MM_Ausgabe0221
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B 1785<br />
02/2021<br />
www.moebelmarkt.de<br />
International Interior Business Magazine<br />
Hartmann:<br />
Gero Furchheim: Die Perspektive muss wechseln<br />
Organ des Europäischen<br />
Möbelhandels<br />
Dänisches Bettenlager: Jysk 3.0 – das Interview zur Neuausrichtung<br />
Dr. Olaf Plümer: Die Erfolgsstory des DCC gemeinsam fortsetzen
MIT DER KRAFT<br />
DER GEMEINSCHAFT.<br />
WEIL UNS IHRE<br />
ZUKUNFT WICHTIG IST!
NEWSLETTER<br />
WEBSEMINARE<br />
GEMEINSAM GESTÄRKT AUS<br />
DER KRISE HERVORGEHEN<br />
LIQUIDITÄT / FINANZEN<br />
Für den Handel ist die Corona-Pandemie eine große Herausforderung. Insbesondere der Lockdown<br />
2.0 traf die mittelständischen Unternehmen deutlich härter als noch vor einem Jahr. Damit die<br />
Partner der MHK Group die Krise sicher überstehen und gestärkt aus ihr hervorgehen, unterstützen<br />
wir sie mit umfangreichen Maßnahmen und Serviceleistungen. Gleichzeitig stellen wir jetzt die<br />
Weichen für einen Fachhandel, der in Zukunft genauso leistungs- und wettbewerbs fähig ist wie vor<br />
der Krise und der auch zum Wohle seiner Lieferantenpartner nachhaltig erfolgreich agieren kann.<br />
BONI-<br />
VORAUSZAHLUNGEN<br />
SOCIAL MEDIA<br />
ONLINE- /<br />
OFFLINEMARKETING<br />
RECHTLICHE<br />
UNTERSTÜTZUNG<br />
WEBSEMINARE<br />
Die umfangreichen MHK-Weiterbildungsmaßnahmen<br />
wurden komplett auf ein<br />
digitales Angebot umgestellt und um neue<br />
Web seminare ergänzt.<br />
NEWSLETTER<br />
Aktuelle Beschlüsse, Entwicklungen<br />
innerhalb der Branche, Neuigkeiten aus<br />
den MHK-Gesellschaften: Der Corona hilfe-<br />
Newsletter informiert die MHK-Gesellschafter<br />
über aktuelle Themen.<br />
LIQUIDITÄT / FINANZEN<br />
CRONBANK, DATAX (Wirtschaftsprüfung &<br />
Steuerberatung) und IHT begleiten die<br />
MHK-Gesellschafter mit fachlichen<br />
Hinweisen bspw. zum Kurzarbeitergeld,<br />
zu Soforthilfemaßnahmen oder<br />
zur KfW-Finanzierung.<br />
SOCIAL MEDIA /<br />
ONLINE- UND OFFLINEMARKETING<br />
Sie sind auch für Unternehmen ein<br />
wichtiger Kommunikationskanal: die<br />
sozialen Medien. Mit Posts, Anzeigen,<br />
Videos und einer Social-Media-Kampagne<br />
sorgen macrocom und info-text für<br />
Aufmerksamkeit und dafür, dass der<br />
digitale Service der MHK-Gesellschafter<br />
auch im Internet gefunden wird.<br />
BONI-VORAUSZAHLUNGEN<br />
Um während des Lockdowns die Liquidität<br />
ihrer Partner zu verbessern, erfolgt<br />
im Februar eine zweite Abschlagszahlung<br />
der Boni.<br />
Wir helfen Ihnen weiter:<br />
RECHTLICHE UNTERSTÜTZUNG<br />
coronahilfe@mhk.de<br />
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie<br />
wurden zahlreiche Maßnahmen erlassen.<br />
Welche Konsequenzen und Möglichkeiten<br />
resultieren daraus für das Tagesgeschäft?<br />
Auch bei rechtlichen Fragen finden die<br />
MHK-Gesellschafter Unterstützung.<br />
+49 6103 / 391 789<br />
Frankfurter Straße 155<br />
63303 Dreieich · Germany<br />
Telefon 06103 / 391-0<br />
www.mhk.de
Verantwortung übernehmen.<br />
Durch die Unterstützung hochwertiger Gold Standard Projekte kann die CO 2<br />
-Belastung unserer<br />
Atmosphäre reduziert und gleichzeitig nachhaltige Entwicklungshilfe geleistet werden. Lokal<br />
werden Arbeitsplätze geschaffen, die Gesundheits- und Lebenssituation wird verbessert<br />
und die Flora und Fauna geschützt.<br />
Wir investieren seit Jahren in ausgesuchte Projekte in Afrika und Lateinamerika.<br />
Damit gleichen wir unvermeidbare interne Emissionen aus und bieten unseren<br />
Auftraggebern die Möglichkeit des CO 2<br />
-neutralen Versands ihrer Sendungen.<br />
Die Zeit ist reif. Übernehmen Sie gemeinsam mit uns Verantwortung.<br />
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Mind Change<br />
Gerald Schultheiß<br />
Chefredakteur<br />
schultheiss@moebelmarkt.de<br />
Die Pandemie und der anhaltende Lockdown<br />
treffen nicht zuletzt die Innenstädte<br />
hart. So bangen dort laut HDE zwei Drittel<br />
der Händler um ihre Existenz – im Schuhbzw.<br />
Textilhandel fürchten dies sogar 82<br />
bzw. 76 Prozent. Da Corona den Strukturwandel<br />
der Stadtzentren somit enorm beschleunigen<br />
könnte, mahnt das IFH Köln,<br />
dass deren Transformations-Prozess jetzt<br />
eingeläutet werden muss.<br />
Und weil ein Einkaufsbummel für 65 Prozent<br />
der älteren Bevölkerung das Hauptmotiv<br />
für den Besuch der Innenstädte ist,<br />
bestimme der Einzelhandel maßgeblich deren<br />
Attraktivität und Erlebniswert.<br />
Zwar kommen auch 50 Prozent der Bevölkerung<br />
unter 25 Jahren zum Shoppen in<br />
die City. Allerdings sind Gastronomie oder<br />
Behörden- und Arztgänge für sie öfter der<br />
Anlass dafür als bei älteren Menschen.<br />
Weshalb die jeweilige Einwohner-Struktur<br />
und der spezielle Bedarf der Zielgruppen<br />
vor Ort für die Konzeption zukunftsfähiger<br />
Innenstadt-Modelle unerlässlich ist, so das<br />
IFH. Was insbesondere auch für die Revitalisierung<br />
nach dem Shutdown gelte. „Alle<br />
Macht geht lokal bekanntermaßen von den<br />
Besuchern aus“, betont das Institut.<br />
Mit dem Gebot der absoluten Zielgruppen-<br />
Fokussierung sind Städte mit dem gleichen<br />
Paradigmen-Wechsel konfrontiert, wie der<br />
stationäre Handel. Das gleiche gilt für die<br />
Digitalisierung und eine zukunftsorientierte<br />
Positionierung nicht zuletzt über passende<br />
Online-Auftritte – auch dies ist bei Städten<br />
meist ein absolutes Manko.<br />
Dabei kaufen zwei Drittel der Innenstadt-<br />
Besucher mittlerweile auch online ein – eine<br />
Dynamik, die Corona verstärkt hat.<br />
Mit ihrer App BAOO will daher ein Gründer-Team<br />
unter dem Motto „Online suchen,<br />
vor Ort kaufen“ jetzt einen echten<br />
„Mind Change“ einleiten: Mit der App sollen<br />
die Konsumenten schnell und gezielt<br />
Produkte in ihren lokalen Geschäften finden<br />
und – über diese große Auswahl und<br />
Vergleichbarkeit hinaus – auch deren sofortige<br />
Verfügbarkeit vor Ort angezeigt bekommen<br />
– als klaren Mehrwert gegenüber<br />
den Online-Marktplätzen.<br />
Wie sehr E-Commerce jetzt auch beim<br />
Möbelkauf in der Gesellschaft verankert ist,<br />
dokumentiert Gero Furchheim in unserem<br />
Interview. Weshalb der Präsident des Bundesverbands<br />
des Onlinehandels und Vorstand<br />
der Cairo AG im Rahmen unseres<br />
Top-Themas – neben einem Perspektiven-<br />
Wechsel der Innenstadt-Debatte – auch auf<br />
den entsprechenden Paradigmen-Wechsel<br />
im stationären Möbelhandel dringt.<br />
Zumal er infolge seiner Möbelerfahrung in<br />
der Rückkehr der Branche in die City ein<br />
besonderes Potenzial für die Vitalisierung<br />
der Zentren sieht. So können Möbelhändler<br />
dort hochinspirative Räume gestalten, in<br />
denen sie ihr auf kleinen Flächen nicht<br />
darstellbares Angebot digital zum Kunden<br />
bringen. „Der Laden wird zur Bühne – und<br />
gerade in unserer Branche ist das eine starke<br />
Möglichkeit. So um aktuell z. B. Variationen<br />
rund um das ,Büro auf dem Balkon‘<br />
als Verbindung von dem Frühjahrs- und<br />
Gartenimpuls und dem Thema Home-<br />
Office zu spielen“, so Furchheim.<br />
Neben Cairo selbst ist u. a. auch der dänische<br />
Designhändler Bolia dafür ein perfektes<br />
Beispiel. Wie sehr Touchpoints in der<br />
City zu unverzichtbaren Konversions-Treibern<br />
für virtuelles Verkaufen werden können,<br />
blättert auch unsere Story über den<br />
Online-Möbelspezialisten Mycs auf.<br />
Zwar gehen mit Hardeck, Opti oder Leiner<br />
jetzt – neben Ikea – auch klassische Großflächen-Filialisten<br />
mit kleineren Spezialformaten<br />
in die Innenstädte. Allerdings<br />
sind extrem hohe Mieten dafür oft die entscheidende<br />
Barriere, wie auch Christian<br />
Schirmer, Country Manager Jysk, in Interview<br />
mit uns unterstreicht.<br />
Weshalb Gero Furchheim – nicht zuletzt<br />
aus seiner Erfahrung mit Cairo in München<br />
heraus – zur Revitalisierung der Innenstädte<br />
auch von der Immobilien-Wirtschaft einen<br />
nachhaltigen „Mind Change“ fordert.<br />
Herzlichst grüßt Sie<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Editorial 5
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
Trend-Briefing der imm cologne<br />
Die Messe-Manager Matthias Pollmann und Claire Steinbrück luden gemeinsam mit Art Director<br />
Dick Spierenburg zu einem virtuellen Trend-Briefing, bei dem die langfristigen Einrichtungstrends<br />
mit den kurzfristigen Auswirkungen der Corona-Krise verbunden wurden.<br />
Design<br />
50<br />
Titel<br />
Hartmann: „Von der Natur empfohlen …“<br />
Wie man eine mehr als hundertjährige Tradition mit kreativer<br />
Innovationskraft verbindet, zeigt der Massivholzhersteller<br />
Hartmann seit vielen Jahren immer wieder aufs<br />
Neue. Zuletzt stellte sich das stark auf Nachhaltigkeit<br />
bedachte Unternehmen auch im Außenauftritt ganz neu<br />
auf. Unser Titelmotiv zeigt mit dem Hirschen eines von<br />
mehreren tierischen Testimonials.<br />
Titel-Story ab Seite 10<br />
5 Editorial<br />
5 Mind Change<br />
6 Intro<br />
8 Gesprächspartner<br />
9 Crossmedia<br />
9 Neues auf moebelmarkt.de<br />
10 Unternehmen<br />
10 Hartmann Möbelwerke: Spaß an Kreativität<br />
13 News: Aus Unternehmen kurz berichtet<br />
14 Dänisches Bettenlager/Jysk: Click &<br />
Collect ist immer ganz nah<br />
15 Markt<br />
15 Konjunktur-Barometer: Zielkorridor erreicht<br />
16 Mycs: „Bei uns ist alles modular“<br />
18 Top Thema<br />
Interview mit Gero Furchheim, bevh.<br />
Paradigmen-Wechsel: Möbel und die City<br />
20 News aus dem Markt<br />
21 küche & bad forum<br />
3 Zusammenhalt der Glücklichen<br />
5 Boulevard<br />
6 Kurznachrichten<br />
8 „Xeno Küchen“: Internationalisierung zum<br />
Jubiläum<br />
10 Bilanzen in herausfordernden Zeiten<br />
11 Sonderveröffentlichung Stage: Die<br />
Küchenstudio-Offensive by Schösswender<br />
19 Carat: Ein Blick hinter die Kulissen<br />
20 SHD: Mehr als eine Planungslösung<br />
21 Aufsehenerregende Designobjekte<br />
22 Amica: Technik und Design im Einklang<br />
23 Oranier: Vielseitiges Spektrum<br />
24 Aktuelles Design für das private Spa<br />
25 Agoform: Das Bad als Innovationsraum<br />
26 Wachtumstreiber Küchenmarkt<br />
27 Marketinggemeinschaft A30 Küchenmeile:<br />
„Wir setzen auf Signale“<br />
49 Design<br />
49 VDM-Trends 2021: Möbel für neue<br />
Freiräume<br />
FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />
FEBRUAR 2/2021<br />
B 50899<br />
küche & bad<br />
forum<br />
küche & bad forum 02|2021<br />
Mit Technik und dem Alltag einer Familie im<br />
Blick haben die Designer von Oranier das erfolgreiche<br />
Kopffreihauben-Sortiment des Herstellers<br />
weiterentwickelt. Trendige Facelifts, wie hier beim<br />
Modell „Aura“, und neue Highlights für den<br />
exklusiven Geschmack sind das Ergebnis.<br />
Foto: Oranier<br />
Designobjekt Dunstabzug<br />
Die Küchenstudio-Offensive<br />
by Schösswender<br />
Das Bad als privates Spa<br />
Essplatz-Kollektion K’AMBIENTE:<br />
DIE KÜCHENSTUDIO-<br />
OFFENSIVE<br />
by Schösswender<br />
MÖBELMARKT<br />
6 Intro 02 / 2021<br />
Schösswender interpretiert die Wohnküche mit geschmacklich auf<br />
die individuelle Küche abgestimmten Essplätzen 2021 neu: Damit<br />
eröffnet die österreichische Dining-Manufaktur Kunden völlig neue<br />
Möglichkeiten für das Styling ihrer Wohnküche – und Küchenstudios<br />
damit völlig neue Chancen für zusätzliches Business.
TopThema<br />
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DESIGN TRIFFT<br />
FUNKTION<br />
BEI GFM-TREND<br />
18<br />
bevh-Präsident Gero Furchheim im Interview<br />
E-Commerce ist beim Möbelkauf in der Gesellschaft angekommen,<br />
der Lockdown erhöht den Druck auf stationäre<br />
Händler und die Stadtzentren. Über den umso<br />
dringlicheren Perspektiven-Wechsel im stationären Möbelhandel<br />
und bei der Vitalisierung der Innenstädte<br />
sprach der MÖBELMARKT mit Gero Furchheim, Präsident<br />
des Bundesverbands des Onlinehandels bevh und<br />
Vorstands-Sprecher der Cairo AG.<br />
Markt<br />
50 Das Trend-Briefing der imm cologne<br />
52 Messen<br />
52 Premiere für Möbel Trend Messe Dresden<br />
53 LCK-Webinar: Mehr wissen – besser verkaufen<br />
54 Messe-Mix<br />
55 Showroom Center Brühl: Die neuen Lifestyle-<br />
Trends live erleben<br />
56 Business Forum<br />
56 DCC: Der Erfolg ist greifbar<br />
58 Möbelpilot: Digitaloffensive 2021<br />
59 News aus dem Business Forum<br />
60 Corporate Service: Seefracht-Markt im Umbruch<br />
64 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />
66 Köpfe<br />
68 Look Out<br />
68 Luxusfaktor Natur<br />
60<br />
Preis-Explosion:<br />
Seefracht-Markt im Umbruch<br />
Infolge der Pandemie explodierten<br />
die Seefracht-Raten für Container<br />
um ein Vielfaches. Über die<br />
Lage und veränderte Einkaufs-<br />
Strategien für Container-Transporte<br />
sprach der MÖBELMARKT<br />
mit Marc Baeuerle, Gründer und<br />
Managing Director von Corporate<br />
Service (CSG).<br />
Business Forum<br />
52<br />
Neue Polstermesse<br />
in Dresden<br />
Vom 24. bis 28. Juni 2021 feiert<br />
die MTM – Möbel Trend Messe in<br />
Dresden Premiere. Neun Hersteller<br />
präsentieren in der Alten Börse<br />
ihre Neuheiten und wollen die<br />
neue Fachmesse fest im Messekalender<br />
etablieren.<br />
Messen<br />
GEMEINSCHAFT<br />
AUF DEN PUNKT<br />
GEBRACHT.<br />
• TOP-RÜCKVERGÜTUNG<br />
• HÖHERE RENDITE<br />
• UNTERNEHMERISCHE<br />
FREIHEIT<br />
(KEINE ZUTEILUNG)<br />
• MEHR MITBESTI<strong>MM</strong>UNG<br />
• SENSATIONELLES<br />
SORTIMENT<br />
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• NULL RISIKO<br />
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AUF ELEKTROGERÄTE<br />
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MARKETINGPAKET<br />
Fakten, auf die Sie sich<br />
verlassen können!<br />
ab Seite<br />
21<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Das Design der Küche ist heute oft wichtiger als der Preis. Das trifft auch<br />
und vor allem auf Dunstabzüge zu. Wir präsentieren in dieser Ausgabe einige<br />
aufsehenerregende Designobjekte für Wand oder Decke. Neben frischen<br />
Möglichkeiten für das Bad entdecken Sie in der aktuellen Ausgabe<br />
zudem mehr über die Welt der Planungstechnik und eine Analyse des Coronajahrs<br />
für Handel und Industrie.<br />
In der Sonderveröffentlichung Stage lesen Sie außerdem, wie Schösswender<br />
die Wohnküche mit geschmacklich auf die individuelle Küche abgestimmten<br />
Essplätzen 2021 neu interpretiert. Damit eröffnet die österreichische<br />
Dining-Manufaktur dem Handel völlig neue Chancen für zusätzliches<br />
Business.<br />
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Gesprächspartner<br />
Dr. Olaf Plümer, DCC:<br />
„Unsere Erfolge lassen<br />
sich auch an betriebswirtschaftlichen<br />
Kennziffern<br />
nachweisen.“<br />
Business Forum | Seiten 56–57<br />
Holger Hanhardt, Hartmann Möbelwerke:<br />
„Über Nachhaltigkeit wird<br />
zu viel geredet, aber es<br />
wird zu wenig gehandelt!“<br />
Unternehmen | Seiten 10–12<br />
Christian Schirmer, Jysk:<br />
„Inzwischen sind Lieferungen und<br />
Click & Collect bei uns gleichauf.“<br />
Unternehmen | Seiten 14<br />
Alfred Weiß, Schösswender:<br />
„Unseren Händlern und<br />
den Konsumenten bietet<br />
K‘ambiente die Chance,<br />
viele neue Möglichkeiten<br />
im Bereich „Wohnküche“<br />
zu entdecken.“<br />
küche & bad forum Stage<br />
Gero Furchhein, bevh:<br />
„Auch bei Möbeln bildet E-Commerce<br />
inzwischen die Bevölkerung<br />
nach – die Altersgruppe ab<br />
50 Jahren erzielt mindestens<br />
zwei Drittel der Online-Käufe.“<br />
Markt | Seiten 18–19<br />
Christoph Jung, Mycs:<br />
„Die Live-Videocalls werden<br />
mehr genutzt als der virtuelle<br />
Showroom.“<br />
Unternehmen | Seiten 16–17<br />
MÖBELMARKT<br />
8 Intro 02 / 2021
MÖBELMARKT.DE<br />
Cadesign form: Produkte im<br />
digitalen Showroom präsentieren<br />
Corona-bedingt finden derzeit keine realen Messen statt. Cadesign form bietet<br />
stattdessen eine digitale Lösung und setzt Ihren Showroom und Messestand<br />
optimal online in Szene. Somit können Ihre Kunden das Produktsortiment<br />
jederzeit sehen, denn ein digitaler Showroom ist 24 Stunden am Tag<br />
geöffnet. Cadesign form erstellt den Showroom entweder komplett in 3D<br />
oder fotografiert und digitalisiert den bestehenden physischen Showroom.<br />
Erfahren Sie mehr dazu im Expertenbeitrag auf moebelmarkt.de mit anschaulichen<br />
Referenzprojekten. Foto: Cadesign form<br />
BVDM und VDM:<br />
Appell für<br />
ein solidarisches<br />
Miteinander<br />
Die Corona-Pandemie hält Wirtschaft<br />
und Öffentlichkeit nun seit mehr als<br />
einem Jahr in Atem, und der seit dem<br />
16. Dezember verhängte zweite Lockdown<br />
trifft sowohl Möbelhandel als<br />
auch die Möbelindustrie besonders<br />
hart. Vor diesem Hintergrund und mit<br />
Blick auf eine noch nicht absehbare<br />
politische Öffnungsstrategie rufen der<br />
Handelsverband Möbel und Küchen<br />
(BVDM) und der Verband der Deutschen<br />
Möbelindustrie (VDM) die gesamte<br />
Möbelbranche zu einem solidarischen<br />
Agieren in der Krise auf.<br />
Lesen Sie mehr zu dem Appell auf<br />
moebelmarkt.de.<br />
Business Forum: https://bit.ly/3cAeaoF<br />
Unternehmen: https://bit.ly/36YEIfz<br />
Interzum findet rein digital statt<br />
Die Interzum findet vom 4. bis 7. Mai 2021 als rein digitale Veranstaltung statt. Die Koelnmesse<br />
hatte die Messe konzeptionell bewusst so angelegt, dass sie jederzeit von hybrid auf digital gewechselt<br />
werden kann. Mit der digitalen Lösung interzum@home wird den Zulieferern der Möbelindustrie<br />
und des Interior Designs eine Plattform geboten, ihre Innovationen auf einer digitalen<br />
Weltbühne zu präsentieren – ganz im Sinne des Messemottos „Gemeinsam Lebensräume von<br />
morgen schaffen.“<br />
Mehr zu der digitalen Interzum erfahren Sie auf moebelmarkt.de.<br />
Foto: Interzum<br />
Messen: https://bit.ly/3cYrUJP<br />
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MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Besuchen Sie unsere<br />
neuen Showrooms<br />
Bei uns können Sie sicher einkaufen und erfahren<br />
alles über die neuesten Trends aus der Kollektion<br />
Herbst / Winter 2021.<br />
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Crossmedia 9
Die Balken einer alten Scheune inspirierten die Produktentwickler zu<br />
der Kollektion „Vara“. Diese Balken-Optik wurde im Design aufgegriffen,<br />
so dass die Möbel eine Geschichte erzählen. Fotos: Hartmann<br />
10 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
Nachhaltige<br />
Kreativität<br />
Nur wenigen Unternehmen mit einer mehr als hundertjährigen Tradi tion gelingt es, sich und ihr Produkt immer wieder neu zu erfinden<br />
– und damit nicht im Gestern zu verharren, sondern aktuell und zeitgemäß zu bleiben. Dem Massivholz-Spezialisten Hartmann fällt<br />
diese regelmäßige Erneuerung für den Außenstehenden erstaunlich leicht, im Jahrestakt setzt man hier mit Programmen wie „Vara“,<br />
„Caya“ oder „Runa“ innovative Trends, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu vergessen. Dabei ist es der Anspruch der Geschäftsführer<br />
Bernhard Hartmann und Holger Hanhardt, als innovatives, mittelständisches Unternehmen ein Kreativtreiber für die deutsche Möbelbranche<br />
zu sein.<br />
Bei aller Innovation wird natürlich nie<br />
vergessen, dass Massivholzmöbel immer<br />
Unikate der Natur sind. Die markanten,<br />
unterschiedlichen Ausprägungen,<br />
welche die Natur und der Werkstoff<br />
Holz zu bieten haben, sind daher auch<br />
die DNA der diversen Kollektionen, die<br />
alle ihre eigene Geschichte erzählen.<br />
Beispielsweise beim Programm „Vara“,<br />
das durch die Balken einer alten Scheune<br />
inspiriert wurde. Diese Balken finden<br />
sich im Design von „Vara“ wieder und<br />
verleihen dem Programm seine eigene,<br />
ganz besondere Note.<br />
Kreativität muss Spaß<br />
machen<br />
Bei der Produktentwicklung kommen<br />
neue Bearbeitungstechniken für Oberflächen,<br />
neue Materialien wie Baumrinde<br />
oder neue Themen wie die schon<br />
angesprochenen Scheunenbalken zum<br />
Einsatz. So viel Kreativität ist nur mit einem<br />
ausgesprochenen Faible für Teamwork<br />
möglich: „Albert Einstein hat gesagt,<br />
dass Kreativität der Teil der<br />
Intelligenz ist, der Spaß hat“, so Inhaber<br />
Bernhard Hartmann, „und wenn ich<br />
diesbezüglich auf unser Unternehmen<br />
blicke, kann ich sagen: Er hatte durchaus<br />
Recht. Es ist uns wichtig, dass unsere<br />
130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Spaß bei der Arbeit haben. Nur<br />
wenn das so ist, können sie ihre besondere<br />
Kreativität und Innovationskraft,<br />
die unsere Produkte stark und einzigartig<br />
machen, einbringen.“<br />
Im Modellbau des Unternehmens wird<br />
ganzjährig an den Innovationen für die<br />
neuen Programme gearbeitet – dabei<br />
wird kontinuierlich an Ideen gefeilt, bis<br />
alles „rund“ ist. Es werden auch Dinge<br />
einfach einmal ausprobiert. Manches<br />
davon wird später dann wieder verworfen,<br />
aber das ist Teil des Prozesses,<br />
denn die kreativen Ideen der Entwickler<br />
müssen von den gut ausgebildeten und<br />
erfahrenen Tischlern auch handwerklich<br />
gut umgesetzt werden können: „Unsere<br />
Mitarbeiter sind ein ganz wichtiger Baustein<br />
unseres Erfolges“, so Hartmann.<br />
Dass man bei diesen Neuentwicklungen<br />
sich auch nicht scheut, komplett neue<br />
Wege zu gehen, soll das neue Programm<br />
„Trevio“ zeigen, das Hartmann<br />
für Musterring entwickelt hat und das<br />
auf den Musterring-Partnertagen im April<br />
vorgestellt wird. Dabei handelt es<br />
sich um das erste vollmassive Lackmöbel<br />
des Unternehmens: „Durch die<br />
Kombination mit lackiertem Massivholz<br />
und den Hartmann-spezifischen Ausprägungen<br />
sprechen wir zukünftig eine<br />
noch breitere Zielgruppe an, welche wir<br />
bisher noch nicht bedienen konnten. Alles<br />
natürlich unter den klassischen<br />
nachhaltigen Gesichtspunkten, welche<br />
für unsere Produkte unabdingbar sind“,<br />
erklärt Holger Hanhardt.<br />
„Von der Natur empfohlen“<br />
Wer Kreativität und Innovationskraft<br />
wirklich leben will, der macht nicht bei<br />
der Produktentwicklung halt. Daher hat<br />
Hartmann bereits vor zwei Jahren beschlossen,<br />
auch bei Markenbildung und<br />
Werbung völlig neue Wege zu gehen,<br />
um sich aus der Masse der Marktbegleiter<br />
abzuheben. Herausgekommen<br />
ist dabei ein Marken-Relaunch, der<br />
nicht nur den frischen Produktlinien gerecht<br />
wird, sondern auch dem mehr als<br />
100 Jahre alten Unternehmen. Dieser<br />
Prozess war aus Sicht der Geschäfts-<br />
führer für ein mittelständisches Traditionsunternehmen<br />
fast noch herausfordernder<br />
als die Entwicklung der<br />
modernen Produktlinien. Gemeinsam<br />
mit einer kreativen Werbeagentur aus<br />
Hamburg habe man jeden Stein im Unternehmen<br />
umgedreht: „Viele haben wir<br />
dann wieder so hingelegt, wie sie lagen,<br />
andere neu angeordnet“, erinnert sich<br />
Hanhardt an den Prozess. Dass am Ende<br />
ein Claim steht, der Nachhaltigkeit<br />
und Natur vereint, kommt allerdings<br />
wenig überraschend, denn das sind<br />
nun mal die Hauptwerte des Unternehmens<br />
und der Markenkern. Diese sollen<br />
nicht nur erhalten bleiben, sondern gestärkt<br />
werden.<br />
Die Kampagne mit den „Testimonials“<br />
Eichhörnchen, Hirsch oder Eule und<br />
Slogans wie „Ästhetik kommt von Ast“<br />
und „Vater: Tischler. Mutter: Natur“<br />
kommt beim Handel und bei den Endkunden<br />
sehr gut an. Für Holger Hanhardt<br />
eine logische Konsequenz aus<br />
dem sich verändernden Verbraucherverhalten:<br />
„Der Verbraucher möchte heute<br />
wissen, woher das Tier, das er isst,<br />
kommt und wie es geschlachtet wurde.<br />
Geschäftsführer Holger Hanhardt lenkt die Geschicke des Unternehmens gemeinsam<br />
mit Bernhard Hartmann. Unter stützt werden die Geschäftsführer bald auch von<br />
Katharina Hartmann aus der vierten Generation der Inhaber-Familie.<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Unternehmen 11
Das Programm „Caya“ mit seinen markanten<br />
Hirnholzscheiben wird in der aktuellen<br />
Kampagne von dem Fuchs als tierischem<br />
Testimonial beworben. Das Programm<br />
kombiniert Hirnholz als starkes Natur element<br />
mit Glaselementen.<br />
Dies ist beim Holz nicht anders. Werden<br />
die Wälder nachhaltig bewirtschaftet?<br />
Wo kommen die Hölzer her? Wo findet<br />
die Produktion statt? Diese Fragen wollen<br />
wir dem Kunden direkt und vor allem<br />
auch über den Fachhändler in Zukunft<br />
noch detaillierter beantworten, indem<br />
wir ihm die Geschichte jedes einzelnen<br />
Möbelstücks erzählen. Die Menschen<br />
sollen sich bewusst für Hartmann entscheiden.“<br />
Weniger reden, mehr handeln<br />
Wer mit dem natürlichen Werkstoff Holz<br />
arbeitet, dem ist das Thema Nachhaltigkeit<br />
natürlich in die Wiege gelegt. Doch<br />
darauf allein will man sich bei Hartmann<br />
nicht ausruhen: „Wenn ich ganz ehrlich<br />
bin, wird mir über das Thema Nachhaltigkeit<br />
in den vergangenen Jahren zu<br />
viel geredet und immer noch zu wenig<br />
gehandelt“, so Bernhard Hartmann. Aus<br />
seiner Sicht gehöre es für viele inzwischen<br />
zum guten Ton, sich Nachhaltigkeit<br />
auf die Fahnen zu schreiben, egal<br />
ob wirklich danach gehandelt wird. Bei<br />
Hartmann wird das Thema jedoch<br />
schon seit Jahren konsequent gelebt.<br />
Der Strom für das Werk wird mit einer<br />
9.000 Module umfassenden Photovoltaik-Anlage<br />
selbst produziert – und so<br />
jährlich 1.300 Tonnen CO 2<br />
eingespart.<br />
Geheizt wird mit den eigenen Holzresten,<br />
was ebenfalls nochmals eine Einsparung<br />
von 950 Tonnen CO 2<br />
mit sich<br />
bringt. Selbst die Luftbefeuchtung in<br />
den Werkshallen wird mit aufgefangenem<br />
Regenwasser realisiert. Ziel ist es,<br />
bis zum Ende dieses Jahres komplett<br />
klimaneutral zu produzieren.<br />
Und weil für einen Massivholz-Hersteller<br />
wie Hartmann nichts wertvoller ist<br />
als der Rohstoff Holz in seiner ganzen<br />
Natürlichkeit, wird für jeden Baum, der<br />
aus der Natur entnommen wird, auch<br />
ein neuer gepflanzt. Diese Sorgfalt kann<br />
auch der Kunde erleben, der über einen<br />
QR-Code nachvollziehen kann, wo der<br />
Baum als Kompensation für das von<br />
ihm gekaufte Möbelstück gepflanzt<br />
wurde: „Das nennen wir transparentes<br />
und nachhaltiges Handeln“, erklärt Holger<br />
Hanhardt.<br />
Und damit dies auch immer so bleibt,<br />
werden bei Hartmann bereits die Weichen<br />
für die Zukunft gestellt. Im April<br />
wird das Führungsteam mit Katharina<br />
Hartmann um eine Frau erweitert. Mit<br />
der Tochter von Inhaber Bernhard Hartmann<br />
steht damit die vierte Generation<br />
bereit, die Geschichte des Familienunternehmens<br />
aus dem Münsterland fortzuschreiben.<br />
Arnd Schwarze<br />
moebelmarkt.de PRODUKT<br />
Die Kollektion „Trevio“, die Hartmann für Musterring entworfen hat, ist das erste<br />
vollmassive lackierte Möbelprogramm des Traditionsherstellers, das ganz neue<br />
Kundengruppen erschließen soll.<br />
Inhaber Bernhard Hartmann (links) mit Bürgermeister René Pfötsch im thüringischen<br />
Auengrund beim Pflanzen der Bäume, mit denen sein Unternehmen den aus den<br />
Wäldern entnommenen Rohstoff nachhaltig ersetzt.<br />
12 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
Mit Liquiditäts-<br />
Paket durch den<br />
Lockdown<br />
Mit einer vorgezogenen Bonusausschüttung<br />
will die Garant Gruppe<br />
die Liquidität der vom Lockdown<br />
betroffenen Häuser und Betriebe ihrer<br />
Partner sicherstellen. Diese unbürokratische<br />
und direkte Hilfe stieß<br />
bereits während der Geschäftsschließungen<br />
im März/April 2020 auf<br />
äußerst positive Resonanz. Schon<br />
seit Beginn der Krise unterstützt die<br />
Jens Hölper und Torsten Goldbecker (v.l.): „Die Verbandsmitglieder<br />
bestmöglich unterstützen.“ Fotos: Garant<br />
Verbundgruppe aus Rheda-Wiedenbrück ihre Mitglieder mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket.<br />
„Die Liquidität für unsere Partner aus dem mittelständischen Fachhandel sicherzustellen, hat für<br />
uns oberste Priorität“, bekräftigt Jens Hölper, Garant-Geschäftsführung. Die vorzeitige Bonusausschüttung<br />
läuft ergänzend zu den drei bereits unterjährig für 2020 geleisteten Abschlagszahlungen<br />
und zwei Monate vor der turnusmäßigen Bonus-Jahresendabrechnung.<br />
„In der Garant-Familie werden die Werte einer Partnerschaft aktiv gelebt, darum ist es für uns<br />
selbstverständlich, unsere Verbandsmitglieder in dieser Zeit bestmöglich zu unterstützen“, sagt<br />
Torsten Goldbecker, Garant-Geschäftsführung.<br />
Krieger tritt Begros bei<br />
Die Krieger-Gruppe mit Höffner, Möbel Kraft und<br />
Sconto wird Mitglied im Begros-Verband und bringt<br />
mit ihren rund 70 Standorten zusätzliches Einkaufsvolumen<br />
in den Verbund ein.<br />
„Die Möbelbranche konsolidiert sich rasant. Deshalb<br />
ist für uns die Mitgliedschaft der Krieger-Gruppe ein<br />
wichtiger Schritt, um uns zukunftsfähig aufzustellen“,<br />
betont Patrick Neuss, Geschäftsführer der Begros.<br />
„Die Krieger-Gruppe passt gut zu uns, weil das traditionsreiche<br />
Familienunternehmen seine mittelständische<br />
Kultur beibehalten hat. Der gesamte Unternehmerkreis<br />
ist überzeugt, dass wir von der Bündelung<br />
unserer Einkaufskraft profitieren werden. Gemeinsam<br />
und mit noch mehr Energie werden wir die Weiterentwicklung<br />
unserer drei strategischen Prioritäten<br />
360°-Einkauf, Eigenmarken und Digitalisierungsthemen<br />
forcieren und gleichzeitig Synergie-Effekte über<br />
das Leistungsangebot der Verbundgruppe stärken.“<br />
Der Beitritt der Krieger-Gruppe zur Begros ist dem<br />
Bundeskartellamt vorab mitgeteilt worden, und die<br />
Parteien befinden sich in enger Abstimmung mit der<br />
zuständigen Beschlussabteilung.<br />
Moebel.de: Erfolgreiches Jahr 2020<br />
Moebel.de hat 2020 ein erfolgreiches Geschäftsjahr verzeichnet, was auch<br />
die Entwicklung der Partner des Einrichtungsportals positiv beeinflusst<br />
hat. Maßgeblich dazu beigetragen haben die durch die Corona-Pandemie<br />
gesteigerte Motivation der Nutzer, online einzukaufen sowie personalisierte<br />
und damit auf den Kunden abgestimmte Plattforminhalte.<br />
Zusätzlich trugen eine optimierte Service-Leistung im Rahmen der Marketingangebote<br />
für angeschlossene Möbelhändler, -hersteller und Online-<br />
Shops zu dem Erfolg bei. Vor diesem Hintergrund hat sich der Jahresumsatz<br />
der Partnerunternehmen in 2020, der durch moebel.de in deren<br />
Online-Shops erzielt wurde, zusammengefasst um 55% erhöht.<br />
Wie wohnen und<br />
arbeiten wir morgen?<br />
Anzeige<br />
Lars Larsen Group:<br />
Neues Rekordergebnis<br />
Mit einem Umsatz von 4,77 Mrd.<br />
Euro und einem Ergebnis nach<br />
Steuern von 431 Mio. Euro stellte<br />
die dänische Lars Larsen Group,<br />
zu denen auch die Unternehmen<br />
Jysk und Dänisches Bettenlager<br />
gehören, im Geschäftsjahr 2019/20<br />
neue Rekorde auf.<br />
Der Umsatz stieg um 394 Mio. Euro<br />
auf 4,77 Mrd. Euro, was einer Steigerung<br />
von 9% entspricht. Ebenso<br />
stieg das Ergebnis nach Steuern<br />
um 34 Mio. Euro auf 431 Mio. Euro,<br />
was einer Steigerung von 8,6%<br />
entspricht.<br />
„Wir sind sehr zufrieden mit dem<br />
Ergebnis. Es kommt nach einem<br />
Jahr, in dem die Corona-Pandemie<br />
einen großen Einfluss hatte. Es<br />
freut uns umso mehr, dass sich die<br />
Unternehmen der Lars Larsen<br />
Group im Allgemeinen positiv entwickelt<br />
haben“, sagt President &<br />
CEO der Lars Larsen Group,<br />
Jesper Lund. „Gleichzeitig hat uns<br />
die Krise die Möglichkeit gegeben,<br />
die zugrunde liegenden Geschäftsmodelle<br />
einem Stresstest zu unterziehen,<br />
und wir sind uns noch<br />
sicherer geworden, dass sie auf einer<br />
guten und sicheren Grundlage<br />
aufbauen.“<br />
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02 / 2021<br />
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Dänisches Bettenlager/Jysk<br />
Click & Collect ist immer ganz nah<br />
Rund 250 Mio. Euro nimmt der<br />
Jysk-Konzern für die grundlegende<br />
Neugestaltung der 970<br />
deutschen Filialen des Dänischen<br />
Bettenlagers in die Hand.<br />
Bis zum Herbst firmieren alle<br />
Märkte unter dem internationalen<br />
Label Jysk, innerhalb von<br />
drei Jahren sollen die Flächen<br />
auf das neue Store Concept 3.0<br />
ausgebaut werden. Christian<br />
Schirmer, Country Manager<br />
Deutschland, über Rebranding,<br />
Innenstadt-Präsenz, HR-Management<br />
und Hygge à la Jysk.<br />
MÖBELMARKT: Herr Schirmer, das Rebranding<br />
des Dänischen Bettenlagers<br />
zu Jysk ist ein großes Vorhaben. Ich<br />
nehme an, das erfolgreich durchgeführte<br />
Rebranding in Österreich war die<br />
Blaupause?<br />
Christian Schirmer: Ja genau, so eine<br />
Umfirmierung macht man ja nicht einfach<br />
mal so gerade eben. Sie erfolgt im Rahmen<br />
unserer weltweiten „OneJysk“-Strategie.<br />
Nur in Deutschland und Österreich hießen<br />
wir ja nicht Jysk. Der Name ist aber nur<br />
ein Teil unseres umfassenden Rebranding-<br />
Konzeptes. Damit einher geht die Umsetzung<br />
des neuen Flächen- und Shopkonzepts.<br />
<strong>MM</strong>: Was genau verstehen Sie darunter?<br />
Schirmer: Unser Flächenkonzept beinhaltet,<br />
dass alle Jysk-Filialen, wo immer<br />
möglich, in den nächsten drei Jahren auf<br />
950 qm erweitert werden. Hinzu kommen<br />
mindestens 250 qm für die Lagerung, was<br />
auch dem wachsenden Online-Business<br />
geschuldet ist. Diesen Zeitraum setzen wir<br />
auch für die Umsetzung unseres Ladenbau-Konzepts<br />
Store 3.0 an: Es gibt für jede<br />
Warengruppe Inspirations-Flächen, die<br />
zu umfassenden Produkt-Präsentationen<br />
führen.<br />
<strong>MM</strong>: Wie ist der Zeitplan?<br />
Schirmer: An 30 Standorten haben wir die neuen Konzepte<br />
bereits umgesetzt, bis zum Ende des Jahres werden es 120<br />
Stores sein. Innerhalb von drei Jahren werden die Konzepte<br />
dann flächendeckend umgesetzt sein. Hier stehen ja auch<br />
neue Genehmigungen und weitere Verhandlungen mit einzelnen<br />
Kommunen an. Das optische und marketing-technische<br />
Rebranding ist bereits zum Herbst abgeschlossen.<br />
<strong>MM</strong>: Die City-Lage rückt, auch bedingt durch das Online-Geschäft,<br />
für viele Händler in den Fokus. Wie sehen<br />
Sie das?<br />
Schirmer: Wir von Jysk setzen auf unser 950-qm-Konzept,<br />
wobei die meisten Märkte eher in städtischen Randlagen<br />
angesiedelt sind. Wir haben circa 20 Standorte in Innenstadtlagen,<br />
unter anderem mehrere in Berlin sowie weitere<br />
in Dortmund, Dresden oder Leipzig. Wir hatten aber zum<br />
Beispiel auch einen Standort in Frankfurt und haben diesen<br />
wieder aufgegeben. Die City-Lagen sind ja mit sehr hohen<br />
Kosten verbunden. Deswegen setzen wir weiterhin eher auf<br />
Randlagen. Dort, wo wir in der Innenstadt sind, nutzen wir<br />
die Flächen intensiv für die Kommunikation unserer Kernkompetenzen<br />
Scandinavian Sleeping und Living.<br />
„Wir sind von jedem Standort nur<br />
20 Fahrminuten entfernt.“<br />
<strong>MM</strong>: Wie ist die Flächenrentabilität Ihrer Stores?<br />
Schirmer: Dort, wo wir bereits umgestaltet haben, steigt<br />
die Rentabilität. In Norddeutschland, wo unsere Markenbekanntheit<br />
noch höher als der bundesweite Durchschnitt<br />
von 90% ist, ist unsere Flächenrentabilität höher. Wobei<br />
diese Zahlen in Zeiten des Omnichannel-Business ja nicht<br />
mehr so aussagekräftig sind. Jeder in Deutschland kann einen<br />
unserer Stores in nur 20 Fahrtminuten im Durchschnitt<br />
erreichen. In Verbindung mit dem Online-Geschäft und insbesondere<br />
Click & Collect sehen wir uns also bestens aufgestellt.<br />
Durch die Erweiterung unserer Lagerkapazitäten<br />
bauen wir unsere Kapazitäten hier weiter aus.<br />
<strong>MM</strong>: Stichwort Click & Collect – welche Erfahrungen<br />
machen Sie hier?<br />
Schirmer: Die skandinavischen Länder oder auch die Niederlande,<br />
Belgien und Großbritannien gehen selbstbewusst<br />
mit technischen und vertrieblichen Innovationen um, während<br />
man in Deutschland zögerlicher ist. Bedingt durch Corona<br />
boomt nun auch hier der Online-Handel mit Möbeln,<br />
und wir sehen hier ein riesiges Potenzial. Während unsere<br />
Kunden zu Beginn der Corona-Pandemie noch mehr auf<br />
Lieferungen setzten, entdecken sie jetzt die Vorteil von Click<br />
& Collect. Inzwischen sind Lieferungen und Click & Collect<br />
gleichauf. Jetzt im Lockdown bieten wir die Möglichkeit in<br />
über 300 Stores an. Normalerweise haben wir die Funktion<br />
flächendeckend bundesweit. Unsere Vorgabe: Alle Produkte<br />
stehen nach 60 Minuten für den Kunden zur Abholung bereit.<br />
Fast immer schaffen wir das.<br />
„Die Jysk-Stores werden großzügiger,<br />
emotionaler und agiler.“<br />
<strong>MM</strong>: Sie haben gesagt, Sie werden emotionaler. Inwiefern?<br />
Schirmer: Das spiegelt sich in unserem neuen Store-Konzept<br />
3.0 mit seinen Inspirationsflächen wieder. Auch unser<br />
Online-Auftritt, an dessen Relaunch wir gerade arbeiten,<br />
wird emotionaler sein – Social Media inklusive. Unser Sortiment<br />
und unseren Style haben wir ebenfalls erweitert. Unsere<br />
Kernkompetenz Schlafen und Wohnen bleibt erhalten,<br />
ebenso Bad- und die Gartenmöbel in der Sommersaison.<br />
Wir erweitern vor allem unseren Style. Neben Massivholzmöbeln<br />
gibt es auch Möbel mit Dekor-Oberflächen, auch im<br />
Mix Weiß und Holz, und wir mischen den skandinavischen<br />
Hygge-Stil gerade sehr erfolgreich mit dem Industrial Style.<br />
Wir richten uns an Kunden und Kundinnen von 20 bis 60<br />
Jahren und positionieren uns weiterhin klar als Fachmarkt<br />
mit einem konsumigem Angebot. Wir agieren weiterhin einfach<br />
und schnell.<br />
<strong>MM</strong>: Was ist noch in Bewegung bei Jysk, neben Ihrem<br />
Engagement in Sachen Nachhaltigkeit?<br />
Schirmer: Unsere Philosophie lautet: Seamless and closer<br />
to the customer, das heißt wir wollen so nah am Kunden<br />
sein und so agil wie möglich auf seine Bedürfnisse reagieren.<br />
Der Retail vor Ort gibt wichtiges Feedback und soll in<br />
jeder Hinsicht in seiner Entwicklung und Kompetenz gestärkt<br />
werden. Zu diesem Zweck wird die HR-Organisation<br />
vor Ort aufgebaut und erweitert. Wir glauben an die Kompetenzen<br />
unserer Mitarbeiter und wollen diese weiter stärken.<br />
Denn umfassende und stetige Veränderungen bedürfen einer<br />
engen Begleitung und eines stetigen Feedbacks.<br />
Interview: Karin Henjes<br />
14 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
Konjunktur<br />
Zielkorridor erreicht<br />
Industrie:<br />
+5,0%<br />
Handel:<br />
+13,7%<br />
„Für das Gesamtjahr 2020 rechnen wir<br />
für die deutsche Möbelindustrie mit einem<br />
Umsatzminus von rund vier Prozent“,<br />
erläutert Jan Kurth, Geschäftsführer<br />
des Verbands der Deutschen<br />
Möbelindustrie (VDM) und der Möbelfachverbände,<br />
zur wirtschaftlichen Situation<br />
der Branche. „Damit liegt die<br />
Entwicklung im Rahmen unserer Prognose<br />
aus dem August, als wir ein Umsatzminus<br />
von bis zu fünf Prozent vorhergesagt<br />
haben. Der Umsatz wird<br />
vorraussichtlich rund 17,2 Mrd. Euro<br />
erreichen.“<br />
In der Summe der ersten elf statistisch<br />
erfassten Monate 2020 betrugen die<br />
Umsätze der Branche nach Angaben<br />
des Statistischen Bundesamtes 15,8<br />
Mrd. Euro – ein Minus von 4,7% gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum. Das<br />
aufgelaufene Umsatzminus ist dabei<br />
zuletzt kontinuierlich abgeschmolzen:<br />
Im Oktober verzeichnete die Branche<br />
ein Wachstum um 2,3% und im November<br />
bereits um fünf Prozent im Vergleich<br />
zum Vormonat.<br />
Die einzelnen Segmente der deutschen<br />
Möbelindustrie entwickelten sich von<br />
Januar bis November 2020 höchst unterschiedlich.<br />
Die Küchenmöbelhersteller<br />
verzeichneten einen Umsatzanstieg<br />
um 3,7% auf rund 4,9 Mrd. Euro<br />
und entwickelten sich damit wesentlich<br />
besser als andere Segmente. Eine<br />
weitgehend stabile Umsatzentwicklung<br />
registrierten die Hersteller von<br />
Polstermöbeln, deren Umsätze von Januar<br />
bis November 2020 minimal um<br />
Grafik 1: Konjunktur-Barometer der deutschen Einrichtungsbranche bis November 2020<br />
(in Prozent)<br />
Möbelindustrie gesamt Ausfuhr Einfuhr Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat Quelle: Destatis, HDH<br />
Grafik 2: Ifo-Geschäftsklima der deutschen Einrichtungsbranche bis Januar 2020<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
20<br />
15<br />
10<br />
0<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
-25<br />
-30<br />
-35<br />
-40<br />
Nov. 2019<br />
Jan. 2020<br />
Dez. 2019<br />
Feb. 2020<br />
Jan. 2020<br />
März 2020<br />
Feb. 2020<br />
April 2020<br />
März 2020<br />
Mai 2020<br />
April 2020<br />
Juni 2020<br />
Mai 2020<br />
Juli 2020<br />
Juni 2020<br />
Aug. 2020<br />
Juli 2020<br />
Sept. 2020<br />
Aug. 2020<br />
Okt. 2020<br />
Sept. 2020<br />
Nov.2020<br />
Okt. 2020<br />
Dez. 2020<br />
Nov. 2020<br />
Jan. 2021<br />
0,4% auf rund 830 Mio. Euro zurückgingen.<br />
Dagegen fiel die Umsatzentwicklung<br />
beim größten Segment der<br />
Möbelindustrie – den sonstigen Möbeln<br />
und Möbelteilen – mit minus 8,1%<br />
auf 5,9 Mrd. Euro negativer aus als im<br />
Branchendurchschnitt. Die Büromöbelindustrie<br />
wies mit einem Umsatz<br />
von rund 1,8 Mrd. Euro ebenfalls ein<br />
deutlich negatives Ergebnis aus<br />
(-11,7%). Die Hersteller von Ladenund<br />
sonstigen Objektmöbeln lagen um<br />
8,5% unter dem Vorjahreswert und erzielten<br />
einen Umsatz von rund 1,7 Mrd.<br />
Euro. Das kleinste Segment der Branche<br />
– die Matratzenindustrie – wies ein<br />
Umsatzminus in Höhe von 4,2% auf<br />
rund 690 Mio. Euro aus. Im November<br />
verbesserte sich dabei die Lage in allen<br />
Segmenten wieder deutlich. Vor<br />
dem Hintergrund des hohen Auftragsbestands<br />
sei laut VDM auch im<br />
Dezember von einer positiven Umsatzentwicklung<br />
in der Industrie auszugehen.<br />
Möbel- und Küchenhandel im<br />
grünen Bereich<br />
Das Instrument der Kurzarbeit, die stabile<br />
Lage der Neubaubranche und<br />
Trends wie Cocooning, Homing und<br />
Homeoffice waren 2020 eine wichtige<br />
Stütze für die gesamte Möbelbranche.<br />
So auch für den Möbel-, Küchen- und<br />
Einrichtungsfachhandel, der 2020 aller<br />
Voraussicht nach trotz Corona den<br />
Umsatz des Vorjahres mit rund 34,5<br />
Mrd. Euro Jahresbruttoumsatz leicht<br />
übertreffen wird. Dies ergibt sich aus<br />
Hochrechnungen auf Basis der ersten<br />
zehn Monate 2020 nach Werten des<br />
Handelsverbands Möbel und Küchen<br />
(BVDM) in Abstimmung mit dem IFH<br />
Köln. Laut IFH ist 2020 der Gewinner<br />
im gesamten Möbelmarkt sowohl kurzals<br />
auch langfristig der Küchenmarkt<br />
mit einem aktuellen Marktanteil von<br />
39% – mehr dazu lesen Sie im<br />
küche&bad forum ab Seite 21. Der<br />
BVDM rechnet zudem in diesem Jahr<br />
einer Stagnation oder einem leichten<br />
Anstieg bei den Umsätzen im Segment<br />
der Polstermöbel. Der Marktanteil liegt<br />
weitherhin bei rund 18%. Der Marktanteil<br />
von Schlafzimmermöbeln und<br />
Wohnmöbeln liegt konstant bei 8%<br />
bzw. 6%. Insgesamt geht der BVDM<br />
für 2021 von einer relativ stabilen<br />
Nachfrage aus, die allerdings vom weiteren<br />
Pandemiegeschehen abhängt. sl<br />
Geschäftsklima Industrie Geschäftsklima Handel Preiserwartung Industrie Preiserwartung Handel Produktionsentwicklung Industrie<br />
Lagerbestände Handel Auftragsbestand Industrie Bestellungen Handel Quelle: Ifo-Institut<br />
moebelmarkt.de<br />
MÄRKTE<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Markt 15
Mycs:<br />
„BEI UNS IST ALLES MODULAR“<br />
oben: Neben den gängigen Looks gibt es auch eine verhältnismäßig große Farbauswahl.<br />
links: Christoph Jung hat Mycs zusammen mit Claudio Bredfeldt, Kachun To und Kai Sap gegründet.<br />
Fotos: Mycs<br />
2014 gegründet, hat sich Mycs<br />
(„Miks“) aus Berlin als Online-<br />
Spezialist für modulare Möbel<br />
einen Namen gemacht. Über 50<br />
Mio. Euro setzte Mycs mit knapp<br />
18.000 Modulen im Jahr 2020<br />
um. Die acht Showrooms in<br />
Berlin, Düsseldorf, München,<br />
Hamburg, Frankfurt am Main,<br />
Stuttgart, Paris und Zürich<br />
spielen dabei eine tragende<br />
Rolle. Ein MÖBELMARKT-Interview<br />
mit Christoph Jung, einem<br />
der Gründer, über virtuelles<br />
Verkaufen, die Bedeutung von<br />
Showrooms und New Work.<br />
MÖBELMARKT: Herr Jung, Sie bezeichnen<br />
Ihre Möbel als hochwertig.<br />
Hochwertig in welchem Segment?<br />
Wo sehen Sie sich? Bei<br />
dänischen Anbietern wie z. B. Hay?<br />
Christoph Jung: Ja, wie Hay, Bolia<br />
oder Bo Concept zum Beispiel. Unsere<br />
Möbel sind sowohl im Design als<br />
auch in der Fertigung und der extrem<br />
hohen Customization hochwertig. Wir<br />
verwenden Echtholz, Stahl, Beschläge<br />
von Häfele, Bezugsstoffe und Leder<br />
aus den Niederlanden bzw. Italien<br />
sowie andere hochwertige Materialien.<br />
Im Zusammenhang mit dem Preis<br />
sprechen unsere Kunden immer wieder<br />
von einem Wow-Erlebnis.<br />
Durch Modularität<br />
ermöglichen wir emotionale<br />
Erfahrungen.<br />
<strong>MM</strong>: Modularität ist Ihr USP, oder?<br />
Jung: Alles, was wir machen, ist modular<br />
und wird immer modular sein.<br />
Unsere Möbel sind hypermodular, flexibel<br />
und schön zugleich. Bei unseren<br />
Sofas sehen Sie nicht alle 80 cm eine<br />
Trennlinie. Wir bieten echte Designstücke<br />
an, Lounge-Elemente und Funktionen<br />
inklusive. Modularität verhilft uns<br />
dazu, den Kundinnen und Kunden sehr<br />
persönliche emotionale Erfahrungen zu<br />
bieten, und das zu einem sehr kompetitiven<br />
Preis.<br />
<strong>MM</strong>: Sie arbeiten mit ausgewählten<br />
Manufakturen in Europa. Können Sie<br />
Beispiele nennen?<br />
Jung: Wir produzieren fast ausschließlich<br />
in Polen. Auch nahezu unsere gesamte<br />
Supply-Chain haben wir dort.<br />
Unser Lager liegt ebenfalls in Polen,<br />
nahe der deutschen Grenze.<br />
Der virtuelle Showroom<br />
und vor allem die Videocalls<br />
werden gern von älteren<br />
Zielgruppen genutzt.<br />
<strong>MM</strong>: Sie sagen, Sie haben den besten<br />
3D-Konfigurator? Woraus beziehen<br />
Sie dieses Selbstbewusstsein?<br />
Jung: Das ist ganz einfach zu beantworten:<br />
Bei gängigen Anbietern müssen<br />
Sie zwischen einer realistischen<br />
Darstellung und der Veränderung von<br />
grafisch dargestellten Modulen springen.<br />
Bei uns können Sie das Produkt<br />
in Realtime verändern, und es bleibt<br />
immer fotorealistisch.<br />
<strong>MM</strong>: Anders als viele andere haben<br />
Sie längst einen virtuellen Showroom.<br />
Seit wann? Wie häufig wird<br />
dieser genutzt, gerade jetzt während<br />
der Lockdowns – im Vergleich<br />
zu den Zeiten ohne Schließungen?<br />
Jung: Wir haben den virtuellen Showroom<br />
tatsächlich mit dem ersten Lockdown<br />
installiert. Außerdem bieten wir<br />
seitdem Videocalls an: Die User können<br />
sich im Rahmen dieser Calls zu<br />
einem vereinbarten Termin von einem<br />
realen Showroom aus beraten lassen,<br />
alle Funktionen und Optionen werden<br />
erklärt und gezeigt. Beides wird während<br />
Lockdowns intensiv genutzt, die<br />
Videocalls noch mehr als der virtuelle<br />
Showroom.<br />
An den Sofa-Umsätzen sehen<br />
wir, dass im Lockdown das<br />
physische Erlebnis fehlt.<br />
<strong>MM</strong>: Haben Sie Daten dazu, wer denn<br />
auf dieses Angebot zurückgreift?<br />
Jung: Es ist tatsächlich so, dass weniger<br />
der virtuelle Showroom aber be-<br />
16 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
sonders die Videocalls vor allem von<br />
älteren Zielgruppen über 60 Jahren<br />
genutzt werden. Die jüngere Generation<br />
ist viel eher bereit, zu bestellen,<br />
ohne etwas in irgendeiner Form real<br />
zu sehen.<br />
<strong>MM</strong>: Was können die virtuellen<br />
Angebote nach Ihrer Erfahrung<br />
nicht leisten, verglichen mit<br />
Ihren physischen Showrooms?<br />
Jung: Vor allem bei den Sofas sehen<br />
wir, dass die physische Erfahrung<br />
fehlt. Hier sind die Verkaufszahlen,<br />
verglichen mit anderen Produktbereichen,<br />
zurückgegangen. Insgesamt<br />
konnten wir aber wie fast alle Onliner<br />
von den Lockdowns profitieren.<br />
Mehr als 50% unserer Verkäufe<br />
beinhalten Touchpoints<br />
mit unseren Showrooms.<br />
<strong>MM</strong>: Die Showrooms sind und bleiben<br />
also ein wichtiger Baustein Ihrer<br />
Vertriebsstrategie? Werden Sie<br />
weitere eröffnen?<br />
Jung: Ja, die Showrooms halten wir<br />
für sehr wichtig. Sie sind ein großer<br />
Konversionstreiber, an den wir glauben.<br />
Mehr als 50% aller Verkäufe haben<br />
einen Touchpoint mit den Showrooms.<br />
Deswegen ist es auch sehr<br />
wahrscheinlich, dass wir dieses Netz<br />
weiter ausbauen.<br />
<strong>MM</strong>: Setzen Sie mit Ihren Showrooms<br />
auf die Innenstadt, so wie<br />
das Ikea mit den Planungsstores<br />
jetzt auch macht? Einfach, weil die<br />
jüngere Generation weniger Auto<br />
fährt, weil die Kunden die Möbel<br />
physisch erleben und Hilfe<br />
bei der Planung haben möchten?<br />
Jung: Genau, unser Berliner Shop ist<br />
zum Beispiel direkt an der Friedrichstraße<br />
oder der Hamburger im Stilwerk<br />
– die Shops sind immer sehr gut zu erreichen.<br />
Als Anbieter modularer Möbel<br />
brauchen wir glücklicherweise nicht so<br />
viel Fläche, wir können unser Angebot<br />
sehr gut auf 150 qm präsentieren.<br />
Unsere Showrooms liegen<br />
meist in der Innenstadt.<br />
<strong>MM</strong>: Es gibt aktuell Online-Anbieter,<br />
die ihre Kunden direkt per<br />
Chat auf der Website ansprechen.<br />
Sie tun dies nicht. Warum?<br />
Jung: Wir haben diese Funktion auch<br />
getestet aber eher negative Rückmeldungen<br />
erhalten. Deshalb ist die Möglichkeit<br />
zum Chat bei uns auf der Seite<br />
nur sofort sichtbar und kann angeklickt<br />
werden. Die Kunden können dann proaktiv<br />
auf uns zukommen.<br />
<strong>MM</strong>: Was hat sich durch Corona in<br />
Ihrem Online-Business geändert?<br />
Jung: Die Nachfrage ist wie gesagt<br />
gestiegen. Die Veränderungen bei uns<br />
haben vor allen Dingen die Supply<br />
Chain betroffen. Insgesamt aber konnten<br />
wir im ersten und im zweiten Lockdown<br />
weiterproduzieren. Wir hatten<br />
keine Produktionsausfälle und mussten<br />
auch kein Lager schließen. Das hat<br />
unter anderem auch damit zu tun, dass<br />
wir kein Modul nur an einem Ort fertigen<br />
lassen.<br />
Alles deutet darauf hin, dass<br />
Online-Bestellungen auf<br />
hohem Niveau bleiben.<br />
<strong>MM</strong>: Ziehen Sie langfristige Schlüsse<br />
daraus?<br />
Jung: Die Studien und Datenerhebungen<br />
von Unternehmensberatungen wie<br />
McKinsey oder Accenture weisen darauf<br />
hin, dass die Entwicklung von Offline<br />
zu Online durch Corona beschleunigt<br />
wurde und dass es nach den<br />
Lockdowns keinen Einbruch der Online-Zahlen<br />
geben wird. Man geht davon<br />
aus, dass die Wachstumsraten<br />
weiter auf hohem Niveau bleiben, auch<br />
nach Ende des Lockdowns. Auch alle<br />
Entwicklungen in Asien deuten darauf<br />
hin.<br />
<strong>MM</strong>: Sie haben Ihr Unternehmen<br />
nach der Holacracy-Methode organisiert.<br />
Wie genau sieht das aus?<br />
Jung: Dahinter verbirgt sich eine Form<br />
des Selbst-Managements, das Freiheit<br />
und Flexibilität ermöglicht. Eine Stelle<br />
wird mit einer oder mehreren Rollen<br />
und entsprechenden Zielen definiert.<br />
Innerhalb dieser Rolle kann ein<br />
Mitarbeiter dann selbst Entscheidungen<br />
fällen und beschließen, wie die<br />
Ziele erreicht werden. Damit einher<br />
geht eine klar definierte Struktur mit<br />
Meetings und einem sehr transparenten<br />
Berichtswesen. So gibt es bei uns<br />
zum Beispiel im Marketing die Rolle<br />
„Newsletter Hero“. Die zuständige<br />
Person sorgt dafür, dass regelmäßig<br />
Newsletter an verschiedene Zielgruppen<br />
geschickt werden. Sie kann selbst<br />
bestimmen, welche Software dafür<br />
genommen wird und wann genau die<br />
Newsletter mit welchen Inhalten verschickt<br />
werden.<br />
Interview: Karin Henjes<br />
Modularität ist das Credo für die Möbel von Mycs.<br />
Aktuell gibt es zwei Sofamodelle mit vielfältigen Optionen, hier das Modell „Pyllow“.<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Unternehmen 17
Paradigmen-Wechsel:<br />
Möbel und die City<br />
Nach Ikea zieht es auch erste klassische Möbel-Filialisten in die<br />
City. E-Commerce ist auch beim Möbelkauf in der Mitte der Gesellschaft<br />
angekommen, der Lockdown erhöht den Druck auf stationäre<br />
Händler und die Stadtzentren. Gerald Schultheiß sprach mit Gero<br />
Furchheim, Präsident des Bundesverbands E-Commerce und<br />
Versandhandel (bevh) sowie Sprecher des Vorstands der Cairo AG,<br />
über den dringenden Perspektiven-Wechsel im stationären Möbelhandel<br />
als auch bei der Gestaltung der Innenstädte. Und darüber,<br />
wie Möbelläden zu vitalen Citys beitragen könnten.<br />
<strong>MM</strong>: Der E-Commerce ist infolge<br />
der Pandemie noch dynamischer<br />
gewachsen, laut bevh wurde bereits<br />
mehr als jeder achte Euro für Waren<br />
im Netz ausgegeben. Und die Bilanz<br />
für das Thema Einrichten?<br />
Gero Furchheim: Im Schnitt der letzten<br />
drei Jahre vor der Pandemie ist<br />
der E-Commerce um 11,3% gewachsen.<br />
Die Pandemie hat diese Entwicklung<br />
beschleunigt – auf ein Plus von<br />
14,6% in 2020. Die Umsätze mit Einrichtungs-Artikeln<br />
sind mit plus 16,1%<br />
überdurchschnittlich gewachsen.<br />
Die Online-Umsätze der Warengruppe<br />
liegen mit 12,7 Mrd. Euro an dritter<br />
Stelle nach Unterhaltung (28,5 Mrd.)<br />
und Bekleidung (21,2 Mrd). Im Wachstum<br />
liegt Einrichtung aber an zweiter<br />
Stelle nach Waren des täglichen Bedarfs<br />
(+40,9%).<br />
„Gerade fundierte Beratung<br />
bietet uns Chancen<br />
wie kaum einer anderen<br />
Branche.“<br />
Zu Einrichtung zählen Haushaltswaren<br />
und Geräte, die für 5,8 Mrd. Euro stehen,<br />
Möbel, Lampen und Dekoration,<br />
die 5,4 Mrd. Euro und Haus- und Heimtextilien,<br />
die 1,5 Mrd. ausmachen.<br />
Ja, den Anteil des gesamten E-Commerce<br />
berechnen wir mit 13% – also<br />
mehr als jeder achte Euro wird online<br />
ausgegeben. Wenn wir den Einzelhandel<br />
ohne Lebensmittelhandel betrachten,<br />
sind es sogar 18,5% – also fast jeder<br />
fünfte Euro. Im Möbelhandel ist der<br />
Anteil noch unterdurchschnittlich, dafür<br />
holen wir umso schneller auf.<br />
<strong>MM</strong>: Wie wichtig sind dort Multichannel-Vertrieb<br />
und Click&Collect?<br />
Furchheim: Click&Collect war und ist<br />
für viele Händler der Rettungsanker in<br />
der Pandemie. Bei einer vom bevh beauftragten<br />
Civey-Befragung im Juli hat<br />
den Kunden die Möglichkeit, Ware anzufassen<br />
(28,1%) und sie direkt mitzunehmen<br />
(20,5%) am besten im stationären<br />
Handel gefallen.<br />
Der erste Punkt ist in unserer Branche<br />
besonders wichtig; die Qualität eines<br />
Stoffes erschließt sich einfach oft<br />
nur taktil. Beim zweiten Punkt hat aber<br />
gerade der Onlinehandel mit schneller<br />
Warenverfügbarkeit und der Abnahme<br />
des Transportproblems einen Vorteil.<br />
Der persönliche Kontakt im Laden und<br />
die direkten Ansprechpartner bei Problemen<br />
kommen beide nur auf 11%. Hier<br />
hat der Onlinehandel mit digitaler Produktinformation<br />
und Beratung heute<br />
schon sehr gute Argumente.<br />
Das soziale Erlebnis, mit anderen einzukaufen,<br />
ist mit nur 2% völlig abgeschlagen.<br />
Gerade heute morgen habe ich gesehen,<br />
wie ein Freund bei Instagram<br />
eine Abstimmung zu Sofafarbe und<br />
-modell eben in diesem sozialen Medium<br />
als Bestandteil der Online-Shopping-Experience<br />
nutzt. Damit ist dann<br />
nicht nur der beste Freund dabei, sondern<br />
die ganze Community.<br />
Multichannel wird Online-Angebote gerade<br />
in unserer Branche sicher weiter<br />
gut ergänzen. Aber: immer öfter wird<br />
sich die Sichtweise umdrehen.<br />
Selbst Douglas sieht sich nicht mehr als<br />
Einzelhändler mit Filialen, sondern als<br />
Onlinehändler, der auch ein erfolgreiches<br />
stationäres Geschäft hat. Der E-<br />
Commerce und seine Prozesse werden<br />
immer mehr zur Basis, von der aus<br />
Kunden ihren Einkauf beginnen.<br />
Auch für den Möbelhandel wird der E-<br />
Commerce dieses digitale Fundament<br />
brauchen und kann dann im stationären<br />
Geschäft Mehrwerte bieten.<br />
Gerade die fachlich fundierte Beratung<br />
mit Stoffen und individuellen Planungen<br />
bietet uns Chancen wie kaum einer anderen<br />
Branche. Und wir haben im gehobenen<br />
Segment den Vorteil selektiver<br />
Fachhandelskonzepte, mit denen Beratung<br />
und Erstklassigkeit abgesichert<br />
werden können, wenn dies konsequent<br />
gelebt wird.<br />
Dennoch sollte dies keinen stationären<br />
Händler in Sicherheit wiegen.<br />
E-Commerce-Unternehmen sind Meister<br />
der kundenorientierten Prozesse.<br />
Stoff- und Holzmuster werden schon<br />
regelmäßig an Kunden versendet, und<br />
mittels App werden Stühle, Sofas und<br />
Tische ins heimische Wohn- und Esszimmer<br />
gestellt – und das aus einem so<br />
breiten und tiefen Sortiment, dass kein<br />
stationärer Händler mit seiner Ausstellung<br />
hier mithalten kann.<br />
„Auch wir Möbler haben<br />
unser Leistungsversprechen<br />
erfüllt – haben<br />
aber nicht ganz so stark<br />
begeistert.“<br />
<strong>MM</strong>: Die E-Commerce-Branche insgesamt<br />
hat laut bevh 2020 ihr Leistungsversprechen<br />
erfüllt. Gilt dies<br />
auch für die Möbelbranche?<br />
Furchheim: Mit dem E-Commerce waren<br />
77% sehr zufrieden und 18,3%<br />
zufrieden – in Summe 0,8%-Punkte<br />
mehr als 2019. Im Cluster Einrichtung<br />
liegt die Zufriedenheit mit 76,8% bzw.<br />
18,5% in der Summe auf dem gleichen<br />
Niveau von 95,3%. Bei Möbeln, Lampen<br />
und Deko ist die Zufriedenheit mit<br />
95,2% fast genauso groß – auch wir<br />
Möbler haben also unser Leistungsversprechen<br />
erfüllt. Wir haben aber nicht<br />
ganz so stark begeistert – nur 70,6%<br />
waren sehr zufrieden, dafür aber waren<br />
24,6% zufrieden.<br />
<strong>MM</strong>: Die Studie zeigt, dass der Kauf<br />
im Netz längst in der Gesellschaft<br />
verankert ist – auch bei Möbeln?<br />
Furchheim: Auch in den im Cluster<br />
Einrichtung erfassten Kategorien bildet<br />
E-Commerce inzwischen die Bevölkerung<br />
nach. In allen Warengruppen erzielt<br />
die Altersgruppe ab 50 Jahren inzwischen<br />
mindestens zwei Drittel der<br />
Online-Käufe. Dies ist zum Teil sicher<br />
durch die Pandemie getrieben, stellt<br />
aber einen nachhaltigen Trend dar.<br />
<strong>MM</strong>: Weshalb die Debatte Ihrer Meinung<br />
nach ihre Perspektive ändern<br />
muss. Was heißt das konkret für die<br />
Gestaltung der Innenstädte?<br />
Furchheim: Zunächst einmal heißt es,<br />
mit den Kunden zu planen. Nicht einfach<br />
Quadratmeter um Quadratmeter<br />
zu füllen, sondern genau zu überlegen,<br />
welcher Mehrwert in welcher Kaufphase<br />
durch den Laden entsteht.<br />
Foto: bevh/Michael Gueth<br />
18 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
Top Thema<br />
Wenn die erste Information online<br />
stattfindet, müssen Händler ihr Angebot<br />
zuerst dort sichtbar darstellen. Und<br />
dem Kunden ggf. erläutern, in welcher<br />
Farbe und Ausführung welches Sofa<br />
im Laden überhaupt erlebbar ist. Oder<br />
wie viele alternative Sofas dort ausprobiert<br />
werden können.<br />
„Zunächst heißt es,<br />
genau zu überlegen,<br />
welcher Mehrwert in welcher<br />
Kaufphase durch den<br />
Laden entsteht.“<br />
Im Laden muss schon im Gespräch<br />
nachgedacht werden, wie man die Beratung<br />
nach Hause verlängert: Wenn<br />
der Kunde geht, bekommt er eine<br />
E-Mail oder Whatsapp mit einem Link<br />
zu den diskutierten Möbeln samt ergänzendem<br />
Material, Servicevorteilen<br />
oder Dekotipps – das alles in einem<br />
attraktiven Angebot zusammengefasst.<br />
Vielleicht heißt es aber auch, dass<br />
inspirierende Möbelgeschäfte mehr<br />
Chancen in Innenstädten haben, wenn<br />
sinkende Mieten und Leerstände dies<br />
wieder ermöglichen. Im Tal in München<br />
hat sich Böhmler gehalten – früher war<br />
die Straße aber durch viele Möbelgeschäfte<br />
in bester Citylage geprägt.<br />
Wir bei Cairo konnten in unserem Design-Store<br />
dort die Mieten nicht erwirtschaften<br />
und haben uns auf das Onlinegeschäft<br />
konzentriert. Mit dem Konzept<br />
3d.cairo.de tragen wir aber die erfolgreichen<br />
Stores in Frankfurt und Nürnberg<br />
in die ganze Republik.<br />
Die hohen Mietpreise müssen sich jetzt<br />
an die Neuverteilung des Einkaufsverhaltens<br />
anpassen. Ware anfassen und<br />
Erlebnisse schaffen können wir in der<br />
Branche bieten – und dies ist mehr<br />
denn je auch eine Anforderung für eine<br />
lebenswerte Innenstadt.<br />
Wir fordern aber auch, dass die Innenstadt<br />
insgesamt ein digitales Selbstverständnis<br />
bekommen muss und sich als<br />
Bestandteil einer digitalen Customer-<br />
Journey positionieren soll. In einem<br />
6-Punkte-Plan haben wir konkrete Vorschläge<br />
gemacht.<br />
Gero Furchheim:<br />
„E-Commerce und<br />
seine Prozesse<br />
werden immer mehr<br />
zur Basis, von der<br />
aus Kunden ihren<br />
Einkauf beginnen.“<br />
<strong>MM</strong>: Wie sehen Ihre Ideen und Visionen<br />
für eine künftige Handels-Szene<br />
in den Zentren konkret aus?<br />
Furchheim: Ich stelle mir handels- und<br />
dienstleistungsorientierte Datenanalyse-Abteilungen<br />
im City-Marketing vor.<br />
Lokale digitale Plattformen, die umfassende,<br />
sichere Services unter Nutzung<br />
von eID-Lösungen bieten.<br />
Das betrifft sensible Bereiche wie die<br />
Gesundheit mit Ärzten, Apotheken und<br />
Sanitätshäusern, aber auch Dinge wie<br />
Kfz-Zulassungen oder Bürgerdienste<br />
rund um den Zuzug in die Stadt.<br />
Die Menschen müssen vom ersten Tag<br />
in der Gemeinde das Gefühl haben,<br />
dass sie ihr Leben dort digital und analog<br />
integriert führen können.<br />
„Die hohen Mietpreise<br />
müssen sich an die<br />
Neuverteilung<br />
des Einkaufsverhaltens<br />
anpassen.“<br />
Städtebaulich gehören Verkehrskonzepte<br />
dazu, die von Anfang an hybrid<br />
gedacht sind: mit Micro-Hubs und -Depots,<br />
Pick-up-Bereichen und Abholfächern.<br />
Die Baunutzungsverordnung<br />
darf nicht verhindern, dass leerstehende<br />
Handelsflächen oder Parkplätze für<br />
Logistikangebote genutzt werden.<br />
Von diesen Angeboten könnten auch<br />
stationäre Händler profitieren, wenn sie<br />
ganz selbstverständlich die Ware nach<br />
Hause liefern, während der Kunde in<br />
der City nach dem Shopping auch Kultur<br />
und Gastronomie erlebt.<br />
Der Laden als Service-Kanal ist ja<br />
durchaus wichtig für die Kunden. Aber<br />
Service muss so dargebracht werden,<br />
dass der Kunde ihn wirklich nutzen<br />
kann – gerade wenn er nach klassischen<br />
Ladenschluss-Zeiten erst wieder<br />
in die Stadt kommt.<br />
Frankfurt hat angedacht, Käufern in<br />
der Innenstadt einen kostenlosen Museumsbesuch<br />
zu spendieren. Das ist<br />
definitiv intelligenter, als einfach nur<br />
Schaufenster schwarz zu verhängen.<br />
<strong>MM</strong>: Über den Cairo-Webshop, die<br />
Designstores und den Verbund der<br />
Creativen Inneneinrichter haben Sie<br />
viel Erfahrung mit kanalübergreifendem<br />
Möbelhandel und mit Citylagen.<br />
Was sind Ihre Learnings?<br />
Furchheim: Das wichtigste Learning<br />
ist, dass Erfolg nur aus der Kombination<br />
von Innovation und wirklichem<br />
Branchen-Knowhow entstehen kann.<br />
Unsere Branche ist komplex und vielschichtig.<br />
Viele, die laut Disruption gerufen<br />
und den Markt nicht verstanden<br />
haben, sind daran gescheitert.<br />
„Wir fordern auch, dass die<br />
Innenstadt sich als Teil<br />
einer digitalen Customer-<br />
Journey positioniert.“<br />
Am Ende entscheidet, was wir „seamless<br />
commerce“ nennen: Alle Angebote<br />
müssen nahtlos zusammenspielen. Bei<br />
uns sind es die Qualität der Kuration,<br />
die Serviceorientierung und die Leidenschaft<br />
für unsere Produkte. Dies spürt<br />
man – egal, ob man das Lächeln im<br />
Store sieht oder am Telefon spürt.<br />
Inspiration und Investition in die Partnerschaft<br />
mit Herstellern ist ein weiterer<br />
Trumpf. Wir haben uns nie damit begnügt,<br />
im Onlinegeschäft nur Klassiker<br />
auszusaugen. Mit unserem Designkatalog<br />
haben wir immer neue Produkte und<br />
Designer aufgebaut, um das Ökosystem<br />
der Designmöbel am Leben zu erhalten.<br />
Den Katalog drucken wir weiterhin,<br />
aber selbstverständlich gibt es ihn<br />
auch online zum digitalen Blättern.<br />
Und die Filialen können nicht nur online<br />
besucht werden, auch die Onlinebestellung<br />
kann im Laden abgeholt werden<br />
oder es kann vor der Fahrt in die Innenstadt<br />
online überprüft werden, welcher<br />
Artikel gerade in der Ausstellung und<br />
zur Mitnahme vorhanden ist.<br />
<strong>MM</strong>: Und was wird aus dem Möbelhandel<br />
auf der grünen Wiese?<br />
Furchheim: Mit der Cairo AG sind wir<br />
im Premiumgeschäft tätig, so dass ich<br />
die Angebote auf der grünen Wiese<br />
nicht so intensiv verfolge, dass ich mir<br />
ein Urteil erlauben kann.<br />
„Am Ende entscheidet<br />
das, was wir ,Seamless<br />
Commerce‘ nennen.“<br />
Vielleicht nur eine spitze Bemerkung:<br />
Rabattschlachten mit Prozentwerten,<br />
die ohnehin kaum ein Kunde mehr<br />
glaubt, werden nicht der Schlüssel<br />
zum Erfolg sein. Die Phase, in der der<br />
E-Commerce als Preisbrecher gesehen<br />
wurde oder auch sein Heil dort gesucht<br />
hat, ist auch vorbei.<br />
Am Ende entscheidet die Gesamtleistung<br />
über die Zukunftsfähigkeit – und<br />
die wird nur durch Auswahl, Qualität<br />
und Service nachhaltig gut.<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Markt 19
Öffnungsperspektive<br />
dringend erforderlich<br />
Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), fordert eine abgesicherte<br />
Öffnungsperspektive für die Möbelbranche. (Stand: 10. Februar)<br />
Der seit Mitte Dezember andauernde Lockdown des Möbelhandels wird immer mehr zur Belastung für<br />
die deutsche Möbelindustrie. Die Auftragslage verschlechtert sich massiv, das Auftragspolster aus dem<br />
vergangenen Jahr schmilzt rapide ab. Laut einer verbandsinternen Umfrage sieht sich die Hälfte der befragten<br />
Hersteller gezwungen, ihre Produktionskapazitäten zu drosseln und im Februar Kurzarbeit für ihre<br />
Beschäftigten anzumelden. Dies zieht zudem Schwierigkeiten beim Wiederhochfahren der Fertigung<br />
nach sich – wie unsere Hersteller schon nach dem Lockdown im Frühjahr 2020 erfahren mussten.<br />
Foto: VDM<br />
„Die Click & Collect-Lösungen sollten unbedingt beibehalten werden.“<br />
Vor diesem Hintergrund appellieren wir an die Politik, unserer Branche ein gerechtes, den Infektionszahlen<br />
angepasstes Öffnungsszenario zu ermöglichen. Für eine sichere Öffnung haben wir in einem offenen<br />
Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeschlagen, die Abstandsflächen auf 50 qm Verkaufsfläche<br />
je Kunde zu vergrößern und die Öffnungszeiten bis in den Abend und am Wochenende zu entzerren. Dazu<br />
kommen die Überwachung des Zutritts nur mit medizinischen Masken am Eingang und Frequenzmessungen.<br />
Für die Zeit, in der der Handel noch geschlossen halten muss, plädieren wir für eine Online-Vorabbuchung<br />
von individuellen Beratungsterminen mit maximal zwei Personen je Haushalt und einer Beratungszeit<br />
von maximal einer Stunde pro Kunden. Die derzeitigen Click & Collect-Lösungen sollten unbedingt<br />
beibehalten werden. Wir brauchen für unsere Branche dringend eine Öffnungsperspektive – und<br />
die Verbraucher bekämen wieder die Möglichkeit, ihren durch Homeoffice, Homeschooling oder Umzüge<br />
entstehenden Einrichtungsbedarf zu decken.<br />
Der Corona-Effekt – mit Ausblick<br />
Im Rahmen der 9. Branchenwerkstatt – dieses Mal digital – diskutierte<br />
Dr. Timo Renz, Managing Partner Dr. Wieselhuber & Partner (W&P), gemeinsam<br />
mit dem Möbelverband und knapp 70 Herstellern, Händlern und Zulieferern<br />
die Corona-Lehren.<br />
„Die gesamte Branche hat unter dem Strich bis zum Jahresende 2020 durch<br />
die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten der Bevölkerung und den<br />
Trend zum Cocooning profitiert. Aber: Die Auftragseingänge gehen seit dem<br />
zweiten Lockdown drastisch zurück, viele Unternehmen werden durch Lieferengpässe<br />
in den Wertschöpfungsketten behindert. Darum mein Appell: Es<br />
braucht ein kollegiales Miteinander von Industrie und Handel, um möglichst<br />
gut weiter durch die Krise zu kommen“, so Jan Kurth, Mitorganisator und Geschäftsführer<br />
des VDM und der Verbände der Holz- und Möbelindustrie NRW<br />
e.V. GmbH.<br />
Für Elmar Duffner, Managing Director & CEO der Vivonio Furniture Group,<br />
hat die dezentrale Unternehmensstruktur und die Diversifizierung definitiv<br />
geholfen, bis jetzt die Pandemie gut zu managen. „Für uns ist Automatisierung<br />
die Lebensversicherung am Standort Deutschland. Jetzt müssen Industrie<br />
und Handel noch partnerschaftlicher denken – nur so treffen wir den<br />
Nerv der Kunden!“<br />
Bei allem „Management des Restarts“ gilt es aber auch, an bestehenden<br />
Erfolgsformeln festzuhalten: „Mit einem guten Geschäftsmodell und entsprechend<br />
schnellen, effizienten und digitalisierten Prozessen sowie kontinuierlichem<br />
Kundenkontakt werden wir auch nach der Krise erfolgreich sein“, sagt<br />
Dr. Andreas Hettich, Vorsitzender des Beirates der Hettich Holding GmbH &<br />
Co. KG. Und wie steht es um die Digitalisierung – den Erfolgsfaktor in der<br />
Pandemie? Für Dr. Hettich ist Deutschland nicht der Digitalisierungs-Hero:<br />
„Ich kann sehr empfehlen, hier nach China zu sehen. Hier planen Software-<br />
Unternehmen Möbel – da kann man sehen, wo die Zukunft hinläuft.“<br />
Koelnmesse: Krise hinterlässt Spuren<br />
Die Corona-Krise hat die Koelnmesse hart getroffen: Finanzgeschäftsführer<br />
Herbert Marner beziffert den Umsatz im Jahr 2020 auf rund 95<br />
Mio. Euro, den Verlust auf voraussichtlich etwa 115 Mio. Euro. Dass zuvor<br />
nach mehrjährigem Wachstum 2019 noch ein Rekordumsatz in Höhe<br />
von 413 Mio. Euro und ein Gewinn nach Steuern von über 30 Mio. Euro<br />
zu verzeichnen war, hilft dem Unternehmen heute sehr: „Unser überdurchschnittlich<br />
hohes Eigenkapital von mehr als 250 Mio. Euro wurde<br />
bis zum Jahresende zwar fast zur Hälfte aufgebraucht, reicht aber aus,<br />
um auch die bisher bekannten und eventuell weitere Ausfälle in 2021 zu<br />
tragen. Dies gilt bis auf Weiteres auch für die Liquidität, die wir erst in<br />
der zweiten Jahreshälfte gegebenenfalls durch neue Darlehen stärken<br />
müssten. Zudem wollen wir aber – anders als vor der Krise geplant – zur<br />
Sicherung unserer zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit einen Teil unseres<br />
Innovations- und Investitionsprogramms Koelnmesse 3.0 durch eine zusätzliche<br />
zweckgebundene Eigenkapitalerhöhung von 120 Mio. Euro<br />
finanzieren. Dazu sind wir mit unseren Gesellschaftern aktuell im Gespräch.“<br />
Seit März 2020 hat auf dem Kölner Gelände keine eigene Veranstaltung<br />
mehr stattgefunden. 54 von 70 geplanten Messen im In- und Ausland<br />
wurden 2020 abgesagt oder verschoben.<br />
„Trotz vieler Chancen der digitalen Formate freuen wir uns darauf, die<br />
neuen Möglichkeiten der digitalen Messewelt auch wieder mit physischen<br />
Treffen zu verbinden. Mit unserer ersten Messe in 2021 wollen wir<br />
auch in unseren Hallen wieder Vollgas geben. Darauf haben wir uns in<br />
den zurückliegenden Monaten der Pandemie sehr gut vorbereitet“, so<br />
Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse.<br />
20 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />
FEBRUAR 2/2021<br />
B 50899<br />
Mit Technik und dem Alltag einer Familie im<br />
Blick haben die Designer von Oranier das erfolgreiche<br />
Kopffreihauben-Sortiment des Herstellers<br />
weiterentwickelt. Trendige Facelifts, wie hier beim<br />
Modell „Aura“, und neue Highlights für den<br />
exklusiven Geschmack sind das Ergebnis.<br />
Foto: Oranier<br />
Designobjekt Dunstabzug<br />
Die Küchenstudio-Offensive<br />
by Schösswender<br />
Das Bad als privates Spa
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Laut Statistik besuchen Kunden im Durchschnitt nur noch 1,5 Küchenstudios, bevor sie sich zum Kauf<br />
entscheiden. Da muss alles perfekt laufen. Beratung und Planung müssen für den Kunden zu einem Erlebnis<br />
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Zusammenhalt<br />
der Glücklichen<br />
Über ein Jahr hält die Corona-Pandemie die Welt und damit<br />
natürlich auch die Branche nun schon in Atem. Zum Zeitpunkt<br />
des Redaktionsschlusses dieser Ausgabe wurde der zweite Lockdown<br />
gerade noch einmal verlängert – inkl. unklarer Öffnungsperspektive<br />
für den Möbel- und Küchenhandel.<br />
Gleichzeitig kann sich die Branche glücklich schätzen, dass vor<br />
allem Trends wie Cocooning, Homing und Homeoffice zumindest<br />
2020 noch zu guten Umsätzen beigetragen haben. So rechnet<br />
der Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) für das vergangene<br />
Jahr insgesamt sogar mit einem leichten Plus im Möbel-,<br />
Küchen- und Einrichtungsfachhandel. Und auch bei den Herstellern<br />
der Branche lief es vielfach ganz gut, wie die jüngst veröffentlichten<br />
Jahresbilanzen von Schüller, Miele oder Lechner zeigen.<br />
Die deutsche Küchenmöbelindustrie dürfte laut Verband der<br />
Deutschen Möbelindustrie (VDM) 2020 ebenfalls mit einem Plus<br />
abschließen.<br />
Gerade vor diesem Hintergrund ist der gemeinsame Appell von<br />
BVDM und VDM „für ein solidarisches Miteinander in der<br />
Krise“ besonders wichtig. In der derzeitigen, unklaren Situation<br />
sollte partnerschaftlich und fair miteinander umgegangen werden.<br />
Denn die momentane Lage mit eingebrochenen Auftragseingängen,<br />
die nach wie vor sehr angespannte Versorgungssituation mit<br />
Zulieferprodukten sowie die erschwerte Steuerung der Produktion,<br />
Logistik und Warenverkehr stellt alle vor große Herausforderungen.<br />
Die Fachverbände fordern Industrie und Handel deshalb<br />
gleichermaßen auf, „sämtliche Anstrengungen zu unternehmen,<br />
um die Ware kurzfristig, effizient und reibungsfrei an den Endkunden<br />
zu liefern“. Dies führe zu Liquiditätszufluss bei Handel<br />
und Industrie gleichermaßen und decke den Bedarf an Einrichtungsgegenständen.<br />
Denn die nach wie vor positive Einstellung<br />
der Verbraucher gegenüber den Produkten der Branche sollte weiterhin<br />
aufrechterhalten werden, um auch 2021 zu den Glücklichen<br />
zu zählen.<br />
„Wenn man<br />
glücklich ist, soll<br />
man nicht noch<br />
glücklicher sein<br />
wollen.“<br />
Theodor Fontane,<br />
deutscher Schriftsteller<br />
(1819 bis 1898)<br />
Sebastian Lehmann<br />
Redaktionsleiter<br />
küche & bad forum<br />
Editorial<br />
3
Inhalt<br />
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
küche & bad forum 02|2021<br />
3 Zusammenhalt der Glücklichen<br />
5 Boulevard<br />
6 Kurznachrichten<br />
8 „Xeno Küchen“: Internationalisierung<br />
zum Jubiläum<br />
10 Bilanzen in herausfordernden<br />
Zeiten<br />
11 Sonderveröffentlichung Stage:<br />
Die Küchenstudio-Offensive<br />
by Schösswender<br />
19 Carat: Ein Blick hinter die<br />
Kulissen<br />
20 SHD: Mehr als eine<br />
Planungslösung<br />
21 Aufsehenerregende<br />
Designobjekte<br />
22 Amica: Technik und Design<br />
im Einklang<br />
23 Oranier: Vielseitiges Spektrum<br />
24 Aktuelles Design für das<br />
private Spa<br />
Essplatz-Kollektion K’AMBIENTE:<br />
DIE KÜCHENSTUDIO-<br />
OFFENSIVE<br />
by Schösswender<br />
Schösswender interpretiert die Wohnküche mit geschmacklich auf<br />
die individuelle Küche abgestimmten Essplätzen 2021 neu: Damit<br />
eröffnet die österreichische Dining-Manufaktur Kunden völlig neue<br />
Möglichkeiten für das Styling ihrer Wohnküche – und Küchenstudios<br />
damit völlig neue Chancen für zusätzliches Business.<br />
Schösswender interpretiert die Wohnküche<br />
mit geschmacklich auf die Küche<br />
abgestimmten Essplätzen neu | Seite 11<br />
25 Agoform: Das Bad als<br />
Innovationsraum<br />
26 Wachstumstreiber<br />
Küchenmarkt<br />
27 Marketinggemeinschaft A30<br />
Küchenmeile: „Wir setzen auf<br />
September“<br />
Gegen lästige Küchengerüche bietet<br />
Oranier ein großes Portfolio an<br />
Dunstabzügen | Seite 23<br />
Die MHK-Eigenmarke „Xeno Küchen“<br />
feiert das zehnjährige Bestehen | Seite 8<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />
Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg<br />
Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />
Telefon +49 911 9 55 78-0<br />
www.moebelmarkt.de<br />
lehmann@moebelmarkt.de<br />
Herausgeber und Verleger Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />
Geschäftsführerin Christine Ritthammer<br />
Chefredaktion Gerald Schultheiß, Helmut Merkel<br />
Redaktion Sebastian Lehmann (verantwortlicher<br />
Redaktionsleiter), Arnd Schwarze<br />
Anzeigen Odine Gränke<br />
Vertrieb Ann-Kathrin Ritthammer<br />
Verlagsbüro Süd Gerrith B. Horndasch M.A.,<br />
Kastanienweg 9, 78713 Schramberg, Deutschland,<br />
Telefon +49 7422 20 06 95-9,<br />
Mobil +49 177 4 37 74 84,<br />
horndasch@ritthammer-verlag.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 60/2021<br />
Anzeigenschluss für Empfehlungsanzeigen jeweils sechs<br />
Wochen vor Erscheinen; für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />
Stellen anzeigen bis eine Woche vor Erscheinen,<br />
später auf Anfrage.<br />
Bezugspreise Einzelpreis Euro 5,50,<br />
im Abonnement Euro 4,– zzgl. Porto und dem derzeit gültigen<br />
Mehrwertsteuersatz bei monatlichem Erscheinen<br />
(Erscheinungstermin am Anfang des Monats, ausgenommen<br />
Messeausgaben). Bei höherer Gewalt kein Anspruch auf<br />
Lieferung. Schriftliche Kündigung drei Monate vor Ablauf<br />
des Abonnementjahres.<br />
Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen jeder<br />
Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages.<br />
Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind,<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung<br />
übernommen.<br />
„küche & bad forum“ ist Organträger für den Verband<br />
der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V.<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
B<br />
Berbel Ablufttechnik GmbH, Rheine Seite 21<br />
C<br />
Carat Gesellschaft für Organisation<br />
und Softwareentwicklung GmbH, Dreieich<br />
F<br />
Fachschule des Möbelhandels, Köln<br />
2. Umschlagseite<br />
4. Umschlagseite<br />
O<br />
Oranier Küchentechnik Titel, Seite 23<br />
S<br />
Schösswender Möbel GmbH, Franking Seite 11-18 (Stage)<br />
SHD Einzelhandels Software GmbH, Andernach Seite 7<br />
Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie<br />
z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung zu entsorgen, voll<br />
recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />
Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.<br />
Inhalt<br />
4
Pure Talents Contest<br />
Streetfood-Küche ausgezeichnet<br />
Beim Nachwuchswettbewerb für Jungdesigner, dem Pure<br />
Talents Contest, konnte die „Guerilla Kitchen“ von Erik<br />
Mantz-Hansen den Sonderpreis der LivingKitchen gewinnen.<br />
Der Nachwuchsdesigner beschreibt seinen ausgefallenen Entwurf<br />
als ein „Werkzeug für die Zubereitung von Street Food<br />
im urbanen Raum.“ Sie bietet vielfältige Nutzungsoptionen<br />
auf kleiner Fläche und ist kompakt und mobil. Dank individuell<br />
zusammenstellbarer Module kann zudem auf jede Anforderung<br />
der Nutzer flexibel eingegangen werden – so lassen<br />
sich die unterschiedlichsten Gerichte zubereiten.<br />
Foto: Koelnmesse<br />
2,89 Millionen Zuschauer sahen Undercover Boss Niklas Köllner alias<br />
TV-Kandidat André Kullmann.<br />
Wenko-Chef Niklas Köllner<br />
Undercover im Einsatz<br />
Für die RTL-Real-Life-Doku „Undercover Boss“ hat sich<br />
Niklas Köllner, Geschäftsführer des Haushaltswarenherstellers<br />
Wenko-Wenselaar, auf geheime Erkundungstour<br />
durch sein eigenes Unternehmen begeben. Getarnt als<br />
angeblicher TV-Kandidat André Kullmann, mit blondierten<br />
Haaren, falschen Zähnen und einem ungewöhnlichen<br />
Outfit durchlief er verschiedene Abteilungen.<br />
Dabei verlangte der mehrtägige Undercover-Einsatz dem<br />
Wenko-Chef sowohl körperlich als auch emotional einiges<br />
ab. Richtig ins Schwitzen kam Niklas Köllner alias André<br />
Kullmann zum Beispiel auf seiner Station im Lager.<br />
Wertvolle Erkenntnisse sammelte er bei seinem Merchandising-Einsatz<br />
in einem Baumarkt. Und als Assistent für<br />
ein Produkt-Shooting erkannte er, wie schwierig es ist,<br />
perfekte Fotos zu schießen.<br />
„Undercover Boss war eine starke und erkenntnisreiche<br />
Erfahrung, die ich nicht missen möchte und aus der ich<br />
viel für Wenko mitnehme. Genau das war meine Motivation,<br />
bei dem Format mitzumachen“, so Köllner.<br />
Foto: TVNow<br />
Schock<br />
Der „Godfather of Punk“<br />
als Testimonial<br />
Schock forciert unter dem Titel „Sink Green“ eine nachhaltige<br />
Unternehmensausrichtung. Als Testimonial konnte das Unternehmen<br />
nun Iggy Pop (Foto), den „Godfather of Punk“, gewinnen.<br />
Im ersten Step erzählt Pop im Launch-Film – erreichbar durch<br />
Scan des untenstehenden QR-Codes – die Geschichte der „Cristadur<br />
Green Line“, der nachhaltigsten Spülenkollektion von Schock,<br />
die zu über 99% aus natürlichen, nachwachsenden oder recycelten<br />
Rohstoffen besteht und für die in Deutschland ein Recycling-Konzept<br />
angeboten wird. Die Produktlinie ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
„Sink Green“, mit der das Unternehmen seinen Einsatz<br />
für Klimaneutralität auf allen Ebenen verstärkt. Die Kampagne<br />
wird europaweit laufen und auf verschiedenen<br />
Digitalkanälen sowie punktuell auch Outof-Home<br />
ausgespielt. Im Handel will Schock<br />
damit für Aufmerksamkeit sorgen.<br />
Foto: Schock<br />
5 Boulevard
Die für das Frühjahr …<br />
… geplanten Veranstaltungen der Branche – wie die AMK-Mitgliederversammlung, die<br />
Hauptversammlung der MHK Group oder die Küchenwohntrends/Möbel Austria, müssen<br />
aufgrund der aktuellen Situation verschoben werden.<br />
Einige Meldungen<br />
auf diesen Seiten<br />
sind mit einem<br />
QR-Code versehen.<br />
Dieser führt mittels<br />
Smart phone und<br />
entsprechender<br />
Scan-App direkt zu<br />
weiterführenden<br />
Informationen auf<br />
unserer Homepage.<br />
Dort finden Sie auch<br />
weitere Meldungen.<br />
Foto: Trendfairs<br />
Küchenwohntrends<br />
und Möbel Austria<br />
finden im Oktober<br />
statt<br />
Die Veranstalter des Messedoppels Küchenwohntrends/Möbel<br />
Austria haben die Verschiebung der<br />
physischen Messe auf Herbst beschlossen: Die<br />
Veranstaltungen finden vom 6. bis 8. Oktober als<br />
Live-Show in Salzburg statt. Online gibt es die<br />
neuesten Trends auf dem Küchen- und Wohnsektor<br />
– wie ursprünglich geplant – bereits in der ersten<br />
Maiwoche 2021 zu sehen.<br />
In Verbindung mit dem österreichischen Messedoppel<br />
hatte auch die Verbundgruppe Der Kreis<br />
ihren Kongress und die Preisverleihung von Der<br />
Kreis Anja Schaible Stiftung geplant. Diese Veranstaltungen<br />
werden nun auch in den Herbst verschoben.<br />
Mehr dazu lesen Sie hinter obenstehendem<br />
QR-Code.<br />
Poggenpohl stellt sich personell neu auf<br />
Poggenpohl stellt sich nach der Übernahme durch den strategischen<br />
Investor Jomoo Deutschland, Tochterunternehmen der chinesischen<br />
Jomoo Group, im Herbst des vergangenen<br />
Jahres jetzt auch personell in einigen Bereichen<br />
neu auf: Seit Anfang dieses Jahres leitet<br />
Jan Bobe (Foto) den Vertrieb für die Märkte<br />
Deutschland und Österreich. Seit Februar verstärkt<br />
zudem Jan-Sebastian Wetjen als Senior<br />
Product Designer die Produktentwicklung.<br />
Ulrike Wessel wird ab April das Produktmanagement<br />
erweitern. Im März wird Sebastian<br />
Herbst außerdem das Marketing erweitern und<br />
die Leitung des Bereichs Corporate Architecture<br />
übernehmen.<br />
Foto: Archiv<br />
AMK-Vereinsmitgliederversammlung<br />
2021:<br />
Neuer Termin im November<br />
Infolge der aktuellen Coronavirus-Situation<br />
verschiebt die Arbeitsgemeinschaft Die<br />
Moderne Küche e.V. (AMK) ihren traditionellen<br />
Branchenabend und die Vereinsmitgliederversammlung<br />
vom 15. bis 16. März<br />
2020. Neuer Termin ist der 16. November<br />
2021. Als Neuerung findet der AMK-Branchenabend<br />
im Anschluss an die AMK-Vereinsmitgliederversammlung<br />
statt und soll<br />
so den besonderen Abschluss eines hoffentlich<br />
möglichen Branchentreffens bilden.<br />
Elica: Künftig ohne Jörg Bunde –<br />
Deutschland bleibt Schlüsselland<br />
Kurznachrichten<br />
6<br />
Elica und Jörg Bunde (Foto) gehen künftig getrennte Wege. Als Sales Director war Bunde<br />
knapp fünf Jahre für die DACH-Region verantwortlich. Der Entwicklungsplan von Elica für<br />
das Jahr 2021 in Europa sieht Deutschland indes weiter als Schlüsselland. Ein neu zusammengestelltes<br />
Team und die Konsolidierung strategischer Partnerschaften sollen für weiteres<br />
Wachstum sorgen. An der Seite von Gianguido Cerullo, CEO der GmbH und Managing<br />
Director der Elica-Gruppe, wird Lars Ritter, neben der Verantwortung für das Vertriebsteam,<br />
nun auch die Einkaufsverbände des Unternehmens leiten. Zu dem von Cerullo geleiteten<br />
Team gehört seit der Gründung in Deutschland auch Gian Luca Vincenzetti, der bereits als<br />
Country Manager für Elica Deutschland tätig ist.
Rehau trauert um<br />
Firmengründer Helmut Wagner<br />
Rehau trauert um seinen Firmengründer und<br />
Ehrenpräsidenten Helmut Wagner (Foto). Er<br />
starb am vergangenen Sonntag im Alter von 95<br />
Jahren in der Schweiz im Kreis seiner Familie.<br />
Seit 1948 hat Helmut Wagner die Welt der<br />
Kunststoffe geprägt und damit einer ganzen Branche<br />
wichtige Impulse gegeben. Mit der Firmen-<br />
Foto: Rehau<br />
gründung im oberfränkischen Rehau beginnt die<br />
Herstellung von Produkten aus polymerem Material und damit die bis heute<br />
anhaltende Erfolgsgeschichte eines Familienunternehmens, das nach wie vor<br />
stark geprägt ist von dem Pioniergeist des Firmengründers.<br />
Foto: Haier<br />
Richtig stellung<br />
Haier verstärkt das Marketing<br />
Tanja Castell (Foto) startet zum 1. Februar als Marketing<br />
Managerin in der Münchner Deutschlandzentrale<br />
von Haier.<br />
Die gebürtige Münchnerin kommt von V-ZUG<br />
Europe BVBA, wo sie für die Entwicklung und Steuerung<br />
aller On- und Offline-Marketingaktivitäten<br />
sowie für die Konzeption und Umsetzung lokaler<br />
Kampagnen verantwortlich zeichnete.<br />
In der Januar-Ausgabe des küche&bad forum ist es leider zu einer Verwechslung<br />
gekommen. Versehentlich wurde im Bericht ab Seite 26 zum Gaggenau-Beitrag<br />
das Bild von Grundig und zum Grundig-Beitrag das Bild von Gaggenau platziert.<br />
MHK Group: Zweite<br />
Bonusvorausschüttung im<br />
Februar<br />
Vor etwas mehr als einem Jahr, am<br />
27. Januar 2020, wurde in Deutschland der erste<br />
Corona-Fall gemeldet. Nur wenige Wochen später<br />
befand sich das Land im Lockdown. Um ihre Gesellschafter<br />
zu unterstützen, hatte die MHK Group seinerzeit<br />
beschlossen, nach der regulären Bonusausschüttung<br />
im April erstmals auch eine unterjährige Ausschüttung<br />
der Boni im September vorzunehmen. Um die Liquidität<br />
ihrer durch den erneuten Lockdown stark betroffenen<br />
Partner zu verbessern, hat der Vorstand eine zweite<br />
Abschlagszahlung für Februar 2021 beschlossen.<br />
Covid-19 sorgt außerdem dafür, dass die ursprünglich<br />
vom 23. bis 25. April 2021<br />
geplante Hauptversammlung<br />
der MHK Group in den<br />
Oktober verschoben werden<br />
muss. Mehr dazu lesen Sie<br />
hinter obenstehendem QR-<br />
Code.<br />
Foto: MHK Group<br />
„Die erneute Lockdown-Situation, in der<br />
wir uns jetzt befinden, verlangt dem Handel<br />
einiges mehr ab als noch vor einem Jahr“,<br />
so Werner Heilos, Vorstandsvorsitzender der<br />
MHK Group.<br />
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7 Kurznachrichten
Internationalisierung<br />
zum Jubiläum<br />
Mit „Xeno Küchen“ will die MHK Group jetzt auch internationale Märkte in den Fokus nehmen.<br />
Auch dafür wurde das Logo einer Verjüngungskur unterzogen.<br />
Unternehmen<br />
8<br />
Mit „Elementa Küchen“ hob die MHK Group vor 22 Jahren<br />
ihre erste Eigenmarke – und damit auch eine der ersten<br />
Eigenmarken der Branche – aus der Taufe. Das Konzept<br />
setzte sich im Handel schnell durch und erfreut sich auch<br />
bei Endverbrauchern großer Beliebtheit. Das gilt auch nach<br />
zehn Jahren für „Xeno Küchen“. Jetzt folgen die nächsten<br />
großen Schritte.<br />
Mit den Eigenmarken „Elementa<br />
Küchen“, „Designo Küchen“, „Xeno<br />
Küchen“, „Selectiv Küchen“ und „Neola<br />
Küchen“ können Gesellschafter der<br />
MHK Group das gesamte Leistungsspektrum<br />
bei der Küchenplanung abbilden<br />
und so den unterschiedlichen Kundenwünschen<br />
gerecht werden. Bereits<br />
ihr zehnjähriges Bestehen feiert dabei in<br />
diesem Jahr „Xeno Küchen“. „‚Xeno‘ ist<br />
sehr gut aufgestellt“, resümiert Andreas<br />
Knehler, der für den Ausbau der MHK-<br />
Eigenmarken verantwortlich zeichnet.<br />
„Wir konnten im letzten Jahr ein Mitgliederwachstum<br />
um zehn Prozent verzeichnen.“<br />
Damit sind „Xeno Küchen“<br />
deutschlandweit an über 160 Verkaufsstellen<br />
zu finden. Und auch auf der britischen<br />
Insel hat „Xeno“ seit der Ein-<br />
führung im Sommer 2020 mit zehn<br />
Gesellschaftern Fuß gefasst. „Den Schritt<br />
in Richtung Internationalisierung wollen<br />
wir in diesem Jahr konsequent fortsetzen“,<br />
berichtet Knehler über die weiteren<br />
Pläne. Im Visier habe man zusätzlich<br />
zu Großbritannien die Märkte in<br />
Belgien, Frankreich, den Niederlanden,<br />
Österreich, die Schweiz sowie Spanien.<br />
Moderner Look dank neuer<br />
Farbe<br />
Parallel zu den Expansionsvorbereitungen<br />
wurde das Logo einer Verjüngungskur<br />
unterzogen, das direkt auf das<br />
„Xeno“-Image der unkomplizierten<br />
jungen Küchenmarke einzahlen soll.<br />
Darüber hinaus wird der Markenname<br />
„‚Xeno‘ ist sehr gut<br />
aufgestellt“, resümiert<br />
Andreas Knehler, der für<br />
den Ausbau der MHK-<br />
Eigenmarken verantwortlich<br />
zeichnet. „Wir<br />
konnten im letzten Jahr<br />
ein Mitgliederwachstum<br />
um zehn Prozent<br />
verzeichnen.“<br />
künftig im Mittelpunkt eines X stehen.<br />
„Damit schlagen wir zwei Fliegen mit<br />
einer Klappe“, erläutert Jennifer Lohoff,<br />
Art Direktorin der hauseigenen Werbeagentur<br />
Info-Text und verantwortlich<br />
für das Refreshing. „Zum einen weist die<br />
Kombination in diesem Jahr ganz deut-
lich auf das Zehnjährige unserer Eigenmarke<br />
hin. Zum anderen nutzen wir den<br />
Anfangsbuchstaben künftig als zusätzlichen<br />
Eyecatcher und noch stärkeres<br />
Wiedererkennungsmerkmal.“<br />
Als grafisches Element zieht sich das X<br />
durch alle neu gestalteten Werbematerialien,<br />
angefangen bei der Fahne über<br />
die Verkaufshandbücher bis hin zum<br />
neuen Journal, das seit Ende Januar in<br />
den Fachgeschäften zu haben ist oder auf<br />
xeno-kuechen.de durchgeblättert werden<br />
können mit ‚Xeno‘ nicht nur Küchen<br />
planen, sondern auch das Speise- und<br />
Wohnzimmer, den Hauswirtschaftsraum<br />
oder die Garderobe. Somit können<br />
sie die Wertschöpfung innerhalb einer<br />
Kundenkommission deutlich erhöhen.<br />
Darauf aufbauend werden wir ‚Xeno‘<br />
als Küchenwohnfühlwelt darstellen, als<br />
Marke mit Wohnideen für das gesamte<br />
Zuhause – natürlich ohne dabei unseren<br />
Fokus auf die Küche zu verlieren.“<br />
Mit der MHK-Eigenmarke „Xeno“ lassen sich auch Projekte über<br />
die Küche hinaus realisieren. Fotos: MHK Group<br />
Seit Ende Januar ist das neue „Xeno“-Journal verfügbar.<br />
Partnern mit dieser Aktion ein weiteres<br />
spannendes Verkaufsargument zur Verfügung<br />
steht.“ In Zeiten wie diesen sei<br />
dies ein wichtiges Zeichen in Richtung<br />
Handel.<br />
kann. Die Homepage wurde bereits im<br />
letzten Sommer überarbeitet.<br />
Über die Händlersuche gelangen Interessenten<br />
direkt zu einem Partner in der<br />
Nähe. Vor Ort wird künftig eine Zertifizierungsurkunde<br />
die Partner als autorisierte<br />
„Xeno“-Fachhändler ausweisen.<br />
Nachschärfung von Image<br />
und Positionierung<br />
Die Wiedererkennung soll aber nicht<br />
allein über das neue Design erfolgen.<br />
Image und Positionierung werden ebenfalls<br />
nachgeschärft.<br />
„Unser Koopera tionspartner Nobilia hat<br />
sein Angebot im letzten Jahr aktiv auf<br />
das gesamte Haus ausgeweitet“, erläutert<br />
Knehler. „Das heißt, unsere Partner<br />
Neue Planungsmöglichkeiten<br />
Auch produkttechnisch legt „Xeno“<br />
2021 stark zu. Neben den neuen Standards<br />
wie der 350 mm Hängeschranktiefe<br />
und den verdeckten Aufhängern<br />
können die Planer zwischenzeitlich auf<br />
drei Korpushöhen zurückgreifen.<br />
Zusätzliche Planungsvielfalt wird den<br />
„Xeno“-Partnern durch zwei neue Programm-Elemente<br />
geboten: Quarzsteinplatten,<br />
die über die Holzblöcke<br />
verrechenbar sind, und Schiebetürelemente,<br />
die im Raum eine ganz neue<br />
Optik schaffen. „Die beiden neuen stehen<br />
in der ersten ‚Xeno‘-Aktion 2021<br />
auch direkt im Mittelpunkt“, so Knehler.<br />
Mehr werde aber noch nicht verraten.<br />
„Wir sind überzeugt, dass unseren<br />
Zusätzliche Anreize<br />
Zusätzliche Anreize im Handel soll der<br />
neue „Xeno“-Champion schaffen. Einmal<br />
im Jahr werden die fünf erfolgreichsten<br />
„Xeno“-Partner ausgezeichnet.<br />
In die Bewertung fließen Umsatz, der<br />
Musterküchenumschlag und die prozentuale<br />
Umsatzsteigerung zum Vorjahr.<br />
Die Auszeichnung als „Xeno“-Champion<br />
können die Partner werbewirksam<br />
auch auf ihrer Homepage einsetzen.<br />
„Wir sind mit ‚Xeno‘ auf einem sehr<br />
guten Weg“, attestiert Knehler, „und<br />
gemeinsam mit unseren Partnern im<br />
Handel und unseren Lieferanten haben<br />
wir noch viel vor.“ sl<br />
9 Unternehmen
Bilanzen in<br />
herausfordernden Zeiten<br />
In den ersten Monaten des neuen Jahres blicken viele Unternehmen traditionell<br />
auf das vergangene Jahr zurück und kommunzieren ihre Kennzahlen des<br />
Geschäftsjahres. Während beispielsweise Schüller und Miele weiter wachsen,<br />
sorgten die Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 bei Nobia und der<br />
Koelnmesse für Verluste.<br />
Unternehmen<br />
10<br />
Die Geschäftsführung der Schüller Möbelwerk<br />
KG (v.l.n.r.): Max Heller, Markus Schüller<br />
und Manfred Niederauer. Foto: Schüller<br />
Schüller<br />
Umsatz steigt<br />
auf über 600<br />
Mio. Euro<br />
Vom gestiegenen<br />
Bedürfnis der<br />
Menschen nach<br />
dem Zuhause als<br />
sicherem Rückzugsort<br />
hat 2020 auch Schüller profitiert: In Herrieden<br />
konnte der Vorjahresumsatz von 554 Mio. Euro auf 600,8<br />
Mio. Euro (+8,4%) gesteigert werden. Auch in einem<br />
schwierigen Exportumfeld erwirkte Schüller eine positive<br />
Entwicklung. Der Umsatz betrug hier 149,5<br />
Mio. Euro (+4,6%), was einer Exportquote<br />
von 24,9% entspricht. Auf den Heimatmarkt<br />
entfielen 451,3 Mio. Euro (+9,8%). Mehr<br />
zum Geschäftsjahr von Schüller lesen Sie hinter<br />
nebenstehendem QR-Code.<br />
Koelnmesse<br />
Krise hinterlässt Spuren –<br />
Interzum findet 2021 rein digital statt<br />
Die Coronakrise hat die Koelnmesse hart<br />
getroffen: Finanzgeschäftsführer Herbert<br />
Marner beziffert den Umsatz im Jahr 2020<br />
auf rund 95 Mio. Euro, den Verlust auf voraussichtlich<br />
etwa 115 Mio. Euro. Bisher tragen<br />
die finanziellen Reserven aus der guten<br />
wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen<br />
Jahre, Kurzarbeit und eine aktuell strikte<br />
Foto: Koelnmesse<br />
Sparpolitik das Unternehmen ohne größeren<br />
Personalabbau durch die Krise, die dennoch,<br />
wie in der gesamten Messewirtschaft, deutliche Spuren in<br />
der Bilanz hinterlässt. Seit März 2020 hat auf dem Kölner Gelände<br />
keine eigene Veranstaltung mehr stattgefunden.<br />
Für 2021 musste jetzt auch die Interzum als Präsenzmesse abgesagt<br />
werden und findet vom 4. bis 7. Mai rein digital statt. Mehr zur<br />
„interzum@home“ lesen Sie hinter nebenstehendem QR-Code.<br />
Nobia<br />
Lockdowns sorgen für<br />
Verluste<br />
Nobia hat das Geschäftsjahr 2020<br />
mit einem Nettoumsatz von 12,74<br />
Mrd. SEK (umgerechnet ca. 1,26<br />
Mrd. Euro) abgeschlossen. Das entspricht<br />
einem organischen Rückgang<br />
von 7%. Als hauptsächliche Gründe<br />
für diese Entwicklungen führt der<br />
Küchenmöbler die Corona-Beschränkungen an, die vor allem<br />
das Geschäft im zweiten Quartal 2020 in Großbritannien und<br />
Österreich stark beeinträchtigt haben. Die Bruttomarge verringerte<br />
sich auf 34,9%.<br />
Miele<br />
Umsatz um 6,5% gesteigert<br />
„Ein sehr ungewöhnliches<br />
Jahr ist zu Ende gegangenen“,<br />
kommentiert Jon Sintorn,<br />
President and CEO, „in<br />
dem wir im letzten Quartal<br />
mit einem soliden Ergebnis<br />
einen starken Abschluss<br />
erzielt haben.“ Foto: Nobia<br />
Im Geschäftsjahr 2020 (1. Januar bis 31. Dezember)<br />
hat die Miele Gruppe 4,5 Mrd. Euro Umsatz erzielt,<br />
das sind 6,5% mehr als 2019.<br />
In Deutschland hat Miele 1,33 Mrd. Euro Umsatz<br />
generiert. Dies entspricht einem Plus von 8,8%<br />
und macht 29,5% vom Gesamtumsatz aus. Starke<br />
Zuwächse gab es darüber hinaus in den umsatzstarken<br />
europäischen Nachbarmärkten wie Benelux,<br />
Frankreich, Österreich und der<br />
Schweiz. Mehr zum Geschäftsjahr von<br />
Miele lesen Sie hinter nebenstehendem<br />
QR-Code.<br />
Die Geschäftsleitung der Miele Gruppe (v. l.): Dr. Stefan Breit,<br />
Technik, Dr. Markus Miele, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />
Olaf Bartsch, Finanzen und Hauptverwaltung, Dr. Reinhard Zinkann,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter sowie Dr. Axel Kniehl,<br />
Marketing und Vertrieb. Foto: Miele
Ein Blick hinter<br />
die Kulissen<br />
Auch hinter Carat, Hersteller der gleichnamigen Küchenplanungssoftware, liegt ein<br />
herausforderndes Jahr. Gleichfalls konnte es mit einem Wachstum beim Umsatz als<br />
auch bei der Anzahl der Neukunden im In- und Ausland erfolgreich gestaltet werden.<br />
„Kreativität und Eigeninitiative“ waren und sind der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Carat hat die Perspektive<br />
seiner gleichnamigen<br />
Küchenplanungssoftware<br />
durch<br />
die Möglichkeit der<br />
Integration individueller<br />
Panoramahintergründe<br />
weiter optimiert.<br />
Mit dem Blick<br />
aus dem Fenster auf<br />
seine unmittelbare<br />
Nachbarschaft erhält<br />
der Kunde einen noch<br />
realistischeren Eindruck<br />
seiner Küche.<br />
Foto: Carat<br />
„Die Ereignisse im Jahr 2020 waren<br />
nicht planbar und nicht kalkulierbar“,<br />
konstatiert Gerhard Essig, Geschäftsführer<br />
und Mitbegründer von Carat. „Aber<br />
unser Team hat gerade auch in diesem<br />
außergewöhnlichen Jahr bewiesen, dass<br />
durch Kreativität und Eigeninitiative<br />
viel erreicht werden kann.“ So wurden<br />
im vergangenen Jahr international insgesamt<br />
7.323 unterschiedliche Katalogupdates<br />
in verschiedenen Sprachen erstellt,<br />
2.528 davon für die Branche und 4.795<br />
für Kunden von Carat. Eine besondere<br />
Herausforderung stellt für das 160-köpfige<br />
Team auch die Datenlogistik dar.<br />
Denn einerseits muss die reibungslose<br />
Bereitstellung der Daten in Richtung<br />
Handel sichergestellt werden. Zum<br />
anderen braucht es einen zuverlässigen<br />
Kontrollmechanismus, da jeder Anwender<br />
Daten ändern und beispielsweise<br />
eigene Sonderpreise festlegen kann.<br />
Diese Preise dürfen bei einen Update<br />
jedoch nicht überschrieben werden.<br />
Weiterentwicklung der<br />
Produkte<br />
Carat entwickelte indes auch seine<br />
Produkte weiter: Dazu zählt die Integration<br />
von Gleittüren-Systemen mit dem<br />
neuen Konfigurator „Kitchen & Space“.<br />
Zudem erhielt die Bedienoberfläche<br />
des Onlineplaners ein Re-Design. Und<br />
mit dem „KitchenAssitant“ steht außerdem<br />
eine Künstliche Intelligenz zur Verfügung,<br />
die Planungsvorschläge liefert.<br />
Zuletzt wurde außerdem die Perspektive<br />
durch individuelle Panoramahintergründe<br />
optimiert. Damit kann der<br />
Kunde ab sofort mit seinem Handy ein<br />
Panoramabild seiner Umgebung aufnehmen,<br />
die der Planer dann in die Küchenplanung<br />
übernimmt. Das Tool steht den<br />
Anwendern mit dem nächsten Carat<br />
Update zur Verfügung. Wie die Bilder<br />
in die Planung eingepflegt werden,<br />
erläutert ein Schulungsvideo, das in der<br />
Carat-Academy zur Verfügung steht.<br />
Unterstützung für die<br />
Anwender<br />
Apropos Carat-Acedemy: Hier können<br />
inzwischen mehr als 200 Videos teilweise<br />
in sechs Sprachen abgerufen werden.<br />
Sie sind ganz beqeum aus der Carat<br />
Anwendung oder über die Carat-Homepage<br />
www.carat.de erreichbar. Um die<br />
Schritte synchron in der Carat-Küchenplanung<br />
nachzuvollziehen, laufen die<br />
Videos auf dem Handy ebenso wie auf<br />
dem Tablet oder dem PC bzw. Laptop.<br />
Pro Woche werden insgesamt rund 800<br />
Videoaufrufe verzeichnet. Hoher Nachfrage<br />
erfreut sich auch die App „Carat<br />
view VR“. Über die App können sich<br />
Kunden auf dem Handy oder Tablet<br />
durch ihre neue Küche bewegen,<br />
sie Familie und Freunden zeigen und<br />
ihnen einen Eindruck vermitteln, noch<br />
bevor die Küche in den heimischen vier<br />
Wänden montiert ist. Somit macht der<br />
Küchenfachhändler auch Werbung für<br />
sein Unternehmen. Im vergangenen Jahr<br />
wurden über die App mehr als 100.000<br />
Endkundenküchen hochgeladen.<br />
Und auch für die Zukunft hat Carat-<br />
Geschäftsführer Andreas Günther viel<br />
vor: „Wir werden unter anderem an<br />
unserer Cloudlösung weiterarbeiten,<br />
die wir im letzten Jahr auf den Weg<br />
gebracht haben.“ Im ersten Schritt soll<br />
die „Caratcloud“ das „Caratweb“ ablösen.<br />
Für die Anwender bedeutet dies<br />
eine enorme Zeitersparnis, denn über<br />
die Cloud erfolgen Updates von Katalog-<br />
und Grafikdaten automatisch und<br />
im Hintergrund. Ebenfalls automatisch<br />
geladen werden Software-Updates.<br />
Darüber hinaus können Anwender<br />
dann über die „Caratcloud“ ihre Herstellerkataloge<br />
einfach und bequem<br />
online bestellen oder ihr Firmenlogo<br />
für Küchenpräsentationen in der App<br />
„Carat view VR“ hinterlegen. sl<br />
19<br />
Unternehmen
Mehr als eine<br />
Planungslösung<br />
Der Softwarehersteller SHD Kreative Planungs-Systeme GmbH will seinen Kunden unter<br />
Einsatz der neuen Küchenplanungssoftware „KPS.MAX“ den Sprung in die vernetzte<br />
Zukunft ermöglichen. Im Interview sprachen die Geschäftsführer Frank Pohl und Marc<br />
Linker über die wesentlichen Vorteile des „ganzheitlichen Produktuniversums“.<br />
Marc Linker (l.)<br />
und Frank Pohl,<br />
Geschäftsführer der<br />
SHD Kreative<br />
Planungs-Systeme<br />
GmbH, sind überzeugt,<br />
dass sich<br />
Fachhändler mit<br />
„KPS.MAX“ deutlich<br />
vom Wettbewerb<br />
absetzen können.<br />
Mit der „KPS.MAX-Suite“ versprechen Sie<br />
Ihren Kunden und Interessenten ein vollumfängliches<br />
Produktuniversum. Wie<br />
äußert sich dieses Versprechen beim<br />
Anwender?<br />
Frank Pohl: Ein bedeutender Vorteil<br />
unseres Produktuniversums „KPS.<br />
MAX“ ist, dass alle angeschlossenen<br />
Applikationen mit derselben Datenbasis<br />
aus der Cloud arbeiten. Somit sind<br />
sie sprichwörtlich „in einem Universum<br />
beheimatet“. Dadurch wird eine barrierefreie<br />
Kommunikationsebene zwischen<br />
Händler, Konsument und der Industrie<br />
geschaffen. Unsere Cloud-basierte Plattform-Architektur<br />
fördert die Zusammenarbeit<br />
und ermöglicht eine einfache<br />
und direkte Kollaboration zwischen den<br />
Anwendern.<br />
potenzielle Fehlerquellen werden merklich<br />
reduziert.<br />
Was macht „KPS.MAX“ so besonders und<br />
„revolutionär“?<br />
Pohl: Die Küchenplanungssoftware auf<br />
Basis neuester Technologie sorgt dafür,<br />
dass der Fachhändler sich deutlich von<br />
seinen Wettbewerbern absetzen und die<br />
Erwartungshaltungen der Konsumenten<br />
optimal erfüllen kann. Dank der<br />
einfachen Bedienung, der hohen Qualität<br />
in der Darstellung sowie der herausragenden<br />
Geschwindigkeit kann<br />
der Küchenplaner seine Planungsund<br />
Beratungskompetenz beim Kunden<br />
voll ausspielen. Die revolutionäre<br />
Küchenplanungssoftware verfügt über<br />
viele zukunftsweisende Funktionalitäten,<br />
wie 3D-Echtzeit-Rendering ohne<br />
Zeitverzögerungen oder die automatische<br />
Bestpreis-Findung durch permanente<br />
automatische Blockverrechnung<br />
im Hintergrund.<br />
Der Begriff „Universum“ lässt auf weitere<br />
Applikationen neben „KPS.MAX“ schließen.<br />
Können Sie uns diese kurz erläutern?<br />
Linker: Zum einen ist das der Küchen-<br />
Onlineplaner „KPS.MAX web“. Getreu<br />
dem Ansatz „mobile first“ kann der<br />
Verbraucher von zuhause aus seinen<br />
Küchentraum mit „KPS.MAX web“<br />
konfigurieren. Es handelt sich dabei<br />
um eine Plug-in-freie Applikation, die<br />
deviceunabhängig arbeitet und mit allen<br />
gängigen Browsern kompatibel ist.<br />
Die Planung geht im Anschluss nicht<br />
„verloren“, sondern wird im zentralen<br />
Cloud-Backend gespeichert und steht<br />
für künftige Profi-Planungen bei dem<br />
stationären Küchenhändler direkt zur<br />
Verfügung.<br />
Der Webservice „KPS.MAX protect“<br />
bietet durch seine intelligenten Prüfroutinen<br />
erhöhte Sicherheit für Küchenplanungen.<br />
Durch die Programme selbst<br />
und die komplexen und enorm vielfältigen<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
der unterschiedlichen Hersteller sind<br />
Fehler in der Küchenplanung oft schon<br />
vorprogrammiert. Nicht nur die Industrie,<br />
sondern auch der Fachhandel<br />
geht mit „KPS.MAX protect“ bei der<br />
Küchenplanung auf Nummer sicher,<br />
denn das Modul übernimmt bereits in<br />
der Angebotsphase die intelligente Prüfung<br />
der Küchenplanung, um Reklamationen<br />
oder teure Nachbestellungen zu<br />
vermeiden. Grundlage für eine professionelle<br />
Prüfung sind auch hier die gespeicherten<br />
Daten aus dem Cloud-Backend.<br />
Die Industrie gewinnt automatisch<br />
mehr Sicherheit für die Herstellung der<br />
Küche, da die vom Fachhandel geprüften<br />
und übermittelten Bestellungen nach<br />
EDI-Standard korrekt sind.<br />
Herr Pohl, Herr Linker, vielen Dank für dieses<br />
Gespräch.<br />
Unternehmen<br />
20<br />
Wie definieren Sie den Begriff „Cloudbasiert“<br />
für sich?<br />
Marc Linker: Das Herzstück der Küchenplanungssoftware<br />
„KPS.MAX“ ist aus<br />
technischer Sichtweise ein Cloud-<br />
Backend, das als Host für alle relevanten<br />
Systemkomponenten fungiert. Dadurch<br />
kann zentral auf alle Stamm- und Bewegungsdaten,<br />
wie zum Beispiel Herstellerkataloge,<br />
Blockdaten, Planungen, Kalkulationen<br />
und Systemeinstellungen,<br />
zugegriffen werden. Zudem gibt es keine<br />
Daten-Redundanz und keine Synchronisierungen.<br />
Die Echtzeit-Administration<br />
und die zentrale Verwaltung von Einstellungen<br />
und Benutzern wird ermöglicht.<br />
Die Komplexität, der Aufwand und<br />
„KPS.MAX“ verfügt über viele zukunftsweisende Funktionalitäten, wie z. B. eine Fotodarstellung in<br />
Echtzeit ohne Zeitverzögerungen. Fotos: SHD
Aufsehenerregende<br />
Designobjekte<br />
Neben ihrer wichtigsten Funktion, dem (energie-)effizienten Befreien<br />
der Raumluft von Kochschwaden, Gerüchen und Fett-/Ölpartikeln,<br />
sind Dunstabzugshauben auch ein prägendes stylisches Element in<br />
der Küche.<br />
Foto: Falmec<br />
Foto: Siemens<br />
Siemens<br />
Design in leitender<br />
Funktion<br />
Der „glassdraftAir“ Tischlüfter von Siemens<br />
Hausgeräte vereint elegante Gestaltung und<br />
bessere Luftführung. Auf den ersten Blick<br />
besteht das Gerät lediglich aus einem schlanken<br />
Glaspaneel, das während des Kochens<br />
aus der Arbeitsplatte hinter dem Kochfeld<br />
ausgefahren werden kann. In Aktion – das<br />
Kochen begleitet „emotionLight Pro“ durch<br />
farbige Akzente an der geschliffenen Kante<br />
des Glaspanels – wirkt das Glas-Design des<br />
Tischlüfters nicht nur subtil und elegant,<br />
sondern unterstützt auch die Performance:<br />
Dank patentierter „Guided-Air-Technologie“<br />
wird hinter der Scheibe ein Luftvorhang<br />
gebildet, der den Luftstrom optimiert.<br />
Falmec<br />
Ausgezeichnetes Modell<br />
Mit einem Nutzungskonzept für Kücheninseln gestaltete<br />
der Designer Francesco Luccese für Falmec das<br />
Modell „Spazio“. Es überzeugt durch eine Dunstabzugshaube,<br />
die ohne Schacht auskommt und in Umluft<br />
betrieben wird. Darüber hinaus gibt es ein integriertes<br />
Pflanzregal für frische Küchenkräuter mit wachstumsfördernder<br />
Beleuchtung. „Spazio“ wurde u. a. mit dem<br />
„Compasso d´Oro“ ausgezeichnet, einem der bedeutendsten<br />
Designpreise für in Italien gefertigte Produkte.<br />
Elica<br />
Harmonische Durchgängigkeit<br />
Küchen mit einer klaren Linienführung erfordern von den Geräten Designkonzepte,<br />
die sich dort optimal integrieren, wie beispielsweise das Modell „Rules“ von<br />
Elica. Es sorgt dank des Shift-2136-Mechanismus<br />
für eine Durchgängigkeit der Fronten,<br />
Foto: Elica<br />
da die Tiefe der Haube während der Montage<br />
von 21 cm bis 36 cm millimetergenau einstellbar<br />
ist. „Rules“ eignet sich dabei ebenso<br />
für Räume, in denen Wert auf eine möglichst<br />
unauffällige, reduzierte Haubenlösung gelegt<br />
wird: Denn mit seiner geringen Tiefe von 21<br />
cm und einer Höhe von 36 cm fällt der Abzug<br />
nur durch seinen feinen puristischen Stil auf.<br />
Anzeige<br />
NEXT<br />
LEVEL<br />
FÜR<br />
GENIESSER<br />
Die berbel Downline.<br />
Das Meisterwerk im<br />
Dunstabzug.<br />
Genießen ist ganz leicht.<br />
Solange man immer das Beste nimmt.<br />
www.berbel.de<br />
21<br />
Produkt
Berbel<br />
Lifestyle-Mehrwert<br />
Das Paradebeispiel für technischen wie emotionalen Mehrwert stellt für Berbel die Deckenlifthaube „Skyline<br />
Frame“ dar. Sie verleiht industriellen Charme – geprägt durch das mattschwarze Quadratrohr und die passende<br />
schwarze Deckenkonsole. Ein Highlight ist die individuell einstellbare Effektbeleuchtung. Sie lässt sich von fast<br />
weiß und bläulich-kühl bis hin zum warmen Kupfer per Fernbedienung justieren. Die komfortable Liftfunktion<br />
bietet Kopffreiheit und für jeden Nutzer den individuell einstellbaren Abstand zum Kochfeld. Die „Skyline<br />
Frame“ arbeitet mit dem bekannten Berbel Prinzip, das zur Luftreinigung Zentrifugalkraft nutzt. Die in den<br />
Koch- und Bratdünsten enthaltenen Fettteilchen werden dadurch leise und effektiv abgeschieden, ganz ohne Einsatz<br />
von Fettfiltern.<br />
Foto: Berbel<br />
Franke<br />
Minimalistische Ästhetik<br />
Mit minimalistischer Ästhetik punktet Franke bei den<br />
„Mythos“ Kopffreihauben. Dank modernster Technik in Verbindung<br />
mit cleveren Filtersystemen beseitigen sie wirksam<br />
Dampf und Gerüche. Ein wahrer Eyecatcher ist der neue,<br />
angesagte matt-schwarze Strukturlook in Wabenoptik. Je nach<br />
Lichteinfall erzeugt er jedoch edle Glanzmomente. Darüber<br />
hinaus haben Fingerabdrücke auf der geätzten Oberfläche<br />
keine Chance. Mit der neuen Optik ist die 90 cm breite<br />
„Mythos“ in sechs Glas-Farbvarianten verfügbar. Alle Modelle<br />
– mit wahlweise Ab- oder Umluft – besitzen die Energieeffizienzklasse<br />
A+ und sind mit maximal 57 dB flüsterleise.<br />
Foto: Franke<br />
Technik und Design im Einklang<br />
Amica besetzt das Segment der Kochfeldabzüge und präsentiert<br />
Dunstabzugshauben mit spektakulären Lichtkonzepten<br />
Neue Programme<br />
Die Kombination aus Kochfeldabzug und Induktionskochfeld<br />
– bestehend aus schwarzem Abzugsrahmen und autarkem<br />
60er Induktionskochfeld; steuerbar jeweils separat über Sensor<br />
Touch – bietet mit „DHI 752 720 S“ und „DHI 754 700 S“<br />
jetzt auch Amica. Die Leistung des Abzugrahmens ist in vier<br />
Leistungsstufen (280 bis 520 m³/h, 751 m³/h Intensivstufe<br />
mit Rückstellung) einstellbar. Rechts und links vom Kochfeld<br />
befinden sich die Abzugsschlitze für den Dampf, der damit<br />
direkt dort, wo er entsteht, abgesaugt wird. „DHI 752 720 S“<br />
bietet ein Induktionskochfeld mit Brückenfunktion für<br />
große Töpfe und Pfannen,<br />
die zwei rechten hintereinanderliegenden<br />
Kochzonen sind schaltbar. Blitzschnell über<br />
zusammen-<br />
SensorTouch steuerbar,<br />
arbeiten alle vier Kochzonen<br />
beider Sets mit<br />
Boosterfunktion.<br />
Ambiente mit Licht<br />
Die Geräte-Kombination bestehend aus schwarzem Abzugsrahmen und autarkem<br />
60er Induktionskochfeld „DHI 754 700 S“ von Amica. Fotos: Amica<br />
Produkt<br />
22<br />
Doch auch auf die „klassischen“<br />
Hauben setzt „Trans“ heißen die Designhauben<br />
Amica weiterhin. Der von Amica mit gerader Linienführung,<br />
Hersteller präsentiert beispielsweise<br />
die Designhau-<br />
umlaufenden transparenten<br />
schwarzem Glasschirm und<br />
ben „Trans“ mit gerader<br />
Glasrahmen.<br />
Linienführung, schwarzem<br />
Glasschirm und umlaufenden<br />
transparenten Glasrahmen in 60, 80 und 90 cm Breite<br />
und setzt damit verstärkt auf das Trendthema Lichtambiente<br />
in der Wohnwelt Küche. Das Besondere ist das Lichtkonzept:<br />
Je nach Raumsituation und Tageszeit kann ihre Lichtwärme<br />
von kalt-weiß beim Kochen bis warm-weiß (3.000 bis 6.600 K)<br />
als gemütliches Stimmungslicht am Abend, auf Wunsch auch<br />
dimmbar, über das Display eingestellt werden.<br />
kuecheundbadforum.de/PRODUKTE
Design-Highlights<br />
bietet Oranier u. a.<br />
mit den Kopffreihauben<br />
„Aura“ (oben),<br />
„Savina“ (links) oder<br />
„Selena“.<br />
Vielseitiges<br />
Spektrum<br />
Gegen lästige Küchengerüche bietet Oranier ein großes Portfolio an Dunstabzügen<br />
Nach dem Motto „Effizient und leise – immer frische Luft in<br />
der Küche“ entwickelt Oranier seine Dunstabzugsmodelle.<br />
Jetzt hat der Hersteller das Portfolio mit trendigen Facelifts<br />
von erfolgreichen Klassikern und neuen Highlights noch einmal<br />
ausgebaut.<br />
Kopffreihauben als Designobjekt<br />
Exemplarisch für eine Top-Ausstattung zum Preiseinstieg präsentieren<br />
sich die Kopffreihaube „Miran“, die beliebte „Meba“<br />
als „Meba²“ in ganz neuem Look und auch „Lito²“ als echte<br />
Hingucker. Alle drei Hauben präsentiert Oranier betont klassisch<br />
in Schwarz und Weiß in einem Edelstahl- und Glasdesign<br />
– mit sich zum Teil überlagernden Scheiben. Für die<br />
individuelle Planung stehen verschiedene Breiten, Höhen,<br />
Materialien und Ausstattungsvarianten parat.<br />
Besonders mondän und elegant zeigt sich auch die Kopfffreihaube<br />
„Aura“ ganz in Schwarz mit handgefertigtem goldenen<br />
Rahmen. Oder die Kopffreihaube „Selena“, die ebenfalls in<br />
jeder Hinsicht leuchtet, denn hier ist die altgriechische Göttin<br />
des Mondes „Selene“ namensgebend.<br />
Auch mit der Technik der Hauben kann Oranier überzeugen:<br />
So verfügen die Geräte über die höchste Energie-Effizienzklasse<br />
A und mit dem Fettabscheide-Grad B über einen Bestwert<br />
– bis zu 95% des Fetts wird abgeschieden.<br />
Kochfeldabzüge jetzt auch im Preiseinstieg<br />
Überlaufschutz,<br />
Warmhaltefunktion,<br />
Brückenfunktion<br />
und Topferkennung<br />
sind komfortable<br />
Features der<br />
„FlexX“-Induktion<br />
mit Kochfeldabzug<br />
von Oranier. Fotos:<br />
Oranier<br />
Auch außerhalb der klassischen Haube entwickelt sich Oranier<br />
weiter und bietet jetzt die „FlexX“-Induktion mit Kochfeldabzug<br />
auch im Preiseinstieg. Das Gerät – es passt auch in<br />
einen 60er Unterschrank – zeichnet sich durch einen Mittelabzug<br />
aus, der nahezu flächenbündig ins Kochfeld eingelassen<br />
ist. Die Klappe aus hochwertigem, schwarzem Metall verdeckt<br />
den Abzug mit seinem Fettfilter und der großzügigen Auslaufwanne.<br />
Dabei können selbst bei einer Arbeitsplatte mit nur<br />
60 cm Tiefe zum Kochfeldabzug Schubladen und Auszüge<br />
mit 46er Korpustiefe eingebaut werden.<br />
kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />
Neue Programme<br />
23<br />
Produkt
Aktuelles Design<br />
für das private Spa<br />
Die Farbe Schwarz<br />
und matte Designs<br />
liegen auch im Bad<br />
– hier im Programm<br />
„Solitaire 9005“ von<br />
Pelipal – absolut im<br />
Trend.<br />
Das eigene Zuhause gewinnt als Lebensmittelpunkt zunehmend an Bedeutung. Damit<br />
steigen auch die Ansprüche an die Einrichtung: Wohlfühlen und Design gehen Hand in<br />
Hand – auch im Badezimmer. Badmöbelhersteller wie Pelipal beweisen ihr feines Gespür für<br />
die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen und setzen auf klassisch moderne Designs,<br />
die ein exklusives Luxusgefühl in den eigenen vier Wänden entfachen.<br />
Produkt<br />
24<br />
Dunkle Töne erzeugen starke Auftritte.<br />
Besonders die Trendfarbe Schwarz sorgt<br />
für einen extravaganten und doch zeitlosen<br />
Look im Bad. Auch Anthrazit<br />
und Grautöne kreieren ein exklusives,<br />
geheimnisvolles Ambiente und setzen in<br />
ihrer stilvollen Eleganz Möbelstücke und<br />
Accessoires perfekt in Szene. In Kombination<br />
mit anderen Farben entstehen<br />
spannende, kontrastreiche Akzente.<br />
Doch auch einheitliche Farbkonzepte<br />
überzeugen. Die Farbe der Nacht setzt<br />
sich nicht nur bei Möbelstücken durch,<br />
sondern macht auch Waschbecken und<br />
Armaturen zu wahren Hinguckern.<br />
Damit hat die Trendfarbe Schwarz die<br />
besten Chancen, neben Weiß zu einem<br />
neuen Klassiker im Bad zu avancieren.<br />
Der Minimalismus ist<br />
auch im Badezimmer<br />
auf dem Vormarsch.<br />
Ein Programm wie<br />
„PCON“ von Pelipal<br />
wirkt mit glatten, grifflosen<br />
Fronten puristisch<br />
im Design.
Matte Oberflächen<br />
Ein weiterer Trend, der nach Küchen<br />
jetzt auch ins Badezimmer Einzug findet,<br />
ist die Hinwendung zu matten<br />
Designs. Dort, wo sonst Hochglanzoptik<br />
durch schillernde Lichtreflexionen<br />
alle Blicke auf sich zog, stellt ein mattes<br />
Finish nun geschickt die Formensprache<br />
der Möbel in den Vordergrund. So<br />
entsteht auf zurückhaltende Weise ein<br />
edles und doch wohnliches Ambiente.<br />
Nebenbei haben lästige Fingerabdrücke<br />
auf matten Oberflächen praktisch<br />
keine Chance mehr. Dadurch bilden<br />
Form und Funktion ein harmonisches<br />
Miteinander.<br />
Puristische Formensprache<br />
Der Minimalismus ist auch im Badezimmer<br />
auf dem Vormarsch. Liebhaber eines<br />
puristischen Designs können sich über<br />
grifflose Möbelfronten und geradlinige,<br />
klare Formen freuen. Glatte und schnörkellose<br />
Fronten lenken die Aufmerksamkeit<br />
auf das Wesentliche und erzeugen<br />
eine angenehm ruhige Atmosphäre.<br />
So können die raffinierten kubischen<br />
Designs in vollem Glanz erstrahlen. Die<br />
klassische Eleganz der modernen Badmöbelgestaltung<br />
sorgt für ein exklusives<br />
Wohlfühlambiente und verwandelt das<br />
heimische Bad im Handumdrehen in<br />
eine luxuriöse Wellnessoase.<br />
Die Digitalisierung hält mit Features wie „LEDrelax“ oder dem Dämmerungssimulator auch im Bad<br />
Einzug. Fotos: Pelipal<br />
Digitalisierung<br />
Die Digitalisierung ist inzwischen aus<br />
dem Badezimmer nicht mehr wegzudenken.<br />
Besonders viel Gestaltungsspielraum<br />
bietet dabei nach wie vor LED-<br />
Effektbeleuchtung, die das Bad frei nach<br />
persönlichen Vorlieben stimmungsvoll<br />
erstrahlen lässt. Individuell anpassbar<br />
sind dabei nicht nur Lichtintensität und<br />
Farbtemperatur, sondern auch tageszeitenspezifische<br />
Beleuchtungsintervalle<br />
und programmierbare Abläufe. Spielend<br />
leicht lässt sich das Badezimmer per App<br />
anpassen und ins Smart Home integrieren.<br />
Moderne Features wie diese gewinnen<br />
an Bedeutung und sorgen für das<br />
gewisse Etwas. sl<br />
Das Bad als Innovationsraum<br />
Agoform stellt sich breiter auf<br />
Agoform ist vor allem für Besteckeinsätze und Antirutschmatten bekannt. Auch<br />
die Produktion von Kunststoffeinsätzen mit individuellen Siphon-Zuschnitten<br />
gehört für das Unternehmen bereits heute zum Alltag. Verstärkt kommen jetzt<br />
auch Organisationsideen für das Badezimmer hinzu. Diese präsentiert Agoform<br />
aufgrund aktuell nicht stattfindender Messeveranstaltungen in einem digitalen<br />
Innovationsraum. Hier werden 22 Produkte präsentiert – sie sind individuell an<br />
jeden Siphonausschnitt anpassbar –, die als Inspirationsgeber für kundenindividuelle<br />
Projekte dienen sollen. Darunter auch Lösungen, die aus der Schublade<br />
hinausgehen. Dazu zählen Ideen für Hängeschränke, Waschbecken und weitere<br />
Anwendungsmöglichkeiten. Der Innovationsraum Bad ist dabei direkt mit der<br />
Küche verknüpft, wodurch man dem Trend der Küchenmöbelhersteller zur<br />
Produktion von Badmöbeln entgegenkommen will.<br />
kuecheundbad forum.de/PRODUKTE<br />
Die Organisationsideen von Agoform für das<br />
Badezimmer können Interessenten digital erleben<br />
– dazu einfach beim individuellen Ansprechpartner<br />
einen Termin vereinbaren. Fotos: Agoform<br />
Neue Programme<br />
25<br />
Produkt
Wachstumstreiber<br />
Küchenmarkt<br />
Trotz der widrigen Umstände 2020 blickt der Möbelhandel auf ein erfolgreiches Jahr zurück.<br />
Der Küchenmarkt geht als Wachstumstreiber aus der Krise hervor.<br />
Der Handelsverband Möbel und<br />
Küchen (BVDM) hat im Januar über die<br />
Lage im Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel<br />
informiert. Die Branche<br />
wird demzufolge trotz Corona aller<br />
Voraussicht nach in 2020 den Umsatz<br />
des Vorjahrs mit rund 34,5 Mrd. Euro<br />
Jahresbruttoumsatz leicht übertreffen.<br />
Das ergibt sich aus Hochrechnungen<br />
auf Basis der ersten zehn Monate 2020<br />
nach Werten des BVDM in Abstimmung<br />
mit dem IFH Köln. Vor allem<br />
das Instrument der Kurzarbeit, Trends<br />
wie Cocooning, Homing und Homeoffice<br />
sowie die stabile Lage der Neubaubranche<br />
seien eine wichtige Stütze<br />
gewesen. Dabei dürfte der Wohnungsbau<br />
laut Bauindustrie und ZDB gar am<br />
besten durch die Coronakrise gekommen<br />
sein und 2020 ein nominales<br />
Umsatzwachstum von 4% erreichen,<br />
das 2021 mit 3% nur geringfügig niedriger<br />
ausfallen dürfte. Der Küchenhandel<br />
profitiert davon enorm, da die Küche<br />
bekanntlich der größte Ausgabenblock<br />
in deutschen Eigenheimen ist. Laut IFH<br />
ist der Gewinner im gesamten Möbelmarkt<br />
deshalb kurz- als auch langfristig<br />
der Küchenmarkt. Das Umsatzwachstum<br />
des Segmentes bezifferte sich 2020<br />
nach vorläufigen Angaben auf 8%; was<br />
zu einem Marktanteil von 39% (siehe<br />
Grafik) führt (Küche inkl. Elektrogeräte).<br />
sl<br />
Grafik 1: Die Marktanteile 2020 im Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel in<br />
Prozent. Quelle für beide Grafiken: BVDM<br />
„Ein konkreter Ausblick<br />
auf die Geschäftsentwicklung<br />
in den kommenden<br />
Monaten fällt aufgrund der<br />
Unwägbarkeiten der Pandemie<br />
schwer. Vieles wird<br />
vom Zeitpunkt der Wiederöffnung<br />
des Möbelhandels<br />
abhängen“, so Jan Kurth,<br />
Geschäftsführer des VDM<br />
und der Möbelfachverbände.<br />
Foto: VHK<br />
Markt<br />
26<br />
Küchenmöbelindustrie:<br />
Kräftiger Umsatzanstieg<br />
Während der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel<br />
2020 mit einem<br />
leichten Plus abschließen dürfte, rechnet<br />
der Verband der Deutschen Möbelindustrie<br />
(VDM) für die deutsche Möbelindustrie<br />
mit einem Umsatzminus von<br />
rund 4%. „Damit liegt die Entwicklung<br />
im Rahmen unserer Prognose aus dem<br />
August, als wir ein Umsatzminus von<br />
bis zu 5% vorhergesagt haben“, so Jan<br />
Kurth, Geschäftsführer des VDM und<br />
der Möbelfachverbände. Die einzelnen<br />
Segmente der Branche entwickelten sich<br />
dabei von Januar bis November 2020<br />
höchst unterschiedlich. Die Küchenmöbelhersteller<br />
verzeichneten einen<br />
kräftigen Umsatzanstieg um 3,7% auf<br />
rund 4,9 Mrd. Euro und entwickelten<br />
sich damit wesentlich besser als andere<br />
Segmente.<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
-8<br />
-10<br />
6%<br />
8%<br />
8%<br />
20%<br />
9%<br />
Küchen<br />
inkl. E-Geräte<br />
18%<br />
Polstermöbel<br />
39%<br />
-9%<br />
Büromöbel<br />
Schlafzimmermöbel<br />
(ohne Matratzen)<br />
Küchen inkl. E-Geräte<br />
Polstermöbel<br />
Büromöbel<br />
Schlafzimmermöbel (ohne Matratzen)<br />
Wohnmöbel<br />
-2% -2%<br />
Sonstige (Bad/Garten/Kleinmöbel,<br />
Jugendzimmer, Matratzen)<br />
Grafik 2: Die Umsatzveränderungen zwischen 2019 und 2020 im Möbel-, Küchenund<br />
Einrichtungsfachhandel in Prozent.<br />
0,5% 0%<br />
Wohnmöbel<br />
Sonstige<br />
(Bad/Garten/Kleinmöbel,<br />
Jugendzimmer, Matratzen)
Das neue Trendbook<br />
der Küchenmeile A30.<br />
Foto: Marketinggemeinschaft<br />
A30<br />
Küchenmeile e.V.<br />
„Wir setzen auf<br />
September“<br />
Küchenspezialisten, Architekten und Innenarchitekten aus dem In- und Ausland<br />
dürfen auch in diesem Jahr wieder mit der Präsentation der neuesten Küchen- und<br />
Einrichtungstrends im September rechnen. Das ist ein Ergebnis der Mitgliederversammlung<br />
der Marketinggemeinschaft A30 Küchenmeile e. V. Darüber hinaus gibt es weitere<br />
Neuigkeiten.<br />
Stand heute werden alle Mitglieder der<br />
Marketinggemeinschaft A30 Küchenmeile<br />
e.V. ihre Hausmessen in der<br />
Kernöffnungszeit vom 18. bis 24. September<br />
öffnen. Die 28 Unternehmen –<br />
gemeinsam stellen sie 90% des gesamten<br />
Küchenmöbelumsatzes in Deutschland<br />
– gehen davon aus, dass sich die der Pandemie<br />
geschuldeten Rahmenbedingungen<br />
bis September dieses Jahres deutlich<br />
verbessert haben dürften. Zudem garantieren<br />
sie die Einhaltung aller zu diesem<br />
Zeitpunkt gegebenen Sicherheits- und<br />
Hygienemaßnahmen, um die Sicherheit<br />
von Besuchern, Ausstellern und Mitarbeitern<br />
zu gewährleisten.<br />
Dass dies erfolgreich möglich ist, wurde<br />
bereits im vergangenen Jahr unter<br />
Beweis gestellt. 22 Unternehmen hatten<br />
ihre Pforten für ihre Kunden geöffnet<br />
und konnten ihren Gästen unter Einbindung<br />
individueller Hygienekonzepte<br />
einen ebenso sicheren wie informativen<br />
Exkurs durch die Ausstellung bieten. Für<br />
September 2021 erhoffen sich die 28<br />
Mitgliedsunternehmen, dass das Messegeschehen<br />
sich wieder auf ein Normalmaß<br />
entwickelt.<br />
„Wir werden noch moderner<br />
und smarter“<br />
Mit einem neuen Logo bekennen sich<br />
die Mitglieder der Marketinggemeinschaft<br />
zum Standort Deutschland und<br />
unterstreichen den international gültigen<br />
Ansatz von „Made in Germany“,<br />
der sich auch in der Produktentwicklung<br />
und Produktion der Unternehmen<br />
widerspiegelt.<br />
Um wirklich allen Interessenten im Inund<br />
Ausland die neuesten Trends präsentieren<br />
zu können, lanciert die Maketinggemeinschaft<br />
darüber hinaus zeitnah<br />
eine neue interaktive, mehrsprachige virtuelle<br />
Plattform. Sie beinhaltet neben<br />
Architektur- und Einrichtungstrends<br />
auch herstellerspezifische Showrooms,<br />
angereichert mit topaktuellen Produkthighlights<br />
und Planungsideen. Geöffnet<br />
sind die kontinuierlich upgedateten<br />
Showrooms an 365 Tagen im Jahr.<br />
Unabhängig davon ist das Credo der<br />
Unternehmen eindeutig: Auch wenn<br />
sich vieles virtuell eindrucksvoll darstellen<br />
lässt, sind das Gespräch ebenso wie<br />
die haptische Erfahrung der Neuheiten<br />
nicht ersetzbar. Live-Veranstaltungen wie<br />
die Küchenmeile lassen die Kunden Produkte<br />
persönlich erleben und bieten mit<br />
emotionaler Ansprache immer noch die<br />
beste Inspiration.<br />
„Wir setzen internationale<br />
Trends und bilden sie ab“<br />
Einen kleinen Vorgeschmack verleiht<br />
Interessenten das gerade erschienene<br />
viersprachige Trendbook der Küchenmeile,<br />
das die Fachbesucher über die<br />
Website www.kuechenmeile.de bestellen<br />
können. sl<br />
27<br />
Messen
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Industrie zu kombinieren, ist nicht nur innovativ und richtungsweisend - es dient als Fundament für die<br />
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VDM-Trends 2021:<br />
Möbel für neue Freiräume<br />
Die Pandemie beeinflusst langfristig<br />
unsere Einrichtung, prognostizieren die<br />
Verbände der Deutschen Möbelindustrie<br />
(VDM/VHK). Viele Entwicklungen wurden<br />
dadurch beschleunigt – sei es in Richtung<br />
Modularität oder Farbnachhaltigkeit.<br />
Ein Überblick über die Möbeltrends<br />
und -neuheiten der deutschen Hersteller.<br />
Modulare Sofaprogramme lassen sich<br />
wandelnden Einrichtungsbedürfnissen<br />
schnell anpassen. Foto: VDM/Cor<br />
„Homeoffice und Homeschooling wurden durch die<br />
Lockdowns zum Alltag, und damit legte der digitale<br />
Fortschritt in den eigenen vier Wänden einen Turbo<br />
ein“, stellt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände<br />
der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), fest.<br />
Der Trend zum Homeoffice beflügelt die deutschen<br />
Möbelhersteller in allen Bereichen: „Küchenhersteller<br />
bieten Homeoffice-Module, Esstische bekommen Ladefunktionen<br />
und Schubladen zum Verstauen von Tablets,<br />
und auch Schlafzimmermöbel halten 2021 ein<br />
ruhiges Plätzchen zum Arbeiten bereit“, so Trendexpertin<br />
Katrin de Louw, die in Kooperation mit den Möbelverbänden<br />
die Wohntrends 2021 analysiert hat.<br />
Modulare Möbel für viele Bedürfnisse<br />
Inspiriert vom modularen Bauen, sind 2021 und darüber<br />
hinaus verstärkt modulare Möbelkonzepte zu sehen,<br />
die sich den Bedürfnissen schnell und problemlos,<br />
bestenfalls werkzeuglos, anpassen. Dieses<br />
„Baukastenprinzip“ wird auch dem Trend zur Individualisierung<br />
gerecht und gestaltet sich bei den neuen<br />
Möbeln deutlich vielseitiger und variantenreicher als<br />
zuvor. Aber auch solitäre Möbel können, raffiniert<br />
kombiniert, ein eigenes und hochindividuelles „System“<br />
bilden. In der Küche wird wieder viel gekocht.<br />
Fitnessgeräte und Sportmöglichkeiten werden zunehmend<br />
zu Hause integriert. Jedes persönliche Outdoor-<br />
Fleckchen erfährt eine liebenswerte Gestaltung. Nahezu<br />
alle Segmente bieten in dieser Saison Produkte,<br />
die auch für den Außenbereich gedacht sind, ggf. auf<br />
Rollen.<br />
Geliebte Naturmaterialien<br />
Geprägt von den jüngsten Ereignissen, überdenken<br />
wir schnellen und gedankenlosen Konsum. Neben<br />
dem Zukunftswerkstoff Holz sind weitere Naturmaterialien<br />
in unserer Wohnung zunehmend beliebt. 2021<br />
sehen wir auch Flechtwerke aus Hanf und Flachs, Mö-<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
bel mit Kork, Linoleum und Lederapplikation sowie<br />
Textilien aus Naturleinen, Wollfilz oder zertifizierter<br />
Baumwolle. Bei den Hölzern bleibt die Eiche führend,<br />
Nussbaum unterstützt den Trend zu dunkleren Wohnszenen.<br />
Skandinavisches Feeling bringen hellere Hölzer,<br />
wie Esche, Birke, Ahorn, insbesondere in das Jüngere<br />
Wohnen. Glas bleibt ein wichtiges Material. Die<br />
Hölzer bekommen zunehmend Grauanteil und werden<br />
mit Metall kombiniert, allem voran schwarzem Metall.<br />
Bronze und Messing bleiben.<br />
Dunkle, pastellige, pudrige Farben,<br />
hoher Grauanteil<br />
Der Wunsch nach Geborgenheit und Nachhaltigkeit<br />
zeigt sich auch in den Wohnfarbtrends 2021, wie eine<br />
aktuelle Trendumfrage der Möbelverbände unter den<br />
Mitgliedsfirmen zeigt. Die Farben werden natürlicher,<br />
gräulich pudrig und verlieren ihre Egozentrik. Das hat<br />
zur Folge, dass auffällige Solitärlösungen out sind,<br />
stattdessen werden auch die Farben 2021 zum Teamplayer.<br />
Warme Erdtöne von Sandstein über goldiges<br />
Ocker, warmes Braun bis zum erdigen Rotbraun stillen<br />
unsere Sehnsucht nach der Natur und werden in diesem<br />
Jahr von ruhigen Grün-, Türkis- und Blaunuancen<br />
von hell bis dunkel begleitet. Auch das feminine Rosa<br />
kommt in diesem Jahr stark vergraut und damit deutlich<br />
erwachsener und zeitloser daher. Dunkle Wohnkonzepte<br />
betonen Eleganz und bleibende Werte und<br />
geben dem Bewohner das Gefühl der Geborgenheit.<br />
Dabei bleibt Schwarz sehr wichtig - sowohl als Holz,<br />
als auch als Metall, Parsolglas oder in der Küchenfront.<br />
Homefarming in der Küche<br />
Die angesagte Küche ist vor allen Dingen praktisch<br />
und möglichst autark. Homefarming ist ein großer<br />
Trend. Dabei wird immer weniger Fleisch konsumiert.<br />
Gleichzeitig ist das gesunde Kochen auch ein smartes<br />
Thema, und der Kühlschrank empfiehlt gesunde Gerichte<br />
mit den Zutaten, die noch vorhanden sind. Per<br />
Sprachsteuerung oder App lassen sich unter anderem<br />
Dunstabzugshauben oder Geschirrspüler in Gang setzen<br />
oder die Beleuchtung steuern. Der Saugroboter<br />
im Küchensockel hilft, wieder Ordnung zu schaffen,<br />
ebenso wie die vielen neuen Innenausstattungen der<br />
modernen Küche.<br />
Home Suite Home<br />
Die Polstermöbel sind hochflexibel in ihrer individuellen<br />
Verstellbarkeit und weisen eine Vielzahl von elektrischen,<br />
auch smarten Funktionen auf. Dabei steht<br />
das Polstermöbel nicht zwingend an der Wand, sondern<br />
macht auch von hinten eine gute Figur. Gleichzeitig<br />
werden immer mehr Funktionen zusätzlich integriert.<br />
Die Sitzhöhen sind dem demografischen<br />
Wandel angepasst. Im Schlafzimmer und im Badezimmer<br />
ist in diesem Jahr ebenfalls Erholung die Leitidee.<br />
Weiche Formen, florale und organisch inspirierte<br />
Muster auf ökologischen Textilien und viele Kissen<br />
machen das Schlafzimmer zur Hotelsuite.<br />
Möbel Made in Germany<br />
Materialien sollten heute über ein glaubwürdiges Zertifikat<br />
ihre Herkunft nachweisen können. Neben dem<br />
bekannten Ökotex-Standard und den Holzzertifikaten<br />
FSC und PEFC gibt es das Klimapakt-Siegel der Deutschen<br />
Gütegemeinschaft Möbel (DGM), dessen Fundament<br />
die CO2-Bilanz eines Unternehmens bildet.<br />
Im August 2020 kam zudem auf Initiative des VDM<br />
das neue geographische RAL-Herkunftsgewährzeichen<br />
„Möbel Made in Germany“ heraus, das für langlebige<br />
Qualität, zeitloses Design und nachhaltige Produktion<br />
bis hin zu kurzen Lieferwegen steht. Knapp 50<br />
Möbelhersteller haben sich bislang mit ihren Möbelprogrammen<br />
für den Herkunftsnachweis zertifiziert.<br />
Design 49
imm-Trends:<br />
Leben zwischen<br />
Rückzug und Gemeinschaft<br />
Eigentlich hätte das „Möbel-Jahr“ wie immer mit der<br />
imm cologne beginnen sollen – und damit der Branche<br />
zeigen sollen: „What‘s hot – and what‘s not!“<br />
Nach der Absage der 2021er Ausgabe lässt die<br />
koelnmesse als Veranstalter der imm cologne die<br />
Branche aber nicht allein und verkürzt uns das Warten<br />
auf die imm cologne 2022 mit einem umfassenden<br />
Trend-Briefing. Die Messe-Manager Matthias<br />
Pollmann und Claire Steinbrück sowie Creative Director<br />
Dick Spierenburg zeigten in einem 90-minütigen<br />
Online-Magazin anschaulich und unterfüttert<br />
mit Produkten der imm-Aussteller auf, dass die Corona-Krise<br />
die Einrichtungstrends beeinflusst – aber<br />
nicht dominiert.<br />
Denn neben der Fokussierung der Menschen auf<br />
das eigene Zuhause mit den Oberbegriffen Nesting<br />
und Cocooning gibt es natürlich auch die Megatrends<br />
der vergangenen Jahre, die sich weiter verstärken.<br />
Die fortschreitende Digitalisierung ebenso<br />
wie die zunehmende Verstädterung, woraus die<br />
Notwendigkeit zum Wohnen auf engem Raum mit<br />
multifunktionalen Möbeln und gemeinschaftlich genutzten<br />
Räumen entsteht. Die sechs von der imm<br />
cologne identifizierten Trends ergänzen sich, greifen<br />
ineinander, lassen sich kombinieren – und passen<br />
in die von der Pandemie geprägte Zeit. Wer in der<br />
digitalen Welt von zuhause arbeitet, braucht dafür<br />
multifunktionale Möbel, die sowohl dem privaten<br />
Wohnen als auch dem professionellen Arbeiten gerecht<br />
werden. Der erzwungene Rückzug ins Private<br />
führt gleichzeitig aber auch zu einer stärker werdenden<br />
Sehnsucht nach Gemeinschaftserlebnissen.<br />
Live erleben kann der imm-Besucher diese Trends<br />
dann wieder vom 17. bis zum 23. Januar 2022,<br />
wenn die nächste physische Ausgabe der imm cologne<br />
die Branche sieben Tage lang in ihren Bann<br />
ziehen wird. Dann können die Besucher auch überprüfen,<br />
wie die vier renommierten Designer Kate<br />
Booy (Studio Truly Truly), Luca Nichetto, Sebastian<br />
Herkner und Stefan Diez diese Trends in ihrer Installation<br />
„Das Apartment Haus“ umsetzen werden.<br />
Arnd Schwarze<br />
SHARING SPACES<br />
Designer Sebastian Herkner in dem von ihm entworfenen<br />
Apartment im Frankfurter „One Forty West“-Hochhaus steht für<br />
den Trend „Sharing Spaces“. Großzügige Gemeinschaftsräume<br />
bilden hier ein Gegengewicht zu kleinen Apartments. Die<br />
Kombination aus privaten und gemeinsam genutzten Bereichen<br />
lässt ein völlig neues Lebensgefühl in den Metropolen entstehen.<br />
Herkner wird auch bei „Das Apartment Haus“ auf der imm<br />
cologne 2022 für den Entwurf der Gemeinschaftsräume<br />
verantwortlich zeichnen. Fotos: koelnmesse<br />
MULTIFUNCTIONAL<br />
Sowohl die offenen Wohnbereiche als auch die immer kleiner<br />
werdenden Wohneinheiten in den Städten erfordern Möbel, die mehr<br />
können als nur eine Sache. Intelligente Lösungen, die Platz sparen,<br />
Stauraum bieten sowie modular und vielseitig nutzbar sind, sind hier<br />
gefragt. So wie das Sofa „four-two“ von Brühl. Neben vielfältigen<br />
Sitz- und Relax-Positionen bieten optionale Tischmodule erweiterte<br />
Möglichkeiten, die wieder ganz neue Aufgaben erfüllen, sobald das<br />
Drehsofa und der Longchair mit wenigen Handgriffen in eine<br />
großzügige Polsterfläche verwandelt werden.<br />
50 Design<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
CONNECTED LIVING<br />
Die Pandemie hat die Nachfrage nach hochwertigen Produkten<br />
mit herausragendem Design und großer Nachhaltigkeit<br />
nochmals gesteigert, da macht auch das Wohnen keine<br />
Ausnahme. Eine softe Formensprache, handwerkliche Details<br />
und Anlehnungen an skandinavisches Design spielen eine<br />
große Rolle. Dem Holz als natürlichstem aller Werkstoffe<br />
kommt eine große Bedeutung zu – wie bei dem Bett „Grand<br />
Nobile“ aus der Ada-Kollektion „Terra“, das eine natürliche Note<br />
ins Schlafzimmer bringt.<br />
Der Fitness-Spiegel „Vaha“ vom gleichnamigen<br />
Hersteller steht als virtueller Personal Trainer für<br />
die voranschreitende Digitalisierung und<br />
Vernetzung auch unserer privaten Welt. Das<br />
Smart Home nimmt immer weiter Fahrt auf und<br />
durchdringt den Alltag, bei dem Einrichtungsgegenstände<br />
mit smarten Technologien<br />
verknüpft werden und sich das Interior Design<br />
an die zunehmende Vernetzung anpasst. So<br />
entstehen auch völlig neue Services, die das<br />
Leben der Großstadt-Bewohner erleichtern.<br />
NATURAL LUXURY<br />
Ein Einrichtungstrend für die kreativen Menschen,<br />
die den beständigen Wandel auch in der eigenen<br />
Wohnung lieben. Sei es durch saisonale<br />
Dekorationen oder sich ständig verändernde<br />
Einrichtungsideen: Die Wohnung als Ausdruck<br />
der Persönlichkeit zeigt kein starres Bild, sondern<br />
ist ein kontinuierlicher Prozess. Kräftige Farben<br />
sind dabei – genau wie hier die unverkennbaren<br />
Anleihen an das Midcentury-Design bei dem<br />
Ensemble von Kare – nicht nur erlaubt, sondern<br />
ausdrücklich erwünscht.<br />
FOR SEASONS<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
In den Wohnungen verschwimmen die Grenzen zwischen den<br />
Wohnbereichen zunehmend. Offene, miteinander verschmelzende<br />
Wohnbereiche werden eher in Kategorien wie (halb-)öffentlich und privat<br />
unterschieden, weniger in Kochen, Essen oder Schlafen. Was könnte<br />
treffender diesen Trend symbolisieren als das Daybed „Noa“ von Auping.<br />
Das Design greift die Gestaltungsmerkmale des gleichnamigen<br />
Gestellbettes auf, mit seinen charakteristischen Holzrädern erlaubt es aber<br />
den entspannten Power-Nap an jedem beliebigen Ort der Wohnung.<br />
BLURRING BOUNDARIES<br />
Design 51
Neue Polstermesse in Dresden:<br />
Ein ZEICHEN setzen!<br />
Im Sommer feiert die MTM – Möbel Trend Messe in Dresden Premiere: Neben den Polstermöbel-Produzenten Arco, Bullfrog, Dietsch, PM<br />
Oelsa, Ponsel und Wemafa präsentieren vom 24. bis 28. Juni in der Alten Börse zudem Lavida, Akante und der Möbelpflege-Spezialist LCK ihre<br />
neuesten Trends, Ideen und Konzepte. Der MÖBELMARKT befragte die Ausstellergemeinschaft, was hinter dem neuen Messeformat steckt.<br />
Gunter Keller, LCK<br />
Sarah Beck, Arco<br />
Olivier Tocino und<br />
Olivier Vanhaecke, Akante<br />
Jörk Dietsch, Dietsch<br />
Dirk Gieselmann, Wemafa<br />
Gunter Keller, LCK GmbH<br />
„In diesen Zeiten ist eine analoge Messe mehr als ein<br />
Zeichen der Zuversicht. Polstermöbel-Messen leben<br />
doch vor allem vom haptischen Eindruck und emotionalen<br />
Impressionen. Wir sind überzeugt, dass sich<br />
diese Messe zu einer innovativen und bedeutenden<br />
Alternative zum etablierten Messegeschehen entwickeln<br />
kann. Die Location und die Gäste-Betreuung<br />
werden den Besuchern ein eindrucksvolles Messe-<br />
Erlebnis bieten. Hand in Hand mit einem professionellen<br />
Sicherheitskonzept und eindrucksvollen Innovationen<br />
hat diese Messe durchaus Chancen, sich künftig<br />
im Messekalender zu etablieren.“<br />
Dirk Gieselmann, Wemafa:<br />
„Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen.<br />
Wir versuchen, den Gedanken einer Möbelmesse mit<br />
einem ausgefallenem Umfeld in einem bezahlbaren<br />
Rahmen umzusetzen. Wir wollen Lust auf Möbel machen.<br />
Dazu nutzen wir ein besonderes Ambiente zu<br />
einem perfekten Zeitraum direkt vor den Sommerferien!<br />
Es soll ein Zusammentreffen der Branche im sommerlichen<br />
Dresden werden, mit einen Ausblick auf Neuheiten<br />
und Trends für 2022! Der Termin gibt uns die<br />
Möglichkeit, die Produktion in den ruhigeren Sommermonaten<br />
zu füllen und unseren Kunden die Neuheiten<br />
passend fürs Herbstgeschäft zu liefern.“<br />
„Wir mittelständischen Hersteller möchten mit dieser reinen Fachmesse ein Zeichen für unsere Kunden und die Verbände setzen und<br />
diese Veranstaltung fest im Messekalender etablieren.“<br />
Sabine und Axel Faber, Ponsel:<br />
„Konzept, Zeitpunkt und Location haben uns überzeugt.<br />
Gerade im Hinblick auf die ganzen Messe-<br />
Absagen ist es ein wichtiges Zeichen, dem Fachhandel<br />
im Sommer diese Präsentation anzubieten. Das<br />
Ambiente der „Alten Börse“ wird die Besucher begeistern.<br />
Mit den übrigen Ausstellern zusammen bieten<br />
wir ein breites Sortiment. Sicher werden die Besucher<br />
auch kulinarisch auf nichts verzichten<br />
müssen. Jeder der teilnehmenden Hersteller verfügt<br />
über seine Alleinstellungsmerkmale. Hier können<br />
sich die Einkaufs-Kommissionen gezielt informieren<br />
und inspirieren lassen – geballt an einem Ort. Es ist<br />
ein Versuch, an diesem gut organisierten Format teilzunehmen.“<br />
Heiko Langer, PM Oelsa:<br />
„Wir wollen ein neues Messe-Konzept vorstellen, das<br />
für Industrie und Handels-Partner interessant und zukunftsfähig<br />
ist. Neben dem für alle Seiten optimalen<br />
Zeitpunkt für eine Präsentation der neuen Modelle bietet<br />
Dresden eine perfekte Infrastruktur, ein einzigartiges<br />
Umfeld – und das zu deutlich niedrigeren Kosten.<br />
Auch die hohe Flexibilität der Messegesellschaft ist<br />
maßgeblich für die Entscheidung für Dresden. Wir<br />
wollen die Messe dauerhaft etablieren! Dabei soll die<br />
Polsterlastigkeit bleiben, jedoch sind wir offen für weitere<br />
Interessenten. Die Messe Dresden bietet attraktive<br />
Konzepte und Möglichkeiten, um die Messe auszuweiten.<br />
Also können wir 2022 mit weiteren<br />
Ausstellern ihre Schlagkraft ausbauen.“<br />
Jan Beier, Bullfrog:<br />
„Die existierenden Messelandschaften haben sich in<br />
Ausrichtung und Zielgruppe positioniert. Marktnähe<br />
und das Eingehen auf regionale Bedürfnisse liegen<br />
im Trend. Die Messe soll sich als weitere sinnvolle<br />
Fachmesse etablieren. Dresden ist ein attraktiver<br />
Messestandort mit guter Anbindung, passender Infrastruktur<br />
und eine der schönsten Städte Deutschlands.<br />
Es macht Sinn, die Diversität des Polstermarktes<br />
abzubilden. Jede Marke steht für ein<br />
bestimmtes Sortiment und deren Zielgruppe. Die<br />
Besucher können sich gezielt einen umfassenden<br />
Überblick über Produkte, Trends und Innovationen<br />
verschaffen. Wir wollen die Messe nutzen, um die<br />
regionale Präsenz unserer Marke zu stärken.“<br />
Axel und Sabine Faber, Ponsel<br />
52 Messen<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Heiko Langer, Oelsa<br />
Jan Beier, Bullfrog<br />
Raphael Bantle und Peer<br />
Posipal (v.r.), Lavida
Mehr wissen – besser verkaufen<br />
LCK bietet Gratis-Webinar „Professionelle Polstermöbelpflege – Mit Expertenwissen zu mehr Verkaufserfolg“ | Neue Konzepte<br />
Innovative Möbelhändler nutzen die Zeit des Stillstandes<br />
nicht nur zum Verzweifeln, sondern vor allem<br />
auch für die Weiterbildung ihres Verkaufspersonals.<br />
Die Firma LCK, führender Hersteller hochwertiger Möbelpflege-<br />
und Reparaturprodukte, bietet dem Möbelhandel<br />
genau dafür jetzt professionelle Schulungen<br />
übers Internet an – und das gratis! In Zusammenarbeit<br />
mit der Lederakademie entwickelte LCK interaktive<br />
Live-Webinare zu verschiedenen Themen rund um Leder-<br />
und Polstermöbelpflege mit dem Schwerpunkt<br />
auf „Mehr wissen – besser verkaufen“.<br />
Gratis-Weiterbildung des<br />
Verkaufspersonals<br />
Foto: LCK<br />
Diese einzigartige Online-Schulung bietet Herstellern<br />
und Handel einen enormen Mehrwert. Denn gerade<br />
beim Polstermöbelverkauf ist fundiertes Fachwissen<br />
über die verschiedenen Bezugsarten enorm<br />
wichtig. Vor allem bei hochwertigen Ledermöbeln<br />
kann der Verkäufer durch Fachkenntnis beim Kunden<br />
erfolgreich punkten. Denn Leder ist nicht gleich Leder, und bei der Wahl der passenden<br />
Lederart brauchen Kunden meist professionelle Beratung seitens des Verkaufs.<br />
Beim Polstermöbelverkauf ist auch die Empfehlung der passenden Pflegemittel<br />
ein wichtiger Faktor. Denn nur mit richtiger Pflege wird der Kunde lange Zeit viel<br />
Freude an seinem Möbelstück haben. Das reduziert die Zahl von Reklamationen<br />
und festigt die Kundenbindung.<br />
Als Dozent konnte Frank Recht, Gründer der Lederakademie und Sachverständiger<br />
für Leder und Ledermöbel, gewonnen werden. Mit<br />
der Lederakademie hat LCK einen Partner gewonnen,<br />
der bereits viele Jahre Erfahrung mit Training und Vorträgen<br />
hat, analog vor Ort genauso wie virtuell via Internet.<br />
Die Teilnahme an der Online-Schulung kann<br />
am PC, Tablet oder auch Handy erfolgen. Die Teilnehmerzahl<br />
ist pro Schulung begrenzt, um auch live auf<br />
Fragen eingehen zu können.<br />
Mit Fachwissen Kunden überzeugen<br />
Inhalte der Schulung sind v. a. die Vermittlung von<br />
theoretischem und praktischem Fachwissen über Leder<br />
und Lederarten, deren Anwendung im Wohnbereich<br />
sowie zu den passenden Reinigungs- und Pflegeprodukten.<br />
Auf weitere Polstermaterialien wie<br />
Kunstleder und textile Stoffbezüge und deren Pflege<br />
wird auch eingegangen. Es werden z. B. Fragen wie<br />
„Welches Leder ist für welche Kundengruppe zu<br />
empfehlen?“ oder „Was tun bei Jeansabfärbungen<br />
auf hellem Leder?“ bis zu „Wie entfernt man Kugelschreiber<br />
auf Leder?“ behandelt. Selbstverständlich können die Teilnehmer ihre<br />
Fragen live per Chat oder Videoschalte an Frank Recht stellen, das macht das<br />
Webinar so wertvoll und interessant.<br />
Gerne lassen sich auch individuelle und kundenspezifische Einzel-Webinare<br />
buchen. Alle Informationen zu Inhalten, Terminen und zur Anmeldung unter:<br />
www.lederakademie.de/schulungen/lck-fachschulung.<br />
moebelmarkt.de<br />
MESSEN<br />
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MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Messen 53
Neue digitale Vertriebswege bei Boltze<br />
Auch in dieser Saison hat die Boltze Gruppe trotz aller Umstände wieder ein starkes Sortiment auf die Beine<br />
gestellt – mit fast 4.000 Artikelneuheiten und über zehn neuen Kollektionen für Weihnachten und Everyday.<br />
„Wir haben das vergangene Jahr genutzt und uns schnell auf die neuen Gegebenheiten eingestellt und die digitalen<br />
Vertriebswege ausgebaut. Dazu gehört ein neues Händlerportal mit erweiterten Funktionen, welches<br />
das Einkaufen für Kunden über den Online-Shop künftig noch einfacher macht. Außerdem bieten wir ab jetzt<br />
auch virtuelle 3D-Rundgänge an, was vor allem den Kunden mit Reisebeschränkungen entgegenkommt. Unsere<br />
Vertriebsmitarbeiter sind jederzeit über vielfältige Wege erreichbar – ob über Telefon, Zoom oder WebEx.<br />
Und natürlich freuen wir uns auch über einen persönlichen Besuch in einem der beiden Showrooms in Braak<br />
oder Essen. Diese bleiben unter Einhaltung der behördlichen Corona-Auflagen selbstverständlich auch weiterhin<br />
geöffnet“, so Vertriebsleiter Dirk Naeve.<br />
Mehr Infos unter www.boltze.com und im Online-Shop: my.boltze.com.<br />
Fotos: Boltze<br />
Messe-Events<br />
in Frankfurt auf 2022<br />
verschoben<br />
Die Messe Frankfurt hat corona-bedingt<br />
sowohl die für den April geplante International<br />
Consumer Goods Show als auch<br />
die für Mai vorgesehenen drei Textilmessen<br />
Heimtextil, Techtextil und Texprocess<br />
ins Jahr 2022 verschoben.<br />
Stattdessen bietet die Messe Frankfurt<br />
am 20. April 2021 den „Consumer Goods<br />
Digital Day“, um sich auf digitaler Ebene<br />
auszutauschen und zu informieren. Ergänzt<br />
wird dieses Angebot durch die<br />
Möglichkeiten von Nextrade als erste Order-<br />
und Datenmanagement-Plattform der<br />
Home- und Living-Branche. Auch den<br />
Herstellern konfektionierter Heim- und<br />
Haustextilien bietet Nextrade eine attraktive<br />
Präsentationsmöglichkeit für ihre Produkte.<br />
Die Heimtextil wird vom 11. bis 14. Januar<br />
2022 stattfinden, gefolgt von der Christmasworld<br />
vom 28. Januar bis 1. Februar<br />
2022 und der Paperworld und Creativeworld<br />
jeweils vom 29. Januar bis 1. Februar<br />
2022. Die Ambiente öffnet vom 11.<br />
bis 15. Februar 2022 wie gewohnt ihre Tore.<br />
Die Techtextil und Texprocess komplettieren<br />
den Messereigen im zweiten<br />
Quartal 2022.<br />
Digitale EK Live kam gut an<br />
Mit ihrer ersten rein digitalen Frühjahrsmesse<br />
EK Live vom 20. bis 22. Januar 2021 bot die<br />
EK/servicegroup neben einem direkten Zugriff<br />
auf die Sortimente der über 200 Aussteller und<br />
auf das eigene Lagerprogramm obendrein den<br />
unkomplizierten fachlichen und persönlichen<br />
Austausch zwischen Handel, Industrie und EK,<br />
neue Profilierungsinstrumente für die Händler<br />
vor Ort, gute Messekonditionen, weiterentwickelte<br />
Konzeptleistungen, digitale Services und<br />
vieles mehr.<br />
„Nach dem Feedback unserer Händler und<br />
Aussteller waren wir mit unserer Frühjahrsmesse<br />
sowohl inhaltlich als auch technisch sehr gut<br />
unterwegs“, sagt Daniel Kullmann, Leiter Corporate<br />
Marketing and Communications. „Mit<br />
über 1.500 Fachbesuchern, davon rund 1.000<br />
Handelspartner der EK, wurden unsere Erwartungen<br />
weit übertroffen.“<br />
Corona-Virus: Der aktuelle Messekalender online<br />
Die Corona-Pandemie führt weiterhin dazu,<br />
dass zahlreiche Messen abgesagt oder verschoben<br />
werden müssen. Die Partnertage<br />
Ostwestfalen wurden in den Mai verschoben<br />
und finden vom 4. bis 6. Mai statt.<br />
Die im März 2021 geplante Internationale<br />
Handwerksmesse wurde abgesagt, die<br />
nächste IHM findet vom 9. bis 13. März<br />
2022 in München statt.<br />
Auch die Lichtwoche Sauerland wird ins<br />
nächste Jahr verschoben und zwar auf den<br />
6. bis 11. März 2022.<br />
Die Bega-Gruppe hat ihre für März geplanten<br />
Einkaufstage abgesagt, gedacht ist<br />
stattdessen an eine Videopräsentation.<br />
Die im Juni 2021 in Stuttgart geplante Logimat,<br />
Internationale Fachmesse für Intralogistik-Lösungen<br />
und Prozessmanagement,<br />
wurde auf den 8. bis 10. März 2022 verlegt.<br />
Die Winterausgabe der TrendSet kann nicht<br />
zu dem geplanten Februar-Termin stattfinden,<br />
die Sommerausgabe wird vom 10. bis<br />
12. Juli 2021 veranstaltet.<br />
Die Proposte wurde in den September verschoben<br />
und findet vom 7. bis 9. September<br />
in Cernobbio statt, zeitgleich mit dem Salone<br />
del Mobile, der vom 5. bis 10. September<br />
in Mailand über die Bühne geht.<br />
Eine ständig aktualisierte Übersicht zu<br />
den aktuellen Messeterminen finden Sie<br />
auf MÖBELMARKT.de unter:<br />
https://www.moebelmarkt.de/profil/<br />
international-fair-guide<br />
54 Messen<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
Die neuen Lifestyle-Trends live erleben<br />
Im Showroom Center Brühl<br />
kann der Handel seit Dezember<br />
die neuesten Lifestyle-Trends<br />
live vor Ort erleben. Hier präsentieren<br />
16 Unternehmen auf<br />
9.000 qm gemeinsam ihre<br />
Neuheiten an Dekoartikeln und<br />
Wohnaccessoires. Nun ziehen<br />
die Initiatoren eine erste Bilanz<br />
der Showroom-Tage und freuen<br />
sich über eine gute Resonanz<br />
der Handelspartner.<br />
DPI<br />
Cor Mulder<br />
Die Mehrheit der Aussteller zeigt sich<br />
durchweg zufrieden mit dem bisherigen<br />
Ergebnis des Showroom Centers Brühl.<br />
Einzelne Partnerfirmen, die einen bis<br />
Ende März befristeten Mietvertrag haben,<br />
wollen diesen gern um ein Jahr<br />
verlängern.<br />
Von Seiten der Kunden ist das Feedback<br />
zur Ausstellung im Showroom<br />
Center Brühl sehr gut. Trotz intensiver<br />
Werbemaßnahmen hatten die meisten<br />
Kunden eine derart große und professionelle<br />
Ausstellung nicht erwartet. Es<br />
gab zahlreiche Besucher, die ihre Aufenthalte<br />
daher aufgrund des großen<br />
Programmes verlängern mussten oder<br />
weitere Besuche eingeplant haben.<br />
Zudem genießen die Kunden das sichere<br />
und entspannte Einkaufen. Im Showroom<br />
Center Brühl können sich die Aussteller<br />
ohne Zeitdruck intensiver mit den<br />
Kunden austauschen und besser auf<br />
die Bedürfnisse eingehen. In einem<br />
Showroom befindet sich immer nur eine<br />
sehr begrenzte Anzahl an Kunden, weshalb<br />
die allgemeinen Corona-Sicherheitsbestimmungen<br />
ohne Probleme eingehalten<br />
werden können, wie es von<br />
Seiten der Aussteller heißt.<br />
Des Weiteren ist besonders erfreulich,<br />
dass viele Aussteller neue Kunden gewinnen<br />
konnten, die ohne das Showroom<br />
Center Brühl vermutlich nicht akquiriert<br />
worden wären. Das ist genau<br />
die Synergie, die man sich erhofft hat.<br />
Was die Besuchergruppen angeht, so<br />
konnte leider insbesondere der Möbelhandel<br />
aufgrund von internen Reiserestriktionen<br />
das Showroom Center Brühl<br />
bisher nicht besuchen. „Wir hoffen,<br />
dass nach dem Lockdown die Reiserestriktionen<br />
im Möbelhandel wieder<br />
aufgehoben werden und wir diesen verstärkt<br />
im SCB begrüßen dürfen“, so die<br />
Aussteller. Bei den anderen Kundengruppen<br />
dagegen freut man sich über<br />
eine sehr hohe Reisebereitschaft.<br />
Aussteller im<br />
Showroom Center Brühl:<br />
Ambiente Europe, Cor Mulder, DPI,<br />
Freese nature trends, Goldina DaVinci<br />
artfleur, HBX natural living, Johannes<br />
Lucht, Kunstgewerbe Gehlmann,<br />
Light & Living, Lemetex Unique-<br />
Living, Medusa, Richmond Interiors<br />
Riffelmacher, Steinhart, Wenzel Kerzen<br />
und G. Wurm. hoe<br />
Steinhart<br />
Medusa<br />
Ambiente<br />
Lemetex Unique-Living<br />
Lucht<br />
Riffelmacher<br />
HBX<br />
Wenzel<br />
Hier geht‘s zur<br />
Anmeldung für den<br />
Besuch im Showroom<br />
Center Brühl.<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Messen 55
Daten Competence Center (DCC):<br />
Der Erfolg ist greifbar<br />
Seit Januar 2001 prägt Dr.-Ing. Olaf Plümer als Geschäftsführer des Daten Competence Centers (DCC), Herford, maßgeblich<br />
die gemeinsame Kommunikations- und Standardisierungs-Plattform für den Datenaustausch von Möbelindustrie und -handel.<br />
Wachstum und Marktdurchdringung des DCC, das auch die Branchen-Initiative Zimlog verantwortet, ist seiner engagierten<br />
Arbeit in den vielfältigen Gremien sowie dem engen Schulterschluss mit dem Vorstand des DCC zu danken. Anlässlich seines<br />
20-jährigen Dienstjubiläums beim DCC zog Gerald Schultheiß mit Plümer Bilanz und blickte mit ihm nach vorne.<br />
<strong>MM</strong>: Herr Dr. Plümer, 20 Jahre Herzblut<br />
und Leidenschaft für das DCC<br />
im Interesse der Branche: Was waren<br />
denn die entscheidenden Meilensteine<br />
und Erfolge?<br />
Dr. Olaf Plümer: Nach der Entwicklung<br />
und Veröffentlichung der IDM-<br />
Derivate für Küche/Bad, Polster und<br />
Wohnen gab es bei der späteren Umsetzung<br />
weitere Meilensteine.<br />
Beispielsweise haben wir unseren Mitgliedern<br />
im Bereich Küche frühzeitig<br />
ein Validierungs-Werkzeug, dann ein<br />
Katalogdaten-Management-System<br />
und schließlich einen Stammdaten-<br />
Server zur Verfügung gestellt.<br />
Das alles war nötig, denn die besten<br />
Formate nützen nichts, wenn sie nicht<br />
angewandt werden. Für alle Industrievertreter<br />
war zudem die Einbindung<br />
von Software-Häusern, Handels-Organisationen<br />
und Neumöbel-Logistikern<br />
in einem ursprünglich reinen Herstellerverband<br />
sehr bedeutend.<br />
„Unsere Standards und<br />
Prozesse erreichen eine hohe,<br />
jedoch unterschiedliche<br />
Durchdringung.“<br />
<strong>MM</strong>: Wo steht das DCC als gemeinsame<br />
Kommunikations- und Standardisierungs-Plattform<br />
für den Datenaustausch<br />
zwischen Industrie<br />
und Handel heute?<br />
Plümer: Vergleichbare Organisationen<br />
für das Thema Standardisierung von<br />
digitalen Prozessen in der Möbelbranche<br />
gibt es seit dem Ende von „möbelonline“<br />
nicht.<br />
In den Gremien des DCC arbeiten heute<br />
ca. 260 Personen aus unseren Mitgliedsunternehmen<br />
mit, manch eine(r)<br />
ist seit über 20 Jahren dabei.<br />
Wir haben uns eine Vertrauensbasis<br />
geschaffen, durch die wir sehr kooperativ<br />
arbeiten können.<br />
Dies gilt sowohl für untereinander im<br />
Wettbewerb stehende Unternehmen<br />
als auch bei Beziehungen zwischen<br />
Lieferant und Kunde.<br />
„Viele Verbände wollen ihr<br />
eigenes Klassifizierungssystem<br />
bedient haben. Das kann<br />
kein Hersteller leisten!“<br />
<strong>MM</strong>: Und wie bewerten Sie eigentlich<br />
den Status Quo seiner Marktdurchdringung<br />
bei der Digitalisierung<br />
der Kommunikation und der<br />
Prozesse in der Branche?<br />
Plümer: Unsere Standards und Prozesse<br />
erreichen eine hohe, jedoch unterschiedliche<br />
Durchdringung.<br />
Das IDM Küche/Bad wird grundsätzlich<br />
weltweit genutzt. In Europa kann<br />
man Einbauküchen im größeren Stil<br />
ohne das Format faktisch nicht vertreiben.<br />
Handwerkliche Möbel auf der einen<br />
Seite und Paletten- bzw. zerlegte<br />
Ware auf der anderen Seite seien hiervon<br />
ausgenommen.<br />
„Im Zuge der Pandemie<br />
rückten auch die elektronischen<br />
Prozesse viel stärker<br />
in den Fokus.“<br />
Hersteller von industriell gefertigten<br />
Polstermöbeln können ebenfalls nicht<br />
auf das IDM verzichten.<br />
Im Wohnmöbelsegment hingegen ist<br />
die Nutzungsquote ausbaufähig. Hinsichtlich<br />
der elektronischen Bestellabwicklung<br />
nutzt mittlerweile der Großteil<br />
der Marktteilnehmer die von uns in<br />
Kooperation mit der IWOfurn erstellten<br />
EDI-Vereinbarungen.<br />
<strong>MM</strong>: Inwieweit lassen sich der bisherige<br />
wirtschaftliche Nutzen und<br />
Erfolg des Datenstandards IDM<br />
denn an greifbaren wirtschaftlichen<br />
Kennziffern messen?<br />
Plümer: Eine Kennziffer ist sicher die<br />
Reklamationsquote. Zwar sind die<br />
Gründe für Retouren vielschichtig, allerdings<br />
können gezielt Reklamationen<br />
aufgrund von Fehlplanungen bzw. ungeeigneten<br />
Konfigurationen ausgewertet<br />
werden.<br />
„Die Wünsche der Verbundgruppen<br />
sind in die Formate<br />
bereits eingeflossen.“<br />
Polstermöbel-Kommissionen, die über<br />
IDM-basierte Konfiguratoren geplant<br />
und verkauft werden, haben laut Herstellerberichten<br />
eine deutlich geringere<br />
Reklamationsquote.<br />
Natürlich lassen sich unsere Erfolge<br />
auch an betriebswirtschaftlichen<br />
Kennziffern nachweisen – nur sind diese<br />
nicht öffentlich und liegen allein den<br />
Unternehmen vor.<br />
„Insbesondere bei der Möbellogistik<br />
benötigen wir den<br />
unmittelbaren Austausch mit<br />
Händlern und Filialisten!“<br />
<strong>MM</strong>: Wo hakt es in der Branche bei<br />
der Umsetzung und Standardisierung<br />
noch besonders – und inwieweit<br />
hat die Corona-Pandemie hier<br />
die Entwicklungen eventuell sogar<br />
positiv beeinflusst?Plümer: Zusätzlich<br />
zu den elektronischen Katalogen<br />
sorgen wir auch bei der Klassifizierung<br />
von Möbeln für ein einheitliches Format.<br />
Hierzu nutzen wir das übergreifend<br />
etablierte System Eclass. Leider<br />
zeigt sich aber gerade jetzt, dass viele<br />
Einkaufsverbände ihr eigenes proprietäres<br />
Klassifizierungssystem bedient<br />
haben wollen. Das kann kein Hersteller<br />
leisten!<br />
Zur Pandemie noch ein kurzer Satz: Natürlich<br />
wurde der Online-Vertrieb geradezu<br />
beflügelt. Und damit rückten auch<br />
die elektronischen Prozesse viel stärker<br />
in den Fokus. So würde kein Pure Player<br />
Fax oder PDF-Dateien akzeptieren,<br />
was uns in die Hände spielt.<br />
<strong>MM</strong>: Über die Verbundgruppen und<br />
die beiden Großfilialisten KHG und<br />
Lutz hinaus wollen Sie auf Handelsseite<br />
zumindest auch größere einzelne<br />
Möbelhändler als aktive Mitglieder<br />
gewinnen. Warum ist dies<br />
aus Ihrer Sicht denn – gerade für<br />
den Mittelstand – so wichtig?<br />
„Bei variantenreicher Ware<br />
werden die stationären<br />
Händler im Netz das technische<br />
Niveau vorgeben.“<br />
Plümer: Bei den Verbundgruppen sind<br />
wir bezüglich deren Mitgliedschaft<br />
im DCC schon gut aufgestellt. Deren<br />
Wünsche sind in die Formate bereits<br />
eingeflossen: So ist beispielsweise<br />
das Format für Multihersteller-Kataloge<br />
entstanden, welches die verschiedenen<br />
Handelsmarken integriert. Aber<br />
insbesondere bei der Möbellogistik<br />
benötigen wir den unmittelbaren Austausch<br />
mit Händlern und Filialisten!<br />
<strong>MM</strong>: Und was ist mit den Online-<br />
Pure-Playern? Zwar ist Wayfair als<br />
Tech-Unternehmen von Hause aus<br />
sehr prozessorientiert unterwegs,<br />
andere große Möbel-Player im Netz<br />
haben aber gerade bei variantenreicher<br />
Ware noch so ihre Defizite …<br />
56 Business Forum<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
Dr. Olaf Plümer:<br />
„Wir haben uns eine<br />
Vertrauensbasis geschaffen,<br />
durch die wir sehr kooperativ<br />
arbeiten können.“<br />
Plümer: Das ist richtig. Hier werden<br />
die stationären Händler mit ihrem Online-Shop<br />
das technische Niveau vorgeben.<br />
Es sollen ja nicht nur zerlegte<br />
Kleinmöbel verkauft werden, sondern<br />
das gesamte Portfolio, welches stationär<br />
angeboten wird.<br />
„Die Idee ist, dass die<br />
Datenbank übergreifend z. B.<br />
Stoffmuster digital für die<br />
3D-Geometrien vorhält.“<br />
<strong>MM</strong>: Gemeinsam mit Intelligentgraphics<br />
treibt das DCC derzeit ein Projekt<br />
zur Entwicklung eines 3D-Formats<br />
voran. Was steckt hier konkret<br />
dahinter und wann ist es soweit?<br />
Plümer: Anders als im Bereich Küche/<br />
Bad haben wir für Polster/Wohnen bislang<br />
noch keine Formatkomponente<br />
für 3D-Grafiken.<br />
„Wir sind guten Mutes,<br />
dass der Druck auf Handelsseite<br />
gemeinsame Problemlösungen<br />
ermöglicht.“<br />
Hier wurden unter der Regie von Dr.<br />
Ekkehard Beier erste Geometrie- und<br />
Materialbeschreibungen formuliert und<br />
definiert, die in den nächsten Wochen<br />
veröffentlicht werden.<br />
Allerdings stehen wir hier relativ am<br />
Anfang und vor einer Mammutaufgabe<br />
– allein, wenn Sie an das Echtzeit-<br />
Management der jeweils erforderlichen<br />
Datenvolumina denken.<br />
<strong>MM</strong>: Ein weiteres Projekt ist eine<br />
Materialdatenbank. Was ist diesbezüglich<br />
Ihre Vision?<br />
Plümer: Die Idee ist, dass die Datenbank<br />
herstellerübergreifend beispielsweise<br />
Stoffmuster digital für die 3D-<br />
Geometrien vorhält.<br />
Somit müsste nicht jeder Produzent<br />
seinen Vorlieferanten bzgl. der Stammdaten<br />
ansprechen. Das spart nicht nur<br />
Zeit und Geld, sondern minimiert Fehlerquellen<br />
und Rücksprache-Bedarfe.<br />
<strong>MM</strong>: Der Fachbeirat Logistik im<br />
DCC gehört – hervorgegangen aus<br />
dem ZIMLog-Lenkungsausschuss –<br />
auch in Ihren Aufgabenbereich. Was<br />
ist denn der Status quo bei der Zukunfts-Initiative<br />
Möbellogistik und<br />
wie geht es dort weiter?<br />
Plümer: Wir definieren derzeit mit Prof.<br />
Dr. Nektarios Bakakis neue Projekte,<br />
um gemeinsam die Themen Retouren<br />
und Realtime-Daten zu bearbeiten.<br />
Wie bereits erwähnt, wünschen wir<br />
uns aber eine stärkere Beteiligung des<br />
Handels. Die Einkaufskooperationen<br />
können uns an dieser Stelle nicht weiterhelfen,<br />
hier sind die Prozesse direkt<br />
an den Entladestellen relevant.<br />
Wir sind aber guten Mutes, dass der<br />
zunehmende Druck auf Handelsseite<br />
recht bald gemeinsame Problemlösungen<br />
ermöglicht.<br />
<strong>MM</strong>: Herr Dr. Plümer, herzlichen<br />
Dank für dieses Interview!<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Business Forum 57
Möbelpilot: Digitaloffensive 2021<br />
Zentralregulierer Bewidata GmbH optimiert digitalen Workflow in Möbelunternehmen | Neue Lösungen<br />
Die Bewidata GmbH aus Mainz sorgt als Zentralregulierer<br />
zum einen für Entlastung im Zahlungs- und Rechnungsmanagement<br />
der angeschlossenen Anschlusshäuser,<br />
zum anderen über die umfassende, unlimitierte<br />
Delkredere-Übernahme für einen umfänglichen und<br />
unkomplizierten Warenbezug. Zudem hat Bewidata mit<br />
dem cloudbasierten Warenwirtschaftssystem Möbelpilot<br />
eine standort- und geräteunabhängige Organisationslösung<br />
für Möbel- und Küchenhandelsunternehmen<br />
Bearbeitungszeit und den Abgleich der in der Zentralregulierung<br />
erfassten Rechnungen mit den im Unternehmen<br />
vorhandenen Eingangsrechnungen gebunden.<br />
Durch das Duo Zentralregulierung Bewi data und<br />
Möbelpilot entfällt die Erfassung von Eingangsrechnungen<br />
aus der Zentralregulierung in der Warenwirtschaft.<br />
Die Rechnungen können automatisch gebucht<br />
und weitgehend den Möbelpilot-Auftragspositionen<br />
zugeordnet werden. Neue Rechnungen können tägan.<br />
Das digitale Dokumentarchiv, der sogenannte<br />
Datentresor, kann das Papierarchiv der Kunden vollständig<br />
ersetzen.<br />
Der Möbelpilot in Verbindung mit dem Datentresor ist<br />
also gleichzeitig revisionssicheres Archiv und leistungsfähiges<br />
Dokumentenmanagementsystem. Auch<br />
ausgehende Belege aus dem Möbelpilot werden automatisch<br />
an den Bewidata-Datentresor übergeben<br />
und mit den ERP-Daten indexiert. Das System er-<br />
EDV-Leiter Alexander Riemer:<br />
„Wir entwickeln unsere<br />
Systeme ständig weiter,<br />
orientiert am Feedback<br />
unserer Kunden.“<br />
Geschäftsführer Hans-Jürgen Röhrig:<br />
„Unser Bewidata-Duo steht<br />
für eine effiziente Digitalisierung,<br />
weil beide Systeme<br />
nahtlos zusammenarbeiten.“<br />
Fotos: Bewidata<br />
entwickelt, welche europaweit zum Einsatz gelangt.<br />
Beide Systeme sind perfekt aufeinander abgestimmt<br />
und bieten Optionen für einen optimalen digitalen<br />
Workflow. Diesen Nutzungsvorteil möchte die Bewidata<br />
GmbH im Jahr 2021 besonders hervorheben.<br />
„Natürlich funktionieren beide Systeme auch unabhängig<br />
voneinander. Wir haben uns aber für 2021 vorgenommen,<br />
möglichst viele weitere Kunden davon zu<br />
überzeugen, dass wir sie erst so richtig optimal unterstützen<br />
können, wenn die Zentralregulierung mit unserem<br />
Warenwirtschaftssystem Möbelpilot kombiniert<br />
wird und sich beide ergänzen bzw. sogar noch um eine<br />
Archivlösung erweitert wird“, erläutert Hans-Jürgen<br />
Röhrig, Geschäftsführer der Bewidata GmbH.<br />
Bestätigungslisten mit automatischer<br />
Zuordnung<br />
So erfolgt zwar im Standardverfahren die Bearbeitung<br />
und Beauskunftung der in der Zentralregulierung erfassten<br />
Rechnungskopfdaten durch die Mehrzahl der<br />
Anschlusshäuser über eine webbasierende, kundenorientierte<br />
Online-Lösung („Zentralregulierung online“).<br />
Diese ist jedoch an bestimmte zeitliche Vorgaben der<br />
lich abgerufen werden, und die Bearbeitung der restlichen,<br />
nicht automatisch zugeordneten Belege ist somit<br />
schnell und stressfrei möglich.<br />
Bewidata-Duo ermöglicht beleglose<br />
Prozesse in der Zentralregulierung<br />
Der Geschäftsführer: „Unser Bewidata-Duo steht für<br />
eine effiziente Digitalisierung, weil beide Systeme<br />
nahtlos zusammenarbeiten. Digitale Arbeitsabläufe,<br />
oft automatisiert, entlasten die MitarbeiterInnen, sodass<br />
sie mehr Zeit haben, sich im Sinne der Kundenbindung<br />
zu engagieren.“ EDV-Leiter Alexander Riemer<br />
ergänzt: „Durch die Verbindung der Zentralregulierung<br />
mit Möbelpilot entfallen zeitraubende Medienbrüche,<br />
und so können die Zahlungsfreigabe der Rechnungen<br />
sowie weitere zentralregulierungsbezogene Prozesse<br />
komplett beleglos erfolgen.“<br />
Im zukünftig papierlosen Büro den<br />
Bewidata-Datentresor nutzen<br />
Die Bewidata bietet für ihre Anschlusshäuser auch eine<br />
zertifizierte und rechtssichere Archivierungslösung<br />
kennt, welche Dokumente zu einem Vorgang gehören<br />
und fasst sie zusammen. Individuelle Dokumente wie<br />
Reklamationsschreiben oder E-Mails können nachträglich<br />
einfach über die Oberfläche des Warenwirtschaftssystems<br />
zu einem bestehenden Vorgang hinzugefügt<br />
werden.<br />
Vor allem Reklamationsbearbeitung und Kundendienst<br />
profitieren von der lückenlosen Dokumentation<br />
der Auftragsabwicklung.<br />
Mit Zentralregulierung und Warenwirtschaftssystem<br />
auf Digitalisierungskurs<br />
„Wir entwickeln unsere Systeme ständig weiter und<br />
orientieren uns dabei vor allem am Feedback unserer<br />
Kunden“, so Hans-Jürgen Röhrig. „Davon profitieren<br />
alle: die Bewidata, weil wir mit einer modernen Zentralregulierung<br />
und einem aktuellen Warenwirtschaftssystem<br />
mehr Kunden gewinnen, und unsere Kunden,<br />
weil sie immer sicher sein können, die besten Versionen<br />
der beiden Anwendungen zu nutzen.“<br />
moebelmarkt.de<br />
BUSINESS FORUM<br />
58 Business Forum<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
POS Plus: Kundenerwartung durch Service erfüllen<br />
HDE stellt DigitalNavi Handel vor<br />
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel stellt das Digital-<br />
Navi Handel vor und schafft somit erstmalig eine umfangreiche<br />
Übersicht über technologische Möglichkeiten zur Digitalisierung<br />
des stationären Point of Sale und damit einhergehende Kriterien<br />
zur Auswahl von Technologien. Gleichzeitig wird ein Einblick in<br />
die unmittelbar verknüpfte Customer Journey gegeben, die Unternehmen<br />
dabei hilft, den Einkaufsprozess der eigenen Kundschaft<br />
zu verstehen und somit ein verbessertes Einkaufserlebnis<br />
durch gezielte Services zu schaffen.<br />
Das neue DigitalNavi Handel stellt als Online-Tool sehr übersichtlich<br />
und für jeden zugänglich dar, wie Unternehmen die Attraktivität<br />
ihres stationären Point of Sale weiter steigern können, um der<br />
Kundschaft auch im Ladengeschäft ein noch ansprechenderes<br />
Einkaufserlebnis entsprechend ihrer Bedürfnisse zu bieten. Digitale<br />
Lösungen sind besonders vielfältig und bei gezieltem Einsatz<br />
äußerst kundenzentriert – klare Vorteile, die besonders in der<br />
Coronakrise zentral sind.<br />
Online-Event für Experten<br />
aus Logistik und IT<br />
Unter dem Motto „Welcome to the Future of Intelligent Logistics“<br />
veranstaltet Siemens Digital Logistics am 3. März 2021<br />
das Supply Chain Forum erstmals als Online-Event. Auf dem<br />
Branchenforum stellt der Digitalisierungsspezialist und einer<br />
der führenden IT-Dienstleister im globalen Supply Chain Management<br />
Kundenprojekte und zukunftsweisende Konzepte<br />
vor, die Unternehmen dabei helfen, einen Weg durch das Angebotsdickicht<br />
digitaler Logistiklösungen zu finden.<br />
Auf dem Branchen-Event beleuchten renommierte Supply<br />
Chain Experten aus IT und Logistik die notwendigen Grundbausteine<br />
für eine erfolgreiche Digitalisierung, welche Lösungen<br />
in welchem Anwendungsfall zum Einsatz kommen und<br />
wie diese sinnvoll mit anderen IT-Lösungen zusammengeführt<br />
werden können.<br />
Mehr Informationen zum Digital Supply Chain Forum 2021<br />
und Anmeldung: www.siemens-digital-logistics.com<br />
Das Einkaufsverhalten der Verbraucher hat sich in den vergangenen Jahren nachhaltig<br />
verändert, und auch die Ansprüche an den Service von Industrie und Handel sind gestiegen.<br />
Um im Wettbewerb um die Kunden mithalten zu können, muss sich auch der<br />
Möbelhandel diesen neuen Ansprüchen stellen und ihnen mit entsprechenden Angeboten<br />
begegnen.<br />
So sind die Verbraucher es schon seit langer Zeit gewohnt, beispielsweise beim Kauf<br />
von Elektronikprodukten zusätzliche Services mitzubuchen. Dank der POS Service<br />
Group, dem führenden Dienstleister im Bereich Kundenservice bei Polstermöbeln, geht<br />
dies nun auch im Möbelhandel. Mit dem Servicekonzept „POS Plus“ kann der Möbelhandel<br />
dem Wunsch der Verbraucher nach Sicherheit beim Sofa-Kauf erfüllen. Mit diesem<br />
Paket erhält der Verbraucher weitere drei Jahre Instandsetzungsservice für sein<br />
wertvolles Polstermöbel und volle fünf Jahre Fleckenservice für den Bezug. Der Möbelhändler<br />
kann dieses Servicepaket zum einen für zusätzliche Umsätze nutzen, aber zum<br />
anderen auch, um der Forderung nach noch mehr Rabatten zu begegnen. Gleichzeitig<br />
präsentiert er sich dem Verbraucher als Problemlöser und bindet so den Kunden auch<br />
langfristig an sein Haus. Am besten bis zum nächsten Sofa-Kauf.<br />
Foto: POS Service Group<br />
TÜV Rheinland erweitert Möbel-Testlabor<br />
Seit dem 1. Februar 2021 führt TÜV Rheinland seine Dienstleistungen im<br />
Bereich der Möbelprüfung im modernisierten Prüflabor am neuen Standort<br />
in Hiddenhausen bei Herford durch. „Durch die Modernisierung wollen wir<br />
auf aktuelle Entwicklungen eingehen, um die Branche weiterhin als starker<br />
und kompetenter Partner zu begleiten“, so Thomas Weigand, Geschäftsfeldleiter<br />
Hardlines bei TÜV Rheinland. Eine neue Kondensierungs- und<br />
Wärmekammer erlaubt beispielsweise die volle Bandbreite an Prüfungen für<br />
Außenmöbel durchzuführen. Neben weiteren Fokusthemen wird das Labor<br />
außerdem auf Prüfanforderungen für den amerikanischen Markt spezialisiert<br />
sein. „Der Ausbau am Standort Hiddenhausen ist nur ein Element, mit dem<br />
wir unser globales Netzwerk von Möbelprüflaboren gezielt erweitern wollen,<br />
um eine optimale Abdeckung für unsere Kunden zu schaffen“, sagt Weigand.<br />
Die Möbel-Experten von TÜV Rheinland übernehmen die Prüfung und Zertifizierung<br />
von Möbeln aller Art – von Büro- und Objektmöbeln über Küchenund<br />
Badezimmermöbel bis hin zu Labor- und Werkstattmöbeln. „Mit unseren<br />
Testmöglichkeiten am Standort Herford decken wir für Hersteller, Handel<br />
und Importeure von Möbeln verschiedene Bereiche ab, wie beispielsweise<br />
die mechanische Überprüfung der Produkte hinsichtlich Sicherheit und<br />
Funktionalität“, so Berthold Heinz, Laborleiter bei TÜV Rheinland in Herford.<br />
„Aber auch Schadstoffprüfungen und Prüfungen zur Nachhaltigkeit gehören<br />
zu unserem Leistungsspektrum innerhalb unseres Unternehmens.“<br />
Foto: TÜV Rheinland<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Business Forum 59
Explodierende Frachtraten:<br />
Seefracht-Markt im Umbruch<br />
Infolge der Pandemie vervielfachten<br />
sich Ende letzten Jahres<br />
die Seefracht-Raten für Container<br />
aus Übersee. Über die Lage<br />
und über veränderte Einkaufs-<br />
Strategien für Container-Transporte<br />
sprach der MÖBELMARKT<br />
daher mit Marc Baeuerle, Gründer<br />
und Managing Director der<br />
Corporate Service GmbH (CSG)<br />
mit Sitz Düsseldorf. Seit 2003<br />
bündelt CSG Seefracht-Volumen<br />
und verhandelt diese langfristig<br />
mit Reederei-Partnern und Service-Dienstleistern.<br />
Zuvor hatte<br />
Beschaffungslogistik-Spezialist<br />
Baeuerle bereits bei der Karstadt<br />
Quelle AG die Volumen der rund<br />
35 Tochter-Unternehmen erfolgreich<br />
gebündelt.<br />
<strong>MM</strong>: Wie bewerten Sie die Lage auf<br />
dem Seefracht-Markt – und damit<br />
für Importeure und Exporteure?<br />
Marc Baeuerle: Ende letzten Jahres<br />
gab es bei der großen Mehrheit der<br />
Verladerschaft ein böses Erwachen,<br />
da die Seefracht-Raten in die Höhe<br />
schossen. Statt rund 1.300 US-Dollar<br />
für einen 40 Fuß High Cube-Container<br />
von einem chinesischen Haupthafen<br />
nach Europa musste man seit Dezember<br />
plötzlich das Fünf- bis Siebenfache<br />
zahlen. Diese Situation wird auch nach<br />
dem Chinese New Year anhalten – wie<br />
lange ist ungewiss.<br />
Die aktuelle Lage für Im- und Exporteure<br />
ist bedrohlich. Hohe und vor allem<br />
unvorhersehbare Seefracht-Kosten machen<br />
eine wirtschaftliche und sichere<br />
Kosten-Kalkulation beinah unmöglich<br />
und lassen viele Transporte unrentabel<br />
für den Verlader werden.<br />
Das Jahr 2020 mit dem Ausbruch der<br />
Covid-19-Pandemie bescherte eine<br />
Kostenexplosion im Seefracht-Bereich.<br />
Teilweise mehr als 10.000 USD für einen<br />
40 Fuß High Cube-Container waren<br />
an der Tagesordnung, wenn man dringend<br />
Ware verschiffen wollte.<br />
Verträge und Kontrakte wurden und<br />
werden ad absurdum geführt und reihenweise<br />
nicht eingehalten.<br />
Kurzfristige Planungen und mangelnde<br />
Absicherung führten zu Kosten-Explosionen.<br />
Das wiederum zog unabsehbare<br />
und negative Folgen für die Unternehmen<br />
nach sich – die gesamten<br />
finanziellen Folgen sind heute noch gar<br />
nicht absehbar.<br />
<strong>MM</strong>: Inwieweit trägt der Wandel des<br />
Reederei-Marktes zu dieser angespannten<br />
Situation bei?<br />
Baeuerle: Im Seefracht-Markt gab es<br />
zur Jahrtausendwende noch rund 25<br />
international tätige Reedereien.<br />
Der Kunde hatte eine breite Auswahl<br />
an Dienstleistern und Partnern und bestimmte<br />
zum großen Teil die Konditionen.<br />
Durch die Reduzierung auf aktuell<br />
nur noch neun namhafte Reedereien<br />
auf dem Dienst von Asien nach<br />
Europa – die zudem in nur drei Allianzen<br />
organisiert sind – veränderte sich<br />
die Beschaffung von Seefrachtkonditionen<br />
radikal. Der Markt veränderte<br />
sich vom Käufer- zum Verkäufer-<br />
Markt. Nicht wenige Verlader gaben<br />
die Beschaffung der Seefrachten und<br />
die Wahrnehmung ihrer Interessen in<br />
externe Hände – z. B. von Spediteuren.<br />
Genau hier setzt mein Gedanke<br />
einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit,<br />
Offenheit und der direkte Kontakt<br />
ohne externe Vermittler zwischen<br />
den Agierenden an.<br />
Anstatt einer einseitigen und unfairen<br />
Übereinkunft werden Kontrakte beidseitig<br />
wie vereinbart honoriert. Der<br />
gegenseitige Respekt und das partnerschaftliche<br />
Miteinander stützt und<br />
schützt die ausgehandelten Konditionen<br />
über die Zeit.<br />
<strong>MM</strong>: Was heißt das konkret? Und<br />
konnte CSG dadurch die Interessen<br />
bzw. Volumen seiner Kunden und<br />
Partner in dem aktuell extrem volatilen<br />
Umfeld absichern?<br />
Baeuerle: Ein starkes Team aus engagierten<br />
und leidenschaftlichen Profis,<br />
die sich in diesem Markt bestens auskennen,<br />
sind eine der Grundlagen für<br />
unseren Geschäftserfolg.<br />
CSG hat sich auf die Fahne geschrieben,<br />
ein treuer, zuverlässiger und vor<br />
allem auch transparenter Partner zu<br />
sein. Wir liefern die Volumina die versprochen<br />
und kontraktiert sind, wir halten<br />
uns an Vereinbarungen und zahlen<br />
immer pünktlich – meist sogar früher.<br />
Unsere transparente und ehrliche Kommunikation<br />
minimiert das Ausfallrisiko<br />
für unsere Kooperationspartner bzw.<br />
Reeder. So erreichen wir hervorragende<br />
Konditionen, abgesichert über die Zeit.<br />
Während andere horrende Preisaufschläge<br />
genommen haben oder teure<br />
Schiffs-Charter initiiert haben, konnte<br />
CSG mit den ausgehandelten und bestehenden<br />
Reederei-Verbindungen die<br />
Marc Baeuerle:<br />
„Der Ausbruch der Covid-<br />
19-Pandemie bescherte eine<br />
Kostenexplosion im Seefracht-Bereich.“<br />
Partner-Volumen deutlich unter den<br />
marktüblichen Seefrachten oder eines<br />
Schiffs-Charters bewegen.<br />
<strong>MM</strong>: Für 2021 bleibt der Ausblick herausfordernd:<br />
die Auswirkungen des<br />
Brexits, neue und globale Handels-<br />
Allianzen und Freihandelszonen und<br />
nicht zuletzt die Pandemie sorgen<br />
weiter für stürmische Zeiten …<br />
Baeuerle: Mit unserer Expertise werden<br />
wir unseren Partnern und Kunden<br />
weiter einen reibungslosen Ladungsfluss<br />
und eine gesicherte Ladungsbereitstellung<br />
bieten können.<br />
Gerade der Transportmix der Möbelimporteure<br />
bietet in unserem Netzwerk<br />
mit der bevorzugten Einheit der 40 Fuß<br />
oder 40 Fuß High Cube-Container große<br />
Vorteile. Die Reedereien lieben 40<br />
Fuß High Cube-Container – diesem<br />
Vorteil sollte sich die Möbelbranche<br />
durchaus bewusst sein.<br />
<strong>MM</strong>: Herr Baeuerle, herzlichen Dank!<br />
60 Business Forum<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
Dialog<br />
Gemeinsam wachsen und<br />
Großes bewirken – mit<br />
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MÖBELMARKT<br />
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02 / 2021<br />
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96237 Ebersdorf<br />
www.delife.eu<br />
Business Forum 63
Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />
Emmericher Straße 10,<br />
90411 Nürnberg<br />
Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />
Telefon 0911 95578-0<br />
Telefax 0911 95578-11/22<br />
ISSN 09-49-65-21<br />
Internet:<br />
www.ritthammer-verlag.de<br />
E-Mail:<br />
media@ritthammer-verlag.de<br />
Gründer: Matthias Ritthammer †<br />
Herausgeber und Verleger:<br />
Klaus Ritthammer,<br />
Franz Schäfer<br />
Geschäftsführerin:<br />
Christine Ritthammer<br />
Chefredakteure:<br />
Helmut Merkel (international),<br />
Gerald Schultheiß<br />
Redaktion:<br />
Karin Henjes,<br />
Michaela Höber,<br />
Sebastian Lehmann,<br />
Arnd Schwarze<br />
Ständige Mitarbeiter:<br />
Siegfried Kellerer, Kellerer.com<br />
Lior I. Yarom, SmartyCon GmbH<br />
Jochen Winning, DGM<br />
Wilfried Gatzke, Sachverständiger<br />
Anzeigen:<br />
Odine Gränke,<br />
Birgit Kunze<br />
Vertrieb:<br />
Ann-Kathrin Ritthammer<br />
Verlagsbüro Bad Salzuflen:<br />
Arnd Schwarze<br />
Heldmannstraße 139,<br />
32108 Bad Salzuflen<br />
Telefon +49 (0)5222 23908-07<br />
Fax +49 (0)5222 23908-08<br />
Mobil +49 (0)163 3160974<br />
schwarze@ritthammer-verlag.de<br />
www.ritthammer-verlag.de<br />
Verlagsbüro Süd:<br />
Gerrith B. Horndasch M.A.<br />
Kastanienweg 9, 78713 Schramberg<br />
Telefon +49 (0)7422 200695-9<br />
Fax +49 (0)7422 200695-8<br />
Mobil +49 (0)177 4377484<br />
horndasch@ritthammer-verlag.de<br />
www.ritthammer-verlag.de<br />
Holland:<br />
Publicitas B.V.<br />
1101 CN Amsterdam-Zuidoost<br />
China, Hongkong:<br />
Oceania Publishing & Media Co. Ltd.<br />
200030 Shanghai, Volksrepublik China<br />
Organträger für:<br />
FENA<br />
(Féderation Européenne du Negoce<br />
de l’Ameublement/Europäischer<br />
Verband des Möbelhandels)<br />
Deutsche<br />
Gütegemeinschaft Möbel<br />
Anzeigenpreisliste:<br />
Gültig Nr. 60/2021<br />
Anzeigenschluss<br />
für Empfehlungsanzeigen jeweils<br />
sechs Wochen vor Erscheinen;<br />
für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />
Stellen anzeigen bis eine Woche vor<br />
Erscheinen (später auf Anfrage).<br />
Bezugspreise:<br />
Einzelpreis Euro 7,50 zzgl.<br />
Porto und dem derzeit gültigen<br />
Mehrwertsteuersatz,<br />
im Abonnement Euro 84,– zzgl.<br />
Porto und dem derzeit gültigen<br />
Mehrwertsteuersatz<br />
bei monatlichem Erscheinen.<br />
(Erscheinungstermin Mitte des Monats,<br />
ausgenommen Messe ausgaben.)<br />
Bei höherer Gewalt kein Anspruch<br />
auf Lieferung.<br />
Schriftliche Kündigung drei Monate<br />
vor Ablauf des Abonnement-Jahres.<br />
Nachdruck (auch auszugsweise),<br />
Vervielfältigungen jed er Art be dürfen<br />
der schriftlichen Genehmi gung des<br />
Verlages. Fremd beiträge, die mit<br />
Namen des Ver fassers gezeichnet sind,<br />
geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />
ein ge sandte Manuskripte wird keine<br />
Haftung übernommen.<br />
German member of international<br />
Alliance of Furniture Publications<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
B<br />
Boltze Gruppe GmbH,<br />
Braak Seite 9<br />
BSI GmbH Bildungszentrum Suhl Seite 62<br />
C<br />
Corporate Service GmbH,<br />
Düsseldorf<br />
4. Umschlagseite<br />
D<br />
Delife GmbH / Deluxe Lifestyle,<br />
Ebersdorf Seite 62<br />
G<br />
GfM-Trend-Möbeleinkaufsverband,<br />
Neustadt a. d. Donau Seite 7<br />
H<br />
Hartmann Möbelwerke GmbH,<br />
Beelen Titel, Seite 10 – 12<br />
Hermes Einrichtungs Service GmbH & Co. KG,<br />
Löhne<br />
3. Umschlagseite<br />
Hettich Marketing u. Vertriebs GmbH & Co. KG,<br />
Kirchlengern Seite 13<br />
L<br />
LCK GmbH<br />
Ubstadt-Weiher Seite 53<br />
Online:<br />
Silvia Chesi,<br />
Odine Gränke<br />
M<br />
MHK Group<br />
Marketing Handel Kooperation GmbH & Co.,<br />
Dreieich<br />
2. Umschlagseite<br />
Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten<br />
Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber.<br />
Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung<br />
zu entsorgen, voll recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />
Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der<br />
EU produziert.<br />
In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:<br />
N<br />
Nimo Consulting,<br />
Duisburg Seite 62<br />
R<br />
Thaddäus Rohrer,<br />
Werl Seite 61<br />
S<br />
Sales-M-Learning GmbH,<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler Seite 61<br />
W<br />
Walden GmbH,<br />
A-Pram Seite 64<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Impressum / Inserentenverzeichnis 63
Anzeigenschluss für die MÖBELMARKT-<br />
Ausgabe 04/2021 mit den Hauptthemen<br />
„Relaxer & Co.“ und „Generation 50+:<br />
Wohnen mit Komfort“ ist der<br />
22. März 2021.<br />
Zum weiteren Ausbau unseres Vertriebsteams suchen wir für die Gebiete<br />
Deutschland Mitte + Nord<br />
Außendienstmitarbeiter (m/w/x)<br />
AUFGABEN<br />
• Betreuung und Akquisition unserer Handelspartner<br />
• Planungsunterstützung der Händler<br />
• Verkäufermotivation und -schulung (Planungssoftware, Produkte,...)<br />
• Teilnahme an Messen, Unterstützung bei Verkaufsveranstaltungen<br />
ANFORDERUNGSPROFIL<br />
• Verkaufserfahrung im Küchenhandel<br />
• Kenntnisse in gängiger Planungssoftware<br />
• Hohe Leistungs- und Reisebereitschaft<br />
• Eigenständiges, gründliches und termingerechtes Arbeiten<br />
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• einen verantwortungsvollen Job in einem erfolgreichen Unternehmen<br />
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Odine Gränke<br />
Telefon: 0911 / 95578-32<br />
E-Mail: graenke@ritthammer-verlag.de<br />
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12 MONATE
„Wir sind eine Waste Zero Company“<br />
Corona, die Klimakrise und komfortable<br />
Textilprodukte unter einen Hut<br />
zu bringen, ist eine hochkomplexe<br />
Aufgabe. Thomas Bußkamp, CEO der<br />
EuroComfort Group, stellt sich mit<br />
seinen Mitarbeitern dieser Herausforderung.<br />
„Das vergangene Jahr stellte<br />
uns in vielen Bereichen vor neue Herausforderungen.<br />
Gerade zu Beginn<br />
der Pandemie verzeichneten wir Umsatzeinbrüche,<br />
doch hat sich die Auftragslage<br />
recht schnell wieder erholt,<br />
weil der Bedarf etwa an Polstermöbeln<br />
oder Decken stieg“, so Bußkamp.<br />
Damit Interessenten auch unabhängig<br />
von Messen einen Eindruck von<br />
der Optik, dem Material und der Haptik<br />
bekommen, schafft die Eurocomfort<br />
Group einen neuen Showroom in<br />
Bocholt, in dem das ganze Portfolio<br />
auf 1.600 qm präsentiert wird.<br />
Auch die ökologische Nachhaltigkeit<br />
spielt bei der EuroComfort Group eine<br />
große Rolle. „Die Materialien, die wir CEO Thomas Bußkamp, Foto: EuroComfort Group<br />
nicht weiter nutzen können, gehen<br />
komplett in den Recycling-Kreislauf. Somit sind wir praktisch eine Zero<br />
Waste Company“, sagt Bußkamp. Die nachhaltige Arbeitsweise wird von<br />
unabhängiger Stelle durch verschiedenste Zertifizierungen bestätigt.<br />
VHK verstärkt<br />
Juristenteam<br />
Dr. iur. Martina Kütemann verstärkt das Juristenteam<br />
in der Herforder Geschäftsstelle<br />
der Verbände der Holz- und Möbelindustrie<br />
Nordrhein-Westfalen e.V. Die Fachanwältin<br />
für Arbeitsrecht soll Mitgliedsunternehmen<br />
in allen Bereichen des Individual- und Kollektivarbeitsrechts<br />
einschließlich des Tarifvertragsrechts<br />
sowie den damit in Zusammenhang<br />
stehenden sozialrechtlichen<br />
Fragestellungen beraten und vertreten.<br />
Die 1968 geborene Rechtsanwältin war zuvor<br />
als Verbandssyndika und Mitglied der<br />
Geschäftsführung über zehn Jahre beim<br />
Unternehmerverband für den Kreis Gütersloh<br />
e.V. tätig. Parallel erwarb sie sich<br />
einen hervorragenden Ruf als Dozentin für<br />
arbeitsrechtliche Schulungen und Workshops,<br />
wie beispielsweise der Rechtsanwaltskammer<br />
Hamm.<br />
Foto: VHK Herford<br />
Wechsel in<br />
Geschäftsführung<br />
Christoph Ester hat als CFO des ostwestfälischen Familienunternehmens<br />
Windmöller die Verantwortung für die<br />
Bereiche Finanzen, Controlling, HR und IT von Dirk Korn<br />
übernommen. Korn hat das Unternehmen zum 31. Dezember<br />
2020 verlassen.<br />
Finanz-Manager Ester bringt einen umfangreichen strategischen<br />
und vertrieblichen Erfahrungsschatz aus seinen<br />
bisherigen Tätigkeiten bei der Dresdner Bank und Commerzbank<br />
mit, wo er mehr als 20 Jahre verantwortungsvolle<br />
Führungsfunktionen bekleidete. Er ergänzt die Geschäftsführung<br />
um Matthias Windmöller (CEO), Ralf<br />
Eisermann (COO) und Georg Kruse (CIO) und soll in seiner<br />
Rolle das Wachstum des Bodenbelagsherstellers<br />
vorantreiben.<br />
CFO Christoph Ester. Foto: Windmöller<br />
66 Köpfe<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021
Trauer um Alliance-Gründer<br />
Alliance und Der Küchenring haben „voller Trauer und Bestürzung“ den Tod des Gründers<br />
und langjährigen Aufsichtsrats- und Beiratsvorsitzenden Prof. Dr. Ulrich Dornieden bekanntgegeben.<br />
Er verstarb im Alter von 82 Jahren am 22. Januar 2021 nach langer Krankheit.<br />
„Prof. Dr. Ulrich Dornieden war für uns in vielerlei Hinsicht seit vielen Jahren ein herausragendes<br />
Beispiel: als Stratege, Verbandsgründer, Geschäftsführer und vor allem: als<br />
Mensch“, heißt es in einer Mitteilung der Verbände. „Ohne ihn würde es weder den Alliance-<br />
Verband geben, den maßgeblich Dornieden in den 90er-Jahren durch den Zusammenschluss<br />
aus dem MTG und dem <strong>MM</strong>Z entwickelte, und auch Der Küchenring war eine Vision<br />
des weitsichtigen Strategen, die er 1980 in die Tat umsetzte. Mit ihm verlieren wir einen<br />
Menschen, dem wir vieles zu verdanken haben. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, legte er<br />
den Grundstein unserer beiden Verbände und unseres heutigen Erfolges.“<br />
Foto: Alliance<br />
Neue Kräfte im Trendteam<br />
Die Steinheimer Möbelschmieden Trendteam und Interfurn<br />
starten mit neuen Kräften ins neue Geschäftsjahr.<br />
Marcus Rohde wird künftig den Vertrieb bei Interfurn<br />
maßgeblich unterstützen. Über 20 Jahre verantwortete<br />
er verschiedene Posten im Key Account bzw. Vertriebsleitungs-Geschäft,<br />
u. a. bei den Rauch Möbelwerken,<br />
der Kerkhoff-Gruppe und bei CS Schmalmöbel.<br />
Beim Trendteam und Interfurn wartet auf die neue Innendienstleitung<br />
eine ganz spezielle Herausforderung, denn<br />
der Innendienst ist das Organisationsbindeglied aller Betriebsdisziplinen.<br />
Seit 1. Februar verantwortet André<br />
Görlich diese Position. Als Erfahrungswerte kann er 14<br />
Jahre in führenden Positionen bei der Porta/Boss-Gruppe<br />
in die Trendteam-Waagschale werfen, davon acht<br />
Jahre als Einkäufer Kleinmöbel, Speisen, Büro und Gartenmöbel.<br />
Frank Nolte, Exportleiter & Key-Account DACH beim<br />
Trendteam, will sich nach mehr als 20 Jahren im Korpus-Möbelgeschäft<br />
noch einmal neu orientieren und<br />
wird die Steinheimer Möbelbauer nach sieben Jahren<br />
zum 30.06.2021 verlassen.<br />
Mit neuen Kräften ins neue Geschäftsjahr: (v.l.) André Görlich und Markus Rohde.<br />
Foto: Trendteam<br />
Nachhaltiges Wachstum<br />
„Wir haben im Jahr 2020 mit dem EBITDA- und Cashflow-Break-even<br />
die Basis für langfristiges, nachhaltiges<br />
Wachstum geschaffen. Die Kapitalerhöhung in Europa<br />
und der Börsengang von Mobly in Brasilien waren<br />
weitere entscheidende Schritte: So verfügen wir nun<br />
über ausreichend Schlagkraft, um unsere Wachstumsambitionen<br />
zu forcieren und unsere starke Position im attraktiven<br />
Marktumfeld des Home & Living E-Commerce<br />
weiter auszubauen“, freut sich Marc Appelhoff, CEO<br />
von Home24.<br />
Auf Basis vorläufiger, ungeprüfter Gesamtjahreszahlen<br />
belief sich der Umsatz der Home24 SE (Home24) 2020<br />
auf 492 Mio. Euro (Vorjahr: 372 Mio. Euro). Dies entspricht<br />
einem signifikanten, währungsbereinigtem Umsatzanstieg<br />
für das Gesamtjahr von 42%, was am oberen<br />
Ende der letzten Prognose liegt, die am 11.<br />
November 2020 angehoben wurde.<br />
CEO Marc Appelhoff. Foto: Home24<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021<br />
Köpfe 67
Luxusfaktor Natur<br />
Einer der wichtigsten Trends, den die imm cologne für das neue Wohnjahr ausgerufen<br />
hat (siehe S. 50/51), ist „Natural Luxury“. In dieser Gestaltungsrichtung vereinen<br />
sich traditionelles Handwerk, hochwertige Materialien, Schlichtheit und Nachhaltigkeit.<br />
Kaum eine aktuelle Kampagne veranschaulicht den Charme des Natürlichen<br />
und Naturverträglichen so schön wie diejenige von B.I.C. aus Belgien: Der Patchwork-Quilt<br />
der Kollektion „Haven“ besteht aus acht Farben, die der Natur nachempfunden<br />
wurden. Jede Farbe verkörpert dabei ein Element, das an der Küste zu<br />
finden ist. Die „Haven“-Teppiche werden vor Ort in Belgien aus recycelten Abfallmaterialien<br />
produziert. Die Kampagne für die Quilts versteht sich als Hommage an<br />
die Natur. Sie erinnert an die Macht der Bilder und an den (nicht selbstverständlichen)<br />
Luxus, in der Natur zu Hause zu sein. kh Foto: B.I.C.<br />
68 Look Out<br />
MÖBELMARKT<br />
02 / 2021