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2024/03 | Unternehmen | März 2024 | Ausgabe 91

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unternehmen [!]<br />

RESSORT<br />

1<br />

Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten <strong>Ausgabe</strong> <strong>91</strong> | <strong>März</strong> <strong>2024</strong> | 3,00 €<br />

+<br />

10 Seiten<br />

Photovoltaik<br />

spezial<br />

Er lässt Ulm<br />

günstig wohnen<br />

Hohe Baupreise, rasant gestiegene Zinsen und<br />

dennoch soziale Wohnungspolitik: Wie das geht,<br />

erklärt UWS-Chef Frank Pinsler.<br />

BENEFITS IN BETRIEBEN<br />

Was Arbeitgeber wirklich<br />

attraktiv und Mitarbeiter<br />

zufrieden macht.<br />

Seite 20<br />

BOOM DER PRIVATEN<br />

Warum immer mehr Eltern ihre<br />

Kinder auf Privatschulen<br />

schicken.<br />

Seite 30<br />

VORBEIGESCHAUT BEI<br />

In unserer neuen Rubrik gibt der<br />

frühere IHK-Manager Otto Sälzle<br />

Einblicke in seinen Alltag.<br />

Seite 56


stark zurück.<br />

abgespielt hat.<br />

ist.<br />

Preisentwicklungen<br />

basierend auf m 2 -Preisen<br />

Vorjahr +0,8 %<br />

aktue les Jahr -9,4 %<br />

Veränderung<br />

Vorjahr +1,6 %<br />

aktue les Jahr -4,7 %<br />

Veränderung<br />

Vorjahr +1,9 %<br />

aktue les Jahr +2,4 %<br />

Veränderung<br />

Erläuterung/Ausblick<br />

Seite 2<br />

-10,2 %<br />

-6,3 %<br />

+0,5 %<br />

Objektpreise di ferenzieren sich entsprechend er<br />

Nachfrage anhand nachfolgender Kriterien:<br />

Lage, Au sta tung, Zustand,<br />

Energie/CO 2 -E fizienz/Nebenkosten<br />

und Finanzierbarkeit<br />

stark nachgefragte Immobilien<br />

wenig nachgefragte Immobilien<br />

Nicht nachgefragte Immobilien erfordern<br />

gf. entsprechend höhere Preisabschläge.<br />

Hier ist eine individue le Betrachtung mit<br />

lokalen Experten nötig.<br />

1<br />

2<br />

4.2 0 €<br />

3.9 0 €<br />

3.6 0 €<br />

3.3 0 €<br />

3. 0 €<br />

2.7 0 €<br />

2.4 0 €<br />

2.1 0 €<br />

LAGE<br />

2. die Arbeitslosenquote,<br />

Gesamtwertung aus.<br />

OpenStr etMap contributors / Lizenz: ODbL<br />

Wohnlagen<br />

Top Wohnlage<br />

Sehr gute Wohnlage<br />

Gute Wohnlage<br />

Mi tlere Wohnlage<br />

Einfache Wohnlage<br />

01.08.2023<br />

3.670 €<br />

1<br />

2<br />

Flächen<br />

Wald<br />

Park-/Grünanlagen<br />

sonstiges Grün<br />

Gewerbe<br />

Einzelhandel<br />

Industrie<br />

Militär<br />

Landwirtschaft<br />

Gewä ser<br />

DATENANALYSE<br />

oder Unterhalt.<br />

Mi tlere Wohnlage<br />

Gute Wohnlage<br />

Sehr gute Wohnlage<br />

dem Median).<br />

Einfache Wohnlage<br />

Mi tlere Wohnlage<br />

Gute Wohnlage<br />

Sehr gute Wohnlage<br />

Einfache Wohnlage<br />

Mi tlere Wohnlage<br />

Gute Wohnlage<br />

Sehr gute Wohnlage<br />

4.4 0 €<br />

4. 0 €<br />

3.6 0 €<br />

3.2 0 €<br />

2.8 0 €<br />

2.4 0 €<br />

2. 0 €<br />

1.6 0 €<br />

ø-Prei spa ne<br />

ausreißerbereinigte<br />

Objekte/Angebote/Abschlu sdaten<br />

313.3 0 €<br />

512.400<br />

auf dem Wohnmarkt.<br />

31.12.2021 analysiert.<br />

2. 10 €<br />

2.680 €<br />

6,90 €<br />

8,60 €<br />

525.6 0 €<br />

7,50 €<br />

3.290 €<br />

7,80 €<br />

56.1 0 €<br />

659.2 0 €<br />

3.3 0 €<br />

3. 0 €<br />

9,20 €<br />

671.4 0 €<br />

3.<strong>91</strong>0 €<br />

1, 0 €<br />

3.950 €<br />

1,25 €<br />

3.750 €<br />

1.0 9.5 0 €<br />

4.640 € 5.150 €<br />

13,20 €<br />

10,30 €<br />

4.720 €<br />

13,35 €<br />

17,10 €<br />

3.640 €<br />

10,65 €<br />

1<br />

2<br />

17,20 €<br />

15,70 €<br />

14,20 €<br />

12,70 €<br />

Prei spa ne (Gesamtpreis)<br />

1,20 €<br />

9,70 €<br />

8,20 €<br />

6,70 €<br />

Prei spa ne (Preis pro m 2 )<br />

Prei spa ne (Preis pro m 2 )<br />

aktue le Mietrendite p. a.<br />

Erläuterung/Ausblick<br />

Objektpreise di ferenzier n sich entsprechend der<br />

Nachfrage anhand nachfolgender Kriterien:<br />

Lage, Au sta tung, Zustand,<br />

Energie/CO 2 -E fizienz/Nebenkosten<br />

und Finanzierbarkeit<br />

1<br />

2<br />

stark nachgefragte Immobilien<br />

wenig nachgefragte Immobilien<br />

Nicht nachgefragte Immobil en erfordern<br />

gf. entsprechend höhere Preisabschläge.<br />

Hier ist eine individue le Betrachtung mit<br />

lokalen Experten nötig.<br />

Seite 23<br />

2 RESSORT unternehmen [!]<br />

KEINER KENNT DEN REGIONALEN<br />

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Werte für<br />

Ulm und<br />

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Erfahren Sie in unserem Wohnmarktbericht, wie sich der Ulmer<br />

Immobilienmarkt verändert hat! Aktuelle Immobilienpreise in<br />

Ulm und Umgebung, für Wohnungen und Häuser, Verkauf und<br />

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VORWORT<br />

SEIT SOMMER 2022 HAT SICH DER IMMOBILIENMARKT UM 180° GEDREHT.<br />

Der Markt hat sich vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt<br />

gewandelt. Die Zinsen sind um das Vierfache<br />

gestiegen. Nach der überstandenen Energiekrise<br />

haben die Vorschläge aus der Politik für die Heizungserneuerungen<br />

die Mark teilnehmer mehr als verunsichert.<br />

Die Banken haben Angst vor der Immobilienblase<br />

und auch die a lgemeinen Wirtschaftsdaten gehen<br />

Dies ist für uns der Anlass gewesen, zum ersten Mal<br />

einen eigenen transparenten und aussagekräftigen<br />

Marktbericht für die Region Ulm/Neu-Ulm zu erstellen.<br />

Wir möchten Ihnen aufzeigen, was sich auf dem<br />

lokalen Immobilienmarkt in den vergangenen Monaten<br />

bis zur Veröffentlichung dieses Marktberichtes<br />

Zua lererst die gute Nachricht: Der Bestandsimmobilienmarkt<br />

funktioniert immer noch, es wird nach wie<br />

vor gesucht und es wird auch weiterhin gekauft und<br />

angemietet. Nach der Schocksta re des letzten Jahres<br />

hat sich der Großteil der Mark teilnehmer auf die geänderten<br />

Gegebenheiten eingeste lt.<br />

Es gibt zwar nach wie vor auch Eigentümer mit veralteten<br />

Preisvorste lungen und auf der Käuferseite<br />

die bewehrten Schnäppchenjäger. Beide Akteure sind<br />

derzeit aber selten erfolgreich, da bei beiden ein realistischer<br />

Blick auf die aktue le Marktsituation fehlt.<br />

Für einen erfolgreichen Verkauf sind daher viele<br />

Faktoren wichtig. Es startet mit einer fundierten<br />

Wertermi tlung, einer guten Dokumentation und<br />

Aufbereitung a ler wichtigen Unterlagen und geht<br />

über die optimale und ansprechende Darste lung der<br />

Immobilie hinaus. Zudem sind inzwischen auch immer<br />

häufiger kreative Finanzierungswege gefragt, um<br />

den passenden Käufer zu finden.<br />

Die fachlich fundierte und vor a lem auch umfassende<br />

Arbeit des Maklers war noch nie so wichtig für einen<br />

erfolgreichen Immobilienabschluss, wie sie es heute<br />

Gerne stehen wir Ihnen mit unserem Team und mehr<br />

als 35 Jahren Markterfahrung zur Seite.<br />

Sebastian & Johannes Hirn<br />

ESELSBERG<br />

Häuser – Kaufpreise nach Haustypen<br />

SO LESEN SIE DEN WOHNMARKTBERICHT<br />

Haustyp Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø-Wohn fläche/<br />

Grundstücksfläche<br />

Einfamilienhaus 352.9 0 - 1.0 9.5 0 € 5 7.6 0 € 3.610 € 160/4 0 m²<br />

Wie die Informationen in den Lagekarten sowie die Daten in den Tabe len und Grafiken erhoben werden<br />

Der Wohnmarktbericht wird vom IB Dr. He tenbach Institut ( IB-Institut)<br />

erhoben, einem unabhängigen Analysehaus mit über 25 Jahren Erangeboten<br />

auf a len relevanten Internetportalen. Die Werte werden so<br />

Das IB Institut erfa st täglich die Preise von rund 350.000 Immobilienfahrung<br />

im Immobilienmarkt. Die Einstufung in fünf Wohnlagen erfolgt bereinigt, da s sie tatsächlich gezahlten Summen entsprechen. Eine<br />

nach einem zweistufigen Verfahren:<br />

Prei spa ne wird ab sechs Objekten angegeben, Ausreißer nach oben<br />

oder unten bleiben unberücksichtigt. Als Orientierung ist bei den<br />

Zunächst werden für jedes Wohnquartier sogena nte<br />

Prei spa nen der Durchschni tspreis der Gesamtstadt angegeben.<br />

Preis lagen ermi telt. Hierfür sind vier Faktoren relevant:<br />

Der gewichtete Mi telwert oder Durchschni tspreis bietet Käufern und<br />

1. die Immobilienpreise (siehe „Datenanalyse“),<br />

Verkäufern, Mietern und Vermietern eine gute Orientierung: Die eine<br />

Hälfte der Immobilien in der jeweiligen Lage beziehungsweise Kategorie<br />

3. das Einkommen der Anwohner,<br />

ist bi liger, die andere Hälfte teurer.<br />

4. der Wohnwert (anhand von Typ- und Baujahreskla sen).<br />

Die Preislagen gehen mit 30 % in die Gesamtwertung ein.<br />

Sämtliche Preisangaben beziehen sich auf Bestandsimmobilien, also<br />

Objekte, die älter als drei Jahre sind. Als Datenbasis dienen Inserate, recherchierte<br />

Objekte sowie Abschlu sdaten der vergangenen 24 Monate.<br />

Danach prüft das IB Institut jede Preislage nach einem umfangreichen<br />

Kriterienkatalog. Dieser berücksichtigt städtebauliche Faktoren Bei der Rendite handelt es sich um die Bru tomietrendite p. a., also den<br />

(Gebäudezustand, Straßenbild), Verkehr (Halteste len, Parkplätze), Jahreszins für die Vermietung – ohne Kosten für Erwerb, Finanzierung<br />

Versorgung (Schulen, Geschäfte), Umwelt (Lärmbelastung, Grünflächen)<br />

und Soziales (L erstand, Straftaten). Das Ergebnis macht 70 % der<br />

Auszug aus w.wohnlagenkarte.de I Que le: © IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH I<br />

Do pelhaushälfte 327.6 0 - 752.9 0 € 564.2 0 € 3.640 € 1 5/390 m²<br />

Reihenhaus 313.3 0 - 724.9 0 € 471.3 0 € 3. 70 € 125/ 20 m²<br />

Zweifamilienhaus 423. 0 - 857.6 0 € 63.3 0 € 3.790 € 175/480 m²<br />

Wohnungen – Kaufpreise nach Wohnflächen<br />

Wohnflächen Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø -Wo h n flä c he<br />

bis 40 m ² Wohnfläche* 2.730 - 4.120 € 142.8 0 € 3.860 € 37 m²<br />

40 - 80 m² Wohnfläche 2.680 - 4.640 € 243.9 0 € 3.640 € 67 m²<br />

80 - 120 m² Wohnfläche 2.680 - 5.150 € 356.3 0 € 3.750 € 95 m²<br />

> 120 m ² Wohnfläche 2.810 - 4.320 € 5 0.5 0 € 3.850 € 130 m²<br />

* die sogena nten „Mini-Apartments“ (unter 40 m2) werden in der Gesamtbetrachtung nicht berücksichtigt, da sie den Markt zu sehr verfälschen<br />

Wohnungen – Mietpreise nach Wohnflächen<br />

Wohnflächen Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø -Woh n f läc h e<br />

bis 40 m ² Wohnfläche* 9,35 - 16,35 € 420 € 1,30 € 37 m²<br />

40 - 80 m² Wohnfläche 6,90 - 17,10 € 610 € 10,15 € 60 m²<br />

80 - 120 m² Wohnfläche 8, 0 - 16,20 € 1.<strong>03</strong>0 € 10,30 € 1 0 m²<br />

> 120 m ² Wohnfläche 8,60 - 13,45 € 1. 30 € 10,20 € 130 m²<br />

* die sogena nten „Mini-Apartments“ (unter 40 m2) werden in der Gesamtbetrachtung nicht berücksichtigt, da sie den Markt zu sehr verfälschen<br />

IB-Markteinschätzung Häuser für 2023/<strong>2024</strong><br />

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 <strong>2024</strong><br />

20 2 2023<br />

2.160 € 3.620 €<br />

Der weiße Punkt im Balken ste lt den gewichteten Mi telpunkt dar.<br />

In der Statistik wird hier vom „Median“ oder auch dem „Zentralwert“<br />

gesprochen. An der Ste le wird ein Datensatz in genau zwei gleichgroße<br />

Hälften geteilt (50 % a ler Datensätze liegen über und 50 % liegen unter<br />

Häuser – Kaufpreise nach Wohnlagen<br />

In der dunklen Spa ne sind von Ausreißern bereinigte Objekte, Angebote<br />

sowie Abschlu sdaten zu finden. Hier liegt somit der überwiegende<br />

Anteil des Marktes. Um Verfälschungen durch marktunübliche Immobilien<br />

zu vermeiden, werden Ausreißer mathematisch bereinigt.<br />

Wohnlagen: Einfach Mi tel Gut Sehr gut Top<br />

Auszug aus w.wohnlagenkarte.de | Que le: © IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH | OpenStr etMap contributors/Lizenz: ODbL<br />

1 0. 0 € 3 0. 0 € 5 0. 0 € 7 0. 0 € 9 0. 0 € 1.1 0. 0 € 1.3 0. 0 € 1.5 0. 0 €<br />

Einfache Wohnlage keine Einfache Wohnlage vorhanden<br />

Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />

Unser Wohnmarktbericht zeigt Ihnen eine detai lierte Analyse der<br />

Preisentwicklung im aktue len Jahr im Vergleich zum Vorjahr. Wir haben<br />

Wohnung festgeste – Kaufpreise lt, da nach s der Wohnlagen Immobilienmarkt derzeit noch relativ träge auf<br />

die aktue le Zinsentwicklung reagiert, da die Datengrundlage auch noch<br />

den Zeitraum vor der Zins wende umfa st . Deshalb ka n die Darstel-<br />

lung der Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr mögliche Trendwenden<br />

aufzeigen, die aufgrund der langsamen Reaktion des Marktes auf die<br />

Zinsentwicklung noch nicht in der einfachen Preisentwicklung erke nbar<br />

sind. So erhalten Sie eine fundierte Einschätzung der aktue len Situation<br />

Bei Preisniveaus für Jahre oder Quartale (z.B. Preisentwicklungsgrafiken)<br />

werden die Daten zum spätmöglichsten Stichtag des jeweiligen<br />

Que le: Karten, Grafiken und Datenanalytik<br />

Wohnung<br />

Zeitraums<br />

– Mietpreise<br />

IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH Datenstand:<br />

ausgewertet.<br />

nach Wohnlagen<br />

Bsp.: Die Daten für 2021 werden zum Stichtag<br />

2. 0 € 2.6 0 € 3.2 0 € 3.8 0 € 4.4 0 € 5. 0 € 5.6 0 € 6.2 0 €<br />

Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />

5, 0 € 7, 0 € 9, 0 € 1, 0 € 13, 0 € 15, 0 € 17, 0 € 19, 0 €<br />

Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />

IB-Markteinschätzung Wohnungen für 2023/<strong>2024</strong><br />

GROSSER WOHNMARKTBERICHT<br />

IMMOBILIEN MIT HERZ & HIRN<br />

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 <strong>2024</strong><br />

20 2 2023<br />

€<br />

313.300 - 1.099.500 €<br />

3.630 €<br />

2.680 - 5.150 €<br />

10,65 €<br />

6,90 - 17,10 €<br />

3,5 %<br />

2023<br />

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Wir sind vor Ort!<br />

jeden Freitag von 15-18 Uhr<br />

Binsenweiherweg 17, Wiblingen


unternehmen [!] INHALT/EDITORIAL 3<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wir Deutschen sind ausgezeichnet darin, unsere<br />

Lage schlechter zu reden, als sie ist. Schwarzsehen<br />

hat Konjunktur. Und ja, Deutschland, viertgrößte<br />

Volkswirtschaft der Welt, hat eine Wachstumsschwäche.<br />

Die Lage ist heikel, doch es gab<br />

schon schwierigere Zeiten. Bedenklich ist, dass<br />

die Politik in Berlin Teil des Problems ist. Die Ampel-Regierung<br />

ergötzt sich in der urdeutschen Unart,<br />

alles bis ins Detail zu regeln. Die Union blockiert<br />

aus parteipolitischen Gründen – selbst das<br />

abgespeckte Wachstumschancengesetz. Man<br />

möchte den Verantwortlichen zurufen: Hört den<br />

Unternehmern zu, nehmt deren Sorgen ernst und<br />

nehmt schnelle Korrekturen vor. Wie lähmend<br />

gut gemeinte, detailverliebte Vorgaben sein können,<br />

schildert Frank Pinsler, Geschäftsführer der<br />

Ulmer Wohnungs- und Siedlungs-Gesellschaft,<br />

im Titelinterview (Seite 10). Wie die UWS brauchen<br />

auch andere <strong>Unternehmen</strong> vor allem eines:<br />

verlässliche, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen<br />

– und im besten Fall Anreize. Dann sorgen<br />

sie ganz alleine für Wachstum, wie unser Beitrag<br />

„Auf dem Weg zur Autarkie“ (Seite 32) zeigt.<br />

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />

Ihr Alexander Bögelein,<br />

Redaktionsleiter unternehmen [!]<br />

FINANZIEREN<br />

6 Strategien für den Wandel<br />

Wie sich Mittelständler trotz hohen Preisen,<br />

Wirtschaftsflaute und Co. behaupten<br />

können<br />

TITELTHEMA<br />

10 „Nur das Beste geht nicht mehr“<br />

UWS-Chef Frank Pinsler im Gespräch<br />

VERANTWORTEN<br />

20 Mehr Zufriedenheit im Job<br />

Um Mitarbeiter zu bekommen und zu halten,<br />

gibt es viele Möglichkeiten<br />

50 Bauen für morgen<br />

Nachhaltiges Bauen geht über Holz hinaus<br />

MACHEN<br />

26 Eine runde Sache<br />

Wie das Start-up upTrulli alten<br />

Holzsilos neues Leben einhauchen will<br />

46 Wachstum mit Instagram<br />

Die Gärtnerei Höfer aus Eislingen setzt auf<br />

Hydrokulturen und Influencer<br />

SPEZIAL<br />

30 Der Boom der Privaten<br />

Immer mehr Eltern schicken ihre Kinder auf<br />

Privatschulen<br />

32 Auf dem Weg zur Autarkie<br />

Das Potenzial von Photovoltaik ist groß,<br />

doch es gibt viele Hemmnisse für Firmen<br />

LEBEN<br />

42 Mit dem Willen, sich durchzubeißen<br />

Alexander Studer hat eine Schwäche für<br />

harte Mountainbike-Touren<br />

56 Vorbeigeschaut bei Otto Sälzle<br />

So geht es dem ehemaligen Ulmer<br />

IHK-Hauptgeschäftsführer heute<br />

NAMEN & NACHRICHTEN<br />

4 Wieland legt Fokus auf USA<br />

18 Millionen-Investition in Ulm<br />

28 Mit Instrumenten in guter Stimmung<br />

58 Impressum<br />

50<br />

46<br />

6 56<br />

42


4<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Wieland legt Fokus auf USA<br />

Kupferindustrie Das Familienunternehmen erweitert den Standort East Alton für eine<br />

halbe Milliarde Euro. Die Blaupause ist das Stammwerk in Vöhringen.<br />

Investition Die Wieland-Gruppe<br />

(Ulm), zweitgrößter Kupferverarbeiter<br />

der Welt, baut ihr<br />

Geschäft in den USA massiv aus.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong>, das der Ulmer<br />

Unternehmerfamilie Schleicher<br />

gehört, hat angekündigt,<br />

für 500 Millionen Dollar das<br />

Werk in East Alton (US-Bundesstaat<br />

Illinois) zu modernisieren<br />

und zu erweitern. Die Investition<br />

werde durch erhebliche<br />

staatliche und lokale Förderungen<br />

unterstützt.<br />

„Mit dieser Investition positionieren<br />

wir uns als unangefochtener<br />

Marktführer für Walzprodukte<br />

in Nordamerika und<br />

unterstreichen damit Wielands<br />

Engagement, das Wachstum der<br />

US-Industrie zu unterstützen“,<br />

sagte Vorstandschef Erwin<br />

Mayr. Gleichzeitig liefert das<br />

US-Geschäft einen immer größeren<br />

Anteil am Ertrag des Kupferspezialisten.<br />

Mayr betonte auch, dass die<br />

Modernisierung in East Alton –<br />

nach dem Vorbild des Wieland-<br />

Werks in Vöhringen – ein Beweis<br />

für Wielands Beständigkeit<br />

und Wachstum sei. Das Werk in<br />

Vöhringen (Kreis Neu-Ulm), das<br />

1865 gegründet wurde, galt lange<br />

Zeit als Mittelpunkt des Kupferspezialisten.<br />

Die Großinvestition<br />

ist auch ein Zeichen dafür,<br />

wie Erwin Mayr, seit 2017<br />

Vorstandschef, die Internationalisierung<br />

vorantreibt. 2019 kaufte<br />

Wieland den Marktführer<br />

Global Brass and Copper und<br />

baut seither die Präsenz in den<br />

USA systematisch aus.<br />

Im Zentrum der Investition<br />

steht der Aufbau einer zusätzlichen,<br />

hochmodernen Warmwalze,<br />

mit der Wieland die Produktion<br />

von Bändern für wichtige<br />

Komponenten aus Kupfer und<br />

Kupferlegierungen, die in Elektrofahrzeugen,<br />

Ladeinfrastrukturen<br />

und erneuerbarer Energieerzeugung<br />

zum Einsatz kommen,<br />

erhöhen und verbessern<br />

wird. Wieland erwirtschaftete<br />

zuletzt mit 9400 Beschäftigten<br />

an 79 Standorten einen Jahresumsatz<br />

von rund 6,3 Milliarden<br />

Euro. [!]<br />

amb<br />

Der Standort East Alton (oben) wird massiv ausgebaut. Das Werk in<br />

Vöhringen an der Iller liefert die Vorlage. Foto/Montage: Wieland<br />

Kern-Liebers schließt Textilsparte in Göppingen<br />

Metallindustrie Das lange Ringen<br />

um die Zukunft des Göppinger<br />

Metallverarbeitungsunternehmens<br />

Saxonia Textile Parts<br />

in Göppingen hat kein Happy<br />

End: Von der Schließung sind 92<br />

Mitarbeiter betroffen, die Kündigungen<br />

sind ausgesprochen.<br />

Das Göppinger <strong>Unternehmen</strong><br />

gehört zum Kern-Liebers-Konzern,<br />

der seinen Sitz in Schramberg<br />

hat. Die <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

stellt mit fast 7000 Beschäftigten<br />

weltweit an 44<br />

Standorten hochwertige Präzisionsteile<br />

und -komponenten<br />

her und kam zuletzt auf einen<br />

Jahresumsatz von 752 Millionen<br />

Euro. Der Schließung gingen<br />

In Göppingen fallen 92 Stellen<br />

weg. Foto: Giacinto Carlucci<br />

langwierige Auseinandersetzungen<br />

zwischen Gewerkschaft<br />

und Betriebsrat auf der einen<br />

Seite und der Geschäftsführung<br />

auf der anderen Seite voraus –<br />

inklusive mehrerer Streiktage<br />

und Kundgebungen.<br />

Aus auch für Textilsparte<br />

Der Großteil der Betroffenen ist<br />

zum 1. <strong>März</strong> für zwölf Monate<br />

in eine Transfergesellschaft gewechselt.<br />

Ein Jahr lang gibt es<br />

dort Bewerbertraining, Qualifizierungskurse<br />

und Unterstützung<br />

bei der Vermittlung.<br />

Zwölf in der Galvanik angesiedelte<br />

Arbeitsplätze konnten<br />

gerettet werden. Diese Mitarbeiter<br />

gehen in den anderen <strong>Unternehmen</strong>sbereich,<br />

die Saxonia<br />

Umformtechnik, über.<br />

Zudem gibt es für die 80 Betroffenen<br />

die Möglichkeit, sich<br />

auf freie Stellen in der Umformtechnik<br />

zu bewerben. Für die 18<br />

in der Textilsparte beschäftigten<br />

Heimarbeiter endet die Zeit bei<br />

Saxonia – mit Kündigung und<br />

Abfindungen.<br />

Grund für die Schließung der<br />

Textilsparte am Standort Göppingen<br />

sind nach Angaben der<br />

Geschäftsführung des Kern-Liebers-Konzerns<br />

die konjunkturellen<br />

Herausforderungen sowie<br />

das schwierige Marktumfeld.<br />

[!] rai


unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5<br />

Kleemann wächst mit brachialem Tempo<br />

Kleemann Der zum Weltkonzern<br />

John Deere gehörende Hersteller<br />

von Brech- und Siebanlagen<br />

will an seinem Standort im<br />

Göppinger Stauferpark perspektivisch<br />

von derzeit 700 auf 1000<br />

Mitarbeiter wachsen. Der Umsatz<br />

habe sich 2023 auf das Rekordniveau<br />

von rund 470 Millionen<br />

Euro rasant gesteigert, sagt<br />

Geschäftsführer Alexander<br />

Knam.<br />

Erstmals in der Firmengeschichte<br />

wurden mehr als 1000<br />

Anlagen produziert. Kleemann<br />

fokussiere sich auf zukunftsträchtige<br />

Geschäftsfelder: „Es<br />

geht immer mehr Richtung Recycling“,<br />

sagt Knam. Ziel der<br />

Firma sei es, den Umsatz bis<br />

2<strong>03</strong>0 zu verdoppeln. Aus diesem<br />

Grund erwirbt Kleemann weitere<br />

Flächen im Stauferpark. Die<br />

Firma will der Stadt in dem Gewerbegebiet<br />

weitere Flächen<br />

und die komplette Lise-Meitner-<br />

Straße am Nordrand des Stadtteils<br />

abkaufen, um sie zu entwidmen<br />

und in das Firmengelände<br />

zu integrieren. Eine knappe Million<br />

Euro zahlt der Konzern der<br />

Stadt für 7221 Quadratmeter<br />

Straße und die Grünfläche am<br />

südlichen Ende. Auch ein 2350<br />

Quadratmeter großes, derzeit<br />

noch im Besitz der Zaun- und<br />

Metallbaufirma Stohrer befindliches<br />

Grundstück möchte Kleemann<br />

für ein geplantes Zentrum<br />

seiner derzeit 80 Auszubildenden<br />

kaufen.<br />

Die Kleemann GmbH ist Teil<br />

der Wirtgen Group, einem international<br />

tätigen <strong>Unternehmen</strong>sverbund<br />

der Baumaschinenindustrie,<br />

der seit 2017 zum<br />

US-Land- und Baumaschinenkonzern<br />

Deere gehört. [!] rai<br />

Kleemann hat im vergangenen Jahr mehr als 1000 Brech- und<br />

Siebanlagen gefertigt. <br />

Foto: Wirtgen Group<br />

Braun neuer<br />

IHK-Chef<br />

Schmiermittel Nach dem Tod<br />

von Rainer Kopton im Sommer<br />

2023 hat die IHK-Vollversammlung<br />

Schwaben Reinhold Braun<br />

zu ihrem Präsidenten gewählt.<br />

Reinhold Braun ist Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

Sortimo International GmbH,<br />

einem Spezialisten für Fahrzeugeinrichtungen<br />

(Zusmarshausen)<br />

mit mehr als 1300 Beschäftigten.<br />

Braun folgte auf<br />

Gerhard Pfeifer,<br />

der das Amt interimsweise<br />

übernommen<br />

Reinhold<br />

Braun<br />

steht an der<br />

Spitze der IHK<br />

Schwaben.<br />

hatte. Neu als<br />

stellvertretende<br />

IHK-Präsidenten<br />

im Amt sind:<br />

Dorothee Buhmann<br />

(Weiler<br />

im Allgäu), Peter<br />

Leo Dobler (Kaufbeuren)<br />

und Fritz Stiefel (Neu-Ulm). Die<br />

IHK Schwaben ist bezogen auf<br />

den Gewerbeertrag der Mitgliedsfirmen<br />

Nummer 13 von 79<br />

deutschen IHK. [!] amb<br />

Neu-Ulmer Werk<br />

wird verkauft<br />

Gummi Welz Die Hübner-Gruppe<br />

aus Kassel gibt ihren Standort<br />

in Neu-Ulm auf. Die Produktion<br />

am Standort habe sich in<br />

den vergangenen Jahren merklich<br />

verteuert. Ursache seien unter<br />

anderem die Energie- und<br />

Personalkosten, begründet Geschäftsführer<br />

Ingolf Cedra. Er<br />

sucht nun für das Neu-Ulmer<br />

Werk der Firma Gummi Welz einen<br />

Käufer. Die anderen vier<br />

Standorte von Gummi Welz sind<br />

nicht betroffen. Ein Investor<br />

könnte auf dem 13 000 Quadratmeter<br />

großen Grundstück und<br />

den 6000 Quadratmetern überbaute<br />

Fläche und den 120 Beschäftigten<br />

fast alles produzieren,<br />

sagt Cedra.<br />

Mit dem Verkauf von Gummi<br />

Welz geht die lange Geschichte<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s in der Region<br />

zu Ende: 1945 gegründet befand<br />

sich der Standort zunächst<br />

in der Magirusstraße. 2008 folgte<br />

der Umzug ins Neu-Ulmer Industriegebiet,<br />

inklusive neuer<br />

Gebäude, 2019 der Verkauf an<br />

die Hübner-Gruppe.[!] mone<br />

210 Stellen gestrichen<br />

Schmiermittel Liqui Moly hat<br />

im vergangenen Jahr den Umsatz<br />

um 15 Prozent auf <strong>91</strong>7 Millionen<br />

Euro gesteigert. Dabei<br />

seien die Rahmenbedingungen<br />

mit Blick auf die Entwicklung<br />

von Energiepreisen, Logistikkosten<br />

und Inflation alles andere<br />

als gut gewesen, sagen die Geschäftsführer<br />

Uli Weller und<br />

Günter Hiermaier. Den größten<br />

Teil der Preissteigerungen habe<br />

das <strong>Unternehmen</strong>, das zum<br />

Peri Mit 1,8 Milliarden Euro<br />

Umsatz im Jahr 2022 und rund<br />

<strong>91</strong>00 Beschäftigten ist das Familienunternehmen<br />

Peri mit Firmensitz<br />

in Weißenhorn ein<br />

weltweit gefragter Spezialist in<br />

der Schalungs- und Gerüsttechnik.<br />

Als solcher bekam Peri die<br />

abrupt einsetzende Baukrise zu<br />

spüren, und kündigte für viele<br />

überraschend vor rund sechs<br />

Monaten den Abbau von 210 Arbeitsplätzen<br />

an. Wie das <strong>Unternehmen</strong><br />

nun mitteilte, gibt es<br />

vier betriebsbedingte Kündigungen.<br />

Mit 49 Betroffenen seien<br />

einvernehmliche Lösungen<br />

gefunden worden, die von Versetzungen<br />

über Aufhebungsverträge<br />

bis hin zum vorzeitigen<br />

Renteneintritt reichen. Die restlichen<br />

Stellen werden im Zuge<br />

eines Einstellungsstopps bis<br />

Ende 2025 abgebaut. [!] swp<br />

15 Prozent Umsatzplus<br />

Würth-Konzern gehört, selbst<br />

getragen. Daher habe Liqui<br />

Moly eingespart, wo es niemandem<br />

wehtue und den Verkauf<br />

gesteigert. Bei der Additivherstellung<br />

sei nun die Kapazitätsgrenze<br />

erreicht, ebenso bei der<br />

Ölherstellung in Saarlouis. Daher<br />

investiert Liqui Moly mehr<br />

als 20 Millionen Euro in Produktion<br />

und Logistik. Die Zahl der<br />

Beschäftigten stieg um 50 auf<br />

mehr als 1100. [!] swp


6<br />

FINANZIEREN unternehmen [!]<br />

Es herrscht Alarmstimmung<br />

in der deutschen<br />

Wirtschaft. Eine Anfang<br />

Oktober vergangenen<br />

Jahres veröffentlichte Umfrage<br />

des Münchner ifo-Instituts<br />

kommt zu dem Ergebnis, dass<br />

mehr als 60 Prozent der deutschen<br />

Familienunternehmen<br />

den Standort Deutschland mit<br />

der Note „ausreichend“, „mangelhaft“<br />

oder sogar „ungenügend“<br />

benoten. Die Umfrage in<br />

Auftrag gegeben hatte die Stiftung<br />

Familienunternehmen.<br />

Teilgenommen daran hatten<br />

1200 Familienunternehmen in<br />

Deutschland. Was besonders<br />

schwer wiegt: Über ein Drittel<br />

(34 Prozent) der befragten<br />

Firmen sagte,<br />

dass sie ihre Investitionen<br />

am hiesigen<br />

Standort in den kommenden<br />

fünf Jahren<br />

zurückfahren werden.<br />

„Es sind seit jeher die Familienunternehmen,<br />

die sich zum<br />

Standort Deutschland nicht nur<br />

mit Worten, sondern auch mit<br />

konkreten Investitionen bekennen<br />

– doch dieser Trend droht<br />

Strategien<br />

für den<br />

Wandel<br />

Krisenmanagement Viele<br />

Mittelständler ächzen unter<br />

der Wirtschaftsflaute, hohen<br />

Energiepreisen und Bürokratie.<br />

Mit welchen Herangehensweisen sie sich<br />

behaupten können.<br />

zu kippen“, sagt Stefan Heidbreder,<br />

Geschäftsführer der Stiftung<br />

Familienunternehmen, mit<br />

Blick auf die Umfrageergebnisse.<br />

Er fordert: „Bürokratische<br />

Hürden, hohe Energiekosten,<br />

dazu der Fachkräftemangel und<br />

nicht zuletzt die Tatsache, dass<br />

Deutschland für Familienunternehmen<br />

ein Höchststeuerland<br />

ist, sind deutliche Standortnachteile,<br />

denen sich die<br />

Politik jetzt dringend<br />

widmen muss.“<br />

Signal Steuersenkung<br />

Die Stiftung selbst bringt<br />

daher eine Senkung der Körperschaftsteuer<br />

als einfaches Instrument<br />

und starkes Signal für<br />

den Standort ins Spiel. Durch<br />

eine Absenkung der Steuer in<br />

fünf Schritten um insgesamt<br />

fünf Prozentpunkte würden zusätzliche<br />

Investitionen von 57<br />

Milliarden Euro bis 2<strong>03</strong>3 entstehen.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt<br />

eine Anfang Februar veröffentlichte<br />

Studie des IW Köln, die<br />

ebenfalls von der Stiftung in<br />

Es sind die<br />

Familienfirmen,<br />

die seit jeher mit<br />

Investitionen den<br />

Standort stärken.<br />

Stefan Heidbreder<br />

Stiftung Familienunternehmen<br />

Auftrag gegeben worden ist.<br />

Doch konkrete politische<br />

Schritte in diese Richtung lassen<br />

auf sich warten. Was also<br />

können <strong>Unternehmen</strong> selbst<br />

tun, um den widrigen Rahmenbedingungen<br />

zu trotzen und resilienter<br />

zu werden. „Die Vergangenheit<br />

hat gezeigt, dass sich<br />

gerade Familienunternehmen in<br />

ihrer langen Firmengeschichte<br />

immer wieder selbst neu erfinden<br />

und nach neuen Nischen suchen,<br />

in denen sie brillieren<br />

ILLUSTRATION:<br />

© TA DESIGN /ADOBE.STOCK.COM<br />

Die bürokratische Last ist einer<br />

der großen Nachteile des<br />

Standorts Deutschland.


unternehmen [!] FINANZIEREN 7<br />

können“, macht Stefan Heidbreder<br />

Hoffnung.<br />

Sich auf traditionelle Tugenden zu<br />

besinnen, empfiehlt auch Marcus Nickel<br />

dem Mittelstand. „Die übereinstimmende<br />

Einschätzung dort ist, dass<br />

die derzeitigen Herausforderungen als<br />

Dauerzustand zu betrachten sind.<br />

Dementsprechend tun <strong>Unternehmen</strong>sverantwortliche<br />

gut daran, eine<br />

langfristige Marschroute zu entwickeln,<br />

die vor allem auf Innovation<br />

und Nachhaltigkeit setzt“, sagt der<br />

Leiter des Standorts Stuttgart des<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens<br />

PwC. „Die zentralen<br />

Fragen, die dabei im Fokus<br />

stehen, lauten: Wo geht die digitale<br />

und technologische Entwicklung<br />

in meiner Branche<br />

hin? Und wie kann ich diesen<br />

Trend mit meinen vorhandenen<br />

und vor allem<br />

neuen Produkten und Services<br />

abdecken?“ Seiner<br />

Einschätzung nach<br />

werden <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die den aktu-<br />

Zur Person<br />

Stefan Heidbreder<br />

ist Geschäftsführer der<br />

gemeinnützigen Stiftung<br />

Familienunternehmen.<br />

Zuvor war der studierte<br />

Betriebswirt in leitender<br />

bzw. beratender Funk tion<br />

für große Familienunternehmen<br />

tätig.<br />

ILLUSTRATION:<br />

© ZENZEN/ADOBE.STOCK.COM<br />

„<strong>Unternehmen</strong>, die die<br />

aktuellen Herausforderungen<br />

allein mit<br />

Kostensenkungen<br />

bewältigen wollen,<br />

werden wohl damit auf<br />

Dauer scheitern“, sagt<br />

Stefan Heidbreder<br />

ellen Belastungen nur mit Kostensenkungen<br />

begegnen wollen, wohl<br />

auf Dauer damit scheitern.<br />

Klar definierte Strategie<br />

Eine nachhaltige, klar definierte<br />

Strategie ist für den Berater daher<br />

der Schlüsselfaktor, zukunftsfähig<br />

zu bleiben. „Wenn feststeht, in welche<br />

Produkte und Technologien<br />

über Forschungs- und Entwicklungsausgaben<br />

investiert wird, auf<br />

welchen Märkten und Regionen<br />

der Fokus liegt und mit welchen<br />

Produktionsstrukturen und lokalen<br />

Lieferketten dieser Ansatz umgesetzt<br />

wird – dann bin ich als <strong>Unternehmen</strong><br />

auch in der Lage, zukünftige<br />

Preiserhöhungen bei Energie<br />

und Vorprodukten oder Lohnkostensteigerungen<br />

auszubalancieren“,<br />

erläutert er.<br />

baut fürs Gewerbe.<br />

Unsere Arbeit ist allen<br />

anderen ein Vergnügen.<br />

Rohbau und Holzhybridbau<br />

von Fritschle.<br />

M3elf Eventgebäude, Obermarchtal<br />

www.fritschle-baut.de


8<br />

FINANZIEREN unternehmen [!]<br />

Anschubhilfe für neue Ideen<br />

ILLUSTRATION: © IRSTONE /ADOBE.STOCK.COM<br />

und Größe kann ein <strong>Unternehmen</strong><br />

auch seinen Geschäftsbereich diversifizieren.“<br />

Es ist fraglich, ob<br />

bei Verlagerungen<br />

momentane<br />

Kostenvorteile von<br />

Dauer sind.<br />

Das Landeswirtschaftsministerium unterstützt Mittelständler beim Thema Innovation.<br />

Das Ministerium für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Tourismus<br />

Baden-Württemberg hat das<br />

Förderprogramm „Innovationsgutscheine<br />

für kleine und<br />

mittlere <strong>Unternehmen</strong>“ überarbeitet.<br />

Im Rahmen einer Restrukturierung<br />

wurden fünf<br />

Varianten auf insgesamt drei<br />

Zur Wahrheit gehört aber auch: Investitionen<br />

kosten Geld – und trotz<br />

hoher Eigenkapitalpolster, über die<br />

Familienunternehmen traditionell<br />

verfügen, ist dabei eine Finanzierung<br />

allein von innen heraus oftnicht<br />

möglich. „Der Gesellschafterkreis<br />

muss daher bei der Konzeption<br />

einer Strategie zwingend mit ins<br />

Boot geholt werden“, sagt Nickel.<br />

Die Eigentümer müssen eventuell<br />

darauf eingeschworen werden,<br />

neue Eigenmittel einzuzahlen. Zumindest<br />

müssen sie darauf eingestimmt<br />

werden, dass Ausschüttungen<br />

in den kommenden fünf bis zehn<br />

Jahren geringer ausfallen könnten,<br />

weil eine höhere Zinslast bei einer<br />

Finanzierung über Fremdkapital auf<br />

die Gewinne drückt. „Daher muss<br />

am Anfang Konsens im Eigentümerkreis<br />

bestehen, damit es dort nicht<br />

später zu Unruhe und Konflikten<br />

kommt“, warnt Nickel.<br />

Innovationsgutscheine zusammengeführt,<br />

wobei das<br />

bisherige Förderspektrum erhalten<br />

geblieben ist. Anträge<br />

dazu können bei der L-Bank<br />

gestellt werden, deren Experten<br />

auch bei Fragen zu den<br />

Förderbedingungen und zur<br />

Antragsstellung zur Verfügung<br />

Zur Person<br />

Marcus Nickel ist<br />

Standortleiter Stuttgart<br />

von PwC. Der<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

und Steuerberater<br />

lebt seit über 20<br />

Jahren in der Region<br />

Stuttgart und ist für<br />

die Prüfung und Beratung<br />

von <strong>Unternehmen</strong><br />

aus unterschiedlichen<br />

Branchen<br />

verantwortlich.<br />

stehen (wm.baden-wuerttemberg.de/de/innovation/innovationsgutscheine).<br />

Anlaufadressen<br />

sind auch die regionalen<br />

IHKs die zusammen mit<br />

der Innovationsallianz (www.<br />

innbw.de) regelmäßig Projekte<br />

und Veranstaltungen organisieren.<br />

Dabei hilft eine klar festgelegte<br />

Family Governance, die Spielregeln<br />

für den innerfamiliären Umgang<br />

festlegt. Überzeugungsarbeit lässt<br />

sich außerdem mit einer klar formulierten<br />

Nachhaltigkeitsstrategie und<br />

Investmentszenarien leisten – angefangen<br />

vom Extremfall einer möglichen<br />

Insolvenz, wenn die Dinge weiter<br />

so laufen wie bisher, bis hin zu<br />

expansiven Investitionsplänen.<br />

Auch für Stiftungsgeschäftsführer<br />

Heidbreder sind die <strong>Unternehmen</strong><br />

gefordert, ihre Hausaufgaben<br />

zu machen und möglichen Krisenszenarien<br />

zu analysieren. „An oberster<br />

Stelle steht dabei, dass zu jedem<br />

Zeitpunkt die Handlungsfähigkeit<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s sichergestellt<br />

werden muss – etwa das Backup-<br />

Systeme bereitstehen für den Fall,<br />

dass es zu dauerhaften Lieferantenausfällen<br />

oder einer Cyber-Attacke<br />

kommt“, mahnt er. „Je nach Branche<br />

Marcus Nickel<br />

Standortleiter PwC Stuttgart<br />

Über Teilverkäufe nachdenken<br />

Nach Ansicht von Berater Nickel<br />

kann Diversifikation auch einmal<br />

bedeuten, sich zu fokussieren und<br />

über Teilverkäufe nachzudenken.<br />

Das ist häufig vor allem dann praktikabel,<br />

wenn unmittelbarer Handlungsbedarf<br />

besteht, ohne dass frisches<br />

Kapital zu Verfügung steht.<br />

„Zum Beispiel kann sich das <strong>Unternehmen</strong><br />

aus Märkten zurückziehen<br />

oder von einzelnen Sparten und<br />

Produktgruppen trennen und die Erlöse<br />

in neue Geschäftsmodelle investieren“,<br />

erläutert<br />

er. Skeptisch<br />

ist er<br />

hingegen<br />

bei Betriebsverlagerungen<br />

ins<br />

Ausland. „Zum einen sind das keine<br />

kurzfristigen Lösungen, weil das immer<br />

Zeit braucht. Zum zweiten ist<br />

es fraglich, ob momentane Kostenvorteile<br />

von Dauer sind“, sagt er.<br />

„Und zum Dritten stelle ich immer<br />

wieder fest, dass technologische Innovation<br />

sehr stark vom vorhandenen<br />

Know-how eines <strong>Unternehmen</strong>s<br />

abhängig ist. Allerdings sind<br />

Innovations-Hubs in großen Märkten<br />

durchaus sinnvoll, die lokale Dynamiken<br />

und Besonderheiten aufgreifen<br />

und in die zentralen Forschungs-<br />

und Entwicklungsabteilungen<br />

zurückspielen“, sagt Nickel.<br />

Was aber, wenn es vor dem Hintergrund<br />

hoher Investitionen und<br />

unsicherer Zukunftsaussichten einzelne<br />

Gesellschafter vorziehen, auszusteigen?<br />

„Dann gilt es, nach neuen<br />

Geldgebern zu suchen oder über<br />

Kooperationen nachzudenken“, sagt<br />

Nickel. „Im Ergebnis kann solch eine<br />

Entwicklung auch dabei helfen, die<br />

Firma neu und zukunftsfest aufzustellen.“<br />

[!] Thomas Luther


Anzeige 9<br />

Gebäudeenergiegesetz – ein Überblick<br />

für Neubauten und Bestandsimmobilien<br />

Das am 01.01.<strong>2024</strong> in Kraft getretene<br />

Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat weitreichende<br />

Auswirkungen für Immobilienbesitzer.<br />

Ab dem 01.01.<strong>2024</strong> dürfen in Neubauten in<br />

Neubaugebieten nur noch Heizungen installiert<br />

werden, die zu 65 Prozent auf erneuerbaren<br />

Energien basieren. Für bestehende Gebäude<br />

und Neubauten in Baulücken gibt es längere<br />

Übergangsfristen. Nach dem 30.06.2026<br />

in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern<br />

und nach dem 30.06.2028 in kleineren Städten<br />

wird der Einbau entsprechender Heizungen<br />

verbindlich.<br />

Für den Umstieg auf eine solche Heizung kommen<br />

derzeit etwa<br />

• der Anschluss an ein Wärmenetz,<br />

• eine elektrische Wärmepumpe,<br />

• eine Stromdirektheizung,<br />

• eine solarthermische Anlage,<br />

• eine Heizungsanlage zur Nutzung von Biomasse<br />

oder grünem oder blauem Wasserstoff<br />

einschließlich daraus hergestellter<br />

Derivate,<br />

• eine Wärmepumpen­Hybridheizung oder eine<br />

Solarthermie­Hybridheizung<br />

in Betracht. Für bestehende Gebäude sind mit<br />

einer Biomasseheizung oder einer Gasheizung,<br />

die mindestens zu 65 Prozent Biomethan,<br />

biogenes Flüssiggas oder Wasserstoff<br />

nutzt, weitere Optionen vorgesehen.<br />

Eine Pflicht, funktionierende Heizungen auszutauschen,<br />

sieht das GEG allerdings nicht vor.<br />

Eine Reparatur ist zulässig. Bei irreparablen<br />

Defekten sieht das Gesetz mehrjährige Übergangsfristen<br />

vor. In Härtefällen können Eigentümer<br />

von der Pflicht zum Heizen mit Erneuerbaren<br />

Energien überdies befreit werden.<br />

Auswirkungen auch auf das<br />

deutsche Mietrecht<br />

Die zum 01.01.<strong>2024</strong> in Kraft getretenen Änderungen<br />

des GEG wirken sich auch auf das deutsche<br />

Mietrecht aus. Die von den Mietern zu duldenden<br />

Modernisierungsmaßnahmen umfassen<br />

einerseits den Einbau oder die Aufstellung<br />

einer (neuen) Heizungsanlage, die zu mindestens<br />

65% mit erneuerbaren Energien betrieben<br />

wird, und andererseits bauliche Änderungen,<br />

die nur zu einer Einsparung von nicht erneuerbarer<br />

Primärenergie wie Kohle, Öl oder<br />

Gas führen. Eine Minderung der Miete ist während<br />

der Durchführung der energetischen Modernisierungsmaßnahmen<br />

für einen Zeitraum<br />

von bis zu drei Monaten ausgeschlossen.<br />

Nach § 559 BGB kann die jährliche Miete um<br />

8% der für die Wohnung aufgewendeten Modernisierungskosten<br />

– 100% bei einer Jahresarbeitszahl<br />

von 2,5, sonst 50% – erhöht werden,<br />

wenn durch die Modernisierungsmaßnahme<br />

in Bezug auf die Mietsache Endenergie<br />

nachhaltig eingespart wird oder durch den Einbau<br />

der neuen Heizungsanlage die Anforderungen<br />

des GEG erfüllt werden. In geeigneten<br />

Fällen bietet sich auch ein sog. vereinfachtes<br />

Mieterhöhungsverfahren mit geringerem Verwaltungsaufwand<br />

durch eine pauschalierte<br />

Mietanpassung an. Bei Gewerberaummietverhältnissen<br />

ist eine Mietanpassung nur aufgrund<br />

von mietvertraglichen Regelungen möglich.<br />

Vorschriften bei Wohnungseigentümergemeinschaften<br />

Nachdem für die Einhaltung der Vorschriften<br />

des GEG grundsätzlich der Bauherr oder Eigentümer<br />

verantwortlich sind, sind diese auch<br />

beim Vorliegen von Wohnungseigentum relevant.<br />

Das GEG enthält jedoch auch in der neuen<br />

Fassung (nahezu) keine Vorschriften über<br />

Wohnungseigentümergemeinschaften. Die<br />

Vorschriften des GEG beziehen sich auch nicht<br />

auf die Wohnungseigentümergemeinschaften,<br />

sondern auf die einzelnen Miteigentümer. Da<br />

eine nach dem GEG bestehende Pflicht zum<br />

Austausch einer Zentralheizung faktisch nur<br />

einheitlich erfüllt werden kann, lässt sich eine<br />

Verantwortung und Zuständigkeit der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

jedoch zumindest<br />

aus § 9a II WEG ableiten. Soweit eine Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

Pflichten aus<br />

dem GEG zu erfüllen hat, ist der Verwalter angehalten,<br />

die für die Umsetzung dieser Pflichten<br />

erforderlichen Beschlüsse vorzubereiten.<br />

Schwierig wird es jedoch, wenn es in der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

keinen Verwalter<br />

gibt. In diesem Fall wird die Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

durch alle Miteigentümer<br />

gemeinsam vertreten. Dies ist gerade bei<br />

größeren, aber auch bei zerstrittenen kleinen<br />

Wohnungseigentümergemeinschaften kaum<br />

praktikabel. Aus dem neuen GEG ergeben sich<br />

für diese in der Praxis keineswegs seltenen Situationen<br />

keine Hilfestellungen. Um eine Handlungsfähigkeit<br />

der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

zu gewährleisten, erscheint die Bestellung<br />

eines Verwalters somit praktisch<br />

zwingend erforderlich.<br />

Im Übrigen handelt es sich bei der Reparatur<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Dr. Benjamin Riedel,<br />

Partner | RA, Fachanwalt für Miet­ und<br />

Wohnungseigentumsrecht<br />

benjamin.riedel@sonntag­partner.de<br />

Tel: +49 731 966440<br />

oder dem Austausch einer defekten Heizung<br />

grundsätzlich um eine Erhaltungsmaßnahme,<br />

die als solche unproblematisch beschlossen<br />

werden kann. Ebenso kann jedoch auch die<br />

Umstellung auf eine Wärmepumpe beschlossen<br />

werden. Wegen der durchaus komplexen<br />

Kostenregelungen des neuen WEGs sollten<br />

einschlägige Beschlussfassungen zudem auch<br />

die Kostenverteilung regeln.<br />

Im Ergebnis ergibt sich somit aus den durch<br />

das GEG eingeführten Änderungen ein erheblicher<br />

Regelungs­ und Beratungsbedarf.<br />

Syrlinstraße 38 | 89073 Ulm<br />

www.sonntag­partner.de


Steht seit dem Jahr 2008<br />

an der Spitze der Ulmer<br />

Wohnungs- und Siedlungs-<br />

Gesellschaft: Frank Pinsler


unternehmen [!]<br />

TITELTHEMA<br />

11<br />

„Nur das Beste<br />

geht nicht mehr“<br />

Ulmer Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist eine<br />

der Aufgaben von Frank Pinsler. Doch das allein reicht dem Geschäftsführer der UWS nicht.<br />

Er verfolgt einen Ansatz, der sozial Benachteiligte integriert und Vielfalt in Quartiere bringt.<br />

Ein Gespräch über die Zukunft des Wohnungsbaus und was sich ändern muss.<br />

Wie fühlt es sich für Sie an, Ulms größter Vermieter<br />

zu sein?<br />

Das fühlt sich gut an. Aber es ist auch mit viel Verantwortung<br />

verbunden. Jeder achte Bürger Ulms<br />

wohnt in einer unserer Wohnungen. Im Mietwohnungsbereich<br />

sogar jeder vierte.<br />

Bitte beschreiben Sie kurz: Wer und was ist die<br />

UWS?<br />

Die UWS ist als städtische Wohnungsgesellschaft<br />

nicht nur der größte Wohnungsanbieter in Ulm, sondern<br />

auch ein Garant für viele Menschen, dass sie sich<br />

das Wohnen weiterhin leisten können. Genauso sind<br />

wir ein Garant dafür, dass sich die Dinge in der Stadtgesellschaft<br />

nicht so stark verschieben, wie<br />

das vielleicht woanders ist. Denn eine Wohnung<br />

ist nicht nur ein Wirtschaftsgut, sondern<br />

auch ein soziales Gut. Das ist vielen vielleicht<br />

nicht bewusst. Wir sehen darin aber<br />

unsere Kernaufgabe.<br />

Wie lautet Ihre Philosophie?<br />

Philosophie ist ein großes Wort. Ich glaube,<br />

wenn wir mit unseren 7500 Wohnungen in<br />

Ulm sicherstellen können, dass Menschen bezahlbaren<br />

Wohnraum bekommen, so ist das eine Art Philosophie.<br />

Das machen wir heute, das wollen wir in Zukunft<br />

tun und ausbauen.<br />

Dennoch muss sich auch eine kommunale Wohnungsgesellschaft<br />

refinanzieren. Wie sieht Ihr Geschäftsmodell<br />

aus?<br />

Bevor ich hierherkam, habe ich bei einem großen Immobilienunternehmen<br />

gearbeitet. Da war es relativ<br />

einfach: Im Vordergrund stand die Rendite-Maximierung.<br />

Der Ansatz der UWS ist anders. Zum einen geht<br />

es darum, inwieweit Mieten erhöht werden können<br />

und Wohnen trotzdem noch leistbar bleibt. Zum anderen<br />

müssen wir Jahresüberschüsse erwirtschaften,<br />

die es uns ermöglichen, in den Wohnungsbestand und<br />

in Neubauten zu investieren. Die Balance zu finden,<br />

ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung und<br />

hängt maßgeblich von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

ab.<br />

Wie beurteilen Sie die Lage im Wohnungsbau?<br />

Manche sprechen von einem großen Sturm, der über<br />

den Wohnungsbau hinwegfegt. Wir befinden uns in<br />

einer extrem schwierigen Situation. Wir haben einen<br />

sehr schnellen Zinsanstieg erlebt. Das macht die Refinanzierung<br />

schwieriger. Vor allem aber sind die Baukosten<br />

rasant gestiegen. 2011 haben wir noch für weniger<br />

als die Hälfte der Kosten Neubauten erstellt. Daran<br />

sieht man, mit welcher Dynamik sich die Baupreise<br />

entwickeln.<br />

Was hat das für Ursachen?<br />

Da ist zum Beispiel das Thema Preisentwicklung am<br />

Baumarkt, das durch die Kapazitäten bedingt ist. Wir<br />

hatten Materialknappheit<br />

Eine Wohnung<br />

ist nicht nur ein<br />

Wirtschaftsgut,<br />

sondern auch ein<br />

soziales Gut.<br />

während der Corona-Krise.<br />

Aber auch die zunehmenden<br />

gesetzlichen Auflagen machen<br />

das Bauen teuer. Viele<br />

dieser Vorgaben sind in sich<br />

gut begründet und erklärbar.<br />

Dennoch muss man sich<br />

überlegen, ob all das wirklich<br />

notwendig und sinnvoll<br />

ist. Was noch hinzu kommt: Wir haben in den vergangenen<br />

Jahren Ansprüche entwickelt, die wir uns heute<br />

vielleicht nicht mehr leisten können. Zum Beispiel<br />

bei der Größe der Wohnfläche oder der Qualität des<br />

Innenausbaus.<br />

Welche Rolle spielt die zum Teil gestrichene öffentliche<br />

Förderung?<br />

Das ist einer der Bausteine, die on top kommen. Die<br />

Bundesförderung ist praktisch weggefallen. Für geförderten<br />

Wohnraum gibt es das Landeswohnraumförderungsprogramm.<br />

Das ist so überzeichnet, dass<br />

wir bis Ende dieses Jahres keine Mittel abrufen können.<br />

Das heißt, wenn wir jetzt einen Neubau starten<br />

möchten mit gefördertem Wohnraum, dann können<br />

wir frühestens Ende dieses Jahres auf eine Zusage der<br />

Mittel hoffen. Ohne diese garantiert zu bekommen.<br />

Können Sie unter diesen Bedingungen neue Projekte<br />

über Ihre Mieteinnahmen refinanzieren?<br />

Zur Person<br />

Frank Pinsler (56)<br />

ist in Erfurt geboren<br />

und aufgewachsen. In<br />

der Wendezeit studierte<br />

er an der Bauhaus-Universität<br />

in<br />

Weimar, später promovierte<br />

er an der<br />

Technischen Universtität<br />

Hamburg-Harburg<br />

Bauphysik,<br />

Werkstoffe und Bauwesen.<br />

Bevor er 2008<br />

bei der Ulmer Wohnungs-<br />

und Siedlungs-Gesellschaft<br />

als<br />

Geschäftsführer einstieg,<br />

arbeitete er unter<br />

anderem acht<br />

Jahre für den versicherungsgebundenen<br />

Immobiliendienstleister<br />

Allianz Real Estate.<br />

Seit November 2023<br />

ist er Vorsitzender der<br />

Vereinigung badenwürttembergischer<br />

kommunaler Wohnungsunternehmen.<br />

Pinsler lebt mit seiner<br />

Lebensgefährtin und<br />

Hund in Ulm. Er ist<br />

sommers wie winters<br />

gerne in den Bergen,<br />

sei es zum Skifahren<br />

oder zum Wandern.


12<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

„Bevor wir Projekte<br />

starten, sind diese<br />

ausfinanziert. Deswegen<br />

drehen sich in Ulm noch so<br />

viele Kräne“, sagt UWS-<br />

Chef Pinsler.<br />

Da muss man differenzieren. Wir haben eine Durchschnittsmiete<br />

im Bestand. Da sind auch viele ältere<br />

Wohnungen dabei. Die lag im vergangenen Jahr bei<br />

6,79 Euro pro Quadratmeter. Die Neubauten sind teurer,<br />

wie das bei anderen Wirtschaftsgütern auch ist.<br />

Da bewegen wir uns in einer Größenordnung von<br />

11,50 Euro bis 12 Euro im frei finanzierten Bereich. Im<br />

geförderten Wohnungsbau liegen die Mieten bei rund<br />

7 Euro pro Quadratmeter. Das trifft auf ein Drittel der<br />

Wohnungen im Neubau zu.<br />

Ist Neubau <strong>2024</strong> noch möglich?<br />

Würden wir jetzt zu aktuellen Parametern neu bauen,<br />

bräuchten wir – für eine wirtschaftliche Darstellung<br />

– Mieten von 17 bis 18 Euro, bei einer Rendite<br />

von weniger als drei Prozent. Das ist weder für uns<br />

noch für unsere Zielgruppe denkbar. Diese Wohnungen<br />

wären hier nicht marktfähig. Dies entspricht auch<br />

nicht dem Auftrag der UWS. Es gibt nur wenige, die<br />

bereit und in der Lage wären solche Mietpreise zu<br />

zahlen.<br />

Sie haben dennoch einige große Bauprojekte am<br />

Laufen. Wie schaffen Sie das?<br />

Bevor wir Projekte starten, sind diese ausfinanziert.<br />

Das heißt: Die Projekte, die Sie jetzt im Bau sehen,<br />

wurden vor dem Zinsanstieg finanziert. Und damit zu<br />

Zeiten, in denen noch Fördergelder zur Verfügung gestanden<br />

haben. Deswegen drehen sich überall in der<br />

Stadt noch Kräne. Was mir Sorgen macht, ist die Zukunft.<br />

Denn all die Projekte, die jetzt aufgeschoben<br />

sind, entwickeln wir ja weiter. Aber ohne zu wissen,<br />

ob wir jemals in die Umsetzung kommen. Das Problem<br />

sind Projekte, die noch nicht finanziert sind.<br />

Wie viele Projekte haben Sie in der Pipeline, die Sie<br />

gerne <strong>2024</strong> beginnen würden?<br />

Also, wir sprechen jetzt über Projekte, bei denen wir<br />

noch in der Diskussion über Bebauungsplanverfahren,<br />

Dichte und Höhe sind. Ich denke, dass wir Ende<br />

dieses oder Anfang nächsten Jahres mit den bereits<br />

entwickelten Projekten starten können. Wir sprechen<br />

von rund 300 Wohnungen.<br />

Wie beurteilen Sie die Lage des Ulmer Wohnungsmarktes?<br />

Der ist schon seit vielen Jahren angespannt. Das wird<br />

oft beklagt, ist aber Ausdruck der Wirtschaftsstärke<br />

der Region. Wenn Sie eine hohe wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

haben, gibt es <strong>Unternehmen</strong>, die Arbeitskräfte<br />

suchen. Menschen ziehen aufgrund eines<br />

Jobwechsels in die Region und suchen eine Wohnung.<br />

Den steigenden Druck in den Wohnungsmärkten spüren<br />

Sie in allen urbanen Zentren. Hoher Druck steht<br />

für eine hohe Anziehungskraft. Mir ist das lieber als<br />

die sich entleerenden ländlichen Räume in einigen<br />

Gegenden in Deutschland.<br />

Führt der Zuzug von Fach- und Führungskräften zu<br />

einem Verdrängungseffekt?<br />

Wohnungsmärkte sind regional nicht exakt abgegrenzt.<br />

Der Wohnungsmarkt Ulm ist viel größer als<br />

die Stadt selbst. Neu-Ulm gehört genauso dazu, wie<br />

der ländliche Raum um die Stadt. Wo es die Leute hinzieht,<br />

hängt stark von ihrer Lebenssituation ab. Sind<br />

Sie gerade in der Familiengründungsphase gehen Sie<br />

vielleicht lieber aufs Land hinaus. Das Thema Einfamilienhaus<br />

spielt eine größere Rolle. Als Single oder<br />

junger Berufsstarter wollen Sie wahrscheinlich lieber<br />

in der Stadt wohnen. Also ja, es gibt eine gewisse Verdrängung<br />

auf dem Markt.<br />

Wo sehen Sie Ihre Aufgabe?<br />

Mit unseren Angeboten Zielgruppen zu treffen, die<br />

auf dem freien Mietwohnungsmarkt Schwierigkeiten<br />

haben, sich angemessen mit Wohnraum zu versorgen.<br />

Also zum Beispiel die Lagerlogistiker großer Firmen.<br />

Oder wenn wir auf die Uniklinik schauen, ist es vielleicht<br />

die alleinerziehende Krankenschwester, die<br />

auch eine bezahlbare Wohnung zum Leben braucht.<br />

Diese Menschen zu versorgen, ist unsere Aufgabe.<br />

Die Wohnraumversorgung „breiter Schichten der Ullmer<br />

Bevölkerung“ steht in unserem Gesellschaftsvertrag<br />

und beschreibt unsere Aufgabe sehr präzise.<br />

Wer hat gute Chancen auf eine UWS-Wohnung?<br />

Das Thema „gute Chancen“ muss ich im Augenblick<br />

relativieren. Wir führen eine Interessenten-Datei, weil


unternehmen [!]<br />

TITELTHEMA<br />

13<br />

wir ein Höchstmaß an Gerechtigkeit oder Diskriminierungsfreiheit<br />

sicherstellen wollen. Diese Datei umfasst<br />

über 4000 Einträge. Da ist keine einzige Karteileiche<br />

dabei, weil sich Interessenten regelmäßig bei<br />

uns zurückmelden müssen. Bei 4000 Interessenten<br />

ist es nicht einfach, eine Wohnung zu bekommen, zumindest<br />

ohne lange Wartezeit. Natürlich hängt das<br />

auch vom jeweiligen Suchprofil ab. Im Jahr haben wir<br />

zwischen 400 und 500 Wiedervermietungen.<br />

Wer einmal in einer UWS Wohnung wohnt, bleibt?<br />

Sozusagen. Wir haben eine Fluktuation von gerade<br />

einmal sechs Prozent im Bestand. Dies ist auch ein<br />

Ausdruck eines angespannten Wohnungsmarktes. Die<br />

Leute können nur schwer auf sich verändernde Lebenssituationen,<br />

wie ein zweites Kind, reagieren. Das<br />

ist bei entspannten Wohnungsmärkten leichter. Wir<br />

hatten vor 20 Jahren noch rund zehn Prozent Fluktuation.<br />

Die Nachfrage ist also deutlich größer als das,<br />

was wir anbieten können.<br />

Zu den Mieterwechseln kommen die Neuvermietungen,<br />

wie viele sind das?<br />

Im Schnitt schaffen wir es, pro Jahr etwa 100 neue<br />

Wohnungen fertigzustellen. Mit den aktuellen Bedingungen<br />

ist aber absehbar, dass wir diese Zahlen in<br />

zwei, drei Jahren nicht erreichen können.<br />

Wie groß wird der Effekt der Bahn-Neubaustrecke<br />

Ulm-Stuttgart sein?<br />

So froh wir über die Neubaustrecke und das Aneinanderrücken<br />

der Wirtschaftsregionen sind, sie wird vermutlich<br />

den Druck auf den Ulmer Wohnungsmarkt<br />

weiter erhöhen. In Merklingen haben wir durch den<br />

neuen Bahnhof den gegenteiligen Effekt gesehen. Eine<br />

bessere Anbindung des ländlichen Raums, macht die<br />

Schwäbische Alb als Wohnort für viele interessant.<br />

Dennoch erwarte ich steigende Mietpreise.<br />

Wie kommt man bei der UWS an eine Wohnung?<br />

Das wichtigste Kriterium ist die Wartezeit. Natürlich<br />

kümmern wir uns auch um soziale Notfälle. Gleichzeitig<br />

achten wir darauf, dass wir diskriminierungsfrei<br />

agieren und die Menschen auf unserer Warteliste<br />

gleichbehandeln.<br />

Welche Rolle spielt das Einkommen?<br />

Nur eine untergeordnete. Wir fragen es ab, aber nur<br />

um sicherzustellen, dass die Miete leistbar ist. Anders<br />

ist es im geförderten Wohnraum. Dafür gibt es klare<br />

Einkommensgrenzen und einen Wohnberechtigungsschein.<br />

Das ist auch richtig so. Berechtigte bezahlen<br />

im Neubau ein Drittel weniger Miete. Der Wohnberechtigungsschein<br />

hat aber mittlerweile Einkommensgrenzen,<br />

die die Mitte der Bevölkerung treffen. Da<br />

treffen sie auch Personen, mit rund 55 000 Euro Jahreseinkommen.<br />

Das ist absichtlich so angelegt. Denn<br />

auch diesen Menschen fällt es schwer, Mieten von 13<br />

oder 14 Euro pro Quadratmetern zu bezahlen.<br />

Wie lässt sich die Zahl der Wohnungen in Ulm<br />

erhöhen?<br />

Wir<br />

stellen im<br />

Durchschnitt<br />

100 Wohnungen<br />

im Jahr fertig.<br />

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14<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

„Die Idee hinter den<br />

gemischten urbanen<br />

Quartieren ist es, die<br />

Nutzungstrennung<br />

aufzuheben. Das tut jedem<br />

Quartier gut“, sagt<br />

UWS-Chef Pinsler.<br />

Neubau ist eines der wichtigen Werkzeuge, um die<br />

steigende Nachfrage erfüllen zu können. Daneben<br />

spielen auch Themen wie Umnutzung und Dachaufstocken<br />

eine Rolle. Die sind aber in ihren Mengeneffekten<br />

deutlich geringer. In unseren Neubauten am<br />

Weinberg in Ulm entstehen 1000 neue Wohnungen.<br />

Das bekommen Sie durch Aufstocken oder Umnutzen<br />

kaum hin.<br />

Was treibt die Nachfrage nach Wohnraum?<br />

Zum einen aufgrund des Zuzugs, zum anderen verändern<br />

sich die Haushaltsgrößen. Im Augenblick sehen<br />

wir nach wie vor den Effekt, dass immer weniger Menschen<br />

in einem Haushalt wohnen. Bei der UWS sind<br />

das im Schnitt 2,2 Personen. Nach<br />

aktuellen Prognosen wird die Anzahl<br />

der Haushalte noch bis mindestens<br />

in die 2<strong>03</strong>0er Jahre wachsen, um danach<br />

zu sinken. Dann müssen wir<br />

schauen, wie sich die Migration bis<br />

dahin verändert. Da denke ich vor<br />

allem an Arbeitsmigration. Menschen,<br />

die bleiben, die hier arbeiten<br />

wollen, müssen irgendwo wohnen.<br />

Warum nimmt die Wohnfläche pro Kopf zu?<br />

Das gibt’s mehrere Effekte. Das eine ist wachsender<br />

Wohlstand und damit einhergehend oft der Wunsch<br />

nach mehr Fläche. Wir beobachten zudem eine Singularisierung<br />

der Gesellschaft. Das heißt, es gibt viele<br />

Lebensentwürfe, bei denen man allein lebt. Ein Faktor<br />

ist auch die Demografie. Sprich: Wenn ein älterer<br />

Mensch stirbt, verbleibt der weiterlebende Partner<br />

oft in der Wohnung. Das ist absolut nachvollziehbar.<br />

Aber natürlich steigt so die Wohnfläche pro Kopf.<br />

Sonderkonzepte<br />

zu entwickeln,<br />

ist anstrengend.<br />

Aber ich sehe es als<br />

unsere Aufgabe an.<br />

Die Ulmer UWS hat einen sehr starken sozialen Ansatz,<br />

der insbesondere von der Gesellschaft benachteiligte<br />

Gruppen einschließt. Wie geht das wirtschaftlich<br />

auf?<br />

Genau das ist die Herausforderung. Wir versuchen<br />

Fördermittel im Rahmen der Wohnungsbauförderung<br />

zu bekommen. Das ist oft anstrengend. Manchmal<br />

hängt es aber gar nicht am Geld, sondern daran, dass<br />

das geeignete Raumangebot nicht geschaffen werden<br />

kann. Klar haben sie mit normalen Wohnungen weniger<br />

Arbeit und weniger Abstimmungsaufwand mit<br />

potenziellen Partnern. Aber als kommunale Gesellschaft<br />

sehe ich es schlichtweg als unsere Aufgabe an,<br />

dass wir uns mit solchen Sonderkonzepten befassen.<br />

Solche Sondernutzungen sind inzwischen eines unserer<br />

Alleinstellungsmerkmale. Nur zwei Beispiele:<br />

Wir haben in der Otl-Aicher-Allee<br />

die Lebenshilfe als Partner bei uns<br />

mit einer betreuten Pflegewohngemeinschaft<br />

auf 200 Quadratmetern.<br />

Zudem bauen wir derzeit die vierte<br />

Kindertagesstätte in einem Wohngebäude.<br />

Müssen Sie da nicht viele Vorbehalte<br />

ausräumen?<br />

Die gibt es natürlich am Anfang von Nachbarn, vor<br />

allem mit Blick auf Lautstärke und zusätzlichen Verkehr.<br />

Die muss man auch ernst nehmen, doch lassen<br />

sie sich in aller Regel ausräumen. Vor dem Hintergrund<br />

der Flächennutzung und von integrierten Kitastandorten<br />

nach dem Motto „kurze Beine, kurze<br />

Wege“ muss man solche Kompromisse im Stadtraum<br />

formulieren und auch bauen. Letztendlich stellt sich<br />

heraus, dass die Ergebnisse überzeugen und die Nachbarschaft<br />

das geringste Problem ist.<br />

An anderen Standorten haben Sie einen Hörgeräte-<br />

Akustiker, einen Backshop, eine Pizzeria und sogar<br />

einen Supermarkt integriert.


unternehmen [!]<br />

TITELTHEMA<br />

15<br />

Wir haben<br />

uns einen<br />

Gold-Standard<br />

angewöhnt. Der<br />

treibt die Kosten.<br />

Das alles gehört zu unseren Sonderprojekten. Der Netto-Markt<br />

in der Ulmer Weststadt war von den Menschen<br />

im benachbarten Quartier gerne genutzt worden.<br />

Vor allem, weil sie ihn zu Fuß erreichen konnten.<br />

Wir haben das Grundstück erworben und gemeinsam<br />

mit Netto in einem intensiven Prozess nach einer<br />

Lösung gesucht. Aber letztendlich waren wir erfolgreich.<br />

Der Innenhof des Wohnprojekts ist jetzt auf<br />

dem Dach des neuen Supermarkts und sie haben dort<br />

im Grunde ein Idyll in einer belebten Umgebung. Die<br />

70 neuen Wohnungen – ein Drittel gefördert – waren<br />

in Rekordzeit vermietet.<br />

Welche Gedanken stecken hinter diesen gemischten<br />

urbanen Quartieren?<br />

Die Idee dahinter ist es, die Nutzungstrennung aufzuheben<br />

oder zumindest zu reduzieren. Früher hatten<br />

wir oft reine Gewerbe-, Stadt- und Wohngebiete.<br />

Diese wollen wir stärker zueinander bringen. Nutzungsmischung<br />

tut jedem Quartier gut.<br />

Was muss sich ändern, dass es wieder mehr Neubauten<br />

gibt?<br />

Wir müssen uns grundsätzlich fragen: Machen wir<br />

noch alles richtig? Wir haben uns in den vergangenen<br />

Jahren eine Art Goldstandard angewöhnt. Von allem<br />

nur das Beste – weil wir es uns leisten konnten. Das<br />

hat die Kosten in die Höhe getrieben. Ein Thema ist<br />

zum Beispiel der Schallschutz. Früher haben wir zu<br />

Beginn eines Bauvorhabens zuallererst ein Baugrundgutachten<br />

gemacht. Inzwischen machen wir als erstes<br />

ein Schallschutz-Gutachten, um zu ermitteln, ob<br />

wir die hohen Anforderungen an eine Wohnbebauung<br />

überhaupt erfüllen können. Dabei spielen Schallemissionen<br />

vom Straßen- und Bahnverkehr oder benachbarten<br />

Gewerbegebieten die größte Rolle. Gerade<br />

im innerstädtischen Bereich gibt es Wohnungen,<br />

wo Sie heute nebenan keine neue Wohnung mehr bau-<br />

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16<br />

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FOTO: MATTHIAS KESSLER<br />

Eines der Vorzeigeprojekte der UWS: die Neubauten am Weinberg. Jährlich stellt sie im Schnitt 100 Wohnungen fertig.<br />

„Hier wohnt Ulm“ lautet das Motto der<br />

Ulmer Wohnungs- und Siedlungs-Gesellschaft,<br />

die im Jahr 1930 gegründet worden<br />

ist. Gemäß ihrer Satzung kümmert sich die<br />

100-prozentige Tochtergesellschaft der<br />

Stadt Ulm vorrangig um die sichere und sozial<br />

verantwortbare Wohnungsversorgung.<br />

Dabei hilft die Bodenpolitik der Stadt, die<br />

langfristig Grundstücke kauft, selbst entwickelt<br />

und damit der Bodenspekulation entgegenwirkt.<br />

In den rund 7500 Wohnungen<br />

leben Menschen aus 82 Nationen. Allein<br />

2023 wurden 150 weitere Wohnungen fertiggestellt.<br />

Derzeit treibt die UWS acht Neubauprojekte<br />

mit mehr als 360 Wohnungen<br />

und unter anderem zwei integrierten Kindertagesstätten<br />

voran. 2022 (aktuellere Zahlen<br />

liegen noch nicht vor) investierte die UWS<br />

44 Millionen Euro in Neubauten und 22 Millionen<br />

Euro in die Sanierung. Jährlich saniert<br />

das <strong>Unternehmen</strong> rund 100 Wohnungen im<br />

Bestand komplett, also samt Fassaden,<br />

Fenstern, Dächern, Bädern und Elektroausstattung.<br />

Der Jahresüberschuss 2022 betrug<br />

7,7 Millionen Euro. Er fließt in die Rücklagen<br />

zur Finanzierung künftiger Projekte. Derzeit<br />

beschäftigt die UWS 65 Mitarbeitende.<br />

Immer<br />

noch mehr<br />

zu dämmen,<br />

bringt uns nicht<br />

weiter.<br />

en können – oder nur mit extremen Aufwand aufgrund<br />

des Schallschutzes.<br />

Was sind weitere Hemmnisse?<br />

Zum Beispiel der Wärmeschutz. Die Regeln sind in<br />

den vergangenen Jahren immer strenger geworden.<br />

Das ist klimapolitisch richtig. Aber wir sind an einem<br />

Punkt, an dem immer noch strengere Regeln keinen<br />

Sinn mehr machen und eine noch dickere Dämmung<br />

keine Klimaeffekte mehr erzielt. Wir haben schon<br />

Häuser gebaut mit einer fast 30 Zentimeter dicken<br />

Außenwanddämmung. Jetzt sind die Gebäudehüllen<br />

so dicht, dass es eine Lüftungsanlage braucht. Deren<br />

Betrieb und Wartung ist das teuerste am Haus, was<br />

übrigens auch von den Mietern getragen werden muss.<br />

Durch den für die Anlage notwendigen Strom ist der<br />

Klimaeffekt sogar negativ geworden.<br />

Welchen Ausweg sehen Sie?<br />

Wir müssen weg kommen von „mehr dämmen“ hin<br />

zu „weniger CO 2<br />

-Ausstoß“. Also was stößt ein Gebäude<br />

in Herstellung und Nutzung an CO 2<br />

aus? Anstatt<br />

nur auf die Wärme zu schauen. Denn wenn die Wärme<br />

klimaneutral hergestellt werden kann, muss man<br />

überlegen, ob man die letzten drei Prozent noch einspart<br />

oder ob man diese drei Prozent sauberer erzeugt.<br />

Das ist ein Riesenthema, weil es viel Geld kostet.<br />

Wenn wir eine Lüftungsanlage einbauen, erhöht<br />

das die Baukosten um etwa acht bis zehn Prozent.<br />

Wie gehen andere Länder mit dem Thema um?<br />

Hier lohnt sich der Blick nach Frankreich, in die Niederlande<br />

oder nach Dänemark. Dort ist das Thema<br />

Vorfertigung und Modularisierung sehr präsent. Das<br />

Thema Schallschutz wird in den Niederlanden und<br />

Frankreich völlig anders diskutiert. Nämlich gar nicht.<br />

Das sind hochentwickelte Industrieländer, in denen<br />

die Menschen in guten Wohnverhältnissen leben. Ich<br />

denke, da kann man sich einiges abschauen.<br />

Warum tun wir uns so schwer mit Modularisierung?<br />

Das hat mehrere Gründe: Die Wohnungswirtschaft<br />

ist konservativ. Zudem hat das Thema bei uns für viele<br />

noch den Beigeschmack der Plattenbauten aus der<br />

ehemaligen DDR. Damit hat eine Modularisierung des<br />

Bauens heute aber gar nichts mehr zu tun.<br />

Sondern …<br />

Es geht um eine wirtschaftlichere Herstellung von<br />

Bauteilen. Dafür gibt es mehrere Treiber. Einmal die<br />

Kosten. Alles, was Sie in Masse herstellen, wird günstiger.<br />

Eine große Rolle spielt auch der Fachkräftemangel.<br />

Wir finden nicht mehr die Leute, die uns die Bauteile<br />

auf der Baustelle in guter Qualität fertigen. Und<br />

da sind wir beim Punkt Qualität. Auch die erhöht sich<br />

in der Vorfertigung. Das funktioniert hervorragend.<br />

Gibt es weitere Hemmnisse, die das Bauen in<br />

Deutschland erschweren?


unternehmen [!]<br />

TITELTHEMA<br />

17<br />

Dass die Anforderungen in den Landesbauordnungen<br />

deutlich einfacher werden müssen, damit Bauen wieder<br />

leistbar wird, ist der zentrale Punkt. Ein anderes<br />

großes Thema ist der Stellplatzschlüssel. Aus meiner<br />

Sicht müssten alle Regeln zum Stellplatzschlüssel in<br />

der Landesbauordnung entfallen, sodass die Kommune<br />

selbst nach ihren Bedürfnissen entscheiden kann.<br />

Wie viele Stellplätze es für ein Bauvorhaben braucht,<br />

unterscheidet sich im hochverdichteten urbanen und<br />

ländlichen Raum enorm.<br />

Das würde die Kosten senken.<br />

Genau, ein Stellplatz kostet in der Tiefgarage heute<br />

50 000 Euro. Das bekommen Sie über die Stellplatzmiete<br />

niemals refinanziert. Das heißt, ein Teil der<br />

Wohnungsmiete querfinanziert den Stellplatz mit. Ansonsten<br />

müssten wir 150 Euro Stellplatzmiete verlangen.<br />

Das zahlt Ihnen niemand. Dazu kommt, dass wir<br />

gerade in Gebäuden mit einem hohen Anteil geförderter<br />

Wohnungen, viele Mieter haben, die kein Auto<br />

haben. Wir bauen also Stellplätze, die jetzt oder mit<br />

Blick auf Sharing-Angebote in Zukunft nicht benötigt<br />

werden.<br />

Was blockiert den Neubau noch?<br />

Das sind die Widerspruchsmöglichkeiten.<br />

Keine Frage, Bürgerbeteiligung<br />

ist wichtig. Wir stellen aber<br />

fest, dass die Widerspruchsbereitschaft<br />

in den vergangenen Jahren<br />

deutlich zugenommen hat. Anlieger<br />

sind schnell mit dem Anwalt dabei,<br />

um ein Bauvorhaben zu verzögern.<br />

Die fehlende Einigungsfähigkeit, die wir auch gesamtgesellschaftlich<br />

beobachten, macht auch vor uns nicht<br />

Halt. Der Widerspruch ist einfach und lässt sich rechtlich<br />

in die Länge ziehen. Ich würde mir wünschen,<br />

dass man stärker darauf schaut, welche Einwände angemessen<br />

sind und welche nur dazu dienen, das Bauen<br />

zu verhindern.<br />

Die Regeln<br />

für Stellplätze<br />

in der LBO<br />

sollten<br />

entfallen.<br />

Wie reagieren Sie auf diese Mentalität?<br />

Wir versuchen, zu argumentieren. Manchmal geht es<br />

um Geschosshöhen, häufig geht es ums Parken.<br />

Manchmal sind es eher vage Befürchtungen der Nachbarn.<br />

Wir argumentieren, wir zeigen transparent unsere<br />

Entwürfe und erklären, warum wir diese für richtig<br />

halten. Manchmal lassen sich die Bedenken so ausräumen.<br />

Es gibt aber auch Nachbarn, die sagen: Nee,<br />

das möchte ich nicht nebenan haben. In diesen Fällen<br />

sind die Gerichte gefragt.<br />

Wie lange wird es dauern bis alle<br />

Gebäude der UWS klimaneutral<br />

sind?<br />

Wir haben erst kürzlich im Aufsichtsrat<br />

beschlossen, bis 2045 klimaneutral<br />

zu sein. Wir gehen von einer<br />

Größenordnung von rund 500<br />

Millionen Euro an Investitionen bis<br />

zum Jahr 2045 aus. Ohne öffentliche<br />

Förderungen können wir diese Herkulesaufgabe kaum<br />

umsetzen. Zumindest dann, wenn wir unsere Mieter<br />

nicht über Gebühr mehrbelasten wollen. Nichtsdestotrotz<br />

steht Klimaneutralität bei uns im Fokus. Insgesamt<br />

sind inzwischen drei Viertel unserer Wohnung<br />

an die Ulmer Fernwärme angeschlossen. Im Vergleich<br />

mit <strong>Unternehmen</strong> in anderen Regionen stehen<br />

wir also gut da. Wir hoffen, dass wir auf annähernd<br />

85 Prozent kommen bis Mitte der 2<strong>03</strong>0er Jahre. Die<br />

restlichen 15 Prozent müssen wir emissionsfrei versorgen.<br />

Da wird die Wärmepumpe eine wichtige Rolle<br />

spielen.<br />

Im Gespräch: (von li.)<br />

UWS-Chef Frank Pinsler,<br />

Chirin Kolb, Teamleiterin<br />

Lokalredation Ulm der<br />

SÜDWEST PRESSE und<br />

Alexander Bögelein,<br />

Teamleiter Wirtschaftsredaktion.<br />

Fotos: Matthias Kessler


18<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Räuchle erneut<br />

verkauft<br />

Autozulieferer Der Dietenheimer<br />

Automobilzulieferer<br />

Räuchle, ist zum dritten Mal innerhalb<br />

weniger Jahre verkauft<br />

worden. Seit Jahresbeginn gehört<br />

das Werk mit aktuell noch<br />

rund 200 Mitarbeitern dem US-<br />

Autozulieferer Horizon. Muttergesellschaft<br />

dieses strategischen<br />

Investors ist die weltweit agierende<br />

First Brands Group. Horizon<br />

übernimmt die Winning<br />

Co-Fo-Gruppe, die an drei<br />

Standorten und 700 Menschen<br />

beschäftigt. Der Verkauf überraschte<br />

nicht nur Belegeschaft,<br />

Betriebsrat und IG Metall, sondern<br />

auch Führungskräfte. Eine<br />

Schieflage sei zumindest in Dietenheim<br />

nicht zu erkennen gewesen.<br />

Zu den besten Zeiten beschäftigte<br />

der 1<strong>91</strong>0 gegründete<br />

Betrieb 450 Mitarbeiter.<br />

Übernahme<br />

durch Karger<br />

Beschichtung Das Familienunternehmen<br />

Karger (Illertissen)<br />

hat die Mega Pulverbeschichtungen<br />

GmbH in Schwarzach<br />

(Österreich) übernommen. Damit<br />

vergrößert die Feuerverzinkerei,<br />

die auch Gitterroste herstellt,<br />

ihr Produktprogramm.<br />

Für den Betrieb in Schwarzach,<br />

die 30 Beschäftigten und die<br />

Kunden werde es keine Veränderung<br />

geben. Das seit Oktober<br />

2022 ruhende Werk in Bad Wurzach<br />

diene zunächst als Logistikzentrum,<br />

da die Auftragslage<br />

für den Betrieb als vierte Verzinkerei<br />

neben den Werken in<br />

Illertissen, Hüttlingen und Mertingen<br />

noch zu gering ist.<br />

Weniger Umsatz<br />

für Gardena<br />

Husqvarna Der Umsatz des<br />

Ulmer Gartengeräteherstellers<br />

Gardena ist infolge der Konsumzurückhaltung<br />

2023 um 12 Prozent<br />

auf 1,1 Milliarden Euro gesunken.<br />

Gardena gehört seit<br />

2007 zur schwedischen Husqvarna-Gruppe.<br />

Das Ergebnis<br />

vor Steuern und Zinsen stieg um<br />

drei Prozent. Details nannte<br />

Gardena nicht. Einen großen<br />

Nokia investiert in Ulm und Nürnberg bis 2027 insgesamt 360 Millionen Euro.<br />

Millionen-Investition in Ulm<br />

Nokia will insgesamt 360 Millionen Euro an den<br />

Stand orten Ulm und Nürnberg vor allem in Chip-<br />

Design investieren. Das kündigte der finnische Mobilfunkausrüster<br />

an. Die Großinvestition findet über<br />

einen Zeitraum von vier Jahren im Rahmen des europäischen<br />

IPCEI-Programms statt, das vom Bund sowie<br />

Baden-Württemberg und Bayern gefördert wird.<br />

Bei dem Projekt sollen vor allem Chips für Funk- und<br />

Beitrag daran hatte der Ende<br />

2021 gekaufte US-Bewässerungsgerätehersteller<br />

Orbit.<br />

Gardena beschäftigt in Ulm,<br />

Heuchlingen, Niederstotzingen<br />

und Laichingen 2260 Menschen,<br />

weltweit sind es 3450 Menschen.<br />

Fördergeld fürs<br />

Welcome Center<br />

IHK Ulm Das Welcome Center<br />

Ulm/Oberschwaben erhält für<br />

die Jahre <strong>2024</strong> und 2025 eine<br />

Förderung von mehr als 320 000<br />

Euro vom Landesministerium<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.<br />

Gefördert werden insgesamt<br />

elf regionale Welcome<br />

Center in Baden-Württemberg,<br />

sowie das landesweit zuständige<br />

Welcome Center Sozialwirtschaft.<br />

Diese erhalten in den<br />

kommenden beiden Jahren insgesamt<br />

4,5 Millionen Euro. Die<br />

Welcome Center sind zentrale<br />

Anlauf- und Informationsstellen<br />

für <strong>Unternehmen</strong> sowie internationale<br />

Fachkräfte und Studierende<br />

in der Region. Das Welcome<br />

Center gibt es seit zehn<br />

Jahren. Bis Ende 2023 wurden<br />

im Welcome Center Ulm/Oberschwaben<br />

555 <strong>Unternehmen</strong> und<br />

1300 internationale Fachkräfte<br />

beraten.<br />

Franz Eberle<br />

gestorben<br />

Handwerkskammer Franz<br />

Eberle, Ehrenvizepräsident der<br />

Handwerkskammer Ulm, ist im<br />

Alter von 80 Jahren verstorben.<br />

Der gelernte Kraftfahrzeugmechanikermeister<br />

war von 1984<br />

bis 2009 Mitglied der Vollversammlung<br />

der Handwerkskammer<br />

Ulm, ab 1994 bis 2009 Vizepräsident<br />

der Arbeitnehmer und<br />

Optikprodukte entwickelt werden, die in künftigen<br />

Mobilfunksystemen (5G-Advanced und 6G) zum Einsatz<br />

kommen sollen. Die neuen Mikroprozessoren<br />

sollen auch möglichst wenig Strom verbrauchen, um<br />

die europäischen Klimaziele einhalten zu können. Zu<br />

diesem Zweck arbeite man eng mit Forschungsinstituten<br />

und Universitäten zusammen, erklärte der finnische<br />

Mobilfunkausrüster.<br />

seit 2009 Ehrenvizepräsident<br />

der Arbeitnehmer.<br />

TTL Süd fehlt<br />

Liquidität<br />

Foto: Nokia<br />

Insolvenzverfahren Der Raumausstatter<br />

TTL Süd mit Sitz in<br />

Heidenheim, der in Süddeutschland<br />

an 27 Standorten vertreten<br />

ist und offiziell als TTL OP<br />

GmbH firmiert, ist zahlungsunfähig.<br />

Betroffen sind rund 400<br />

Mitarbeiter, die zuletzt keine<br />

Lohnzahlungen mehr erhalten<br />

hatten. Daher sind auch mindestens<br />

16 Klagen vor dem Arbeitsgericht<br />

Stuttgart anhängig, die<br />

momentan aber ruhen. Zum vorläufigen<br />

Insolvenzverwalter<br />

wurde Steffen Beck von der Pluta<br />

Rechtsanwalts GmbH (Ulm)<br />

eingesetzt, der das Ob und Wie<br />

einer Sanierung prüft – und<br />

nach einem Investor sucht. [!]


Anzeige 19<br />

Absolute Nähe zu Markt und Kunden<br />

Der Energiemarkt unterliegt starken Turbulenzen. Die fallenden Preise bieten jetzt<br />

langfristige Chancen.<br />

der dahintersteht. Und seitens der SWU präsentiert<br />

sich hier ein fachkundiges Team, welches<br />

Informationen nicht nur topaktuell liefert,<br />

sondern auch weiß, welche Konsequenzen<br />

sich daraus für Kunden ergeben.“<br />

Die wichtigsten Services für<br />

Geschäftskunden der SWU:<br />

QUELLE: ADOBE STOCK<br />

Persönliche Ansprechpartner für<br />

individuelle Lösungen<br />

SWU Marktbericht zur aktuellen Preislage<br />

Informationen zu gesetzlichen Fristen und<br />

Rahmenbedingungen<br />

Expertenwissen zu Fördermitteln<br />

Analyse des CO 2 -Fußabdrucks und<br />

Maßnahmen zur Reduzierung<br />

Preisupdates und energiewirtschaft liche<br />

News<br />

Direktvermarktung & Erzeugungslösungen<br />

uvm …<br />

Die SWU (Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH)<br />

bietet Geschäftskunden ein großes Portfolio<br />

an Leistungen, darunter viele maßgeschneiderte<br />

Energieversorgungslösungen,<br />

Beratung zum CO 2 -Fußabdruck oder dem<br />

komplexen Thema „Fördermittel“.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt in dieser Angebotspalette<br />

ist die Unterstützung der <strong>Unternehmen</strong><br />

im ganzheitlichen Energiemanagement.<br />

Das Risiko von teuren Versorgungsengpässen<br />

kann durch einen perfekt austarierten<br />

Mix aus Zukauf und Eigenerzeugung deutlich<br />

gemindert werden. Je größer der Einfluss der<br />

Energiekosten auf den Erfolg eines <strong>Unternehmen</strong>s<br />

wird, umso mehr wird der Umgang damit<br />

zu einer Managementaufgabe. Doch für<br />

strategisch sicheres und erfolgreiches Handeln<br />

ist viel Insiderwissen gefragt – oder ein<br />

seriöser Servicepartner wie die SWU. „Wir bieten<br />

unseren Kunden absolute Präsenz“ erklärt<br />

Marcus Deutenberg, Leiter Vertrieb<br />

Energie bei den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm.<br />

Und damit meint er nicht nur die räumliche<br />

Nähe, sondern auch die Verfügbarkeit von<br />

Service und Beratung. „Vorab online über die<br />

Grundlagen informieren, im persönlichen Gespräch<br />

dann die individuellen Details klären.<br />

Dieses Prinzip der Kommunikation zwischen<br />

der SWU und ihren Kunden bewährt sich jeden<br />

Tag aufs Neue. Im Tagesgeschäft sind<br />

zeitnahe und zielgenaue Informationen für ein<br />

erfolgreiches Wirtschaften enorm wichtig.<br />

Diese Services liefert die SWU rund um die<br />

Uhr über eine digitale Plattform.“<br />

SWU berichtet topaktuell vom Energiemarkt<br />

Für den strategischen Ein- und Verkauf von<br />

Energie erweist sich beispielsweise der SWU<br />

Marktbericht als besonders wertvoll. Über<br />

diesen Newsletter erhalten unsere registrierten<br />

Geschäftskunden wöchentlich aktuelle<br />

und kompakte Preisinformationen aus den<br />

Bereichen Strom, Erdgas, Rohöl und CO 2 -Zertifikate.<br />

Wer sich mit dem Thema Energievermarktung<br />

beschäftigt, lernt schnell, dass neben<br />

Spotmarkt und Terminmarkt noch andere<br />

Aspekte eine wichtige Rolle spielen.<br />

Dafür ist seriöser Input ist gefragt. Diesen liefert<br />

die SWU etwa mit dem SWU Meldefristenkalender,<br />

Informationen zu Veröffentlichungspflichten,<br />

eNews und den SWU News.<br />

Die von der SWU bereitgestellten Service- und<br />

Informationstools liefern wertvolle Entscheidungshilfen<br />

für <strong>Unternehmen</strong>. Sie lassen sich<br />

problemlos in den Arbeitsalltag der Verantwortlichen<br />

einbinden und ersparen zeitaufwändige<br />

Recherchearbeit.<br />

„Ein Klick und die Kunden sind informiert“, so<br />

Deutenberg. „Doch ein digitales Angebot ist<br />

immer nur so gut, wie der persönliche Service,<br />

Weitere Infos zu unseren<br />

Services finden Sie hier:<br />

Marcus<br />

Deutenberg<br />

Leiter Vertrieb<br />

SWU Energie GmbH<br />

Karlstraße 1-3<br />

89073 Ulm<br />

Telefon 0731 166-2670<br />

Telefax 0731 166-2659<br />

marcus.deutenberg@swu.de<br />

www.swu.de


20<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Mehr Zufriedenheit im Job<br />

Arbeitsplatz In Zeiten von Fachkräftemangel ist es wichtig, dass sich Mitarbeiter<br />

wohlfühlen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten – und bei der Umsetzung Luft nach oben.<br />

Die Beurer GmbH in Ulm<br />

ist ein klassisches mittelständisches<br />

Familienunternehmen,<br />

das<br />

Elektrogeräte für Gesundheit,<br />

Körperpflege und Wohlbefinden<br />

produziert. Weltweit rund 1700<br />

Mitarbeitende sind dafür im<br />

Einsatz. Gerade suchen die Verantwortlichen<br />

Fachkräfte für die<br />

Datenanalyse, die eng mit dem<br />

Sustainability Manager zusammenarbeiten<br />

sollen. So soll unter<br />

anderem die Herstellung<br />

nachhaltiger Produkte unterstützt<br />

werden. „Es ist nicht so<br />

leicht, solche Spezialisten zu gewinnen“,<br />

beschreibt Personal-<br />

Wir helfen<br />

dabei, wenn<br />

sich Mitarbeitende<br />

im Job verändern<br />

wollen.<br />

Isnije Veli<br />

Beurer-Teamleiterin<br />

FOTO: © YURI A FOR PEOPLEIMAGES/PEOPLEIMAGES.COM /ADOBE.STOCK.COM<br />

chefin Isnije Veli die Herausforderung.<br />

Die Teamleiterin Recruiting<br />

und Personalentwicklung<br />

ist sich aber sicher, die<br />

geeignete Besetzung mittelfristig<br />

zu finden, denn Beurer hat<br />

sich den Ruf erworben, ein guter<br />

Arbeitgeber zu sein.<br />

„Es ist wichtig, die Belegschaft<br />

zufriedenzustellen und<br />

zu motivieren“, sagt sie, „da<br />

kann es zum Beispiel natürlich<br />

Veränderungswünsche innerhalb<br />

des eigenen Jobs oder auch<br />

abteilungsübergreifend geben,<br />

was wir natürlich unterstützen –<br />

und das kommt bei den Mitarbeitenden<br />

sehr gut an.“ Überhaupt,<br />

auf das Gesamtpaket<br />

komme es an: Neben dem Gehalt<br />

würde das flexible Arbeits-<br />

Das Interesse an Benefits steigt.<br />

Hoch im Kurs steht unter<br />

anderem das Dienstrad.


unternehmen [!] VERANTWORTEN 21<br />

zeiten sowie Teilzeit betreffen,<br />

um für Väter und Mütter eine<br />

bessere Vereinbarung von Familie<br />

und Beruf zu gewährleisten.<br />

Auch Lauftrainings, durchgeführt<br />

von externen Veranstaltern,<br />

Zuzahlungen zur Fitnessstudio-Mitgliedschaft<br />

oder Gesundheitschecks<br />

in der Firma<br />

würden gerne in Anspruch genommen.<br />

„Zufriedenheit am Arbeitsplatz<br />

ist einfach unheimlich<br />

wichtig“, lautet das Resümee<br />

der Teamleiterin.<br />

Enttäuschende Ergebnisse<br />

Doch die Ergebnisse einer Befragung<br />

des Beratungsunternehmens<br />

WTW zu dem Thema im<br />

vergangenen Jahr waren nicht<br />

gerade ermutigend: Viele der<br />

rund 5200 befragten Arbeitgeberinnen<br />

und Arbeitgeber weltweit,<br />

darunter mehr als 100 <strong>Unternehmen</strong><br />

aus Deutschland mit<br />

über einer Million Mitarbeiten-<br />

FOTO: © KARIN & UWE ANNAS/ADOBE.STOCK.COM<br />

Lauftrainings und Zuzahlungen zu Fitness-Mitgliedschaften gehören zu dem Angebot, das beispielsweise<br />

das Ulmer Familienunternehmen Beurer seinen Beschäftigten macht.<br />

Gesunder Rücken<br />

Anzeige<br />

3,4 Millionen Menschen in Baden-Württemberg<br />

waren 2021<br />

mit Rückenbeschwerden in ärztlicher<br />

Behandlung – und damit<br />

fast ein Drittel der Bevölkerung<br />

(30,6 Prozent).<br />

Ralf Eickmann,<br />

AOK Ulm-Biberach<br />

„Rückenschmerzen<br />

zählen<br />

zu den häufigsten<br />

gesundheitlichen<br />

Beschwerden<br />

und beeinträchtigen<br />

nicht nur<br />

die Lebensqualität<br />

der Betroffenen,<br />

sondern gehen auch mit<br />

volkswirtschaftlich hohen Kosten<br />

einher“, sagt Ralf Eickmann, Themenfeldmanager<br />

Prävention bei<br />

der AOK Ulm-Biberach.<br />

Laut Krankheitskostenstatistik<br />

verursachten Rückenleiden im<br />

Jahr 2022 bei den 34,4 Millionen<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

in Deutschland umgerechnet<br />

96,7 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage.<br />

14 Prozent der AU-<br />

Tage gehen auf Rückenschmerzen<br />

zurück. Die Produktions-Ausfallkosten<br />

wegen dieser Fehltage beliefen<br />

sich auf 12,4 Milliarden Euro.<br />

„<strong>Unternehmen</strong>, die sich für gesundheitsförderliche<br />

Bedingungen<br />

am Arbeitsplatz engagieren,<br />

profitieren von niedrigeren Krankenständen,<br />

einer geringeren<br />

Fluktuation und einer höheren<br />

Mitarbeiterzufriedenheit und erhöhen<br />

auf diese Weise ihre Produktivität<br />

und Wettbewerbsfähigkeit“,<br />

so Eickmann. „Als Gesundheitskasse<br />

möchten wir die<br />

Lebensqualität der Betroffenen<br />

verbessern und Rückenschmerzen<br />

am besten auch präventiv<br />

entgegenwirken. Deshalb setzen<br />

wir uns für ein breites Angebot an<br />

individueller und betrieblicher Gesundheitsförderung<br />

ein.“ Speziell<br />

auf Rückenschmerz-Patienten<br />

zugeschnitten ist beispielsweise<br />

das AOK-RückenKonzept. Arbeitnehmende,<br />

die daran teilnehmen,<br />

sind durchschnittlich sieben Tage<br />

weniger arbeitsunfähig.<br />

Weitere Informationen im AOK-<br />

Fachportal für Arbeitgeber:<br />

aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/gesunder-ruecken<br />

Unser Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement.<br />

Von der Krankenstandsanalyse bis zur<br />

Umsetzung konkreter Maßnahmen: Wir sind<br />

ganz persönlich für Sie da, um die Gesundheit in<br />

Ihrem <strong>Unternehmen</strong> individuell zu organisieren.<br />

Mehr dazu unter aok.de/bw/business<br />

AOK Baden-Württemberg<br />

Die Gesundheitskasse Ulm-Biberach.<br />

RWK · 422830 · 02/24 · Foto: peterheck.de


22<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Damit Mitarbeiter sich wohlfühlen, ist in erster Linie eine von Wertschätzung getragene <strong>Unternehmen</strong>skultur notwendig.<br />

FOTO: © TUNEDIN/ADOBE.STOCK.COM<br />

den, beklagten, dass ihre Benefit-<br />

Strategien, mit denen Fachkräfte gewonnen<br />

oder gehalten werden sollen,<br />

zu wenig Wirkung zeigen.<br />

Pluspunkt Renommee<br />

Aber warum erzielen Maßnahmen<br />

wie betriebliche Altersversorgung,<br />

kostenfreie Getränke im Büro, Gesundheitsmaßnahmen,<br />

Boni, Gewinnbeteiligungen,<br />

Firmenwagen<br />

oder Jobticket, Essenszuschüsse und<br />

Produktvergünstigungen so wenig<br />

Effekte, wenn es um die Zufriedenheit<br />

des Personals geht?<br />

„Schwerpunkt bei der Mitarbeitergewinnung<br />

ist oft der Ruf des <strong>Unternehmen</strong>s“,<br />

weiß Karin Welz von<br />

der Eleven Personalberatung in<br />

Ulm. Die Headhunterin ist sich sicher:<br />

Je besser das Ansehen einer<br />

Firma, desto mehr Zulauf kann sie<br />

verzeichnen. Aber wie kommt es zu<br />

Zur Person<br />

Karin Welz hat als<br />

Personalberaterin<br />

Erfahrungen in <strong>Unternehmen</strong><br />

wie der<br />

Carl Schenck AG und<br />

später als Recruiterin<br />

bei Engineering<br />

People gesammelt.<br />

2008 gründete sie<br />

die Eleven Personalberatung.<br />

solch einem Renommee? Und wie<br />

kommt umgekehrt ein Betrieb in<br />

Verruf? „Bei den Verantwortlichen<br />

muss als erstes die Frage gestellt<br />

werden: Was macht uns eigentlich<br />

aus? Was ist unsere DNA?“, sagt die<br />

Personalberaterin<br />

und merkt an:<br />

„Wenn man ansonsten<br />

auf jeder<br />

Welle mitschwimmt,<br />

dann<br />

wird es beliebig<br />

und es passt nicht<br />

Im Zentrum<br />

müssen die<br />

Fragen stehen:<br />

Was macht uns aus?<br />

Was ist unsere DNA?<br />

zum <strong>Unternehmen</strong><br />

und damit Karin Welz<br />

auch nicht für die Personalberaterin<br />

Mitarbeitenden.“<br />

Für Welz steht das in engem Zusammenhang<br />

mit der jeweiligen <strong>Unternehmen</strong>skultur:<br />

Mangelnde<br />

Wertschätzung gegenüber dem Personal<br />

in Verbindung mit einer hierarchischen<br />

Führungsstruktur, die<br />

keinen Austausch, geschweige denn<br />

Kritik zuließen, seien schwerwiegende<br />

Mängel, und die sich durch<br />

keine zusätzlichen Leistungen für<br />

die Belegschaft kompensieren ließen.<br />

Mit Überraschung<br />

wurde<br />

vor kurzem eine<br />

Studie zur Arbeit<br />

im Homeoffice<br />

der Beratungsfirma<br />

KPMG zur<br />

Kenntnis genommen:<br />

Zwei<br />

Drittel der teilnehmenden<br />

1300 Führungskräfte befürworteten<br />

demnach eine vollständige<br />

Rückkehr ins Büro innerhalb<br />

der nächsten drei Jahre. Auch dafür<br />

sollen Anreize gesetzt werden:


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

23<br />

Seit mehr als 10 Jahren mobilisiert Company Bike Großunternehmen in Deutschland.<br />

Fotos: © Company Bike / Sina Scherer<br />

Smarte Mobilitätslösung:<br />

Fahrrad-Leasing mit Company Bike<br />

Mobilität und Nachhaltigkeit sind Themen<br />

von immenser Bedeutung für unsere Gesellschaft.<br />

Fahrrad-Leasing vereint beides gekonnt<br />

miteinander: Als gesunde, nachhaltige<br />

und kostengünstige Alternative zum Auto ist<br />

es inzwischen ein ebenso attraktiver wie beliebter<br />

Mitarbeiter-Benefit.<br />

Company Bike ist einer der führenden Anbieter<br />

im Bereich Firmenrad-Leasing. Seit mehr als<br />

10 Jahren mobilisiert der deutschlandweit<br />

agierende Dienstleister Konzerne und führende<br />

mittelständische <strong>Unternehmen</strong> ab 500 Mitarbeitenden.<br />

Maßgeschneidertes Fahrrad-Leasing<br />

mit Company Bike<br />

Um Angestellten einen besonderen Benefit anzubieten<br />

und die Mitarbeitermotivation zu<br />

stärken, setzen immer mehr <strong>Unternehmen</strong> auf<br />

das Fahrrad-Leasing. Company Bike hat speziell<br />

für Großunternehmen ein Leasingmodell<br />

entwickelt, das Konzerne dabei unterstützt,<br />

mehr Menschen aufs Rad zu bringen. Der Firmenrad-Leasing-Anbieter<br />

mit Hauptsitz in<br />

München bietet Firmenkunden und deren Mitarbeitenden<br />

maßgeschneiderte Firmenradprogramme<br />

mit sehr attraktiven Konditionen<br />

und einen umfangreichen Rund-um-Service.<br />

Das Leistungsangebot umfasst unter anderem<br />

die Einrichtung eines individuellen Company<br />

Bike Portals, eine professionelle Bike-Beratung<br />

der Mitarbeitenden, die persönliche Ausliefe-<br />

rung direkt an den Arbeitsplatz oder auch direkt<br />

ins Home-Office sowie eine mobile Werkstattflotte<br />

mit einem Servicenetz in ganz<br />

Deutschland. Im Bike-Leasing inbegriffen ist<br />

ebenfalls ein Rundum-Schutz, der die Fahrräder<br />

gegen Diebstahl, Unfall- und andere Schadensfälle<br />

absichert.<br />

Nachhaltige Mobilität trifft auf<br />

Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Die Kooperation mit Company Bike verspricht<br />

einen Beitrag zur Reduktion von CO 2 -Emissionen<br />

und Verkehrsaufkommen in Städten. Darüber<br />

hinaus bietet sie zahlreiche Vorteile für<br />

Arbeitnehmende und Arbeitgeber. Für Mitarbeitende<br />

ergibt sich eine signifikante Kostenersparnis<br />

von bis zu 50 %. Die monatlichen Leasingraten<br />

sind gering und die Gehaltsumwandlung<br />

sorgt für steuerliche Vorteile. Zudem<br />

können die Mitarbeitenden aus einem großen<br />

Sortiment an hochwertigen Fahrrädern und<br />

E-Bikes auswählen und ihr Wunschrad auch<br />

privat nutzen. <strong>Unternehmen</strong> wiederum profitieren<br />

von einer kostenneutralen Implementierung,<br />

minimalem Aufwand für die Personalabteilungen<br />

und einem effizienten Störfallmanagement.<br />

Die Prozesse sind dabei einfach und<br />

zu 100 % digitalisiert sowie DSGVO-konform<br />

gestaltet, wodurch eine effiziente und simple<br />

Abwicklung garantiert wird. Eine individuelle<br />

Key Account Betreuung und die kontinuierliche<br />

Marketingunterstützung runden das Full-<br />

Service-Paket von Company Bike ab.<br />

„Indem wir die Nutzung<br />

von Firmenfahrrädern<br />

vorantreiben,<br />

inspirieren<br />

wir dazu, das Radfahren<br />

und damit die<br />

gesunde Bewegung<br />

in den täglichen Ablauf<br />

nahtlos zu integrieren. Mit unserem<br />

Angebot fördern wir nicht nur die körperliche<br />

Gesundheit und das Wohlbefinden der<br />

Mitarbeitenden durch regelmäßige Bewegung,<br />

sondern stärken zugleich die Mitarbeiterbindung<br />

und unterstützen ein positives<br />

<strong>Unternehmen</strong>simage“, sagt Fabian<br />

Kral, CSO Company Bike.<br />

Foto: © Company Bike / Sina Scherer<br />

Company Bike<br />

Aidenbachstraße 54 – 56<br />

81379 München<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 (0)89 24294149<br />

E-Mail: info@company-bike.com<br />

www.company-bike.com


24<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Ganzheitlicher Ansatz für das Wohlbefinden<br />

Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wird für immer mehr Beschäftigte zum maßgeblichen<br />

Faktor.<br />

Laut einer Umfrage des Daten-Dienstleisters<br />

WTW plant<br />

die Hälfte der <strong>Unternehmen</strong><br />

durch eine Überarbeitung ihrer<br />

Benefitsstrategie die Bedürfnisse<br />

möglichst aller Mitarbeitenden<br />

besser zu berücksichtigen.<br />

Da viele Arbeitskräfte<br />

immer mehr Wert auf Zusatzleistungen<br />

legen, die beispielsweise<br />

zur finanziellen Absicherung<br />

oder zu einer besseren<br />

Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familie beitragen wie flexible<br />

Arbeitszeiten sowie bezahlte<br />

Auszeiten, wollen Firmen ihr<br />

Angebot um Gratifikationen<br />

erweitern, die das ganzheitliche<br />

Wohlbefinden – physisch,<br />

psychisch, sozial und wirtschaftlich<br />

– stärken.<br />

ILLUSTRATION: © VECTORMINE /ADOBE.STOCK.COM<br />

nics mit Hauptsitz in Ulm nicht der<br />

Fall zu sein. „Wir haben keine Probleme,<br />

Mitarbeitende zu gewinnen<br />

und zu halten“, freut sich Personalvorstand<br />

Manfred Loistl, „das authentische<br />

Auftreten des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

ist sehr wichtig, wir gehen mit<br />

unserem Personal auf Augenhöhe<br />

um“, betont er.<br />

Uns ist<br />

Authentizität<br />

wichtig: Wir gehen<br />

mit dem Personal auf<br />

Augenhöhe um.<br />

Manfred Loistl<br />

Personalchef Ingenics<br />

Der „Mensch mit seinen Bedürfnissen“<br />

stehe dabei stets im Mittelpunkt:<br />

mit Möglichkeiten zur Einflussnahme<br />

auf die Tätigkeit, Teilzeit-<br />

sowie Sabbatical-Angeboten:<br />

„Die Mitarbeitenden können auch<br />

bundes- und weltweit tätig sein, da<br />

wir in vielen Großstädten mit Standorten<br />

vertreten sind, oder auch im<br />

Homeoffice arbeiten.“ Eine ergebnisorientierte<br />

Führung sei bei diesen<br />

Freiheiten die Grundlage, um<br />

das Funktionieren der Arbeitsprozesse<br />

zu gewährleisten, erklärt<br />

Loistl.<br />

87 Prozent der befragten Führungskräfte<br />

gaben an, sie würden Mitarbeiter,<br />

die ins Büro kommen, mit Beförderungen<br />

oder Gehaltserhöhungen<br />

belohnen. Die Ergebnisse der<br />

Umfrage zeigen nach Einschätzung<br />

von Personalberaterin Karin Welz,<br />

dass unter CEOs „traditionelles bürozentriertes<br />

Denken“ weiter vorherrsche.<br />

„Homeoffice selbstverständlich“<br />

Die Wissenschaft sieht das anders.<br />

So kam bereits vergangenes Jahr Julian<br />

Stahl in einer Studie des Karriereportals<br />

Xing zum Schluss: „Wer<br />

nicht über Benefits wie Homeoffice,<br />

Workstation oder Sabbatical nachdenkt,<br />

wird einen Teil dieser Generation<br />

als Arbeitgeber erst gar nicht<br />

erreichen.“ Eine andere Studie kam<br />

zu dem Schluss, dass sich Beschäftigte<br />

im Homeoffice wesentlich produktiver<br />

und zufriedener fühlten.<br />

Welz sieht die Option Homeoffice<br />

ebenfalls als Selbstverständlichkeit,<br />

Zur Person<br />

Manfred Loistl verantwortet<br />

als Managing<br />

Partner der Ingenics<br />

AG das Personalressort<br />

und dessen<br />

strategische<br />

Ausrichtung. Er verfügt<br />

unter anderem<br />

über Erfahrungen bei<br />

Change-Management-Prozessen.<br />

die angeboten werden muss: „Ohne<br />

diese Möglichkeit wird es sehr<br />

schwierig für <strong>Unternehmen</strong>. Komplett<br />

zurücknehmen kann man das<br />

sicher nicht mehr.“<br />

Als Beispiel aus ihrer eigenen<br />

Praxis verweist sie auf ein <strong>Unternehmen</strong><br />

aus der Softwarebranche,<br />

das mit Benefits, Wertschätzung gegenüber<br />

der Belegschaft, Weiterbildungsprogrammen,<br />

hervorragender<br />

Ausstattung, variabler Essensversorgung<br />

sowie selbstbestimmten<br />

Homeoffice-Möglichkeiten zu einem<br />

begehrten Arbeitgeber geworden ist.<br />

Das viel diskutierte Problem Fachkräftemangel<br />

sei oft auch hausgemacht,<br />

vermutet die Personalberaterin:<br />

„Weil die Abläufe bei der Mitarbeitergewinnung<br />

häufig nicht gut<br />

sind. Keine guten Prozesse und<br />

Strukturen, weil auch hier wieder<br />

die Feststellung der Identität nicht<br />

richtig geklärt wurde.“<br />

Das scheint bei der internationalen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sberatung Inge-<br />

Gute Bewertungen<br />

„Wir sind aber auch der Meinung,<br />

dass Mitarbeitende zusammenkommen<br />

sollten, um sich auszutauschen,<br />

dafür haben wir unseren Führungskräften<br />

und Mitarbeitenden fünf<br />

verbindliche Prinzipien für die Gestaltung<br />

von mobiler Arbeit an die<br />

Hand gegeben“, erläutert der Ingenics-Personalchef,<br />

der zudem Anreize<br />

geschaffen hat, um das Büro zum<br />

beliebten Treffpunkt zu machen –<br />

etwa mit kostenlosem Essen oder<br />

zwanglosen „socializing events“ im<br />

Büro.<br />

Solche Strukturen sprechen sich<br />

natürlich herum und sorgen für Zuspruch<br />

und Auszeichnungen. Beim<br />

sozialen Netzwerk Kununu, auf dem<br />

Arbeitgeber bewertet werden, gehört<br />

Ingenics zu den besten fünf<br />

Prozent der <strong>Unternehmen</strong>. Die Studierendenquote<br />

beträgt bei den Ulmern<br />

zudem zehn Prozent, und in<br />

den zurückliegenden Monaten wurden<br />

rund 100 neue Beratende eingestellt.<br />

[!] <br />

Wilfried Urbe


unternehmen [!] RESSORT 25<br />

Starke Marken entstehen nicht im Bauch, sondern<br />

im Kopf. Deshalb setzen wir nicht auf persönlichen<br />

Geschmack, sondern auf Fakten. Damit Sie neue<br />

Potenziale entfesseln. Kurz: Say Hello to Success!<br />

Bauchgefühl<br />

mehr hier<br />

evolving-brands.de<br />

Ready Ready to evolve? to evolve?<br />

Lernen Lernen Sie uns Sie kennen! uns kennen!


In der Mitte ist das alte Silo noch zu erkennen. Mit den Anbauten wird daraus ein komplettes Wohngebäude.<br />

Foto: Nicolas Felder<br />

Eine runde Sache<br />

upTrulli Mit Mini-Häusern aus ehemaligen Holzsilos will das Start-up aus Bodnegg neuen<br />

Wohnraum mit altem Baumaterial schaffen. Was fehlt, sind die passenden Grundstücke.<br />

Wie süß es aussieht,<br />

das kleine Häuschen!<br />

Armin Claar<br />

schiebt es mit<br />

Schwung beiseite. Es ist ja nur<br />

ein Modell für Messeauftritte.<br />

Das richtige Musterhaus steht<br />

ein paar Meter weiter weg. Das<br />

45 Quadratmeter große Gebäude<br />

sieht zwar neu aus, besteht<br />

aber zu einem großen Teil aus<br />

einem alten Holzsilo. Daher die<br />

runde Form. Aufgestellt hat es<br />

die upTrulli GmbH aus Bodnegg<br />

bei Ravensburg. Bauingenieur<br />

Claar, Projektmanagerin Irmgard<br />

Joos und Architekt Matthew<br />

Tovstiga gründeten das<br />

Start-up 2021. Das Musterhaus<br />

ist nur wenige Fahrminuten vom<br />

Firmensitz entfernt. Das Team<br />

konnte hier Teile eines alten Hofes<br />

pachten. Viel Platz nicht nur<br />

für Material, sondern auch für<br />

große Ziele.<br />

Das Silohaus ist zwar klein,<br />

aber erstaunlich geräumig und<br />

füllt so eine Lücke zwischen Tinyhouse<br />

und konventionellem<br />

Einfamilien- oder Reihenhaus.<br />

Die Idee zu den Mini-Häusern,<br />

die ihren Namen den aus der<br />

italienischen Region Apulien<br />

bekannten Rundhäusern, den<br />

Trullis, verdanken, hatte Claar.<br />

Altes einen neuen Sinn geben<br />

Er fand es schade, dass so viele<br />

landwirtschaftliche Holzsilos<br />

leer herumstehen: „Was macht<br />

man nur mit diesen Baukörpern?“,<br />

fragte er sich. „Sie sind<br />

in einem guten Zustand, aber<br />

werden nicht mehr genutzt. Irgendwann<br />

kommt einer der<br />

Nachfolger des Betriebes und<br />

reißt sie ab.“ Für den Bau werden<br />

ausschließlich natürliche<br />

Materialien verwendet – am<br />

liebsten das, was<br />

schon da ist. Nicht nur die Holzsilos,<br />

sondern auch Balken, Türen,<br />

Stangen oder Rindsleder-<br />

Streifen, rund 80 Jahre<br />

alt. Sie sind nun<br />

FOTO: JULIA RIZZOLO


unternehmen [!]<br />

MACHEN<br />

27<br />

im Musterhaus als Sockelleisten<br />

verbaut. Die Holzfenster rettete<br />

Claar aus einem Abbruchhaus<br />

– buchstäblich in letzter Sekunde.<br />

Der Abrissbagger hatte<br />

schon eines der erst zehn Jahre<br />

alten Schätzchen in seinen Krallen.<br />

Ungenutzte Lehmsteine einer<br />

Ziegelei dienten zum zusätzlichen<br />

Wandaufbau. Weiteres<br />

Altholz für den Boden stammt<br />

aus einem Sägewerk, wo es jahrelang<br />

übrig geblieben gelagert<br />

worden war.<br />

Ein Investor<br />

sollte nicht<br />

nur Geld, sondern<br />

auch Leidenschaft<br />

mitbringen.<br />

Armin Claar<br />

upTrulli<br />

Drei kleine Anbauten hat das<br />

Silo-Musterhaus bekommen:<br />

Die Eingangsdiele, ein Erker mit<br />

Sitzfenster und das Badezimmer.<br />

Im unteren Geschoss ist<br />

eine Küchenzeile und ein Esstisch.<br />

Über eine schmale Treppe<br />

geht es nach oben. Hinter<br />

Spitzenvorhängen steht hier ein<br />

selbstgebautes Doppelbett aus<br />

Altholz.<br />

Nachhaltigkeit – auch beim Bau: Armin Claar und Irmgard Joos setzen bei ihren Silo-Häusern auf das<br />

Wiederverwenden von Altem.<br />

Fotos: Julia Rizzolo<br />

Grundstücke sind rar<br />

Verwirklicht wurde das erste<br />

Projekt mit einem Netzwerk an<br />

selbstständigen Handwerkern.<br />

Potenzielle Kunden sind zum<br />

Beispiel ältere Paare, die sich<br />

nach dem Auszug der Kinder<br />

verkleinern und reduzieren<br />

möchten. So könnte das alte,<br />

große Haus vermietet und dadurch<br />

wiederum das upTrulli finanziert<br />

werden. Vier bis fünf<br />

Kunden stehen in den Startlöchern,<br />

um ihr eigenes Trulli<br />

Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Im Moment hake es allein an<br />

den Baugrundstücken.<br />

Eine Tatsache, die die Startup-Gesellschafter<br />

deutlich unterschätzt<br />

haben. Dabei gibt es<br />

viele Möglichkeiten: So ein<br />

Haus benötigt wenig Platz. Perfekt<br />

für Restflächen oder zur<br />

Aufteilung von großen oder unpraktisch<br />

geschnittenen Grundstücken<br />

oder Baulücken. Denkbar<br />

wäre auch eine kleine Ferienhaus-Siedlung<br />

aus upTrullis.<br />

Das Team hat sich und das Projekt<br />

bei verschiedenen Gemeinden<br />

vorgestellt, um Möglichkeiten<br />

zu finden. „Da sind wir im<br />

Moment massiv dran“, sagt Joos.<br />

„Wir hoffen, dass der Startschuss<br />

fürs nächste upTrulli<br />

bald fällt.“<br />

FOTO: NICOLAS FELDER<br />

Von klein bis groß<br />

Vier Hausmodelle<br />

und eine Sauna<br />

hat das Team aus<br />

alten Holzsilos entwickelt.<br />

Das kleinste<br />

upTrulli „Himmelschrofen“<br />

ist 45<br />

Quadratmeter<br />

groß, hat zwei Geschosse<br />

und kostet<br />

schlüsselfertig um<br />

die 200 000 Euro<br />

netto. Fünf bis<br />

sechs Meter misst<br />

Von Anfang an war klar: Das<br />

<strong>Unternehmen</strong> ist mehr als ein<br />

Hobby-Projekt. Es soll den Gesellschaftern<br />

in ein paar Jahren<br />

eine finanziell gesicherte Zukunft<br />

bieten. Im Moment ist<br />

Claar noch in der Altbausanierung<br />

tätig. Joos arbeitet zu 70<br />

Prozent in ihrem Hauptjob. Derzeit<br />

überlegen sich die drei Gesellschafter,<br />

einen Investor mit<br />

ins Boot beziehungsweise ins<br />

Den Wohnraum können Besitzer selbst gestalten.<br />

es im Durchmesser.<br />

Ergänzt werden<br />

kann es etwa mit<br />

einer Photovoltaikanlage<br />

oder einem<br />

Windrad. Die Häuser<br />

sind mit einer<br />

elektrischen Papierheizung<br />

ausgestattet.<br />

Die Wände<br />

bestehen aus Altholz,<br />

Holzfaserdämmung,<br />

Lehmziegeln<br />

und Vollholz-Elementen.<br />

Das größte Modell<br />

bietet für rund<br />

350 000 Euro bis<br />

zu 100 Quadratmeter<br />

Platz. Da die Silo-Häuser<br />

auf<br />

Schraubfundamenten<br />

rund 40 Zentimeter<br />

über der<br />

Erde stehen, kommen<br />

sie ohne Bodenversiegelung<br />

aus.<br />

FOTO: UP TRULLI GMBH<br />

upTrulli zu holen. Doch ein passender<br />

Investor soll nicht nur<br />

Geld mitbringen, sondern auch<br />

Herz und Leidenschaft für das<br />

Projekt.<br />

„Es ist ein Weg“, sagt Claar.<br />

„Etwas, das sich ständig weiterentwickelt<br />

und das ist das Schöne<br />

daran.“ Eine weitere Besonderheit<br />

des Start-ups ist die diverse<br />

Altersstruktur des Teams.<br />

Ganz bewusst soll hier Wissen<br />

von Alt nach Jung und andersherum<br />

ausgetauscht werden.<br />

Bei Messen haben die Gesellschafter<br />

bisher gute Erfahrungen<br />

gemacht. Das Interesse sei<br />

groß, sagen sie. Es gab einen Tag<br />

der offenen Baustelle und einen<br />

Tag der offenen Tür sowie einen<br />

regelmäßigen Newsletter. Wer<br />

ernsthaft mit dem Gedanken<br />

spielt, sich ein upTrulli bauen<br />

zu lassen, kann dort übernachten.<br />

Das Musterhaus dient seit<br />

November 2023 als Ferienunterkunft.<br />

Zwischen den Besichtigungen<br />

finden hier Gäste ein ruhiges<br />

Plätzchen. „Das Angebot<br />

wird rege angenommen“, sagt<br />

Irmgard Joos. Das upTrulli ist<br />

eben eine runde Sache. [!] <br />

<br />

Julia Rizzolo


28<br />

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Aufatmen in<br />

Uhingen<br />

Allgaier Prozesstechnologie<br />

Beim Uhinger Automobilzulieferer<br />

Allgaier gelang nach erneuter<br />

Insolvenz den Sanierern<br />

in letzter Minute die Rettung<br />

der Sparte Prozesstechnologie<br />

– dank des Einlenkens der Banken,<br />

an deren Veto der Deal zu<br />

scheitern drohte. Alle 160 Mitarbeiter<br />

werden übernommen.<br />

Das stand bis zuletzt auf der<br />

Kippe. Nun freuen sich Gewerkschaft,<br />

Betriebsrat und Belegschaft,<br />

dass mit der Siebtechnik<br />

GmbH ein strategischer Investor<br />

gefunden worden ist. Letztere<br />

gehört zur Stafag-Gruppe<br />

aus Mühlheim, die 3600 Mitarbeitende<br />

beschäftigt.<br />

Wala wehrt sich<br />

gegen Kritik<br />

Homoöpathie Die Wala Heilmittel<br />

GmbH, wehrt sich gegen<br />

Pläne von Bundesgesundheitsminister<br />

Karl Lauterbach, dass<br />

Krankenkassen keine homöopathischen<br />

Behandlungen mehr<br />

erstatten dürfen. Mit rund 1000<br />

Mitarbeitern und einem Umsatz<br />

in Höhe von 135 Millionen Euro<br />

(2022) gehört Wala zu den größten<br />

Herstellern homöopathischer<br />

Medizin in Deutschland.<br />

Es gebe sehr wohl verlässliche<br />

Nachweise einer Wirksamkeit<br />

homöopathischer und anthroposophischer<br />

Mittel.<br />

Sägen mit<br />

Wankelmotor<br />

Freut sich über die gute Geschäftsentwicklung: Klaus Kolberg.<br />

<br />

Foto: Giacinto Carlucci<br />

Mit Musikinstrumenten<br />

in guter Stimmung<br />

Kolberg Percussion in Uhingen hat sich von der Corona-Krise gut erholt.<br />

Für 2022 meldet der Hersteller von Musikinstrumenten eine Umsatzsteigerung<br />

von 19 Prozent. 2023 stieg der Umsatz um 25 Prozent<br />

auf 4,7 Millionen Euro - ein Rekord, wie Inhaber Klaus Kolberg sagt. Auch<br />

der Gewinn habe sich erfreulich entwickelt, sagt Kolberg, der die 1969<br />

von seinem Vater Bernhard gegründete Firma im Jahr 2011 übernommen<br />

hat. Das <strong>Unternehmen</strong>, das weltweit Spitzenorchester mit Instrumenten<br />

und Orchesterausstattungen beliefert und einen Exportanteil von<br />

60 Prozent hat, beschäftigt dreißig Mitarbeiter. Diese haben 4000 Euro<br />

Prämie und darüber hinaus, eine Inflationsausgleichsprämie und einen<br />

Corona-Bonus erhalten.<br />

Timbersports Die Nebenerwerbswerkstatt<br />

„WankelSpeed“<br />

in Krapfenreut (Ebersbach/Fils)<br />

baut Hochleistungssportsägen<br />

und verhilft einem fast vergessenen<br />

Motor zu neuer Blüte.<br />

Statt rund 10 PS haben die Sägen<br />

um die 70 PS und sind Geräte<br />

für den Leistungssport. Für<br />

den Alltagsgebrauch sind sie ungeeignet.<br />

Sie werden in der<br />

Werkstatt von Jörg Bläsi und seinen<br />

Söhnen Felix und Lucas im<br />

Nebenerwerb hergestellt. Die<br />

Sägen kosten zwischen 6500<br />

und 10 000 Euro und werden individuell<br />

für die Kunden (Sportler,<br />

die an der Weltspitze sägen)<br />

hergestellt. Die Besonderheit<br />

gegenüber Mitbewerbern ist,<br />

dass die Sägen von einem Wankelmotor<br />

angetrieben werden.<br />

Ein Trio statt<br />

eines Chefs<br />

Maschinenbau Der Vorstandschef<br />

des Schuler-Mutterkonzerns<br />

Andritz, Joachim Schönbeck,<br />

verantwortet seit dem 1.<br />

Januar innerhalb der Andritz-<br />

Gruppe den Geschäftsbereich<br />

Metals, zu der auch der Göppinger<br />

Pressenhersteller gehört.<br />

Die Leitung erfolgt dabei, laut<br />

Schuler, in enger Abstimmung<br />

mit den Geschäftsführern Thomas<br />

Kamphausen und Peter<br />

Jost. Das Trio folgt in der Leitung<br />

damit auf den bisherigen<br />

Vorstandschef Domenico Iacovelli,<br />

der das <strong>Unternehmen</strong> zum<br />

Jahreswechsel verlassen hat.<br />

Rückkauf<br />

eigener Aktien<br />

Teamviewer Mit Zustimmung<br />

des Aufsichtsrats hat der Vorstand<br />

des Göppinger Software-<br />

Riesen Teamviewer ein Aktien-<br />

Rückkauf-Paket mit einem Gesamtvolumen<br />

von bis zu 150 Millionen<br />

Euro geschnürt. Der<br />

Rückkauf soll innerhalb des Jahres<br />

<strong>2024</strong> abgeschlossen sein,<br />

teilt Teamviewer mit. Das Programm<br />

folgt damit nahtlos dem<br />

150-Millionen-Euro-Rückkauf,<br />

der am 30. November 2023 beendet<br />

wurde. Mit seinen rund<br />

1400 Mitarbeitern dürfte das<br />

<strong>Unternehmen</strong> 2023 einen Umsatz<br />

von mehr als 620 Millionen<br />

Euro erzielt haben.<br />

Innovative<br />

Allianz<br />

Wasserstoff Die Göppinger<br />

Entsorgung + Transport<br />

(GmbH), die zur Logistikgruppe<br />

Wackler gehört, will mit dem<br />

Technologie-Start-up Green Hydrogen<br />

Technology (GHT/Augsburg)<br />

in Ebersbach eine Pilotanlage<br />

zur Erzeugung von Wasserstoff<br />

betreiben. Zunächst ist<br />

für die 13 Meter hoch und zehn<br />

Meter lange Anlage auf dem Gelände<br />

der ETG eine Testphase<br />

im Dauerbetrieb vorgesehen.<br />

„Ab 2025 wollen wir dann dort<br />

Wasserstoff produzieren“, sagt<br />

GHT-Geschäftsführer Robert<br />

Nave. Die ETG sei ein Traumpartner<br />

für das Start-up, das<br />

sechs Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Für die Verwendung des erzeugten<br />

Wasserstoffs gebe es bereits<br />

Ideen. „Für uns als Transportunternehmen<br />

bietet das eine attraktive<br />

Option“, erklärt Geschäftsführerin<br />

Beate Schwarz.<br />

Märklin mit<br />

Umsatzplus<br />

Modelleisenbahn Das Göppinger<br />

Traditionsunternehmen<br />

Märklin hat im vergangenen<br />

Jahr den Umsatz auf rund 131<br />

Millionen Euro gesteigert. Im<br />

Rahmen des wirtschaftlich und<br />

politisch schwierigen Umfelds<br />

sei er mit dieser Entwicklung<br />

sehr zufrieden, sagt Geschäftsführer<br />

Florian Sieber. Märklin,<br />

mit seinen rund 1200 Mitarbeitern<br />

(470 am Standort Göppingen),<br />

profitiere davon, dass sich<br />

neben Kindern auch viele Erwachsene<br />

für Modelleisenbahnen<br />

begeisterten und in hochwertige<br />

Züge und Loks investierten.<br />

[!]


unternehmen [!] RESSORT 29<br />

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Bessere Ausstattung, kleinere Klassen und Freiräume für pädagogische Konzepte gehören zu den Vorteilen der privaten Schulen.<br />

FOTO: © VON GORODENKOFF /ADOBE.STOCK.COM<br />

Der Boom der Privaten<br />

Schulen Bildung ist in Deutschland kostenlos. Trotzdem schicken immer mehr Eltern ihre<br />

Kinder auf kostenpflichtige Schulen in privater Trägerschaft. Eine Mutter und ein<br />

Sozialwissenschaftler schildern ihre Sicht der Dinge.<br />

Kleine Klassenteiler und<br />

oft eine bessere, moderne<br />

Ausstattung: Privatschulen<br />

versprechen<br />

beste Bildungschancen<br />

und Zeit, um auf Schülerinnen<br />

und Schüler einzugehen. Zuletzt<br />

legten die Bildungseinrichtungen<br />

in freier Trägerschaft eine<br />

Wachstumskurve hin. Ihre Zahl<br />

hat sich in den vergangenen 20<br />

Jahren deutschlandweit fast verdoppelt.<br />

Im Südwesten gingen im<br />

Schuljahr 2021/22 dem Statistischen<br />

Landesamt zufolge knapp<br />

111 000 Kinder und Jugendliche<br />

auf private allgemeinbildende<br />

Schulen. Doch warum greifen<br />

Eltern immer häufiger lieber ins<br />

Portemonnaie und bezahlen<br />

Schulgeld, statt ihr Kind auf eine<br />

öffentliche Schule zu schicken?<br />

Petra Vecchio kennt beide Seiten.<br />

Die vierfache Mutter ist für<br />

freie Schulen Mitglied des Landeselternbeirats.<br />

Zwei ihrer Kinder<br />

besuchten öffentliche Schulen,<br />

zwei eine Privatschule.<br />

Rückblickend<br />

hätte ich meine<br />

Töchter auch auf<br />

eine Privatschule<br />

geschickt<br />

Petra Vecchio<br />

Mitglied des Landeselternbeirats<br />

„Rückblickend hätte ich meine<br />

anderen Töchter auch lieber auf<br />

eine Privatschule geschickt“,<br />

sagt sie. Vecchio und ihrem<br />

Mann sei bei der Entscheidung,<br />

ihren Sohn eine Privatschule besuchen<br />

zu lassen, wichtig gewesen,<br />

dass Lernen dort anders gedacht<br />

werde. Kleinere Klassen,<br />

die Digitalisierung und Freiräume<br />

für bestimmte pädagogische<br />

Konzepte hätten sie überzeugt.<br />

Innovative Konzepte<br />

Ähnlich argumentiert die Arbeitsgemeinschaft<br />

freier Schulen<br />

in Baden-Württemberg<br />

(AGFS) „Privatschulen bieten<br />

ein vielfältiges Angebot weltanschaulicher<br />

und pädagogischer<br />

Schulkonzepte“, erklärt eine<br />

Sprecherin. „Oftmals sind Freie<br />

Schulträger Wegbereiter<br />

innovativer Schulkonzepte.“<br />

Was die Eltern sich den Schulbesuch<br />

durchschnittlich kosten<br />

lassen, könne die AGFS nicht seriös<br />

sagen. Die Spanne des<br />

Schulgeldes sei breit. Kinder an<br />

Privatschulen erzielen zudem<br />

oft bessere Ergebnisse bei<br />

Schulleistungsstudien wie den<br />

IQB-Bildungstrends als Kinder<br />

an öffentlichen Schulden.<br />

Doch Marcel Helbig weist bei<br />

diesem Thema auf eine dünne<br />

Studienlage in Deutschland hin.<br />

Der Sozialwissenschaftler beschäftigt<br />

sich schwerpunktmäßig<br />

mit Bildungssoziologie und<br />

Schulpolitik in Deutschland. Er<br />

sagt: „Nach allem, was wir wissen,<br />

starten Kinder an Privatschulen<br />

bereits beim Schulstart<br />

mit höheren Kompetenzen zum<br />

Beispiel in Mathematik und dem<br />

Leseverständnis, weil sie aus sozial<br />

privilegierteren Verhältnissen<br />

kommen.“<br />

Im Schulverlauf entwickelten<br />

sich Kompetenzen von Privat-


unternehmen [!] SPEZIAL 31<br />

Land zahlt eine Pauschale<br />

schülern genauso wie die von<br />

Kindern an öffentlichen Schulen.<br />

„Die höheren Kompetenzen<br />

in Mathematik und im Lesen<br />

sind ausschließlich auf die höheren<br />

Ausgangskompetenzen<br />

und die bessere soziale Zusammensetzung<br />

der Privatschulen<br />

zurückzuführen“, meint Helbig.<br />

Ungleiche Verteilung<br />

Für Helbig steht die soziale Entmischung<br />

an Schulen im Zusammenhang<br />

mit dem Trend hin zu<br />

mehr Privatschulen. „Sozial privilegierte<br />

Kinder besuchen<br />

überdurchschnittlich private<br />

Schulen, der Rest geht auf öffentliche<br />

Schulen.“ Diese Ungleichverteilung<br />

folge zumindest<br />

teilweise aus den ökonomischen<br />

Möglichkeiten der Eltern.<br />

Zur Person<br />

Marcel Helbig ist Sozialwissenschaftler.<br />

Er arbeitet<br />

am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe<br />

in Bamberg<br />

und ist Gastwissenschaftler<br />

am Wissenschaftszentrum<br />

Berlin für Sozialforschung.<br />

Seine Schwerpunkte<br />

sind unter anderem Bildungssoziologie<br />

und<br />

Schulpolitik in Deutschland.<br />

Kritisiert wird häufig, dass<br />

der Boom von Privatschulen zu<br />

einer Spaltung der Schülerinnen<br />

und Schüler nach sozialer Herkunft<br />

führe. Die AGFS erklärt,<br />

dass ihr keine belastbaren Daten<br />

dazu vorliegen. Privatschulen<br />

nehmen demnach eine öffentliche<br />

Aufgabe wahr.<br />

Ob der Boom der Privatschulen<br />

auf ein Versagen an öffentlichen<br />

Schulen zurückzuführen<br />

ist, sei schwer zu beantworten,<br />

meint Helbig. „Gerade das<br />

Wachstum privater Grundschulen<br />

in großstädtischen Räumen<br />

und die damit verbundenen sozialen<br />

Ungleichheiten deuten<br />

darauf hin, dass man den Problemen<br />

der öffentlichen Schulen<br />

aus dem Weg gehen will.“<br />

Ob es dabei um die Qualität der<br />

öffentlichen Schulen geht, sei<br />

schwer zu sagen. Helbig geht davon<br />

aus, dass es eine Absetzbewegung<br />

sei von Schulen mit vielen<br />

sozial benachteiligten Kindern,<br />

Kindern nichtdeutscher<br />

Herkunft und Kindern mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf<br />

ist.<br />

Landeselternbeirätin Vecchio<br />

sagt, gerade für ihre jüngste<br />

Tochter mit Behinderung sei die<br />

Privatschule ideal. Die Privatschule<br />

habe schon früh Inklusion<br />

gelebt. „Die Hälfte hat was,<br />

die Hälfte nicht. Das hat man damals<br />

nur bei privaten Trägern<br />

gehabt.“ Ihre Tochter wird an<br />

der Schule seit der 5. Klasse<br />

fernunterrichtet, weil sie krank<br />

ist. An einer öffentlichen Schule<br />

könne sich Vecchio diese<br />

Möglichkeit nicht vorstellen. So<br />

mache ihre Tochter gerade das<br />

Abitur.<br />

Die oft bessere Ausstattung<br />

an Privatschulen macht sich an<br />

dieser Stelle bemerkbar. Schulen<br />

in freier Trägerschaft seien<br />

autonome wirtschaftliche Einheiten,<br />

erklärt die AGFS. Sie<br />

können Mittel eigenverantwortlich<br />

investieren. „Daher erscheint<br />

das Handeln oft agiler<br />

und zeitnaher.“ Ein Beispiel dafür<br />

sei die Digitalisierung.<br />

Bessere Bedingungen<br />

Vecchio hat zudem den Eindruck,<br />

dass die Lehrkräfte engagierter<br />

seien. Sie könne sich<br />

aber gut vorstellen, dass das an<br />

den Bedingungen liege, die eine<br />

Privatschule biete. Eben mit<br />

kleineren Klassen und Freiräumen<br />

für bestimmte pädagogische<br />

Konzepte. „Ich glaube<br />

nicht, dass Lehrer an öffentlichen<br />

Schulen schlechter sind“,<br />

sagt Vecchio. „Ich glaube nur,<br />

dass sie in dem Setting, das sie<br />

da finden, gar nicht anders handeln<br />

können.“ Die Klassen seien<br />

zu groß, die Schülerinnen<br />

und Schüler zu heterogen, sagt<br />

Vecchio. Probleme sieht sie<br />

nach ihren Erfahrungen bei Privatschulen<br />

nicht. Nur eines bereite<br />

ihr Bauchschmerzen: „Es<br />

ist unfair gegenüber den Menschen,<br />

die sich das nicht leisten<br />

können.“ [!] Julia Rizzolo<br />

Blick auf die private Klosterschule in Baden-Baden.<br />

Unter Privatschulen<br />

fallen sowohl<br />

Ersatz- als<br />

auch Ergänzungsschulen<br />

in freier<br />

Trägerschaft. Ersatzschulen<br />

sollen<br />

praktisch einen Ersatz<br />

für staatliche<br />

Schulen bieten. An<br />

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Schule erleben.<br />

Zukunft bilden.<br />

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ihnen können<br />

Schüler staatlich<br />

anerkannte Prüfungen<br />

und Abschlüsse<br />

abgelegen<br />

und ihre Schulpflicht<br />

erfüllen. Ergänzungsschulen<br />

verfolgen andere<br />

Konzepte und weichen<br />

vom Lehrplan<br />

ab. Das Land Baden-Württemberg<br />

finanziert den Betrieb<br />

genehmigter<br />

Schulen in freier<br />

Trägerschaft mit<br />

einer Pauschale pro<br />

Schüler und Schuljahr.<br />

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spezial<br />

32 SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Solaranlagen<br />

auf dem<br />

Firmendach<br />

Auf dem<br />

Weg zur<br />

Autarkie<br />

Photovoltaik Immer mehr <strong>Unternehmen</strong><br />

erzeugen eigenen Solarstrom. Doch die<br />

Möglichkeiten sind deutlich größer. Um sie<br />

zu nutzen, muss sich jedoch bei Verwaltung<br />

und Infrastruktur noch einiges tun.<br />

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FOTO: © WOSUNAN/ADOBE.STOCK.COM<br />

Wir haben schon frühzeitig<br />

verstanden,<br />

dass ökologisches<br />

Handeln sich auszahlt“,<br />

betont Matthias Tries,<br />

Vorstandsmitglied des mittelständischen<br />

Familienunternehmens<br />

Tries aus Ehingen. Die Firma<br />

beschäftigt sich mit der Entwicklung<br />

und Herstellung von<br />

Hydraulikelementen, Ventilen<br />

und Aggregaten, beispielsweise<br />

Hydraulik-Elementen für Pistenfahrzeuge.<br />

Tries hat schon<br />

früh damit begonnen, auf seinen<br />

Werkshallen Photovoltaikanlagen<br />

zu installieren. Erst im Kleinen<br />

– sozusagen als Versuchsballon<br />

– dann im immer größeren<br />

Stil.<br />

Die erste Solaranlage<br />

2001<br />

sei noch Liebhaberei<br />

gewesen,<br />

erklärt<br />

Matthias Tries.<br />

Damals habe<br />

sich die Sache<br />

wirtschaftlich<br />

eigentlich noch<br />

nicht gelohnt.<br />

Mit einem<br />

Speicher lassen<br />

sich Strafen von bis<br />

zu 40 000 Euro pro<br />

Jahr sparen.<br />

Matthias Tries<br />

Tries<br />

Das habe sich mittlerweile<br />

grundlegend geändert. Die<br />

jüngste große Photovoltaik-Anlage<br />

für eine Werkshalle sei vor<br />

eineinhalb Jahren installiert<br />

worden, betont der Umweltbeauftragte<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Damals habe man gerade noch<br />

die stark steigenden Kosten ab<br />

Beginn des Ukraine-Krieges<br />

vermeiden können und natürlich<br />

gegenüber den dann steigenden<br />

Strompreisen per Eigenproduktion<br />

zusätzlich Geld gespart.<br />

Schon damals sei klar gewesen,<br />

dass sich die neuen<br />

Kollektoren spätestens nach<br />

fünf bis acht Jahren rechnen<br />

würden.<br />

Speicher für Überschuss<br />

Tries plant gerade eine neue<br />

Produktionshalle – wieder mit<br />

einer PV-Anlage auf dem Dach.<br />

Diesmal ist zusätzlich ein Batteriespeicher<br />

vorgesehen, der in<br />

Phasen hoher Sonneneinstrahlung<br />

überschüssige Energie<br />

speichern und sie dann an schattigeren<br />

Tagen abgeben kann.<br />

Solche Speicher<br />

waren<br />

lange Zeit<br />

ziemlich teuer,<br />

sind aber wie<br />

die Solarzellen<br />

in jüngster Zeit<br />

deutlich im<br />

Preis gefallen.<br />

Mithilfe des<br />

Speichers können<br />

größere<br />

Teile der rund 2,5 Gigawattstunden<br />

jährlichen Strombedarfs<br />

selbst abgedeckt werden. Zurzeit<br />

stammen bei dem Familienbetrieb<br />

erst rund 20 Prozent des<br />

Stroms aus Eigenproduktion auf<br />

den Dachflächen.<br />

Die jüngste große PV-Anlage<br />

bei Tries hat rund 450 000 Euro<br />

gekostet und eine Anschlussleistung<br />

von fast 600 Kilowatt.


unternehmen [!] SPEZIAL 33<br />

Mit einem geplanten Hallen-<br />

Neubau, bei dem wiederum die<br />

komplette Dachfläche zur<br />

Stromerzeugung genutzt werden<br />

soll, wird die Energieerzeugung<br />

in den nächsten fünf Jahren<br />

auf etwa ein Megawatt heraufgeschraubt<br />

werden. Vorteil<br />

der geplanten Batteriespeicher<br />

ist auch, dass Spitzen beim Solarstrom<br />

gesenkt werden und<br />

damit weniger „Strafzahlungen“<br />

an den Energieversorger anfallen.<br />

Der darf nämlich für die unerwartete<br />

Einspeisung überschüssigen<br />

Stroms in sein Netz<br />

hohe Ausgleichsbeträge verlangen,<br />

weil ihm die Durchleitung<br />

und Verwendung der Stromspitzen<br />

Probleme bereitet.<br />

Ein Speicher mit 100 Kilowattstunden<br />

Kapazität kostet<br />

rund 300 000 Euro. Damit können<br />

durch mehr genutzten Eigenstrom<br />

sowie gesparte Strafzahlungen<br />

an den Versorger<br />

Entfalten ihre Kraft in der Masse: Solarzellen auf einem Hallendach.<br />

FOTO: © ND STOCK/ADOBE.STOCK.COM<br />

etwa bis zu 40 000 Euro pro Jahr<br />

gespart werden.<br />

Genehmigung vereinfacht<br />

Neu installierte Photovoltaik-<br />

Anlagen in Baden-Württemberg<br />

wiesen 2023 eine Kapazität von<br />

etwa 1950 Megawatt auf, ein neuer<br />

Rekord und zweieinhalbmal<br />

so viel wie ein Jahr zuvor. Den<br />

größten Anteil steuerten private<br />

Haushalte mit Dachkollektoren<br />

und Balkonkraftwerken bei.<br />

Gewerblich dürfe gerne noch<br />

mehr passieren, meint Andreas<br />

Schlumberger, Geschäftsführer<br />

des Solarclusters Baden-Württemberg.<br />

Diese staatsnahe Gesellschaft<br />

wird von Umweltministerium<br />

und Mitgliedern wie<br />

PV-Anbietern sowie PV-Abnehmern<br />

finanziert.<br />

Die Genehmigungsverfahren<br />

für gewerbliche Anlagen seien<br />

zwar schon deutlich vereinfacht<br />

worden, dennoch dauere in der<br />

Anzeige<br />

PV und Großspeicher für <strong>Unternehmen</strong><br />

Der Großteil des Mittelstandes sieht gestiegene<br />

Energiekosten als Herausforderung. Eine<br />

nachhaltige Senkung ist oft nur mittel- bis<br />

langfristig möglich, wenn <strong>Unternehmen</strong> komplett<br />

auf regenerative Energien umsteigen.<br />

Photovoltaikanlagen und Großspeicher spielen<br />

dabei eine zentrale Rolle! Das schont nicht<br />

nur die Umwelt und senkt Energiekosten, sondern<br />

verbessert auch das Image beim Kunden<br />

– ein kostenloser Nebeneffekt.<br />

Photovoltaik + Großspeicher = maximale<br />

Unabhängigkeit<br />

Die Wahl des richtigen Großspeichers erfordert<br />

sorgfältige Überlegungen. Durch die Kombination<br />

einer Photovoltaikanlage mit einem<br />

Großspeicher können <strong>Unternehmen</strong> Energie<br />

flexibler speichern und verbrauchen und sind<br />

somit unabhängig von Energieversorgern. Generell<br />

gilt: Je größer die Gesamtkapazität des<br />

Speichers ist, desto geringer sind die Kosten<br />

pro Kilowattstunde. Gerne beraten wir Sie ausführlich<br />

bei der Auswahl des richtigen Speichers<br />

für Ihr <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Offene und transparente Beratung<br />

Die Anschaffung und Installation einer Photovoltaikanlage<br />

mit Speicher ist und bleibt eine<br />

Investition. Wir führen mit jedem Kunden eine<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung durch, um<br />

mögliche Einsparungen und den Return on Investment<br />

zu ermitteln. Dadurch schaffen wir<br />

die Grundlage für eine faktenbasierte Entscheidung.<br />

Für ein unverbindliches und kostenloses<br />

Beratungsgespräch stehen wir Ihnen<br />

gerne zur Verfügung.<br />

Erfahrung & Qualität von M. u. W. Schlecker<br />

Als Fachbetrieb bieten wir hochwertige Anlagen<br />

und maximalen Service. Beratung, Planung,<br />

Installation und Betreuung - alles aus einer<br />

Hand. Unsere qualifizierten Fachkräfte verfügen<br />

über langjährige Erfahrung. Und nicht<br />

nur das: Wir haben auch die Kapazitäten, um<br />

professionell Großprojekte umzusetzen.<br />

Harte Fakten für eine Photovoltaikanlage<br />

1. Förderung durch die KfW<br />

2. Abkopplung von Strompreiserhöhungen<br />

3. Kalkulierbarkeit der Energiekosten<br />

auf Jahre hinaus<br />

4. Weitgehende Unabhängigkeit vom Markt<br />

der Stromversorger<br />

5. Hoher Return on Invest<br />

Foto: © Simon Kraus / stock.adobe.com<br />

M. u. W. Schlecker<br />

Elektrische Anlagen GmbH<br />

Scheffeltgasse 3/1 · 89077 Ulm<br />

Fon +49 731 140 550-0<br />

Fax +49 731 140 550-10<br />

info@elektro-schlecker.de<br />

www.elektro-schlecker.de<br />

www.pure-energie.de


34<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

An Flächen fehlt es im<br />

Land nicht<br />

ILLUSTRATION: © PETOVARGA/ADOBE.STOCK.COM<br />

<strong>Unternehmen</strong> können sich mit PV-Anlagen in Teilen unabhängig vom Strompreis machen.<br />

ne und Wind keine Rechnung<br />

schicken: Kosten für Investitionen,<br />

Netzanschlüsse und Verteilung<br />

sind nicht unerheblich.<br />

Und wenn große Teile von<br />

Wirtschaft, Gebäuden und Verkehr<br />

auf Elektro umgestellt werden,<br />

nimmt der Strombedarf in<br />

den nächsten Jahren sogar noch<br />

enorm zu. Hinzu kommt, dass<br />

die erneuerbaren Energien nie<br />

den gesamten Strombedarf<br />

abdecken können. Für<br />

„Dunkelflauten“ plant die<br />

Bundesregierung vor allem<br />

neue Gaskraftwerke.<br />

Selbst wenn die Versorger<br />

diese Basiskraftwerke<br />

wenig nutzen, verteuert<br />

ihr Vorhalten ganz erheblich<br />

die Stromkosten der Gesellschaft.<br />

Schon jetzt dreht der Verbrauchspreis<br />

wieder nach oben.<br />

Damit werde die Erzeugung und<br />

Eigennutzung von PV-Strom<br />

In Baden-Württemberg gibt<br />

es knapp 500 000 <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Die Dächer auf ihren Büround<br />

Gewerbeimmobilien bieten<br />

eine enorme Fläche, um dort<br />

Solarstrom zu erzeugen. Das<br />

lohnt sich. Denn gleichzeitig ist<br />

der Stromverbrauch darunter –<br />

in den Firmenhallen, Produktionsanlagen<br />

und Bürotrakten –<br />

oft enorm hoch. Angesichts der<br />

gestiegenen Strompreise<br />

spricht vieles für Solarstromanlagen<br />

auf dem Firmendach.<br />

In Altverträgen zahlen Betriebe<br />

für Fremdstrom bis zu 40<br />

Cent pro Kilowattstunde, in<br />

Neuverträgen sind es derzeit im<br />

Schnitt etwa 25 Cent. Die großen<br />

Versorger heben wegen gestiegener<br />

Abgaben und Netzentgelte<br />

jetzt aber Stück für<br />

Stück die Preise wieder an. Vom<br />

Gewerbestrompreis entfallen<br />

laut der Bundesnetzagentur 42<br />

Prozent auf die Stromerzeugung,<br />

38 Prozent auf die Netzkosten<br />

und 20 Prozent auf<br />

Steuern und Abgaben.<br />

Man hat in<br />

Deutschland<br />

zu lange das<br />

Stromnetz<br />

vergessen.<br />

Andreas Schlumberger<br />

Solarcluster BW<br />

Verwaltung vieles immer noch<br />

zu lange, erklärt der Geschäftsführer.<br />

Außerdem sei das Stromnetz<br />

weder für den steigenden<br />

Bedarf von Industrie – im Hinblick<br />

auf grünen Stahl –, Gebäuden<br />

– Stichwort Wärmepumpen<br />

– und E-Autos noch für den<br />

Nahverkehr ausreichend gerüstet:<br />

„Man hat zu lange das Netz<br />

vergessen“, fasst Schlumberger<br />

zusammen. Die Situation im<br />

Netz verbessere sich wohl frühestens<br />

in zwei Jahren.<br />

Deutschland deckt schon<br />

knapp 60 Prozent des Strombedarfs<br />

aus Erneuerbaren Energien,<br />

der Rest der EU liegt weit<br />

dahinter. Der Umbau des Energiesystems<br />

kostet gleichzeitig<br />

viel Geld. Entsprechend haben<br />

die deutschen Preise weiter<br />

Spitzenniveau. Umso attraktiver<br />

ist es da, sich von der Preisentwicklung<br />

unabhängig zu ma-<br />

Zur Person<br />

Matthias Tries ist 35 Jahre<br />

alt und Teil der Gesellschafterfamilie.<br />

Als Umweltbeauftragter<br />

kümmert sich<br />

der Wirtschaftsingenieur<br />

federführend auch um die<br />

Energieversorgung des Hydraulik-Elemente-Herstellers.<br />

Im Familienunternehmen<br />

tätig ist Tries seit<br />

11 Jahren.<br />

chen. Die selbst auf dem Firmendach<br />

erzeugte Kilowattstunde<br />

Strom kostet ab 4 bis 6<br />

Cent.<br />

Im Gegensatz zu privaten PV-<br />

Anlagen, deren Solarstrom oft<br />

hauptsächlich am frühen Morgen<br />

und am Abend genutzt wird,<br />

fällt die Stromabnahme bei den<br />

<strong>Unternehmen</strong> hauptsächlich in<br />

die sonnenstarke Zeit von 8 bis<br />

18 Uhr. Manche Betriebe gehen<br />

für Zeiten, in denen sie nicht<br />

den gesamten Eigenstrom nutzen<br />

können, Kooperationen mit<br />

Nachbarfirmen oder Privathaushalten<br />

ein, die ihnen<br />

die Überproduktion abnehmen.<br />

Ob Strom bald wieder<br />

billiger wird, ist mehr als<br />

fraglich, auch wenn Son-<br />

Speicher können<br />

Produktionsspitzen abfangen.<br />

noch attraktiver, beobachtet<br />

Martin Müller, Leiter des Instituts<br />

für Nachhaltige <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />

der Universität<br />

Ulm.<br />

Dezentrale Produktion<br />

Harry Wirth vom Fraunhofer-<br />

Institut in Freiburg geht davon<br />

aus, dass deutschlandweit 82 Gigawatt<br />

Solarinstallation vorhanden<br />

sind. Damit könnten schon<br />

FOTO: © KOYA979/ADOBE.STOCK.COM


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

35<br />

Klimaneutral mit Photovoltaik<br />

und Wasserstoff<br />

Die e.systeme21 GmbH ist ein familiengeführtes<br />

<strong>Unternehmen</strong> mit Sitz in Ulm-<br />

Donautal und Spezialist für Solarstrom in<br />

Kombination mit Wasserstoffanlagen. Am<br />

eigenen Firmengebäude in Ulm wird gezeigt,<br />

wie ein Gewerbebetrieb CO2-frei und energieautark<br />

werden kann.<br />

Doch wo können kleine und mittlere <strong>Unternehmen</strong><br />

am besten ansetzen, um Energie zu sparen<br />

und effizient zu nutzen? Wie können sie<br />

sich selbst mit Strom aus erneuerbaren Energien<br />

versorgen und das Klima schützen? Und<br />

was können sie beim Bau von Gebäuden nachhaltiger<br />

machen?<br />

Komplettlösungen von A-Z<br />

Die e.systeme21 plant und installiert Photovoltaikanlagen<br />

in jeder Größenordnung und bietet<br />

Wartungs- und Serviceleistungen aller Art<br />

an. Komplettlösungen von der Erzeugung des<br />

grünen Stroms aus der Photovoltaikanlage<br />

über die Optimierung des Energieverbrauchs<br />

durch Energieeffizienzmaßnahmen bis hin zur<br />

Speicherung des überschüssigen Stroms, der<br />

meist im Sommer anfällt und im Winter in<br />

Form von Wasserstoff verbraucht wird.<br />

Dabei liegt der Schwerpunkt auf Photovoltaikanlagen<br />

für Wohnhäuser und gewerblich genutzte<br />

Gebäude mit hohem Energieverbrauch.<br />

Zusammen mit Batteriespeichern und Elektrotankstelle,<br />

Klimaanlage, Wärmepumpe mit<br />

Heizstab, Elektrolyseanlage mit Brennstoffzelle<br />

und Wasserstoff-Hallenheizung sowie einer<br />

intelligenten Steuerung bildet eine Photovoltaikanlage<br />

eine integrierte Komplettlösung für<br />

Ihre Energieversorgung.<br />

Im gewerblichen Bereich werden auch alle übrigen<br />

Energieerzeuger und Energieverbraucher<br />

integriert. Die Kunden von e.systeme21<br />

senken mit Photovoltaikanlagen ihre Stromkosten<br />

und werden so weitgehend energieautark.<br />

Sie profitieren von der großen Erfahrung<br />

aus vielfältigen Projekten – aber auch individuelle<br />

Lö sung en rund um das Thema Energie<br />

sind realisierbar.<br />

Ein Megaprojekt<br />

Eine Photovoltaik-Großanlage wird zur Zeit<br />

von der e.systeme21 auf den Hallendächern<br />

der Firma Ladenburger in Bopfingen installiert.<br />

Mit über 11.000 Modulen und einer Gesamtfläche<br />

von mehr als 22.500 m² entsteht<br />

eine der größten PV-Dachanlagen, deren Solarstrom<br />

vorrangig von einem <strong>Unternehmen</strong><br />

genutzt wird. Auf Basis des jährlichen und täglichen<br />

Strombedarfs entwickelten die Experten<br />

von e.systeme21 ein Anlagenkonzept, das<br />

optimal zum <strong>Unternehmen</strong> passt.<br />

Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist das Mieterstrom-Modell,<br />

das im Wohngebiet Lettenwald<br />

in Ulm-Böfingen umgesetzt wurde. Insgesamt<br />

Geschäftsführer Jens und Norbert Unterharnscheidt.<br />

40 Mietwohnungen wurden mit dem höchsten<br />

Energiestandard errichtet. Die Dächer der<br />

Wohnungen wurden durch die e.systeme21<br />

komplett mit Photovoltaikmodulen und die<br />

Tiefgaragenplätze mit Wallboxen bestückt.<br />

Der selbst pro duzierte Strom wird zum größten<br />

Teil gespeichert und den Mietern zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Deutschland soll bis spätestens 2050 klimaneutral<br />

sein und deshalb muss die Umstellung<br />

der gesamten Energieversorgung für alle Sektoren<br />

– Strom, Wärme, Mobilität – auf grünen<br />

Strom bzw. grünes Gas in den kommenden 25<br />

Jahren erfolgen. Denn ein bewusster Umgang<br />

mit Energie und Ressourcen ist gut fürs Klima<br />

und fürs <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Foto: e.systeme21


36<br />

SPEZIAL unternehmen [!]<br />

PV-Anlagen gehören bei der<br />

Firma Tries seit über 20 Jahren<br />

zum Energiekonzept.<br />

<br />

Foto: Tries<br />

rund 12 Prozent des Stromverbrauchs<br />

abgedeckt werden. Bis<br />

2<strong>03</strong>0 seien 30 Prozent Solarstrom<br />

möglich. Großanlagen<br />

steuerten momentan rund<br />

38 Prozent zur Solarproduktion<br />

bei. Vorteil der PV-Anlagen sei<br />

die dezentrale Produktion und<br />

Nutzung.<br />

Kritik, dass Gewerbebetriebe<br />

zu zurückhaltend in Sachen Solarenergie<br />

seien, weist Mustafa<br />

Süslü von der IHK Ulm entschieden<br />

zurück: „Mittlerweile<br />

wird PV bei den <strong>Unternehmen</strong><br />

überall genutzt!“ Auch das Problem,<br />

länger auf Handwerker<br />

oder Teile warten zu müssen,<br />

gebe es so nicht mehr. Es dauere<br />

aber teilweise lange, bis es<br />

eine „Netzzusage“ für die Anlage<br />

gebe.<br />

Für wichtig hält es Süslü,<br />

mehrere Angebote einzuholen<br />

und auf die Zuverlässigkeit der<br />

ausführenden Betriebe zu ach-<br />

Zur Person<br />

Franz König ist seit 1995<br />

bei der Schwäbischen Härtetechnik<br />

Ulm (SHU) und<br />

als Managementbeauftragter<br />

zuständig für alle Themen<br />

im Bereich Energie und<br />

Umwelt. König ist 54 Jahre<br />

alt und Diplom-Ingenieur<br />

für Oberflächentechnik und<br />

Werkstoffkunde.<br />

ten. Weil die Hallendächer früher<br />

oft leicht gebaut worden seien,<br />

müsse insbesondere die<br />

Tragfähigkeit des Daches für die<br />

häufig schweren Solarkollektoren<br />

samt Unterbau und Zubehör<br />

richtig abgeschätzt werden.<br />

Versorger muss zustimmen<br />

Welche praktischen Probleme<br />

bei der Realisierung einer Dach-<br />

Solaranlage auftreten können,<br />

zeigt das Beispiel der Schwäbischen<br />

Härtetechnik Ulm (SHU):<br />

Sie hat bisher nur eine kleine 30<br />

Kilowattanlage aus dem Jahr<br />

2007 an der Gebäudefassade.<br />

Der Betrieb braucht für die Härtung<br />

von Metall bei 800 Grad<br />

Hitze zum Beispiel für Aufträge<br />

aus der Auto- und Metallindustrie<br />

Strom im Umfang von<br />

12 Megawattstunden.<br />

Einen Teil davon möchte er<br />

jetzt selbst produzieren – auf einer<br />

2017 errichteten Halle mit<br />

13 500 Quadratmetern Fläche.<br />

Dafür benötigt auch die SHU<br />

vorab eine Zertifizierung und<br />

Zustimmung des örtlichen Energieversorgers.<br />

Das gilt auch<br />

dann, wenn die geplanten<br />

1,36 Megawatt Eigenerzeugung<br />

das ganze Jahr über selbst genutzt<br />

werden und mit größter<br />

Wahrscheinlichkeit nicht ins öffentliche<br />

Netz eingespeist werden.<br />

Die SHU will für diese Photovoltaikanlage<br />

über eine Million<br />

Euro investieren. „Wir als Familienunternehmen<br />

planen längerfristig.<br />

Dadurch ist es in Ordnung,<br />

wenn sich die<br />

Photovoltaikanlage bei uns in 8<br />

bis 10 Jahren amortisiert“, erklärt<br />

Franz König, Managementbeauftragter<br />

für das Projekt.<br />

Großunternehmen scheuten dagegen<br />

oft Investitionen, die sich<br />

erst längerfristig rentierten. [!]<br />

<br />

Joachim Bech


unternehmen [!] RESSORT 37<br />

In der dynamischen und zukunftsorientierten<br />

Branche der Solarenergie<br />

steht febe für faire Preise, Regionalität,<br />

Leidenschaft und Kompetenz.<br />

MIT PV IN EINE<br />

NACHHALTIGE<br />

ZUKUNFT<br />

Fetzer & Bertsch Energie GmbH<br />

8<strong>91</strong>55 Erbach I www.febe-energie.de<br />

Mit selbst erzeugtem<br />

Strom tragen wir aktiv<br />

zum Klimaschutz bei und<br />

werden unabhängig.<br />

Die Kosten für PV-Anlagen<br />

sind weiter gesunken und<br />

zugleich sind die Leistungswerte<br />

in den letzten Jahren<br />

deutlich gestiegen. Dies<br />

verringert die Amortisation<br />

und macht PV-Anlagen<br />

zunehmend wettbewerbsfähig.<br />

Somit lohnt es sich,<br />

über eine Investition in PV<br />

nachzudenken.<br />

Spedition Denkinger<br />

in Ehingen<br />

- 750 kWp PV-Anlage gebaut<br />

von febe Energie<br />

- erzeugt rund 705.000 kWh<br />

Sonnenenergie im Jahr<br />

- speist überschüssigen Strom ins<br />

Netz ein<br />

So funktioniert<br />

Energiewende.<br />

Auch diese Firmen zählen zu unseren Kunden, die ihre Flächen auf dem Dach optimal nutzen:


Photovoltaik für Fassaden und Dächer<br />

38 RESSORT unternehmen [!]<br />

Photovoltaik-Pflicht für Neubauten: Firma Prestle erleichtert <strong>Unternehmen</strong>, ihre Pflicht zu erfüllen.<br />

In Baden-Württemberg gilt sie schon seit Januar 2022, in Bayern<br />

seit <strong>März</strong> 2023 – die Photovoltaik-Pflicht für neue Gewerbe- und<br />

Industriegebäude. Seit Mai 2022 sind auch private Häuslebauer gefordert,<br />

Photovoltaikanlagen in „angemessener Auslegung zur Erzeugung<br />

von Strom aus solarer Energie“ zu errichten und zu betreiben.<br />

In Vorbereitung auf die Solar-Offensive bietet die Biberacher Firma<br />

Prestle mit der Planung und Errichtung von Photovoltaik anlagen ein<br />

Komplett-Leistungspaket für erneuerbare Energien an.<br />

Dachflächen, Parkplatzüberdachungen,<br />

Fassaden – effizient<br />

arbeitende Photovoltaikanlagen<br />

sind längst nicht mehr auf südwärts<br />

gerichtete Schrägdächer<br />

beschränkt. „Wettbewerbsorientierte<br />

<strong>Unternehmen</strong> denken<br />

schon länger darüber nach, wie<br />

sie durch Photovoltaik nicht nur<br />

C0 2<br />

, sondern auch Energiekosten<br />

einsparen können“, erklärt<br />

Benjamin Prestle, Geschäftsführer<br />

im Hause Prestle. „Dank<br />

unserem neuen Geschäftsfeld<br />

Photovoltaik können wir Kunden<br />

im süddeutschen Raum<br />

jetzt die gesamte Gebäude- und<br />

Hallenhülle inklusive PV-Anlage,<br />

„Egal, ob PV-Pflicht oder PV-Kür.<br />

Jedes eigene Kilowatt Strom<br />

aus Sonnenenergie spart<br />

Stromkosten und reduziert den<br />

CO 2<br />

-Ausstoß im <strong>Unternehmen</strong>.“<br />

Benjamin Prestle,<br />

Geschäftsführer<br />

Speicher, Ladestation und intelligenter<br />

Steuerung aus einer<br />

Hand bieten. Wir sehen das als<br />

einen Meilenstein auf dem Weg<br />

zu Klimaneutralität und zu Energie-Unabhängigkeit.“<br />

PV an Fassaden<br />

Vertikal montierte PV-Fassaden<br />

liefern grundsätzlich rund 20 Prozent<br />

weniger Ertrag als optimal<br />

ausgerichtete Überdach-Module.<br />

Ihren Vorteil spielen die leichten<br />

Fassadenmodule im Winter aus.<br />

Während Dachanlagen tagelang<br />

mit Schnee bedeckt sein können<br />

und dann keinen Solarstrom produzieren,<br />

arbeiten PV-Fassaden<br />

im Winter weitgehend durch.<br />

„Aufgrund des Winter-Vorteils<br />

sind PV-Fassaden eine ideale Ergänzung<br />

zu Dachanlagen, gerade<br />

im Winter, wenn der Strombedarf<br />

hoch ist“, sagt Frank Grieser.<br />

Er leitet das neue Geschäftsfeld<br />

Photovoltaik bei Prestle und besitzt<br />

über 10 Jahre PV-Erfahrung,<br />

von der Beschaffung über die<br />

Logistik bis zur Konzeption und<br />

Durchführung komplexer Systeme.<br />

„Entscheidend ist eine optimale<br />

Planung für die gewünschten<br />

Einsatzbereiche, mit der wir<br />

eine hohe Effizienz erreichen.“<br />

Intelligente Energiekonzepte<br />

Die meisten Prestle-Kunden aus<br />

Industrie und Gewerbe arbeiten<br />

„Mit Photovoltaik-Fassaden<br />

lässt sich bisher ungenutztes<br />

Potential für Solarstrom<br />

erschließen.“<br />

Frank Grieser,<br />

Abteilungsleiter Prestle<br />

Photovoltaik<br />

bei PV-Fassaden mit hinterlüfteten<br />

Wand fassaden und Tragkonstruktionen<br />

aus Aluminium oder<br />

Edelstahl. Möglich sind Fassadensysteme<br />

aus Plattenwerkstoffen<br />

oder Stecksystemen. Da<br />

es Betrieben generell darum<br />

geht, möglichst viel Eigenverbrauch<br />

zu generieren, um unabhängiger<br />

von stark wachsenden<br />

Strombezugskosten zu werden,<br />

ist ein sorgfältig geplantes<br />

Gesamtenergie konzept gefragt.<br />

Dieses erstellt das Prestle Ingenieurbüro<br />

in enger Absprache<br />

mit der Abteilung Photovoltaik,<br />

individuell zugeschnitten auf<br />

<strong>Unternehmen</strong>, Anforderungen<br />

und Spitzenlasten.


unternehmen [!] RESSORT 39<br />

Portfolio<br />

Prestle Photovoltaik<br />

Industrie & Gewerbe<br />

• PV für Hallen- und Gebäudefassaden<br />

• PV für Parkplatzüberdachungen<br />

• PV für Industrie- und Gewerbedächer<br />

• Kombinationen mit Speicher und Ladestation<br />

• Beratung, Planung und Montage<br />

PV für Parkplatzüberdachungen<br />

Bislang ungenutztes Potential<br />

zur Erzeugung von Solarstrom<br />

bieten auch Parkplatzüberdachungen,<br />

meist sind offene<br />

Stellflächen für Autos und Fahrräder<br />

auf Betriebsgeländen bereits<br />

vorhanden. Ladestationen<br />

mit intelligenter Ladesteuerung<br />

erreichen eine hohe Effizienz<br />

und sorgen dafür, dass Strom für<br />

den E-Fuhrpark oder die Elektroautos<br />

von Mitarbeitenden ohne<br />

Fremdstrombezug auskommen.<br />

In Baden-Württemberg gilt<br />

schon seit Januar 2022 die Photovoltaik-Pflicht<br />

für neue, offene<br />

Parkplätze ab 35 Stellplätzen.<br />

Auch Privatkunden im Großraum<br />

Biberach profitieren vom neuen<br />

Geschäftsfeld des renommierten<br />

Biberacher <strong>Unternehmen</strong>s. Wer<br />

als Häuslebauer auf eine Wärmepumpe<br />

setzt, ergänzt diese<br />

sinnvoll mit einer Photovoltaikanlage,<br />

um die Stromkosten zu<br />

senken. Intelligente Ladestationen<br />

können von Prestle zudem<br />

so gesteuert werden, dass sie<br />

nur dann Strom ins E-Auto einspeisen,<br />

wenn die Photovoltaikanlage<br />

Strom liefert.<br />

„Bei Prestle erhalten Sie<br />

Planungen, die funktionieren.“<br />

Frank Schmid,<br />

Dach- und Fassadentechnik<br />

Privatkunden<br />

• PV für Ein- und Mehrfamilienhäuser<br />

• Kombinationen mit Wärmepumpe<br />

und Speicher<br />

• PV für Carports mit Ladestation<br />

Prestle Photovoltaik unterstützt gerne bei<br />

der PV-Anmeldung bei Netzversorger und<br />

Marktstammdatenregister.<br />

Karl Prestle Sanitär-Heizung-Flaschnerei<br />

GmbH & Co. KG<br />

Photovoltaik<br />

Freiburger Straße 40<br />

88400 Biberach an der Riß<br />

Telefon 0 73 51 50 00-0<br />

info@prestle.de · www.prestle.de


40<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

energie gewinn.<br />

Energiepark Ulm realisierte im Jahr 2023 die größte<br />

PV-Anlage Baden-Württembergs in Ehingen/Donau<br />

Leistung: 37.704,69 kWp<br />

Gewinn: 41,5 GWh Stromgewinn/Jahr– entspricht ca. 11.000 Haushalten<br />

Bauzeit: 10 Monate (inkl. Umspannwerk)<br />

Verbrauch: Vor Ort durch ein energieintensives Produktionsunternehmen<br />

Energiepark Ulm ist Ihr Partner in Sachen Photovoltaik. Wir bauen Ihre PV-Anlage für das<br />

Eigenheim, Gewerbe und Freifläche. Des Weiteren bieten wir innovative Lösungen für die<br />

Anpachtung von Dachflächen und Freiflächen, sowie PV-Carport-Lösungen aus eigener Hand.<br />

Eigennutzung, Verpachtung oder sichere Investitionen mit nachhaltigen Erträgen.<br />

Wir sorgen für Ihren Energiegewinn.<br />

energiepark.de<br />

energiepark ulm | Boschstraße 36, 89079 Ulm | service@energiepark.de


unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />

41<br />

Energiegewinn – PV-Anlagen vom Profi<br />

aus Ulm<br />

Der Energiepark Ulm ist Ihr Partner in Sachen<br />

Photovoltaik. Das Familienunternehmen<br />

entwickelt PV-Anlagen für das Eigenheim,<br />

für Gewerbe-Immobilien, Freiflächen<br />

und bietet innovative Lösungen für die Anpachtung<br />

von Flächen, sowie Carport-Lösungen.<br />

Ob Eigennutzung, Verpachtung<br />

oder Investition mit nachhaltigem Ertrag,<br />

die Profis von Energiepark Ulm sorgen für<br />

einen Energiegewinn.<br />

Der Energiepark Ulm feiert in diesem Jahr<br />

30 Jahre <strong>Unternehmen</strong>sgeschichte. Nehmen<br />

Sie uns ein wenig mit auf die letzten<br />

drei Jahrzehnte, Herr Engelhardt.<br />

Joachim Engelhardt (Geschäftsführender Gesellschafter):<br />

In den ersten Jahren war der<br />

Energiepark Ulm im Bereich Entwicklung,<br />

Herstellung und Vertrieb von alternativen<br />

Energiesystemen im solarthermischen Bereich<br />

tätig. Zusätzlich haben wir eigene Sonnenkollektoren<br />

hergestellt. Ab 2004 verstärkten<br />

wir unser Engagement im Solarstrombereich<br />

und gründeten 2008 die Energiepark<br />

Anlagenbau. Wir konnten in diesem Rahmen<br />

bedeutende Projekte realisieren, unter anderem<br />

im Jahr 2010 in Guben in Brandenburg<br />

die damals größte PV-Dachanlage mit 3.36<br />

MWp. Nach einer herausfordernden Phase<br />

von 2014-2018, geprägt von einem Markteinbruch,<br />

erleben wir seit 2018 eine deutliche<br />

Nachfragesteigerung. Unser Fokus liegt auf<br />

dem Ausbau des Projektgeschäfts, einschließlich<br />

der Anpachtung von Dach- und<br />

Freiflächen für den Bau von PV-Anlagen. Diese<br />

werden an Investoren weiterverkauft, insbesondere<br />

für Steuersparmodelle und Vermögensaufbau.<br />

Unser Geschäftsfeld erstreckt<br />

sich primär auf den B2B-Bereich, aber<br />

auch im B2C-Segment sind wir aktiv und<br />

rüsten Einfamilienhäuser im Umkreis von<br />

100 km um Ulm mit PV-Anlagen aus.<br />

Aktuell steht auch die Integration der nachfolgenden<br />

Generation an. Wie beeinflusst<br />

dies das <strong>Unternehmen</strong>?<br />

Vorreiter: Aktuell baut der Energiepark Ulm u. a. den größten PV-Carport Bayerns in Bad Wörishofen.<br />

Foto: Energiepark Ulm<br />

Maximilian Engelhardt (Technischer Leiter<br />

und Gesellschafter): Seit meinem Einstieg im<br />

Jahr 2012 durfte ich mit meinem Bruder Tim,<br />

der 2021 in das <strong>Unternehmen</strong> eingestiegen<br />

ist, entscheidende Veränderungen initiieren.<br />

Insbesondere seit 2022 liegt unser Fokus auf<br />

der Neuorganisation der <strong>Unternehmen</strong>sprozesse.<br />

Die Einführung eines CRM-Systems in<br />

2023 vereinfacht unsere Prozesse und die Digitalisierung<br />

wird vorangetrieben. Ein neues<br />

ERP-System befindet sich ebenfalls in der Implementierung.<br />

Mein Bruder und ich haben<br />

somit nicht nur frischen Wind gebracht, sondern<br />

auch die Grundlagen für eine effiziente<br />

und digital ausgerichtete Zukunft geschaffen.“<br />

Wir würden gerne ein wenig über aktuelle<br />

Projekte erfahren.<br />

Tim Engelhardt (Kaufmännischer Leiter und<br />

Gesellschafter): Aktuell setzen wir spannende<br />

Projekte um, die die Breite unserer Aktivitäten<br />

verdeutlichen. Wir realisieren gerade den<br />

größten PV-Solar-Carport in Bayern am Skylinepark<br />

in Bad Wörishofen mit ca. 9,5 MWp.<br />

Von der Entwicklung bis zur Inbetriebnahme<br />

und Betriebsführung liegt das gesamte Projekt<br />

in unserer Hand. Die innovative Carportkonstruktion<br />

stammt aus eigener Entwicklung.<br />

Die Inbetriebnahme ist für <strong>2024</strong> geplant.<br />

Joachim Engelhardt, Gründer und Gesellschafter.<br />

Foto: Energiepark Ulm<br />

Ein weiteres aktuelles Projekt betrifft die<br />

Heimstätte Ulm, bei dem wir ein Objekt mit<br />

Mieterstrom versorgen. Hier haben wir eine<br />

PV-Anlage mit Stromspeicher installiert und<br />

ein effizientes Messkonzept entwickelt. Die<br />

Inbetriebnahme ist für April <strong>2024</strong> geplant.<br />

Diese Projekte spiegeln unser breites Engagement<br />

wider – von innovativen Solarcarports<br />

über die Entwicklung eines Gewerbegebietes<br />

mit eigenem Solarpark zur günstigen Stromversorgung<br />

in einem stillgelegten Kasernengelände<br />

in Mecklenburg Vorpommern.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie für die nächsten<br />

Jahre?<br />

Joachim Engelhardt: Energiepark Ulm soll der<br />

Partner in allen Fragen der Energiegewinnung,<br />

-speicherung und -umwandlung in der Region<br />

werden und Vorreiter im privaten wie gewerblichen<br />

Bereich sein. Für diese Pläne suchen<br />

wir übrigens auch immer nach neuen Mitarbeiter*innen.<br />

Ein starkes Trio. Familie Engelhardt führt in zwei Generationen das <strong>Unternehmen</strong>: Joachim, Tim und<br />

Maximilian Engelhardt (v. l. n. r.).<br />

Foto: Energiepark Ulm<br />

Energiepark Ulm<br />

Boschstraße 36, 89079 Ulm<br />

energiepark.de<br />

service@energiepark.de


42<br />

LEBEN unternehmen [!]<br />

Ich brauche<br />

den Sport. Sonst<br />

fehlt mir was.<br />

Alexander Studer<br />

Geschäftsführer<br />

Alexander Studer holt sich im heimischen Illertissen die Fitness, um große Touren in den Alpen und Dolomiten zu bewältigen.<br />

FOTOS: PRIVAT<br />

Alexander Studer ist leidenschaftlicher<br />

Mountainbiker. Gewöhnliche<br />

Trails in<br />

der Umgebung und spektakuläre<br />

Bikeparks in den Bergen sind<br />

für den Fachwirt für Finanzberatung<br />

und Geschäftsführer der<br />

SVM Studer GmbH in Dietenheim<br />

Trainingsstrecken für seine<br />

großen Touren. Die Transalp<br />

von Garmisch bis zum Gardasee<br />

war eine davon.<br />

Seine Liebe für den Sport hat<br />

er früh entdeckt. Egal bei welchem<br />

Wetter stieg der damals<br />

12-Jährige auf sein Fahrrad und<br />

suchte sich unebene Wege und<br />

steile Abfahrten, die heute als<br />

Bike-Trails bezeichnet werden.<br />

Das Fahrrad war ein Geschenk<br />

zur Kommunion, das er einem<br />

„Tuning“ unterzog, um es trailtauglich<br />

zu machen. Das reichte<br />

für den Anfang, aber das Ziel<br />

war ein „richtiges“ Mountainbike.<br />

Nach mehreren Ferienjobs<br />

konnte er sich sein Fahrrad im<br />

Bikeshop nach seinen Vorstellungen<br />

zusammenstellen.<br />

Inzwischen sind einige Jahre<br />

vergangen, die Leidenschaft fürs<br />

Mountainbiken ist dem heute<br />

41-Jährigen geblieben. Die Regi-<br />

Mit dem Willen, sich<br />

durchzubeißen<br />

Die private Seite Fitness, Motivation, Wissen um die eigenen<br />

Grenzen und Leidensfähigkeit: Das alles benötigt Alexander Studer,<br />

der eine Schwäche für extrem harte Mountainbike-Touren hat.<br />

Impression von der Transalp im Jahr 2021: Radwäsche im Bergbach<br />

nach anstrengender Fahrt durch schlammiges Gelände.<br />

on rund um seinen Wohnort Illertissen<br />

reicht Alexander Studer<br />

für regelmäßige Trainingstouren<br />

oder Ausflüge mit der Familie.<br />

Seine Herausforderung<br />

sind jedoch Alpenüberquerungen<br />

und Touren in den Bergen.<br />

„Infiziert“ wurde er von einem<br />

Bekannten, als dieser von<br />

einer Tour durch die Dolomiten<br />

schwärmte, und ihn aufforderte<br />

beim nächsten Mal dabei zu<br />

sein. „Damals war mir klar: Dafür<br />

bist du noch nicht fit genug.<br />

Also habe ich trainiert, habe in<br />

der Umgebung jede kleine Steigung<br />

gesucht, parallel dazu Fitnesstraining,<br />

Laufen und im<br />

Winter Skitouren“. Allesamt


unternehmen [!] LEBEN 43<br />

Sportarten, die sich gut in seinen<br />

Tagesablauf als Geschäftsführer<br />

seines <strong>Unternehmen</strong>s integrieren<br />

lassen.<br />

„Ich brauche den Sport, ansonsten<br />

fehlt mir etwas“, sagt<br />

Studer. „Die Herausforderung,<br />

der Wille mich durchzubeißen<br />

und es am Ende zu schaffen, gibt<br />

mir nicht nur beim Biken, sondern<br />

auch im beruflichen Alltag<br />

die nötige Motivation und die<br />

Zuversicht: Irgendwie bekommst<br />

Du das hin“.<br />

Die eigenen Grenzen kennen<br />

2020 war es dann soweit. Zu<br />

dritt ging es auf Tour, beginnend<br />

in Oberstdorf am 11. August bis<br />

sie dann vier Tage später den<br />

Comer See in Italien erreicht<br />

hatten. Die Route war offline auf<br />

dem Smartphone gespeichert<br />

und eigenhändig geplant, was jedoch<br />

über die Beschaffenheit<br />

der Strecke wenig aussagte. „Im<br />

Klartext hieß das, wir haben<br />

bergab die Räder oft getragen.<br />

Das sind immerhin rund 14 Kilo,<br />

plus der Rucksack mit 8 Kilo Gepäck<br />

auf dem Rücken. Das Training<br />

hatte sich ausgezahlt und<br />

die Sicherheit auch in schwierigem<br />

Gelände, war das Ergebnis<br />

meiner Erfahrungen von Kindheit<br />

an, und dem Training anspruchsvoller<br />

Situationen in<br />

Bikeparks. Unterwegs denke ich<br />

nicht an mögliche Risiken, aber<br />

ich kenne meine Grenzen. Dann<br />

steigt man eben mal ab und trägt<br />

oder schiebt das Rad. Das ist lästig,<br />

gehört aber dazu“.<br />

Um Trage- und Schiebepassagen<br />

zu minimieren, wurden<br />

für die nächste Tour in 2021, die<br />

klassische Transalp-Route von<br />

Berwang zum Gardasee, genaue<br />

GPS Daten besorgt. Ein großer<br />

Teil der Strecken führt über<br />

Wanderrouten. „Einen Konflikt<br />

Wanderer versus Biker gab es<br />

nie. Jeder nimmt Rücksicht und<br />

man ist vor allem abseits von<br />

Deutschland deutlich entspannter.<br />

Das tägliche Streckenpensum<br />

lag zwischen 50 und 70<br />

Kilo meter und 1400 bis 2200<br />

Höhenmeter. Das hieß morgens<br />

um acht los und Fahren bis 17<br />

Uhr. Bei jedem Wetter, und eine<br />

Tour ohne Regen oder sogar<br />

Graupelschauer gab’s bisher<br />

noch nicht“.<br />

Da braucht es eine perfekte<br />

Ausrüstung und Unterkünfte<br />

mit netten Gastgebern, in denen<br />

man seine Sachen trocknen und<br />

waschen kann. Bei maximal 8<br />

Kilo ist nicht viel Platz für Kleidung<br />

im Rucksack. „Wichtig<br />

sind gepolsterte Radhosen und<br />

eine „Wellnesscreme“, denn bei<br />

zehn Stunden im Sattel werden<br />

bestimmte Körperteile besonders<br />

beansprucht, außerdem ein<br />

Reparaturkit mit Panzertape, um<br />

auch mal einen Schlitz im Mantel<br />

zu reparieren“. Studer blieb<br />

bisher verletzungsfrei. Auch<br />

sein Mountainbike hat inzwischen<br />

drei Touren gut überstanden.<br />

Es werden nicht die letzten<br />

sein. Dieses Jahr Ende Juli sind<br />

die Dolomiten geplant. Darauf<br />

zu trainieren, motiviere ihn.<br />

Vor 35 Jahren gegründet<br />

„Jammern nützt nichts“<br />

Die Fotos und Videos seiner<br />

Touren zeigen spektakuläre Traversen<br />

am Fels in der Val d`Uina<br />

Schlucht, Wege, die nach heftigem<br />

Regen Bächen ähneln,<br />

weite Täler und immer wieder<br />

Fotos mit strahlenden Gesichtern,<br />

wenn die Passhöhe oder<br />

das Ziel erreicht ist. „Sich durchbeißen<br />

für dieses Foto! Das Gefühl,<br />

wenn man es geschafft hat,<br />

ist einmalig, gerade weil man<br />

auch mal zweifelt und keinen<br />

Bock mehr hat. Aber Jammern<br />

nützt ja nichts, man hat ein Tagesziel<br />

und da muss man hin,<br />

auch bei Sauwetter“. Umso<br />

mehr schätzt Studer die Tage<br />

mit herrlichem Wetter, die Ruhe<br />

im Gebirge, traumhafte Aussichten<br />

und die Zufriedenheit, wenn<br />

die Etappe geschafft ist. „Unterwegs<br />

kommt man mit den Wenigen,<br />

die man trifft, ins Gespräch.<br />

In den Unterkünften<br />

lernt man interessante Leute<br />

kennen. Die Herausforderung<br />

ist offenbar eine verbindende<br />

Gemeinsamkeit. Egal ob beim<br />

Laufen oder Biken“.<br />

Zu den Herausforderungen<br />

gehört es auch, eine Tour abzubrechen,<br />

wenn es nicht anders<br />

geht. Egal ob krankheitsbedingt<br />

oder aufgrund der schlechten<br />

Alexander Studer – und ein Blick in die Firma in Dietenheim.<br />

Die 1989 durch<br />

Dieter Studer gegründete<br />

SVM Versicherungsmakler<br />

Studer GmbH wurde<br />

im Laufe der<br />

Jahre durch die<br />

SVM Fondsprofi<br />

GmbH und SVM Industrieassekuranz<br />

GmbH erweitert.<br />

Der Schwerpunkt<br />

FOTO: PRIVAT<br />

liegt auf der Betreuung<br />

von Gewerbe-<br />

und Industriekunden,<br />

vom<br />

1-Mann-Betrieb bis<br />

hin zum Firmenverbund<br />

mit rund 800<br />

Mitarbeitern.<br />

Durch den Einstieg<br />

von Alexander<br />

Studer 2004<br />

Spektakulär: die Felsenschlucht Val d‘Uina im Unterengadin.<br />

als Geschäftsführer<br />

gelang ein fließender<br />

Übergang im<br />

Hinblick auf die Betreuung<br />

der jahrelangen<br />

Kundenverbindungen<br />

im Firmen-<br />

und Privatbereich,<br />

unterstützt<br />

durch das elfköpfige<br />

Mitarbeiter-<br />

Team.<br />

FOTOS: MARC HÖRGER<br />

Wetterlage. Man fängt als Team<br />

an und hört gemeinsam auf. Allein<br />

weiterzufahren, ist keine<br />

Option. Somit gab‘s 2023 neben<br />

der Val d’Uina noch ein ungeplantes<br />

Highlight: Die Fahrt mit<br />

der Rhätischen Bahn von Tirano<br />

in Italien bis nach St. Moritz.<br />

„Dort wurden wir von meiner<br />

Frau abgeholt – und meist werden<br />

ein paar erholsame Urlaubstage<br />

mit der Familie angehängt“.<br />

Überhaupt spielt Radfahren bei<br />

Studers eine große Rolle – im<br />

Alltag, und immer wieder bei<br />

Ausflügen mit den beiden Kindern.<br />

[!] Sigrid Balke<br />

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44 RESSORT unternehmen [!]<br />

Sehnsuchts-Orte „DELUXE“<br />

In Südtirol und in Lazise am wunderschönen Gardasee trifft man auf 5-Sterne Luxus-Urlaub in<br />

mittlerweile dreifacher <strong>Ausgabe</strong>. Die Quellenhof Luxury Resorts vereinen in perfekter Harmonie<br />

Südtiroler Herzlichkeit und das typische italienisches Lebensgefühl „la dolce vita“.<br />

Das Mutterhaus, das Quellenhof Luxury Resort Passeier liegt im Passeiertal bei Meran in Südtirol<br />

und gehört mittlerweile zu den exklusivsten Ferienresorts in den Alpen. Im Frühjahr 2019 entstand<br />

dann in Lazise, am wunderschönen Gardasee, das neue Resort von Familie Dorfer, das Quellenhof<br />

Luxury Resort Lazise. Und seit 2022 neu dazu, das brandneue Juwel, die kleine und chice<br />

Quellenhof See Lodge (adults only) in Südtirol.<br />

Das Quellenhof Resort in Südtirol verfügt auf 10.500 m² über getrennte Wohlfühlbereiche für nur<br />

Erwachsene und Familien mit Kleinkindern. Saunaerlebnis pur findet man in den 25 Saunen, und<br />

um dem Alltag davon zu schwimmen, sorgt eine einzigartige Wasserlandschaft mit 12 beheizten<br />

Indoor- und Outdoor-Pools sowie ein eigener Acqua Family Parc für den notwendigen Badespaß.<br />

Auch im großzügigen Onda-Spa des Quellenhof Luxury Resort Lazise wird den Gästen auf<br />

2.000 m² Wellness & SPA vom Feinsten geboten. Getrennte Ruhe- und Saunabereiche für<br />

Erwachsene und Familien (Kinder ab 4 Jahre) lassen Wellness-Herz höherschlagen.<br />

Eine traumhaft mediterrane Gartenlandschaft lädt zum Träumen und Relaxen ein.<br />

Seit 2022 erwartet Sie in Südtirol die neue Quellenhof See Lodge, ein Wohlfühlort für nur<br />

Erwachsene „adults only“ (ab 14 Jahren). In perfekter Harmonie spiegelt sich im 4.500 m²<br />

großen See eine atemberaubende alpine Kulisse, gepaart mit dem mediterranen Flair des<br />

neuen exklusiven Hauses. Modernes Design und hochwertige Materialien – Stein, Glasfassaden,<br />

dunkles Holz – bestimmen die Architektur des leicht maledivisch anmutenden Luxushotels.<br />

Neben einem exklusiven und vielfältigem Wellness-& Spa-Angebot, welches sowohl in Südtirol<br />

wie aber auch in Lazise Seinesgleichen sucht, bestechen alle drei Resorts durch ihr<br />

ausgezeichnetes kulinarisches Angebot.<br />

Neben der klassischen Gourmet-Halbpension bietet z.B. der Quellenhof in<br />

Passeier seinen Gästen in zwei weiteren Restaurants, der „Gourmetstube 1897“<br />

(vom Gault&Millau mit 3 Hauben ausge zeichnet!) und dem Sky Restaurant<br />

„Tep panyaki“ (japanisch) Kochkunst vom Feins ten! Die Quellenhof See Lodge<br />

verwöhnt ihre Gäste mit einem weiteren, ganz exklu siven Spezialitätenrestaurant,<br />

dem „Under water restaurant“ mit exquisiten Edelfisch-Kreationen in<br />

stimmungsvoller Unterwasser-Atmosphäre.<br />

QUELLENHOF LUXURY RESORTS<br />

Südtirol | Gardasee | www.quellenhof-resorts.it


unternehmen [!]<br />

RESSORT 45


Andreas Höfer setzt auf ein ganzheitliches Konzept aus Beratung und Service. Daher verzichtet er bewusst auf einen Online-Shop, obwohl<br />

die Nachfrage vorhanden ist. <br />

Fotos: Giacinto Carlucci<br />

Wachstum mit Instagram<br />

Höfer Die Gärtnerei aus Eislingen gehört zu den Pionieren der Hydrokultur in<br />

Süddeutschland. Das Geschäft floriert – auch dank der Zusammenarbeit mit Influencern.<br />

Die Eislinger Hydrogärtnerei<br />

Höfer war Pionier<br />

in Sachen Hydrokultur.<br />

Bis heute gehört der<br />

von Andreas Höfer geführte Betrieb<br />

zu den führenden seiner<br />

Art in Süddeutschland und beschreitet<br />

mit grünen Eventräumen<br />

und Influencer-Kooperationen<br />

neue Marketingwege.<br />

Das Gespür für das zu unterschiedlichen<br />

Zeiten jeweils angesagte<br />

Multiplikations-Medium<br />

liegt in der Familie: Sein<br />

Vater Willi, der den Betrieb gegründet<br />

hat, war über viele Jahre<br />

als Gartenexperte einmal im<br />

Monat in der SWR-Sendung<br />

„Kaffee oder Tee“ zu sehen.<br />

Willi Höfer gründete den Betrieb 1970 und hilft heute noch mit.<br />

Zuletzt sorgte vor allem die<br />

Kooperation mit Karo Kauer für<br />

einen Bekanntheitsschub der<br />

Gärtnerei. Die Eislingerin gehört<br />

zu den bekanntesten und<br />

erfolgreichsten deutschen Influencerinnen<br />

und ist mit ihrem<br />

Modeunternehmen in die Buntweberei<br />

Eislingen eingezogen,<br />

einem ehemaligen Fabrikareal,<br />

aus dem ein moderner Campus<br />

mit Büros, Gastronomie, Läden,<br />

Hotel und Freizeitangeboten<br />

entstanden ist.<br />

Kooperation mit Karo Kauer<br />

Höfer stattete Kauers Räumlichkeiten<br />

in der „Buntweberei“<br />

ebenso aus wie auch andere Be-


unternehmen [!] MACHEN 47<br />

In einer Hydrokultur beziehen die Pflanzen ihre Nährstoffe aus dem<br />

Wasser, das mit Nährstoffen angereichert wird.<br />

reiche der neuen Event- und<br />

Business-Location. Im Falle von<br />

Modeunternehmerin Kauer sahen<br />

das ihre 570 000 Follower<br />

auf Instagram. Das Beispiel<br />

Buntweberei zeigt, dass Pflanzen<br />

längst mehr sind als ein grünes<br />

Element<br />

im Wohnraum.<br />

Sie sind Lifestyleprodukt,<br />

Gestaltungselement<br />

eines<br />

architektonischen<br />

Gesamtkonzepts,<br />

und<br />

– manchmal<br />

sogar Statussymbol.<br />

Dass<br />

unter „Zimmerpflanzen“ dann<br />

mehr zu verstehen ist, als ein Ficus<br />

im hübschen Topf, erklärt<br />

Andreas Höfer, der seit etlichen<br />

Jahren, die von seinem Vater<br />

Willi gegründete Gärtnerei<br />

führt.<br />

„Entscheidend ist eine besondere,<br />

ins Wohnkonzept passende<br />

Pflanze genauso wie das Gefäß“,<br />

sagt Andeas Höfer. Gerade<br />

letzteres sei von herausragender<br />

Bedeutung. Preise in den<br />

oberen dreistelligen Bereich seien<br />

dann schon mal möglich für<br />

das Pflanzgefäß, das dann weit<br />

Wichtig ist, dass<br />

die Pflanze ins<br />

Wohnkonzept passt<br />

– genauso wie das<br />

Gefäß.<br />

Andreas Höfer<br />

Firmenchef<br />

mehr als ein solches ist. Als Teil<br />

eines Gesamtkonzeptes ist es<br />

wichtig für die Innenraumgestaltung.<br />

Angesichts dieser Rahmenbedingungen<br />

seien Beratung<br />

und Service zentrale Bestandteile<br />

des ganzheitlichen<br />

Angebots der<br />

Hydrogärtnerei.<br />

Follower werden<br />

Kunden<br />

Nicht zuletzt<br />

deshalb gibt es<br />

keinen Online-<br />

Shop. Aber<br />

auch der Versand<br />

passe<br />

nicht zum Konzept: Das fachgerechte<br />

und individuelle Zusammenfügen<br />

von Pflanze und Gefäß<br />

sei nicht mit dem Versandweg<br />

zu vereinbaren, erklärt Andreas<br />

Höfer. Auch wenn der<br />

Wunsch danach deutschlandweit<br />

immer wieder geäußert<br />

werde – auch das ist eine Folge<br />

der Begegnungen mit Karo Kauer.<br />

Einige Follower mit weiterem<br />

Anfahrtsweg nehmen daher<br />

auch längere Strecken auf sich,<br />

um vor Ort in der Hydrogärtnerei<br />

im Eislinger „Ösch“ vorbeizugucken.<br />

Der Höfersche Insta-


48<br />

MACHEN unternehmen [!]<br />

Spezialist für Blähton-Substrat und TV-Experte<br />

Die Hydrogärtnerei Höfer: 80 Prozent des Umsatzes entfallen auf gewerbliche Kunden.<br />

Gegründet wurde der Betrieb<br />

1970 von Andreas Höfers<br />

Vater Willi in Eislingen-Nord. Er<br />

hatte sich im elterlichen Betrieb<br />

in Eislingen-Süd eine Nische geschaffen,<br />

in welcher er sehr früh<br />

auf das damals weitgehend unbekannte<br />

Hydrokultur-System<br />

setzte, bevor er sich damit selbständig<br />

machte. Er hatte früh<br />

den Trend erkannt, dass mit zunehmenden<br />

Tätigkeiten in Büros<br />

der Bedarf an Pflanzen im direkten<br />

Arbeitsumfeld stieg, die mit<br />

relativ geringem Pflegeaufwand<br />

ein wenig Grün im Raum boten.<br />

Das Blähtonsubstrat biete Vorteile<br />

im Handling als auch in hygienischer<br />

Hinsicht. Damit war<br />

Willi Höfer Pionier der Hydrokultur<br />

in Süddeutschland.<br />

Als gelernter Gärtner und<br />

Floristmeister habe er auch den<br />

nötigen Sinn fürs Gestalterische<br />

gehabt, der das Angebot der<br />

gram-Account hat mittlerweile<br />

fast 2000 Follower und wächst<br />

stetig.<br />

Es ist Teil der Marketing-<br />

Strategie von Andreas Höfer,<br />

mit neuen Ideen Aufmerksamkeit<br />

auf seine Gärtnerei zu lenken.<br />

Auf diesem Ideen-Substrat<br />

gedieh auch das Konzept des<br />

„Greenhouse55“. In den Verkaufsräumen<br />

der Gärtnerei in<br />

der Staufeneckstraße 55 können<br />

Gäste feiern, inmitten üppigen<br />

Grüns, verpflegt vom Catering<br />

des Sternerestaurants Burg<br />

Staufeneck, das bei einem Blick<br />

über die Felder vom Greenhouse<br />

aus zu sehen ist. Meist<br />

werde das „Greenhouse55“ für<br />

Hochzeiten gebucht, erzählt Höfer.<br />

Zehnmal im Jahr; mehr gibt<br />

die Konzession nicht her. „Wir<br />

wollen aber auch kein Konkurrenzangebot<br />

für die Gastronomie<br />

darstellen”, betont er.<br />

Hydrogärtnerei bis heute auszeichne,<br />

betont sein Sohn Andreas,<br />

der seit 2004 den Betrieb<br />

leitet und zuvor ein Gartenbaustudium<br />

an der Fachhochschule<br />

Weihenstephan absolviert hat.<br />

Der Senior-Chef ist ebenfalls<br />

noch im Betrieb tätig. 15 Jahre<br />

lang erklärte er die Welt der<br />

Pflanzen in der SWR-Sendung<br />

„Kaffee oder Tee“ und beantwortete<br />

dabei auch Zuschauerfragen<br />

rund ums Thema.<br />

Hochzeiten in grüner Location<br />

Vielmehr will er das Leistungsspektrum<br />

seines Betriebs so<br />

weiter bekannt machen. Das<br />

scheint zu funktionieren. Immer<br />

wieder kämen Gäste solcher Feiern<br />

in der Folge der Events in<br />

sein Geschäft und kauften ein.<br />

Im Greenhouse fand auch die<br />

Präsentation eines von Karo<br />

Kauer kreierten Duftes statt,<br />

dem auch viele weitere Influencer<br />

aus ganz Deutschland beiwohnten.<br />

Es sind Veranstaltungen<br />

wie diese, welche die starke<br />

Position der Hydrogärtnerei<br />

Höfer im Wettbewerb festigen.<br />

Auch der in den sozialen Medien<br />

sehr bekannte Eislinger Fotograf,<br />

Marketingexperte und<br />

Influencer Ben Kauer spielt für<br />

Höfer eine wichtige Rolle.<br />

Lediglich zwei Mitbewerber<br />

aus dem Stuttgarter Speckgürtel<br />

spielten in der vergleichbaren<br />

Liga. „Wir sind einer der<br />

größten Anbieter dieses Spezialbereichs”,<br />

erklärt Andreas Höfer.<br />

„Unser Markenzeichen ist<br />

die Bevorratung.“ Das heißt,<br />

Pflanzen werden im Betrieb in<br />

Eislingen kultiviert, vermehrt<br />

und abgehärtet, dazu wird ein<br />

umfassendes und abgestimmtes<br />

Gefäßsortiment vorgehalten.<br />

Für die entsprechende Pflege<br />

und die buchbaren Serviceleistungen<br />

sorgen zehn Mitarbeiter<br />

mit langjähriger Erfahrung.<br />

Rund 80 Prozent des Umsatzes<br />

in Höhe von knapp einer<br />

Million Euro macht die Gärtnerei<br />

mit gewerblichen Kunden.<br />

Die kommen aus einer Region<br />

zwischen Hohenlohe und Oberschwaben<br />

und sind zwischen<br />

Schwarzwaldrand und Bayrisch<br />

Schwaben beheimatet – darunter<br />

sind <strong>Unternehmen</strong> wie Carl<br />

Zeiss und Leonhard Weiss.<br />

Durch die neuen Marketingwege<br />

nimmt auch die Zahl der Privatkunden<br />

deutlich zu.<br />

Es gibt einen<br />

Markt<br />

für exklusive<br />

Grün-Lösungen in<br />

unserer Region.<br />

Andreas Höfer<br />

Firmenchef<br />

Vielfach rekrutierten sich<br />

Privatkunden auch aus den Führungsebenen<br />

von Firmen, die<br />

sich von den Leistungen der Hydrogärtnerei<br />

Höfer im gewerblichen<br />

Bereich überzeugen ließen.<br />

Ebenfalls zur Stärkung der<br />

Attraktivität für Privatkunden<br />

trägt die Ausdehnung der Angebote<br />

für den Haus-nahen Außenbereich<br />

bei. „Balkon und<br />

Terrasse als Bereich des fortgesetzten<br />

Wohnraums, gestalten<br />

wir ebenfalls passend und individuell“,<br />

sagt Höfer. Für exklusive<br />

Grünlösungen gebe es in<br />

der wohlhabenden Region<br />

durchaus einen Markt, verrät<br />

Höfer.<br />

Vertikale Moosbilder<br />

Seit einigen Jahren hat die Hydrogärtnerei<br />

auch vertikale Begrünung<br />

im Programm, die zunehmend<br />

an Bedeutung gewinne.<br />

Diese biete eine sehr schöne<br />

und intensive Begrünung, sei<br />

aber auch sehr aufwendig und<br />

anspruchsvoll. Dekorative<br />

Moosbilder in unterschiedlichen<br />

Formaten kämen dahingegen<br />

völlig ohne Pflegeaufwand<br />

zurecht. [!] Axel Raisch


unternehmen [!] RESSORT 49


50<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Bauen für morgen<br />

Architektur Nachhaltiges Bauen geht gut mit Holz, aber nicht nur damit. Vor allem geht es<br />

über die Materialwahl hinaus. Auch Datenbanken helfen entscheidend mit.<br />

Außergewöhnlich und ausgezeichnet: Die<br />

Feuerwache im Tübinger Stadtteil Lustnau<br />

ist zum größten Teil aus Holz gebaut.<br />

Fotos: Oliver Rieger Photography Stuttgart<br />

Ein Verdacht. Am Anfang<br />

war es nur ein Verdacht.<br />

Jetzt hat er sich erhärtet.<br />

Seit einem Jahr ist das<br />

neue Feuerwehrhaus in Tübingen-Lustnau<br />

in Betrieb, galt<br />

schon früh als preisverdächtig.<br />

Jetzt heimst es – und Architekt<br />

Christian Gaus mit ihm – einen<br />

Preis nach dem anderen ein.<br />

„German Design Award“ und<br />

„Iconic Award 2023 für innovative<br />

Architektur“ sind nur zwei<br />

Auszeichnungen für ein Feuerwehrhaus,<br />

das nicht ganz normal<br />

ist, es ist zum größten Teil<br />

aus Holz. „Der Sockel bis zur<br />

Höhe von 60 Zentimetern ist aus<br />

Beton“, sagt Gaus, auch wegen<br />

der – theoretischen – Hochwassergefahr.<br />

Treppen und Aufzugsschacht<br />

auch. Aber der Rest<br />

ist aus Holz.<br />

Material aus der Region<br />

Aus Holz, ein Feuerwehrhaus?<br />

Gaus hat die Frage schon oft gehört,<br />

die Sache mit dem Brandschutz<br />

ist überhaupt kein Problem,<br />

sagt er. „Holz kann man<br />

gut dimensionieren, sodass es<br />

lange den Flammen Stand hält“.<br />

Und es ist nachhaltig. Die<br />

380 Kubikmeter Holz, die er an<br />

der Alberstraße in Tübingen-<br />

Lustnau verbaut hat, speichern<br />

pro Kubikmeter rund eine Tonne<br />

Kohlendioxid (CO 2<br />

). Und:<br />

Das Holz kommt nicht von sonst<br />

wo, also Sibirien, sondern aus<br />

dem nahen Schwarzwald und ist<br />

FSC-zertifiziert. Damit ist der<br />

Ton gesetzt für moderne Architektur<br />

und Bauen von heute und<br />

für morgen.<br />

Bei der Materialwahl und<br />

dem Einsatz vor Ort geht es immer<br />

um Nachhaltigkeit, möglichst<br />

gute Umweltverträglichkeit<br />

und möglichst geringe CO 2<br />

-<br />

Fußabdrücke. Apropos Fußabdruck:<br />

Auf 6 Tonnen CO 2<br />

kommt<br />

das neue hölzerne Feuerwehrhaus,<br />

als Betonbau wäre die Bilanz<br />

mit 85 Tonnen CO 2<br />

sehr viel


unternehmen [!] VERANTWORTEN 51<br />

schlechter ausgefallen, sagt<br />

Gaus. Modernes Bauen geht also<br />

sehr gut mit dem Baustoff Holz.<br />

In Lustnau zeigt das auch die<br />

Fassade aus verschieden breiten<br />

Latten, die – von Fenstern, Türen<br />

und Toren<br />

mal abgesehen<br />

– das verbaute<br />

Holz für<br />

jeden sichtbar<br />

zum Blickfang<br />

und damit zum<br />

Star macht.<br />

In Tübingen<br />

ging das gut,<br />

sagt Gaus. Die<br />

Stadt habe sich<br />

Holz kann man<br />

dimensionieren,<br />

dass es lange<br />

den Flammen<br />

Stand hält.<br />

Christian Gaus<br />

Architekt<br />

dem nachhaltigen Bauen, vor allem<br />

mit Holz, wie kaum eine andere<br />

im Land verpflichtet. Und<br />

Chefsache ist es auch: Oberbürgermeister<br />

Boris Palmer hat die<br />

Holz-Pellet-Heizung im neuen<br />

Feuerwehrhaus höchstpersönlich<br />

durchgedrückt, geplant hatte<br />

Gaus zunächst mit einer Gasheizung.<br />

Aber: nicht nur Städte<br />

und streitbare Oberbürgermeister<br />

sorgen für nachhaltiges Bauen,<br />

das können auch Unternehmer<br />

in der Provinz. In Albershausen<br />

im<br />

Landkreis Göppingen<br />

baut<br />

Gaus für den<br />

Kosmetikhersteller<br />

Syneo<br />

einen neuen<br />

Firmensitz, der<br />

alte ist zu klein<br />

geworden. Verwaltung,<br />

Produktion<br />

und<br />

Lagerhalle finden sich im neuen,<br />

weißen Gebäude, dreigeschossig<br />

und massiv – aus Stein.<br />

Nachhaltig geht auch damit, sagt<br />

Gaus. Die Steine haben eine eingebaute<br />

Isolationsschicht, sorgen<br />

im Sommer für einen kühlen<br />

Innenraum, im Winter las-<br />

Erfüllt alle Funktionen einer Feuerwache: Lediglich der Sockel, sowie<br />

Aufzug und Treppen der Feuerwache sind nicht aus Holz gebaut.<br />

Nachhaltig? Bauen im Bestand!<br />

Planen und Bauen für Heute und Morgen!<br />

Gutes Entwerfen war noch nie eine rein<br />

ästhetische Frage. Architektur und Stadtplanung<br />

sind heute bedeutsamer denn je.<br />

Architekt:innen, Stadtplaner:innen, Innenarchitekt:innen,<br />

Landschaftsarchitekt:innen<br />

tragen wesentlich dazu bei, Klimaanpassung<br />

und soziales Gefüge baulich zu organisieren.<br />

Die Architektenkammer Baden-Württemberg<br />

bezieht Position: für Nachhaltiges Bauen,<br />

für Ressourcenschonung, für eine neue Kultur<br />

in Planungsprozessen. Unsere Basis sind<br />

26 100 Mitglieder in 42 Kammergruppen.<br />

Nutzen Sie ihre Kreativität und ihr Wissen!<br />

AKBW | Danneckerstraße 54 | 70182 Stuttgart | T 0711 2196-0 | info@akbw.de | www.akbw.de<br />

Fotos: Hermann Rupp | Christoph Steinbach<br />

wissen, was möglich ist.<br />

die Architektinnen und Architekten.


52<br />

VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />

Schneller in die Zukunft<br />

FOTO:© ARCANSÉL/ADOBE.STOCK.COM<br />

Das alles funktioniert – manchmal<br />

– auch bei älteren Gebäuden, deren<br />

Nutzung nachhaltiger sein kann<br />

als ein Abriss plus Neubau. In Göppingen<br />

bespielt Gaus etwa mit seinem<br />

Büro eine komplette Etage im<br />

altehrwürdigen Verwaltungsbau einer<br />

ehemaligen Maschinenfabrik.<br />

Ob Alt- oder Neubau, nachhaltiges<br />

Bauen geht heute nicht mehr<br />

ohne Daten und Digitalisierung. Vor<br />

allem bei Neubauten planen Architekten<br />

und Bauingenieure heute mit<br />

Building Information Modeling,<br />

kurz BIM. Hierbei werden die Pläne<br />

von allen Beteiligten, vom Tragwerk-Ingenieur<br />

bis zum Elektro-Experten<br />

am Computer zu einer Art<br />

Nachhaltiges<br />

Bauen geht<br />

nicht nur mit Holz,<br />

sondern auch<br />

mit Steinen.<br />

Mit der Gebäudeklasse E sollen mehr – auch grüne – Experimente am Bau möglich sein.<br />

sen sie die Wärme drinnen. Geothermie<br />

von unten, Photovoltaik auf dem<br />

Dach und damit Sonnenenergie von<br />

oben – auch für den eigenen Strombedarf,<br />

all das gehört am, unterm<br />

und auf dem Neubau in Albershausen<br />

zum guten Ton.<br />

Grün gibt es drumherum und auf<br />

dem begrüntem Dach des über 70<br />

Meter langen Baus. Das ist ein weiterer<br />

„Baustein“ für nachhaltiges<br />

Bauen: Grün. Auf dem Dach sorge<br />

es für mehr Biodiversität, „vor allem<br />

mehr Insekten“, sagt Gaus. Und hält<br />

Regenwasser davon ab, sofort in der<br />

Rinne und dann im Abflussrohr zu<br />

landen. Es bleibt oben, bewässert<br />

das Grün auf dem Dach und sorgt<br />

so für Abkühlung – nicht ganz unwichtig<br />

in den immer heißer werdenden<br />

Sommern im Südwesten.<br />

Dafür, also für besseres Klima, könnten<br />

in Zukunft auch begrünte Fassaden<br />

sorgen. So wie in der Calwer<br />

Passage in Stuttgart, die Architekt<br />

Grundsätzlich ist Bauen<br />

eine recht konservative Angelegenheit.<br />

Zwar gibt es immer<br />

wieder neue Ideen, bis sich<br />

solche aber richtig durchsetzen,<br />

kann es lange dauern.<br />

Schuld daran sind auch die<br />

mitunter eng gefassten Vorschriften<br />

und Gesetze. Ein<br />

Weg zu mehr Geschwindigkeit<br />

und damit auch größeren<br />

Schritten Richtung Nachhaltigkeit<br />

ist die Gebäudeklasse<br />

E. Die Idee hat die bayerische<br />

Architektenkammer vorangebracht,<br />

mittlerweile wird auf<br />

Zur Person<br />

Christian Gaus hat<br />

schon sein Architektur-Studium<br />

in Dessau<br />

mit einem Preis<br />

abgeschlossen. Seit<br />

1998 führt er sein<br />

Büro Gaus-Architekten<br />

mit der Zentrale<br />

in Göppingen und<br />

Büros in Stuttgart,<br />

Kiel und Rotterdam.<br />

Spezialgebiet von<br />

ihm und seinen 25<br />

Mitarbeitern sind<br />

Bauten für Bildung,<br />

Soziales, Kultur und<br />

Gewerbe.<br />

Länderebene verhandelt. „E“<br />

steht dabei für „einfach“ oder<br />

auch „experimentell“. Die Bauvorschriften<br />

sollen dabei nicht<br />

mehr en détail gelten, sondern<br />

sich auf Standsicherheit,<br />

Brand- und Umweltschutz beschränken.<br />

Christoph Ingenhoven – der auch<br />

den Stuttgarter Bahnhof tieferlegt –<br />

begrünt hat. Star-Architekt Ingenhoven<br />

arbeitet gern mit viel Grün an<br />

Häuserfronten und hat sich, durchaus<br />

im großen Stil, der nachhaltigen<br />

Architektur verschrieben.<br />

Planung soll nachhaltig sein<br />

Nachhaltiges Bauen fängt aber nicht<br />

erst bei der Materialwahl, sondern<br />

schon in der Planungsphase an. Gebäude<br />

sollten so geplant werden,<br />

dass sie möglichst lange genutzt<br />

werden können. Klassenräume in<br />

Schulen haben in 20 Jahren womöglich<br />

andere Größen als heute. Also<br />

plant Gaus den Schulneubau in Süßen<br />

so, dass die Trennwände einfach<br />

ausgebaut und neu angeordnet werden<br />

können. Im Prinzip sind nur die<br />

Böden, Decken und Tragstützen fest.<br />

Und aufstocken lässt sich das Gebäude<br />

bei Bedarf später auch noch,<br />

denn auch Baufläche ist endlich.<br />

Christian Gaus<br />

Architekt<br />

Datenbank zusammengeführt. Damit<br />

ist für alle jederzeit sichtbar, was<br />

wo hinkommt, welches Rohr, welches<br />

Kabel woher und wohin läuft.<br />

Und wenn etwas geändert wird,<br />

wird diese Änderung auch in die<br />

Materiallisten eingetragen, besonders<br />

Großprojekte sind so einfacher<br />

steuerbar.<br />

So richtig nachhaltig wird es dann<br />

mit Madaster. In dieser Datenbank<br />

werden die per BIM gesammelten<br />

Daten mit solchen über Materialien<br />

und Produkte zusammengeführt, die<br />

in einem Gebäude verbaut wurden.<br />

Wenn das fein genug aufgeschlüsselt<br />

ist, kann berechnet werden, welches<br />

Teil wie viel CO 2<br />

bindet und ob<br />

und wie die verbauten Baustoffe<br />

wiederverwendet werden können.<br />

Letztlich kann auch der Wert eines<br />

Gebäudes ganz anders berechnet<br />

werden. Das macht Madaster auch<br />

für Buchhalter und Kämmerer interessant,<br />

die nachhaltige Gebäude<br />

mit ganz neuen Werten in die Bilanzen<br />

einstellen können. Einen „Gamechanger“<br />

nennt Gaus das Materialkataster.<br />

Es ist ein Schritt zur Kreislaufwirtschaft,<br />

wenn zum Beispiel<br />

im Idealfall aus den ausgebauten<br />

Trennwänden wieder neue hergestellt<br />

werden. [!]<br />

<br />

Peter Buyer


unternehmen [!] RESSORT 53<br />

Ed. Züblin AG<br />

Neu-Ulm<br />

Seit über 125 Jahren am Bau!<br />

Vor mehr als 125 Jahren wurde die Baufirma<br />

Züblin vom Schweizer Ingenieur Eduard Züblin<br />

in Straßburg gegründet und gehört seit 2006<br />

dem Mutterkonzern der österreichischen Strabag<br />

an. Seit 1950 ist Züblin in Ulm/Neu-Ulm<br />

vertreten. Dipl.-Betriebswirt Markus Steck,<br />

Kaufmännischer Direktionsleiter, und Dipl.-Ing.<br />

Michael Stiegeler, Technischer Direktionsleiter,<br />

leiten zusammen die Züblin Direktion Ulm.<br />

Schwerpunkt Großprojekte<br />

Ob Büro- und Industriegebäude, Wohngebäude<br />

oder Schulen – die Kernkompetenz der Direktion<br />

bilden maßgeschneiderte Lösungen<br />

für Bauvorhaben jeder Art.<br />

Erstellt werden schlüsselfertige Bauvorhaben<br />

jeglicher Ausprägung und Größe, wobei Logistik-<br />

und Produktionsgebäude einen Schwerpunkt<br />

darstellen. Einige Beispiele, die Züblin in<br />

der näheren Umgebung bereits errichtet hat,<br />

sind das Logistikzentrum von Seifert im Ulmer<br />

Norden, den neuen Hauptsitz des Technologieunternehmens<br />

Transporeon am Safranberg<br />

Ulm oder den Ergänzungsneubau des Seniorenheims<br />

Dreifaltigkeitshof an der Neuen Straße<br />

in Ulm. Die Erweiterung des Müllbunkers<br />

und der Entladehalle im Müllheizkraftwerk<br />

zählen zu weiteren Bauprojekten, ebenso wie<br />

der Neubau von Serviced Apartments Campus<br />

Village i Live in Neu-Ulm. Und nicht zu vergessen<br />

die Erweiterung und Sanierung des eigenen<br />

Bürogebäudes der Ed. Züblin AG in Neu-<br />

Ulm.<br />

Ob bei anspruchsvollen Rohbau-Projekten, als<br />

Generalunternehmen oder beim Bauen im Bestand:<br />

Züblin in Ulm/Neu-Ulm übernimmt in<br />

der Region Ulm/Neu-Ulm über Aalen, Heidenheim<br />

und Memmingen bis Biberach sämtliche<br />

Bauaufgaben. Mit den regionalen Immobilienmärkten<br />

ist Züblin bestens vertraut und arbeitet<br />

mit einem sehr feinmaschigen und aktiven<br />

Netzwerk zusammen.<br />

Das Leistungsangebot<br />

· Hochbau<br />

Vom Rohbau bis zum Schlüsselfertigprojekt<br />

werden sämtliche Hochbauaufgaben durchgeführt.<br />

· Ingenieur- und Infrastrukturbau<br />

Die Realisierung von Ingenieurbauwerken<br />

wie Kraftwerksbauten und Industrieanlagen<br />

zählt zu den Stärken in diesem Bereich.<br />

· Serielles und modulares Bauen<br />

Durch industriell angelegte Prozesse und einen<br />

hohen Grad an Vorfertigung werden individuelle<br />

Bauvorhaben realisiert. Schnell, kos-<br />

Erweiterung und Sanierung Bürogebäude der Ed. Züblin AG, Neu-Ulm (oben links); Neuer Hauptsitz von<br />

Trans poreon, Ulm (oben rechts); Erweiterung Müllbunker und Entladehalle im MHKW, Ulm (Mitte links);<br />

Er weiterungsbau Dreifaltigkeitshof, Ulm (Mitte rechts); Neubau der Serviced Apartments Campus Village i Live,<br />

Neu-Ulm (unten links); Neubau Logistikzentrum der Seifert GmbH, Ulm (unten rechts). Fotos: Armin Buhl<br />

tengünstig und in optimaler Qualität mit<br />

regionalen Partnerinnen und Partnern.<br />

· Projekt-Support<br />

Bauvorhaben anstoßen und umfassend unterstützen.<br />

Hohe Planungs- und Baustandards geben Sicherheit.<br />

Damit Projekte so laufen, wie es sich<br />

der Kunde vorstellt, braucht es vor allem Vertrauen.<br />

Und deshalb sind wir für Sie da!<br />

Ed. Züblin AG, Direktion Ulm<br />

Finninger Str. 66<br />

89231 Neu-Ulm<br />

Tel. +49 731 70786 - 0<br />

ulm@zueblin.de<br />

www.ulm.zueblin.de


54 RESSORT unternehmen [!]<br />

Grüner und Mühlschlegel Bauunternehmen GmbH & Co. KG<br />

Biberach<br />

Foto: Jürgen Wisckow<br />

Foto: Jürgen Wisckow<br />

Foto: Braun, gm<br />

Foto: Braun, gm<br />

Foto: Braun, gm<br />

Der Neubau steht für Innovation und Nachhaltigkeit. Was die Mitarbeiter auf dem Dachgarten anbauen, wird für den Eigenbedarf verwendet.<br />

Stark am Bau – seit 100 Jahren!<br />

Das innovative und nachhaltige Bauunternehmen<br />

gm – Grüner und Mühlschlegel aus<br />

Biberach mit rund 150 Mitarbeitenden wird in<br />

der 4. Generation von Dipl. Wirt.-Ing. Andreas<br />

Braun erfolgreich geführt. Durch ein gesundes<br />

und positives Betriebsklima mit entsprechend<br />

motivierten Mitarbeitern erreicht das<br />

Familienunternehmen die gewünschte und<br />

geforderte Qualität der Bauleistungen – und<br />

das bereits seit 100 Jahren!<br />

Klare Vision umgesetzt<br />

Mit dem Neubau des Verwaltungsgebäudes<br />

auf dem Firmengelände in der Leipzigstrasse<br />

in Biberach wurde eine klare Vision umgesetzt.<br />

Entstanden ist ein innovatives Gebäude,<br />

das den Mitarbeitern ein wirklich gutes und<br />

großzügiges Arbeitsumfeld bietet. Die indi viduellen<br />

Büroräume bieten durch große Glasflächen<br />

weite Ausblicke in die großzügig gestalteten<br />

Kommunikationszonen und laden<br />

zu spontanen Meetings, aber auch zu einer<br />

kurzweiligen Partie Tischtennis oder Tischkicker<br />

ein.<br />

Erholungsbereich Dach<br />

Die Verwendung nachhaltiger Baustoffe war<br />

eine Vorgabe für die Planung. Darüber hinaus<br />

sollte das Gebäude die Leistungsfähigkeit des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s widerspiegeln, was durch große<br />

Sichtbetonflächen im Inneren des Neubaus<br />

zum Ausdruck kommt. Das Sockelgeschoss<br />

wurde ringsum mit Staudenpflanzen begrünt.<br />

Das Dach hat ebenfalls Grün- und Terrassenbereiche<br />

und dient in erster Linie als Aufenthaltsbereich<br />

für die Mitarbeiter, aber auch als<br />

Ausstellungsfläche, um die Kompetenz des<br />

Bauunternehmens im Bereich Garten- und<br />

Landschaftsbau zu zeigen. Die Bepflanzung<br />

der vorhandenen Hochbeete durch die Mitarbeiter<br />

und die Nutzung der „Ernte zum Naschen“<br />

sind ebenfalls Teil des Projektes.<br />

Energieressourcen nutzen<br />

Der Neubau erfüllt alle Erwartungen, die in der<br />

Planung festgelegt wurden. Ein Großteil der<br />

elektrischen Energie wird am Objekt selbst erzeugt.<br />

Eine ganze Fassadenseite ist mit PV-<br />

Modulen bestückt und auch der Carport hat<br />

ein Dach aus PV-Modulen. Geheizt und gekühlt<br />

wird mit Grundwasser und einer Wärmepumpe.<br />

Eine diskrete Belüftung und die Kühl-/<br />

Heizsegel sorgen für ein gutes Klima in mehrfacher<br />

Hinsicht. In den Innenräumen finden<br />

sich Teppiche und Möbel, die aus verschiedenen<br />

Materialien, wie z. B. recycelten Kunststoffen,<br />

hergestellt sind.<br />

„Wir lassen uns begeistern und es macht große<br />

Freude langlebige Bauprojekte, wie Gebäude,<br />

Straßen oder Gartenanlagen, zum Wohle vieler<br />

Menschen zu errichten. Und das schon seit<br />

100 Jahren! Das spricht für sich.“ so Andreas<br />

Braun begeistert.<br />

Kontakt<br />

Grüner und Mühlschlegel<br />

Bauunternehmen GmbH & Co. KG<br />

Leipzigstraße 37<br />

88400 Biberach<br />

Tel 07351 44400<br />

info@gm-biberach.de<br />

www.gm-biberach.de


FINE DINE Box als Geschenk<br />

unternehmen [!] RESSORT 55<br />

Unser Bestseller – Optisch und kulinarisch ein absolutes Highlight<br />

Nettopreis<br />

ab 75,– €<br />

in kl. V ers a n d<br />

der magier<br />

W<br />

enn die Aura des Zauberkünstlers auf<br />

die Klasse eines Spitzenrestaurants<br />

trifft, ist für einen spannenden Abend<br />

gesorgt. Florian Zimmer, „kreativster Magier der<br />

Welt“ (Markus Lanz) und Gastgeber im gleichnamigen<br />

Theater in Neu-Ulm, bietet gemeinsam<br />

mit seinem Küchenteam in der MAGICUISINE<br />

Kulinarik der Spitzenklasse, die höchstens vom<br />

Ambiente des extraordinären Interieurs übertroffen<br />

wird. Im magischen Menü oder à la carte<br />

bereiten die Zauberer in der Küche eine einzigartige<br />

Komposition aus mediterranen, urbanen,<br />

asiatischen und regionalen Speisen mit viel Kunst<br />

und Können zu. Auf den Tellern findet man stil-<br />

volle Kreationen aus frischen,<br />

aufeinander abgestimmten Zutaten<br />

– Anblicke, bei denen man<br />

schnell merkt, dass nicht nur im<br />

Theater, sondern auch in der Küche<br />

gezaubert wird. So finden sich<br />

pro Gutschein<br />

ab 14,90 €<br />

in kl. V ers a n d<br />

Gerichte wie soufflierte Kalbsfleischküchle<br />

oder Zander mit Blattsalat auf<br />

der regionalen Karte. Zudem kann<br />

man sich von einem 3- bis 5-Gänge-<br />

Menü – auch vegetarisch – verzaubern<br />

lassen. Der hauseigene MAGICUVÉE aus<br />

weißer oder roter Rebe unterstreicht die<br />

Exklusivität, die in jeder Facette deutlich<br />

wird. Das einzigartige Ambiente der<br />

MAGICUISINE bleibt einem dabei besonders<br />

im Gedächtnis: modern und stilvoll,<br />

experimentell und mystisch – in magischer<br />

Atmosphäre treffen verschiedene<br />

Designaspekte aufeinander und ergeben<br />

so ein beeindruckendes Erlebnis, das es in<br />

Deutschland kein zweites Mal gibt.<br />

Grethe-Weiser-Str. 2/1 +49 731 790 6110<br />

89231 Neu-Ulm<br />

magicuisine.de<br />

Wertgutschein<br />

in Höhe von 50 EUR<br />

Ab einem Rechnungsbetrag von 100 EUR<br />

werden 50 EUR von Ihrer Rechnung abgezogen.<br />

Bitte bei Ankunft im Restaurant abgeben<br />

Gültig bis 31.08.2025<br />

einladung der karnivore<br />

„Unser Team hat sich über die Gutscheine von Fine<br />

Dine sehr gefreut. Eine wirklich tolle Geschenkidee<br />

für jedes <strong>Unternehmen</strong> aus der Region.“<br />

Martin Tentschert<br />

Geschäftsführer Tentschert Immobilien<br />

Als Anerkennung für gute Leistungen oder als Dankeschön für eine erfolgreiche Kundenbeziehung – oft stellt sich die Frage nach dem<br />

passenden Geschenk, das die persönliche Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern und Kunden perfekt zum Ausdruck bringt. Mit<br />

den Restaurant-Gutscheinen von FINE DINE verschenken Sie unvergessliche kulinarische Erlebnisse, die garantiert in Erinnerung bleiben.<br />

Ein besonderes Zeichen der Zufriedenheit an Ihre<br />

Mitarbeiter oder Kunden bietet die komplette Box<br />

mit der vielfältigen Auswahl an 12 gastronomischen<br />

Highlights aus der Region. Verschenken Sie eine erstklassige<br />

Sammlung an 12 außergewöhnlichen Gaumenfreuden.<br />

„Die Fine Dine Box ist wirklich ein fantastisches<br />

Geschenk für unsere Kunden. Jeder geht gerne gut<br />

essen – mit der Box gelingt das gleich 12 mal.“<br />

Andreas Oettel<br />

Geschäftführer BBU‘01 GmbH (ratiopharm ulm)<br />

Wenn eine ganze FINE DINE Box den Rahmen sprengt<br />

können auch einzelne Gutscheine aus der FINE DINE<br />

Box verschenkt werden. Selbstverständlich sind diese<br />

hochwertig verpackt und edel als Geschenk mit Ihrem<br />

Branding versehen.<br />

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19,90 Euro pro Karte<br />

17,90 Euro pro Karte<br />

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Bestellung und Beratung<br />

+49 (0) 731 398 070 88 kontakt@fine-dine.de


56<br />

RESSORT unternehmen [!]<br />

Vorbeigeschaut bei …<br />

Otto Sälzle engagiert sich in<br />

seinem Ruhestand als<br />

Vorstandsvorsitzender von<br />

zwei Stiftungen, freut sich<br />

an Treffen mit Jugendfreunden<br />

und Zeit für mehr<br />

Unternehmungen mit<br />

seiner Frau.<br />

Foto: Volkmar Könneke<br />

FOTOS: SWP-ARCHIV<br />

Rückblicke: (Von oben) Otto Sälzle 2011; 2002 beim Besuch des stellvertretenden<br />

Gouverneurs der chinesischen Provinz Liaoning, Yang Baoshan; 1994 mit dem<br />

damaligen IHK-Präsidenten Siegfried Weishaupt; 2008 bei der Ehrung des Unternehmers<br />

Willy Rampf, 2001 mit dem Ulmer OB Ivo Gönner bei der ersten Veranstaltung<br />

des Stadtverbands Ulm des Einzelhandelsverbands, 1999 beim Kampf für den<br />

schnellen Baubeginn der ICE-Trasse Ulm-Stuttgart und 20<strong>03</strong> mit dem republikanischen<br />

Kongressabgeordneten Gil Gutknecht (Mitte/US-Bundesstaat Minnesota).


unternehmen [!]<br />

RESSORT LEBEN 57<br />

… Otto Sälzle<br />

Nachgefragt „Es ist für mich an der Zeit für Neues.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich<br />

Otto Sälzle vor mehr als vier Jahren in den Ruhestand. Wie geht es dem ehemaligen Ulmer<br />

IHK-Hauptgeschäftsführer heute? Unser Mitarbeiter Stefan Loeffler hat nachgefragt.<br />

Herr Sälzle, wie geht es Ihnen?<br />

Nach einer erfolgreichen Prostata-Operation<br />

geht es mir wieder<br />

sehr gut. Ich kann nur jedem<br />

Mann empfehlen, jährlich zur<br />

Vorsorge zu gehen. Vor kurzem<br />

war ich gerade wieder bei meinem<br />

jährlichen Gesundheitscheck:<br />

Alles im grünen Bereich.<br />

Sie waren 23 Jahre Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK Ulm: Wie<br />

schwer ist es Ihnen gefallen loszulassen?<br />

Ich hatte und habe keinen Trennungsschmerz.<br />

Was war die wichtigste Lehre?<br />

Was würden Sie aus heutiger<br />

Sicht anders machen?<br />

Ich lebe im Hier und Jetzt und beschäftige<br />

mich nicht mit der Vergangenheit.<br />

Was hat Ihnen geholfen auf eine<br />

neue Lebensspur zu kommen?<br />

Corona hat die ersten zwei Jahre<br />

meines Ruhestands maßgeblich<br />

beeinflusst und Pläne durchkreuzt.<br />

Wichtig für den Ruhestand<br />

ist, dass man nicht nur die<br />

neu gewonnene Freiheit genießt,<br />

sondern auch etwas Sinnstiftendes<br />

macht. Mit meiner Tätigkeit<br />

als Vorstandsvorsitzender von<br />

zwei Stiftungen war dies von Anfang<br />

an gegeben.<br />

Welche Entwicklung/Entscheidung,<br />

an der Sie mitgewirkt haben,<br />

macht sie stolz?<br />

Im Bereich der Infrastruktur ist<br />

es zweifellos die ICE-Strecke<br />

Stuttgart-Ulm mit dem Bahnhof<br />

Merklingen und der gleichzeitige<br />

sechs-streifige Ausbau der A 8,<br />

der Bau des Containerbahnhofs<br />

und die Elektrifizierung der Südbahn.<br />

Im Bereich der Berufsbildung<br />

haben wir zum Beispiel mit<br />

dem Bildungsnetzwerk Schule/<br />

Wirtschaft vielen jungen Menschen<br />

bei der Berufsorientierung<br />

helfen und sie so für eine Ausbildung<br />

gewinnen können.<br />

Und welche sehen Sie in der Rückschau<br />

kritisch?<br />

Mit unserem Bildungsreport haben<br />

wir schon sehr früh, erstmals<br />

2008, darauf hingewiesen, dass<br />

viele Kinder in den Kitas ein Jahr<br />

vor der Einschulung erhebliche<br />

Probleme mit der deutschen<br />

Sprache haben. Die Beherrschung<br />

der Sprache ist aber die zentrale<br />

Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />

Schulkarriere. Obwohl das<br />

Problem offenkundig war, ist es<br />

von der Politik im Land sowie den<br />

Kommunen und Kirchen bis jetzt<br />

nur halbherzig, wenn überhaupt<br />

angegangen worden.<br />

Damals haben Sie Schlagzeilen<br />

gemacht: Wie gehen Sie mit dem<br />

Bedeutungsverlust um?<br />

Als Vertreter der Interessen der<br />

Wirtschaft habe ich eine Aufgabe<br />

auf Zeit übernommen. Sachfragen<br />

waren für mich dabei stets<br />

das Wichtigste. Dazu gehörte<br />

auch, um der Sache willen Schlagzeilen<br />

zu machen. Person und<br />

Amt waren für mich immer zwei<br />

Paar Stiefel. Und das eine Paar<br />

habe ich ohne Wehmut ausgezogen.<br />

Es gab ja auch schwierige Situationen:<br />

Haben Sie sich mit den<br />

Betreffenden ausgesöhnt?<br />

Wie ich in meinem letzten Interview<br />

mit der Südwest Presse gesagt<br />

habe, gibt es einige Personen,<br />

mit denen ich nichts mehr zu tun<br />

haben möchte - wie Napoleons,<br />

Narzissten und Opportunisten.<br />

Und das ist auch gut so.<br />

Sind Ihnen berufliche Freunde geblieben?<br />

In meiner beruflichen Position<br />

wirkliche Freunde zu finden, auf<br />

die ich mich bis heute verlassen<br />

kann, ist nicht so einfach, aber<br />

umso wertvoller. Auch mit Herrn<br />

Weishaupt stehe ich immer mal<br />

wieder im guten Austausch.<br />

Was ist im Moment das Thema,<br />

das Sie am meisten beschäftigt?<br />

Wir leben in einer Zeit der Umbrüche<br />

und Krisen. Ich mache mir<br />

große Sorgen um den Erhalt unserer<br />

Demokratie. So habe ich am<br />

20. Januar mit Freunden an der<br />

Demo gegen Rechtsextremismus<br />

auf dem Münsterplatz teilgenommen.<br />

Die politisch Verantwortlichen<br />

in den demokratischen Parteien<br />

dürfen diese Demos aber<br />

nicht als Freibrief verstehen, dass<br />

sie so weitermachen können wie<br />

bisher. Das Schönreden der Probleme,<br />

frei nach George Orwell<br />

der „Schönsprech“, verärgert zunehmend<br />

auch die Gutwilligen.<br />

Zur Person<br />

1996 begann der Jurist<br />

Otto Sälzle als Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK Ulm.<br />

In seinen mehr als 23<br />

Dienstjahren hat er viele<br />

Projekte mit angestoßen,<br />

unter anderem die Innovationsregion<br />

Ulm und die Bildungsmesse.<br />

Seine Karriere<br />

startete er im Verkehrsreferat<br />

des Regierungspräsidiums<br />

Stuttgart und im Baurechtsamt<br />

des Landratsamts<br />

Biberach. Er absolvierte<br />

die Führungsakademie<br />

des Landes, wurde Referatsleiter<br />

Innenpolitik in der<br />

Staatskanzlei und wechselte<br />

dann nach Ulm.<br />

Wie kam es dazu, dass Sie als<br />

CDU-Parteimitglied bei der Ulmer<br />

OB-Wahl den SPD-Kandidaten<br />

Martin Ansbacher unterstützt<br />

haben?<br />

OB Czisch hat sicher nicht nur<br />

mich mit seinem Schönreden von<br />

Problemen wie zum Beispiel zur<br />

Sicherheitslage in der Innenstadt<br />

oder bei den Baustellen mehr als<br />

verärgert. Und sein Umgang mit<br />

den Corona-Demonstrationen<br />

war unsäglich. Das war keine<br />

wehrhafte Demokratie. Von Martin<br />

Ansbacher erwarte ich einen<br />

anderen Politik- und Führungsstil.<br />

Was erfüllt Sie heute?<br />

Mit meinen bisherigen Ehrenämtern<br />

und einem weiteren im Diözesanrat<br />

bin ich mehr als gut beschäftigt.<br />

Wie halten Sie sich fit?<br />

Wir gehen möglichst zweimal in<br />

der Woche ins Fitness-Studio<br />

zum Krafttraining und ich jogge<br />

ein- oder zweimal pro Woche.<br />

Woraus schöpfen Sie heute Ihre<br />

Freude?<br />

Besondere Freude macht mir das<br />

Beisammensein mit meinen Jugendfreunden,<br />

mit denen ich regelmäßig<br />

zum Essen gehe und<br />

Ausflüge mache. Auch meine Abi-<br />

Klasse 13c trifft sich jetzt alle drei<br />

Monate hier in Ulm. Solche Bande<br />

wie zum Beispiel auch zu unserem<br />

Familienkreis und zu meinen<br />

Studienkollegen zu pflegen,<br />

ist mir wichtig. Unseren Garten<br />

im Jahreslauf und als zweites<br />

Wohnzimmer genieße ich besonders.<br />

Auch das Lesen ist eine<br />

Quelle der Erkenntnis und Freude.<br />

Und nicht zuletzt unternehmen<br />

meine Frau und ich viel<br />

mehr gemeinsam, wofür ich früher<br />

einfach keine Zeit hatte. [!]


58 NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />

Neuer<br />

Geschäftsführer<br />

Allgaier Der Neu-Ulmer Logistiker<br />

Allgaier hat mit Donat<br />

Ruess neben<br />

Frank Bolz einen<br />

weiteren<br />

Geschäftsführer.<br />

Ruess hat<br />

2018 mit 23 Jahren<br />

ein duales<br />

Donat Ruess Studium im <strong>Unternehmen</strong><br />

be-<br />

ist neben<br />

Frank Bolz Geschäftsführer<br />

zuletzt als kaufgonnen<br />

und war<br />

bei Allgaier. männischer Leiter<br />

bei Allgaier<br />

tätig. Das <strong>Unternehmen</strong> unterhält<br />

eigene Standorte in Neu-<br />

Ulm, Elchingen, Günzburg und<br />

Mokronos Dolny in Polen. Derzeit<br />

investierte das <strong>Unternehmen</strong><br />

in eine Kontraktlogistikhalle<br />

bei Günzburg.<br />

Kompetenz für<br />

Firmenkunden<br />

Das Burghotel Staufeneck hat seinen Wellnessbereich deutlich erweitert. <br />

Entspannung beim Blick übers Filstal<br />

Foto: Tobias Fröhner<br />

Das Hotel auf Burg Staufeneck hat 1,8 Millionen<br />

Euro in die erhebliche Erweiterung seines Wellnessbereichs<br />

investiert. Die Fertigstellung des Bauprojekts<br />

hatte sich unter anderem durch Baustellen-<br />

Vandalismus und Lieferschwierigkeiten verzögert.<br />

Auf 18 Metern wurde ein Baukörper in den Hang gesetzt,<br />

der nun den Gästen des Burghotels auf 320<br />

Quadratmetern den unverbauten Blick über das Filstal<br />

bietet. Das zu den „101 besten Hotels“ in Deutschland<br />

zählende Haus bildet eine bei Gästen beliebte<br />

Ergänzung zum Sternerestaurant. Rund 50 Mitarbeiter<br />

sind auf der Burg beschäftigt.<br />

Sparkasse Um ihre Firmenkunden<br />

bei internationalen Geschäften<br />

noch kompetenter betreuen<br />

zu können, hat die Sparkasse<br />

Ulm gemeinsam mit den<br />

Kreissparkassen aus Biberach,<br />

Göppingen und Reutlingen eine<br />

neue Firma gegründet: die S-International<br />

BWS. Sie unterstützt<br />

Firmenkunden beispielsweise<br />

bei Investitionen im Ausland<br />

oder im internationalen Zahlungsverkehr<br />

sowie beim Zinsund<br />

Rohstoffmanagement.<br />

Hauptsitz der S-International<br />

BWS ist Ulm.<br />

Sammelkarten<br />

retten Umsatz<br />

Ravensburger Der Spielehersteller<br />

Ravensburger konnte seinen<br />

Umsatz vor allem mithilfe<br />

des Sammelkartenspiels „Disney<br />

Locarna“ 2023 steigern. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr stiegen<br />

die Erlöse um 11,6 Prozent auf<br />

669 Millionen Euro. 2022 war<br />

der Umsatz des Familienunternehmens,<br />

das weltweit rund<br />

2300 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

nach einem Corona-Boom noch<br />

um sechs Prozent gesunken.<br />

Milliarden für<br />

Cybersicherheit<br />

Investitionen Für mehr Schutz<br />

gegen Cyberangriffe werden<br />

<strong>Unternehmen</strong> und Behörden in<br />

Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich<br />

erstmals über zehn<br />

Milliarden Euro für die IT-Sicherheit<br />

ausgegeben. Wie der<br />

Digitalverband Bitkom unter<br />

Berufung auf Daten des Marktforschungsinstituts<br />

IDC mitteilte,<br />

wäre das ein Plus von 13,1<br />

Prozent. Im internationalen Vergleich<br />

würde der Markt in<br />

Deutschland damit überdurchschnittlich<br />

stark wachsen. Für<br />

Deutschland prognostizierte<br />

Bitkom Investitionen in Höhe<br />

von 10,5 Milliarden Euro. [!]<br />

Impressum<br />

Verlag & Herausgeber<br />

Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG<br />

Frauenstraße 77, 89073 Ulm<br />

Redaktion<br />

Alexander Bögelein (verantwortlich)<br />

Julia Kling, Anschrift wie Verlag<br />

ÜBERSICHT DER LOGOVARIANTEN<br />

Gestaltung<br />

Alen Pahic (Art Director),<br />

Max Meschkowski (Junior Art Director)<br />

Astrid Müllerleile, Jacqueline Schuon (Bild)<br />

Fotos Matthias Kessler (Titel + Titelinterview),<br />

Volkmar Könneke, Marc Hörger, weitere<br />

Fotografen, Werkfotos, PR, Archiv<br />

Anzeigen<br />

Stefan Schaumburg (verantwortlich)<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Druck<br />

C. Maurer GmbH & Co. KG<br />

Schubartstraße 21, 73312 Geislingen/Steige<br />

Objektleitung<br />

Tobias Lehmann, T 0731 156-515<br />

t.lehmann@swp.de<br />

Mediaberatung<br />

Christine Blum, T 0731 156-500<br />

c.blum@swp.de<br />

Vertriebsservice<br />

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Den Datenschutzbeauftragten<br />

erreichen Sie unter: datenschutz@swp.de<br />

Nächste <strong>Ausgabe</strong>: 18.05.<strong>2024</strong><br />

Anzeigenschluss: 19.04.<strong>2024</strong><br />

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