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MM_Ausgabe0221

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B 1785<br />

02/2021<br />

www.moebelmarkt.de<br />

International Interior Business Magazine<br />

Hartmann:<br />

Gero Furchheim: Die Perspektive muss wechseln<br />

Organ des Europäischen<br />

Möbelhandels<br />

Dänisches Bettenlager: Jysk 3.0 – das Interview zur Neuausrichtung<br />

Dr. Olaf Plümer: Die Erfolgsstory des DCC gemeinsam fortsetzen


MIT DER KRAFT<br />

DER GEMEINSCHAFT.<br />

WEIL UNS IHRE<br />

ZUKUNFT WICHTIG IST!


NEWSLETTER<br />

WEBSEMINARE<br />

GEMEINSAM GESTÄRKT AUS<br />

DER KRISE HERVORGEHEN<br />

LIQUIDITÄT / FINANZEN<br />

Für den Handel ist die Corona-Pandemie eine große Herausforderung. Insbesondere der Lockdown<br />

2.0 traf die mittelständischen Unternehmen deutlich härter als noch vor einem Jahr. Damit die<br />

Partner der MHK Group die Krise sicher überstehen und gestärkt aus ihr hervorgehen, unterstützen<br />

wir sie mit umfangreichen Maßnahmen und Serviceleistungen. Gleichzeitig stellen wir jetzt die<br />

Weichen für einen Fachhandel, der in Zukunft genauso leistungs- und wettbewerbs fähig ist wie vor<br />

der Krise und der auch zum Wohle seiner Lieferantenpartner nachhaltig erfolgreich agieren kann.<br />

BONI-<br />

VORAUSZAHLUNGEN<br />

SOCIAL MEDIA<br />

ONLINE- /<br />

OFFLINEMARKETING<br />

RECHTLICHE<br />

UNTERSTÜTZUNG<br />

WEBSEMINARE<br />

Die umfangreichen MHK-Weiterbildungsmaßnahmen<br />

wurden komplett auf ein<br />

digitales Angebot umgestellt und um neue<br />

Web seminare ergänzt.<br />

NEWSLETTER<br />

Aktuelle Beschlüsse, Entwicklungen<br />

innerhalb der Branche, Neuigkeiten aus<br />

den MHK-Gesellschaften: Der Corona hilfe-<br />

Newsletter informiert die MHK-Gesellschafter<br />

über aktuelle Themen.<br />

LIQUIDITÄT / FINANZEN<br />

CRONBANK, DATAX (Wirtschaftsprüfung &<br />

Steuerberatung) und IHT begleiten die<br />

MHK-Gesellschafter mit fachlichen<br />

Hinweisen bspw. zum Kurzarbeitergeld,<br />

zu Soforthilfemaßnahmen oder<br />

zur KfW-Finanzierung.<br />

SOCIAL MEDIA /<br />

ONLINE- UND OFFLINEMARKETING<br />

Sie sind auch für Unternehmen ein<br />

wichtiger Kommunikationskanal: die<br />

sozialen Medien. Mit Posts, Anzeigen,<br />

Videos und einer Social-Media-Kampagne<br />

sorgen macrocom und info-text für<br />

Aufmerksamkeit und dafür, dass der<br />

digitale Service der MHK-Gesellschafter<br />

auch im Internet gefunden wird.<br />

BONI-VORAUSZAHLUNGEN<br />

Um während des Lockdowns die Liquidität<br />

ihrer Partner zu verbessern, erfolgt<br />

im Februar eine zweite Abschlagszahlung<br />

der Boni.<br />

Wir helfen Ihnen weiter:<br />

RECHTLICHE UNTERSTÜTZUNG<br />

coronahilfe@mhk.de<br />

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie<br />

wurden zahlreiche Maßnahmen erlassen.<br />

Welche Konsequenzen und Möglichkeiten<br />

resultieren daraus für das Tagesgeschäft?<br />

Auch bei rechtlichen Fragen finden die<br />

MHK-Gesellschafter Unterstützung.<br />

+49 6103 / 391 789<br />

Frankfurter Straße 155<br />

63303 Dreieich · Germany<br />

Telefon 06103 / 391-0<br />

www.mhk.de


Verantwortung übernehmen.<br />

Durch die Unterstützung hochwertiger Gold Standard Projekte kann die CO 2<br />

-Belastung unserer<br />

Atmosphäre reduziert und gleichzeitig nachhaltige Entwicklungshilfe geleistet werden. Lokal<br />

werden Arbeitsplätze geschaffen, die Gesundheits- und Lebenssituation wird verbessert<br />

und die Flora und Fauna geschützt.<br />

Wir investieren seit Jahren in ausgesuchte Projekte in Afrika und Lateinamerika.<br />

Damit gleichen wir unvermeidbare interne Emissionen aus und bieten unseren<br />

Auftraggebern die Möglichkeit des CO 2<br />

-neutralen Versands ihrer Sendungen.<br />

Die Zeit ist reif. Übernehmen Sie gemeinsam mit uns Verantwortung.<br />

Mehr Infos zum Einsatz effizienter Kochöfen in Mali und der positiven<br />

Klimawirkung dieses Projekts finden Sie www.hermesworld.com/wedo-2mh.<br />

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Seefrachtmarkt im Wandel<br />

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Wir handeln für Ihren nachhaltigen<br />

Geschäftserfolg<br />

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KarstadtQuelle Konzern, verfügen<br />

wir über mehr als 100 Jahre<br />

Erfahrung in Handel und Logistik.<br />

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Seefracht-Einkaufsnetzwerk,<br />

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Mind Change<br />

Gerald Schultheiß<br />

Chefredakteur<br />

schultheiss@moebelmarkt.de<br />

Die Pandemie und der anhaltende Lockdown<br />

treffen nicht zuletzt die Innenstädte<br />

hart. So bangen dort laut HDE zwei Drittel<br />

der Händler um ihre Existenz – im Schuhbzw.<br />

Textilhandel fürchten dies sogar 82<br />

bzw. 76 Prozent. Da Corona den Strukturwandel<br />

der Stadtzentren somit enorm beschleunigen<br />

könnte, mahnt das IFH Köln,<br />

dass deren Transformations-Prozess jetzt<br />

eingeläutet werden muss.<br />

Und weil ein Einkaufsbummel für 65 Prozent<br />

der älteren Bevölkerung das Hauptmotiv<br />

für den Besuch der Innenstädte ist,<br />

bestimme der Einzelhandel maßgeblich deren<br />

Attraktivität und Erlebniswert.<br />

Zwar kommen auch 50 Prozent der Bevölkerung<br />

unter 25 Jahren zum Shoppen in<br />

die City. Allerdings sind Gastronomie oder<br />

Behörden- und Arztgänge für sie öfter der<br />

Anlass dafür als bei älteren Menschen.<br />

Weshalb die jeweilige Einwohner-Struktur<br />

und der spezielle Bedarf der Zielgruppen<br />

vor Ort für die Konzeption zukunftsfähiger<br />

Innenstadt-Modelle unerlässlich ist, so das<br />

IFH. Was insbesondere auch für die Revitalisierung<br />

nach dem Shutdown gelte. „Alle<br />

Macht geht lokal bekanntermaßen von den<br />

Besuchern aus“, betont das Institut.<br />

Mit dem Gebot der absoluten Zielgruppen-<br />

Fokussierung sind Städte mit dem gleichen<br />

Paradigmen-Wechsel konfrontiert, wie der<br />

stationäre Handel. Das gleiche gilt für die<br />

Digitalisierung und eine zukunftsorientierte<br />

Positionierung nicht zuletzt über passende<br />

Online-Auftritte – auch dies ist bei Städten<br />

meist ein absolutes Manko.<br />

Dabei kaufen zwei Drittel der Innenstadt-<br />

Besucher mittlerweile auch online ein – eine<br />

Dynamik, die Corona verstärkt hat.<br />

Mit ihrer App BAOO will daher ein Gründer-Team<br />

unter dem Motto „Online suchen,<br />

vor Ort kaufen“ jetzt einen echten<br />

„Mind Change“ einleiten: Mit der App sollen<br />

die Konsumenten schnell und gezielt<br />

Produkte in ihren lokalen Geschäften finden<br />

und – über diese große Auswahl und<br />

Vergleichbarkeit hinaus – auch deren sofortige<br />

Verfügbarkeit vor Ort angezeigt bekommen<br />

– als klaren Mehrwert gegenüber<br />

den Online-Marktplätzen.<br />

Wie sehr E-Commerce jetzt auch beim<br />

Möbelkauf in der Gesellschaft verankert ist,<br />

dokumentiert Gero Furchheim in unserem<br />

Interview. Weshalb der Präsident des Bundesverbands<br />

des Onlinehandels und Vorstand<br />

der Cairo AG im Rahmen unseres<br />

Top-Themas – neben einem Perspektiven-<br />

Wechsel der Innenstadt-Debatte – auch auf<br />

den entsprechenden Paradigmen-Wechsel<br />

im stationären Möbelhandel dringt.<br />

Zumal er infolge seiner Möbelerfahrung in<br />

der Rückkehr der Branche in die City ein<br />

besonderes Potenzial für die Vitalisierung<br />

der Zentren sieht. So können Möbelhändler<br />

dort hochinspirative Räume gestalten, in<br />

denen sie ihr auf kleinen Flächen nicht<br />

darstellbares Angebot digital zum Kunden<br />

bringen. „Der Laden wird zur Bühne – und<br />

gerade in unserer Branche ist das eine starke<br />

Möglichkeit. So um aktuell z. B. Variationen<br />

rund um das ,Büro auf dem Balkon‘<br />

als Verbindung von dem Frühjahrs- und<br />

Gartenimpuls und dem Thema Home-<br />

Office zu spielen“, so Furchheim.<br />

Neben Cairo selbst ist u. a. auch der dänische<br />

Designhändler Bolia dafür ein perfektes<br />

Beispiel. Wie sehr Touchpoints in der<br />

City zu unverzichtbaren Konversions-Treibern<br />

für virtuelles Verkaufen werden können,<br />

blättert auch unsere Story über den<br />

Online-Möbelspezialisten Mycs auf.<br />

Zwar gehen mit Hardeck, Opti oder Leiner<br />

jetzt – neben Ikea – auch klassische Großflächen-Filialisten<br />

mit kleineren Spezialformaten<br />

in die Innenstädte. Allerdings<br />

sind extrem hohe Mieten dafür oft die entscheidende<br />

Barriere, wie auch Christian<br />

Schirmer, Country Manager Jysk, in Interview<br />

mit uns unterstreicht.<br />

Weshalb Gero Furchheim – nicht zuletzt<br />

aus seiner Erfahrung mit Cairo in München<br />

heraus – zur Revitalisierung der Innenstädte<br />

auch von der Immobilien-Wirtschaft einen<br />

nachhaltigen „Mind Change“ fordert.<br />

Herzlichst grüßt Sie<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Editorial 5


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Trend-Briefing der imm cologne<br />

Die Messe-Manager Matthias Pollmann und Claire Steinbrück luden gemeinsam mit Art Director<br />

Dick Spierenburg zu einem virtuellen Trend-Briefing, bei dem die langfristigen Einrichtungstrends<br />

mit den kurzfristigen Auswirkungen der Corona-Krise verbunden wurden.<br />

Design<br />

50<br />

Titel<br />

Hartmann: „Von der Natur empfohlen …“<br />

Wie man eine mehr als hundertjährige Tradition mit kreativer<br />

Innovationskraft verbindet, zeigt der Massivholzhersteller<br />

Hartmann seit vielen Jahren immer wieder aufs<br />

Neue. Zuletzt stellte sich das stark auf Nachhaltigkeit<br />

bedachte Unternehmen auch im Außenauftritt ganz neu<br />

auf. Unser Titelmotiv zeigt mit dem Hirschen eines von<br />

mehreren tierischen Testimonials.<br />

Titel-Story ab Seite 10<br />

5 Editorial<br />

5 Mind Change<br />

6 Intro<br />

8 Gesprächspartner<br />

9 Crossmedia<br />

9 Neues auf moebelmarkt.de<br />

10 Unternehmen<br />

10 Hartmann Möbelwerke: Spaß an Kreativität<br />

13 News: Aus Unternehmen kurz berichtet<br />

14 Dänisches Bettenlager/Jysk: Click &<br />

Collect ist immer ganz nah<br />

15 Markt<br />

15 Konjunktur-Barometer: Zielkorridor erreicht<br />

16 Mycs: „Bei uns ist alles modular“<br />

18 Top Thema<br />

Interview mit Gero Furchheim, bevh.<br />

Paradigmen-Wechsel: Möbel und die City<br />

20 News aus dem Markt<br />

21 küche & bad forum<br />

3 Zusammenhalt der Glücklichen<br />

5 Boulevard<br />

6 Kurznachrichten<br />

8 „Xeno Küchen“: Internationalisierung zum<br />

Jubiläum<br />

10 Bilanzen in herausfordernden Zeiten<br />

11 Sonderveröffentlichung Stage: Die<br />

Küchenstudio-Offensive by Schösswender<br />

19 Carat: Ein Blick hinter die Kulissen<br />

20 SHD: Mehr als eine Planungslösung<br />

21 Aufsehenerregende Designobjekte<br />

22 Amica: Technik und Design im Einklang<br />

23 Oranier: Vielseitiges Spektrum<br />

24 Aktuelles Design für das private Spa<br />

25 Agoform: Das Bad als Innovationsraum<br />

26 Wachtumstreiber Küchenmarkt<br />

27 Marketinggemeinschaft A30 Küchenmeile:<br />

„Wir setzen auf Signale“<br />

49 Design<br />

49 VDM-Trends 2021: Möbel für neue<br />

Freiräume<br />

FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />

FEBRUAR 2/2021<br />

B 50899<br />

küche & bad<br />

forum<br />

küche & bad forum 02|2021<br />

Mit Technik und dem Alltag einer Familie im<br />

Blick haben die Designer von Oranier das erfolgreiche<br />

Kopffreihauben-Sortiment des Herstellers<br />

weiterentwickelt. Trendige Facelifts, wie hier beim<br />

Modell „Aura“, und neue Highlights für den<br />

exklusiven Geschmack sind das Ergebnis.<br />

Foto: Oranier<br />

Designobjekt Dunstabzug<br />

Die Küchenstudio-Offensive<br />

by Schösswender<br />

Das Bad als privates Spa<br />

Essplatz-Kollektion K’AMBIENTE:<br />

DIE KÜCHENSTUDIO-<br />

OFFENSIVE<br />

by Schösswender<br />

MÖBELMARKT<br />

6 Intro 02 / 2021<br />

Schösswender interpretiert die Wohnküche mit geschmacklich auf<br />

die individuelle Küche abgestimmten Essplätzen 2021 neu: Damit<br />

eröffnet die österreichische Dining-Manufaktur Kunden völlig neue<br />

Möglichkeiten für das Styling ihrer Wohnküche – und Küchenstudios<br />

damit völlig neue Chancen für zusätzliches Business.


TopThema<br />

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DESIGN TRIFFT<br />

FUNKTION<br />

BEI GFM-TREND<br />

18<br />

bevh-Präsident Gero Furchheim im Interview<br />

E-Commerce ist beim Möbelkauf in der Gesellschaft angekommen,<br />

der Lockdown erhöht den Druck auf stationäre<br />

Händler und die Stadtzentren. Über den umso<br />

dringlicheren Perspektiven-Wechsel im stationären Möbelhandel<br />

und bei der Vitalisierung der Innenstädte<br />

sprach der MÖBELMARKT mit Gero Furchheim, Präsident<br />

des Bundesverbands des Onlinehandels bevh und<br />

Vorstands-Sprecher der Cairo AG.<br />

Markt<br />

50 Das Trend-Briefing der imm cologne<br />

52 Messen<br />

52 Premiere für Möbel Trend Messe Dresden<br />

53 LCK-Webinar: Mehr wissen – besser verkaufen<br />

54 Messe-Mix<br />

55 Showroom Center Brühl: Die neuen Lifestyle-<br />

Trends live erleben<br />

56 Business Forum<br />

56 DCC: Der Erfolg ist greifbar<br />

58 Möbelpilot: Digitaloffensive 2021<br />

59 News aus dem Business Forum<br />

60 Corporate Service: Seefracht-Markt im Umbruch<br />

64 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />

66 Köpfe<br />

68 Look Out<br />

68 Luxusfaktor Natur<br />

60<br />

Preis-Explosion:<br />

Seefracht-Markt im Umbruch<br />

Infolge der Pandemie explodierten<br />

die Seefracht-Raten für Container<br />

um ein Vielfaches. Über die<br />

Lage und veränderte Einkaufs-<br />

Strategien für Container-Transporte<br />

sprach der MÖBELMARKT<br />

mit Marc Baeuerle, Gründer und<br />

Managing Director von Corporate<br />

Service (CSG).<br />

Business Forum<br />

52<br />

Neue Polstermesse<br />

in Dresden<br />

Vom 24. bis 28. Juni 2021 feiert<br />

die MTM – Möbel Trend Messe in<br />

Dresden Premiere. Neun Hersteller<br />

präsentieren in der Alten Börse<br />

ihre Neuheiten und wollen die<br />

neue Fachmesse fest im Messekalender<br />

etablieren.<br />

Messen<br />

GEMEINSCHAFT<br />

AUF DEN PUNKT<br />

GEBRACHT.<br />

• TOP-RÜCKVERGÜTUNG<br />

• HÖHERE RENDITE<br />

• UNTERNEHMERISCHE<br />

FREIHEIT<br />

(KEINE ZUTEILUNG)<br />

• MEHR MITBESTI<strong>MM</strong>UNG<br />

• SENSATIONELLES<br />

SORTIMENT<br />

• EXKLUSIVMODELLE<br />

• NULL RISIKO<br />

• KOSTENLOSE<br />

5-JAHRES-GARANTIE<br />

AUF ELEKTROGERÄTE<br />

• UMFANGREICHES<br />

MARKETINGPAKET<br />

Fakten, auf die Sie sich<br />

verlassen können!<br />

ab Seite<br />

21<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Das Design der Küche ist heute oft wichtiger als der Preis. Das trifft auch<br />

und vor allem auf Dunstabzüge zu. Wir präsentieren in dieser Ausgabe einige<br />

aufsehenerregende Designobjekte für Wand oder Decke. Neben frischen<br />

Möglichkeiten für das Bad entdecken Sie in der aktuellen Ausgabe<br />

zudem mehr über die Welt der Planungstechnik und eine Analyse des Coronajahrs<br />

für Handel und Industrie.<br />

In der Sonderveröffentlichung Stage lesen Sie außerdem, wie Schösswender<br />

die Wohnküche mit geschmacklich auf die individuelle Küche abgestimmten<br />

Essplätzen 2021 neu interpretiert. Damit eröffnet die österreichische<br />

Dining-Manufaktur dem Handel völlig neue Chancen für zusätzliches<br />

Business.<br />

ÜBERZEUGEN SIE SICH SELBST:<br />

GfM mbH & Co. Betriebs KG<br />

Donaustraße 15<br />

93333 Neustadt/Donau<br />

Tel. 0 94 45 / 20 40<br />

info@gfm-trend.de<br />

www.gfm-trend.de


Gesprächspartner<br />

Dr. Olaf Plümer, DCC:<br />

„Unsere Erfolge lassen<br />

sich auch an betriebswirtschaftlichen<br />

Kennziffern<br />

nachweisen.“<br />

Business Forum | Seiten 56–57<br />

Holger Hanhardt, Hartmann Möbelwerke:<br />

„Über Nachhaltigkeit wird<br />

zu viel geredet, aber es<br />

wird zu wenig gehandelt!“<br />

Unternehmen | Seiten 10–12<br />

Christian Schirmer, Jysk:<br />

„Inzwischen sind Lieferungen und<br />

Click & Collect bei uns gleichauf.“<br />

Unternehmen | Seiten 14<br />

Alfred Weiß, Schösswender:<br />

„Unseren Händlern und<br />

den Konsumenten bietet<br />

K‘ambiente die Chance,<br />

viele neue Möglichkeiten<br />

im Bereich „Wohnküche“<br />

zu entdecken.“<br />

küche & bad forum Stage<br />

Gero Furchhein, bevh:<br />

„Auch bei Möbeln bildet E-Commerce<br />

inzwischen die Bevölkerung<br />

nach – die Altersgruppe ab<br />

50 Jahren erzielt mindestens<br />

zwei Drittel der Online-Käufe.“<br />

Markt | Seiten 18–19<br />

Christoph Jung, Mycs:<br />

„Die Live-Videocalls werden<br />

mehr genutzt als der virtuelle<br />

Showroom.“<br />

Unternehmen | Seiten 16–17<br />

MÖBELMARKT<br />

8 Intro 02 / 2021


MÖBELMARKT.DE<br />

Cadesign form: Produkte im<br />

digitalen Showroom präsentieren<br />

Corona-bedingt finden derzeit keine realen Messen statt. Cadesign form bietet<br />

stattdessen eine digitale Lösung und setzt Ihren Showroom und Messestand<br />

optimal online in Szene. Somit können Ihre Kunden das Produktsortiment<br />

jederzeit sehen, denn ein digitaler Showroom ist 24 Stunden am Tag<br />

geöffnet. Cadesign form erstellt den Showroom entweder komplett in 3D<br />

oder fotografiert und digitalisiert den bestehenden physischen Showroom.<br />

Erfahren Sie mehr dazu im Expertenbeitrag auf moebelmarkt.de mit anschaulichen<br />

Referenzprojekten. Foto: Cadesign form<br />

BVDM und VDM:<br />

Appell für<br />

ein solidarisches<br />

Miteinander<br />

Die Corona-Pandemie hält Wirtschaft<br />

und Öffentlichkeit nun seit mehr als<br />

einem Jahr in Atem, und der seit dem<br />

16. Dezember verhängte zweite Lockdown<br />

trifft sowohl Möbelhandel als<br />

auch die Möbelindustrie besonders<br />

hart. Vor diesem Hintergrund und mit<br />

Blick auf eine noch nicht absehbare<br />

politische Öffnungsstrategie rufen der<br />

Handelsverband Möbel und Küchen<br />

(BVDM) und der Verband der Deutschen<br />

Möbelindustrie (VDM) die gesamte<br />

Möbelbranche zu einem solidarischen<br />

Agieren in der Krise auf.<br />

Lesen Sie mehr zu dem Appell auf<br />

moebelmarkt.de.<br />

Business Forum: https://bit.ly/3cAeaoF<br />

Unternehmen: https://bit.ly/36YEIfz<br />

Interzum findet rein digital statt<br />

Die Interzum findet vom 4. bis 7. Mai 2021 als rein digitale Veranstaltung statt. Die Koelnmesse<br />

hatte die Messe konzeptionell bewusst so angelegt, dass sie jederzeit von hybrid auf digital gewechselt<br />

werden kann. Mit der digitalen Lösung interzum@home wird den Zulieferern der Möbelindustrie<br />

und des Interior Designs eine Plattform geboten, ihre Innovationen auf einer digitalen<br />

Weltbühne zu präsentieren – ganz im Sinne des Messemottos „Gemeinsam Lebensräume von<br />

morgen schaffen.“<br />

Mehr zu der digitalen Interzum erfahren Sie auf moebelmarkt.de.<br />

Foto: Interzum<br />

Messen: https://bit.ly/3cYrUJP<br />

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MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Besuchen Sie unsere<br />

neuen Showrooms<br />

Bei uns können Sie sicher einkaufen und erfahren<br />

alles über die neuesten Trends aus der Kollektion<br />

Herbst / Winter 2021.<br />

Showroom Braak · Alte Landstraße 42 · 22145 Braak · +49 (0) 40 32 80 79-100 · verkauf@boltze.de · my.boltze.com<br />

Showroom Essen · Hermann-Drescher-Weg 15 · 45329 Essen-Karnap<br />

Crossmedia 9


Die Balken einer alten Scheune inspirierten die Produktentwickler zu<br />

der Kollektion „Vara“. Diese Balken-Optik wurde im Design aufgegriffen,<br />

so dass die Möbel eine Geschichte erzählen. Fotos: Hartmann<br />

10 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


Nachhaltige<br />

Kreativität<br />

Nur wenigen Unternehmen mit einer mehr als hundertjährigen Tradi tion gelingt es, sich und ihr Produkt immer wieder neu zu erfinden<br />

– und damit nicht im Gestern zu verharren, sondern aktuell und zeitgemäß zu bleiben. Dem Massivholz-Spezialisten Hartmann fällt<br />

diese regelmäßige Erneuerung für den Außenstehenden erstaunlich leicht, im Jahrestakt setzt man hier mit Programmen wie „Vara“,<br />

„Caya“ oder „Runa“ innovative Trends, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu vergessen. Dabei ist es der Anspruch der Geschäftsführer<br />

Bernhard Hartmann und Holger Hanhardt, als innovatives, mittelständisches Unternehmen ein Kreativtreiber für die deutsche Möbelbranche<br />

zu sein.<br />

Bei aller Innovation wird natürlich nie<br />

vergessen, dass Massivholzmöbel immer<br />

Unikate der Natur sind. Die markanten,<br />

unterschiedlichen Ausprägungen,<br />

welche die Natur und der Werkstoff<br />

Holz zu bieten haben, sind daher auch<br />

die DNA der diversen Kollektionen, die<br />

alle ihre eigene Geschichte erzählen.<br />

Beispielsweise beim Programm „Vara“,<br />

das durch die Balken einer alten Scheune<br />

inspiriert wurde. Diese Balken finden<br />

sich im Design von „Vara“ wieder und<br />

verleihen dem Programm seine eigene,<br />

ganz besondere Note.<br />

Kreativität muss Spaß<br />

machen<br />

Bei der Produktentwicklung kommen<br />

neue Bearbeitungstechniken für Oberflächen,<br />

neue Materialien wie Baumrinde<br />

oder neue Themen wie die schon<br />

angesprochenen Scheunenbalken zum<br />

Einsatz. So viel Kreativität ist nur mit einem<br />

ausgesprochenen Faible für Teamwork<br />

möglich: „Albert Einstein hat gesagt,<br />

dass Kreativität der Teil der<br />

Intelligenz ist, der Spaß hat“, so Inhaber<br />

Bernhard Hartmann, „und wenn ich<br />

diesbezüglich auf unser Unternehmen<br />

blicke, kann ich sagen: Er hatte durchaus<br />

Recht. Es ist uns wichtig, dass unsere<br />

130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Spaß bei der Arbeit haben. Nur<br />

wenn das so ist, können sie ihre besondere<br />

Kreativität und Innovationskraft,<br />

die unsere Produkte stark und einzigartig<br />

machen, einbringen.“<br />

Im Modellbau des Unternehmens wird<br />

ganzjährig an den Innovationen für die<br />

neuen Programme gearbeitet – dabei<br />

wird kontinuierlich an Ideen gefeilt, bis<br />

alles „rund“ ist. Es werden auch Dinge<br />

einfach einmal ausprobiert. Manches<br />

davon wird später dann wieder verworfen,<br />

aber das ist Teil des Prozesses,<br />

denn die kreativen Ideen der Entwickler<br />

müssen von den gut ausgebildeten und<br />

erfahrenen Tischlern auch handwerklich<br />

gut umgesetzt werden können: „Unsere<br />

Mitarbeiter sind ein ganz wichtiger Baustein<br />

unseres Erfolges“, so Hartmann.<br />

Dass man bei diesen Neuentwicklungen<br />

sich auch nicht scheut, komplett neue<br />

Wege zu gehen, soll das neue Programm<br />

„Trevio“ zeigen, das Hartmann<br />

für Musterring entwickelt hat und das<br />

auf den Musterring-Partnertagen im April<br />

vorgestellt wird. Dabei handelt es<br />

sich um das erste vollmassive Lackmöbel<br />

des Unternehmens: „Durch die<br />

Kombination mit lackiertem Massivholz<br />

und den Hartmann-spezifischen Ausprägungen<br />

sprechen wir zukünftig eine<br />

noch breitere Zielgruppe an, welche wir<br />

bisher noch nicht bedienen konnten. Alles<br />

natürlich unter den klassischen<br />

nachhaltigen Gesichtspunkten, welche<br />

für unsere Produkte unabdingbar sind“,<br />

erklärt Holger Hanhardt.<br />

„Von der Natur empfohlen“<br />

Wer Kreativität und Innovationskraft<br />

wirklich leben will, der macht nicht bei<br />

der Produktentwicklung halt. Daher hat<br />

Hartmann bereits vor zwei Jahren beschlossen,<br />

auch bei Markenbildung und<br />

Werbung völlig neue Wege zu gehen,<br />

um sich aus der Masse der Marktbegleiter<br />

abzuheben. Herausgekommen<br />

ist dabei ein Marken-Relaunch, der<br />

nicht nur den frischen Produktlinien gerecht<br />

wird, sondern auch dem mehr als<br />

100 Jahre alten Unternehmen. Dieser<br />

Prozess war aus Sicht der Geschäfts-<br />

führer für ein mittelständisches Traditionsunternehmen<br />

fast noch herausfordernder<br />

als die Entwicklung der<br />

modernen Produktlinien. Gemeinsam<br />

mit einer kreativen Werbeagentur aus<br />

Hamburg habe man jeden Stein im Unternehmen<br />

umgedreht: „Viele haben wir<br />

dann wieder so hingelegt, wie sie lagen,<br />

andere neu angeordnet“, erinnert sich<br />

Hanhardt an den Prozess. Dass am Ende<br />

ein Claim steht, der Nachhaltigkeit<br />

und Natur vereint, kommt allerdings<br />

wenig überraschend, denn das sind<br />

nun mal die Hauptwerte des Unternehmens<br />

und der Markenkern. Diese sollen<br />

nicht nur erhalten bleiben, sondern gestärkt<br />

werden.<br />

Die Kampagne mit den „Testimonials“<br />

Eichhörnchen, Hirsch oder Eule und<br />

Slogans wie „Ästhetik kommt von Ast“<br />

und „Vater: Tischler. Mutter: Natur“<br />

kommt beim Handel und bei den Endkunden<br />

sehr gut an. Für Holger Hanhardt<br />

eine logische Konsequenz aus<br />

dem sich verändernden Verbraucherverhalten:<br />

„Der Verbraucher möchte heute<br />

wissen, woher das Tier, das er isst,<br />

kommt und wie es geschlachtet wurde.<br />

Geschäftsführer Holger Hanhardt lenkt die Geschicke des Unternehmens gemeinsam<br />

mit Bernhard Hartmann. Unter stützt werden die Geschäftsführer bald auch von<br />

Katharina Hartmann aus der vierten Generation der Inhaber-Familie.<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Unternehmen 11


Das Programm „Caya“ mit seinen markanten<br />

Hirnholzscheiben wird in der aktuellen<br />

Kampagne von dem Fuchs als tierischem<br />

Testimonial beworben. Das Programm<br />

kombiniert Hirnholz als starkes Natur element<br />

mit Glaselementen.<br />

Dies ist beim Holz nicht anders. Werden<br />

die Wälder nachhaltig bewirtschaftet?<br />

Wo kommen die Hölzer her? Wo findet<br />

die Produktion statt? Diese Fragen wollen<br />

wir dem Kunden direkt und vor allem<br />

auch über den Fachhändler in Zukunft<br />

noch detaillierter beantworten, indem<br />

wir ihm die Geschichte jedes einzelnen<br />

Möbelstücks erzählen. Die Menschen<br />

sollen sich bewusst für Hartmann entscheiden.“<br />

Weniger reden, mehr handeln<br />

Wer mit dem natürlichen Werkstoff Holz<br />

arbeitet, dem ist das Thema Nachhaltigkeit<br />

natürlich in die Wiege gelegt. Doch<br />

darauf allein will man sich bei Hartmann<br />

nicht ausruhen: „Wenn ich ganz ehrlich<br />

bin, wird mir über das Thema Nachhaltigkeit<br />

in den vergangenen Jahren zu<br />

viel geredet und immer noch zu wenig<br />

gehandelt“, so Bernhard Hartmann. Aus<br />

seiner Sicht gehöre es für viele inzwischen<br />

zum guten Ton, sich Nachhaltigkeit<br />

auf die Fahnen zu schreiben, egal<br />

ob wirklich danach gehandelt wird. Bei<br />

Hartmann wird das Thema jedoch<br />

schon seit Jahren konsequent gelebt.<br />

Der Strom für das Werk wird mit einer<br />

9.000 Module umfassenden Photovoltaik-Anlage<br />

selbst produziert – und so<br />

jährlich 1.300 Tonnen CO 2<br />

eingespart.<br />

Geheizt wird mit den eigenen Holzresten,<br />

was ebenfalls nochmals eine Einsparung<br />

von 950 Tonnen CO 2<br />

mit sich<br />

bringt. Selbst die Luftbefeuchtung in<br />

den Werkshallen wird mit aufgefangenem<br />

Regenwasser realisiert. Ziel ist es,<br />

bis zum Ende dieses Jahres komplett<br />

klimaneutral zu produzieren.<br />

Und weil für einen Massivholz-Hersteller<br />

wie Hartmann nichts wertvoller ist<br />

als der Rohstoff Holz in seiner ganzen<br />

Natürlichkeit, wird für jeden Baum, der<br />

aus der Natur entnommen wird, auch<br />

ein neuer gepflanzt. Diese Sorgfalt kann<br />

auch der Kunde erleben, der über einen<br />

QR-Code nachvollziehen kann, wo der<br />

Baum als Kompensation für das von<br />

ihm gekaufte Möbelstück gepflanzt<br />

wurde: „Das nennen wir transparentes<br />

und nachhaltiges Handeln“, erklärt Holger<br />

Hanhardt.<br />

Und damit dies auch immer so bleibt,<br />

werden bei Hartmann bereits die Weichen<br />

für die Zukunft gestellt. Im April<br />

wird das Führungsteam mit Katharina<br />

Hartmann um eine Frau erweitert. Mit<br />

der Tochter von Inhaber Bernhard Hartmann<br />

steht damit die vierte Generation<br />

bereit, die Geschichte des Familienunternehmens<br />

aus dem Münsterland fortzuschreiben.<br />

Arnd Schwarze<br />

moebelmarkt.de PRODUKT<br />

Die Kollektion „Trevio“, die Hartmann für Musterring entworfen hat, ist das erste<br />

vollmassive lackierte Möbelprogramm des Traditionsherstellers, das ganz neue<br />

Kundengruppen erschließen soll.<br />

Inhaber Bernhard Hartmann (links) mit Bürgermeister René Pfötsch im thüringischen<br />

Auengrund beim Pflanzen der Bäume, mit denen sein Unternehmen den aus den<br />

Wäldern entnommenen Rohstoff nachhaltig ersetzt.<br />

12 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


Mit Liquiditäts-<br />

Paket durch den<br />

Lockdown<br />

Mit einer vorgezogenen Bonusausschüttung<br />

will die Garant Gruppe<br />

die Liquidität der vom Lockdown<br />

betroffenen Häuser und Betriebe ihrer<br />

Partner sicherstellen. Diese unbürokratische<br />

und direkte Hilfe stieß<br />

bereits während der Geschäftsschließungen<br />

im März/April 2020 auf<br />

äußerst positive Resonanz. Schon<br />

seit Beginn der Krise unterstützt die<br />

Jens Hölper und Torsten Goldbecker (v.l.): „Die Verbandsmitglieder<br />

bestmöglich unterstützen.“ Fotos: Garant<br />

Verbundgruppe aus Rheda-Wiedenbrück ihre Mitglieder mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket.<br />

„Die Liquidität für unsere Partner aus dem mittelständischen Fachhandel sicherzustellen, hat für<br />

uns oberste Priorität“, bekräftigt Jens Hölper, Garant-Geschäftsführung. Die vorzeitige Bonusausschüttung<br />

läuft ergänzend zu den drei bereits unterjährig für 2020 geleisteten Abschlagszahlungen<br />

und zwei Monate vor der turnusmäßigen Bonus-Jahresendabrechnung.<br />

„In der Garant-Familie werden die Werte einer Partnerschaft aktiv gelebt, darum ist es für uns<br />

selbstverständlich, unsere Verbandsmitglieder in dieser Zeit bestmöglich zu unterstützen“, sagt<br />

Torsten Goldbecker, Garant-Geschäftsführung.<br />

Krieger tritt Begros bei<br />

Die Krieger-Gruppe mit Höffner, Möbel Kraft und<br />

Sconto wird Mitglied im Begros-Verband und bringt<br />

mit ihren rund 70 Standorten zusätzliches Einkaufsvolumen<br />

in den Verbund ein.<br />

„Die Möbelbranche konsolidiert sich rasant. Deshalb<br />

ist für uns die Mitgliedschaft der Krieger-Gruppe ein<br />

wichtiger Schritt, um uns zukunftsfähig aufzustellen“,<br />

betont Patrick Neuss, Geschäftsführer der Begros.<br />

„Die Krieger-Gruppe passt gut zu uns, weil das traditionsreiche<br />

Familienunternehmen seine mittelständische<br />

Kultur beibehalten hat. Der gesamte Unternehmerkreis<br />

ist überzeugt, dass wir von der Bündelung<br />

unserer Einkaufskraft profitieren werden. Gemeinsam<br />

und mit noch mehr Energie werden wir die Weiterentwicklung<br />

unserer drei strategischen Prioritäten<br />

360°-Einkauf, Eigenmarken und Digitalisierungsthemen<br />

forcieren und gleichzeitig Synergie-Effekte über<br />

das Leistungsangebot der Verbundgruppe stärken.“<br />

Der Beitritt der Krieger-Gruppe zur Begros ist dem<br />

Bundeskartellamt vorab mitgeteilt worden, und die<br />

Parteien befinden sich in enger Abstimmung mit der<br />

zuständigen Beschlussabteilung.<br />

Moebel.de: Erfolgreiches Jahr 2020<br />

Moebel.de hat 2020 ein erfolgreiches Geschäftsjahr verzeichnet, was auch<br />

die Entwicklung der Partner des Einrichtungsportals positiv beeinflusst<br />

hat. Maßgeblich dazu beigetragen haben die durch die Corona-Pandemie<br />

gesteigerte Motivation der Nutzer, online einzukaufen sowie personalisierte<br />

und damit auf den Kunden abgestimmte Plattforminhalte.<br />

Zusätzlich trugen eine optimierte Service-Leistung im Rahmen der Marketingangebote<br />

für angeschlossene Möbelhändler, -hersteller und Online-<br />

Shops zu dem Erfolg bei. Vor diesem Hintergrund hat sich der Jahresumsatz<br />

der Partnerunternehmen in 2020, der durch moebel.de in deren<br />

Online-Shops erzielt wurde, zusammengefasst um 55% erhöht.<br />

Wie wohnen und<br />

arbeiten wir morgen?<br />

Anzeige<br />

Lars Larsen Group:<br />

Neues Rekordergebnis<br />

Mit einem Umsatz von 4,77 Mrd.<br />

Euro und einem Ergebnis nach<br />

Steuern von 431 Mio. Euro stellte<br />

die dänische Lars Larsen Group,<br />

zu denen auch die Unternehmen<br />

Jysk und Dänisches Bettenlager<br />

gehören, im Geschäftsjahr 2019/20<br />

neue Rekorde auf.<br />

Der Umsatz stieg um 394 Mio. Euro<br />

auf 4,77 Mrd. Euro, was einer Steigerung<br />

von 9% entspricht. Ebenso<br />

stieg das Ergebnis nach Steuern<br />

um 34 Mio. Euro auf 431 Mio. Euro,<br />

was einer Steigerung von 8,6%<br />

entspricht.<br />

„Wir sind sehr zufrieden mit dem<br />

Ergebnis. Es kommt nach einem<br />

Jahr, in dem die Corona-Pandemie<br />

einen großen Einfluss hatte. Es<br />

freut uns umso mehr, dass sich die<br />

Unternehmen der Lars Larsen<br />

Group im Allgemeinen positiv entwickelt<br />

haben“, sagt President &<br />

CEO der Lars Larsen Group,<br />

Jesper Lund. „Gleichzeitig hat uns<br />

die Krise die Möglichkeit gegeben,<br />

die zugrunde liegenden Geschäftsmodelle<br />

einem Stresstest zu unterziehen,<br />

und wir sind uns noch<br />

sicherer geworden, dass sie auf einer<br />

guten und sicheren Grundlage<br />

aufbauen.“<br />

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02 / 2021<br />

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Dänisches Bettenlager/Jysk<br />

Click & Collect ist immer ganz nah<br />

Rund 250 Mio. Euro nimmt der<br />

Jysk-Konzern für die grundlegende<br />

Neugestaltung der 970<br />

deutschen Filialen des Dänischen<br />

Bettenlagers in die Hand.<br />

Bis zum Herbst firmieren alle<br />

Märkte unter dem internationalen<br />

Label Jysk, innerhalb von<br />

drei Jahren sollen die Flächen<br />

auf das neue Store Concept 3.0<br />

ausgebaut werden. Christian<br />

Schirmer, Country Manager<br />

Deutschland, über Rebranding,<br />

Innenstadt-Präsenz, HR-Management<br />

und Hygge à la Jysk.<br />

MÖBELMARKT: Herr Schirmer, das Rebranding<br />

des Dänischen Bettenlagers<br />

zu Jysk ist ein großes Vorhaben. Ich<br />

nehme an, das erfolgreich durchgeführte<br />

Rebranding in Österreich war die<br />

Blaupause?<br />

Christian Schirmer: Ja genau, so eine<br />

Umfirmierung macht man ja nicht einfach<br />

mal so gerade eben. Sie erfolgt im Rahmen<br />

unserer weltweiten „OneJysk“-Strategie.<br />

Nur in Deutschland und Österreich hießen<br />

wir ja nicht Jysk. Der Name ist aber nur<br />

ein Teil unseres umfassenden Rebranding-<br />

Konzeptes. Damit einher geht die Umsetzung<br />

des neuen Flächen- und Shopkonzepts.<br />

<strong>MM</strong>: Was genau verstehen Sie darunter?<br />

Schirmer: Unser Flächenkonzept beinhaltet,<br />

dass alle Jysk-Filialen, wo immer<br />

möglich, in den nächsten drei Jahren auf<br />

950 qm erweitert werden. Hinzu kommen<br />

mindestens 250 qm für die Lagerung, was<br />

auch dem wachsenden Online-Business<br />

geschuldet ist. Diesen Zeitraum setzen wir<br />

auch für die Umsetzung unseres Ladenbau-Konzepts<br />

Store 3.0 an: Es gibt für jede<br />

Warengruppe Inspirations-Flächen, die<br />

zu umfassenden Produkt-Präsentationen<br />

führen.<br />

<strong>MM</strong>: Wie ist der Zeitplan?<br />

Schirmer: An 30 Standorten haben wir die neuen Konzepte<br />

bereits umgesetzt, bis zum Ende des Jahres werden es 120<br />

Stores sein. Innerhalb von drei Jahren werden die Konzepte<br />

dann flächendeckend umgesetzt sein. Hier stehen ja auch<br />

neue Genehmigungen und weitere Verhandlungen mit einzelnen<br />

Kommunen an. Das optische und marketing-technische<br />

Rebranding ist bereits zum Herbst abgeschlossen.<br />

<strong>MM</strong>: Die City-Lage rückt, auch bedingt durch das Online-Geschäft,<br />

für viele Händler in den Fokus. Wie sehen<br />

Sie das?<br />

Schirmer: Wir von Jysk setzen auf unser 950-qm-Konzept,<br />

wobei die meisten Märkte eher in städtischen Randlagen<br />

angesiedelt sind. Wir haben circa 20 Standorte in Innenstadtlagen,<br />

unter anderem mehrere in Berlin sowie weitere<br />

in Dortmund, Dresden oder Leipzig. Wir hatten aber zum<br />

Beispiel auch einen Standort in Frankfurt und haben diesen<br />

wieder aufgegeben. Die City-Lagen sind ja mit sehr hohen<br />

Kosten verbunden. Deswegen setzen wir weiterhin eher auf<br />

Randlagen. Dort, wo wir in der Innenstadt sind, nutzen wir<br />

die Flächen intensiv für die Kommunikation unserer Kernkompetenzen<br />

Scandinavian Sleeping und Living.<br />

„Wir sind von jedem Standort nur<br />

20 Fahrminuten entfernt.“<br />

<strong>MM</strong>: Wie ist die Flächenrentabilität Ihrer Stores?<br />

Schirmer: Dort, wo wir bereits umgestaltet haben, steigt<br />

die Rentabilität. In Norddeutschland, wo unsere Markenbekanntheit<br />

noch höher als der bundesweite Durchschnitt<br />

von 90% ist, ist unsere Flächenrentabilität höher. Wobei<br />

diese Zahlen in Zeiten des Omnichannel-Business ja nicht<br />

mehr so aussagekräftig sind. Jeder in Deutschland kann einen<br />

unserer Stores in nur 20 Fahrtminuten im Durchschnitt<br />

erreichen. In Verbindung mit dem Online-Geschäft und insbesondere<br />

Click & Collect sehen wir uns also bestens aufgestellt.<br />

Durch die Erweiterung unserer Lagerkapazitäten<br />

bauen wir unsere Kapazitäten hier weiter aus.<br />

<strong>MM</strong>: Stichwort Click & Collect – welche Erfahrungen<br />

machen Sie hier?<br />

Schirmer: Die skandinavischen Länder oder auch die Niederlande,<br />

Belgien und Großbritannien gehen selbstbewusst<br />

mit technischen und vertrieblichen Innovationen um, während<br />

man in Deutschland zögerlicher ist. Bedingt durch Corona<br />

boomt nun auch hier der Online-Handel mit Möbeln,<br />

und wir sehen hier ein riesiges Potenzial. Während unsere<br />

Kunden zu Beginn der Corona-Pandemie noch mehr auf<br />

Lieferungen setzten, entdecken sie jetzt die Vorteil von Click<br />

& Collect. Inzwischen sind Lieferungen und Click & Collect<br />

gleichauf. Jetzt im Lockdown bieten wir die Möglichkeit in<br />

über 300 Stores an. Normalerweise haben wir die Funktion<br />

flächendeckend bundesweit. Unsere Vorgabe: Alle Produkte<br />

stehen nach 60 Minuten für den Kunden zur Abholung bereit.<br />

Fast immer schaffen wir das.<br />

„Die Jysk-Stores werden großzügiger,<br />

emotionaler und agiler.“<br />

<strong>MM</strong>: Sie haben gesagt, Sie werden emotionaler. Inwiefern?<br />

Schirmer: Das spiegelt sich in unserem neuen Store-Konzept<br />

3.0 mit seinen Inspirationsflächen wieder. Auch unser<br />

Online-Auftritt, an dessen Relaunch wir gerade arbeiten,<br />

wird emotionaler sein – Social Media inklusive. Unser Sortiment<br />

und unseren Style haben wir ebenfalls erweitert. Unsere<br />

Kernkompetenz Schlafen und Wohnen bleibt erhalten,<br />

ebenso Bad- und die Gartenmöbel in der Sommersaison.<br />

Wir erweitern vor allem unseren Style. Neben Massivholzmöbeln<br />

gibt es auch Möbel mit Dekor-Oberflächen, auch im<br />

Mix Weiß und Holz, und wir mischen den skandinavischen<br />

Hygge-Stil gerade sehr erfolgreich mit dem Industrial Style.<br />

Wir richten uns an Kunden und Kundinnen von 20 bis 60<br />

Jahren und positionieren uns weiterhin klar als Fachmarkt<br />

mit einem konsumigem Angebot. Wir agieren weiterhin einfach<br />

und schnell.<br />

<strong>MM</strong>: Was ist noch in Bewegung bei Jysk, neben Ihrem<br />

Engagement in Sachen Nachhaltigkeit?<br />

Schirmer: Unsere Philosophie lautet: Seamless and closer<br />

to the customer, das heißt wir wollen so nah am Kunden<br />

sein und so agil wie möglich auf seine Bedürfnisse reagieren.<br />

Der Retail vor Ort gibt wichtiges Feedback und soll in<br />

jeder Hinsicht in seiner Entwicklung und Kompetenz gestärkt<br />

werden. Zu diesem Zweck wird die HR-Organisation<br />

vor Ort aufgebaut und erweitert. Wir glauben an die Kompetenzen<br />

unserer Mitarbeiter und wollen diese weiter stärken.<br />

Denn umfassende und stetige Veränderungen bedürfen einer<br />

engen Begleitung und eines stetigen Feedbacks.<br />

Interview: Karin Henjes<br />

14 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


Konjunktur<br />

Zielkorridor erreicht<br />

Industrie:<br />

+5,0%<br />

Handel:<br />

+13,7%<br />

„Für das Gesamtjahr 2020 rechnen wir<br />

für die deutsche Möbelindustrie mit einem<br />

Umsatzminus von rund vier Prozent“,<br />

erläutert Jan Kurth, Geschäftsführer<br />

des Verbands der Deutschen<br />

Möbelindustrie (VDM) und der Möbelfachverbände,<br />

zur wirtschaftlichen Situation<br />

der Branche. „Damit liegt die<br />

Entwicklung im Rahmen unserer Prognose<br />

aus dem August, als wir ein Umsatzminus<br />

von bis zu fünf Prozent vorhergesagt<br />

haben. Der Umsatz wird<br />

vorraussichtlich rund 17,2 Mrd. Euro<br />

erreichen.“<br />

In der Summe der ersten elf statistisch<br />

erfassten Monate 2020 betrugen die<br />

Umsätze der Branche nach Angaben<br />

des Statistischen Bundesamtes 15,8<br />

Mrd. Euro – ein Minus von 4,7% gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum. Das<br />

aufgelaufene Umsatzminus ist dabei<br />

zuletzt kontinuierlich abgeschmolzen:<br />

Im Oktober verzeichnete die Branche<br />

ein Wachstum um 2,3% und im November<br />

bereits um fünf Prozent im Vergleich<br />

zum Vormonat.<br />

Die einzelnen Segmente der deutschen<br />

Möbelindustrie entwickelten sich von<br />

Januar bis November 2020 höchst unterschiedlich.<br />

Die Küchenmöbelhersteller<br />

verzeichneten einen Umsatzanstieg<br />

um 3,7% auf rund 4,9 Mrd. Euro<br />

und entwickelten sich damit wesentlich<br />

besser als andere Segmente. Eine<br />

weitgehend stabile Umsatzentwicklung<br />

registrierten die Hersteller von<br />

Polstermöbeln, deren Umsätze von Januar<br />

bis November 2020 minimal um<br />

Grafik 1: Konjunktur-Barometer der deutschen Einrichtungsbranche bis November 2020<br />

(in Prozent)<br />

Möbelindustrie gesamt Ausfuhr Einfuhr Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat Quelle: Destatis, HDH<br />

Grafik 2: Ifo-Geschäftsklima der deutschen Einrichtungsbranche bis Januar 2020<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

20<br />

15<br />

10<br />

0<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

-25<br />

-30<br />

-35<br />

-40<br />

Nov. 2019<br />

Jan. 2020<br />

Dez. 2019<br />

Feb. 2020<br />

Jan. 2020<br />

März 2020<br />

Feb. 2020<br />

April 2020<br />

März 2020<br />

Mai 2020<br />

April 2020<br />

Juni 2020<br />

Mai 2020<br />

Juli 2020<br />

Juni 2020<br />

Aug. 2020<br />

Juli 2020<br />

Sept. 2020<br />

Aug. 2020<br />

Okt. 2020<br />

Sept. 2020<br />

Nov.2020<br />

Okt. 2020<br />

Dez. 2020<br />

Nov. 2020<br />

Jan. 2021<br />

0,4% auf rund 830 Mio. Euro zurückgingen.<br />

Dagegen fiel die Umsatzentwicklung<br />

beim größten Segment der<br />

Möbelindustrie – den sonstigen Möbeln<br />

und Möbelteilen – mit minus 8,1%<br />

auf 5,9 Mrd. Euro negativer aus als im<br />

Branchendurchschnitt. Die Büromöbelindustrie<br />

wies mit einem Umsatz<br />

von rund 1,8 Mrd. Euro ebenfalls ein<br />

deutlich negatives Ergebnis aus<br />

(-11,7%). Die Hersteller von Ladenund<br />

sonstigen Objektmöbeln lagen um<br />

8,5% unter dem Vorjahreswert und erzielten<br />

einen Umsatz von rund 1,7 Mrd.<br />

Euro. Das kleinste Segment der Branche<br />

– die Matratzenindustrie – wies ein<br />

Umsatzminus in Höhe von 4,2% auf<br />

rund 690 Mio. Euro aus. Im November<br />

verbesserte sich dabei die Lage in allen<br />

Segmenten wieder deutlich. Vor<br />

dem Hintergrund des hohen Auftragsbestands<br />

sei laut VDM auch im<br />

Dezember von einer positiven Umsatzentwicklung<br />

in der Industrie auszugehen.<br />

Möbel- und Küchenhandel im<br />

grünen Bereich<br />

Das Instrument der Kurzarbeit, die stabile<br />

Lage der Neubaubranche und<br />

Trends wie Cocooning, Homing und<br />

Homeoffice waren 2020 eine wichtige<br />

Stütze für die gesamte Möbelbranche.<br />

So auch für den Möbel-, Küchen- und<br />

Einrichtungsfachhandel, der 2020 aller<br />

Voraussicht nach trotz Corona den<br />

Umsatz des Vorjahres mit rund 34,5<br />

Mrd. Euro Jahresbruttoumsatz leicht<br />

übertreffen wird. Dies ergibt sich aus<br />

Hochrechnungen auf Basis der ersten<br />

zehn Monate 2020 nach Werten des<br />

Handelsverbands Möbel und Küchen<br />

(BVDM) in Abstimmung mit dem IFH<br />

Köln. Laut IFH ist 2020 der Gewinner<br />

im gesamten Möbelmarkt sowohl kurzals<br />

auch langfristig der Küchenmarkt<br />

mit einem aktuellen Marktanteil von<br />

39% – mehr dazu lesen Sie im<br />

küche&bad forum ab Seite 21. Der<br />

BVDM rechnet zudem in diesem Jahr<br />

einer Stagnation oder einem leichten<br />

Anstieg bei den Umsätzen im Segment<br />

der Polstermöbel. Der Marktanteil liegt<br />

weitherhin bei rund 18%. Der Marktanteil<br />

von Schlafzimmermöbeln und<br />

Wohnmöbeln liegt konstant bei 8%<br />

bzw. 6%. Insgesamt geht der BVDM<br />

für 2021 von einer relativ stabilen<br />

Nachfrage aus, die allerdings vom weiteren<br />

Pandemiegeschehen abhängt. sl<br />

Geschäftsklima Industrie Geschäftsklima Handel Preiserwartung Industrie Preiserwartung Handel Produktionsentwicklung Industrie<br />

Lagerbestände Handel Auftragsbestand Industrie Bestellungen Handel Quelle: Ifo-Institut<br />

moebelmarkt.de<br />

MÄRKTE<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Markt 15


Mycs:<br />

„BEI UNS IST ALLES MODULAR“<br />

oben: Neben den gängigen Looks gibt es auch eine verhältnismäßig große Farbauswahl.<br />

links: Christoph Jung hat Mycs zusammen mit Claudio Bredfeldt, Kachun To und Kai Sap gegründet.<br />

Fotos: Mycs<br />

2014 gegründet, hat sich Mycs<br />

(„Miks“) aus Berlin als Online-<br />

Spezialist für modulare Möbel<br />

einen Namen gemacht. Über 50<br />

Mio. Euro setzte Mycs mit knapp<br />

18.000 Modulen im Jahr 2020<br />

um. Die acht Showrooms in<br />

Berlin, Düsseldorf, München,<br />

Hamburg, Frankfurt am Main,<br />

Stuttgart, Paris und Zürich<br />

spielen dabei eine tragende<br />

Rolle. Ein MÖBELMARKT-Interview<br />

mit Christoph Jung, einem<br />

der Gründer, über virtuelles<br />

Verkaufen, die Bedeutung von<br />

Showrooms und New Work.<br />

MÖBELMARKT: Herr Jung, Sie bezeichnen<br />

Ihre Möbel als hochwertig.<br />

Hochwertig in welchem Segment?<br />

Wo sehen Sie sich? Bei<br />

dänischen Anbietern wie z. B. Hay?<br />

Christoph Jung: Ja, wie Hay, Bolia<br />

oder Bo Concept zum Beispiel. Unsere<br />

Möbel sind sowohl im Design als<br />

auch in der Fertigung und der extrem<br />

hohen Customization hochwertig. Wir<br />

verwenden Echtholz, Stahl, Beschläge<br />

von Häfele, Bezugsstoffe und Leder<br />

aus den Niederlanden bzw. Italien<br />

sowie andere hochwertige Materialien.<br />

Im Zusammenhang mit dem Preis<br />

sprechen unsere Kunden immer wieder<br />

von einem Wow-Erlebnis.<br />

Durch Modularität<br />

ermöglichen wir emotionale<br />

Erfahrungen.<br />

<strong>MM</strong>: Modularität ist Ihr USP, oder?<br />

Jung: Alles, was wir machen, ist modular<br />

und wird immer modular sein.<br />

Unsere Möbel sind hypermodular, flexibel<br />

und schön zugleich. Bei unseren<br />

Sofas sehen Sie nicht alle 80 cm eine<br />

Trennlinie. Wir bieten echte Designstücke<br />

an, Lounge-Elemente und Funktionen<br />

inklusive. Modularität verhilft uns<br />

dazu, den Kundinnen und Kunden sehr<br />

persönliche emotionale Erfahrungen zu<br />

bieten, und das zu einem sehr kompetitiven<br />

Preis.<br />

<strong>MM</strong>: Sie arbeiten mit ausgewählten<br />

Manufakturen in Europa. Können Sie<br />

Beispiele nennen?<br />

Jung: Wir produzieren fast ausschließlich<br />

in Polen. Auch nahezu unsere gesamte<br />

Supply-Chain haben wir dort.<br />

Unser Lager liegt ebenfalls in Polen,<br />

nahe der deutschen Grenze.<br />

Der virtuelle Showroom<br />

und vor allem die Videocalls<br />

werden gern von älteren<br />

Zielgruppen genutzt.<br />

<strong>MM</strong>: Sie sagen, Sie haben den besten<br />

3D-Konfigurator? Woraus beziehen<br />

Sie dieses Selbstbewusstsein?<br />

Jung: Das ist ganz einfach zu beantworten:<br />

Bei gängigen Anbietern müssen<br />

Sie zwischen einer realistischen<br />

Darstellung und der Veränderung von<br />

grafisch dargestellten Modulen springen.<br />

Bei uns können Sie das Produkt<br />

in Realtime verändern, und es bleibt<br />

immer fotorealistisch.<br />

<strong>MM</strong>: Anders als viele andere haben<br />

Sie längst einen virtuellen Showroom.<br />

Seit wann? Wie häufig wird<br />

dieser genutzt, gerade jetzt während<br />

der Lockdowns – im Vergleich<br />

zu den Zeiten ohne Schließungen?<br />

Jung: Wir haben den virtuellen Showroom<br />

tatsächlich mit dem ersten Lockdown<br />

installiert. Außerdem bieten wir<br />

seitdem Videocalls an: Die User können<br />

sich im Rahmen dieser Calls zu<br />

einem vereinbarten Termin von einem<br />

realen Showroom aus beraten lassen,<br />

alle Funktionen und Optionen werden<br />

erklärt und gezeigt. Beides wird während<br />

Lockdowns intensiv genutzt, die<br />

Videocalls noch mehr als der virtuelle<br />

Showroom.<br />

An den Sofa-Umsätzen sehen<br />

wir, dass im Lockdown das<br />

physische Erlebnis fehlt.<br />

<strong>MM</strong>: Haben Sie Daten dazu, wer denn<br />

auf dieses Angebot zurückgreift?<br />

Jung: Es ist tatsächlich so, dass weniger<br />

der virtuelle Showroom aber be-<br />

16 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


sonders die Videocalls vor allem von<br />

älteren Zielgruppen über 60 Jahren<br />

genutzt werden. Die jüngere Generation<br />

ist viel eher bereit, zu bestellen,<br />

ohne etwas in irgendeiner Form real<br />

zu sehen.<br />

<strong>MM</strong>: Was können die virtuellen<br />

Angebote nach Ihrer Erfahrung<br />

nicht leisten, verglichen mit<br />

Ihren physischen Showrooms?<br />

Jung: Vor allem bei den Sofas sehen<br />

wir, dass die physische Erfahrung<br />

fehlt. Hier sind die Verkaufszahlen,<br />

verglichen mit anderen Produktbereichen,<br />

zurückgegangen. Insgesamt<br />

konnten wir aber wie fast alle Onliner<br />

von den Lockdowns profitieren.<br />

Mehr als 50% unserer Verkäufe<br />

beinhalten Touchpoints<br />

mit unseren Showrooms.<br />

<strong>MM</strong>: Die Showrooms sind und bleiben<br />

also ein wichtiger Baustein Ihrer<br />

Vertriebsstrategie? Werden Sie<br />

weitere eröffnen?<br />

Jung: Ja, die Showrooms halten wir<br />

für sehr wichtig. Sie sind ein großer<br />

Konversionstreiber, an den wir glauben.<br />

Mehr als 50% aller Verkäufe haben<br />

einen Touchpoint mit den Showrooms.<br />

Deswegen ist es auch sehr<br />

wahrscheinlich, dass wir dieses Netz<br />

weiter ausbauen.<br />

<strong>MM</strong>: Setzen Sie mit Ihren Showrooms<br />

auf die Innenstadt, so wie<br />

das Ikea mit den Planungsstores<br />

jetzt auch macht? Einfach, weil die<br />

jüngere Generation weniger Auto<br />

fährt, weil die Kunden die Möbel<br />

physisch erleben und Hilfe<br />

bei der Planung haben möchten?<br />

Jung: Genau, unser Berliner Shop ist<br />

zum Beispiel direkt an der Friedrichstraße<br />

oder der Hamburger im Stilwerk<br />

– die Shops sind immer sehr gut zu erreichen.<br />

Als Anbieter modularer Möbel<br />

brauchen wir glücklicherweise nicht so<br />

viel Fläche, wir können unser Angebot<br />

sehr gut auf 150 qm präsentieren.<br />

Unsere Showrooms liegen<br />

meist in der Innenstadt.<br />

<strong>MM</strong>: Es gibt aktuell Online-Anbieter,<br />

die ihre Kunden direkt per<br />

Chat auf der Website ansprechen.<br />

Sie tun dies nicht. Warum?<br />

Jung: Wir haben diese Funktion auch<br />

getestet aber eher negative Rückmeldungen<br />

erhalten. Deshalb ist die Möglichkeit<br />

zum Chat bei uns auf der Seite<br />

nur sofort sichtbar und kann angeklickt<br />

werden. Die Kunden können dann proaktiv<br />

auf uns zukommen.<br />

<strong>MM</strong>: Was hat sich durch Corona in<br />

Ihrem Online-Business geändert?<br />

Jung: Die Nachfrage ist wie gesagt<br />

gestiegen. Die Veränderungen bei uns<br />

haben vor allen Dingen die Supply<br />

Chain betroffen. Insgesamt aber konnten<br />

wir im ersten und im zweiten Lockdown<br />

weiterproduzieren. Wir hatten<br />

keine Produktionsausfälle und mussten<br />

auch kein Lager schließen. Das hat<br />

unter anderem auch damit zu tun, dass<br />

wir kein Modul nur an einem Ort fertigen<br />

lassen.<br />

Alles deutet darauf hin, dass<br />

Online-Bestellungen auf<br />

hohem Niveau bleiben.<br />

<strong>MM</strong>: Ziehen Sie langfristige Schlüsse<br />

daraus?<br />

Jung: Die Studien und Datenerhebungen<br />

von Unternehmensberatungen wie<br />

McKinsey oder Accenture weisen darauf<br />

hin, dass die Entwicklung von Offline<br />

zu Online durch Corona beschleunigt<br />

wurde und dass es nach den<br />

Lockdowns keinen Einbruch der Online-Zahlen<br />

geben wird. Man geht davon<br />

aus, dass die Wachstumsraten<br />

weiter auf hohem Niveau bleiben, auch<br />

nach Ende des Lockdowns. Auch alle<br />

Entwicklungen in Asien deuten darauf<br />

hin.<br />

<strong>MM</strong>: Sie haben Ihr Unternehmen<br />

nach der Holacracy-Methode organisiert.<br />

Wie genau sieht das aus?<br />

Jung: Dahinter verbirgt sich eine Form<br />

des Selbst-Managements, das Freiheit<br />

und Flexibilität ermöglicht. Eine Stelle<br />

wird mit einer oder mehreren Rollen<br />

und entsprechenden Zielen definiert.<br />

Innerhalb dieser Rolle kann ein<br />

Mitarbeiter dann selbst Entscheidungen<br />

fällen und beschließen, wie die<br />

Ziele erreicht werden. Damit einher<br />

geht eine klar definierte Struktur mit<br />

Meetings und einem sehr transparenten<br />

Berichtswesen. So gibt es bei uns<br />

zum Beispiel im Marketing die Rolle<br />

„Newsletter Hero“. Die zuständige<br />

Person sorgt dafür, dass regelmäßig<br />

Newsletter an verschiedene Zielgruppen<br />

geschickt werden. Sie kann selbst<br />

bestimmen, welche Software dafür<br />

genommen wird und wann genau die<br />

Newsletter mit welchen Inhalten verschickt<br />

werden.<br />

Interview: Karin Henjes<br />

Modularität ist das Credo für die Möbel von Mycs.<br />

Aktuell gibt es zwei Sofamodelle mit vielfältigen Optionen, hier das Modell „Pyllow“.<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Unternehmen 17


Paradigmen-Wechsel:<br />

Möbel und die City<br />

Nach Ikea zieht es auch erste klassische Möbel-Filialisten in die<br />

City. E-Commerce ist auch beim Möbelkauf in der Mitte der Gesellschaft<br />

angekommen, der Lockdown erhöht den Druck auf stationäre<br />

Händler und die Stadtzentren. Gerald Schultheiß sprach mit Gero<br />

Furchheim, Präsident des Bundesverbands E-Commerce und<br />

Versandhandel (bevh) sowie Sprecher des Vorstands der Cairo AG,<br />

über den dringenden Perspektiven-Wechsel im stationären Möbelhandel<br />

als auch bei der Gestaltung der Innenstädte. Und darüber,<br />

wie Möbelläden zu vitalen Citys beitragen könnten.<br />

<strong>MM</strong>: Der E-Commerce ist infolge<br />

der Pandemie noch dynamischer<br />

gewachsen, laut bevh wurde bereits<br />

mehr als jeder achte Euro für Waren<br />

im Netz ausgegeben. Und die Bilanz<br />

für das Thema Einrichten?<br />

Gero Furchheim: Im Schnitt der letzten<br />

drei Jahre vor der Pandemie ist<br />

der E-Commerce um 11,3% gewachsen.<br />

Die Pandemie hat diese Entwicklung<br />

beschleunigt – auf ein Plus von<br />

14,6% in 2020. Die Umsätze mit Einrichtungs-Artikeln<br />

sind mit plus 16,1%<br />

überdurchschnittlich gewachsen.<br />

Die Online-Umsätze der Warengruppe<br />

liegen mit 12,7 Mrd. Euro an dritter<br />

Stelle nach Unterhaltung (28,5 Mrd.)<br />

und Bekleidung (21,2 Mrd). Im Wachstum<br />

liegt Einrichtung aber an zweiter<br />

Stelle nach Waren des täglichen Bedarfs<br />

(+40,9%).<br />

„Gerade fundierte Beratung<br />

bietet uns Chancen<br />

wie kaum einer anderen<br />

Branche.“<br />

Zu Einrichtung zählen Haushaltswaren<br />

und Geräte, die für 5,8 Mrd. Euro stehen,<br />

Möbel, Lampen und Dekoration,<br />

die 5,4 Mrd. Euro und Haus- und Heimtextilien,<br />

die 1,5 Mrd. ausmachen.<br />

Ja, den Anteil des gesamten E-Commerce<br />

berechnen wir mit 13% – also<br />

mehr als jeder achte Euro wird online<br />

ausgegeben. Wenn wir den Einzelhandel<br />

ohne Lebensmittelhandel betrachten,<br />

sind es sogar 18,5% – also fast jeder<br />

fünfte Euro. Im Möbelhandel ist der<br />

Anteil noch unterdurchschnittlich, dafür<br />

holen wir umso schneller auf.<br />

<strong>MM</strong>: Wie wichtig sind dort Multichannel-Vertrieb<br />

und Click&Collect?<br />

Furchheim: Click&Collect war und ist<br />

für viele Händler der Rettungsanker in<br />

der Pandemie. Bei einer vom bevh beauftragten<br />

Civey-Befragung im Juli hat<br />

den Kunden die Möglichkeit, Ware anzufassen<br />

(28,1%) und sie direkt mitzunehmen<br />

(20,5%) am besten im stationären<br />

Handel gefallen.<br />

Der erste Punkt ist in unserer Branche<br />

besonders wichtig; die Qualität eines<br />

Stoffes erschließt sich einfach oft<br />

nur taktil. Beim zweiten Punkt hat aber<br />

gerade der Onlinehandel mit schneller<br />

Warenverfügbarkeit und der Abnahme<br />

des Transportproblems einen Vorteil.<br />

Der persönliche Kontakt im Laden und<br />

die direkten Ansprechpartner bei Problemen<br />

kommen beide nur auf 11%. Hier<br />

hat der Onlinehandel mit digitaler Produktinformation<br />

und Beratung heute<br />

schon sehr gute Argumente.<br />

Das soziale Erlebnis, mit anderen einzukaufen,<br />

ist mit nur 2% völlig abgeschlagen.<br />

Gerade heute morgen habe ich gesehen,<br />

wie ein Freund bei Instagram<br />

eine Abstimmung zu Sofafarbe und<br />

-modell eben in diesem sozialen Medium<br />

als Bestandteil der Online-Shopping-Experience<br />

nutzt. Damit ist dann<br />

nicht nur der beste Freund dabei, sondern<br />

die ganze Community.<br />

Multichannel wird Online-Angebote gerade<br />

in unserer Branche sicher weiter<br />

gut ergänzen. Aber: immer öfter wird<br />

sich die Sichtweise umdrehen.<br />

Selbst Douglas sieht sich nicht mehr als<br />

Einzelhändler mit Filialen, sondern als<br />

Onlinehändler, der auch ein erfolgreiches<br />

stationäres Geschäft hat. Der E-<br />

Commerce und seine Prozesse werden<br />

immer mehr zur Basis, von der aus<br />

Kunden ihren Einkauf beginnen.<br />

Auch für den Möbelhandel wird der E-<br />

Commerce dieses digitale Fundament<br />

brauchen und kann dann im stationären<br />

Geschäft Mehrwerte bieten.<br />

Gerade die fachlich fundierte Beratung<br />

mit Stoffen und individuellen Planungen<br />

bietet uns Chancen wie kaum einer anderen<br />

Branche. Und wir haben im gehobenen<br />

Segment den Vorteil selektiver<br />

Fachhandelskonzepte, mit denen Beratung<br />

und Erstklassigkeit abgesichert<br />

werden können, wenn dies konsequent<br />

gelebt wird.<br />

Dennoch sollte dies keinen stationären<br />

Händler in Sicherheit wiegen.<br />

E-Commerce-Unternehmen sind Meister<br />

der kundenorientierten Prozesse.<br />

Stoff- und Holzmuster werden schon<br />

regelmäßig an Kunden versendet, und<br />

mittels App werden Stühle, Sofas und<br />

Tische ins heimische Wohn- und Esszimmer<br />

gestellt – und das aus einem so<br />

breiten und tiefen Sortiment, dass kein<br />

stationärer Händler mit seiner Ausstellung<br />

hier mithalten kann.<br />

„Auch wir Möbler haben<br />

unser Leistungsversprechen<br />

erfüllt – haben<br />

aber nicht ganz so stark<br />

begeistert.“<br />

<strong>MM</strong>: Die E-Commerce-Branche insgesamt<br />

hat laut bevh 2020 ihr Leistungsversprechen<br />

erfüllt. Gilt dies<br />

auch für die Möbelbranche?<br />

Furchheim: Mit dem E-Commerce waren<br />

77% sehr zufrieden und 18,3%<br />

zufrieden – in Summe 0,8%-Punkte<br />

mehr als 2019. Im Cluster Einrichtung<br />

liegt die Zufriedenheit mit 76,8% bzw.<br />

18,5% in der Summe auf dem gleichen<br />

Niveau von 95,3%. Bei Möbeln, Lampen<br />

und Deko ist die Zufriedenheit mit<br />

95,2% fast genauso groß – auch wir<br />

Möbler haben also unser Leistungsversprechen<br />

erfüllt. Wir haben aber nicht<br />

ganz so stark begeistert – nur 70,6%<br />

waren sehr zufrieden, dafür aber waren<br />

24,6% zufrieden.<br />

<strong>MM</strong>: Die Studie zeigt, dass der Kauf<br />

im Netz längst in der Gesellschaft<br />

verankert ist – auch bei Möbeln?<br />

Furchheim: Auch in den im Cluster<br />

Einrichtung erfassten Kategorien bildet<br />

E-Commerce inzwischen die Bevölkerung<br />

nach. In allen Warengruppen erzielt<br />

die Altersgruppe ab 50 Jahren inzwischen<br />

mindestens zwei Drittel der<br />

Online-Käufe. Dies ist zum Teil sicher<br />

durch die Pandemie getrieben, stellt<br />

aber einen nachhaltigen Trend dar.<br />

<strong>MM</strong>: Weshalb die Debatte Ihrer Meinung<br />

nach ihre Perspektive ändern<br />

muss. Was heißt das konkret für die<br />

Gestaltung der Innenstädte?<br />

Furchheim: Zunächst einmal heißt es,<br />

mit den Kunden zu planen. Nicht einfach<br />

Quadratmeter um Quadratmeter<br />

zu füllen, sondern genau zu überlegen,<br />

welcher Mehrwert in welcher Kaufphase<br />

durch den Laden entsteht.<br />

Foto: bevh/Michael Gueth<br />

18 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


Top Thema<br />

Wenn die erste Information online<br />

stattfindet, müssen Händler ihr Angebot<br />

zuerst dort sichtbar darstellen. Und<br />

dem Kunden ggf. erläutern, in welcher<br />

Farbe und Ausführung welches Sofa<br />

im Laden überhaupt erlebbar ist. Oder<br />

wie viele alternative Sofas dort ausprobiert<br />

werden können.<br />

„Zunächst heißt es,<br />

genau zu überlegen,<br />

welcher Mehrwert in welcher<br />

Kaufphase durch den<br />

Laden entsteht.“<br />

Im Laden muss schon im Gespräch<br />

nachgedacht werden, wie man die Beratung<br />

nach Hause verlängert: Wenn<br />

der Kunde geht, bekommt er eine<br />

E-Mail oder Whatsapp mit einem Link<br />

zu den diskutierten Möbeln samt ergänzendem<br />

Material, Servicevorteilen<br />

oder Dekotipps – das alles in einem<br />

attraktiven Angebot zusammengefasst.<br />

Vielleicht heißt es aber auch, dass<br />

inspirierende Möbelgeschäfte mehr<br />

Chancen in Innenstädten haben, wenn<br />

sinkende Mieten und Leerstände dies<br />

wieder ermöglichen. Im Tal in München<br />

hat sich Böhmler gehalten – früher war<br />

die Straße aber durch viele Möbelgeschäfte<br />

in bester Citylage geprägt.<br />

Wir bei Cairo konnten in unserem Design-Store<br />

dort die Mieten nicht erwirtschaften<br />

und haben uns auf das Onlinegeschäft<br />

konzentriert. Mit dem Konzept<br />

3d.cairo.de tragen wir aber die erfolgreichen<br />

Stores in Frankfurt und Nürnberg<br />

in die ganze Republik.<br />

Die hohen Mietpreise müssen sich jetzt<br />

an die Neuverteilung des Einkaufsverhaltens<br />

anpassen. Ware anfassen und<br />

Erlebnisse schaffen können wir in der<br />

Branche bieten – und dies ist mehr<br />

denn je auch eine Anforderung für eine<br />

lebenswerte Innenstadt.<br />

Wir fordern aber auch, dass die Innenstadt<br />

insgesamt ein digitales Selbstverständnis<br />

bekommen muss und sich als<br />

Bestandteil einer digitalen Customer-<br />

Journey positionieren soll. In einem<br />

6-Punkte-Plan haben wir konkrete Vorschläge<br />

gemacht.<br />

Gero Furchheim:<br />

„E-Commerce und<br />

seine Prozesse<br />

werden immer mehr<br />

zur Basis, von der<br />

aus Kunden ihren<br />

Einkauf beginnen.“<br />

<strong>MM</strong>: Wie sehen Ihre Ideen und Visionen<br />

für eine künftige Handels-Szene<br />

in den Zentren konkret aus?<br />

Furchheim: Ich stelle mir handels- und<br />

dienstleistungsorientierte Datenanalyse-Abteilungen<br />

im City-Marketing vor.<br />

Lokale digitale Plattformen, die umfassende,<br />

sichere Services unter Nutzung<br />

von eID-Lösungen bieten.<br />

Das betrifft sensible Bereiche wie die<br />

Gesundheit mit Ärzten, Apotheken und<br />

Sanitätshäusern, aber auch Dinge wie<br />

Kfz-Zulassungen oder Bürgerdienste<br />

rund um den Zuzug in die Stadt.<br />

Die Menschen müssen vom ersten Tag<br />

in der Gemeinde das Gefühl haben,<br />

dass sie ihr Leben dort digital und analog<br />

integriert führen können.<br />

„Die hohen Mietpreise<br />

müssen sich an die<br />

Neuverteilung<br />

des Einkaufsverhaltens<br />

anpassen.“<br />

Städtebaulich gehören Verkehrskonzepte<br />

dazu, die von Anfang an hybrid<br />

gedacht sind: mit Micro-Hubs und -Depots,<br />

Pick-up-Bereichen und Abholfächern.<br />

Die Baunutzungsverordnung<br />

darf nicht verhindern, dass leerstehende<br />

Handelsflächen oder Parkplätze für<br />

Logistikangebote genutzt werden.<br />

Von diesen Angeboten könnten auch<br />

stationäre Händler profitieren, wenn sie<br />

ganz selbstverständlich die Ware nach<br />

Hause liefern, während der Kunde in<br />

der City nach dem Shopping auch Kultur<br />

und Gastronomie erlebt.<br />

Der Laden als Service-Kanal ist ja<br />

durchaus wichtig für die Kunden. Aber<br />

Service muss so dargebracht werden,<br />

dass der Kunde ihn wirklich nutzen<br />

kann – gerade wenn er nach klassischen<br />

Ladenschluss-Zeiten erst wieder<br />

in die Stadt kommt.<br />

Frankfurt hat angedacht, Käufern in<br />

der Innenstadt einen kostenlosen Museumsbesuch<br />

zu spendieren. Das ist<br />

definitiv intelligenter, als einfach nur<br />

Schaufenster schwarz zu verhängen.<br />

<strong>MM</strong>: Über den Cairo-Webshop, die<br />

Designstores und den Verbund der<br />

Creativen Inneneinrichter haben Sie<br />

viel Erfahrung mit kanalübergreifendem<br />

Möbelhandel und mit Citylagen.<br />

Was sind Ihre Learnings?<br />

Furchheim: Das wichtigste Learning<br />

ist, dass Erfolg nur aus der Kombination<br />

von Innovation und wirklichem<br />

Branchen-Knowhow entstehen kann.<br />

Unsere Branche ist komplex und vielschichtig.<br />

Viele, die laut Disruption gerufen<br />

und den Markt nicht verstanden<br />

haben, sind daran gescheitert.<br />

„Wir fordern auch, dass die<br />

Innenstadt sich als Teil<br />

einer digitalen Customer-<br />

Journey positioniert.“<br />

Am Ende entscheidet, was wir „seamless<br />

commerce“ nennen: Alle Angebote<br />

müssen nahtlos zusammenspielen. Bei<br />

uns sind es die Qualität der Kuration,<br />

die Serviceorientierung und die Leidenschaft<br />

für unsere Produkte. Dies spürt<br />

man – egal, ob man das Lächeln im<br />

Store sieht oder am Telefon spürt.<br />

Inspiration und Investition in die Partnerschaft<br />

mit Herstellern ist ein weiterer<br />

Trumpf. Wir haben uns nie damit begnügt,<br />

im Onlinegeschäft nur Klassiker<br />

auszusaugen. Mit unserem Designkatalog<br />

haben wir immer neue Produkte und<br />

Designer aufgebaut, um das Ökosystem<br />

der Designmöbel am Leben zu erhalten.<br />

Den Katalog drucken wir weiterhin,<br />

aber selbstverständlich gibt es ihn<br />

auch online zum digitalen Blättern.<br />

Und die Filialen können nicht nur online<br />

besucht werden, auch die Onlinebestellung<br />

kann im Laden abgeholt werden<br />

oder es kann vor der Fahrt in die Innenstadt<br />

online überprüft werden, welcher<br />

Artikel gerade in der Ausstellung und<br />

zur Mitnahme vorhanden ist.<br />

<strong>MM</strong>: Und was wird aus dem Möbelhandel<br />

auf der grünen Wiese?<br />

Furchheim: Mit der Cairo AG sind wir<br />

im Premiumgeschäft tätig, so dass ich<br />

die Angebote auf der grünen Wiese<br />

nicht so intensiv verfolge, dass ich mir<br />

ein Urteil erlauben kann.<br />

„Am Ende entscheidet<br />

das, was wir ,Seamless<br />

Commerce‘ nennen.“<br />

Vielleicht nur eine spitze Bemerkung:<br />

Rabattschlachten mit Prozentwerten,<br />

die ohnehin kaum ein Kunde mehr<br />

glaubt, werden nicht der Schlüssel<br />

zum Erfolg sein. Die Phase, in der der<br />

E-Commerce als Preisbrecher gesehen<br />

wurde oder auch sein Heil dort gesucht<br />

hat, ist auch vorbei.<br />

Am Ende entscheidet die Gesamtleistung<br />

über die Zukunftsfähigkeit – und<br />

die wird nur durch Auswahl, Qualität<br />

und Service nachhaltig gut.<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Markt 19


Öffnungsperspektive<br />

dringend erforderlich<br />

Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), fordert eine abgesicherte<br />

Öffnungsperspektive für die Möbelbranche. (Stand: 10. Februar)<br />

Der seit Mitte Dezember andauernde Lockdown des Möbelhandels wird immer mehr zur Belastung für<br />

die deutsche Möbelindustrie. Die Auftragslage verschlechtert sich massiv, das Auftragspolster aus dem<br />

vergangenen Jahr schmilzt rapide ab. Laut einer verbandsinternen Umfrage sieht sich die Hälfte der befragten<br />

Hersteller gezwungen, ihre Produktionskapazitäten zu drosseln und im Februar Kurzarbeit für ihre<br />

Beschäftigten anzumelden. Dies zieht zudem Schwierigkeiten beim Wiederhochfahren der Fertigung<br />

nach sich – wie unsere Hersteller schon nach dem Lockdown im Frühjahr 2020 erfahren mussten.<br />

Foto: VDM<br />

„Die Click & Collect-Lösungen sollten unbedingt beibehalten werden.“<br />

Vor diesem Hintergrund appellieren wir an die Politik, unserer Branche ein gerechtes, den Infektionszahlen<br />

angepasstes Öffnungsszenario zu ermöglichen. Für eine sichere Öffnung haben wir in einem offenen<br />

Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeschlagen, die Abstandsflächen auf 50 qm Verkaufsfläche<br />

je Kunde zu vergrößern und die Öffnungszeiten bis in den Abend und am Wochenende zu entzerren. Dazu<br />

kommen die Überwachung des Zutritts nur mit medizinischen Masken am Eingang und Frequenzmessungen.<br />

Für die Zeit, in der der Handel noch geschlossen halten muss, plädieren wir für eine Online-Vorabbuchung<br />

von individuellen Beratungsterminen mit maximal zwei Personen je Haushalt und einer Beratungszeit<br />

von maximal einer Stunde pro Kunden. Die derzeitigen Click & Collect-Lösungen sollten unbedingt<br />

beibehalten werden. Wir brauchen für unsere Branche dringend eine Öffnungsperspektive – und<br />

die Verbraucher bekämen wieder die Möglichkeit, ihren durch Homeoffice, Homeschooling oder Umzüge<br />

entstehenden Einrichtungsbedarf zu decken.<br />

Der Corona-Effekt – mit Ausblick<br />

Im Rahmen der 9. Branchenwerkstatt – dieses Mal digital – diskutierte<br />

Dr. Timo Renz, Managing Partner Dr. Wieselhuber & Partner (W&P), gemeinsam<br />

mit dem Möbelverband und knapp 70 Herstellern, Händlern und Zulieferern<br />

die Corona-Lehren.<br />

„Die gesamte Branche hat unter dem Strich bis zum Jahresende 2020 durch<br />

die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten der Bevölkerung und den<br />

Trend zum Cocooning profitiert. Aber: Die Auftragseingänge gehen seit dem<br />

zweiten Lockdown drastisch zurück, viele Unternehmen werden durch Lieferengpässe<br />

in den Wertschöpfungsketten behindert. Darum mein Appell: Es<br />

braucht ein kollegiales Miteinander von Industrie und Handel, um möglichst<br />

gut weiter durch die Krise zu kommen“, so Jan Kurth, Mitorganisator und Geschäftsführer<br />

des VDM und der Verbände der Holz- und Möbelindustrie NRW<br />

e.V. GmbH.<br />

Für Elmar Duffner, Managing Director & CEO der Vivonio Furniture Group,<br />

hat die dezentrale Unternehmensstruktur und die Diversifizierung definitiv<br />

geholfen, bis jetzt die Pandemie gut zu managen. „Für uns ist Automatisierung<br />

die Lebensversicherung am Standort Deutschland. Jetzt müssen Industrie<br />

und Handel noch partnerschaftlicher denken – nur so treffen wir den<br />

Nerv der Kunden!“<br />

Bei allem „Management des Restarts“ gilt es aber auch, an bestehenden<br />

Erfolgsformeln festzuhalten: „Mit einem guten Geschäftsmodell und entsprechend<br />

schnellen, effizienten und digitalisierten Prozessen sowie kontinuierlichem<br />

Kundenkontakt werden wir auch nach der Krise erfolgreich sein“, sagt<br />

Dr. Andreas Hettich, Vorsitzender des Beirates der Hettich Holding GmbH &<br />

Co. KG. Und wie steht es um die Digitalisierung – den Erfolgsfaktor in der<br />

Pandemie? Für Dr. Hettich ist Deutschland nicht der Digitalisierungs-Hero:<br />

„Ich kann sehr empfehlen, hier nach China zu sehen. Hier planen Software-<br />

Unternehmen Möbel – da kann man sehen, wo die Zukunft hinläuft.“<br />

Koelnmesse: Krise hinterlässt Spuren<br />

Die Corona-Krise hat die Koelnmesse hart getroffen: Finanzgeschäftsführer<br />

Herbert Marner beziffert den Umsatz im Jahr 2020 auf rund 95<br />

Mio. Euro, den Verlust auf voraussichtlich etwa 115 Mio. Euro. Dass zuvor<br />

nach mehrjährigem Wachstum 2019 noch ein Rekordumsatz in Höhe<br />

von 413 Mio. Euro und ein Gewinn nach Steuern von über 30 Mio. Euro<br />

zu verzeichnen war, hilft dem Unternehmen heute sehr: „Unser überdurchschnittlich<br />

hohes Eigenkapital von mehr als 250 Mio. Euro wurde<br />

bis zum Jahresende zwar fast zur Hälfte aufgebraucht, reicht aber aus,<br />

um auch die bisher bekannten und eventuell weitere Ausfälle in 2021 zu<br />

tragen. Dies gilt bis auf Weiteres auch für die Liquidität, die wir erst in<br />

der zweiten Jahreshälfte gegebenenfalls durch neue Darlehen stärken<br />

müssten. Zudem wollen wir aber – anders als vor der Krise geplant – zur<br />

Sicherung unserer zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit einen Teil unseres<br />

Innovations- und Investitionsprogramms Koelnmesse 3.0 durch eine zusätzliche<br />

zweckgebundene Eigenkapitalerhöhung von 120 Mio. Euro<br />

finanzieren. Dazu sind wir mit unseren Gesellschaftern aktuell im Gespräch.“<br />

Seit März 2020 hat auf dem Kölner Gelände keine eigene Veranstaltung<br />

mehr stattgefunden. 54 von 70 geplanten Messen im In- und Ausland<br />

wurden 2020 abgesagt oder verschoben.<br />

„Trotz vieler Chancen der digitalen Formate freuen wir uns darauf, die<br />

neuen Möglichkeiten der digitalen Messewelt auch wieder mit physischen<br />

Treffen zu verbinden. Mit unserer ersten Messe in 2021 wollen wir<br />

auch in unseren Hallen wieder Vollgas geben. Darauf haben wir uns in<br />

den zurückliegenden Monaten der Pandemie sehr gut vorbereitet“, so<br />

Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse.<br />

20 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />

FEBRUAR 2/2021<br />

B 50899<br />

Mit Technik und dem Alltag einer Familie im<br />

Blick haben die Designer von Oranier das erfolgreiche<br />

Kopffreihauben-Sortiment des Herstellers<br />

weiterentwickelt. Trendige Facelifts, wie hier beim<br />

Modell „Aura“, und neue Highlights für den<br />

exklusiven Geschmack sind das Ergebnis.<br />

Foto: Oranier<br />

Designobjekt Dunstabzug<br />

Die Küchenstudio-Offensive<br />

by Schösswender<br />

Das Bad als privates Spa


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Laut Statistik besuchen Kunden im Durchschnitt nur noch 1,5 Küchenstudios, bevor sie sich zum Kauf<br />

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Zusammenhalt<br />

der Glücklichen<br />

Über ein Jahr hält die Corona-Pandemie die Welt und damit<br />

natürlich auch die Branche nun schon in Atem. Zum Zeitpunkt<br />

des Redaktionsschlusses dieser Ausgabe wurde der zweite Lockdown<br />

gerade noch einmal verlängert – inkl. unklarer Öffnungsperspektive<br />

für den Möbel- und Küchenhandel.<br />

Gleichzeitig kann sich die Branche glücklich schätzen, dass vor<br />

allem Trends wie Cocooning, Homing und Homeoffice zumindest<br />

2020 noch zu guten Umsätzen beigetragen haben. So rechnet<br />

der Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) für das vergangene<br />

Jahr insgesamt sogar mit einem leichten Plus im Möbel-,<br />

Küchen- und Einrichtungsfachhandel. Und auch bei den Herstellern<br />

der Branche lief es vielfach ganz gut, wie die jüngst veröffentlichten<br />

Jahresbilanzen von Schüller, Miele oder Lechner zeigen.<br />

Die deutsche Küchenmöbelindustrie dürfte laut Verband der<br />

Deutschen Möbelindustrie (VDM) 2020 ebenfalls mit einem Plus<br />

abschließen.<br />

Gerade vor diesem Hintergrund ist der gemeinsame Appell von<br />

BVDM und VDM „für ein solidarisches Miteinander in der<br />

Krise“ besonders wichtig. In der derzeitigen, unklaren Situation<br />

sollte partnerschaftlich und fair miteinander umgegangen werden.<br />

Denn die momentane Lage mit eingebrochenen Auftragseingängen,<br />

die nach wie vor sehr angespannte Versorgungssituation mit<br />

Zulieferprodukten sowie die erschwerte Steuerung der Produktion,<br />

Logistik und Warenverkehr stellt alle vor große Herausforderungen.<br />

Die Fachverbände fordern Industrie und Handel deshalb<br />

gleichermaßen auf, „sämtliche Anstrengungen zu unternehmen,<br />

um die Ware kurzfristig, effizient und reibungsfrei an den Endkunden<br />

zu liefern“. Dies führe zu Liquiditätszufluss bei Handel<br />

und Industrie gleichermaßen und decke den Bedarf an Einrichtungsgegenständen.<br />

Denn die nach wie vor positive Einstellung<br />

der Verbraucher gegenüber den Produkten der Branche sollte weiterhin<br />

aufrechterhalten werden, um auch 2021 zu den Glücklichen<br />

zu zählen.<br />

„Wenn man<br />

glücklich ist, soll<br />

man nicht noch<br />

glücklicher sein<br />

wollen.“<br />

Theodor Fontane,<br />

deutscher Schriftsteller<br />

(1819 bis 1898)<br />

Sebastian Lehmann<br />

Redaktionsleiter<br />

küche & bad forum<br />

Editorial<br />

3


Inhalt<br />

SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

küche & bad forum 02|2021<br />

3 Zusammenhalt der Glücklichen<br />

5 Boulevard<br />

6 Kurznachrichten<br />

8 „Xeno Küchen“: Internationalisierung<br />

zum Jubiläum<br />

10 Bilanzen in herausfordernden<br />

Zeiten<br />

11 Sonderveröffentlichung Stage:<br />

Die Küchenstudio-Offensive<br />

by Schösswender<br />

19 Carat: Ein Blick hinter die<br />

Kulissen<br />

20 SHD: Mehr als eine<br />

Planungslösung<br />

21 Aufsehenerregende<br />

Designobjekte<br />

22 Amica: Technik und Design<br />

im Einklang<br />

23 Oranier: Vielseitiges Spektrum<br />

24 Aktuelles Design für das<br />

private Spa<br />

Essplatz-Kollektion K’AMBIENTE:<br />

DIE KÜCHENSTUDIO-<br />

OFFENSIVE<br />

by Schösswender<br />

Schösswender interpretiert die Wohnküche mit geschmacklich auf<br />

die individuelle Küche abgestimmten Essplätzen 2021 neu: Damit<br />

eröffnet die österreichische Dining-Manufaktur Kunden völlig neue<br />

Möglichkeiten für das Styling ihrer Wohnküche – und Küchenstudios<br />

damit völlig neue Chancen für zusätzliches Business.<br />

Schösswender interpretiert die Wohnküche<br />

mit geschmacklich auf die Küche<br />

abgestimmten Essplätzen neu | Seite 11<br />

25 Agoform: Das Bad als<br />

Innovationsraum<br />

26 Wachstumstreiber<br />

Küchenmarkt<br />

27 Marketinggemeinschaft A30<br />

Küchenmeile: „Wir setzen auf<br />

September“<br />

Gegen lästige Küchengerüche bietet<br />

Oranier ein großes Portfolio an<br />

Dunstabzügen | Seite 23<br />

Die MHK-Eigenmarke „Xeno Küchen“<br />

feiert das zehnjährige Bestehen | Seite 8<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg<br />

Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />

Telefon +49 911 9 55 78-0<br />

www.moebelmarkt.de<br />

lehmann@moebelmarkt.de<br />

Herausgeber und Verleger Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />

Geschäftsführerin Christine Ritthammer<br />

Chefredaktion Gerald Schultheiß, Helmut Merkel<br />

Redaktion Sebastian Lehmann (verantwortlicher<br />

Redaktionsleiter), Arnd Schwarze<br />

Anzeigen Odine Gränke<br />

Vertrieb Ann-Kathrin Ritthammer<br />

Verlagsbüro Süd Gerrith B. Horndasch M.A.,<br />

Kastanienweg 9, 78713 Schramberg, Deutschland,<br />

Telefon +49 7422 20 06 95-9,<br />

Mobil +49 177 4 37 74 84,<br />

horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 60/2021<br />

Anzeigenschluss für Empfehlungsanzeigen jeweils sechs<br />

Wochen vor Erscheinen; für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />

Stellen anzeigen bis eine Woche vor Erscheinen,<br />

später auf Anfrage.<br />

Bezugspreise Einzelpreis Euro 5,50,<br />

im Abonnement Euro 4,– zzgl. Porto und dem derzeit gültigen<br />

Mehrwertsteuersatz bei monatlichem Erscheinen<br />

(Erscheinungstermin am Anfang des Monats, ausgenommen<br />

Messeausgaben). Bei höherer Gewalt kein Anspruch auf<br />

Lieferung. Schriftliche Kündigung drei Monate vor Ablauf<br />

des Abonnementjahres.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen jeder<br />

Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages.<br />

Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind,<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung<br />

übernommen.<br />

„küche & bad forum“ ist Organträger für den Verband<br />

der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V.<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

B<br />

Berbel Ablufttechnik GmbH, Rheine Seite 21<br />

C<br />

Carat Gesellschaft für Organisation<br />

und Softwareentwicklung GmbH, Dreieich<br />

F<br />

Fachschule des Möbelhandels, Köln<br />

2. Umschlagseite<br />

4. Umschlagseite<br />

O<br />

Oranier Küchentechnik Titel, Seite 23<br />

S<br />

Schösswender Möbel GmbH, Franking Seite 11-18 (Stage)<br />

SHD Einzelhandels Software GmbH, Andernach Seite 7<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie<br />

z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung zu entsorgen, voll<br />

recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />

Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.<br />

Inhalt<br />

4


Pure Talents Contest<br />

Streetfood-Küche ausgezeichnet<br />

Beim Nachwuchswettbewerb für Jungdesigner, dem Pure<br />

Talents Contest, konnte die „Guerilla Kitchen“ von Erik<br />

Mantz-Hansen den Sonderpreis der LivingKitchen gewinnen.<br />

Der Nachwuchsdesigner beschreibt seinen ausgefallenen Entwurf<br />

als ein „Werkzeug für die Zubereitung von Street Food<br />

im urbanen Raum.“ Sie bietet vielfältige Nutzungsoptionen<br />

auf kleiner Fläche und ist kompakt und mobil. Dank individuell<br />

zusammenstellbarer Module kann zudem auf jede Anforderung<br />

der Nutzer flexibel eingegangen werden – so lassen<br />

sich die unterschiedlichsten Gerichte zubereiten.<br />

Foto: Koelnmesse<br />

2,89 Millionen Zuschauer sahen Undercover Boss Niklas Köllner alias<br />

TV-Kandidat André Kullmann.<br />

Wenko-Chef Niklas Köllner<br />

Undercover im Einsatz<br />

Für die RTL-Real-Life-Doku „Undercover Boss“ hat sich<br />

Niklas Köllner, Geschäftsführer des Haushaltswarenherstellers<br />

Wenko-Wenselaar, auf geheime Erkundungstour<br />

durch sein eigenes Unternehmen begeben. Getarnt als<br />

angeblicher TV-Kandidat André Kullmann, mit blondierten<br />

Haaren, falschen Zähnen und einem ungewöhnlichen<br />

Outfit durchlief er verschiedene Abteilungen.<br />

Dabei verlangte der mehrtägige Undercover-Einsatz dem<br />

Wenko-Chef sowohl körperlich als auch emotional einiges<br />

ab. Richtig ins Schwitzen kam Niklas Köllner alias André<br />

Kullmann zum Beispiel auf seiner Station im Lager.<br />

Wertvolle Erkenntnisse sammelte er bei seinem Merchandising-Einsatz<br />

in einem Baumarkt. Und als Assistent für<br />

ein Produkt-Shooting erkannte er, wie schwierig es ist,<br />

perfekte Fotos zu schießen.<br />

„Undercover Boss war eine starke und erkenntnisreiche<br />

Erfahrung, die ich nicht missen möchte und aus der ich<br />

viel für Wenko mitnehme. Genau das war meine Motivation,<br />

bei dem Format mitzumachen“, so Köllner.<br />

Foto: TVNow<br />

Schock<br />

Der „Godfather of Punk“<br />

als Testimonial<br />

Schock forciert unter dem Titel „Sink Green“ eine nachhaltige<br />

Unternehmensausrichtung. Als Testimonial konnte das Unternehmen<br />

nun Iggy Pop (Foto), den „Godfather of Punk“, gewinnen.<br />

Im ersten Step erzählt Pop im Launch-Film – erreichbar durch<br />

Scan des untenstehenden QR-Codes – die Geschichte der „Cristadur<br />

Green Line“, der nachhaltigsten Spülenkollektion von Schock,<br />

die zu über 99% aus natürlichen, nachwachsenden oder recycelten<br />

Rohstoffen besteht und für die in Deutschland ein Recycling-Konzept<br />

angeboten wird. Die Produktlinie ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

„Sink Green“, mit der das Unternehmen seinen Einsatz<br />

für Klimaneutralität auf allen Ebenen verstärkt. Die Kampagne<br />

wird europaweit laufen und auf verschiedenen<br />

Digitalkanälen sowie punktuell auch Outof-Home<br />

ausgespielt. Im Handel will Schock<br />

damit für Aufmerksamkeit sorgen.<br />

Foto: Schock<br />

5 Boulevard


Die für das Frühjahr …<br />

… geplanten Veranstaltungen der Branche – wie die AMK-Mitgliederversammlung, die<br />

Hauptversammlung der MHK Group oder die Küchenwohntrends/Möbel Austria, müssen<br />

aufgrund der aktuellen Situation verschoben werden.<br />

Einige Meldungen<br />

auf diesen Seiten<br />

sind mit einem<br />

QR-Code versehen.<br />

Dieser führt mittels<br />

Smart phone und<br />

entsprechender<br />

Scan-App direkt zu<br />

weiterführenden<br />

Informationen auf<br />

unserer Homepage.<br />

Dort finden Sie auch<br />

weitere Meldungen.<br />

Foto: Trendfairs<br />

Küchenwohntrends<br />

und Möbel Austria<br />

finden im Oktober<br />

statt<br />

Die Veranstalter des Messedoppels Küchenwohntrends/Möbel<br />

Austria haben die Verschiebung der<br />

physischen Messe auf Herbst beschlossen: Die<br />

Veranstaltungen finden vom 6. bis 8. Oktober als<br />

Live-Show in Salzburg statt. Online gibt es die<br />

neuesten Trends auf dem Küchen- und Wohnsektor<br />

– wie ursprünglich geplant – bereits in der ersten<br />

Maiwoche 2021 zu sehen.<br />

In Verbindung mit dem österreichischen Messedoppel<br />

hatte auch die Verbundgruppe Der Kreis<br />

ihren Kongress und die Preisverleihung von Der<br />

Kreis Anja Schaible Stiftung geplant. Diese Veranstaltungen<br />

werden nun auch in den Herbst verschoben.<br />

Mehr dazu lesen Sie hinter obenstehendem<br />

QR-Code.<br />

Poggenpohl stellt sich personell neu auf<br />

Poggenpohl stellt sich nach der Übernahme durch den strategischen<br />

Investor Jomoo Deutschland, Tochterunternehmen der chinesischen<br />

Jomoo Group, im Herbst des vergangenen<br />

Jahres jetzt auch personell in einigen Bereichen<br />

neu auf: Seit Anfang dieses Jahres leitet<br />

Jan Bobe (Foto) den Vertrieb für die Märkte<br />

Deutschland und Österreich. Seit Februar verstärkt<br />

zudem Jan-Sebastian Wetjen als Senior<br />

Product Designer die Produktentwicklung.<br />

Ulrike Wessel wird ab April das Produktmanagement<br />

erweitern. Im März wird Sebastian<br />

Herbst außerdem das Marketing erweitern und<br />

die Leitung des Bereichs Corporate Architecture<br />

übernehmen.<br />

Foto: Archiv<br />

AMK-Vereinsmitgliederversammlung<br />

2021:<br />

Neuer Termin im November<br />

Infolge der aktuellen Coronavirus-Situation<br />

verschiebt die Arbeitsgemeinschaft Die<br />

Moderne Küche e.V. (AMK) ihren traditionellen<br />

Branchenabend und die Vereinsmitgliederversammlung<br />

vom 15. bis 16. März<br />

2020. Neuer Termin ist der 16. November<br />

2021. Als Neuerung findet der AMK-Branchenabend<br />

im Anschluss an die AMK-Vereinsmitgliederversammlung<br />

statt und soll<br />

so den besonderen Abschluss eines hoffentlich<br />

möglichen Branchentreffens bilden.<br />

Elica: Künftig ohne Jörg Bunde –<br />

Deutschland bleibt Schlüsselland<br />

Kurznachrichten<br />

6<br />

Elica und Jörg Bunde (Foto) gehen künftig getrennte Wege. Als Sales Director war Bunde<br />

knapp fünf Jahre für die DACH-Region verantwortlich. Der Entwicklungsplan von Elica für<br />

das Jahr 2021 in Europa sieht Deutschland indes weiter als Schlüsselland. Ein neu zusammengestelltes<br />

Team und die Konsolidierung strategischer Partnerschaften sollen für weiteres<br />

Wachstum sorgen. An der Seite von Gianguido Cerullo, CEO der GmbH und Managing<br />

Director der Elica-Gruppe, wird Lars Ritter, neben der Verantwortung für das Vertriebsteam,<br />

nun auch die Einkaufsverbände des Unternehmens leiten. Zu dem von Cerullo geleiteten<br />

Team gehört seit der Gründung in Deutschland auch Gian Luca Vincenzetti, der bereits als<br />

Country Manager für Elica Deutschland tätig ist.


Rehau trauert um<br />

Firmengründer Helmut Wagner<br />

Rehau trauert um seinen Firmengründer und<br />

Ehrenpräsidenten Helmut Wagner (Foto). Er<br />

starb am vergangenen Sonntag im Alter von 95<br />

Jahren in der Schweiz im Kreis seiner Familie.<br />

Seit 1948 hat Helmut Wagner die Welt der<br />

Kunststoffe geprägt und damit einer ganzen Branche<br />

wichtige Impulse gegeben. Mit der Firmen-<br />

Foto: Rehau<br />

gründung im oberfränkischen Rehau beginnt die<br />

Herstellung von Produkten aus polymerem Material und damit die bis heute<br />

anhaltende Erfolgsgeschichte eines Familienunternehmens, das nach wie vor<br />

stark geprägt ist von dem Pioniergeist des Firmengründers.<br />

Foto: Haier<br />

Richtig stellung<br />

Haier verstärkt das Marketing<br />

Tanja Castell (Foto) startet zum 1. Februar als Marketing<br />

Managerin in der Münchner Deutschlandzentrale<br />

von Haier.<br />

Die gebürtige Münchnerin kommt von V-ZUG<br />

Europe BVBA, wo sie für die Entwicklung und Steuerung<br />

aller On- und Offline-Marketingaktivitäten<br />

sowie für die Konzeption und Umsetzung lokaler<br />

Kampagnen verantwortlich zeichnete.<br />

In der Januar-Ausgabe des küche&bad forum ist es leider zu einer Verwechslung<br />

gekommen. Versehentlich wurde im Bericht ab Seite 26 zum Gaggenau-Beitrag<br />

das Bild von Grundig und zum Grundig-Beitrag das Bild von Gaggenau platziert.<br />

MHK Group: Zweite<br />

Bonusvorausschüttung im<br />

Februar<br />

Vor etwas mehr als einem Jahr, am<br />

27. Januar 2020, wurde in Deutschland der erste<br />

Corona-Fall gemeldet. Nur wenige Wochen später<br />

befand sich das Land im Lockdown. Um ihre Gesellschafter<br />

zu unterstützen, hatte die MHK Group seinerzeit<br />

beschlossen, nach der regulären Bonusausschüttung<br />

im April erstmals auch eine unterjährige Ausschüttung<br />

der Boni im September vorzunehmen. Um die Liquidität<br />

ihrer durch den erneuten Lockdown stark betroffenen<br />

Partner zu verbessern, hat der Vorstand eine zweite<br />

Abschlagszahlung für Februar 2021 beschlossen.<br />

Covid-19 sorgt außerdem dafür, dass die ursprünglich<br />

vom 23. bis 25. April 2021<br />

geplante Hauptversammlung<br />

der MHK Group in den<br />

Oktober verschoben werden<br />

muss. Mehr dazu lesen Sie<br />

hinter obenstehendem QR-<br />

Code.<br />

Foto: MHK Group<br />

„Die erneute Lockdown-Situation, in der<br />

wir uns jetzt befinden, verlangt dem Handel<br />

einiges mehr ab als noch vor einem Jahr“,<br />

so Werner Heilos, Vorstandsvorsitzender der<br />

MHK Group.<br />

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7 Kurznachrichten


Internationalisierung<br />

zum Jubiläum<br />

Mit „Xeno Küchen“ will die MHK Group jetzt auch internationale Märkte in den Fokus nehmen.<br />

Auch dafür wurde das Logo einer Verjüngungskur unterzogen.<br />

Unternehmen<br />

8<br />

Mit „Elementa Küchen“ hob die MHK Group vor 22 Jahren<br />

ihre erste Eigenmarke – und damit auch eine der ersten<br />

Eigenmarken der Branche – aus der Taufe. Das Konzept<br />

setzte sich im Handel schnell durch und erfreut sich auch<br />

bei Endverbrauchern großer Beliebtheit. Das gilt auch nach<br />

zehn Jahren für „Xeno Küchen“. Jetzt folgen die nächsten<br />

großen Schritte.<br />

Mit den Eigenmarken „Elementa<br />

Küchen“, „Designo Küchen“, „Xeno<br />

Küchen“, „Selectiv Küchen“ und „Neola<br />

Küchen“ können Gesellschafter der<br />

MHK Group das gesamte Leistungsspektrum<br />

bei der Küchenplanung abbilden<br />

und so den unterschiedlichen Kundenwünschen<br />

gerecht werden. Bereits<br />

ihr zehnjähriges Bestehen feiert dabei in<br />

diesem Jahr „Xeno Küchen“. „‚Xeno‘ ist<br />

sehr gut aufgestellt“, resümiert Andreas<br />

Knehler, der für den Ausbau der MHK-<br />

Eigenmarken verantwortlich zeichnet.<br />

„Wir konnten im letzten Jahr ein Mitgliederwachstum<br />

um zehn Prozent verzeichnen.“<br />

Damit sind „Xeno Küchen“<br />

deutschlandweit an über 160 Verkaufsstellen<br />

zu finden. Und auch auf der britischen<br />

Insel hat „Xeno“ seit der Ein-<br />

führung im Sommer 2020 mit zehn<br />

Gesellschaftern Fuß gefasst. „Den Schritt<br />

in Richtung Internationalisierung wollen<br />

wir in diesem Jahr konsequent fortsetzen“,<br />

berichtet Knehler über die weiteren<br />

Pläne. Im Visier habe man zusätzlich<br />

zu Großbritannien die Märkte in<br />

Belgien, Frankreich, den Niederlanden,<br />

Österreich, die Schweiz sowie Spanien.<br />

Moderner Look dank neuer<br />

Farbe<br />

Parallel zu den Expansionsvorbereitungen<br />

wurde das Logo einer Verjüngungskur<br />

unterzogen, das direkt auf das<br />

„Xeno“-Image der unkomplizierten<br />

jungen Küchenmarke einzahlen soll.<br />

Darüber hinaus wird der Markenname<br />

„‚Xeno‘ ist sehr gut<br />

aufgestellt“, resümiert<br />

Andreas Knehler, der für<br />

den Ausbau der MHK-<br />

Eigenmarken verantwortlich<br />

zeichnet. „Wir<br />

konnten im letzten Jahr<br />

ein Mitgliederwachstum<br />

um zehn Prozent<br />

verzeichnen.“<br />

künftig im Mittelpunkt eines X stehen.<br />

„Damit schlagen wir zwei Fliegen mit<br />

einer Klappe“, erläutert Jennifer Lohoff,<br />

Art Direktorin der hauseigenen Werbeagentur<br />

Info-Text und verantwortlich<br />

für das Refreshing. „Zum einen weist die<br />

Kombination in diesem Jahr ganz deut-


lich auf das Zehnjährige unserer Eigenmarke<br />

hin. Zum anderen nutzen wir den<br />

Anfangsbuchstaben künftig als zusätzlichen<br />

Eyecatcher und noch stärkeres<br />

Wiedererkennungsmerkmal.“<br />

Als grafisches Element zieht sich das X<br />

durch alle neu gestalteten Werbematerialien,<br />

angefangen bei der Fahne über<br />

die Verkaufshandbücher bis hin zum<br />

neuen Journal, das seit Ende Januar in<br />

den Fachgeschäften zu haben ist oder auf<br />

xeno-kuechen.de durchgeblättert werden<br />

können mit ‚Xeno‘ nicht nur Küchen<br />

planen, sondern auch das Speise- und<br />

Wohnzimmer, den Hauswirtschaftsraum<br />

oder die Garderobe. Somit können<br />

sie die Wertschöpfung innerhalb einer<br />

Kundenkommission deutlich erhöhen.<br />

Darauf aufbauend werden wir ‚Xeno‘<br />

als Küchenwohnfühlwelt darstellen, als<br />

Marke mit Wohnideen für das gesamte<br />

Zuhause – natürlich ohne dabei unseren<br />

Fokus auf die Küche zu verlieren.“<br />

Mit der MHK-Eigenmarke „Xeno“ lassen sich auch Projekte über<br />

die Küche hinaus realisieren. Fotos: MHK Group<br />

Seit Ende Januar ist das neue „Xeno“-Journal verfügbar.<br />

Partnern mit dieser Aktion ein weiteres<br />

spannendes Verkaufsargument zur Verfügung<br />

steht.“ In Zeiten wie diesen sei<br />

dies ein wichtiges Zeichen in Richtung<br />

Handel.<br />

kann. Die Homepage wurde bereits im<br />

letzten Sommer überarbeitet.<br />

Über die Händlersuche gelangen Interessenten<br />

direkt zu einem Partner in der<br />

Nähe. Vor Ort wird künftig eine Zertifizierungsurkunde<br />

die Partner als autorisierte<br />

„Xeno“-Fachhändler ausweisen.<br />

Nachschärfung von Image<br />

und Positionierung<br />

Die Wiedererkennung soll aber nicht<br />

allein über das neue Design erfolgen.<br />

Image und Positionierung werden ebenfalls<br />

nachgeschärft.<br />

„Unser Koopera tionspartner Nobilia hat<br />

sein Angebot im letzten Jahr aktiv auf<br />

das gesamte Haus ausgeweitet“, erläutert<br />

Knehler. „Das heißt, unsere Partner<br />

Neue Planungsmöglichkeiten<br />

Auch produkttechnisch legt „Xeno“<br />

2021 stark zu. Neben den neuen Standards<br />

wie der 350 mm Hängeschranktiefe<br />

und den verdeckten Aufhängern<br />

können die Planer zwischenzeitlich auf<br />

drei Korpushöhen zurückgreifen.<br />

Zusätzliche Planungsvielfalt wird den<br />

„Xeno“-Partnern durch zwei neue Programm-Elemente<br />

geboten: Quarzsteinplatten,<br />

die über die Holzblöcke<br />

verrechenbar sind, und Schiebetürelemente,<br />

die im Raum eine ganz neue<br />

Optik schaffen. „Die beiden neuen stehen<br />

in der ersten ‚Xeno‘-Aktion 2021<br />

auch direkt im Mittelpunkt“, so Knehler.<br />

Mehr werde aber noch nicht verraten.<br />

„Wir sind überzeugt, dass unseren<br />

Zusätzliche Anreize<br />

Zusätzliche Anreize im Handel soll der<br />

neue „Xeno“-Champion schaffen. Einmal<br />

im Jahr werden die fünf erfolgreichsten<br />

„Xeno“-Partner ausgezeichnet.<br />

In die Bewertung fließen Umsatz, der<br />

Musterküchenumschlag und die prozentuale<br />

Umsatzsteigerung zum Vorjahr.<br />

Die Auszeichnung als „Xeno“-Champion<br />

können die Partner werbewirksam<br />

auch auf ihrer Homepage einsetzen.<br />

„Wir sind mit ‚Xeno‘ auf einem sehr<br />

guten Weg“, attestiert Knehler, „und<br />

gemeinsam mit unseren Partnern im<br />

Handel und unseren Lieferanten haben<br />

wir noch viel vor.“ sl<br />

9 Unternehmen


Bilanzen in<br />

herausfordernden Zeiten<br />

In den ersten Monaten des neuen Jahres blicken viele Unternehmen traditionell<br />

auf das vergangene Jahr zurück und kommunzieren ihre Kennzahlen des<br />

Geschäftsjahres. Während beispielsweise Schüller und Miele weiter wachsen,<br />

sorgten die Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 bei Nobia und der<br />

Koelnmesse für Verluste.<br />

Unternehmen<br />

10<br />

Die Geschäftsführung der Schüller Möbelwerk<br />

KG (v.l.n.r.): Max Heller, Markus Schüller<br />

und Manfred Niederauer. Foto: Schüller<br />

Schüller<br />

Umsatz steigt<br />

auf über 600<br />

Mio. Euro<br />

Vom gestiegenen<br />

Bedürfnis der<br />

Menschen nach<br />

dem Zuhause als<br />

sicherem Rückzugsort<br />

hat 2020 auch Schüller profitiert: In Herrieden<br />

konnte der Vorjahresumsatz von 554 Mio. Euro auf 600,8<br />

Mio. Euro (+8,4%) gesteigert werden. Auch in einem<br />

schwierigen Exportumfeld erwirkte Schüller eine positive<br />

Entwicklung. Der Umsatz betrug hier 149,5<br />

Mio. Euro (+4,6%), was einer Exportquote<br />

von 24,9% entspricht. Auf den Heimatmarkt<br />

entfielen 451,3 Mio. Euro (+9,8%). Mehr<br />

zum Geschäftsjahr von Schüller lesen Sie hinter<br />

nebenstehendem QR-Code.<br />

Koelnmesse<br />

Krise hinterlässt Spuren –<br />

Interzum findet 2021 rein digital statt<br />

Die Coronakrise hat die Koelnmesse hart<br />

getroffen: Finanzgeschäftsführer Herbert<br />

Marner beziffert den Umsatz im Jahr 2020<br />

auf rund 95 Mio. Euro, den Verlust auf voraussichtlich<br />

etwa 115 Mio. Euro. Bisher tragen<br />

die finanziellen Reserven aus der guten<br />

wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen<br />

Jahre, Kurzarbeit und eine aktuell strikte<br />

Foto: Koelnmesse<br />

Sparpolitik das Unternehmen ohne größeren<br />

Personalabbau durch die Krise, die dennoch,<br />

wie in der gesamten Messewirtschaft, deutliche Spuren in<br />

der Bilanz hinterlässt. Seit März 2020 hat auf dem Kölner Gelände<br />

keine eigene Veranstaltung mehr stattgefunden.<br />

Für 2021 musste jetzt auch die Interzum als Präsenzmesse abgesagt<br />

werden und findet vom 4. bis 7. Mai rein digital statt. Mehr zur<br />

„interzum@home“ lesen Sie hinter nebenstehendem QR-Code.<br />

Nobia<br />

Lockdowns sorgen für<br />

Verluste<br />

Nobia hat das Geschäftsjahr 2020<br />

mit einem Nettoumsatz von 12,74<br />

Mrd. SEK (umgerechnet ca. 1,26<br />

Mrd. Euro) abgeschlossen. Das entspricht<br />

einem organischen Rückgang<br />

von 7%. Als hauptsächliche Gründe<br />

für diese Entwicklungen führt der<br />

Küchenmöbler die Corona-Beschränkungen an, die vor allem<br />

das Geschäft im zweiten Quartal 2020 in Großbritannien und<br />

Österreich stark beeinträchtigt haben. Die Bruttomarge verringerte<br />

sich auf 34,9%.<br />

Miele<br />

Umsatz um 6,5% gesteigert<br />

„Ein sehr ungewöhnliches<br />

Jahr ist zu Ende gegangenen“,<br />

kommentiert Jon Sintorn,<br />

President and CEO, „in<br />

dem wir im letzten Quartal<br />

mit einem soliden Ergebnis<br />

einen starken Abschluss<br />

erzielt haben.“ Foto: Nobia<br />

Im Geschäftsjahr 2020 (1. Januar bis 31. Dezember)<br />

hat die Miele Gruppe 4,5 Mrd. Euro Umsatz erzielt,<br />

das sind 6,5% mehr als 2019.<br />

In Deutschland hat Miele 1,33 Mrd. Euro Umsatz<br />

generiert. Dies entspricht einem Plus von 8,8%<br />

und macht 29,5% vom Gesamtumsatz aus. Starke<br />

Zuwächse gab es darüber hinaus in den umsatzstarken<br />

europäischen Nachbarmärkten wie Benelux,<br />

Frankreich, Österreich und der<br />

Schweiz. Mehr zum Geschäftsjahr von<br />

Miele lesen Sie hinter nebenstehendem<br />

QR-Code.<br />

Die Geschäftsleitung der Miele Gruppe (v. l.): Dr. Stefan Breit,<br />

Technik, Dr. Markus Miele, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />

Olaf Bartsch, Finanzen und Hauptverwaltung, Dr. Reinhard Zinkann,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter sowie Dr. Axel Kniehl,<br />

Marketing und Vertrieb. Foto: Miele


Ein Blick hinter<br />

die Kulissen<br />

Auch hinter Carat, Hersteller der gleichnamigen Küchenplanungssoftware, liegt ein<br />

herausforderndes Jahr. Gleichfalls konnte es mit einem Wachstum beim Umsatz als<br />

auch bei der Anzahl der Neukunden im In- und Ausland erfolgreich gestaltet werden.<br />

„Kreativität und Eigeninitiative“ waren und sind der Schlüssel zum Erfolg.<br />

Carat hat die Perspektive<br />

seiner gleichnamigen<br />

Küchenplanungssoftware<br />

durch<br />

die Möglichkeit der<br />

Integration individueller<br />

Panoramahintergründe<br />

weiter optimiert.<br />

Mit dem Blick<br />

aus dem Fenster auf<br />

seine unmittelbare<br />

Nachbarschaft erhält<br />

der Kunde einen noch<br />

realistischeren Eindruck<br />

seiner Küche.<br />

Foto: Carat<br />

„Die Ereignisse im Jahr 2020 waren<br />

nicht planbar und nicht kalkulierbar“,<br />

konstatiert Gerhard Essig, Geschäftsführer<br />

und Mitbegründer von Carat. „Aber<br />

unser Team hat gerade auch in diesem<br />

außergewöhnlichen Jahr bewiesen, dass<br />

durch Kreativität und Eigeninitiative<br />

viel erreicht werden kann.“ So wurden<br />

im vergangenen Jahr international insgesamt<br />

7.323 unterschiedliche Katalogupdates<br />

in verschiedenen Sprachen erstellt,<br />

2.528 davon für die Branche und 4.795<br />

für Kunden von Carat. Eine besondere<br />

Herausforderung stellt für das 160-köpfige<br />

Team auch die Datenlogistik dar.<br />

Denn einerseits muss die reibungslose<br />

Bereitstellung der Daten in Richtung<br />

Handel sichergestellt werden. Zum<br />

anderen braucht es einen zuverlässigen<br />

Kontrollmechanismus, da jeder Anwender<br />

Daten ändern und beispielsweise<br />

eigene Sonderpreise festlegen kann.<br />

Diese Preise dürfen bei einen Update<br />

jedoch nicht überschrieben werden.<br />

Weiterentwicklung der<br />

Produkte<br />

Carat entwickelte indes auch seine<br />

Produkte weiter: Dazu zählt die Integration<br />

von Gleittüren-Systemen mit dem<br />

neuen Konfigurator „Kitchen & Space“.<br />

Zudem erhielt die Bedienoberfläche<br />

des Onlineplaners ein Re-Design. Und<br />

mit dem „KitchenAssitant“ steht außerdem<br />

eine Künstliche Intelligenz zur Verfügung,<br />

die Planungsvorschläge liefert.<br />

Zuletzt wurde außerdem die Perspektive<br />

durch individuelle Panoramahintergründe<br />

optimiert. Damit kann der<br />

Kunde ab sofort mit seinem Handy ein<br />

Panoramabild seiner Umgebung aufnehmen,<br />

die der Planer dann in die Küchenplanung<br />

übernimmt. Das Tool steht den<br />

Anwendern mit dem nächsten Carat<br />

Update zur Verfügung. Wie die Bilder<br />

in die Planung eingepflegt werden,<br />

erläutert ein Schulungsvideo, das in der<br />

Carat-Academy zur Verfügung steht.<br />

Unterstützung für die<br />

Anwender<br />

Apropos Carat-Acedemy: Hier können<br />

inzwischen mehr als 200 Videos teilweise<br />

in sechs Sprachen abgerufen werden.<br />

Sie sind ganz beqeum aus der Carat<br />

Anwendung oder über die Carat-Homepage<br />

www.carat.de erreichbar. Um die<br />

Schritte synchron in der Carat-Küchenplanung<br />

nachzuvollziehen, laufen die<br />

Videos auf dem Handy ebenso wie auf<br />

dem Tablet oder dem PC bzw. Laptop.<br />

Pro Woche werden insgesamt rund 800<br />

Videoaufrufe verzeichnet. Hoher Nachfrage<br />

erfreut sich auch die App „Carat<br />

view VR“. Über die App können sich<br />

Kunden auf dem Handy oder Tablet<br />

durch ihre neue Küche bewegen,<br />

sie Familie und Freunden zeigen und<br />

ihnen einen Eindruck vermitteln, noch<br />

bevor die Küche in den heimischen vier<br />

Wänden montiert ist. Somit macht der<br />

Küchenfachhändler auch Werbung für<br />

sein Unternehmen. Im vergangenen Jahr<br />

wurden über die App mehr als 100.000<br />

Endkundenküchen hochgeladen.<br />

Und auch für die Zukunft hat Carat-<br />

Geschäftsführer Andreas Günther viel<br />

vor: „Wir werden unter anderem an<br />

unserer Cloudlösung weiterarbeiten,<br />

die wir im letzten Jahr auf den Weg<br />

gebracht haben.“ Im ersten Schritt soll<br />

die „Caratcloud“ das „Caratweb“ ablösen.<br />

Für die Anwender bedeutet dies<br />

eine enorme Zeitersparnis, denn über<br />

die Cloud erfolgen Updates von Katalog-<br />

und Grafikdaten automatisch und<br />

im Hintergrund. Ebenfalls automatisch<br />

geladen werden Software-Updates.<br />

Darüber hinaus können Anwender<br />

dann über die „Caratcloud“ ihre Herstellerkataloge<br />

einfach und bequem<br />

online bestellen oder ihr Firmenlogo<br />

für Küchenpräsentationen in der App<br />

„Carat view VR“ hinterlegen. sl<br />

19<br />

Unternehmen


Mehr als eine<br />

Planungslösung<br />

Der Softwarehersteller SHD Kreative Planungs-Systeme GmbH will seinen Kunden unter<br />

Einsatz der neuen Küchenplanungssoftware „KPS.MAX“ den Sprung in die vernetzte<br />

Zukunft ermöglichen. Im Interview sprachen die Geschäftsführer Frank Pohl und Marc<br />

Linker über die wesentlichen Vorteile des „ganzheitlichen Produktuniversums“.<br />

Marc Linker (l.)<br />

und Frank Pohl,<br />

Geschäftsführer der<br />

SHD Kreative<br />

Planungs-Systeme<br />

GmbH, sind überzeugt,<br />

dass sich<br />

Fachhändler mit<br />

„KPS.MAX“ deutlich<br />

vom Wettbewerb<br />

absetzen können.<br />

Mit der „KPS.MAX-Suite“ versprechen Sie<br />

Ihren Kunden und Interessenten ein vollumfängliches<br />

Produktuniversum. Wie<br />

äußert sich dieses Versprechen beim<br />

Anwender?<br />

Frank Pohl: Ein bedeutender Vorteil<br />

unseres Produktuniversums „KPS.<br />

MAX“ ist, dass alle angeschlossenen<br />

Applikationen mit derselben Datenbasis<br />

aus der Cloud arbeiten. Somit sind<br />

sie sprichwörtlich „in einem Universum<br />

beheimatet“. Dadurch wird eine barrierefreie<br />

Kommunikationsebene zwischen<br />

Händler, Konsument und der Industrie<br />

geschaffen. Unsere Cloud-basierte Plattform-Architektur<br />

fördert die Zusammenarbeit<br />

und ermöglicht eine einfache<br />

und direkte Kollaboration zwischen den<br />

Anwendern.<br />

potenzielle Fehlerquellen werden merklich<br />

reduziert.<br />

Was macht „KPS.MAX“ so besonders und<br />

„revolutionär“?<br />

Pohl: Die Küchenplanungssoftware auf<br />

Basis neuester Technologie sorgt dafür,<br />

dass der Fachhändler sich deutlich von<br />

seinen Wettbewerbern absetzen und die<br />

Erwartungshaltungen der Konsumenten<br />

optimal erfüllen kann. Dank der<br />

einfachen Bedienung, der hohen Qualität<br />

in der Darstellung sowie der herausragenden<br />

Geschwindigkeit kann<br />

der Küchenplaner seine Planungsund<br />

Beratungskompetenz beim Kunden<br />

voll ausspielen. Die revolutionäre<br />

Küchenplanungssoftware verfügt über<br />

viele zukunftsweisende Funktionalitäten,<br />

wie 3D-Echtzeit-Rendering ohne<br />

Zeitverzögerungen oder die automatische<br />

Bestpreis-Findung durch permanente<br />

automatische Blockverrechnung<br />

im Hintergrund.<br />

Der Begriff „Universum“ lässt auf weitere<br />

Applikationen neben „KPS.MAX“ schließen.<br />

Können Sie uns diese kurz erläutern?<br />

Linker: Zum einen ist das der Küchen-<br />

Onlineplaner „KPS.MAX web“. Getreu<br />

dem Ansatz „mobile first“ kann der<br />

Verbraucher von zuhause aus seinen<br />

Küchentraum mit „KPS.MAX web“<br />

konfigurieren. Es handelt sich dabei<br />

um eine Plug-in-freie Applikation, die<br />

deviceunabhängig arbeitet und mit allen<br />

gängigen Browsern kompatibel ist.<br />

Die Planung geht im Anschluss nicht<br />

„verloren“, sondern wird im zentralen<br />

Cloud-Backend gespeichert und steht<br />

für künftige Profi-Planungen bei dem<br />

stationären Küchenhändler direkt zur<br />

Verfügung.<br />

Der Webservice „KPS.MAX protect“<br />

bietet durch seine intelligenten Prüfroutinen<br />

erhöhte Sicherheit für Küchenplanungen.<br />

Durch die Programme selbst<br />

und die komplexen und enorm vielfältigen<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

der unterschiedlichen Hersteller sind<br />

Fehler in der Küchenplanung oft schon<br />

vorprogrammiert. Nicht nur die Industrie,<br />

sondern auch der Fachhandel<br />

geht mit „KPS.MAX protect“ bei der<br />

Küchenplanung auf Nummer sicher,<br />

denn das Modul übernimmt bereits in<br />

der Angebotsphase die intelligente Prüfung<br />

der Küchenplanung, um Reklamationen<br />

oder teure Nachbestellungen zu<br />

vermeiden. Grundlage für eine professionelle<br />

Prüfung sind auch hier die gespeicherten<br />

Daten aus dem Cloud-Backend.<br />

Die Industrie gewinnt automatisch<br />

mehr Sicherheit für die Herstellung der<br />

Küche, da die vom Fachhandel geprüften<br />

und übermittelten Bestellungen nach<br />

EDI-Standard korrekt sind.<br />

Herr Pohl, Herr Linker, vielen Dank für dieses<br />

Gespräch.<br />

Unternehmen<br />

20<br />

Wie definieren Sie den Begriff „Cloudbasiert“<br />

für sich?<br />

Marc Linker: Das Herzstück der Küchenplanungssoftware<br />

„KPS.MAX“ ist aus<br />

technischer Sichtweise ein Cloud-<br />

Backend, das als Host für alle relevanten<br />

Systemkomponenten fungiert. Dadurch<br />

kann zentral auf alle Stamm- und Bewegungsdaten,<br />

wie zum Beispiel Herstellerkataloge,<br />

Blockdaten, Planungen, Kalkulationen<br />

und Systemeinstellungen,<br />

zugegriffen werden. Zudem gibt es keine<br />

Daten-Redundanz und keine Synchronisierungen.<br />

Die Echtzeit-Administration<br />

und die zentrale Verwaltung von Einstellungen<br />

und Benutzern wird ermöglicht.<br />

Die Komplexität, der Aufwand und<br />

„KPS.MAX“ verfügt über viele zukunftsweisende Funktionalitäten, wie z. B. eine Fotodarstellung in<br />

Echtzeit ohne Zeitverzögerungen. Fotos: SHD


Aufsehenerregende<br />

Designobjekte<br />

Neben ihrer wichtigsten Funktion, dem (energie-)effizienten Befreien<br />

der Raumluft von Kochschwaden, Gerüchen und Fett-/Ölpartikeln,<br />

sind Dunstabzugshauben auch ein prägendes stylisches Element in<br />

der Küche.<br />

Foto: Falmec<br />

Foto: Siemens<br />

Siemens<br />

Design in leitender<br />

Funktion<br />

Der „glassdraftAir“ Tischlüfter von Siemens<br />

Hausgeräte vereint elegante Gestaltung und<br />

bessere Luftführung. Auf den ersten Blick<br />

besteht das Gerät lediglich aus einem schlanken<br />

Glaspaneel, das während des Kochens<br />

aus der Arbeitsplatte hinter dem Kochfeld<br />

ausgefahren werden kann. In Aktion – das<br />

Kochen begleitet „emotionLight Pro“ durch<br />

farbige Akzente an der geschliffenen Kante<br />

des Glaspanels – wirkt das Glas-Design des<br />

Tischlüfters nicht nur subtil und elegant,<br />

sondern unterstützt auch die Performance:<br />

Dank patentierter „Guided-Air-Technologie“<br />

wird hinter der Scheibe ein Luftvorhang<br />

gebildet, der den Luftstrom optimiert.<br />

Falmec<br />

Ausgezeichnetes Modell<br />

Mit einem Nutzungskonzept für Kücheninseln gestaltete<br />

der Designer Francesco Luccese für Falmec das<br />

Modell „Spazio“. Es überzeugt durch eine Dunstabzugshaube,<br />

die ohne Schacht auskommt und in Umluft<br />

betrieben wird. Darüber hinaus gibt es ein integriertes<br />

Pflanzregal für frische Küchenkräuter mit wachstumsfördernder<br />

Beleuchtung. „Spazio“ wurde u. a. mit dem<br />

„Compasso d´Oro“ ausgezeichnet, einem der bedeutendsten<br />

Designpreise für in Italien gefertigte Produkte.<br />

Elica<br />

Harmonische Durchgängigkeit<br />

Küchen mit einer klaren Linienführung erfordern von den Geräten Designkonzepte,<br />

die sich dort optimal integrieren, wie beispielsweise das Modell „Rules“ von<br />

Elica. Es sorgt dank des Shift-2136-Mechanismus<br />

für eine Durchgängigkeit der Fronten,<br />

Foto: Elica<br />

da die Tiefe der Haube während der Montage<br />

von 21 cm bis 36 cm millimetergenau einstellbar<br />

ist. „Rules“ eignet sich dabei ebenso<br />

für Räume, in denen Wert auf eine möglichst<br />

unauffällige, reduzierte Haubenlösung gelegt<br />

wird: Denn mit seiner geringen Tiefe von 21<br />

cm und einer Höhe von 36 cm fällt der Abzug<br />

nur durch seinen feinen puristischen Stil auf.<br />

Anzeige<br />

NEXT<br />

LEVEL<br />

FÜR<br />

GENIESSER<br />

Die berbel Downline.<br />

Das Meisterwerk im<br />

Dunstabzug.<br />

Genießen ist ganz leicht.<br />

Solange man immer das Beste nimmt.<br />

www.berbel.de<br />

21<br />

Produkt


Berbel<br />

Lifestyle-Mehrwert<br />

Das Paradebeispiel für technischen wie emotionalen Mehrwert stellt für Berbel die Deckenlifthaube „Skyline<br />

Frame“ dar. Sie verleiht industriellen Charme – geprägt durch das mattschwarze Quadratrohr und die passende<br />

schwarze Deckenkonsole. Ein Highlight ist die individuell einstellbare Effektbeleuchtung. Sie lässt sich von fast<br />

weiß und bläulich-kühl bis hin zum warmen Kupfer per Fernbedienung justieren. Die komfortable Liftfunktion<br />

bietet Kopffreiheit und für jeden Nutzer den individuell einstellbaren Abstand zum Kochfeld. Die „Skyline<br />

Frame“ arbeitet mit dem bekannten Berbel Prinzip, das zur Luftreinigung Zentrifugalkraft nutzt. Die in den<br />

Koch- und Bratdünsten enthaltenen Fettteilchen werden dadurch leise und effektiv abgeschieden, ganz ohne Einsatz<br />

von Fettfiltern.<br />

Foto: Berbel<br />

Franke<br />

Minimalistische Ästhetik<br />

Mit minimalistischer Ästhetik punktet Franke bei den<br />

„Mythos“ Kopffreihauben. Dank modernster Technik in Verbindung<br />

mit cleveren Filtersystemen beseitigen sie wirksam<br />

Dampf und Gerüche. Ein wahrer Eyecatcher ist der neue,<br />

angesagte matt-schwarze Strukturlook in Wabenoptik. Je nach<br />

Lichteinfall erzeugt er jedoch edle Glanzmomente. Darüber<br />

hinaus haben Fingerabdrücke auf der geätzten Oberfläche<br />

keine Chance. Mit der neuen Optik ist die 90 cm breite<br />

„Mythos“ in sechs Glas-Farbvarianten verfügbar. Alle Modelle<br />

– mit wahlweise Ab- oder Umluft – besitzen die Energieeffizienzklasse<br />

A+ und sind mit maximal 57 dB flüsterleise.<br />

Foto: Franke<br />

Technik und Design im Einklang<br />

Amica besetzt das Segment der Kochfeldabzüge und präsentiert<br />

Dunstabzugshauben mit spektakulären Lichtkonzepten<br />

Neue Programme<br />

Die Kombination aus Kochfeldabzug und Induktionskochfeld<br />

– bestehend aus schwarzem Abzugsrahmen und autarkem<br />

60er Induktionskochfeld; steuerbar jeweils separat über Sensor<br />

Touch – bietet mit „DHI 752 720 S“ und „DHI 754 700 S“<br />

jetzt auch Amica. Die Leistung des Abzugrahmens ist in vier<br />

Leistungsstufen (280 bis 520 m³/h, 751 m³/h Intensivstufe<br />

mit Rückstellung) einstellbar. Rechts und links vom Kochfeld<br />

befinden sich die Abzugsschlitze für den Dampf, der damit<br />

direkt dort, wo er entsteht, abgesaugt wird. „DHI 752 720 S“<br />

bietet ein Induktionskochfeld mit Brückenfunktion für<br />

große Töpfe und Pfannen,<br />

die zwei rechten hintereinanderliegenden<br />

Kochzonen sind schaltbar. Blitzschnell über<br />

zusammen-<br />

SensorTouch steuerbar,<br />

arbeiten alle vier Kochzonen<br />

beider Sets mit<br />

Boosterfunktion.<br />

Ambiente mit Licht<br />

Die Geräte-Kombination bestehend aus schwarzem Abzugsrahmen und autarkem<br />

60er Induktionskochfeld „DHI 754 700 S“ von Amica. Fotos: Amica<br />

Produkt<br />

22<br />

Doch auch auf die „klassischen“<br />

Hauben setzt „Trans“ heißen die Designhauben<br />

Amica weiterhin. Der von Amica mit gerader Linienführung,<br />

Hersteller präsentiert beispielsweise<br />

die Designhau-<br />

umlaufenden transparenten<br />

schwarzem Glasschirm und<br />

ben „Trans“ mit gerader<br />

Glasrahmen.<br />

Linienführung, schwarzem<br />

Glasschirm und umlaufenden<br />

transparenten Glasrahmen in 60, 80 und 90 cm Breite<br />

und setzt damit verstärkt auf das Trendthema Lichtambiente<br />

in der Wohnwelt Küche. Das Besondere ist das Lichtkonzept:<br />

Je nach Raumsituation und Tageszeit kann ihre Lichtwärme<br />

von kalt-weiß beim Kochen bis warm-weiß (3.000 bis 6.600 K)<br />

als gemütliches Stimmungslicht am Abend, auf Wunsch auch<br />

dimmbar, über das Display eingestellt werden.<br />

kuecheundbadforum.de/PRODUKTE


Design-Highlights<br />

bietet Oranier u. a.<br />

mit den Kopffreihauben<br />

„Aura“ (oben),<br />

„Savina“ (links) oder<br />

„Selena“.<br />

Vielseitiges<br />

Spektrum<br />

Gegen lästige Küchengerüche bietet Oranier ein großes Portfolio an Dunstabzügen<br />

Nach dem Motto „Effizient und leise – immer frische Luft in<br />

der Küche“ entwickelt Oranier seine Dunstabzugsmodelle.<br />

Jetzt hat der Hersteller das Portfolio mit trendigen Facelifts<br />

von erfolgreichen Klassikern und neuen Highlights noch einmal<br />

ausgebaut.<br />

Kopffreihauben als Designobjekt<br />

Exemplarisch für eine Top-Ausstattung zum Preiseinstieg präsentieren<br />

sich die Kopffreihaube „Miran“, die beliebte „Meba“<br />

als „Meba²“ in ganz neuem Look und auch „Lito²“ als echte<br />

Hingucker. Alle drei Hauben präsentiert Oranier betont klassisch<br />

in Schwarz und Weiß in einem Edelstahl- und Glasdesign<br />

– mit sich zum Teil überlagernden Scheiben. Für die<br />

individuelle Planung stehen verschiedene Breiten, Höhen,<br />

Materialien und Ausstattungsvarianten parat.<br />

Besonders mondän und elegant zeigt sich auch die Kopfffreihaube<br />

„Aura“ ganz in Schwarz mit handgefertigtem goldenen<br />

Rahmen. Oder die Kopffreihaube „Selena“, die ebenfalls in<br />

jeder Hinsicht leuchtet, denn hier ist die altgriechische Göttin<br />

des Mondes „Selene“ namensgebend.<br />

Auch mit der Technik der Hauben kann Oranier überzeugen:<br />

So verfügen die Geräte über die höchste Energie-Effizienzklasse<br />

A und mit dem Fettabscheide-Grad B über einen Bestwert<br />

– bis zu 95% des Fetts wird abgeschieden.<br />

Kochfeldabzüge jetzt auch im Preiseinstieg<br />

Überlaufschutz,<br />

Warmhaltefunktion,<br />

Brückenfunktion<br />

und Topferkennung<br />

sind komfortable<br />

Features der<br />

„FlexX“-Induktion<br />

mit Kochfeldabzug<br />

von Oranier. Fotos:<br />

Oranier<br />

Auch außerhalb der klassischen Haube entwickelt sich Oranier<br />

weiter und bietet jetzt die „FlexX“-Induktion mit Kochfeldabzug<br />

auch im Preiseinstieg. Das Gerät – es passt auch in<br />

einen 60er Unterschrank – zeichnet sich durch einen Mittelabzug<br />

aus, der nahezu flächenbündig ins Kochfeld eingelassen<br />

ist. Die Klappe aus hochwertigem, schwarzem Metall verdeckt<br />

den Abzug mit seinem Fettfilter und der großzügigen Auslaufwanne.<br />

Dabei können selbst bei einer Arbeitsplatte mit nur<br />

60 cm Tiefe zum Kochfeldabzug Schubladen und Auszüge<br />

mit 46er Korpustiefe eingebaut werden.<br />

kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />

Neue Programme<br />

23<br />

Produkt


Aktuelles Design<br />

für das private Spa<br />

Die Farbe Schwarz<br />

und matte Designs<br />

liegen auch im Bad<br />

– hier im Programm<br />

„Solitaire 9005“ von<br />

Pelipal – absolut im<br />

Trend.<br />

Das eigene Zuhause gewinnt als Lebensmittelpunkt zunehmend an Bedeutung. Damit<br />

steigen auch die Ansprüche an die Einrichtung: Wohlfühlen und Design gehen Hand in<br />

Hand – auch im Badezimmer. Badmöbelhersteller wie Pelipal beweisen ihr feines Gespür für<br />

die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen und setzen auf klassisch moderne Designs,<br />

die ein exklusives Luxusgefühl in den eigenen vier Wänden entfachen.<br />

Produkt<br />

24<br />

Dunkle Töne erzeugen starke Auftritte.<br />

Besonders die Trendfarbe Schwarz sorgt<br />

für einen extravaganten und doch zeitlosen<br />

Look im Bad. Auch Anthrazit<br />

und Grautöne kreieren ein exklusives,<br />

geheimnisvolles Ambiente und setzen in<br />

ihrer stilvollen Eleganz Möbelstücke und<br />

Accessoires perfekt in Szene. In Kombination<br />

mit anderen Farben entstehen<br />

spannende, kontrastreiche Akzente.<br />

Doch auch einheitliche Farbkonzepte<br />

überzeugen. Die Farbe der Nacht setzt<br />

sich nicht nur bei Möbelstücken durch,<br />

sondern macht auch Waschbecken und<br />

Armaturen zu wahren Hinguckern.<br />

Damit hat die Trendfarbe Schwarz die<br />

besten Chancen, neben Weiß zu einem<br />

neuen Klassiker im Bad zu avancieren.<br />

Der Minimalismus ist<br />

auch im Badezimmer<br />

auf dem Vormarsch.<br />

Ein Programm wie<br />

„PCON“ von Pelipal<br />

wirkt mit glatten, grifflosen<br />

Fronten puristisch<br />

im Design.


Matte Oberflächen<br />

Ein weiterer Trend, der nach Küchen<br />

jetzt auch ins Badezimmer Einzug findet,<br />

ist die Hinwendung zu matten<br />

Designs. Dort, wo sonst Hochglanzoptik<br />

durch schillernde Lichtreflexionen<br />

alle Blicke auf sich zog, stellt ein mattes<br />

Finish nun geschickt die Formensprache<br />

der Möbel in den Vordergrund. So<br />

entsteht auf zurückhaltende Weise ein<br />

edles und doch wohnliches Ambiente.<br />

Nebenbei haben lästige Fingerabdrücke<br />

auf matten Oberflächen praktisch<br />

keine Chance mehr. Dadurch bilden<br />

Form und Funktion ein harmonisches<br />

Miteinander.<br />

Puristische Formensprache<br />

Der Minimalismus ist auch im Badezimmer<br />

auf dem Vormarsch. Liebhaber eines<br />

puristischen Designs können sich über<br />

grifflose Möbelfronten und geradlinige,<br />

klare Formen freuen. Glatte und schnörkellose<br />

Fronten lenken die Aufmerksamkeit<br />

auf das Wesentliche und erzeugen<br />

eine angenehm ruhige Atmosphäre.<br />

So können die raffinierten kubischen<br />

Designs in vollem Glanz erstrahlen. Die<br />

klassische Eleganz der modernen Badmöbelgestaltung<br />

sorgt für ein exklusives<br />

Wohlfühlambiente und verwandelt das<br />

heimische Bad im Handumdrehen in<br />

eine luxuriöse Wellnessoase.<br />

Die Digitalisierung hält mit Features wie „LEDrelax“ oder dem Dämmerungssimulator auch im Bad<br />

Einzug. Fotos: Pelipal<br />

Digitalisierung<br />

Die Digitalisierung ist inzwischen aus<br />

dem Badezimmer nicht mehr wegzudenken.<br />

Besonders viel Gestaltungsspielraum<br />

bietet dabei nach wie vor LED-<br />

Effektbeleuchtung, die das Bad frei nach<br />

persönlichen Vorlieben stimmungsvoll<br />

erstrahlen lässt. Individuell anpassbar<br />

sind dabei nicht nur Lichtintensität und<br />

Farbtemperatur, sondern auch tageszeitenspezifische<br />

Beleuchtungsintervalle<br />

und programmierbare Abläufe. Spielend<br />

leicht lässt sich das Badezimmer per App<br />

anpassen und ins Smart Home integrieren.<br />

Moderne Features wie diese gewinnen<br />

an Bedeutung und sorgen für das<br />

gewisse Etwas. sl<br />

Das Bad als Innovationsraum<br />

Agoform stellt sich breiter auf<br />

Agoform ist vor allem für Besteckeinsätze und Antirutschmatten bekannt. Auch<br />

die Produktion von Kunststoffeinsätzen mit individuellen Siphon-Zuschnitten<br />

gehört für das Unternehmen bereits heute zum Alltag. Verstärkt kommen jetzt<br />

auch Organisationsideen für das Badezimmer hinzu. Diese präsentiert Agoform<br />

aufgrund aktuell nicht stattfindender Messeveranstaltungen in einem digitalen<br />

Innovationsraum. Hier werden 22 Produkte präsentiert – sie sind individuell an<br />

jeden Siphonausschnitt anpassbar –, die als Inspirationsgeber für kundenindividuelle<br />

Projekte dienen sollen. Darunter auch Lösungen, die aus der Schublade<br />

hinausgehen. Dazu zählen Ideen für Hängeschränke, Waschbecken und weitere<br />

Anwendungsmöglichkeiten. Der Innovationsraum Bad ist dabei direkt mit der<br />

Küche verknüpft, wodurch man dem Trend der Küchenmöbelhersteller zur<br />

Produktion von Badmöbeln entgegenkommen will.<br />

kuecheundbad forum.de/PRODUKTE<br />

Die Organisationsideen von Agoform für das<br />

Badezimmer können Interessenten digital erleben<br />

– dazu einfach beim individuellen Ansprechpartner<br />

einen Termin vereinbaren. Fotos: Agoform<br />

Neue Programme<br />

25<br />

Produkt


Wachstumstreiber<br />

Küchenmarkt<br />

Trotz der widrigen Umstände 2020 blickt der Möbelhandel auf ein erfolgreiches Jahr zurück.<br />

Der Küchenmarkt geht als Wachstumstreiber aus der Krise hervor.<br />

Der Handelsverband Möbel und<br />

Küchen (BVDM) hat im Januar über die<br />

Lage im Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel<br />

informiert. Die Branche<br />

wird demzufolge trotz Corona aller<br />

Voraussicht nach in 2020 den Umsatz<br />

des Vorjahrs mit rund 34,5 Mrd. Euro<br />

Jahresbruttoumsatz leicht übertreffen.<br />

Das ergibt sich aus Hochrechnungen<br />

auf Basis der ersten zehn Monate 2020<br />

nach Werten des BVDM in Abstimmung<br />

mit dem IFH Köln. Vor allem<br />

das Instrument der Kurzarbeit, Trends<br />

wie Cocooning, Homing und Homeoffice<br />

sowie die stabile Lage der Neubaubranche<br />

seien eine wichtige Stütze<br />

gewesen. Dabei dürfte der Wohnungsbau<br />

laut Bauindustrie und ZDB gar am<br />

besten durch die Coronakrise gekommen<br />

sein und 2020 ein nominales<br />

Umsatzwachstum von 4% erreichen,<br />

das 2021 mit 3% nur geringfügig niedriger<br />

ausfallen dürfte. Der Küchenhandel<br />

profitiert davon enorm, da die Küche<br />

bekanntlich der größte Ausgabenblock<br />

in deutschen Eigenheimen ist. Laut IFH<br />

ist der Gewinner im gesamten Möbelmarkt<br />

deshalb kurz- als auch langfristig<br />

der Küchenmarkt. Das Umsatzwachstum<br />

des Segmentes bezifferte sich 2020<br />

nach vorläufigen Angaben auf 8%; was<br />

zu einem Marktanteil von 39% (siehe<br />

Grafik) führt (Küche inkl. Elektrogeräte).<br />

sl<br />

Grafik 1: Die Marktanteile 2020 im Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel in<br />

Prozent. Quelle für beide Grafiken: BVDM<br />

„Ein konkreter Ausblick<br />

auf die Geschäftsentwicklung<br />

in den kommenden<br />

Monaten fällt aufgrund der<br />

Unwägbarkeiten der Pandemie<br />

schwer. Vieles wird<br />

vom Zeitpunkt der Wiederöffnung<br />

des Möbelhandels<br />

abhängen“, so Jan Kurth,<br />

Geschäftsführer des VDM<br />

und der Möbelfachverbände.<br />

Foto: VHK<br />

Markt<br />

26<br />

Küchenmöbelindustrie:<br />

Kräftiger Umsatzanstieg<br />

Während der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel<br />

2020 mit einem<br />

leichten Plus abschließen dürfte, rechnet<br />

der Verband der Deutschen Möbelindustrie<br />

(VDM) für die deutsche Möbelindustrie<br />

mit einem Umsatzminus von<br />

rund 4%. „Damit liegt die Entwicklung<br />

im Rahmen unserer Prognose aus dem<br />

August, als wir ein Umsatzminus von<br />

bis zu 5% vorhergesagt haben“, so Jan<br />

Kurth, Geschäftsführer des VDM und<br />

der Möbelfachverbände. Die einzelnen<br />

Segmente der Branche entwickelten sich<br />

dabei von Januar bis November 2020<br />

höchst unterschiedlich. Die Küchenmöbelhersteller<br />

verzeichneten einen<br />

kräftigen Umsatzanstieg um 3,7% auf<br />

rund 4,9 Mrd. Euro und entwickelten<br />

sich damit wesentlich besser als andere<br />

Segmente.<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

-10<br />

6%<br />

8%<br />

8%<br />

20%<br />

9%<br />

Küchen<br />

inkl. E-Geräte<br />

18%<br />

Polstermöbel<br />

39%<br />

-9%<br />

Büromöbel<br />

Schlafzimmermöbel<br />

(ohne Matratzen)<br />

Küchen inkl. E-Geräte<br />

Polstermöbel<br />

Büromöbel<br />

Schlafzimmermöbel (ohne Matratzen)<br />

Wohnmöbel<br />

-2% -2%<br />

Sonstige (Bad/Garten/Kleinmöbel,<br />

Jugendzimmer, Matratzen)<br />

Grafik 2: Die Umsatzveränderungen zwischen 2019 und 2020 im Möbel-, Küchenund<br />

Einrichtungsfachhandel in Prozent.<br />

0,5% 0%<br />

Wohnmöbel<br />

Sonstige<br />

(Bad/Garten/Kleinmöbel,<br />

Jugendzimmer, Matratzen)


Das neue Trendbook<br />

der Küchenmeile A30.<br />

Foto: Marketinggemeinschaft<br />

A30<br />

Küchenmeile e.V.<br />

„Wir setzen auf<br />

September“<br />

Küchenspezialisten, Architekten und Innenarchitekten aus dem In- und Ausland<br />

dürfen auch in diesem Jahr wieder mit der Präsentation der neuesten Küchen- und<br />

Einrichtungstrends im September rechnen. Das ist ein Ergebnis der Mitgliederversammlung<br />

der Marketinggemeinschaft A30 Küchenmeile e. V. Darüber hinaus gibt es weitere<br />

Neuigkeiten.<br />

Stand heute werden alle Mitglieder der<br />

Marketinggemeinschaft A30 Küchenmeile<br />

e.V. ihre Hausmessen in der<br />

Kernöffnungszeit vom 18. bis 24. September<br />

öffnen. Die 28 Unternehmen –<br />

gemeinsam stellen sie 90% des gesamten<br />

Küchenmöbelumsatzes in Deutschland<br />

– gehen davon aus, dass sich die der Pandemie<br />

geschuldeten Rahmenbedingungen<br />

bis September dieses Jahres deutlich<br />

verbessert haben dürften. Zudem garantieren<br />

sie die Einhaltung aller zu diesem<br />

Zeitpunkt gegebenen Sicherheits- und<br />

Hygienemaßnahmen, um die Sicherheit<br />

von Besuchern, Ausstellern und Mitarbeitern<br />

zu gewährleisten.<br />

Dass dies erfolgreich möglich ist, wurde<br />

bereits im vergangenen Jahr unter<br />

Beweis gestellt. 22 Unternehmen hatten<br />

ihre Pforten für ihre Kunden geöffnet<br />

und konnten ihren Gästen unter Einbindung<br />

individueller Hygienekonzepte<br />

einen ebenso sicheren wie informativen<br />

Exkurs durch die Ausstellung bieten. Für<br />

September 2021 erhoffen sich die 28<br />

Mitgliedsunternehmen, dass das Messegeschehen<br />

sich wieder auf ein Normalmaß<br />

entwickelt.<br />

„Wir werden noch moderner<br />

und smarter“<br />

Mit einem neuen Logo bekennen sich<br />

die Mitglieder der Marketinggemeinschaft<br />

zum Standort Deutschland und<br />

unterstreichen den international gültigen<br />

Ansatz von „Made in Germany“,<br />

der sich auch in der Produktentwicklung<br />

und Produktion der Unternehmen<br />

widerspiegelt.<br />

Um wirklich allen Interessenten im Inund<br />

Ausland die neuesten Trends präsentieren<br />

zu können, lanciert die Maketinggemeinschaft<br />

darüber hinaus zeitnah<br />

eine neue interaktive, mehrsprachige virtuelle<br />

Plattform. Sie beinhaltet neben<br />

Architektur- und Einrichtungstrends<br />

auch herstellerspezifische Showrooms,<br />

angereichert mit topaktuellen Produkthighlights<br />

und Planungsideen. Geöffnet<br />

sind die kontinuierlich upgedateten<br />

Showrooms an 365 Tagen im Jahr.<br />

Unabhängig davon ist das Credo der<br />

Unternehmen eindeutig: Auch wenn<br />

sich vieles virtuell eindrucksvoll darstellen<br />

lässt, sind das Gespräch ebenso wie<br />

die haptische Erfahrung der Neuheiten<br />

nicht ersetzbar. Live-Veranstaltungen wie<br />

die Küchenmeile lassen die Kunden Produkte<br />

persönlich erleben und bieten mit<br />

emotionaler Ansprache immer noch die<br />

beste Inspiration.<br />

„Wir setzen internationale<br />

Trends und bilden sie ab“<br />

Einen kleinen Vorgeschmack verleiht<br />

Interessenten das gerade erschienene<br />

viersprachige Trendbook der Küchenmeile,<br />

das die Fachbesucher über die<br />

Website www.kuechenmeile.de bestellen<br />

können. sl<br />

27<br />

Messen


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Industrie zu kombinieren, ist nicht nur innovativ und richtungsweisend - es dient als Fundament für die<br />

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VDM-Trends 2021:<br />

Möbel für neue Freiräume<br />

Die Pandemie beeinflusst langfristig<br />

unsere Einrichtung, prognostizieren die<br />

Verbände der Deutschen Möbelindustrie<br />

(VDM/VHK). Viele Entwicklungen wurden<br />

dadurch beschleunigt – sei es in Richtung<br />

Modularität oder Farbnachhaltigkeit.<br />

Ein Überblick über die Möbeltrends<br />

und -neuheiten der deutschen Hersteller.<br />

Modulare Sofaprogramme lassen sich<br />

wandelnden Einrichtungsbedürfnissen<br />

schnell anpassen. Foto: VDM/Cor<br />

„Homeoffice und Homeschooling wurden durch die<br />

Lockdowns zum Alltag, und damit legte der digitale<br />

Fortschritt in den eigenen vier Wänden einen Turbo<br />

ein“, stellt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände<br />

der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), fest.<br />

Der Trend zum Homeoffice beflügelt die deutschen<br />

Möbelhersteller in allen Bereichen: „Küchenhersteller<br />

bieten Homeoffice-Module, Esstische bekommen Ladefunktionen<br />

und Schubladen zum Verstauen von Tablets,<br />

und auch Schlafzimmermöbel halten 2021 ein<br />

ruhiges Plätzchen zum Arbeiten bereit“, so Trendexpertin<br />

Katrin de Louw, die in Kooperation mit den Möbelverbänden<br />

die Wohntrends 2021 analysiert hat.<br />

Modulare Möbel für viele Bedürfnisse<br />

Inspiriert vom modularen Bauen, sind 2021 und darüber<br />

hinaus verstärkt modulare Möbelkonzepte zu sehen,<br />

die sich den Bedürfnissen schnell und problemlos,<br />

bestenfalls werkzeuglos, anpassen. Dieses<br />

„Baukastenprinzip“ wird auch dem Trend zur Individualisierung<br />

gerecht und gestaltet sich bei den neuen<br />

Möbeln deutlich vielseitiger und variantenreicher als<br />

zuvor. Aber auch solitäre Möbel können, raffiniert<br />

kombiniert, ein eigenes und hochindividuelles „System“<br />

bilden. In der Küche wird wieder viel gekocht.<br />

Fitnessgeräte und Sportmöglichkeiten werden zunehmend<br />

zu Hause integriert. Jedes persönliche Outdoor-<br />

Fleckchen erfährt eine liebenswerte Gestaltung. Nahezu<br />

alle Segmente bieten in dieser Saison Produkte,<br />

die auch für den Außenbereich gedacht sind, ggf. auf<br />

Rollen.<br />

Geliebte Naturmaterialien<br />

Geprägt von den jüngsten Ereignissen, überdenken<br />

wir schnellen und gedankenlosen Konsum. Neben<br />

dem Zukunftswerkstoff Holz sind weitere Naturmaterialien<br />

in unserer Wohnung zunehmend beliebt. 2021<br />

sehen wir auch Flechtwerke aus Hanf und Flachs, Mö-<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

bel mit Kork, Linoleum und Lederapplikation sowie<br />

Textilien aus Naturleinen, Wollfilz oder zertifizierter<br />

Baumwolle. Bei den Hölzern bleibt die Eiche führend,<br />

Nussbaum unterstützt den Trend zu dunkleren Wohnszenen.<br />

Skandinavisches Feeling bringen hellere Hölzer,<br />

wie Esche, Birke, Ahorn, insbesondere in das Jüngere<br />

Wohnen. Glas bleibt ein wichtiges Material. Die<br />

Hölzer bekommen zunehmend Grauanteil und werden<br />

mit Metall kombiniert, allem voran schwarzem Metall.<br />

Bronze und Messing bleiben.<br />

Dunkle, pastellige, pudrige Farben,<br />

hoher Grauanteil<br />

Der Wunsch nach Geborgenheit und Nachhaltigkeit<br />

zeigt sich auch in den Wohnfarbtrends 2021, wie eine<br />

aktuelle Trendumfrage der Möbelverbände unter den<br />

Mitgliedsfirmen zeigt. Die Farben werden natürlicher,<br />

gräulich pudrig und verlieren ihre Egozentrik. Das hat<br />

zur Folge, dass auffällige Solitärlösungen out sind,<br />

stattdessen werden auch die Farben 2021 zum Teamplayer.<br />

Warme Erdtöne von Sandstein über goldiges<br />

Ocker, warmes Braun bis zum erdigen Rotbraun stillen<br />

unsere Sehnsucht nach der Natur und werden in diesem<br />

Jahr von ruhigen Grün-, Türkis- und Blaunuancen<br />

von hell bis dunkel begleitet. Auch das feminine Rosa<br />

kommt in diesem Jahr stark vergraut und damit deutlich<br />

erwachsener und zeitloser daher. Dunkle Wohnkonzepte<br />

betonen Eleganz und bleibende Werte und<br />

geben dem Bewohner das Gefühl der Geborgenheit.<br />

Dabei bleibt Schwarz sehr wichtig - sowohl als Holz,<br />

als auch als Metall, Parsolglas oder in der Küchenfront.<br />

Homefarming in der Küche<br />

Die angesagte Küche ist vor allen Dingen praktisch<br />

und möglichst autark. Homefarming ist ein großer<br />

Trend. Dabei wird immer weniger Fleisch konsumiert.<br />

Gleichzeitig ist das gesunde Kochen auch ein smartes<br />

Thema, und der Kühlschrank empfiehlt gesunde Gerichte<br />

mit den Zutaten, die noch vorhanden sind. Per<br />

Sprachsteuerung oder App lassen sich unter anderem<br />

Dunstabzugshauben oder Geschirrspüler in Gang setzen<br />

oder die Beleuchtung steuern. Der Saugroboter<br />

im Küchensockel hilft, wieder Ordnung zu schaffen,<br />

ebenso wie die vielen neuen Innenausstattungen der<br />

modernen Küche.<br />

Home Suite Home<br />

Die Polstermöbel sind hochflexibel in ihrer individuellen<br />

Verstellbarkeit und weisen eine Vielzahl von elektrischen,<br />

auch smarten Funktionen auf. Dabei steht<br />

das Polstermöbel nicht zwingend an der Wand, sondern<br />

macht auch von hinten eine gute Figur. Gleichzeitig<br />

werden immer mehr Funktionen zusätzlich integriert.<br />

Die Sitzhöhen sind dem demografischen<br />

Wandel angepasst. Im Schlafzimmer und im Badezimmer<br />

ist in diesem Jahr ebenfalls Erholung die Leitidee.<br />

Weiche Formen, florale und organisch inspirierte<br />

Muster auf ökologischen Textilien und viele Kissen<br />

machen das Schlafzimmer zur Hotelsuite.<br />

Möbel Made in Germany<br />

Materialien sollten heute über ein glaubwürdiges Zertifikat<br />

ihre Herkunft nachweisen können. Neben dem<br />

bekannten Ökotex-Standard und den Holzzertifikaten<br />

FSC und PEFC gibt es das Klimapakt-Siegel der Deutschen<br />

Gütegemeinschaft Möbel (DGM), dessen Fundament<br />

die CO2-Bilanz eines Unternehmens bildet.<br />

Im August 2020 kam zudem auf Initiative des VDM<br />

das neue geographische RAL-Herkunftsgewährzeichen<br />

„Möbel Made in Germany“ heraus, das für langlebige<br />

Qualität, zeitloses Design und nachhaltige Produktion<br />

bis hin zu kurzen Lieferwegen steht. Knapp 50<br />

Möbelhersteller haben sich bislang mit ihren Möbelprogrammen<br />

für den Herkunftsnachweis zertifiziert.<br />

Design 49


imm-Trends:<br />

Leben zwischen<br />

Rückzug und Gemeinschaft<br />

Eigentlich hätte das „Möbel-Jahr“ wie immer mit der<br />

imm cologne beginnen sollen – und damit der Branche<br />

zeigen sollen: „What‘s hot – and what‘s not!“<br />

Nach der Absage der 2021er Ausgabe lässt die<br />

koelnmesse als Veranstalter der imm cologne die<br />

Branche aber nicht allein und verkürzt uns das Warten<br />

auf die imm cologne 2022 mit einem umfassenden<br />

Trend-Briefing. Die Messe-Manager Matthias<br />

Pollmann und Claire Steinbrück sowie Creative Director<br />

Dick Spierenburg zeigten in einem 90-minütigen<br />

Online-Magazin anschaulich und unterfüttert<br />

mit Produkten der imm-Aussteller auf, dass die Corona-Krise<br />

die Einrichtungstrends beeinflusst – aber<br />

nicht dominiert.<br />

Denn neben der Fokussierung der Menschen auf<br />

das eigene Zuhause mit den Oberbegriffen Nesting<br />

und Cocooning gibt es natürlich auch die Megatrends<br />

der vergangenen Jahre, die sich weiter verstärken.<br />

Die fortschreitende Digitalisierung ebenso<br />

wie die zunehmende Verstädterung, woraus die<br />

Notwendigkeit zum Wohnen auf engem Raum mit<br />

multifunktionalen Möbeln und gemeinschaftlich genutzten<br />

Räumen entsteht. Die sechs von der imm<br />

cologne identifizierten Trends ergänzen sich, greifen<br />

ineinander, lassen sich kombinieren – und passen<br />

in die von der Pandemie geprägte Zeit. Wer in der<br />

digitalen Welt von zuhause arbeitet, braucht dafür<br />

multifunktionale Möbel, die sowohl dem privaten<br />

Wohnen als auch dem professionellen Arbeiten gerecht<br />

werden. Der erzwungene Rückzug ins Private<br />

führt gleichzeitig aber auch zu einer stärker werdenden<br />

Sehnsucht nach Gemeinschaftserlebnissen.<br />

Live erleben kann der imm-Besucher diese Trends<br />

dann wieder vom 17. bis zum 23. Januar 2022,<br />

wenn die nächste physische Ausgabe der imm cologne<br />

die Branche sieben Tage lang in ihren Bann<br />

ziehen wird. Dann können die Besucher auch überprüfen,<br />

wie die vier renommierten Designer Kate<br />

Booy (Studio Truly Truly), Luca Nichetto, Sebastian<br />

Herkner und Stefan Diez diese Trends in ihrer Installation<br />

„Das Apartment Haus“ umsetzen werden.<br />

Arnd Schwarze<br />

SHARING SPACES<br />

Designer Sebastian Herkner in dem von ihm entworfenen<br />

Apartment im Frankfurter „One Forty West“-Hochhaus steht für<br />

den Trend „Sharing Spaces“. Großzügige Gemeinschaftsräume<br />

bilden hier ein Gegengewicht zu kleinen Apartments. Die<br />

Kombination aus privaten und gemeinsam genutzten Bereichen<br />

lässt ein völlig neues Lebensgefühl in den Metropolen entstehen.<br />

Herkner wird auch bei „Das Apartment Haus“ auf der imm<br />

cologne 2022 für den Entwurf der Gemeinschaftsräume<br />

verantwortlich zeichnen. Fotos: koelnmesse<br />

MULTIFUNCTIONAL<br />

Sowohl die offenen Wohnbereiche als auch die immer kleiner<br />

werdenden Wohneinheiten in den Städten erfordern Möbel, die mehr<br />

können als nur eine Sache. Intelligente Lösungen, die Platz sparen,<br />

Stauraum bieten sowie modular und vielseitig nutzbar sind, sind hier<br />

gefragt. So wie das Sofa „four-two“ von Brühl. Neben vielfältigen<br />

Sitz- und Relax-Positionen bieten optionale Tischmodule erweiterte<br />

Möglichkeiten, die wieder ganz neue Aufgaben erfüllen, sobald das<br />

Drehsofa und der Longchair mit wenigen Handgriffen in eine<br />

großzügige Polsterfläche verwandelt werden.<br />

50 Design<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


CONNECTED LIVING<br />

Die Pandemie hat die Nachfrage nach hochwertigen Produkten<br />

mit herausragendem Design und großer Nachhaltigkeit<br />

nochmals gesteigert, da macht auch das Wohnen keine<br />

Ausnahme. Eine softe Formensprache, handwerkliche Details<br />

und Anlehnungen an skandinavisches Design spielen eine<br />

große Rolle. Dem Holz als natürlichstem aller Werkstoffe<br />

kommt eine große Bedeutung zu – wie bei dem Bett „Grand<br />

Nobile“ aus der Ada-Kollektion „Terra“, das eine natürliche Note<br />

ins Schlafzimmer bringt.<br />

Der Fitness-Spiegel „Vaha“ vom gleichnamigen<br />

Hersteller steht als virtueller Personal Trainer für<br />

die voranschreitende Digitalisierung und<br />

Vernetzung auch unserer privaten Welt. Das<br />

Smart Home nimmt immer weiter Fahrt auf und<br />

durchdringt den Alltag, bei dem Einrichtungsgegenstände<br />

mit smarten Technologien<br />

verknüpft werden und sich das Interior Design<br />

an die zunehmende Vernetzung anpasst. So<br />

entstehen auch völlig neue Services, die das<br />

Leben der Großstadt-Bewohner erleichtern.<br />

NATURAL LUXURY<br />

Ein Einrichtungstrend für die kreativen Menschen,<br />

die den beständigen Wandel auch in der eigenen<br />

Wohnung lieben. Sei es durch saisonale<br />

Dekorationen oder sich ständig verändernde<br />

Einrichtungsideen: Die Wohnung als Ausdruck<br />

der Persönlichkeit zeigt kein starres Bild, sondern<br />

ist ein kontinuierlicher Prozess. Kräftige Farben<br />

sind dabei – genau wie hier die unverkennbaren<br />

Anleihen an das Midcentury-Design bei dem<br />

Ensemble von Kare – nicht nur erlaubt, sondern<br />

ausdrücklich erwünscht.<br />

FOR SEASONS<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

In den Wohnungen verschwimmen die Grenzen zwischen den<br />

Wohnbereichen zunehmend. Offene, miteinander verschmelzende<br />

Wohnbereiche werden eher in Kategorien wie (halb-)öffentlich und privat<br />

unterschieden, weniger in Kochen, Essen oder Schlafen. Was könnte<br />

treffender diesen Trend symbolisieren als das Daybed „Noa“ von Auping.<br />

Das Design greift die Gestaltungsmerkmale des gleichnamigen<br />

Gestellbettes auf, mit seinen charakteristischen Holzrädern erlaubt es aber<br />

den entspannten Power-Nap an jedem beliebigen Ort der Wohnung.<br />

BLURRING BOUNDARIES<br />

Design 51


Neue Polstermesse in Dresden:<br />

Ein ZEICHEN setzen!<br />

Im Sommer feiert die MTM – Möbel Trend Messe in Dresden Premiere: Neben den Polstermöbel-Produzenten Arco, Bullfrog, Dietsch, PM<br />

Oelsa, Ponsel und Wemafa präsentieren vom 24. bis 28. Juni in der Alten Börse zudem Lavida, Akante und der Möbelpflege-Spezialist LCK ihre<br />

neuesten Trends, Ideen und Konzepte. Der MÖBELMARKT befragte die Ausstellergemeinschaft, was hinter dem neuen Messeformat steckt.<br />

Gunter Keller, LCK<br />

Sarah Beck, Arco<br />

Olivier Tocino und<br />

Olivier Vanhaecke, Akante<br />

Jörk Dietsch, Dietsch<br />

Dirk Gieselmann, Wemafa<br />

Gunter Keller, LCK GmbH<br />

„In diesen Zeiten ist eine analoge Messe mehr als ein<br />

Zeichen der Zuversicht. Polstermöbel-Messen leben<br />

doch vor allem vom haptischen Eindruck und emotionalen<br />

Impressionen. Wir sind überzeugt, dass sich<br />

diese Messe zu einer innovativen und bedeutenden<br />

Alternative zum etablierten Messegeschehen entwickeln<br />

kann. Die Location und die Gäste-Betreuung<br />

werden den Besuchern ein eindrucksvolles Messe-<br />

Erlebnis bieten. Hand in Hand mit einem professionellen<br />

Sicherheitskonzept und eindrucksvollen Innovationen<br />

hat diese Messe durchaus Chancen, sich künftig<br />

im Messekalender zu etablieren.“<br />

Dirk Gieselmann, Wemafa:<br />

„Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen.<br />

Wir versuchen, den Gedanken einer Möbelmesse mit<br />

einem ausgefallenem Umfeld in einem bezahlbaren<br />

Rahmen umzusetzen. Wir wollen Lust auf Möbel machen.<br />

Dazu nutzen wir ein besonderes Ambiente zu<br />

einem perfekten Zeitraum direkt vor den Sommerferien!<br />

Es soll ein Zusammentreffen der Branche im sommerlichen<br />

Dresden werden, mit einen Ausblick auf Neuheiten<br />

und Trends für 2022! Der Termin gibt uns die<br />

Möglichkeit, die Produktion in den ruhigeren Sommermonaten<br />

zu füllen und unseren Kunden die Neuheiten<br />

passend fürs Herbstgeschäft zu liefern.“<br />

„Wir mittelständischen Hersteller möchten mit dieser reinen Fachmesse ein Zeichen für unsere Kunden und die Verbände setzen und<br />

diese Veranstaltung fest im Messekalender etablieren.“<br />

Sabine und Axel Faber, Ponsel:<br />

„Konzept, Zeitpunkt und Location haben uns überzeugt.<br />

Gerade im Hinblick auf die ganzen Messe-<br />

Absagen ist es ein wichtiges Zeichen, dem Fachhandel<br />

im Sommer diese Präsentation anzubieten. Das<br />

Ambiente der „Alten Börse“ wird die Besucher begeistern.<br />

Mit den übrigen Ausstellern zusammen bieten<br />

wir ein breites Sortiment. Sicher werden die Besucher<br />

auch kulinarisch auf nichts verzichten<br />

müssen. Jeder der teilnehmenden Hersteller verfügt<br />

über seine Alleinstellungsmerkmale. Hier können<br />

sich die Einkaufs-Kommissionen gezielt informieren<br />

und inspirieren lassen – geballt an einem Ort. Es ist<br />

ein Versuch, an diesem gut organisierten Format teilzunehmen.“<br />

Heiko Langer, PM Oelsa:<br />

„Wir wollen ein neues Messe-Konzept vorstellen, das<br />

für Industrie und Handels-Partner interessant und zukunftsfähig<br />

ist. Neben dem für alle Seiten optimalen<br />

Zeitpunkt für eine Präsentation der neuen Modelle bietet<br />

Dresden eine perfekte Infrastruktur, ein einzigartiges<br />

Umfeld – und das zu deutlich niedrigeren Kosten.<br />

Auch die hohe Flexibilität der Messegesellschaft ist<br />

maßgeblich für die Entscheidung für Dresden. Wir<br />

wollen die Messe dauerhaft etablieren! Dabei soll die<br />

Polsterlastigkeit bleiben, jedoch sind wir offen für weitere<br />

Interessenten. Die Messe Dresden bietet attraktive<br />

Konzepte und Möglichkeiten, um die Messe auszuweiten.<br />

Also können wir 2022 mit weiteren<br />

Ausstellern ihre Schlagkraft ausbauen.“<br />

Jan Beier, Bullfrog:<br />

„Die existierenden Messelandschaften haben sich in<br />

Ausrichtung und Zielgruppe positioniert. Marktnähe<br />

und das Eingehen auf regionale Bedürfnisse liegen<br />

im Trend. Die Messe soll sich als weitere sinnvolle<br />

Fachmesse etablieren. Dresden ist ein attraktiver<br />

Messestandort mit guter Anbindung, passender Infrastruktur<br />

und eine der schönsten Städte Deutschlands.<br />

Es macht Sinn, die Diversität des Polstermarktes<br />

abzubilden. Jede Marke steht für ein<br />

bestimmtes Sortiment und deren Zielgruppe. Die<br />

Besucher können sich gezielt einen umfassenden<br />

Überblick über Produkte, Trends und Innovationen<br />

verschaffen. Wir wollen die Messe nutzen, um die<br />

regionale Präsenz unserer Marke zu stärken.“<br />

Axel und Sabine Faber, Ponsel<br />

52 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Heiko Langer, Oelsa<br />

Jan Beier, Bullfrog<br />

Raphael Bantle und Peer<br />

Posipal (v.r.), Lavida


Mehr wissen – besser verkaufen<br />

LCK bietet Gratis-Webinar „Professionelle Polstermöbelpflege – Mit Expertenwissen zu mehr Verkaufserfolg“ | Neue Konzepte<br />

Innovative Möbelhändler nutzen die Zeit des Stillstandes<br />

nicht nur zum Verzweifeln, sondern vor allem<br />

auch für die Weiterbildung ihres Verkaufspersonals.<br />

Die Firma LCK, führender Hersteller hochwertiger Möbelpflege-<br />

und Reparaturprodukte, bietet dem Möbelhandel<br />

genau dafür jetzt professionelle Schulungen<br />

übers Internet an – und das gratis! In Zusammenarbeit<br />

mit der Lederakademie entwickelte LCK interaktive<br />

Live-Webinare zu verschiedenen Themen rund um Leder-<br />

und Polstermöbelpflege mit dem Schwerpunkt<br />

auf „Mehr wissen – besser verkaufen“.<br />

Gratis-Weiterbildung des<br />

Verkaufspersonals<br />

Foto: LCK<br />

Diese einzigartige Online-Schulung bietet Herstellern<br />

und Handel einen enormen Mehrwert. Denn gerade<br />

beim Polstermöbelverkauf ist fundiertes Fachwissen<br />

über die verschiedenen Bezugsarten enorm<br />

wichtig. Vor allem bei hochwertigen Ledermöbeln<br />

kann der Verkäufer durch Fachkenntnis beim Kunden<br />

erfolgreich punkten. Denn Leder ist nicht gleich Leder, und bei der Wahl der passenden<br />

Lederart brauchen Kunden meist professionelle Beratung seitens des Verkaufs.<br />

Beim Polstermöbelverkauf ist auch die Empfehlung der passenden Pflegemittel<br />

ein wichtiger Faktor. Denn nur mit richtiger Pflege wird der Kunde lange Zeit viel<br />

Freude an seinem Möbelstück haben. Das reduziert die Zahl von Reklamationen<br />

und festigt die Kundenbindung.<br />

Als Dozent konnte Frank Recht, Gründer der Lederakademie und Sachverständiger<br />

für Leder und Ledermöbel, gewonnen werden. Mit<br />

der Lederakademie hat LCK einen Partner gewonnen,<br />

der bereits viele Jahre Erfahrung mit Training und Vorträgen<br />

hat, analog vor Ort genauso wie virtuell via Internet.<br />

Die Teilnahme an der Online-Schulung kann<br />

am PC, Tablet oder auch Handy erfolgen. Die Teilnehmerzahl<br />

ist pro Schulung begrenzt, um auch live auf<br />

Fragen eingehen zu können.<br />

Mit Fachwissen Kunden überzeugen<br />

Inhalte der Schulung sind v. a. die Vermittlung von<br />

theoretischem und praktischem Fachwissen über Leder<br />

und Lederarten, deren Anwendung im Wohnbereich<br />

sowie zu den passenden Reinigungs- und Pflegeprodukten.<br />

Auf weitere Polstermaterialien wie<br />

Kunstleder und textile Stoffbezüge und deren Pflege<br />

wird auch eingegangen. Es werden z. B. Fragen wie<br />

„Welches Leder ist für welche Kundengruppe zu<br />

empfehlen?“ oder „Was tun bei Jeansabfärbungen<br />

auf hellem Leder?“ bis zu „Wie entfernt man Kugelschreiber<br />

auf Leder?“ behandelt. Selbstverständlich können die Teilnehmer ihre<br />

Fragen live per Chat oder Videoschalte an Frank Recht stellen, das macht das<br />

Webinar so wertvoll und interessant.<br />

Gerne lassen sich auch individuelle und kundenspezifische Einzel-Webinare<br />

buchen. Alle Informationen zu Inhalten, Terminen und zur Anmeldung unter:<br />

www.lederakademie.de/schulungen/lck-fachschulung.<br />

moebelmarkt.de<br />

MESSEN<br />

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MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Messen 53


Neue digitale Vertriebswege bei Boltze<br />

Auch in dieser Saison hat die Boltze Gruppe trotz aller Umstände wieder ein starkes Sortiment auf die Beine<br />

gestellt – mit fast 4.000 Artikelneuheiten und über zehn neuen Kollektionen für Weihnachten und Everyday.<br />

„Wir haben das vergangene Jahr genutzt und uns schnell auf die neuen Gegebenheiten eingestellt und die digitalen<br />

Vertriebswege ausgebaut. Dazu gehört ein neues Händlerportal mit erweiterten Funktionen, welches<br />

das Einkaufen für Kunden über den Online-Shop künftig noch einfacher macht. Außerdem bieten wir ab jetzt<br />

auch virtuelle 3D-Rundgänge an, was vor allem den Kunden mit Reisebeschränkungen entgegenkommt. Unsere<br />

Vertriebsmitarbeiter sind jederzeit über vielfältige Wege erreichbar – ob über Telefon, Zoom oder WebEx.<br />

Und natürlich freuen wir uns auch über einen persönlichen Besuch in einem der beiden Showrooms in Braak<br />

oder Essen. Diese bleiben unter Einhaltung der behördlichen Corona-Auflagen selbstverständlich auch weiterhin<br />

geöffnet“, so Vertriebsleiter Dirk Naeve.<br />

Mehr Infos unter www.boltze.com und im Online-Shop: my.boltze.com.<br />

Fotos: Boltze<br />

Messe-Events<br />

in Frankfurt auf 2022<br />

verschoben<br />

Die Messe Frankfurt hat corona-bedingt<br />

sowohl die für den April geplante International<br />

Consumer Goods Show als auch<br />

die für Mai vorgesehenen drei Textilmessen<br />

Heimtextil, Techtextil und Texprocess<br />

ins Jahr 2022 verschoben.<br />

Stattdessen bietet die Messe Frankfurt<br />

am 20. April 2021 den „Consumer Goods<br />

Digital Day“, um sich auf digitaler Ebene<br />

auszutauschen und zu informieren. Ergänzt<br />

wird dieses Angebot durch die<br />

Möglichkeiten von Nextrade als erste Order-<br />

und Datenmanagement-Plattform der<br />

Home- und Living-Branche. Auch den<br />

Herstellern konfektionierter Heim- und<br />

Haustextilien bietet Nextrade eine attraktive<br />

Präsentationsmöglichkeit für ihre Produkte.<br />

Die Heimtextil wird vom 11. bis 14. Januar<br />

2022 stattfinden, gefolgt von der Christmasworld<br />

vom 28. Januar bis 1. Februar<br />

2022 und der Paperworld und Creativeworld<br />

jeweils vom 29. Januar bis 1. Februar<br />

2022. Die Ambiente öffnet vom 11.<br />

bis 15. Februar 2022 wie gewohnt ihre Tore.<br />

Die Techtextil und Texprocess komplettieren<br />

den Messereigen im zweiten<br />

Quartal 2022.<br />

Digitale EK Live kam gut an<br />

Mit ihrer ersten rein digitalen Frühjahrsmesse<br />

EK Live vom 20. bis 22. Januar 2021 bot die<br />

EK/servicegroup neben einem direkten Zugriff<br />

auf die Sortimente der über 200 Aussteller und<br />

auf das eigene Lagerprogramm obendrein den<br />

unkomplizierten fachlichen und persönlichen<br />

Austausch zwischen Handel, Industrie und EK,<br />

neue Profilierungsinstrumente für die Händler<br />

vor Ort, gute Messekonditionen, weiterentwickelte<br />

Konzeptleistungen, digitale Services und<br />

vieles mehr.<br />

„Nach dem Feedback unserer Händler und<br />

Aussteller waren wir mit unserer Frühjahrsmesse<br />

sowohl inhaltlich als auch technisch sehr gut<br />

unterwegs“, sagt Daniel Kullmann, Leiter Corporate<br />

Marketing and Communications. „Mit<br />

über 1.500 Fachbesuchern, davon rund 1.000<br />

Handelspartner der EK, wurden unsere Erwartungen<br />

weit übertroffen.“<br />

Corona-Virus: Der aktuelle Messekalender online<br />

Die Corona-Pandemie führt weiterhin dazu,<br />

dass zahlreiche Messen abgesagt oder verschoben<br />

werden müssen. Die Partnertage<br />

Ostwestfalen wurden in den Mai verschoben<br />

und finden vom 4. bis 6. Mai statt.<br />

Die im März 2021 geplante Internationale<br />

Handwerksmesse wurde abgesagt, die<br />

nächste IHM findet vom 9. bis 13. März<br />

2022 in München statt.<br />

Auch die Lichtwoche Sauerland wird ins<br />

nächste Jahr verschoben und zwar auf den<br />

6. bis 11. März 2022.<br />

Die Bega-Gruppe hat ihre für März geplanten<br />

Einkaufstage abgesagt, gedacht ist<br />

stattdessen an eine Videopräsentation.<br />

Die im Juni 2021 in Stuttgart geplante Logimat,<br />

Internationale Fachmesse für Intralogistik-Lösungen<br />

und Prozessmanagement,<br />

wurde auf den 8. bis 10. März 2022 verlegt.<br />

Die Winterausgabe der TrendSet kann nicht<br />

zu dem geplanten Februar-Termin stattfinden,<br />

die Sommerausgabe wird vom 10. bis<br />

12. Juli 2021 veranstaltet.<br />

Die Proposte wurde in den September verschoben<br />

und findet vom 7. bis 9. September<br />

in Cernobbio statt, zeitgleich mit dem Salone<br />

del Mobile, der vom 5. bis 10. September<br />

in Mailand über die Bühne geht.<br />

Eine ständig aktualisierte Übersicht zu<br />

den aktuellen Messeterminen finden Sie<br />

auf MÖBELMARKT.de unter:<br />

https://www.moebelmarkt.de/profil/<br />

international-fair-guide<br />

54 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


Die neuen Lifestyle-Trends live erleben<br />

Im Showroom Center Brühl<br />

kann der Handel seit Dezember<br />

die neuesten Lifestyle-Trends<br />

live vor Ort erleben. Hier präsentieren<br />

16 Unternehmen auf<br />

9.000 qm gemeinsam ihre<br />

Neuheiten an Dekoartikeln und<br />

Wohnaccessoires. Nun ziehen<br />

die Initiatoren eine erste Bilanz<br />

der Showroom-Tage und freuen<br />

sich über eine gute Resonanz<br />

der Handelspartner.<br />

DPI<br />

Cor Mulder<br />

Die Mehrheit der Aussteller zeigt sich<br />

durchweg zufrieden mit dem bisherigen<br />

Ergebnis des Showroom Centers Brühl.<br />

Einzelne Partnerfirmen, die einen bis<br />

Ende März befristeten Mietvertrag haben,<br />

wollen diesen gern um ein Jahr<br />

verlängern.<br />

Von Seiten der Kunden ist das Feedback<br />

zur Ausstellung im Showroom<br />

Center Brühl sehr gut. Trotz intensiver<br />

Werbemaßnahmen hatten die meisten<br />

Kunden eine derart große und professionelle<br />

Ausstellung nicht erwartet. Es<br />

gab zahlreiche Besucher, die ihre Aufenthalte<br />

daher aufgrund des großen<br />

Programmes verlängern mussten oder<br />

weitere Besuche eingeplant haben.<br />

Zudem genießen die Kunden das sichere<br />

und entspannte Einkaufen. Im Showroom<br />

Center Brühl können sich die Aussteller<br />

ohne Zeitdruck intensiver mit den<br />

Kunden austauschen und besser auf<br />

die Bedürfnisse eingehen. In einem<br />

Showroom befindet sich immer nur eine<br />

sehr begrenzte Anzahl an Kunden, weshalb<br />

die allgemeinen Corona-Sicherheitsbestimmungen<br />

ohne Probleme eingehalten<br />

werden können, wie es von<br />

Seiten der Aussteller heißt.<br />

Des Weiteren ist besonders erfreulich,<br />

dass viele Aussteller neue Kunden gewinnen<br />

konnten, die ohne das Showroom<br />

Center Brühl vermutlich nicht akquiriert<br />

worden wären. Das ist genau<br />

die Synergie, die man sich erhofft hat.<br />

Was die Besuchergruppen angeht, so<br />

konnte leider insbesondere der Möbelhandel<br />

aufgrund von internen Reiserestriktionen<br />

das Showroom Center Brühl<br />

bisher nicht besuchen. „Wir hoffen,<br />

dass nach dem Lockdown die Reiserestriktionen<br />

im Möbelhandel wieder<br />

aufgehoben werden und wir diesen verstärkt<br />

im SCB begrüßen dürfen“, so die<br />

Aussteller. Bei den anderen Kundengruppen<br />

dagegen freut man sich über<br />

eine sehr hohe Reisebereitschaft.<br />

Aussteller im<br />

Showroom Center Brühl:<br />

Ambiente Europe, Cor Mulder, DPI,<br />

Freese nature trends, Goldina DaVinci<br />

artfleur, HBX natural living, Johannes<br />

Lucht, Kunstgewerbe Gehlmann,<br />

Light & Living, Lemetex Unique-<br />

Living, Medusa, Richmond Interiors<br />

Riffelmacher, Steinhart, Wenzel Kerzen<br />

und G. Wurm. hoe<br />

Steinhart<br />

Medusa<br />

Ambiente<br />

Lemetex Unique-Living<br />

Lucht<br />

Riffelmacher<br />

HBX<br />

Wenzel<br />

Hier geht‘s zur<br />

Anmeldung für den<br />

Besuch im Showroom<br />

Center Brühl.<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Messen 55


Daten Competence Center (DCC):<br />

Der Erfolg ist greifbar<br />

Seit Januar 2001 prägt Dr.-Ing. Olaf Plümer als Geschäftsführer des Daten Competence Centers (DCC), Herford, maßgeblich<br />

die gemeinsame Kommunikations- und Standardisierungs-Plattform für den Datenaustausch von Möbelindustrie und -handel.<br />

Wachstum und Marktdurchdringung des DCC, das auch die Branchen-Initiative Zimlog verantwortet, ist seiner engagierten<br />

Arbeit in den vielfältigen Gremien sowie dem engen Schulterschluss mit dem Vorstand des DCC zu danken. Anlässlich seines<br />

20-jährigen Dienstjubiläums beim DCC zog Gerald Schultheiß mit Plümer Bilanz und blickte mit ihm nach vorne.<br />

<strong>MM</strong>: Herr Dr. Plümer, 20 Jahre Herzblut<br />

und Leidenschaft für das DCC<br />

im Interesse der Branche: Was waren<br />

denn die entscheidenden Meilensteine<br />

und Erfolge?<br />

Dr. Olaf Plümer: Nach der Entwicklung<br />

und Veröffentlichung der IDM-<br />

Derivate für Küche/Bad, Polster und<br />

Wohnen gab es bei der späteren Umsetzung<br />

weitere Meilensteine.<br />

Beispielsweise haben wir unseren Mitgliedern<br />

im Bereich Küche frühzeitig<br />

ein Validierungs-Werkzeug, dann ein<br />

Katalogdaten-Management-System<br />

und schließlich einen Stammdaten-<br />

Server zur Verfügung gestellt.<br />

Das alles war nötig, denn die besten<br />

Formate nützen nichts, wenn sie nicht<br />

angewandt werden. Für alle Industrievertreter<br />

war zudem die Einbindung<br />

von Software-Häusern, Handels-Organisationen<br />

und Neumöbel-Logistikern<br />

in einem ursprünglich reinen Herstellerverband<br />

sehr bedeutend.<br />

„Unsere Standards und<br />

Prozesse erreichen eine hohe,<br />

jedoch unterschiedliche<br />

Durchdringung.“<br />

<strong>MM</strong>: Wo steht das DCC als gemeinsame<br />

Kommunikations- und Standardisierungs-Plattform<br />

für den Datenaustausch<br />

zwischen Industrie<br />

und Handel heute?<br />

Plümer: Vergleichbare Organisationen<br />

für das Thema Standardisierung von<br />

digitalen Prozessen in der Möbelbranche<br />

gibt es seit dem Ende von „möbelonline“<br />

nicht.<br />

In den Gremien des DCC arbeiten heute<br />

ca. 260 Personen aus unseren Mitgliedsunternehmen<br />

mit, manch eine(r)<br />

ist seit über 20 Jahren dabei.<br />

Wir haben uns eine Vertrauensbasis<br />

geschaffen, durch die wir sehr kooperativ<br />

arbeiten können.<br />

Dies gilt sowohl für untereinander im<br />

Wettbewerb stehende Unternehmen<br />

als auch bei Beziehungen zwischen<br />

Lieferant und Kunde.<br />

„Viele Verbände wollen ihr<br />

eigenes Klassifizierungssystem<br />

bedient haben. Das kann<br />

kein Hersteller leisten!“<br />

<strong>MM</strong>: Und wie bewerten Sie eigentlich<br />

den Status Quo seiner Marktdurchdringung<br />

bei der Digitalisierung<br />

der Kommunikation und der<br />

Prozesse in der Branche?<br />

Plümer: Unsere Standards und Prozesse<br />

erreichen eine hohe, jedoch unterschiedliche<br />

Durchdringung.<br />

Das IDM Küche/Bad wird grundsätzlich<br />

weltweit genutzt. In Europa kann<br />

man Einbauküchen im größeren Stil<br />

ohne das Format faktisch nicht vertreiben.<br />

Handwerkliche Möbel auf der einen<br />

Seite und Paletten- bzw. zerlegte<br />

Ware auf der anderen Seite seien hiervon<br />

ausgenommen.<br />

„Im Zuge der Pandemie<br />

rückten auch die elektronischen<br />

Prozesse viel stärker<br />

in den Fokus.“<br />

Hersteller von industriell gefertigten<br />

Polstermöbeln können ebenfalls nicht<br />

auf das IDM verzichten.<br />

Im Wohnmöbelsegment hingegen ist<br />

die Nutzungsquote ausbaufähig. Hinsichtlich<br />

der elektronischen Bestellabwicklung<br />

nutzt mittlerweile der Großteil<br />

der Marktteilnehmer die von uns in<br />

Kooperation mit der IWOfurn erstellten<br />

EDI-Vereinbarungen.<br />

<strong>MM</strong>: Inwieweit lassen sich der bisherige<br />

wirtschaftliche Nutzen und<br />

Erfolg des Datenstandards IDM<br />

denn an greifbaren wirtschaftlichen<br />

Kennziffern messen?<br />

Plümer: Eine Kennziffer ist sicher die<br />

Reklamationsquote. Zwar sind die<br />

Gründe für Retouren vielschichtig, allerdings<br />

können gezielt Reklamationen<br />

aufgrund von Fehlplanungen bzw. ungeeigneten<br />

Konfigurationen ausgewertet<br />

werden.<br />

„Die Wünsche der Verbundgruppen<br />

sind in die Formate<br />

bereits eingeflossen.“<br />

Polstermöbel-Kommissionen, die über<br />

IDM-basierte Konfiguratoren geplant<br />

und verkauft werden, haben laut Herstellerberichten<br />

eine deutlich geringere<br />

Reklamationsquote.<br />

Natürlich lassen sich unsere Erfolge<br />

auch an betriebswirtschaftlichen<br />

Kennziffern nachweisen – nur sind diese<br />

nicht öffentlich und liegen allein den<br />

Unternehmen vor.<br />

„Insbesondere bei der Möbellogistik<br />

benötigen wir den<br />

unmittelbaren Austausch mit<br />

Händlern und Filialisten!“<br />

<strong>MM</strong>: Wo hakt es in der Branche bei<br />

der Umsetzung und Standardisierung<br />

noch besonders – und inwieweit<br />

hat die Corona-Pandemie hier<br />

die Entwicklungen eventuell sogar<br />

positiv beeinflusst?Plümer: Zusätzlich<br />

zu den elektronischen Katalogen<br />

sorgen wir auch bei der Klassifizierung<br />

von Möbeln für ein einheitliches Format.<br />

Hierzu nutzen wir das übergreifend<br />

etablierte System Eclass. Leider<br />

zeigt sich aber gerade jetzt, dass viele<br />

Einkaufsverbände ihr eigenes proprietäres<br />

Klassifizierungssystem bedient<br />

haben wollen. Das kann kein Hersteller<br />

leisten!<br />

Zur Pandemie noch ein kurzer Satz: Natürlich<br />

wurde der Online-Vertrieb geradezu<br />

beflügelt. Und damit rückten auch<br />

die elektronischen Prozesse viel stärker<br />

in den Fokus. So würde kein Pure Player<br />

Fax oder PDF-Dateien akzeptieren,<br />

was uns in die Hände spielt.<br />

<strong>MM</strong>: Über die Verbundgruppen und<br />

die beiden Großfilialisten KHG und<br />

Lutz hinaus wollen Sie auf Handelsseite<br />

zumindest auch größere einzelne<br />

Möbelhändler als aktive Mitglieder<br />

gewinnen. Warum ist dies<br />

aus Ihrer Sicht denn – gerade für<br />

den Mittelstand – so wichtig?<br />

„Bei variantenreicher Ware<br />

werden die stationären<br />

Händler im Netz das technische<br />

Niveau vorgeben.“<br />

Plümer: Bei den Verbundgruppen sind<br />

wir bezüglich deren Mitgliedschaft<br />

im DCC schon gut aufgestellt. Deren<br />

Wünsche sind in die Formate bereits<br />

eingeflossen: So ist beispielsweise<br />

das Format für Multihersteller-Kataloge<br />

entstanden, welches die verschiedenen<br />

Handelsmarken integriert. Aber<br />

insbesondere bei der Möbellogistik<br />

benötigen wir den unmittelbaren Austausch<br />

mit Händlern und Filialisten!<br />

<strong>MM</strong>: Und was ist mit den Online-<br />

Pure-Playern? Zwar ist Wayfair als<br />

Tech-Unternehmen von Hause aus<br />

sehr prozessorientiert unterwegs,<br />

andere große Möbel-Player im Netz<br />

haben aber gerade bei variantenreicher<br />

Ware noch so ihre Defizite …<br />

56 Business Forum<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


Dr. Olaf Plümer:<br />

„Wir haben uns eine<br />

Vertrauensbasis geschaffen,<br />

durch die wir sehr kooperativ<br />

arbeiten können.“<br />

Plümer: Das ist richtig. Hier werden<br />

die stationären Händler mit ihrem Online-Shop<br />

das technische Niveau vorgeben.<br />

Es sollen ja nicht nur zerlegte<br />

Kleinmöbel verkauft werden, sondern<br />

das gesamte Portfolio, welches stationär<br />

angeboten wird.<br />

„Die Idee ist, dass die<br />

Datenbank übergreifend z. B.<br />

Stoffmuster digital für die<br />

3D-Geometrien vorhält.“<br />

<strong>MM</strong>: Gemeinsam mit Intelligentgraphics<br />

treibt das DCC derzeit ein Projekt<br />

zur Entwicklung eines 3D-Formats<br />

voran. Was steckt hier konkret<br />

dahinter und wann ist es soweit?<br />

Plümer: Anders als im Bereich Küche/<br />

Bad haben wir für Polster/Wohnen bislang<br />

noch keine Formatkomponente<br />

für 3D-Grafiken.<br />

„Wir sind guten Mutes,<br />

dass der Druck auf Handelsseite<br />

gemeinsame Problemlösungen<br />

ermöglicht.“<br />

Hier wurden unter der Regie von Dr.<br />

Ekkehard Beier erste Geometrie- und<br />

Materialbeschreibungen formuliert und<br />

definiert, die in den nächsten Wochen<br />

veröffentlicht werden.<br />

Allerdings stehen wir hier relativ am<br />

Anfang und vor einer Mammutaufgabe<br />

– allein, wenn Sie an das Echtzeit-<br />

Management der jeweils erforderlichen<br />

Datenvolumina denken.<br />

<strong>MM</strong>: Ein weiteres Projekt ist eine<br />

Materialdatenbank. Was ist diesbezüglich<br />

Ihre Vision?<br />

Plümer: Die Idee ist, dass die Datenbank<br />

herstellerübergreifend beispielsweise<br />

Stoffmuster digital für die 3D-<br />

Geometrien vorhält.<br />

Somit müsste nicht jeder Produzent<br />

seinen Vorlieferanten bzgl. der Stammdaten<br />

ansprechen. Das spart nicht nur<br />

Zeit und Geld, sondern minimiert Fehlerquellen<br />

und Rücksprache-Bedarfe.<br />

<strong>MM</strong>: Der Fachbeirat Logistik im<br />

DCC gehört – hervorgegangen aus<br />

dem ZIMLog-Lenkungsausschuss –<br />

auch in Ihren Aufgabenbereich. Was<br />

ist denn der Status quo bei der Zukunfts-Initiative<br />

Möbellogistik und<br />

wie geht es dort weiter?<br />

Plümer: Wir definieren derzeit mit Prof.<br />

Dr. Nektarios Bakakis neue Projekte,<br />

um gemeinsam die Themen Retouren<br />

und Realtime-Daten zu bearbeiten.<br />

Wie bereits erwähnt, wünschen wir<br />

uns aber eine stärkere Beteiligung des<br />

Handels. Die Einkaufskooperationen<br />

können uns an dieser Stelle nicht weiterhelfen,<br />

hier sind die Prozesse direkt<br />

an den Entladestellen relevant.<br />

Wir sind aber guten Mutes, dass der<br />

zunehmende Druck auf Handelsseite<br />

recht bald gemeinsame Problemlösungen<br />

ermöglicht.<br />

<strong>MM</strong>: Herr Dr. Plümer, herzlichen<br />

Dank für dieses Interview!<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Business Forum 57


Möbelpilot: Digitaloffensive 2021<br />

Zentralregulierer Bewidata GmbH optimiert digitalen Workflow in Möbelunternehmen | Neue Lösungen<br />

Die Bewidata GmbH aus Mainz sorgt als Zentralregulierer<br />

zum einen für Entlastung im Zahlungs- und Rechnungsmanagement<br />

der angeschlossenen Anschlusshäuser,<br />

zum anderen über die umfassende, unlimitierte<br />

Delkredere-Übernahme für einen umfänglichen und<br />

unkomplizierten Warenbezug. Zudem hat Bewidata mit<br />

dem cloudbasierten Warenwirtschaftssystem Möbelpilot<br />

eine standort- und geräteunabhängige Organisationslösung<br />

für Möbel- und Küchenhandelsunternehmen<br />

Bearbeitungszeit und den Abgleich der in der Zentralregulierung<br />

erfassten Rechnungen mit den im Unternehmen<br />

vorhandenen Eingangsrechnungen gebunden.<br />

Durch das Duo Zentralregulierung Bewi data und<br />

Möbelpilot entfällt die Erfassung von Eingangsrechnungen<br />

aus der Zentralregulierung in der Warenwirtschaft.<br />

Die Rechnungen können automatisch gebucht<br />

und weitgehend den Möbelpilot-Auftragspositionen<br />

zugeordnet werden. Neue Rechnungen können tägan.<br />

Das digitale Dokumentarchiv, der sogenannte<br />

Datentresor, kann das Papierarchiv der Kunden vollständig<br />

ersetzen.<br />

Der Möbelpilot in Verbindung mit dem Datentresor ist<br />

also gleichzeitig revisionssicheres Archiv und leistungsfähiges<br />

Dokumentenmanagementsystem. Auch<br />

ausgehende Belege aus dem Möbelpilot werden automatisch<br />

an den Bewidata-Datentresor übergeben<br />

und mit den ERP-Daten indexiert. Das System er-<br />

EDV-Leiter Alexander Riemer:<br />

„Wir entwickeln unsere<br />

Systeme ständig weiter,<br />

orientiert am Feedback<br />

unserer Kunden.“<br />

Geschäftsführer Hans-Jürgen Röhrig:<br />

„Unser Bewidata-Duo steht<br />

für eine effiziente Digitalisierung,<br />

weil beide Systeme<br />

nahtlos zusammenarbeiten.“<br />

Fotos: Bewidata<br />

entwickelt, welche europaweit zum Einsatz gelangt.<br />

Beide Systeme sind perfekt aufeinander abgestimmt<br />

und bieten Optionen für einen optimalen digitalen<br />

Workflow. Diesen Nutzungsvorteil möchte die Bewidata<br />

GmbH im Jahr 2021 besonders hervorheben.<br />

„Natürlich funktionieren beide Systeme auch unabhängig<br />

voneinander. Wir haben uns aber für 2021 vorgenommen,<br />

möglichst viele weitere Kunden davon zu<br />

überzeugen, dass wir sie erst so richtig optimal unterstützen<br />

können, wenn die Zentralregulierung mit unserem<br />

Warenwirtschaftssystem Möbelpilot kombiniert<br />

wird und sich beide ergänzen bzw. sogar noch um eine<br />

Archivlösung erweitert wird“, erläutert Hans-Jürgen<br />

Röhrig, Geschäftsführer der Bewidata GmbH.<br />

Bestätigungslisten mit automatischer<br />

Zuordnung<br />

So erfolgt zwar im Standardverfahren die Bearbeitung<br />

und Beauskunftung der in der Zentralregulierung erfassten<br />

Rechnungskopfdaten durch die Mehrzahl der<br />

Anschlusshäuser über eine webbasierende, kundenorientierte<br />

Online-Lösung („Zentralregulierung online“).<br />

Diese ist jedoch an bestimmte zeitliche Vorgaben der<br />

lich abgerufen werden, und die Bearbeitung der restlichen,<br />

nicht automatisch zugeordneten Belege ist somit<br />

schnell und stressfrei möglich.<br />

Bewidata-Duo ermöglicht beleglose<br />

Prozesse in der Zentralregulierung<br />

Der Geschäftsführer: „Unser Bewidata-Duo steht für<br />

eine effiziente Digitalisierung, weil beide Systeme<br />

nahtlos zusammenarbeiten. Digitale Arbeitsabläufe,<br />

oft automatisiert, entlasten die MitarbeiterInnen, sodass<br />

sie mehr Zeit haben, sich im Sinne der Kundenbindung<br />

zu engagieren.“ EDV-Leiter Alexander Riemer<br />

ergänzt: „Durch die Verbindung der Zentralregulierung<br />

mit Möbelpilot entfallen zeitraubende Medienbrüche,<br />

und so können die Zahlungsfreigabe der Rechnungen<br />

sowie weitere zentralregulierungsbezogene Prozesse<br />

komplett beleglos erfolgen.“<br />

Im zukünftig papierlosen Büro den<br />

Bewidata-Datentresor nutzen<br />

Die Bewidata bietet für ihre Anschlusshäuser auch eine<br />

zertifizierte und rechtssichere Archivierungslösung<br />

kennt, welche Dokumente zu einem Vorgang gehören<br />

und fasst sie zusammen. Individuelle Dokumente wie<br />

Reklamationsschreiben oder E-Mails können nachträglich<br />

einfach über die Oberfläche des Warenwirtschaftssystems<br />

zu einem bestehenden Vorgang hinzugefügt<br />

werden.<br />

Vor allem Reklamationsbearbeitung und Kundendienst<br />

profitieren von der lückenlosen Dokumentation<br />

der Auftragsabwicklung.<br />

Mit Zentralregulierung und Warenwirtschaftssystem<br />

auf Digitalisierungskurs<br />

„Wir entwickeln unsere Systeme ständig weiter und<br />

orientieren uns dabei vor allem am Feedback unserer<br />

Kunden“, so Hans-Jürgen Röhrig. „Davon profitieren<br />

alle: die Bewidata, weil wir mit einer modernen Zentralregulierung<br />

und einem aktuellen Warenwirtschaftssystem<br />

mehr Kunden gewinnen, und unsere Kunden,<br />

weil sie immer sicher sein können, die besten Versionen<br />

der beiden Anwendungen zu nutzen.“<br />

moebelmarkt.de<br />

BUSINESS FORUM<br />

58 Business Forum<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


POS Plus: Kundenerwartung durch Service erfüllen<br />

HDE stellt DigitalNavi Handel vor<br />

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel stellt das Digital-<br />

Navi Handel vor und schafft somit erstmalig eine umfangreiche<br />

Übersicht über technologische Möglichkeiten zur Digitalisierung<br />

des stationären Point of Sale und damit einhergehende Kriterien<br />

zur Auswahl von Technologien. Gleichzeitig wird ein Einblick in<br />

die unmittelbar verknüpfte Customer Journey gegeben, die Unternehmen<br />

dabei hilft, den Einkaufsprozess der eigenen Kundschaft<br />

zu verstehen und somit ein verbessertes Einkaufserlebnis<br />

durch gezielte Services zu schaffen.<br />

Das neue DigitalNavi Handel stellt als Online-Tool sehr übersichtlich<br />

und für jeden zugänglich dar, wie Unternehmen die Attraktivität<br />

ihres stationären Point of Sale weiter steigern können, um der<br />

Kundschaft auch im Ladengeschäft ein noch ansprechenderes<br />

Einkaufserlebnis entsprechend ihrer Bedürfnisse zu bieten. Digitale<br />

Lösungen sind besonders vielfältig und bei gezieltem Einsatz<br />

äußerst kundenzentriert – klare Vorteile, die besonders in der<br />

Coronakrise zentral sind.<br />

Online-Event für Experten<br />

aus Logistik und IT<br />

Unter dem Motto „Welcome to the Future of Intelligent Logistics“<br />

veranstaltet Siemens Digital Logistics am 3. März 2021<br />

das Supply Chain Forum erstmals als Online-Event. Auf dem<br />

Branchenforum stellt der Digitalisierungsspezialist und einer<br />

der führenden IT-Dienstleister im globalen Supply Chain Management<br />

Kundenprojekte und zukunftsweisende Konzepte<br />

vor, die Unternehmen dabei helfen, einen Weg durch das Angebotsdickicht<br />

digitaler Logistiklösungen zu finden.<br />

Auf dem Branchen-Event beleuchten renommierte Supply<br />

Chain Experten aus IT und Logistik die notwendigen Grundbausteine<br />

für eine erfolgreiche Digitalisierung, welche Lösungen<br />

in welchem Anwendungsfall zum Einsatz kommen und<br />

wie diese sinnvoll mit anderen IT-Lösungen zusammengeführt<br />

werden können.<br />

Mehr Informationen zum Digital Supply Chain Forum 2021<br />

und Anmeldung: www.siemens-digital-logistics.com<br />

Das Einkaufsverhalten der Verbraucher hat sich in den vergangenen Jahren nachhaltig<br />

verändert, und auch die Ansprüche an den Service von Industrie und Handel sind gestiegen.<br />

Um im Wettbewerb um die Kunden mithalten zu können, muss sich auch der<br />

Möbelhandel diesen neuen Ansprüchen stellen und ihnen mit entsprechenden Angeboten<br />

begegnen.<br />

So sind die Verbraucher es schon seit langer Zeit gewohnt, beispielsweise beim Kauf<br />

von Elektronikprodukten zusätzliche Services mitzubuchen. Dank der POS Service<br />

Group, dem führenden Dienstleister im Bereich Kundenservice bei Polstermöbeln, geht<br />

dies nun auch im Möbelhandel. Mit dem Servicekonzept „POS Plus“ kann der Möbelhandel<br />

dem Wunsch der Verbraucher nach Sicherheit beim Sofa-Kauf erfüllen. Mit diesem<br />

Paket erhält der Verbraucher weitere drei Jahre Instandsetzungsservice für sein<br />

wertvolles Polstermöbel und volle fünf Jahre Fleckenservice für den Bezug. Der Möbelhändler<br />

kann dieses Servicepaket zum einen für zusätzliche Umsätze nutzen, aber zum<br />

anderen auch, um der Forderung nach noch mehr Rabatten zu begegnen. Gleichzeitig<br />

präsentiert er sich dem Verbraucher als Problemlöser und bindet so den Kunden auch<br />

langfristig an sein Haus. Am besten bis zum nächsten Sofa-Kauf.<br />

Foto: POS Service Group<br />

TÜV Rheinland erweitert Möbel-Testlabor<br />

Seit dem 1. Februar 2021 führt TÜV Rheinland seine Dienstleistungen im<br />

Bereich der Möbelprüfung im modernisierten Prüflabor am neuen Standort<br />

in Hiddenhausen bei Herford durch. „Durch die Modernisierung wollen wir<br />

auf aktuelle Entwicklungen eingehen, um die Branche weiterhin als starker<br />

und kompetenter Partner zu begleiten“, so Thomas Weigand, Geschäftsfeldleiter<br />

Hardlines bei TÜV Rheinland. Eine neue Kondensierungs- und<br />

Wärmekammer erlaubt beispielsweise die volle Bandbreite an Prüfungen für<br />

Außenmöbel durchzuführen. Neben weiteren Fokusthemen wird das Labor<br />

außerdem auf Prüfanforderungen für den amerikanischen Markt spezialisiert<br />

sein. „Der Ausbau am Standort Hiddenhausen ist nur ein Element, mit dem<br />

wir unser globales Netzwerk von Möbelprüflaboren gezielt erweitern wollen,<br />

um eine optimale Abdeckung für unsere Kunden zu schaffen“, sagt Weigand.<br />

Die Möbel-Experten von TÜV Rheinland übernehmen die Prüfung und Zertifizierung<br />

von Möbeln aller Art – von Büro- und Objektmöbeln über Küchenund<br />

Badezimmermöbel bis hin zu Labor- und Werkstattmöbeln. „Mit unseren<br />

Testmöglichkeiten am Standort Herford decken wir für Hersteller, Handel<br />

und Importeure von Möbeln verschiedene Bereiche ab, wie beispielsweise<br />

die mechanische Überprüfung der Produkte hinsichtlich Sicherheit und<br />

Funktionalität“, so Berthold Heinz, Laborleiter bei TÜV Rheinland in Herford.<br />

„Aber auch Schadstoffprüfungen und Prüfungen zur Nachhaltigkeit gehören<br />

zu unserem Leistungsspektrum innerhalb unseres Unternehmens.“<br />

Foto: TÜV Rheinland<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Business Forum 59


Explodierende Frachtraten:<br />

Seefracht-Markt im Umbruch<br />

Infolge der Pandemie vervielfachten<br />

sich Ende letzten Jahres<br />

die Seefracht-Raten für Container<br />

aus Übersee. Über die Lage<br />

und über veränderte Einkaufs-<br />

Strategien für Container-Transporte<br />

sprach der MÖBELMARKT<br />

daher mit Marc Baeuerle, Gründer<br />

und Managing Director der<br />

Corporate Service GmbH (CSG)<br />

mit Sitz Düsseldorf. Seit 2003<br />

bündelt CSG Seefracht-Volumen<br />

und verhandelt diese langfristig<br />

mit Reederei-Partnern und Service-Dienstleistern.<br />

Zuvor hatte<br />

Beschaffungslogistik-Spezialist<br />

Baeuerle bereits bei der Karstadt<br />

Quelle AG die Volumen der rund<br />

35 Tochter-Unternehmen erfolgreich<br />

gebündelt.<br />

<strong>MM</strong>: Wie bewerten Sie die Lage auf<br />

dem Seefracht-Markt – und damit<br />

für Importeure und Exporteure?<br />

Marc Baeuerle: Ende letzten Jahres<br />

gab es bei der großen Mehrheit der<br />

Verladerschaft ein böses Erwachen,<br />

da die Seefracht-Raten in die Höhe<br />

schossen. Statt rund 1.300 US-Dollar<br />

für einen 40 Fuß High Cube-Container<br />

von einem chinesischen Haupthafen<br />

nach Europa musste man seit Dezember<br />

plötzlich das Fünf- bis Siebenfache<br />

zahlen. Diese Situation wird auch nach<br />

dem Chinese New Year anhalten – wie<br />

lange ist ungewiss.<br />

Die aktuelle Lage für Im- und Exporteure<br />

ist bedrohlich. Hohe und vor allem<br />

unvorhersehbare Seefracht-Kosten machen<br />

eine wirtschaftliche und sichere<br />

Kosten-Kalkulation beinah unmöglich<br />

und lassen viele Transporte unrentabel<br />

für den Verlader werden.<br />

Das Jahr 2020 mit dem Ausbruch der<br />

Covid-19-Pandemie bescherte eine<br />

Kostenexplosion im Seefracht-Bereich.<br />

Teilweise mehr als 10.000 USD für einen<br />

40 Fuß High Cube-Container waren<br />

an der Tagesordnung, wenn man dringend<br />

Ware verschiffen wollte.<br />

Verträge und Kontrakte wurden und<br />

werden ad absurdum geführt und reihenweise<br />

nicht eingehalten.<br />

Kurzfristige Planungen und mangelnde<br />

Absicherung führten zu Kosten-Explosionen.<br />

Das wiederum zog unabsehbare<br />

und negative Folgen für die Unternehmen<br />

nach sich – die gesamten<br />

finanziellen Folgen sind heute noch gar<br />

nicht absehbar.<br />

<strong>MM</strong>: Inwieweit trägt der Wandel des<br />

Reederei-Marktes zu dieser angespannten<br />

Situation bei?<br />

Baeuerle: Im Seefracht-Markt gab es<br />

zur Jahrtausendwende noch rund 25<br />

international tätige Reedereien.<br />

Der Kunde hatte eine breite Auswahl<br />

an Dienstleistern und Partnern und bestimmte<br />

zum großen Teil die Konditionen.<br />

Durch die Reduzierung auf aktuell<br />

nur noch neun namhafte Reedereien<br />

auf dem Dienst von Asien nach<br />

Europa – die zudem in nur drei Allianzen<br />

organisiert sind – veränderte sich<br />

die Beschaffung von Seefrachtkonditionen<br />

radikal. Der Markt veränderte<br />

sich vom Käufer- zum Verkäufer-<br />

Markt. Nicht wenige Verlader gaben<br />

die Beschaffung der Seefrachten und<br />

die Wahrnehmung ihrer Interessen in<br />

externe Hände – z. B. von Spediteuren.<br />

Genau hier setzt mein Gedanke<br />

einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit,<br />

Offenheit und der direkte Kontakt<br />

ohne externe Vermittler zwischen<br />

den Agierenden an.<br />

Anstatt einer einseitigen und unfairen<br />

Übereinkunft werden Kontrakte beidseitig<br />

wie vereinbart honoriert. Der<br />

gegenseitige Respekt und das partnerschaftliche<br />

Miteinander stützt und<br />

schützt die ausgehandelten Konditionen<br />

über die Zeit.<br />

<strong>MM</strong>: Was heißt das konkret? Und<br />

konnte CSG dadurch die Interessen<br />

bzw. Volumen seiner Kunden und<br />

Partner in dem aktuell extrem volatilen<br />

Umfeld absichern?<br />

Baeuerle: Ein starkes Team aus engagierten<br />

und leidenschaftlichen Profis,<br />

die sich in diesem Markt bestens auskennen,<br />

sind eine der Grundlagen für<br />

unseren Geschäftserfolg.<br />

CSG hat sich auf die Fahne geschrieben,<br />

ein treuer, zuverlässiger und vor<br />

allem auch transparenter Partner zu<br />

sein. Wir liefern die Volumina die versprochen<br />

und kontraktiert sind, wir halten<br />

uns an Vereinbarungen und zahlen<br />

immer pünktlich – meist sogar früher.<br />

Unsere transparente und ehrliche Kommunikation<br />

minimiert das Ausfallrisiko<br />

für unsere Kooperationspartner bzw.<br />

Reeder. So erreichen wir hervorragende<br />

Konditionen, abgesichert über die Zeit.<br />

Während andere horrende Preisaufschläge<br />

genommen haben oder teure<br />

Schiffs-Charter initiiert haben, konnte<br />

CSG mit den ausgehandelten und bestehenden<br />

Reederei-Verbindungen die<br />

Marc Baeuerle:<br />

„Der Ausbruch der Covid-<br />

19-Pandemie bescherte eine<br />

Kostenexplosion im Seefracht-Bereich.“<br />

Partner-Volumen deutlich unter den<br />

marktüblichen Seefrachten oder eines<br />

Schiffs-Charters bewegen.<br />

<strong>MM</strong>: Für 2021 bleibt der Ausblick herausfordernd:<br />

die Auswirkungen des<br />

Brexits, neue und globale Handels-<br />

Allianzen und Freihandelszonen und<br />

nicht zuletzt die Pandemie sorgen<br />

weiter für stürmische Zeiten …<br />

Baeuerle: Mit unserer Expertise werden<br />

wir unseren Partnern und Kunden<br />

weiter einen reibungslosen Ladungsfluss<br />

und eine gesicherte Ladungsbereitstellung<br />

bieten können.<br />

Gerade der Transportmix der Möbelimporteure<br />

bietet in unserem Netzwerk<br />

mit der bevorzugten Einheit der 40 Fuß<br />

oder 40 Fuß High Cube-Container große<br />

Vorteile. Die Reedereien lieben 40<br />

Fuß High Cube-Container – diesem<br />

Vorteil sollte sich die Möbelbranche<br />

durchaus bewusst sein.<br />

<strong>MM</strong>: Herr Baeuerle, herzlichen Dank!<br />

60 Business Forum<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


Dialog<br />

Gemeinsam wachsen und<br />

Großes bewirken – mit<br />

verantwortungsvollen Jobs!<br />

62 Business Forum<br />

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403/1<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


Dialog<br />

BSI Firmenseminare<br />

bsi-moebel@bsi-suhl.de<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Carina Vogel<br />

Tel. (0 36 81) 45 55-015<br />

Fax (0 36 81) 45 55-021<br />

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und Küchenfachmärkte bundesweit<br />

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(Waren-/Holz- und Programmkunde, Verkaufstraining)<br />

• Möbelauslieferer / Logistiker<br />

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für festgelegte Tätigkeiten in der Möbelmontage<br />

• Sanitär /- und Lüftungstechnik<br />

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In House-Seminare oder an zentralen<br />

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Verkaufstraining Verkaufstraining / / /<br />

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Führung Führung Führung in in in<br />

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Leiter Einkauf (m/d/w)<br />

Leiter Produktentwicklung / Qualitätssicherung (m/d/w)<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an:<br />

jobs@delife.eu<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Marcel Lorenz<br />

MÖBELMARKT Tel.: +49(0)9562 400 64 172<br />

02 / 2021<br />

Alle Infos auf:<br />

www.delife.eu/info/jobs-und-karriere/<br />

DELIFE GmbH<br />

Ehrlicherstr. 19<br />

96237 Ebersdorf<br />

www.delife.eu<br />

Business Forum 63


Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Straße 10,<br />

90411 Nürnberg<br />

Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />

Telefon 0911 95578-0<br />

Telefax 0911 95578-11/22<br />

ISSN 09-49-65-21<br />

Internet:<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

E-Mail:<br />

media@ritthammer-verlag.de<br />

Gründer: Matthias Ritthammer †<br />

Herausgeber und Verleger:<br />

Klaus Ritthammer,<br />

Franz Schäfer<br />

Geschäftsführerin:<br />

Christine Ritthammer<br />

Chefredakteure:<br />

Helmut Merkel (international),<br />

Gerald Schultheiß<br />

Redaktion:<br />

Karin Henjes,<br />

Michaela Höber,<br />

Sebastian Lehmann,<br />

Arnd Schwarze<br />

Ständige Mitarbeiter:<br />

Siegfried Kellerer, Kellerer.com<br />

Lior I. Yarom, SmartyCon GmbH<br />

Jochen Winning, DGM<br />

Wilfried Gatzke, Sachverständiger<br />

Anzeigen:<br />

Odine Gränke,<br />

Birgit Kunze<br />

Vertrieb:<br />

Ann-Kathrin Ritthammer<br />

Verlagsbüro Bad Salzuflen:<br />

Arnd Schwarze<br />

Heldmannstraße 139,<br />

32108 Bad Salzuflen<br />

Telefon +49 (0)5222 23908-07<br />

Fax +49 (0)5222 23908-08<br />

Mobil +49 (0)163 3160974<br />

schwarze@ritthammer-verlag.de<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

Verlagsbüro Süd:<br />

Gerrith B. Horndasch M.A.<br />

Kastanienweg 9, 78713 Schramberg<br />

Telefon +49 (0)7422 200695-9<br />

Fax +49 (0)7422 200695-8<br />

Mobil +49 (0)177 4377484<br />

horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

Holland:<br />

Publicitas B.V.<br />

1101 CN Amsterdam-Zuidoost<br />

China, Hongkong:<br />

Oceania Publishing & Media Co. Ltd.<br />

200030 Shanghai, Volksrepublik China<br />

Organträger für:<br />

FENA<br />

(Féderation Européenne du Negoce<br />

de l’Ameublement/Europäischer<br />

Verband des Möbelhandels)<br />

Deutsche<br />

Gütegemeinschaft Möbel<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Gültig Nr. 60/2021<br />

Anzeigenschluss<br />

für Empfehlungsanzeigen jeweils<br />

sechs Wochen vor Erscheinen;<br />

für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />

Stellen anzeigen bis eine Woche vor<br />

Erscheinen (später auf Anfrage).<br />

Bezugspreise:<br />

Einzelpreis Euro 7,50 zzgl.<br />

Porto und dem derzeit gültigen<br />

Mehrwertsteuersatz,<br />

im Abonnement Euro 84,– zzgl.<br />

Porto und dem derzeit gültigen<br />

Mehrwertsteuersatz<br />

bei monatlichem Erscheinen.<br />

(Erscheinungstermin Mitte des Monats,<br />

ausgenommen Messe ausgaben.)<br />

Bei höherer Gewalt kein Anspruch<br />

auf Lieferung.<br />

Schriftliche Kündigung drei Monate<br />

vor Ablauf des Abonnement-Jahres.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise),<br />

Vervielfältigungen jed er Art be dürfen<br />

der schriftlichen Genehmi gung des<br />

Verlages. Fremd beiträge, die mit<br />

Namen des Ver fassers gezeichnet sind,<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

ein ge sandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

German member of international<br />

Alliance of Furniture Publications<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

B<br />

Boltze Gruppe GmbH,<br />

Braak Seite 9<br />

BSI GmbH Bildungszentrum Suhl Seite 62<br />

C<br />

Corporate Service GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

4. Umschlagseite<br />

D<br />

Delife GmbH / Deluxe Lifestyle,<br />

Ebersdorf Seite 62<br />

G<br />

GfM-Trend-Möbeleinkaufsverband,<br />

Neustadt a. d. Donau Seite 7<br />

H<br />

Hartmann Möbelwerke GmbH,<br />

Beelen Titel, Seite 10 – 12<br />

Hermes Einrichtungs Service GmbH & Co. KG,<br />

Löhne<br />

3. Umschlagseite<br />

Hettich Marketing u. Vertriebs GmbH & Co. KG,<br />

Kirchlengern Seite 13<br />

L<br />

LCK GmbH<br />

Ubstadt-Weiher Seite 53<br />

Online:<br />

Silvia Chesi,<br />

Odine Gränke<br />

M<br />

MHK Group<br />

Marketing Handel Kooperation GmbH & Co.,<br />

Dreieich<br />

2. Umschlagseite<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten<br />

Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber.<br />

Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung<br />

zu entsorgen, voll recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />

Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der<br />

EU produziert.<br />

In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:<br />

N<br />

Nimo Consulting,<br />

Duisburg Seite 62<br />

R<br />

Thaddäus Rohrer,<br />

Werl Seite 61<br />

S<br />

Sales-M-Learning GmbH,<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler Seite 61<br />

W<br />

Walden GmbH,<br />

A-Pram Seite 64<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Impressum / Inserentenverzeichnis 63


Anzeigenschluss für die MÖBELMARKT-<br />

Ausgabe 04/2021 mit den Hauptthemen<br />

„Relaxer & Co.“ und „Generation 50+:<br />

Wohnen mit Komfort“ ist der<br />

22. März 2021.<br />

Zum weiteren Ausbau unseres Vertriebsteams suchen wir für die Gebiete<br />

Deutschland Mitte + Nord<br />

Außendienstmitarbeiter (m/w/x)<br />

AUFGABEN<br />

• Betreuung und Akquisition unserer Handelspartner<br />

• Planungsunterstützung der Händler<br />

• Verkäufermotivation und -schulung (Planungssoftware, Produkte,...)<br />

• Teilnahme an Messen, Unterstützung bei Verkaufsveranstaltungen<br />

ANFORDERUNGSPROFIL<br />

• Verkaufserfahrung im Küchenhandel<br />

• Kenntnisse in gängiger Planungssoftware<br />

• Hohe Leistungs- und Reisebereitschaft<br />

• Eigenständiges, gründliches und termingerechtes Arbeiten<br />

WIR BIETEN<br />

• einen verantwortungsvollen Job in einem erfolgreichen Unternehmen<br />

• die Zusammenarbeit mit einem motivierten Team<br />

• die Arbeit mit hochwertigen Möbeln<br />

walden GmbH | Gewerbepark 1 | A-4742 Pram<br />

bewerbung@walden.at | www.walden.at<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Odine Gränke<br />

Telefon: 0911 / 95578-32<br />

E-Mail: graenke@ritthammer-verlag.de<br />

Die Woche im Blick<br />

mit dem<br />

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Odine Gränke<br />

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136.- €<br />

12 MONATE


„Wir sind eine Waste Zero Company“<br />

Corona, die Klimakrise und komfortable<br />

Textilprodukte unter einen Hut<br />

zu bringen, ist eine hochkomplexe<br />

Aufgabe. Thomas Bußkamp, CEO der<br />

EuroComfort Group, stellt sich mit<br />

seinen Mitarbeitern dieser Herausforderung.<br />

„Das vergangene Jahr stellte<br />

uns in vielen Bereichen vor neue Herausforderungen.<br />

Gerade zu Beginn<br />

der Pandemie verzeichneten wir Umsatzeinbrüche,<br />

doch hat sich die Auftragslage<br />

recht schnell wieder erholt,<br />

weil der Bedarf etwa an Polstermöbeln<br />

oder Decken stieg“, so Bußkamp.<br />

Damit Interessenten auch unabhängig<br />

von Messen einen Eindruck von<br />

der Optik, dem Material und der Haptik<br />

bekommen, schafft die Eurocomfort<br />

Group einen neuen Showroom in<br />

Bocholt, in dem das ganze Portfolio<br />

auf 1.600 qm präsentiert wird.<br />

Auch die ökologische Nachhaltigkeit<br />

spielt bei der EuroComfort Group eine<br />

große Rolle. „Die Materialien, die wir CEO Thomas Bußkamp, Foto: EuroComfort Group<br />

nicht weiter nutzen können, gehen<br />

komplett in den Recycling-Kreislauf. Somit sind wir praktisch eine Zero<br />

Waste Company“, sagt Bußkamp. Die nachhaltige Arbeitsweise wird von<br />

unabhängiger Stelle durch verschiedenste Zertifizierungen bestätigt.<br />

VHK verstärkt<br />

Juristenteam<br />

Dr. iur. Martina Kütemann verstärkt das Juristenteam<br />

in der Herforder Geschäftsstelle<br />

der Verbände der Holz- und Möbelindustrie<br />

Nordrhein-Westfalen e.V. Die Fachanwältin<br />

für Arbeitsrecht soll Mitgliedsunternehmen<br />

in allen Bereichen des Individual- und Kollektivarbeitsrechts<br />

einschließlich des Tarifvertragsrechts<br />

sowie den damit in Zusammenhang<br />

stehenden sozialrechtlichen<br />

Fragestellungen beraten und vertreten.<br />

Die 1968 geborene Rechtsanwältin war zuvor<br />

als Verbandssyndika und Mitglied der<br />

Geschäftsführung über zehn Jahre beim<br />

Unternehmerverband für den Kreis Gütersloh<br />

e.V. tätig. Parallel erwarb sie sich<br />

einen hervorragenden Ruf als Dozentin für<br />

arbeitsrechtliche Schulungen und Workshops,<br />

wie beispielsweise der Rechtsanwaltskammer<br />

Hamm.<br />

Foto: VHK Herford<br />

Wechsel in<br />

Geschäftsführung<br />

Christoph Ester hat als CFO des ostwestfälischen Familienunternehmens<br />

Windmöller die Verantwortung für die<br />

Bereiche Finanzen, Controlling, HR und IT von Dirk Korn<br />

übernommen. Korn hat das Unternehmen zum 31. Dezember<br />

2020 verlassen.<br />

Finanz-Manager Ester bringt einen umfangreichen strategischen<br />

und vertrieblichen Erfahrungsschatz aus seinen<br />

bisherigen Tätigkeiten bei der Dresdner Bank und Commerzbank<br />

mit, wo er mehr als 20 Jahre verantwortungsvolle<br />

Führungsfunktionen bekleidete. Er ergänzt die Geschäftsführung<br />

um Matthias Windmöller (CEO), Ralf<br />

Eisermann (COO) und Georg Kruse (CIO) und soll in seiner<br />

Rolle das Wachstum des Bodenbelagsherstellers<br />

vorantreiben.<br />

CFO Christoph Ester. Foto: Windmöller<br />

66 Köpfe<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021


Trauer um Alliance-Gründer<br />

Alliance und Der Küchenring haben „voller Trauer und Bestürzung“ den Tod des Gründers<br />

und langjährigen Aufsichtsrats- und Beiratsvorsitzenden Prof. Dr. Ulrich Dornieden bekanntgegeben.<br />

Er verstarb im Alter von 82 Jahren am 22. Januar 2021 nach langer Krankheit.<br />

„Prof. Dr. Ulrich Dornieden war für uns in vielerlei Hinsicht seit vielen Jahren ein herausragendes<br />

Beispiel: als Stratege, Verbandsgründer, Geschäftsführer und vor allem: als<br />

Mensch“, heißt es in einer Mitteilung der Verbände. „Ohne ihn würde es weder den Alliance-<br />

Verband geben, den maßgeblich Dornieden in den 90er-Jahren durch den Zusammenschluss<br />

aus dem MTG und dem <strong>MM</strong>Z entwickelte, und auch Der Küchenring war eine Vision<br />

des weitsichtigen Strategen, die er 1980 in die Tat umsetzte. Mit ihm verlieren wir einen<br />

Menschen, dem wir vieles zu verdanken haben. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, legte er<br />

den Grundstein unserer beiden Verbände und unseres heutigen Erfolges.“<br />

Foto: Alliance<br />

Neue Kräfte im Trendteam<br />

Die Steinheimer Möbelschmieden Trendteam und Interfurn<br />

starten mit neuen Kräften ins neue Geschäftsjahr.<br />

Marcus Rohde wird künftig den Vertrieb bei Interfurn<br />

maßgeblich unterstützen. Über 20 Jahre verantwortete<br />

er verschiedene Posten im Key Account bzw. Vertriebsleitungs-Geschäft,<br />

u. a. bei den Rauch Möbelwerken,<br />

der Kerkhoff-Gruppe und bei CS Schmalmöbel.<br />

Beim Trendteam und Interfurn wartet auf die neue Innendienstleitung<br />

eine ganz spezielle Herausforderung, denn<br />

der Innendienst ist das Organisationsbindeglied aller Betriebsdisziplinen.<br />

Seit 1. Februar verantwortet André<br />

Görlich diese Position. Als Erfahrungswerte kann er 14<br />

Jahre in führenden Positionen bei der Porta/Boss-Gruppe<br />

in die Trendteam-Waagschale werfen, davon acht<br />

Jahre als Einkäufer Kleinmöbel, Speisen, Büro und Gartenmöbel.<br />

Frank Nolte, Exportleiter & Key-Account DACH beim<br />

Trendteam, will sich nach mehr als 20 Jahren im Korpus-Möbelgeschäft<br />

noch einmal neu orientieren und<br />

wird die Steinheimer Möbelbauer nach sieben Jahren<br />

zum 30.06.2021 verlassen.<br />

Mit neuen Kräften ins neue Geschäftsjahr: (v.l.) André Görlich und Markus Rohde.<br />

Foto: Trendteam<br />

Nachhaltiges Wachstum<br />

„Wir haben im Jahr 2020 mit dem EBITDA- und Cashflow-Break-even<br />

die Basis für langfristiges, nachhaltiges<br />

Wachstum geschaffen. Die Kapitalerhöhung in Europa<br />

und der Börsengang von Mobly in Brasilien waren<br />

weitere entscheidende Schritte: So verfügen wir nun<br />

über ausreichend Schlagkraft, um unsere Wachstumsambitionen<br />

zu forcieren und unsere starke Position im attraktiven<br />

Marktumfeld des Home & Living E-Commerce<br />

weiter auszubauen“, freut sich Marc Appelhoff, CEO<br />

von Home24.<br />

Auf Basis vorläufiger, ungeprüfter Gesamtjahreszahlen<br />

belief sich der Umsatz der Home24 SE (Home24) 2020<br />

auf 492 Mio. Euro (Vorjahr: 372 Mio. Euro). Dies entspricht<br />

einem signifikanten, währungsbereinigtem Umsatzanstieg<br />

für das Gesamtjahr von 42%, was am oberen<br />

Ende der letzten Prognose liegt, die am 11.<br />

November 2020 angehoben wurde.<br />

CEO Marc Appelhoff. Foto: Home24<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021<br />

Köpfe 67


Luxusfaktor Natur<br />

Einer der wichtigsten Trends, den die imm cologne für das neue Wohnjahr ausgerufen<br />

hat (siehe S. 50/51), ist „Natural Luxury“. In dieser Gestaltungsrichtung vereinen<br />

sich traditionelles Handwerk, hochwertige Materialien, Schlichtheit und Nachhaltigkeit.<br />

Kaum eine aktuelle Kampagne veranschaulicht den Charme des Natürlichen<br />

und Naturverträglichen so schön wie diejenige von B.I.C. aus Belgien: Der Patchwork-Quilt<br />

der Kollektion „Haven“ besteht aus acht Farben, die der Natur nachempfunden<br />

wurden. Jede Farbe verkörpert dabei ein Element, das an der Küste zu<br />

finden ist. Die „Haven“-Teppiche werden vor Ort in Belgien aus recycelten Abfallmaterialien<br />

produziert. Die Kampagne für die Quilts versteht sich als Hommage an<br />

die Natur. Sie erinnert an die Macht der Bilder und an den (nicht selbstverständlichen)<br />

Luxus, in der Natur zu Hause zu sein. kh Foto: B.I.C.<br />

68 Look Out<br />

MÖBELMARKT<br />

02 / 2021

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