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2024/05 | Unternehmen | Mai 2024 | Ausgabe 92

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unternehmen [!] RESSORT 1<br />

Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten <strong>Ausgabe</strong> <strong>92</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> | 3,00 €<br />

+<br />

Eislingen<br />

spezial<br />

Er zieht die<br />

Wirtschaft um<br />

Ob einzelne Maschinen oder ein ganzes Werk.<br />

Marcello Danieli ist mit Harder Logistics ein<br />

bundesweit gefragter Spezialist fürs Verlagern.<br />

GESUND BLEIBEN<br />

Dauerstress schadet<br />

Beschäftigten wie Firmen. So<br />

beugen kluge Arbeitgeber vor.<br />

Seite 6<br />

KNALLHART, ABER SAUBER<br />

Konsortium um Schwenk Zement<br />

baut Forschungsanlage, um<br />

CO 2<br />

-Emissionen zu verringern.<br />

Seite 36<br />

VORBEIGESCHAUT BEI<br />

Ex-Sparkassen-Chef Manfred<br />

Oster blickt zurück und erzählt,<br />

was ihn heute beschäftigt.<br />

Seite 56


2<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

energie gewinn.<br />

Energiepark Ulm realisiert im Jahr <strong>2024</strong> den größten<br />

PV-Carport Bayerns für den Skyline Park in Bad Wörishofen<br />

Größe der PV-Anlage: 9.541,70 kWp<br />

Anzahl der PKW-Stellplätze: ca. 2.000 Stück<br />

Gewinn: 10 GWh Stromgewinn/Jahr– entspricht ca. 2.500 Haushalten<br />

EEG-Ausschreibung Zuschlag erhalten<br />

Baubeginn: März <strong>2024</strong><br />

Energiepark Ulm ist Ihr Partner in Sachen Photovoltaik. Wir bauen Ihre PV-Anlage für das<br />

Eigenheim, Gewerbe und Freifläche. Des Weiteren bieten wir innovative Lösungen für die<br />

Anpachtung von Dachflächen und Freiflächen, sowie PV-Carport-Lösungen aus eigener Hand.<br />

Eigennutzung, Verpachtung oder sichere Investitionen mit nachhaltigen Erträgen.<br />

Wir sorgen für Ihren Energiegewinn.<br />

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energiepark ulm | Boschstraße 36, 89079 Ulm | service@energiepark.de<br />

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Möglichkeit zum Energiegewinn.


unternehmen [!] INHALT/EDITORIAL 3<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

es ist eine bittere Erkenntnis: Für viele <strong>Unternehmen</strong><br />

ist es lohnender, im Ausland zu investieren<br />

als hierzulande, weil sie dort eine Rendite erwirtschaften,<br />

die ihre Zukunftsfähigkeit sichert. Wenige<br />

können diese Entwicklung besser beurteilen<br />

als Marcello Danieli. Sein <strong>Unternehmen</strong> Harder<br />

Logistics ist ein bundesweit gefragter Spezialist,<br />

wenn es ums Verlagern von Fertigungen geht. Sein<br />

eigener Erfolg stimmt ihn nachdenklich. Tröstlich<br />

ist, dass Danieli im Titelinterview meint (Seite<br />

10), es bestehe immer noch die Möglichkeit<br />

umzusteuern. Doch dafür muss die Politik gute<br />

Rahmenbedingungen schaffen.<br />

Die Herausforderungen für die <strong>Unternehmen</strong><br />

sind schon groß genug. Angesichts alternder Belegschaften<br />

und des Fachkräftemangels geht es<br />

darum, die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern.<br />

Dass dies auch in kleinen Betrieben funktioniert,<br />

zeigt unser Artikel über „Gesunde Mitarbeiter,<br />

gesundes <strong>Unternehmen</strong>“ (Seite 6). Auch die Riesenaufgabe<br />

Klimaneutralität bindet Ressourcen.<br />

Wie das <strong>Unternehmen</strong> Schwenk Zement die Herausforderung<br />

angeht, lesen Sie auf Seite 36. Ich<br />

wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />

Ihr Alexander Bögelein,<br />

Redaktionsleiter unternehmen [!]<br />

VERANTWORTEN<br />

6 Gesunde Mitarbeiter, gesundes<br />

<strong>Unternehmen</strong><br />

Mental Health spielt eine immer größere<br />

Rolle. Wichtig dabei sind Führungskräfte.<br />

24 Natürlich aufwerten<br />

Grünflächen tun nicht nur den Mitarbeitern<br />

gut. Mit ihnen lässt sich auch sparen.<br />

28 Abwehr von ungebetenem Besuch<br />

Eine neue Richtlinie verpflichtet Betriebe,<br />

ihre IT-Infrastruktur zu schützen.<br />

TITELTHEMA<br />

10 „Enormer Trend zur Verlagerung“<br />

Harder Logistics-Chef Marcello Danieli im<br />

Gespräch.<br />

SPEZIAL<br />

20 Der Dreck bleibt draußen<br />

Für das Säubern und Reinigen von Hallen gibt<br />

es vielfältige Unterstützung.<br />

40 Guter Mix aus Tradition und Moderne<br />

Eislingen ist attraktiv für arrivierte<br />

<strong>Unternehmen</strong> und Newcomer.<br />

50 Kleiner Ball, großes Glück<br />

Golf wird immer beliebter. Einblicke in ein<br />

schönes Spiel für alle.<br />

LEBEN<br />

34 Frei wie ein Vogel<br />

Nach Feierabend schaut sich Gynäkologe<br />

Christoph Kirchmayr mit einem Gyrocopter<br />

Ulm von oben an.<br />

56 Vorbeigeschaut bei Manfred Oster<br />

So geht es dem Ex-Sparkassen-Chef heute.<br />

MACHEN<br />

36 Knallhart, aber sauber<br />

Catch 4 Clilmate erprobt, wie Zement umweltfreundlich<br />

hergestellt werden kann.<br />

55 Liebherr wächst rasant und<br />

baut grüne Fabrik<br />

Die Erweiterung in Berg kann kommen.<br />

NAMEN & NACHRICHTEN<br />

4 Weniger Glanz in der City<br />

18 Agnes steht gut da<br />

58 Impressum<br />

20 36<br />

50 34<br />

28


4<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Weniger Glanz in der City<br />

Ulmer Innenstadt Zwei arrivierte <strong>Unternehmen</strong> geben ihre Geschäfte auf. Ehinger Schwarz<br />

schließt seine Filialen, das Sportfachgeschäft Klamser zieht es nach Blaustein.<br />

Handel Es tut sich was in der<br />

Ulmer Innenstadt: Mit dem<br />

Sportfachgeschäft Klamser und<br />

der Schmuckmanufaktur Ehinger<br />

Schwarz 1876 verlassen<br />

gleich zwei arrivierte <strong>Unternehmen</strong><br />

die City rund um das Münster.<br />

Die Zukunft beider könnte<br />

jedoch nicht unterschiedlicher<br />

sein. Klamser zieht es nach<br />

mehr als 20 Jahren am Standort<br />

in der Frauenstraße im kommenden<br />

Jahr ins benachbarte<br />

Blaustein.<br />

Überlegungen dazu gab es<br />

schon länger. „Die letzten vier<br />

Jahre sind nicht spurlos an uns<br />

vorbeigegangen und der Blick in<br />

die Zukunft verspricht keine<br />

spontane Besserung“, sagt Inhaber<br />

Mike Klamser, der auch Vorsitzender<br />

des Ulmer City-Marketings<br />

ist. Die Konkurrenz im<br />

Netz und auch Discounter wie<br />

Aldi und Lidl drängten zum<br />

Handeln, berichtet Klamser. Der<br />

Standort in der Frauenstraße ist<br />

deshalb zu groß geworden. Am<br />

neuen Firmensitz schrumpft das<br />

Geschäft von 1300 auf 600 Quadratmetern,<br />

erklärte Sohn und<br />

Nachfolger Tim Klamser. In<br />

Blaustein stehe dann auch der<br />

Service rund um Sportwaren im<br />

Vordergrund. Ein weiterer Vorteil:<br />

anders als in Ulm gibt es am<br />

neuen Standort 18 kostenfreie<br />

Parkplätze.<br />

Dieses Kriterium dürfte für<br />

die Entscheidung bei Ehinger<br />

Schwarz keine Rolle gespielt haben.<br />

Der traditionsreiche Betrieb<br />

schließt seine zehn Geschäfte,<br />

darunter auch die beiden<br />

Filialen am Münsterplatz.<br />

Der genaue Zeitpunkt der<br />

Schließung lasse sich noch nicht<br />

absehen, erklärte Geschäftsführerin<br />

Sina Geye. So viel jedoch,<br />

für das <strong>Unternehmen</strong>, das seit<br />

2015 von der Familie Weiß geführt<br />

wird, werde ein Käufer gesucht.<br />

Ein weiterer Leerstand in<br />

der Innenstadt konnte jedoch<br />

vermieden werden. Galeria Karstadt<br />

Kaufhof in der Bahnhofstraße<br />

bleibt. Der Standort hat<br />

auch die dritte Insolvenz der<br />

Kaufhauskette binnen dreieinhalb<br />

Jahren überstanden.[!] jkl<br />

Bei Ehinger Schwarz 1876 hat der Ausverkauf begonnen. Die<br />

Geschäfte in der Ulmer Innenstadt schließen. Foto: Matthias Kessler<br />

Betriebe leiden unter gesperrter Steige<br />

Derzeit ist hier kein Durchkommen.<br />

Foto: Markus Sontheimer<br />

Verkehr Bislang war die Geislinger<br />

Steige nur in Fahrtrichtung<br />

Ulm gesperrt. Vom 18. <strong>Mai</strong><br />

an ist erstmal in beiden Richtungen<br />

kein Durchkommen mehr<br />

möglich, bis die Bauarbeiten abgeschlossen<br />

sind, wird es mindestens<br />

Oktober. Die Situation<br />

belastet vor allem ortsansässige<br />

<strong>Unternehmen</strong>. Sie berichten<br />

aufgrund der ausgewiesenen<br />

Umleitung von längeren Lieferwegen,<br />

erhöhtem Zeitaufwand<br />

und deutlichen Einbußen.<br />

So verzeichnet etwa die Amstetter<br />

Filiale der Steinofenbäckerei<br />

Bopp 25 Prozent weniger<br />

Umsatz, berichtet Geschäftsführer<br />

Thorsten Bopp. Auch die Betreiber<br />

der Straubmühle sind<br />

verärgert. „Da läuft gar nichts“,<br />

berichtet Restaurant-Inhaber<br />

Mikail Cenk. Das Lokal habe<br />

Umsatzeinbußen von 70 Prozent.<br />

Bei 18 Millionen an Baukosten<br />

sollte seines Erachtens<br />

eine Entschädigung drin sein.<br />

Christine Maurer vom Verein<br />

der Geislinger Sterne spricht<br />

von einer Katastrophe. Die<br />

Sperrung sei sehr zu spüren,<br />

und: „Das macht uns allen sehr<br />

Angst.“ Am Sternplatz etwa sei<br />

es sehr ruhig. „Wir merken, dass<br />

die Leute Geislingen gerade extrem<br />

meiden.“ Von Amstetten<br />

her komme nichts mehr. Auch<br />

ihr macht die geplante Vollsperrung<br />

sorgen: „Die wird uns noch<br />

mehr treffen, weil die Leute das<br />

Gebiet dann komplett umfahren“,<br />

fürchtet sie.<br />

Von den Umwegen betroffen<br />

ist auch das Geislinger Speditionsunternehmen<br />

Wiedmann &<br />

Winz. Von den rund 100 eigenen<br />

Lkw des <strong>Unternehmen</strong>s fahren<br />

Fuhrparkleiter Carsten Effenberger<br />

zufolge täglich geschätzt<br />

10 bis 15 über die Steige in Richtung<br />

Amstetten. Neben dem<br />

Zeitaufwand von bis zu 20 Minuten,<br />

sei die Umleitung auch<br />

ein Kostenfaktor: 8,70 Euro fielen<br />

bei jeder Fahrt zusätzlich an<br />

– den stärkeren Verschleiß nicht<br />

mit einberechnet. [!] rhu


unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5<br />

NPG baut neues Medienhaus im Herzen Ulms<br />

Neubau „Es ist ein Meilenstein<br />

für den Verlag und die Stadt.“<br />

Dieses Lob kommt vom Ulmer<br />

Oberbürgermeister Martin Ansbacher:<br />

Das neue Medienhaus<br />

der Neuen Pressegesellschaft<br />

(NPG), die auch die SÜDWEST<br />

PRESSE herausgibt, würdigte er<br />

bei der Grundsteinlegung als<br />

„wegweisende Architektur“, die<br />

die Olgastraße und das Stadtbild<br />

zukunftsweisend mitprägen<br />

werde. Auf dem früheren Firmenparkplatz<br />

entsteht nach den<br />

Plänen des renommierten Architektenbüros<br />

Allmann Wappner<br />

aus München auf fünf Geschossen<br />

und einem zurückgesetzten<br />

Staffelgeschoss die neue<br />

Verlagszentrale. Das Dach soll<br />

großflächig begrünt werden,<br />

auch eine Photovoltaik-Anlage<br />

ist vorgesehen. NPG-Geschäftsführer<br />

Andreas Simmet erhofft<br />

sich vom Neubau „noch mehr<br />

Dynamik in unserem Tun“. Das<br />

Medienhaus werde ein Zentrum<br />

für Kreativität, Austausch und<br />

qualitativ hochwertigen Journalismus,<br />

in dem Ideen geboren,<br />

gefördert und verwirklicht werden<br />

und sich die Menschen<br />

wohlfühlen.<br />

Simmet bedankte sich bei allen<br />

Beteiligten, vor allem bei<br />

den NPG-Gesellschaftern, vertreten<br />

durch Florian Ebner. „Sie<br />

haben den Mut, in schwierigen<br />

Zeiten und bei steigenden Baupreisen<br />

dieses Medienhaus zu<br />

verwirklichen“, sagte Simmet.<br />

Er würdigte die Zusammenarbeit<br />

mit der Stadtverwaltung<br />

Ulm, mit der in einem „sehr intensiven,<br />

aber immer konstruktiven<br />

Prozess“ ein gutes Planungsergebnis<br />

erreicht worden<br />

sei. [!]<br />

cik<br />

FOTO: VOLKMAR KÖNNEKE<br />

Nach einer viermonatigen Phase wegen archäologischer Grabungen<br />

kommen seit Dezember 2023 die Bauarbeiten gut voran.<br />

Ex-Volvo-Chef<br />

übernimmt<br />

Iveco Die Iveco Group hat ab<br />

Juli einen neuen Geschäftsführer:<br />

Olof Persson löst Gerrit<br />

Marx an der Spitze des italienischen<br />

Nutzfahrzeugunternehmens<br />

ab, das auch in Ulm einen<br />

Standort hat, an dem batterieelektrische<br />

Lastwagen produziert<br />

und Wasserstoff-Lkw entwickelt<br />

werden. Der 49-jährige<br />

Schwede, der zuvor Führungspositionen<br />

bei<br />

Adtranz, Daimler-Chrysler<br />

und Volvo innehatte,<br />

ist seit<br />

2022 unabhän-<br />

Olof Persson<br />

wird neuer<br />

Geschäftführer<br />

von<br />

Iveco.<br />

giges Verwaltungsratsmitglied<br />

der Iveco<br />

Group und war<br />

bereits eng in<br />

die Entwicklungspläne<br />

der<br />

Group eingebunden, wie das<br />

<strong>Unternehmen</strong> mitteilt.<br />

Marx wird derweil zum Nutzmaschinenkonzerns<br />

CNH Industrial<br />

zurückkehren, als Geschäftsführer.<br />

[!]<br />

abo<br />

Stimmung trübt<br />

sich weiter ein<br />

Handwerk Die Geschäftslage in<br />

den Betrieben im Bezirk der<br />

Handwerkskammer Ulm hat<br />

sich im ersten Quartal <strong>2024</strong> weiter<br />

eingetrübt. Das zeigt die aktuelle<br />

Konjunkturumfrage. Etwas<br />

mehr als jeder zweite Betrieb<br />

hat seine Geschäftslage<br />

zum Jahresstart als gut beschrieben,<br />

im Vorjahresquartal waren<br />

es noch 59 Prozent. Die Erwartungen<br />

für die kommenden Monate<br />

sind nur bedingt positiv: Im<br />

zweiten Quartal erwartet rund<br />

ein Drittel der Betriebe eine<br />

Verbesserung der Lage. Jeder<br />

fünfte rechnet hingegen mit<br />

schlechteren Geschäftsaussichten.<br />

„Uns fehlen Umsatz und<br />

Aufträge“, sagt Hauptgeschäftsführer<br />

Tobias Mehlich. „Unsere<br />

Betriebe haben zu viele Belastungen<br />

zu meistern.“<br />

Die Zahl der Beschäftigten ist<br />

im Winter konstant geblieben.<br />

So haben rund 10 Prozent der<br />

Befragten im ersten Quartal zusätzliches<br />

Personal eingestellt,<br />

11 Prozent berichten von einem<br />

Personalrückgang.[!] mone<br />

Göppingen autofrei<br />

Verkehr Monatelang wurde<br />

darüber diskutiert, jetzt hat der<br />

Göppinger Gemeinderat die<br />

Testphase für eine fußgängerfreundliche<br />

Innenstadt mit<br />

knapper Mehrheit beschlossen.<br />

Vom 18. Juni an wird die Hauptstraße<br />

zwischen Schillerplatz<br />

und Marktplatz versuchsweise<br />

werktags von 18.30 Uhr bis 6<br />

Uhr gesperrt. Samstags beginnt<br />

die Sperrung ab 15 Uhr und<br />

228 neue Firmen<br />

Start-ups Die Stadt Ulm bietet<br />

offenbar ein gutes Umfeld für<br />

die Gründung von Gewerbe. Im<br />

Jahr 2023 gab es laut Statistischem<br />

Landesamt 228 Neugründungen<br />

– 18 Neugründungen je<br />

10.000 Einwohner. Damit belegt<br />

Ulm im landesweiten Vergleich<br />

den dritten Platz in Baden-Württemberg.<br />

Mehr Gründungen je<br />

Einwohner gab es nur in Baden-<br />

Baden (32) und Heilbronn<br />

(ebenfalls 18). Im Landesschnitt<br />

sonntags ganztägig. Die Parkplätze<br />

in diesem Bereich werden<br />

aufgehoben und die Hauptstraße<br />

wird auf 4,50 m Breite reduziert.<br />

Radverkehr ist wie bisher<br />

zulässig. Die frei gewordenen<br />

Flächen werden von der Stadt<br />

nach einem Plan bespielt und<br />

möbliert. 60.000 Euro sind für<br />

den Versuch veranschlagt. Danach<br />

gibt es eine Evaluierung<br />

mit Bewertung. [!]<br />

afb<br />

gab es lediglich 12 Neugründungen<br />

je 10.000 Einwohner. Die<br />

hohe Zahl an Neugründungen<br />

ist für Oberbürgermeister Martin<br />

Ansbacher auch ein Anzeichen<br />

dafür, dass das Umfeld für<br />

Gründer stimmt. Zu diesem gehöre<br />

etwa, dass die Wirtschaftsförderung<br />

der Stadt künftige<br />

Existenzgründer und -gründerinnen<br />

mit Informationen und<br />

dem Vermitteln von Kontakten<br />

unterstützt. [!]<br />

mone


6<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

FOTO: FIZKES/ADOBE.STOCK.COM<br />

Gesund und gestärkt, statt ausgezehrt und krank: Betriebliches Gesundheitsmanagement kann auch Kündigungen vorbeugen.<br />

Gesunde Mitarbeiter,<br />

gesundes <strong>Unternehmen</strong><br />

Personal Neue Themen wie Mental Health und seelische Gesundheit spielen gerade in<br />

Zeiten des Fachkräftemangels eine immer größere Rolle. Eine Schlüsselposition nehmen<br />

dabei die Führungskräfte ein.<br />

Wer Grippe hat, hustet.<br />

Wer ein gebrochenes<br />

Bein hat,<br />

trägt einen Gips.<br />

Schwieriger wird es bei Erschöpfung<br />

oder Zukunftsangst.<br />

Wie erkennt man psychische Erkrankungen<br />

– oder lässt es gar<br />

nicht erst so weit kommen? Etwas,<br />

mit dem sich Arbeitgeber<br />

beschäftigen sollten: Mental<br />

Health als Teil des betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements. Psychische<br />

Erkrankungen sind immer<br />

häufiger der Grund für<br />

Fehlzeiten und den frühzeitigen<br />

Einstieg in das Rentenalter“, bestätigt<br />

das Bundesgesundheitsministerium.<br />

Der „DAK Psych<br />

Report <strong>2024</strong>“ ergab einen<br />

Höchststand von Arbeitsausfällen<br />

wegen Depressionen, Belastungsreaktionen<br />

und Ängsten.<br />

Schlagzahl erhöht sich<br />

„Der Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht<br />

und muss die Gesundheit<br />

des Arbeitnehmers<br />

schützen“, sagt Melanie Vöhringer<br />

aus Friedrichshafen. Sie ist<br />

Stärken- und Stresscoachin für<br />

Selbstständige und <strong>Unternehmen</strong>.<br />

„<strong>Unternehmen</strong>, die sich<br />

nicht ausreichend um die mentale<br />

Gesundheit ihrer Mitarbeiter<br />

kümmern, schaden sich langfristig<br />

selbst. Viele Firmen setzen<br />

sich mit aktuellen Themen<br />

wie Mental Health und stärkebezogenen<br />

Aufgaben auseinander.<br />

Sie merken: Mit alten Werten<br />

und verkrusteten Strukturen<br />

kriege ich keine Leute mehr.“<br />

Ein <strong>Unternehmen</strong>, das sich<br />

bereits seit 2012 verstärkt um<br />

die ganzheitliche Gesundheit<br />

seiner Mitarbeitenden kümmert,<br />

ist die Volksbank Ulm-Biberach<br />

eG. Bereits zwei Mal<br />

konnte die Genossenschaftsbank<br />

zuletzt den Corporate<br />

Health Award von Handelsblatt<br />

und EuPD Research gewinnen.<br />

„Die Schlagzahl an täglichen<br />

Themen erhöht sich beständig.<br />

Zum Beispiel können durch Videokonferenz-Systeme<br />

zwar<br />

Anfahrtszeiten verringert werden,<br />

die frei werdende Zeit füllt<br />

sich jedoch schnell mit neuen


unternehmen [!] VERANTWORTEN 7<br />

Kundenterminen“, erklärt Vorstandsprecher<br />

Stefan Hell erklärt<br />

die Herausforderungen unserer<br />

Zeit. Es bestehe die Gefahr,<br />

dass neue Themen nur hinzukommen.<br />

„Nicht zuletzt belastet<br />

viele der generelle Umbruch,<br />

in dem wir uns befinden. Wie<br />

sieht die Zukunft des Bankings<br />

aus? Wie verändern sich die eigenen<br />

Aufgaben? Welche Aufgaben<br />

gibt es überhaupt noch in<br />

drei Jahren, in fünf oder zehn?“<br />

Die Warnzeichen einer Überlastung<br />

sind vielfältig und indi-<br />

Wir müssen<br />

im Alltag<br />

über die seelische<br />

Gesundheit<br />

sprechen.<br />

Jasmin Bitterle<br />

Volksbank Ulm-Biberach<br />

viduell: Schlafstörungen, Teilnahmslosigkeit,<br />

Gereiztheit, unregelmäßige<br />

oder ungesunde<br />

Ernährung, Suchtproblematiken,<br />

sozialer Rückzug, dauerhafte<br />

Erschöpfung, Vergesslichkeit<br />

und vieles mehr. „Im Dauerstress-Modus<br />

steigt der Cortisol-Spiegel<br />

im Körper“, erklärt<br />

Vöhringer. „Das ist für kurzfristige<br />

Höchstleistungen wunderbar<br />

und pusht uns. Auf Dauer<br />

wird es aber zu viel.“ Die Folge:<br />

Arbeitsausfälle, Langzeit-<br />

Krankheiten oder Kündigungen.<br />

Seit vier Jahren kümmert sich<br />

Jasmin Bitterle als Vollzeitkraft<br />

um die gesundheitlichen Belange<br />

der Volksbank-Mitarbeitenden<br />

im Raum Ulm/Biberach.<br />

„Seelische Gesundheit ist leider<br />

oft noch ein Tabuthema“, sagt<br />

sie. „Wir müssen es schaffen,<br />

dass es selbstverständlich ist, im<br />

Alltag darüber zu sprechen. Es<br />

ist kein Zeichen von Schwäche.<br />

Als Arbeitgeber kann man einen<br />

Beitrag leisten, indem man dafür<br />

sensibilisiert.“<br />

Die Volksbank Ulm-Biberach<br />

bietet eine große Bandbreite an<br />

Angebote für ihre Beschäftigten:<br />

von der eigenen Gesundheits-<br />

App und einer Intranet-Plattform<br />

auf der zum Beispiel Vorträge<br />

oder Hausaufgabenbetreuung<br />

der Kinder buchbar sind,<br />

über Vergünstigungen für Fitness-<br />

und Wellness-Aktivitäten<br />

bis hin zu ergonomischen Hilfsmitteln<br />

oder auch Zugang zu<br />

psychosomatischen Sprechstunden.<br />

Seit vergangenem Jahr gibt<br />

es 20 Psychische Ersthelfer.<br />

Das Augenmerk der seelischen<br />

Gesundheit legt die Bank<br />

bereits früh – beim Recruiting-<br />

Prozess. „Schon bei der Analyse<br />

des Stellenbedarfs achten wir<br />

auf die konkreten Anforderungen“,<br />

erklärt Hell. „Durch gezieltes,<br />

kompetenzgerechtes Besetzen<br />

der Stellen versuchen wir,<br />

späteren Überforderungen vorzubeugen.“<br />

Auch der Sanitär-Betrieb<br />

Sachsenmaier aus Göggingen<br />

wurde für sein Gesundheitsmanagement<br />

mit dem Corporate<br />

Health Award ausgezeichnet.<br />

„Es ist deutlich erkennbar, dass<br />

sich die Arbeitsatmosphäre<br />

stark verbessert hat“, erzählt<br />

Ausgezeichnet für ihr<br />

Gesundheitsmanagement:<br />

Geschäftsführer Alexander<br />

Sachsenmaier und Personal-Chefin<br />

Tanja Bleicher.<br />

Fotos: Fa.Sachsenmaier/PR<br />

Verantwortung für Mensch,<br />

Natur und Gesundheit<br />

Wir setzen uns für eine umweltfreundliche,<br />

gesunde Zukunft und ein nachhaltiges Leben ein.<br />

AOK Baden-Württemberg<br />

Die Gesundheitskasse Ulm-Biberach.<br />

RWK · 456187 · 04/24 · Foto: AOK


8<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Zahlen & Fakten<br />

Hilfe & Unterstützung<br />

69,3<br />

Prozent<br />

der Befragten erhalten innerhalb<br />

ihres Betriebes keine Angebote<br />

zur Gesundheitsförderung.<br />

85,1<br />

Prozent<br />

der Befragten gaben an, dass<br />

sie keinen Bedarf für solche<br />

Angebote haben.<br />

48<br />

Prozent<br />

mehr Fehltage als 2012 gibt es<br />

mittlerweile aufgrund<br />

psychischer Erkrankungen.<br />

36<br />

Anders als bei physischen Erkrankungen sind psychische oft nicht offensichtlich.<br />

FOTO: BLACKDAY/ADOBESTOCK.COM<br />

Tage<br />

statt zwölf Tage. Psychische<br />

Erkrankungen führen zu längerer<br />

Krankheitsdauer.<br />

Die Koordinierungsstelle für betriebliche Gesundheitsförderung<br />

bietet Selbstchecks und<br />

kostenlose Erstberatung vor allem für kleinere<br />

und mittlere <strong>Unternehmen</strong>: www.bgf-koordinierungsstelle.de<br />

Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit<br />

Mannheim bietet Kurse für MHFA-Ersthelfer. Diese<br />

lernen Menschen bei psychischen Problemen<br />

zur Seite zu stehen. MHFA steht dabei für „Mental<br />

Health First Aid“: www.mhfa-ersthelfer.de<br />

Geschäftsführer Alexander<br />

Sachsenmaier. „Bei uns gibt es<br />

wenig Fluktuation, einen geringeren<br />

Krankenstand und einen<br />

spürbar besseren Zusammenhalt.“<br />

Er gibt zu: „Im Handwerk<br />

sind wir vielleicht noch etwas<br />

zögerlich, solche Themen aktiv<br />

anzugehen, aber wir bewegen<br />

uns alle in die richtige Richtung“.<br />

Gerade mit Blick auf fehlende<br />

Fachkräfte sei das ein Vorteil.<br />

„Unser Wert in der Gesellschaft<br />

steigt und wir werden attraktiver<br />

für zukünftigen<br />

Nachwuchs, den Handwerk und<br />

Gesellschaft dringend brauchen“,<br />

sagt Sachsenmaier.<br />

In einem Punkt sind sich Bitterle<br />

und Vöhinger einig: Eine<br />

wichtige Rolle im Prozess der<br />

Corporate-Health-Entwicklung<br />

Als<br />

Führungskraft<br />

ist es wichtig, zu<br />

wissen, wie die<br />

Mitarbeiter ticken.<br />

Melanie Vöhringer<br />

Stress-Coachin<br />

nehmen die Führungskräfte ein.<br />

„Als Führungskraft habe ich<br />

eine Vorbildfunktion. Die anderen<br />

orientieren sich an mir“,<br />

sagt Vöhringer. „ Man kann sich<br />

fragen: Was lebe ich als Normalität<br />

vor? Bin ich immer der Erste,<br />

der kommt und der Letzte,<br />

der geht?“ Es bestehe so die Gefahr,<br />

dass Mitarbeiter sich unter<br />

Druck gesetzt fühlen, es der<br />

Führungsperson gleichzutun.<br />

Diese sollten also auf ihre eigene<br />

mentale Gesundheit achten<br />

und gleichzeitig sensibel für die<br />

Belange der anderen sein.<br />

„Als Führungskraft ist es<br />

wichtig zu wissen, wie meine<br />

Mitarbeitenden ‚ticken‘. Dann<br />

kann ich alle im Team bewusst<br />

nach ihren Stärken einsetzen.<br />

Wenn ich als Führungskraft jedoch<br />

selbst im Dauerstress bin,<br />

verkneifen die Mitarbeiter sich<br />

viele Themen und gehen gar<br />

nicht erst auf mich zu“, sagt die<br />

Coachin. „Stress ist ansteckend.<br />

Deshalb brauchen gerade Führungskräfte<br />

ein gutes Gespür für<br />

die Belange im Team.“ Ebenso<br />

wichtig sei ein realistisches Arbeitspensum,<br />

ein offener Umgang<br />

mit Kritik und Fehlern und<br />

regelmäßige Auszeiten.<br />

Wichtig ist es, Führungskräfte<br />

entsprechend zu schulen, zu<br />

unterstützen und zu stärken. Die<br />

Investition in die mentale Gesundheit<br />

im <strong>Unternehmen</strong> lohnt<br />

sich spätestens dann, wenn zufriedene,<br />

ausgeglichene, produktive<br />

Mitarbeitende zur Arbeit<br />

kommen – außer sie haben<br />

eine Grippe.[!] Julia Rizzolo


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

9<br />

Cybersecurity –<br />

Die Anforderungen steigen<br />

Cybersecurity ist nicht lediglich ein technisches<br />

Thema. Es gilt auch wesentliche<br />

rechtliche Aspekte im Auge zu behalten. Geschäftsführern<br />

sollte bewusst sein, dass sie<br />

in diesem Bereich auch haftungsrechtlich in<br />

der Verantwortung stehen.<br />

Im Wesentlichen werden unter Cybersecurity<br />

Maßnahmen und Technologien verstanden,<br />

die entwickelt wurden, um Computersysteme,<br />

Netzwerke und Daten vor unautorisiertem<br />

Zugriff, Cyberangriffen und Schäden zu<br />

schützen. Ihr Ziel ist es, die Vertraulichkeit, Integrität<br />

und Verfügbarkeit digitaler Informationen<br />

sicherzustellen. Die Europäische Union<br />

hat sich ebenfalls zum Ziel gesetzt, die allgemeine<br />

Cyber-Resilienz zu erhöhen, wodurch<br />

die Anforderungen an einige <strong>Unternehmen</strong><br />

noch erhöht werden.<br />

Geschäftsführer haben die Pflicht, das <strong>Unternehmen</strong><br />

vor Schäden zu bewahren. Dies<br />

schließt auch den Schutz der IT-Systeme ein.<br />

Verstößt ein Geschäftsführer gegen diese<br />

Pflicht, kann er u.U. dafür haftbar gemacht<br />

werden.<br />

Rechtlicher Rahmen der Cybersecurity<br />

In Deutschland stecken bereits jetzt eine<br />

Reihe von unterschiedlichen Gesetzen und<br />

Verordnungen den Rechtsrahmen für die Cybersicherheit<br />

ab. Dabei sind u.a. die nachfolgenden<br />

Regelungen von Bedeutung. Es ist zu<br />

beachten, dass dieser Überblick nicht abschließend<br />

ist und die genauen Vorgaben und<br />

Anforderungen je nach Branche, Art der<br />

Daten verarbeitung und weiteren Faktoren<br />

variieren können:<br />

Gesetz über den Datenschutz und den Schutz<br />

der Privatsphäre in der Telekommunikation<br />

und bei Telemedien (TTDSG): Im Rahmen des<br />

TTDSG werden u.a. wesentliche datenschutzrechtliche<br />

Vorgaben aus dem Telekommunikationsgesetz<br />

(TMG) und dem Telemediengesetz<br />

(TMG) zusammengefasst. Zusätzlich<br />

spielen auch die Vorschriften aus der Datenschutz-Grundverordnung<br />

(DSGVO) eine wesentliche<br />

Rolle.<br />

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und<br />

DSGVO: Diese Gesetze und Verordnungen regeln<br />

den Schutz personenbezogener Daten.<br />

<strong>Unternehmen</strong> müssen sicherstellen, dass<br />

personenbezogene Daten geschützt und nur<br />

unter bestimmten Bedingungen verarbeitet<br />

werden.<br />

Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer<br />

Systeme (IT-Sicherheitsgesetz):<br />

Hier werden insbesondere Betreiber<br />

von kritischen Infrastrukturen (z. B. Energie,<br />

Wasser, Verkehr) dazu verpflichtet, bestimmte<br />

Sicherheitsstandards zur Vermeidung von<br />

Störungen der Verfügbarkeit bzw. zur Wahrung<br />

der Integrität, Authentizität und Vertraulichkeit<br />

ihrer informationstechnischen Systeme<br />

einzuhalten und IT-Sicherheitsvorfälle zu<br />

melden.<br />

Auf europäischer Ebene spielt u.a. die die<br />

Richtlinie NIS2-Richtline (European Network<br />

and Information System Directive) eine wichtige<br />

Rolle. Darin werden die Anforderungen für<br />

eine Steigerung des Gesamtniveaus der<br />

Cyber sicherheit in der Europäischen Union<br />

noch angehoben. Die Richtlinie muss bis Oktober<br />

<strong>2024</strong> in deutsches Recht umgesetzt<br />

werden.<br />

Zudem zielt der „Cyber Resilience Act“ (CRA)<br />

darauf ab, die Sicherheit von Produkten mit<br />

einer digitalen Komponente zu verbessern.<br />

Haftungsrisiken für Geschäftsführer und<br />

Vorstände<br />

In Deutschland sind Geschäftsführer von<br />

GmbHs und Vorstände von AGs hohen Anforderungen<br />

in Bezug auf ihre Pflichten und die<br />

damit verbundene Haftung ausgesetzt. IT-Sicherheitsverstöße<br />

und IT-Compliance-Verstöße<br />

können zu einer haftungsrechtlichen<br />

Inanspruchnahme des <strong>Unternehmen</strong>s, sowohl<br />

im Innen- als auch im Außenverhältnis<br />

führen.<br />

Allein durch die NIS2-Richtlinine werden die<br />

einzuhaltenden Sicherheitsanforderungen<br />

für viele <strong>Unternehmen</strong>, z.B. durch die Verpflichtung,<br />

regelmäßige Sicherheitstest und<br />

Risikobewertungen durchzuführen, noch erhöht.<br />

Teilweise ist vermutlich auch noch nicht<br />

allen betroffenen <strong>Unternehmen</strong> bewusst,<br />

dass die neuen Vorschriften auch für sie gelten.<br />

Durch die die NIS2-Richtlinie wird beispielsweise<br />

der Anwendungsbereich auf betroffene<br />

<strong>Unternehmen</strong> erweitert, die als<br />

„wichtige“ Organisationen (z.B. Onlinemarktplätze)<br />

eingestuft werden.<br />

Geschäftsführer und Vorstände müssen geeignete<br />

Organisationsstrukturen schaffen<br />

und die laufenden Geschäfte überwachen.<br />

Versäumnisse können zu einer Haftung führen,<br />

insbesondere wenn Schäden entstehen,<br />

die bei ordnungsgemäßer Organisation und<br />

Überwachung hätten vermieden werden können.<br />

Als mögliche Folgen stehen z.B. Bußgelder gemäß<br />

Art. 83 Abs. 4 lit. a DSGVO bei Verstößen<br />

gegen Art. 32 DSGVO und Schadensersatzund<br />

Schmerzensgeldforderungen durch Vertragspartner<br />

und Dritte im Raum.<br />

Geschäftsführer und Vorstände haften gegenüber<br />

der Gesellschaft persönlich für Schäden,<br />

die aus einer Pflichtverletzung resultieren, sofern<br />

sie nicht nachweisen können, dass sie die<br />

Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsleiters<br />

angewandt haben (§ 93 Abs. 2 AktG für Vorstände;<br />

§ 43 Abs. 2 GmbHG für GmbH-Geschäftsführer).<br />

Geschäftsführer und Vorstände können zudem<br />

auch strafrechtlich belangt werden,<br />

wenn sie gesetzliche Vorgaben nicht einhalten.<br />

Hierzu gehören beispielsweise Vorschriften<br />

des Strafgesetzbuchs (z. B. Untreue,<br />

Betrug), des Handelsgesetzbuchs, des<br />

Insolvenzrechts oder des Steuerrechts.<br />

Handlungsempfehlung<br />

Trotz der hohen Anforderungen und der damit<br />

verbundenen Haftungsrisiken stehen Geschäftsführern<br />

und Vorständen auch Mittel<br />

zur Verfügung, um sich gegen unberechtigte<br />

Forderungen zu wehren und ihre Haftung zu<br />

minimieren. Es ist jedoch wichtig, sich der Risiken<br />

und Pflichten bewusst zu sein und entsprechende<br />

Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.<br />

Hierzu sollte man sich u.a. regelmäßig über IT-<br />

Sicherheitsrisiken informieren, die Mitarbeiter<br />

mit dem Umgang von sensiblen Daten<br />

schulen und über einen Notfallplan für den<br />

Fall eines Sicherheitsvorfalls verfügen. Die<br />

obigen Ausführungen sind allgemein gehalten<br />

und können Besonderheiten des Einzelfalls<br />

nicht berücksichtigen. Bei tatsächlicher Betroffenheit<br />

sind auf jeden Fall eine individuelle<br />

Analyse und Beratung erforderlich. Gerne stehen<br />

Ihnen hierfür die Experten der Kanzlei<br />

SONNTAG – soweit erforderlich auch unter<br />

Einbeziehung der SONNTAG IT Solutions<br />

GmbH & Co. KG zur ergänzenden technischen<br />

Unterstützung – zur Verfügung.<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Stefan Hösler,<br />

Senior Manager | Rechtsanwalt; Fachanwalt<br />

für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />

stefan.hoesler@sonntag-partner.de<br />

Tel: +49 821 57<strong>05</strong>8243<br />

Syrlinstraße 38 | 89073 Ulm<br />

www.sonntag-partner.de


10<br />

Firmenchef Marcello Danieli:<br />

Sein <strong>Unternehmen</strong> ist bundesweit<br />

gefragter Spezialist für<br />

Verlagerungen und Umzüge.


unternehmen [!] TITELTHEMA 11<br />

„Enormer Trend zur<br />

Verlagerung“<br />

Harder Logistics Marcello Danieli kann hochzufrieden sein: Sein Geschäft boomt. Doch das<br />

bereitet ihm gleichzeitig Sorgen: Denn wenn <strong>Unternehmen</strong> neu bauen, umziehen oder mit<br />

der Fertigung ins Ausland gehen, ist er der Spezialist dafür. Ein Gespräch darüber, was am<br />

Standort D schiefläuft, die Metarmorphose eines Mittelständlers und seine Nachfolge.<br />

Wie beschreiben Sie Ihr <strong>Unternehmen</strong> in drei Sätzen?<br />

Macello Danieli: Wir sind mit unseren sechs Geschäftsbereichen,<br />

die von Betriebsverlagerung<br />

über Industriemontage, High-Tech-Transport bis<br />

hin zu Objektumzügen, Rückbau und Aktenmanagement<br />

reichen, sehr breit aufgestellt. Wir gehen<br />

immer wieder neue Wege. Dabei zeichnen uns<br />

das Engagement und die Kompetenz unserer Mitarbeiter,<br />

unser Qualitätsstandard und unsere Flexibilität<br />

aus.<br />

Sie haben vor 21 Jahren eine Möbelspedition gekauft<br />

mit einer Handvoll Lkw und sieben Mitarbeitern.<br />

Seitdem haben wir uns stark diversifiziert. Unser<br />

größtes Geschäftsfeld ist die Industriemontage, die<br />

von der Verlagerung von Einzelmaschinen und Fertigungsstraßen<br />

bis hin zu ganzen Werken reicht.<br />

Daraus ist mit der Zeit der heute<br />

zweitgrößte Bereich entstanden:<br />

Clean up.<br />

Was verbirgt sich dahinter?<br />

Nach dem Abbau von Maschinen<br />

erfolgt der Rückbau der Infrastruktur<br />

einer Immobilie. Das reicht von<br />

der Demontage von Elektro-, Gasund<br />

Druckluftleitungen bis hin zu Sprenkleranlagen,<br />

alles nach Wertstoffen getrennt. Wir machen<br />

alles – außer größeren Baumaßnahmen.<br />

Sie ziehen auch Labore, Büros, Museen und ganze<br />

Kliniken um.<br />

Das ist unser Bereich Objekt-Umzug. Aber da muss<br />

man vielleicht beim Privatumzug anfangen – dort,<br />

wo wir herkommen. Das ist das schwierigste Geschäft,<br />

mit dem wir ein Prozent des Umsatzes und<br />

0,5 Prozent des Ertrags machen.<br />

Warum machen Sie Privatumzüge überhaupt noch?<br />

Das ist ein zyklisches Geschäft und sichert uns unsere<br />

Grundauslastung. Wir machen 1700 Umzüge<br />

pro Jahr. Da gehört die Kommode von der Oma<br />

aus Buxtehude zur Enkelin nach Ulm dazu, genauso<br />

wie der Professor, der seinen neuen Lehrstuhl<br />

Für Kuka haben<br />

wir an drei<br />

Wochenenden<br />

950 Arbeitsplätze<br />

umgezogen.<br />

in New York hat, also mit Einpacken und Übersee<br />

und allem Drum und Dran. Das Geschäft ist gut<br />

planbar.<br />

Wieso ist das wichtig?<br />

Weil wir eigene Elektriker, Mechaniker, Installateure,<br />

Maschinenbauer und Techniker haben, die wir<br />

multifunktional einsetzen können. Die Privatumzüge<br />

sichern uns eine Grundauslastung.<br />

Warum ist Ihnen Vielseitigkeit so wichtig?<br />

Mit unseren Lösungen aus einer Hand sind wir nicht<br />

mehr in der Preisdiskussion, was kostet die Demontage<br />

einer Maschine oder von zehn Maschinen.<br />

Denn wir bieten den kompletten Umzug an samt<br />

Rückbau, und zwar so, dass die Immobilie an den<br />

Vermieter zurückgegeben werden kann oder der<br />

Betrieb sie anders nutzen kann. Der<br />

Mehrwert für die <strong>Unternehmen</strong> ist,<br />

dass sie sich auch in einer solchen<br />

Umbruchphase weiter auf ihr<br />

Kerngeschäft konzentrieren können.<br />

Damit heben wir uns von unseren<br />

Wettbewerbern ab.<br />

Was gehört zu einem Objektumzug?<br />

Das ist unterschiedlich. Für den Maschinenbauer<br />

Kuka in Augsburg beispielsweise waren wir an drei<br />

Wochenenden im Einsatz, um die Arbeitsplätze<br />

von 950 Beschäftigten umzuziehen. Da ging es um<br />

weit mehr als um Büromobiliar. Wir haben auch<br />

hunderte elektronische Geräte abgekabelt, umgezogen,<br />

neu angeschlossen, die IP-Adressen vergeben<br />

und Funktionsprotokolle geschrieben. Das hat<br />

lediglich bei zehn bis fünfzehn Rechnern nicht geklappt.<br />

Um die hat sich die IT-Abteilung von Kuka<br />

gekümmert.<br />

Was ist das Geschäftsmodell, das dahintersteckt?<br />

Wir haben aktuell einen Auftrag, bei dem ist der<br />

Umzug der 150 Arbeitsplätze der kleinste Teil. Die<br />

weiteren Komponenten des Projekts beinhalten die<br />

Verlagerung der Maschinen sowie unsere Cleanup-Dienstleistung<br />

und eventuell im Nachgang das<br />

Zur Person<br />

Marcello Danieli ist<br />

in Ulm geboren und<br />

aufgewachsen. Nach<br />

einem Studium an der<br />

Fachschule für Betriebswirtschaftslehre<br />

in Friedrichshafen<br />

sammelte er Erfahrungen<br />

in verschiedenen<br />

Speditionen, zuletzt<br />

bei der Ulmer<br />

Stamm GmbH, wo er<br />

bis zum Mitglied der<br />

Geschäftsleitung aufstieg.<br />

2003 machte<br />

sich Danieli selbstständig,<br />

in dem er die<br />

kleine Vöhringer Möbelspedition<br />

Harder<br />

übernahm. Danieli<br />

(verheiratet, ein<br />

Sohn) hat im Privatleben<br />

eine Leidenschaft<br />

für Motorsport und<br />

Oldtimer. 2018 wurde<br />

Danieli zum Vorstandsmitglied<br />

im<br />

Club der Industrie<br />

Ulm/Neu-Ulm berufen,<br />

seit 2020 ist er<br />

dessen Vorstandssprecher.


12<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

Aktenmanagement. Unser Anspruch ist, alle mit der<br />

Verlagerung verbundenen Tätigkeiten aus einer<br />

Hand zu orchestrieren und umzusetzen.<br />

Unwägbares ist<br />

bei uns Alltag:<br />

Umso wichtiger<br />

sind gute Planung<br />

und Organisation.<br />

Was bedeutet Aktenmanagement?<br />

Wir lagern für <strong>Unternehmen</strong>, namhafte Kanzleien<br />

und selbst für eine Medizinforschungsanstalt Akten<br />

fachgerecht und unter Einhaltung der höchsten<br />

Sicherheitsstufe. Der Startschuss war damals das<br />

Aufräumen des ehemaligen Moco-Areals in Ulm.<br />

Da gab es sieben Kellerräume voll mit Akten, in einem<br />

waren die Akten völlig verschimmelt. Meine<br />

Mitarbeiter haben diese in Ganzkörper-Schutzanzügen<br />

mit Trockeneis behandelt und die schimmelfreien<br />

Akten umgepackt. Aus diesem Auftrag ist der<br />

Gedanke für unser jetziges Akten-Digitalisierungszentrum<br />

entstanden.<br />

Sie digitalisieren auch?<br />

Ja, beispielsweise für die Würth-Gruppe mit ihren<br />

mehr als 2200 Niederlassungen im deutschsprachigen<br />

Raum haben wir alle Akten gescannt, Notarverträge,<br />

Bauakten und Pläne. Wir sind eines der<br />

wenigen <strong>Unternehmen</strong> im süddeutschen Raum, das<br />

größer als das Format A0-Größe scannen kann. Unser<br />

Akten-Digitalisierungszentrum nutzen auch <strong>Unternehmen</strong><br />

außerhalb der Region, beispielsweise<br />

auch ein Hersteller für Süßwasser-Rückgewinnungsanlagen<br />

für U-Boote und Kreuzfahrtschiffe.<br />

Wie wird KI Harder Logistics verändern?<br />

Das Thema KI wird unseren Alltag in den nächsten<br />

drei Jahren erobern und uns bei Harder Logistics<br />

zu all unseren anderen Aufgaben und Themen<br />

künftig begleiten. Das wird ein Thema für meinen<br />

Sohn. Gemeinsam mit unserem Systemadministrator<br />

arbeitet er daran, unsere bisherigen Prozesse zu<br />

digitalisieren, damit wir das Papier-Zeitalter hinter<br />

uns lassen. Die normalen Aufträge laufen weitgehend<br />

digital ab. Jetzt steht der nächste Schritt an.<br />

Welcher ist das?<br />

Als nächstes werden wir den Außendienst integrieren.<br />

Praktisch bedeutet dies, dass alle Beschäftigte<br />

mit einem iPad ausgestattet werden. Dann können<br />

sie vor dem Arbeitsbeginn ihre Gefährdungsbeurteilung<br />

machen, ihre Arbeitsscheine ausfüllen und<br />

den Qualitätssicherungsbogen gemeinsam mit den<br />

Kunden ausfüllen.<br />

Viele IT-Projekte scheitern, dauern länger oder haben<br />

nicht den erhofften Nutzen.<br />

Das trifft auf Harder Logistics nicht zu. Wir haben<br />

in einem dreiviertel Jahr das Enterprise Resource-<br />

Planning- System (ERP) von Microsoft eingeführt.<br />

Von dem, was ich über solche Einführungen gehört<br />

habe, hatte ich anfangs sehr große Bedenken. Aber<br />

unser Team hat das super gemacht. Dabei sind die<br />

Microsoft-Projektpläne für uns extrem wichtig. Wir<br />

steuern damit unsere Projekte und letztlich unseren<br />

Alltag. Dazu muss man wissen, dass 85 Prozent<br />

unserer Projekte verschoben werden, darauf müssen<br />

wir reagieren.<br />

„85 Prozent der Aufträge werden von unseren<br />

Kunden verschoben, darauf müssen wir<br />

reagieren“, sagt Firmenchef Danieli.<br />

Was ist der Grund für Unberechenbarkeit?<br />

Bei Umbau-, Neubau- oder Verlagerungsmaßnahmen<br />

sind wir das letzte Glied in der langen Kette.<br />

Irgendetwas passiert immer. Daher kommt es auf<br />

gute Planung und Organisation an. Je detaillierter<br />

die Vorbereitung, desto besser kann man mit Unwägbarkeiten<br />

und Überraschungen umgehen.


unternehmen [!] TITELTHEMA 13<br />

Für welche Branchen sind Sie tätig?<br />

Wir wollen weder von einem Kunden noch von einer<br />

Branche abhängig sein – auch aus der Verantwortung,<br />

die wir für unsere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter haben. Weit weg sind wir von der Automotivbranche.<br />

Wir haben die Rahmenverträge mit<br />

Daimler, Freudenberg, Stellantis und MAN gekündigt,<br />

weil wir diesen Umgang unter Geschäftspartnern<br />

nicht wollen, weil wir keine Zahlungsziele von<br />

120 Tagen akzeptieren und weil das in dieser Branche<br />

kein Geben und Nehmen ist, wie wir uns das<br />

vorstellen.<br />

In welchen Branchen läuft das anders?<br />

Wir sind in der Pharma- und Kosmetikbranche<br />

stark, in der Luft und Raumfahrt, im Maschinenbau<br />

und in der Leiterplattenherstellung: Immer wenn<br />

es sehr komplex und anspruchsvoll wird, sind wir<br />

die Richtigen.<br />

Wie sehr ist ihr Geschäft ein Indikator für die Qualität<br />

des Standortes Deutschland?<br />

Wir haben in den vergangenen viereinhalb Jahren<br />

insgesamt 317 deutsche Betriebe komplett aus<br />

Deutschland verlagert. Unsere Kunden sprechen<br />

mit uns über die Verlagerungsgründe. Am häufigsten<br />

genannt werden: die zweithöchste Steuer- und<br />

Abgabenlast weltweit, mit die höchsten Energiekosten,<br />

Sorgen um die Energiesicherheit, eine katastrophale<br />

Bürokratie und ein Bildungssystem, aus<br />

dem immer weniger Auszubildende und damit künftige<br />

Fachkräfte hervorgehen. Umfragen zufolge befinden<br />

sich 13 Prozent aller Betriebe aktiv in einem<br />

Teil- oder Gesamtverlagerungsprozess. 30 Prozent<br />

beschäftigen sich mit dem Gedanken. Diese Zahlen<br />

zeigen, dass etwas fundamental falsch läuft.<br />

Woran liegt das?<br />

Das hat jeweils andere und mehrere Gründe. Nehmen<br />

Sie das Beispiel des Kosmetik-Lohnabfüllers<br />

Colep aus Laupheim. Der wollte auf Pharma umsatteln,<br />

bekam aber sehr, sehr lange dafür keine Genehmigung.<br />

Irgendwann war dieser Warteprozess<br />

für den portugiesischen Eigner nicht mehr kalkulierbar.<br />

Er hat die zwei deutschen Standorte, Bad<br />

Schmiedeberg mit 350 Beschäftigten und Laupheim<br />

mit 280 Beschäftigten, geschlossen und hat die Fertigung<br />

nach Portugal und Mexiko verlagert. Solche<br />

Beispiele gibt es zuhauf.<br />

Wie sehen Sie diesen Trend zur Verlagerung?<br />

Er ist besorgniserregend, auch weil er meinerseits<br />

nicht als solcher wahrgenommen wird. Die kleineren<br />

Fälle von Verlagerungen und Stellenabbau hierzulande<br />

erregen regional kurz Aufmerksamkeit.<br />

Wenn es, wie bei BASF, zu Stellenabbau in vierstelliger<br />

Höhe kommt, fällt der Aufschrei lauter aus<br />

und bundesweit. Aber es ändert sich nichts. In der<br />

Summe schwächen auch kleine Verlagerungen den<br />

Wirtschaftsstandort Deutschland…<br />

Aber…<br />

Man darf aber eines nicht vergessen: Deutschland<br />

ist immer noch stark. Wir haben alle Möglichkeiten,<br />

unser Land als Wirtschaftsstandort wieder attraktiver<br />

zu machen. Doch es wird höchste Zeit, an<br />

diesem Prozess zu arbeiten. Dazu ist es wichtig,<br />

dass die Politik die Sorgen der <strong>Unternehmen</strong> hört,<br />

Wir haben<br />

seit dem<br />

Jahr 2020 rund<br />

320 Betriebe<br />

verlagert.<br />

baut fürs Gewerbe.<br />

So sieht das aus, wenn wir<br />

Arbeitsplätze schaffen.<br />

Holzbau von Fritschle.<br />

Innovations- und Technologietransferzentrum ITZ Plus, Biberach<br />

www.fritschle-baut.de


Der Trend nach Osteuropa<br />

ebbt ab. „An den guten<br />

Standorten gibt es kaum<br />

noch Expansionsmöglichkeiten“,<br />

sagt Marcello<br />

Danieli.<br />

auf abwanderungswillige Betriebe zugeht und diese<br />

mit besseren Rahmenbedingungen überzeugt,<br />

im Land zu bleiben.<br />

Wie haben Sie die den Beginn der Abwanderungswelle<br />

wahrgenommen?<br />

Vor rund 16 Jahren sind wir mit den von uns gemanagten<br />

Betriebsumzügen über die <strong>Mai</strong>nlinie nach<br />

Norddeutschland. Vor zwölf, dreizehn Jahren ging<br />

es dann stark nach Osteuropa, nach Polen, Ungarn,<br />

Tschechien, auch weil die EU dort Investitionen in<br />

neue Firmenstandorte mit hohen Zuschüssen fördert.<br />

Der Trend nach Osteuropa hat sich mittlerweile<br />

beruhigt.<br />

Warum?<br />

Weil es an guten Standorten dort<br />

kaum noch Expansionsmöglichkeiten<br />

gibt. Nehmen Sie zum Beispiel<br />

Plovdiv, das liegt zwischen Sofia<br />

und dem Schwarzen Meer. Das ist<br />

die größte Ansammlung deutscher<br />

<strong>Unternehmen</strong> im Osten der EU mit<br />

mittlerweile mehr als 80 <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Die Stadt ist ungefähr so<br />

groß wie Augsburg. Aber sie kriegen<br />

keine Arbeitskräfte mehr.<br />

Zuletzt wurde Polen häufig als Ziel von Verlagerungen<br />

genannt, sei es im Zusammenhang mit Miele,<br />

Ikea oder Mercedes?<br />

Polen hat sich im Osten der EU am stärksten entwickelt.<br />

Das sieht man auch an der Infrastruktur.<br />

Wir selbst waren für unsere Kunden häufig in Polen:<br />

von Krakau, Kattowitz über Lodz bis Warschau.<br />

Mittlerweile ist Polen nicht mehr das präferierte<br />

Plovdiv ist<br />

so groß wie<br />

Augsburg. Aber sie<br />

kriegen dort keine<br />

Fachkräfte mehr.<br />

Land. Sie kriegen kaum noch Mitarbeiter und das<br />

Lohnniveau ist deutlich gestiegen.<br />

Wohin wird jetzt verlagert?<br />

Mittlerweile sprechen wir von Mexiko und Indien.<br />

Im vergangenen Jahr waren wir erstmals in Südkorea<br />

und Malaysia - und ganz aktuell in Australien.<br />

Es hat den Anschein, dass momentan fast jeder<br />

Standort besser ist als Deutschland.<br />

Angesichts dieser Entwicklung muss Ihr Geschäft<br />

doch boomen?<br />

Es hat sich sehr gut entwickelt, vor allem wenn man<br />

daran denkt, dass wir als kleine Möbelspedition begonnen<br />

haben.<br />

Wie ist Ihnen diese Umwandlung<br />

gelungen?<br />

Wir mussten uns zertifizieren lassen<br />

und entsprechende Ausrüstung<br />

anschaffen. Wir waren zwölf<br />

Jahre in einem hochgradigen Investitionsprozess.<br />

In der Folge<br />

verfügen wir heute über mehr als<br />

30 Sonderfahrzeuge sowie über<br />

Spezialgeräte. Zudem mussten wir<br />

unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schulen.<br />

Aktuell ist die größte Herausforderung für uns wie<br />

für alle <strong>Unternehmen</strong>, dass sie ihre Belegschaft halten<br />

und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen.<br />

Wie kommen Sie an Ihre Aufträge?<br />

Dass die Hawesta-Fischafabrik von Lübeck zur Muttergesellschaft<br />

nach Rügen verlagert werden soll,<br />

habe ich in der Südwest Presse gelesen und sofort


unternehmen [!] TITELTHEMA 15<br />

dort angerufen. 14 Tage später hatten wir den Auftrag.<br />

Für manche Aufträge gibt es Ausschreibungen<br />

und oftmals kommen Kunden direkt auf uns zu, weil<br />

wir uns einen guten Namen in verschiedenen Branchen<br />

erarbeitet haben.<br />

Wie zum Beispiel?<br />

Wir haben eine hohe Expertise in der Filzindustrie<br />

und bei Spritzgussmaschinen und können die Kunden<br />

daher auf Themen beim Umzug aufmerksam<br />

machen, die sie vielleicht noch nicht auf dem<br />

Schirm hatten. Die größte Herausforderung ist bei<br />

solchen Verlagerungen, dass die Maschinen am neuen<br />

Standort sofort in Betrieb genommen werden<br />

können und Produktionsausfälle weitestgehend vermieden<br />

werden.<br />

Auf welchen anderen Wegen akquierieren Sie Ihre<br />

Aufträge?<br />

Wir recherchieren systematisch zu Insolvenzen,<br />

Teil- und Gesamtverlagerungen sowie Neubauten<br />

mit jeweils mehr als 100 Beschäftigten. Das waren<br />

bis vor rund 14 Monaten sechs bis acht Fälle pro<br />

Monat. Mittlerweile sind es 40 bis 80. Wir kommen<br />

gar nicht hinterher, allen interessanten Ansatzpunkten<br />

nachzugehen.<br />

Wie lange funktioniert Ihr Geschäftsmodell angesichts<br />

dieser rasanten Verlagerung von <strong>Unternehmen</strong><br />

aus Deutschland noch?<br />

Wir werden das derzeitige Umsatzniveau mit unserer<br />

bisherigen Ausrichtung mittelfristig nicht halten<br />

können. Mein Sohn Johannes, der bei uns Projektleiter<br />

ist, und ich haben uns zusammengesetzt<br />

und einen Plan entwickelt, wie wir neue Märkte erschließen<br />

können, und setzen diesen sukzessive um.<br />

Wie gelingt das, im Ausland neue Märkte zu erschließen?<br />

Wir sind schon vor viereinhalb Jahren dem Global<br />

Industrial Relocation Network und vor einem Jahr<br />

dem Exclusive-Project-Network beigetreten. Beide<br />

Netzwerke bestehen aus insgesamt 120 <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die etwa 70 Prozent des globalen Geschäfts<br />

mit Firmenverlagerungen abdecken.<br />

Welchen Vorteil haben Sie davon?<br />

Wir haben beispielsweise für den Stuttgarter Bosch-<br />

Konzern mehrere Fertigungslinien von Ungarn nach<br />

Malaysia verlagert. Wir waren aber nie zuvor in<br />

Südostasien. Wir brauchen in solchen Ländern entsprechendes<br />

Gerät, benötigen Genehmigungen und<br />

unter Umständen auch lokales Personal.<br />

Wir müssen<br />

unseren<br />

bisherigen<br />

Ansatz<br />

verändern.<br />

NACHFOLGER/IN GESUCHT<br />

Klosterhof 49<br />

89077 Ulm-Söflingen<br />

Telefon 0731 936 506 0<br />

www.haarer.de<br />

Ich bin das größte Bettenhaus in Ulm,<br />

um Ulm und um Ulm herum<br />

und suche für mein engagiertes Team<br />

die Weiterführung in die 5. Generation.<br />

Ich freue mich auf Ihre schriftliche Bewerbung.<br />

Wir sind für Sie da:<br />

Montag bis Freitag:<br />

9.00 bis 12.30 Uhr und<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Samstag:<br />

9.00 bis 13.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

direkt<br />

am Haus


16<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

„Meines Wissens gehört<br />

unser Neubau zu den<br />

ersten vollautomatisierten<br />

Container-Lagerhallen<br />

weltweit“, sagt Firmenchef<br />

Danieli.<br />

Wir wollen<br />

den zweiten<br />

Bauabschnitt<br />

im Spätsommer<br />

beginnen.<br />

Für eine Internationalisierung braucht es aber mehr?<br />

Das ist richtig. Wir lassen uns von einem Professor<br />

aus Heidelberg beraten und müssen zunächst mal<br />

unsere Hausaufgaben machen: nämlich Kennzahlen<br />

entwickeln, bestimmte Prozesse beschleunigen<br />

und Englisch sprechende Mitarbeiter einstellen.<br />

Und wir brauchen einen Vertrieb, der so etwas kann.<br />

Klappt das?<br />

Ja, wir haben erste nichtdeutsche Auftraggeber, die<br />

uns für Verlagerungen engagiert haben: von Schweden<br />

in die Türkei, von Tschechien nach Belgien und<br />

von Japan nach Italien. Im Moment kommen neun<br />

von zehn Auftraggebern aus Deutschland. In vier<br />

bis fünf Jahren wird das noch etwa die Hälfte sein.<br />

Auch das ist eine Form der Diversifikation.<br />

Welche Rolle spielt dabei Ihr neue Repräsentanz in<br />

Herrenberg?<br />

Eine wichtige. Wir haben einen engagierten Mitarbeiter<br />

gefunden, der genau diese Expertise mitbringt.<br />

Ohne diesen Vertriebsprofi hätten wir die<br />

drei genannten Aufträge nicht erhalten.<br />

Planen sie weitere neue Geschäftsfelder?<br />

Wir haben die Baugruppen-Vormontage mit in unser<br />

Portfolio aufgenommen, das passt sehr gut zu<br />

uns. Die ersten 500 Förderband-Linien für Bosch<br />

haben wir montiert. Für diese Linien samt Sensoren<br />

und Antriebsmotoren braucht es elektrische<br />

Kompetenz und auch für das spezielle Klebeverfahren,<br />

das dort zum Einsatz kommt.<br />

Themenwechsel: Wie gut wird Ihr Container-Lager<br />

an der A7 bei Nersingen angenommen, das sie 2022<br />

eröffnet haben?<br />

Überraschend gut, die Auslastung beträgt mittlerweile<br />

dauerhaft mindestens 85 Prozent. Die nächsten<br />

Container sind in China bestellt, aber das dauert<br />

immer zwischen drei und fünf Monaten, bis die<br />

geliefert werden.<br />

Da schwingt Stolz in Ihrer Stimme mit.<br />

Meines Wissens gehört unser Neubau zu den ersten<br />

vollautomatisierten Container-Lagerhallen<br />

weltweit. Unsere registrierten Kunden können den<br />

Ein- und Auslagerungsprozess per App selbst auslösen,<br />

völlig unabhängig von den Öffnungszeiten<br />

oder unseren Beschäftigten.<br />

Wann kommt die Erweiterung?<br />

Im zweiten Bauabschnitt, den wir im Spätsommer<br />

beginnen wollen, wird ein Büro und eine Lagerhalle<br />

auf der Fläche von 28.000 Quadratmeter entstehen.<br />

Der dritte Bauabschnitt soll in drei bis fünf<br />

Jahren erfolgen. Damit wird sich die Lagerkapazität<br />

auf 500 Containerplätze verdoppeln.<br />

Wieviel investieren Sie?<br />

Der erste Bauabschnitt hat sieben Millionen Euro<br />

gekostet. Der zweite Bauabschnitt ist mit zehn bis<br />

zwölf Millionen veranschlagt. Der dritte wird acht<br />

bis zehn Millionen Euro kosten.<br />

Wie schwierig ist es für einen Logistiker, nachhaltig<br />

zu arbeiten?<br />

Zunächst steckt da erst einmal sehr viel Arbeit dahinter,<br />

weil sie den CO 2<br />

-Ausstoß über das gesamte<br />

<strong>Unternehmen</strong> erfassen müssen. Wir verfügen mittlerweile<br />

über fünf Nachhaltigkeitszertifikate und<br />

arbeiten seit viereinhalb Jahren klimaneutral. Mit<br />

dem anstehenden Neubau werden wir auf Jahre hi-


unternehmen [!] TITELTHEMA 17<br />

naus klimapositiv sein. Den C0 2<br />

-Ausstoß, den wir<br />

nicht vermeiden können, gleichen wir mit Kompensationszahlungen<br />

aus. Das ist pro Jahr ein Betrag<br />

zwischen 10.000 und 20.000 Euro, wobei mir sehr<br />

wichtig ist, dass die Kompensation nicht irgendwo<br />

in der Welt, sondern hier vor Ort erfolgt.<br />

Was haben Sie im Betrieb geändert?<br />

Wir haben unsere gesamte Flurförderfahrzeug-Flotte<br />

von mehr als 60 Einheiten auf Elektro umgestellt.<br />

Unsere Pkw sind entweder E-Autos oder Hybridmodelle.<br />

Wir werden als nächstes in der Sprinter-<br />

Klasse E-Antrieb ausprobieren - für die Fahrzeuge,<br />

die in der Region fahren. Die Zukunft bei den schweren<br />

Lkw wird Wasserstoff sein, dafür muss aber erst<br />

die Infrastruktur entstehen.<br />

Wie sieht es mit Photovoltaik aus?<br />

Im Moment produzieren wir vergleichsweise wenig<br />

Solarstrom, etwa 250.000 Kilowattstunden pro<br />

Jahr. Aber das bauen wir, insbesondere mit unserem<br />

bevorstehenden Neubau, stark aus. In achten<br />

Jahren soll die Leistung zwei Gigawatt betragen.<br />

Sind Sie bis dahin noch aktiv?<br />

Ich bin jetzt 61 Jahre alt und werde nicht noch mit<br />

70 hier sitzen. Mit 65 soll Schluss sein. Dann gehe<br />

ich in die Holding – und schaue mir das noch ein<br />

bisschen an.<br />

Gibt es einen konkreten Zeitplan für die Nachfolge<br />

an der Spitze?<br />

Das Tolle an der Situation ist, dass mein Geschäftsführer-Kollege<br />

Hermann Allgaier auch das Personal<br />

verantwortet und Chef meines Sohnes ist. Diese<br />

Konstellation ist gut. Was mich stolz macht, dass<br />

mein Sohn sich selbst entschieden hat, in den Betrieb<br />

einzusteigen. Er hat sich am Anfang drei Jahre<br />

Probezeit ausbedungen. Die sind seit geraumer<br />

Zeit vorbei. Er macht seine Sache gut, braucht aber<br />

noch seine Zeit.<br />

Was macht für Sie gute Führung aus?<br />

Für mich ist das Miteinander wichtig. Mit Hermann<br />

Allgaier und meinem Sohn besprechen wir regelmäßig<br />

unsere Vorgehensweisen und Aufträge – und<br />

entscheiden gemeinsam. Bei Harder Logistics gibt<br />

es keine Entscheidungen von oben herab, es ist immer<br />

eine Teamentscheidung. Ich bin auch fest davon<br />

überzeugt: Man muss die Mitarbeiter einbinden,<br />

damit Sie die Entscheidungen und Prozesse<br />

mittragen.<br />

Dieses Interview führte<br />

Alexander Bögelein,<br />

Teamleiter Wirtschaft<br />

der SÜDWEST PRESSE.<br />

Fotos: Marc Hörger<br />

Rekordumsatz erwirtschaftet<br />

www.munk-ulm.de<br />

Blick in das vollautomatisierte Container-Lager in Nersingen.<br />

INDUSTRIEANWESEN<br />

MITTEN IM ULMER DONAUTAL,<br />

VIELFÄLTIG NUTZBAR!<br />

Die Harder-<br />

Logistics-Gruppe<br />

hat im vergangenen<br />

Jahr einen Rekordumsatz<br />

von über 15<br />

Millionen Euro erwirtschaftet.<br />

Dabei<br />

entfielen rund 85<br />

Prozent auf die am 1.<br />

Oktober 2003 gegründete<br />

Harder Logistics<br />

GmbH & Co.<br />

KG, der Rest auf die<br />

rechtlich selbständige<br />

Niederlassung<br />

im bulgarischen<br />

Plovdiv. Für den<br />

schwäbischen Mittelständler<br />

mit Sitz<br />

in Neu-Ulm arbeiten<br />

in der Gruppe im<br />

Durchschnitt mehr<br />

als 120 Beschäftigte,<br />

in der GmbH & Co.<br />

KG sind es 85. Neben<br />

dem Stammsitz<br />

in Neu-Ulm unterhält<br />

Harder Logistics<br />

ein Büro in Leipzig<br />

und eine Repräsentanz<br />

in Herrenberg.<br />

Der Fuhrpark<br />

umfasst viele Spezialanfertigungen,<br />

unter anderem einen<br />

elektrischen<br />

Industriekran, der<br />

Remote-Control<br />

gesteuert wird –<br />

also ohne Führerhaus<br />

auskommt.<br />

Grundstücksfläche ca. 41.6<strong>92</strong> m², Nutzfläche ca.<br />

19.376 m², aufgeteilt in 7 Hallen und 2 Verwaltungsgebäude.<br />

Baujahr: ab 1957. Letzte umfassende<br />

Sanierung 2022. Ca. 85 Stellplätze.<br />

Energieausweise in Bearbeitung.<br />

Kaufpreis auf Anfrage<br />

Für weitere Infos: Steffen Munk 0731-96 8 96-43


18<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Aufträge<br />

bleiben aus<br />

Insolvenz Das Gingener Traditionsunternehmen<br />

Buchsteiner<br />

hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens<br />

beantragt. Die<br />

1910 gegründete Firma fertigt<br />

vor allem Haushaltswaren aus<br />

Kunststoff. Derzeit gibt es in<br />

dem <strong>Unternehmen</strong>, das bis zu<br />

300 Beschäftigte hatte, noch 36<br />

Arbeitnehmer. Insolvenzverwalter<br />

Olaf Spiekermann sieht<br />

die aktuellen Probleme der Firma<br />

in den Mehrkosten für die<br />

Energie seit Beginn des Krieges<br />

in der Ukraine, unter denen der<br />

Betrieb immer noch leide. Nicht<br />

erklären kann sich Spiekermann,<br />

den „erheblichen Rückgang<br />

der Aufträge“. In Gingen<br />

werden noch Klickboxen für<br />

den Haushalt produziert. Die<br />

Herstellung anderer Produkte<br />

wurde schon vor Jahren nach<br />

Osteuropa ausgelagert.<br />

Andritz schließt<br />

Rekordjahr ab<br />

Schuler Der Mutterkonzern des<br />

Göppinger Pressenherstellers<br />

Schuler blickt optimistisch in<br />

die Zukunft. Nach 2022 kann der<br />

österreichische Technologiekonzern<br />

Andritz auch für das<br />

Jahr 2023 Superlative vermelden:<br />

Der Umsatz stieg um 15<br />

Prozent auf 8,7 Milliarden Euro.<br />

„Diese solide Umsatzentwicklung<br />

wurde von allen Bereichen<br />

getragen“, betonte der Vorstandsvorsitzende<br />

Joachim<br />

Schönbeck, auch von der<br />

schwierigen Sparte Metals zu<br />

der die Schuler-Gruppe zählt.<br />

Das Konzernergebnis kletterte<br />

auf 504 Millionen Euro, ein Plus<br />

von 25 Prozent. Schuler beschäftigt<br />

5000 Mitarbeiter, davon<br />

1200 in Göppingen.<br />

Intertex stellt<br />

Insolvenzantrag<br />

Maschinenbau Die Eislinger<br />

Intertex Maschinenbau Ingeborg<br />

Deiss GmbH hat Ende<br />

März einen Insolvenzantrag gestellt.<br />

Die Firma beschäftigt am<br />

Stammsitz in Eislingen und im<br />

Zweigwerk in Heiningen etwa<br />

Die meisten Geschäfte im Einkaufszentrum sind belegt.<br />

Agnes steht gut da<br />

Das Einkaufszentrum Agnes in der Göppinger Innenstadt<br />

stehe gut da, berichtet Center-Manager<br />

Joachim Trender. Inzwischen seien 93 Prozent der<br />

Fläche vermietet. „Bezogen auf die aktuelle Situation<br />

ist das über dem deutschen Durchschnitt in<br />

Shopping-Centern“, freut sich Trender. Der Erfolg<br />

des Einkaufszentrums in der Bleichstraße<br />

hänge stark von einem großen Ankermieter ab.<br />

40 Mitarbeiter. Der Betrieb gehe<br />

weiter. Bislang ist es laut Insolvenzverwalter<br />

Marcus Winkler<br />

zu keinen Lohnrückständen gekommen.<br />

Ziel sei es, die Firma<br />

zu sanieren und die Arbeitsplätze<br />

zu erhalten. Intertex baut große<br />

Sondermaschinen für die Lagerhaltung.<br />

Die Niederlassung<br />

in den USA sei nicht betroffen.<br />

Alle Mitarbeiter<br />

verlieren Job<br />

Fritz Heer Vom Insolvenzverfahren<br />

der Firma Intertex ist<br />

auch die Eislinger Fritz Heer KG<br />

betroffen. Bei dem Zulieferer haben<br />

alle rund 50 Mitarbeiter ihren<br />

Job verloren. Die Belegschaft<br />

hatte für Intertex gearbeitet.<br />

Dem Zulieferer wurde durch<br />

die Insolvenz die Grundlage<br />

entzogen, was das Ende bedeutete,<br />

ohne, dass ein Insolvenzverfahren<br />

anhängig war. Intertex<br />

war ursprünglich aus der<br />

Firma Heer herausgewachsen.<br />

Die Fritz Heer GmbH hat für firmeninterne<br />

Zwecke ein Pater-<br />

Noster-System entwickelt. Dieses<br />

war so gefragt, dass dessen<br />

Produktion die 1969 gegründete<br />

Firma Intertex übernahm.<br />

„Weißer Riese“<br />

ist verkauft<br />

Immobilie Das Telekom-Gebäude<br />

im Göppinger Reusch hat einen<br />

neuen Besitzer. Doch das<br />

Rätselraten um das Bürohaus im<br />

Müglitzer Weg geht weiter.<br />

Denn zur Zukunft der seit Jahren<br />

leer stehenden Immobilie<br />

mit einer Fläche von 10.000<br />

Foto: © Quartiersmanagement agnes, GP<br />

Momentan heiße dieser Ankermieter Aachener,<br />

dessen Geschäfte auch nach dem im vergangenen<br />

November gestellten Insolvenzantrag gut liefen.<br />

Dazu zähle auch die 5000 Quadratmeter große<br />

Göppinger Dependance, die rund 60 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Das Modehaus Aachener ist im Agnes<br />

in allen drei Etagen vertreten, die früher auch<br />

Kaufhof bespielt hat.<br />

Quadratmetern auf sechs Stockwerken<br />

möchten die Telekom<br />

wie auch die Stadtverwaltung<br />

nichts sagen.<br />

Gespräche mit<br />

Investoren<br />

Restrukturierung Die Salacher<br />

Emag-Gruppe befindet sich in<br />

der Abschlussphase des Restrukturierungsprogramms<br />

und<br />

ist daran, sich in enger Abstimmung<br />

mit den Gesellschaftern<br />

und den Banken finanziell neu<br />

aufzustellen, sagt Marketingleiter<br />

Oliver Hagenlocher. In diesem<br />

Zusammenhang werde<br />

auch mit potenziellen Investoren<br />

gesprochen. Finanzierungsprobleme<br />

gebe es keine. Bereits<br />

2022 erzielte die Firma wieder<br />

ein positives Ergebnis. [!]


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… alles NEU macht der MAI!<br />

Auch in der Wintermayr ® Gruppe tut sich was! NEU im Portfolio der Wintermayr ®<br />

Energiekonzepte Systemtechnik GmbH – Second-Life-Speicher für <strong>Unternehmen</strong> & Kommunen<br />

Second-Life-Speicher / Batteriespeicher –<br />

261 kWh Schrank hier für den Außenbereich.<br />

Fotos: © e.battery systems AG<br />

Warum bietet Wintermayr ® Second -Life-<br />

Speicher / Batteriespeicher an?<br />

Seit 1994 beschäftigt sich das <strong>Unternehmen</strong><br />

mit dem Thema Nachhaltigkeit. Die Idee und<br />

Umsetzbarkeit gebrauchte Batterien aus<br />

E-Mobilitätsanwendungen als Speichermodule<br />

weiter zu nutzen und ihnen ein zweites Leben<br />

einzuhauchen (Second-Life), zeigte sich<br />

Ihnen als eine revolutionäre Energie zukunft.<br />

Zumal auch Ihr bewährtes WIN ® –Prinzip:<br />

Wirtschaftlich • Intelligent • Nachhaltig sich<br />

hier widerspiegelt.<br />

Beeindruckende Projekte, die technisch<br />

überzeugen.<br />

Zum ersten Mal in der Firmengeschichte hat<br />

sich die Wintermayr ® Gruppe einen festen<br />

Partner ins Boot geholt. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

e.battery systems AG aus Dornbirn, Österreich,<br />

hat mit dem intelligenten Aufbau ihrer Energiespeicher<br />

und der Parallelschaltung einzelner<br />

Zellen nicht nur beeindruckende Projekte<br />

realisiert, sondern auch technisch überzeugt.<br />

Das System bietet flexible Skalierungsoptionen,<br />

wobei ein 40-Fuß-Container eine Kapazität<br />

von bis zu 4,5 MWh erreichen kann.<br />

Die Effizienzrate liegt bei über 95%.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten von Second-Life-<br />

Speicher (Batteriespeicher) gliedern sich<br />

perfekt in das bestehende Leistungs spektrum<br />

ein.<br />

Unter anderem bei der Spitzenlastoptimierung,<br />

Spitzenlastkappung auch Peak-Shaving genannt.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten sind jedoch<br />

wesentlich vielseitiger.<br />

Generieren Sie mit der Wintermayr ® Gruppe<br />

neue WIN ® – WIN ® –Situationen für Unterneh-<br />

men & Kommunen, denn das WIN ® –Prinzip:<br />

Wirtschaftlich • Intelligent • Nachhaltig bringt<br />

auch Ihnen den garantierten Erfolg.<br />

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FOTO: FIRMA PROFILGATE<br />

20<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Der Dreck<br />

bleibt draußen<br />

Industriereinigung Das Säubern von Hallen<br />

und Maschinen ist eine sensible Sache. Für<br />

die ungeliebte Tätigkeit gibt es vielfältige<br />

Unterstützung.<br />

Nur drei Umdrehungen<br />

braucht es, dann sind die<br />

Reifen des Gabelstaplers<br />

sauber.<br />

Fotos: Giacinto Carlucci<br />

Wenn Kind und Kegel<br />

nach einem<br />

Nachmittag im<br />

Garten oder auf<br />

dem Spielplatz vor der Tür stehen,<br />

heißt es: Der Dreck bleibt<br />

draußen. Also Schuhe auf der<br />

Matte abstreifen und Gummistiefel<br />

aus. Draußen bleiben<br />

soll der Dreck auch, wenn der<br />

Gabelstapler in die Produktionshalle<br />

will. „Gummistiefel<br />

aus“ geht beim Stapler aber<br />

nicht. Also gilt: „Reifen abstreifen“,<br />

auf der Sauberlaufmatte.<br />

Drei mal drei Meter<br />

groß ist das Ding, hat blaue<br />

Bürstenfasern und liegt vor einer<br />

der Produktionshallen von<br />

Mink-Bürsten in Göppingen.<br />

Wenn ein Stapler drüberfährt,<br />

gibt ein Querträger nach,<br />

die in zwei Richtungen darauf<br />

montierten Fasern bewegen<br />

sich nach rechts und links und<br />

holen so den Dreck von den<br />

Reifen. Nach drei Reifenumdrehungen<br />

sind 80 Prozent der<br />

Verunreinigungen vom Reifen<br />

runter, sagt der Hersteller. Die<br />

„Profil-Gate“ genannten Sauberlaufmatten<br />

kommen aus der<br />

Maschinenfabrik Heute im<br />

nordrhein-westfälischen Solingen,<br />

die blauen Bürstenfasern<br />

darin aus Göppingen von Mink,<br />

dem Spezialisten für technische<br />

Bürsten. Heute und Mink<br />

haben die Matten zusammen<br />

entwickelt.<br />

Die blauen Sauberlaufmatten<br />

sind mittlerweile rund um die<br />

Welt vor den Hallen aller möglichen<br />

Firmen zu finden. Dem<br />

Dreck wird so zwar kein roter,<br />

aber ein blauer Teppich „ausgerollt“<br />

– in jeder beliebigen Größe<br />

und mit bis 40 Tonnen Gewicht<br />

belastbar, so können die<br />

Bürsten auch dem Dreck auf den<br />

dicken Reifen eines Lastzuges<br />

zu Leibe rücken. Der runter gebürstete<br />

Schmutz fällt durch einen<br />

Rost in eine Auffangwanne.<br />

Rund zwei<br />

Kilo Dreck<br />

kommen so in<br />

zwei Monaten<br />

zusammen.<br />

Dennis Weber<br />

Mink-Bürsten<br />

„Rund zwei Kilo Dreck in<br />

zwei Monaten kommen so zusammen“,<br />

sagt Dennis Weber,<br />

bei Mink Teamleiter Projekte/<br />

Konstruktion. „Eine simple Lösung<br />

mit guten Ergebnissen“,<br />

nennt Weber das. Zwei Kilo<br />

vor nur einem der vielen Fabriktore<br />

von Mink im Göppinger<br />

Stadtbezirk Jebenhausen.<br />

Industriereinigung fängt also<br />

schon vor der Halle an. Und<br />

drinnen geht sie, trotz Sauberlaufmatten,<br />

weiter.<br />

„Nicht nur sauber, sondern<br />

rein“ hieß es früher in der<br />

Waschmittelwerbung, bis heute<br />

gilt das auch für Produktionsanlagen,<br />

vor allem in der<br />

Lebensmittelherstellung. Mit<br />

durchfegen und Boden wischen<br />

– dafür gibt es vollautomatische<br />

Wischmaschinen, die<br />

wie ein Mähroboter im Garten<br />

ihren Weg selbstständig finden<br />

– ist es dort nicht getan. Vor allem<br />

in den Produktionsmaschinen,<br />

aus denen am Ende Aufbackbrötchen,<br />

Nudeln, Fleischbällchen<br />

oder Schokoriegel<br />

purzeln, muss es immer penibel<br />

sauber sein.<br />

Mit der Hand ist das eine<br />

aufwändige Arbeit, das Ergebnis<br />

ist von der Gründlichkeit,<br />

Erfahrung und aktuellen Tagesform<br />

des reinigenden Mitarbeiters<br />

abhängig, sagt André


unternehmen [!]<br />

Boye. Boye ist Abteilungsleiter<br />

für Cyberphysische Verarbeitungs-<br />

und Reinigungssysteme<br />

beim Fraunhofer-Institut für<br />

Verfahrenstechnik und Verpackung<br />

in Dresden. Zusammen<br />

mit seinem Team hat er Reinigungsroboter<br />

entwickelt, „Exo-<br />

MCD“ und „Inline-MCD“ –<br />

MCD steht für „mobile cleaning<br />

device“, Inline MCD ist<br />

also ein mobiles Saubermachgerät<br />

für das Innere von Maschinen.<br />

„Die Entwicklung der<br />

Reinigungsroboter wurde auf<br />

die Bedarfe der Lebensmittelhersteller<br />

fokussiert“, sagt<br />

Boye.<br />

Der Inline-Kollege kommt<br />

quasi überall hin, er fährt über<br />

die Transportbänder auch in<br />

die Maschinen und macht dort<br />

sauber, ohne Gummihandschuhe,<br />

mit allerhand Sensoren.<br />

Die helfen dem kleinen<br />

Saubermann nicht nur den<br />

Im Göppinger Werk des <strong>Unternehmen</strong>s Mink werden die Sauberlaufmatten produziert. Die einzelnen<br />

Bürsten reinigen später etwa die Reifen von Lkw. <br />

Fotos: Giacinto Carlucci<br />

Vornehmlich<br />

nutzen wir<br />

optische Sensoren,<br />

die die Oberflächen<br />

bewerten.<br />

André Boye<br />

Fraunhofer-Institut<br />

richtigen Weg durch das Maschinenlabyrinth<br />

zu finden,<br />

zudem kommen sie auch dem<br />

Schmutz auf die Spur. „Wir haben<br />

verschiedene Systeme<br />

entwickelt. Vornehmlich nutzen<br />

wir optische Sensoren,<br />

welche die Oberflächen mittels<br />

der von uns entwickelten<br />

Fluoreszenzmesstechnik<br />

schnell und großflächig bewerten“,<br />

sagt Boye. Für diese<br />

Verschmutzungserkennung<br />

müsse die zu ermittelnden<br />

Substanz eigenfluoreszent<br />

sein.<br />

„Da dies meist Stoffgemische<br />

sind, finden sich normalerweise<br />

immer Bestandteile<br />

mit dieser Eigenschaft“, erklärt<br />

Boye. Und wenn nicht? „Lediglich<br />

reine Kohlenhydrate und<br />

rein mineralische Ablagerungen<br />

lassen sich auf diese Wei-<br />

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten die<br />

Weichen für die Zukunft stellen<br />

Anzeige<br />

In Zeiten geringer Auslastung und dadurch<br />

freier Kapazitäten bietet es sich an, bestehende<br />

Prozesse und Organisationsstrukturen zu<br />

überdenken. Der Fachkräftemangel wird<br />

künftig dazu führen, dass wertvolle Fachleute<br />

ihr Können und ihre Arbeitszeit in den Wertschöpfungsprozess<br />

einbringen sollen, anstatt<br />

sich mit der Reinigung von Industriehallen<br />

und -maschinen aufzuhalten.<br />

Bedeutung von Sauberkeit in der Produktion<br />

Für den reibungslosen Ablauf von Produktionsprozessen<br />

ist die Sauberkeit in industriellen<br />

Umgebungen eminent wichtig. Auch<br />

durch die Einführung der 5S-Methode (Sortieren,<br />

Systematisieren, Sauber halten,<br />

Standardisieren und Selbstdisziplin) in vielen<br />

Industriebetrieben rückt die Sauberkeit<br />

am Arbeitsplatz, an Maschinen und Anlagen<br />

in den Fokus.<br />

Sauberkeit und Ordnung haben direkte Auswirkungen<br />

auf die Sicherheit und Qualität der hergestellten<br />

Produkte. Für IDS Industry & Facility<br />

Services GmbH steht dabei die Steigerung der<br />

Produktivität ihrer Kunden im Vordergrund.<br />

Seit über 25 Jahren in der Industriedienstleistung erfolgreich.<br />

IDS entwickelt individuelle Lösungen, um die<br />

manuelle Reinigung von komplexen Produktionsanlagen<br />

oder Fertigungsrobotern mit den<br />

technischen Möglichkeiten maschineller und<br />

intelligenter Reinigungstechnik zu verbinden.<br />

Hierbei kommen künftig vermehrt Reinigungsroboter<br />

zum Einsatz.<br />

Weitere Informationen erteilt Ihnen<br />

Mark Becker. (siehe rechts)<br />

IDS Industry & Facility Services GmbH<br />

88454 Unteressendorf<br />

Mark Becker<br />

07355 932480<br />

mark.becker@id-s.de<br />

www.id-s.de<br />

Foto: IDS


22<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Hohe Anforderungen in der Lebensmittelindustrie<br />

Im Lebensmittelbereich müssen auch Bürsten besonders gründlich und verlässlich reinigen.<br />

FOTO: HEUTE MASCHINENFABRIK GMBH & CO. KG<br />

Besonders in der Lebensmittelindustrie<br />

von der Bäckerei an der Ecke bis zum<br />

Schlachthof im Industriegebiet sind die Hygiene-Anforderungen<br />

extrem hoch. Alles<br />

muss penibel sauber sein. Die Lebensmittelverordnung<br />

und eine für <strong>Unternehmen</strong> verpflichtende<br />

Gefährdungsanalyse nach dem<br />

HACCP-System helfen dabei. Das ganze Putzen<br />

ist auch ein Kostenfaktor, in der Milchindustrie<br />

entfallen bis zu 20 Prozent der Herstellungskosten<br />

auf die Reinigung. Mit Reinigungsrobotern<br />

könnte also auch Geld gespart<br />

werden – und gegen den<br />

Personalmangel in der Reinigungsbranche<br />

helfen sie auch.<br />

se nicht feststellen“, weiß Boye,<br />

der dafür aber auch einen Sensor<br />

parat hat. „Unser kompakter Verschmutzungssensor<br />

CoControl-LumiHD<br />

ist neben der Fluoreszenzanregung<br />

mit UV-Strahlung mit zusätzlicher<br />

Weißlichtanregung ausgestattet.“<br />

Schmutz in der Maschine hat<br />

also schlechte Karten, wenn der<br />

Sensor, der im <strong>Mai</strong> auf der Messe<br />

Interclean in Amsterdam seinen<br />

Markteintritt feiert, zum Einsatz<br />

kommt. Und Inline MCD erkennt<br />

nicht nur den Schmutz, er kann<br />

ihn auch entfernen. „Der Roboter<br />

in seiner jetzigen Ausbaustufe ist<br />

für die nass-chemische Reinigung<br />

inklusive Schaum ausgelegt“, sagt<br />

Boye. Bei Bedarf stehe die Forschungseinrichtung<br />

der Erweiterung<br />

auf weitere Reinigungsverfahren<br />

stets offen gegenüber. Und<br />

Zur Person<br />

André Boye ist studierter<br />

Maschinenbauer.<br />

Seit 2010 arbeitet<br />

er am Fraunhofer-Institut<br />

für<br />

Verfahrenstechnik<br />

und Verpackung und<br />

leitet seit drei Jahren<br />

die Abteilung für Cyberphysische<br />

Verarbeitungs-<br />

und Reinigungssysteme.<br />

wenn alles geputzt ist, kann der<br />

Roboter auch noch eine „Kontrolle<br />

der optischen Sauberkeit“<br />

durchführen.<br />

Ob es dann aber wirklich rein,<br />

also alles an Mikroorganismen raus<br />

ist, muss wie bisher von fachkundigem<br />

Personal überprüft werden,<br />

das kann der Putzroboter aus Dresden<br />

– noch – nicht. Über mangelndes<br />

Interesse kann Boye nicht klagen.<br />

Die Nachfrage nach dem Inline-MCD<br />

und seinem Kollegen<br />

Exo-MCD, der sich um die Maschinen<br />

von außen und die sonstige<br />

Produktionsumgebung kümmert,<br />

sei groß: „Wir erleben ein enormes<br />

Interesse seitens Lebensmittelproduzenten<br />

basierend auf dem Fachkräftemangel<br />

im Bereich Reinigungspersonal.“<br />

Heutzutage sei<br />

kaum jemand bereit, unter den oft<br />

widrigen Bedingungen zu arbeiten,<br />

die bei der Reinigung vorherrschen.<br />

„Arbeiten in Nachtschicht<br />

oder bei Kälte mit hoher Luftfeuchtigkeit<br />

sind nur zwei häufige<br />

Beispiele.“ Es könnte also bald losgehen<br />

für die Reinigungsroboter.<br />

„Die Roboter besitzen industrielle<br />

Reife und wir starten gerade in<br />

Pilot einsätze bei Lebensmittelherstellern.<br />

Interessenten können sich<br />

auch weiterhin bei uns melden“,<br />

sagt Boye.<br />

In den Produktionshallen von<br />

Mink in Göppingen kommen sie<br />

aber erstmal nicht zum Einsatz. In<br />

den Maschinen wird der „Dreck“<br />

meist abgesaugt, und auf dem Boden<br />

reicht manchmal auch der gute<br />

alte Besen samt Kehrblech aus der<br />

Besenstation. Viel kommt ja eh<br />

nicht rein, Dank den Sauberlaufmatten.<br />

[!]<br />

<br />

Peter Buyer


MEDIZIN WELLNESS FITNESS PRÄVENTION GESUNDHEIT<br />

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FOTO: FIRMA GARDENA<br />

& ALEKSS /ADOBESTOCK.COM<br />

Bei Gardena im Ulmer Donautal dient der Garten als Rückzugsort, aber auch als Präsentationsfläche für Kunden.<br />

Dass ein Hersteller von<br />

Gartengeräten selbst<br />

einen Garten unterhält,<br />

nun gut, das erscheint<br />

nicht sonderlich überraschend.<br />

Und doch beobachte<br />

er bei den Gästen immer wieder<br />

genau dies: „Sie sind wirklich<br />

überrascht.“ Gardena-Sprecher<br />

Heribert Wettels hat eine<br />

einleuchtende Erklärung dafür:<br />

„In einem Industriegebiet vermutet<br />

man das einfach nicht.“<br />

Die grüne Oase gehörte von<br />

Anbeginn dazu, als der Gartengeräte-Produzent<br />

Gardena 1980<br />

im Ulmer Donautal seine neue<br />

Firmenzentrale bezog. „Unser<br />

Garten hat sich seither beständig<br />

weiterentwickelt, ist naturnaher<br />

geworden“, sagt Wettels.<br />

Das zum Husqvarna-Konzern<br />

gehörende <strong>Unternehmen</strong> leistet<br />

sich dafür sogar einen eigenen<br />

Gärtner. Und es bezieht<br />

seinen Hausgarten auf vielfältige<br />

Weise mit ein, sowohl in<br />

den Arbeitsalltag der Belegschaft<br />

als auch in die Firmenkultur.<br />

Bei den Beschäftigten sei er<br />

ein beliebter Ort, um die Pausen<br />

zu verbringen. Für Meetings<br />

und Besprechungen werde er<br />

ebenfalls gerne herangezogen,<br />

wie auch für die Demonstration<br />

Natürlich<br />

aufwerten<br />

Firmengarten Mit Grünflächen, die zum Verweilen einladen,<br />

können <strong>Unternehmen</strong> nicht nur ihren Mitarbeitern etwas Gutes tun.<br />

Vielmehr lässt sich damit auch sparen.<br />

Nach acht<br />

Stunden am<br />

PC kriegen die<br />

Mitarbeiter doch<br />

eckige Augen.<br />

Reiner Bierig<br />

Verband für GaLaBau<br />

neuer Produkte vor Firmenkunden.<br />

Der Garten stehe nicht zuletzt<br />

im Mittelpunkt von freiwilligen<br />

Aktionen der Beschäftigten<br />

wie dem Stecken von Blumenzwiebeln.<br />

„So etwas stärkt<br />

das Gemeinschaftsgefühl“, ist<br />

Wettels überzeugt. Drei Apfelbäume,<br />

die im Zuge einer solchen<br />

Aktion dazukamen, sollen<br />

die Schlüsselbegriffe des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

veranschaulichen. „Sie<br />

stehen für Mut, Engagement<br />

und Sorgsamkeit.“<br />

Damit ist der Gardena-Garten<br />

ein Mustergarten, der für all das<br />

steht, mit dem der Verband für<br />

Garten- und Landschaftsbau<br />

(GaLaBau) die Werbetrommel<br />

für die Aktivitäten seiner Mitgliedsbetriebe<br />

rührt. Dessen<br />

Geschäftsführer für Baden-<br />

Württemberg, Reiner Bierig,<br />

stellt dieser Tage eine Ausnahme<br />

dar: Er klagt nicht. „Weil wir<br />

keinen Grund haben zum Jammern.“<br />

Und das mit gutem<br />

Grund.<br />

In der Branche zeigen die<br />

Kurven bei den Geschäftszahlen<br />

seit Jahren nur in eine Richtung:<br />

nach oben. In 2023 erreichten<br />

die bundesweiten Umsätze<br />

in der Branche mit über<br />

10,3 Milliarden Euro erneut einen<br />

Rekord. Die Einbrüche<br />

beim Wohnungsneubau konnten<br />

von anderen Bereichen<br />

mehr als kompensiert werden.<br />

Über zwei Drittel der Umsätze<br />

steuerten dem Verband zufolge<br />

private Auftraggeber bei.


Worüber der Verbandsgeschäftsführer<br />

dann doch klagt,<br />

sind die „schwarzen Schafe“.<br />

Verbandsbetriebe müssten von<br />

einem Meister, Techniker oder<br />

Ingenieur geführt werden.<br />

Über 60 Prozent der im Garten-<br />

und Landschaftsbau aktiven<br />

Betriebe aber seien Nichtmitglieder,<br />

der Beruf sei nicht<br />

geschützt.<br />

Nicole Pfoser, Professorin an<br />

der Hochschule für Wirtschaft<br />

und Umwelt Nürtingen-Geislingen,<br />

sieht im gewerblichen Sektor<br />

noch großes Potenzial für<br />

Begrünung. Im Blick hat die Architektin<br />

und Landschaftsarchitektin<br />

nicht zuletzt die Begrünung<br />

von Dächern und Fassaden.<br />

Ihr Credo: Dächer und Fassaden<br />

nicht zu begrünen, ist auf<br />

Dauer viel teurer, als es zu tun.<br />

Es sei also nicht allein eine<br />

Frage in Bezug auf den Klimaunternehmen<br />

[!] VERANTWORTEN 25<br />

Der Industrieanteil pendelt seit<br />

Jahren zwischen sechs und<br />

zehn Prozent.<br />

Ein grünes Arbeitsumfeld<br />

spiele zunehmend eine Rolle,<br />

wenn es um Mitarbeiterzufriedenheit<br />

und -gewinnung gehe,<br />

sagt Bierig. „Nach acht Stunden<br />

am PC kriegen die Mitarbeiter<br />

doch eckige Augen.“ Damit das<br />

nicht passiert, böten sich Pausen<br />

im firmeneigenen Grünen<br />

einfach an. Aber nicht nur die<br />

Mitarbeiterzufriedenheit spiele<br />

eine Rolle. Auch Zukunftsthemen<br />

wie Regenwasserrückhaltung,<br />

Arten- und Klimaschutz<br />

geben der Branche Aufwind, erklärt<br />

Bierig. Dem meist größeren<br />

Auftragsvolumen gemäß<br />

seien bei gewerblichen Auftraggebern<br />

meist die größeren Betriebe<br />

aus dem Garten- und<br />

Landschaftsbau aktiv. „Da<br />

braucht man in der Regel mehr<br />

Man- und Maschinenpower“,<br />

lautet seine Erklärung.<br />

Die grüne<br />

Lösung ist<br />

immer die weit<br />

günstigere – bis<br />

zum Faktor zehn.<br />

Nicole Pfoser<br />

HfWU Nürtigen-Geislingen<br />

Eine Branche ohne Krise<br />

Im Grünen Pause machen, tut Mitarbeitern gut. Auch<br />

Unternehmer können von grünen Oasen profitieren.<br />

Im Verband Garten-,<br />

Landschaftsund<br />

Sportplatzbau<br />

Baden-Württemberg<br />

sind derzeit<br />

810 Fachbetriebe<br />

organisiert. In 2023<br />

kletterte deren Gesamtumsatz<br />

auf 2<br />

Milliarden Euro, ein<br />

Plus von vier Prozent<br />

zum Vorjahr.<br />

Seit vielen Jahren<br />

verzeichnet die<br />

Branche ein stetiges<br />

Wachstum, bei<br />

den Umsätzen lagen<br />

diese nach Angaben<br />

von Reiner<br />

Bierig zwischen<br />

jährlich fünf bis<br />

zehn Prozent. Der<br />

Verbandsgeschäftsführer<br />

für<br />

Baden-Württemberg<br />

berichtet von<br />

einer Sonderkonjunktur<br />

in den Corona-Jahren,<br />

als<br />

sich insbesondere<br />

private Gartenbesitzer<br />

verstärkt ihrem<br />

grünen Bereich<br />

zugewandt haben.<br />

Die von kleinen bis<br />

mittelständischen<br />

Firmen geprägte<br />

Branche beschäftigt<br />

im Südwesten<br />

derzeit 15.<strong>05</strong>0 gewerbliche<br />

Personen<br />

und bildet derzeit<br />

1322 Jugendliche zu<br />

Landschaftsgärtnerinnen<br />

und Landschaftsgärtnern<br />

aus. Von privat ergeht<br />

der mit Abstand<br />

größte Anteil<br />

der Aufträge, gefolgt<br />

von Kommunen<br />

(rund 20 Prozent),<br />

dem Wohnungsbau<br />

(zehn<br />

Prozent) und der<br />

Industrie (zuletzt<br />

etwa fünf Prozent).<br />

Informationen<br />

über Förderungsmöglichkeiten<br />

gibt<br />

das Kompetenzzentrum<br />

Natürlicher<br />

Klimaschutz<br />

knk@z-u-g.org<br />

FOTO: LUCKYBUSINESS/ADOBESTOCK.COM<br />

wandel gesellschaftliche Verantwortung<br />

zu übernehmen.<br />

Gegenüber einer Abdeckung<br />

mit Bitumen halte ein begrüntes<br />

Dach doppelt so lange dicht.<br />

Werde darauf eine Solaranlage<br />

montiert, habe diese wegen der<br />

geringeren Aufheizung einen<br />

höheren Wirkungsgrad. Einen<br />

solchen Garten mit einer begrünten<br />

Fassade fortgesetzt generiere<br />

weiteres Einsparpotenzial.<br />

„Grün puffert; es reduziert<br />

den Wärmeverlust in der kalten<br />

Jahreszeit ebenso wie die<br />

Aufheizung in der warmen“, erklärt<br />

Pfoser. Sie rechnet die laufenden<br />

Kosten für Heizung, Klimaanlagen<br />

und Verschattungssysteme<br />

gegen die Kosten für<br />

Bewässerung und Pflege etwa<br />

von Kletterpflanzen. Die grüne<br />

Lösung sei immer die weit<br />

günstigere: „bis zum Faktor<br />

zehn“. Den Entscheidern sei<br />

dies allerdings noch zu wenig<br />

bewusst.<br />

Immer noch Vorurteile<br />

Weiteres Handicap sei das weit<br />

verbreitete Vorurteil, Dach- und<br />

Fassadengrün verursachten<br />

Schäden am Gebäude. Hitzetage<br />

wie auch Versiegelung nehmen<br />

zu, für Pfoser sind dies weitere<br />

gewichtige Argumente, mit<br />

Begrünung positiven Einfluss<br />

auf das Mikroklima zu nehmen.<br />

Hinzukomme, dass Pflanzen-<br />

Grün Lärm schluckt und Staub<br />

bindet.<br />

Den gesundheitlichen Aspekt<br />

führt die Bloggerin Nicole Kornigg<br />

auf dem Portal der Fernhochschule<br />

Riedlingen: Kornigg<br />

an. Sie verweist auf Studien, wonach<br />

„Stadtblau und Stadtgrün“<br />

selbst in kleiner Dosierung als<br />

gesundheitsfördernd zu bewerten<br />

sind: „Schon Kurzbesuche<br />

haben eine positive Auswirkung<br />

auf den wahrgenommenen<br />

Stressabbau im Gegensatz zu<br />

Aufenthalten in grünarmen Umgebungen.“<br />

Nochmals zurück zum Gardena-Garten.<br />

Auch er ist Produktionsstandort:<br />

Rund ein Dutzend<br />

Bienenvölker sind laut<br />

Wettels dort stationiert. Sie liefern<br />

bis zu 400 Kilo Honig, der<br />

wiederum als Werbemittel in<br />

Umlauf gebracht werde. [!] <br />

<br />

Thomas Vogel


26<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

Mitten in der Stadt wohnen und dennoch einen Garten haben? Die Bewohner der Ulmer Sedelhöfe können das – dank der Gemeinschaftsanlage dieses<br />

Dachgartens. Insgesamt 1600 Quadratmeter groß ist die Fläche, die die Zaiser Gartenbau GmbH hier realisierte.<br />

Fotos: Zaiser GmbH<br />

Gestaltung grüner Lebensräume<br />

Ob es um die Gartenpflege bei einem Einfamilienhaus<br />

geht oder um die Planung und<br />

Begrünung einer großen Wohnanlage: Die<br />

gesamte Projektabwicklung kommt mit der<br />

Blausteiner Zaiser Gartengestaltung GmbH<br />

immer aus einer Hand.<br />

„Poolboy oder Gärtner? In vielen Ländern ist es<br />

völlig normal, jemanden zu beauftragen, um<br />

Schwimmbad und Garten in Ordnung zu halten“,<br />

sagt Thomas Zaiser, Gründer und Geschäftsführer<br />

des Blausteiner Gartenbauunternehmens<br />

Zaiser GmbH, schmunzelnd.<br />

„Auch in Deutschland wird das Thema Dienstleistungsservice<br />

langsam immer größer. Mein<br />

Team und ich bauen unseren Servicebereich<br />

auf jeden Fall im Moment stark aus, zum Beispiel<br />

auch mit dem Angebot ,Gartenpflege im<br />

Abo‘“, so der gelernte Garten- und Landschaftsbauer.<br />

Ein Zaiser-Gartenabo wird zunächst für ein<br />

Jahr abgeschlossen, beinhaltet also die Vegetationsperiode<br />

von neun Monaten, und kann<br />

ganz individuell zusammengestellt werden.<br />

„Bei den einen geht es um die eigene körperliche<br />

Beeinträchtigung, etwa bei unseren älteren<br />

Kunden und Kundinnen, bei den anderen<br />

ist es der Zeitfaktor, weshalb unser Abo für sie<br />

interessant ist“, weiß Thomas Zaiser aus seiner<br />

langjährigen Erfahrung. „Viele unserer Kunden<br />

und Kundinnen sagen, dass sie ihren Garten<br />

lieber genießen wollen, als ihre Freizeit mit der<br />

Gartenpflege zu verbringen.“<br />

Unkompliziert und individuell<br />

Ein Zaiser-Kundenberater schaut sich bei einem<br />

vereinbarten Termin vor Ort alles an und<br />

bespricht mit den Gartenbesitzern, was gewünscht<br />

wird. Da geht es überwiegend um die<br />

Pflege selbst, aber auch um optimales Düngen<br />

oder den Pflanzenschutz – zum Beispiel bei<br />

Bäumen und Rosen. Wie wichtig der Schutz ist,<br />

wissen viele Hobbygärtner spätestens seit<br />

dem großen Zünslerbefall der Buchsbäume.<br />

Für das Abo werden die Wünsche aufgenommen<br />

und schließlich feste Zeiten und Abläufe<br />

besprochen. Oft sind die Kunden aber auch<br />

überrascht, welchen Service das Zaiser-Team<br />

zusätzlich zur Gartenpflege übernehmen<br />

kann, sei es im Abo enthalten oder als einmalige<br />

Auftragsarbeit. Zum Beispiel werden auch<br />

Steinplatten, Gullys und Dachrinnen gereinigt,<br />

was oft eine große Erleichterung für die Gartenbesitzer<br />

ist. Das Garten-Abo kann gekündigt,<br />

verlängert und an neue Gegebenheiten<br />

angepasst werden und bedeutet Planungssicherheit<br />

für alle Hobbygärtner, aber natürlich<br />

auch für das Gartenbauunternehmen selbst.<br />

Ohne ein gutes Team geht gar nichts. Thomas Zaiser (Mitte) hat insgesamt 40 Mitarbeiter.


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

27<br />

Ob Privatgärten oder eine Anlage wie beispielsweise am Neu-Ulmer Orange Campus (u. l.): Die Zaiser GmbH übernimmt Aufträge in jeder Dimension.<br />

Beim Projekt „Eleven Decks“ geht es für die Begrünung von 17 Luxus-Dachgärten mit Blick auf die Hamburger Elbphilharmonie ab in den Norden (o. l.).<br />

30 Jahre Expertise in Sachen Grün<br />

Ihren dreißigsten Geburtstag feierte die Zaiser<br />

Gartengestaltung GmbH im letzten Jahr. Begonnen<br />

hatte alles als Einmannbetrieb im<br />

wahrsten Sinne des Wortes. „Ganz am Anfang<br />

habe ich in meinem VW-Golf die Sitzbank umgeklappt,<br />

um eine Schubkarre transportieren<br />

zu können“, erinnert sich Thomas Zaiser lachend.<br />

Heute beschäftigt das <strong>Unternehmen</strong><br />

Zuerst dachte ich, das<br />

ist doch verrückt!<br />

Aber es reizte uns schon<br />

sehr, und jetzt arbeiten wir<br />

eben auch in Hamburg.“<br />

Thomas Zaiser,<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

Zaiser Gartengestaltung GmbH<br />

40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und verfügt<br />

über einen modernen und umfangreichen<br />

Maschinenpark. Durchgeführt werden ganz<br />

unterschiedliche Projekte in allen Größen – sowohl<br />

für Gewerbekunden als auch private Auftraggeber.<br />

Zur Zeit ist das Team rund um den<br />

Firmengründer in großen Projekten tätig, wie<br />

beispielsweise mit den Außenanlagen des<br />

Orange Campus oder dem neuen Nething-Firmengebäude<br />

in Neu-Ulm. Aber viele der Gärtnerinnen<br />

und Gärtner sind auch tagtäglich in<br />

privaten Gärten an Einfamilienhäusern oder in<br />

kleineren Schrebergärten zugange. Bei der<br />

Gartenplanung und –pflege sind oft auch weitere<br />

<strong>Unternehmen</strong> beteiligt wie Zimmermänner,<br />

Schlosser, Elektriker und Zaunbauer. Ein<br />

großer Service und Vorteil für Zaiser-Kunden<br />

und -Kundinnen: Sie haben mit Zaiser für ihren<br />

Wunschgarten trotzdem nur einen Ansprechpartner<br />

für alle Gewerke.<br />

Neue Maßstäbe im hohen Norden<br />

Dass die Bewohner und Bewohnerinnen der<br />

Ulmer Sedelhöfe einen wunderschönen und<br />

1600 Quadratmeter großen Dachgarten haben,<br />

ist in der Stadt vielen nicht bekannt. Dass<br />

auch das ein Zaiser-Projekt war, überrascht dagegen<br />

kaum. „Das war ein Auftrag in ungewohnter<br />

Höhe“, erzählt Thomas Zaiser begeistert<br />

von dem Projekt. Auch DC Development,<br />

das Hamburger Bauprojektentwickler-<strong>Unternehmen</strong>,<br />

das den Gartenbaubetrieb für das Sedelhöfe-Grün<br />

beauftragt hatte, war vom Ergebnis<br />

sichtlich begeistert, denn die Zusammenarbeit<br />

sollte auf ihren Wunsch unbedingt<br />

weitergehen. „Bei Eleven Decks, dem nächsten<br />

Projekt direkt an der Hamburger Hafencity,<br />

handelt es sich um 17 Luxus-Dachgärten in einer<br />

Appartement-Anlage“, schwärmt Thomas<br />

Zaiser. „DC Development wollte das unbedingt<br />

mit uns umsetzen und lockte uns in den Norden.<br />

Zuerst dachte ich, das ist doch verrückt!<br />

Aber es reizte uns schon sehr, und jetzt arbeiten<br />

wir eben auch in Hamburg“, so Thomas Zaiser<br />

nicht ohne Stolz. Ein großer Schritt für das<br />

Blausteiner <strong>Unternehmen</strong> weit über die Grenze<br />

des üblichen Auftragsgebietes hinaus – und<br />

auch hier geht es in beachtliche Höhe. Ein sensationeller<br />

Ausblick ist garantiert, denn von<br />

den Hamburger Dachgärten haben die Zaiser-<br />

Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen dann bei der<br />

Arbeit freie Sicht auf die Hamburger Elbphilharmonie.<br />

Gepflegter Garten im Abo<br />

Den Garten einfach genießen statt<br />

ständig darin zu arbeiten: Mit dem<br />

„Zaiser-Garten-Abo“ ist das möglich,<br />

denn das Team der Zaiser Gartengestaltung<br />

GmbH kümmert sich zu fest<br />

vereinbarten Terminen.<br />

Mehr Infos dazu auf der Website oder<br />

bei einem persönlichen Gespräch.<br />

Zaiser Gartengestaltung GmbH<br />

Blaubeurer Straße 9 · 89134 Blaustein<br />

T. +49 (0) 7304 417 14<br />

@ info@zaiser-gartengestaltung.de<br />

www.zaiser-gartengestaltung.de


28<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Aus, Schluss, vorbei – der<br />

benzingetriebene Porsche<br />

Macan ist Geschichte.<br />

Die letzten<br />

Bestellungen werden in diesen<br />

Wochen abgearbeitet. Genauso<br />

wie für den Bulli T6. VW hätte<br />

das Kult-Auto nach eigenen Angaben<br />

noch jahrelang weiterverkaufen<br />

können. Doch ab dem 1.<br />

Juli gelten für neu zugelassene<br />

Fahrzeuge schärfere Sicherheitsrichtlinien.<br />

Sie sollen<br />

verhindern, dass Kriminelle<br />

die elektronische<br />

Steuerung hacken<br />

und so die Autos kapern<br />

können. Für die<br />

Konzerne rechnen sich<br />

jedoch die Kosten für<br />

die Umstellung der<br />

vorhandenen Fahrzeugarchitektur<br />

nicht.<br />

Stattdessen treibt zum<br />

Beispiel Porsche die<br />

Entwicklung des Elektro-Macans<br />

voran.<br />

Kein Zugriff auf alles<br />

Welche Schäden Hacker<br />

anrichten können,<br />

haben Ende vergangenen<br />

Jahres zwölf<br />

Kommunen im Landkreis<br />

Neu-Ulm erlebt:<br />

In allen Büros nur<br />

schwarze Bildschirme.<br />

Keinen Zugang zu Meldedaten,<br />

keinen Zugriff<br />

auf das Rechnungswesen,<br />

auf Kassensysteme<br />

und alle Bezahlvorgänge<br />

– auf den Servern<br />

des Zweckverbands<br />

gemeindliche<br />

Datenverarbeitung<br />

ging nichts mehr. Erst<br />

nach gut drei Wochen<br />

lief das Rechenzentrum<br />

wieder. Der Schaden<br />

ging in die Hunderttausende.<br />

Cyberkriminalität<br />

und -spionage sind<br />

längst zu einer gesamtwirtschaftlichen<br />

Bedrohung geworden.<br />

Großkonzerne wie etwa<br />

der Automobilzulieferer Continental<br />

oder das Berliner Kaufhaus<br />

KaDeWe sind bereits ebenso<br />

Ziele gewesen wie kleine<br />

Handwerksbetriebe. „Es ist<br />

praktisch nur eine Frage der<br />

Zeit, bis mein eigenes Unterneh-<br />

Abwehr von<br />

ungebetenem<br />

Besuch<br />

<strong>Unternehmen</strong><br />

müssen sich für<br />

Cyberattacken<br />

wappnen.<br />

ILLUSTRATIONEN: MAX MESCHKOWSKI<br />

Cyberresilienz Die Schäden durch Hacker<br />

nehmen rasant zu. Eine neue Richtlinie<br />

verpflichtet die Wirtschaft, ihre<br />

IT-Infrastruktur wirkungsvoll zu schützen.<br />

Ein Leitfaden für <strong>Unternehmen</strong>.<br />

men betroffen ist“, warnt Gernot<br />

Schnaubelt, Technologietransfermanager<br />

Digitalisierung<br />

bei der IHK Ulm. Der jährlichen<br />

Studie des Digitalverbands Bitkom<br />

zufolge, für die im Vorjahr<br />

mehr als 1002 <strong>Unternehmen</strong><br />

quer durch alle Branchen repräsentativ<br />

befragt wurden, sind<br />

der deutschen Wirtschaft durch<br />

Diebstahl von IT-Ausrüstung<br />

und Daten sowie digitale und<br />

analoge Industriespionage<br />

und Sabotage 206<br />

Milliarden Euro Schaden<br />

entstanden.<br />

Die Summe lag damit<br />

zum dritten Mal in<br />

Folge über der<br />

200-Milliarden-Euro-<br />

Marke. Den leichten<br />

Rückgang gegenüber<br />

dem Vorjahr wertet<br />

Felix Kuhlenkamp als<br />

positives Zeichen.<br />

„Das deutet darauf<br />

hin, dass vermehrt<br />

Schutzmaßnahmen ergriffen<br />

werden“, kommentierte<br />

der Referent<br />

Sicherheitspolitik<br />

bei Bitkom die Studienergebnisse.<br />

„Gleichzeitig<br />

bleibt die Bedrohung,<br />

Opfer von Cyberkriminalität<br />

zu<br />

werden, auf unverändert<br />

hohem Niveau.“<br />

Digitale Angriffspunkte<br />

und Schwachstellen<br />

in <strong>Unternehmen</strong><br />

gibt es viele. Zu<br />

den häufigsten Einfallstoren<br />

für Cyberkriminelle<br />

gehören<br />

unsichere Passwörter,<br />

veraltete Software und<br />

mangelnde Schulung<br />

der Mitarbeiter in Sachen<br />

Cybersicherheit.<br />

Am häufigsten aber<br />

nutzen Hacker sogenannte<br />

Ransomsoftware,<br />

die als Trojaner<br />

in das IT-System eingeschleust<br />

wird. Dort entpacken sich die<br />

Programme, sperren Systemzugänge<br />

und verschlüsseln wichtige<br />

Dateien. Dann wird Lösegeld<br />

gefordert, um die digitalen<br />

Blockaden zu lösen. Dabei werden<br />

die Methoden der Hacker<br />

technisch immer ausgefeilter<br />

und raffinierter. „Mithilfe von


unternehmen [!] VERANTWORTEN 29<br />

Die NIS2-Richtlinie legt Mindeststandards für Cybersecurity<br />

in der EU fest. Diese müssen bis Oktober umgesetzt sein.<br />

Künstlicher Intelligenz fälschen<br />

sie zum Beispiel perfekt Anschreiben<br />

und mitunter reicht<br />

es, mit der Maus in der <strong>Mai</strong>l<br />

über eine angezeigte Anlage zu<br />

gehen – und schon ist der Rechner<br />

infiziert.<br />

Die NIS2<br />

verpflichtet<br />

Firmenchefs auf<br />

Cyberresilienz zu<br />

achten.<br />

Felix Kulenkamp<br />

Referent Bitkom<br />

Das Schadenspotenzial von<br />

Cyberkriminalität ist groß. Das<br />

Spektrum reicht von finanziellen<br />

Verluste bis hin zu Rufschädigung<br />

und Datenverlust.<br />

„Ob nun die Verwaltung, der<br />

Vertrieb, der Einkauf oder die<br />

Logistik lahmgelegt sind – im<br />

Ergebnis kommt das immer einer<br />

Betriebsunterbrechung<br />

gleich“, weiß Experte Schnaubelt.<br />

„Die entscheidende Frage<br />

ist, wie schnell die entsprechenden<br />

Abteilungen und damit<br />

das gesamte <strong>Unternehmen</strong><br />

wieder einsatzfähig sind.“<br />

Vor dem Hintergrund dieser<br />

Bedrohungslage sollten <strong>Unternehmen</strong>sverantwortliche<br />

ihr Augenmerk<br />

darauf legen, die Cyberresilienz<br />

des Betriebs zu stärken.<br />

„Zumal sie dazu in vielen Fällen<br />

schon bald durch die NIS2-<br />

Richtlinie der EU verpflichtet<br />

sind“, hebt Bitkom-Experte Kuhlenkamp<br />

hervor. Die NIS2-Richtlinie<br />

ist Anfang 2023 in Kraft getreten<br />

und legt Cybersecurity-<br />

Mindeststandards in der EU fest.<br />

Die Umsetzungsfrist in Deutschland<br />

ist für den Oktober dieses<br />

Jahres angesetzt. Betroffen sind<br />

bereits Firmen ab 50 Mitarbeitern<br />

oder 10 Millionen Euro Jahresumsatz,<br />

in verschiedenen Industrien<br />

wie unter anderem<br />

Energie, Produktion, Ernährung<br />

oder Forschung. Kuhlenkamp<br />

rechnet damit, dass insgesamt<br />

30.000 <strong>Unternehmen</strong> in Deutschland<br />

betroffen sind.<br />

Unter Cyberresilienz wird<br />

die Fähigkeit von <strong>Unternehmen</strong><br />

und anderen Organisationen<br />

verstanden, flexibel auf Angriffe<br />

aus dem Netz und Störungen<br />

der IT-Infrastruktur zu reagieren,<br />

sich schnell zu erholen und<br />

dabei geschäftskritische Funktionen<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

„Ganz praktisch gehören dazu<br />

zum Beispiel vorbeugende Maßnahmen,<br />

um Schwachstellen zu<br />

Wir beraten<br />

den Mittelstand.<br />

Für digitale Lösungen<br />

mit Mehrwert.<br />

• Beratung für Digitalisierung<br />

• Kaufmännische Lösungen<br />

• HR-Lösungen<br />

• IT-Infrastruktur<br />

• IT-Sicherheit<br />

SOFT-CONSULT Häge GmbH<br />

Riedheimer Straße 5<br />

89129 Langenau<br />

Tel. 07345 9611-0<br />

www.soft-consult.net


30<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Anlaufstellen für Cybersicherheit<br />

Für <strong>Unternehmen</strong>, die sich gegen Hacker-Angriffe schützen wollen, gibt es eine Reihe von Anlaufstellen, die den Betrieben dabei helfen.<br />

Anders als etwa bei der Datenschutzverordnung<br />

werden <strong>Unternehmen</strong> bei dem Thema<br />

IT-Sicherheit nicht alleine gelassen. Erste<br />

Anlaufstelle ist die Homepage des Bundesamtes<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI). Das BSI bietet unter<br />

anderem einen „Leitfaden zur Basis-Absicherung<br />

nach IT-Grundschutz“ zum Download<br />

an (bsi.de), dazu laufend aktuelle Informationen<br />

über umlaufende Viren etc.<br />

Die Experten der Handwerkskammern und<br />

der Industrie- und Handelskammern bieten<br />

mit der Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand<br />

kostenlose Erstberatungen an. Eine<br />

zusätzliche Initiative mit dem Land Baden-<br />

Württemberg ist in Vorbereitung. Infos zum<br />

Thema erhalten Verantwortliche auch über<br />

die Zentralen Ansprechstellen Cybercrime<br />

der Polizei ZAC (lka.polizei-bw.de/zentraleansprechstelle-cybercrime/).<br />

Zur Person<br />

Felix Kuhlenkamp<br />

ist Referent bei Bitkom<br />

e.V.. Er ist für die<br />

Themen Sicherheitspolitik<br />

und Informationssicherheit<br />

verantwortlich<br />

und betreut<br />

die inhaltliche<br />

Arbeit an der<br />

Schnittstelle von Digitalisierung<br />

und Sicherheit.<br />

identifizieren, eine regelmäßige<br />

Überprüfung und Anpassung von<br />

Cyber-Sicherheitsmaßnahmen und<br />

eine flexible Anpassungsfähigkeit an<br />

neue Bedrohungen und sich ändernde<br />

Angriffsmuster“, sagt Schnaubelt.<br />

Die Frage ist jedoch, wie <strong>Unternehmen</strong><br />

diese digitale Resilienz<br />

entwickeln und trainieren können.<br />

Generell gibt es hierfür drei Handlungsfelder:<br />

die digitalen Prozesse<br />

innerhalb des Betriebs, die digitale<br />

Infrastruktur und das Sicherheitsbewusstsein<br />

der Mitarbeiter.<br />

Letzteres lässt sich zum Beispiel<br />

über Schulungen fördern. Dazu<br />

kommen regelmäßig aktualisierte<br />

Sicherheitsrichtlinien, Software-<br />

Updates und die Implementierung<br />

eines Systems von Zugriffsbeschränkungen.<br />

Das stellt sicher,<br />

dass jeder Mitarbeiter nur auf die<br />

für seine Arbeit notwendigen IT-<br />

Ressourcen zugreifen kann. „In der<br />

Jeder Mitarbeiter<br />

sollte nur Zugriff<br />

auf die für seine<br />

Arbeit nötigen<br />

IT-Ressourcen haben.<br />

Gernot Schnaubelt<br />

Referent Digitalisierung, IHK<br />

technisch neuesten Form geschieht<br />

das über Fingerabdrucksysteme“,<br />

erläutert Schnaubelt. „Zudem sollten<br />

alle kritischen Daten am besten<br />

täglich auf eigenen Speichermedien<br />

gesichert werden. Mit diesem<br />

Backup kann ich im Fall des Falles<br />

meine IT schnell wieder in Gang<br />

bringen – vorausgesetzt die Schadsoftware<br />

ist nicht bereits zuvor im<br />

System gewesen.“<br />

Das Spektrum an Handlungsoptionen<br />

zeigt: Die Richtlinie NIS2 ist<br />

technisch komplex. „Gerade kleinere<br />

und mittlere <strong>Unternehmen</strong>, die<br />

keine eigene IT-Abteilung unterhalten,<br />

sollten daher die Hilfe externer<br />

Dienstleister und von Spezialisten<br />

in Anspruch nehmen“, empfiehlt<br />

der IHK-Experte. „So stellen<br />

sie sicher, dass sie den gesetzlichen<br />

Anforderungen genügen und sie<br />

bauen einen wirksamen Cyberschutz<br />

auf.“ [!] Thomas Luther


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

31<br />

IT-Sicherheit im Gesundheitswesen<br />

Mit der fortschreitenden digitalen Transformation<br />

nehmen auch die Herausforderungen in Bezug<br />

auf Datenschutz und Cybersicherheit zu. Für<br />

die Gesundheitsbranche gilt dies umso mehr,<br />

da hier besonders sensible Daten verarbeitet<br />

werden. Vor diesem Hintergrund gewinnen<br />

neue Anforderungen an die Sicherheit von<br />

medizinischen Einrichtungen zunehmend an<br />

Bedeutung. Dienst leistungsunternehmen wie<br />

BS Bucher Systemlösungen stehen als langjährige<br />

Experten auf dem Gebiet der IT­Sicherheit<br />

im Gesundheitswesen vor der Aufgabe,<br />

diesen Übergang in eine digitalisierte und<br />

sichere Zukunft zu begleiten.<br />

25 Jahre Expertise<br />

Seit über einem Vierteljahrhundert ist BS<br />

Bucher Systemlösungen auf die spezifischen<br />

IT­Herausforderungen im Gesundheitswesen<br />

spezialisiert. Dafür bedarf es enormes Fachwissen<br />

und spezielle Kenntnisse für die Komplexität<br />

und die Risiken, welche mit der Verwaltung<br />

und dem Schutz von Patient:innendaten<br />

einhergehen – sei es in Arztpraxen, medizinischen<br />

Versorgungszentren, Kliniken oder Laboren.<br />

Der Fokus des Ulmer <strong>Unternehmen</strong>s<br />

liegt darauf, individuelle Lösungen anzubieten,<br />

die sowohl den technischen Anforderungen gerecht<br />

werden als auch die regulatorischen Vorgaben<br />

berück sichtigen.<br />

Sicherheit für medizinische Einrichtungen<br />

Eine dieser Vorgaben ist die ab Oktober <strong>2024</strong><br />

verpflichtende NIS­2­Richtlinie, welche die<br />

Cyber sicherheit von Betreibern Kritischer<br />

Infrastrukturen (KRITIS) verbessern soll und<br />

sich damit unter anderem an Krankenhäuser<br />

richtet. Aber auch für kleinere Einrichtungen<br />

gibt es eine Vielzahl an gesetzlichen Vorgaben,<br />

wie die KBV IT­Security, die zwingend eingehalten<br />

werden müssen und eine Herausforderung für<br />

eine kleine Arztpraxis darstellen kann.<br />

Umfassender Service<br />

Die Umsetzung der jeweils notwendigen Maßnahmen<br />

erfordert technische Expertise und<br />

ein tiefes Verständnis für die gesetzlichen<br />

Rahmen bedingungen. Dank langjähriger<br />

Erfahrung auf diesem Gebiet kann BS Bucher<br />

System lösungen bei der korrekten Implementierung<br />

und Ein haltung optimal unterstützen –<br />

unabhängig von der Größe der Einrichtung<br />

oder den individuellen Anforderungen.<br />

Daniel Ritter, Jürgen Bucher (Geschäftsführer) und Markus Ries von BS Bucher Systemlösungen (v.l.)<br />

Foto: BS Bucher Systemlösungen<br />

BS Bucher Systemlösungen GmbH & Co. KG<br />

Blaubeurer Str. 71<br />

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in Arztpraxen – und das schon seit mehr als 25 Jahren.<br />

Unsere Schwerpunkte:<br />

• Digitalisierung von Praxisabläufen<br />

• IT-Sicherheit gemäß unterschiedlicher Standards<br />

• Maßgeschneiderte IT-Infrastrukturlösungen<br />

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32<br />

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Ihrer IT investieren!<br />

IT-Sicherheit leicht gemacht<br />

Colocation mit dem LEW Green Data Center<br />

in Augsburg – sicher und nachhaltig<br />

Profitieren Sie von mehr IT-Sicherheit und besseren physischen Schutz<br />

für Ihre Daten. Sichern Sie sich jetzt einen Rack oder Cage im ersten<br />

nachhaltigen Rechenzentrum in Augsburg.<br />

• Sicherheit: Geeignet für Betreiber kritischer Infrastruktur<br />

• Verfügbarkeit: Hochverfügbarkeit durch mehrfach redundante<br />

Glasfaser-Anbindung an das LEW TelNet Hochgeschwindigkeitsnetz<br />

• Zuverlässigkeit: Zuverlässige und hohe Sicherheitsstandards durch<br />

moderne Technik und besondere bauliche sowie technische Infrastruktur<br />

• Nachhaltigkeit: Vorzeitige Erfüllung gesetzlicher Anforderungen,<br />

z. B. des neuen Energieeffizienzgesetzes (EnEfG)<br />

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33<br />

Im Augsburger Stadtteil Oberhausen entsteht das nachhaltige Colocation-Rechenzentrum, das LEW Green Data Center.<br />

Colocation – die Basis für mehr<br />

IT-Sicherheit<br />

Foto: LEW TelNet GmbH<br />

Der Mindeststandard an IT-Sicherheit soll<br />

durch neue EU-Verordnungen erhöht werden.<br />

Doch für viele <strong>Unternehmen</strong> ist die Modernisierung<br />

der eigenen IT-Infrastruktur das<br />

größte Hemmnis. Die Lösung: Colocation.<br />

Mit der EU-Direktive NIS2 werden die Vorgaben<br />

für deutsche <strong>Unternehmen</strong> in Bezug auf IT-Sicherheit<br />

sehr viel strenger. Vor allem fallen<br />

mehr Branchen unter die Regelung kritischer<br />

Infrastrukturen (KRITIS). Damit ergeben sich<br />

neue Vorgaben für die eigene IT-Infrastruktur.<br />

Für <strong>Unternehmen</strong> bedeutet das: Die IT muss<br />

überprüft und auf den neuesten Stand gebracht<br />

werden.<br />

Mit NIS2 ergibt sich für viele <strong>Unternehmen</strong> ein<br />

Problem: Die IT-Infrastruktur ist in vielen Fällen<br />

nicht mehr zeitgemäß. Aus diesem Grund sind<br />

25 Prozent der deutschen <strong>Unternehmen</strong> derzeit<br />

gezwungen, neue Rechenzentren zu bauen<br />

und 35 Prozent ihre bestehenden zu modernisieren<br />

(IDC Studie Data Center in Deutschland).<br />

Doch das kostet viel Geld und Zeit. Hinzu<br />

kommt, dass es an notwendigen IT-Fachkräften<br />

mangelt.<br />

Deshalb lagern immer mehr deutsche <strong>Unternehmen</strong><br />

ihre IT in die Rechenzentren ihrer<br />

IT-Partner aus. Bereits 44 % der deutschen<br />

IT-Kapazitäten befanden sich 2022 in Colocation-Rechenzentren<br />

(Bitkom). Das erspart das<br />

eigene Rechenzentrum, was wiederum weniger<br />

Kosten und Aufwände bedeutet. Darüber hinaus<br />

bieten moderne Rechenzentren wie das<br />

LEW Green Data Center umfassende physische<br />

Sicherheit und sind besonders energieeffizient<br />

und nachhaltig.<br />

Colocation als Antwort auf mehr Sicherheit<br />

Wer die IT-Sicherheit in seinem <strong>Unternehmen</strong><br />

entsprechend den EU-Vorgaben verbessern<br />

möchte, sieht sich vielen Anforderungen gegenüber:<br />

• Sicherer Datenschutz in einem EU-Rechenzentrum<br />

• Physische Sicherheit in Form von Videoüberwachung,<br />

Zugangskontrollen und Einbruchund<br />

Brandmeldeanlagen<br />

• Moderne Sicherheitsmaßnahmen<br />

• Aufrechterhaltung und Wiederherstellung<br />

von Daten<br />

• Schwachstellen-Management<br />

Da Colocation-Rechenzentren auf dem neuesten<br />

Stand der Technik sind, verfügen diese in<br />

der Regel über die Zertifizierungen ISO/IEC<br />

27001 (Informationssicherheit) und DIN EN<br />

50600 (betriebssicheres Rechenzentrum) und<br />

erfüllen die Sicherheitsstandards für KRITIS.<br />

Auch die unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />

und die redundante Glasfaser-Anbindung<br />

sorgen für höchste Ausfallsicherheit. So auch<br />

das neue Rechenzentrum der LEW TelNet, das<br />

LEW Green Data Center.<br />

Wenn Colocation, dann bitte auch nachhaltig<br />

Dass Colocation besonderes kostensparend<br />

und nachhaltig ist, beweist das LEW Green Da-<br />

ta Center in Augsburg. Es zeichnet sich durch<br />

energieeffizienten und klimaschonenden Betrieb<br />

aus und bietet Stellfläche für rund 600<br />

Racks sowie Hochverfügbarkeit mittels mehrfach<br />

redundanter Glasfaser-Anbindung an das<br />

eigene Hochgeschwindigkeitsnetz. Dank der<br />

Überwachung von Temperatur, Leckage, Überspannung,<br />

Fehlerstrom, Einbruch, Luftfeuchtigkeit<br />

und Brandfrüherkennung erfüllt es<br />

höchste Sicherheitsanforderungen.<br />

Innovationen made in Augsburg<br />

Mit mehr als zwei Jahrzehnten umfassender<br />

Erfahrung als Rechenzentrumsbetreiber ist die<br />

LEW TelNet ein verlässlicher Partner für die<br />

Auslagerung und den Betrieb von Serverinfrastruktur.<br />

LEW TelNet ist einer der führenden Anbieter<br />

für Datenkommunikation im Südwesten<br />

Bayerns. Das <strong>Unternehmen</strong> verfügt über ein eigenes<br />

Nachrichtennetz sowie über ein breites<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot.<br />

LEW TelNet GmbH<br />

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34<br />

LEBEN unternehmen [!]<br />

Frei wie ein Vogel<br />

Die private Seite Die Sehnsucht nach dem Fliegen hat ihm sein<br />

Großvater eingepflanzt. Seit 14 Jahren hat sich Christoph Kirchmayr<br />

diesen Traum erfüllt. Er geht per Gyrocopter in die Luft.<br />

Ich respektiere<br />

die Grenzen<br />

des Fluggeräts –<br />

und auch<br />

meine.<br />

Christoph Kirchmayr<br />

Mediziner und Gyrocopter-Pilot<br />

Christoph Kirchmayr saß<br />

als Junge mit seinem<br />

Großvater da, vor ihnen<br />

„Das große Buch der<br />

Technik“ mit der Abbildung eines<br />

Gyrocopters. Der technikbegeisterte<br />

Großvater bemühte<br />

sich seinem Enkel den Unterschied<br />

zwischen einem Tragflügler<br />

und einem Hubschrauber<br />

zu erklären und weckte damit<br />

die Leidenschaft für das Ultraleichtfluggerät.<br />

Im Jahr 2010<br />

realisierte Kirchmayr, der in<br />

Ulm eine Praxis für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe führt,<br />

seinen Jugendtraum.<br />

Seit dem Jahr 2014 steht sein<br />

eigener Gyrocopter im Hangar<br />

des Erbacher Flugplatzes. Mit<br />

inzwischen 700 Flugstunden ist<br />

Kirchmayr, der in Wien Medizin<br />

studiert hat, ein erfahrener<br />

Flieger. Während seiner Zeit als<br />

Assistenzarzt war das Lernen<br />

für die Flugscheinprüfung für<br />

ihn eine willkommene Ablenkung.<br />

„Ich konnte meinen Kopf<br />

mit etwas anderem beschäftigen.<br />

Ein Segelschein wäre die<br />

Alternative gewesen, aber ich<br />

lebte zu der Zeit in Nordrhein-<br />

Westfalen, da fehlten einfach<br />

entsprechende Seen“, erzählt er.<br />

Ultraleichtfluggeräte haben<br />

eine lange Geschichte. Die ersten<br />

Tragflügler wurden Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts entwickelt.<br />

Im Januar 1<strong>92</strong>3 startete das damals<br />

als „Autogiro“ bezeichnete<br />

Fluggerät zu seinem Jungfernflug.<br />

Trotz einer Reichweite von<br />

rund 400 Kilometern, einer maximalen<br />

Flughöhe von 3000 Meter<br />

und einer erforderlichen minimalen<br />

Start- und Landestrecke<br />

war der Tragflügler für militärische<br />

Zwecke nur bedingt<br />

interessant und wurde zunächst<br />

nicht weiterentwickelt.<br />

Im Gegensatz zu einem Hubschrauber<br />

kann ein Tragflügler<br />

nicht senkrecht starten und<br />

nicht in der Luft stehen. „Anders<br />

als beim Helikopter ist der Rotor<br />

eines Tragschraubers nicht<br />

mit dem Motor verbunden und<br />

wird nicht angetrieben. Ausschließlich<br />

der Fahrtwind<br />

versetzt den Rotor<br />

in Drehung. Der Propeller<br />

schiebt den Gyrocopter sozusagen<br />

nach vorne“, erklärt Kirchmayr.<br />

Die durchschnittliche Geschwindigkeit<br />

liege bei Tempo<br />

130, bei Tempo 80 geht es entspannt<br />

zu. Zwar seien auch bei<br />

einem Gyrocopter fliegerische<br />

Manöver möglich, beispielsweise<br />

geht es bei Rückenwind auch<br />

rückwärts. „Aber ich respektiere<br />

die Grenzen des Fluggeräts<br />

und meine. Ein Gyrocopter gilt<br />

als sehr sicher, da der Rotor in<br />

Falle eines Falles wie ein Fallschirm<br />

wirkt“, betont der<br />

48-Jährige.<br />

Nicht jeder, der einen Gyrocopter<br />

von Nahem sieht, würde<br />

das so einfach bestätigen. Zwei<br />

Sitze hintereinander in einer Art<br />

Wanne, der Motor und der Rotor<br />

– sonst nichts. Für Flugbegeisterte<br />

ist es genau das was<br />

den Reiz ausmacht – das Gefühl<br />

des unmittelbaren Fliegens, die<br />

perfekte Rundumsicht, den<br />

Wind spüren und die Vogelperspektive<br />

auf eine Spielzeuglandschaft.<br />

Für Kirchmayr ist es die<br />

schönste Art um abzuschalten.<br />

„Das Fliegen ist nicht so automatisiert<br />

wie Autofahren. Ich<br />

muss mich mit den jeweiligen<br />

Bedingungen auseinandersetzen<br />

und habe keine Zeit, an etwas<br />

anderes zu denken. Beim<br />

Fliegen mit dem Gyrocopter ist<br />

Ohne schützende Scheibe mit<br />

dem Kopf im Wind ist das<br />

Gefühl der Freiheit wohl<br />

grenzenlos.<br />

FOTO: DR. CHRISTOPH KIRCHMAYR<br />

& RUNNY1975/ADOBESTOCK.COM


LEBEN 35<br />

Praxis in Ulm<br />

Ulmer Münster aus der<br />

Vogelperspektive: Für<br />

Freunde, die Kirchmayr<br />

begleiten, ist das ein<br />

besonderes Erlebnis.<br />

FOTOS: HARALD LAMBACHER / PRIVAT & DR. CHRISTOPH KIRCHMAYR<br />

Christoph Kirchmayr<br />

(48) ist in Ulm aufgewachsen<br />

und verheiratet. Seit<br />

dem Jahr 2020 leitet er gemeinsam<br />

mit Stefanie Mayr<br />

die gynäkologische Gemeinschaftspraxis<br />

im Zentrum<br />

von Ulm, in der zehn<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

beschäftigt sind.<br />

Die gynäkologische und geburtshilfliche<br />

Praxis verfügt<br />

über eine Tagesklinik mit<br />

Schwerpunkt ambulante<br />

Operationen, Kolposkopie<br />

und Dysplasiesprechstunde<br />

in enger Kooperation mit<br />

zahlreichen Fachkollegen<br />

und Kliniken in Ulm sowie<br />

der weiteren Umgebung.<br />

Gegründet worden ist<br />

die gynäkologische Praxis<br />

ursprünglich 1975, im Jahr<br />

1991 wurde sie von seinem<br />

Vater Reinhard Kirchmayr<br />

übernommen, der die Praxis<br />

nach 29 Jahren an seinen<br />

Sohn übergab.<br />

kein Platz für Angebereien“. Die<br />

Voraussetzungen müssen stimmen<br />

und der Flug mit den umgebenden<br />

größeren Flugplätzen<br />

wie Memmingen oder Laupheim<br />

abgestimmt sein, wenn<br />

man in deren Zonen fliegen<br />

möchte. Diese Flugplanung, und<br />

dazu gehören auch die Kenntnis<br />

der exakten Wetterdaten, sind<br />

vor jedem Start verpflichtend.<br />

„Kontrolliert wird selten, aber<br />

das ist ja meine Verantwortung.<br />

Dasselbe gilt für die Flughöhe.<br />

Ein Gyrocopter ist relativ laut.<br />

Daher achte ich über Wohngebieten,<br />

in entsprechender Höhe<br />

unterwegs zu sein“, betont<br />

Kirchmayr. Eine brenzlige Situation<br />

gab es bis jetzt noch nie.<br />

„Trotzdem ist es beim Fliegen<br />

wie in meinem Beruf als Mediziner.<br />

Ich muss wissen, was ich<br />

tue, wenn es mal nicht so läuft<br />

wie geplant. Ich muss einen<br />

Notfall beherrschen können“.<br />

Passen die Flugbedingungen,<br />

nimmt er gerne Freunde mit.<br />

„Ein Highlight ist meistens die<br />

Umrundung des Ulmer Münsters<br />

– wie Birdly, nur real“, sagt<br />

Kirchmayr mit Blick auf den<br />

Flugsimulator, der in Ulm am<br />

Münsterplatz 25, zum virtuellen<br />

Abheben gebucht werden<br />

kann.<br />

Ich habe<br />

meine Frau so<br />

kennengelernt.<br />

Sie hatte einen<br />

Gutschein für einen<br />

Flug im Gyrocopter.<br />

Zeit für sein Hobby zu finden<br />

ist tatsächlich ein Thema, denn<br />

die ist durch seine Praxis mit<br />

Tagesklinik knapp bemessen.<br />

Die Anschaffung des Gyrocopters<br />

bezeichnet er als eine seiner<br />

besten Entscheidungen,<br />

auch wenn das Gerät oft einige<br />

Zeit ungenutzt im Hangar steht.<br />

„Und wenn es sich nur aus dem<br />

Grund gelohnt hat, weil ich so<br />

meine Frau kennengelernt habe.<br />

Mit einem Gutschein für einen<br />

Gyrokopterflug war sie mein<br />

Fluggast. Das ist sie heute immer<br />

noch – ohne Gutschein und<br />

jederzeit. Dann steuern wir kleinere<br />

Flugplätze an, treffen dort<br />

Gleichgesinnte und, so wie andere<br />

mit dem Cabrio fahren,<br />

„fliegen wir auch schon mal zum<br />

Essen gehen“. Für weitere Hobbies<br />

bleibt da keine Zeit, aber<br />

das Fahrrad hat bei passendem<br />

Wetter Priorität vor dem Auto,<br />

um von seinem Wohnort Illerzell<br />

zur Praxis nach Ulm zu<br />

kommen. Ambitionen, seinen<br />

Flugschein auf andere<br />

Fluggeräteklassen zu erweitern<br />

hat der 48-jährige<br />

schon, „aber das muss<br />

wohl warten, bis ich altershalber<br />

aus der Praxis<br />

ausgeschieden bin. [!]<br />

<br />

Sigrid Balke<br />

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FOTOS: ARMIN BUHL<br />

Noch sind hier die Baustellenfahrzeuge im Einsatz. Spätestens in einem Jahr soll hier die Zukunft des Zements erforscht werden.<br />

Knallhart, aber sauber<br />

Catch 4 Climate Beton gilt als Klimakiller. Doch die Branche muss CO 2<br />

-neutral werden. Wie<br />

das gelingen kann, erprobt ein Konsortium mit Schwenk Zement in Mergelstetten.<br />

Er lässt sich in nahezu jede<br />

Form gießen, ist stabil<br />

und wird täglich und<br />

weltweit mehr: Beton.<br />

Aber der wichtige Baustoff ist<br />

ein Klimakiller. Grundlage für<br />

ihn ist Zement. Er erzeugt massiv<br />

CO 2<br />

-Emissionen, die laut Experten<br />

auch noch unvermeidlich<br />

sind. Im Heidenheimer Stadtteil<br />

Mergelstetten soll ein Pilotprojekt<br />

trotzdem den Weg hin zu<br />

grünem Zement ebnen – durch<br />

die Abscheidung von CO 2<br />

.<br />

Hinter dem Projekt „Catch 4<br />

Climate“ steht das Joint Venture<br />

Cement Innovation for Climate<br />

(CI4C). Dahinter wiederum<br />

stehen vier große Zementhersteller:<br />

Buzzi Unicem-Dyckerhoff,<br />

Heidelberg Materials,<br />

Schwenk Zement und Vicat.<br />

„Wir müssen die Netto-Null erreichen“,<br />

sagt Jürgen Thormann,<br />

Technischer Geschäftsführer<br />

des Konsortiums und bei<br />

Schwenk zuständig für den Bereich<br />

neue Technologien. Da sei<br />

es nur vernünftig, zusammenzuarbeiten.<br />

120 Millionen an Investitionen<br />

Für diese Forschung entsteht<br />

auf dem Gelände von Schwenk<br />

Zement in Mergelstetten derzeit<br />

eine Forschungsanlage. Gut 120<br />

Millionen Euro hat das Konsortium<br />

Thormann zufolge investiert,<br />

alle beteiligen sich demnach<br />

in gleicher Größenordnung.<br />

Die Projektanlage wird<br />

deutlich kleiner als solche, die<br />

zur kommerziellen Zementerzeugung<br />

genutzt werden. Aber<br />

sie sei groß genug, um belastbare<br />

Daten zu liefern und die Ergebnisse<br />

auf größere Anlagen<br />

skalieren zu können. Die Versuchsanlage<br />

entsteht rund 200<br />

Meter neben einer, die in Gebrauch<br />

ist. „Vom Profil her sieht<br />

sie nicht sehr anders aus“, sagt<br />

Thormann. Aber: „Was innen<br />

passiert, hat mit dem herkömmlichen<br />

Prozess der Zementherstellung<br />

nicht mehr viel zu tun.“<br />

Zement ist der Kleber, der die<br />

Bestandteile von Beton zusammenhält.<br />

Für seine Herstellung<br />

ist Zementklinker nötig. Er wird<br />

bei mehr als 1400 Grad im Ofen<br />

gebrannt. Dabei werden große<br />

Mengen von CO 2<br />

erzeugt. Dem<br />

Branchenverband Verein Deutscher<br />

Zementwerke (VDZ) zufolge<br />

entstehen bei der Herstellung<br />

einer Tonne Zement rund<br />

600 Kilogramm CO 2<br />

. Zur Ein-


unternehmen [!] MACHEN 37<br />

FOTO: LARS SCHWERDTFEGER<br />

& STILLFX/ADOBESTOCK.COM<br />

Die Firmenzentrale von Schwenk Zement am Hindenburgring in Ulm.<br />

ordnung: Laut VDZ wurden allein<br />

im Jahr 2022 und allein in<br />

Deutschland mehr als 28.000<br />

Tonnen Zement verbraucht.<br />

Weltweit wird mehr und mehr<br />

gebaut, der Bedarf an Beton und<br />

damit an Zement steigt – und<br />

mit ihm die Emissionen.<br />

Ein Drittel der Emissionen<br />

sind brennstoffbedingt – das<br />

heißt energiebedingt, an ihnen<br />

kann man arbeiten, meint der<br />

VDZ ebenso wie Thormann. Um<br />

die brennstoffbedingten Emissionen<br />

zu senken, denkt Thormann<br />

auch an Wasserstoff.<br />

„Wenn Wasserstoff in größeren<br />

Mengen zur Verfügung steht,<br />

denken wir auch darüber nach,<br />

damit zu heizen.“<br />

Die verbleibenden zwei Drittel<br />

CO 2<br />

, die rohstoffbedingten<br />

Emissionen, werden durch den<br />

Rohstoff selbst, genauer die Entsäuerung<br />

des Kalksteins im<br />

Ofen, frei. Und da wird es<br />

schwierig. Mit konventionellen<br />

Wenn es<br />

abgeschieden<br />

wird, kann CO 2<br />

ein wertvoller<br />

Rohstoff sein.<br />

Jürgen Thormann<br />

Schwenk Zement<br />

Maßnahmen könne man einen<br />

Teil der Gesamtemissionen reduzieren,<br />

sagt Christian Kulas<br />

von der Hochschule Biberach.<br />

„Aber man kriegt ihn nicht auf<br />

null – weil man eben brennen<br />

muss“, sagt er. Selbst wenn man<br />

den Brennprozess nur mit grünen,<br />

regenerativen Energien<br />

hinkriegen würde, bleiben demnach<br />

immer noch die brennstoffbedingten<br />

Emissionen.<br />

Dort setzt Catch 4 Climate an.<br />

Mit dem sogenannten Pure-<br />

Oxyfuel-Verfahren wird der<br />

Brennprozess verändert. Bei<br />

herkömmlichen Anlagen ist die<br />

CO 2<br />

-Konzentration im Abgas<br />

recht niedrig, das Kohlendioxid<br />

ist vor allem mit Stickstoff verdünnt.<br />

Stickstoff könne man<br />

aber nicht einfach heraustrennen,<br />

meint Thormann. „Deswegen<br />

soll er von vornherein gar<br />

nicht reinkommen.“ Beim Pure-<br />

Oxyfuel-Verfahren kommt statt<br />

Luft reiner Sauerstoff in den<br />

Ofen. Die Menge CO 2<br />

ist dieselbe,<br />

die Konzentration aber deutlich<br />

höher. „Je höher der CO 2<br />

-<br />

Anteil im Gas, desto einfacher<br />

kann man ihn abscheiden“, sagt<br />

Thormann.<br />

Das Projekt Catch 4 Climate<br />

umfasst nur den Schritt der Abscheidung,<br />

was danach mit dem<br />

abgeschiedenen CO 2<br />

passiert, ist<br />

Thormann zufolge Sache des jeweiligen<br />

<strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Schwenk Zement denke an Carbon<br />

Capture Utilization (CCU),<br />

eine Weiterverarbeitung des abgeschiedenen<br />

Stoffs. „Wenn es<br />

abgeschieden wird, ist CO 2<br />

gegebenenfalls<br />

ein wertvoller Rohstoff.“<br />

Benötigt wird Wasserstoff<br />

Konkret gehe es um die Herstellung<br />

von synthetischem Kraftstoff<br />

etwa für Flugzeuge. Synthetisches<br />

Kerosin kann aus<br />

Wasserstoff in Verbindung mit<br />

CO 2<br />

erzeugt werden. Doch da-


38<br />

MACHEN unternehmen [!]<br />

In mehreren Schritten zum Zement<br />

Gut 120 Millionen Euro haben die vier <strong>Unternehmen</strong> in den Bau der Anlage gesteckt.<br />

VISUALISIERUNG: THYSSENKRUPP INDUSTRIAL SERVICES AG<br />

Es brauche neue Wege, um das<br />

Ziel Klimaneutralität zu erreichen.<br />

Das Pure-Oxyfuel-Verfahren, das in<br />

Mergelstetten getestet wird, könnte<br />

einer dieser Wege sein, erklärt Kulas.<br />

Aber auch im Bau brauche es Innovationen<br />

für mehr Nachhaltigkeit.<br />

Eine Rolle könnte dem Bauingenieur<br />

zufolge Carbon-Beton statt Stahlbeton<br />

spielen. Der CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

von Carbonfaser sei zwar auch<br />

schlecht, man brauche dabei aber weniger<br />

als vom Stahl und auch weniger<br />

Beton. „Es sind viele Rädchen“,<br />

sagt Kulas. Bessere thermische Verwertung<br />

beim Brennen, Reduzierung<br />

des Klinkeranteils im Beton und des<br />

Betons allgemein seien Ansätze.<br />

Auch Recyclingbeton werde bereits<br />

verwendet.<br />

Es gibt nicht<br />

die eine<br />

Technologie, die<br />

uns das ganze<br />

Leben retten wird.<br />

Christian Kulas<br />

Hochschule Biberach<br />

Zement ist der Kleber im<br />

Beton und wird in mehreren<br />

Schritten hergestellt. Das<br />

Rohmaterial aus Kalkstein und<br />

Ton wird in einem sogenannten<br />

Vorwärmeturm den Abgasen<br />

aus dem Drehrohofen zugemischt<br />

und abgetrennt. Es<br />

zirkuliert praktisch in mehreren<br />

Stufen von oben nach unten<br />

durch den Turm. Danach<br />

für müsste der Wasserstoff per Pipeline<br />

zu der Anlage kommen. Eine andere<br />

Möglichkeit wäre, das abgeschiedene,<br />

gereinigte und verflüssigte<br />

CO 2<br />

abzutransportieren. Doch<br />

auch dafür brauche das <strong>Unternehmen</strong><br />

eine Pipeline, in dem Fall für<br />

CO 2<br />

, sagt Thormann.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> befürwortet<br />

Thormann zufolge stark den schnellen<br />

Ausbau der Süddeutschen Erdgasleitung<br />

(SEL), die ab 2030 nach<br />

Angaben von Terranets BW auch<br />

Wasserstoff transportieren soll.<br />

„Wir gehen davon aus, dass die Süddeutsche<br />

Erdgasleitung, die dann<br />

Wasserstoff transportieren soll, zeitlich<br />

zum Scale Up der Anlage passt“,<br />

kommt das vorgewärmte Mehl<br />

in den Drehrohofen, wo es bei<br />

mehr als 1400 Grad gebrannt<br />

wird. So entsteht Zementklinker.<br />

Ihm werden in Zementmühlen<br />

verschiedene Stoffe<br />

zugemischt. Das gemahlene<br />

Produkt ist Zement.<br />

Zur Person<br />

Christian Kulas ist<br />

Bauingenieur und<br />

beschäftigt sich seit<br />

fast 20 Jahren mit<br />

Textil-/Carbonbeton.<br />

Zehn Jahre war er in<br />

der Industrie tätig.<br />

Seit März 2023 ist er<br />

an der Hochschule<br />

Biberach.<br />

Beim Pure-Oxyfuel-Verfahren<br />

wird statt Luft reiner Sauerstoff<br />

in den Ofen gegeben.<br />

Die Menge an CO 2<br />

, die entsteht,<br />

ist dieselbe. In herkömmlichen<br />

Anlagen ist das<br />

Kohlendioxid aber stark verdünnt,<br />

vor allem mit Stickstoff<br />

aus der Luft. Mit dem Pure-<br />

Oxyfuel-Verfahren ist die Konzentration<br />

des CO 2<br />

wesentlich<br />

höher im Abgas. So lässt es<br />

sich einfacher abscheiden.<br />

erläutert Geschäftsführer Thormann.<br />

Einen Plan B zum synthetischen<br />

Kerosin gebe es auch, sagt<br />

Thormann. „Aber auch dafür brauchen<br />

wir Wasserstoff.“ Eigentlich<br />

sollte die Versuchsanlage bereits<br />

Anfang dieses Jahres in Betrieb gehen,<br />

aber Lieferengpässe hätten den<br />

Start verzögert, schildert Thormann.<br />

Jetzt ist eine Inbetriebnahme demnach<br />

für das erste Quartal 2025 geplant.<br />

Derzeit werde mit einer Laufzeit<br />

der Forschungsanlage von etwa<br />

drei Jahren gerechnet. Wirtschaftlich<br />

darf sie demnach nicht verwendet<br />

werden, nach der Forschung<br />

muss laut Thormann voraussichtlich<br />

abgebaut werden.<br />

Beim Abriss eines Gebäudes trenne<br />

man den Stahl heraus, schreddere<br />

den Beton und könne ihn erneut<br />

einsetzen. „Das Problem dabei ist<br />

eher ein logistisches“, sagt Kulas.<br />

Etwa wenn das Gebäude in München<br />

abgerissen wird und in Hamburg der<br />

Rohstoff gebraucht wird. Ein Zusammenspiel<br />

aus vielen Ansätzen sei nötig<br />

für mehr Nachhaltigkeit im Bau.<br />

„Es gibt nicht die eine Technologie,<br />

die uns das ganze Leben retten wird.“<br />

Illusionen macht auch Thormann<br />

keine. „Wir können mit der Maßnahme<br />

hier nicht das Weltklima retten“,<br />

sagt er. Aber das Projekt sei ein Mosaikstück.<br />

„Wenn wir hier nachweisen,<br />

dass die Technologie funktioniert,<br />

kann man das übertragen und<br />

Deutschland geht mit gutem Beispiel<br />

voran.“ Klar sei schon jetzt, dass die<br />

Herstellungskosten für Zement steigen<br />

werden. Wie viel teurer es wird,<br />

lasse sich noch nicht schätzen. Die<br />

EU plant Klimaneutralität bis 2<strong>05</strong>0,<br />

Baden-Württemberg bis 2040. „Dem<br />

müssen wir Rechnung tragen“, sagt<br />

Thormann. Primärmaßnahme sei,<br />

Zement so zu produzieren, dass wenig<br />

gebraucht wird. „Aber ganz ohne<br />

Zement geht es nicht.“ [!] <br />

<br />

Katharina Schröder


unternehmen [!] RESSORT 39


spezial<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Standort<br />

im Porträt<br />

Guter Mix<br />

aus Tradition<br />

und Moderne<br />

Entwicklung Die Transformation nimmt in<br />

Eislingen Gestalt an. Es zeigt sich dabei,<br />

welche Einflussmöglichkeiten Kommunen<br />

haben, um traditionelle Industriestädte für<br />

modernes Gewerbe attraktiv zu machen.<br />

www.swp-unternehmen.de<br />

Namhafte Industrieunternehmen<br />

prägen die<br />

Wirtschaftsstruktur<br />

der traditionsreichen<br />

Industriestadt Eislingen im Filstal.<br />

Gleichzeitig gelang in den<br />

vergangenen Jahren die Ansiedlung<br />

moderner Dienstleistungsunternehmen<br />

der IT- und Digitalisierungsbranche.<br />

Wie dieser<br />

Spagat gelingen kann, wird im<br />

Gespräch mit Oberbürgermeister<br />

Klaus Heininger deutlich,<br />

der den direkten Draht zu den<br />

<strong>Unternehmen</strong> in seiner Stadt<br />

pflegt. Größte Herausforderung<br />

für die Große Kreisstadt mit der<br />

kleinen Gemarkungsgröße ist<br />

der Mangel an Fläche.<br />

Das Gebiet der Stadt Eislingen<br />

umfasst eine Fläche von 1641<br />

Hektar. Für eine Große Kreisstadt<br />

mit knapp 22.500 Einwohnern<br />

ist das äußerst wenig. Neben<br />

der Revitalisierung von Flächen<br />

wagt sich Eislingen an ein<br />

in diesen Zeiten nicht einfaches<br />

Unterfangen: „Derzeit prüfen<br />

wir in Zusammenarbeit mit dem<br />

Verband Region Stuttgart, ob ein<br />

Interkommunales Gewerbegebiet<br />

(IKG) möglich ist“, berichtet<br />

Heininger.<br />

Trotz immer wieder – auch<br />

im Kreis Göppingen – gescheiterter<br />

Vorhaben dieser Art, ist<br />

Eislingens Oberbürgermeister<br />

zuversichtlich. „Es steht heute<br />

nicht mehr im Gegensatz, Flächen<br />

einer gewerblichen Nutzung<br />

zuzuführen und diese mit<br />

attraktiven Naturschutzflächen<br />

zu kombinieren.“ Daher rechnet<br />

der OB mit einer breiten Zustimmung<br />

auch in der Bevölkerung<br />

für das ins Auge gefasste<br />

IKG im Südosten der Stadt.<br />

„Wir haben alles im Blick“,<br />

versichert Heininger, „ökologische<br />

Gesichtspunkte, aber auch<br />

die Notwendigkeit, den Wirtschaftsstandort<br />

zukunftsfähig<br />

zu machen und damit auch den<br />

bisher erreichten Wohlstand zu<br />

sichern.“<br />

Steuereinnahmen steigen<br />

Dass Eislingen weitere Gewerbeflächen<br />

braucht, zeigt die erfolgreiche<br />

Entwicklung der vergangenen<br />

Jahre. Während andere<br />

Kommunen durch Krisen und<br />

unterschiedliche Herausforderungen<br />

mit Rückgängen oder<br />

gar Einbrüchen bei der Gewerbesteuer<br />

zu kämpfen hatten,<br />

konnte in Eislingen gar ein Anstieg<br />

vermeldet werden.<br />

„Das Besondere ist, dass wir<br />

nach wie vor etliche Zulieferbetriebe<br />

der Automobilindustrie<br />

und Firmen im Maschinenbau<br />

haben, also aus den klassischen<br />

Branchen des Filstals“, erklärt<br />

Heininger. Gleichzeitig gebe es<br />

zahlreiche leistungsstarke Traditionsbetriebe<br />

wie Zeller +<br />

Gmelin, Hinterkopf oder EMAG.<br />

Hinzu kamen in den letzten<br />

zehn Jahren viele kleine und<br />

mittelständische Betriebe des<br />

Elektronik- und Digitalsektors,


unternehmen [!]<br />

wie Pusch Data und Salvia Gebäudetechnik.<br />

Dass Eislingen „Gewerbegebiet<br />

kann“, hat die Große Kreisstadt<br />

vor wenigen Jahren bewiesen,<br />

als in Rekordzeit ein Gewerbegebiet<br />

an der Gemarkungsgrenze<br />

zu Salach aus dem<br />

Boden gestampft wurde und<br />

sich in der Folge rasch attraktive<br />

<strong>Unternehmen</strong> aus Zukunftsbranchen<br />

ansiedelten und mit<br />

zur erfolgreichen Gewerbesteuer-Bilanz<br />

beitrugen. „Das Gewerbegebiet<br />

Eichenbach ist<br />

Gold wert“, sagt Heininger.<br />

Neben der digitalen Infrastruktur-Versorgung<br />

aller Gewerbebetriebe<br />

mit Highspeed-<br />

Anschlüssen mit 1000 MBit/s ist<br />

Eislingen auch um attraktive<br />

Verkehrswege bemüht, wie etwa<br />

Direktanschlüsse von Gewerbegebieten<br />

an die Bundesstraße 10.<br />

Um auch die letzte Meile abzudecken<br />

und infrastrukturell keine<br />

weißen Flecken aufzuweisen,<br />

wurde ein Mobilitätspunkt rund<br />

um den Bahnhof eingerichtet.<br />

Zudem werde Wert darauf gelegt,<br />

Eislingen als Einzelhandelsstandort<br />

zu stärken und eine<br />

qualitätsvolle Kinderbetreuung<br />

zu sichern, betont Heininger.<br />

Diese weichen Faktoren lässt<br />

sich Eislingen einiges kosten.<br />

Mit Investitionen in Kinderbetreuung<br />

in Höhe von rund 20<br />

Millionen für Neubau und Erweiterungen<br />

in den vergangenen<br />

Jahren trägt die Große<br />

Kreisstadt dem Zuzug vieler<br />

junger Familien Rechnung.<br />

Einen Marketingcoup landete<br />

die Stadt gemeinsam mit dem<br />

Eventveranstalter Bankett Plus<br />

mit den „Filstalrock“-Konzerten.<br />

Diese locken seit 2016 jedes<br />

Jahr im August Zehntausende in<br />

den Eislinger Schloßpark und<br />

bieten örtlichen Firmen eine<br />

Werbeplattform. Axel Raisch<br />

Oberbürgermeister Klaus Heininger will den Wirtschaftsstandort<br />

Eislingen zukunftsfähig machen.<br />

Foto: Stadt Eislingen<br />

Wir sind<br />

volksbank-goeppingen.de<br />

bereit!<br />

Sie auch?<br />

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Inklusive<br />

DIGITAL-<br />

CHECK


42<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Zahlen, Daten & Fakten<br />

7.600<br />

sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte, davon:<br />

15 60<br />

%<br />

Eislingen Von den rund 20 000<br />

Einwohnerinnen und Einwohnern der<br />

Großen Kreisstadt im Filstal sind 7600<br />

sozialversicherungspflichtig beschäftigt –<br />

der Großteil arbeitet in der Produktion.<br />

Einwohner in Eislingen<br />

2000<br />

2021<br />

<strong>2024</strong><br />

19.724<br />

21.973<br />

22.448<br />

1.641<br />

Hektar ist die Kreisstadt groß<br />

Gewerbesteueraufkommen<br />

52<br />

%<br />

25<br />

Produktion<br />

Dienstleistung<br />

Handel<br />

6.655<br />

Einpendler<br />

8.819<br />

Auspendler<br />

48<br />

11 Betriebe<br />

restliche<br />

GRAFIK: MAX MESCHKOWSKI<br />

FOTO: GIACINTO CARLUCCI


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

43<br />

Hinterkopf revolutioniert<br />

Verpackungsbranche<br />

Der Anlagenbauer Hinterkopf aus Eislingen<br />

gehört seit vielen Jahren zu den wichtigsten<br />

Produzenten von Maschinen und Anlagen<br />

zur Herstellung von Packmitteln. Mit seinen<br />

Innovationen und Entwicklungen hat das<br />

<strong>Unternehmen</strong> die Branche immer wieder<br />

vorangetrieben. So wie auch mit der jüngsten<br />

Revolution des Familienunternehmens:<br />

Digitaldruck für Verpackungen.<br />

Tradition und modernste Technologien laufen bei Hinterkopf Hand in Hand.<br />

weit im Einsatz, drei befinden sich in der Auslieferung,<br />

zehn weitere sind fest bestellt und<br />

sollen bis Ende <strong>2024</strong> anlaufen“, zählt Hinterkopf<br />

auf.<br />

Die Technologie sorgt auch dafür, dass sich<br />

Hinterkopf in diesen wirtschaftlich schweren<br />

Zeiten weiterhin fest auf Wachstumskurs befindet.<br />

„Ein <strong>Unternehmen</strong> muss die wandelnden<br />

Bedürfnisse des Marktes frühzeitig erkennen<br />

und in der Lage sein, diese zu befriedigen.<br />

So, wie wir es mit dem Digitaldruck getan haben“,<br />

umreißt Hinterkopf. Vielen – auch alteingesessenen<br />

– <strong>Unternehmen</strong>, die derzeit in<br />

wirtschaftlicher Schieflage seien, sei dies<br />

nicht gelungen, aus welchen Gründen auch<br />

immer. Wichtig sei es, immer nah an den Märkten<br />

zu sein. Alexander Hinterkopf hat im Laufe<br />

der Jahre sehr gute Antennen für die wechselnden<br />

Forderungen der Kunden entwickelt<br />

und die Strategien des <strong>Unternehmen</strong>s immer<br />

wieder entsprechend neu justiert. Er betont<br />

aber auch: „Einem familiengeführten Mittelständler<br />

fällt dies natürlich leichter als einem<br />

schwerfälligen Konzerntanker.“<br />

Dieser unternehmerische Geist von Hinterkopf<br />

ist überall in den Firmenräumen erlebbar:<br />

„Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere<br />

Technologien und Prozesse weiterzuentwickeln.<br />

Unsere jüngsten Erfolge belegen, dass<br />

wir auf dem richtigen Weg sind.“ Dies spiegelt<br />

Fotos: Hinterkopf GmbH<br />

Wer heute ein Einzelhandelsgeschäft – egal,<br />

wo auf der Welt – betritt, entdeckt in den Regalen<br />

fast zwangsläufig ein Produkt mit einer<br />

Verpackung, die von einer Maschine oder Anlage<br />

von Hinterkopf aus Eislingen produziert<br />

oder dekoriert wurde: Die hochwertigen Tuben,<br />

Dosen und Hülsen aus Aluminium oder<br />

Kunststoff sind bei Kosmetika genauso zu finden,<br />

wie bei Getränken, technischen oder<br />

pharmazeutischen Produkten. Das Familienunternehmen<br />

nimmt unzweifelhaft eine Spitzenstellung<br />

in der Branche ein – auch weil die<br />

innovativen Technologien aus dem Filstal das<br />

Thema Verpackungsherstellung immer neu<br />

definiert haben.<br />

Jüngste Revolution des Teams um Geschäftsführer<br />

Alexander Hinterkopf, dem Sohn des<br />

Firmengründers: der Digitaldruck für hochwertige<br />

Verpackungen. Nahezu zehn Jahre hat<br />

das <strong>Unternehmen</strong> an der Technik gearbeitet,<br />

bis 2019 die erste Maschine den Markt eroberte,<br />

die den hohen Qualitätsstandards des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

entsprach. „Die Qualität ist beim<br />

ersten Druck einer Charge genauso gut, wie<br />

beim letzten – Ausschuss gibt es praktisch<br />

keinen. Die Druckkosten pro Verpackung sind<br />

identisch – egal ob man Losgröße 1 oder<br />

100.000 hat. Das macht die Produktion von<br />

Editionen mit kleinen Auflagen einfach. Und<br />

die fotorealistische Darstellung bis ins kleinste<br />

Detail gibt den Herstellern ganz neue Möglichkeiten<br />

beim Verpackungsdesign“, beschreibt<br />

Alexander Hinterkopf.<br />

Kein Wunder, dass sich die alleinstehenden Digitaldruckmaschinen<br />

schnell zu Bestsellern<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s entwickelt haben und eine<br />

zweite wichtige Säule im Geschäftsmodell geworden<br />

sind. „Aktuell sind 38 Maschinen weltsich<br />

auch im Firmensitz in Eislingen wider, wo<br />

die Produktionsfläche immer wieder ausgebaut<br />

wird. Unter anderem entsteht der nagelneue<br />

Komplex Home of Digital Printing, der<br />

Platz für insgesamt 50 Ingenieure und Techniker<br />

bietet. Zusätzlich wird im Frühjahr <strong>2024</strong><br />

ein wegweisendes Ausbildungszentrum in der<br />

Region fertiggestellt.<br />

Digitaldruck: Wirtschaftlich<br />

und kreativ verpacken<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Druckverfahren, werden beim Digitaldruck<br />

keine teuren physischen Druckvorlagen<br />

benötigt. Verpackungsentwürfe<br />

gehen direkt vom Rechner an die<br />

Maschine. Daher gibt es auch keine<br />

stromintensiven kostentreibenden<br />

Aufheizphasen und Rüstzeiten. Zudem<br />

ist der Druck von der ersten bis zur<br />

letzten Verpackung perfekt. Ausschuss<br />

gibt es hier nicht. Die Stückkosten sind<br />

unabhängig von der Losgröße. Eventuelle<br />

Nachlieferungen sind dank Printon-Demand<br />

kein Problem. Dies senkt<br />

den Ressourcenverbrauch deutlich<br />

und macht den Digitaldruck besonders<br />

wirtschaftlich.<br />

Gemeinsam die Zukunft gestalten: Bei Hinterkopf ziehen alle an einem Strang, um das <strong>Unternehmen</strong><br />

voranzubringen. Dank ausgereifter Drucktechnologie entstehen beeindruckende Motive.<br />

Hinterkopf GmbH<br />

Gutenbergstr. 5<br />

73<strong>05</strong>4 Eislingen<br />

Telefon: +49 7161 8501-0<br />

Hotline: +49 7161 8501-333


44<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Zusammenarbeit<br />

zahlt sich aus<br />

Gewerbe Mit einem neuen Fest wollen die Eislinger Selbstständigen<br />

die Innenstadt noch attraktiver machen. Die Kooperation mit der<br />

Verwaltung ist gut – nur die vielen Baustellen belasten.<br />

Das „Mitt(e)-Sommerfest“<br />

ist das neueste<br />

Event der Eislinger<br />

Selbstständigen. Erstmals<br />

wird es am 22. und 23. Juni<br />

auf dem Rathausplatz und somit<br />

mitten in Eislingen stattfinden.<br />

Im regelmäßigen Wechsel mit<br />

dem alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Stadtfest soll es zur festen<br />

Einrichtung werden und zu einer<br />

weiteren Attraktivitätssteigerung<br />

der Innenstadt beitragen.<br />

Die Pläne dafür reichen bereits<br />

in die Zeit vor der Pandemie<br />

zurück, lagen dann jedoch<br />

aufgrund der Kontaktbeschränkungen<br />

auf Eis.<br />

Die vielen<br />

Baustellen in<br />

der Innenstadt sind<br />

eine Katastrophe<br />

für die Händler.<br />

Regina Klaiber<br />

Vereinsvorsitzende<br />

Der August ist Filstalrock-<br />

Zeit. Auch dieses Jahr<br />

kommt die Coverband<br />

True Collins in den<br />

Schlosspark. Die kleinen<br />

Bilder zeigen die Stadtbücherei<br />

und das<br />

Stadtwappen, in dem die<br />

liegende Hirschstange an<br />

die einstige Württembergische<br />

Lehensherrschaft<br />

erinnert.<br />

Fotos: Giacinto Carlucci<br />

Doch auch zum jetzigen Zeitpunkt<br />

weisen die Eislinger<br />

Selbstständigen mit ihrem Fest<br />

noch in die Zukunft. Denn dort,<br />

wo der rund 120 Mitglieder starke<br />

Verein öffentlichkeitswirksam<br />

mit Unterstützung von vier<br />

weiteren Eislinger Vereinen den<br />

Start in den Sommer feiern will,<br />

soll in den kommenden Jahren<br />

das neue Zentrum Eislingens,<br />

die neue Mitte entstehen. „Mit<br />

unserem Wortspiel nehmen wir<br />

sowohl darauf als auch den Zeitpunkt<br />

Bezug“, erklärt die Vorsitzende<br />

Regina Klaiber.<br />

In den kommenden Jahren<br />

stehen der Großen Kreisstadt,<br />

die 1933 aus der Vereinigung der


unternehmen [!] SPEZIAL 45<br />

bis dahin selbständigen Kommunen<br />

Klein-Eislingen und<br />

Groß-Eislingen entstand, entscheidende<br />

Veränderungen bevor.<br />

Mit dem Abriss der zentralen<br />

Überführungsbrücke, welche<br />

die beiden Stadtteile Süd<br />

und Nord seit 1968 verbindet,<br />

verändert das Zentrum sein Gesicht.<br />

Zwischen Schloss und<br />

Rathaus wird dann ein großer<br />

Platz entstehen. „Wir freuen uns<br />

sehr auf den Brückenabriss“,<br />

sagt Regina Klaiber im Namen<br />

der Eislinger Selbstständigen.<br />

„Es wird dann einen wunderschönen<br />

Raum geben, den man<br />

herrlich bespielen kann; eine<br />

riesige Fläche, mit der man etwas<br />

anfangen kann.“<br />

Parkplätze sind Mangelware<br />

So sehr man sich bei den Selbstständigen<br />

über die zunehmende<br />

Attraktivität der Innenstadt<br />

freut, die vielen Baustellen<br />

nennt Regina Klaiber auch als<br />

große Herausforderung für<br />

Handel und Gewerbe in der<br />

Stadt. „Es ist eine Katastrophe“,<br />

klagt Klaiber. Könnten die Menschen<br />

die Läden nicht anfahren,<br />

sei dies ein Problem – „sie kaufen<br />

dann in Eislingen nicht ein“.<br />

Wegfallende Parkplätze durch<br />

Rückbaumaßnahmen und neue<br />

Radverkehrsstreifen sieht die<br />

Vorsitzende der Händler und<br />

Gewerbetreibenden in Eislingen<br />

als große Belastung der Selbstständigen.<br />

Gerade in der derzeit im Umbau<br />

befindlichen Salacher Straße<br />

sowie in der Hauptstraße sei<br />

dies ein ernsthaftes Problem.<br />

FOTO: GIACINTO CARLUCCI<br />

Apotheke, Bäcker, Rathaus: Das Angebot in der Innenstadt ist breit und wird gut angenommen.<br />

Neue Vertreter in den Vereinsgremien<br />

Nach mehreren<br />

Wechseln im Vereinsnamen<br />

sind die „Eislinger<br />

Selbstständigen“,<br />

aus dem Handels- und<br />

Gewerbeverein der<br />

Stadt hervorgegangen.<br />

Der Verein hat rund 120<br />

Mitglieder. Die Zahl sei<br />

seit Jahren stabil, erklärt<br />

die Vorsitzende<br />

Regina Klaiber. Sie<br />

führt den Verein seit<br />

rund vier Jahren und<br />

freut sich über eine<br />

derzeit stattfindende<br />

Verjüngung in den Gremien<br />

des Vereins, die<br />

mit gelungenen Geschäftsübergaben<br />

einhergingen.<br />

Die Mitglieder<br />

des Vereins kommen<br />

aus unterschiedlichsten<br />

Branchen wie<br />

Einzelhandel, Gastronomie<br />

und Handwerk,<br />

aber auch Fahrschulen,<br />

Medien und Banken.


46<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

FOTO: GIACINTO CARLUCCI<br />

„Bisher war die Parkplatzpolitik<br />

in Eislingen nämlich sehr<br />

gut“, lobt Klaiber. Ausreichend<br />

vorhandene, kostenlos nutzbare<br />

Parkplätze seien ein echter<br />

Standortvorteil gewesen. Umso<br />

bedauerlicher sei nun die Reduzierung,<br />

auch wenn die noch<br />

vorhandenen Parkplätze weiterhin<br />

kostenfrei zur Verfügung<br />

stünden. Die dort ansässigen<br />

Betriebe – Friseure, Schneider,<br />

Modegeschäfte, eine Drogerie –<br />

seien sehr beunruhigt und sorgten<br />

sich um ihre Existenz.<br />

Das wäre sehr schade, sagt<br />

Klaiber, da die aktive Standortpolitik<br />

der Stadt bislang für wenig<br />

Leerstände gesorgt habe.<br />

Überhaupt lobt die Vorsitzende<br />

die Zusammenarbeit mit der<br />

Stadtverwaltung. „Die Kooperation<br />

funktioniert sehr gut.“<br />

Die Eislinger Selbstständigen<br />

hätten immer einen Ansprechpartner<br />

auch bei Vakanz des<br />

Marketingbeauftragten der<br />

Stadt. „Die Kommunikation ist<br />

sehr gut und klar. Wir können<br />

alles besprechen“, berichtet<br />

Klaiber. „So etwas muss passen<br />

– und es passt.“ Auch bei<br />

den Verkaufsoffenen Sonntagen<br />

im Frühjahr und Herbst arbeite<br />

Wir können<br />

alles mit der<br />

Stadtverwaltung<br />

besprechen –<br />

es passt.<br />

Regina Klaiber<br />

Die Eislinger Selbstständigen<br />

der Verein mit der Stadt Hand<br />

in Hand.<br />

Eine zusätzliche Attraktivität<br />

für Familien habe dieser Tag<br />

durch ein klassisches Angebot<br />

erhalten: „Das Kasperle kommt“.<br />

Klaiber gibt zu: „Ich habe mir<br />

eigentlich nicht viel davon versprochen<br />

und war zunächst<br />

skeptisch. Wie dieses Angebot<br />

aber regelrecht eingeschlagen<br />

hat, überrascht und begeistert<br />

gleichermaßen.“ Jetzt fehle nur<br />

noch die gute Fee, die den<br />

Wunsch der Selbstständigen<br />

nach ein paar weiteren Parkplätzen<br />

erfülle.<br />

Axel Raisch


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v.l.n.r. Christoph Molitor, Klaus Nickl, Hubert<br />

Nägele, Stephanie Nägele-Molitor<br />

Drohnenaufnahme der Stahlbau Nägele GmbH in der Gutenbergstr. 3 in Eislingen/Fils<br />

Fotos: Tobias Fröhner<br />

75 Jahre in Diensten von Mensch,<br />

Produkt und Gesellschaft<br />

Es sind 75 Jahre vergangen, seit die kleine<br />

Schmiede in der Gutenbergstr. 3, am Rande<br />

der Kreisstadt Eislingen/Fils, ihre Tore öffnete.<br />

Was einst als bescheidene Werkstatt<br />

begann, hat sich über die Zeit hinweg zu einem<br />

beeindruckenden Beispiel für regionale<br />

Wirtschaftsstärke und nachhaltiges Unternehmertum<br />

entwickelt.<br />

Die Stahlbau Nägele GmbH steht heute nicht<br />

nur für herausragenden Stahlbau und innovative<br />

Konstruktionen, sondern auch für eine<br />

tiefe Verwurzelung in der Region und einen<br />

unermüdlichen Einsatz für soziale Belange.<br />

Von der Schmiede zum innovativen <strong>Unternehmen</strong><br />

Mit einer Belegschaft von 225 Mitarbeitern<br />

und einer Geschichte, die von kontinuierlicher<br />

Weiterentwicklung und Anpassung an die modernen<br />

Anforderungen der Industrie geprägt<br />

ist, hat sich Stahlbau Nägele weit über die<br />

Grenzen von Eislingen/Fils hinaus einen Namen<br />

gemacht. Das Leistungsspektrum der<br />

Firma gliedert sich in drei Hauptproduktkategorien:<br />

Stahlbau und Stahlkonstruktionen, Industrie-<br />

und Schlüsselfertigbau sowie Schlosser-<br />

und Metallbauarbeiten, und bietet als Generalunternehmer<br />

umfassende Lösungen aus<br />

einer Hand – vom Neubau von Verwaltungsgebäuden<br />

bis hin zu Gewerbehallen.<br />

Ein besonderes Augenmerk legt das <strong>Unternehmen</strong><br />

auf die Ausbildung und Förderung<br />

junger Talente. Mehr als 250 Auszubildende<br />

haben ihre Karriere bei Stahlbau Nägele begonnen,<br />

viele von ihnen halten dem <strong>Unternehmen</strong><br />

bis heute die Treue, einige in führenden<br />

Positionen. Dieses Engagement für die Mitarbeiterentwicklung<br />

wurde mehrfach ausgezeichnet<br />

und unterstreicht die Philosophie<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s, in Menschen zu investieren<br />

und langfristige Karrierewege zu ermöglichen.<br />

Soziales Engagement und nachhaltige Entwicklung<br />

Neben dem wirtschaftlichen Erfolg und der<br />

Förderung von Fachkräften setzt sich die<br />

Stahlbau Nägele GmbH auch stark für die Gemeinschaft<br />

und die Umwelt ein. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

unterstützt zahlreiche lokale Vereine,<br />

soziale Einrichtungen und Hilfsorganisationen<br />

und fördert das soziale Miteinander durch<br />

Aktionen wie dem „sozialen Tag“, an dem Mitarbeiter<br />

die Möglichkeit haben, ihr Engagement<br />

Menschen mit Beeinträchtigung zu<br />

schenken.<br />

Im Bereich der Nachhaltigkeit hat das <strong>Unternehmen</strong><br />

ebenfalls bedeutende Fortschritte<br />

gemacht. Seit Beginn des Jahres 2023 ist<br />

Stahlbau Nägele ein zertifizierter klimaneutraler<br />

Betrieb, ein Meilenstein, der die Verpflichtung<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s zu umweltfreundlichem<br />

Handeln und der Reduzierung<br />

des ökologischen Fußabdrucks unterstreicht.<br />

Blick in die Zukunft<br />

Während Stahlbau Nägele auf 75 Jahre erfolgreicher<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgeschichte zurückblicken<br />

kann, richtet es seinen Blick fest in die<br />

Zukunft. Mit dem fortwährenden Engagement<br />

für Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit sowie<br />

der tiefen Verankerung in der Region ist<br />

das <strong>Unternehmen</strong> bestens aufgestellt, um<br />

auch in den kommenden Jahren als wichtiger<br />

regionaler Akteur zu agieren. Die Geschichte<br />

der Stahlbau Nägele GmbH ist ein lebendiges<br />

Beispiel dafür, wie Tradition und Fortschritt<br />

Hand in Hand gehen können, zum Wohl der<br />

Region und ihrer Menschen.<br />

Darauf sind wir stolz!<br />

Bei der vergangenen<br />

Heldenwahl im<br />

Landkreis Göppingen<br />

konnten wir<br />

den 2. Platz in der<br />

Kategorie „Löwenstarke<br />

Arbeitgeber“<br />

erreichen. Zusätzlich<br />

dazu konnten<br />

wir uns in der<br />

Kategorie „Löwenstarke <strong>Unternehmen</strong>“<br />

einen Platz unter den Top 10 sichern.<br />

In Anbetracht der starken Konkurrenz<br />

von insgesamt 27 teilnehmenden <strong>Unternehmen</strong>,<br />

ist dies ein bemerkenswerter<br />

Erfolg, der die Bemühungen und das<br />

Engagement unseres gesamten Teams<br />

widerspiegelt.<br />

Stahlbau Nägele GmbH<br />

Gutenbergstraße 3<br />

73<strong>05</strong>4 Eislingen<br />

07161 8500-0<br />

info@stahlbau-naegele.de<br />

www.stahlbau-naegele.de


48<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

Sehnsuchts-Orte „DELUXE“<br />

In Südtirol und in Lazise am wunderschönen Gardasee trifft man auf 5-Sterne Luxus-Urlaub in<br />

mittlerweile dreifacher <strong>Ausgabe</strong>. Die Quellenhof Luxury Resorts vereinen in perfekter Harmonie<br />

Südtiroler Herzlichkeit und das typische italienisches Lebensgefühl „la dolce vita“.<br />

Das Mutterhaus, das Quellenhof Luxury Resort Passeier liegt im Passeiertal bei Meran in Südtirol<br />

und gehört mittlerweile zu den exklusivsten Ferienresorts in den Alpen. Im Frühjahr 2019 entstand<br />

dann in Lazise, am wunderschönen Gardasee, das neue Resort von Familie Dorfer, das Quellenhof<br />

Luxury Resort Lazise. Und seit 2022 neu dazu, das brandneue Juwel, die kleine und chice<br />

Quellenhof See Lodge (adults only) in Südtirol.<br />

Das Quellenhof Resort in Südtirol verfügt auf 10.500 m² über getrennte Wohlfühlbereiche für nur<br />

Erwachsene und Familien mit Kleinkindern. Saunaerlebnis pur findet man in den 25 Saunen, und<br />

um dem Alltag davon zu schwimmen, sorgt eine einzigartige Wasserlandschaft mit 12 beheizten<br />

Indoor- und Outdoor-Pools sowie ein eigener Acqua Family Parc für den notwendigen Badespaß.<br />

Auch im großzügigen Onda-Spa des Quellenhof Luxury Resort Lazise wird den Gästen auf<br />

2.000 m² Wellness & SPA vom Feinsten geboten. Getrennte Ruhe- und Saunabereiche für<br />

Erwachsene und Familien (Kinder ab 4 Jahre) lassen Wellness-Herz höherschlagen.<br />

Eine traumhaft mediterrane Gartenlandschaft lädt zum Träumen und Relaxen ein.<br />

Seit 2022 erwartet Sie in Südtirol die neue Quellenhof See Lodge, ein Wohlfühlort für nur<br />

Erwachsene „adults only“ (ab 14 Jahren). In perfekter Harmonie spiegelt sich im 4.500 m²<br />

großen See eine atemberaubende alpine Kulisse, gepaart mit dem mediterranen Flair des<br />

neuen exklusiven Hauses. Modernes Design und hochwertige Materialien – Stein, Glasfassaden,<br />

dunkles Holz – bestimmen die Architektur des leicht maledivisch anmutenden Luxushotels.<br />

Neben einem exklusiven und vielfältigem Wellness-& Spa-Angebot, welches sowohl in Südtirol<br />

wie aber auch in Lazise Seinesgleichen sucht, bestechen alle drei Resorts durch ihr<br />

ausgezeichnetes kulinarisches Angebot.<br />

Neben der klassischen Gourmet-Halbpension bietet z.B. der Quellenhof in<br />

Passeier seinen Gästen in zwei weiteren Restaurants, der „Gourmetstube 1897“<br />

(vom Gault&Millau mit 3 Hauben ausge zeichnet!) und dem Sky Restaurant<br />

„Tep panyaki“ (japanisch) Kochkunst vom Feins ten! Die Quellenhof See Lodge<br />

verwöhnt ihre Gäste mit einem weiteren, ganz exklu siven Spezialitätenrestaurant,<br />

dem „Under water restaurant“ mit exquisiten Edelfisch-Kreationen in<br />

stimmungsvoller Unterwasser-Atmosphäre.<br />

QUELLENHOF LUXURY RESORTS<br />

Südtirol | Gardasee | www.quellenhof-resorts.it


unternehmen [!] RESSORT 49


Kleiner Ball, großes Glück<br />

FOTOS: IURII SOKOLOV & EDOJOB/ADOBESTOCK.COM<br />

Sport Immer mehr Deutsche spielen Golf und tun damit etwas<br />

Gutes für ihre Gesundheit. Dennoch halten sich die Vorurteile von<br />

Nicht-Golfern hartnäckig. Einblicke in ein schönes Spiel für alle.<br />

Golfen ist beliebt –<br />

und längst mehr als<br />

ein Sport für<br />

Gutbetuchte.<br />

Früher galt im Tatort: Der<br />

Böse ist immer der Golfspieler<br />

mit den karierten<br />

Hosen, erinnert sich –<br />

schon sehr zugespitzt – Marcus<br />

Neumann, Präsidiumsmitglied<br />

im Deutschen Golf-Verband<br />

(DGV). Tatsache ist: Gegen<br />

kaum einen anderen Sport gibt<br />

es so viele Vorurteile. Golf gilt<br />

bei Nichtgolfern immer noch als<br />

elitär. Doch diese Zeiten sind<br />

längst vorbei, Golf hat die Breite<br />

der Gesellschaft erreicht.<br />

Derzeit gehen rund 2,5 Millionen<br />

Deutsche mehr oder weniger<br />

regelmäßig dieser Betätigung<br />

nach. „Weitere 2 Millionen<br />

Menschen sind Umfragen zufolge<br />

interessiert, der Bedarf kann<br />

zurzeit aber nicht gedeckt werden“,<br />

erklärt Neumann.<br />

In den 1980er- und 1990er<br />

Jahren erlebte Golf in Deutschland<br />

einen unglaublichen Aufschwung.<br />

Wie Boris Becker und<br />

Steffi Graf im Tennis begeisterte<br />

Bernhard Langer im Golf seine<br />

Landsleute. Im April 1986 war<br />

er sogar für kurze Zeit die erste<br />

Nummer 1 der neu geschaffenen<br />

Weltrangliste. Grundstücke für<br />

die Anlagen waren damals preiswert,<br />

die Nachfrage groß, jede<br />

Woche wurde im Schnitt ein<br />

neuer Golfclub eröffnet. Dazu<br />

trug auch bei, dass viele Deutsche<br />

im Urlaub in Großbritannien<br />

und vor allem den USA in<br />

die Sportart reinschnupperten.<br />

Die Mitgliederzahlen in den<br />

Vereinen aber waren noch überschaubar.<br />

Sie bewegten sich in<br />

einer Größenordnung von zunächst<br />

unter 100.000 und stiegen<br />

dann flott bis auf 370.000<br />

zur Jahrtausendwende.<br />

In den 2000er-Jahren kam die<br />

Expansion der Clubs und vor allem<br />

ihrer Flächen ins Stocken.<br />

Die Grundstückspreise explodierten.<br />

Gegenüber den neuen<br />

Prioritäten der Gemeinden, Gewerbe<br />

anzusiedeln und Neubaugebiete<br />

auszuweisen, geriet der<br />

Golfsport ins Hintertreffen.<br />

Trotzdem legten die Mitgliederzahlen<br />

zu, 2022 wurde mit<br />

683.000 Clubmitgliedern ein<br />

Höchststand erreicht. Selbst Corona<br />

verursachte keine Delle –<br />

im Gegenteil: Weil Golf eine der<br />

wenigen erlaubten Sportarten<br />

war, erfreute sich der Ballsport<br />

eher zunehmender Nachfrage.<br />

Während der Verband früher<br />

lange von Honoratioren geprägt<br />

war, änderte sich ab 2009<br />

Grundlegendes in seiner Politik.<br />

Damals beschloss das IOC,<br />

dass Golf vom Jahr 2016 ab in<br />

Rio de Janeiro olympisch werden<br />

solle. Aus der Not, gezielt<br />

vor allem jüngere Talente fit für<br />

den internationalen Wettbewerb<br />

zu machen, entwickelte<br />

der Deutsche Golf-Verband<br />

eine Tugend: Er rief das Programm<br />

„Vision Gold“ aus und<br />

legte den Schwerpunkt fortan<br />

auf den Mannschaftssport: Es<br />

entstanden Bundesligen für<br />

Männer, Frauen und Junioren<br />

mit regelmäßigem Training sowie<br />

Heim- und Auswärtsspielen,<br />

bei denen jedes Wochenende<br />

etwa 5000 Spieler aktiv<br />

sind.<br />

In der jüngeren<br />

Zeit gab es<br />

Erfolge in der Breite<br />

wie nie zuvor – Profis<br />

und Amateure.<br />

Marcus Neumann<br />

Deutscher Golfverband<br />

Obwohl sich seit 2009 schon<br />

viel geändert hat, haben sich die<br />

Vorurteile gehalten. Eine umfangreiche<br />

Imagestudie des Verbandes<br />

kam 2020 zu dem Ergebnis,<br />

dass 51 Prozent der Deutschen<br />

den Sport eher negativ<br />

und 49 Prozent ihn eher positiv<br />

beurteilen. Hauptkritiken der<br />

Nichtgolfer: Der Sport sei zu<br />

langweilig, er sei etwas für Reiche<br />

und er sei zu teuer. Aktive<br />

Spielerinnen und Spieler nennen<br />

als Hauptvorteile dagegen:<br />

Man bewege sich an der frischen<br />

Luft, sei in Bewegung und<br />

halte sich in der Natur auf.<br />

Marcus Neumann war von<br />

2000 bis 2012 Bundestrainer der<br />

Damen und ist seit Ende 2012<br />

Vorstand Sport im Verband. Er<br />

hat den Wandel hautnah miter-


unternehmen [!]<br />

SPEZIAL<br />

51<br />

lebt und mitgestaltet. Er ist sehr<br />

zufrieden mit der Entwicklung<br />

und hofft für Olympia in Paris<br />

sogar auf Medaillen. „Mit Blick<br />

auf den Leistungssport können<br />

wir heute international<br />

gut mithalten“, betont er.<br />

Die Nationalmannschaften<br />

bewegten sich meist unter den<br />

Top 3 in Europa. Deutsche Golfer<br />

gewännen immer wieder internationale<br />

Turniere. Gerade in<br />

der jüngeren Vergangenheit<br />

gebe es zunehmende Erfolge in<br />

der Breite, wie es sie zuvor nicht<br />

gegeben habe – im Amateur- wie<br />

im Profibereich.<br />

Der DGV ist unter den deutschen<br />

Olympiaverbänden mittlerweile<br />

die Nummer 8 noch vor<br />

dem Schwimmverband und weit<br />

vorm Skiverband. Zur positiven<br />

Entwicklung hat beigetragen,<br />

dass Verband und Vereine das<br />

Stock-Konservative früherer<br />

Jahre überwiegend abgelegt haben.<br />

Mit Schnupperkursen, kostenlosen<br />

Mitgliedschaften für<br />

Jugendliche und günstigen Einstiegs-Angeboten<br />

hat sich der<br />

Golfsport stark geöffnet. Ein<br />

Problem ist noch, dass viele<br />

Plätze aus den größeren<br />

Städten nicht so einfach erreichbar<br />

sind und dass es – vor<br />

allem in Ostdeutschland – auf<br />

der Landkarte noch erhebliche<br />

Lücken gibt.<br />

Gemeinnützige Vereine<br />

Wer sich auf einen Golfplatz<br />

traut, muss als „Normalbürger“<br />

noch die Eingangsschranken<br />

vom Parkplatz bis zur Grasfläche<br />

überwinden: vorbei an oft<br />

vorhandenen Edel-Karossen und<br />

der Anmeldung im Clubhaus.<br />

„Wir sind aber nicht mehr der<br />

Sport der Reichen und Exklusiven“,<br />

betont Verbands-Vorstand<br />

Neumann. Während es in eini-<br />

>> weiter auf Seite 54<br />

Seine internationalen<br />

Erfolge machten Golfen<br />

hierzulande populär:<br />

Bernhard Langer.<br />

Foto: Jeff Lange/IMAGO<br />

Schon mal Golf ausprobiert?<br />

Besuchen Sie uns im Golfclub Donau-Riss e.V.!<br />

Alle die nicht wissen, ob Golf das Richtige für sie ist, können den Golfsport im<br />

Golfclub Donau-Riss e.V. kennenlernen. Rainer Ebe, Vizepräsident des Clubs: „Bei uns<br />

gibt es Schnupperkurse, die Golflehrer bringen den Golfsport näher und weisen in die<br />

verschiedenen Abschlagtechniken ein. Der nächste Step ist dann der Einsteigerkurs.<br />

Dieser dauert drei Tage und endet mit der Platzreife.<br />

Als besonderes Schmankerl kann ich unseren Kurzplatz empfehlen. Das ist eine 4-<br />

Loch-Anlage, diese kann in einem Jahresabo oder tageweise zu günstigen<br />

Konditionen gebucht werden. Für Betriebe sind Schnupperkurse und Kurzplatz-<br />

Tickets eine optimale Gelegenheit, um für Mitarbeiter und Kunden eine besondere<br />

Veranstaltung zu bieten.“<br />

Golf-Erlebnis-Tag / Tag der offenen Tür<br />

09. Juni <strong>2024</strong><br />

Bringen Sie die Anzeige am 09.Juni <strong>2024</strong> mit und<br />

erhalten Sie ein Überrraschungsgeschenk von uns!<br />

golfclub-donau-riss.de | 073<strong>92</strong> 7006995 | info@golfclub-donau-riss.de | Herrschafstlüssen 1 89584 Ehingen-Rißtissen


52 Anzeige<br />

IIdyllisch liegt der New Golf Club im Neu-Ulmer Steinhäule. Die Donau fließt direkt daneben, so kann man in unmittelbarer Stadtnähe entspannte Zeit im<br />

Grünen verbringen – ob zum schnellen Golf unter der Woche oder für länger am Wochenende.<br />

Fotos: S. Müller, D.Schele, New Golf Club<br />

Urlaub dahoam<br />

Eine kleine Auszeit im Grünen gefällig? Der<br />

9-Loch- Platz des New Golf Club in Neu-Ulm<br />

bietet Spielspaß für Jung und Alt, drinnen<br />

und draußen. Auch Events für Teams werden<br />

angeboten.<br />

Wer stadtnah und<br />

in lockerer Atmosphäre<br />

Golf spielen<br />

möchte, der<br />

ist auf der Driving<br />

Range und<br />

dem Platz des<br />

New Golf Club in<br />

Neu-Ulm genau richtig. Hier sind alle willkommen,<br />

denn der Platz bietet beste Bedingungen:<br />

Nicht nur Anfänger, sondern auch<br />

fortgeschrittene Golfer fühlen sich hier<br />

schnell heimisch. Und mit den flexiblen Tarifmodellen<br />

gehören Argumente wie „zu wenig<br />

Geld“ oder „keine Zeit“ der Vergangenheit<br />

an. „Wir bieten Golf für alle, gerade jungen<br />

Menschen soll die finanzielle Hürde genommen<br />

werden, um in den Sport einzutreten“,<br />

meint Trainer Mark Philipp<br />

Lindner. Auch Golfanfänger sind herzlich<br />

willkommen. Zudem steht das<br />

kompetente Trainerteam zur Verfü-<br />

gung und bietet vielfältige Aktivitäten an, wie<br />

zum Beispiel Schnupperkurse, Platzreifekurse,<br />

aber auch Eignungstests und Regelabende.<br />

Der Schwerpunkt der Trainertätigkeit<br />

liegt, neben der Vermittlung von Wissen,<br />

vor allem auf dem Spaß am Spiel.<br />

Teambuilding-Events bleiben<br />

lange in guter Erinnerung<br />

Aus dem Golfspiel lässt sich auch hervorragend<br />

ein Teambuilding-Event machen.<br />

Denn man übt zwar für sich allein, trotzdem<br />

entsteht in den kleinen Gruppen von vier bis<br />

acht Spielern ein Gemeinschaftsgefühl. Es<br />

ist wie eine gemeinsame Auszeit, ein Kennenlernen<br />

fernab von der Berufswelt, das<br />

bringt Mitarbeiter näher zusammen. Es<br />

fördert die Kommunikation ebenso wie die<br />

Kooperation. Beim Spiel motiviert man sich<br />

gegenseitig, man hat Spaß und Spannung.<br />

„Los geht es bei uns am frühen Morgen mit<br />

einer Tasse Kaffee. Danach gehen wir gemeinsam<br />

raus. Die ersten Tage finden auf der<br />

Übungsanlage statt, um die Basics kennenzulernen.<br />

Regeln werden erklärt und wir<br />

zeigen worauf es ankommt“, beschreibt<br />

Mark Philipp Lindner und ergänzt: „Wir machen<br />

mehrere Einheiten auf der Range und<br />

dann geht es auf den Platz. So bekommt man<br />

ein Gefühl für den Ball.“ Diese Events sind<br />

Veranstaltungen, die allen Beteiligten Spaß


Anzeige 53<br />

„Ein Teambuilding-Event<br />

schweißt die Mitarbeiter<br />

zusammen.“<br />

machen und lange positiv in Erinnerung bleiben.<br />

„Das sieht man auch hier in Neu-Ulm:<br />

Viele, die vor Jahren den Kurs gemeinsam gemacht<br />

haben, sieht man heute noch zusammen<br />

spielen.“<br />

Golf-Lounge: die schönsten Golfplätze<br />

der Welt – fast wie PlayStation 6<br />

Der Platz bietet beste Bedingungen für alle<br />

Spielstärken. Auch bei schlechtem Wetter<br />

kann man sein Golfspiel praktizieren und verbessern.<br />

Die Möglichkeit, an einem von sechs<br />

Golfsimulatoren auf den schönsten Plätzen<br />

der Welt zu spielen und dabei die Daten der<br />

Schwunganalyse zu nutzen, verbindet den<br />

Spaß mit zusätzlichen Trainingseffekten.<br />

Dabei kann man am Simulator virtuell auf<br />

Reisen gehen, ob in Pebble Beach in Kalifornien,<br />

auf dem Valderrama Course in Spanien<br />

oder auf dem altehrwürdigen Old Course in<br />

St. Andrews in Schottland. Der Golfer sucht<br />

sich seinen Lieblingsplatz aus, den Rest<br />

macht der Computer in hochauflösender<br />

Qualität.<br />

Und wer sich nach einer Runde auf dem Platz<br />

oder an den Simulatoren stärken möchte,<br />

kann dies im seit April <strong>2024</strong> verpachteten<br />

Restaurant mit vorwiegend italienischer Küche<br />

tun. Das New Golf Café hat täglich von 10<br />

bis 21.30 Uhr geöffnet, warme Küche gibt es<br />

von 10 bis 15 Uhr und von 17 bis 21.30 Uhr.<br />

New Golf Club<br />

Gründungsjahr des Clubs: 2014<br />

Mitglieder: aktuell 1180<br />

Platz: 9 Löcher, Par 36<br />

Greenfee: 9-Loch, 20/40 Euro<br />

Greenfee: 18-Loch, 40/80 Euro<br />

Benutzung der Driving Range: kostenlos<br />

in Verbindung mit einem Spielrecht<br />

New Golf Lounge<br />

5 TrackMan Simulatoren und<br />

1 FullSwing Simulator<br />

Kontakt:<br />

New Golf Club/Lounge<br />

Kammer-Krummen-Straße 100<br />

8<strong>92</strong>33 Neu-Ulm<br />

Tel: 0731 - 70 53 33 15<br />

New Golf Club<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@newgolfclub.de<br />

Website: www.newgolfclub.de<br />

Training New Golf Club & Lounge<br />

Trainer: Mark Philipp Lindner<br />

Preise: 25min 30€, 55min 60€<br />

Schnupperkurse ab Juni <strong>2024</strong>:<br />

15.06. / 20.07. / 17.08. / 14.09.<br />

jeweils von 15-17 Uhr<br />

Platzreifekurse ab Juni <strong>2024</strong>:<br />

Kurs 3: 8./9./15./16./22. Juni<br />

Kurs 4: 13./14./20./21./28. Juli<br />

Kurs 5: 3./4./10./11./17. August<br />

Kurs 6: 24./25./31. Aug. + 7./8. Sep.<br />

Kurs 7: 14./15./21./22./28. September<br />

Kurs 8: 5./6./12./13./19. Oktober<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.newgolfclub.de<br />

Bitte beachten Sie,<br />

dass je nach Wetter -<br />

lage oder sonstigen<br />

Umständen<br />

Kurse/Kurstage<br />

verlegt werden<br />

können.


54<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Bundesweit 821 Clubs mit 683.000 Mitgliedern<br />

Mehr als ein Drittel der Clubmitglieder sind mittlerweile Frauen. <br />

Foto: moodboard/adobestock.com<br />

Von den rund 683.000 Vereinsmitgliedern in<br />

insgesamt 821 Clubs sind rund 440.000 Männer<br />

und 243.000 Frauen. Um spielen zu dürfen,<br />

benötigen sie die Platzreife, die sie in einem<br />

Kurs mit Abschlussprüfung erwerben können.<br />

Gäste zahlen bei vielen Vereinen für die Nutzung<br />

der Übungsanlagen – vor allem für den<br />

Abschlag – um die 10 Euro, die Platzmiete für<br />

einen Tag schlägt bei rund der Hälfte der Clubs<br />

mit rund 30 Euro zu Buche. Schläger sind auch<br />

gebraucht verfügbar. Eine Erstausstattung mit<br />

zunächst 7 Schlägern statt des vollen Satzes<br />

von 14 Stück kostet zusammen mit Bällen,<br />

Schuhen, Tasche, Handschuh und Zubehör ab<br />

etwa 1000 bis 1500 Euro.<br />

gen Clubs immer noch Wartezeiten<br />

bis zur Mitgliedschaft und relativ<br />

hohe Jahresgebühren gibt, ist Golf<br />

in zahlreichen Vereinen erschwinglich<br />

geworden. „Viele der Mitglieder<br />

im Deutschen Golf-Verband sind<br />

gemeinnützige Vereine“, erklärt<br />

Neumann. Um die Gemeinnützigkeit<br />

zu behalten, dürften sie im<br />

Schnitt nur 1023 Euro Jahresbeitrag<br />

von ihren Mitgliedern verlangen.<br />

Für 1000 bis 1500 Euro pro Jahr könne<br />

man heutzutage in sehr guten<br />

Golfclubs spielen.<br />

Höhere Lebenserwartung<br />

Wurde das Wort Golf-Sport früher<br />

vielfach eher belächelt, so mehren<br />

sich in jüngster Zeit seriöse Studien,<br />

die den sportlichen Wert durchaus<br />

hervorheben. Schwedischen Studien<br />

zufolge kann sich die Lebenserwartung<br />

durch regelmäßiges Golfspielen<br />

im Alter um bis zu 5 Jahre<br />

steigern lassen.<br />

Allein mehrere Stunden an der<br />

frischen Luft zu verbringen und oft<br />

8 bis 10 Kilometer Laufstrecke sind<br />

auf alle Fälle positiv angesichts des<br />

Hangs vieler Deutscher, sich wenig<br />

zu bewegen. „Wenn sie sportlich gar<br />

nichts machen, stellen sich irgendwann<br />

Wehwehchen ein und das<br />

Kind fällt in den Brunnen“, betont<br />

Sportmediziner Dr. Holger Herwegen,<br />

der den Golfsport schon seit<br />

mehr als 30 Jahren begleitet.<br />

Wer den Sport halbwegs regelmäßig<br />

betreibe, stärke vor allem das<br />

Herz-Kreislauf-System, so der Arzt.<br />

Zweite positive Auswirkung sei der<br />

neurologische Effekt. Wenn im Gehirn<br />

die Botschaft ankomme, es habe<br />

Spaß gemacht, helfe das gesunden<br />

als auch psychisch belasteten Menschen.<br />

Selbst mit gesundheitlichen<br />

Einschränkungen wie Prothesen<br />

oder künstlichen Hüftgelenken sei<br />

Golfsport möglich.<br />

Golf fördere auch eine gute Körperhaltung<br />

und die Beweglichkeit.<br />

Die Verletzungsrisiken seien gering,<br />

sagt Herwegen. Kleinere Schäden<br />

seien ab und zu mal durch eine falsche<br />

Griffhaltung beim Abschlag<br />

möglich. Kalorienverbrauch und das<br />

Ausdauer- und Krafttraining runden<br />

die positiven gesundheitlichen Effekte<br />

des Golfspiels ab.[!]<br />

<br />

Joachim Bech


unternehmen [!] MACHEN 55<br />

Liebherr wächst in Ehingen<br />

rasant und baut grüne Fabrik<br />

Baumaschinen Das Geschäft mit Mobil- und Raupenkranen boomt. Fast 900 Tage nach<br />

Start des Bebauungsverfahrens ebnet der Gemeinerat den Weg für die Erweiterung.<br />

Das Geschäft des familiengeführten<br />

Mischkonzerns<br />

Liebherr<br />

brummt – und das<br />

trotz Konjunkturflaute<br />

und Baukrise. Der Umsatz<br />

stieg im vergangenen Jahr um<br />

11,5 Prozent auf den Rekordwert<br />

von mehr als 14 Milliarden Euro.<br />

In 11 seiner 13 Produktbereiche<br />

gab es teilweise deutliche Umsatzsteigerungen.<br />

Die einzigen<br />

Ausnahmen waren nach den Angaben<br />

der Vizepräsidentin des<br />

Verwaltungsrates, Stéfanie<br />

Wohlfarth, die Spezialtiefbaumaschinen<br />

und die Turmdrehkrane.<br />

Vor allem das Geschäft<br />

mit Erdbewegungsmaschinen,<br />

Materialumschlagmaschinen,<br />

Mobil- und Raupenkrane, Betontechnik<br />

und Minenfahrzeuge<br />

wuchs kräftig.<br />

Der Bereich Mobil- und Raupenkrane,<br />

zu dem auch der<br />

Standort Ehingen gehört, steigerte<br />

den Umsatz sogar um 14,7<br />

Prozent auf 3,45 Milliarden Euro.<br />

Davon entfallen allein auf die<br />

Liebherr-Werke Ehingen GmbH<br />

2,8 Milliarden Euro (plus 18 Prozent).<br />

Erstmals lieferte das Werk<br />

in Ehingen mehr als 2000 neue<br />

Maschinen aus. Die Zahl der Beschäftigten<br />

kletterte auf 4780.<br />

Damit ist Ehingen der mit Abstand<br />

größte Standort. Insgesamt<br />

wuchs die Mitarbeiterzahl<br />

von Liebherr um mehr als 2300<br />

auf 53.659.<br />

Vor rund einem Jahr versetzte das <strong>Unternehmen</strong> Kran-<strong>Mai</strong>er Im Zuge der Sanierung des Deutschen<br />

Museums in München mit einem Mobilkran aus Ehingen ein 44 Tonnen schweres Laufrad einer Turbine.<br />

Hoher Auftragsbestand<br />

In den vergangenen Monaten<br />

gab es gleiche eine Reihe von<br />

Großaufträgen für das Liebherr-Werk<br />

in Ehingen, sei es aus<br />

Saudi-Arabien (73 Krane) oder<br />

von einem deutschen Firmenverbund,<br />

der 50 Krane bestellte.<br />

Der Auftragsbestand ist ungefähr<br />

gleich hoch wie im vergangenen<br />

Jahr. Daher peile das<br />

Werk auch <strong>2024</strong> einen Absatz<br />

von mehr als 2000 Geräten an.<br />

Doch das Werk arbeitet am<br />

Kapazitätslimit. Vor diesem<br />

Hintergrund dürften die Verantwortlichen<br />

aufgeatmet haben<br />

über die Entscheidung des<br />

Gemeinderats Anfang <strong>Mai</strong>. Fast<br />

900 Tage, nachdem das Bebauungsverfahren<br />

für den neuen<br />

50-Hektar großen Standort begonnen<br />

hatte, hat der Gemeinderat<br />

der Erweiterung des Industriegebiets<br />

im Teilort Berg<br />

einstimmig zugestimmt und damit<br />

den Weg frei gemacht für<br />

die neue Liebherr-Fabrik, die<br />

die Monate zuvor teils heftig in<br />

Diskussion gestanden war.<br />

Doch nun kann Ehingens<br />

größter Gewerbesteuerzahler<br />

und Arbeitgeber loslegen. Spätestens<br />

im dritten Quartal dieses<br />

Jahres will Liebherr die<br />

Grundstücke erwerben, dann<br />

sind die gepachteten landwirtschaftlichen<br />

Flächen abgeerntet<br />

und die Jungvögel der Bodenbrüter<br />

flügge.<br />

Nach den Plänen des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

soll im Teilort Berg auf<br />

50 Hektar eine grüne Fabrik entstehen.<br />

So wird das neue Werk<br />

mit dem geklärten Abwasser des<br />

Ehinger Papierherstellers Sappi<br />

beheizt werden. Die Wärmelieferung<br />

läuft über die Firma<br />

E-con AG, einen Spezialisten für<br />

große Energieerzeugungsanlagen.<br />

Das Memminger <strong>Unternehmen</strong><br />

baut dafür ein 3,6 Kilometer<br />

langes Wärmenetz. Vorgesehen<br />

ist unter anderem auch der<br />

Bau eines Parkhauses, dessen<br />

Dach ebenso wie die Werkshallen<br />

in hohem Maße begrünt<br />

werden sollen. [!]<br />

Alexander Bögelein<br />

Stark vertreten<br />

Die Liebherr-Gruppe hat<br />

zwar ihren Sitz im schweizerischen<br />

Bulle. Doch liegen<br />

viele der Standorte fast wie<br />

an einer Perlenschnur aufgereiht<br />

in Süddeutschland:<br />

von Ehingen über Biberach<br />

(Turmdrehkrane, Components),<br />

Ochsenhausen<br />

(Hausgeräte), Kirchdorf<br />

(Hydraulikbagger), wo Hans<br />

Liebherr 1949 das <strong>Unternehmen</strong><br />

gründete, Oberopfingen<br />

(Components, Logistics)<br />

bis Lindenberg (Aerospace)<br />

und Lindau (Electronics<br />

and Drives).<br />

FOTO: LIEBHERR


Vorbeigeschaut<br />

bei ...<br />

Auf dem Balkon der Sparkasse-Zentrale<br />

in Ulms Neuer Mitte.<br />

FOTOS: MATTHIAS KESSLER (2) & O.SCHULZ<br />

18 Jahre war er für die Sparkasse Ulm<br />

tätig, 2018 ging er in den Ruhestand.<br />

FOTO: MARC HÖRGER<br />

Im <strong>Mai</strong> 2017: Gut gelaunt angesichts<br />

einer guten Jahresbilanz.<br />

FOTO: MARC HÖRGER


unternehmen [!] LEBEN 57<br />

... Manfred Oster<br />

Nachgefragt Vor sechs Jahren übergab Manfred Oster sein Amt als Vorstandschef der<br />

Sparkasse Ulm an Stefan Bill. Seinen Ruhestand füllt der 71-Jährige mit schönen Dingen.<br />

Wie sein Blick zurück ausfällt, was ihn beschäftigt und woraus er Freude schöpft.<br />

Herr Oster, wie geht es Ihnen?<br />

Sehr gut. Ich genieße zusammen<br />

mit meiner Familie diese weitere<br />

schöne Lebensphase.<br />

Sie waren 18 Jahre Vorstandsvorsitzender<br />

der Sparkasse<br />

Ulm: Wie schwer ist es Ihnen<br />

gefallen, loszulassen?<br />

Das ist mir nicht schwergefallen.<br />

Die Verbindungen zu den<br />

Menschen bleiben. Und ich<br />

freue mich weiterhin über die<br />

wertvolle Arbeit der Sparkasse.<br />

Ich bin da – mische mich aber<br />

nicht ein.<br />

Was war die wichtigste Lehre<br />

aus Ihrer beruflichen Karriere?<br />

Bei einem offenen wertschätzenden<br />

Miteinander und mit<br />

Geduld lässt sich immer eine<br />

Lösung finden.<br />

Die Scala-Zeit<br />

war für mich<br />

sehr schwierig.<br />

Was würden Sie aus heutiger<br />

Sicht anders machen?<br />

Das ist eine schwierige Frage,<br />

denn hinterher ist man immer<br />

gescheiter. Noch mehr zuhören?<br />

Noch mehr Kontakt mit den<br />

Kunden pflegen oder mehr Zeit<br />

für die Mitarbeiter nehmen?<br />

Letztlich setzt die Zeit zwingende<br />

Grenzen.<br />

Was hat Ihnen geholfen, auf eine<br />

neue Lebensspur zu kommen?<br />

Meine Frau, meine Kinder, meine<br />

Familie, schöne nützliche<br />

Aufgaben und bisher zurückgestellte<br />

Wünsche. Klavier, Orgel,<br />

Fremdsprachen haben zu lange<br />

warten müssen. Jetzt sind auch<br />

sie dran.<br />

Welche Ehrenämter üben Sie aus?<br />

Unter anderem bin ich Vorsitzender<br />

bei der Ulmer Universitätsgesellschaft<br />

und beim Stadtverband<br />

für Sport, zudem Mitglied<br />

im Kuratorium der Hospizstiftung.<br />

Darüber hinaus darf ich<br />

in verschiedensten Anliegen für<br />

<strong>Unternehmen</strong>, Institutionen<br />

und Bekannte Gesprächspartner<br />

sein. Auch zuhause und in der<br />

Familie kann ich endlich nützlich<br />

sein und unsere Kinder und<br />

Enkel mehr begleiten.<br />

Wie sehr engagieren Sie sich<br />

noch in der neuapostolischen<br />

Kirchengemeinde in Senden?<br />

Ende 2019 wurde ich als Gemeindevorsteher<br />

nach 18 Jahren<br />

in den Ruhestand versetzt. Freudig<br />

spiele ich jetzt mehrmals im<br />

Monat unsere Pfeifenorgel und<br />

wirke im Chor mit.<br />

Welche Entwicklung/Entscheidung,<br />

an der Sie mitgewirkt<br />

haben, macht Sie besonders<br />

stolz?<br />

In meiner 34-jährigen Vorstandstätigkeit<br />

ist sehr viel<br />

Richtungsweisendes entstanden.<br />

Das macht mich sehr<br />

dankbar. Entscheidend war für<br />

mich, unsere Kunden absolut<br />

zuverlässig und kraftvoll zu begleiten.<br />

Das ist Urauftrag einer<br />

Sparkasse. Unternehmerischer<br />

Mut war notwendig. Die gute<br />

<strong>Unternehmen</strong>skultur gepaart<br />

mit dem großartigen Einsatz<br />

unserer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter war Basis für den<br />

Erfolg im Interesse unserer Region.<br />

Welche Ihrer Entscheidungen<br />

sehen Sie in der Rückschau kritisch?<br />

In manchen der täglichen Situationen<br />

würde ich im Nachhinein<br />

sicher anders denken und auch<br />

anders reagieren. Selbstkritisch<br />

sehe ich, dass ich manche meiner<br />

Einschätzungen nicht hartnäckig<br />

oder charmant genug verfolgt<br />

habe. Kritisch sehe ich in der<br />

Rückschau im Großen und Ganzen<br />

keine der Entscheidungen.<br />

Wie blicken Sie mit etwas<br />

Abstand auf die Auseinandersetzung,<br />

die Sie mit Kundinnen<br />

und Kunden wegen der hoch<br />

verzinsten Scala-Verträge<br />

geführt haben?<br />

Ich war in unternehmerischer<br />

Verantwortung, hatte Risiken zu<br />

erkennen, zu bewerten und hatte<br />

zu entscheiden. Für mich persönlich<br />

war diese Zeit sehr<br />

schwierig, zumal ich in meinem<br />

Berufsleben für unsere Kunden<br />

immer ihr Bestes wollte.<br />

Sind Ihnen Freunde aus Ihrer beruflichen<br />

Laufbahn geblieben?<br />

Die vielen guten Verbindungen<br />

zu Mitarbeitern und Kunden bestehen<br />

weiter. Freudig empfinde<br />

ich dies als Berufs- und Lebensglück.<br />

Was ist das Thema, das Sie im<br />

Moment am meisten<br />

beschäftigt?<br />

Viele Themen beschäftigen<br />

mich, manche beunruhigen<br />

mich. Mit seiner segensreichen<br />

abendländischen Kultur ist unser<br />

schönes Land eine allerbeste<br />

Heimat. Wie dankbar sind<br />

wir? Wie steht es in unserem<br />

Zur Person<br />

Manfred Oster wurde<br />

1952 in Bietigheim-Bissingen<br />

geboren und absolvierte<br />

1969 eine Lehre zum<br />

Bankkaufmann bei der<br />

Sparkasse Ludwigsburg.<br />

Nach Studienzeiten in<br />

Stuttgart und Bonn sowie<br />

einer Tätigkeit in der Verbands-<br />

und Wirtschaftsprüfung<br />

wurde er bereits<br />

1984 in den Vorstand der<br />

Kreis- und Stadtsparkasse<br />

Kitzingen gewählt. Später<br />

übernahm er dort den Vorstandsvorsitz<br />

und war zudem<br />

stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der<br />

Sparkasse <strong>Mai</strong>nfranken<br />

Würzburg. Im Jahr 2000<br />

wurde er Vorstandsvorsitzender<br />

bei der Sparkasse<br />

Ulm – für 18 Jahre. Oster ist<br />

Vater von drei Kindern.<br />

2023 feierte er mit seiner<br />

Frau goldene Hochzeit.<br />

Denken, Reden und Tun um die<br />

Wertschätzung? Ich habe die<br />

Sorge, dass wir wichtige Themen<br />

nicht mehr ohne weiteres<br />

respektvoll und in anständiger<br />

Weise bewältigen und wo notwendig,<br />

zeitnah zum Guten verändern.<br />

Sie haben für die Sparkasse Ulm<br />

fast rund um die Uhr gearbeitet:<br />

Was erfüllt Sie heute?<br />

Mein volles Programm mit neuen<br />

interessanten Inhalten, das<br />

ich entspannt erlebe. Dabei<br />

bleibt mehr Zeit, bewusst in<br />

Ruhe nachzudenken.<br />

Wie halten Sie sich fit?<br />

Körperlich durch gezielte sportliche<br />

Bewegung. Im Kopf, in<br />

dem ich Klavier spiele, mich an<br />

Fremdsprachen erfreue, sehr<br />

wissbegierig und neugierig bin<br />

und gerne lese. Gottvertrauen,<br />

Nächstenliebe und Freude an<br />

Begegnungen mit Menschen<br />

halten mich seelisch fit.<br />

Woraus schöpfen Sie heute Ihre<br />

Freude?<br />

Aus einer großen Dankbarkeit.<br />

Ich kann das Gute wahrnehmen,<br />

sehen, beschreiben und gelegentlich<br />

andere mit meiner Zuversicht<br />

begeistern. Gute Gespräche<br />

erfreuen mich ganz besonders.<br />

Und meine Familie,<br />

insbesondere mein jüngster Enkel,<br />

sind für mich Freude pur.<br />

Was ist Ihr Lieblingsplatz in der<br />

Region, um einen sonnigen<br />

Frühsommertag zu verbringen?<br />

Überall in unserer liebenswerten<br />

Heimat Ulm und Alb-Donau-Kreis,<br />

zu Fuß oder per Fahrrad.<br />

Irgendwo oben mit Weitblick<br />

auf die Alpen. Unten an<br />

Blau, Schmiech, Iller oder Donau.<br />

In der Stadt auf einem Stuhl<br />

mit einem einfachen Espresso.<br />

Im Strandkorb auf unserer Terrasse,<br />

mit einer Zeitung oder einem<br />

Buch in der Hand und meine<br />

Frau neben mir, mit der ich<br />

einen schön gekühlten fränkischen<br />

Weißwein genieße. [!] <br />

<br />

Stefan Loeffler


58<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Pilotanlage für<br />

Batterien<br />

ZSW Im Science Park am Ulmer<br />

Eselsberg werden künftig in einer<br />

Pilotanlage des Zentrums<br />

für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />

(ZSW) Batterien<br />

hergestellt. Powder Up<br />

heißt das bislang in Deutschland<br />

einmalige Großprojekt, für das<br />

es vom Bundesforschungsministerium<br />

rund 24 Millionen und<br />

vom Landeswirtschaftsministerium<br />

zehn Millionen Euro an<br />

Förderung gab. Auf einer Fläche<br />

von 2400 Quadratmetern befinden<br />

sich Labore und Büros. Die<br />

Anlage soll künftig große Chargen<br />

an Kathodenmaterial produzieren,<br />

das ausschlaggebend ist<br />

für Lebensdauer, Kosten und Sicherheit<br />

der Batterie.<br />

Ein Campus<br />

für KI<br />

Wissenschaftsstadt Wissenschaft<br />

und <strong>Unternehmen</strong> treibt<br />

derzeit vor allem ein Thema um:<br />

Künstliche Intelligenz. Auf dem<br />

neuen „Künstliche Intelligenz<br />

Campus Ulm“ sollen sich von<br />

September an beide Seiten zum<br />

Thema austauschen können.<br />

Auf 1100 Quadratmetern entstehen<br />

Coworking Spaces, Arbeitsplätze<br />

für Teams und Start-ups,<br />

Ausstellungsflächen und Showcases<br />

für Präsentationen. Insgesamt<br />

kostet das Projekt 4,6 Millionen<br />

Euro, 3 Millionen Euro an<br />

Fördergeldern kommen vom<br />

Wirtschaftsministerium des<br />

Landes.<br />

Der Themenpark mit dem Schweinchen ist der erste seiner Art in Europa. Bislang gibt es lediglich einen<br />

in Florida in den USA.<br />

Foto: Legoland<br />

Mit Schweinchen in der Achterbahn<br />

50 Jahre<br />

Ratiopharm<br />

Jubiläum Seit 1973 produziert<br />

Ratiopharm Generika. Damals<br />

war das Pharmaunternehmen,<br />

das mittlerweile zum Teva-Konzern<br />

gehört, das erste seiner Art<br />

in Deutschland. Das 50-jährige<br />

Bestehen wurden nun im Donautal<br />

gefeiert. Der Anfang sei<br />

nicht einfach gewesen, sagte<br />

Gründer-Sohn Ludwig Merckle:<br />

„Wir mussten beweisen, dass<br />

unsere Produkte gleich gut sind<br />

wie das Original.“ Das ist gelungen:<br />

132 Millionen Packungen<br />

verkauft Ratiopharm pro Jahr.<br />

Erster Versuch<br />

gescheitert<br />

Das Legoland in Günzburg bekommt einen Nachbarn.<br />

Auf 1,6 Hektar eröffnet am 19. <strong>Mai</strong> ein eigenständiger<br />

Themenpark mit dem Maskottchen „Peppa Pig“, der<br />

sich mit seinen Attraktionen gezielt an Familien mit<br />

Kindern im Vorschulalter richtet. Der Park ist angelehnt<br />

an die Zeichentrickserie Peppa Wutz (im britischen<br />

Original Peppa Pig) und wird der erste eigenständige<br />

Themenpark dieser Art in Europa mit fünf<br />

Fahrattraktionen und sieben Spielplätzen sein. Der<br />

Park ist zwar eigenständig und räumlich abgetrennt,<br />

gehört jedoch zum Legoland, normale Legoland-Jahreskarten<br />

gelten im Peppa-Pig-Park jedoch nicht.<br />

Nahversorger Nach nicht mal<br />

einem halben Jahr wird beim digitalen<br />

Supermarkt „Dein<br />

Emma“ im Donautal schon wieder<br />

der Stecker gezogen. Der<br />

bisherige Betreiber Josef Klein<br />

hat den Betrieb eingestellt. Das<br />

Geschäft lief nicht wie erwartet,<br />

versprochene Informationen zu<br />

den Kundenwünschen seien<br />

ausgeblieben. Die Initiative Donautal<br />

connect, die den Supermarkt<br />

mit initiiert hat, weist die<br />

Kritik zurück. Ein neuer Betreiber<br />

soll mit veränderter Strategie<br />

an den Start gehen.[!]<br />

Impressum<br />

Verlag & Herausgeber<br />

Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG<br />

Frauenstraße 77, 89073 Ulm<br />

Redaktion<br />

Alexander Bögelein (verantwortlich)<br />

Julia Kling<br />

Anschrift wie Verlag<br />

ÜBERSICHT DER LOGOVARIANTEN<br />

Gestaltung<br />

Alen Pahic (Art Director)<br />

Max Meschkowski (Junior Art Director)<br />

Astrid Müllerleile, Jacqueline Schuon (Bild)<br />

Fotos Marc Hörger (Titel + Titelinterview),<br />

Volkmar Könneke Werkfotos, PR, Archiv<br />

Anzeigen<br />

Stefan Schaumburg (verantwortlich)<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Druck<br />

C. Maurer GmbH & Co. KG<br />

Schubartstraße 21<br />

73312 Geislingen/Steige<br />

Objektleitung<br />

Tobias Lehmann, T 0731 156-515<br />

t.lehmann@swp.de<br />

Mediaberatung<br />

Christine Blum, T 0731 156-500<br />

c.blum@swp.de<br />

Vertriebsservice<br />

unternehmen.vertrieb@swp.de<br />

Den Datenschutzbeauftragten<br />

erreichen Sie unter:<br />

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Nächste <strong>Ausgabe</strong>: 20.07.<strong>2024</strong><br />

Anzeigenschluss: 21.06.<strong>2024</strong><br />

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