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APRIL <strong>2023</strong><br />
<strong>Wohnen</strong> <strong>Plus</strong><br />
DAS MAGAZIN RUND UM HAUS UND GARTEN<br />
Hallo Sonne!<br />
Das Leben draußen genießen<br />
Jetzt beginnen die schönen Monate, in denen<br />
wir unsere Aktivitäten ins Freie verlegen. Das<br />
sind die Trends fürs Outdoor Living. Seite 20<br />
SEHR VIEL KOMFORT<br />
Edle Farben und natürliche<br />
Materialien machen das<br />
<strong>Wohnen</strong> behaglich.<br />
Seite 4<br />
ES WIRD BUNT<br />
Blumen verwandeln<br />
den Open-Air-Platz in<br />
eine Wohlfühloase.<br />
Seite 22<br />
DIE EISHEILIGEN<br />
Darum dürfen empfindliche<br />
Pflanzen erst nach der Kalten<br />
Sophie ins Freie.<br />
Seite 26
FOTO: ONZEG/ADOBE.STOCK.COM
EDITORAL 3<br />
Inhalt<br />
Einrichtung<br />
Eleganz im<br />
Wohnzimmer<br />
Moderne Massivholzmöbel in dunklen<br />
Farben und komfortable, flauschige Sofas<br />
sind <strong>2023</strong> im Trend. Seite 4<br />
Für ein echtes<br />
Sommerfeeling<br />
Hortensien, Calla<br />
und Lavendel<br />
machen Wohlfühloasen<br />
aus Balkon und<br />
Terrasse. Seite 22<br />
FOTO: NAOMER/ADOBESTOCK<br />
05 Frischekur für<br />
die Couch<br />
Möbelexperten raten, die<br />
Oberflächen ein- bis zweimal<br />
im Jahr zu pflegen.<br />
06 Purpurrot sprüht<br />
vor Optimismus<br />
„Viva Magenta!“ ist laut<br />
Pantone-Institut die Farbe<br />
des Jahres <strong>2023</strong>.<br />
08 So baut man heute<br />
für morgen<br />
Das ist zu beachten, wenn<br />
das Eigenheim ein Zuhause<br />
für Generationen sein soll.<br />
12 Willkommen in der<br />
Lifestyle-Küche<br />
Erlebniswohnräume wie die<br />
Küche sollen das Highlight<br />
des Hauses sein.<br />
Schöne Sitzplätze im<br />
Freien machen den<br />
Sommer perfekt<br />
Seite 20<br />
18 Wohnliche Details<br />
für mehr Erholung<br />
Schlafzimmer und Bad werden<br />
immer mehr zu Orten<br />
der Gesundheit.<br />
25 Farbenfroher<br />
Dreiklang<br />
Sonnenhut, Rittersporn und<br />
Flammenblumen machen<br />
den Sommergarten bunter.<br />
Das Sommerglück<br />
zieht bei uns ein<br />
Der April war ein rechter Geizhals.<br />
Mit Sonnenstunden hat er<br />
uns nicht verwöhnt. Vielmehr<br />
waren grauer Himmel und Dauerregen<br />
unsere Begleiter. Zum<br />
Glück milderte das Blütenmeer<br />
an Bäumen und Sträuchern die<br />
Tristesse. Auch <strong>Frühjahr</strong>sblüher<br />
wie Hyazinthe, Tulpe und Narzisse<br />
zauberten so manchem ein<br />
Lächeln ins Gesicht. Jetzt aber<br />
ist die schöne Jahreszeit nicht<br />
mehr aufzuhalten. Die Temperaturen<br />
steigen, die Sonne strahlt<br />
und der Himmel zeigt sich in<br />
schönstem Blau. Höchste Zeit,<br />
die Outdoor-Saison zu eröffnen.<br />
Mit welchen Möbeln und Accessoires<br />
Balkon und Terrasse zum<br />
zweiten Wohnzimmer werden,<br />
lesen Sie | ab Seite 22<br />
Zum richtigen Sommerglück gehören<br />
aber nicht nur schöne<br />
Sitzgelegenheiten, ein Grill und<br />
die Möglichkeit zum Outdoor-<br />
Cooking. Frische, grüne und<br />
bunte Pflanzen verwandeln den<br />
Open-Air-Platz in eine Wohlfühloase.<br />
Und im Garten locken<br />
Sonnenhut, Flammenblume und<br />
Rittersporn mit ihrem Duft die<br />
Insekten an. | Seite 25<br />
Lassen Sie sich von unserem Magazin<br />
inspirieren und schaffen<br />
Sie sich schöne Erholungsplätze.<br />
Ich wünsche Ihnen einen genussreichen<br />
Sommer!<br />
Claudia Linz<br />
Redakteurin<br />
Impressum<br />
<strong>Wohnen</strong><strong>Plus</strong> & Gartenlust<br />
Sonderveröffentlichung von<br />
Haller Tagblatt, Hohenloher<br />
Tagblatt und Rundschau<br />
Gaildorf, 28. April <strong>2023</strong><br />
Verlag & Herausgeber<br />
SÜDWEST PRESSE<br />
Hohenlohe GmbH & Co. KG<br />
Verlagsbetrieb<br />
Haller Tagblatt<br />
Haalstraße 5 + 7<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Verlagsbetrieb<br />
Hohenloher Tagbatt<br />
Ludwigstraße 6-7<br />
74564 Crailsheim<br />
Verlagsbetrieb<br />
Rundschau<br />
Grabenstraße 14<br />
74405 Gaildorf<br />
Redaktion<br />
Heribert Lohr (verantw.),<br />
Claudia Linz, Alisa Grün, Eileen<br />
Scheiner<br />
Fotos<br />
Titelbild: Krakenimages.com/<br />
Adobe Stock; Archiv- und<br />
Agenturfotos, Adobe Stock<br />
(wie bei den Fotos angegeben)<br />
Grafik<br />
mediaservice ulm,<br />
Franziska Oblinger<br />
Anzeigen<br />
Vera Epple (verantw.)<br />
Druck<br />
DHO Druckzentrum<br />
Hohenlohe-Ostalb<br />
GmbH & Co. KG<br />
Ludwig-Erhard-Straße 109<br />
74564 Crailsheim
4<br />
WOHNTRENDS<br />
Wertigkeit, Detailliebe<br />
und viel Komfort<br />
Einrichtungstrends <strong>2023</strong> Organische Formen, edle Farben und natürliche Materialien<br />
machen das <strong>Wohnen</strong> in den eigenen vier Wänden behaglich.<br />
Die eigenen vier Wände<br />
sind auch in diesem<br />
Jahr ein wichtiger<br />
Rückzugsort, der<br />
Sicherheit vermittelt<br />
und in anstrengenden Zeiten Erholung<br />
fördert“, stellt Jan Kurth,<br />
Geschäftsführer der Verbände<br />
der deutschen Möbelindustrie<br />
(VDM/VHK), fest. Die Einrichtung<br />
im Jahr <strong>2023</strong> wird geprägt<br />
von viel Wertigkeit und Detailliebe,<br />
von komfortablen Funktionen<br />
und ökologischen Naturmaterialien.<br />
„Eine große Individualität<br />
in der Zusammenstellung<br />
der Wunscheinrichtung durch<br />
Baukastenlösungen schafft unbegrenzte<br />
Möglichkeiten“, sagt<br />
Trendexpertin Katrin de Louw,<br />
die in Kooperation mit den Möbelverbänden<br />
die aktuellen<br />
Wohntrends analysiert hat.<br />
Helle Leichtigkeit<br />
oder dunkle Eleganz<br />
Die naturfarbene Eiche spielt<br />
eine wichtige Rolle in der Einrichtung,<br />
da sie durch ihren hellen<br />
Charakter und die ausdrucksstarken<br />
Poren Natürlichkeit<br />
in die Räume bringt. Die hellen<br />
Holzarten – dazu zählen etwa<br />
auch Esche und Ulme – werden<br />
gerne kombiniert mit sanften<br />
Naturtönen wie Weiß, Beige und<br />
Sand sowie natürlichen Braunund<br />
Grautönen. Pudrige Pastelltöne,<br />
etwa sanfte Grün- und<br />
Blauvarianten, in Kombination<br />
Weich und flauschig: Der hochflorige Chenille-Bezug in kräftigem Messinggelb verleiht dem modularen<br />
Polsterklassiker einen ganz besonderen Charakter.<br />
Foto: VDM/Cor<br />
mit hellem Holz verleihen den<br />
eigenen vier Wänden eine skandinavische<br />
Leichtigkeit.<br />
Wer es etwas ausdrucksstärker<br />
mag, traut sich an eine dunkle<br />
Einrichtung heran, die elegant<br />
und manchmal sogar farbenfroh<br />
daherkommt. Nussbaum,<br />
schwarz-braune Eiche bis hin zu<br />
schwarzen Hölzern setzen in<br />
diesem Jahr Trends und schaffen<br />
in Kombination mit kräftigen<br />
Wand- und Deckenfarben eine<br />
einzigartig behagliche Atmosphäre,<br />
wie man sie aus Hotels<br />
und Bars kennt. Auch hier dominieren<br />
dunklere Blau- und Grüntöne<br />
mit viel Grauanteil, der<br />
Ruhe gibt und sich gut kombinieren<br />
lässt.<br />
Am Esstisch wird es bequem<br />
für Gastgeber und Gäste<br />
Zu unserem Bedürfnis nach Behaglichkeit<br />
passt auch die aktuelle<br />
Formensprache: Polstermöbel<br />
und Tischplatten zeigen sich<br />
gerundet. Dabei nimmt der<br />
Komfort insbesondere bei den<br />
Polstermöbeln mit dicken Kissen<br />
und praktischen Details zu.<br />
Das Sofa wird zur Landschaft<br />
mit Kuschelfaktor für die ganze<br />
Familie, natürlich individuell im<br />
System geplant. Durch eine Vielzahl<br />
von Verstell-Funktionen an<br />
Kopf-, Rücken- und Beinelementen<br />
bekommen wir den maximalen<br />
Erholungsfaktor, während<br />
wir dort gleichzeitig unser Handy<br />
am integrierten USB-C-Anschluss<br />
aufladen. Handschmeichelnde<br />
Bouclé-Stoffe mit einer<br />
weichen und behaglich griffigen<br />
Struktur in melierter Farbgebung<br />
sind beliebt. Daneben erlebt<br />
strapazierfähiges Cord mit<br />
breiten Streifen ein Revival. Angesagt<br />
sind bei den Textilien<br />
sanfte Stein- und Erdtöne sowie<br />
Meeresblau, Nachtgrün, Terracotta<br />
oder Kurkuma. Die Polstermöbel<br />
stehen wie Sideboards<br />
auf zarten Metallfüßen in<br />
Schwarz, warmen Gold oder<br />
Bronzetönen.<br />
Der Essbereich mit seinem<br />
Esstisch und den bequemen Sitzgelegenheiten<br />
zur Bewirtung der<br />
Gäste erfährt eine weitere Aufwertung.<br />
Die modernen Stühle<br />
am Esstisch sind samt Armlehnen<br />
gepolstert und mit Stoffen,<br />
Leder oder Lederimitaten attraktiv<br />
bezogen. Das Drehen der<br />
Sitzschalen ermöglicht ein einfaches<br />
Hinsetzen und Aufstehen.<br />
Sogar Esszimmerstühle auf Rollen<br />
sind ein Trendthema, um das<br />
Sitzen noch aktiver und komfortabler<br />
zu gestalten. pm
Frischekur für die Couch<br />
WOHNZIMMER 5<br />
Polstermöbel Möbelexperte rät, die Oberflächen ein bis zweimal im Jahr zu pflegen. So hat<br />
man länger Freude daran.<br />
Laut der Deutschen Gütegemeinschaft<br />
Möbel<br />
(DGM) sollten Oberflächen<br />
aus Leder, Kunstleder<br />
und Textilien ein- bis zweimal<br />
jährlich eine Frischekur mit<br />
dem jeweils passenden Pflegepräparat<br />
bekommen. „Vor allem<br />
bei natürlichem Leder ist die<br />
Pflege vor und nach der Heizperiode<br />
sinnvoll, um die Oberflächen<br />
vor dem Austrocknen, Aushärten<br />
und Ausbleichen sowie<br />
vor Rissen und Brüchen zu<br />
schützen“, so DGM-Geschäftsführer<br />
Jochen Winning.<br />
Für lange Freude an neuen<br />
Polstermöbeln sollten diese circa<br />
einmal pro Monat sowie immer<br />
auch vor dem Auftragen von<br />
Pflegeprodukten gesäubert werden.<br />
„Denn schon kleinste<br />
Fremdkörper, die beim Benutzen<br />
der Möbel über den Bezug<br />
scheuern, können schnell unansehnliche<br />
Folgen haben“, so<br />
Winning. Staub und Krümel<br />
etwa lassen sich mit einem<br />
Staubwedel oder vorsichtig mit<br />
einem Staubsauger und Polsterdüse<br />
bei maximal 500 Watt entfernen.<br />
Glattlederoberflächen<br />
können danach mit einem leicht<br />
angefeuchteten Ledertuch abgewischt<br />
werden. „Dafür am besten<br />
destilliertes Wasser und milde<br />
Neutralseife verwenden“, rät<br />
der Experte. Abschließend alle<br />
Seifenrückstände mit destilliertem<br />
Wasser entfernen, damit keine<br />
Rückstände oder Kalkflecken<br />
sichtbar werden.<br />
Rau- und Nubukleder können<br />
großflächig, aber sparsam mit alkalifreier<br />
Naturseife und destilliertem<br />
Wasser gereinigt sowie<br />
an stärker benutzten Stellen mit<br />
einer Raulederbürste leicht aufgeraut<br />
werden. Geht es dann an<br />
die Pflege der Oberflächen, sei<br />
laut DGM-Geschäftsführer unbedingt<br />
darauf zu achten, dass<br />
das Bezugsmaterial und das Pflegepräparat<br />
ausdrücklich füreinander<br />
bestimmt sind. Voraussetzung<br />
hierfür sei es zu wissen<br />
und sich zu merken, für welches<br />
Oberflächenmaterial man sich<br />
beim Möbelkauf entschieden<br />
hat. „Zum Beispiel ist Glattleder<br />
nicht gleich Glattleder“, sagt Jochen<br />
Winning und führt weiter<br />
Regelmäßig säubern und ein- bis zweimal jährlich pflegen – das rät die DGM für lange Freude an<br />
hochwertigen Polstermöbeln.<br />
Foto: DGM/Signet<br />
Alles vom Fachmann<br />
• Gardinen<br />
• Plissee und Rollos<br />
• Markisentuch-Austausch<br />
• Vinyl Parkett<br />
• Blendschutz für<br />
Bildschirmarbeitsplätze<br />
Service &Beratung<br />
aus: „Hochwertige naturbelassene<br />
Anilinleder benötigen fetthaltigere<br />
Pflegekomponenten, Imprägnierung<br />
und Lichtschutz.<br />
Pigmentierte Glattleder hingegen<br />
verlangen nach mehr Feuchtigkeit<br />
und weniger Rückfettung“,<br />
so der Möbelexperte. Für<br />
Rauleder sind fettige Ledercremes<br />
generell ungeeignet. Sie<br />
brauchen spezielle fettfreie Pflegesprays,<br />
die den individuellen<br />
Charakter des Leders erhalten<br />
und betonen. Bei Kunstleder<br />
reicht für die Frischekur häufig<br />
schon behutsames Wischen mit<br />
einem weichen, mit einer Lösung<br />
aus destilliertem Wasser<br />
und milder Naturseife angefeuchteten<br />
Tuch aus, sofern<br />
nicht die Pflegehinweise des Möbelherstellers<br />
ausdrücklich etwas<br />
anderes empfehlen. „Es gibt<br />
heute so viele verschiedene Bezugsstoffe<br />
und Lederarten, dass<br />
man sich im Zweifelsfall immer<br />
lieber nochmal beim Möbelhersteller<br />
zur richtigen Pflege informieren<br />
sollte und diese sicherheitshalber<br />
an einer unauffälligen<br />
Stelle ausprobiert“, sagt<br />
Winning.<br />
Für die Reinigung und Pflege<br />
von Textilbezügen hat der Experte<br />
ebenfalls Tipps: „Das beste<br />
Ergebnis verspricht ein leicht<br />
angefeuchtetes Fensterleder, mit<br />
dem der Stoff vorsichtig in<br />
Strichrichtung aufgefrischt<br />
wird.“ Um Kalkrändern vorzubeugen,<br />
könne das Ledertuch<br />
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werden. Ergänzend seien Naturoder<br />
Neutralseife oder auch der<br />
lauwarme Schaum eines Feinwaschmittels<br />
geeignet. „Jeglicher<br />
Zusatz sollte nach dem<br />
Shampoonieren rückstandslos<br />
mit destilliertem Wasser von den<br />
Bezügen aufgenommen werden.<br />
Nach der Pflege sollten Sessel<br />
und Sofas zudem unabhängig<br />
vom Bezugstoff in Ruhe trocknen<br />
können“, so Winning. pm<br />
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6<br />
TRENDS: DIE FARBE MAGENTA<br />
Viva Magenta als Signal für<br />
Stärke und Optimismus<br />
Trendfarbe Ein starkes Purpurrot fällt <strong>2023</strong> ins Auge. Magenta ist die Farbe des Jahres,<br />
zumindest wenn es nach dem Pantone-Institut geht.<br />
Das knallt: ein Waschbecken in<br />
Magenta. Foto: Sbordoni/dpa-tmn<br />
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Rot- und Pinkakzente als Farbtupfer.<br />
Foto: JUNIQE/dpa-tmn<br />
Jedes Jahr wählt das Pantone-Institut<br />
eine Trendfarbe.<br />
<strong>2023</strong> ist das der Farbton<br />
mit der Kennung<br />
181750, dem das Institut den Namen<br />
„Viva Magenta“ gegeben<br />
hat. Das Institut hat ein verbreitetes<br />
Farbsystem für die Grafikund<br />
Druckindustrie entwickelt<br />
und lässt jedes Jahr gesellschaftliche<br />
Entwicklungen von Trendscouts<br />
analysieren.<br />
Magenta ist eine Farbe mit<br />
lebhaften Eigenschaften, die für<br />
ein aktuelles Zeitgefühl stehen<br />
soll. Dieser Ton irgendwo zwischen<br />
knalligem Pink und leuchtendem<br />
Rot, ist auch als Fuchsia<br />
bekannt. Er steht für ein neues<br />
Signal der Stärke, für Optimismus<br />
und Freude, so die Begründung<br />
von Pantone.<br />
Aber: Die Farbe kommt nicht<br />
überall gut an. „Ich war etwas<br />
überrascht. Ich beobachte immer<br />
sehr genau die gesamte Farbenindustrie,<br />
da ein Anstrich für<br />
das Interieur ein wichtiger Hintergrund<br />
ist“, sagt Farb- und<br />
Wohnexpertin Hildegard Kalthegener.<br />
„Und zwar ganz gleich,<br />
wie man dekoriert und welche<br />
Möbel man davor setzt. Die<br />
Wandfarbe kann man schneller<br />
ändern als zum Beispiel eine teure<br />
Couch.“ Trotzdem kann Kalthegener<br />
die Wahl nachvollziehen:<br />
„Es ist doch so, dass man<br />
nach drei Corona-Jahren und<br />
trotz politischer Krisen weiterleben<br />
will und neue Highlights<br />
braucht“, sagt sie. „Nachdem wir<br />
eine ewig lange Grauwelle hatten,<br />
ist ,Viva Magenta‘ natürlich<br />
ein toller Blickfang in diesem<br />
Mix aus Asphalt-, Beton- und<br />
Marmorfarben um uns herum.“<br />
Hildegard Kalthegener betont<br />
aber: „Für mich ist die Trendfarbe<br />
eindeutig eine für Akzente als<br />
für die Fläche.“ So werde man es<br />
bei der Innenausstattung eines<br />
Raumes ihr zufolge nicht auf<br />
vier Wänden sehen. „Aber eine<br />
Wand in Magenta und das kombiniert<br />
mit Grau oder mit Beige,<br />
wenn es ein bisschen wärmer<br />
wirken soll – wunderbar!“<br />
Andere Trendfarben<br />
Das Pantone-Expertengremium<br />
ist nicht das einzige, das Farbtrends<br />
analysiert und ausruft.<br />
Das Trendanalyse-Unternehmen<br />
WGSN hat für <strong>2023</strong> einen Lavendelton<br />
zur Farbe des Jahres gekürt,<br />
daneben ein starkes Pink-<br />
Rosa, Orange, Hellblau und Petrol<br />
als Schlüsselfarben. RAL,<br />
das deutsche Pendant zu Pantone,<br />
hat in seinen Farbpaletten für<br />
<strong>2023</strong> ebenfalls mehrere Violettund<br />
Rosé-Töne sowie ein starkes<br />
Rosa, daneben verschieden starke<br />
und schwache Grüntöne und<br />
Grau.<br />
Und die Trendexpertin? Hildegard<br />
Kalthegener hat Rosé,<br />
Honig- und Senfgelb, Petrol sowie<br />
Pastelltöne bei ihren Produktrecherchen<br />
zu den Farbtrends<br />
ausgemacht. „Und ich<br />
sehe nach wie vor, dass Beige<br />
und Grau weitergeht. Grau in allen<br />
Schattierungen, auch das<br />
graugrüne Eukalyptus ist sehr<br />
populär“, so die Farbexpertin.<br />
Ebenso das schon länger beliebte<br />
Puderrosa, „Millenial Pink“<br />
genannt. „Das wird nicht einfach<br />
weg sein und durch ,Viva Magenta‘<br />
ersetzt.“<br />
Simone Andrea Mayer, dpa
TAPETENWECHSEL 7<br />
Das Museum nach Hause holen: Ausdrucksstarke Kunstmotive finden sich weiterhin in den<br />
Kollektionen.<br />
Foto: Erismann/Deutsches Tapeten-Institut/dpa-mag<br />
Tapeten, die mit Stoff bezogen sind oder so<br />
wirken, liegen derzeit im Trend.<br />
FOTO: MARBURG/DEUTSCHES TAPETEN-INSTITUT/DPA-MAG<br />
Kleidung für die Wände<br />
Tapeten Wohntrends erfüllen Sehnsüchte. Wer die äußere Welt als unsicher empfindet,<br />
hat es drinnen gern behaglich, oder holt sich Urlaubsfeeling an die Wand.<br />
Stoffe geben einem Raum<br />
mehr Gemütlichkeit.<br />
Auch an der Wand.<br />
Deshalb verwundert<br />
dieser neue Trend nur auf den<br />
ersten Blick: „Cord, Canvas, Loden,<br />
Seide – Wände werden eingekleidet“,<br />
heißt es vom Deutschen<br />
Tapeten-Institut.<br />
Entweder sind die Tapeten direkt<br />
mit diesen Stoffen überzogen<br />
oder die Oberflächen wurden<br />
so gestaltet, dass Vliese und<br />
Papiere wie Textilien wirken<br />
und sich auch so anfühlen. Es<br />
gibt sogar Tapeten, die wie uralte<br />
Wandteppiche aussehen. Laut<br />
Trendbericht des Tapeten-Instituts<br />
ist diese Entwicklung eine<br />
Reaktion auf ein gesellschaftliches<br />
Gefühl: „Unsere Sehnsucht<br />
nach Wohlfühlen ist in Zeiten<br />
der (Energie-)Krise groß. Nackte<br />
Wände fühlen sich kalt und<br />
l(i)eblos an.“<br />
Urlaubsmotive bleiben in<br />
Nun ist es Trends zu eigen, dass<br />
sie Bedürfnisse und gesellschaftliche<br />
Sehnsüchte widerspiegeln.<br />
Daher bleibt ein weiterer großer<br />
Trend bei der Wandgestaltung<br />
noch eine Weile erhalten: Motive,<br />
die Urlaubsgefühle ins Zimmer<br />
bringen. Da es lange nicht<br />
oder nur mit Unsicherheiten<br />
möglich war, große Reisen zu<br />
unternehmen, holten sich viele<br />
Menschen eben die Motive einer<br />
Fernreise, das Dschungelabenteuer<br />
und den Wüstentrip einfach<br />
nach Hause. Die Kreativen<br />
in den Unternehmen reagieren<br />
auf die weiterhin bestehende<br />
Nachfrage mit neuen Designs für<br />
diese Tapeten-Saison.<br />
Das Fach-Institut erkennt unter<br />
anderem neue Bezüge auf<br />
den afrikanischen Kontinent und<br />
Indien. Teils sind das farbstarke<br />
Motive, die in einem Raum die<br />
Aufmerksamkeit auf sich ziehen.<br />
Teils sind es aber auch dezente,<br />
oft einfarbige Tapeten, die erst<br />
bei näherem Hinsehen ein Tiermuster<br />
erkennen lassen. Auch<br />
Ton in Ton gehaltene Wüstenoder<br />
Bergmotive gehören zum<br />
Trend. In so gestalteten Räumen<br />
stehe nicht der „rein funktionale<br />
Charakter im Vordergrund,<br />
sondern die Atmosphäre, die auf<br />
Erholung und Entspannung<br />
setzt“, so die Trendanalyse<br />
des Tapeten-Instituts.<br />
Weiterhin aktuell sind die beliebten<br />
Motive der letzten Jahre,<br />
mit denen sich etwas Exotik ins<br />
Heim holen lässt. Nach wie vor<br />
sieht man viele Motivtapeten<br />
mit Pflanzen, vor allem tropisches<br />
Grün und Dschungelbilder.<br />
Auch ausdrucksstarke<br />
Kunstmotive finden sich noch in<br />
den Kollektionen. dpa-tmn<br />
Ihr Fachgeschäft für:<br />
• Kork<br />
• Parkett<br />
• Laminat<br />
• Teppiche<br />
• Teppichböden<br />
• Farben<br />
• Tapeten<br />
Insektenschutz<br />
• Gardinen<br />
• Matratzen<br />
• Bettwaren<br />
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8 BAUEN<br />
Wie baut man<br />
heute für morgen?<br />
Architektur Enkelgerechte Zukunft: Was es zu beachten gilt, wenn das Eigenheim nicht nur<br />
für einen selbst, sondern für Generationen ein Zuhause sein soll.<br />
Manchmal ist Veronika<br />
Kammerer<br />
sprachlos. Da gibt<br />
es einen alten<br />
Bauernhof, der<br />
sehr gut um- und ausgebaut werden<br />
könnte. Aber die Bauherren<br />
wollen ihn abreißen und stattdessen<br />
ein neues Einfamilienhaus<br />
errichten. „Es wird wahnsinnig<br />
viel kaputt gemacht, statt<br />
mit dem zu arbeiten, was bereits<br />
vorhanden ist“, sagt die Architektin<br />
und Innenarchitektin.<br />
Sie spricht damit ein zentrales<br />
Thema enkelgerechten Bauens<br />
an. Damit ist nicht gemeint,<br />
dem Nachwuchs viel Platz zum<br />
Spielen einzuräumen. Es geht<br />
vielmehr darum, beim Um- oder<br />
Neubau eines Gebäudes deren<br />
Zukunft im Blick zu haben. Gebäude<br />
werden so gestaltet und<br />
ausgestattet, dass auch noch die<br />
Enkel eines Tages lange gut darin<br />
wohnen könnten. Daher wird<br />
enkelgerecht auf eine Weise gebaut<br />
oder saniert, die Energie<br />
spart und auch andere Ressourcen<br />
schont. Das betrifft zum einen<br />
das spätere Leben im Haus:<br />
Planungs- und Ingenieurbüro<br />
Frank P. Schock Diplombauingenieur (FH)<br />
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Wer ein Haus nachhaltig bauen und sanieren will, denkt an seine Kinder und die Welt, in der sie leben<br />
sollten. Man spricht dann auch vom enkelgerechten Handeln.<br />
Welche Heizanlage wird genutzt,<br />
kann man selbst zur Stromversorgung<br />
des eigenen Haushalts<br />
oder gar der ganzen Stadt beitragen?<br />
Zum anderen aber auch,<br />
wie man Bestehendes erhalten<br />
kann, indem man etwa alte Gebäude<br />
umbaut und energetisch<br />
saniert.<br />
Aufarbeiten statt<br />
alles zu erneuern<br />
Und es gilt gut abzuwägen, was<br />
in dem Altbau wirklich erneuert<br />
werden sollte. Ein Beispiel dafür<br />
gibt Architektin Veronika Kammerer.<br />
Sie möchte bei der Sanierung<br />
eines Gebäudekomplexes<br />
mit 150 Wohnungen den Bauherrn<br />
davon überzeugen, die<br />
Fensterrahmen aus Teakholz zu<br />
erhalten. Er möchte neue aus<br />
Kunststoff einbauen. „Dabei<br />
müsste man die Holzfenster nur<br />
etwas aufarbeiten. Manche von<br />
ihnen klemmen, bei anderen hat<br />
die Dichtung gelitten“, sagt<br />
Kammerer. Zudem seien selbst<br />
dreifachverglaste Fenster mit<br />
Kunststoffrahmen nicht immer<br />
gut: Sie passen nicht zu jedem<br />
Mauerwerk und können gerade<br />
durch ihre hohe Isolierung zu<br />
Schimmelbildung führen.<br />
An anderer Stelle hinterfragt<br />
man beim enkelgerechten Bau-<br />
FOTO: EMMA INNOCENTI/WESTEND61/DPA-MAG<br />
IHRGENERALÜBERNEHMERFÜR<br />
WOHNBAU·GEWERBEBAU<br />
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BAUEN 9<br />
Sanieren statt Abreißen: Alte Gebäude sind attraktiv und bieten viele gestalterische Möglichkeiten. So können Wände herausgenommen<br />
werden, um einzelne Räume zu vergrößern.<br />
Foto: photo 5000/adobe.stock.com<br />
en manche Baustoffe grundsätzlich.<br />
Vor allem Beton, wie er aktuell<br />
produziert wird. Denn der<br />
für seine Herstellung notwendige<br />
Sand wird weltweit knapp,<br />
sein Bindemittel Zement ist für<br />
nahezu jede zehnte ausgestoßene<br />
Tonne CO 2<br />
verantwortlich.<br />
Intensiv wird nach neuen Rezepturen<br />
gesucht, Beton umweltfreundlicher<br />
herzustellen.<br />
Immerhin: Es gibt bereits erste<br />
Ersatzstoffe und Möglichkeiten,<br />
Betonbruch alter Gebäude in<br />
neuen Häusern zu verwenden.<br />
Alternativ rät Sabine Djahanschah,<br />
Leiterin des Referats Zukunftsfähiges<br />
Bauwesen bei der<br />
Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />
(DBU) statt Beton Holz,<br />
Ziegel und Lehm zu verbauen.<br />
Der Bausektor<br />
muss sich verändern<br />
Ein weiterer Aspekt beim nachhaltigen<br />
Bauen ist die Auswirkung,<br />
die die Wahl der Baustoffe<br />
auf die Gesundheit der Bewohner<br />
hat. So können bestimmte<br />
Kunststoffe krebserregend<br />
sein. Daher rät Veronika Kammerer,<br />
möglichst natürliche Produkte<br />
zu verwenden. Zudem<br />
sollten die Baustoffe aus der Region<br />
kommen – und nicht aus<br />
fernen Ländern eingeflogen werden.<br />
All diese Maßnahmen werden<br />
nicht die Welt retten, aber in großem<br />
Maße umgesetzt zu Veränderungen<br />
führen. Denn: „Etwa<br />
ein Drittel des Energieverbrauchs<br />
ist dem Bausektor zuzurechnen“,<br />
sagt DBU-Expertin Sabine<br />
Djahanschah. „Und über 50<br />
Prozent des Abfallaufkommens.“<br />
Nicht alles können Bauherren<br />
selbst angehen und verändern,<br />
etwa das Umdenken beim Recycling<br />
von Baustoffen. So müsste<br />
die Bauindustrie schon beim<br />
Hausbau dafür sorgen, dass in<br />
ferner Zukunft, wenn das Gebäude<br />
wieder abgebaut werden<br />
muss, alle Teile getrennt voneinander<br />
entsorgt oder besser<br />
noch wieder verwendet werden<br />
können.<br />
Aber es gibt auch hier schon<br />
einen Anfang: Über Baustoffbörsen<br />
können Firmen und auch private<br />
Sanierer und Bauherren gut<br />
erhaltene alte Baustoffe ver- und<br />
einkaufen. Und letztlich geht es<br />
beim enkelgerechten Bauen um<br />
das, was auch im Namen steckt:<br />
die Enkelkinder. Wie können wir<br />
und die uns nachfolgenden Generationen<br />
möglichst lange in<br />
unserem Eigenheim leben?<br />
Bei der Bauplanung<br />
30, 40 Jahre vorausdenken<br />
„Viele unserer Kunden achten<br />
von Beginn an auf die barrierefreie<br />
Gestaltung der Räume“, berichtet<br />
etwa Fabian Tews vom<br />
Bundesverband Deutscher Fertigbau<br />
(BDF). Sein Tipp: Darauf<br />
achten, dass man in einem Haus<br />
nachträglich noch Etagen voneinander<br />
abtrennen kann, etwa für<br />
das Pflegepersonal. Oder um den<br />
Enkeln eine Wohnung zu geben.<br />
Und so beginnt im besten Fall<br />
ein Kreislauf: Alte Gebäude werden<br />
nicht abgerissen, sondern<br />
durch Umbau und Sanierung immer<br />
weiter verwertet. Auch Veronika<br />
Kammerer konnte die Eigentümer<br />
des erwähnten Bauernhofs<br />
letztlich überzeugen,<br />
den Hof nicht abzureißen. Das<br />
lag an den Kosten, aber auch an<br />
den gestalterischen Möglichkeiten,<br />
die es bei fast allen Gebäuden<br />
gibt. Bei dem Beispiel wurden<br />
ein paar Wände herausgerissen,<br />
um die Räume zu vergrößern.<br />
Marie-Luise Braun, dpa<br />
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10<br />
BAUEN<br />
Das Zuhause<br />
herausputzen<br />
Erscheinungsbild Ästhetisch, robust, langlebig und pflegeleicht: Das sind die<br />
Anforderungen an die Fassadengestaltung. Putz ist dabei oftmals die erste Wahl.<br />
Die Fassade gilt als Visitenkarte<br />
des Zuhauses<br />
und verleiht dem<br />
Haus einen individuellen<br />
Look. Fast<br />
noch wichtiger ist die Schutzfunktion,<br />
welche die Gebäudehülle<br />
für die Bausubstanz zu<br />
übernehmen hat. Viele Hauseigentümer<br />
entscheiden sich deshalb<br />
bei einem Neubau oder einer<br />
Modernisierung bewusst für<br />
Putz. Das Material ist mit den<br />
zahlreich verfügbaren Farben,<br />
Mustern und Strukturen sowie<br />
Verarbeitungstechniken sehr<br />
vielseitig und weist gleichzeitig<br />
das gewünschte Maß an Widerstandsfähigkeit<br />
auf.<br />
Putzstrukturen werten die Fassade auf und verleihen dem Zuhause<br />
ein individuelles Gesicht.<br />
Foto: djd/VDPM<br />
FOTO: DJD/VDPM<br />
Auch kreative Gestaltungen<br />
ganz nach eigenen Ideen sind<br />
auf Putzfassaden möglich.<br />
Foto: djd/VDPM/Fabian Linden<br />
Fassaden mit Charakter<br />
Putze gehören aus gutem Grund<br />
zu den Klassikern bei der Fassadengestaltung:<br />
Sie werden seit<br />
Jahrhunderten genutzt. Dabei<br />
steht nicht zu befürchten, dass<br />
das Eigenheim einen Einheitslook<br />
erhält. „Putze bieten eine<br />
große Variantenvielfalt, die viele<br />
überrascht. Auf diese Weise<br />
erhält das Zuhause einen unverwechselbaren<br />
Charakter“, unterstreicht<br />
Antje Hannig vom Verband<br />
für Dämmsysteme, Putz<br />
und Mörtel (VDPM). Besonders<br />
reizvoll ist die dreidimensionale<br />
Wirkung einer Putzfassade,<br />
die im Spiel von Licht und Schatten<br />
zur Geltung kommt. „Insbesondere<br />
traditionelle Muster<br />
und Verfahren werden heute<br />
wiederentdeckt und gezielt zur<br />
Verschönerung genutzt.“<br />
Ob feine Linien oder eine eher<br />
raue Struktur, ein dünn aufgetragener<br />
Reibeputz oder ein dickschichtiger<br />
Edelkratzputz – das<br />
Material bietet zahlreiche Möglichkeiten.<br />
Beim klassischen Besenputz<br />
erhält die Fassade einen<br />
lebendigen Charakter. Der<br />
Kammzugputz gefällt mit horizontalen<br />
Linien, während sich<br />
Filzputz durch eine feine Strukturkörnung<br />
auszeichnet.<br />
Bei der Putzfassade zählen<br />
heute mineralische Edelputze<br />
oder pastöse Putze, beispielsweise<br />
auf der Basis von Dispersionen,<br />
Siliconharz oder Silikatbindemitteln,<br />
zu den gängigen<br />
Materialien. Mit Farbmustern<br />
können Hauseigentümer vorab<br />
verschiedene Farbtöne prüfen<br />
und Strukturen miteinander vergleichen.<br />
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FENSTER 11<br />
Groß, farbig<br />
und leichtgängig<br />
Raffstores liegen im Trend.<br />
Sie schützen auch vor<br />
Hitze und tief einfallender<br />
Sonne.<br />
Fenster Neue, energiesparende Technologien, große<br />
Glaselemente und angesagte Farben liegen im Trend.<br />
Früher waren Fenster noch<br />
kleine Öffnungen in der<br />
Wand, da über sie viel<br />
Wärme verloren ging.<br />
Das ist heute anders. Dank Wärmeschutzverglasung<br />
und moderner<br />
Rahmen sind Fenster der<br />
neuen Generation zu Energiespar-<br />
und Hightech-Bauteilen<br />
geworden. Entsprechend beliebt<br />
ist bei Neubauten und Sanierungen<br />
der Einbau großer Fenster,<br />
denn durch ihre solaren Gewinne<br />
und großen Flächen, sparen<br />
Eigentümer Heizkosten und erzielen<br />
ein Mehr an Komfort. „Sei<br />
es im Parterre oder in anderen<br />
Geschossen: Großflächige Fenster<br />
bieten den erweiterten Blick<br />
nach draußen und das Mehr an<br />
Tageslicht steigert Lebensqualität<br />
und Wohlbefinden in den eigenen<br />
vier Wänden“, sagt Frank<br />
Lange, Geschäftsführer des Verbandes<br />
Fenster und Fassaden.<br />
FOTOS: HILZINGER<br />
FOTOS: HILZINGER<br />
Festverglasung sieht gut aus<br />
und kann Kosten sparen<br />
Mit der Vorliebe für größere<br />
Fenster- und Türenelemente hat<br />
ein weiterer Trend Einzug gehalten:<br />
die Entwicklung besonders<br />
leichtgängiger Tür- und Fensteröffnungen.<br />
Auch Kurbeln und<br />
hoher Kraftaufwand gehören der<br />
Vergangenheit an, wenn leichtgängige<br />
Schiebekonstruktionen<br />
oder entsprechende E-Motoren<br />
eingebaut sind. Solche elektrischen<br />
Komforts machen das eigene<br />
Zuhause zugleich besonders<br />
altersgerecht, denn auch<br />
barrierefreie Übergänge zwischen<br />
Wohnraum und Terrasse<br />
oder Balkon sind heute möglich.<br />
Doch nicht jedes Fenster<br />
muss geöffnet werden. Hier<br />
kommen Festverglasungen ins<br />
Spiel. Das heißt, dass an Gebäudeteilen,<br />
an denen Tageslicht erwünscht<br />
ist, wo aber nicht klassisch<br />
gelüftet werden muss,<br />
Fenster eingebaut werden, die<br />
ohne Beschläge und Flügel auskommen.<br />
Das spart daher Kosten<br />
und kann sich in gut zugänglichen<br />
Gebäudeteilen vor allem<br />
im Erdgeschoss anbieten. Für<br />
Hang zur großen Fläche: Panorama-Fenster erweitern den Blick nach draußen.<br />
Festverglasungen wie für Flügelfenster<br />
gilt: Guter Sonnenschutz<br />
ist unerlässlich, gerade bei großen<br />
Fenstern. Dafür liegen neben<br />
Rollladen auch Raffstores<br />
voll im Trend. Der Raffstore ist<br />
quasi eine außen liegende Jalousie.<br />
Die Kästen dafür sitzen<br />
meist oben vor dem Fenster und<br />
brauchen eine besondere Dämmung.<br />
Fenster wird zum Blickfang<br />
Immer mehr Bauherren und Modernisierer<br />
entscheiden sich zudem<br />
für farbige Fenster. Alle<br />
Rahmenmaterialien bieten zahlreiche<br />
und ganz verschiedene<br />
Optionen zur Farbgestaltung.<br />
„Angesichts der Vielfalt an Materialien<br />
für den Fensterrahmen<br />
und aufgrund der technischen<br />
Möglichkeiten gibt es praktisch<br />
für jeden Anspruch eine Lösung“,<br />
sagt Fensterexperte Lange.<br />
Wählen kann man zwischen<br />
einseitig farbigen oder beidseitig<br />
farbigen Fenstern.<br />
Kunststofffenster werden dafür<br />
häufig mit einer farbigen Dekorbeschichtung<br />
versehen, sei<br />
es unifarben oder mit Holzstruktur.<br />
Eine andere Möglichkeit:<br />
Eine farbige Beschichtung mit<br />
Acrylcolor für eine besonders<br />
glatte Oberfläche. Eine eher<br />
samtige Haptik haben hingegen<br />
Spektraloberflächen. „Egal, für<br />
welche Lösung man sich entscheidet:<br />
Alle Optionen sind<br />
langlebig und damit wertbeständig“,<br />
betont Lange. VFF<br />
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12<br />
KÜCHE<br />
Schönheit, Eleganz<br />
und Behaglichkeit<br />
Lifestyleküche Hochwertige Echtholzfurniere aus Eiche, Nussbaum, Esche oder Walnuss<br />
und viele Holz- und Stein-Dekore unterscheiden sich weder optisch noch haptisch von den<br />
Originalen in der Natur.<br />
Rafinesse und Mannigfaltigkeit<br />
liegen im Trend<br />
– auch beim Thema<br />
<strong>Wohnen</strong>. Vor allem Lebens-<br />
und Erlebniswohnräume,<br />
wie die Küche oder das Esszimmer,<br />
sollen die Highlights im<br />
Haus sein und besonders einladend<br />
gestaltet sein. „Ob als<br />
hochwertige, farblich fein abgestufte<br />
Wohnküchen-Kompositionen<br />
mit hoher Ästhetik, als<br />
Wohlfühlwelten in einem der<br />
neuen exquisiten Farbkonzepte<br />
Polymeres Glas, sogenanntes Smartglas, gibt es in verschiedenen<br />
Farbtönen und wirkt wie echtes Glas. Es lässt sich gut mit warm<br />
anmutenden Holztönen kombinieren.<br />
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oder beispielsweise als modern<br />
interpretierte Klassiker im Maximalkontrast<br />
Hell-Dunkel oder<br />
Schwarz-Weiß“, fasst Volker Irle,<br />
Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft<br />
„Die Moderne Küche“<br />
(AMK) die Möglichkeiten<br />
zusammen.<br />
Trend: Nussbaum und Eiche<br />
Der Anblick dieser neuen Wohnund<br />
Lifestyleküchen vermittelt<br />
Schönheit, Eleganz, Behaglichkeit<br />
und Diversität „at its best“.<br />
Das zeigt sich allein schon bei<br />
den hochwertigen Echtholzfurnieren<br />
und den vielen Holz- und<br />
Stein-Dekoren – als authentische<br />
Reproduktionen, die von ihren<br />
Originalen in der Natur weder<br />
optisch noch haptisch zu unterscheiden<br />
sind. Allen voran die<br />
Trendhölzer Eiche und Nussbaum<br />
oder beispielsweise Esche<br />
und Walnuss.<br />
Neuer Liebling Taupe<br />
Die lassen sich als edle Furnierhölzer<br />
und attraktive Nachbildungen<br />
ganz vortrefflich mit den<br />
neuen Uni-Farben kombinieren.<br />
Für dunklere Gestaltungen mit<br />
dem Klassiker Schwarz sowie<br />
elegantem Grau in den vielfältigsten<br />
Schattierungen: zum Beispiel<br />
als helles, feines Zartgrau<br />
oder Greige, eine Mischung aus<br />
Grau und Beige. Mit dem neuen<br />
Liebling Taupe – einer Melange<br />
aus dunklerem Grau mit Braunanteilen<br />
– sowie mit diversen<br />
neuen Anthrazit- und Graphitfarbtönen.<br />
Favoriten in Grün<br />
Hinzu kommen die schönen<br />
„Neutralen“ – neue Erd-, Sandund<br />
Cremefarben. Neben diesen<br />
angesagten, von der Natur inspirierten<br />
Unis gehört Grün zu einem<br />
der neuen Favoriten: beispielsweise<br />
mit leicht silberfarbenem<br />
Touch wie Schilf und Salbei.<br />
Auch in mittleren Nuancen<br />
wie Thymian bis hin zu dunklem<br />
Tannengrün oder in kräftigen<br />
Olivtönen weiß der Farbton zu<br />
überzeugen. Rot ist ebenso angesagt,<br />
vor allem in satten, abgetönten<br />
Farbstellungen, die an<br />
Henna und Terrakotta erinnern.<br />
Auch die Lieblingsfarbe Blau<br />
darf im neuen Farbspektrum<br />
nicht fehlen, fein nuanciert von<br />
Eisblau und Azur bis Mittel- und<br />
Dunkelblau.
KÜCHE 13<br />
Grau– hier in einem warmen<br />
Taupe-Farbton abgebildet – gilt<br />
als Trendfarbe. Mit dunklen<br />
Accessoires, den dunklen<br />
Arbeitsplatten, kleinen feinen<br />
Goldaccessoires und der<br />
schwarz-goldenen Küchennische,<br />
wirkt die Küche extra<br />
modern.<br />
Fotos: AMK<br />
Sehr beliebt in der Lifestyleküche<br />
sind zudem starke Kontraste<br />
wie helle Hölzer und<br />
Holz-Dekore mit dunklen Uni-<br />
Farben oder umgekehrt, schwarze<br />
und anthrazitfarbene Hölzer<br />
in Kombination mit hellen Oberflächen<br />
in Sand, Weiß oder Hellgrau.<br />
Egal ob Ton in Ton, farbenfroh<br />
oder kontrastreich: Die neuen<br />
Oberflächen sind extra matt<br />
und viele zudem auch noch sehr<br />
widerstandsfähig und extra pflegeleicht,<br />
zum Beispiel dank Antifingerprint-Beschichtung.<br />
Im Manufaktur-Charakter<br />
Der neueste Clou bei Premium-<br />
Oberflächen in Echtholzfurnieren<br />
wie Eiche und Nussbaum<br />
sind sehr aufwendig hergestellte<br />
Relief- beziehungsweise fein<br />
gerillte Fronten mit Manufaktur-<br />
Charakter, die sehr exklusiv und<br />
extravagant wirken. Im Mix mit<br />
glatten Fronten kommen diese<br />
hochwertigen Reliefoberflächen<br />
besonders schön zur Geltung.<br />
Wer es lieber glänzend als<br />
matt mag, setzt auf Metallics als<br />
dezente Glanzlichter. „Eine feine,<br />
elegante Abrundung erfahren<br />
die neuen Lifestyle-Wohnküchen<br />
durch die Kombination mit<br />
warm und behaglich anmutenden<br />
metallischen Oberflächen in<br />
Gold-, Bronze- und Kupfertönen“,<br />
erläutert Volker Irle. Beispielsweise<br />
als Nischen-Dekor<br />
in luxuriöser Bronze-Optik, als<br />
goldene Rückwand eines schwarzen<br />
Regalsystems oder als beleuchtete<br />
goldene Griffleisten.<br />
Polymeres Glas in Magnolia<br />
Eine weitere Attraktion ist polymeres<br />
Glas – auch als Smartglas,<br />
Crystalglas oder Glaslaminat bezeichnet.<br />
Diese Innovation sieht<br />
genauso aus wie echtes Glas, ist<br />
dagegen jedoch kratzfester,<br />
bruchfester und unempfindlich<br />
gegen Fingerabdrücke. Sehr vornehm<br />
nimmt es sich in matter<br />
Ausführung in den Farbstellungen<br />
Grau, Sand, Schwarz, gebrochenem<br />
Weiß und Magnolia aus.<br />
Soll die Wohnküche dagegen in<br />
einer kühlen Farbpalette geplant<br />
werden, bieten sich Platin, Titan<br />
oder Silber an.<br />
„Neben dem nach wie vor führenden<br />
minimalistisch-puristischen<br />
Grifflos-Design behauptet<br />
sich auch der beliebte Landhaus-<br />
Look weiterhin sehr gut“, ist der<br />
Küchen-Experte<br />
überzeugt. Von<br />
leicht klassisch<br />
bis modern interpretiert<br />
wie beispielsweise im<br />
zeitgenössisch-urbanen Shaker-<br />
Stil ist alles dabei. Erlaubt ist,<br />
was individuell gefällt: mit glatten<br />
oder gerahmten Fronten,<br />
komplett grifflos, mit Griffen,<br />
Knöpfen oder Griffleisten. All<br />
diese Möglichkeiten dürfen auch<br />
gerne gemixt werden. Beleuchtete<br />
Vitrinen bilden einen reizvollen<br />
Blickfang in diesen „ländlichen<br />
Schönheiten“, ebenso frei<br />
stehende Glasschränke mit und<br />
ohne Sprossentüren, die als attraktive<br />
zusätzliche Raumteiler<br />
eingeplant werden und vom<br />
Koch- und Ess- in den Wohnbereich<br />
überleiten. AMK<br />
Natürlich und naturnah wohnen in Grün – das spiegelt sich in dieser<br />
behaglichen Raum- und Küchenlösung wider. Das sanfte Grün<br />
harmoniert sehr schön mit dem feinen, hellen Grauton.<br />
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Dunkle Böden werden im Schlafzimmer gerne mit hellen Möbeln, wie diesem Massivholzbett, kombiniert.<br />
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Der neue Trend zu<br />
schwarzen Böden<br />
Fußboden Der Bereich des Wohnzimmers und des Schlafzimmers soll gemütlicher und<br />
chilliger sein als der für Küche und Esszimmer. Das gelingt durch dunklere Einrichtung.<br />
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Die Pandemie und als<br />
Folge das viele Zuhause<br />
sein haben uns<br />
verändert. Wo der<br />
Wohntraum vorher<br />
ein offener, lichtdurchfluteter<br />
Bereich, möglichst ohne Wände<br />
war, gab es plötzlich wieder die<br />
Sehnsucht nach Rückzugsorten.<br />
Nach mehr Gemütlichkeit und<br />
Verstecken statt schickem Loft-<br />
Gefühl. Diese Veränderung spiegelt<br />
sich nun mehr und mehr in<br />
den Trends der Einrichtungsbranche<br />
wider.<br />
Auffällig seien <strong>2023</strong> die vielen<br />
dunklen Bodenbeläge aus Holz<br />
oder in Holzoptik, sagt Gabriela<br />
Kaiser. „Die dunklen Töne machen<br />
einen Raum wohliger und<br />
gemütlicher.“ Wenig überrascht<br />
sie, dass der Holz-Look ein Dauerbrenner<br />
am Boden bleibt – ob<br />
durch echtes Holz oder Kunststoffbeläge<br />
und Fliesen in Holzoptik.<br />
„Der Holzanteil im <strong>Wohnen</strong><br />
ist insgesamt in den letzten<br />
Jahren gestiegen, sowohl bei den<br />
Möbeln als auch beim Fußboden“,<br />
sagt Kaiser. „Das liegt daran,<br />
dass es sich die Menschen<br />
gemütlich, wohnlich, behaglich<br />
machen wollen. Mit dem Werkstoff<br />
Holz hast du es gefühlt<br />
gleich ein, zwei Grad wärmer zu<br />
Hause.“<br />
Neu ist aber eine starke Veränderung<br />
bei den Holz-Farben.<br />
„Es gibt auf der einen Seite sehr<br />
helle Böden und auf der anderen
BODENBELÄGE 15<br />
Seite extrem dunkle von dunkelbraun<br />
bis schwarz“, so Trendanalystin<br />
Kaiser. „Das Dunkle für<br />
den Boden ist so neu, dass sich<br />
noch keiner wirklich im Klaren<br />
darüber ist, ob die Tendenz sich<br />
auch wirklich durchsetzen<br />
wird.“<br />
Sehnsucht nach Dunkelheit<br />
Das Problem: Ein dunkler Boden<br />
macht eben auch das ganze Zimmer<br />
dunkler. „Aber wir sehen die<br />
Tendenz zum sehr Dunklen ja<br />
bei den Küchen schon länger.<br />
Und auch bei den anderen Möbeln<br />
kommt die Kombination<br />
von Dunkelbraun und Schwarz<br />
offensichtlich sehr gut an.“<br />
Des Weiteren erläutert Kaiser:<br />
„Vor der Pandemie ging es<br />
immer darum, dass ein Boden<br />
mindestens über die ganze Etage<br />
durchgezogen wird. Jetzt unterscheidet<br />
man eher wieder.<br />
Der Bereich des Wohnzimmers<br />
soll gemütlicher sein als der Bereich<br />
für Küche und Esszimmer,<br />
also dunkler eingerichtet. Auch<br />
im Schlafzimmer darf es dunkler<br />
sein, denn da möchte ich chillen<br />
und entspannen.“<br />
Dieses Spiel aus Brüchen und<br />
Dieser Trend bleibt laut des Verbands der Deutschen Parkettindustrie<br />
ziemlich sicher noch eine Weile erhalten: Holzböden im<br />
Fischgrätmuster. Foto: MeisterWerke Schulte GmbH/dpa-tmn<br />
Zusammengehörigkeit findet<br />
sich auch in einem Einrichtungstrend<br />
wieder, den Holly Becker<br />
auf der Messe in den Fokus gerückt<br />
hat. Die Innenarchitektin<br />
und Bloggerin hat für die Domotex<br />
Trends analysiert. Einer davon:<br />
das moderne Handwerk,<br />
das mit Elementen der Vergangenheit<br />
spielt. „In diesem Einrichtungsstil<br />
finden sich Elemente<br />
wieder, die uns an unsere Jugend<br />
erinnern und ein Gefühl<br />
von Nostalgie hervorrufen“, so<br />
Holly Becker. „Wir werden etwa<br />
bei Sofas und Stühlen Formen,<br />
Linien oder andere Elemente der<br />
Vergangenheit bemerken, aber<br />
in einem modernen Bezug.“ Der<br />
Rückbezug erwecke in uns das<br />
gute Gefühl von zu Hause, von<br />
Gemütlichkeit und Wärme.<br />
„Makel“ werden zelebriert<br />
Auch traditionelle Verlegemuster<br />
liegen im Trend, gerade bei<br />
Parkettböden und anderen Holzoptiken,<br />
die damit ebenfalls das<br />
Spiel der Gegensätze von Alt<br />
und Neu mitmachen. „Neben<br />
den klassischen Landhausdielen,<br />
die parallel zueinander verlegt<br />
werden, ist momentan das Fischgrätmuster<br />
auch wieder sehr populär,<br />
das gerade oder diagonal<br />
im Raum verlegt werden kann“,<br />
so Michael Schmid, Vorsitzender<br />
des Verbandes der deutschen<br />
Parkettindustrie.<br />
Breitere Formate bei Dielen<br />
„Zugleich werden Dielen auch<br />
immer breiter, so wie vor einiger<br />
Zeit die Fliesen schon viel<br />
größere Formate angenommen<br />
haben“, sagt Gabriela Kaiser.<br />
Und ganz wichtig: Makel sind erwünscht.<br />
Astlöcher und Risse<br />
werden in den Mittelpunkt gerückt,<br />
nicht abgeschnitten. Farbabweichungen<br />
werden „richtig<br />
zelebriert“, so Trendscout Kaiser.<br />
Bei Teppichen wird durch<br />
hellere oder dunklere eingewobene<br />
Elemente der Eindruck erzeugt,<br />
der neue Bodenbelag sei<br />
abgenutzt. „Das hat man schon<br />
länger, diese Optik wird nun<br />
aber noch mal extremer.“ Das<br />
gehe so weit, dass Böden durch<br />
Einlagen aussehen können, als<br />
wären sie geflickt worden.<br />
Simone Andrea Mayer, dpa<br />
Nostalgie und Gemütlichkeit: Das moderne Handwerk spielt mit<br />
Elementen der Vergangenheit. Foto: Deutsche Messe AG/dpa-tmn
16<br />
HOLZ<br />
Besonderes<br />
im Alltäglichen<br />
Massivholzmöbel Der Wunsch nach<br />
Individualität und der Qualität der<br />
Materialien liegt im Trend. Langlebige<br />
Einrichtungen aus Holz erfüllen beides.<br />
Holz ist ein Naturmaterial,<br />
das mit einer<br />
schier endlosen Palette<br />
an besonderen Farben,<br />
Maserungen und Strukturen<br />
aus den Wäldern unserer Erde<br />
stammt. Dadurch stellt jedes<br />
Möbelstück aus Massivholz ein<br />
Unikat der Natur dar. Auch <strong>2023</strong><br />
liegen langlebige Möbel mit individuellen<br />
Erscheinungsmerkmalen<br />
wie bunten Farbakzenten,<br />
lebendigen Holzfaserverläufen<br />
und authentischen Unregelmäßigkeiten<br />
durch Äste, Rindenkanten<br />
und Co. hoch im Kurs.<br />
„Diese Merkmale haben ihren<br />
Ursprung in einer bestimmten<br />
Holzart und in den Wuchsbedingungen<br />
des jeweils sorgfältig<br />
ausgewählten Baumes, wie dem<br />
Klima und den Nährstoffen im<br />
Boden“, weiß Andreas Ruf, Geschäftsführer<br />
der Initiative Pro<br />
Massivholz (IPM).<br />
Allein in Deutschland finden<br />
sich rund 30 heimische Holzarten,<br />
die in der Möbelindustrie<br />
zum Einsatz kommen. „Weltweit<br />
liegt die Anzahl der Holzarten<br />
natürlich bedeutend höher, denn<br />
allein unter den Nadelbäumen<br />
gibt es rund 300 000 unterschiedliche<br />
Arten. Und dieselbe<br />
Holzart kann je nach Standort<br />
des Baumes ganz verschieden<br />
aussehen“, erklärt Ruf. Die Natürlichkeit<br />
des Materials zeigt<br />
sich auch in der Struktur der daraus<br />
gefertigten Möbel, da sich<br />
Äste, Verfärbungen oder Verwachsungen<br />
in der Maserung<br />
widerspiegeln. Manch Unwissender<br />
mag diese Stellen als<br />
„Holzfehler“ ansehen, doch genau<br />
diese Unregelmäßigkeiten<br />
sind es, die den Massivholzmöbeln<br />
zu ihrer natürlichen Erscheinung<br />
und Wirkung verhelfen.<br />
Unterschiedliche Farbtöne<br />
einzelner Möbel oder Möbelbestandteile<br />
aus verschiedenen<br />
Holzernten, die heller oder<br />
dunkler ausfallen können, runden<br />
die facettenreiche Optik ab.<br />
Eine helle Buche beispielsweise<br />
sieht leicht und warm aus, die<br />
dunkle Eiche schwer und fast antik.<br />
Ahorn, Nussbaum oder Kirsche<br />
bestechen durch ihre besonders<br />
feinen Oberflächen und<br />
intensiven Farben.<br />
„Jede Möbeloberfläche aus<br />
Massivholz unterscheidet sich<br />
von der anderen. Welche Holzart<br />
zu welchem Kunden passt, ist<br />
ganz vom individuellen Geschmack<br />
des Einrichters und den<br />
Gegebenheiten in der Wohnung<br />
abhängig“, so der Möbelexperte.<br />
Und auch ihre technische Aufarbeitung<br />
im Rahmen des Möbelbaus<br />
machen ein solches<br />
Stück einzigartig. IPM<br />
Natürliche Holzeigenschaften wie bunte Farbakzente, verschiedene<br />
Faserverläufe und Unregelmäßigkeiten durch Äste, Rindenkanten<br />
und Co. sind bei Möbeln gefragt. Foto: IPM/Hartmann Möbelwerke<br />
In Deutschland kommen rund 30 heimische Holzarten in der<br />
Möbelindustrie zum Einsatz. Foto: IPM/Wimmer Wohnkollektionen<br />
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Welche Holzart zu welchem Kunden passt, ist ganz vom individuellen<br />
Geschmack des Einrichters abhängig. Foto: IPM/Voglauer
AUFRÄUMEN MIT KINDERN 17<br />
Ordnung von<br />
klein auf<br />
Aufräumen Marie Kondo ist wohl die<br />
berühmteste Aufräumerin der Welt. Die<br />
Mutter von drei Kindern gibt Tipps, wie das<br />
Aufräumen nicht zur Stressfalle wird.<br />
Marie Kondo hat mit<br />
Büchern, Shows und<br />
Social-Media-Kanälen<br />
Millionen Menschen<br />
beigebracht, wie man mit<br />
Freude mehr Ordnung hält.<br />
Jüngst gab sie aber zu, dass es<br />
bei ihr zu Hause auch mal chaotisch<br />
aussehen kann. Denn sie<br />
hat mittlerweile drei Kinder.<br />
Aber Marie Kondo bringt ihrem<br />
Nachwuchs das Aufräumen auch<br />
näher, von Anfang an, wie sie im<br />
schriftlichen Interview verrät.<br />
Wie vermeiden Sie, dass Aufräumen<br />
zur Stressfalle wird?<br />
Marie Kondo: Ich beobachte oft,<br />
dass Menschen die gleiche Art<br />
von Gegenständen an mehreren<br />
Orten aufbewahren. Wenn man<br />
jeden Ort einzeln aufräumt, wiederholt<br />
man die Arbeit und erhält<br />
nie den Überblick über alle<br />
Dinge, die man besitzt. Das Ergebnis<br />
ist, dass man in einem<br />
endlosen Kreislauf des Aufräumens<br />
gefangen ist, was letztlich<br />
Stress verursachen kann.<br />
FOTO: SETH WENIG<br />
Zur Person: Marie<br />
Kondo<br />
Marie Kondo (38) ist eine Aufräumberaterin<br />
aus Japan, deren<br />
Bücher in fast 40 Sprachen<br />
übersetzt wurden. Bekannt ist<br />
sie vor allem über die Netflix-<br />
Serie „Aufräumen mit Marie<br />
Kondo“. Im November 2022 ist<br />
die deutsche Übersetzung ihres<br />
neusten Buchs „Kurashi – Der<br />
japanische Lebensstil für ein<br />
erfülltes Leben“ erschienen.<br />
Kondo lebt mit ihrer Familie in<br />
Los Angeles.<br />
Das Aufräumen nach Kategorien<br />
– Kleidung, Bücher, Papiere,<br />
Kleinkram und dann emotionale<br />
Dinge – kann helfen, Freude<br />
zu empfinden, ruhig zu bleiben<br />
und sich auf einen<br />
erfolgreichen Aufräum-Weg zu<br />
begeben, anstatt sich überfordert<br />
zu fühlen.<br />
Wie bringen Sie Ihren Kindern<br />
das Aufräumen bei?<br />
Ich räume vor meinen Kindern<br />
auf, damit sie es als tägliche Aufgabe<br />
oder als etwas sehen, das<br />
Freude macht – und nicht als lästige<br />
Pflicht. Waschen und Falten<br />
sind ein guter Anfang. Manchmal<br />
ertappe ich meine Töchter<br />
dabei, wie sie die Wäsche zusammenlegen<br />
oder den Esstisch<br />
abdecken.<br />
Ich habe meinen Kindern von<br />
klein auf beigebracht, dass sie<br />
die Dinge behalten sollen, die ihnen<br />
Freude bereiten. Kinder<br />
können schon mit drei Jahren<br />
entscheiden, was ihnen Freude<br />
macht. Und der wichtigste<br />
Grundsatz ist, dass jeder Mensch<br />
für sich selbst Entscheidungen<br />
treffen sollte.<br />
Familie, Haushalt,Job – wie<br />
schaffen Sie es als dreifache<br />
Mutter, auch Zeit für sich einzuplanen?<br />
Um den Tag zu beginnen, öffne<br />
ich die Fenster und lasse frische<br />
Luft herein. Dann zünde ich<br />
Duftstäbchen an oder verteile<br />
ätherische Öle. Wann immer es<br />
möglich ist, warte ich mit dem<br />
Essen, bis ich Hunger verspüre.<br />
Ich erledige etwas Hausarbeit<br />
oder beende eine Job-Aufgabe,<br />
damit mein Darm zu arbeiten beginnt.<br />
Seitdem ich verheiratet bin<br />
und Kinder habe, habe ich eine<br />
ideale Zubettgeh-Routine gefunden,<br />
die zu meinem Lebensstil<br />
passt: Nach dem Familienessen<br />
bringe ich die Kinder mit einer<br />
Gute-Nacht-Geschichte ins Bett.<br />
Aufräumen gehört zum Spielen dazu.<br />
Gemeinsam kann es sogar Spaß machen, wenn Kinder mit ihren<br />
Eltern aufräumen.<br />
Foto: Christin Klose/dpa-tmn<br />
Und wenn alle schlafen, bin ich<br />
an der Reihe, mich zu entspannen.<br />
fischerfrank.schreinerei@t-online.de<br />
Foto: Christin Klose/dpa-mag<br />
Tag Revue passieren lassen<br />
Ich räume die Küche auf, bereite<br />
das Essen für den nächsten<br />
Tag vor, checke meine E-Mails<br />
und schreibe meine Termine für<br />
den kommenden Tag auf. Dann<br />
mache ich mir eine Tasse Tee<br />
und lasse den Tag Revue passieren,<br />
indem ich in meinem Notizbuch<br />
notiere, wofür ich dankbar<br />
bin oder was ich künftig gerne<br />
anders machen oder verbessern<br />
würde.<br />
Danach verteile ich vielleicht<br />
etwas ätherisches Öl, trage ein<br />
paar Hautpflegeprodukte auf<br />
oder mache sogar ein paar Dehnübungen,<br />
wenn ich mich danach<br />
fühle. Mein oberstes Ziel ist es,<br />
mich jeden Abend zu entspannen,<br />
damit ich nachts gut schlafen<br />
kann. Evelyn Steinbach, dpa<br />
• Fenster in Holz und in Kunststoff<br />
• Haustüren Innentüren<br />
• Decken und Fußböden<br />
• Badmöbel, Möbel<br />
• Markisen und Rollläden<br />
• Innenausbau • Insektenschutz<br />
Grimmschwinder<br />
Straße 11<br />
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Tel. 07950/634<br />
Fax 0 79 50/1400
18<br />
SCHLAFZIMMER UND BAD<br />
Ein Bett zum Kuscheln und<br />
wohnliche Details fürs Bad<br />
Wohlfühloasen Das Schlafzimmer und das Bad werden zu Orten der Gesundheit. Die<br />
Kleiderschränke sind begehbar. Durchdachte Konzepte bieten Komfort im Bad.<br />
Der Ort zum Schlafen ist<br />
schon lange erweitert<br />
worden zum Erholungsraum,<br />
in dem man mehr<br />
Zeit verbringt als nur die Nacht.<br />
Der Raum zeigt sich repräsentativ<br />
und wertig, wie in einem<br />
hochwertigen Hotel. Das Bett<br />
bildet den zentralen Punkt im<br />
Raum und lädt zum Kuscheln<br />
ein. Clevere Licht- und Stauraumlösungen<br />
bieten Mehrwert<br />
in den durchdachten Konzepten<br />
der Hersteller, die ihre Betten sowohl<br />
gepolstert als auch zunehmend<br />
in Holz präsentieren.<br />
Smarte Technologie findet Einzug<br />
und überwacht den gesunden<br />
Schlaf durch „Sleeptracking“.<br />
Wohnlichkeit zeigt sich<br />
im Schlafraum auch durch kleine<br />
Pendelleuchten über den<br />
Nachttischen sowie App-gesteuerte<br />
LED-Szenarien.<br />
Kleiderschränke werden<br />
großzügig über Schiebeelemente<br />
geöffnet oder sind komplett<br />
begehbar, bieten wertige Materialien<br />
und eine hervorragende<br />
Übersicht über Kleidungsstücke,<br />
Schuhe und Accessoires. Auch<br />
im Schlafzimmer finden sich gerillte<br />
Holzflächen sowie PET-<br />
Oberflächen aus recyceltem Material.<br />
Es überwiegen matte Flächen,<br />
die aber auch von neuen<br />
Hochglanzdetails flankiert werden.<br />
Während in der Küche die<br />
kräuterinspirierten Grüntöne oft<br />
zu sehen sind, beruhigen uns im<br />
Schlaf- und Badezimmer Wassertöne<br />
von hellem Graublau,<br />
über Meeresfarben bis hin zu<br />
Nachtblau. Gemeinsam mit den<br />
warmen Holzoberflächen entstehen<br />
so wohnliche Orte der Erholung<br />
und der Gesundheit, die<br />
sich vom Schlafraum in das Bad<br />
ziehen. Auch hier nimmt die<br />
Verweildauer für Körperpflege<br />
und Gesundheit zu und es entstehen<br />
Wohlfühloasen. Neben<br />
dem Holz kommt dabei Grünpflanzen<br />
und Textilien eine<br />
wichtige Rolle zu. So wächst<br />
auch die Bedeutung der Badmöbel,<br />
die mit durchdachten Innenraumkonzepten,<br />
Lichtlösungen<br />
Das von Sitzflächen oder Wohnbereichen<br />
bekannte Wiener Geflecht schafft nun auch<br />
im Bad eine wohnliche Atmosphäre.<br />
Foto: VDM/Burgbad<br />
und wohnlichen Details. Spiegelschränke<br />
mit Licht, welches der<br />
Tageszeit angepasst werden<br />
kann, und vernetzte Lösungen<br />
für die smarte Zahnbürste oder<br />
den Empfang des Wetterberichts<br />
während der Morgenhygiene<br />
bieten modernen Komfort der<br />
Digitalisierung. Erholsame Klänge<br />
und Düfte entschleunigen auf<br />
Wunsch und runden das Erlebnisbad<br />
ab.<br />
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BAD 19<br />
Kleines Make-over für ein<br />
neues Badgefühl<br />
Badezimmer Schon mit einigen, relativ kleinen Veränderungen lässt sich ein völlig neues<br />
Raumgefühl schaffen. Hier einige Anregungen.<br />
Es muss nicht immer<br />
gleich eine Komplettsanierung<br />
des eigenen Bades<br />
sein. Weniger ist häufiger<br />
mehr. So sind aktuell kleinere<br />
Teilsanierungen sehr gefragt.<br />
„Bei diesen optischen<br />
Upgrades werden einzelne Bereiche<br />
herausgefiltert, die aber<br />
unterm Strich das komplette Bad<br />
aufwerten. So lassen sich etwa<br />
im Duschbereich über die alten<br />
Bestandsfliesen hochwertige<br />
Wandverkleidungen setzen oder<br />
vom Maler mit Spachteltechnik<br />
versehen, um der Dusche eine<br />
neue fugenlose Optik und aufgewertete<br />
Gestaltung zu verschaffen“,<br />
sagt Rita Janssen, Bad-Expertin<br />
beim Ausstellungskonzept<br />
Elements.<br />
Schwarze Armaturen<br />
Zum frischen Look mit weniger<br />
Aufwand gehört zum Beispiel<br />
der Austausch der alten Armaturen.<br />
Rita Janssen: „Auch hier<br />
lassen sich wirkungsvolle Akzente<br />
setzen. Sehr gut angenommen<br />
werden Armaturen in mattem<br />
Schwarz oder glänzendem<br />
Kupfer.“ Ebenso werden Badmöbel<br />
erneuert, Badteppiche ausgetauscht,<br />
statt Gardinen fällt<br />
die Wahl nicht selten auf moderne<br />
Plissees – frischere Designs<br />
ziehen ein. Wandbilder und<br />
Holzdeko tragen zur angenehmen<br />
Wohlfühlatmosphäre bei.<br />
Wer sich für ein neues WC entscheidet,<br />
dessen Wahl fällt immer<br />
öfter auf das innovative<br />
Dusch-WC, das gründlicher,<br />
sanfter und leichter reinigt als<br />
traditionelles Papier.<br />
Pflanzen ziehen ein<br />
Angesagt sind auch Pflanzen. Sie<br />
sind für den Nature Look verantwortlich,<br />
Kunstpflanzen dabei<br />
keine Option. Echte Pflanzen<br />
verbessern nachweislich das<br />
Raumklima, auch und gerade im<br />
Bad. Ideal sind Pflanzen aus tropischen<br />
Zonen, die mit hoher<br />
Luftfeuchtigkeit klarkommen<br />
und nur wenig Licht brauchen.<br />
Wie das sogenannte Einblatt und<br />
Auch in kleinen Bädern findet sich der<br />
richtige Ort für die richtige Pflanze.<br />
Foto: Elements/akz-o<br />
die Schusterpalme – beide fühlen<br />
sich selbst in einer dunklen<br />
Ecke und feuchtem Raumklima<br />
sehr heimisch. Fürs Bad gemacht<br />
ist auch Efeutute. Mit ihrem rankenden,<br />
überhängenden Wuchs<br />
ist sie ideal für Pflanzenampeln<br />
geeignet – ein wahres Platzsparwunder<br />
auch für kleinere Badgrundrisse.<br />
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Ressourcen<br />
schonen<br />
Anlieferungsmöglichkeiten<br />
von Abfällen verschiedener Art<br />
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Holzabfälle<br />
Kunststoffe<br />
Altpapier<br />
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Containerdienst<br />
Energie zu sparen ist aktuell<br />
wichtiger denn je. Doch nicht<br />
nur Heiz- und Stromkosten bergen<br />
ein enormes Einsparpotenzial<br />
– auch durch einen optimierten<br />
Wasserverbrauch lässt sich<br />
bares Geld sparen.<br />
Insbesondere der Warmwasserverbrauch<br />
treibt in Gebäuden<br />
die Energiekosten zusätzlich in<br />
die Höhe und birgt ein hohes<br />
Einsparpotenzial. Allein durch<br />
den Einsatz berührungsloser Armaturen<br />
lasse sich, Experten zufolge,<br />
im Vergleich zu regulären<br />
Einhebelmischern bis zu 70 Prozent<br />
Wasser einsparen, und das<br />
bei gleichbleibendem Nutzungskomfort.<br />
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20<br />
GARTENMÖBEL<br />
Das neue<br />
Sommerglück<br />
zieht ein<br />
Gartenmöbel Sofa, Tisch, Grill: Viele Balkone und Terrassen haben<br />
alles, damit wir an warmen Tagen dort richtig wohnen können. Aber<br />
die Gartenbranche hat noch mehr Ideen für die Outdoor-Wohnung.<br />
Gemütlich im Sommer<br />
draußen sitzen, ein<br />
kühles Getränk genießen<br />
und die Seele baumeln<br />
lassen – das klingt nach<br />
Auszeit. Für viele ist der Balkon,<br />
die Terrasse oder der Garten in<br />
der warmen Jahreszeit eine Art<br />
zweite Wohnung. Der Trend<br />
geht zur kompletten Ausstattung:<br />
„Immer häufiger werden –<br />
sofern der Platz vorhanden ist –<br />
zwei Bereiche gestaltet: Der Esstisch<br />
mit bequemen Stühlen zur<br />
Bewirtung von Familie und Gästen<br />
sowie ein Loungebereich mit<br />
komfortablen Sofas oder breiten<br />
Sesseln als gemütlicher Rückzugsort“,<br />
sagt Christine Scharrenbroch,<br />
Sprecherin des Verbands<br />
der Deutschen Möbelindustrie.<br />
Und dann wäre da noch die<br />
Gartenküche. „Stark im Kommen<br />
befindet sich das Outdoor-<br />
Cooking an wetterfesten Küchen<br />
aus Stein und Edelstahl, mit Gasoder<br />
Holzkohlegrill und Kühlschrank,<br />
vorzugsweise mit Überdachung“,<br />
berichtet die Möbelexpertin.<br />
Die Küche im Freien<br />
wird dazu gerne garniert mit<br />
dem, was im Garten ohnehin<br />
schon zu Hause ist: Hochbeete<br />
und Töpfe mit Kräutern und anderen<br />
Pflanzen, die man abernten<br />
kann.<br />
Ruhen auf dem Daybed<br />
Wer noch mehr Raum zum Einrichten<br />
zur Verfügung hat, ermöglicht<br />
sich eine Sommer-Siesta<br />
auf dem Bett. Genauer gesagt:<br />
einem Daybed. Das sind „bequeme,<br />
extra breite Outdoor-Betten,<br />
häufig mit fester Überdachung<br />
oder in Muschelform mit ausklappbarem<br />
Sonnensegel“, so<br />
Scharrenbroch. „Im Trend liegen<br />
zudem Hängesessel.“<br />
Ganz klar, das ist alles eine<br />
Platzfrage. Viele haben nicht<br />
den Raum für die große zusätzliche<br />
Draußen-Wohnung. Aber<br />
ein Mini-Sofa oder ein gemütlicher<br />
Sessel, ein kleiner getrennter<br />
Essplatz und dazu ein Grill –<br />
das ist schon ein Anfang, um im<br />
Sommer draußen faulenzen, kochen<br />
und essen zu können. Und<br />
selbst für ein Homeoffice an der<br />
frischen Luft braucht es nur den<br />
Balkontisch.<br />
Es kommt letztlich auch darauf<br />
an, wie dieser Bereich auf<br />
Balkon und Terrasse gestaltet<br />
wird, um ihn „Wohnung“ nennen<br />
zu können. In den vergangenen<br />
Jahren hat sich viel getan.<br />
Die Zeit der unförmigen Plastikstühle<br />
und unbequemen Liegen<br />
ist vorbei. Stattdessen kann man<br />
bequeme und schicke Outdoor-<br />
Sofas kaufen. Und man findet,<br />
ohne groß suchen zu müssen,<br />
witterungsfeste Sideboards, Beistelltische<br />
sowie Teppiche<br />
und Leuchten speziell fürs Freie.<br />
… und das Gras wächst auch hier wieder …<br />
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Bei den Outdoor-Möbeln liegen<br />
runde, weiche Formen im Trend.<br />
FOTO: SALVA LOPEZ/ARPER/DPA-TMN
GARTENMÖBEL 21<br />
Die Stoffe und Materialien sind<br />
viel robuster und können zum<br />
Beispiel Regen und UV-Strahlung<br />
widerstehen.<br />
Wer den Platz hat, richtet sich<br />
getrennte Ess- und Loungebereiche<br />
ein. Foto: Fast/dpa-tmn<br />
Möbel drinnen wie draußen<br />
Das Wichtigste: „Die Einrichtung<br />
für die Innenräume und den<br />
Außenbereich gleichen sich immer<br />
stärker an“, so Möbelexpertin<br />
Christine Scharrenbroch.<br />
„Vielen Möbeln sieht man gar<br />
nicht mehr an, ob sie für innen<br />
oder außen produziert sind.“<br />
Denn beide – Indoor- und Outdoormöbel<br />
– haben aktuell häufig<br />
ein reduziertes, schlichtes<br />
Design. Die Sofas stehen auf filigranen<br />
Beinen, ihre oft sichtbaren<br />
Gestelle sind zierlich. Genau<br />
wie die Indoor-Möbel sind<br />
die Gartenmöbel aktuell in einer<br />
weicheren Formensprache gehalten<br />
und haben mehr Rundungen<br />
als Kanten und Ecken.<br />
Überhaupt geht es ums Wohlfühlen<br />
draußen. „Zum Relaxen<br />
gibt es heute Polstersessel in üppigen<br />
Formen, gemütliche<br />
Lounge-Betten in XXL oder Sitzinseln,<br />
die ihre Nutzer wie Nester<br />
umschließen“, heißt es in<br />
der Trendanalyse der Garten-<br />
Messe Spoga+Gafa für die Saison<br />
<strong>2023</strong>. Die Sitzecken hingegen<br />
sind oft minimalistisch gehalten.<br />
„Schnörkellose Tische<br />
und Stühle aus Aluminium oder<br />
verchromtem Metall verbinden<br />
Funktionalität mit geradlinigem<br />
Design und hoher Beständigkeit“,<br />
so die Trend-Analysten der<br />
Messe.<br />
Selbst die Farben der Möbel<br />
für drinnen und draußen gleichen<br />
sich: Zwar werben viele<br />
Hersteller von Outdoor-Möbeln<br />
nach wie vor gerne<br />
mit strahlenden Farben fürs<br />
Freie. Aber gekauft werden die<br />
eher dezenten Optiken. Scharrenbroch:<br />
„Weiterhin am beliebtesten<br />
sind helle und dunkle<br />
Grautöne sowie Erdtöne wie<br />
Beige.“ Strahlende Farben sind<br />
meist nur Akzente – vor allem<br />
auf Kissen und Dekorationen.<br />
Auch ein einzelnes Möbelstück<br />
in der Gesamtkombination, etwa<br />
ein kleiner Beistelltisch oder ein<br />
Sessel, kann dieses Farbhighlight<br />
setzen.<br />
Outdoor-Living ist angesagt<br />
Der Trend zu mehr Gemütlichkeit<br />
und Wohnlichkeit auf Balkon,<br />
Terrasse und den Sitzplätzen<br />
direkt im Garten hat aus<br />
Sicht von Frank Reinhardt,<br />
Trendanalyst für die Garten-<br />
Messe Spoga+Gafa, einen Höhepunkt<br />
erreicht. „Die Design- und<br />
Materialqualität ist in allen<br />
Preisklassen durchweg sehr<br />
hoch“, sagt Reinhardt. Einrichtungstrends<br />
brauchen immer ein<br />
paar Jahre von ihrem ersten Aufkommen<br />
auf Messen, bis sie tatsächlich<br />
in vielen Haushalten zu<br />
finden sind. Nun sei das eben<br />
beim Draußen-Zimmer der Fall,<br />
so Reinhardt. „Das zweite Wohnzimmer,<br />
über das wir schon seit<br />
mehreren Jahren sprechen, das<br />
ist definitiv angekommen.“ Und<br />
aus ihm werden nun nach und<br />
nach ganze Outdoor-Wohnungen,<br />
wenn der Platz auf Balkon,<br />
Terrasse und im Garten denn da<br />
ist. Simone Andrea Mayer, dpa<br />
Sie gehören längst zum gemütlichen Outdoor-Sitzplatz: Witterungsresistene<br />
Teppiche. Während die Möbel gerne in dezenten Farben<br />
gehalten sind, setzen die Läufer Farbakzente.<br />
Es gibt eigentlich nur noch einen Unterschied zwischen dem<br />
Wohnzimmer drinnen und draußen: das Faulenzen unter blauem<br />
Himmel. Die Möbel und Leuchten hingegen haben sich angeglichen.<br />
Gartenmöbel + Schirme<br />
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FOTO: JAMES STOKES/PAPPELINA/DPA-TMN<br />
FOTO: SARAMAGNI/KARTELL/DPA-TMN
22<br />
SOMMERGARTEN<br />
Für ein echtes<br />
Sommerfeeling<br />
Balkon und Terrasse Fröhliche grüne und bunte Pflanzen wie<br />
Hortensien, Calla, Kalanchoe und Lavendel verwandeln den<br />
Open-Air-Platz in eine blühende Wohlfühloase.<br />
Beratung – Planung – Ausführung – Pflege<br />
Immer wenn´s um Ihren Garten geht:<br />
Die Temperaturen steigen,<br />
der Himmel ist<br />
strahlend blau, die<br />
Vögel zwitschern, die<br />
Bienen summen. Jetzt<br />
kommt die Zeit, in der das Leben<br />
wieder vermehrt draußen<br />
stattfinden kann. Glücklich, wer<br />
einen Balkon oder eine Terrasse<br />
besitzt, um dort bei Sonnenschein<br />
im Liegestuhl zu entspannen.<br />
Damit man sich unter freiem<br />
Himmel rundum wohlfühlt,<br />
braucht es neben gemütlichen<br />
Sitzmöbeln aber noch etwas: lebendige<br />
Pflanzen. Fröhliche, grüne<br />
Gewächse, mit denen sich<br />
Balkon und Terrasse im Handumdrehen<br />
in eine blühende Oase<br />
verwandeln lassen, gibt es viele.<br />
Für diejenigen, die keine Lust auf<br />
die Klassiker haben, hier ein<br />
paar andere Vorschläge:<br />
Kalanchoe – ein<br />
farbstarker Auftritt<br />
Eine Pflanze, die in den letzten<br />
Jahren von immer mehr Menschen<br />
für den Außenbereich entdeckt<br />
wird, ist die Kalanchoe.<br />
Garten- und Landschaftsbau GmbH<br />
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Bekamen die beliebten Sukkulenten,<br />
die zwischen ihren dunkelgrünen<br />
Blättern Dolden mit<br />
unzähligen kleinen Blüten hervorbringen,<br />
bisher zumeist einen<br />
Platz auf der Fensterbank, drängen<br />
sie in den Sommermonaten<br />
mit aller Macht ins Freie. Besonders<br />
prächtig blühen sie dort an<br />
einem sonnigen Standort, kommen<br />
aber auch in eher schattigen<br />
Bereichen gut zurecht. Im<br />
Handel findet man Kalanchoe in<br />
unterschiedlichen Farben. Von<br />
Pink und Lila über Orange, Gelb<br />
und Hellgrün bis hin zu Weiß<br />
reicht die Palette. Neben den<br />
einfach blühenden Sorten gibt es<br />
mittlerweile auch gefüllte.<br />
Da Kalanchoe nicht die Welt<br />
kosten, muss man sich nicht zurückhalten.<br />
Ob man farblich<br />
bunt mischt oder monochrom<br />
bleibt, ist reine Geschmackssache.<br />
Sehr eindrucksvoll sieht es<br />
aber in jedem Fall aus, wenn<br />
mehrere Pflanzen eine optische<br />
Einheit bilden. Dazu kann man<br />
sie ganz einfach zusammen in<br />
ein größeres Gefäß setzen oder<br />
auch mehrere kleine Töpfe nebeneinander<br />
arrangieren. Die robusten<br />
Blüher nehmen es auch<br />
nicht übel, wenn man nicht jeden<br />
Tag zur Gießkanne greift.<br />
Hortensien – prachtvolle<br />
Blütenbälle<br />
Auch kompakt wachsende Hortensien<br />
sind für den Topfgarten<br />
auf Balkon oder Terrasse ideal.<br />
Genau wie ihre Kolleginnen im<br />
Garten beeindrucken sie mit<br />
prachtvollen Blütenbällen in<br />
Rosa, Blau, Weiß, Dunkelrot<br />
oder Grün. Wer sich noch mehr<br />
farbliche Abwechslung wünscht,<br />
sollte im Gartencenter einmal<br />
nach der Magical Hydrangea<br />
Ausschau halten. Diese außergewöhnlichen<br />
Bauernhortensien<br />
wechseln im Lauf ihrer sehr langen<br />
Blütezeit tatsächlich mindestens<br />
dreimal ihre Farbe und<br />
sorgen so für immer neue Wow-<br />
Momente. Die Sorte „Magical<br />
Coral“ beispielsweise wird in<br />
grünen dreieinhalb bis zehn Liter-Töpfen<br />
angeboten und kann<br />
bis zu einem Meter hoch werden.<br />
Ihre Blütendolden sind zunächst<br />
klassisch rosa oder blau.<br />
Beide Varianten verändern sich<br />
im Laufe der Zeit zu Tiefrot.<br />
Zwar empfiehlt sich für die meisten<br />
Hortensien eher ein halbschattiges<br />
Plätzchen, viele der<br />
starken Magicals eignen sich<br />
aber auch für die volle Sonne.<br />
Während ihrer Blütezeit brauchen<br />
die Topfpflanzen nur wenig<br />
Pflege. Wichtig ist aber, unbedingt<br />
auf ausreichend Wassergaben<br />
zu achten, denn Hortensien<br />
zählen zu den durstigeren<br />
Gewächsen.<br />
Calla – exotisches Flair<br />
Nur wenige Pflanzen sind so ausdrucksstark<br />
wie die Calla. Ihre<br />
elegant geschwungenen und auf-
SOMMERGARTEN 23<br />
Im Sommer fühlen sich Calla auf Balkon und Terrasse richtig wohl<br />
und bereichern das Outdoor-Wohnzimmer mit ihrem exotischen<br />
Flair.<br />
Foto: Forever&Ever<br />
Die Bauernhortensien „Magical Hydrangea“ wechseln im Lauf<br />
ihrer Blütezeit tatsächlich mindestens dreimal ihre Farbe und<br />
sorgen so für immer neue Wow-Momente auf Balkon und<br />
Terrasse.<br />
Foto: Wilfried Overwater<br />
Mittlerweile gibt es auch mehrfarbige Kalanchoe. Die Blütenform<br />
der gefüllten Varianten erinnert an winzige Röschen.<br />
Foto: Mascha Gutlich/GPP<br />
fällig gefärbten Hochblätter und<br />
die schlanken Blütenkolben ziehen<br />
sofort alle Blicke auf sich.<br />
Die Calla, botanisch Zantedeschia<br />
genannt, stammt aus Südafrika.<br />
Gab es sie ursprünglich<br />
nur mit weißen Hochblättern,<br />
findet man im Handel heute –<br />
dank jahrzehntelanger züchterischer<br />
Arbeit – Sorten in den unterschiedlichsten<br />
Farbtönen. Das<br />
Spektrum reicht von Gelb über<br />
Orange, Pink und Rot bis hin zu<br />
einem Dunkelviolett, das beinahe<br />
Schwarz wirkt. Für die Wohnung<br />
sind die Schönheiten als<br />
Topfpflanzen fast ganzjährig erhältlich.<br />
Im Sommer fühlen sie<br />
sich aber auch auf Balkon und<br />
Terrasse richtig wohl. Calla mag<br />
es gern hell und verträgt auch<br />
Sonne gut. Nur in der heißen<br />
Mittagszeit sollte sie nicht direkt<br />
beschienen werden. Während<br />
der Blütezeit braucht sie viel<br />
Feuchtigkeit, der Boden sollte<br />
niemals austrocknen.<br />
Echter Lavendel –<br />
Duft des Südens<br />
Mit seinem besonderen Duft<br />
weckt Echter Lavendel bei vielen<br />
sofort Assoziationen von<br />
sonnigen Sommertagen am Mittelmeer,<br />
wo die buschigen Halbsträucher<br />
in der Bergwelt beheimatet<br />
sind. Nach Deutschland<br />
kamen viele neu gezüchtete Sorten<br />
allerdings über einen kleinen<br />
Umweg: Die Downderry Nursery<br />
im südenglischen Kent ist seit<br />
Jahrzehnten die erste Adresse in<br />
Europa, wenn es um Lavendelvielfalt<br />
geht. Ein Teil des beeindruckenden<br />
Sortiments wird<br />
hier im Fachhandel unter den<br />
Namen Englischer Lavendel<br />
oder Downderry Lavendel angeboten.<br />
Vor allem die niedrig<br />
wachsenden Sorten sind ideal<br />
für die Topfbepflanzung. Der<br />
weißblühende Lavendel „Nana<br />
Alba“ beispielsweise erreicht<br />
nur eine Höhe von 15 Zentimetern<br />
und „Peter Pan“, der sich sowohl<br />
mit hell- als auch dunkellila<br />
Blüten schmückt, wird etwa<br />
45 Zentimeter hoch. Damit sich<br />
Lavendel gut entwickelt, ist ein<br />
sehr sonniger Standort wichtig.<br />
Ideal ist daher die Süd- oder<br />
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Westseite des Hauses geeignet.<br />
Da es die mediterranen Schönheiten<br />
lieber trocken als zu<br />
feucht mögen, sollten sie auch<br />
im Hochsommer nur sehr sparsam<br />
gegossen werden. GPP<br />
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24<br />
PFLANZTIPPS<br />
Rote Bete frisch aus dem<br />
eigenen Gemüsebeet<br />
Anbautipp Die rote Knolle kann frisch geerntet mit ganz<br />
anderen Geschmäckern überraschen.<br />
Die Rote Bete ist das Gemüse<br />
der Jahre <strong>2023</strong>/24.<br />
Denn sie ist gesund,<br />
wird aber gerne mal unterschätzt.<br />
Gerade bei Gartenund<br />
Balkonbesitzern. Denn die<br />
Knolle lässt sich unkompliziert<br />
und ohne großes Gärtnerwissen<br />
anbauen und dann auf vielfältige<br />
Weise in der Küche verarbeiten.<br />
Anzucht im Haus Mitte April<br />
„In Gebieten mit kurzen Sommern<br />
ist das Vorziehen im Haus<br />
ab Mitte April besonders sinnvoll“,<br />
sagt Claudia Weigel vom<br />
Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt,<br />
der die Rote<br />
Bete zum Gemüse der Jahre<br />
23/24 gewählt hat. Außerdem hat<br />
die Anzucht den Vorteil, dass die<br />
Pflanzen schon widerstandsfähiger<br />
gegen Schädlinge sind, wenn<br />
sie ins Beet kommen.<br />
Weigel empfiehlt für die Töpfe<br />
und Anzuchtkästen mit den<br />
Samen einen hellen Standort.<br />
Nicht überrascht darf man sein<br />
von der Fülle der treibenden<br />
Pflänzchen, denn aus einem Samenkorn<br />
können bis zu drei<br />
Keimlinge wachsen, sagt Almut<br />
Eilers, Beraterin der Gartenakademie<br />
der Landwirtschaftskammer<br />
Niedersachsen. Daher muss<br />
Die Knolle lässt sich auf vielfältige Weise in der Küche verarbeiten.<br />
Foto: Christin Klose/dpa-mag<br />
man oft einige entfernen, um den<br />
verbleibenden Pflanzen ausreichend<br />
Platz zum weiteren Gedeihen<br />
zu geben.<br />
Viel später als andere Gemüsearten<br />
sollte man die herangezogene<br />
Rote Bete in den Gar-<br />
Raiffeisenstraße 41<br />
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ten aussetzen. Markus Puffert,<br />
Gemüsebauberater der Landwirtschaftskammer<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen, empfiehlt dafür den<br />
Zeitraum Ende Mai oder gar erst<br />
Anfang Juni. Früher ist das zwar<br />
auch möglich, dann braucht man<br />
aber ein Vlies, um die jungen<br />
Pflanzen bei möglichen Spätfrösten<br />
zu schützen. Die Pflänzchen<br />
kommen in einem Abstand<br />
von etwa zehn Zentimetern zu-<br />
einander ins Beet.<br />
Alternativ kann man die Sa-<br />
men der Roten Bete zwischen<br />
Ende Mai und Anfang Juni di-<br />
rekt ins Beet im Garten säen.<br />
Der Abstand zwischen den ein-<br />
zelnen Samen in einer Reihe<br />
sollte ungefähr fünf Zentimeter<br />
betragen, die einzelnen Reihen<br />
mindestens 25 Zentimeter, bes-<br />
ser sogar 30 bis 35 Zentimeter<br />
auseinanderliegen. Die Pflanzen<br />
sprießen im Beet nach etwa<br />
sieben bis zehn Tagen.<br />
Die Rote Bete wächst in der<br />
Sonne, aber auch im Halbschatten.<br />
Wichtig: Der Boden um die<br />
Ob im Gemüsebeet oder in<br />
Töpfen auf dem Balkon: Rote<br />
Bete lässt sich unkompliziert<br />
und ohne großes Gärtnerwissen<br />
anbauen.<br />
Foto: Zacharie Scheurer/dpa-mag<br />
Pflanzen sollte immer feucht<br />
bleiben. Eine gute Versorgung<br />
mit Wasser verhindert, dass die<br />
Früchte später holzig schmecken.<br />
Gute Beet-Nachbarn<br />
Die Knolle verträgt sich nicht<br />
mit jedem anderen Gemüse im<br />
Beet. „Rote Bete gehört wie<br />
Mangold und Spinat zu den Gänsefußgewächsen.<br />
Daher sollten<br />
sie nicht zusammengesetzt werden“,<br />
erklärt Eilers. Auch Kartoffeln,<br />
Lauch und verschiedene<br />
Zwiebelarten verstehen sich<br />
nicht so gut mit der roten Knolle,<br />
sagt Weigel. Gute Partner sind<br />
nach Ansicht der Experten: Gurken,<br />
(Busch-)Bohnen, Erbsen,<br />
Kohlrabi und Salatzwiebeln.<br />
Silvia Hartwig, dpa<br />
Sie ist das Gemüse der Jahre<br />
<strong>2023</strong>/24 und lecker: Rote Bete.<br />
Foto: Bernd Diekjobst/dpa-tmn
Farbenfroher Dreiklang<br />
STAUDEN 25<br />
Stauden Sommerblüher wie Sonnenhut, Flammenblumen und Rittersporn machen den<br />
Garten bunter. Ihr betörender Duft gefällt nicht nur Erholungssuchenden.<br />
Schon bald beginnt der<br />
Sommer. Für Pflanzenliebhaber,<br />
Sonnenanbeter<br />
und Grillmeister ist<br />
das der perfekte Anlass, um den<br />
heimischen Stadtgarten mit blühenden<br />
Stauden in eine lebhafte<br />
Wohlfühloase zu verwandeln.<br />
Während der heißen Sommermonate<br />
bilden Sonnenhut, Flammenblumen<br />
und Rittersporn unermüdlich<br />
neue Blüten in verschiedenen<br />
Farb- und Formvariationen.<br />
Es gibt wohl kaum Schöneres<br />
als den Blick während des Sonnenbads<br />
über ein farbenprächtiges<br />
und wohlduftendes Blütenmeer<br />
schweifen zu lassen. Die<br />
mannigfaltigen Blüten von Sonnenhut,<br />
Rittersporn und Flammenblumen,<br />
auch Phlox genannt,<br />
ergeben ein harmonisches<br />
Gesamtkonzept, welches<br />
aus jedem Außenbereich ein<br />
buntes Sommerparadies zaubert.<br />
Mit ihrer umfangreichen Farbpalette<br />
bedienen die blühenden<br />
Stauden beinahe alle erdenklichen<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
und lassen somit keinerlei<br />
Wünsche offen.<br />
Besser nur drei Farbnuancen<br />
Es empfiehlt sich allerdings, die<br />
sommerliche Outdoor-Gestaltung<br />
auf zwei bis drei Farbnuancen<br />
zu beschränken. Ein frisches<br />
Arrangement aus Rosa-, Violettund<br />
Blautönen wirkt in sich<br />
stimmig und lässt die opulenten<br />
Blütenköpfe besonders zur Geltung<br />
kommen. Werden die Sommerstauden<br />
in Pflanzgefäßen<br />
kultiviert, passen geflochtene<br />
Körbe genauso gut zum industriellen<br />
Charme von metallenen<br />
Blumenkästen wie gestrichene<br />
Holztöpfe.<br />
Als wahrhaftige Sommerpflanzen<br />
bevorzugen Sonnenhut,<br />
Flammenblumen und Rittersporn<br />
einen Platz in der Sonne,<br />
entwickeln ihre Blütenpracht<br />
aber auch im Halbschatten. Ein<br />
windgeschützter Standort mit<br />
lehmig-sandigem Boden bietet<br />
den absoluten Wohlfühlfaktor.<br />
Während der genügsame Sonnenhut<br />
auch ein wenig Trockenheit<br />
verträgt, sollten Rittersporn<br />
und Flammenblume in jedem<br />
Die Blüten von Sonnenhut, Flammenblume und Rittersporn ergeben<br />
ein stimmiges Gesamtkonzept.<br />
Foto: Blumenfreunde.de<br />
Scheinsonnenhut (Echinacea) und Gelber Sonnenhut (Rudbeckia)<br />
verbreiten im Sommergarten fröhliche Farbenpracht. In Kombination<br />
mit den feinen, luftigen Ähren der Gräser ergibt sich ein dynamisches<br />
Gesamtbild.<br />
Foto: BGL<br />
Blauer Rittersporn mit seinen langen, schlanken Blütenkerzen<br />
gehört zu den eindrucksvollsten Sommerblühern. Foto: BGL<br />
Fall ausreichend gegossen und<br />
dabei Staunässe vermieden werden.<br />
Gourmet-Buffet für Insekten<br />
Kompost und organischer Langzeitdünger<br />
im <strong>Frühjahr</strong> helfen<br />
den Zierpflanzen später besonders<br />
viele der gut riechenden<br />
Blüten zu bilden. Wenn der betörende<br />
Duft erst in der lauen<br />
Sommerluft liegt, sind auch fliegende<br />
und kriechende Feinschmecker<br />
nicht weit. Blühende<br />
Stauden stellen ein herrliches<br />
Gourmet-Buffet für hungrige<br />
Bienen, Schmetterlinge und<br />
Schnecken dar. Etwas Kaffeesatz<br />
rund um die Pflanzen schafft<br />
schnell Abhilfe und hält zumindest<br />
einige der ungebetenen<br />
Liebhaber zukünftig fern. Da die<br />
Sommerblüher bei hingebungsvoller<br />
Pflege gerne zu stattlichen<br />
Prachtexemplaren heranwachsen,<br />
sollte ihnen sowohl im Beet<br />
als auch im Topf ausreichend<br />
Platz gegönnt werden. pm<br />
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26<br />
IM GARTENJAHR<br />
Was ist dran<br />
an den Eisheiligen?<br />
Bauernregel Erst wenn die Gedenktage an Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und<br />
die Kalte Sophie vorbei sind, ist in der Regel die Gefahr von Frösten gebannt.<br />
Manche alte Bauernregel<br />
ist Gold wert<br />
– zum Beispiel die<br />
zu den Eisheiligen.<br />
Erst wenn die<br />
Gedenktage zu Ehren dieser fünf<br />
Heiliggesprochenen Mitte Mai<br />
vorüber sind, ist in Deutschland<br />
in der Regel die Gefahr von Frösten<br />
gebannt. Und erst dann kann<br />
man auch kälteempfindliche<br />
Pflanzen aussäen, aussetzen<br />
oder aus dem Winterlager holen.<br />
Während in Norddeutschland<br />
Mamertus, Pankratius und Servatius<br />
(aufeinanderfolgend 11.<br />
bis 13. Mai) als Eisheilige gelten,<br />
werden im Süden des Landes neben<br />
Pankratius und Servatius<br />
auch Bonifatius (14. Mai) und die<br />
„Kalte Sophie“ (15. Mai) dazu gezählt.<br />
Erfahrungsschatz zu wiederkehrenden<br />
Naturphänomenen<br />
Für die Eisheiligen gibt es keine<br />
Feiern wie zu Christi Geburt<br />
oder für St. Martin. Aber die Gedenktage<br />
sollten vor allem Menschen<br />
mit grünem Daumen<br />
im Gedächtnis sein, denn<br />
sie erinnern an Bauernregeln,<br />
die sich Landwirte und Profi-<br />
Gärtner angeeignet haben – die<br />
aber auch für Hobbygärtner<br />
wichtig werden können.<br />
Diese Bauernregeln lauten<br />
zum Beispiel: „Pankraz und Servaz<br />
sind zwei böse Brüder, was<br />
der Frühling gebracht, zerstören<br />
sie wieder“. Oder: „Pflanze nie<br />
Frostige Morgen kommen auch noch im Frühling vor. Und das gefährdet kälteempfindliche Pflanzen<br />
im Garten und auf dem Balkon.<br />
Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn<br />
vor der kalten Sophie“. Und<br />
nicht weniger einprägsam: „Vor<br />
Bonifaz kein Sommer, nach der<br />
Sophie kein Frost“. Solche<br />
Sprichwörter sind ein überlieferter<br />
Erfahrungsschatz über meteorologische<br />
Wahrscheinlichkeiten<br />
und wiederkehrende Naturphänomene.<br />
Spätfröste bis Mitte Mai<br />
Die Bauernregeln zu den Eisheiligen<br />
beziehen sich auf Spätfröste<br />
im Frühling, die regelmäßig<br />
noch bis circa Mitte Mai in<br />
Deutschland registriert werden.<br />
Grund dafür sind laut Deutschem<br />
Wetterdienst Wetterlagen<br />
durch arktische Polarluft,<br />
die zu diesem Zeitpunkt des Öfteren<br />
auftreten.<br />
„Des Öfteren“ heißt aber eben<br />
nicht „immer“. Und je nach Witterung<br />
im Jahr endet die Frostperiode<br />
auch schon mal viel früher.<br />
So benennt der Deutsche<br />
Wetterdienst die Eisheiligen<br />
schon mal in „Schweißheilige“<br />
um, mit Tageshöchstwerten von<br />
über 25 Grad in manchen Jahren.<br />
In anderen Jahren können sie bei<br />
entsprechender Witterung zu<br />
„Schneeheiligen“ werden. Daher<br />
gelten die Bauernsprüche zu den<br />
Eisheiligen nur als grobe Orientierungshilfe<br />
und nicht als feste<br />
Regeln.<br />
Aber: Die Bauernregeln zu beherzigen,<br />
schadet auch nicht. So<br />
verinnerlicht man grobe Zeiträume,<br />
in denen sich die Witterung<br />
häufig stark verändert – wie das<br />
eben Anfang bis Mitte Mai der<br />
Fall ist. Wer somit die sommerliche<br />
Garten-, Beet- und Balkongestaltung<br />
erst anschließend angeht,<br />
sollte in Sachen Frostgefahr<br />
auf der sicheren Seite sein.<br />
dpa/tmn<br />
Frostempfindliche Pflanzen wie Petunien und Kapkörbchen dürfen<br />
erst ab Mitte Mai in den Balkonkasten. Foto: Bodo Marks/dpa-tmn
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