CAD-Formate<br />

Halle 1 - Stand C30<br />

www.ifurn.net<br />

material+technik möbel 07|22 3


Inhalt<br />

Titel: Bullmer<br />

Seite 31<br />

Kasten- und Küchenmöbel<br />

Seiten 5–21<br />

Maschinen und Verfahren<br />

Seiten 22–30<br />

Sitzmöbel<br />

Seiten 31–34<br />

Zum Titelbild: Der „Procut<br />

Genesis“ von Bullmer ermöglicht<br />

einen Mehr lagenzuschnitt von<br />

Polster- und Schaumstoffen und<br />

bietet hohe Effizienz in unterschiedlichen<br />

Industriezweigen.<br />

.<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

Impressum 30<br />

Partner der Möbelindustrie35<br />

Inserentenverzeichnis 35<br />

Personen 34<br />

Macher & Märkte<br />

„Die interzum greift Top-<br />

Branchenthemen auf“ 6–9<br />

Fokus<br />

Ott mit neuem<br />

Showroom 5<br />

Flexible Möbel für agile<br />

Arbeitsbereiche10–11<br />

Sicam traf auf internationales<br />

Besucherinteresse12–13<br />

Filigrane Designs und<br />

viel Komfort 14–15<br />

Mehr Aussteller und<br />

breitere<br />

Oberflächenpalette 16–18<br />

Produkte & Konzepte<br />

Nachhaltige<br />

Besteckeinsätze 19<br />

Flexible Lösungen mit<br />

Bestseller-Potenzial 20<br />

Nachhaltige Alternative<br />

zu lösemittelhaltigen Lacken 21<br />

Fokus<br />

Technologie-Lösungen für kleine<br />

und große Betriebe 22–23<br />

Xylexpo mit Fokus<br />

auf Inlandsmarkt 24–27<br />

Maßgeschneiderte<br />

Maschinenschau statt<br />

Messeauftritt28–29<br />

Produkte & Konzepte<br />

Korpusverbinder mit<br />

hoher Spannkraft 29<br />

Türen nachhaltig und<br />

effizient lackieren 30<br />

Wir freuen uns,<br />

Sie im Jahr 2023 wieder<br />

persönlich auf einer<br />

Messe wiederzusehen<br />

und wünschen allen<br />

unseren Lesern ein frohes<br />

Weihnachtsfest und<br />

einen guten Rutsch ins<br />

Neue Jahr!<br />

Fokus<br />

Komplette Prozesskette<br />

aus einer Hand 31<br />

Automatisierung für<br />

höhere Fertigungseffizienz 32-33<br />

Produkte & Konzepte<br />

Übersichtliche Planung 33<br />

4<br />

material+technik möbel 07|22


Fokus<br />

Ott mit neuem<br />

Showroom<br />

Der Maschinenbauer Ott aus<br />

Lambach/Österreich feierte im<br />

Oktober nicht nur das 30jährige<br />

Bestehen seines Werkes 2, sondern<br />

stellte bei dieser Gelegenheit auch<br />

die vergrößerten Produktions- und<br />

Parkflächen vor. Das Unternehmen,<br />

das als Premiumanbieter im Bereich<br />

Kantenanleimmaschinen gilt, lud zu<br />

diesem Ereignis auch Kunden und<br />

Partnerfirmen ein.<br />

„Mehr Platz bei der Umsetzung von<br />

Großanlagen und eine schöne Ausstellungsfläche,<br />

das war uns schon<br />

länger ein Anliegen“, erklärt Beatrix<br />

Brunner, die Geschäftsführerin von<br />

Ott. Im neuen Showroom mit eigenem<br />

Eingang konnten sich die Fachbesucher<br />

nicht nur über die Ott-<br />

Bekantungszentren sondern auch<br />

über die Aufteilanlage „fh4“ von<br />

Schelling sowie über das CNC-Bearbeitungszentrum<br />

„Protec“ von Gannomat<br />

informieren. Weitere Mitaussteller<br />

wie etwa Leitz, RSO Group,<br />

CAD+T, Hranipex, Riepe sowie weitere<br />

Unternehmen rundeten das<br />

Angebot ab.<br />

Der neue Showroom (siehe Foto)<br />

wird künftig als Dauerausstellung<br />

für Kundentermine und Schul-<br />

Schwerpunkttage genutzt. Fachschulen<br />

und Kunden können indivi-<br />

duelle Termine vereinbaren, um<br />

einen Überblick über die Produkte<br />

sowie einen Einblick in die Entstehung<br />

der Maschinen bei Ott zu<br />

erhalten. Die sehr hohe Fertigungstiefe<br />

und der Umstand, dass<br />

die komplette Konzeption, Weiterentwicklung<br />

und Produktion am Firmensitz<br />

in Lambach erfolgt, machen<br />

die Kombination aus Serienfertigung<br />

und Sondermaschinenbau<br />

möglich.<br />

Seit kurzem ist Ott auch im Bereich<br />

Türenmaschinen tätig und entwickelt<br />

im Rahmen der „DoorEdition“<br />

Photo: Ott<br />

gemeinsam mit den Kunden maßgeschneiderte<br />

Lösungen, die nicht<br />

nur das Kantenleimen selbst, sondern<br />

auch die komplette Logistik<br />

umfassen. <br />

ba<br />

Anzeige/Advertisement<br />

Global<br />

Collection<br />

3.0<br />

Opening of Ott’s new<br />

showroom<br />

In October, on the occasion of the<br />

30th anniversary of its Plant 2, the<br />

machine manufacturer Ott from<br />

Lambach/Austria celebrated the<br />

expansion of its production and<br />

parking areas together with its<br />

customers and partner companies.<br />

A new showroom was also<br />

built in the process, where, in<br />

addition to the Ott edgebanding<br />

centres, the “fh4” panel cutting<br />

cell of Schelling, the “Protec”<br />

CNC machining centre of Gannomat<br />

as well as products of partner<br />

companies were also on display<br />

at the event. In the future, the<br />

new showroom will be used as a<br />

permanent exhibition for customer<br />

appointments and specialtheme<br />

days of schools. Ott has<br />

also recently started offering customised<br />

solutions in the area of<br />

door production machines.<br />

Kronodesign ® App<br />

Neues Sortiment, Neue Dekore<br />

und Neue Strukturen<br />

Grenzenlose Designmöglichkeiten,<br />

die Natürlichkeit in jedes Projekt bringen<br />

material+technik möbel 07|22 5


Macher & Märkte<br />

Barbara Bartelmess (Produktmanagement,<br />

Sedus)<br />

führt Maik Fischer (lks.) und<br />

Richard Barth (re.) das<br />

filigrane Design des „se:air“-<br />

Bürostuhls vor.<br />

Barbara Bartelmess (Product<br />

Management at Sedus)<br />

demonstrates the filigree<br />

design of the “se:air” office<br />

chair to Maik Fischer (l.) and<br />

Richard Barth (r.).<br />

»<br />

Die interzum greift<br />

Top-Branchenthemen auf<br />

«<br />

Die interzum in Köln ist alle zwei Jahre eine Fundgrube an inspirierenden Ideen für die Einrichtungsindustrie.<br />

Die auf dem Event vorgestellten Oberflächen und Beschläge verleihen Möbeln Mehrwert, denn sie<br />

entsprechen den Wünschen der Endkunden und bieten ihnen funktionellen Nutzen und Komfort im Alltag.<br />

Das ist bei Büromöbeln nicht anders, wo die Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren die Arbeitswelt<br />

verwandelt hat. Bei einem Walking Interview auf der Orgatec haben Maik Fischer (Director der interzum)<br />

und Richard Barth sich darüber informiert, wie Zulieferprodukte den Wandel mitgestalten.<br />

m+t: Beim Rundgang durch das<br />

Angebot der Orgatec fallen die<br />

zahlreichen nachhaltigen Materialien<br />

ins Auge. Das holländische<br />

Unternehmen Vepa will mit Recycling-Produkten<br />

die Welt besser<br />

gestalten. Herr De Kam, mit dem<br />

neuen Stuhl „Hemp“ verarbeiten<br />

Sie nicht nur einen nachwachsenden<br />

Rohstoff, sondern gleichzeitig<br />

auch ein Abfallprodukt der<br />

Industrie. Wie gelingt dieser<br />

Spagat?<br />

Gertjan De Kam: Unser Stuhl<br />

basiert zwar auf der Hanfpflanze,<br />

aber bei der Herstellung der Sitzschale<br />

kom<strong>mt</strong> nicht die Pflanze<br />

selbst, sondern ein bei der Produktion<br />

von Kosmetika anfallendes<br />

Abfallprodukt der Pflanze zum Einsatz.<br />

Aus diesen Faserresten<br />

werden Hanffasermatten hergestellt,<br />

die dann mit einem Bioharz als<br />

Bindemittel zu Sitzschalen verpresst<br />

werden. Zusammen mit unserem<br />

Partner Plantics erhielten wir hierfür<br />

nicht nur den Innovation Award, sondern<br />

unser nachhaltiger Werkstoff<br />

wurde auch zum Re newable Material<br />

of the Year 2021 gekürt. Denn<br />

nach seinem Lebenszyklus kann der<br />

Stuhl geschreddert und ohne Qualitätsverlust<br />

wieder in einen Stuhl verwandelt<br />

werden. Übrigens, präsentieren<br />

wir auf unserem Stand noch<br />

weitere kreislaufwirtschaftlich produzierte<br />

Möbelinnovationen. So<br />

zeigen wir die „Felt“-Stuhlserie,<br />

deren Sitzschale aus recyceltem<br />

Post-Consumer-PET-Flaschen gefertigt<br />

ist, und den „Blue Finn“-Stuhl,<br />

bei dem der Sitz aus recyceltem,<br />

chirurgischem Einweg-Verpackungsmaterial<br />

besteht, das wir aus acht<br />

Krankenhäusern in Holland erhalten.<br />

Auch dieser Stuhl ist am Lebensende<br />

zu 100 Prozent recycelbar.<br />

„Ich sehe in kreislauffähigen<br />

Werkstoffen<br />

Innovationspotenziale“<br />

Fischer: Ich sehe in diesen kreislauffähigen<br />

Werkstoffen Innovationspotenziale<br />

für die Einrichtungsindustrie.<br />

Nachdem 2017 und 2019<br />

Professor Dr. Sascha Peters mit<br />

seiner Agentur Haute Innovation<br />

auf der interzum bereits eine<br />

Reihe umweltfreundlicher Materialien<br />

vorgestellt hatte, setzt die<br />

interzum diese Zusammenarbeit<br />

2023 fort. Auf der kommenden<br />

Ausgabe wird der Materialexperte<br />

unter dem Titel „Sustainability<br />

Matters“ erneut wegweisende<br />

Materialinnovationen auf dem<br />

Trend Forum „Materials & Nature“<br />

in Halle 6 vorstellen. Mit der Sonderausstellung<br />

reagiert die interzum<br />

auf den zunehmenden Bedarf<br />

an nachhaltigen Materialien und<br />

unterstützt zugleich die Einrichtungsindustrie<br />

bei der Transformation<br />

in eine Circular Economy. Und<br />

das Erfreuliche dabei ist, dass die<br />

Besucher solche Werkstoffe auf<br />

der interzum auch wieder live erleben<br />

können!<br />

6<br />

material+technik möbel 07|22


Macher & Märkte<br />

m+t: Apropos Nachhaltigkeit:<br />

Wie groß die Spannbreite der<br />

Einsatzmöglichkeiten für nachhaltige<br />

Produkte ist, führt die<br />

Firma Recytex auf der Orgatec<br />

vor. Ihr Name ist Programm,<br />

denn sie setzt in Ihren Akustikprodukten<br />

auf Nachhaltigkeit<br />

sowie recycelbare PET-Fasern<br />

und löst dabei auch gleich ein<br />

wesentliches Problem in offenen<br />

Bürolandschaften: die Geräuschbeeinträchtigung.<br />

Herr Hausdorf,<br />

wie lassen sich Funktion, Nachhaltigkeit<br />

und Design harmonisch<br />

in ganzheitliche Raumlösungen<br />

integrieren?<br />

Ulrich Hausdorf: Die Pandemie<br />

hat den Wandel in den Bürolandschaften<br />

und vor allem wechselnden<br />

Arbeitsplatzbelegungen durch<br />

vermehrte Home-Office-Arbeit<br />

sowie desk sharing beschleunigt.<br />

Dazu kom<strong>mt</strong> die heutige Architektur<br />

mit dem Einsatz schallharter<br />

Materialien, die nicht nur in Bürogebäuden,<br />

sondern auch in Restaurants,<br />

öffentlichen Räumen den<br />

Lärmpegel merklich steigert. Akustisch<br />

wirksame Lösungen sind<br />

daher notwendig, doch sie müssen<br />

auch dem gestalterischen Anspruch<br />

der Büroeinrichtung entsprechen.<br />

Wir haben uns für die Produktion<br />

von hochwertigen Akustikprodukten<br />

aus Vlies entschieden. Mit<br />

Akustikwänden und Akustikbildern<br />

und nun auch mit der leuchtenden<br />

Akustiksäule stellt Recytex Planern<br />

und Architekten designorientierte<br />

und umweltfreundliche Lösungen<br />

zur Verfügung. Mit diesen können<br />

sie ganzheitliche Einrichtungen kreieren,<br />

ohne bei der Akustik einen<br />

Kompromiss in Sachen Design eingehen<br />

zu müssen. Da die Akustiksäule<br />

über Rollen verfügt, können<br />

Anwender Wohlbefinden und<br />

Lebensqualität in jeden Raum bringen.<br />

Fischer: Recytex stellte seine<br />

Komfortvliese und die daraus<br />

machbaren Produkte auf den vorangegangenen<br />

interzum-Ausgaben<br />

bereits vor und ergänzt damit das<br />

breite Angebot an Zulieferprodukten<br />

für die Büromöbelindustrie.<br />

Denn Planer und Architekten besuchen<br />

die interzum regelmäßig, um<br />

in Köln innovative und vor allem inspirierende<br />

Ideen zu entdecken..<br />

Neben den unzähligen Innovationen<br />

aus allen Segmenten können<br />

sich die Architekten sowohl über<br />

die akustischen Lösungen als auch<br />

über die wesentlichen Innovationen<br />

im Lichtbereich einen Überblick<br />

verschaffen.<br />

„Die Lichttechnik<br />

präsentiert sich konzentriert<br />

in einer Halle“<br />

m+t: Herr Fischer, Sie erwähnten<br />

gerade das Thema Licht und<br />

dessen wichtige Rolle in der<br />

Architektur. Bei der Firma Klöber<br />

hat Licht nun Einzug in den<br />

Sessel „Wooom“ gehalten. Herr<br />

Hindenberg, welche weitere<br />

Komfortfunktionen bietet der<br />

Ulrich Hausdorf (Mitte, Gebietsverkauf Recytex) erläutert die Vorteile<br />

akustisch wirksamer Leuchtsäulen in offenen Büroräumen.<br />

Ulrich Hausdorf (center, Area Sales at Recytex) explains the advantages<br />

of acoustically effective light columns in open office spaces.<br />

Auf dem Vepa-Stand informiert Gertjan de Kam (lks., Design &<br />

Development Manager Vepa) die Herstellung eines Stuhles aus<br />

Hanffaserresten.<br />

At Vepa, Gertjan de Kam (left, Design & Development Manager of<br />

Vepa) explains the manufacture of a chair from residual hemp<br />

fibres.<br />

Photos: Koelnmesse<br />

neue Loungesessel und weshalb<br />

entspricht er damit dem Zeitgeist?<br />

Dirk Hindenberg: Unser Sessel ist<br />

ein Paradebeispiel für die „Entgrenzung“<br />

von Büro und Wohnraum.<br />

Beim Megatrend „New Work“<br />

geht es darum, das Büro zu einem<br />

attraktiven Ort der Kommunikation,<br />

aber auch des Rückzugs für Mitarbeiter<br />

zu machen. Da spielt die<br />

Wohnlichkeit eine große Rolle. Erst<br />

wenn man den Sessel „besitzt“<br />

lassen sich die vielfältigen Komfortfunktionen<br />

von „Wooom“ genießen.<br />

Denn er kann nicht nur mit<br />

einer integrierten LED-Leuchte<br />

ausgestattet werden, sondern<br />

auch mit einer Massage- und Heizfunktion.<br />

Das Ganze lässt sich über<br />

das Smartphone problemlos steuern.<br />

So ist Heizfunktion für Sitz und<br />

Rücken einstellbar und auch die<br />

3-Zonen Massagefunktion kann in<br />

der Intensität separat und stufenlos<br />

angepasst werden. Durch die<br />

Sitzschale aus Formvlies, die bis zu<br />

60 Prozent aus recycelter Polyesterfaser<br />

besteht, und die Tatsache,<br />

dass das Vlies am Ende zu 100 Prozent<br />

recycelbar ist, punktet der<br />

Sessel auch mit seinen nachhaltigen<br />

Aspekten. „Wooom“ ist also<br />

ein Komfortsessel, der im Büro und<br />

im Wohnraum seinen Platz haben<br />

kann.<br />

Fischer: Nahezu alle führenden<br />

Lichtspezialisten stellen regelmäßig<br />

auf der interzum aus und nutzten<br />

die Weltleitmesse als Bühne<br />

für ihre Innovationen. Auf der kommenden<br />

Ausgabe machen wir die<br />

Halle 10.2 zur Lichtarena, denn ein<br />

Großteil der Lichttechnik-Aussteller<br />

wird hier ausstellen. Interessenten<br />

können sich dort somit noch besser<br />

und in kürzerer Zeit über das weltweite<br />

Angebot informieren. Mit<br />

ihren drei Themenschwerpunkten<br />

„Function & Components“, „Materials<br />

& Nature“ sowie „Textile &<br />

Machinery“ ist die interzum ohnehin<br />

eine Messe der kurzen Wege.<br />

Da wir uns gerade auf der Orgatec<br />

befinden, möchte ich an dieser<br />

Stelle auch auf die neue Platzierung<br />

der Büromöbel-Komponentenanbieter<br />

hinweisen, die von der Halle<br />

5.1 in die Halle 4.2 umziehen. Dort<br />

werden die Industriebesucher auch<br />

2023 wieder komprimiert innovative<br />

Komponenten vorfinden, mit<br />

denen sie auf der Orgatec 2024<br />

erneut ein Feuerwerk an innovativen<br />

Ideen zünden können.<br />

„Die interzum zeigt<br />

Werkstoffe für hybride<br />

Möbel“<br />

m+t: Bleiben wir bei den Sitzmöbeln,<br />

die auf der Orgatec eine<br />

dominierende Rolle spielen.<br />

„New Work“ macht die Arbeit<br />

hybrider, agiler und individueller,<br />

was sich aber zugleich als<br />

Herausforderung für einen Bürodrehstuhl<br />

erweist. Er muss sich<br />

auf wechselnde Nutzer einstel-<br />

material+technik möbel 07|22 7


Macher & Märkte<br />

Wie Assmann sein Know-how bei Profi-Büromöbeln auch ins<br />

Home-Office bringt, erläutert Michael Vogel (Geschäftsführer,<br />

Assmann Digital).<br />

Michael Vogel (Managing Director of Assmann Home) explains, how<br />

Assmann also introduces its know-how in professional office<br />

furniture to the home office.<br />

len. Frau Bartelmess, mit „se:air“<br />

präsentiert Sedus erstmals einen<br />

komplett Membran bespannten<br />

Bürostuhl. Wie kam es zu dieser<br />

Entwicklung und welche Vorteile<br />

bietet diese Ausführung?<br />

Angela Bartelmess: Mit der Entwicklung<br />

von „se:air“ reagiert<br />

Sedus auf den Wandel im<br />

Arbeitsalltag. Bei vielen Unternehmen<br />

arbeiten die Mitarbeiter zeitweise<br />

im Homeoffice und kommen<br />

im Deutschlanddurchschnitt circa<br />

nur zwei bis drei Tage in der Woche<br />

ins Büro. Die Zeiten des fixen<br />

Arbeitsplatzes sind aus Flächeneffizienzgründen<br />

daher passé, heute<br />

können die Arbeitsplätze oftmals<br />

vorab gebucht werden und entsprechend<br />

flexibel müssen die<br />

Bürostühle konzipiert sein. Denn<br />

effizientes, non-territoriales Arbeiten<br />

schließt das individuelle Einstellen<br />

von Bürostühlen aus. Bei<br />

„se:air“ ermöglicht die patentierte<br />

Kinetic-Swing-Mechanik eine automatische<br />

Gewichtserkennung des<br />

Nutzers, ohne dass dieser darüber<br />

nachdenken oder selbst etwas einstellen<br />

muss. Die elastische Membranbespannung<br />

des Drehstuhls<br />

ermöglicht nicht nur ein filigranes<br />

Design, sondern gewährleistet<br />

auch eine hervorragende Luftzirkulation<br />

beim Sitzen. Das maßgeschneiderte<br />

Membrangestrick<br />

bietet durch optimale Härtegrade<br />

an Rückenlehnen und Sitz optimalen<br />

Halt und schmiegt sich an den<br />

Körper des Nutzers an. Auch in<br />

Sachen Umweltfreundlichkeit kann<br />

der Stuhl punkten: bei der Farbaus-<br />

8<br />

material+technik möbel 07|22<br />

führung Schwarz. Die schwarze<br />

Modellvariante besteht zu 50 Prozent<br />

aus Recyclat. Bei einem regionalen<br />

Hersteller wird die Membran<br />

passgenau in Form gestrickt, d. h.<br />

es gibt keinen Verschnitt oder Abfall<br />

in der Fertigung. Dies ist aktuell<br />

eines der ökologischsten Herstellungsverfahren<br />

am Markt. Der<br />

Stuhl wird ab Januar 2023 in zwei<br />

Farben – Schwarz und Purweiss –<br />

erhältlich sein.<br />

Fischer: Der „se:air“-Stuhl zeigt,<br />

dass innovative Materialkonzepte<br />

und Herstellungsprozesse für<br />

Unternehmen wie Sedus, deren<br />

Produkte „made in Germany“ sind,<br />

von großer Bedeutung sind. Nur so<br />

können die Unternehmen im globalen<br />

Wettbewerb auf Dauer punkten.<br />

Daher ist eine Weltleitmesse<br />

wie die interzum von so großer<br />

Bedeutung für die Aussteller und<br />

die Verarbeiter. Unsere Gespräche<br />

zeigen, dass auch die Aussteller im<br />

Angebotsschwerpunkt „Textile &<br />

Machinery“ die Präsenz-Ausgabe<br />

der interzum regelrecht herbeisehnen.<br />

Seit 2019 gab es keine vergleichbare<br />

Messe für die Polsterund<br />

Matratzenindustrie, auf der<br />

nicht nur Möbelleder und Funktionsstoffe,<br />

sondern auch Polsterund<br />

Matratzenkomponenten wie<br />

Federn, Schäume und Gurte live<br />

gezeigt werden konnten. Dazu<br />

kom<strong>mt</strong>, dass im Mai 2023 die Verarbeitungstechnologien<br />

ebenfalls<br />

an Bord sind und neue Automatisierungs-<br />

und Digitalisierungslösungen<br />

vorstellen. Wie wir bei Sedus<br />

gerade feststellen können, hat in<br />

der Bürostuhlindustrie puristisches<br />

Design als Antwort auf hybrides<br />

Arbeiten Einzug gehalten, weil die<br />

Stühle auch im Home-Office stylisch<br />

wirken. Hierfür sind modernste<br />

Materialien- und Fertigungslösungen<br />

erforderlich, mit denen sich der<br />

Verschnitt und damit die Kosten<br />

reduzieren lassen. Das alles ist im<br />

Mai 2023 auf der interzum zu<br />

sehen.<br />

„Die interzum gewährt<br />

stets auch einen Blick in<br />

die Zukunft“<br />

m+t: Auf der interzum ist im Polstersegment<br />

regelmäßig State-of-<br />

Art-Technologie zu sehen, doch<br />

bei einigen Ausstellern aus dem<br />

Beschlag- und Oberflächensegment<br />

wird auch ein Blick in die<br />

Zukunft gewährt. Mehrere Zulieferunternehmen<br />

haben sich nun<br />

auf der Orgatec an dem<br />

Zukunftsprojekt „Inspired Hybrid<br />

Office“ beteiligt und stellen, wie<br />

z. B. Hettich, innovative Bürolösungen<br />

zur Diskussion.<br />

Herr Rehage, welche Überlegungen<br />

standen bei Ihrem Projekt<br />

„room2gather“, welches Sie<br />

zusammen mit der Universität<br />

Weimar und der Münster School<br />

of Architecture realisiert haben,<br />

im Vordergrund?<br />

Daniel Rehage: Wir zeigen auf der<br />

Orgatec, wie aus einem Teammeeting<br />

im Handumdrehen ein Raum<br />

für eine Videokonferenz oder für<br />

konzentrierte Stilarbeit geschaffen<br />

werden kann, denn unsere Studie<br />

„room2gather“ hat buchstäblich<br />

den Dreh raus: Auf einer Sockelplatte,<br />

die über eine ausgeklügelte<br />

Kinematic verfügt, zeigen wir vier<br />

Bürokonfigurationen, die sich ohne<br />

viel Kraftaufwand mit nur einer<br />

Hand kollisionsfrei immer wieder<br />

neu anordnen lassen. Rechnerisch<br />

ergeben sich daraus 256 verschiedene<br />

Möglichkeiten der Positionierung<br />

und Anordnung und damit im<br />

dynamischen Büroalltag reichlich<br />

Spielraum für unterschiedlichste<br />

Szenarien der Einzel- und Teamarbeit.<br />

Das interessante dabei ist,<br />

dass die spezielle Kinematic der<br />

Studie auf dem kleinen<br />

„ComfortSpin“-Drehteller von Hettich<br />

aufbaut, der bereits in Kühlschränken<br />

und Vorratsschränken im<br />

Einsatz ist und hier für Ordnung<br />

sorgt. Er kann nicht nur um 360<br />

Grad gedreht werden, sondern<br />

fährt durch seine Drehbewegung<br />

sogar zum Teil aus dem Kühlschrank<br />

heraus.<br />

Fischer: Hettich, wie aber auch<br />

andere Beschlaghersteller haben in<br />

den vergangenen Jahren auf der<br />

interzum immer wieder Zukunftsvisionen<br />

vorgestellt, die für weltweites<br />

Aufsehen gesorgt haben. Viele<br />

dieser Projekte haben in den Folgejahren<br />

maßgeblich die Entwicklung<br />

von Möbeln befruchtet und neue<br />

Designs und Funktionen möglich<br />

gemacht. Auch Innovationen im<br />

Oberflächenbereich, die auf der<br />

interzum ihre Weltpremiere feierten,<br />

haben den Ruf als Fundgrube<br />

für neue Ideen gefestigt. Nir-<br />

Dirk Hindenberg (Marketingleiter, Klöber) lässt Maik Fischer die<br />

vielfältigen Komfortfunktionen des „Wooom“-Sessels erleben.<br />

Dirk Hindenberg (Marketing Manager of Klöber) lets Maik Fischer<br />

experience the wide variety of comfort functions of the “Wooom”<br />

armchair.


Macher & Märkte<br />

Daniel Rehage (Innovationsmanagement, Hettich) erläutert die<br />

„room2gather“-Studie, die bis zu 256 verschiedene Konfigurationen<br />

ermöglicht.<br />

Daniel Rehage (Innovation Management at Hettich) explains the<br />

“room2gather” study, which enables up to 256 different configurations.<br />

ganze Vielfalt an Oberflächenprodukten<br />

unter dem Themenschwerpunkt<br />

„Materials & Nature“ geboten.<br />

Angefangen bei den jüngsten<br />

Kreationen der Dekordrucker, die<br />

sich erstmals zusätzlich zur Halle 6<br />

auch in der neuen Messehalle 1<br />

sowie der Halle 5.2 präsentieren,<br />

bis hin zu dekorativen Möbelplatten<br />

und Echtholz-Furnieren, deren<br />

Anbieter künftig auch in den drei<br />

zuvor genannten Hallen anzutreffen<br />

sind. Schon jetzt steht fest,<br />

dass nahezu alle führenden Anbieter<br />

an Bord sein werden und den<br />

ca. 60.000 erwarteten Besuchern<br />

aus aller Welt ein umfassendes<br />

Angebot an authentischen Materialreproduktionen<br />

und funktionellen<br />

Oberflächenfeatures präsentieren<br />

werden. Denn unsere Aussteller<br />

sind fest davon überzeugt, dass<br />

innovative Möbeloberflächen ein<br />

Live-Erleben auf einer physischen<br />

Messe wie der interzum erfordern.<br />

Ergänzt und bereichert wird das<br />

haptische Erleben von Produkten<br />

durch ein neues Format des Wissentransfers:<br />

die „interzum Academy“.<br />

Hier präsentiert die Messe<br />

ein hochkarätiges und inhaltlich<br />

visionär ausgerichtetes Vortragsprogramm<br />

auf der „interzum Trend<br />

Stage“, das durch Ausstellervorträge<br />

auf der „Product Stage“ ideal<br />

ergänzt wird.<br />

m+t: Wir danken den Ausstellern<br />

der Orgatec für die Informationen<br />

über wegweisende Büromöbelprodukte<br />

und Ihnen Herr<br />

Fischer für den Ausblick auf die<br />

kommende interzum in Köln.<br />

Das Interview führte Richard<br />

Barth.<br />

gendwo anders werden der Möbelindustrie<br />

so viele inspirierende<br />

Lösungen und Vorschläge geboten.<br />

Denn zusätzlich zu den Visionen der<br />

Aussteller greift die interzum relevante<br />

Branchenthemen auf ihren<br />

Sonderflächen auf und fungiert mit<br />

ihren „Trend Foren“ somit auch<br />

2023 wieder als Ideengeber – übrigens<br />

auch im Netz, denn mit dem<br />

Zusammenspiel aus Vor-Ort-Messe<br />

und dem digitalen Live-Event<br />

interzum @home bieten wir erstmals<br />

ein vollwertig hybrides Messeerlebnis.<br />

„Innovative Möbeloberflächen<br />

erforden ein<br />

Live-Erleben“<br />

m+t: Bei unserem Walking Interview<br />

auf der Orgatec konnten wir<br />

feststellen, dass Nachhaltigkeit,<br />

Beleuchtung und funktionelle<br />

Features die Büroarbeitswelt<br />

komfortabler und zugleich wohnlicher<br />

machen. Herr Vogel, wie<br />

reagiert ein Büromöbelhersteller<br />

wie Assmann auf diesen Megatrend<br />

des „New Work“?<br />

Michael Vogel: Heute ist das<br />

Arbeiten im Homeoffice mittlerweile<br />

eher die Regel als eine Ausnahme.<br />

Gleichzeitig fehlt es aber an<br />

professionellen und ergonomischen<br />

Lösungen für die optimale<br />

Ausstattung eines Homeoffices,<br />

denn schließlich müssen die Möbel<br />

auch zur vorhandenen Einrichtung<br />

passen und nicht als Fremdkörper<br />

fungieren. Mit „ASSMANN<br />

HOME“ bieten wir eine E-Commerce<br />

Lösung für die professionelle<br />

Homeoffice-Ausstattung. Wir<br />

sprechen damit sowohl private<br />

Endkunden als auch in Kooperation<br />

mit dem Büromöbel-Fachhandel<br />

die Mitarbeiter von Grosskunden<br />

und Key-Accounts an. Zur Premiere<br />

von „ASSMANN HOME“ haben<br />

wir zur Orgatec beispielsweise<br />

dieses wohnliche Sideboard mitgebracht,<br />

das auch an der Wand<br />

hängen kann und sich harmonisch<br />

in das Wohnumfeld integrieren<br />

lässt. Ist arbeiten im Homeoffice<br />

angesagt, wird einfach die Front<br />

heruntergeklappt und aus dem<br />

Sideboard/Hängeschrank wird ein<br />

Sekretär, dessen Professionalität<br />

sich in hochbelastbaren Beschlägen<br />

zeigt und der sich mit seiner<br />

Eiche-Dekorfront in das Wohnumfeld<br />

einfügt. Selbstverständlich<br />

werden zur offiziellen Markteinführung<br />

des Produktes im ersten Halbjahr<br />

2023 auch weitere Dekore und<br />

Frontausführungen im Programm<br />

angeboten, mit denen sich in den<br />

eigenen vier Wänden eine<br />

Arbeitsumgebung mit Wohlfühlcharakter<br />

schaffen lässt.<br />

Fischer: Wer sich einen Überblick<br />

über die aktuellen und kommenden<br />

Holz- und Materialtrends im Oberflächenbereich<br />

verschaffen will, der<br />

ist auf der kommenden interzum<br />

genau richtig. In mehreren Hallen<br />

wird vom 9. bis zum 12. Mai die<br />

“Interzum picks up on top industry issues”<br />

Every two years, the interzum in Cologne is a treasure trove of inspiring<br />

ideas for the furnishing industry. The surfaces and fittings presented at<br />

the event add value to furniture, because they meet the wishes of end<br />

customers and offer them functional benefits and comfort in everyday<br />

life. This is no different for office furniture, where the Corona pandemic<br />

has transformed the working world in recent years. During a walking<br />

interview at the Orgatec, Maik Fischer (Director of interzum) and Richard<br />

Barth found out how supplier products are helping to shape the change.<br />

Thus, for example, for manufacturing the “Hemp” chair of the company<br />

Vepa, a waste product of the hemp plant from the production of cosmetics<br />

is used. The company Recytex uses recycled materials in its acoustic<br />

products and at the same time solves the problem of noise pollution in<br />

open office environments. A range of other recyclable materials will be<br />

presented at the interzum 2023 as part of the special exhibition “Sustainability<br />

Matters”. The interzum is also a treasure trove for new developments<br />

in the areas of acoustics and lighting technology. The fact that light<br />

as well as other functions are playing an increasing role in furniture is<br />

demonstrated by the “Wooom” lounge chair of Klöber. The role of light<br />

in furniture construction will be highlighted at the upcoming interzum by<br />

the concentration of suppliers in Hall 10.2, and office furniture component<br />

suppliers will also be moving to Hall 4.2. The seating furniture industry,<br />

on the other hand, will find a wide range of cover and upholstery<br />

materials as well as processing technology in the “Textile & Upholstery”<br />

focal point, which makes a completely membrane-covered office swivel<br />

chair, such as the one Sedus presented with “se:air” at the Orgatec possible<br />

in the first place. However, fitting and surface manufacturers in<br />

particular regularly present visionary designs at the interzum. At the<br />

Orgatec, for example, Hettich took part in the future-oriented project<br />

“Inspired Hybrid Office” and presented its “room2gather” project,<br />

which offers scope for most different individual and teamwork scenarios<br />

in dynamic everyday office life. Office furniture specialist Assmann demonstrated<br />

on Orgatec, how the “New Work” megatrend can be implemented,<br />

and for that developed a special furniture collection for the<br />

home office under the “Assmann home” brand. Here, homely and trendy<br />

surfaces play a central role. They will be presented at the interzum in the<br />

thematic focus “Materials & Nature” in Halls 5.2, 6, and for the first time<br />

in the new Hall 1.<br />

material+technik möbel 07|22 9


Fokus<br />

Flexible Möbel für<br />

agile Arbeitsbereiche<br />

Nach vierjähriger Corona-bedingter Pause traf sich die Büromöbelbranche wieder zur Orgatec in Köln.<br />

Allerdings nutzten nicht alle führenden Büromöbelhersteller die Messehallen für die Vorstellung ihrer<br />

Neuentwicklungen, weshalb die Orgatec nicht ganz an die Vor-Corona-Ausgaben anknüpfen konnte.<br />

Vom 25. bis zum 29. Oktober<br />

belegte die Orgatec fünf Hallen des<br />

Messegeländes. Da insbesondere<br />

große Büromöbelhersteller wie<br />

Vitra, Steelcase, Haworth, Flokk<br />

sowie die Dauphin-Gruppe nicht<br />

teilnahmen, war die Ausstellungsfläche<br />

kleiner als in den Vorjahren.<br />

Die Branchenriesen veranstalteten<br />

stattdessen an verschiedenen<br />

Orten in Köln eigene Events.<br />

Mehr Aussteller als erwartet<br />

Nachdem wenige Monate vor dem<br />

Start der Orgatec die Ausstellerzahl<br />

mit rund 550 Anmeldungen noch<br />

deutlich unter der Vor-Corona-Ausgabe<br />

lag, hatten sich am Ende rund<br />

686 Firmen in den Messehallen<br />

eingefunden. Auf der letzten<br />

Orgatec 2018 hatten mehr als 750<br />

Unternehmen ausgestellt. Den<br />

kurzfristigen Zuwachs verdankte<br />

die Messe jedoch vor allem Zulieferfirmen,<br />

die Bezugsstoffe, Kleber<br />

oder Dekorplatten ausstellten.<br />

Besonders umfangreich war in diesem<br />

Jahr auch das Angebot an<br />

schallabsorbierenden Materialien.<br />

Der lange Verzicht auf eine internationale<br />

Büromöbelschau sowie der<br />

Wegfall von Reiserestriktionen verschafften<br />

der Messe einen höheren<br />

Besucherzustrom als erwartet.<br />

Laut Veranstalter kamen 45.000<br />

(2018: 63.000) Fachbesucher nach<br />

Köln.<br />

„New Work“ statt klassischem<br />

Arbeiten<br />

Auf die Veränderungen der Arbeitswelt<br />

durch verstärktes Arbeiten im<br />

Home-Office sowie der entsprechend<br />

hohe Bedarf an Kommunikation<br />

haben die Anbieter in unterschiedlicher<br />

Weise reagiert.<br />

Assmann hatte unmittelbar vor der<br />

Messe unter dem Namen „Assmann<br />

Home“ eine eigene Firma ins<br />

Leben gerufen, die spezielle Home-<br />

Office Lösungen an Endverbraucher<br />

verkauft.<br />

Unter dem Oberbegriff „New Work“<br />

hatten auch andere Aussteller neue<br />

Gestaltungslösungen mitgebracht:<br />

Polstermöbel dominierten das Messebild,<br />

während Kastenmöbel so<br />

gestaltet waren, dass sie je nach<br />

Materialwahl auch harmonisch in<br />

die Wohnung passen. Dies spiegelte<br />

sich in trendigen Holzdekoren<br />

sowie design-orientierter, filigraner<br />

Formensprache wider.<br />

Der Büromöbelhersteller OKA, der<br />

in Köln zusammen mit den neuen<br />

Schwesterunternehmen Nurt und<br />

Unit Systems ausstellte, präsentierte<br />

eine ganze Reihe von Programmen,<br />

die sich für den Wohnraum<br />

eignen wie etwa „Frame<br />

Work“, ein offenes Metallregal, das<br />

individuell mit Einsätzen in verschiedenen<br />

Materialien gestaltet<br />

werden kann. Mit „HomeLine“<br />

bietet OKA ein Modulprogramm,<br />

Vepa verarbeitet<br />

chirurgisches<br />

Verpackungsmaterial<br />

zu Stühlen.<br />

Vepa processes<br />

surgical<br />

packaging<br />

material into<br />

chairs. <br />

Photo: Barth<br />

das durch seinen Materialmix aus<br />

Echtholz und Kork mit Metall und<br />

Melaminoberflächen für wohnliches<br />

Ambiente sorgt. Die neue<br />

Marke Nurt setzt mit viel Holz auf<br />

einen natürlichen Look.<br />

Palmberg zeigte sein Regalsystem<br />

„P 5“, mit dem sich neben Büroräumen<br />

auch wohnliche Studiolösungen<br />

mitsa<strong>mt</strong> Küche realisieren lassen.<br />

Hierzu stehen Einlegeböden,<br />

Klappeneinsätze und Boxen in<br />

diversen Materialien zur Verfügung.<br />

Die Linie „Offa“ von Nowy Styl<br />

besteht aus einer Reihe kreativer,<br />

multifunktionaler, flexibler und<br />

mobiler Möbellösungen, die den<br />

Anforderungen agiler Arbeitsbereiche<br />

gerecht werden. „se:matrix“<br />

nennt sich ein offenes Regalsystem<br />

bei Sedus, das sich dank seiner<br />

vielfältigen Konfigurierungsmöglichkeiten<br />

als Stauraum-, als<br />

Zonierungs- sowie als Designelement<br />

verwenden lässt. Zudem<br />

können Profile, PET-Paneele und<br />

Melaminoberflächen farblich so<br />

gewählt werden, dass ein wohnlicher<br />

Charakter vermittelt wird.<br />

Flexibel und multifunktional<br />

Die neuen Produkte erfüllten dabei<br />

alle Anforderungen an maximale<br />

Bei Palmberg war eine wohnliche<br />

Einrichtungslösung zu sehen.<br />

Palmberg had a homely furnishing<br />

solution on show. Photos: Barth<br />

Flexibilität und Mobilität. Bei Assmann<br />

und Palmberg lassen sich<br />

Arbeits- und Seminartische nicht<br />

nur in der Höhe verstellen, sondern<br />

vielfach auch die Tischplatte hochklappen,<br />

so dass diese platzsparend<br />

verstaut werden können. Bei<br />

einigen Modellen kann die Tischplatte<br />

auch als Whiteboard genutzt<br />

werden. Bei „Pontis Hypa“ von<br />

Die Meeting-Box von<br />

Assmann soll effizientes<br />

Arbeiten in offenen Bürolandschaften<br />

komfortabel<br />

machen.<br />

Assmann’s mobile meeting<br />

boxes are designed to<br />

enable efficient working in<br />

open office environments.<br />

Photo: Assmann<br />

10<br />

material+technik möbel 07|22


Fokus<br />

Interstuhl trat erstmals mit<br />

einem Möbelprogramm auf.<br />

Interstuhl appeared for the first<br />

time with a furniture range.<br />

Photo: Interstuhl<br />

Der LKW von Kinnarps dient als rollende<br />

Reparaturwerkstatt für Bürostühle.<br />

The Kinnarps’ lorry serves as a rolling repair<br />

workshop for office chairs. Photo: Barth<br />

Assmann ist ein Akku im Einsatz<br />

und macht den Steh-Sitz-Tisch<br />

zusätzlich mobil.<br />

Wie die Orgatec zeigte, entwickeln<br />

sich immer mehr Unternehmen zu<br />

ganzheitlichen Lösungsanbietern.<br />

Während die Stauraumexperten ihr<br />

Sortiment um verschiedene Sitzund<br />

Polstermöbel ergänzen, warten<br />

Sitzmöbelspezialisten mit Stauraummöbeln<br />

auf. Interstuhl beispielsweise<br />

hat in eine eigene<br />

Holzmöbelfertigung investiert und<br />

zeigte nicht nur neue Bürostühle,<br />

sondern unter dem Namen „What<br />

if we fly“ funktionale und flexible<br />

Möbelelemente in reduzierter Formensprache,<br />

das wohnliches<br />

Ambiente in Büroräume bringt.<br />

Ein hybrides Regalprogramm gab<br />

es bei Hammerbacher zu sehen.<br />

Beim „System 6 Advanced“ wurde<br />

zudem an die Montage gedacht,<br />

denn die Schränke sind dank der<br />

patentierten „Threespine“-Technologie<br />

von Vällinge werkzeuglos<br />

Christoph Hammerbacher ist<br />

über den FSC-Furniture<br />

Award im Bereich Nachhaltigkeit<br />

stolz.<br />

Christoph Hammerbacher is<br />

proud of the sustainability<br />

award. Photo: Barth<br />

montierbar, auch eine Demontage<br />

ist werkzeuglos möglich.<br />

Filigrane Sitzmöbel<br />

Bei den Bürodrehstühlen hatte filigranes<br />

Design Einzug gehalten. So<br />

präsentiert sich „se:air“ bei Sedus<br />

als erster komplett mit Membran<br />

bespannter Bürosessel. Die reduzierte<br />

Formgebung wird durch die<br />

Gewichtsautomatik möglich, die<br />

heute angesichts wechselnder<br />

Nutzer der Büroräume gefordert<br />

wird. Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten<br />

früherer Bürodrehstühle<br />

wären in der neuen Arbeitswelt<br />

hinderlich. Mit „CoMeet“ hat Klöber<br />

einen hybriden Bürostuhl entwickelt,<br />

der sich durch seine 16<br />

Varianten in Materialität und<br />

Erscheinung gleichermaßen für das<br />

Büro als auch für den Wohnraum<br />

eignet.<br />

Zugleich zeigte die Orgatec, dass<br />

das klassische Büro in den Hintergrund<br />

getreten ist. Insbesondere in<br />

offenen Bürolandschaften müssen<br />

Rückzugsmöglichkeiten für konzentriertes<br />

Arbeiten geschaffen<br />

werden. Zahlreiche Hersteller präsentierten<br />

daher Mini-Büros wie<br />

z.B. bei Assmann oder OKA („OKA<br />

Pods“) zu sehen. Solche „Inhouse-<br />

Kabinen“ in verschiedenen Optiken<br />

und mit akustischer Lärmdämmung<br />

sollen ungestörtes Arbeiten<br />

ermöglichen. Bei der Neuheit<br />

„Syneo Mobil Booth“ von Assmann<br />

handelt es sich um mobile<br />

Meeting-Boxes auf Rollen mit<br />

schallabsorbierender Polsterung,<br />

die mit gepolsterten Sitzmöbeln<br />

und Tisch sowie mit Licht und<br />

benötigten Anschlüssen ausgestattet<br />

sind und wahlweise mit<br />

geschlossenem Dach oder einem<br />

Lamellendach erhältlich sind.<br />

Jede Menge Funktionen sind bei<br />

den zahlreichen Loungesesseln<br />

gefragt, die auf der Orgatec zu<br />

sehen waren. Der „Wooom“ von<br />

Klöber erleichtert mit einer LED-<br />

Leuchte nicht nur das Lesen und<br />

Arbeiten, sondern kann optional<br />

auch mit einer Heiz- und Massagefunktion<br />

versehen werden.<br />

Nachhaltigkeit im Fokus<br />

Neben der erhöhten Flexibilität<br />

erwies sich Nachhaltigkeit als zentrales<br />

Messethema. Ein Großteil<br />

der Aussteller war mit nachhaltigen<br />

Materialien angetreten. Vepa hatte<br />

erneut besonders viele innovative<br />

Produkte aus Recyclingmaterialien<br />

mitgebracht. So werden aus Faserresten<br />

der Hanfpflanze Matten hergestellt,<br />

die zu Sitzschalen des<br />

Stuhls „Hemp“ verpresst werden.<br />

Beim „Blue Finn“-Stuhl wiederum<br />

wird der Sitz aus recycelten, chirurgischen<br />

Einweg-Verpackungsmaterial<br />

hergestellt.<br />

Wagner präsentierte ebenfalls eine<br />

nachhaltige Lösung in Form des<br />

„D2“-Systems. Die Tische, Regale<br />

und Rau<strong>mt</strong>eiler aus alluminiumbeschichteternWabenplatten<br />

lassen<br />

Flexible furniture for agile workspaces<br />

sich dank spezieller Aluminiumprofile<br />

und Beschläge aus Nylon werkzeuglos<br />

zusammenbauen und auch<br />

wieder demontieren.<br />

Hammerbacher baut in seine<br />

Schreibtischcontainer nun Utensilienauszüge<br />

aus 100%- Kunststoff-<br />

Rezyklat ein, das laut Firmenangaben<br />

aus alten Kühlschränken<br />

gewonnen wird. Der Büromöbelspezialist<br />

war unmittelbar vor der<br />

Messe zudem mit dem FSC-Furniture<br />

Award als „Hersteller des Jahres,<br />

Indoor“ im Bereich Nachhaltigkeit<br />

ausgezeichnet worden. Während<br />

beim Bürostuhl „Souly“ von<br />

Nowy Stil sich die einzelnen Elemente<br />

flexibel austauschen lassen,<br />

hatte Kinnarps neben seinem Messestand<br />

einen LKW aufgestellt, der<br />

als mobile Werkstatt zur Aufarbeitung<br />

von gebrauchten Büromöbeln<br />

eingesetzt wird. Auch informierte<br />

das Unternehmen über sein<br />

Analyse-Tool „Next Office“, mit<br />

dem sich an den spezifischen<br />

Bedürfnissen ausgerichtete Bürowelten<br />

gestalten lassen.<br />

Richard Barth<br />

After a four-year break due to the coronavirus, the office furniture industry<br />

met again at Orgatec in Cologne from 25 to 29 October. Since major<br />

office furniture manufacturers did not participate, the exhibition space<br />

was smaller than in previous years. However, with 686 exhibitors, the<br />

event was able to match the last Orgatec 2018 with more than 750 companies.<br />

The long absence of an international office furniture show, as<br />

well as the removal of travel restrictions, provided the trade fair with a<br />

higher-than-expected number of visitors at 45,000 (2018: 63,000).Suppliers<br />

have responded to the changes in the working world due to more<br />

working from home and the correspondingly high demand for communication<br />

with comfortably upholstered furniture and filigree office swivel<br />

chairs that can adjust to different users, thanks to automatic weight control.<br />

Storage furniture was designed to also fit harmoniously into the<br />

home, depending on the choice of materials. Sustainability proved to be<br />

another key theme at the trade fair, alongside increased flexibility and<br />

mobility.<br />

material+technik möbel 07|22 11


Fokus<br />

Mit 590 Ausstellern und<br />

rund 8.000 Besuchern war<br />

die Sicam der größte<br />

Zulieferevent des Jahres.<br />

With 590 exhibitors and<br />

around 8,000 visitors, the<br />

Sicam was the biggest<br />

supplier event of the year.<br />

Photos: Barth<br />

Sicam traf auf internationales<br />

Besucherinteresse<br />

Die 13. Ausgabe der Sicam Mitte Oktober in Pordenone war in diesem Jahr der größte Zulieferevent<br />

für die Einrichtungsindustrie auf europäischem Boden. Durch den Wegfall der meisten Reiserestriktionen<br />

konnte die italienische Zuliefermesse an die Vor-Corona-Ausgaben heranrücken und<br />

wieder verstärkt internationale Besucher anziehen. Auf der vergrößerten Ausstellungsfläche hatten<br />

sich weitere namhafte Zulieferunternehmen eingefunden.<br />

Die Sicam im norditalienischen Pordenone<br />

erwies sich vom 18. bis<br />

zum 21. Oktober erneut als Schaufenster<br />

der internationalen Zulieferindustrie.<br />

In diesem Jahr war es<br />

sogar der größte Zulieferevent auf<br />

europäischem Boden, da die interzum<br />

in Köln als Weltleitmesse erst<br />

wieder 2023 stattfindet. Bekam die<br />

italienische Zuliefermesse im vergangenen<br />

Jahr noch die Auswirkungen<br />

der Corona-Pandemie zu spüren,<br />

was sich vor allem in niedrigeren<br />

ausländischen Besucherzahlen<br />

bemerkbar machte, so war davon<br />

bei der diesjährigen Ausgabe kaum<br />

mehr etwas zu spüren. Die inzwischen<br />

gefallenen Reiserestriktionen<br />

ließen wieder zahlreiche internationale<br />

Besucher anreisen, insbesondere<br />

aus den asiatischen<br />

Ländern, so dass sich Veranstalter<br />

Carlo Giobbi über den Messeverlauf<br />

sehr zufrieden zeigte. In seiner<br />

Schlussbilanz heißt es: „Die wachsende<br />

Zahl der Anwärter für die<br />

nächste Ausgabe der Sicam (17.10.<br />

bis 20.10.23) beweist den Erfolg der<br />

diesjährigen Veranstaltung.“<br />

Obwohl an den vier Messetagen in<br />

allen zehn Messehallen wieder ein<br />

dichtes Gedränge herrschte,<br />

konnte der Event beim Besuch<br />

nicht ganz das Ergebnis der Ausgabe<br />

2019 erreichen. Laut Veranstalter<br />

kamen Vertreter von 8.000<br />

Unternehmen auf die Messe, eine<br />

genaue Personenzahl nennt Giobbi<br />

seit Jahren nicht, da ihm laut eigener<br />

Angaben die Qualität wichtiger<br />

als die Quantität ist. Gegenüber der<br />

Sicam 2021 konnte die Veranstaltung<br />

zwar ein deutliches Besucherplus<br />

von 11 Prozent verbuchen, im<br />

Vergleich zur Vor-Corona-Ausgabe<br />

Einige Beschlaghersteller<br />

stellten<br />

in anderen Hallen<br />

als bei den vorangegangenen<br />

Veranstaltungen<br />

aus.<br />

Some fittings<br />

manufacturers<br />

exhibited in<br />

different halls<br />

than at previous<br />

events.<br />

2019 lag das Ergebnis jedoch um<br />

3,5 Prozent darunter. 2020 war der<br />

Event aufgrund von Corona abgesagt<br />

worden.<br />

Zuwachs bei Ausstellern<br />

Wesentlich besser fällt die Bilanz<br />

der Sicam bei den Ausstellern aus,<br />

wo es laut Giobbi weiterhin eine<br />

Warteliste gibt. In diesem Jahr<br />

konnte durch einen temporären<br />

Anbau an die Halle 8 eine Ausstellungsmöglichkeit<br />

für weitere Firmen<br />

gefunden werden, nachdem<br />

schon seit drei Jahren die temporäre<br />

Halle 10 im Einsatz ist. Da sich<br />

in diesem Jahr weitere namhafte<br />

Dekorspezialisten mit entsprechend<br />

großem Flächenbedarf zur<br />

Messe angemeldet hatten, konnte<br />

die Sicam zwar bei der Hallenfläche,<br />

nicht aber bei der Ausstellerzahl<br />

zulegen. Während im vergangenen<br />

Jahr 540 Firmen aus 29 Ländern<br />

ausstellten, waren es dieses<br />

Mal 590 Unternehmen aus 32 Ländern.<br />

2019 waren 604 Firmen an<br />

Bord gewesen.<br />

12<br />

material+technik möbel 07|22


Fokus<br />

Als großes Plus der Sicam wird die<br />

kontinuierliche Internationalität in<br />

Bezug auf die Aussteller und Besucher<br />

gesehen. Bei der diesjährigen<br />

Ausgabe stam<strong>mt</strong>en 31 Prozent der<br />

Aussteller (2019: 27%) aus dem<br />

Ausland. Die größte Ausstellergruppe<br />

nach Italien stellte erneut<br />

Deutschland, vor der Türkei, Spanien,<br />

Österreich und Polen. Mit<br />

einem Anteil von rund 35 Prozent<br />

an ausländischen Besuchern bestätigte<br />

die Sicam auch diesmal ihre<br />

Internationalität. Die größte Besuchergruppe<br />

nach den Italienern<br />

waren die Deutschen, doch auch<br />

Besucher aus Nordamerika, dem<br />

mittleren Osten sowie Süd- und<br />

Nordamerika kamen laut Veranstalter<br />

nach Pordenone.<br />

Neue Standplätze<br />

Die 13. Ausgabe der Sicam brachte<br />

für die Besucher einige Änderungen<br />

in der Ausstellerverteilung mit<br />

sich. Da sich im vergangenen Jahr<br />

einige Unternehmen gegen eine<br />

Beteiligung entschieden hatten<br />

und der Veranstalter den Ausstellern<br />

aus dem Vorjahr das Vorrecht<br />

für die nächste Ausgabe einräu<strong>mt</strong>,<br />

mussten sich langjährige Aussteller<br />

mit neuen Standplätzen zufriedengeben.<br />

Hettich und Salice schienen<br />

dies aber nicht gewollt zu haben,<br />

denn sie waren im Oktober nicht<br />

als Aussteller dabei.<br />

Andere Unternehmen wechselten<br />

in neue Hallen: So stellte Blum in<br />

Halle 9 aus und hatte dort eine<br />

wesentlich größere Fläche zur Verfügung,<br />

auf der er erstmals auch<br />

seine Montagehilfen ausstellte.<br />

Auch Grass hatte seinen Stand tauschen<br />

müssen und war nun in Halle<br />

1 anzutreffen. Diejenigen Unternehmen,<br />

die im vergangenen Jahr<br />

als Aussteller hinzugekommen<br />

waren, traf der Besucher am selben<br />

Platz an. Zur diesjährigen Ausgabe<br />

waren weitere Anbieter aus<br />

der Oberflächenindustrie angetreten.<br />

Erstmals waren u. a. die Dekordrucker<br />

Impress und Interprint<br />

unter den Ausstellern und mit<br />

Sonae Arauco und M. Kaindl kamen<br />

weitere Holzwerkstoffproduzenten<br />

hinzu. Schon länger vertreten sind<br />

Egger, Kronospan Italia, Saviola,<br />

Swiss Krono, Fundermax, Rheinspan<br />

sowie Kastamonu. Mit Ausnahme<br />

von Hettich und Salice stellten<br />

alle anderen Beschlagunternehmen<br />

aus: Blum, Grass,<br />

Vauth-Sagel, Kesseböhmer, FGV,<br />

Indaux sowie Titus. Im Bereich<br />

Licht war Elektra wieder an Bord<br />

und ergänzte die bereits im Vorjahr<br />

präsenten Anbieter wie etwa Hera,<br />

L&S sowie CHF-Lichttechnik. Letzterer<br />

zeigte in Pordenone neben<br />

neuen, geschwungenen Gestaltungslösungen<br />

mit LED-Licht, bei<br />

denen das Gehäuse in der gewählten<br />

Form bleibt, auch die Weiterentwicklung<br />

seines Metallrahmensystems<br />

„Onyx“, das nun mit Licht<br />

und optionalen Holzböden wohnlicher<br />

konfiguriert werden kann.<br />

Nahezu komplett zeigte sich der<br />

Kantenbereich, wo Rehau, MKT,<br />

Kröning, Egger/Roma sowie<br />

Proadec ausstellten.<br />

Breites Oberflächenangebot<br />

Während ein Teil der Beschlag- und<br />

der Holzwerkstoffhersteller seine<br />

neuen Produkte dem Fachpublikum<br />

bereits auf der Holz-Handwerk<br />

in Nürnberg Mitte Juli vorgestellt<br />

Bei der diesjährigen<br />

Ausgabe<br />

waren mehr<br />

Oberflächenspezialisten<br />

an Bord<br />

als je zuvor.<br />

At this year’s<br />

edition, more<br />

surface specialists<br />

than ever<br />

before were on<br />

board.<br />

hatte, konnten die Besucher in Pordenone<br />

die jüngsten Möbel- und<br />

Fußbodendekore erstmals wieder<br />

live erleben. Dabei zeigte sich, dass<br />

Eiche nach wie vor einen hohen<br />

Stellenwert hat, jedoch zunehmend<br />

in weniger rustikalen Ausprägungen<br />

auftritt. Unter den weiteren<br />

Holzarten fielen vor allem Reproduktionen<br />

von Nussbaum und<br />

Kastanie ins Auge, vereinzelt aber<br />

auch von Nadelhölzern und Ulme.<br />

Die Holztöne fielen heller als in den<br />

Vorjahren aus und viele Holzinterpretationen<br />

zeigten sich mit streifiger<br />

Struktur. Steine bzw. Steinanmutungen<br />

spielten unter den<br />

Neuvorstellungen eine wichtige<br />

Rolle, daneben waren Interpretationen<br />

anderer Materialien wie etwa<br />

Flechtmaterialien, Webstrukturen<br />

oder Reproduktionen weiterer<br />

natürlicher Materialien anzutreffen.<br />

Da Unifarben im Möbelbau gefragt<br />

sind, präsentierten die Oberflächenanbieter<br />

neue Grüntöne –<br />

von Lind- bis Jägergrün – sowie<br />

Erd- und Graunuancen, wobei bei<br />

den Holzdekoren auf die Kombinierbarkeit<br />

mit den Unis geachtet<br />

wurde. Bei den dekorativen Möbelplatten<br />

dominierten supermatte<br />

Ober flächen, wobei sich die Aussteller<br />

in Sachen Glanzgrad dank<br />

neuer Herstellungstechnologien<br />

inzwischen unterbieten.<br />

Bei den Beschlägen war die Neuheitenausbeute<br />

geringer, da sich die<br />

meisten Anbieter im Entwicklungsrhythmus<br />

nach der interzum richten<br />

und erst zu deren nächster Ausgabe<br />

im Mai 2023 neue Produkte vorstellen<br />

wollen. Wie in Pordenone<br />

ersichtlich, werden Schubkastenzargen<br />

immer filigraner. Der Bedienungskomfort<br />

von Scharnieren und<br />

Auszügen wird weiterhin großgeschrieben,<br />

so dass die Beschläge<br />

gedämpft schließen und sich bei<br />

grifflosen Fronten auch auf Fingerdruck<br />

öffnen lassen. Die Scharniere<br />

passen sich dem Innenleben der<br />

Schränke durch noch mehr Farbausführungen<br />

immer besser an.<br />

Bei den Ordnungssystemen zeigte<br />

sich ebenfalls ein erweitertes<br />

Angebot, das von extra schmalen<br />

150er-Auszügen bis zu einem<br />

besonders breiten Auszug für 75<br />

Zentimeter breite Schränke<br />

reichte.<br />

Richard Barth<br />

Sicam met with international visitors’ interest<br />

From 18 to 21 October, the Sicam in the northern Italian city of Pordenone<br />

once again proved to be a showcase for the international supplier<br />

industry. With travel restrictions now being lifted for the most part,<br />

numerous international visitors travelled to Italy again, so that representatives<br />

of 8,000 companies came to the trade fair. For years, the organiser<br />

has not given an exact number of visitors. With a share of around 35 per<br />

cent of foreign visitors, the Sicam confirmed its internationality. Compared<br />

to 2021, the Sicam recorded a significant increase in visitors of 11<br />

per cent, compared to the pre-Corona edition in 2019, however, the outcome<br />

was 3.5 per cent lower. A temporary extension to Hall 8 provided<br />

additional exhibition space, so that this time, 590 companies from 32<br />

countries participated. At this year’s edition, 31 per cent of the exhibitors<br />

(2019: 27 %) came from abroad.<br />

The visitors were able to experience new furniture and flooring decors<br />

from the numerous surface suppliers, while the novelties yield was<br />

lower for fittings, as most suppliers follow the interzum in their development<br />

rhythm and only want to present new products at its next edition<br />

in May 2023. The next edition of the Sicam will take place from 17 to 20<br />

October 2023.<br />

material+technik möbel 07|22 13


Fokus<br />

Filigrane Designs und viel Komfort<br />

Anders als bei den Oberflächenanbietern waren bei den Beschlagherstellern, die der Sicam im vergangenen<br />

Jahr größtenteils ferngeblieben waren, wesentlich weniger auf die Messe zurückgekehrt.<br />

Weder Salice noch Hettich waren auf dem Zulieferevent anzutreffen.<br />

Hinsichtlich der Neuheitenausbeute<br />

zeigte sich, dass die meisten<br />

Unternehmen ihre Produktentwicklung<br />

auf die interzum im Mai 2023<br />

ausrichten und nach Pordenone vor<br />

allem Weiterentwicklungen oder<br />

Produktergänzungen mitgebracht<br />

hatten. Im Mittelpunkt standen filigrane<br />

Designs bei den Schubkastenzargen<br />

und Auszügen sowie an<br />

die Innenausstattung der Möbel<br />

angepasste Farbtöne. Außerdem<br />

zeigte sich, dass die Beschlaghersteller<br />

zunehmend auch mit Lösungen<br />

für andere Wohnbereiche als<br />

Küchen auftreten. So präsentierte<br />

Vauth-Sagel in Pordenone zwar<br />

keine Neuentwicklungen, doch<br />

dafür nützliche Ordnungshelfer und<br />

das Ablagesystem „VS ADD Board“,<br />

das als universelle Ablage in allen<br />

Wohnbereichen einsetzbar ist. Die<br />

im Design abgestim<strong>mt</strong>e „VS ADD<br />

Box“ und der „VS ADD Separator“<br />

ergänzen die drei verfügbaren<br />

Organisationselemente aus pulverbeschichtetem<br />

Stahlblech. Ihr<br />

modernes Design wurde auch auf<br />

andere Produktbereiche übertragen,<br />

wo der minimalistische Look<br />

im Innenleben der Schränke unter<br />

dem Namen „Essentio“ fortgeführt<br />

wird.<br />

14<br />

material+technik möbel 07|22<br />

Blum zeigte nicht nur<br />

seine Beschläge und<br />

deren Montage,<br />

sondern auch die<br />

entsprechenden<br />

Verarbeitungshilfen<br />

wie etwa die „Merivopress“.<br />

Blum not only presented<br />

its fittings and their<br />

assembly, but also the<br />

respective processing<br />

aids such as the<br />

“Merivopress”. <br />

Photo: Barth<br />

Ausflüge in den Wohnbereich<br />

Kesseböhmer zeigte mit „Conero“<br />

eine Beschlagfamilie für die individuelle<br />

Ausstattung von Kleiderschränken,<br />

zu der u.a. auch der<br />

innovative Kleiderlift „Conero Top“<br />

gehört. Er bietet eine zusätzliche<br />

Ablagefläche über der Kleiderstange<br />

und ist damit von dem<br />

Küchenbeschlag „iMove“ des Herstellers<br />

inspiriert. Mit seinen überbreiten<br />

Varianten der Auszüge „Tandem<br />

Solo“ und „Convoy Lavido“<br />

reagierte das Unternehmen zudem<br />

auf den Trend des linearen Küchendesigns,<br />

wie er auf der letzten<br />

EuroCucina in Mailand zu sehen<br />

war. Die beiden Hochschrankbeschläge<br />

wurden an eine 750er<br />

Schrankbreite angepasst und zeigten<br />

sich mit Holztablaren, schwarzen<br />

Glasrahmenfronten oder<br />

beleuchtetem Innenraum. Bei<br />

Rockenhausen wurde das nachhaltige<br />

Material „OrganiQ“ als preisliche<br />

Alternative zu Echtholz ins<br />

Rampenlicht gesetzt. Der Werkstoff<br />

gehört laut Firmenangaben zu<br />

den Finalisten des Deutschen<br />

Nachhaltigkeitspreises Design<br />

2023. Der Werkstoff besteht zu 68<br />

Prozent aus Hanf und Kenaf sowie<br />

zu 25 Prozent aus einem nachhaltigen<br />

Bindemittel auf Wasserbasis.<br />

Bei den restlichen 7 Prozent handelt<br />

es sich um Recycling-PET. Die<br />

beiden Ausstattungssysteme<br />

„EasyLine“ und „HoLite“ sind<br />

sowohl in Holz als auch in „OrganiQ“<br />

erhältlich. „EasyLine“ besteht<br />

aus nur sechs Bauteilen, die in fünf<br />

Konfigurations-Sets alle Schubladenbreiten<br />

abdecken. „HoLite“<br />

kom<strong>mt</strong> mit komplett bedecktem<br />

Boden und drei horizontalen Stegen<br />

daher und kann mit Hilfe frei<br />

positionierbarer Trennstecker über<br />

zwei oder drei Fächer individuell<br />

gestaltet werden. Neben verschiedenen<br />

Holzarten stehen hier alternativ<br />

auch Aluminium, Stahl oder<br />

Kunststoff zur Auswahl. Zusätzlich<br />

gibt es das System in zwei Designvarianten:<br />

Bei „ProR“ ist der Übergang<br />

von den Stegen zur Bodenplatte<br />

als Rundung ausgeführt, bei<br />

„ProS“ sind viele Kanten als<br />

Schräge gestaltet.<br />

Noch mehr Individualisierungsmöglichkeiten<br />

Nach dem Umzug in eine neue<br />

Halle mit vergrößerter Ausstellungsfläche<br />

präsentierte Blum<br />

erstmals neben Beschlägen und<br />

Auszügen in größerem Umfang<br />

seine Verarbeitungshilfen und<br />

konnte auch die Montage seines<br />

„Revego“-Pockettürensystems<br />

vorführen. So waren auf dem Messestand<br />

die Verarbeitungshilfe<br />

„Merivopress“ sowie der „Easystick“<br />

zu sehen. Überhaupt rückte<br />

das Unternehmen seine digitalen<br />

Services stärker als bisher in den<br />

Vordergrund und wollte beim<br />

Anwender sowohl mit Produkten<br />

als auch Services punkten. Was die<br />

Produkte angeht, so trafen Besucher<br />

der Holz-Handwerk auf dem<br />

Messestand in Pordenone keine<br />

Neuerungen an. Die beiden Pockettüren<br />

„Revego uno“ und „Revego<br />

Grass stellte mit „Dynaneo“ eine preiswerte Variante bei Unterflurführungen<br />

vor.<br />

With “Dynaneo”, Grass presented an inexpensive variant for<br />

underfloor guides. Photo: Barth


Fokus<br />

Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten<br />

durch diverse Ablagen<br />

und Licht bietet das Metallregalsystem<br />

„Onyx“ von CHF.<br />

The metal shelving system<br />

“Onyx” of CHF offers a wide<br />

range of uses with its various<br />

shelves and lighting options.<br />

Photo: Barth<br />

Mit der überbreiten Version des<br />

„Tandem Solo“ trägt Kesseböhmer<br />

dem Trend zu überbreiten<br />

Schränken Rechnung.<br />

Kesseböhmer takes account of<br />

the trend towards extra-wide<br />

wardrobes with the “Tandem<br />

Solo” pull-out.<br />

Photo: Kesseböhmer<br />

Kesseböhmer bringt mit<br />

„Conero“ und dem Kleiderlift<br />

„Conero Top“ Ordnung in den<br />

Schlafraum.<br />

Kesseböhmer brings order to<br />

the bedroom with the “Conero”<br />

equipment line and the “Conero<br />

Top” clothes lift.<br />

Photo: Kesseböhmer<br />

FGV präsentiert als Neuheit das<br />

Mini-Scharnier „QL Mini“, das<br />

mit einer integrierten Dämpfung<br />

ausgestattet ist.<br />

FGV presents as a novelty the<br />

mini hinge “QL Mini”, which is<br />

equipped with an integrated<br />

damping.<br />

Photo: FGV<br />

duo“ wurden ebenso ausgestellt<br />

wie die zahlreichen Ausführungen<br />

und Gestaltungsmöglichkeiten des<br />

Boxsystems „Legrabox“. Bei der<br />

„Legrabox individual“ können Verarbeiter<br />

beispielsweise die Gestaltung<br />

der Zargen selbst übernehmen,<br />

wenn sie bei der „Legrabox<br />

special edition“ mit ihren diversen<br />

Zargenlooks nicht fündig werden<br />

sollten. Last, but not least wurden<br />

die Vorteile der „Merivobox“ vorgeführt.<br />

Als Plattformsystem ermöglicht<br />

es verschiedene Zargenvarianten<br />

bei gleichbleibender Verarbeitung<br />

und Montage, da diese mit<br />

Reling, mit „Boxcover“, mit Einschubelement<br />

oder metallisch<br />

geschlossen mit „Boxcap“ gestaltet<br />

werden können.<br />

Grass war ebenfalls in einer anderen<br />

Halle anzutreffen. Er präsentierte<br />

sein Schubkastensystem<br />

„Vionaro V8“ erstmals einem internationalen<br />

Publikum. Mit einer<br />

Wandstärke von 8 mm ist der Stahlschubkasten<br />

laut Hersteller der filigranste<br />

Schubkasten der Welt.<br />

Da rüber hinaus ist er zu fast 100<br />

Prozent recycelbar. Doch auch zwei<br />

völlige Neu- bzw. Weiterentwicklungen<br />

gab es zu sehen: „Nova Pro<br />

One“ ist eine neue, preiswertere<br />

und schlankere Variante des doppelwandigen<br />

Führungssystems<br />

„Nova Pro Scala“. Als Führungssystem<br />

kom<strong>mt</strong> „Nova Pro“ zum Einsatz,<br />

das eine Belastbarkeit von 40<br />

bzw. 70 kg aufweist. „Dynaneo“<br />

bildet den neuen Einstieg bei<br />

Unterflurführungen und bietet eine<br />

maximale Stabilität bis zu 30 kg,<br />

während mit der „Dynapro“-Unterflurführung<br />

bislang 40 bzw. 70 kg<br />

möglich sind.<br />

Neue Farben für Beschläge<br />

Zahlreiche Neuheiten und Weiterentwicklungen<br />

hatte die Titus-<br />

Gruppe im Gepäck. Die Verbinder<br />

der neuen Serie „System 6“ zeigen<br />

sich in quadratischer Form und<br />

auch der Dämpfer „Push Latch S2“<br />

wurde in seiner Performance optimiert.<br />

Er öffnet jetzt gleichmäßiger<br />

und gedämpfter. Der Mitteltürdämpfer<br />

„Slidix Centro“ bekam ein<br />

Plastikgehäuse und verfügt nun<br />

über eine Öldämpfung anstelle des<br />

bisherigen Luftreibungsdämpfers,<br />

was die Funktion geräuschloser<br />

machen soll. Bei der „T-type“-Scharnierserie,<br />

die es bisher in den Ausführungen<br />

Chrom und TeraBlack<br />

gab, zeigte Titus eine dritte Farbvariante,<br />

die etwas heller und weniger<br />

matt als TeraBlack wirkt. Mit<br />

„Tekform Slimline Tacto“ wurde ein<br />

neuer Schubkasten mit schmalen<br />

Wänden sowie Unterflurführung<br />

vorgestellt, der grifflos durch Fingerdruck<br />

zu öffnen ist und beim<br />

Schließen über eine Dämpfung verfügt.<br />

Speziell für den Einsatz in<br />

Caravans und Yachten etc. wurde<br />

unter der Bezeichnung „RV Magnet<br />

Lock“ ein Magnetschloss mit<br />

Selbstverriegelungsfunktion präsentiert.<br />

Der Selbstverriegelungsmechanismus<br />

des Magnetschlosses<br />

sorgt dafür, dass die Tür sofort<br />

verriegelt wird, ohne dass wie bislang<br />

ein Knopf für die Verriegelung<br />

gedrückt werden muss.<br />

Minischarnier mit Dämpfung<br />

Eine Reihe an Neuheiten zeigte<br />

auch FGV. Zum einen war die Weiterentwicklung<br />

des „Omnia“-<br />

Scharniers zu sehen, das unter der<br />

Bezeichnung „Omnia L“ nun den<br />

Dämpfer im Scharnierarm und nicht<br />

mehr im Topf hat. Als weitere Neuvorstellung<br />

wurde das Mini-Scharnier<br />

„QL Mini“ vorgestellt, das<br />

über einen Topf mit 26 mm Durchmesser<br />

verfügt und sich speziell für<br />

dünne Türen eignet. Beim Schließen<br />

wird es durch einen am Topf<br />

befestigten Mini-Dämpfer abgebremst.<br />

Neben Chrom steht als<br />

weiterer Farbton „Coffee Black“<br />

zur Verfügung. Unter der Bezeichnung<br />

„Excel G“ wurde ein Teilauszug<br />

als preiswerte Alternative zum<br />

Filigree designs and a lot of comfort<br />

„Excel N“ (Teil- und Vollauszug) vorgestellt,<br />

der eine maximale Belastung<br />

von bis zu 30 kg bietet. Die<br />

Führung verfügt über eine Einzugsdämpfung<br />

und bietet eine grifflose<br />

Öffnung per Fingerdruck. In diesem<br />

Fall sorgt eine Synchronstange für<br />

eine optimale Öffnung. Last, but<br />

not least wurde der Schubkasten<br />

„Ten2“ weiterentwickelt, dessen<br />

maximale Belastbarkeit nun auf 45<br />

kg erhöht wurde und der auch in<br />

der neuen Farbe „Coffee Black“<br />

erhältlich ist.<br />

Schwinn trat mit seinen Zierbeschlägen<br />

auf der Messe auf und<br />

zeigte seine längenunabhängigen<br />

Stangengriffe, bei denen vor allem<br />

am Übergang zwischen Stange<br />

und Sockel gearbeitet wurde. Bei<br />

den Kunststoffgriffen wird künftig<br />

ausschließlich ABS verwendet, das<br />

laut Firmenangaben zu 99 Prozent<br />

recycelbar ist und das ABS-Siegel<br />

trägt. <br />

ba<br />

In contrast to the surface suppliers, far fewer fittings manufacturers<br />

returned to this year’s edition of the Sicam, most of whom had stayed<br />

away last year. Neither Salice nor Hettich were to be found at the supplier<br />

event. With regard to the novelties yield, it became apparent that most<br />

companies are gearing their product development towards the interzum<br />

in May 2023 and had mainly brought further developments or product<br />

additions along to Pordenone. The focus was on filigree designs for<br />

drawer frames and pull-outs as well as colour shades adapted to the<br />

interior design of the furniture. It was also evident that the fittings manufacturers<br />

are also increasingly coming up with solution for living areas<br />

other than kitchens.<br />

material+technik möbel 07|22 15


Fokus<br />

Mehr Aussteller und<br />

breitere Oberflächenpalette<br />

Im Oberflächensegment benutzten noch mehr Unternehmen als in den Vorjahren die Sicam als Plattform für<br />

die Präsentation ihrer neuen Dekore und Oberflächenstrukturen. Namhafte Dekordrucker und Dekorplattenproduzenten<br />

kehrten auf die Messe zurück oder stellten ihre Produkte erstmals in Pordenone vor.<br />

MFB-Biesenthal zeigte eine<br />

handwerkliche Produktlösung<br />

für den trendigen Akustikdesign.<br />

MFB-Biesenthal presented a<br />

handcrafted product solution for<br />

trendy acoustic designs.<br />

Photo: Barth<br />

Nachdem im Vorjahr neben Schattdecor,<br />

Decor Druck Leipzig, Surteco<br />

und Confalonieri weitere<br />

Dekordrucker als Aussteller hinzugekommen<br />

waren, haben sich bei<br />

der diesjährigen Sicam Interprint<br />

erstmals und Impress nach 10jähriger<br />

Abstinenz zur Teilnahme entschlossen.<br />

Die Spannbreite der gezeigten<br />

Oberflächenmaterialien reichte von<br />

bedruckten Dekorpapieren über<br />

Finishfolien bis hin zu thermoplastischen<br />

Folien, wie sie etwa<br />

Continental und Renolit präsentierten.<br />

Insbesondere bei dieser Produktgruppe<br />

rückten die Unternehmen<br />

die Umweltfreundlichkeit ihrer<br />

Neuentwicklungen in den Vordergrund.<br />

So präsentierte Continental<br />

die neue Möbelfolie „skai rPureLux<br />

2D soft“, die zu 100 Prozent aus<br />

recyceltem PET-Material im Polymer<br />

hergestellt wird. Das Unternehmen<br />

hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

die gesa<strong>mt</strong>e Produktion bis 2040<br />

klimaneutral zu gestalten. Das neue<br />

Designlaminat ist mit der „staynu“-<br />

Technologie ausgerüstet, was es<br />

schmutzabweisend und leicht zu<br />

reinigen macht. Außerdem weist<br />

die Möbelfolie eine – laut Hersteller<br />

– sehr gute Kratzfestigkeit und<br />

einen Anti-Fingerprint-Effekt auf.<br />

Bei der Herstellung verwendet<br />

Continental neben Produktionsabfällen<br />

auch Rezyklat aus gebrauchten<br />

PET-Flaschen. Eine weitere<br />

Neuheit auf der Sicam war die<br />

Möbelfolie „skai Tira“, ein Hybrid<br />

aus Holz- und Phantasiedekor, mit<br />

der Continental auf den aktuellen<br />

Trend der Optik von Akustikelementen<br />

reagiert. Dritte Neuerung war<br />

die tiefmatte Möbelfolie „skai Perfect<br />

Solo“ in Unifarben mit Anti-<br />

Fingerprint-Beschichtung.<br />

Bei Surteco gab es ebenfalls Neuerungen<br />

im thermoplastischen<br />

Bereich zu sehen: Bei der Marke<br />

Gislaved wurden unter dem Namen<br />

„Flora“ umweltfreundlich produzierte<br />

PVC-Folien gezeigt. Das bei<br />

der Herstellung verwendete Ethylen<br />

stam<strong>mt</strong> laut Firmenangaben<br />

aus Biomasse der zweiten Generation<br />

und ist damit organischen<br />

Ursprungs. Ohne die Verwendung<br />

fossiler Brennstoffe sollen die Kohlenstoffemissionen<br />

laut Gislaved<br />

im Vergleich zu herkömmlichem<br />

PVC um 90 Prozent niedriger sein.<br />

Die Folie lässt sich zudem zweiund<br />

dreidimensional einsetzen,<br />

und die möglichen Oberflächenbeschaffenheiten<br />

reichen von supermatten<br />

Texturen über spezielle Reliefstrukturen<br />

bis hin zu hochglänzenden<br />

Oberflächen. Bei Kröning<br />

sieht man aufgrund des gewachsenen<br />

Umwelt- und Preisbewusstseins<br />

eine verstärkte Nachfrage<br />

nach Melaminkanten, weshalb das<br />

Unternehmen in eine neue Anlage<br />

für den flexiblen, kundenindividuellen<br />

Zuschnitt investiert. Gleichzeitig<br />

setzt das Unternehmen auf papierbasierte<br />

Ummantelungsfolien in<br />

Metalloptik als Alternative zu den<br />

ebenfalls bei Kröning erhältlichen<br />

MKT stellte Kanten<br />

aus WPC-Material<br />

vor, die zu 70<br />

Prozent aus Holzfasern<br />

bestehen.<br />

MKT presented<br />

edges made of WPC<br />

materials, which<br />

consist of 70 per<br />

cent wood fibres.<br />

Photo: Barth<br />

PET-MET-Folien mit aufgedampfter<br />

Aluminiumschicht und Haftvermittler<br />

auf der Rückseite. Ebenfalls zu<br />

sehen waren Ummantelungsfolien,<br />

mit denen sich der Trend zu<br />

Akustikplattenoptiken umsetzen<br />

lässt.<br />

Renolit zeigte sich ebenfalls von<br />

seiner umweltfreundlichen Seite,<br />

rückte aber auch seine tiefen Oberflächenprägungen<br />

in den Fokus. So<br />

präsentierte das Unternehmen<br />

unter den Bezeichnungen „rPP“<br />

sowie „rPET“ nachhaltige Möbelfolien<br />

aus PP- bzw. PET-Rezyklat.<br />

Unter der Bezeichnung „Recoatable“<br />

war auch eine weiße PET-Folie<br />

für die dreidimensionale Anwendung<br />

ausgestellt, die sich als Primer-Alternative<br />

für das direkte<br />

Lackieren anbietet. Als weitere<br />

Besonderheit war „Flex PL“ zu<br />

sehen, eine rückwärtig bedruckte<br />

transparente Folie, welche sich für<br />

hochstrapazierte Flächen verwenden<br />

lässt. Außerdem wurde eine<br />

„Alkorcell“-PP-Folie in vier Farben<br />

mit Synchronporenstruktur als<br />

Neuheit vorgestellt sowie mit der<br />

„PST“-Oberflächentechnologie<br />

veredelte „Premier Matt“-Produkte,<br />

die nicht nur über eine<br />

supermatte Oberfläche verfügen,<br />

sondern sich durch hohe Kratzfestigkeit<br />

und einen Anti-Fingerprint-<br />

Effekt auszeichnen. Ebenfalls zu<br />

sehen war „Renolit Wood-Stock<br />

Oceandrive“, bei dem es sich um<br />

ein mit „Alkorcell“-Folie beschichtetes<br />

WPC-Material und damit um<br />

einen dünnen Komposit-Werkstoff<br />

mit sehr tiefen Prägungen handelt,<br />

der sich zur Flachkaschierung oder<br />

für Postforming eignet.<br />

Nach der 50-prozentigen Beteiligung<br />

an Fine Decor im Herbst vergangenen<br />

Jahres präsentierte<br />

Schattdecor auch in diesem Jahr<br />

thermoplastische Möbelfolien.<br />

Unter der Bezeichnung „Fineflex“<br />

war eine Folie auf PET-Basis zu<br />

sehen, die bis zu 80 Prozent aus<br />

recyceltem PET besteht und in 14<br />

Unitönen erhältlich ist. Neu ist die<br />

Möglichkeit, diese Möbelfolie auch<br />

mit Metalliceffekt zu erhalten. Hier<br />

stehen die Metallicfarben „Sky<br />

Blue“, „Night Blue Galaxy“ und<br />

„Space Black“ zur Auswahl.<br />

Hybride Dekore und viel Stein<br />

Im Dekordruckbereich und bei den<br />

Finishfolien standen im Sicam-<br />

Angebot neue Nachbildungen von<br />

Hölzern und insbesondere von<br />

Steinoberflächen im Mittelpunkt.<br />

Bei den Hölzern dominierte weiterhin<br />

die Eiche, die allerdings weniger<br />

rustikal interpretiert wurde.<br />

Daneben wurden verschiedene<br />

Varianten von Nussbaum gezeigt.<br />

Einzug gehalten haben aber auch<br />

Nadelhölzer sowie Ulme und Kastanie.<br />

Eine große Rolle bei den<br />

16<br />

material+technik möbel 07|22


Fokus<br />

Bei Rehau war erstmals ein<br />

bodentiefer Rollladenschrank zu<br />

sehen.<br />

At Rehau, a floor-level roller<br />

shutter cabinet was on display<br />

for the first time. Photo: Rehau<br />

Neuentwicklungen spielten weiterhin<br />

Steine, die in den verschiedensten<br />

Ausprägungen auf den Ständen<br />

zu sehen waren. DDL-Decor Druck<br />

Leipzig stellte dieses Jahr auf doppelter<br />

Standfläche aus und informierte<br />

dort über seine neue Inline-<br />

UV-Lackieranlage mit 2,25 Metern<br />

Breite, mit der das Unternehmen<br />

nun in einem Durchgang kratzbeständige<br />

Finishfolien mit einem<br />

Glanzgrad von 2 bis 3 Punkten und<br />

einer haptischen Oberflächenstruktur<br />

erzielen kann. Unter den neuen<br />

Dekoren fielen das „Wiener<br />

Geflecht“ sowie „Wild Lärche“ ins<br />

Auge. Bei „Accona“ handelt es sich<br />

um eine Steininterpretation speziell<br />

für den Einsatz auf Küchenarbeitsplatten.<br />

Als „Haptik NextGen“ bezeichnete<br />

Surteco seine neue Generation im<br />

Bereich der Finishfolien, da die Produktion<br />

energieeffizienter und<br />

damit umweltfreundlicher ist.<br />

Zudem weisen die Folien eine sa<strong>mt</strong>ige<br />

Haptik und supermatte Optik<br />

auf. Das Konzept „Living Colours“<br />

wiederum umfasst schlichte<br />

Dekore mit Holzmaserung, mit der<br />

das Unternehmen eine attraktive<br />

und harmonische Alternative zu reinen<br />

Uniflächen präsentiert.<br />

Bei Schattdecor waren im Dekordruck<br />

neben Bestsellern auch Neuentwicklungen<br />

zu sehen. Mit<br />

„Omega Oak“ greift Schattdecor<br />

die aktuell trendigen Designs in<br />

Stäbchenoptik bzw. Akustiklook<br />

auf und setzt dabei auf 3D-Wirkung.<br />

Die gleiche Holzart wird mit<br />

der „Valencia Eiche“ interpretiert,<br />

die mit leichten Verwachsungen<br />

und Verfärbungen auftritt. Das<br />

Steindekor „Acapulco“ ist eine weitere<br />

Neuentwicklung. Neu waren<br />

auch die Dekore „Halong“, „Stone<br />

Pine“, „Calgary“ sowie die „Salvador<br />

Eiche“ und „Castello“.<br />

Interprint hatte sich für sein Debüt<br />

auf der Sicam ein besonderes Ausstellungskonzept<br />

ausgedacht. So<br />

wurden die Dekorentwicklungen<br />

für alle Wohnbereiche spielerisch<br />

mit aktuellen und zukunftsorientierten,<br />

nachhaltigen Materialien aus<br />

der Welt der Architektur und des<br />

Interior Designs dargestellt. Bei der<br />

Dekoration kamen u.a. handbemalte<br />

Fliesen, Vorhänge aus Lyocell,<br />

das aus Eukalyptusholz<br />

gewonnen wird, oder Lederimitate<br />

aus reißfestem, waschbarem<br />

Papier zum Einsatz. Der Messestand<br />

bekom<strong>mt</strong> nach der Messe im<br />

Atrium des Verwaltungsgebäudes<br />

am Firmensitz als zusätzlicher<br />

Showroom ein neues Zuhause. Bei<br />

den neuen Dekordesigns in den<br />

Bereichen Melamin, den Finishfolien<br />

„Xelio“ sowie im Digitalbereich<br />

fielen hybride Dekore wie etwa<br />

„Besco“ ins Auge. Es zeigt eine<br />

Kombination aus natürlichem<br />

Geflecht und einer rostigen Metalloberfläche<br />

mit Metalliceffekten.<br />

Bei „Chino“ handelt es sich um<br />

eine Gewebestruktur, während<br />

„Arlo“ ein handwerkliches Gewebe<br />

mit verändernden Fadendicken<br />

zeigt. In Kombination mit Perlmuttpigmenten<br />

entsteht zudem eine<br />

dreidimensionale Wirkung. Mit<br />

„Bowie“ stellte Interprint eine<br />

gebürstete Edelkastanie vor und<br />

„Niara“ ist die Reproduktion eines<br />

Quarzit-Steins mit roten, braunen<br />

und grauen Färbungen.<br />

Nach 10 Jahren Abstinenz stellte<br />

Impress wieder auf der Sicam aus<br />

und trat dort mit seinen fünf Trendkonzepten<br />

sowie einer „Futurebox“<br />

auf, um die Dekorthemen für jeden<br />

Kunden speziell auf dessen Bedürfnisse<br />

diskutieren zu können. Unter<br />

den Neuheiten fielen weißliche<br />

Ausführungen, wie etwa eine Eiche<br />

Weißpore aber neue Nussbaum-<br />

Interpretationen ins Auge. Außerdem<br />

wurde ein Ausblick auf künftige<br />

Dekorentwicklungen gegeben.<br />

Bei MFB-Möbelfolien Biesenthal<br />

waren CPL-Platten im Akustikdesign<br />

zu sehen, der durch Ausfräsen<br />

des Laminats bis auf die schwarzgefärbte<br />

Platte entsteht. Auf die<br />

gleiche Weise lassen sich auch Fliesenoptiken<br />

realisieren, wobei hier<br />

nur bis auf die Kernlage gefräst<br />

wurde, so dass diese Platten weiterhin<br />

feuchteresistent bleiben.<br />

Zudem stellt das Unternehmen<br />

eine verstärkte Nachfrage nach seinem<br />

papierbasierten Kantenmaterial<br />

als Alternative zu ABS-Dickkanten<br />

fest. Unter der Marke „Lignaform“<br />

bietet MFB doppellagige<br />

Kantenbänder mit einer Stärke von<br />

bis zu 1 mm an.<br />

Dekorplatten in allen Varianten<br />

Im Holzwerkstoffsegment traten<br />

besonders viele Anbieter auf. Zu<br />

den Ausstellern der Vorjahre kamen<br />

als Neulinge Sonae Arauco sowie<br />

M. Kaindl hinzu. Letzterer stellte in<br />

Pordenone die Kollektionserweiterungen<br />

der „Lead 2022“-Kollektion<br />

mit ihren 22 neuen Dekoren vor, bei<br />

denen besonders auf die Kombinationsmöglichkeiten<br />

der einzelnen<br />

Dekore mit Unifarben geachtet<br />

wurde. Unter den neuen Holzdekoren<br />

stachen die Tannenholzoptik<br />

„Abies“ sowie die Pinie „Polar<br />

Pine“ heraus, wobei das Tannendekor<br />

mit der neu entwickelten Synchronstruktur<br />

„AI“ zu sehen war.<br />

Ebenfalls vorgestellt wurde ein<br />

Dekor in „Fischgräten“-Optik<br />

sowie mit „Lago di Ledro“ ein<br />

Nussbaumdekor. Um neue Farben<br />

ergänzt, zeigten sich das Betondekor<br />

„Terrazzo“ sowie die Eiche<br />

„Evoke“. Auch die Anti-Fingerprint-<br />

Produktlinie „Kaindl Optimatt“ war<br />

in Pordenone in einer Sortimentserweiterung<br />

zu sehen. Neben dem<br />

MDF-basierten „Optiboard“ mit<br />

Schichtstoff auf der Oberseite<br />

wurde das „Optifaced Board“ vorgestellt,<br />

bei dem es sich um eine<br />

direktbeschichtete MDF-Platte mit<br />

supermatter Oberfläche und Anti-<br />

Fingerprint-Effekt handelt. Im<br />

Gegensatz zum 1.300 mm breiten<br />

„Optiboard“ ist die direktbeschichtete<br />

Platte in 2.070 mm Breite<br />

erhältlich.<br />

„Wiener Geflecht“ und „Wild<br />

Lärche“ zählten zu den neuen<br />

Dekoren bei Decor Druck Leipzig.<br />

“Wiener Geflecht” and “Wild<br />

Lärche” were among the new<br />

decors at Decor Druck Leipzig.<br />

Photo: Barth<br />

Renolit stellte seine Möbelfolien „rPET“ aus<br />

Recycling-Material ins Rampenlicht.<br />

Renolit put its furniture films “rPET” made of<br />

recycling materials in the spotlight. Photo: Barth<br />

M. Kaindl stellte unter dem Namen „Opti Faced<br />

Board“ eine direktbeschichtete MDF-Platte mit<br />

matter Oberfläche und Anti-Fingerprint-Effekt vor.<br />

M. Kaindl presented a directly coated MDF board<br />

with a matt surface and anti-fingerprint effect<br />

under the name “Opti Faced Board”.<br />

Photo: Barth<br />

material+technik möbel 07|22 17


Fokus<br />

Continental stellte<br />

seine Möbelfolie<br />

„skai rPureLux 2D“<br />

aus recyceltem<br />

PET-Material vor.<br />

Continental presented<br />

its furniture film<br />

“skai rPureLux 2D”<br />

made of recycled<br />

PET material.<br />

Photo: Continental<br />

Als „Haptic NextGen“ bezeichnet<br />

Surteco seine neuen<br />

Finishfolien, die über eine<br />

spezielle Oberfläche verfügen<br />

und umweltfreundlicher<br />

hergestellt werden.<br />

Surteco calls its new finish films<br />

“Haptic NextGen”, which have a<br />

special surface and are manufactured<br />

in a more environmentally<br />

friendly way. Photo: Barth<br />

Auch Sonae Arauco gab sein Messedebüt<br />

und zeigte vor allem<br />

Dekore und Strukturen, die im Rahmen<br />

der „Impulse“-Veranstaltung<br />

im Frühjahr vorgestellt worden<br />

waren. Dazu kamen sieben Ergänzungen,<br />

die beim Workshop „Innovus<br />

Artwork“ für Industriekunden<br />

ermittelt wurden. Außerdem<br />

konnte den Besuchern ein kleiner<br />

Ausblick auf die „Innovus<br />

2023“-Kollektion geboten werden.<br />

Im Fokus standen vor allem die<br />

Eiche „Karlstadt Oak Pale“ mit der<br />

Struktur „Flow“, einer Oberfläche<br />

mit dezentem Kreuzmuster, die<br />

feine Wellen erzeugt und Holzdekoren<br />

einen besonders natürlichen<br />

Look verleiht. Zu den jüngsten Entwicklungen<br />

zählte das Dekor<br />

„Rewood In“, das Akustikplattenoptik<br />

aufweist. „Andu Wood“ zeigt<br />

sich in Gewebestruktur/Fischgrat<br />

und mit „Graceful Blond“ wurde<br />

ein italienischer Nussbaum mit<br />

„Spirit“-Struktur vorgestellt. Darüber<br />

hinaus konnten sich die Standbesucher<br />

über die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

von „3DF“ informieren,<br />

dem dreidimensionalen<br />

Holzfaser-Verbundwerkstoff. Durch<br />

die Möglichkeit der Formverpressung<br />

lassen sich etwa Sitzschalen<br />

für Stühle oder auch fünfteilige Rahmentüren<br />

aus einem Guss und<br />

ohne Fräsen erzeugen.<br />

Egger hatte zwei neue Strukturen<br />

mitgebracht: Bei der „ST40 Feelwood<br />

Oakgrain“, der siebten<br />

„Feelwood“-Oberfläche im Sortiment,<br />

handelt es sich um eine neue<br />

Synchronporenoberfläche, die an<br />

das Strukturbild der „Casalla Eiche“<br />

angepasst wurde und laut Egger<br />

einem echten Furnier täuschend<br />

ähnlich ist. Unter der Bezeichnung<br />

„STG8 Omnipore Deepmatt“<br />

wurde für den Schichtstoffbereich<br />

ebenfalls eine neue Struktur präsentiert,<br />

die speziell für Arbeitsplatten<br />

entwickelt wurde und eine sehr<br />

18<br />

material+technik möbel 07|22<br />

matte Oberfläche aufweist. Damit<br />

wird den Küchenherstellern die<br />

Möglichkeit geboten, die matt<br />

strukturierten „PerfectSense“-<br />

Fronten von Egger auf der Arbeitsplatte<br />

fortzusetzen. In Pordenone<br />

wurden neben den „PerfectSense<br />

Feelwood“ und den „Perfect Sense<br />

Premium“-Lackplatten, die einen<br />

MDF-Träger besitzen, auch die<br />

neuen Varianten mit einem Spanträger<br />

ausgestellt, die um die Oberflächenstrukturen<br />

„TM12 Omnipore<br />

Matt“ sowie die „TM22<br />

Deepskin Linear Matt“ ergänzt<br />

wurden. Durch Investition in neue<br />

Recyclingverfahren erhöht Egger<br />

laut eigener Angaben kontinuierlich<br />

den Recyclinganteil, der aktuell mit<br />

70 Prozent angegeben wird. Bei<br />

den Dekoren fielen neben der<br />

„Casella Eiche“ die „Abano Esche“<br />

sowie „Halvar Oak“ ins Auge.<br />

Nachhaltigkeit im Fokus<br />

Nachhaltigkeit war eines der Hauptthemen<br />

der Sicam-Aussteller, denn<br />

noch stärker als im Vorjahr wurde<br />

das Thema aufgegriffen und in den<br />

Fokus gerückt. So stellte Agoform<br />

auf seinem Stand einen Besteckeinsatz<br />

sowie eine Antirutschmatte<br />

vor, die aus PLA-Material hergestellt<br />

sind. Hierbei handelt es sich<br />

um eine biologisch abbaubare Polymilchsäure,<br />

die eine nachhaltige<br />

Alternative zu herkömmlichen<br />

Besteckeinsätzen darstellt. Das<br />

Material ist laut Anbieter in industriellen<br />

Anlagen kompostierbar. Weitere<br />

Neuentwicklungen waren die<br />

beiden Oberflächendesigns „Kristall“<br />

und „Globe“ für die Besteckeinsätze<br />

sowie Antirutschmatten.<br />

Im ersten Fall handelt es sich um<br />

eine feinporige Mikrostruktur, im<br />

zweiten Fall um ein neues Design<br />

des Einsatzes mit neuer Oberflächenhaptik.<br />

Außerdem wurde im<br />

Rahmen eines Projekts mit Wessel-Licht<br />

ein Schubkasteneinsatz<br />

mit integrierter Beleuchtung vorgestellt,<br />

der sich auch für den Wohnraum<br />

eignet.<br />

Bei MKT standen die Zeichen<br />

ebenfalls auf Nachhaltigkeit. Unter<br />

dem Motto „We care – MKT goes<br />

Green“ informierte das Unternehmen<br />

über neuartige WPC-Kanten,<br />

die zu bis zu 70 Prozent aus Holzfasern<br />

bestehen, sowie weitere Projekte<br />

in diese Richtung wie etwa<br />

die Verwendung von Produktionsresten,<br />

den Einsatz von Post-Consumer-Material<br />

und Bestrebungen,<br />

die „Alpha-Tape“-Kanten am Ende<br />

des Lebenszyklus zurückzukaufen<br />

und im Produktionsprozess wiederzuverwenden.<br />

Ein Highlight auf<br />

dem Messestand war wie bereits<br />

im vergangenen Jahr die Präsentation<br />

einer digital gedruckten Kante<br />

mit einem besonders großen Rapport.<br />

Ebenso konnten sich die<br />

Besucher über die neuen Kantendekore<br />

informieren, die im Verbund<br />

mit den Dekordruckern Schattdecor,<br />

Continental, Interprint sowie<br />

Gruppo Frati und deren jüngsten<br />

Dekorplatten entwickelt wurden.<br />

Auf dem Messestand von Rehau<br />

konnten sich die Besucher nicht nur<br />

über Kanten informieren, sondern<br />

bekamen mit Hilfe eines interaktiven<br />

Tischtouchscreens auch viele<br />

Services sowie Material- und Veredelungsmöglichkeiten<br />

aufgezeigt.<br />

So stellte das Unternehmen die<br />

neuen Möglichkeiten vor, die durch<br />

den Ausbau des Logistikzentrums<br />

in Visbek entstanden sind. Das<br />

Standardlagerprogramm kann dem<br />

Spediteur nun bereits am Bestelltag<br />

übergeben werden. Erstmals<br />

gab auch eine bodentiefe Version<br />

des „Rauvolet crystal-line“-Rollladensystems<br />

ihr Debüt. In der Version<br />

„complete“ sind Lamellen,<br />

Lisenen und Führungselemente<br />

material- und dekorgleich. Anhand<br />

der „Deep Collection“ mit ihren<br />

matten Oberflächen demonstrierte<br />

das Unternehmen seine Design-<br />

Philosophie, bei der im Rahmen<br />

des Designverbundes Oberfläche,<br />

Kante und Stauraumlösungen hinsichtlich<br />

Optik, Haptik und Materialität<br />

aufeinander abgestim<strong>mt</strong> sind .<br />

Wie andere Aussteller hatte Rehau<br />

zudem nachhaltige Lösungen mitgebracht<br />

und zeigte auf seinem<br />

Stand die „Raukantex“-Kantenbänder<br />

„eco“ und „evo“ sowie die<br />

„eco-fino“-Oberflächenprodukte.<br />

Hier sind sowohl Trägerplatte als<br />

auch Möbelfolie bis zu 97 Prozent<br />

aus Rezyclat hergestellt und können<br />

am Ende ihres Lebenszyklus<br />

wiederverwendet werden. ba<br />

More exhibitors and a wider range of surfaces<br />

In the surface segment, even more companies than in the previous years<br />

used the Sicam as a platform for presenting their new decors and surface<br />

structures. Renowned decor printers and decor panel producers<br />

returned to the trade fair or presented their products in Pordenone for<br />

the first time. The range of surface materials on display extended from<br />

printed decor papers via finish films up to thermoplastic films. For this<br />

product group in particular, the companies placed special emphasis on<br />

the environmental friendliness of their new developments. In the decor<br />

printing area and for finish films, the focus was on new reproductions of<br />

woods and in particular of stone surfaces. Oak continued to dominate<br />

among the woods, although it was interpreted in a less rustic way.<br />

Numerous suppliers picked up on current trend designs in stick or acoustic<br />

looks, resp., and in that opted for 3D effects.


Produkte & Konzepte<br />

Nachhaltige Besteckeinsätze<br />

Der Kunststoffspezialist Agoform<br />

ist ein international agierendes<br />

Unternehmen und bietet individuelle<br />

und innovative Lösungen für<br />

unterschiedlichste Branchen und<br />

Anwendungen. Die von Agoform<br />

entwickelten Systeme und Produkte<br />

finden sich im häuslichen<br />

Umfeld wie Küche und Bad, aber<br />

auch im industriellen Sektor wie<br />

Verkehrs-, Elektro- und Medizintechnik,<br />

Logistik, Werbung und<br />

Dekoration.<br />

In diesem Jahr macht das Familienunternehmen<br />

große Schritte in<br />

eine von Nachhaltigkeit geprägte<br />

Zukunft. Mit der Besteckeinsatzserie<br />

„Classico“ aus biobasierender<br />

Poly-Milchsäure liefert Agoform<br />

eine nachhaltige Alternative<br />

zu Produkten aus erdölbasierten<br />

Rohstoffen, welche weiterhin alle<br />

Ansprüche an elegantes Design,<br />

Individualität und Funktionalität in<br />

der Küche erfüllen. Als Premiumhersteller<br />

in der Branche der<br />

Kunststofftechnik sichert sich Agoform<br />

damit ein weiteres Alleinstellungsmerkmal<br />

und setzt ein Statement:<br />

Plastik ist nicht gleich Plastik.<br />

Der vielversprechende und<br />

recyclingfähige Werkstoff kann<br />

laut Firmenangaben ab sofort die<br />

gesa<strong>mt</strong>e Produktpalette abbilden.<br />

Mit der Neuheit erweitert Agoform<br />

zugleich sein vielfältiges<br />

Portfolio, das von Antirutschmatten<br />

und Spülenschutz über Tellerhalter,<br />

Gewürzkasteneinsätze<br />

reicht.<br />

Kunden können in Zusammenarbeit<br />

mit Agoform Lösungen fertigen<br />

lassen, die sich dank modernster<br />

und präziser Fertigungstechniken<br />

stilsicher und passgenau ihrer<br />

Produktlandschaft fügen. ba<br />

Die Besteckeinsatzserie<br />

„Classico“ wird aus<br />

bio basierender Poly-<br />

Milchsäure hergestellt.<br />

The cutlery insert series<br />

“Classico” is made from<br />

bio-based polylactic acid.<br />

Photo: Agoform<br />

Sustainable cutlery inserts<br />

Agoform offers individual and<br />

innovative solutions for many different<br />

materials and applications.<br />

With the cutlery insert series<br />

“Classico” made of bio-based<br />

polylactic acid, the company<br />

developed a sustainable alternative<br />

to products made from petroleum-based<br />

raw materials that<br />

continues to meet all demands<br />

for elegant design, individuality<br />

and functionality in the kitchen.<br />

Anzeige/Advertisement<br />

Ihre Möbel im besten Licht.<br />

Mit AvanTech YOU Illumination<br />

setzen Sie elegante Lichtakzente.<br />

Ganz einfach ohne<br />

Elektroanschluss: No plug,<br />

just play.<br />

AvanTech YOU.<br />

So individuell wie Du.<br />

Mehr erfahren:<br />

avantechyou.hettich.com<br />

material+technik möbel 07|22 19


Produkte & Konzepte<br />

Flexible Lösungen<br />

mit Bestseller-<br />

Potenzial<br />

Der Oberflächenspezialist Schattdecor setzt aktuell<br />

ganz besonders auf sein Unternehmensmotto „One<br />

Source. Unlimited Solutions“ und hat sich dabei<br />

auch Gedanken gemacht, was es heute braucht, um<br />

morgen Erfolg zu haben.<br />

Das Steindekor „Acapulco“ ist universell und vielfältig einsetzbar.<br />

The stone decor “Acapulco” is universal and versatile.<br />

Photos: Schattdecor<br />

Für den Oberflächenspezialisten<br />

Schattdecor erfordern anspruchsvolle<br />

Zeiten flexible Lösungen und<br />

ein starkes Gesa<strong>mt</strong>paket. Bezogen<br />

auf Design und Produkt rücken<br />

daher neue, nachhaltige Lösungen<br />

in einem zunehmend anspruchsvolleren<br />

Markt in den Fokus. Diese<br />

hat der Oberflächenspezialist aus<br />

Thansau in Zusammenarbeit mit<br />

seinen Kunden umgesetzt und auf<br />

der Sicam in Pordenone als<br />

Gesa<strong>mt</strong>paket präsentiert, das der<br />

Einrichtungsindustrie den Weg in<br />

die Zukunft ebnen soll. Die vorgestellten<br />

Neuentwicklungen sowie<br />

Bestseller-Dekore aus der „Global<br />

Essentials“-Kollektion spiegeln<br />

dabei aktuelle Trends wider und<br />

sind zugleich langlebig und modern.<br />

Natürlichkeit ist gefragt<br />

Das Thema Natur spielt im Wohnen<br />

eine große Rolle. Natürliche<br />

Dekoroberflächen schaffen eine<br />

Atmosphäre für Regeneration und<br />

Erholung. Mit dem neuen Steindekor<br />

„Acapulco“ hat Schattdecor<br />

ein universell und großflächig einsetzbares<br />

Dekor kreiert, das<br />

Lebensbereiche in Wohlfühl-<br />

Oasen verwandelt.<br />

Die „California Elm“ stam<strong>mt</strong> hingegen<br />

aus der kürzlich gelaunchten<br />

„Global Essentials“-Kollektion.<br />

Mit ihrem eingearbeiteten Goldund<br />

Perlmutteffekt wirkt das<br />

Dekor wie von Natur und nicht von<br />

Hand gemacht. Es harmoniert mit<br />

warmen Erd- und Beerentönen<br />

und lässt sich in der Küche etwa<br />

mit anderen modernen Stein- und<br />

Holzdekoren kombinieren.<br />

Designs in Stäbchenoptik halten in<br />

der Interior-Gestaltung verstärkt<br />

Einzug und sorgen hier durch die<br />

Kombination aus optischen und<br />

haptischen Reizen für ein Wohnerlebnis.<br />

Bei der „Omega Oak“ aus<br />

der „Global Essentials“-Kollektion<br />

stehen Materialität und Machart<br />

im Fokus, denn die 3D-Wirkung<br />

des Dekors macht es zum Hingucker<br />

in jedem Interior.<br />

Die „Valencia Eiche“ zeigt sich rustikal<br />

und doch elegant. Sie ist flächig<br />

einsetzbar und vielfältig kombinierbar.<br />

Verwachsungen und<br />

Verfärbungen erinnern an das<br />

Ursprungsmaterial. Dazu harmoniert<br />

dieses Dekor mit aktuellen<br />

Trendfarben in Apricot oder Blau.<br />

Metallic als Eyecatcher<br />

Bei „Fineflex“ handelt es sich um<br />

eine umweltfreundliche Möbeloberfläche,<br />

die von Schattdecor<br />

und Finedecor gemeinsam entwickelt<br />

wurde. Zusätzlich zu den 14<br />

verfügbaren Unifarben ist die<br />

Oberfläche nun auch als Metalliceffekt-Folie<br />

erhältlich. Alternativ zu<br />

den Klassikern Shell White,<br />

Perlbronze oder Perlgold können<br />

Kunden aus Metallicfarben in Sky<br />

Blue, Night Blue Galaxy oder<br />

Space Black wählen. ba<br />

Die „Fineflex“-Möbelfolie ist<br />

nun auch mit Metallic-Effekt<br />

erhältlich.<br />

The “Fineflex” furniture film<br />

is now also available with<br />

metallic effect.<br />

Stäbchenoptik und 3D-Wirkung machen die „Omega Oak“ in allen<br />

Interiors zum Hingucker.<br />

Stick look and 3D effect make “Omega Oak” an eye-catcher in all<br />

interiors.<br />

20<br />

material+technik möbel 07|22<br />

Flexible solutions with bestseller potential<br />

For Schattdecor, demanding times call for flexible solutions and a strong<br />

overall package. The surface specialist has implemented this in cooperation<br />

with its customers and presented it at the Sicam in Pordenone. In<br />

that, the new developments presented as well as best-selling decors<br />

from the “Global Essentials” collection reflect current trends and are<br />

both durable and modern.<br />

With the new stone decor “Acapulco”, Schattdecor created a decor that<br />

can be used universally and on a large scale, transforming living areas<br />

into oases of well-being. With its incorporated gold and mother-of-pearl<br />

effect, “California Elm” looks as if made by nature and not by hand. It<br />

harmonises with warm earth and berry tones. Stick-look designs are<br />

increasingly finding their way into interior design, and the 3D effect of<br />

“Omega Oak” makes the decor an eye-catcher in any interior.<br />

“Valencia Oak” looks rustic yet elegant. Intergrowth and discolourations<br />

are reminiscent of the original material.<br />

“Fineflex” is an environmentally friendly plain-coloured furniture surface,<br />

jointly developed by Schattdecor and Finedecor. It is now also available<br />

as a metallic effect film in various colour shades.


Produkte & Konzepte<br />

Die „Perfect“-Familie ist eine<br />

nachhaltige Alternative zu<br />

lösemittelhaltigen 2K-PUR-<br />

Lacken.<br />

The “Perfect” family is a<br />

sustainable alternative to<br />

solvent-based 2K PUR lacquers.<br />

Photos: Hesse Lignal<br />

Nachhaltige Alternative zu<br />

lösemittelhaltigen Lacken<br />

Mit der „Perfect“-Familie bietet Hesse Lignal eine nachhaltige Alternative zu<br />

konventionellen lösemittelbasierten 2K-PUR Lacksystemen. Denn die Umstellung<br />

von lösemittelhaltigen Systemen auf Hydro-Lacke spart bei gleichbleibender<br />

Qualität bis zu ein Kilo CO 2<br />

pro Quadratmeter lackierter Fläche.<br />

Die „Perfect“-Familie besteht aus<br />

bewährten Produkten, die der Lackund<br />

Beizenspezialist Hesse Lignal<br />

um Neuentwicklungen ergänzt hat.<br />

Ziel war es, eine Lösung im zweikomponentigen<br />

Hydro- Bereich<br />

anzubieten, die hinsichtlich Verarbeitung<br />

und Beständigkeit denen<br />

von Polyurethan-Lacksystemen<br />

entspricht.<br />

Die Produktfamilie unterstreicht<br />

damit die Nachhaltigkeitsstrategie<br />

des Unternehmens. Sie steht für<br />

moderne und nachhaltige Lackierverfahren<br />

mit einfacher und sicherer<br />

Verarbeitung, gepaart mit<br />

höchster Beständigkeit, und ist<br />

eine umweltbewusste Alternative<br />

zu bislang eingesetzten lösemittelhaltigen<br />

PUR-Lacksystemen.<br />

Alle Produkte sind aufeinander<br />

dig ist. Die Härterkomponente ist<br />

REACH-konform und erfüllt bereits<br />

den zukünftig geltenden niedrigen<br />

NCO-Monomergrenzwert für Isocyanate<br />

von unter 0,1 Prozent.<br />

Vier Familienmitglieder<br />

Zur „Perfect“-Familie gehört der<br />

„Perfect-Fill“, der als Systemfüller<br />

für die Kombination mit dem „Perfect-Color“<br />

entwickelt wurde. Sein<br />

breites Einsatzgebiet, wie der Einsatz<br />

auf stark beanspruchte Oberflächen<br />

wie z. B. Feuchträume und<br />

seine anwenderfreundliche Verarbeitung,<br />

machen ihn laut Hersteller<br />

zum Universalfüller im kompletten<br />

Innenbereich.<br />

Bei „Perfect-Color“ handelt es<br />

sich um einen schnelltrocknenden,<br />

umweltfreundlichen Farblack mit<br />

Alternativprodukt für die Serienfertigung<br />

genutzt werden. Selbst<br />

schwere Werkstücke lassen sich<br />

schon am Folgetag stapeln bzw.<br />

weiterbearbeiten. Aufgrund seiner<br />

hohen chemischen und mechanischen<br />

Beständigkeit lässt er sich<br />

laut Angaben von Hesse Lignal in<br />

allen Bereichen des Innenausbaus<br />

incl. Küche, Bad, Türen und Ladenbau<br />

einsetzen.<br />

„Perfect-Top“ ist ein Schichtlack<br />

mit guter Anfeuerung und Brillanz,<br />

der dank mechanischer und chemischen<br />

Beständigkeit einen hochwertigen<br />

Oberflächenschutz im<br />

gesa<strong>mt</strong>en Innenausbau ermöglicht.<br />

Eine knarrfreie Beschichtung<br />

von Holztreppen sowie die Lackierung<br />

von Kinderspielzeug ist ebenfalls<br />

möglich. „Perfect-Base“ bitet<br />

Für stark strapazierte Oberflächen<br />

sowie inhaltsreiche<br />

Hölzer steht „Perfect Base“ zur<br />

Verfügung.<br />

“Perfect Base” is available for<br />

heavy-duty surfaces and woods<br />

rich in active substances.<br />

die höchste mechanische und chemische<br />

Beständigkeit und eignet<br />

sich daher als füllige Grundierung<br />

für stark strapazierte Oberflächen<br />

sowie für inhaltsstoffreiche Hölzer,<br />

die mit dem Lack kräftig angefeuert<br />

werden.<br />

Alle vier Produkte werden hinsichtlich<br />

der Schwerentflammbarkeit<br />

nach IMO und der neueren<br />

und europaweit gültigen Norm<br />

DIN EN 13501-1 zertifiziert. ba<br />

abgestim<strong>mt</strong> und ermöglichen ein<br />

einfaches Handling mit nur einem<br />

Härter, für dessen Verwendung<br />

keine besondere Schulung zum<br />

Umgang mit Diisocyanat notwen-<br />

Als schnelltrocknender<br />

Farblack kann<br />

„Perfect-Color“<br />

auch in Küche und<br />

Bad eingesetzt<br />

werden.<br />

As a fast-drying<br />

colour lacquer,<br />

“Perfect-Color” can<br />

also be used in the<br />

kitchen and<br />

bathroom.<br />

laut Hesse hervorragenden Verlaufseigenschaften,<br />

der seine Vorzüge<br />

besonders bei der forcierten<br />

Trocknung ausspielt. Er kann deshalb<br />

auch als lösemittelarmes<br />

Sustainable alternative to solvent-based lacquers<br />

Lacquer and stain specialist Hesse Lignal offers a sustainable alternative<br />

to conventional solvent-based 2K-PUR paint systems with its “Perfect”<br />

family. It consists of tried and tested products, which new developments<br />

have been added to. All products are matched to each other and are easy<br />

to apply with just one hardener that does not require any special training<br />

in handling diisocyanate. The “Perfect” family includes “Perfect-Fill”,<br />

which was developed as a system filler to be combined with “Perfect-<br />

Color”. “Perfect-Color” is a fast-drying, environmentally friendly colour<br />

lacquer that particularly plays to its strengths in forced drying. “Perfect-<br />

Top” offers high-quality surface protection for all interior fittings as a<br />

multicoat lacquer with excellent accentuation and brilliance. “Perfect-<br />

Base” is suitable as a rich primer for heavy-duty surfaces as well as for<br />

woods rich in active substances, which are outstandingly accentuated by<br />

the lacquer.<br />

All four products are certified with regard to flame retardancy according<br />

to IMO and the newer and European-wide standard DIN EN 13501-1.<br />

material+technik möbel 07|22 21


Fokus<br />

Der diesjährige<br />

Homag-Treff zog über<br />

1.000 Interessenten<br />

nach Holzbronn.<br />

This year’s “HOMAG<br />

Treff” attracted over<br />

1,000 interested<br />

visitors to Holzbronn.<br />

Photos: Homag<br />

Technologie-Lösungen<br />

für kleine und große Betriebe<br />

Nach ihrem Auftritt auf der Holz-Handwerk in Nürnberg blieb die Homag-Group der diesjährigen Xylexpo<br />

in Mailand fern. Stattdessen lud sie ihre italienischen und deutschen Kunden zu eigenen Veranstaltungen<br />

in ihre Showrooms in beiden Ländern ein.<br />

Anstelle der jährlichen Präsentation<br />

auf der Xylexpo, die Mitte Oktober<br />

auf dem Mailänder Messegelände<br />

in Rho stattfand, lud Homag seine<br />

italienischen Kunden Anfang<br />

November zur 12. italienischen<br />

Ausgabe der Veranstaltungsreihe<br />

„Homag-Treff“ nach Giussano bei<br />

Mailand ein, um im Showroom der<br />

dortigen Niederlassung die neuesten<br />

Technologien und Software des<br />

Maschinenbauers zu zeigen.<br />

Deutschsprachige sowie internationale<br />

Kunden waren bereits Ende<br />

September zum Homag-Treff nach<br />

Holzbronn eingeladen worden, wo<br />

das Unternehmen vom 27. September<br />

bis zum 1. Oktober auf 2.000 m 2<br />

einzelne Produkte und ganze Konzepte<br />

für die innovative Holzbearbeitung<br />

präsentierte. Seit 30 Jahren<br />

findet diese Veranstaltung statt.<br />

Wenige Wochen später (16. und 17.<br />

November) folgte die Tochterfirma<br />

Weinmann in St. Johann-Lonsingen,<br />

die ebenfalls zur jährlichen<br />

22<br />

material+technik möbel 07|22<br />

Hausmesse lud, bei der allerdings<br />

der Holzbau und nicht der Möbelbau<br />

im Fokus stand.<br />

Über 1.000 Besucher<br />

Laut Homag-Angaben zog der diesjährige<br />

Homag-Treff über 1.000<br />

Besucher aus 40 Ländern nach Holzbronn.<br />

Die Rahmenbedingungen für<br />

die Veranstaltung waren günstig, da<br />

die Homag-Group in den ersten<br />

neun Monaten des Jahres beim Auftragseingang<br />

ein Plus von 4 Prozent<br />

erzielen konnte und der Auftragsbestand<br />

zum Zeitpunkt des Homag-<br />

Treffs um 25 Prozent über dem Vorjahr<br />

lag. Der Umsatz war bis Ende<br />

September sogar um 20 Prozent auf<br />

1,195 Mrd. Euro gestiegen.<br />

Im Mittelpunkt des Treffs standen<br />

sowohl Lösungen für das Handwerk<br />

als auch für die Industrie. Ausgestellt<br />

waren zumeist Anlagen,<br />

die das Unternehmen bereits auf<br />

der Holz-Handwerk in Nürnberg<br />

dem Fachpublikum vorgestellt<br />

hatte. So etwa das vertikale CNC-<br />

Bearbeitungszentrum „DRILLTEQ<br />

V-310“, das mit seiner Auswahl von<br />

bis zu 45 Bohrspindeln zahlreiche<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten auf<br />

lediglich elf Quadratmetern bietet.<br />

Mit dem CNC-Portalbearbeitungszentrum<br />

„CENTATEQ N-510“<br />

wurde ein Nesting-Konzept vorgestellt,<br />

das sich durch verbessertes<br />

Handling und eine Erhöhung des<br />

Outputs von den bisherigen<br />

Maschinen unterscheidet. Ebenfalls<br />

demonstriert wurden die Vorteile<br />

der Produktionssimulation an<br />

der „SAWTEQ B-300 / B-400 Flex-<br />

Auf rund 2.000 m 2 Fläche präsentierte Homag seine neueste<br />

Maschinentechnik.<br />

Homag presented its latest machine technology on an area of<br />

around 2,000 m 2 .


Produkte & Konzepte<br />

Anzeige/Advertisement<br />

Jetzt für<br />

morgen<br />

Statt auf der Xylexpo zeigte Homag seine Neuerungen im Rahmen<br />

des Homag-Treffs in Deutschland und Italien.<br />

Instead of exhibiting at the Xylexpo, Homag presented his latest machine<br />

Technology on the Homag Treff in Germany and Italy.<br />

Moderne Lacksysteme für<br />

eine nachhaltige Zukunft<br />

Tec“. Diese wird auf Basis von<br />

betriebseigenen Stücklisten und<br />

aktuellen Kunden Produktionsdaten<br />

durchgeführt und zeigt, wie der<br />

Produktionsalltag mit der<br />

„SAWTEQ“-Lösung aussehen<br />

könnte. Die Produktionsvorschau<br />

erfolgt optimiert auf den automatisierten<br />

Zuschnitt oder auf die maximale<br />

Leistung, so dass der Anwender<br />

sich ein Bild von den Produktionszeiten<br />

inklusive möglicher<br />

Geisterschichten, den notwendigen<br />

Bedienerzeiten, dem Teileoutput<br />

pro Schicht sowie den erzeugten<br />

Stapel machen kann.<br />

An einer „SAWTEQ B-320 flexTec“<br />

wurde außerdem das MSQ-System<br />

vorgeführt, das die Schnittqualität<br />

durch regelmäßige Kontrolle<br />

der Kantenausbrüche prüft und<br />

diese mit festgelegten materialabhängigen<br />

Warn- und Grenzwerten<br />

der Sägesteuerung abgleicht. Mit<br />

dieser objektiven Qualitätsmessung<br />

will Homag Bedienereingriffe<br />

reduzieren, einen bedarfsgerechten<br />

Sägeblattwechsel ermöglichen<br />

und Ausschussteile vermeiden. Im<br />

Bereich der Kantenbearbeitung war<br />

„EDGETEQ S-300“ zu sehen, die<br />

sich laut Homag dank der 2-Profil-<br />

Technik auf dem einmotorigen<br />

Formfräsaggregat besonders für<br />

häufig wechselnde Kantenstärken<br />

eignet. Ein einfacher Wechsel per<br />

Touch über das Steuerungssystem<br />

zwischen den Profilen R1 und R2<br />

veranlasst die Kantenanleimmaschine<br />

zur schnellen und präzisen<br />

Bearbeitung der Kanten.<br />

App-Plus-Paket als digitaler<br />

Einstieg<br />

Neben den Maschinenvorstellungen<br />

und -optimierungen spielten<br />

Lösungen für die digitale Zukunft<br />

eine wesentliche Rolle. So informierte<br />

Homag über die digitale<br />

Auftragsmappe, den „production-<br />

Manager“, die neue Bedienersoftware<br />

„woodCommander 5“ mit<br />

3D-Werkstücksimulation sowie das<br />

„Nesting Production Set“. Die im<br />

Set enthaltenen Anwendungen<br />

ermöglichen eine automatisierte<br />

Berechnung von Nestingplänen<br />

sowie eine Identifizierung der Bauteile<br />

durch Etiketten, auch wenn<br />

kein Drucker an der Maschine verfügbar<br />

ist.<br />

Um den Anwendern die Nutzung<br />

der digitalen Services schmackhaft<br />

zu machen, wurde den Messebesuchern<br />

die Möglichkeit geboten,<br />

das „App-Plus-Paket“ und damit<br />

die fünf enthaltenen Apps (Machine-<br />

Board, MMR mobile, ServiceBoard,<br />

ServiceAssist und twinio) für 12<br />

Monate gratis zu testen. ba<br />

Solutions for small and large companies<br />

Instead of exhibiting at the Xylexpo as in the past, Homag invited its Italian<br />

customers to the 12th Italian edition of the “Homag-Treff” series of<br />

events in Giussano/Italy at the beginning of November, where the latest<br />

technologies and software were demonstrated in the showroom of the<br />

local subsidiary. Homag had already welcomed German-speaking and<br />

international customers to Holzbronn at the end of September. On 2,000<br />

m 2 , the company presented technological solutions for crafts and trades<br />

as well as for the industry to more than 1,000 visitors. The outline conditions<br />

for the “Homag- Treff” at both locations were more than favourable,<br />

as Homag was able to report a 20 per cent increase in sales to EUR 1.195<br />

billion at that time.<br />

Erfahren Sie jetzt mehr über<br />

unsere Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Vorangehen und an morgen<br />

denken: Hesse Lignal setzt ein<br />

starkes Zeichen für Klima- und<br />

Arbeitsschutz.<br />

• Lösemittelfreies Produktsortiment<br />

bis 2030<br />

• Einsatz für ein gesundes Arbeitsumfeld<br />

• Entwicklung nachhaltiger<br />

Produkt-Innovationen<br />

Hesse Lignal<br />

inspiring you<br />

Hesse GmbH & Co. KG , Warendorfer Str. 21<br />

D-59075 Hamm, www.hesse-lignal.com


Fokus<br />

Xylexpo mit Fokus auf Inlandsmarkt<br />

Die Xylexpo fand erstmals<br />

im Herbst statt. Aufgrund<br />

der unsicheren<br />

Pandemielage hatte<br />

Veranstalter Acimall<br />

beschlossen, die Fachmesse<br />

für Holzbearbeitungsmaschinen<br />

zu<br />

verschieben. Wenige<br />

Monate nach der Holz-<br />

Handwerk in Nürnberg<br />

wurde die Xylexpo<br />

zusammen mit zwei<br />

weiteren Branchenmessen<br />

Mitte Oktober in Rho<br />

bei Mailand veranstaltet.<br />

Nachdem die Xylexpo im Jahr 2020<br />

zu den ersten Branchenmessen<br />

zählte, die aufgrund der Corona-<br />

Pandemie abgesagt werden mussten,<br />

entschloss sich der italienische<br />

Branchenverband Acimall, die<br />

diesjährige Ausgabe in den Herbst<br />

zu verschieben. Statt traditionell im<br />

Mai, fand der Event dieses Jahr<br />

vom 12. bis zum 15. Oktober auf<br />

dem Mailänder Messegelände in<br />

Rho statt. Der Veranstalter hatte<br />

sich erhofft, zu dem späteren Zeitpunkt<br />

aufgrund gefallener Reisebeschränkungen<br />

mehr internationale<br />

Besucher anziehen zu können;<br />

zudem wollte er die Besucherzahlen<br />

auch durch die terminliche<br />

Überschneidung mit zwei weiteren<br />

24<br />

material+technik möbel 07|22<br />

Fachmessen auf dem Mailänder<br />

Messegelände verbessern.<br />

Zeitgleich mit der Xylexpo öffnete<br />

nämlich die Werkzeugmesse<br />

BI-MU ihre Pforten sowie einen<br />

Tag später die Viscom Italia, eine<br />

Fachmesse für visuelle Kommunikation.<br />

Mit der erstmaligen Online-<br />

Ausgabe der Messe unter dem<br />

Motto „Xylexpo TV“ versprach sich<br />

der Xylexpo-Veranstalter zudem<br />

eine Reichweitensteigerung insbesondere<br />

im Hinblick auf die internationalen<br />

Besucher.<br />

Mit 2.000 m 2 war die SCM-Gruppe Platzhirsch unter den diesjährigen<br />

Ausstellern.<br />

The SCM Group was the top dog among this year’s exhibitors<br />

with 2,000 m 2 . . <br />

Photo: Barth<br />

Weniger Aussteller<br />

Wie sich nach Ende der Xylexpo<br />

herausstellte, ist die Rechnung des<br />

Veranstalters nicht ganz aufgegangen.<br />

Aufgrund der Absage namhafter<br />

Aussteller war mit der Ausstellerzahl<br />

auch der Flächenbedarf<br />

gesunken und so fand der Event<br />

nur noch in zwei Messehallen statt.<br />

Statt 425 Aussteller wie noch bei<br />

der letzten Ausgabe 2018 hatten<br />

sich in den beiden Hallen nur noch<br />

280 Aussteller eingefunden, von<br />

denen der Großteil aus Italien<br />

stam<strong>mt</strong>e. 2012 hatten noch 560<br />

Firmen ausgestellt.<br />

Große Maschinenbauunternehmen<br />

wie Homag, Biesse und Cefla<br />

hatten der Ausgabe erstmals eine<br />

Absage erteilt, nachdem sie bereits<br />

Mitte Juli auf der Holz-Handwerk in<br />

Nürnberg angetreten waren. Zu<br />

den Ausstellern mit der größten<br />

Standfläche zählten in Mailand nun<br />

die SCM-Gruppe mit 2.000 m 2<br />

sowie die Weinig-Gruppe, die mit<br />

1.100 m 2 zweitgrößter Aussteller<br />

war. Auffällig groß war auch der<br />

Messestand der Felder-Gruppe, die<br />

sich in Mailand fast ausschließlich<br />

mit den bereits in Nürnberg gezeigten<br />

Maschinen präsentierte.<br />

Während die IMA-Schelling-Gruppe<br />

Bei Giardina gab ein von Pininfarina<br />

gestylter Spritzautomat sein Debüt.<br />

A Pininfarina-style spray machine made<br />

its debut at Giardina. Photo: Barth<br />

in Nürnberg gänzlich ohne Maschinen<br />

angereist war, wurde auf der<br />

Xylexpo auf dem Messestand<br />

zumindest eine Anlage ausgestellt.<br />

Dafür hatte Barberán erstmals<br />

überhaupt keine Maschinen mitgebracht,<br />

sondern nur Muster von<br />

Produkten, die auf seinen Maschinen<br />

hergestellt werden. Ähnlich<br />

machte es Kleiberit, der die Messe<br />

auf kleinerer Fläche als Plattform<br />

für Kundengespräche nutzte.<br />

Mehr Besucher durch Parallel-<br />

Messen<br />

Dennoch zeigte sich der Veranstalter<br />

mit dem Besuchsergebnis<br />

zufrieden und gab in seiner Schlussbilanz<br />

bekannt, dass die diesjährige<br />

Xylexpo die Erwartungen übertroffen<br />

habe. So seien über 16.000<br />

Fachbesucher gezählt worden und<br />

es habe insgesa<strong>mt</strong> 22.000 Zutritte<br />

gegeben, was auf mehrtägige<br />

Besuche hinweist. Bei der genauen<br />

Analyse zeigt sich jedoch, dass die<br />

Messe lediglich 12.356 Fachbesucher<br />

anzog, während es sich bei<br />

knapp 4.000 Personen um Besucher<br />

der beiden anderen Fachmessen<br />

handelte. Bei der letzten Ausgabe<br />

im Mai 2018 hatten die<br />

Xylexpo noch 17.781 Interessenten


Fokus<br />

besucht, von denen 28 Prozent und<br />

damit knapp 5.000 Personen aus<br />

dem Ausland stam<strong>mt</strong>en. Mit einem<br />

Anteil von 25 Prozent konnte dieses<br />

Mal ein ähnliches Prozentergebnis<br />

erzielt werden, aber unterm Strich<br />

reisten doch rund 2.000 Besucher<br />

weniger an, wenn man die zusätzlichen<br />

Interessenten der beiden<br />

anderen Messen außer Acht lässt.<br />

Auch in den Gesprächen mit den<br />

Ausstellern wurde die Zahl der<br />

Besucher aus Deutschland sowie<br />

generell aus dem Ausland als geringer<br />

eingestuft, weshalb die meisten<br />

Aussteller bereits im Vorfeld den<br />

Fokus auf das italienische Fachpublikum<br />

gelegt und für diesen Markt<br />

die geeigneten Maschinen mitgebracht<br />

hatten.<br />

Aufgrund der Fördermaßnahmen<br />

des italienischen Staates bieten sich<br />

den Herstellern weiterhin lukrative<br />

Absatzchancen. So unterstützt der<br />

Gesetzgeber in Italien die Industrie<br />

und damit auch das holzverarbeitende<br />

Gewerbe mit einer speziellen<br />

„Industrie 4.0“-Fördermaßnahme,<br />

wodurch insbesondere vernetzbare<br />

Maschinen und Anlagen in den<br />

Blickpunkt rückten und entsprechend<br />

gefragt sind. Mit den Hyperund<br />

Superabschreibungen soll die<br />

technologische und digitale Transformation<br />

von Produktionsprozessen<br />

herbeigeführt werden.<br />

Staatliche Fördermaßnahmen<br />

Andere Kaufanreize, etwa für die<br />

Renovierung von Häusern und in<br />

diesem Zusammenhang den Kauf<br />

von Einrichtungsgütern, helfen der<br />

Maschinenindustrie ebenfalls beim<br />

Absatz, wie auch die jüngsten<br />

Branchenstatistiken zeigen: So<br />

hatten die italienischen Hersteller<br />

von Holzbearbeitungsmaschinen<br />

2021 ihren Umsatz gegenüber dem<br />

Vorjahr um fast 37 Prozent auf 2,53<br />

Mrd. Euro steigern können. Gegenüber<br />

2019 hatte es ebenfalls ein<br />

Wachstum gegeben, das Acimall<br />

auf 11,6 Prozent beziffert. Der coronabedingte<br />

Einbruch des Jahres<br />

2020 konnte durch einen Zuwachs<br />

von 30,8 Prozent im Vergleich zu<br />

2020 und 10,1 Prozent gegenüber<br />

2019 ausgeglichen werden.<br />

Die staatlichen Fördermaßnahmen<br />

machten sich insbesondere auf<br />

dem Inlandsmarkt bemerkbar, wo<br />

der Absatz 2021 um 52,5 Prozent<br />

gegenüber 2020 und um 15,1 Prozent<br />

gegenüber 2019 zulegte. Insgesa<strong>mt</strong><br />

wurden im Inland 2021<br />

Maschinen und Anlagen im Wert<br />

von 790 Mio. Euro verkauft.<br />

Zugleich wuchsen die Importe von<br />

Holzbearbeitungsmaschinen: Sie<br />

kletterten auf 244 Mio. Euro und<br />

damit um 59,4 Prozent gegenüber<br />

2020 und um 21,4 Prozent gegenüber<br />

2019. Den Gesa<strong>mt</strong>markt für<br />

Holzbearbeitungsmaschinen beziffert<br />

Acimall angesichts dieser<br />

Ergebnisse auf 1,034 Mrd. Euro.<br />

Das bedeutet ein Wachstum von<br />

54,1 Prozent gegenüber dem<br />

Corona-Jahr 2020 und von 16,5<br />

Prozent gegenüber 2019.<br />

Nachdem die ersten Monate des<br />

Jahres 2021 unverändert positiv<br />

verliefen und zweistellige<br />

Zuwächse bei den Produktionsdaten<br />

zeigten, kam es im zweiten<br />

Quartal laut Acimall zu einem deutlichen<br />

Einbruch, so dass die Branche<br />

für das Gesa<strong>mt</strong>jahr voraussichtlich<br />

nicht mit Wachstumsraten<br />

rechnen kann.<br />

Preisgekrönte Innovationen<br />

Traditionell präsentieren insbesondere<br />

die italienischen Hersteller<br />

Barberán war ohne Maschinen auf der Xylexpo angetreten.<br />

Barberán attended Xylexpo without machines. Photo: Barth<br />

Trotz der Beschränkung auf zwei Messehallen waren diese nur<br />

mäßig mit Besuchern gefüllt.<br />

Despite the exhibition being concentrated on two halls, they were<br />

only filled with a modest number of visitors. Photo: Barth<br />

ihre Maschineninnovationen auf<br />

der Xylexpo, was bei einigen Unternehmen<br />

auch der Fall war. Aussteller,<br />

die im Juli bereits auf der Holz-<br />

Handwerk an Bord waren, hatten<br />

nach Mailand indessen kaum Neuerungen<br />

mitgebracht, so dass<br />

zumindest für die Besucher der<br />

deutschen und italienischen Veranstaltungen<br />

die Neuheiten-Ausbeute<br />

gering ausfiel.<br />

Wie in den Vorjahren vergab die<br />

Messe auch dieses Jahr den „XIA-<br />

Xylexpo Innovation Award“ für<br />

technologische Neuerungen, mit<br />

denen diesmal insgesa<strong>mt</strong> sechs<br />

Unternehmen in fünf Kategorien<br />

ausgezeichnet wurden. Eine achtköpfige<br />

Jury wählt die markantesten<br />

Innovationen in den Kategorien<br />

Massivholzbearbeitung, Plattenbearbeitung,<br />

Finishing, Digitalisierung<br />

und Nachhaltigkeit aus. Bei der<br />

diesjährigen, vierten Preisverleihung<br />

gewannen in den jeweiligen<br />

Kategorien die Firmen Paoletti<br />

Energy (Massivholzbearbeitung),<br />

SCM (Plattenbearbeitung und Digitalisierung),<br />

Altendorf (Plattenbearbeitung),<br />

Makor (Finishing) sowie<br />

Spänex (Nachhaltigkeit). So würdigte<br />

die Jury im ersten Fall das<br />

Verleimsystem „Iglueing PUR<br />

Hyper“ von Paoletti. Das System<br />

für den Auftrag von Polyurethan-<br />

Klebstoffen bei der Keilzinkenverleimung<br />

zeichnet sich durch eine<br />

massive Verringerung der Reinigungszeit<br />

des Applikators, eine<br />

effizientere Nutzung des Klebstoffs<br />

und eine einfache Integration in<br />

mehrere Maschinen aus. In der<br />

Kategorie „Plattenbearbeitung“<br />

prämierte die Jury zwei Lösungen:<br />

Die Gewinner waren „Hand Guard“<br />

von Altendorf und „Blade Off“ von<br />

SCM, die auf unterschiedliche<br />

Weise eine deutliche Verbesserung<br />

der Bedienersicherheit bei Formatkreissägen<br />

bieten. In der Kategorie<br />

„Finishing“ hat die Jury die automatische<br />

Spritzmaschine „Excellent<br />

CM80“ von Makor gekürt, die<br />

sich u.a. durch eine verbesserte<br />

Reinigung des Förderbands und<br />

eine höhere Effizienz bei der Farbverwendung<br />

dank einer effektiveren<br />

Overspray-Rückgewinnung<br />

hervorhebt. Die Auszeichnung<br />

„Digitalisierung“ ging an die „Digital<br />

Factory“ von SCM, da dieses<br />

Ökosystem die Möglichkeit bietet,<br />

Informationen und Daten aus einer<br />

Produktionsumgebung zu erfassen,<br />

um ein Produkt von der Bestellung<br />

über die Produktion bis hin<br />

zum Aftersales zu überwachen. Es<br />

bietet eine Reihe von Dienstleistungen,<br />

die es dem OEM ermöglichen,<br />

neue Geschäftsmodelle im<br />

Einklang mit den aktuellen Markttrends<br />

zu nutzen. Der Preis in der<br />

Kategorie „Nachhaltigkeit“ ging an<br />

die Holzstaubabsaugung von<br />

Spänex, da es durch Energieeinsparung,<br />

Umweltschutz und die<br />

Integration in bestehende Recyclingsysteme<br />

ökologische Vorteile<br />

bietet und ein vielseitiges, skalierbares<br />

und flexibles System darstellt,<br />

das sich an unterschiedliche<br />

Geschäftsanforderungen anpassen<br />

lässt. Durch die Verringerung des<br />

Brandrisikos und effizientere Systemsteuerungsoptionen<br />

werde<br />

zudem eine verbesserte Wartung<br />

material+technik möbel 07|22 25


Fokus<br />

und eine Verringerung der<br />

Geschäftsrisiken erreicht, so die<br />

Begründung der Jury.<br />

Maschinendesign im<br />

Rampenlicht<br />

Allerdings hatten die Aussteller<br />

noch weitere Neuvorstellungen in<br />

petto, wobei das große Neuheiten-<br />

Feuerwerk nicht gezündet wurde.<br />

Der Oberflächenspezialist Giardina,<br />

der im aktuellen Jahr sein<br />

50-jähriges Bestehen feierte und<br />

2020 den Kanten- und Profilschleifmaschinenhersteller<br />

Destefani<br />

übernommen hatte, brachte nicht<br />

nur dessen neueste Maschinen auf<br />

die Messe mit, sondern stellte<br />

einen von der italienischen Designschmiede<br />

Pininfarina gestalteten<br />

Spritzautomaten ins Rampenlicht.<br />

Bei der „Dualtech Forma“, die sich<br />

mit aerodynamischen Rundungen<br />

präsentiert, handelt es sich um<br />

eine Weiterentwicklung der<br />

bewährten Spritzautomaten-Baureihe.<br />

Mit der „Flexi Roll“ stellte Giardina<br />

zudem eine neue Walzenauftragsmaschine<br />

vor, mit der sich neben<br />

flachen Oberflächen auch dreidimensionale<br />

Bauteile wie etwa<br />

Innen- oder Küchentüren lackieren<br />

lassen, so dass die Maschine eine<br />

Alternative zur Spritztechnik darstellt.<br />

Durch den größeren Durchmesser<br />

der Auftragswalze (400<br />

mm) und der Dosierwalze (260mm)<br />

sowie die Möglichkeit, die Applikationseinheit<br />

gegenüber der Vorschubachse<br />

der Platte zu neigen,<br />

lässt sich mit höherem Druck auch<br />

eine größere Menge Lack auftragen.<br />

Mit der Gestaltung der Oberfläche<br />

hat sich aber auch SCM beschäftigt,<br />

der die Xylexpo und nicht die<br />

Holz-Handwerk als Plattform für die<br />

Präsentation seiner zahlreichen<br />

Neuheiten gewählt hatte. Schließlich<br />

hatte auch dieses Unternehmen<br />

Geburtstag und feierte auf der<br />

Messe sein 70-jähriges Bestehen.<br />

Mit dem Schleifzentrum „dmc<br />

system t2“ präsentierte SCM eine<br />

Weiterentwicklung, die mit einer<br />

Laser-Einheit ausgestattet ist. Mit<br />

einem Vorschub von 3 m/min<br />

lassen sich mit Hilfe des Lasers die<br />

Oberflächen von Parkett, Möbelfronten,<br />

Massivholzelementen etc.<br />

einfarbig dekorativ gestalten. Bei<br />

der NC-gesteuerten Maschine<br />

lassen sich die Muster vorab über<br />

Sechs Aussteller wurden für ihre Innovationen mit dem Xylexpo<br />

Innovation Award ausgezeichnet.<br />

Six exhibitors were honoured for their innovations with the trade<br />

fair’s XIA Award. <br />

Photo: Acimall<br />

Mit einem speziellen Laser lassen sich bei SCM Echtholzoberflächen<br />

dekorativ gestalten.<br />

Real wood surfaces can be decoratively designed at SCM using a<br />

special laser. <br />

Photo: Barth<br />

den Bildschirm eingeben bzw. einlesen<br />

und unmittelbar die<br />

gewünschten Designs oder Firmenlogos<br />

in die Oberfläche der<br />

unterschiedlichsten Materialien<br />

einbrennen. Zudem hat SCM nun<br />

auch Kartonverpackungsmaschinen<br />

ins Programm aufgenommen<br />

und informierte in Mailand über die<br />

Entwicklung der „cut c 200“, die pro<br />

Minute vier maßgeschneiderte Kartons<br />

produzieren kann, sowie die<br />

„pack c 100“ für das automatische<br />

Schließen der Deckel von vorgestanzten<br />

Kartons mit Schmelzkleber.<br />

Das Hauptaugenmerk der 2000 m 2<br />

großen Ausstellung lag jedoch auf<br />

der Präsentation von zwei integrierten<br />

Produktionszellen, die jeweils<br />

kundenindividuell skalierbar sind:<br />

eine Version für die Industrie und<br />

erstmals auch eine Variante für das<br />

Handwerk. Letztere war mit der<br />

Formatkreissäge „L‘invincibile si x“,<br />

dem CNC-Bohrzentrum „startech<br />

cn plus“ sowie der Kantenanleimmaschine<br />

„me 40tr“ ausgestattet.<br />

Insbesondere bei den kleinen<br />

Maschinen hat die Digitalisierung<br />

Einzug gehalten, was sich durch<br />

Touchscreens zeigt sowie die Möglichkeit,<br />

die Einstellungen für die<br />

Maschine per Barcode-Erfassung<br />

einzulesen.<br />

In der Industrie-Variante war u. a.<br />

das Bearbeitungszentrum „morbidelli<br />

cx200“ als flexible Zelle auf 50<br />

m 2 zum Bohren und Einsetzen von<br />

Dübeln zu sehen. Es produziert<br />

eine Platte pro Minute und war mit<br />

einem Roboter auf der Rückseite<br />

ausgestattet, der sä<strong>mt</strong>liche Beund<br />

Entladungsvorgänge autonom<br />

durchführt.<br />

Zu den wenigen innovativen<br />

Neuheiten zählte das Mehrzweck-CNC-Drehzentrum<br />

„Icon“ von Paolino Bacci.<br />

The few innovative new<br />

products included the “Icon”<br />

multi-purpose CNC turning<br />

centre by Paolo Bacci.<br />

Photo: Barth<br />

Präsenz ohne Maschinen<br />

Als einer der wenigen Oberflächenspezialisten<br />

trat das spanische<br />

Unternehmen Barberán auf der<br />

Xylexpo auf, hatte in diesem Jahr<br />

allerdings keinerlei Maschinen,<br />

sondern nur Produktmuster mitgebracht,<br />

die mit seinen unterschiedlichen<br />

Technologien hergestellt<br />

werden. Darunter waren beispielsweise<br />

mit den Digitaldruckmaschinen<br />

erzeugte Fußbodenpaneele<br />

oder Lackoberflächen, die dank<br />

Excimer-Technologie über eine<br />

supermatte Oberfläche verfügen.<br />

Mit einer Reihe an innovativen Neuerungen<br />

für die Bearbeitung von<br />

Massivholz ist Paolino Bacci angetreten:<br />

Von den fünf präsentierten<br />

Maschinen handelte es sich bei<br />

dreien um Neuerungen, z.B. bei<br />

dem 5-Achsen-CNC-Bearbeitungszentrum<br />

„Artist.Jet“, das sozusagen<br />

zwei Maschinen in einer vereint,<br />

so dass der Anwender mit<br />

einer CNC-Maschine sehr unterschiedliche<br />

Teile bearbeiten kann.<br />

Die Maschine verfügt über zwei<br />

unabhängig voneinander arbeitende<br />

Arbeitstische. Bei Bedarf<br />

können pneumatische Spannvorrichtungen<br />

zugeschaltet werden,<br />

wobei die Einrichtungszeit für die<br />

drei Spannvorrichtungen ohne Vorrichtungen<br />

mit weniger als 60<br />

Sekunden angegeben wird. Einen<br />

noch höheren Automatisierungsgrad<br />

bietet die CNC-Drehfräsmaschine<br />

„T4MO“ mit ihren vier Spindeln.<br />

Auf der IWF in Atlanta war sie<br />

26<br />

material+technik möbel 07|22


Fokus<br />

Bei der „morbidelli cx220“ von SCM führt ein Roboter auf der<br />

Rückseite sä<strong>mt</strong>liche Be- und Entladungsvorgänge durch.<br />

On the “Morbidelli cx220” from SCM, a robot carries out all the<br />

loading and unloading operations at the back. Photo: Barth<br />

bereits mit dem Challenger Award<br />

der Messe ausgezeichnet worden.<br />

Im Unterschied zu einer Kopiermaschine,<br />

die mit einer Schablone<br />

arbeitet und bei der der Fräser dem<br />

Original folgt, folgt die neue 3-Achs-<br />

Maschine der Oberfläche eines<br />

3D-Modellformats mit Hilfe der<br />

CNC-Technologie.<br />

Eine weitere hybride Neuheit<br />

stellte das Mehrzweck-CNC-Drehzentrum<br />

„Icon“ dar, mit dem sich<br />

noch mehr und vor allem außergewöhnliche<br />

Details in das Massivholzteil<br />

übertragen lassen, etwa ein<br />

Stuhlbein. Die Anlage in Portalbauweise<br />

kann nicht nur zwei Teile<br />

gleichzeitig, sondern auch beide<br />

Enden der Teile bearbeiten und<br />

wurde außerdem mit einer Tischvorrichtung<br />

versehen, die ein automatisiertes<br />

Beladen ermöglicht.<br />

Die IMA-Schelling-Gruppe hatte<br />

auf ihrem verkleinerten Messestand<br />

nur die Kantenanleimmaschine<br />

„Novimat Contour R3“ ausgestellt.<br />

Bei der „R3“ handelt es<br />

sich um eine weiterentwickelte<br />

Version, die mit dem Rückführsystem<br />

„Feedback 2.1“ ausgestattet<br />

wurde. Sie lässt sich im Ein-Mann-<br />

Betrieb bedienen. In der Kantennachbearbeitung<br />

bietet sie eine<br />

Multiprofilausstattung zum automatischen<br />

Wechsel zwischen drei<br />

Radien und einer Fase. Zudem ist<br />

sie mit einem sog. Qualitätspaket<br />

für das Kanten-Finish ausgestattet.<br />

Das integrierte Rückführsystem<br />

befördert die Werkstücke mit Hilfe<br />

einer Doppelwinkelübergabe und<br />

einem Rückführband zurück zur<br />

neuen Bearbeitung, wobei die Winkelübergabe<br />

und Luftkissentische<br />

im Einlaufbereich der Maschine ein<br />

besonders ergonomisches Handling<br />

garantieren sollen. Auf einem<br />

gegenüberliegenden Stand stellte<br />

das Partnerunternehmen Priess &<br />

Horstmann seine Produkte vor.<br />

Vernetzungslösungen fürs<br />

Handwerk<br />

Die Weinig-Gruppe stellte auf<br />

1.100 m 2 zusammen mit Holz-Her<br />

ihre jüngsten Entwicklungen vor,<br />

wobei der Fokus noch stärker auf<br />

den weiterentwickelten Software-<br />

Angeboten lag. So wurde dem italienischen<br />

Markt die „Via-Box“ vorgestellt,<br />

eine lokale Lösung für die<br />

Vernetzung von Maschinen im<br />

Handwerk. Als Bindeglied zwischen<br />

Weinig-Maschinen und lokaler<br />

Kundensoftware lassen sich die<br />

Maschinendaten an einem individuellen<br />

Ort ablegen und können so<br />

z. B. mit einem ERP-System weiterverarbeitet<br />

werden.<br />

Als Cloudlösung bietet das Unternehmen<br />

seine „Weinig App Suite“<br />

an, die mehr Funktionen und Möglichkeiten<br />

aufweist. Auf dem Messestand<br />

wurden zudem die Vorteile<br />

des Projekts „izy“ präsentiert. Bei<br />

der Entwicklung der auf OPC UA<br />

basierenden Standardschnittstelle<br />

haben neben Weinig die Firmen<br />

Biesse, Bürkle, Homag, IMA-Schelling,<br />

SCM und Weber mitgewirkt.<br />

Die Schnittstelle ermöglicht eine<br />

einfache Integration und Verbindung<br />

von Maschinen verschiedener<br />

Hersteller, da die Vernetzung<br />

der Maschinen untereinander<br />

sowie mit dem MES (Manufacturing<br />

Execution System) künftig nur<br />

noch wenige Stunden dauert.<br />

Unter den 17 Maschinen-Exponaten<br />

auf dem Messestand befand<br />

sich u.a. der „Powermat 700“, der<br />

nicht nur digital vernetzbar ist, sondern<br />

sich durch seine Rückführung<br />

auch für die Ein-Mann-Bedienung<br />

eignet. Ebenfalls zu sehen war der<br />

„Profimat 30“ mit einem Vorschub<br />

von 6 bis 15 m/min als Einstiegsmaschine<br />

im Bereich Hobeln und<br />

Profilieren. Speziell für die Fensterproduktion<br />

hatte Weinig das CNC-<br />

Bearbeitungszentrum „Conturex<br />

Vario XS“ mitgebracht.<br />

Bei Holz-Her wurde das CNC-Bearbeitungszentrum<br />

„Nextec“ als<br />

Komplettlösung vorgestellt, um<br />

Möbel zeitgemäß zu präsentieren,<br />

effizient zu produzieren und<br />

gewinnbringend zu verkaufen.<br />

Außerdem wurde die „Smarte<br />

Werkstatt“ präsentiert, eine hochproduktive<br />

Kombination von CNC-<br />

Zentrum mit intelligentem Plattenlager<br />

und dem Material-Handlingsystem<br />

„Store-Master“.<br />

Auf dem Messestand der Felder-<br />

Gruppe waren insbesondere die<br />

Neuvorstellungen der Holz-Handwerk<br />

anzutreffen. Dazu zählte u.a.<br />

das neue Nesting-CNC „profit<br />

H150“ als Plattenzuschnitt-, Bohrund<br />

Fräszentrum für Schreinereien.<br />

In einem Arbeitsgang lassen sich<br />

darauf alle vertikalen Bohrungen,<br />

Verbindungen und Nuten durchführen.<br />

Weiterhin wurden die Vorteile<br />

der „glueBox“ auf der Kantenanleimmaschine<br />

„tempora“ von<br />

Format4 vorgestellt. Anstelle eines<br />

Leimbeckens kom<strong>mt</strong> beim PUR-<br />

Kantenanleimen eine Kleberrolle<br />

zum Einsatz, was den Reinigungsaufwand<br />

verringert und laut Anbieter<br />

die Laufmeterkosten um fast 70<br />

Prozent im effektiven Anwendervergleich<br />

reduzieren soll.<br />

Bei den Maschinen der Marke<br />

Format4 konnten sich die Standbesucher<br />

zudem über das visuelle<br />

Positionskonzept „lightPos“ für<br />

CNC-Bearbeitungszentren informieren.<br />

Mehr als 6.000 LEDs<br />

zeigen dabei die Saugergröße,<br />

-position, -ausrichtung und die<br />

Konsolenpositionen millimetergenau<br />

an.<br />

Und auch der Sicherheit wurde Aufmerksamkeit<br />

geschenkt: Das PCS<br />

(Preventive Contact System) soll<br />

schwere Unfälle an Formatkreissägen<br />

verhindern, indem es menschliches<br />

Gewebe in der Gefahrenzone<br />

erkennt und das Sägeblatt in<br />

Millisekunden absenkt. Zu sehen<br />

war es als Option auf der Kreissäge<br />

„kappa 550“ von Format4.<br />

Richard Barth<br />

Xylexpo focuses on the domestic market<br />

This year’s Xylexpo was held from 12 to 15 October at the Milan Exhibition<br />

Centre in Rho, instead of the event that traditionally takes place in<br />

May. The organiser had hoped that the postponement would not only<br />

attract more international visitors due to the eased travel restrictions, but<br />

also increase the number of visitors due to the overlapping dates with<br />

the BI-MU machine tools trade fair and Viscom Italia, a trade fair for visual<br />

communication. As Xylexpo came to close, it was clear that the organiser’s<br />

approach had not really paid off. Due to the cancellation of wellknown<br />

exhibitors and therefore a lower number of exhibitors and corresponding<br />

space requirements, the event was only held in two exhibition<br />

halls. Instead of 425 exhibitors, like at the last edition in 2018, there were<br />

only 280 exhibitors in the two halls, the majority of whom came from<br />

Italy. According to the organisers, more than 16,000 people visited the<br />

exhibition, with just under 4,000 of them being visitors to the other two<br />

trade fairs. At the last edition in May 2018, 17,781 potential customers<br />

had visited Xylexpo, of which 28 per cent, or almost 5,000 people, came<br />

from abroad. Traditionally, Italian manufacturers in particular present their<br />

machine innovations at Xylexpo, but exhibitors who had previously been<br />

on board at Holz-Handwerk in July had hardly brought any new products<br />

with them to Milan. In 2021, the Italian manufacturers of woodworking<br />

machinery were able to increase their turnover by almost 37 per cent to<br />

EUR 2.53 billion compared to the previous year, and sales had even risen<br />

by more than 50 per cent.<br />

material+technik möbel 07|22 27


Fokus<br />

Maßgeschneiderte Maschinenschau<br />

statt Messeauftritt<br />

In diesem Jahr hatte sich<br />

Biesse gegen eine Beteiligung<br />

an der Xylexpo<br />

entschieden und stattdessen<br />

in den Ausstellungsräumen<br />

in Italien und<br />

Deutschland eigene<br />

Veranstaltungen durchgeführt,<br />

um die neuen<br />

Technologien dem Fachpublikum<br />

vorzustellen.<br />

Biesse stellte seine neuesten<br />

Technologien Mitte Oktober im<br />

Rahmen eines Inhouse-Events<br />

in Pesaro vor.<br />

Biesse presented its latest<br />

technologies at an in-house<br />

event in Pesaro in mid-October. <br />

Photos: Biesse<br />

Nachdem sich die Biesse-Gruppe<br />

Mitte Juli auf einer Fläche von<br />

2.000 m 2 auf der Holz-Handwerk in<br />

Nürnberg dem Fachpublikum präsentiert<br />

hatte, trat sie auf der Xylexpo<br />

in Mailand erstmals nicht an.<br />

Bei den vorangegangenen Ausgaben<br />

hatte der italienische Maschinenbauer<br />

stets eine der größten<br />

Standflächen auf der Messe belegt.<br />

Künftig will sich Biesse laut Angaben<br />

von Ettore Vichi, Chief Regional<br />

Officer EMEA und APAC, verstärkt<br />

auf Inhouse-Events konzentrieren,<br />

um den Kunden ein Rundumerlebnis<br />

zu bieten. Im „Campus“<br />

genannten Showroom am Firmensitz<br />

in Pesaro stellte das Unternehmen<br />

vom 10. bis zum 21. Oktober<br />

unter dem Titel „Inside 2022“<br />

In Nersingen wurde<br />

den deutschen Kunden<br />

anläßlich des<br />

25jährigen Bestehens<br />

im Oktober ein Aus -<br />

schnitt der Maschinenneuheiten<br />

vorgestellt.<br />

On the occasion of the<br />

25th anniversary in<br />

October, a selection of<br />

the new machines was<br />

presented to the<br />

German customers in<br />

Nersingen.<br />

daher seine Neuentwicklungen vor.<br />

Fast zur gleichen Zeit lud Biesse<br />

Deutschland seine deutschen Kunden<br />

zu einer zweitägigen Hausmesse<br />

auf den Campus Ulm nach<br />

Nersingen ein. Neben der Maschinenschau<br />

„Inside“ wurde dabei<br />

auch das 25jährige Jubliläum der<br />

Niederlassung gefeiert.<br />

5000 Quadratmeter für neue<br />

Technologien<br />

Auf dem Firmenevent in Pesaro<br />

konnten die Besucher auf 5.000 m 2<br />

mehr als 32 technologische Lösungen<br />

in Aktion erleben, wobei über<br />

200 Biesse-Experten ihnen für Fragen<br />

und Antworten zur Verfügung<br />

standen. Zusätzlich konnten die<br />

Besucher durch die Zusammenarbeit<br />

von Biesse mit Signum Digital<br />

in die digitale Welt eintauchen und<br />

die Technologien des Unternehmens<br />

zu 360 Grad erleben.<br />

Bei der Veranstaltung hatte der<br />

Maschinenbauer den Fokus auf<br />

Automatisierung und Digitalisierung<br />

gelegt und Lösungen vorgestellt,<br />

mit denen sowohl Industriebetriebe<br />

als auch klein- und mittelgroße<br />

Betriebe ihre Effizienz<br />

verbessern können.<br />

Ausgestellt waren u. a. die Plattenaufteilanlage<br />

„Batch one“ für die<br />

Losgröße-Eins-Produktion, die aus<br />

dem automatischen Magazin „Winstore<br />

3D K1“, welches die automatische<br />

Aufteilmaschine „Selco WN 6<br />

ROS“ und „NEXTSTEP X1“<br />

beschickt, die Aufteilmaschine für<br />

die Fertigungsstraße, die Produktivität,<br />

Flexibilität und Präzision beim<br />

Formatieren in sich vereint. Außerdem<br />

konnten die Besucher eine<br />

integrierte Roboterzelle in Betrieb<br />

erleben, die aus dem Kantenbearbeitungszentrum<br />

„Rover B Edge“<br />

mit dem Vorschmelzer „TM15“ und<br />

dem Positioniersystem „Hyperpod“<br />

sowie integriertem „Synchro“<br />

besteht. Des Weiteren wurde<br />

unter der Bezeichnung „T-JET“ ein<br />

28<br />

material+technik möbel 07|22


Fokus<br />

Auf 5.000 m 2 Fläche war in Pesaro u a. eine intergrierte Roboterzelle<br />

zu sehen.<br />

An integrated robot cell was among the things on display on an<br />

area of 5,000 m 2 in Pesaro.<br />

neues Feature des Nesting-Bearbeitungszentrum<br />

„Rover B FT HD“<br />

mit integriertem Roboter vorgestellt.<br />

Hier kom<strong>mt</strong> eine neue<br />

Lösung unter der Bezeichnung<br />

„T-Jet“ für das Absaugen von Spänen<br />

und Staub während der Fräsbearbeitungen<br />

zum Einsatz.<br />

Daneben waren das Multibearbeitungszentrum<br />

„Winline“<br />

mit numerischer Steuerung für die<br />

Fertigung von Fenstern und Türen<br />

sowie die automatischen Kantenanleimmaschinen<br />

„Akron 1300“<br />

und „Akron 1400“ zu sehen, die<br />

mit dem Hybridsystem „Top Melt<br />

TM15“ ausgestattet sind, bei dem<br />

das Schmelzen des Leims ondemand<br />

von oben erfolgt.<br />

Mehr Leistung und Flexibilität<br />

beim Kantenanleimen<br />

Die Kantenanleimmaschinen<br />

„Stream A“ und „Stream B MDS“,<br />

jeweils mit dem Abrundaggregat<br />

„AR70“ und der Vorrichtung „EMS“<br />

(Edge System Management), waren<br />

ebenfalls ausgestellt. Dank des<br />

neuen Kantenmagazins „Ergochange“<br />

soll die Maschine eine<br />

besondere hohe Flexibilität bieten.<br />

Bei den Bearbeitungszen tren der<br />

Baureihe „Rover“ zählten die neuen<br />

Arbeitstische „XPS“ (Extreme Positioning<br />

System), die eine gleichzeitige<br />

Anbringung aller Aufspannsysteme<br />

ermöglichen, zu den Neuerungen.<br />

Mit der automatischen, vertikalen<br />

Bohrmaschine „Brema Eko 1.1“ will<br />

Biesse dem Handwerk künftig auf<br />

kleinstem Raum Leistung und Flexibilität<br />

bieten, da die Maschine über<br />

Komponenten des obersten Segments<br />

verfügt und unzählige Bearbeitungen<br />

durchführen kann.<br />

Last but not least, konnten die<br />

Be sucher auch alle Vorteile der<br />

IoT-Plattform „SOPHIA“, des Pakets<br />

„B_SUITE“ und von „Smartconnection“<br />

kennenlernen. Bei letzterem<br />

handelt es sich um die neue Unternehmenssoftware<br />

für die Auftragsverwaltung<br />

von der Erstellung, über<br />

die Zeitplanung bis hin zur tatsächlichen<br />

Inproduktionsnahme, die<br />

Maschinen vernetzen und so eine<br />

echte Fertigung 4.0 schaffen kann.<br />

Des Weiteren wurde auch „iX by<br />

IMOS“ vorgestellt, das aus der<br />

Zusammenarbeit mit dem Softwarehaus<br />

Imos entstandene parametrische<br />

CAD-CAM-System für<br />

den 3D-Entwurf von Einrichtungsgegenständen<br />

und Innenräumen. ba<br />

Customised machinery exhibition instead of trade<br />

fair presentation<br />

This year, Biesse had decided against participating in the Xylexpo in<br />

Milan and held its own events in the showrooms in Italy and Germany<br />

instead. In the showroom called “Campus” at its headquarters in Pesaro,<br />

the company presented its new developments on an area of 5,000 m 2<br />

from 10 to 21 October under the title “Inside 2022”. Almost at the same<br />

time, Biesse Deutschland invited its German customers to a two-day<br />

in-house exhibition at the Ulm Campus in Nersingen. In Pesaro, visitors<br />

were able to see more than 32 technological solutions in action, with a<br />

focus on automation and digitalisation. In addition, Biesse’s collaboration<br />

with Signum Digital allowed them to immerse themselves in the digital<br />

world and experience the company’s technologies in 360 degrees.<br />

Produkte & Konzepte<br />

Korpusverbinder mit<br />

hoher Spannkraft<br />

Mit dem „Cabineo 8 M6“ hat<br />

Lamello einen einteiligen Korpusverbinder<br />

auf den Markt gebracht,<br />

der mit allen CNC-Maschinen eingesetzt<br />

werden kann, da nur die<br />

Fläche bearbeitet wird. Auf diese<br />

Weise macht er Verbindungen mit<br />

diversen Materialien wie Aluminium,<br />

Stahl oder HPL möglich. Der<br />

Verbinder lässt sich insbesondere<br />

bei Einbauschränken, freistehenden<br />

Schränken, Küchenkorpussen,<br />

Wohnwänden sowie Bücherregalen<br />

einsetzen. Der „Cabineo 8 M6“<br />

bringt verschiedene Vorteile mit<br />

sich: von der reinen Flächenbearbeitung<br />

über eine Flat-Pack-Lieferung<br />

bis hin zu einem effizienten<br />

Zusammenbau. Zudem zeichnet<br />

sich der Verbinder durch seine zeitsparende<br />

Bearbeitung und Montage<br />

sowie der hohen Spannkraft<br />

aus, welche stabile Verbindungen<br />

ermöglicht.<br />

Wenn das Gewinde nicht direkt in<br />

das Werkstück geschnitten werden<br />

kann, bietet Lamello eine Muffe<br />

zum Einschlagen mit einem Durchmesser<br />

von 8mm an. Diese eignet<br />

sich besonders für wiederlösbare<br />

Eck- und Mittelwandverbindungen<br />

mit hoher Belastung, wie dies etwa<br />

bei hochwertigen demontierbaren<br />

Möbeln, modularen Teilen oder im<br />

Messebau der Fall ist.<br />

Die Festigkeit des Verbinders<br />

wurde laut Angaben von Lamello<br />

ebenfalls verbessert. So werden in<br />

die Mittelseiten mit einer Durchgangsbohrung<br />

die Muffen von<br />

Lamello eingeschlagen, in welche<br />

dann von beiden Seiten mit dem<br />

„Cabineo 8 M6“ eingegriffen wird.<br />

ba<br />

Der „Cabineo 8 M6“ bringt zahlreiche Vorteile mit sich und ergibt<br />

stabile Verbindungen.<br />

The “Cabineo 8 M6” yields numerous advantages and results in<br />

stable connections.<br />

Photo: Lamello<br />

Cabinet connector with high clamping force<br />

With the “Cabineo 8 M6”, Lamello launched a one-piece cabinet connector,<br />

that can be used with all CNC machines, as only the surface is<br />

machined. It is characterised by its time-saving machining and assembly<br />

as well as the high clamping force, which enables stable connections. If<br />

the thread cannot be cut directly into the workpiece, Lamello offers a<br />

socket for hammering in, which is particularly suitable for re-releasable<br />

corner and centre wall connections with high loads.<br />

material+technik möbel 07|22 29


Produkte & Konzepte<br />

Türen nachhaltig und effizient lackieren<br />

Jede sechste Innentüre in der<br />

Schweiz stam<strong>mt</strong> aus der Produktion<br />

des Traditionsunternehmens<br />

Brunex, der sich als Spezialist für<br />

hochwertige Funktionstüren einen<br />

Namen geschaffen hat. Als Erfolgskonzept<br />

sieht das Unternehmen<br />

dabei seine effizienten Produktionsprozesse,<br />

das klare Bekenntnis<br />

zur Nachhaltigkeit und die hohe<br />

Produktqualität jeder einzelnen<br />

Türe. Ein Schlüsselfaktor dabei ist<br />

die neue Lackieranlage, die Brunex<br />

zu Jahresbeginn 2022 im Produktionswerk<br />

in Brunegg (Aargau) in<br />

Betrieb genommen hat und auf der<br />

seither Lacke und Öle von Adler<br />

verarbeitet werden. Das Unternehmen<br />

hat damit den bislang ausgelagerten<br />

Lackierprozess ins Haus<br />

geholt und kann mit der Lackieranlage<br />

auch höchste Umweltkriterien<br />

erfüllen.<br />

Am Spritzstand stehen eine<br />

2K-Anlage für die Grundierung der<br />

Türen sowie eine 1K-Anlage mit<br />

vier Pumpen für die Deckbeschichtung<br />

zur Verfügung. Pigmentierte<br />

Türen werden mit „ADLER PUR-<br />

Ecofill“ in weiß, farblose Türen mit<br />

„ADLER PUR-Primer“ grundiert.<br />

Die lösemittelbasierte 2K-Grundierung<br />

sorgt bereits bei einem Lackauftrag<br />

für einen homogenen und<br />

widerstandsfähigen Untergrund<br />

und ermöglicht einen effizienten<br />

Produktionsprozess: Unabhängig<br />

vom Farbton der Oberfläche kann<br />

jede Türe sofort grundiert werden,<br />

durch die 2K-Anlage ist der Lack<br />

stets einsatzbereit und größere<br />

Die Lackieranlage<br />

ermöglicht einen<br />

effizienten und<br />

flexiblen Beschichtungsprozess.<br />

The newly equipped<br />

coating line enables<br />

an efficient and<br />

flexible coating<br />

process.<br />

Photo: Brunex<br />

Lackreste und Rüstzeiten werden<br />

vermieden. Nach Trocknung und<br />

Zwischenschliff werden die Türen<br />

mit „ADLER Pigmocryl NG Thix“<br />

auf Wasserbasis in jedem beliebigen<br />

Farbton und Glanzgrad oder<br />

mit dem Klarlack „Bluefin Ecofin“<br />

endbeschichtet. Bei geölten Türen<br />

greift der Lackierer zum besonders<br />

widerstandsfähigen „Legno Dura-<br />

Öl“ von Adler.<br />

Durch das ausgefeilte Konzept der<br />

Lackieranlage konnten laut Angaben<br />

von Brunex die Lieferzeiten<br />

verkürzt und gleichzeitig die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

mit Farbtönen<br />

und Glanzgraden erweitert werden.<br />

Nicht zuletzt konnte die Qualität<br />

der Oberfläche durch die<br />

Be schichtungen von Adler gesteigert<br />

werden, unterstreicht der<br />

Türenspezialist.<br />

ba<br />

Sustainable and efficient door<br />

painting<br />

The Swiss company Brunex has<br />

recently been coating its highquality<br />

functional doors on its<br />

own coating line, using coatings<br />

and oils from Adler. Pigmented<br />

doors are primed with “ADLER<br />

PUR-Ecofill” in white, colourless<br />

doors with “ADLER PUR-Primer”.<br />

After drying and sanding, the<br />

doors are given a final coat of<br />

water-based “ADLER Pigmocryl<br />

NG Thix” in any shade and gloss<br />

level or “Bluefin Ecofin” clear<br />

paint. Adler’s “Legno Dura-Öl” is<br />

used for oiled doors.<br />

Impressum<br />

m+t Ritthammer Publishing GmbH<br />

Postfach 190128, D-90118 Nürnberg<br />

Emmericher Straße 10, D-90411 Nürnberg<br />

Telefon: +49 911 95578-80, Fax: +49 911 95578-78<br />

www.material-technik.de<br />

E-Mail: info@material-technik.de<br />

• Herausgeber:<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH, Nürnberg<br />

• Verleger:<br />

Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />

• Geschäftsführer:<br />

Klaus Ritthammer, Telefon: +49 911 95578-10<br />

E-Mail: ritthammer@ritthammer-verlag.de<br />

• Chefredaktion:<br />

Richard Barth, Telefon: +49 911 95578-87<br />

E-Mail: redaktion@material-technik.de<br />

• Redaktion:<br />

Arnd Schwarze, Telefon: +49 5222 23908-07<br />

E-Mail: schwarze@ritthammer-verlag.de<br />

Gerrith B. Horndasch, Telefon: +49 7422 20069-59<br />

E-Mail: horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

• Redaktionelle Mitarbeiter:<br />

Sebastian Lehmann, Klaus Leonhard<br />

• Anzeigen:<br />

Birgit Kunze, Telefon: +49 911 95578-84<br />

E-Mail: kunze@material-technik.de<br />

• Vertrieb:<br />

Ann-Kathrin Ritthammer<br />

Verlags- und Anzeigen-Repräsentanten:<br />

• Verlagsbüro und Redaktion Bad Salzuflen:<br />

Arnd Schwarze, Heldmanstraße 139, 32108 Bad Salzuflen,<br />

Telefon: +49 5222 23908-07, Fax: +49 5222 23908-08,<br />

Mobil: +49 163 3160974,<br />

E-Mail: schwarze@ritthammer-verlag.de<br />

• Verlagsbüro und Redaktion Süd:<br />

Gerrith B. Horndasch M.A., Kastanienweg 9,<br />

D-78713 Schramberg, Telefon: +49 7422 20069-59<br />

Fax: +49 7422 20069-58, Mobil: +49 177 4377484,<br />

E-Mail: horndasch@ ritthammer-verlag.de<br />

• Niederlande:<br />

Publicitas BV, Henriët Baas-Seinen, Sales Manager,<br />

Postbus 22876, 1100 DJ Amsterdam-Zuidoost,<br />

Telefon: +31 20 3119710, Fax: +31 20 3632823,<br />

E-Mail: henriet.baas@publicitas.com<br />

• Asien:<br />

APS Media Group Sdn Bhd, Dr. Casey Loo,<br />

Unit 19-01 Tower A, Vertical Business Suite 8<br />

Jalan Kerinchi, Bangsar South, 59200 Kuala Lumpur,<br />

Malaysia, Telefon: +60 3 7986 0228,<br />

E-Mail: admin@apsmediagroup.com<br />

Bezugspreise:<br />

Im Einzelverkauf 11,50 Euro zzgl. Porto und dem derzeit<br />

gültigen Mehrwertsteuersatz, Jahresabonnement 65,00 Euro<br />

zzgl. Porto und dem derzeit gültigen Mehrwertsteuersatz.<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 39, gültig ab 1. Januar 2022.<br />

Erscheinungsweise 2022:<br />

7-mal.<br />

Nachdrucke (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen<br />

jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des<br />

Verlags. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers<br />

gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:<br />

Der Verlag ist Mitglied bei:<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE)<br />

ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt.<br />

Die verwendeten Druckfarben enthalten<br />

keine toxischen Schwermetalle wie<br />

z.B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf<br />

der Mülldeponie verhält sich diese Hülle<br />

grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos<br />

in der Müllverbrennung zu entsorgen, voll<br />

recyclingfähig und deshalb besonders<br />

umweltverträglich.<br />

material+technik möbel wird auf 100% recyclingfähigem<br />

Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.<br />

30<br />

material+technik möbel 07|22


Produkte & Konzepte<br />

Mit seinen Innovationen setzt Bullmer seit vielen Jahren Maßstäbe beim Materialzuschnitt.<br />

With its innovations, Bullmer has been setting standards in material cutting for many years. <br />

Komplette Prozesskette<br />

aus einer Hand<br />

Photos: Bullmer<br />

Seit fast 90 Jahren stellt sich Bullmer den Herausforderungen seiner Zeit und setzt Maßstäbe in Sachen<br />

Zuschnitttechnologie und Materialhandling. Mit dem neuen Mehrlagencutter „Procut Genesis“ optimiert<br />

das Unternehmen die Produktivität, Prozesssicherheit und Flexibilität.<br />

Viele Innovationen, die heute Stand<br />

der Technik sind, wurden von der<br />

Firma Bullmer GmbH in Mehrstetten<br />

entwickelt, patentiert und zur Marktreife<br />

gebracht. Das Unternehmen<br />

zählt mittlerweile zu den größten<br />

international agierenden Anbietern<br />

für industrielle Zuschnitttechnologien.<br />

Die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

bestehender Systeme<br />

sowie das individuelle, auf Kundenbedürfnisse<br />

und Einsatzgebie te<br />

abgestim<strong>mt</strong>e Leistungsangebot<br />

machen Bullmer zu einem traditionsreichen<br />

und zugleich modernen weltweit<br />

angesehenen Unternehmen.<br />

Eine der wesentlichen Stärken liegt<br />

zudem im Sondermaschinenbau<br />

sowie der Produktion und Herstellung<br />

von ganzen Systemlinien für<br />

die Verarbeitung von textilen und<br />

flexiblen Materialien. Laut eigener<br />

Angaben gibt es weltweit keinen<br />

anderen Anbieter von Zuschnittautomaten,<br />

welcher eine vergleichbare<br />

Produkttiefe hat und Einzellagen-<br />

sowie Hochlagencutter als<br />

auch Legemaschinen, Materialhandling,<br />

CAD, eigene Fertigung<br />

und Consulting anbieten kann. Der<br />

Kunde kann somit die gesa<strong>mt</strong>e Produktpalette<br />

für die Prozesskette<br />

„textiler Zuschnitt für biegeschlaffe<br />

Teile“ aus einer Hand beziehen. Darüber<br />

hinaus sind Materialbereitstellungssysteme<br />

mit verschiedensten<br />

Beladeeinrichtungen und Legevorrichtungen,<br />

Transportsysteme und<br />

bullmer GmbH<br />

TOUCHPANEL<br />

Heutal 7 | Industriegebiet<br />

Phone +49 7381 183-0<br />

Zuschnittsysteme mit entsprechender<br />

Software für das Handling und<br />

D-72537 Mehrstetten | Germany<br />

Fax +49 7381 723<br />

die Bearbeitung textiler Materialien<br />

erhältlich.<br />

LEGEMASCHINE<br />

passende Legemaschine<br />

D600 optional erhältlich<br />

MATERIAL-<br />

FÖRDERBAND<br />

SCHNEIDKOPF<br />

bis zu 80 mm (optional) Schneidhöhe<br />

(materialabhängig)<br />

RESEALER<br />

zur Unterstützung<br />

des Vacuums<br />

Mehrlagencutter mit hoher<br />

Effizienz<br />

Mit der Serie „Procut“ hat das<br />

Unternehmen eine Zuschnittlösung<br />

mit hoher Geschwindigkeit entwickelt.<br />

Die Cutter-Serie wurde speziell<br />

für den Massenzuschnitt konzipiert<br />

und eignet sich mit ihrer komprimierten<br />

Schneidhöhe von bis zu<br />

80 Millimeter für alle Arten von Textilien,<br />

kaschierte Materialien sowie<br />

Wattierungen und Kunstleder. Aus<br />

diesem Grund setzen Kunden aus<br />

der Polstermöbel wie auch aus der<br />

Bekleidungs- und Automobilindustrie<br />

auf den „Procut Genesis“. Er bietet<br />

hohe Effizienz und Mengen­<br />

info@bullmer.de<br />

durchsatz,. Zudem ermöglicht er<br />

www.bullmer.de<br />

eine hohe Transparenz beim Fertigungsprozess.<br />

Kundenindividuelle Zuschnittlösungen<br />

Umfassender, professioneller, weltweit<br />

verfügbarer Service rundet das<br />

Leistungsspektrum des schwäbischen<br />

Unternehmens mit seinen<br />

Der „Procut Genesis“<br />

ermöglicht einen Mehrlagenzuschnitt<br />

mit hoher<br />

Effizienz.<br />

The “Procut Genesis”<br />

enables multi-layer cutting<br />

with high efficiency.<br />

TOUCHSCREEN<br />

130 Mitarbeitern ab.<br />

Mit seiner firmeneigenen Vertriebsund<br />

Entwicklungsabteilung kann<br />

das Unternehmen auf neue Marktund<br />

spezielle Kundenanforderungen<br />

dynamisch eingehen und je<br />

nach Kundenwunsch und Materialanforderung<br />

ein kundenindividuell<br />

abgestim<strong>mt</strong>es Zuschnittsystem<br />

erstellen. ba<br />

Complete process chain from a single source<br />

Bullmer has been meeting the challenges of its time and setting standards<br />

in terms of cutting technology and materials handling for more than<br />

80 years. With the new multi-layer cutter “Procut Genesis”, the company<br />

offers the user an allrounder with high efficiency. The cutter was especially<br />

designed for mass cutting and, with its compressed cutting height<br />

of up to 80 millimetres, is suitable for all types of textiles, for laminated<br />

materials, padding, and artificial leather. It also enables a high degree of<br />

transparency in the production process.<br />

material+technik möbel 07|22 31


Fokus<br />

Automatisierung für<br />

höhere Fertigungseffizienz<br />

Die Bettenmarke Ruf ist<br />

seit Jahrzehnten ein<br />

verlässlicher Player im<br />

gehobenen Marktsegment.<br />

Doch auch in dieser<br />

Marktposition muss sich<br />

das Unternehmen aus<br />

Rastatt mit internationalen<br />

Wettbewerbern<br />

messen und seine Fertigungsprozesse<br />

effizient<br />

gestalten. Durch mehr<br />

Automatisierung und<br />

modernste Zuschnitttechnologie<br />

rüstet sich Ruf<br />

aktuell für künftige Herausforderungen.<br />

Zusammen mit Erdal Aygün (Kuris, lks.) gestaltet Peter Koch (Ruf)<br />

derzeit die Fertigungsprozesse effizienter.<br />

Together with Erdal Aygün (Kuris, l.), Peter Koch (Ruf) is currently<br />

making the manufacturing processes more efficient. Photos: Barth<br />

32<br />

material+technik möbel 07|22<br />

Als Produzent maßgeschneiderter<br />

Bettensysteme zählt Ruf Betten zu<br />

den führenden Anbietern im gehobenen<br />

Marktsegment. Auf einer<br />

Fläche von rund 22.000 m 2 fertigt<br />

das Unternehmen in Rastatt mit<br />

knapp 200 Mitarbeitern jährlich<br />

rund 30.000 Polster- und Boxspringbetten<br />

für den internationalen<br />

Markt. „Wir produzieren ausschließlich<br />

kundenbezogen, denn<br />

mit unseren Bettensystemen können<br />

wir dem Endkunden Millionen<br />

an Varianten bieten“, erläutert Peter<br />

Koch, Geschäftsführer bei Ruf Betten,<br />

die Differenzierungsmerkmale<br />

gegenüber dem Wettbewerb.<br />

Obwohl alle Ruf-Produkte „made in<br />

Germany“ sind und gerade bei individuellen<br />

Bettensystemen der Grad<br />

der handwerklichen Fertigung groß<br />

ist, hat sich die Unternehmensleitung<br />

nach Automatisierungs- und<br />

Einsparpotenzialen umgeschaut.<br />

Dabei wurden bei der Betriebssoftware<br />

sowie beim Zuschnitt die<br />

größten Potenziale ermittelt.<br />

„Unser bisheriger Materialzuschnitt<br />

entsprach nicht mehr dem<br />

heutigen Stand der Technik, wes-<br />

Da der Trennschnitt bereits vor dem letzten Schnittbild erfolgt, kann<br />

noch während des Schneidens der Stoffballen gewechselt werden.<br />

Since the separating cut is already made before the last cutting<br />

pattern, the fabric bale can be changed while still cutting.<br />

halb wir uns für neueste Zuschnitttechnologien<br />

sowie entsprechende<br />

Software entschieden und in Kuris<br />

einen idealen Partner bei der<br />

Umsetzung fanden“, erklärt Koch.<br />

Für Erdal Aygün, Geschäftsführer<br />

von Kuris, liegt der Grund für die<br />

Zusammenarbeit in der Tatsache,<br />

dass das Unternehmen als mittelständisches<br />

Unternehmen gezielt<br />

auf die individuellen Wünsche und<br />

Anforderungen seiner Kunden eingehen<br />

kann und dies bereits erfolgreich<br />

bei anderen namhaften Polsterunternehmen<br />

in Süddeutschland<br />

getan hat. Auch Ruf Betten<br />

hatte Kuris konkrete Vorgaben und<br />

Ziele gesetzt wie etwa eine termingerechte<br />

Inbetriebnahme, um<br />

seine Lieferverpflichtungen gegenüber<br />

dem Möbelhandel in gewohnter<br />

Zuverlässigkeit erfüllen zu können.<br />

Der erste Cutter ging im Juni<br />

und der zweite im August 2022 ans<br />

Netz; die beiden ersetzten die vorhandenen<br />

alten Zuschnittautomaten<br />

eines anderen Herstellers.<br />

Einsparung von Material und<br />

Kosten<br />

„Durch die Investition wollen wir<br />

nicht nur eine Einsparung von 5<br />

Prozent beim Material und von<br />

10 Prozent bei der Bearbeitungszeit,<br />

sondern auch eine Reduzierung<br />

der Prozesskosten erreichen“,<br />

beschreibt Koch die gesetzten<br />

Ziele. So verringert sich durch die<br />

partiell arbeitende Vakuumpumpe<br />

des Cutters nicht zuletzt der Energieverbrauch<br />

und die Folienabdeckung<br />

fällt sogar ganz weg.<br />

Investiert wurde in zwei Zuschnittautomaten<br />

von Kuris vom Typ<br />

„Cutty 3517 HD“ mit einer Arbeitsbreite<br />

von 1,75 Metern und einem<br />

Schneidfenster von 3,50 Metern,<br />

die jeweils mit der automatischen<br />

Ballenmulde „NB1830“ ausgestattet<br />

wurden. Darüber hinaus wurden<br />

bei den Maschinen kundenspezifische<br />

Ergänzungen wie etwa eine<br />

Pause-/Stopptaste sowie ein Trennschnitt<br />

vor dem letzten Schnittbild<br />

vorgenommen. „Der Bediener<br />

kann den neuen Stoffballen einlegen,<br />

während der Cutter das letzte<br />

Schnittfenster bearbeitet“, erläutert<br />

Aygün. Bei der Werkzeugbestückung<br />

wurde der aus 170 verschiedenen<br />

Bezugsmaterialien bestehenden<br />

Kollektion Rechnung getragen.<br />

So schneidet der eine Cutter<br />

mit einem oszillierenden Messer<br />

Kunstlederbezüge und der andere<br />

Automat Webstoffe mit einem Rollmesser.<br />

Durch die Ausstattung mit<br />

einem Werkzeug-Wechselsystem


Fokus<br />

Die beiden Kuris-Cutter wurden auf die Anforderungen des Kunden<br />

Ruf Betten abgestim<strong>mt</strong>.<br />

The two Kuris cutters were adapted to the requirements of the<br />

customer Ruf Betten.<br />

kann der Bediener bei Bedarf eine<br />

Umstellung mit kurzen Setup-Zeiten<br />

vornehmen. Bei der Absortierung<br />

zeigt ein 55-Zoll-Bildschirm<br />

dem Bediener die Position der<br />

zugeschnittenen Teile an und verkürzt<br />

auch hier das Handling.<br />

Der Ruf-Geschäftsführer zeigt sich<br />

wenige Monate nach der Inbetriebnahme<br />

der beiden Anlagen bereits<br />

mehr als zufrieden: „Unsere hohe<br />

Zuschnitt-Qualität konnten wir<br />

nicht nur halten, sondern die Konturgenauigkeit<br />

der Teile noch verbessern,<br />

so dass eventuell erforderliche<br />

Nachschnitte wegfallen.“<br />

Bei der „Cutty“-Baureihe von Kuris<br />

handelt es sich um einen Einzellagencutter,<br />

der in seiner 4. Generation<br />

über eine adaptive Werkzeugtechnik<br />

verfügt, die individuell und<br />

exakt auf das jeweilige Material<br />

angepasst werden kann. Die<br />

Maschine kann Verfahrgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 120 m/min<br />

erreichen, die maximale Schnittgeschwindigkeit<br />

beträgt bis zu 90 m/<br />

min, wobei materialbedingt bei Ruf<br />

Betten jedoch mit 80 m/min gearbeitet<br />

wird.<br />

Software sorgt für Zuschnittoptimierung<br />

Als größte Herausforderung bei<br />

dem Projekt hat sich die Konvertierung<br />

des über Jahrzehnte angesammelten<br />

Datenmaterials herausgestellt,<br />

das einen wesentlichen Teil<br />

des Know-how des Bettenherstellers<br />

ausmacht. Zuvor hatte das<br />

Unternehmen über zwei Jahrzehnte<br />

hinweg mit der Zuschnitttechnologie<br />

eines anderen Herstellers gearbeitet<br />

und will dieses Nesting-Wissen<br />

weiterhin einsetzen. „Wir glauben,<br />

dass wir bis zum Jahresende<br />

die Zuschnittoptimierung vollständig<br />

automatisiert mit der Mirisys-<br />

Software von Kuris durchführen<br />

können und deutliche Einsparungen<br />

insbesondere bei der Arbeitsvorbereitung<br />

erzielen“, zeigt sich Koch<br />

sicher. Bei Mirisys handelt es sich<br />

um den Software-Partner von Kuris,<br />

mit dessen Programmen sich ein<br />

auftragübergreifender Zuschnitt und<br />

damit die gewünschten Einsparungen<br />

erzielen lassen. „Da die händische<br />

Erstellung der Schnittbilder je<br />

Auftrag wegfällt und durch ein automatisches<br />

und auftragübergreifendes<br />

Nesting ersetzt wird, erzielen<br />

wir eine höhere Materialnutzung<br />

und eine deutliche Verkürzung des<br />

Prozesses, und auch die Fehlerquote<br />

wird durch die Automatisierung<br />

gesenkt“, so Koch.<br />

Im nächsten Jahr will man bei Ruf<br />

Betten dann den nächsten Schritt<br />

bei der Umstellung des Unternehmens<br />

auf Industrie 4.0 tun und das<br />

aktuelle ERP-System, das eine<br />

Eigenentwicklung darstellt, durch<br />

eine State-of-the-Art-Lösung ersetzen,<br />

um eine engere Vernetzung<br />

des Fertigungsprozesses mit den<br />

Handelskunden und ihren wachsenden<br />

Online-Verkäufen zu ermöglichen.<br />

Kundenkommissionen, die<br />

über die Furncloud vom Handel eintreffen,<br />

gelangen künftig durchgängig<br />

digital über das ERP-System bis<br />

an die Maschine. „Schon jetzt arbeiten<br />

wir bei Ruf Betten just-in-time,<br />

was die Anlieferung von Material<br />

und unsere Fertigungsprozesse<br />

anbetrifft. Künftig werden unsere<br />

Prozesse automatisierter und transparenter<br />

verlaufen, so dass wir<br />

unsere Kosten noch besser im Blick<br />

haben“, freut sich Koch abschließend.<br />

Richard Barth<br />

Automation for higher manufacturing efficiency<br />

As a producer of customised bed systems, Ruf Betten is among the<br />

leading suppliers in the upper market segment. In order to be able to<br />

continue competing with the competition, the company attaches great<br />

importance to efficient manufacturing processes. Automation and savings<br />

potentials were identified in the operating software as well as in<br />

cutting, which is why Ruf Betten invested in the latest cutting technologies<br />

as well as respective software from Kuris this summer. By investing<br />

in two automatic cutting machines of the “Cutty 3517 HD” type with a<br />

working width of 1.75 metres and a cutting window of 3.50 metres, Ruf<br />

Betten expects to save 5 per cent in materials and 10 per cent in processing<br />

time. Both machines are equipped with the automatic bale tray<br />

“NB1830”, wherein the operator can already place the new fabric bale,<br />

while the cutter is processing the last cutting window. During the sorting<br />

process, a 55-inch screen shows the operator the position of the Fokus cut<br />

parts and here, too, shortens handling. Ruf Betten also plans to replace<br />

its ERP system with a modern solution next year.<br />

Übersichtliche Planung<br />

Photo: IWA<br />

Der große „IWA-Jahresplaner<br />

2023“ der Firma IWA-F. Riehle hilft<br />

bei der Planung von Geschäftsterminen<br />

im kommenden Jahr. Ob<br />

Urlaub, Abwesenheit, Besuche,<br />

Veranstaltungen – alle Termine werden<br />

in der Jahresübersicht eingeordnet,<br />

auf einer großformatigen<br />

Wandtafel<br />

in übersichtlicher<br />

Form. angezeigt.<br />

Der „IWA Jahresplaner“<br />

enthält Tagesdatum,<br />

Wochennummer,<br />

Wochen-, Sonnund<br />

Feiertage; die<br />

arbeitsfreien Tage in<br />

allen europäischen<br />

Ländern sind ebenfalls<br />

abgebildet.<br />

Die Oberfläche des Planers ist mit<br />

einer glatten, hochglänzenden<br />

Lackierung versehen. Die Planungselemente<br />

tragen auf der Rückseite<br />

eine Klebeschicht, die eine sichere<br />

Haftung erzeugt. Sie bleibt dauerhaft<br />

plastisch, so dass das Haftelement<br />

beliebig oft versetzt werden<br />

kann, ohne seine Haftfähigkeit einzubüßen<br />

oder Spuren zu hinterlassen.<br />

Die Planungselemente (Streifen<br />

und verschiedene Markierungen<br />

in vier Farben) sind in<br />

angestanztem Bogen im A4-Format<br />

zusammengefasst. Alle Planungselemente<br />

sind beschreibbar.<br />

Das Produktsortiment von IWA für<br />

die Zeitplanung umfasst neben<br />

dem oben beschriebenen Europa-<br />

Jahresplaner mit waagerechtem<br />

oder senkrechtem Kalendarium<br />

auch den Urlaubs-/Abwesenheitsplaner<br />

für die Planung von bis zu 31<br />

Mitarbeitern. Alle Planer können<br />

auf der Website von IWA-F. Riehle<br />

angeschaut werden und direkt dort<br />

oder beim Unternehmen in Denkendorf<br />

bestellt werden.<br />

Clear planning<br />

The “IWA 2023” annual planner<br />

from the IWA-F. Riehle company<br />

helps you plan business appointments<br />

for the coming year. The<br />

corresponding markings stick by<br />

adhesive force and can be moved<br />

if necessary. All planning elements<br />

can be written on. The nonworking<br />

days in all European<br />

countries are also shown. All planners<br />

are displayed on the company<br />

website and can be ordered<br />

from there.<br />

material+technik möbel 07|22 33


Personen<br />

Heinrich Sagel verstorben<br />

Heinrich Sagel, Gründer von Vauth-Sagel ist am 16. November 2022<br />

im Alter von 85 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben. Gemeinsam<br />

mit seinem Schwiegervater Hermann Vauth hatte er 1962 den Grundstein<br />

für den heutigen Hersteller von Organisationssystemen gelegt.<br />

Mit großer Leidenschaft habe er sich immer wieder für neue Ideen<br />

und Geschäftsfelder begeistert, heißt es vonseiten der Unternehmensleitung.<br />

<br />

Photo: Vauth-Sagel<br />

Zumholte neuer Managing Director bei Sonae Arauco<br />

Rainer Zumholte wird ab Januar 2023 als Geschäftsführer für Vertrieb und<br />

Marketing bei der Sonae Arauco Deutschland GmbH (Meppen) tätig sein.<br />

In dieser Position wird er Rui Manuel Gonçalves Correia (CEO), Dr. Steffen<br />

Körner (General Manager und Industrial Operations Director für NEE)<br />

sowie António Fernando Marques dos Santos Gomes de Castro (CFO) in<br />

der Unternehmensführung unterstützen. Zumholte war bis Ende März<br />

2022 zuletzt als CCO für Vertrieb und Marketing bei der Westag AG in Rheda tätig. Bei Sonae<br />

Arauco wird Zumholte das Vertriebsgebiet Nordosteuropa (NEE) strategisch leiten und sich<br />

dabei besonders auf die Definition und Umsetzung der Marktstrategie konzentrieren.<br />

Photo: Sonae Arauco<br />

Agoform mit neuem Verkaufsleiter<br />

Niko Pahmeyer (33) hat die Gesa<strong>mt</strong>vertriebsleitung bei Agoform übernommen,<br />

da der bisherige Verkaufsleiter Thomas Meier nach 26 Jahren in den<br />

Ruhestand getreten ist. Pahmeyer war zuvor fünf Jahre als Area Sales<br />

Manager u. a. für Westeuropa und Nordamerika tätig. Berufliche Verbindungen<br />

zu dem Familienunternehmen bestehen schon seit 2009 durch<br />

eine Ausbildung zum Industriekaufmann. <br />

Photo: Agoform<br />

Software-Haus holt Haubold<br />

Frank Haubold (52) tritt zum 1. Januar 2023 seine neue Position als Leiter<br />

Geschäftsentwicklung zur Dein-Konfigurator GmbH. Damit will das Software-Haus<br />

der steigenden Nachfrage aus der Möbelbranche gerecht werden.<br />

Haubold wird künftig als Ansprechpartner für Nutzer bzw. Anwender<br />

der Software-Lösungen im Bereich Küche des Unternehmens fungieren.<br />

Der Branchen-Insider war zuvor unter anderem als Produktmanager der<br />

Zuliefermesse interzum bei der Koelnmesse tätig. <br />

Photo: Dein-Konfigurator<br />

Plasmatreat mit erweiterter Geschäftsleitung<br />

Mit Magnus und Lukas Buske erweitert die Plasmatreat<br />

GmbH ihre Geschäftsleitung. Das Unternehmen<br />

war 1995 von Christian Buske (mitte) gegründet worden.<br />

Durch einen geordneten Übergang des Familienunternehmens<br />

auf seine Söhne will der Gründer den<br />

Erfolg des Unternehmens fortführen. Magnus Buske<br />

(re.), studierter Betriebswirt und Maschinenbauer,<br />

bringt umfangreiche Erfahrung aus der Klebstoffindustrie<br />

aus seiner Tätigkeit bei Jowat SE/Detmold mit. Seit<br />

2018 war er als Manager Bonding Applications bei Plasmatreat<br />

tätig. In der erweiterten Geschäftsleitung von<br />

Plasmatreat ist er nun des Weiteren für die Bereiche<br />

Einkauf, Fertigung, Konstruktion, Innovationsmanagement<br />

und die kaufmännischen Abteilungen zuständig. Lukas Buske (lks.) managte ab 2017<br />

bei Plasmatreat das Geschäftsfeld PlasmaPlus, mit der Nanobeschichtungen im Atmosphärendruck<br />

erzeugt werden, z. B. für Antikorrosionsbeschichtungen. Seit 2019 ist er außerdem<br />

Head of Plasma Applications & Marktsegment Manager Battery. Als Mitglied der erweiterten<br />

Geschäftsleitung des Unternehmens verantwortet er zukünftig die Bereiche Vertrieb und<br />

Service, Marketing, Personal sowie die Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder.<br />

Photo: Plasmatreat<br />

Wechsel im Mafell-Vorstand<br />

Matthias Krauss übergibt nach 22 Jahren als Vorstandsvorsitzender<br />

bei der Mafell AG zum Jahreswechsel den<br />

Stab an Thorsten Bühl. Dieser wird das Familienunternehmen<br />

ab 1. Januar 2023 gemeinsam mit Rigo Züfle<br />

führen, der dem Vorstand seit Januar 2013 angehört.<br />

Krauss begleitet in den kommenden drei Monaten den<br />

Stabwechsel. Bühl war elf Jahre in führenden Funktionen<br />

bei Rothenberger Werkzeuge tätig, zuletzt als Mitglied<br />

der Geschäftsleitung Leiter Business Unit Rothenberger.<br />

Zuvor war er in Führungsfunktionen bei Hilti in<br />

Deutschland und Polen beschäftigt. Photo: Mafell<br />

Plasmatreat’s executive board is growing – Magnus<br />

and Lukas Buske, the company founder Christian<br />

Buske’s sons, are moving up to the executive board.<br />

Both already work at Plasmatreat and will one day be<br />

running the company and securing its future.<br />

Zumholte joins Sonae Arauco – Rainer Zumholte<br />

will become Managing Director for Sales and Marketing<br />

at Sonae Arauco Deutschland GmbH at the beginning<br />

of 2023. In this position, he will support Rui<br />

Manuel Gonçalves Correia (CEO), Dr Steffen Körner<br />

(General Manager and Industrial Operations Director<br />

for NEE) and António Fernando Marques dos Santos<br />

Gomes de Castro (CFO) in management.<br />

New sales manager at Agoform – Niko Pahmeyer<br />

(33) has taken over the overall sales management at<br />

Agoform, as the previous sales manager Thomas<br />

Meier has retired after 26 years.<br />

Heinrich Sagel has passed away – The founder of<br />

the fittings manufacturer Vauth-Sagel passed away in<br />

November at the age of 85 after a short illness.<br />

Change on the Mafell executive board – Thorsten<br />

Bühl will succeed Matthias Krauss, who was Chair of<br />

the Executive Board for 22 years, at the beginning of<br />

January 2023.<br />

Software company recruits Haubold – Frank<br />

Haubold (52) will take up his new position as Head of<br />

Business Development at the Dein-Konfigurator<br />

GmbH software company on 1 January 2023. He will<br />

act as a point of contact for users of the software solutions<br />

in the kitchen sector.<br />

34<br />

material+technik möbel 07|22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!