2024/03 | Unternehmen | März 2024 | Ausgabe 91
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RESSORT<br />
1<br />
Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten <strong>Ausgabe</strong> <strong>91</strong> | <strong>März</strong> <strong>2024</strong> | 3,00 €<br />
+<br />
10 Seiten<br />
Photovoltaik<br />
spezial<br />
Er lässt Ulm<br />
günstig wohnen<br />
Hohe Baupreise, rasant gestiegene Zinsen und<br />
dennoch soziale Wohnungspolitik: Wie das geht,<br />
erklärt UWS-Chef Frank Pinsler.<br />
BENEFITS IN BETRIEBEN<br />
Was Arbeitgeber wirklich<br />
attraktiv und Mitarbeiter<br />
zufrieden macht.<br />
Seite 20<br />
BOOM DER PRIVATEN<br />
Warum immer mehr Eltern ihre<br />
Kinder auf Privatschulen<br />
schicken.<br />
Seite 30<br />
VORBEIGESCHAUT BEI<br />
In unserer neuen Rubrik gibt der<br />
frühere IHK-Manager Otto Sälzle<br />
Einblicke in seinen Alltag.<br />
Seite 56
stark zurück.<br />
abgespielt hat.<br />
ist.<br />
Preisentwicklungen<br />
basierend auf m 2 -Preisen<br />
Vorjahr +0,8 %<br />
aktue les Jahr -9,4 %<br />
Veränderung<br />
Vorjahr +1,6 %<br />
aktue les Jahr -4,7 %<br />
Veränderung<br />
Vorjahr +1,9 %<br />
aktue les Jahr +2,4 %<br />
Veränderung<br />
Erläuterung/Ausblick<br />
Seite 2<br />
-10,2 %<br />
-6,3 %<br />
+0,5 %<br />
Objektpreise di ferenzieren sich entsprechend er<br />
Nachfrage anhand nachfolgender Kriterien:<br />
Lage, Au sta tung, Zustand,<br />
Energie/CO 2 -E fizienz/Nebenkosten<br />
und Finanzierbarkeit<br />
stark nachgefragte Immobilien<br />
wenig nachgefragte Immobilien<br />
Nicht nachgefragte Immobilien erfordern<br />
gf. entsprechend höhere Preisabschläge.<br />
Hier ist eine individue le Betrachtung mit<br />
lokalen Experten nötig.<br />
1<br />
2<br />
4.2 0 €<br />
3.9 0 €<br />
3.6 0 €<br />
3.3 0 €<br />
3. 0 €<br />
2.7 0 €<br />
2.4 0 €<br />
2.1 0 €<br />
LAGE<br />
2. die Arbeitslosenquote,<br />
Gesamtwertung aus.<br />
OpenStr etMap contributors / Lizenz: ODbL<br />
Wohnlagen<br />
Top Wohnlage<br />
Sehr gute Wohnlage<br />
Gute Wohnlage<br />
Mi tlere Wohnlage<br />
Einfache Wohnlage<br />
01.08.2023<br />
3.670 €<br />
1<br />
2<br />
Flächen<br />
Wald<br />
Park-/Grünanlagen<br />
sonstiges Grün<br />
Gewerbe<br />
Einzelhandel<br />
Industrie<br />
Militär<br />
Landwirtschaft<br />
Gewä ser<br />
DATENANALYSE<br />
oder Unterhalt.<br />
Mi tlere Wohnlage<br />
Gute Wohnlage<br />
Sehr gute Wohnlage<br />
dem Median).<br />
Einfache Wohnlage<br />
Mi tlere Wohnlage<br />
Gute Wohnlage<br />
Sehr gute Wohnlage<br />
Einfache Wohnlage<br />
Mi tlere Wohnlage<br />
Gute Wohnlage<br />
Sehr gute Wohnlage<br />
4.4 0 €<br />
4. 0 €<br />
3.6 0 €<br />
3.2 0 €<br />
2.8 0 €<br />
2.4 0 €<br />
2. 0 €<br />
1.6 0 €<br />
ø-Prei spa ne<br />
ausreißerbereinigte<br />
Objekte/Angebote/Abschlu sdaten<br />
313.3 0 €<br />
512.400<br />
auf dem Wohnmarkt.<br />
31.12.2021 analysiert.<br />
2. 10 €<br />
2.680 €<br />
6,90 €<br />
8,60 €<br />
525.6 0 €<br />
7,50 €<br />
3.290 €<br />
7,80 €<br />
56.1 0 €<br />
659.2 0 €<br />
3.3 0 €<br />
3. 0 €<br />
9,20 €<br />
671.4 0 €<br />
3.<strong>91</strong>0 €<br />
1, 0 €<br />
3.950 €<br />
1,25 €<br />
3.750 €<br />
1.0 9.5 0 €<br />
4.640 € 5.150 €<br />
13,20 €<br />
10,30 €<br />
4.720 €<br />
13,35 €<br />
17,10 €<br />
3.640 €<br />
10,65 €<br />
1<br />
2<br />
17,20 €<br />
15,70 €<br />
14,20 €<br />
12,70 €<br />
Prei spa ne (Gesamtpreis)<br />
1,20 €<br />
9,70 €<br />
8,20 €<br />
6,70 €<br />
Prei spa ne (Preis pro m 2 )<br />
Prei spa ne (Preis pro m 2 )<br />
aktue le Mietrendite p. a.<br />
Erläuterung/Ausblick<br />
Objektpreise di ferenzier n sich entsprechend der<br />
Nachfrage anhand nachfolgender Kriterien:<br />
Lage, Au sta tung, Zustand,<br />
Energie/CO 2 -E fizienz/Nebenkosten<br />
und Finanzierbarkeit<br />
1<br />
2<br />
stark nachgefragte Immobilien<br />
wenig nachgefragte Immobilien<br />
Nicht nachgefragte Immobil en erfordern<br />
gf. entsprechend höhere Preisabschläge.<br />
Hier ist eine individue le Betrachtung mit<br />
lokalen Experten nötig.<br />
Seite 23<br />
2 RESSORT unternehmen [!]<br />
KEINER KENNT DEN REGIONALEN<br />
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Immobilien-<br />
Werte für<br />
Ulm und<br />
Umgebung<br />
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Immobilienmarkt verändert hat! Aktuelle Immobilienpreise in<br />
Ulm und Umgebung, für Wohnungen und Häuser, Verkauf und<br />
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VORWORT<br />
SEIT SOMMER 2022 HAT SICH DER IMMOBILIENMARKT UM 180° GEDREHT.<br />
Der Markt hat sich vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt<br />
gewandelt. Die Zinsen sind um das Vierfache<br />
gestiegen. Nach der überstandenen Energiekrise<br />
haben die Vorschläge aus der Politik für die Heizungserneuerungen<br />
die Mark teilnehmer mehr als verunsichert.<br />
Die Banken haben Angst vor der Immobilienblase<br />
und auch die a lgemeinen Wirtschaftsdaten gehen<br />
Dies ist für uns der Anlass gewesen, zum ersten Mal<br />
einen eigenen transparenten und aussagekräftigen<br />
Marktbericht für die Region Ulm/Neu-Ulm zu erstellen.<br />
Wir möchten Ihnen aufzeigen, was sich auf dem<br />
lokalen Immobilienmarkt in den vergangenen Monaten<br />
bis zur Veröffentlichung dieses Marktberichtes<br />
Zua lererst die gute Nachricht: Der Bestandsimmobilienmarkt<br />
funktioniert immer noch, es wird nach wie<br />
vor gesucht und es wird auch weiterhin gekauft und<br />
angemietet. Nach der Schocksta re des letzten Jahres<br />
hat sich der Großteil der Mark teilnehmer auf die geänderten<br />
Gegebenheiten eingeste lt.<br />
Es gibt zwar nach wie vor auch Eigentümer mit veralteten<br />
Preisvorste lungen und auf der Käuferseite<br />
die bewehrten Schnäppchenjäger. Beide Akteure sind<br />
derzeit aber selten erfolgreich, da bei beiden ein realistischer<br />
Blick auf die aktue le Marktsituation fehlt.<br />
Für einen erfolgreichen Verkauf sind daher viele<br />
Faktoren wichtig. Es startet mit einer fundierten<br />
Wertermi tlung, einer guten Dokumentation und<br />
Aufbereitung a ler wichtigen Unterlagen und geht<br />
über die optimale und ansprechende Darste lung der<br />
Immobilie hinaus. Zudem sind inzwischen auch immer<br />
häufiger kreative Finanzierungswege gefragt, um<br />
den passenden Käufer zu finden.<br />
Die fachlich fundierte und vor a lem auch umfassende<br />
Arbeit des Maklers war noch nie so wichtig für einen<br />
erfolgreichen Immobilienabschluss, wie sie es heute<br />
Gerne stehen wir Ihnen mit unserem Team und mehr<br />
als 35 Jahren Markterfahrung zur Seite.<br />
Sebastian & Johannes Hirn<br />
ESELSBERG<br />
Häuser – Kaufpreise nach Haustypen<br />
SO LESEN SIE DEN WOHNMARKTBERICHT<br />
Haustyp Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø-Wohn fläche/<br />
Grundstücksfläche<br />
Einfamilienhaus 352.9 0 - 1.0 9.5 0 € 5 7.6 0 € 3.610 € 160/4 0 m²<br />
Wie die Informationen in den Lagekarten sowie die Daten in den Tabe len und Grafiken erhoben werden<br />
Der Wohnmarktbericht wird vom IB Dr. He tenbach Institut ( IB-Institut)<br />
erhoben, einem unabhängigen Analysehaus mit über 25 Jahren Erangeboten<br />
auf a len relevanten Internetportalen. Die Werte werden so<br />
Das IB Institut erfa st täglich die Preise von rund 350.000 Immobilienfahrung<br />
im Immobilienmarkt. Die Einstufung in fünf Wohnlagen erfolgt bereinigt, da s sie tatsächlich gezahlten Summen entsprechen. Eine<br />
nach einem zweistufigen Verfahren:<br />
Prei spa ne wird ab sechs Objekten angegeben, Ausreißer nach oben<br />
oder unten bleiben unberücksichtigt. Als Orientierung ist bei den<br />
Zunächst werden für jedes Wohnquartier sogena nte<br />
Prei spa nen der Durchschni tspreis der Gesamtstadt angegeben.<br />
Preis lagen ermi telt. Hierfür sind vier Faktoren relevant:<br />
Der gewichtete Mi telwert oder Durchschni tspreis bietet Käufern und<br />
1. die Immobilienpreise (siehe „Datenanalyse“),<br />
Verkäufern, Mietern und Vermietern eine gute Orientierung: Die eine<br />
Hälfte der Immobilien in der jeweiligen Lage beziehungsweise Kategorie<br />
3. das Einkommen der Anwohner,<br />
ist bi liger, die andere Hälfte teurer.<br />
4. der Wohnwert (anhand von Typ- und Baujahreskla sen).<br />
Die Preislagen gehen mit 30 % in die Gesamtwertung ein.<br />
Sämtliche Preisangaben beziehen sich auf Bestandsimmobilien, also<br />
Objekte, die älter als drei Jahre sind. Als Datenbasis dienen Inserate, recherchierte<br />
Objekte sowie Abschlu sdaten der vergangenen 24 Monate.<br />
Danach prüft das IB Institut jede Preislage nach einem umfangreichen<br />
Kriterienkatalog. Dieser berücksichtigt städtebauliche Faktoren Bei der Rendite handelt es sich um die Bru tomietrendite p. a., also den<br />
(Gebäudezustand, Straßenbild), Verkehr (Halteste len, Parkplätze), Jahreszins für die Vermietung – ohne Kosten für Erwerb, Finanzierung<br />
Versorgung (Schulen, Geschäfte), Umwelt (Lärmbelastung, Grünflächen)<br />
und Soziales (L erstand, Straftaten). Das Ergebnis macht 70 % der<br />
Auszug aus w.wohnlagenkarte.de I Que le: © IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH I<br />
Do pelhaushälfte 327.6 0 - 752.9 0 € 564.2 0 € 3.640 € 1 5/390 m²<br />
Reihenhaus 313.3 0 - 724.9 0 € 471.3 0 € 3. 70 € 125/ 20 m²<br />
Zweifamilienhaus 423. 0 - 857.6 0 € 63.3 0 € 3.790 € 175/480 m²<br />
Wohnungen – Kaufpreise nach Wohnflächen<br />
Wohnflächen Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø -Wo h n flä c he<br />
bis 40 m ² Wohnfläche* 2.730 - 4.120 € 142.8 0 € 3.860 € 37 m²<br />
40 - 80 m² Wohnfläche 2.680 - 4.640 € 243.9 0 € 3.640 € 67 m²<br />
80 - 120 m² Wohnfläche 2.680 - 5.150 € 356.3 0 € 3.750 € 95 m²<br />
> 120 m ² Wohnfläche 2.810 - 4.320 € 5 0.5 0 € 3.850 € 130 m²<br />
* die sogena nten „Mini-Apartments“ (unter 40 m2) werden in der Gesamtbetrachtung nicht berücksichtigt, da sie den Markt zu sehr verfälschen<br />
Wohnungen – Mietpreise nach Wohnflächen<br />
Wohnflächen Prei spa ne ø-Gesamtpreis ø-m 2 -Preis ø -Woh n f läc h e<br />
bis 40 m ² Wohnfläche* 9,35 - 16,35 € 420 € 1,30 € 37 m²<br />
40 - 80 m² Wohnfläche 6,90 - 17,10 € 610 € 10,15 € 60 m²<br />
80 - 120 m² Wohnfläche 8, 0 - 16,20 € 1.<strong>03</strong>0 € 10,30 € 1 0 m²<br />
> 120 m ² Wohnfläche 8,60 - 13,45 € 1. 30 € 10,20 € 130 m²<br />
* die sogena nten „Mini-Apartments“ (unter 40 m2) werden in der Gesamtbetrachtung nicht berücksichtigt, da sie den Markt zu sehr verfälschen<br />
IB-Markteinschätzung Häuser für 2023/<strong>2024</strong><br />
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 <strong>2024</strong><br />
20 2 2023<br />
2.160 € 3.620 €<br />
Der weiße Punkt im Balken ste lt den gewichteten Mi telpunkt dar.<br />
In der Statistik wird hier vom „Median“ oder auch dem „Zentralwert“<br />
gesprochen. An der Ste le wird ein Datensatz in genau zwei gleichgroße<br />
Hälften geteilt (50 % a ler Datensätze liegen über und 50 % liegen unter<br />
Häuser – Kaufpreise nach Wohnlagen<br />
In der dunklen Spa ne sind von Ausreißern bereinigte Objekte, Angebote<br />
sowie Abschlu sdaten zu finden. Hier liegt somit der überwiegende<br />
Anteil des Marktes. Um Verfälschungen durch marktunübliche Immobilien<br />
zu vermeiden, werden Ausreißer mathematisch bereinigt.<br />
Wohnlagen: Einfach Mi tel Gut Sehr gut Top<br />
Auszug aus w.wohnlagenkarte.de | Que le: © IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH | OpenStr etMap contributors/Lizenz: ODbL<br />
1 0. 0 € 3 0. 0 € 5 0. 0 € 7 0. 0 € 9 0. 0 € 1.1 0. 0 € 1.3 0. 0 € 1.5 0. 0 €<br />
Einfache Wohnlage keine Einfache Wohnlage vorhanden<br />
Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />
Unser Wohnmarktbericht zeigt Ihnen eine detai lierte Analyse der<br />
Preisentwicklung im aktue len Jahr im Vergleich zum Vorjahr. Wir haben<br />
Wohnung festgeste – Kaufpreise lt, da nach s der Wohnlagen Immobilienmarkt derzeit noch relativ träge auf<br />
die aktue le Zinsentwicklung reagiert, da die Datengrundlage auch noch<br />
den Zeitraum vor der Zins wende umfa st . Deshalb ka n die Darstel-<br />
lung der Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr mögliche Trendwenden<br />
aufzeigen, die aufgrund der langsamen Reaktion des Marktes auf die<br />
Zinsentwicklung noch nicht in der einfachen Preisentwicklung erke nbar<br />
sind. So erhalten Sie eine fundierte Einschätzung der aktue len Situation<br />
Bei Preisniveaus für Jahre oder Quartale (z.B. Preisentwicklungsgrafiken)<br />
werden die Daten zum spätmöglichsten Stichtag des jeweiligen<br />
Que le: Karten, Grafiken und Datenanalytik<br />
Wohnung<br />
Zeitraums<br />
– Mietpreise<br />
IB Institut I novatives Bauen Dr. He tenbach GmbH Datenstand:<br />
ausgewertet.<br />
nach Wohnlagen<br />
Bsp.: Die Daten für 2021 werden zum Stichtag<br />
2. 0 € 2.6 0 € 3.2 0 € 3.8 0 € 4.4 0 € 5. 0 € 5.6 0 € 6.2 0 €<br />
Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />
5, 0 € 7, 0 € 9, 0 € 1, 0 € 13, 0 € 15, 0 € 17, 0 € 19, 0 €<br />
Top Wohnlage keine Top Wohnlage vorhanden<br />
IB-Markteinschätzung Wohnungen für 2023/<strong>2024</strong><br />
GROSSER WOHNMARKTBERICHT<br />
IMMOBILIEN MIT HERZ & HIRN<br />
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 <strong>2024</strong><br />
20 2 2023<br />
€<br />
313.300 - 1.099.500 €<br />
3.630 €<br />
2.680 - 5.150 €<br />
10,65 €<br />
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jeden Freitag von 15-18 Uhr<br />
Binsenweiherweg 17, Wiblingen
unternehmen [!] INHALT/EDITORIAL 3<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
wir Deutschen sind ausgezeichnet darin, unsere<br />
Lage schlechter zu reden, als sie ist. Schwarzsehen<br />
hat Konjunktur. Und ja, Deutschland, viertgrößte<br />
Volkswirtschaft der Welt, hat eine Wachstumsschwäche.<br />
Die Lage ist heikel, doch es gab<br />
schon schwierigere Zeiten. Bedenklich ist, dass<br />
die Politik in Berlin Teil des Problems ist. Die Ampel-Regierung<br />
ergötzt sich in der urdeutschen Unart,<br />
alles bis ins Detail zu regeln. Die Union blockiert<br />
aus parteipolitischen Gründen – selbst das<br />
abgespeckte Wachstumschancengesetz. Man<br />
möchte den Verantwortlichen zurufen: Hört den<br />
Unternehmern zu, nehmt deren Sorgen ernst und<br />
nehmt schnelle Korrekturen vor. Wie lähmend<br />
gut gemeinte, detailverliebte Vorgaben sein können,<br />
schildert Frank Pinsler, Geschäftsführer der<br />
Ulmer Wohnungs- und Siedlungs-Gesellschaft,<br />
im Titelinterview (Seite 10). Wie die UWS brauchen<br />
auch andere <strong>Unternehmen</strong> vor allem eines:<br />
verlässliche, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen<br />
– und im besten Fall Anreize. Dann sorgen<br />
sie ganz alleine für Wachstum, wie unser Beitrag<br />
„Auf dem Weg zur Autarkie“ (Seite 32) zeigt.<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />
Ihr Alexander Bögelein,<br />
Redaktionsleiter unternehmen [!]<br />
FINANZIEREN<br />
6 Strategien für den Wandel<br />
Wie sich Mittelständler trotz hohen Preisen,<br />
Wirtschaftsflaute und Co. behaupten<br />
können<br />
TITELTHEMA<br />
10 „Nur das Beste geht nicht mehr“<br />
UWS-Chef Frank Pinsler im Gespräch<br />
VERANTWORTEN<br />
20 Mehr Zufriedenheit im Job<br />
Um Mitarbeiter zu bekommen und zu halten,<br />
gibt es viele Möglichkeiten<br />
50 Bauen für morgen<br />
Nachhaltiges Bauen geht über Holz hinaus<br />
MACHEN<br />
26 Eine runde Sache<br />
Wie das Start-up upTrulli alten<br />
Holzsilos neues Leben einhauchen will<br />
46 Wachstum mit Instagram<br />
Die Gärtnerei Höfer aus Eislingen setzt auf<br />
Hydrokulturen und Influencer<br />
SPEZIAL<br />
30 Der Boom der Privaten<br />
Immer mehr Eltern schicken ihre Kinder auf<br />
Privatschulen<br />
32 Auf dem Weg zur Autarkie<br />
Das Potenzial von Photovoltaik ist groß,<br />
doch es gibt viele Hemmnisse für Firmen<br />
LEBEN<br />
42 Mit dem Willen, sich durchzubeißen<br />
Alexander Studer hat eine Schwäche für<br />
harte Mountainbike-Touren<br />
56 Vorbeigeschaut bei Otto Sälzle<br />
So geht es dem ehemaligen Ulmer<br />
IHK-Hauptgeschäftsführer heute<br />
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
4 Wieland legt Fokus auf USA<br />
18 Millionen-Investition in Ulm<br />
28 Mit Instrumenten in guter Stimmung<br />
58 Impressum<br />
50<br />
46<br />
6 56<br />
42
4<br />
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />
Wieland legt Fokus auf USA<br />
Kupferindustrie Das Familienunternehmen erweitert den Standort East Alton für eine<br />
halbe Milliarde Euro. Die Blaupause ist das Stammwerk in Vöhringen.<br />
Investition Die Wieland-Gruppe<br />
(Ulm), zweitgrößter Kupferverarbeiter<br />
der Welt, baut ihr<br />
Geschäft in den USA massiv aus.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong>, das der Ulmer<br />
Unternehmerfamilie Schleicher<br />
gehört, hat angekündigt,<br />
für 500 Millionen Dollar das<br />
Werk in East Alton (US-Bundesstaat<br />
Illinois) zu modernisieren<br />
und zu erweitern. Die Investition<br />
werde durch erhebliche<br />
staatliche und lokale Förderungen<br />
unterstützt.<br />
„Mit dieser Investition positionieren<br />
wir uns als unangefochtener<br />
Marktführer für Walzprodukte<br />
in Nordamerika und<br />
unterstreichen damit Wielands<br />
Engagement, das Wachstum der<br />
US-Industrie zu unterstützen“,<br />
sagte Vorstandschef Erwin<br />
Mayr. Gleichzeitig liefert das<br />
US-Geschäft einen immer größeren<br />
Anteil am Ertrag des Kupferspezialisten.<br />
Mayr betonte auch, dass die<br />
Modernisierung in East Alton –<br />
nach dem Vorbild des Wieland-<br />
Werks in Vöhringen – ein Beweis<br />
für Wielands Beständigkeit<br />
und Wachstum sei. Das Werk in<br />
Vöhringen (Kreis Neu-Ulm), das<br />
1865 gegründet wurde, galt lange<br />
Zeit als Mittelpunkt des Kupferspezialisten.<br />
Die Großinvestition<br />
ist auch ein Zeichen dafür,<br />
wie Erwin Mayr, seit 2017<br />
Vorstandschef, die Internationalisierung<br />
vorantreibt. 2019 kaufte<br />
Wieland den Marktführer<br />
Global Brass and Copper und<br />
baut seither die Präsenz in den<br />
USA systematisch aus.<br />
Im Zentrum der Investition<br />
steht der Aufbau einer zusätzlichen,<br />
hochmodernen Warmwalze,<br />
mit der Wieland die Produktion<br />
von Bändern für wichtige<br />
Komponenten aus Kupfer und<br />
Kupferlegierungen, die in Elektrofahrzeugen,<br />
Ladeinfrastrukturen<br />
und erneuerbarer Energieerzeugung<br />
zum Einsatz kommen,<br />
erhöhen und verbessern<br />
wird. Wieland erwirtschaftete<br />
zuletzt mit 9400 Beschäftigten<br />
an 79 Standorten einen Jahresumsatz<br />
von rund 6,3 Milliarden<br />
Euro. [!]<br />
amb<br />
Der Standort East Alton (oben) wird massiv ausgebaut. Das Werk in<br />
Vöhringen an der Iller liefert die Vorlage. Foto/Montage: Wieland<br />
Kern-Liebers schließt Textilsparte in Göppingen<br />
Metallindustrie Das lange Ringen<br />
um die Zukunft des Göppinger<br />
Metallverarbeitungsunternehmens<br />
Saxonia Textile Parts<br />
in Göppingen hat kein Happy<br />
End: Von der Schließung sind 92<br />
Mitarbeiter betroffen, die Kündigungen<br />
sind ausgesprochen.<br />
Das Göppinger <strong>Unternehmen</strong><br />
gehört zum Kern-Liebers-Konzern,<br />
der seinen Sitz in Schramberg<br />
hat. Die <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />
stellt mit fast 7000 Beschäftigten<br />
weltweit an 44<br />
Standorten hochwertige Präzisionsteile<br />
und -komponenten<br />
her und kam zuletzt auf einen<br />
Jahresumsatz von 752 Millionen<br />
Euro. Der Schließung gingen<br />
In Göppingen fallen 92 Stellen<br />
weg. Foto: Giacinto Carlucci<br />
langwierige Auseinandersetzungen<br />
zwischen Gewerkschaft<br />
und Betriebsrat auf der einen<br />
Seite und der Geschäftsführung<br />
auf der anderen Seite voraus –<br />
inklusive mehrerer Streiktage<br />
und Kundgebungen.<br />
Aus auch für Textilsparte<br />
Der Großteil der Betroffenen ist<br />
zum 1. <strong>März</strong> für zwölf Monate<br />
in eine Transfergesellschaft gewechselt.<br />
Ein Jahr lang gibt es<br />
dort Bewerbertraining, Qualifizierungskurse<br />
und Unterstützung<br />
bei der Vermittlung.<br />
Zwölf in der Galvanik angesiedelte<br />
Arbeitsplätze konnten<br />
gerettet werden. Diese Mitarbeiter<br />
gehen in den anderen <strong>Unternehmen</strong>sbereich,<br />
die Saxonia<br />
Umformtechnik, über.<br />
Zudem gibt es für die 80 Betroffenen<br />
die Möglichkeit, sich<br />
auf freie Stellen in der Umformtechnik<br />
zu bewerben. Für die 18<br />
in der Textilsparte beschäftigten<br />
Heimarbeiter endet die Zeit bei<br />
Saxonia – mit Kündigung und<br />
Abfindungen.<br />
Grund für die Schließung der<br />
Textilsparte am Standort Göppingen<br />
sind nach Angaben der<br />
Geschäftsführung des Kern-Liebers-Konzerns<br />
die konjunkturellen<br />
Herausforderungen sowie<br />
das schwierige Marktumfeld.<br />
[!] rai
unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5<br />
Kleemann wächst mit brachialem Tempo<br />
Kleemann Der zum Weltkonzern<br />
John Deere gehörende Hersteller<br />
von Brech- und Siebanlagen<br />
will an seinem Standort im<br />
Göppinger Stauferpark perspektivisch<br />
von derzeit 700 auf 1000<br />
Mitarbeiter wachsen. Der Umsatz<br />
habe sich 2023 auf das Rekordniveau<br />
von rund 470 Millionen<br />
Euro rasant gesteigert, sagt<br />
Geschäftsführer Alexander<br />
Knam.<br />
Erstmals in der Firmengeschichte<br />
wurden mehr als 1000<br />
Anlagen produziert. Kleemann<br />
fokussiere sich auf zukunftsträchtige<br />
Geschäftsfelder: „Es<br />
geht immer mehr Richtung Recycling“,<br />
sagt Knam. Ziel der<br />
Firma sei es, den Umsatz bis<br />
2<strong>03</strong>0 zu verdoppeln. Aus diesem<br />
Grund erwirbt Kleemann weitere<br />
Flächen im Stauferpark. Die<br />
Firma will der Stadt in dem Gewerbegebiet<br />
weitere Flächen<br />
und die komplette Lise-Meitner-<br />
Straße am Nordrand des Stadtteils<br />
abkaufen, um sie zu entwidmen<br />
und in das Firmengelände<br />
zu integrieren. Eine knappe Million<br />
Euro zahlt der Konzern der<br />
Stadt für 7221 Quadratmeter<br />
Straße und die Grünfläche am<br />
südlichen Ende. Auch ein 2350<br />
Quadratmeter großes, derzeit<br />
noch im Besitz der Zaun- und<br />
Metallbaufirma Stohrer befindliches<br />
Grundstück möchte Kleemann<br />
für ein geplantes Zentrum<br />
seiner derzeit 80 Auszubildenden<br />
kaufen.<br />
Die Kleemann GmbH ist Teil<br />
der Wirtgen Group, einem international<br />
tätigen <strong>Unternehmen</strong>sverbund<br />
der Baumaschinenindustrie,<br />
der seit 2017 zum<br />
US-Land- und Baumaschinenkonzern<br />
Deere gehört. [!] rai<br />
Kleemann hat im vergangenen Jahr mehr als 1000 Brech- und<br />
Siebanlagen gefertigt. <br />
Foto: Wirtgen Group<br />
Braun neuer<br />
IHK-Chef<br />
Schmiermittel Nach dem Tod<br />
von Rainer Kopton im Sommer<br />
2023 hat die IHK-Vollversammlung<br />
Schwaben Reinhold Braun<br />
zu ihrem Präsidenten gewählt.<br />
Reinhold Braun ist Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Sortimo International GmbH,<br />
einem Spezialisten für Fahrzeugeinrichtungen<br />
(Zusmarshausen)<br />
mit mehr als 1300 Beschäftigten.<br />
Braun folgte auf<br />
Gerhard Pfeifer,<br />
der das Amt interimsweise<br />
übernommen<br />
Reinhold<br />
Braun<br />
steht an der<br />
Spitze der IHK<br />
Schwaben.<br />
hatte. Neu als<br />
stellvertretende<br />
IHK-Präsidenten<br />
im Amt sind:<br />
Dorothee Buhmann<br />
(Weiler<br />
im Allgäu), Peter<br />
Leo Dobler (Kaufbeuren)<br />
und Fritz Stiefel (Neu-Ulm). Die<br />
IHK Schwaben ist bezogen auf<br />
den Gewerbeertrag der Mitgliedsfirmen<br />
Nummer 13 von 79<br />
deutschen IHK. [!] amb<br />
Neu-Ulmer Werk<br />
wird verkauft<br />
Gummi Welz Die Hübner-Gruppe<br />
aus Kassel gibt ihren Standort<br />
in Neu-Ulm auf. Die Produktion<br />
am Standort habe sich in<br />
den vergangenen Jahren merklich<br />
verteuert. Ursache seien unter<br />
anderem die Energie- und<br />
Personalkosten, begründet Geschäftsführer<br />
Ingolf Cedra. Er<br />
sucht nun für das Neu-Ulmer<br />
Werk der Firma Gummi Welz einen<br />
Käufer. Die anderen vier<br />
Standorte von Gummi Welz sind<br />
nicht betroffen. Ein Investor<br />
könnte auf dem 13 000 Quadratmeter<br />
großen Grundstück und<br />
den 6000 Quadratmetern überbaute<br />
Fläche und den 120 Beschäftigten<br />
fast alles produzieren,<br />
sagt Cedra.<br />
Mit dem Verkauf von Gummi<br />
Welz geht die lange Geschichte<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s in der Region<br />
zu Ende: 1945 gegründet befand<br />
sich der Standort zunächst<br />
in der Magirusstraße. 2008 folgte<br />
der Umzug ins Neu-Ulmer Industriegebiet,<br />
inklusive neuer<br />
Gebäude, 2019 der Verkauf an<br />
die Hübner-Gruppe.[!] mone<br />
210 Stellen gestrichen<br />
Schmiermittel Liqui Moly hat<br />
im vergangenen Jahr den Umsatz<br />
um 15 Prozent auf <strong>91</strong>7 Millionen<br />
Euro gesteigert. Dabei<br />
seien die Rahmenbedingungen<br />
mit Blick auf die Entwicklung<br />
von Energiepreisen, Logistikkosten<br />
und Inflation alles andere<br />
als gut gewesen, sagen die Geschäftsführer<br />
Uli Weller und<br />
Günter Hiermaier. Den größten<br />
Teil der Preissteigerungen habe<br />
das <strong>Unternehmen</strong>, das zum<br />
Peri Mit 1,8 Milliarden Euro<br />
Umsatz im Jahr 2022 und rund<br />
<strong>91</strong>00 Beschäftigten ist das Familienunternehmen<br />
Peri mit Firmensitz<br />
in Weißenhorn ein<br />
weltweit gefragter Spezialist in<br />
der Schalungs- und Gerüsttechnik.<br />
Als solcher bekam Peri die<br />
abrupt einsetzende Baukrise zu<br />
spüren, und kündigte für viele<br />
überraschend vor rund sechs<br />
Monaten den Abbau von 210 Arbeitsplätzen<br />
an. Wie das <strong>Unternehmen</strong><br />
nun mitteilte, gibt es<br />
vier betriebsbedingte Kündigungen.<br />
Mit 49 Betroffenen seien<br />
einvernehmliche Lösungen<br />
gefunden worden, die von Versetzungen<br />
über Aufhebungsverträge<br />
bis hin zum vorzeitigen<br />
Renteneintritt reichen. Die restlichen<br />
Stellen werden im Zuge<br />
eines Einstellungsstopps bis<br />
Ende 2025 abgebaut. [!] swp<br />
15 Prozent Umsatzplus<br />
Würth-Konzern gehört, selbst<br />
getragen. Daher habe Liqui<br />
Moly eingespart, wo es niemandem<br />
wehtue und den Verkauf<br />
gesteigert. Bei der Additivherstellung<br />
sei nun die Kapazitätsgrenze<br />
erreicht, ebenso bei der<br />
Ölherstellung in Saarlouis. Daher<br />
investiert Liqui Moly mehr<br />
als 20 Millionen Euro in Produktion<br />
und Logistik. Die Zahl der<br />
Beschäftigten stieg um 50 auf<br />
mehr als 1100. [!] swp
6<br />
FINANZIEREN unternehmen [!]<br />
Es herrscht Alarmstimmung<br />
in der deutschen<br />
Wirtschaft. Eine Anfang<br />
Oktober vergangenen<br />
Jahres veröffentlichte Umfrage<br />
des Münchner ifo-Instituts<br />
kommt zu dem Ergebnis, dass<br />
mehr als 60 Prozent der deutschen<br />
Familienunternehmen<br />
den Standort Deutschland mit<br />
der Note „ausreichend“, „mangelhaft“<br />
oder sogar „ungenügend“<br />
benoten. Die Umfrage in<br />
Auftrag gegeben hatte die Stiftung<br />
Familienunternehmen.<br />
Teilgenommen daran hatten<br />
1200 Familienunternehmen in<br />
Deutschland. Was besonders<br />
schwer wiegt: Über ein Drittel<br />
(34 Prozent) der befragten<br />
Firmen sagte,<br />
dass sie ihre Investitionen<br />
am hiesigen<br />
Standort in den kommenden<br />
fünf Jahren<br />
zurückfahren werden.<br />
„Es sind seit jeher die Familienunternehmen,<br />
die sich zum<br />
Standort Deutschland nicht nur<br />
mit Worten, sondern auch mit<br />
konkreten Investitionen bekennen<br />
– doch dieser Trend droht<br />
Strategien<br />
für den<br />
Wandel<br />
Krisenmanagement Viele<br />
Mittelständler ächzen unter<br />
der Wirtschaftsflaute, hohen<br />
Energiepreisen und Bürokratie.<br />
Mit welchen Herangehensweisen sie sich<br />
behaupten können.<br />
zu kippen“, sagt Stefan Heidbreder,<br />
Geschäftsführer der Stiftung<br />
Familienunternehmen, mit<br />
Blick auf die Umfrageergebnisse.<br />
Er fordert: „Bürokratische<br />
Hürden, hohe Energiekosten,<br />
dazu der Fachkräftemangel und<br />
nicht zuletzt die Tatsache, dass<br />
Deutschland für Familienunternehmen<br />
ein Höchststeuerland<br />
ist, sind deutliche Standortnachteile,<br />
denen sich die<br />
Politik jetzt dringend<br />
widmen muss.“<br />
Signal Steuersenkung<br />
Die Stiftung selbst bringt<br />
daher eine Senkung der Körperschaftsteuer<br />
als einfaches Instrument<br />
und starkes Signal für<br />
den Standort ins Spiel. Durch<br />
eine Absenkung der Steuer in<br />
fünf Schritten um insgesamt<br />
fünf Prozentpunkte würden zusätzliche<br />
Investitionen von 57<br />
Milliarden Euro bis 2<strong>03</strong>3 entstehen.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt<br />
eine Anfang Februar veröffentlichte<br />
Studie des IW Köln, die<br />
ebenfalls von der Stiftung in<br />
Es sind die<br />
Familienfirmen,<br />
die seit jeher mit<br />
Investitionen den<br />
Standort stärken.<br />
Stefan Heidbreder<br />
Stiftung Familienunternehmen<br />
Auftrag gegeben worden ist.<br />
Doch konkrete politische<br />
Schritte in diese Richtung lassen<br />
auf sich warten. Was also<br />
können <strong>Unternehmen</strong> selbst<br />
tun, um den widrigen Rahmenbedingungen<br />
zu trotzen und resilienter<br />
zu werden. „Die Vergangenheit<br />
hat gezeigt, dass sich<br />
gerade Familienunternehmen in<br />
ihrer langen Firmengeschichte<br />
immer wieder selbst neu erfinden<br />
und nach neuen Nischen suchen,<br />
in denen sie brillieren<br />
ILLUSTRATION:<br />
© TA DESIGN /ADOBE.STOCK.COM<br />
Die bürokratische Last ist einer<br />
der großen Nachteile des<br />
Standorts Deutschland.
unternehmen [!] FINANZIEREN 7<br />
können“, macht Stefan Heidbreder<br />
Hoffnung.<br />
Sich auf traditionelle Tugenden zu<br />
besinnen, empfiehlt auch Marcus Nickel<br />
dem Mittelstand. „Die übereinstimmende<br />
Einschätzung dort ist, dass<br />
die derzeitigen Herausforderungen als<br />
Dauerzustand zu betrachten sind.<br />
Dementsprechend tun <strong>Unternehmen</strong>sverantwortliche<br />
gut daran, eine<br />
langfristige Marschroute zu entwickeln,<br />
die vor allem auf Innovation<br />
und Nachhaltigkeit setzt“, sagt der<br />
Leiter des Standorts Stuttgart des<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens<br />
PwC. „Die zentralen<br />
Fragen, die dabei im Fokus<br />
stehen, lauten: Wo geht die digitale<br />
und technologische Entwicklung<br />
in meiner Branche<br />
hin? Und wie kann ich diesen<br />
Trend mit meinen vorhandenen<br />
und vor allem<br />
neuen Produkten und Services<br />
abdecken?“ Seiner<br />
Einschätzung nach<br />
werden <strong>Unternehmen</strong>,<br />
die den aktu-<br />
Zur Person<br />
Stefan Heidbreder<br />
ist Geschäftsführer der<br />
gemeinnützigen Stiftung<br />
Familienunternehmen.<br />
Zuvor war der studierte<br />
Betriebswirt in leitender<br />
bzw. beratender Funk tion<br />
für große Familienunternehmen<br />
tätig.<br />
ILLUSTRATION:<br />
© ZENZEN/ADOBE.STOCK.COM<br />
„<strong>Unternehmen</strong>, die die<br />
aktuellen Herausforderungen<br />
allein mit<br />
Kostensenkungen<br />
bewältigen wollen,<br />
werden wohl damit auf<br />
Dauer scheitern“, sagt<br />
Stefan Heidbreder<br />
ellen Belastungen nur mit Kostensenkungen<br />
begegnen wollen, wohl<br />
auf Dauer damit scheitern.<br />
Klar definierte Strategie<br />
Eine nachhaltige, klar definierte<br />
Strategie ist für den Berater daher<br />
der Schlüsselfaktor, zukunftsfähig<br />
zu bleiben. „Wenn feststeht, in welche<br />
Produkte und Technologien<br />
über Forschungs- und Entwicklungsausgaben<br />
investiert wird, auf<br />
welchen Märkten und Regionen<br />
der Fokus liegt und mit welchen<br />
Produktionsstrukturen und lokalen<br />
Lieferketten dieser Ansatz umgesetzt<br />
wird – dann bin ich als <strong>Unternehmen</strong><br />
auch in der Lage, zukünftige<br />
Preiserhöhungen bei Energie<br />
und Vorprodukten oder Lohnkostensteigerungen<br />
auszubalancieren“,<br />
erläutert er.<br />
baut fürs Gewerbe.<br />
Unsere Arbeit ist allen<br />
anderen ein Vergnügen.<br />
Rohbau und Holzhybridbau<br />
von Fritschle.<br />
M3elf Eventgebäude, Obermarchtal<br />
www.fritschle-baut.de
8<br />
FINANZIEREN unternehmen [!]<br />
Anschubhilfe für neue Ideen<br />
ILLUSTRATION: © IRSTONE /ADOBE.STOCK.COM<br />
und Größe kann ein <strong>Unternehmen</strong><br />
auch seinen Geschäftsbereich diversifizieren.“<br />
Es ist fraglich, ob<br />
bei Verlagerungen<br />
momentane<br />
Kostenvorteile von<br />
Dauer sind.<br />
Das Landeswirtschaftsministerium unterstützt Mittelständler beim Thema Innovation.<br />
Das Ministerium für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Tourismus<br />
Baden-Württemberg hat das<br />
Förderprogramm „Innovationsgutscheine<br />
für kleine und<br />
mittlere <strong>Unternehmen</strong>“ überarbeitet.<br />
Im Rahmen einer Restrukturierung<br />
wurden fünf<br />
Varianten auf insgesamt drei<br />
Zur Wahrheit gehört aber auch: Investitionen<br />
kosten Geld – und trotz<br />
hoher Eigenkapitalpolster, über die<br />
Familienunternehmen traditionell<br />
verfügen, ist dabei eine Finanzierung<br />
allein von innen heraus oftnicht<br />
möglich. „Der Gesellschafterkreis<br />
muss daher bei der Konzeption<br />
einer Strategie zwingend mit ins<br />
Boot geholt werden“, sagt Nickel.<br />
Die Eigentümer müssen eventuell<br />
darauf eingeschworen werden,<br />
neue Eigenmittel einzuzahlen. Zumindest<br />
müssen sie darauf eingestimmt<br />
werden, dass Ausschüttungen<br />
in den kommenden fünf bis zehn<br />
Jahren geringer ausfallen könnten,<br />
weil eine höhere Zinslast bei einer<br />
Finanzierung über Fremdkapital auf<br />
die Gewinne drückt. „Daher muss<br />
am Anfang Konsens im Eigentümerkreis<br />
bestehen, damit es dort nicht<br />
später zu Unruhe und Konflikten<br />
kommt“, warnt Nickel.<br />
Innovationsgutscheine zusammengeführt,<br />
wobei das<br />
bisherige Förderspektrum erhalten<br />
geblieben ist. Anträge<br />
dazu können bei der L-Bank<br />
gestellt werden, deren Experten<br />
auch bei Fragen zu den<br />
Förderbedingungen und zur<br />
Antragsstellung zur Verfügung<br />
Zur Person<br />
Marcus Nickel ist<br />
Standortleiter Stuttgart<br />
von PwC. Der<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
und Steuerberater<br />
lebt seit über 20<br />
Jahren in der Region<br />
Stuttgart und ist für<br />
die Prüfung und Beratung<br />
von <strong>Unternehmen</strong><br />
aus unterschiedlichen<br />
Branchen<br />
verantwortlich.<br />
stehen (wm.baden-wuerttemberg.de/de/innovation/innovationsgutscheine).<br />
Anlaufadressen<br />
sind auch die regionalen<br />
IHKs die zusammen mit<br />
der Innovationsallianz (www.<br />
innbw.de) regelmäßig Projekte<br />
und Veranstaltungen organisieren.<br />
Dabei hilft eine klar festgelegte<br />
Family Governance, die Spielregeln<br />
für den innerfamiliären Umgang<br />
festlegt. Überzeugungsarbeit lässt<br />
sich außerdem mit einer klar formulierten<br />
Nachhaltigkeitsstrategie und<br />
Investmentszenarien leisten – angefangen<br />
vom Extremfall einer möglichen<br />
Insolvenz, wenn die Dinge weiter<br />
so laufen wie bisher, bis hin zu<br />
expansiven Investitionsplänen.<br />
Auch für Stiftungsgeschäftsführer<br />
Heidbreder sind die <strong>Unternehmen</strong><br />
gefordert, ihre Hausaufgaben<br />
zu machen und möglichen Krisenszenarien<br />
zu analysieren. „An oberster<br />
Stelle steht dabei, dass zu jedem<br />
Zeitpunkt die Handlungsfähigkeit<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s sichergestellt<br />
werden muss – etwa das Backup-<br />
Systeme bereitstehen für den Fall,<br />
dass es zu dauerhaften Lieferantenausfällen<br />
oder einer Cyber-Attacke<br />
kommt“, mahnt er. „Je nach Branche<br />
Marcus Nickel<br />
Standortleiter PwC Stuttgart<br />
Über Teilverkäufe nachdenken<br />
Nach Ansicht von Berater Nickel<br />
kann Diversifikation auch einmal<br />
bedeuten, sich zu fokussieren und<br />
über Teilverkäufe nachzudenken.<br />
Das ist häufig vor allem dann praktikabel,<br />
wenn unmittelbarer Handlungsbedarf<br />
besteht, ohne dass frisches<br />
Kapital zu Verfügung steht.<br />
„Zum Beispiel kann sich das <strong>Unternehmen</strong><br />
aus Märkten zurückziehen<br />
oder von einzelnen Sparten und<br />
Produktgruppen trennen und die Erlöse<br />
in neue Geschäftsmodelle investieren“,<br />
erläutert<br />
er. Skeptisch<br />
ist er<br />
hingegen<br />
bei Betriebsverlagerungen<br />
ins<br />
Ausland. „Zum einen sind das keine<br />
kurzfristigen Lösungen, weil das immer<br />
Zeit braucht. Zum zweiten ist<br />
es fraglich, ob momentane Kostenvorteile<br />
von Dauer sind“, sagt er.<br />
„Und zum Dritten stelle ich immer<br />
wieder fest, dass technologische Innovation<br />
sehr stark vom vorhandenen<br />
Know-how eines <strong>Unternehmen</strong>s<br />
abhängig ist. Allerdings sind<br />
Innovations-Hubs in großen Märkten<br />
durchaus sinnvoll, die lokale Dynamiken<br />
und Besonderheiten aufgreifen<br />
und in die zentralen Forschungs-<br />
und Entwicklungsabteilungen<br />
zurückspielen“, sagt Nickel.<br />
Was aber, wenn es vor dem Hintergrund<br />
hoher Investitionen und<br />
unsicherer Zukunftsaussichten einzelne<br />
Gesellschafter vorziehen, auszusteigen?<br />
„Dann gilt es, nach neuen<br />
Geldgebern zu suchen oder über<br />
Kooperationen nachzudenken“, sagt<br />
Nickel. „Im Ergebnis kann solch eine<br />
Entwicklung auch dabei helfen, die<br />
Firma neu und zukunftsfest aufzustellen.“<br />
[!] Thomas Luther
Anzeige 9<br />
Gebäudeenergiegesetz – ein Überblick<br />
für Neubauten und Bestandsimmobilien<br />
Das am 01.01.<strong>2024</strong> in Kraft getretene<br />
Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat weitreichende<br />
Auswirkungen für Immobilienbesitzer.<br />
Ab dem 01.01.<strong>2024</strong> dürfen in Neubauten in<br />
Neubaugebieten nur noch Heizungen installiert<br />
werden, die zu 65 Prozent auf erneuerbaren<br />
Energien basieren. Für bestehende Gebäude<br />
und Neubauten in Baulücken gibt es längere<br />
Übergangsfristen. Nach dem 30.06.2026<br />
in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern<br />
und nach dem 30.06.2028 in kleineren Städten<br />
wird der Einbau entsprechender Heizungen<br />
verbindlich.<br />
Für den Umstieg auf eine solche Heizung kommen<br />
derzeit etwa<br />
• der Anschluss an ein Wärmenetz,<br />
• eine elektrische Wärmepumpe,<br />
• eine Stromdirektheizung,<br />
• eine solarthermische Anlage,<br />
• eine Heizungsanlage zur Nutzung von Biomasse<br />
oder grünem oder blauem Wasserstoff<br />
einschließlich daraus hergestellter<br />
Derivate,<br />
• eine WärmepumpenHybridheizung oder eine<br />
SolarthermieHybridheizung<br />
in Betracht. Für bestehende Gebäude sind mit<br />
einer Biomasseheizung oder einer Gasheizung,<br />
die mindestens zu 65 Prozent Biomethan,<br />
biogenes Flüssiggas oder Wasserstoff<br />
nutzt, weitere Optionen vorgesehen.<br />
Eine Pflicht, funktionierende Heizungen auszutauschen,<br />
sieht das GEG allerdings nicht vor.<br />
Eine Reparatur ist zulässig. Bei irreparablen<br />
Defekten sieht das Gesetz mehrjährige Übergangsfristen<br />
vor. In Härtefällen können Eigentümer<br />
von der Pflicht zum Heizen mit Erneuerbaren<br />
Energien überdies befreit werden.<br />
Auswirkungen auch auf das<br />
deutsche Mietrecht<br />
Die zum 01.01.<strong>2024</strong> in Kraft getretenen Änderungen<br />
des GEG wirken sich auch auf das deutsche<br />
Mietrecht aus. Die von den Mietern zu duldenden<br />
Modernisierungsmaßnahmen umfassen<br />
einerseits den Einbau oder die Aufstellung<br />
einer (neuen) Heizungsanlage, die zu mindestens<br />
65% mit erneuerbaren Energien betrieben<br />
wird, und andererseits bauliche Änderungen,<br />
die nur zu einer Einsparung von nicht erneuerbarer<br />
Primärenergie wie Kohle, Öl oder<br />
Gas führen. Eine Minderung der Miete ist während<br />
der Durchführung der energetischen Modernisierungsmaßnahmen<br />
für einen Zeitraum<br />
von bis zu drei Monaten ausgeschlossen.<br />
Nach § 559 BGB kann die jährliche Miete um<br />
8% der für die Wohnung aufgewendeten Modernisierungskosten<br />
– 100% bei einer Jahresarbeitszahl<br />
von 2,5, sonst 50% – erhöht werden,<br />
wenn durch die Modernisierungsmaßnahme<br />
in Bezug auf die Mietsache Endenergie<br />
nachhaltig eingespart wird oder durch den Einbau<br />
der neuen Heizungsanlage die Anforderungen<br />
des GEG erfüllt werden. In geeigneten<br />
Fällen bietet sich auch ein sog. vereinfachtes<br />
Mieterhöhungsverfahren mit geringerem Verwaltungsaufwand<br />
durch eine pauschalierte<br />
Mietanpassung an. Bei Gewerberaummietverhältnissen<br />
ist eine Mietanpassung nur aufgrund<br />
von mietvertraglichen Regelungen möglich.<br />
Vorschriften bei Wohnungseigentümergemeinschaften<br />
Nachdem für die Einhaltung der Vorschriften<br />
des GEG grundsätzlich der Bauherr oder Eigentümer<br />
verantwortlich sind, sind diese auch<br />
beim Vorliegen von Wohnungseigentum relevant.<br />
Das GEG enthält jedoch auch in der neuen<br />
Fassung (nahezu) keine Vorschriften über<br />
Wohnungseigentümergemeinschaften. Die<br />
Vorschriften des GEG beziehen sich auch nicht<br />
auf die Wohnungseigentümergemeinschaften,<br />
sondern auf die einzelnen Miteigentümer. Da<br />
eine nach dem GEG bestehende Pflicht zum<br />
Austausch einer Zentralheizung faktisch nur<br />
einheitlich erfüllt werden kann, lässt sich eine<br />
Verantwortung und Zuständigkeit der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />
jedoch zumindest<br />
aus § 9a II WEG ableiten. Soweit eine Wohnungseigentümergemeinschaft<br />
Pflichten aus<br />
dem GEG zu erfüllen hat, ist der Verwalter angehalten,<br />
die für die Umsetzung dieser Pflichten<br />
erforderlichen Beschlüsse vorzubereiten.<br />
Schwierig wird es jedoch, wenn es in der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />
keinen Verwalter<br />
gibt. In diesem Fall wird die Wohnungseigentümergemeinschaft<br />
durch alle Miteigentümer<br />
gemeinsam vertreten. Dies ist gerade bei<br />
größeren, aber auch bei zerstrittenen kleinen<br />
Wohnungseigentümergemeinschaften kaum<br />
praktikabel. Aus dem neuen GEG ergeben sich<br />
für diese in der Praxis keineswegs seltenen Situationen<br />
keine Hilfestellungen. Um eine Handlungsfähigkeit<br />
der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />
zu gewährleisten, erscheint die Bestellung<br />
eines Verwalters somit praktisch<br />
zwingend erforderlich.<br />
Im Übrigen handelt es sich bei der Reparatur<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Dr. Benjamin Riedel,<br />
Partner | RA, Fachanwalt für Miet und<br />
Wohnungseigentumsrecht<br />
benjamin.riedel@sonntagpartner.de<br />
Tel: +49 731 966440<br />
oder dem Austausch einer defekten Heizung<br />
grundsätzlich um eine Erhaltungsmaßnahme,<br />
die als solche unproblematisch beschlossen<br />
werden kann. Ebenso kann jedoch auch die<br />
Umstellung auf eine Wärmepumpe beschlossen<br />
werden. Wegen der durchaus komplexen<br />
Kostenregelungen des neuen WEGs sollten<br />
einschlägige Beschlussfassungen zudem auch<br />
die Kostenverteilung regeln.<br />
Im Ergebnis ergibt sich somit aus den durch<br />
das GEG eingeführten Änderungen ein erheblicher<br />
Regelungs und Beratungsbedarf.<br />
Syrlinstraße 38 | 89073 Ulm<br />
www.sonntagpartner.de
Steht seit dem Jahr 2008<br />
an der Spitze der Ulmer<br />
Wohnungs- und Siedlungs-<br />
Gesellschaft: Frank Pinsler
unternehmen [!]<br />
TITELTHEMA<br />
11<br />
„Nur das Beste<br />
geht nicht mehr“<br />
Ulmer Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist eine<br />
der Aufgaben von Frank Pinsler. Doch das allein reicht dem Geschäftsführer der UWS nicht.<br />
Er verfolgt einen Ansatz, der sozial Benachteiligte integriert und Vielfalt in Quartiere bringt.<br />
Ein Gespräch über die Zukunft des Wohnungsbaus und was sich ändern muss.<br />
Wie fühlt es sich für Sie an, Ulms größter Vermieter<br />
zu sein?<br />
Das fühlt sich gut an. Aber es ist auch mit viel Verantwortung<br />
verbunden. Jeder achte Bürger Ulms<br />
wohnt in einer unserer Wohnungen. Im Mietwohnungsbereich<br />
sogar jeder vierte.<br />
Bitte beschreiben Sie kurz: Wer und was ist die<br />
UWS?<br />
Die UWS ist als städtische Wohnungsgesellschaft<br />
nicht nur der größte Wohnungsanbieter in Ulm, sondern<br />
auch ein Garant für viele Menschen, dass sie sich<br />
das Wohnen weiterhin leisten können. Genauso sind<br />
wir ein Garant dafür, dass sich die Dinge in der Stadtgesellschaft<br />
nicht so stark verschieben, wie<br />
das vielleicht woanders ist. Denn eine Wohnung<br />
ist nicht nur ein Wirtschaftsgut, sondern<br />
auch ein soziales Gut. Das ist vielen vielleicht<br />
nicht bewusst. Wir sehen darin aber<br />
unsere Kernaufgabe.<br />
Wie lautet Ihre Philosophie?<br />
Philosophie ist ein großes Wort. Ich glaube,<br />
wenn wir mit unseren 7500 Wohnungen in<br />
Ulm sicherstellen können, dass Menschen bezahlbaren<br />
Wohnraum bekommen, so ist das eine Art Philosophie.<br />
Das machen wir heute, das wollen wir in Zukunft<br />
tun und ausbauen.<br />
Dennoch muss sich auch eine kommunale Wohnungsgesellschaft<br />
refinanzieren. Wie sieht Ihr Geschäftsmodell<br />
aus?<br />
Bevor ich hierherkam, habe ich bei einem großen Immobilienunternehmen<br />
gearbeitet. Da war es relativ<br />
einfach: Im Vordergrund stand die Rendite-Maximierung.<br />
Der Ansatz der UWS ist anders. Zum einen geht<br />
es darum, inwieweit Mieten erhöht werden können<br />
und Wohnen trotzdem noch leistbar bleibt. Zum anderen<br />
müssen wir Jahresüberschüsse erwirtschaften,<br />
die es uns ermöglichen, in den Wohnungsbestand und<br />
in Neubauten zu investieren. Die Balance zu finden,<br />
ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung und<br />
hängt maßgeblich von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
ab.<br />
Wie beurteilen Sie die Lage im Wohnungsbau?<br />
Manche sprechen von einem großen Sturm, der über<br />
den Wohnungsbau hinwegfegt. Wir befinden uns in<br />
einer extrem schwierigen Situation. Wir haben einen<br />
sehr schnellen Zinsanstieg erlebt. Das macht die Refinanzierung<br />
schwieriger. Vor allem aber sind die Baukosten<br />
rasant gestiegen. 2011 haben wir noch für weniger<br />
als die Hälfte der Kosten Neubauten erstellt. Daran<br />
sieht man, mit welcher Dynamik sich die Baupreise<br />
entwickeln.<br />
Was hat das für Ursachen?<br />
Da ist zum Beispiel das Thema Preisentwicklung am<br />
Baumarkt, das durch die Kapazitäten bedingt ist. Wir<br />
hatten Materialknappheit<br />
Eine Wohnung<br />
ist nicht nur ein<br />
Wirtschaftsgut,<br />
sondern auch ein<br />
soziales Gut.<br />
während der Corona-Krise.<br />
Aber auch die zunehmenden<br />
gesetzlichen Auflagen machen<br />
das Bauen teuer. Viele<br />
dieser Vorgaben sind in sich<br />
gut begründet und erklärbar.<br />
Dennoch muss man sich<br />
überlegen, ob all das wirklich<br />
notwendig und sinnvoll<br />
ist. Was noch hinzu kommt: Wir haben in den vergangenen<br />
Jahren Ansprüche entwickelt, die wir uns heute<br />
vielleicht nicht mehr leisten können. Zum Beispiel<br />
bei der Größe der Wohnfläche oder der Qualität des<br />
Innenausbaus.<br />
Welche Rolle spielt die zum Teil gestrichene öffentliche<br />
Förderung?<br />
Das ist einer der Bausteine, die on top kommen. Die<br />
Bundesförderung ist praktisch weggefallen. Für geförderten<br />
Wohnraum gibt es das Landeswohnraumförderungsprogramm.<br />
Das ist so überzeichnet, dass<br />
wir bis Ende dieses Jahres keine Mittel abrufen können.<br />
Das heißt, wenn wir jetzt einen Neubau starten<br />
möchten mit gefördertem Wohnraum, dann können<br />
wir frühestens Ende dieses Jahres auf eine Zusage der<br />
Mittel hoffen. Ohne diese garantiert zu bekommen.<br />
Können Sie unter diesen Bedingungen neue Projekte<br />
über Ihre Mieteinnahmen refinanzieren?<br />
Zur Person<br />
Frank Pinsler (56)<br />
ist in Erfurt geboren<br />
und aufgewachsen. In<br />
der Wendezeit studierte<br />
er an der Bauhaus-Universität<br />
in<br />
Weimar, später promovierte<br />
er an der<br />
Technischen Universtität<br />
Hamburg-Harburg<br />
Bauphysik,<br />
Werkstoffe und Bauwesen.<br />
Bevor er 2008<br />
bei der Ulmer Wohnungs-<br />
und Siedlungs-Gesellschaft<br />
als<br />
Geschäftsführer einstieg,<br />
arbeitete er unter<br />
anderem acht<br />
Jahre für den versicherungsgebundenen<br />
Immobiliendienstleister<br />
Allianz Real Estate.<br />
Seit November 2023<br />
ist er Vorsitzender der<br />
Vereinigung badenwürttembergischer<br />
kommunaler Wohnungsunternehmen.<br />
Pinsler lebt mit seiner<br />
Lebensgefährtin und<br />
Hund in Ulm. Er ist<br />
sommers wie winters<br />
gerne in den Bergen,<br />
sei es zum Skifahren<br />
oder zum Wandern.
12<br />
TITELTHEMA unternehmen [!]<br />
„Bevor wir Projekte<br />
starten, sind diese<br />
ausfinanziert. Deswegen<br />
drehen sich in Ulm noch so<br />
viele Kräne“, sagt UWS-<br />
Chef Pinsler.<br />
Da muss man differenzieren. Wir haben eine Durchschnittsmiete<br />
im Bestand. Da sind auch viele ältere<br />
Wohnungen dabei. Die lag im vergangenen Jahr bei<br />
6,79 Euro pro Quadratmeter. Die Neubauten sind teurer,<br />
wie das bei anderen Wirtschaftsgütern auch ist.<br />
Da bewegen wir uns in einer Größenordnung von<br />
11,50 Euro bis 12 Euro im frei finanzierten Bereich. Im<br />
geförderten Wohnungsbau liegen die Mieten bei rund<br />
7 Euro pro Quadratmeter. Das trifft auf ein Drittel der<br />
Wohnungen im Neubau zu.<br />
Ist Neubau <strong>2024</strong> noch möglich?<br />
Würden wir jetzt zu aktuellen Parametern neu bauen,<br />
bräuchten wir – für eine wirtschaftliche Darstellung<br />
– Mieten von 17 bis 18 Euro, bei einer Rendite<br />
von weniger als drei Prozent. Das ist weder für uns<br />
noch für unsere Zielgruppe denkbar. Diese Wohnungen<br />
wären hier nicht marktfähig. Dies entspricht auch<br />
nicht dem Auftrag der UWS. Es gibt nur wenige, die<br />
bereit und in der Lage wären solche Mietpreise zu<br />
zahlen.<br />
Sie haben dennoch einige große Bauprojekte am<br />
Laufen. Wie schaffen Sie das?<br />
Bevor wir Projekte starten, sind diese ausfinanziert.<br />
Das heißt: Die Projekte, die Sie jetzt im Bau sehen,<br />
wurden vor dem Zinsanstieg finanziert. Und damit zu<br />
Zeiten, in denen noch Fördergelder zur Verfügung gestanden<br />
haben. Deswegen drehen sich überall in der<br />
Stadt noch Kräne. Was mir Sorgen macht, ist die Zukunft.<br />
Denn all die Projekte, die jetzt aufgeschoben<br />
sind, entwickeln wir ja weiter. Aber ohne zu wissen,<br />
ob wir jemals in die Umsetzung kommen. Das Problem<br />
sind Projekte, die noch nicht finanziert sind.<br />
Wie viele Projekte haben Sie in der Pipeline, die Sie<br />
gerne <strong>2024</strong> beginnen würden?<br />
Also, wir sprechen jetzt über Projekte, bei denen wir<br />
noch in der Diskussion über Bebauungsplanverfahren,<br />
Dichte und Höhe sind. Ich denke, dass wir Ende<br />
dieses oder Anfang nächsten Jahres mit den bereits<br />
entwickelten Projekten starten können. Wir sprechen<br />
von rund 300 Wohnungen.<br />
Wie beurteilen Sie die Lage des Ulmer Wohnungsmarktes?<br />
Der ist schon seit vielen Jahren angespannt. Das wird<br />
oft beklagt, ist aber Ausdruck der Wirtschaftsstärke<br />
der Region. Wenn Sie eine hohe wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />
haben, gibt es <strong>Unternehmen</strong>, die Arbeitskräfte<br />
suchen. Menschen ziehen aufgrund eines<br />
Jobwechsels in die Region und suchen eine Wohnung.<br />
Den steigenden Druck in den Wohnungsmärkten spüren<br />
Sie in allen urbanen Zentren. Hoher Druck steht<br />
für eine hohe Anziehungskraft. Mir ist das lieber als<br />
die sich entleerenden ländlichen Räume in einigen<br />
Gegenden in Deutschland.<br />
Führt der Zuzug von Fach- und Führungskräften zu<br />
einem Verdrängungseffekt?<br />
Wohnungsmärkte sind regional nicht exakt abgegrenzt.<br />
Der Wohnungsmarkt Ulm ist viel größer als<br />
die Stadt selbst. Neu-Ulm gehört genauso dazu, wie<br />
der ländliche Raum um die Stadt. Wo es die Leute hinzieht,<br />
hängt stark von ihrer Lebenssituation ab. Sind<br />
Sie gerade in der Familiengründungsphase gehen Sie<br />
vielleicht lieber aufs Land hinaus. Das Thema Einfamilienhaus<br />
spielt eine größere Rolle. Als Single oder<br />
junger Berufsstarter wollen Sie wahrscheinlich lieber<br />
in der Stadt wohnen. Also ja, es gibt eine gewisse Verdrängung<br />
auf dem Markt.<br />
Wo sehen Sie Ihre Aufgabe?<br />
Mit unseren Angeboten Zielgruppen zu treffen, die<br />
auf dem freien Mietwohnungsmarkt Schwierigkeiten<br />
haben, sich angemessen mit Wohnraum zu versorgen.<br />
Also zum Beispiel die Lagerlogistiker großer Firmen.<br />
Oder wenn wir auf die Uniklinik schauen, ist es vielleicht<br />
die alleinerziehende Krankenschwester, die<br />
auch eine bezahlbare Wohnung zum Leben braucht.<br />
Diese Menschen zu versorgen, ist unsere Aufgabe.<br />
Die Wohnraumversorgung „breiter Schichten der Ullmer<br />
Bevölkerung“ steht in unserem Gesellschaftsvertrag<br />
und beschreibt unsere Aufgabe sehr präzise.<br />
Wer hat gute Chancen auf eine UWS-Wohnung?<br />
Das Thema „gute Chancen“ muss ich im Augenblick<br />
relativieren. Wir führen eine Interessenten-Datei, weil
unternehmen [!]<br />
TITELTHEMA<br />
13<br />
wir ein Höchstmaß an Gerechtigkeit oder Diskriminierungsfreiheit<br />
sicherstellen wollen. Diese Datei umfasst<br />
über 4000 Einträge. Da ist keine einzige Karteileiche<br />
dabei, weil sich Interessenten regelmäßig bei<br />
uns zurückmelden müssen. Bei 4000 Interessenten<br />
ist es nicht einfach, eine Wohnung zu bekommen, zumindest<br />
ohne lange Wartezeit. Natürlich hängt das<br />
auch vom jeweiligen Suchprofil ab. Im Jahr haben wir<br />
zwischen 400 und 500 Wiedervermietungen.<br />
Wer einmal in einer UWS Wohnung wohnt, bleibt?<br />
Sozusagen. Wir haben eine Fluktuation von gerade<br />
einmal sechs Prozent im Bestand. Dies ist auch ein<br />
Ausdruck eines angespannten Wohnungsmarktes. Die<br />
Leute können nur schwer auf sich verändernde Lebenssituationen,<br />
wie ein zweites Kind, reagieren. Das<br />
ist bei entspannten Wohnungsmärkten leichter. Wir<br />
hatten vor 20 Jahren noch rund zehn Prozent Fluktuation.<br />
Die Nachfrage ist also deutlich größer als das,<br />
was wir anbieten können.<br />
Zu den Mieterwechseln kommen die Neuvermietungen,<br />
wie viele sind das?<br />
Im Schnitt schaffen wir es, pro Jahr etwa 100 neue<br />
Wohnungen fertigzustellen. Mit den aktuellen Bedingungen<br />
ist aber absehbar, dass wir diese Zahlen in<br />
zwei, drei Jahren nicht erreichen können.<br />
Wie groß wird der Effekt der Bahn-Neubaustrecke<br />
Ulm-Stuttgart sein?<br />
So froh wir über die Neubaustrecke und das Aneinanderrücken<br />
der Wirtschaftsregionen sind, sie wird vermutlich<br />
den Druck auf den Ulmer Wohnungsmarkt<br />
weiter erhöhen. In Merklingen haben wir durch den<br />
neuen Bahnhof den gegenteiligen Effekt gesehen. Eine<br />
bessere Anbindung des ländlichen Raums, macht die<br />
Schwäbische Alb als Wohnort für viele interessant.<br />
Dennoch erwarte ich steigende Mietpreise.<br />
Wie kommt man bei der UWS an eine Wohnung?<br />
Das wichtigste Kriterium ist die Wartezeit. Natürlich<br />
kümmern wir uns auch um soziale Notfälle. Gleichzeitig<br />
achten wir darauf, dass wir diskriminierungsfrei<br />
agieren und die Menschen auf unserer Warteliste<br />
gleichbehandeln.<br />
Welche Rolle spielt das Einkommen?<br />
Nur eine untergeordnete. Wir fragen es ab, aber nur<br />
um sicherzustellen, dass die Miete leistbar ist. Anders<br />
ist es im geförderten Wohnraum. Dafür gibt es klare<br />
Einkommensgrenzen und einen Wohnberechtigungsschein.<br />
Das ist auch richtig so. Berechtigte bezahlen<br />
im Neubau ein Drittel weniger Miete. Der Wohnberechtigungsschein<br />
hat aber mittlerweile Einkommensgrenzen,<br />
die die Mitte der Bevölkerung treffen. Da<br />
treffen sie auch Personen, mit rund 55 000 Euro Jahreseinkommen.<br />
Das ist absichtlich so angelegt. Denn<br />
auch diesen Menschen fällt es schwer, Mieten von 13<br />
oder 14 Euro pro Quadratmetern zu bezahlen.<br />
Wie lässt sich die Zahl der Wohnungen in Ulm<br />
erhöhen?<br />
Wir<br />
stellen im<br />
Durchschnitt<br />
100 Wohnungen<br />
im Jahr fertig.<br />
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14<br />
TITELTHEMA unternehmen [!]<br />
„Die Idee hinter den<br />
gemischten urbanen<br />
Quartieren ist es, die<br />
Nutzungstrennung<br />
aufzuheben. Das tut jedem<br />
Quartier gut“, sagt<br />
UWS-Chef Pinsler.<br />
Neubau ist eines der wichtigen Werkzeuge, um die<br />
steigende Nachfrage erfüllen zu können. Daneben<br />
spielen auch Themen wie Umnutzung und Dachaufstocken<br />
eine Rolle. Die sind aber in ihren Mengeneffekten<br />
deutlich geringer. In unseren Neubauten am<br />
Weinberg in Ulm entstehen 1000 neue Wohnungen.<br />
Das bekommen Sie durch Aufstocken oder Umnutzen<br />
kaum hin.<br />
Was treibt die Nachfrage nach Wohnraum?<br />
Zum einen aufgrund des Zuzugs, zum anderen verändern<br />
sich die Haushaltsgrößen. Im Augenblick sehen<br />
wir nach wie vor den Effekt, dass immer weniger Menschen<br />
in einem Haushalt wohnen. Bei der UWS sind<br />
das im Schnitt 2,2 Personen. Nach<br />
aktuellen Prognosen wird die Anzahl<br />
der Haushalte noch bis mindestens<br />
in die 2<strong>03</strong>0er Jahre wachsen, um danach<br />
zu sinken. Dann müssen wir<br />
schauen, wie sich die Migration bis<br />
dahin verändert. Da denke ich vor<br />
allem an Arbeitsmigration. Menschen,<br />
die bleiben, die hier arbeiten<br />
wollen, müssen irgendwo wohnen.<br />
Warum nimmt die Wohnfläche pro Kopf zu?<br />
Das gibt’s mehrere Effekte. Das eine ist wachsender<br />
Wohlstand und damit einhergehend oft der Wunsch<br />
nach mehr Fläche. Wir beobachten zudem eine Singularisierung<br />
der Gesellschaft. Das heißt, es gibt viele<br />
Lebensentwürfe, bei denen man allein lebt. Ein Faktor<br />
ist auch die Demografie. Sprich: Wenn ein älterer<br />
Mensch stirbt, verbleibt der weiterlebende Partner<br />
oft in der Wohnung. Das ist absolut nachvollziehbar.<br />
Aber natürlich steigt so die Wohnfläche pro Kopf.<br />
Sonderkonzepte<br />
zu entwickeln,<br />
ist anstrengend.<br />
Aber ich sehe es als<br />
unsere Aufgabe an.<br />
Die Ulmer UWS hat einen sehr starken sozialen Ansatz,<br />
der insbesondere von der Gesellschaft benachteiligte<br />
Gruppen einschließt. Wie geht das wirtschaftlich<br />
auf?<br />
Genau das ist die Herausforderung. Wir versuchen<br />
Fördermittel im Rahmen der Wohnungsbauförderung<br />
zu bekommen. Das ist oft anstrengend. Manchmal<br />
hängt es aber gar nicht am Geld, sondern daran, dass<br />
das geeignete Raumangebot nicht geschaffen werden<br />
kann. Klar haben sie mit normalen Wohnungen weniger<br />
Arbeit und weniger Abstimmungsaufwand mit<br />
potenziellen Partnern. Aber als kommunale Gesellschaft<br />
sehe ich es schlichtweg als unsere Aufgabe an,<br />
dass wir uns mit solchen Sonderkonzepten befassen.<br />
Solche Sondernutzungen sind inzwischen eines unserer<br />
Alleinstellungsmerkmale. Nur zwei Beispiele:<br />
Wir haben in der Otl-Aicher-Allee<br />
die Lebenshilfe als Partner bei uns<br />
mit einer betreuten Pflegewohngemeinschaft<br />
auf 200 Quadratmetern.<br />
Zudem bauen wir derzeit die vierte<br />
Kindertagesstätte in einem Wohngebäude.<br />
Müssen Sie da nicht viele Vorbehalte<br />
ausräumen?<br />
Die gibt es natürlich am Anfang von Nachbarn, vor<br />
allem mit Blick auf Lautstärke und zusätzlichen Verkehr.<br />
Die muss man auch ernst nehmen, doch lassen<br />
sie sich in aller Regel ausräumen. Vor dem Hintergrund<br />
der Flächennutzung und von integrierten Kitastandorten<br />
nach dem Motto „kurze Beine, kurze<br />
Wege“ muss man solche Kompromisse im Stadtraum<br />
formulieren und auch bauen. Letztendlich stellt sich<br />
heraus, dass die Ergebnisse überzeugen und die Nachbarschaft<br />
das geringste Problem ist.<br />
An anderen Standorten haben Sie einen Hörgeräte-<br />
Akustiker, einen Backshop, eine Pizzeria und sogar<br />
einen Supermarkt integriert.
unternehmen [!]<br />
TITELTHEMA<br />
15<br />
Wir haben<br />
uns einen<br />
Gold-Standard<br />
angewöhnt. Der<br />
treibt die Kosten.<br />
Das alles gehört zu unseren Sonderprojekten. Der Netto-Markt<br />
in der Ulmer Weststadt war von den Menschen<br />
im benachbarten Quartier gerne genutzt worden.<br />
Vor allem, weil sie ihn zu Fuß erreichen konnten.<br />
Wir haben das Grundstück erworben und gemeinsam<br />
mit Netto in einem intensiven Prozess nach einer<br />
Lösung gesucht. Aber letztendlich waren wir erfolgreich.<br />
Der Innenhof des Wohnprojekts ist jetzt auf<br />
dem Dach des neuen Supermarkts und sie haben dort<br />
im Grunde ein Idyll in einer belebten Umgebung. Die<br />
70 neuen Wohnungen – ein Drittel gefördert – waren<br />
in Rekordzeit vermietet.<br />
Welche Gedanken stecken hinter diesen gemischten<br />
urbanen Quartieren?<br />
Die Idee dahinter ist es, die Nutzungstrennung aufzuheben<br />
oder zumindest zu reduzieren. Früher hatten<br />
wir oft reine Gewerbe-, Stadt- und Wohngebiete.<br />
Diese wollen wir stärker zueinander bringen. Nutzungsmischung<br />
tut jedem Quartier gut.<br />
Was muss sich ändern, dass es wieder mehr Neubauten<br />
gibt?<br />
Wir müssen uns grundsätzlich fragen: Machen wir<br />
noch alles richtig? Wir haben uns in den vergangenen<br />
Jahren eine Art Goldstandard angewöhnt. Von allem<br />
nur das Beste – weil wir es uns leisten konnten. Das<br />
hat die Kosten in die Höhe getrieben. Ein Thema ist<br />
zum Beispiel der Schallschutz. Früher haben wir zu<br />
Beginn eines Bauvorhabens zuallererst ein Baugrundgutachten<br />
gemacht. Inzwischen machen wir als erstes<br />
ein Schallschutz-Gutachten, um zu ermitteln, ob<br />
wir die hohen Anforderungen an eine Wohnbebauung<br />
überhaupt erfüllen können. Dabei spielen Schallemissionen<br />
vom Straßen- und Bahnverkehr oder benachbarten<br />
Gewerbegebieten die größte Rolle. Gerade<br />
im innerstädtischen Bereich gibt es Wohnungen,<br />
wo Sie heute nebenan keine neue Wohnung mehr bau-<br />
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Eines der Vorzeigeprojekte der UWS: die Neubauten am Weinberg. Jährlich stellt sie im Schnitt 100 Wohnungen fertig.<br />
„Hier wohnt Ulm“ lautet das Motto der<br />
Ulmer Wohnungs- und Siedlungs-Gesellschaft,<br />
die im Jahr 1930 gegründet worden<br />
ist. Gemäß ihrer Satzung kümmert sich die<br />
100-prozentige Tochtergesellschaft der<br />
Stadt Ulm vorrangig um die sichere und sozial<br />
verantwortbare Wohnungsversorgung.<br />
Dabei hilft die Bodenpolitik der Stadt, die<br />
langfristig Grundstücke kauft, selbst entwickelt<br />
und damit der Bodenspekulation entgegenwirkt.<br />
In den rund 7500 Wohnungen<br />
leben Menschen aus 82 Nationen. Allein<br />
2023 wurden 150 weitere Wohnungen fertiggestellt.<br />
Derzeit treibt die UWS acht Neubauprojekte<br />
mit mehr als 360 Wohnungen<br />
und unter anderem zwei integrierten Kindertagesstätten<br />
voran. 2022 (aktuellere Zahlen<br />
liegen noch nicht vor) investierte die UWS<br />
44 Millionen Euro in Neubauten und 22 Millionen<br />
Euro in die Sanierung. Jährlich saniert<br />
das <strong>Unternehmen</strong> rund 100 Wohnungen im<br />
Bestand komplett, also samt Fassaden,<br />
Fenstern, Dächern, Bädern und Elektroausstattung.<br />
Der Jahresüberschuss 2022 betrug<br />
7,7 Millionen Euro. Er fließt in die Rücklagen<br />
zur Finanzierung künftiger Projekte. Derzeit<br />
beschäftigt die UWS 65 Mitarbeitende.<br />
Immer<br />
noch mehr<br />
zu dämmen,<br />
bringt uns nicht<br />
weiter.<br />
en können – oder nur mit extremen Aufwand aufgrund<br />
des Schallschutzes.<br />
Was sind weitere Hemmnisse?<br />
Zum Beispiel der Wärmeschutz. Die Regeln sind in<br />
den vergangenen Jahren immer strenger geworden.<br />
Das ist klimapolitisch richtig. Aber wir sind an einem<br />
Punkt, an dem immer noch strengere Regeln keinen<br />
Sinn mehr machen und eine noch dickere Dämmung<br />
keine Klimaeffekte mehr erzielt. Wir haben schon<br />
Häuser gebaut mit einer fast 30 Zentimeter dicken<br />
Außenwanddämmung. Jetzt sind die Gebäudehüllen<br />
so dicht, dass es eine Lüftungsanlage braucht. Deren<br />
Betrieb und Wartung ist das teuerste am Haus, was<br />
übrigens auch von den Mietern getragen werden muss.<br />
Durch den für die Anlage notwendigen Strom ist der<br />
Klimaeffekt sogar negativ geworden.<br />
Welchen Ausweg sehen Sie?<br />
Wir müssen weg kommen von „mehr dämmen“ hin<br />
zu „weniger CO 2<br />
-Ausstoß“. Also was stößt ein Gebäude<br />
in Herstellung und Nutzung an CO 2<br />
aus? Anstatt<br />
nur auf die Wärme zu schauen. Denn wenn die Wärme<br />
klimaneutral hergestellt werden kann, muss man<br />
überlegen, ob man die letzten drei Prozent noch einspart<br />
oder ob man diese drei Prozent sauberer erzeugt.<br />
Das ist ein Riesenthema, weil es viel Geld kostet.<br />
Wenn wir eine Lüftungsanlage einbauen, erhöht<br />
das die Baukosten um etwa acht bis zehn Prozent.<br />
Wie gehen andere Länder mit dem Thema um?<br />
Hier lohnt sich der Blick nach Frankreich, in die Niederlande<br />
oder nach Dänemark. Dort ist das Thema<br />
Vorfertigung und Modularisierung sehr präsent. Das<br />
Thema Schallschutz wird in den Niederlanden und<br />
Frankreich völlig anders diskutiert. Nämlich gar nicht.<br />
Das sind hochentwickelte Industrieländer, in denen<br />
die Menschen in guten Wohnverhältnissen leben. Ich<br />
denke, da kann man sich einiges abschauen.<br />
Warum tun wir uns so schwer mit Modularisierung?<br />
Das hat mehrere Gründe: Die Wohnungswirtschaft<br />
ist konservativ. Zudem hat das Thema bei uns für viele<br />
noch den Beigeschmack der Plattenbauten aus der<br />
ehemaligen DDR. Damit hat eine Modularisierung des<br />
Bauens heute aber gar nichts mehr zu tun.<br />
Sondern …<br />
Es geht um eine wirtschaftlichere Herstellung von<br />
Bauteilen. Dafür gibt es mehrere Treiber. Einmal die<br />
Kosten. Alles, was Sie in Masse herstellen, wird günstiger.<br />
Eine große Rolle spielt auch der Fachkräftemangel.<br />
Wir finden nicht mehr die Leute, die uns die Bauteile<br />
auf der Baustelle in guter Qualität fertigen. Und<br />
da sind wir beim Punkt Qualität. Auch die erhöht sich<br />
in der Vorfertigung. Das funktioniert hervorragend.<br />
Gibt es weitere Hemmnisse, die das Bauen in<br />
Deutschland erschweren?
unternehmen [!]<br />
TITELTHEMA<br />
17<br />
Dass die Anforderungen in den Landesbauordnungen<br />
deutlich einfacher werden müssen, damit Bauen wieder<br />
leistbar wird, ist der zentrale Punkt. Ein anderes<br />
großes Thema ist der Stellplatzschlüssel. Aus meiner<br />
Sicht müssten alle Regeln zum Stellplatzschlüssel in<br />
der Landesbauordnung entfallen, sodass die Kommune<br />
selbst nach ihren Bedürfnissen entscheiden kann.<br />
Wie viele Stellplätze es für ein Bauvorhaben braucht,<br />
unterscheidet sich im hochverdichteten urbanen und<br />
ländlichen Raum enorm.<br />
Das würde die Kosten senken.<br />
Genau, ein Stellplatz kostet in der Tiefgarage heute<br />
50 000 Euro. Das bekommen Sie über die Stellplatzmiete<br />
niemals refinanziert. Das heißt, ein Teil der<br />
Wohnungsmiete querfinanziert den Stellplatz mit. Ansonsten<br />
müssten wir 150 Euro Stellplatzmiete verlangen.<br />
Das zahlt Ihnen niemand. Dazu kommt, dass wir<br />
gerade in Gebäuden mit einem hohen Anteil geförderter<br />
Wohnungen, viele Mieter haben, die kein Auto<br />
haben. Wir bauen also Stellplätze, die jetzt oder mit<br />
Blick auf Sharing-Angebote in Zukunft nicht benötigt<br />
werden.<br />
Was blockiert den Neubau noch?<br />
Das sind die Widerspruchsmöglichkeiten.<br />
Keine Frage, Bürgerbeteiligung<br />
ist wichtig. Wir stellen aber<br />
fest, dass die Widerspruchsbereitschaft<br />
in den vergangenen Jahren<br />
deutlich zugenommen hat. Anlieger<br />
sind schnell mit dem Anwalt dabei,<br />
um ein Bauvorhaben zu verzögern.<br />
Die fehlende Einigungsfähigkeit, die wir auch gesamtgesellschaftlich<br />
beobachten, macht auch vor uns nicht<br />
Halt. Der Widerspruch ist einfach und lässt sich rechtlich<br />
in die Länge ziehen. Ich würde mir wünschen,<br />
dass man stärker darauf schaut, welche Einwände angemessen<br />
sind und welche nur dazu dienen, das Bauen<br />
zu verhindern.<br />
Die Regeln<br />
für Stellplätze<br />
in der LBO<br />
sollten<br />
entfallen.<br />
Wie reagieren Sie auf diese Mentalität?<br />
Wir versuchen, zu argumentieren. Manchmal geht es<br />
um Geschosshöhen, häufig geht es ums Parken.<br />
Manchmal sind es eher vage Befürchtungen der Nachbarn.<br />
Wir argumentieren, wir zeigen transparent unsere<br />
Entwürfe und erklären, warum wir diese für richtig<br />
halten. Manchmal lassen sich die Bedenken so ausräumen.<br />
Es gibt aber auch Nachbarn, die sagen: Nee,<br />
das möchte ich nicht nebenan haben. In diesen Fällen<br />
sind die Gerichte gefragt.<br />
Wie lange wird es dauern bis alle<br />
Gebäude der UWS klimaneutral<br />
sind?<br />
Wir haben erst kürzlich im Aufsichtsrat<br />
beschlossen, bis 2045 klimaneutral<br />
zu sein. Wir gehen von einer<br />
Größenordnung von rund 500<br />
Millionen Euro an Investitionen bis<br />
zum Jahr 2045 aus. Ohne öffentliche<br />
Förderungen können wir diese Herkulesaufgabe kaum<br />
umsetzen. Zumindest dann, wenn wir unsere Mieter<br />
nicht über Gebühr mehrbelasten wollen. Nichtsdestotrotz<br />
steht Klimaneutralität bei uns im Fokus. Insgesamt<br />
sind inzwischen drei Viertel unserer Wohnung<br />
an die Ulmer Fernwärme angeschlossen. Im Vergleich<br />
mit <strong>Unternehmen</strong> in anderen Regionen stehen<br />
wir also gut da. Wir hoffen, dass wir auf annähernd<br />
85 Prozent kommen bis Mitte der 2<strong>03</strong>0er Jahre. Die<br />
restlichen 15 Prozent müssen wir emissionsfrei versorgen.<br />
Da wird die Wärmepumpe eine wichtige Rolle<br />
spielen.<br />
Im Gespräch: (von li.)<br />
UWS-Chef Frank Pinsler,<br />
Chirin Kolb, Teamleiterin<br />
Lokalredation Ulm der<br />
SÜDWEST PRESSE und<br />
Alexander Bögelein,<br />
Teamleiter Wirtschaftsredaktion.<br />
Fotos: Matthias Kessler
18<br />
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />
Räuchle erneut<br />
verkauft<br />
Autozulieferer Der Dietenheimer<br />
Automobilzulieferer<br />
Räuchle, ist zum dritten Mal innerhalb<br />
weniger Jahre verkauft<br />
worden. Seit Jahresbeginn gehört<br />
das Werk mit aktuell noch<br />
rund 200 Mitarbeitern dem US-<br />
Autozulieferer Horizon. Muttergesellschaft<br />
dieses strategischen<br />
Investors ist die weltweit agierende<br />
First Brands Group. Horizon<br />
übernimmt die Winning<br />
Co-Fo-Gruppe, die an drei<br />
Standorten und 700 Menschen<br />
beschäftigt. Der Verkauf überraschte<br />
nicht nur Belegeschaft,<br />
Betriebsrat und IG Metall, sondern<br />
auch Führungskräfte. Eine<br />
Schieflage sei zumindest in Dietenheim<br />
nicht zu erkennen gewesen.<br />
Zu den besten Zeiten beschäftigte<br />
der 1<strong>91</strong>0 gegründete<br />
Betrieb 450 Mitarbeiter.<br />
Übernahme<br />
durch Karger<br />
Beschichtung Das Familienunternehmen<br />
Karger (Illertissen)<br />
hat die Mega Pulverbeschichtungen<br />
GmbH in Schwarzach<br />
(Österreich) übernommen. Damit<br />
vergrößert die Feuerverzinkerei,<br />
die auch Gitterroste herstellt,<br />
ihr Produktprogramm.<br />
Für den Betrieb in Schwarzach,<br />
die 30 Beschäftigten und die<br />
Kunden werde es keine Veränderung<br />
geben. Das seit Oktober<br />
2022 ruhende Werk in Bad Wurzach<br />
diene zunächst als Logistikzentrum,<br />
da die Auftragslage<br />
für den Betrieb als vierte Verzinkerei<br />
neben den Werken in<br />
Illertissen, Hüttlingen und Mertingen<br />
noch zu gering ist.<br />
Weniger Umsatz<br />
für Gardena<br />
Husqvarna Der Umsatz des<br />
Ulmer Gartengeräteherstellers<br />
Gardena ist infolge der Konsumzurückhaltung<br />
2023 um 12 Prozent<br />
auf 1,1 Milliarden Euro gesunken.<br />
Gardena gehört seit<br />
2007 zur schwedischen Husqvarna-Gruppe.<br />
Das Ergebnis<br />
vor Steuern und Zinsen stieg um<br />
drei Prozent. Details nannte<br />
Gardena nicht. Einen großen<br />
Nokia investiert in Ulm und Nürnberg bis 2027 insgesamt 360 Millionen Euro.<br />
Millionen-Investition in Ulm<br />
Nokia will insgesamt 360 Millionen Euro an den<br />
Stand orten Ulm und Nürnberg vor allem in Chip-<br />
Design investieren. Das kündigte der finnische Mobilfunkausrüster<br />
an. Die Großinvestition findet über<br />
einen Zeitraum von vier Jahren im Rahmen des europäischen<br />
IPCEI-Programms statt, das vom Bund sowie<br />
Baden-Württemberg und Bayern gefördert wird.<br />
Bei dem Projekt sollen vor allem Chips für Funk- und<br />
Beitrag daran hatte der Ende<br />
2021 gekaufte US-Bewässerungsgerätehersteller<br />
Orbit.<br />
Gardena beschäftigt in Ulm,<br />
Heuchlingen, Niederstotzingen<br />
und Laichingen 2260 Menschen,<br />
weltweit sind es 3450 Menschen.<br />
Fördergeld fürs<br />
Welcome Center<br />
IHK Ulm Das Welcome Center<br />
Ulm/Oberschwaben erhält für<br />
die Jahre <strong>2024</strong> und 2025 eine<br />
Förderung von mehr als 320 000<br />
Euro vom Landesministerium<br />
für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.<br />
Gefördert werden insgesamt<br />
elf regionale Welcome<br />
Center in Baden-Württemberg,<br />
sowie das landesweit zuständige<br />
Welcome Center Sozialwirtschaft.<br />
Diese erhalten in den<br />
kommenden beiden Jahren insgesamt<br />
4,5 Millionen Euro. Die<br />
Welcome Center sind zentrale<br />
Anlauf- und Informationsstellen<br />
für <strong>Unternehmen</strong> sowie internationale<br />
Fachkräfte und Studierende<br />
in der Region. Das Welcome<br />
Center gibt es seit zehn<br />
Jahren. Bis Ende 2023 wurden<br />
im Welcome Center Ulm/Oberschwaben<br />
555 <strong>Unternehmen</strong> und<br />
1300 internationale Fachkräfte<br />
beraten.<br />
Franz Eberle<br />
gestorben<br />
Handwerkskammer Franz<br />
Eberle, Ehrenvizepräsident der<br />
Handwerkskammer Ulm, ist im<br />
Alter von 80 Jahren verstorben.<br />
Der gelernte Kraftfahrzeugmechanikermeister<br />
war von 1984<br />
bis 2009 Mitglied der Vollversammlung<br />
der Handwerkskammer<br />
Ulm, ab 1994 bis 2009 Vizepräsident<br />
der Arbeitnehmer und<br />
Optikprodukte entwickelt werden, die in künftigen<br />
Mobilfunksystemen (5G-Advanced und 6G) zum Einsatz<br />
kommen sollen. Die neuen Mikroprozessoren<br />
sollen auch möglichst wenig Strom verbrauchen, um<br />
die europäischen Klimaziele einhalten zu können. Zu<br />
diesem Zweck arbeite man eng mit Forschungsinstituten<br />
und Universitäten zusammen, erklärte der finnische<br />
Mobilfunkausrüster.<br />
seit 2009 Ehrenvizepräsident<br />
der Arbeitnehmer.<br />
TTL Süd fehlt<br />
Liquidität<br />
Foto: Nokia<br />
Insolvenzverfahren Der Raumausstatter<br />
TTL Süd mit Sitz in<br />
Heidenheim, der in Süddeutschland<br />
an 27 Standorten vertreten<br />
ist und offiziell als TTL OP<br />
GmbH firmiert, ist zahlungsunfähig.<br />
Betroffen sind rund 400<br />
Mitarbeiter, die zuletzt keine<br />
Lohnzahlungen mehr erhalten<br />
hatten. Daher sind auch mindestens<br />
16 Klagen vor dem Arbeitsgericht<br />
Stuttgart anhängig, die<br />
momentan aber ruhen. Zum vorläufigen<br />
Insolvenzverwalter<br />
wurde Steffen Beck von der Pluta<br />
Rechtsanwalts GmbH (Ulm)<br />
eingesetzt, der das Ob und Wie<br />
einer Sanierung prüft – und<br />
nach einem Investor sucht. [!]
Anzeige 19<br />
Absolute Nähe zu Markt und Kunden<br />
Der Energiemarkt unterliegt starken Turbulenzen. Die fallenden Preise bieten jetzt<br />
langfristige Chancen.<br />
der dahintersteht. Und seitens der SWU präsentiert<br />
sich hier ein fachkundiges Team, welches<br />
Informationen nicht nur topaktuell liefert,<br />
sondern auch weiß, welche Konsequenzen<br />
sich daraus für Kunden ergeben.“<br />
Die wichtigsten Services für<br />
Geschäftskunden der SWU:<br />
QUELLE: ADOBE STOCK<br />
Persönliche Ansprechpartner für<br />
individuelle Lösungen<br />
SWU Marktbericht zur aktuellen Preislage<br />
Informationen zu gesetzlichen Fristen und<br />
Rahmenbedingungen<br />
Expertenwissen zu Fördermitteln<br />
Analyse des CO 2 -Fußabdrucks und<br />
Maßnahmen zur Reduzierung<br />
Preisupdates und energiewirtschaft liche<br />
News<br />
Direktvermarktung & Erzeugungslösungen<br />
uvm …<br />
Die SWU (Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH)<br />
bietet Geschäftskunden ein großes Portfolio<br />
an Leistungen, darunter viele maßgeschneiderte<br />
Energieversorgungslösungen,<br />
Beratung zum CO 2 -Fußabdruck oder dem<br />
komplexen Thema „Fördermittel“.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt in dieser Angebotspalette<br />
ist die Unterstützung der <strong>Unternehmen</strong><br />
im ganzheitlichen Energiemanagement.<br />
Das Risiko von teuren Versorgungsengpässen<br />
kann durch einen perfekt austarierten<br />
Mix aus Zukauf und Eigenerzeugung deutlich<br />
gemindert werden. Je größer der Einfluss der<br />
Energiekosten auf den Erfolg eines <strong>Unternehmen</strong>s<br />
wird, umso mehr wird der Umgang damit<br />
zu einer Managementaufgabe. Doch für<br />
strategisch sicheres und erfolgreiches Handeln<br />
ist viel Insiderwissen gefragt – oder ein<br />
seriöser Servicepartner wie die SWU. „Wir bieten<br />
unseren Kunden absolute Präsenz“ erklärt<br />
Marcus Deutenberg, Leiter Vertrieb<br />
Energie bei den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm.<br />
Und damit meint er nicht nur die räumliche<br />
Nähe, sondern auch die Verfügbarkeit von<br />
Service und Beratung. „Vorab online über die<br />
Grundlagen informieren, im persönlichen Gespräch<br />
dann die individuellen Details klären.<br />
Dieses Prinzip der Kommunikation zwischen<br />
der SWU und ihren Kunden bewährt sich jeden<br />
Tag aufs Neue. Im Tagesgeschäft sind<br />
zeitnahe und zielgenaue Informationen für ein<br />
erfolgreiches Wirtschaften enorm wichtig.<br />
Diese Services liefert die SWU rund um die<br />
Uhr über eine digitale Plattform.“<br />
SWU berichtet topaktuell vom Energiemarkt<br />
Für den strategischen Ein- und Verkauf von<br />
Energie erweist sich beispielsweise der SWU<br />
Marktbericht als besonders wertvoll. Über<br />
diesen Newsletter erhalten unsere registrierten<br />
Geschäftskunden wöchentlich aktuelle<br />
und kompakte Preisinformationen aus den<br />
Bereichen Strom, Erdgas, Rohöl und CO 2 -Zertifikate.<br />
Wer sich mit dem Thema Energievermarktung<br />
beschäftigt, lernt schnell, dass neben<br />
Spotmarkt und Terminmarkt noch andere<br />
Aspekte eine wichtige Rolle spielen.<br />
Dafür ist seriöser Input ist gefragt. Diesen liefert<br />
die SWU etwa mit dem SWU Meldefristenkalender,<br />
Informationen zu Veröffentlichungspflichten,<br />
eNews und den SWU News.<br />
Die von der SWU bereitgestellten Service- und<br />
Informationstools liefern wertvolle Entscheidungshilfen<br />
für <strong>Unternehmen</strong>. Sie lassen sich<br />
problemlos in den Arbeitsalltag der Verantwortlichen<br />
einbinden und ersparen zeitaufwändige<br />
Recherchearbeit.<br />
„Ein Klick und die Kunden sind informiert“, so<br />
Deutenberg. „Doch ein digitales Angebot ist<br />
immer nur so gut, wie der persönliche Service,<br />
Weitere Infos zu unseren<br />
Services finden Sie hier:<br />
Marcus<br />
Deutenberg<br />
Leiter Vertrieb<br />
SWU Energie GmbH<br />
Karlstraße 1-3<br />
89073 Ulm<br />
Telefon 0731 166-2670<br />
Telefax 0731 166-2659<br />
marcus.deutenberg@swu.de<br />
www.swu.de
20<br />
VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />
Mehr Zufriedenheit im Job<br />
Arbeitsplatz In Zeiten von Fachkräftemangel ist es wichtig, dass sich Mitarbeiter<br />
wohlfühlen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten – und bei der Umsetzung Luft nach oben.<br />
Die Beurer GmbH in Ulm<br />
ist ein klassisches mittelständisches<br />
Familienunternehmen,<br />
das<br />
Elektrogeräte für Gesundheit,<br />
Körperpflege und Wohlbefinden<br />
produziert. Weltweit rund 1700<br />
Mitarbeitende sind dafür im<br />
Einsatz. Gerade suchen die Verantwortlichen<br />
Fachkräfte für die<br />
Datenanalyse, die eng mit dem<br />
Sustainability Manager zusammenarbeiten<br />
sollen. So soll unter<br />
anderem die Herstellung<br />
nachhaltiger Produkte unterstützt<br />
werden. „Es ist nicht so<br />
leicht, solche Spezialisten zu gewinnen“,<br />
beschreibt Personal-<br />
Wir helfen<br />
dabei, wenn<br />
sich Mitarbeitende<br />
im Job verändern<br />
wollen.<br />
Isnije Veli<br />
Beurer-Teamleiterin<br />
FOTO: © YURI A FOR PEOPLEIMAGES/PEOPLEIMAGES.COM /ADOBE.STOCK.COM<br />
chefin Isnije Veli die Herausforderung.<br />
Die Teamleiterin Recruiting<br />
und Personalentwicklung<br />
ist sich aber sicher, die<br />
geeignete Besetzung mittelfristig<br />
zu finden, denn Beurer hat<br />
sich den Ruf erworben, ein guter<br />
Arbeitgeber zu sein.<br />
„Es ist wichtig, die Belegschaft<br />
zufriedenzustellen und<br />
zu motivieren“, sagt sie, „da<br />
kann es zum Beispiel natürlich<br />
Veränderungswünsche innerhalb<br />
des eigenen Jobs oder auch<br />
abteilungsübergreifend geben,<br />
was wir natürlich unterstützen –<br />
und das kommt bei den Mitarbeitenden<br />
sehr gut an.“ Überhaupt,<br />
auf das Gesamtpaket<br />
komme es an: Neben dem Gehalt<br />
würde das flexible Arbeits-<br />
Das Interesse an Benefits steigt.<br />
Hoch im Kurs steht unter<br />
anderem das Dienstrad.
unternehmen [!] VERANTWORTEN 21<br />
zeiten sowie Teilzeit betreffen,<br />
um für Väter und Mütter eine<br />
bessere Vereinbarung von Familie<br />
und Beruf zu gewährleisten.<br />
Auch Lauftrainings, durchgeführt<br />
von externen Veranstaltern,<br />
Zuzahlungen zur Fitnessstudio-Mitgliedschaft<br />
oder Gesundheitschecks<br />
in der Firma<br />
würden gerne in Anspruch genommen.<br />
„Zufriedenheit am Arbeitsplatz<br />
ist einfach unheimlich<br />
wichtig“, lautet das Resümee<br />
der Teamleiterin.<br />
Enttäuschende Ergebnisse<br />
Doch die Ergebnisse einer Befragung<br />
des Beratungsunternehmens<br />
WTW zu dem Thema im<br />
vergangenen Jahr waren nicht<br />
gerade ermutigend: Viele der<br />
rund 5200 befragten Arbeitgeberinnen<br />
und Arbeitgeber weltweit,<br />
darunter mehr als 100 <strong>Unternehmen</strong><br />
aus Deutschland mit<br />
über einer Million Mitarbeiten-<br />
FOTO: © KARIN & UWE ANNAS/ADOBE.STOCK.COM<br />
Lauftrainings und Zuzahlungen zu Fitness-Mitgliedschaften gehören zu dem Angebot, das beispielsweise<br />
das Ulmer Familienunternehmen Beurer seinen Beschäftigten macht.<br />
Gesunder Rücken<br />
Anzeige<br />
3,4 Millionen Menschen in Baden-Württemberg<br />
waren 2021<br />
mit Rückenbeschwerden in ärztlicher<br />
Behandlung – und damit<br />
fast ein Drittel der Bevölkerung<br />
(30,6 Prozent).<br />
Ralf Eickmann,<br />
AOK Ulm-Biberach<br />
„Rückenschmerzen<br />
zählen<br />
zu den häufigsten<br />
gesundheitlichen<br />
Beschwerden<br />
und beeinträchtigen<br />
nicht nur<br />
die Lebensqualität<br />
der Betroffenen,<br />
sondern gehen auch mit<br />
volkswirtschaftlich hohen Kosten<br />
einher“, sagt Ralf Eickmann, Themenfeldmanager<br />
Prävention bei<br />
der AOK Ulm-Biberach.<br />
Laut Krankheitskostenstatistik<br />
verursachten Rückenleiden im<br />
Jahr 2022 bei den 34,4 Millionen<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
in Deutschland umgerechnet<br />
96,7 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage.<br />
14 Prozent der AU-<br />
Tage gehen auf Rückenschmerzen<br />
zurück. Die Produktions-Ausfallkosten<br />
wegen dieser Fehltage beliefen<br />
sich auf 12,4 Milliarden Euro.<br />
„<strong>Unternehmen</strong>, die sich für gesundheitsförderliche<br />
Bedingungen<br />
am Arbeitsplatz engagieren,<br />
profitieren von niedrigeren Krankenständen,<br />
einer geringeren<br />
Fluktuation und einer höheren<br />
Mitarbeiterzufriedenheit und erhöhen<br />
auf diese Weise ihre Produktivität<br />
und Wettbewerbsfähigkeit“,<br />
so Eickmann. „Als Gesundheitskasse<br />
möchten wir die<br />
Lebensqualität der Betroffenen<br />
verbessern und Rückenschmerzen<br />
am besten auch präventiv<br />
entgegenwirken. Deshalb setzen<br />
wir uns für ein breites Angebot an<br />
individueller und betrieblicher Gesundheitsförderung<br />
ein.“ Speziell<br />
auf Rückenschmerz-Patienten<br />
zugeschnitten ist beispielsweise<br />
das AOK-RückenKonzept. Arbeitnehmende,<br />
die daran teilnehmen,<br />
sind durchschnittlich sieben Tage<br />
weniger arbeitsunfähig.<br />
Weitere Informationen im AOK-<br />
Fachportal für Arbeitgeber:<br />
aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/gesunder-ruecken<br />
Unser Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement.<br />
Von der Krankenstandsanalyse bis zur<br />
Umsetzung konkreter Maßnahmen: Wir sind<br />
ganz persönlich für Sie da, um die Gesundheit in<br />
Ihrem <strong>Unternehmen</strong> individuell zu organisieren.<br />
Mehr dazu unter aok.de/bw/business<br />
AOK Baden-Württemberg<br />
Die Gesundheitskasse Ulm-Biberach.<br />
RWK · 422830 · 02/24 · Foto: peterheck.de
22<br />
VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />
Damit Mitarbeiter sich wohlfühlen, ist in erster Linie eine von Wertschätzung getragene <strong>Unternehmen</strong>skultur notwendig.<br />
FOTO: © TUNEDIN/ADOBE.STOCK.COM<br />
den, beklagten, dass ihre Benefit-<br />
Strategien, mit denen Fachkräfte gewonnen<br />
oder gehalten werden sollen,<br />
zu wenig Wirkung zeigen.<br />
Pluspunkt Renommee<br />
Aber warum erzielen Maßnahmen<br />
wie betriebliche Altersversorgung,<br />
kostenfreie Getränke im Büro, Gesundheitsmaßnahmen,<br />
Boni, Gewinnbeteiligungen,<br />
Firmenwagen<br />
oder Jobticket, Essenszuschüsse und<br />
Produktvergünstigungen so wenig<br />
Effekte, wenn es um die Zufriedenheit<br />
des Personals geht?<br />
„Schwerpunkt bei der Mitarbeitergewinnung<br />
ist oft der Ruf des <strong>Unternehmen</strong>s“,<br />
weiß Karin Welz von<br />
der Eleven Personalberatung in<br />
Ulm. Die Headhunterin ist sich sicher:<br />
Je besser das Ansehen einer<br />
Firma, desto mehr Zulauf kann sie<br />
verzeichnen. Aber wie kommt es zu<br />
Zur Person<br />
Karin Welz hat als<br />
Personalberaterin<br />
Erfahrungen in <strong>Unternehmen</strong><br />
wie der<br />
Carl Schenck AG und<br />
später als Recruiterin<br />
bei Engineering<br />
People gesammelt.<br />
2008 gründete sie<br />
die Eleven Personalberatung.<br />
solch einem Renommee? Und wie<br />
kommt umgekehrt ein Betrieb in<br />
Verruf? „Bei den Verantwortlichen<br />
muss als erstes die Frage gestellt<br />
werden: Was macht uns eigentlich<br />
aus? Was ist unsere DNA?“, sagt die<br />
Personalberaterin<br />
und merkt an:<br />
„Wenn man ansonsten<br />
auf jeder<br />
Welle mitschwimmt,<br />
dann<br />
wird es beliebig<br />
und es passt nicht<br />
Im Zentrum<br />
müssen die<br />
Fragen stehen:<br />
Was macht uns aus?<br />
Was ist unsere DNA?<br />
zum <strong>Unternehmen</strong><br />
und damit Karin Welz<br />
auch nicht für die Personalberaterin<br />
Mitarbeitenden.“<br />
Für Welz steht das in engem Zusammenhang<br />
mit der jeweiligen <strong>Unternehmen</strong>skultur:<br />
Mangelnde<br />
Wertschätzung gegenüber dem Personal<br />
in Verbindung mit einer hierarchischen<br />
Führungsstruktur, die<br />
keinen Austausch, geschweige denn<br />
Kritik zuließen, seien schwerwiegende<br />
Mängel, und die sich durch<br />
keine zusätzlichen Leistungen für<br />
die Belegschaft kompensieren ließen.<br />
Mit Überraschung<br />
wurde<br />
vor kurzem eine<br />
Studie zur Arbeit<br />
im Homeoffice<br />
der Beratungsfirma<br />
KPMG zur<br />
Kenntnis genommen:<br />
Zwei<br />
Drittel der teilnehmenden<br />
1300 Führungskräfte befürworteten<br />
demnach eine vollständige<br />
Rückkehr ins Büro innerhalb<br />
der nächsten drei Jahre. Auch dafür<br />
sollen Anreize gesetzt werden:
unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />
23<br />
Seit mehr als 10 Jahren mobilisiert Company Bike Großunternehmen in Deutschland.<br />
Fotos: © Company Bike / Sina Scherer<br />
Smarte Mobilitätslösung:<br />
Fahrrad-Leasing mit Company Bike<br />
Mobilität und Nachhaltigkeit sind Themen<br />
von immenser Bedeutung für unsere Gesellschaft.<br />
Fahrrad-Leasing vereint beides gekonnt<br />
miteinander: Als gesunde, nachhaltige<br />
und kostengünstige Alternative zum Auto ist<br />
es inzwischen ein ebenso attraktiver wie beliebter<br />
Mitarbeiter-Benefit.<br />
Company Bike ist einer der führenden Anbieter<br />
im Bereich Firmenrad-Leasing. Seit mehr als<br />
10 Jahren mobilisiert der deutschlandweit<br />
agierende Dienstleister Konzerne und führende<br />
mittelständische <strong>Unternehmen</strong> ab 500 Mitarbeitenden.<br />
Maßgeschneidertes Fahrrad-Leasing<br />
mit Company Bike<br />
Um Angestellten einen besonderen Benefit anzubieten<br />
und die Mitarbeitermotivation zu<br />
stärken, setzen immer mehr <strong>Unternehmen</strong> auf<br />
das Fahrrad-Leasing. Company Bike hat speziell<br />
für Großunternehmen ein Leasingmodell<br />
entwickelt, das Konzerne dabei unterstützt,<br />
mehr Menschen aufs Rad zu bringen. Der Firmenrad-Leasing-Anbieter<br />
mit Hauptsitz in<br />
München bietet Firmenkunden und deren Mitarbeitenden<br />
maßgeschneiderte Firmenradprogramme<br />
mit sehr attraktiven Konditionen<br />
und einen umfangreichen Rund-um-Service.<br />
Das Leistungsangebot umfasst unter anderem<br />
die Einrichtung eines individuellen Company<br />
Bike Portals, eine professionelle Bike-Beratung<br />
der Mitarbeitenden, die persönliche Ausliefe-<br />
rung direkt an den Arbeitsplatz oder auch direkt<br />
ins Home-Office sowie eine mobile Werkstattflotte<br />
mit einem Servicenetz in ganz<br />
Deutschland. Im Bike-Leasing inbegriffen ist<br />
ebenfalls ein Rundum-Schutz, der die Fahrräder<br />
gegen Diebstahl, Unfall- und andere Schadensfälle<br />
absichert.<br />
Nachhaltige Mobilität trifft auf<br />
Mitarbeiterzufriedenheit<br />
Die Kooperation mit Company Bike verspricht<br />
einen Beitrag zur Reduktion von CO 2 -Emissionen<br />
und Verkehrsaufkommen in Städten. Darüber<br />
hinaus bietet sie zahlreiche Vorteile für<br />
Arbeitnehmende und Arbeitgeber. Für Mitarbeitende<br />
ergibt sich eine signifikante Kostenersparnis<br />
von bis zu 50 %. Die monatlichen Leasingraten<br />
sind gering und die Gehaltsumwandlung<br />
sorgt für steuerliche Vorteile. Zudem<br />
können die Mitarbeitenden aus einem großen<br />
Sortiment an hochwertigen Fahrrädern und<br />
E-Bikes auswählen und ihr Wunschrad auch<br />
privat nutzen. <strong>Unternehmen</strong> wiederum profitieren<br />
von einer kostenneutralen Implementierung,<br />
minimalem Aufwand für die Personalabteilungen<br />
und einem effizienten Störfallmanagement.<br />
Die Prozesse sind dabei einfach und<br />
zu 100 % digitalisiert sowie DSGVO-konform<br />
gestaltet, wodurch eine effiziente und simple<br />
Abwicklung garantiert wird. Eine individuelle<br />
Key Account Betreuung und die kontinuierliche<br />
Marketingunterstützung runden das Full-<br />
Service-Paket von Company Bike ab.<br />
„Indem wir die Nutzung<br />
von Firmenfahrrädern<br />
vorantreiben,<br />
inspirieren<br />
wir dazu, das Radfahren<br />
und damit die<br />
gesunde Bewegung<br />
in den täglichen Ablauf<br />
nahtlos zu integrieren. Mit unserem<br />
Angebot fördern wir nicht nur die körperliche<br />
Gesundheit und das Wohlbefinden der<br />
Mitarbeitenden durch regelmäßige Bewegung,<br />
sondern stärken zugleich die Mitarbeiterbindung<br />
und unterstützen ein positives<br />
<strong>Unternehmen</strong>simage“, sagt Fabian<br />
Kral, CSO Company Bike.<br />
Foto: © Company Bike / Sina Scherer<br />
Company Bike<br />
Aidenbachstraße 54 – 56<br />
81379 München<br />
Deutschland<br />
Tel. +49 (0)89 24294149<br />
E-Mail: info@company-bike.com<br />
www.company-bike.com
24<br />
VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />
Ganzheitlicher Ansatz für das Wohlbefinden<br />
Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wird für immer mehr Beschäftigte zum maßgeblichen<br />
Faktor.<br />
Laut einer Umfrage des Daten-Dienstleisters<br />
WTW plant<br />
die Hälfte der <strong>Unternehmen</strong><br />
durch eine Überarbeitung ihrer<br />
Benefitsstrategie die Bedürfnisse<br />
möglichst aller Mitarbeitenden<br />
besser zu berücksichtigen.<br />
Da viele Arbeitskräfte<br />
immer mehr Wert auf Zusatzleistungen<br />
legen, die beispielsweise<br />
zur finanziellen Absicherung<br />
oder zu einer besseren<br />
Vereinbarkeit von Beruf und<br />
Familie beitragen wie flexible<br />
Arbeitszeiten sowie bezahlte<br />
Auszeiten, wollen Firmen ihr<br />
Angebot um Gratifikationen<br />
erweitern, die das ganzheitliche<br />
Wohlbefinden – physisch,<br />
psychisch, sozial und wirtschaftlich<br />
– stärken.<br />
ILLUSTRATION: © VECTORMINE /ADOBE.STOCK.COM<br />
nics mit Hauptsitz in Ulm nicht der<br />
Fall zu sein. „Wir haben keine Probleme,<br />
Mitarbeitende zu gewinnen<br />
und zu halten“, freut sich Personalvorstand<br />
Manfred Loistl, „das authentische<br />
Auftreten des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
ist sehr wichtig, wir gehen mit<br />
unserem Personal auf Augenhöhe<br />
um“, betont er.<br />
Uns ist<br />
Authentizität<br />
wichtig: Wir gehen<br />
mit dem Personal auf<br />
Augenhöhe um.<br />
Manfred Loistl<br />
Personalchef Ingenics<br />
Der „Mensch mit seinen Bedürfnissen“<br />
stehe dabei stets im Mittelpunkt:<br />
mit Möglichkeiten zur Einflussnahme<br />
auf die Tätigkeit, Teilzeit-<br />
sowie Sabbatical-Angeboten:<br />
„Die Mitarbeitenden können auch<br />
bundes- und weltweit tätig sein, da<br />
wir in vielen Großstädten mit Standorten<br />
vertreten sind, oder auch im<br />
Homeoffice arbeiten.“ Eine ergebnisorientierte<br />
Führung sei bei diesen<br />
Freiheiten die Grundlage, um<br />
das Funktionieren der Arbeitsprozesse<br />
zu gewährleisten, erklärt<br />
Loistl.<br />
87 Prozent der befragten Führungskräfte<br />
gaben an, sie würden Mitarbeiter,<br />
die ins Büro kommen, mit Beförderungen<br />
oder Gehaltserhöhungen<br />
belohnen. Die Ergebnisse der<br />
Umfrage zeigen nach Einschätzung<br />
von Personalberaterin Karin Welz,<br />
dass unter CEOs „traditionelles bürozentriertes<br />
Denken“ weiter vorherrsche.<br />
„Homeoffice selbstverständlich“<br />
Die Wissenschaft sieht das anders.<br />
So kam bereits vergangenes Jahr Julian<br />
Stahl in einer Studie des Karriereportals<br />
Xing zum Schluss: „Wer<br />
nicht über Benefits wie Homeoffice,<br />
Workstation oder Sabbatical nachdenkt,<br />
wird einen Teil dieser Generation<br />
als Arbeitgeber erst gar nicht<br />
erreichen.“ Eine andere Studie kam<br />
zu dem Schluss, dass sich Beschäftigte<br />
im Homeoffice wesentlich produktiver<br />
und zufriedener fühlten.<br />
Welz sieht die Option Homeoffice<br />
ebenfalls als Selbstverständlichkeit,<br />
Zur Person<br />
Manfred Loistl verantwortet<br />
als Managing<br />
Partner der Ingenics<br />
AG das Personalressort<br />
und dessen<br />
strategische<br />
Ausrichtung. Er verfügt<br />
unter anderem<br />
über Erfahrungen bei<br />
Change-Management-Prozessen.<br />
die angeboten werden muss: „Ohne<br />
diese Möglichkeit wird es sehr<br />
schwierig für <strong>Unternehmen</strong>. Komplett<br />
zurücknehmen kann man das<br />
sicher nicht mehr.“<br />
Als Beispiel aus ihrer eigenen<br />
Praxis verweist sie auf ein <strong>Unternehmen</strong><br />
aus der Softwarebranche,<br />
das mit Benefits, Wertschätzung gegenüber<br />
der Belegschaft, Weiterbildungsprogrammen,<br />
hervorragender<br />
Ausstattung, variabler Essensversorgung<br />
sowie selbstbestimmten<br />
Homeoffice-Möglichkeiten zu einem<br />
begehrten Arbeitgeber geworden ist.<br />
Das viel diskutierte Problem Fachkräftemangel<br />
sei oft auch hausgemacht,<br />
vermutet die Personalberaterin:<br />
„Weil die Abläufe bei der Mitarbeitergewinnung<br />
häufig nicht gut<br />
sind. Keine guten Prozesse und<br />
Strukturen, weil auch hier wieder<br />
die Feststellung der Identität nicht<br />
richtig geklärt wurde.“<br />
Das scheint bei der internationalen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sberatung Inge-<br />
Gute Bewertungen<br />
„Wir sind aber auch der Meinung,<br />
dass Mitarbeitende zusammenkommen<br />
sollten, um sich auszutauschen,<br />
dafür haben wir unseren Führungskräften<br />
und Mitarbeitenden fünf<br />
verbindliche Prinzipien für die Gestaltung<br />
von mobiler Arbeit an die<br />
Hand gegeben“, erläutert der Ingenics-Personalchef,<br />
der zudem Anreize<br />
geschaffen hat, um das Büro zum<br />
beliebten Treffpunkt zu machen –<br />
etwa mit kostenlosem Essen oder<br />
zwanglosen „socializing events“ im<br />
Büro.<br />
Solche Strukturen sprechen sich<br />
natürlich herum und sorgen für Zuspruch<br />
und Auszeichnungen. Beim<br />
sozialen Netzwerk Kununu, auf dem<br />
Arbeitgeber bewertet werden, gehört<br />
Ingenics zu den besten fünf<br />
Prozent der <strong>Unternehmen</strong>. Die Studierendenquote<br />
beträgt bei den Ulmern<br />
zudem zehn Prozent, und in<br />
den zurückliegenden Monaten wurden<br />
rund 100 neue Beratende eingestellt.<br />
[!] <br />
Wilfried Urbe
unternehmen [!] RESSORT 25<br />
Starke Marken entstehen nicht im Bauch, sondern<br />
im Kopf. Deshalb setzen wir nicht auf persönlichen<br />
Geschmack, sondern auf Fakten. Damit Sie neue<br />
Potenziale entfesseln. Kurz: Say Hello to Success!<br />
Bauchgefühl<br />
mehr hier<br />
evolving-brands.de<br />
Ready Ready to evolve? to evolve?<br />
Lernen Lernen Sie uns Sie kennen! uns kennen!
In der Mitte ist das alte Silo noch zu erkennen. Mit den Anbauten wird daraus ein komplettes Wohngebäude.<br />
Foto: Nicolas Felder<br />
Eine runde Sache<br />
upTrulli Mit Mini-Häusern aus ehemaligen Holzsilos will das Start-up aus Bodnegg neuen<br />
Wohnraum mit altem Baumaterial schaffen. Was fehlt, sind die passenden Grundstücke.<br />
Wie süß es aussieht,<br />
das kleine Häuschen!<br />
Armin Claar<br />
schiebt es mit<br />
Schwung beiseite. Es ist ja nur<br />
ein Modell für Messeauftritte.<br />
Das richtige Musterhaus steht<br />
ein paar Meter weiter weg. Das<br />
45 Quadratmeter große Gebäude<br />
sieht zwar neu aus, besteht<br />
aber zu einem großen Teil aus<br />
einem alten Holzsilo. Daher die<br />
runde Form. Aufgestellt hat es<br />
die upTrulli GmbH aus Bodnegg<br />
bei Ravensburg. Bauingenieur<br />
Claar, Projektmanagerin Irmgard<br />
Joos und Architekt Matthew<br />
Tovstiga gründeten das<br />
Start-up 2021. Das Musterhaus<br />
ist nur wenige Fahrminuten vom<br />
Firmensitz entfernt. Das Team<br />
konnte hier Teile eines alten Hofes<br />
pachten. Viel Platz nicht nur<br />
für Material, sondern auch für<br />
große Ziele.<br />
Das Silohaus ist zwar klein,<br />
aber erstaunlich geräumig und<br />
füllt so eine Lücke zwischen Tinyhouse<br />
und konventionellem<br />
Einfamilien- oder Reihenhaus.<br />
Die Idee zu den Mini-Häusern,<br />
die ihren Namen den aus der<br />
italienischen Region Apulien<br />
bekannten Rundhäusern, den<br />
Trullis, verdanken, hatte Claar.<br />
Altes einen neuen Sinn geben<br />
Er fand es schade, dass so viele<br />
landwirtschaftliche Holzsilos<br />
leer herumstehen: „Was macht<br />
man nur mit diesen Baukörpern?“,<br />
fragte er sich. „Sie sind<br />
in einem guten Zustand, aber<br />
werden nicht mehr genutzt. Irgendwann<br />
kommt einer der<br />
Nachfolger des Betriebes und<br />
reißt sie ab.“ Für den Bau werden<br />
ausschließlich natürliche<br />
Materialien verwendet – am<br />
liebsten das, was<br />
schon da ist. Nicht nur die Holzsilos,<br />
sondern auch Balken, Türen,<br />
Stangen oder Rindsleder-<br />
Streifen, rund 80 Jahre<br />
alt. Sie sind nun<br />
FOTO: JULIA RIZZOLO
unternehmen [!]<br />
MACHEN<br />
27<br />
im Musterhaus als Sockelleisten<br />
verbaut. Die Holzfenster rettete<br />
Claar aus einem Abbruchhaus<br />
– buchstäblich in letzter Sekunde.<br />
Der Abrissbagger hatte<br />
schon eines der erst zehn Jahre<br />
alten Schätzchen in seinen Krallen.<br />
Ungenutzte Lehmsteine einer<br />
Ziegelei dienten zum zusätzlichen<br />
Wandaufbau. Weiteres<br />
Altholz für den Boden stammt<br />
aus einem Sägewerk, wo es jahrelang<br />
übrig geblieben gelagert<br />
worden war.<br />
Ein Investor<br />
sollte nicht<br />
nur Geld, sondern<br />
auch Leidenschaft<br />
mitbringen.<br />
Armin Claar<br />
upTrulli<br />
Drei kleine Anbauten hat das<br />
Silo-Musterhaus bekommen:<br />
Die Eingangsdiele, ein Erker mit<br />
Sitzfenster und das Badezimmer.<br />
Im unteren Geschoss ist<br />
eine Küchenzeile und ein Esstisch.<br />
Über eine schmale Treppe<br />
geht es nach oben. Hinter<br />
Spitzenvorhängen steht hier ein<br />
selbstgebautes Doppelbett aus<br />
Altholz.<br />
Nachhaltigkeit – auch beim Bau: Armin Claar und Irmgard Joos setzen bei ihren Silo-Häusern auf das<br />
Wiederverwenden von Altem.<br />
Fotos: Julia Rizzolo<br />
Grundstücke sind rar<br />
Verwirklicht wurde das erste<br />
Projekt mit einem Netzwerk an<br />
selbstständigen Handwerkern.<br />
Potenzielle Kunden sind zum<br />
Beispiel ältere Paare, die sich<br />
nach dem Auszug der Kinder<br />
verkleinern und reduzieren<br />
möchten. So könnte das alte,<br />
große Haus vermietet und dadurch<br />
wiederum das upTrulli finanziert<br />
werden. Vier bis fünf<br />
Kunden stehen in den Startlöchern,<br />
um ihr eigenes Trulli<br />
Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Im Moment hake es allein an<br />
den Baugrundstücken.<br />
Eine Tatsache, die die Startup-Gesellschafter<br />
deutlich unterschätzt<br />
haben. Dabei gibt es<br />
viele Möglichkeiten: So ein<br />
Haus benötigt wenig Platz. Perfekt<br />
für Restflächen oder zur<br />
Aufteilung von großen oder unpraktisch<br />
geschnittenen Grundstücken<br />
oder Baulücken. Denkbar<br />
wäre auch eine kleine Ferienhaus-Siedlung<br />
aus upTrullis.<br />
Das Team hat sich und das Projekt<br />
bei verschiedenen Gemeinden<br />
vorgestellt, um Möglichkeiten<br />
zu finden. „Da sind wir im<br />
Moment massiv dran“, sagt Joos.<br />
„Wir hoffen, dass der Startschuss<br />
fürs nächste upTrulli<br />
bald fällt.“<br />
FOTO: NICOLAS FELDER<br />
Von klein bis groß<br />
Vier Hausmodelle<br />
und eine Sauna<br />
hat das Team aus<br />
alten Holzsilos entwickelt.<br />
Das kleinste<br />
upTrulli „Himmelschrofen“<br />
ist 45<br />
Quadratmeter<br />
groß, hat zwei Geschosse<br />
und kostet<br />
schlüsselfertig um<br />
die 200 000 Euro<br />
netto. Fünf bis<br />
sechs Meter misst<br />
Von Anfang an war klar: Das<br />
<strong>Unternehmen</strong> ist mehr als ein<br />
Hobby-Projekt. Es soll den Gesellschaftern<br />
in ein paar Jahren<br />
eine finanziell gesicherte Zukunft<br />
bieten. Im Moment ist<br />
Claar noch in der Altbausanierung<br />
tätig. Joos arbeitet zu 70<br />
Prozent in ihrem Hauptjob. Derzeit<br />
überlegen sich die drei Gesellschafter,<br />
einen Investor mit<br />
ins Boot beziehungsweise ins<br />
Den Wohnraum können Besitzer selbst gestalten.<br />
es im Durchmesser.<br />
Ergänzt werden<br />
kann es etwa mit<br />
einer Photovoltaikanlage<br />
oder einem<br />
Windrad. Die Häuser<br />
sind mit einer<br />
elektrischen Papierheizung<br />
ausgestattet.<br />
Die Wände<br />
bestehen aus Altholz,<br />
Holzfaserdämmung,<br />
Lehmziegeln<br />
und Vollholz-Elementen.<br />
Das größte Modell<br />
bietet für rund<br />
350 000 Euro bis<br />
zu 100 Quadratmeter<br />
Platz. Da die Silo-Häuser<br />
auf<br />
Schraubfundamenten<br />
rund 40 Zentimeter<br />
über der<br />
Erde stehen, kommen<br />
sie ohne Bodenversiegelung<br />
aus.<br />
FOTO: UP TRULLI GMBH<br />
upTrulli zu holen. Doch ein passender<br />
Investor soll nicht nur<br />
Geld mitbringen, sondern auch<br />
Herz und Leidenschaft für das<br />
Projekt.<br />
„Es ist ein Weg“, sagt Claar.<br />
„Etwas, das sich ständig weiterentwickelt<br />
und das ist das Schöne<br />
daran.“ Eine weitere Besonderheit<br />
des Start-ups ist die diverse<br />
Altersstruktur des Teams.<br />
Ganz bewusst soll hier Wissen<br />
von Alt nach Jung und andersherum<br />
ausgetauscht werden.<br />
Bei Messen haben die Gesellschafter<br />
bisher gute Erfahrungen<br />
gemacht. Das Interesse sei<br />
groß, sagen sie. Es gab einen Tag<br />
der offenen Baustelle und einen<br />
Tag der offenen Tür sowie einen<br />
regelmäßigen Newsletter. Wer<br />
ernsthaft mit dem Gedanken<br />
spielt, sich ein upTrulli bauen<br />
zu lassen, kann dort übernachten.<br />
Das Musterhaus dient seit<br />
November 2023 als Ferienunterkunft.<br />
Zwischen den Besichtigungen<br />
finden hier Gäste ein ruhiges<br />
Plätzchen. „Das Angebot<br />
wird rege angenommen“, sagt<br />
Irmgard Joos. Das upTrulli ist<br />
eben eine runde Sache. [!] <br />
<br />
Julia Rizzolo
28<br />
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />
Aufatmen in<br />
Uhingen<br />
Allgaier Prozesstechnologie<br />
Beim Uhinger Automobilzulieferer<br />
Allgaier gelang nach erneuter<br />
Insolvenz den Sanierern<br />
in letzter Minute die Rettung<br />
der Sparte Prozesstechnologie<br />
– dank des Einlenkens der Banken,<br />
an deren Veto der Deal zu<br />
scheitern drohte. Alle 160 Mitarbeiter<br />
werden übernommen.<br />
Das stand bis zuletzt auf der<br />
Kippe. Nun freuen sich Gewerkschaft,<br />
Betriebsrat und Belegschaft,<br />
dass mit der Siebtechnik<br />
GmbH ein strategischer Investor<br />
gefunden worden ist. Letztere<br />
gehört zur Stafag-Gruppe<br />
aus Mühlheim, die 3600 Mitarbeitende<br />
beschäftigt.<br />
Wala wehrt sich<br />
gegen Kritik<br />
Homoöpathie Die Wala Heilmittel<br />
GmbH, wehrt sich gegen<br />
Pläne von Bundesgesundheitsminister<br />
Karl Lauterbach, dass<br />
Krankenkassen keine homöopathischen<br />
Behandlungen mehr<br />
erstatten dürfen. Mit rund 1000<br />
Mitarbeitern und einem Umsatz<br />
in Höhe von 135 Millionen Euro<br />
(2022) gehört Wala zu den größten<br />
Herstellern homöopathischer<br />
Medizin in Deutschland.<br />
Es gebe sehr wohl verlässliche<br />
Nachweise einer Wirksamkeit<br />
homöopathischer und anthroposophischer<br />
Mittel.<br />
Sägen mit<br />
Wankelmotor<br />
Freut sich über die gute Geschäftsentwicklung: Klaus Kolberg.<br />
<br />
Foto: Giacinto Carlucci<br />
Mit Musikinstrumenten<br />
in guter Stimmung<br />
Kolberg Percussion in Uhingen hat sich von der Corona-Krise gut erholt.<br />
Für 2022 meldet der Hersteller von Musikinstrumenten eine Umsatzsteigerung<br />
von 19 Prozent. 2023 stieg der Umsatz um 25 Prozent<br />
auf 4,7 Millionen Euro - ein Rekord, wie Inhaber Klaus Kolberg sagt. Auch<br />
der Gewinn habe sich erfreulich entwickelt, sagt Kolberg, der die 1969<br />
von seinem Vater Bernhard gegründete Firma im Jahr 2011 übernommen<br />
hat. Das <strong>Unternehmen</strong>, das weltweit Spitzenorchester mit Instrumenten<br />
und Orchesterausstattungen beliefert und einen Exportanteil von<br />
60 Prozent hat, beschäftigt dreißig Mitarbeiter. Diese haben 4000 Euro<br />
Prämie und darüber hinaus, eine Inflationsausgleichsprämie und einen<br />
Corona-Bonus erhalten.<br />
Timbersports Die Nebenerwerbswerkstatt<br />
„WankelSpeed“<br />
in Krapfenreut (Ebersbach/Fils)<br />
baut Hochleistungssportsägen<br />
und verhilft einem fast vergessenen<br />
Motor zu neuer Blüte.<br />
Statt rund 10 PS haben die Sägen<br />
um die 70 PS und sind Geräte<br />
für den Leistungssport. Für<br />
den Alltagsgebrauch sind sie ungeeignet.<br />
Sie werden in der<br />
Werkstatt von Jörg Bläsi und seinen<br />
Söhnen Felix und Lucas im<br />
Nebenerwerb hergestellt. Die<br />
Sägen kosten zwischen 6500<br />
und 10 000 Euro und werden individuell<br />
für die Kunden (Sportler,<br />
die an der Weltspitze sägen)<br />
hergestellt. Die Besonderheit<br />
gegenüber Mitbewerbern ist,<br />
dass die Sägen von einem Wankelmotor<br />
angetrieben werden.<br />
Ein Trio statt<br />
eines Chefs<br />
Maschinenbau Der Vorstandschef<br />
des Schuler-Mutterkonzerns<br />
Andritz, Joachim Schönbeck,<br />
verantwortet seit dem 1.<br />
Januar innerhalb der Andritz-<br />
Gruppe den Geschäftsbereich<br />
Metals, zu der auch der Göppinger<br />
Pressenhersteller gehört.<br />
Die Leitung erfolgt dabei, laut<br />
Schuler, in enger Abstimmung<br />
mit den Geschäftsführern Thomas<br />
Kamphausen und Peter<br />
Jost. Das Trio folgt in der Leitung<br />
damit auf den bisherigen<br />
Vorstandschef Domenico Iacovelli,<br />
der das <strong>Unternehmen</strong> zum<br />
Jahreswechsel verlassen hat.<br />
Rückkauf<br />
eigener Aktien<br />
Teamviewer Mit Zustimmung<br />
des Aufsichtsrats hat der Vorstand<br />
des Göppinger Software-<br />
Riesen Teamviewer ein Aktien-<br />
Rückkauf-Paket mit einem Gesamtvolumen<br />
von bis zu 150 Millionen<br />
Euro geschnürt. Der<br />
Rückkauf soll innerhalb des Jahres<br />
<strong>2024</strong> abgeschlossen sein,<br />
teilt Teamviewer mit. Das Programm<br />
folgt damit nahtlos dem<br />
150-Millionen-Euro-Rückkauf,<br />
der am 30. November 2023 beendet<br />
wurde. Mit seinen rund<br />
1400 Mitarbeitern dürfte das<br />
<strong>Unternehmen</strong> 2023 einen Umsatz<br />
von mehr als 620 Millionen<br />
Euro erzielt haben.<br />
Innovative<br />
Allianz<br />
Wasserstoff Die Göppinger<br />
Entsorgung + Transport<br />
(GmbH), die zur Logistikgruppe<br />
Wackler gehört, will mit dem<br />
Technologie-Start-up Green Hydrogen<br />
Technology (GHT/Augsburg)<br />
in Ebersbach eine Pilotanlage<br />
zur Erzeugung von Wasserstoff<br />
betreiben. Zunächst ist<br />
für die 13 Meter hoch und zehn<br />
Meter lange Anlage auf dem Gelände<br />
der ETG eine Testphase<br />
im Dauerbetrieb vorgesehen.<br />
„Ab 2025 wollen wir dann dort<br />
Wasserstoff produzieren“, sagt<br />
GHT-Geschäftsführer Robert<br />
Nave. Die ETG sei ein Traumpartner<br />
für das Start-up, das<br />
sechs Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Für die Verwendung des erzeugten<br />
Wasserstoffs gebe es bereits<br />
Ideen. „Für uns als Transportunternehmen<br />
bietet das eine attraktive<br />
Option“, erklärt Geschäftsführerin<br />
Beate Schwarz.<br />
Märklin mit<br />
Umsatzplus<br />
Modelleisenbahn Das Göppinger<br />
Traditionsunternehmen<br />
Märklin hat im vergangenen<br />
Jahr den Umsatz auf rund 131<br />
Millionen Euro gesteigert. Im<br />
Rahmen des wirtschaftlich und<br />
politisch schwierigen Umfelds<br />
sei er mit dieser Entwicklung<br />
sehr zufrieden, sagt Geschäftsführer<br />
Florian Sieber. Märklin,<br />
mit seinen rund 1200 Mitarbeitern<br />
(470 am Standort Göppingen),<br />
profitiere davon, dass sich<br />
neben Kindern auch viele Erwachsene<br />
für Modelleisenbahnen<br />
begeisterten und in hochwertige<br />
Züge und Loks investierten.<br />
[!]
unternehmen [!] RESSORT 29<br />
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Bessere Ausstattung, kleinere Klassen und Freiräume für pädagogische Konzepte gehören zu den Vorteilen der privaten Schulen.<br />
FOTO: © VON GORODENKOFF /ADOBE.STOCK.COM<br />
Der Boom der Privaten<br />
Schulen Bildung ist in Deutschland kostenlos. Trotzdem schicken immer mehr Eltern ihre<br />
Kinder auf kostenpflichtige Schulen in privater Trägerschaft. Eine Mutter und ein<br />
Sozialwissenschaftler schildern ihre Sicht der Dinge.<br />
Kleine Klassenteiler und<br />
oft eine bessere, moderne<br />
Ausstattung: Privatschulen<br />
versprechen<br />
beste Bildungschancen<br />
und Zeit, um auf Schülerinnen<br />
und Schüler einzugehen. Zuletzt<br />
legten die Bildungseinrichtungen<br />
in freier Trägerschaft eine<br />
Wachstumskurve hin. Ihre Zahl<br />
hat sich in den vergangenen 20<br />
Jahren deutschlandweit fast verdoppelt.<br />
Im Südwesten gingen im<br />
Schuljahr 2021/22 dem Statistischen<br />
Landesamt zufolge knapp<br />
111 000 Kinder und Jugendliche<br />
auf private allgemeinbildende<br />
Schulen. Doch warum greifen<br />
Eltern immer häufiger lieber ins<br />
Portemonnaie und bezahlen<br />
Schulgeld, statt ihr Kind auf eine<br />
öffentliche Schule zu schicken?<br />
Petra Vecchio kennt beide Seiten.<br />
Die vierfache Mutter ist für<br />
freie Schulen Mitglied des Landeselternbeirats.<br />
Zwei ihrer Kinder<br />
besuchten öffentliche Schulen,<br />
zwei eine Privatschule.<br />
Rückblickend<br />
hätte ich meine<br />
Töchter auch auf<br />
eine Privatschule<br />
geschickt<br />
Petra Vecchio<br />
Mitglied des Landeselternbeirats<br />
„Rückblickend hätte ich meine<br />
anderen Töchter auch lieber auf<br />
eine Privatschule geschickt“,<br />
sagt sie. Vecchio und ihrem<br />
Mann sei bei der Entscheidung,<br />
ihren Sohn eine Privatschule besuchen<br />
zu lassen, wichtig gewesen,<br />
dass Lernen dort anders gedacht<br />
werde. Kleinere Klassen,<br />
die Digitalisierung und Freiräume<br />
für bestimmte pädagogische<br />
Konzepte hätten sie überzeugt.<br />
Innovative Konzepte<br />
Ähnlich argumentiert die Arbeitsgemeinschaft<br />
freier Schulen<br />
in Baden-Württemberg<br />
(AGFS) „Privatschulen bieten<br />
ein vielfältiges Angebot weltanschaulicher<br />
und pädagogischer<br />
Schulkonzepte“, erklärt eine<br />
Sprecherin. „Oftmals sind Freie<br />
Schulträger Wegbereiter<br />
innovativer Schulkonzepte.“<br />
Was die Eltern sich den Schulbesuch<br />
durchschnittlich kosten<br />
lassen, könne die AGFS nicht seriös<br />
sagen. Die Spanne des<br />
Schulgeldes sei breit. Kinder an<br />
Privatschulen erzielen zudem<br />
oft bessere Ergebnisse bei<br />
Schulleistungsstudien wie den<br />
IQB-Bildungstrends als Kinder<br />
an öffentlichen Schulden.<br />
Doch Marcel Helbig weist bei<br />
diesem Thema auf eine dünne<br />
Studienlage in Deutschland hin.<br />
Der Sozialwissenschaftler beschäftigt<br />
sich schwerpunktmäßig<br />
mit Bildungssoziologie und<br />
Schulpolitik in Deutschland. Er<br />
sagt: „Nach allem, was wir wissen,<br />
starten Kinder an Privatschulen<br />
bereits beim Schulstart<br />
mit höheren Kompetenzen zum<br />
Beispiel in Mathematik und dem<br />
Leseverständnis, weil sie aus sozial<br />
privilegierteren Verhältnissen<br />
kommen.“<br />
Im Schulverlauf entwickelten<br />
sich Kompetenzen von Privat-
unternehmen [!] SPEZIAL 31<br />
Land zahlt eine Pauschale<br />
schülern genauso wie die von<br />
Kindern an öffentlichen Schulen.<br />
„Die höheren Kompetenzen<br />
in Mathematik und im Lesen<br />
sind ausschließlich auf die höheren<br />
Ausgangskompetenzen<br />
und die bessere soziale Zusammensetzung<br />
der Privatschulen<br />
zurückzuführen“, meint Helbig.<br />
Ungleiche Verteilung<br />
Für Helbig steht die soziale Entmischung<br />
an Schulen im Zusammenhang<br />
mit dem Trend hin zu<br />
mehr Privatschulen. „Sozial privilegierte<br />
Kinder besuchen<br />
überdurchschnittlich private<br />
Schulen, der Rest geht auf öffentliche<br />
Schulen.“ Diese Ungleichverteilung<br />
folge zumindest<br />
teilweise aus den ökonomischen<br />
Möglichkeiten der Eltern.<br />
Zur Person<br />
Marcel Helbig ist Sozialwissenschaftler.<br />
Er arbeitet<br />
am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe<br />
in Bamberg<br />
und ist Gastwissenschaftler<br />
am Wissenschaftszentrum<br />
Berlin für Sozialforschung.<br />
Seine Schwerpunkte<br />
sind unter anderem Bildungssoziologie<br />
und<br />
Schulpolitik in Deutschland.<br />
Kritisiert wird häufig, dass<br />
der Boom von Privatschulen zu<br />
einer Spaltung der Schülerinnen<br />
und Schüler nach sozialer Herkunft<br />
führe. Die AGFS erklärt,<br />
dass ihr keine belastbaren Daten<br />
dazu vorliegen. Privatschulen<br />
nehmen demnach eine öffentliche<br />
Aufgabe wahr.<br />
Ob der Boom der Privatschulen<br />
auf ein Versagen an öffentlichen<br />
Schulen zurückzuführen<br />
ist, sei schwer zu beantworten,<br />
meint Helbig. „Gerade das<br />
Wachstum privater Grundschulen<br />
in großstädtischen Räumen<br />
und die damit verbundenen sozialen<br />
Ungleichheiten deuten<br />
darauf hin, dass man den Problemen<br />
der öffentlichen Schulen<br />
aus dem Weg gehen will.“<br />
Ob es dabei um die Qualität der<br />
öffentlichen Schulen geht, sei<br />
schwer zu sagen. Helbig geht davon<br />
aus, dass es eine Absetzbewegung<br />
sei von Schulen mit vielen<br />
sozial benachteiligten Kindern,<br />
Kindern nichtdeutscher<br />
Herkunft und Kindern mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf<br />
ist.<br />
Landeselternbeirätin Vecchio<br />
sagt, gerade für ihre jüngste<br />
Tochter mit Behinderung sei die<br />
Privatschule ideal. Die Privatschule<br />
habe schon früh Inklusion<br />
gelebt. „Die Hälfte hat was,<br />
die Hälfte nicht. Das hat man damals<br />
nur bei privaten Trägern<br />
gehabt.“ Ihre Tochter wird an<br />
der Schule seit der 5. Klasse<br />
fernunterrichtet, weil sie krank<br />
ist. An einer öffentlichen Schule<br />
könne sich Vecchio diese<br />
Möglichkeit nicht vorstellen. So<br />
mache ihre Tochter gerade das<br />
Abitur.<br />
Die oft bessere Ausstattung<br />
an Privatschulen macht sich an<br />
dieser Stelle bemerkbar. Schulen<br />
in freier Trägerschaft seien<br />
autonome wirtschaftliche Einheiten,<br />
erklärt die AGFS. Sie<br />
können Mittel eigenverantwortlich<br />
investieren. „Daher erscheint<br />
das Handeln oft agiler<br />
und zeitnaher.“ Ein Beispiel dafür<br />
sei die Digitalisierung.<br />
Bessere Bedingungen<br />
Vecchio hat zudem den Eindruck,<br />
dass die Lehrkräfte engagierter<br />
seien. Sie könne sich<br />
aber gut vorstellen, dass das an<br />
den Bedingungen liege, die eine<br />
Privatschule biete. Eben mit<br />
kleineren Klassen und Freiräumen<br />
für bestimmte pädagogische<br />
Konzepte. „Ich glaube<br />
nicht, dass Lehrer an öffentlichen<br />
Schulen schlechter sind“,<br />
sagt Vecchio. „Ich glaube nur,<br />
dass sie in dem Setting, das sie<br />
da finden, gar nicht anders handeln<br />
können.“ Die Klassen seien<br />
zu groß, die Schülerinnen<br />
und Schüler zu heterogen, sagt<br />
Vecchio. Probleme sieht sie<br />
nach ihren Erfahrungen bei Privatschulen<br />
nicht. Nur eines bereite<br />
ihr Bauchschmerzen: „Es<br />
ist unfair gegenüber den Menschen,<br />
die sich das nicht leisten<br />
können.“ [!] Julia Rizzolo<br />
Blick auf die private Klosterschule in Baden-Baden.<br />
Unter Privatschulen<br />
fallen sowohl<br />
Ersatz- als<br />
auch Ergänzungsschulen<br />
in freier<br />
Trägerschaft. Ersatzschulen<br />
sollen<br />
praktisch einen Ersatz<br />
für staatliche<br />
Schulen bieten. An<br />
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Schule erleben.<br />
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ihnen können<br />
Schüler staatlich<br />
anerkannte Prüfungen<br />
und Abschlüsse<br />
abgelegen<br />
und ihre Schulpflicht<br />
erfüllen. Ergänzungsschulen<br />
verfolgen andere<br />
Konzepte und weichen<br />
vom Lehrplan<br />
ab. Das Land Baden-Württemberg<br />
finanziert den Betrieb<br />
genehmigter<br />
Schulen in freier<br />
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32 SPEZIAL unternehmen [!]<br />
Solaranlagen<br />
auf dem<br />
Firmendach<br />
Auf dem<br />
Weg zur<br />
Autarkie<br />
Photovoltaik Immer mehr <strong>Unternehmen</strong><br />
erzeugen eigenen Solarstrom. Doch die<br />
Möglichkeiten sind deutlich größer. Um sie<br />
zu nutzen, muss sich jedoch bei Verwaltung<br />
und Infrastruktur noch einiges tun.<br />
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Wir haben schon frühzeitig<br />
verstanden,<br />
dass ökologisches<br />
Handeln sich auszahlt“,<br />
betont Matthias Tries,<br />
Vorstandsmitglied des mittelständischen<br />
Familienunternehmens<br />
Tries aus Ehingen. Die Firma<br />
beschäftigt sich mit der Entwicklung<br />
und Herstellung von<br />
Hydraulikelementen, Ventilen<br />
und Aggregaten, beispielsweise<br />
Hydraulik-Elementen für Pistenfahrzeuge.<br />
Tries hat schon<br />
früh damit begonnen, auf seinen<br />
Werkshallen Photovoltaikanlagen<br />
zu installieren. Erst im Kleinen<br />
– sozusagen als Versuchsballon<br />
– dann im immer größeren<br />
Stil.<br />
Die erste Solaranlage<br />
2001<br />
sei noch Liebhaberei<br />
gewesen,<br />
erklärt<br />
Matthias Tries.<br />
Damals habe<br />
sich die Sache<br />
wirtschaftlich<br />
eigentlich noch<br />
nicht gelohnt.<br />
Mit einem<br />
Speicher lassen<br />
sich Strafen von bis<br />
zu 40 000 Euro pro<br />
Jahr sparen.<br />
Matthias Tries<br />
Tries<br />
Das habe sich mittlerweile<br />
grundlegend geändert. Die<br />
jüngste große Photovoltaik-Anlage<br />
für eine Werkshalle sei vor<br />
eineinhalb Jahren installiert<br />
worden, betont der Umweltbeauftragte<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />
Damals habe man gerade noch<br />
die stark steigenden Kosten ab<br />
Beginn des Ukraine-Krieges<br />
vermeiden können und natürlich<br />
gegenüber den dann steigenden<br />
Strompreisen per Eigenproduktion<br />
zusätzlich Geld gespart.<br />
Schon damals sei klar gewesen,<br />
dass sich die neuen<br />
Kollektoren spätestens nach<br />
fünf bis acht Jahren rechnen<br />
würden.<br />
Speicher für Überschuss<br />
Tries plant gerade eine neue<br />
Produktionshalle – wieder mit<br />
einer PV-Anlage auf dem Dach.<br />
Diesmal ist zusätzlich ein Batteriespeicher<br />
vorgesehen, der in<br />
Phasen hoher Sonneneinstrahlung<br />
überschüssige Energie<br />
speichern und sie dann an schattigeren<br />
Tagen abgeben kann.<br />
Solche Speicher<br />
waren<br />
lange Zeit<br />
ziemlich teuer,<br />
sind aber wie<br />
die Solarzellen<br />
in jüngster Zeit<br />
deutlich im<br />
Preis gefallen.<br />
Mithilfe des<br />
Speichers können<br />
größere<br />
Teile der rund 2,5 Gigawattstunden<br />
jährlichen Strombedarfs<br />
selbst abgedeckt werden. Zurzeit<br />
stammen bei dem Familienbetrieb<br />
erst rund 20 Prozent des<br />
Stroms aus Eigenproduktion auf<br />
den Dachflächen.<br />
Die jüngste große PV-Anlage<br />
bei Tries hat rund 450 000 Euro<br />
gekostet und eine Anschlussleistung<br />
von fast 600 Kilowatt.
unternehmen [!] SPEZIAL 33<br />
Mit einem geplanten Hallen-<br />
Neubau, bei dem wiederum die<br />
komplette Dachfläche zur<br />
Stromerzeugung genutzt werden<br />
soll, wird die Energieerzeugung<br />
in den nächsten fünf Jahren<br />
auf etwa ein Megawatt heraufgeschraubt<br />
werden. Vorteil<br />
der geplanten Batteriespeicher<br />
ist auch, dass Spitzen beim Solarstrom<br />
gesenkt werden und<br />
damit weniger „Strafzahlungen“<br />
an den Energieversorger anfallen.<br />
Der darf nämlich für die unerwartete<br />
Einspeisung überschüssigen<br />
Stroms in sein Netz<br />
hohe Ausgleichsbeträge verlangen,<br />
weil ihm die Durchleitung<br />
und Verwendung der Stromspitzen<br />
Probleme bereitet.<br />
Ein Speicher mit 100 Kilowattstunden<br />
Kapazität kostet<br />
rund 300 000 Euro. Damit können<br />
durch mehr genutzten Eigenstrom<br />
sowie gesparte Strafzahlungen<br />
an den Versorger<br />
Entfalten ihre Kraft in der Masse: Solarzellen auf einem Hallendach.<br />
FOTO: © ND STOCK/ADOBE.STOCK.COM<br />
etwa bis zu 40 000 Euro pro Jahr<br />
gespart werden.<br />
Genehmigung vereinfacht<br />
Neu installierte Photovoltaik-<br />
Anlagen in Baden-Württemberg<br />
wiesen 2023 eine Kapazität von<br />
etwa 1950 Megawatt auf, ein neuer<br />
Rekord und zweieinhalbmal<br />
so viel wie ein Jahr zuvor. Den<br />
größten Anteil steuerten private<br />
Haushalte mit Dachkollektoren<br />
und Balkonkraftwerken bei.<br />
Gewerblich dürfe gerne noch<br />
mehr passieren, meint Andreas<br />
Schlumberger, Geschäftsführer<br />
des Solarclusters Baden-Württemberg.<br />
Diese staatsnahe Gesellschaft<br />
wird von Umweltministerium<br />
und Mitgliedern wie<br />
PV-Anbietern sowie PV-Abnehmern<br />
finanziert.<br />
Die Genehmigungsverfahren<br />
für gewerbliche Anlagen seien<br />
zwar schon deutlich vereinfacht<br />
worden, dennoch dauere in der<br />
Anzeige<br />
PV und Großspeicher für <strong>Unternehmen</strong><br />
Der Großteil des Mittelstandes sieht gestiegene<br />
Energiekosten als Herausforderung. Eine<br />
nachhaltige Senkung ist oft nur mittel- bis<br />
langfristig möglich, wenn <strong>Unternehmen</strong> komplett<br />
auf regenerative Energien umsteigen.<br />
Photovoltaikanlagen und Großspeicher spielen<br />
dabei eine zentrale Rolle! Das schont nicht<br />
nur die Umwelt und senkt Energiekosten, sondern<br />
verbessert auch das Image beim Kunden<br />
– ein kostenloser Nebeneffekt.<br />
Photovoltaik + Großspeicher = maximale<br />
Unabhängigkeit<br />
Die Wahl des richtigen Großspeichers erfordert<br />
sorgfältige Überlegungen. Durch die Kombination<br />
einer Photovoltaikanlage mit einem<br />
Großspeicher können <strong>Unternehmen</strong> Energie<br />
flexibler speichern und verbrauchen und sind<br />
somit unabhängig von Energieversorgern. Generell<br />
gilt: Je größer die Gesamtkapazität des<br />
Speichers ist, desto geringer sind die Kosten<br />
pro Kilowattstunde. Gerne beraten wir Sie ausführlich<br />
bei der Auswahl des richtigen Speichers<br />
für Ihr <strong>Unternehmen</strong>.<br />
Offene und transparente Beratung<br />
Die Anschaffung und Installation einer Photovoltaikanlage<br />
mit Speicher ist und bleibt eine<br />
Investition. Wir führen mit jedem Kunden eine<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung durch, um<br />
mögliche Einsparungen und den Return on Investment<br />
zu ermitteln. Dadurch schaffen wir<br />
die Grundlage für eine faktenbasierte Entscheidung.<br />
Für ein unverbindliches und kostenloses<br />
Beratungsgespräch stehen wir Ihnen<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Erfahrung & Qualität von M. u. W. Schlecker<br />
Als Fachbetrieb bieten wir hochwertige Anlagen<br />
und maximalen Service. Beratung, Planung,<br />
Installation und Betreuung - alles aus einer<br />
Hand. Unsere qualifizierten Fachkräfte verfügen<br />
über langjährige Erfahrung. Und nicht<br />
nur das: Wir haben auch die Kapazitäten, um<br />
professionell Großprojekte umzusetzen.<br />
Harte Fakten für eine Photovoltaikanlage<br />
1. Förderung durch die KfW<br />
2. Abkopplung von Strompreiserhöhungen<br />
3. Kalkulierbarkeit der Energiekosten<br />
auf Jahre hinaus<br />
4. Weitgehende Unabhängigkeit vom Markt<br />
der Stromversorger<br />
5. Hoher Return on Invest<br />
Foto: © Simon Kraus / stock.adobe.com<br />
M. u. W. Schlecker<br />
Elektrische Anlagen GmbH<br />
Scheffeltgasse 3/1 · 89077 Ulm<br />
Fon +49 731 140 550-0<br />
Fax +49 731 140 550-10<br />
info@elektro-schlecker.de<br />
www.elektro-schlecker.de<br />
www.pure-energie.de
34<br />
SPEZIAL unternehmen [!]<br />
An Flächen fehlt es im<br />
Land nicht<br />
ILLUSTRATION: © PETOVARGA/ADOBE.STOCK.COM<br />
<strong>Unternehmen</strong> können sich mit PV-Anlagen in Teilen unabhängig vom Strompreis machen.<br />
ne und Wind keine Rechnung<br />
schicken: Kosten für Investitionen,<br />
Netzanschlüsse und Verteilung<br />
sind nicht unerheblich.<br />
Und wenn große Teile von<br />
Wirtschaft, Gebäuden und Verkehr<br />
auf Elektro umgestellt werden,<br />
nimmt der Strombedarf in<br />
den nächsten Jahren sogar noch<br />
enorm zu. Hinzu kommt, dass<br />
die erneuerbaren Energien nie<br />
den gesamten Strombedarf<br />
abdecken können. Für<br />
„Dunkelflauten“ plant die<br />
Bundesregierung vor allem<br />
neue Gaskraftwerke.<br />
Selbst wenn die Versorger<br />
diese Basiskraftwerke<br />
wenig nutzen, verteuert<br />
ihr Vorhalten ganz erheblich<br />
die Stromkosten der Gesellschaft.<br />
Schon jetzt dreht der Verbrauchspreis<br />
wieder nach oben.<br />
Damit werde die Erzeugung und<br />
Eigennutzung von PV-Strom<br />
In Baden-Württemberg gibt<br />
es knapp 500 000 <strong>Unternehmen</strong>.<br />
Die Dächer auf ihren Büround<br />
Gewerbeimmobilien bieten<br />
eine enorme Fläche, um dort<br />
Solarstrom zu erzeugen. Das<br />
lohnt sich. Denn gleichzeitig ist<br />
der Stromverbrauch darunter –<br />
in den Firmenhallen, Produktionsanlagen<br />
und Bürotrakten –<br />
oft enorm hoch. Angesichts der<br />
gestiegenen Strompreise<br />
spricht vieles für Solarstromanlagen<br />
auf dem Firmendach.<br />
In Altverträgen zahlen Betriebe<br />
für Fremdstrom bis zu 40<br />
Cent pro Kilowattstunde, in<br />
Neuverträgen sind es derzeit im<br />
Schnitt etwa 25 Cent. Die großen<br />
Versorger heben wegen gestiegener<br />
Abgaben und Netzentgelte<br />
jetzt aber Stück für<br />
Stück die Preise wieder an. Vom<br />
Gewerbestrompreis entfallen<br />
laut der Bundesnetzagentur 42<br />
Prozent auf die Stromerzeugung,<br />
38 Prozent auf die Netzkosten<br />
und 20 Prozent auf<br />
Steuern und Abgaben.<br />
Man hat in<br />
Deutschland<br />
zu lange das<br />
Stromnetz<br />
vergessen.<br />
Andreas Schlumberger<br />
Solarcluster BW<br />
Verwaltung vieles immer noch<br />
zu lange, erklärt der Geschäftsführer.<br />
Außerdem sei das Stromnetz<br />
weder für den steigenden<br />
Bedarf von Industrie – im Hinblick<br />
auf grünen Stahl –, Gebäuden<br />
– Stichwort Wärmepumpen<br />
– und E-Autos noch für den<br />
Nahverkehr ausreichend gerüstet:<br />
„Man hat zu lange das Netz<br />
vergessen“, fasst Schlumberger<br />
zusammen. Die Situation im<br />
Netz verbessere sich wohl frühestens<br />
in zwei Jahren.<br />
Deutschland deckt schon<br />
knapp 60 Prozent des Strombedarfs<br />
aus Erneuerbaren Energien,<br />
der Rest der EU liegt weit<br />
dahinter. Der Umbau des Energiesystems<br />
kostet gleichzeitig<br />
viel Geld. Entsprechend haben<br />
die deutschen Preise weiter<br />
Spitzenniveau. Umso attraktiver<br />
ist es da, sich von der Preisentwicklung<br />
unabhängig zu ma-<br />
Zur Person<br />
Matthias Tries ist 35 Jahre<br />
alt und Teil der Gesellschafterfamilie.<br />
Als Umweltbeauftragter<br />
kümmert sich<br />
der Wirtschaftsingenieur<br />
federführend auch um die<br />
Energieversorgung des Hydraulik-Elemente-Herstellers.<br />
Im Familienunternehmen<br />
tätig ist Tries seit<br />
11 Jahren.<br />
chen. Die selbst auf dem Firmendach<br />
erzeugte Kilowattstunde<br />
Strom kostet ab 4 bis 6<br />
Cent.<br />
Im Gegensatz zu privaten PV-<br />
Anlagen, deren Solarstrom oft<br />
hauptsächlich am frühen Morgen<br />
und am Abend genutzt wird,<br />
fällt die Stromabnahme bei den<br />
<strong>Unternehmen</strong> hauptsächlich in<br />
die sonnenstarke Zeit von 8 bis<br />
18 Uhr. Manche Betriebe gehen<br />
für Zeiten, in denen sie nicht<br />
den gesamten Eigenstrom nutzen<br />
können, Kooperationen mit<br />
Nachbarfirmen oder Privathaushalten<br />
ein, die ihnen<br />
die Überproduktion abnehmen.<br />
Ob Strom bald wieder<br />
billiger wird, ist mehr als<br />
fraglich, auch wenn Son-<br />
Speicher können<br />
Produktionsspitzen abfangen.<br />
noch attraktiver, beobachtet<br />
Martin Müller, Leiter des Instituts<br />
für Nachhaltige <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />
der Universität<br />
Ulm.<br />
Dezentrale Produktion<br />
Harry Wirth vom Fraunhofer-<br />
Institut in Freiburg geht davon<br />
aus, dass deutschlandweit 82 Gigawatt<br />
Solarinstallation vorhanden<br />
sind. Damit könnten schon<br />
FOTO: © KOYA979/ADOBE.STOCK.COM
unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />
35<br />
Klimaneutral mit Photovoltaik<br />
und Wasserstoff<br />
Die e.systeme21 GmbH ist ein familiengeführtes<br />
<strong>Unternehmen</strong> mit Sitz in Ulm-<br />
Donautal und Spezialist für Solarstrom in<br />
Kombination mit Wasserstoffanlagen. Am<br />
eigenen Firmengebäude in Ulm wird gezeigt,<br />
wie ein Gewerbebetrieb CO2-frei und energieautark<br />
werden kann.<br />
Doch wo können kleine und mittlere <strong>Unternehmen</strong><br />
am besten ansetzen, um Energie zu sparen<br />
und effizient zu nutzen? Wie können sie<br />
sich selbst mit Strom aus erneuerbaren Energien<br />
versorgen und das Klima schützen? Und<br />
was können sie beim Bau von Gebäuden nachhaltiger<br />
machen?<br />
Komplettlösungen von A-Z<br />
Die e.systeme21 plant und installiert Photovoltaikanlagen<br />
in jeder Größenordnung und bietet<br />
Wartungs- und Serviceleistungen aller Art<br />
an. Komplettlösungen von der Erzeugung des<br />
grünen Stroms aus der Photovoltaikanlage<br />
über die Optimierung des Energieverbrauchs<br />
durch Energieeffizienzmaßnahmen bis hin zur<br />
Speicherung des überschüssigen Stroms, der<br />
meist im Sommer anfällt und im Winter in<br />
Form von Wasserstoff verbraucht wird.<br />
Dabei liegt der Schwerpunkt auf Photovoltaikanlagen<br />
für Wohnhäuser und gewerblich genutzte<br />
Gebäude mit hohem Energieverbrauch.<br />
Zusammen mit Batteriespeichern und Elektrotankstelle,<br />
Klimaanlage, Wärmepumpe mit<br />
Heizstab, Elektrolyseanlage mit Brennstoffzelle<br />
und Wasserstoff-Hallenheizung sowie einer<br />
intelligenten Steuerung bildet eine Photovoltaikanlage<br />
eine integrierte Komplettlösung für<br />
Ihre Energieversorgung.<br />
Im gewerblichen Bereich werden auch alle übrigen<br />
Energieerzeuger und Energieverbraucher<br />
integriert. Die Kunden von e.systeme21<br />
senken mit Photovoltaikanlagen ihre Stromkosten<br />
und werden so weitgehend energieautark.<br />
Sie profitieren von der großen Erfahrung<br />
aus vielfältigen Projekten – aber auch individuelle<br />
Lö sung en rund um das Thema Energie<br />
sind realisierbar.<br />
Ein Megaprojekt<br />
Eine Photovoltaik-Großanlage wird zur Zeit<br />
von der e.systeme21 auf den Hallendächern<br />
der Firma Ladenburger in Bopfingen installiert.<br />
Mit über 11.000 Modulen und einer Gesamtfläche<br />
von mehr als 22.500 m² entsteht<br />
eine der größten PV-Dachanlagen, deren Solarstrom<br />
vorrangig von einem <strong>Unternehmen</strong><br />
genutzt wird. Auf Basis des jährlichen und täglichen<br />
Strombedarfs entwickelten die Experten<br />
von e.systeme21 ein Anlagenkonzept, das<br />
optimal zum <strong>Unternehmen</strong> passt.<br />
Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist das Mieterstrom-Modell,<br />
das im Wohngebiet Lettenwald<br />
in Ulm-Böfingen umgesetzt wurde. Insgesamt<br />
Geschäftsführer Jens und Norbert Unterharnscheidt.<br />
40 Mietwohnungen wurden mit dem höchsten<br />
Energiestandard errichtet. Die Dächer der<br />
Wohnungen wurden durch die e.systeme21<br />
komplett mit Photovoltaikmodulen und die<br />
Tiefgaragenplätze mit Wallboxen bestückt.<br />
Der selbst pro duzierte Strom wird zum größten<br />
Teil gespeichert und den Mietern zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Deutschland soll bis spätestens 2050 klimaneutral<br />
sein und deshalb muss die Umstellung<br />
der gesamten Energieversorgung für alle Sektoren<br />
– Strom, Wärme, Mobilität – auf grünen<br />
Strom bzw. grünes Gas in den kommenden 25<br />
Jahren erfolgen. Denn ein bewusster Umgang<br />
mit Energie und Ressourcen ist gut fürs Klima<br />
und fürs <strong>Unternehmen</strong>.<br />
Foto: e.systeme21
36<br />
SPEZIAL unternehmen [!]<br />
PV-Anlagen gehören bei der<br />
Firma Tries seit über 20 Jahren<br />
zum Energiekonzept.<br />
<br />
Foto: Tries<br />
rund 12 Prozent des Stromverbrauchs<br />
abgedeckt werden. Bis<br />
2<strong>03</strong>0 seien 30 Prozent Solarstrom<br />
möglich. Großanlagen<br />
steuerten momentan rund<br />
38 Prozent zur Solarproduktion<br />
bei. Vorteil der PV-Anlagen sei<br />
die dezentrale Produktion und<br />
Nutzung.<br />
Kritik, dass Gewerbebetriebe<br />
zu zurückhaltend in Sachen Solarenergie<br />
seien, weist Mustafa<br />
Süslü von der IHK Ulm entschieden<br />
zurück: „Mittlerweile<br />
wird PV bei den <strong>Unternehmen</strong><br />
überall genutzt!“ Auch das Problem,<br />
länger auf Handwerker<br />
oder Teile warten zu müssen,<br />
gebe es so nicht mehr. Es dauere<br />
aber teilweise lange, bis es<br />
eine „Netzzusage“ für die Anlage<br />
gebe.<br />
Für wichtig hält es Süslü,<br />
mehrere Angebote einzuholen<br />
und auf die Zuverlässigkeit der<br />
ausführenden Betriebe zu ach-<br />
Zur Person<br />
Franz König ist seit 1995<br />
bei der Schwäbischen Härtetechnik<br />
Ulm (SHU) und<br />
als Managementbeauftragter<br />
zuständig für alle Themen<br />
im Bereich Energie und<br />
Umwelt. König ist 54 Jahre<br />
alt und Diplom-Ingenieur<br />
für Oberflächentechnik und<br />
Werkstoffkunde.<br />
ten. Weil die Hallendächer früher<br />
oft leicht gebaut worden seien,<br />
müsse insbesondere die<br />
Tragfähigkeit des Daches für die<br />
häufig schweren Solarkollektoren<br />
samt Unterbau und Zubehör<br />
richtig abgeschätzt werden.<br />
Versorger muss zustimmen<br />
Welche praktischen Probleme<br />
bei der Realisierung einer Dach-<br />
Solaranlage auftreten können,<br />
zeigt das Beispiel der Schwäbischen<br />
Härtetechnik Ulm (SHU):<br />
Sie hat bisher nur eine kleine 30<br />
Kilowattanlage aus dem Jahr<br />
2007 an der Gebäudefassade.<br />
Der Betrieb braucht für die Härtung<br />
von Metall bei 800 Grad<br />
Hitze zum Beispiel für Aufträge<br />
aus der Auto- und Metallindustrie<br />
Strom im Umfang von<br />
12 Megawattstunden.<br />
Einen Teil davon möchte er<br />
jetzt selbst produzieren – auf einer<br />
2017 errichteten Halle mit<br />
13 500 Quadratmetern Fläche.<br />
Dafür benötigt auch die SHU<br />
vorab eine Zertifizierung und<br />
Zustimmung des örtlichen Energieversorgers.<br />
Das gilt auch<br />
dann, wenn die geplanten<br />
1,36 Megawatt Eigenerzeugung<br />
das ganze Jahr über selbst genutzt<br />
werden und mit größter<br />
Wahrscheinlichkeit nicht ins öffentliche<br />
Netz eingespeist werden.<br />
Die SHU will für diese Photovoltaikanlage<br />
über eine Million<br />
Euro investieren. „Wir als Familienunternehmen<br />
planen längerfristig.<br />
Dadurch ist es in Ordnung,<br />
wenn sich die<br />
Photovoltaikanlage bei uns in 8<br />
bis 10 Jahren amortisiert“, erklärt<br />
Franz König, Managementbeauftragter<br />
für das Projekt.<br />
Großunternehmen scheuten dagegen<br />
oft Investitionen, die sich<br />
erst längerfristig rentierten. [!]<br />
<br />
Joachim Bech
unternehmen [!] RESSORT 37<br />
In der dynamischen und zukunftsorientierten<br />
Branche der Solarenergie<br />
steht febe für faire Preise, Regionalität,<br />
Leidenschaft und Kompetenz.<br />
MIT PV IN EINE<br />
NACHHALTIGE<br />
ZUKUNFT<br />
Fetzer & Bertsch Energie GmbH<br />
8<strong>91</strong>55 Erbach I www.febe-energie.de<br />
Mit selbst erzeugtem<br />
Strom tragen wir aktiv<br />
zum Klimaschutz bei und<br />
werden unabhängig.<br />
Die Kosten für PV-Anlagen<br />
sind weiter gesunken und<br />
zugleich sind die Leistungswerte<br />
in den letzten Jahren<br />
deutlich gestiegen. Dies<br />
verringert die Amortisation<br />
und macht PV-Anlagen<br />
zunehmend wettbewerbsfähig.<br />
Somit lohnt es sich,<br />
über eine Investition in PV<br />
nachzudenken.<br />
Spedition Denkinger<br />
in Ehingen<br />
- 750 kWp PV-Anlage gebaut<br />
von febe Energie<br />
- erzeugt rund 705.000 kWh<br />
Sonnenenergie im Jahr<br />
- speist überschüssigen Strom ins<br />
Netz ein<br />
So funktioniert<br />
Energiewende.<br />
Auch diese Firmen zählen zu unseren Kunden, die ihre Flächen auf dem Dach optimal nutzen:
Photovoltaik für Fassaden und Dächer<br />
38 RESSORT unternehmen [!]<br />
Photovoltaik-Pflicht für Neubauten: Firma Prestle erleichtert <strong>Unternehmen</strong>, ihre Pflicht zu erfüllen.<br />
In Baden-Württemberg gilt sie schon seit Januar 2022, in Bayern<br />
seit <strong>März</strong> 2023 – die Photovoltaik-Pflicht für neue Gewerbe- und<br />
Industriegebäude. Seit Mai 2022 sind auch private Häuslebauer gefordert,<br />
Photovoltaikanlagen in „angemessener Auslegung zur Erzeugung<br />
von Strom aus solarer Energie“ zu errichten und zu betreiben.<br />
In Vorbereitung auf die Solar-Offensive bietet die Biberacher Firma<br />
Prestle mit der Planung und Errichtung von Photovoltaik anlagen ein<br />
Komplett-Leistungspaket für erneuerbare Energien an.<br />
Dachflächen, Parkplatzüberdachungen,<br />
Fassaden – effizient<br />
arbeitende Photovoltaikanlagen<br />
sind längst nicht mehr auf südwärts<br />
gerichtete Schrägdächer<br />
beschränkt. „Wettbewerbsorientierte<br />
<strong>Unternehmen</strong> denken<br />
schon länger darüber nach, wie<br />
sie durch Photovoltaik nicht nur<br />
C0 2<br />
, sondern auch Energiekosten<br />
einsparen können“, erklärt<br />
Benjamin Prestle, Geschäftsführer<br />
im Hause Prestle. „Dank<br />
unserem neuen Geschäftsfeld<br />
Photovoltaik können wir Kunden<br />
im süddeutschen Raum<br />
jetzt die gesamte Gebäude- und<br />
Hallenhülle inklusive PV-Anlage,<br />
„Egal, ob PV-Pflicht oder PV-Kür.<br />
Jedes eigene Kilowatt Strom<br />
aus Sonnenenergie spart<br />
Stromkosten und reduziert den<br />
CO 2<br />
-Ausstoß im <strong>Unternehmen</strong>.“<br />
Benjamin Prestle,<br />
Geschäftsführer<br />
Speicher, Ladestation und intelligenter<br />
Steuerung aus einer<br />
Hand bieten. Wir sehen das als<br />
einen Meilenstein auf dem Weg<br />
zu Klimaneutralität und zu Energie-Unabhängigkeit.“<br />
PV an Fassaden<br />
Vertikal montierte PV-Fassaden<br />
liefern grundsätzlich rund 20 Prozent<br />
weniger Ertrag als optimal<br />
ausgerichtete Überdach-Module.<br />
Ihren Vorteil spielen die leichten<br />
Fassadenmodule im Winter aus.<br />
Während Dachanlagen tagelang<br />
mit Schnee bedeckt sein können<br />
und dann keinen Solarstrom produzieren,<br />
arbeiten PV-Fassaden<br />
im Winter weitgehend durch.<br />
„Aufgrund des Winter-Vorteils<br />
sind PV-Fassaden eine ideale Ergänzung<br />
zu Dachanlagen, gerade<br />
im Winter, wenn der Strombedarf<br />
hoch ist“, sagt Frank Grieser.<br />
Er leitet das neue Geschäftsfeld<br />
Photovoltaik bei Prestle und besitzt<br />
über 10 Jahre PV-Erfahrung,<br />
von der Beschaffung über die<br />
Logistik bis zur Konzeption und<br />
Durchführung komplexer Systeme.<br />
„Entscheidend ist eine optimale<br />
Planung für die gewünschten<br />
Einsatzbereiche, mit der wir<br />
eine hohe Effizienz erreichen.“<br />
Intelligente Energiekonzepte<br />
Die meisten Prestle-Kunden aus<br />
Industrie und Gewerbe arbeiten<br />
„Mit Photovoltaik-Fassaden<br />
lässt sich bisher ungenutztes<br />
Potential für Solarstrom<br />
erschließen.“<br />
Frank Grieser,<br />
Abteilungsleiter Prestle<br />
Photovoltaik<br />
bei PV-Fassaden mit hinterlüfteten<br />
Wand fassaden und Tragkonstruktionen<br />
aus Aluminium oder<br />
Edelstahl. Möglich sind Fassadensysteme<br />
aus Plattenwerkstoffen<br />
oder Stecksystemen. Da<br />
es Betrieben generell darum<br />
geht, möglichst viel Eigenverbrauch<br />
zu generieren, um unabhängiger<br />
von stark wachsenden<br />
Strombezugskosten zu werden,<br />
ist ein sorgfältig geplantes<br />
Gesamtenergie konzept gefragt.<br />
Dieses erstellt das Prestle Ingenieurbüro<br />
in enger Absprache<br />
mit der Abteilung Photovoltaik,<br />
individuell zugeschnitten auf<br />
<strong>Unternehmen</strong>, Anforderungen<br />
und Spitzenlasten.
unternehmen [!] RESSORT 39<br />
Portfolio<br />
Prestle Photovoltaik<br />
Industrie & Gewerbe<br />
• PV für Hallen- und Gebäudefassaden<br />
• PV für Parkplatzüberdachungen<br />
• PV für Industrie- und Gewerbedächer<br />
• Kombinationen mit Speicher und Ladestation<br />
• Beratung, Planung und Montage<br />
PV für Parkplatzüberdachungen<br />
Bislang ungenutztes Potential<br />
zur Erzeugung von Solarstrom<br />
bieten auch Parkplatzüberdachungen,<br />
meist sind offene<br />
Stellflächen für Autos und Fahrräder<br />
auf Betriebsgeländen bereits<br />
vorhanden. Ladestationen<br />
mit intelligenter Ladesteuerung<br />
erreichen eine hohe Effizienz<br />
und sorgen dafür, dass Strom für<br />
den E-Fuhrpark oder die Elektroautos<br />
von Mitarbeitenden ohne<br />
Fremdstrombezug auskommen.<br />
In Baden-Württemberg gilt<br />
schon seit Januar 2022 die Photovoltaik-Pflicht<br />
für neue, offene<br />
Parkplätze ab 35 Stellplätzen.<br />
Auch Privatkunden im Großraum<br />
Biberach profitieren vom neuen<br />
Geschäftsfeld des renommierten<br />
Biberacher <strong>Unternehmen</strong>s. Wer<br />
als Häuslebauer auf eine Wärmepumpe<br />
setzt, ergänzt diese<br />
sinnvoll mit einer Photovoltaikanlage,<br />
um die Stromkosten zu<br />
senken. Intelligente Ladestationen<br />
können von Prestle zudem<br />
so gesteuert werden, dass sie<br />
nur dann Strom ins E-Auto einspeisen,<br />
wenn die Photovoltaikanlage<br />
Strom liefert.<br />
„Bei Prestle erhalten Sie<br />
Planungen, die funktionieren.“<br />
Frank Schmid,<br />
Dach- und Fassadentechnik<br />
Privatkunden<br />
• PV für Ein- und Mehrfamilienhäuser<br />
• Kombinationen mit Wärmepumpe<br />
und Speicher<br />
• PV für Carports mit Ladestation<br />
Prestle Photovoltaik unterstützt gerne bei<br />
der PV-Anmeldung bei Netzversorger und<br />
Marktstammdatenregister.<br />
Karl Prestle Sanitär-Heizung-Flaschnerei<br />
GmbH & Co. KG<br />
Photovoltaik<br />
Freiburger Straße 40<br />
88400 Biberach an der Riß<br />
Telefon 0 73 51 50 00-0<br />
info@prestle.de · www.prestle.de
40<br />
RESSORT unternehmen [!]<br />
energie gewinn.<br />
Energiepark Ulm realisierte im Jahr 2023 die größte<br />
PV-Anlage Baden-Württembergs in Ehingen/Donau<br />
Leistung: 37.704,69 kWp<br />
Gewinn: 41,5 GWh Stromgewinn/Jahr– entspricht ca. 11.000 Haushalten<br />
Bauzeit: 10 Monate (inkl. Umspannwerk)<br />
Verbrauch: Vor Ort durch ein energieintensives Produktionsunternehmen<br />
Energiepark Ulm ist Ihr Partner in Sachen Photovoltaik. Wir bauen Ihre PV-Anlage für das<br />
Eigenheim, Gewerbe und Freifläche. Des Weiteren bieten wir innovative Lösungen für die<br />
Anpachtung von Dachflächen und Freiflächen, sowie PV-Carport-Lösungen aus eigener Hand.<br />
Eigennutzung, Verpachtung oder sichere Investitionen mit nachhaltigen Erträgen.<br />
Wir sorgen für Ihren Energiegewinn.<br />
energiepark.de<br />
energiepark ulm | Boschstraße 36, 89079 Ulm | service@energiepark.de
unternehmen [!] RESSORTAnzeige<br />
41<br />
Energiegewinn – PV-Anlagen vom Profi<br />
aus Ulm<br />
Der Energiepark Ulm ist Ihr Partner in Sachen<br />
Photovoltaik. Das Familienunternehmen<br />
entwickelt PV-Anlagen für das Eigenheim,<br />
für Gewerbe-Immobilien, Freiflächen<br />
und bietet innovative Lösungen für die Anpachtung<br />
von Flächen, sowie Carport-Lösungen.<br />
Ob Eigennutzung, Verpachtung<br />
oder Investition mit nachhaltigem Ertrag,<br />
die Profis von Energiepark Ulm sorgen für<br />
einen Energiegewinn.<br />
Der Energiepark Ulm feiert in diesem Jahr<br />
30 Jahre <strong>Unternehmen</strong>sgeschichte. Nehmen<br />
Sie uns ein wenig mit auf die letzten<br />
drei Jahrzehnte, Herr Engelhardt.<br />
Joachim Engelhardt (Geschäftsführender Gesellschafter):<br />
In den ersten Jahren war der<br />
Energiepark Ulm im Bereich Entwicklung,<br />
Herstellung und Vertrieb von alternativen<br />
Energiesystemen im solarthermischen Bereich<br />
tätig. Zusätzlich haben wir eigene Sonnenkollektoren<br />
hergestellt. Ab 2004 verstärkten<br />
wir unser Engagement im Solarstrombereich<br />
und gründeten 2008 die Energiepark<br />
Anlagenbau. Wir konnten in diesem Rahmen<br />
bedeutende Projekte realisieren, unter anderem<br />
im Jahr 2010 in Guben in Brandenburg<br />
die damals größte PV-Dachanlage mit 3.36<br />
MWp. Nach einer herausfordernden Phase<br />
von 2014-2018, geprägt von einem Markteinbruch,<br />
erleben wir seit 2018 eine deutliche<br />
Nachfragesteigerung. Unser Fokus liegt auf<br />
dem Ausbau des Projektgeschäfts, einschließlich<br />
der Anpachtung von Dach- und<br />
Freiflächen für den Bau von PV-Anlagen. Diese<br />
werden an Investoren weiterverkauft, insbesondere<br />
für Steuersparmodelle und Vermögensaufbau.<br />
Unser Geschäftsfeld erstreckt<br />
sich primär auf den B2B-Bereich, aber<br />
auch im B2C-Segment sind wir aktiv und<br />
rüsten Einfamilienhäuser im Umkreis von<br />
100 km um Ulm mit PV-Anlagen aus.<br />
Aktuell steht auch die Integration der nachfolgenden<br />
Generation an. Wie beeinflusst<br />
dies das <strong>Unternehmen</strong>?<br />
Vorreiter: Aktuell baut der Energiepark Ulm u. a. den größten PV-Carport Bayerns in Bad Wörishofen.<br />
Foto: Energiepark Ulm<br />
Maximilian Engelhardt (Technischer Leiter<br />
und Gesellschafter): Seit meinem Einstieg im<br />
Jahr 2012 durfte ich mit meinem Bruder Tim,<br />
der 2021 in das <strong>Unternehmen</strong> eingestiegen<br />
ist, entscheidende Veränderungen initiieren.<br />
Insbesondere seit 2022 liegt unser Fokus auf<br />
der Neuorganisation der <strong>Unternehmen</strong>sprozesse.<br />
Die Einführung eines CRM-Systems in<br />
2023 vereinfacht unsere Prozesse und die Digitalisierung<br />
wird vorangetrieben. Ein neues<br />
ERP-System befindet sich ebenfalls in der Implementierung.<br />
Mein Bruder und ich haben<br />
somit nicht nur frischen Wind gebracht, sondern<br />
auch die Grundlagen für eine effiziente<br />
und digital ausgerichtete Zukunft geschaffen.“<br />
Wir würden gerne ein wenig über aktuelle<br />
Projekte erfahren.<br />
Tim Engelhardt (Kaufmännischer Leiter und<br />
Gesellschafter): Aktuell setzen wir spannende<br />
Projekte um, die die Breite unserer Aktivitäten<br />
verdeutlichen. Wir realisieren gerade den<br />
größten PV-Solar-Carport in Bayern am Skylinepark<br />
in Bad Wörishofen mit ca. 9,5 MWp.<br />
Von der Entwicklung bis zur Inbetriebnahme<br />
und Betriebsführung liegt das gesamte Projekt<br />
in unserer Hand. Die innovative Carportkonstruktion<br />
stammt aus eigener Entwicklung.<br />
Die Inbetriebnahme ist für <strong>2024</strong> geplant.<br />
Joachim Engelhardt, Gründer und Gesellschafter.<br />
Foto: Energiepark Ulm<br />
Ein weiteres aktuelles Projekt betrifft die<br />
Heimstätte Ulm, bei dem wir ein Objekt mit<br />
Mieterstrom versorgen. Hier haben wir eine<br />
PV-Anlage mit Stromspeicher installiert und<br />
ein effizientes Messkonzept entwickelt. Die<br />
Inbetriebnahme ist für April <strong>2024</strong> geplant.<br />
Diese Projekte spiegeln unser breites Engagement<br />
wider – von innovativen Solarcarports<br />
über die Entwicklung eines Gewerbegebietes<br />
mit eigenem Solarpark zur günstigen Stromversorgung<br />
in einem stillgelegten Kasernengelände<br />
in Mecklenburg Vorpommern.<br />
Welche Ziele verfolgen Sie für die nächsten<br />
Jahre?<br />
Joachim Engelhardt: Energiepark Ulm soll der<br />
Partner in allen Fragen der Energiegewinnung,<br />
-speicherung und -umwandlung in der Region<br />
werden und Vorreiter im privaten wie gewerblichen<br />
Bereich sein. Für diese Pläne suchen<br />
wir übrigens auch immer nach neuen Mitarbeiter*innen.<br />
Ein starkes Trio. Familie Engelhardt führt in zwei Generationen das <strong>Unternehmen</strong>: Joachim, Tim und<br />
Maximilian Engelhardt (v. l. n. r.).<br />
Foto: Energiepark Ulm<br />
Energiepark Ulm<br />
Boschstraße 36, 89079 Ulm<br />
energiepark.de<br />
service@energiepark.de
42<br />
LEBEN unternehmen [!]<br />
Ich brauche<br />
den Sport. Sonst<br />
fehlt mir was.<br />
Alexander Studer<br />
Geschäftsführer<br />
Alexander Studer holt sich im heimischen Illertissen die Fitness, um große Touren in den Alpen und Dolomiten zu bewältigen.<br />
FOTOS: PRIVAT<br />
Alexander Studer ist leidenschaftlicher<br />
Mountainbiker. Gewöhnliche<br />
Trails in<br />
der Umgebung und spektakuläre<br />
Bikeparks in den Bergen sind<br />
für den Fachwirt für Finanzberatung<br />
und Geschäftsführer der<br />
SVM Studer GmbH in Dietenheim<br />
Trainingsstrecken für seine<br />
großen Touren. Die Transalp<br />
von Garmisch bis zum Gardasee<br />
war eine davon.<br />
Seine Liebe für den Sport hat<br />
er früh entdeckt. Egal bei welchem<br />
Wetter stieg der damals<br />
12-Jährige auf sein Fahrrad und<br />
suchte sich unebene Wege und<br />
steile Abfahrten, die heute als<br />
Bike-Trails bezeichnet werden.<br />
Das Fahrrad war ein Geschenk<br />
zur Kommunion, das er einem<br />
„Tuning“ unterzog, um es trailtauglich<br />
zu machen. Das reichte<br />
für den Anfang, aber das Ziel<br />
war ein „richtiges“ Mountainbike.<br />
Nach mehreren Ferienjobs<br />
konnte er sich sein Fahrrad im<br />
Bikeshop nach seinen Vorstellungen<br />
zusammenstellen.<br />
Inzwischen sind einige Jahre<br />
vergangen, die Leidenschaft fürs<br />
Mountainbiken ist dem heute<br />
41-Jährigen geblieben. Die Regi-<br />
Mit dem Willen, sich<br />
durchzubeißen<br />
Die private Seite Fitness, Motivation, Wissen um die eigenen<br />
Grenzen und Leidensfähigkeit: Das alles benötigt Alexander Studer,<br />
der eine Schwäche für extrem harte Mountainbike-Touren hat.<br />
Impression von der Transalp im Jahr 2021: Radwäsche im Bergbach<br />
nach anstrengender Fahrt durch schlammiges Gelände.<br />
on rund um seinen Wohnort Illertissen<br />
reicht Alexander Studer<br />
für regelmäßige Trainingstouren<br />
oder Ausflüge mit der Familie.<br />
Seine Herausforderung<br />
sind jedoch Alpenüberquerungen<br />
und Touren in den Bergen.<br />
„Infiziert“ wurde er von einem<br />
Bekannten, als dieser von<br />
einer Tour durch die Dolomiten<br />
schwärmte, und ihn aufforderte<br />
beim nächsten Mal dabei zu<br />
sein. „Damals war mir klar: Dafür<br />
bist du noch nicht fit genug.<br />
Also habe ich trainiert, habe in<br />
der Umgebung jede kleine Steigung<br />
gesucht, parallel dazu Fitnesstraining,<br />
Laufen und im<br />
Winter Skitouren“. Allesamt
unternehmen [!] LEBEN 43<br />
Sportarten, die sich gut in seinen<br />
Tagesablauf als Geschäftsführer<br />
seines <strong>Unternehmen</strong>s integrieren<br />
lassen.<br />
„Ich brauche den Sport, ansonsten<br />
fehlt mir etwas“, sagt<br />
Studer. „Die Herausforderung,<br />
der Wille mich durchzubeißen<br />
und es am Ende zu schaffen, gibt<br />
mir nicht nur beim Biken, sondern<br />
auch im beruflichen Alltag<br />
die nötige Motivation und die<br />
Zuversicht: Irgendwie bekommst<br />
Du das hin“.<br />
Die eigenen Grenzen kennen<br />
2020 war es dann soweit. Zu<br />
dritt ging es auf Tour, beginnend<br />
in Oberstdorf am 11. August bis<br />
sie dann vier Tage später den<br />
Comer See in Italien erreicht<br />
hatten. Die Route war offline auf<br />
dem Smartphone gespeichert<br />
und eigenhändig geplant, was jedoch<br />
über die Beschaffenheit<br />
der Strecke wenig aussagte. „Im<br />
Klartext hieß das, wir haben<br />
bergab die Räder oft getragen.<br />
Das sind immerhin rund 14 Kilo,<br />
plus der Rucksack mit 8 Kilo Gepäck<br />
auf dem Rücken. Das Training<br />
hatte sich ausgezahlt und<br />
die Sicherheit auch in schwierigem<br />
Gelände, war das Ergebnis<br />
meiner Erfahrungen von Kindheit<br />
an, und dem Training anspruchsvoller<br />
Situationen in<br />
Bikeparks. Unterwegs denke ich<br />
nicht an mögliche Risiken, aber<br />
ich kenne meine Grenzen. Dann<br />
steigt man eben mal ab und trägt<br />
oder schiebt das Rad. Das ist lästig,<br />
gehört aber dazu“.<br />
Um Trage- und Schiebepassagen<br />
zu minimieren, wurden<br />
für die nächste Tour in 2021, die<br />
klassische Transalp-Route von<br />
Berwang zum Gardasee, genaue<br />
GPS Daten besorgt. Ein großer<br />
Teil der Strecken führt über<br />
Wanderrouten. „Einen Konflikt<br />
Wanderer versus Biker gab es<br />
nie. Jeder nimmt Rücksicht und<br />
man ist vor allem abseits von<br />
Deutschland deutlich entspannter.<br />
Das tägliche Streckenpensum<br />
lag zwischen 50 und 70<br />
Kilo meter und 1400 bis 2200<br />
Höhenmeter. Das hieß morgens<br />
um acht los und Fahren bis 17<br />
Uhr. Bei jedem Wetter, und eine<br />
Tour ohne Regen oder sogar<br />
Graupelschauer gab’s bisher<br />
noch nicht“.<br />
Da braucht es eine perfekte<br />
Ausrüstung und Unterkünfte<br />
mit netten Gastgebern, in denen<br />
man seine Sachen trocknen und<br />
waschen kann. Bei maximal 8<br />
Kilo ist nicht viel Platz für Kleidung<br />
im Rucksack. „Wichtig<br />
sind gepolsterte Radhosen und<br />
eine „Wellnesscreme“, denn bei<br />
zehn Stunden im Sattel werden<br />
bestimmte Körperteile besonders<br />
beansprucht, außerdem ein<br />
Reparaturkit mit Panzertape, um<br />
auch mal einen Schlitz im Mantel<br />
zu reparieren“. Studer blieb<br />
bisher verletzungsfrei. Auch<br />
sein Mountainbike hat inzwischen<br />
drei Touren gut überstanden.<br />
Es werden nicht die letzten<br />
sein. Dieses Jahr Ende Juli sind<br />
die Dolomiten geplant. Darauf<br />
zu trainieren, motiviere ihn.<br />
Vor 35 Jahren gegründet<br />
„Jammern nützt nichts“<br />
Die Fotos und Videos seiner<br />
Touren zeigen spektakuläre Traversen<br />
am Fels in der Val d`Uina<br />
Schlucht, Wege, die nach heftigem<br />
Regen Bächen ähneln,<br />
weite Täler und immer wieder<br />
Fotos mit strahlenden Gesichtern,<br />
wenn die Passhöhe oder<br />
das Ziel erreicht ist. „Sich durchbeißen<br />
für dieses Foto! Das Gefühl,<br />
wenn man es geschafft hat,<br />
ist einmalig, gerade weil man<br />
auch mal zweifelt und keinen<br />
Bock mehr hat. Aber Jammern<br />
nützt ja nichts, man hat ein Tagesziel<br />
und da muss man hin,<br />
auch bei Sauwetter“. Umso<br />
mehr schätzt Studer die Tage<br />
mit herrlichem Wetter, die Ruhe<br />
im Gebirge, traumhafte Aussichten<br />
und die Zufriedenheit, wenn<br />
die Etappe geschafft ist. „Unterwegs<br />
kommt man mit den Wenigen,<br />
die man trifft, ins Gespräch.<br />
In den Unterkünften<br />
lernt man interessante Leute<br />
kennen. Die Herausforderung<br />
ist offenbar eine verbindende<br />
Gemeinsamkeit. Egal ob beim<br />
Laufen oder Biken“.<br />
Zu den Herausforderungen<br />
gehört es auch, eine Tour abzubrechen,<br />
wenn es nicht anders<br />
geht. Egal ob krankheitsbedingt<br />
oder aufgrund der schlechten<br />
Alexander Studer – und ein Blick in die Firma in Dietenheim.<br />
Die 1989 durch<br />
Dieter Studer gegründete<br />
SVM Versicherungsmakler<br />
Studer GmbH wurde<br />
im Laufe der<br />
Jahre durch die<br />
SVM Fondsprofi<br />
GmbH und SVM Industrieassekuranz<br />
GmbH erweitert.<br />
Der Schwerpunkt<br />
FOTO: PRIVAT<br />
liegt auf der Betreuung<br />
von Gewerbe-<br />
und Industriekunden,<br />
vom<br />
1-Mann-Betrieb bis<br />
hin zum Firmenverbund<br />
mit rund 800<br />
Mitarbeitern.<br />
Durch den Einstieg<br />
von Alexander<br />
Studer 2004<br />
Spektakulär: die Felsenschlucht Val d‘Uina im Unterengadin.<br />
als Geschäftsführer<br />
gelang ein fließender<br />
Übergang im<br />
Hinblick auf die Betreuung<br />
der jahrelangen<br />
Kundenverbindungen<br />
im Firmen-<br />
und Privatbereich,<br />
unterstützt<br />
durch das elfköpfige<br />
Mitarbeiter-<br />
Team.<br />
FOTOS: MARC HÖRGER<br />
Wetterlage. Man fängt als Team<br />
an und hört gemeinsam auf. Allein<br />
weiterzufahren, ist keine<br />
Option. Somit gab‘s 2023 neben<br />
der Val d’Uina noch ein ungeplantes<br />
Highlight: Die Fahrt mit<br />
der Rhätischen Bahn von Tirano<br />
in Italien bis nach St. Moritz.<br />
„Dort wurden wir von meiner<br />
Frau abgeholt – und meist werden<br />
ein paar erholsame Urlaubstage<br />
mit der Familie angehängt“.<br />
Überhaupt spielt Radfahren bei<br />
Studers eine große Rolle – im<br />
Alltag, und immer wieder bei<br />
Ausflügen mit den beiden Kindern.<br />
[!] Sigrid Balke<br />
Maurer<br />
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44 RESSORT unternehmen [!]<br />
Sehnsuchts-Orte „DELUXE“<br />
In Südtirol und in Lazise am wunderschönen Gardasee trifft man auf 5-Sterne Luxus-Urlaub in<br />
mittlerweile dreifacher <strong>Ausgabe</strong>. Die Quellenhof Luxury Resorts vereinen in perfekter Harmonie<br />
Südtiroler Herzlichkeit und das typische italienisches Lebensgefühl „la dolce vita“.<br />
Das Mutterhaus, das Quellenhof Luxury Resort Passeier liegt im Passeiertal bei Meran in Südtirol<br />
und gehört mittlerweile zu den exklusivsten Ferienresorts in den Alpen. Im Frühjahr 2019 entstand<br />
dann in Lazise, am wunderschönen Gardasee, das neue Resort von Familie Dorfer, das Quellenhof<br />
Luxury Resort Lazise. Und seit 2022 neu dazu, das brandneue Juwel, die kleine und chice<br />
Quellenhof See Lodge (adults only) in Südtirol.<br />
Das Quellenhof Resort in Südtirol verfügt auf 10.500 m² über getrennte Wohlfühlbereiche für nur<br />
Erwachsene und Familien mit Kleinkindern. Saunaerlebnis pur findet man in den 25 Saunen, und<br />
um dem Alltag davon zu schwimmen, sorgt eine einzigartige Wasserlandschaft mit 12 beheizten<br />
Indoor- und Outdoor-Pools sowie ein eigener Acqua Family Parc für den notwendigen Badespaß.<br />
Auch im großzügigen Onda-Spa des Quellenhof Luxury Resort Lazise wird den Gästen auf<br />
2.000 m² Wellness & SPA vom Feinsten geboten. Getrennte Ruhe- und Saunabereiche für<br />
Erwachsene und Familien (Kinder ab 4 Jahre) lassen Wellness-Herz höherschlagen.<br />
Eine traumhaft mediterrane Gartenlandschaft lädt zum Träumen und Relaxen ein.<br />
Seit 2022 erwartet Sie in Südtirol die neue Quellenhof See Lodge, ein Wohlfühlort für nur<br />
Erwachsene „adults only“ (ab 14 Jahren). In perfekter Harmonie spiegelt sich im 4.500 m²<br />
großen See eine atemberaubende alpine Kulisse, gepaart mit dem mediterranen Flair des<br />
neuen exklusiven Hauses. Modernes Design und hochwertige Materialien – Stein, Glasfassaden,<br />
dunkles Holz – bestimmen die Architektur des leicht maledivisch anmutenden Luxushotels.<br />
Neben einem exklusiven und vielfältigem Wellness-& Spa-Angebot, welches sowohl in Südtirol<br />
wie aber auch in Lazise Seinesgleichen sucht, bestechen alle drei Resorts durch ihr<br />
ausgezeichnetes kulinarisches Angebot.<br />
Neben der klassischen Gourmet-Halbpension bietet z.B. der Quellenhof in<br />
Passeier seinen Gästen in zwei weiteren Restaurants, der „Gourmetstube 1897“<br />
(vom Gault&Millau mit 3 Hauben ausge zeichnet!) und dem Sky Restaurant<br />
„Tep panyaki“ (japanisch) Kochkunst vom Feins ten! Die Quellenhof See Lodge<br />
verwöhnt ihre Gäste mit einem weiteren, ganz exklu siven Spezialitätenrestaurant,<br />
dem „Under water restaurant“ mit exquisiten Edelfisch-Kreationen in<br />
stimmungsvoller Unterwasser-Atmosphäre.<br />
QUELLENHOF LUXURY RESORTS<br />
Südtirol | Gardasee | www.quellenhof-resorts.it
unternehmen [!]<br />
RESSORT 45
Andreas Höfer setzt auf ein ganzheitliches Konzept aus Beratung und Service. Daher verzichtet er bewusst auf einen Online-Shop, obwohl<br />
die Nachfrage vorhanden ist. <br />
Fotos: Giacinto Carlucci<br />
Wachstum mit Instagram<br />
Höfer Die Gärtnerei aus Eislingen gehört zu den Pionieren der Hydrokultur in<br />
Süddeutschland. Das Geschäft floriert – auch dank der Zusammenarbeit mit Influencern.<br />
Die Eislinger Hydrogärtnerei<br />
Höfer war Pionier<br />
in Sachen Hydrokultur.<br />
Bis heute gehört der<br />
von Andreas Höfer geführte Betrieb<br />
zu den führenden seiner<br />
Art in Süddeutschland und beschreitet<br />
mit grünen Eventräumen<br />
und Influencer-Kooperationen<br />
neue Marketingwege.<br />
Das Gespür für das zu unterschiedlichen<br />
Zeiten jeweils angesagte<br />
Multiplikations-Medium<br />
liegt in der Familie: Sein<br />
Vater Willi, der den Betrieb gegründet<br />
hat, war über viele Jahre<br />
als Gartenexperte einmal im<br />
Monat in der SWR-Sendung<br />
„Kaffee oder Tee“ zu sehen.<br />
Willi Höfer gründete den Betrieb 1970 und hilft heute noch mit.<br />
Zuletzt sorgte vor allem die<br />
Kooperation mit Karo Kauer für<br />
einen Bekanntheitsschub der<br />
Gärtnerei. Die Eislingerin gehört<br />
zu den bekanntesten und<br />
erfolgreichsten deutschen Influencerinnen<br />
und ist mit ihrem<br />
Modeunternehmen in die Buntweberei<br />
Eislingen eingezogen,<br />
einem ehemaligen Fabrikareal,<br />
aus dem ein moderner Campus<br />
mit Büros, Gastronomie, Läden,<br />
Hotel und Freizeitangeboten<br />
entstanden ist.<br />
Kooperation mit Karo Kauer<br />
Höfer stattete Kauers Räumlichkeiten<br />
in der „Buntweberei“<br />
ebenso aus wie auch andere Be-
unternehmen [!] MACHEN 47<br />
In einer Hydrokultur beziehen die Pflanzen ihre Nährstoffe aus dem<br />
Wasser, das mit Nährstoffen angereichert wird.<br />
reiche der neuen Event- und<br />
Business-Location. Im Falle von<br />
Modeunternehmerin Kauer sahen<br />
das ihre 570 000 Follower<br />
auf Instagram. Das Beispiel<br />
Buntweberei zeigt, dass Pflanzen<br />
längst mehr sind als ein grünes<br />
Element<br />
im Wohnraum.<br />
Sie sind Lifestyleprodukt,<br />
Gestaltungselement<br />
eines<br />
architektonischen<br />
Gesamtkonzepts,<br />
und<br />
– manchmal<br />
sogar Statussymbol.<br />
Dass<br />
unter „Zimmerpflanzen“ dann<br />
mehr zu verstehen ist, als ein Ficus<br />
im hübschen Topf, erklärt<br />
Andreas Höfer, der seit etlichen<br />
Jahren, die von seinem Vater<br />
Willi gegründete Gärtnerei<br />
führt.<br />
„Entscheidend ist eine besondere,<br />
ins Wohnkonzept passende<br />
Pflanze genauso wie das Gefäß“,<br />
sagt Andeas Höfer. Gerade<br />
letzteres sei von herausragender<br />
Bedeutung. Preise in den<br />
oberen dreistelligen Bereich seien<br />
dann schon mal möglich für<br />
das Pflanzgefäß, das dann weit<br />
Wichtig ist, dass<br />
die Pflanze ins<br />
Wohnkonzept passt<br />
– genauso wie das<br />
Gefäß.<br />
Andreas Höfer<br />
Firmenchef<br />
mehr als ein solches ist. Als Teil<br />
eines Gesamtkonzeptes ist es<br />
wichtig für die Innenraumgestaltung.<br />
Angesichts dieser Rahmenbedingungen<br />
seien Beratung<br />
und Service zentrale Bestandteile<br />
des ganzheitlichen<br />
Angebots der<br />
Hydrogärtnerei.<br />
Follower werden<br />
Kunden<br />
Nicht zuletzt<br />
deshalb gibt es<br />
keinen Online-<br />
Shop. Aber<br />
auch der Versand<br />
passe<br />
nicht zum Konzept: Das fachgerechte<br />
und individuelle Zusammenfügen<br />
von Pflanze und Gefäß<br />
sei nicht mit dem Versandweg<br />
zu vereinbaren, erklärt Andreas<br />
Höfer. Auch wenn der<br />
Wunsch danach deutschlandweit<br />
immer wieder geäußert<br />
werde – auch das ist eine Folge<br />
der Begegnungen mit Karo Kauer.<br />
Einige Follower mit weiterem<br />
Anfahrtsweg nehmen daher<br />
auch längere Strecken auf sich,<br />
um vor Ort in der Hydrogärtnerei<br />
im Eislinger „Ösch“ vorbeizugucken.<br />
Der Höfersche Insta-
48<br />
MACHEN unternehmen [!]<br />
Spezialist für Blähton-Substrat und TV-Experte<br />
Die Hydrogärtnerei Höfer: 80 Prozent des Umsatzes entfallen auf gewerbliche Kunden.<br />
Gegründet wurde der Betrieb<br />
1970 von Andreas Höfers<br />
Vater Willi in Eislingen-Nord. Er<br />
hatte sich im elterlichen Betrieb<br />
in Eislingen-Süd eine Nische geschaffen,<br />
in welcher er sehr früh<br />
auf das damals weitgehend unbekannte<br />
Hydrokultur-System<br />
setzte, bevor er sich damit selbständig<br />
machte. Er hatte früh<br />
den Trend erkannt, dass mit zunehmenden<br />
Tätigkeiten in Büros<br />
der Bedarf an Pflanzen im direkten<br />
Arbeitsumfeld stieg, die mit<br />
relativ geringem Pflegeaufwand<br />
ein wenig Grün im Raum boten.<br />
Das Blähtonsubstrat biete Vorteile<br />
im Handling als auch in hygienischer<br />
Hinsicht. Damit war<br />
Willi Höfer Pionier der Hydrokultur<br />
in Süddeutschland.<br />
Als gelernter Gärtner und<br />
Floristmeister habe er auch den<br />
nötigen Sinn fürs Gestalterische<br />
gehabt, der das Angebot der<br />
gram-Account hat mittlerweile<br />
fast 2000 Follower und wächst<br />
stetig.<br />
Es ist Teil der Marketing-<br />
Strategie von Andreas Höfer,<br />
mit neuen Ideen Aufmerksamkeit<br />
auf seine Gärtnerei zu lenken.<br />
Auf diesem Ideen-Substrat<br />
gedieh auch das Konzept des<br />
„Greenhouse55“. In den Verkaufsräumen<br />
der Gärtnerei in<br />
der Staufeneckstraße 55 können<br />
Gäste feiern, inmitten üppigen<br />
Grüns, verpflegt vom Catering<br />
des Sternerestaurants Burg<br />
Staufeneck, das bei einem Blick<br />
über die Felder vom Greenhouse<br />
aus zu sehen ist. Meist<br />
werde das „Greenhouse55“ für<br />
Hochzeiten gebucht, erzählt Höfer.<br />
Zehnmal im Jahr; mehr gibt<br />
die Konzession nicht her. „Wir<br />
wollen aber auch kein Konkurrenzangebot<br />
für die Gastronomie<br />
darstellen”, betont er.<br />
Hydrogärtnerei bis heute auszeichne,<br />
betont sein Sohn Andreas,<br />
der seit 2004 den Betrieb<br />
leitet und zuvor ein Gartenbaustudium<br />
an der Fachhochschule<br />
Weihenstephan absolviert hat.<br />
Der Senior-Chef ist ebenfalls<br />
noch im Betrieb tätig. 15 Jahre<br />
lang erklärte er die Welt der<br />
Pflanzen in der SWR-Sendung<br />
„Kaffee oder Tee“ und beantwortete<br />
dabei auch Zuschauerfragen<br />
rund ums Thema.<br />
Hochzeiten in grüner Location<br />
Vielmehr will er das Leistungsspektrum<br />
seines Betriebs so<br />
weiter bekannt machen. Das<br />
scheint zu funktionieren. Immer<br />
wieder kämen Gäste solcher Feiern<br />
in der Folge der Events in<br />
sein Geschäft und kauften ein.<br />
Im Greenhouse fand auch die<br />
Präsentation eines von Karo<br />
Kauer kreierten Duftes statt,<br />
dem auch viele weitere Influencer<br />
aus ganz Deutschland beiwohnten.<br />
Es sind Veranstaltungen<br />
wie diese, welche die starke<br />
Position der Hydrogärtnerei<br />
Höfer im Wettbewerb festigen.<br />
Auch der in den sozialen Medien<br />
sehr bekannte Eislinger Fotograf,<br />
Marketingexperte und<br />
Influencer Ben Kauer spielt für<br />
Höfer eine wichtige Rolle.<br />
Lediglich zwei Mitbewerber<br />
aus dem Stuttgarter Speckgürtel<br />
spielten in der vergleichbaren<br />
Liga. „Wir sind einer der<br />
größten Anbieter dieses Spezialbereichs”,<br />
erklärt Andreas Höfer.<br />
„Unser Markenzeichen ist<br />
die Bevorratung.“ Das heißt,<br />
Pflanzen werden im Betrieb in<br />
Eislingen kultiviert, vermehrt<br />
und abgehärtet, dazu wird ein<br />
umfassendes und abgestimmtes<br />
Gefäßsortiment vorgehalten.<br />
Für die entsprechende Pflege<br />
und die buchbaren Serviceleistungen<br />
sorgen zehn Mitarbeiter<br />
mit langjähriger Erfahrung.<br />
Rund 80 Prozent des Umsatzes<br />
in Höhe von knapp einer<br />
Million Euro macht die Gärtnerei<br />
mit gewerblichen Kunden.<br />
Die kommen aus einer Region<br />
zwischen Hohenlohe und Oberschwaben<br />
und sind zwischen<br />
Schwarzwaldrand und Bayrisch<br />
Schwaben beheimatet – darunter<br />
sind <strong>Unternehmen</strong> wie Carl<br />
Zeiss und Leonhard Weiss.<br />
Durch die neuen Marketingwege<br />
nimmt auch die Zahl der Privatkunden<br />
deutlich zu.<br />
Es gibt einen<br />
Markt<br />
für exklusive<br />
Grün-Lösungen in<br />
unserer Region.<br />
Andreas Höfer<br />
Firmenchef<br />
Vielfach rekrutierten sich<br />
Privatkunden auch aus den Führungsebenen<br />
von Firmen, die<br />
sich von den Leistungen der Hydrogärtnerei<br />
Höfer im gewerblichen<br />
Bereich überzeugen ließen.<br />
Ebenfalls zur Stärkung der<br />
Attraktivität für Privatkunden<br />
trägt die Ausdehnung der Angebote<br />
für den Haus-nahen Außenbereich<br />
bei. „Balkon und<br />
Terrasse als Bereich des fortgesetzten<br />
Wohnraums, gestalten<br />
wir ebenfalls passend und individuell“,<br />
sagt Höfer. Für exklusive<br />
Grünlösungen gebe es in<br />
der wohlhabenden Region<br />
durchaus einen Markt, verrät<br />
Höfer.<br />
Vertikale Moosbilder<br />
Seit einigen Jahren hat die Hydrogärtnerei<br />
auch vertikale Begrünung<br />
im Programm, die zunehmend<br />
an Bedeutung gewinne.<br />
Diese biete eine sehr schöne<br />
und intensive Begrünung, sei<br />
aber auch sehr aufwendig und<br />
anspruchsvoll. Dekorative<br />
Moosbilder in unterschiedlichen<br />
Formaten kämen dahingegen<br />
völlig ohne Pflegeaufwand<br />
zurecht. [!] Axel Raisch
unternehmen [!] RESSORT 49
50<br />
VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />
Bauen für morgen<br />
Architektur Nachhaltiges Bauen geht gut mit Holz, aber nicht nur damit. Vor allem geht es<br />
über die Materialwahl hinaus. Auch Datenbanken helfen entscheidend mit.<br />
Außergewöhnlich und ausgezeichnet: Die<br />
Feuerwache im Tübinger Stadtteil Lustnau<br />
ist zum größten Teil aus Holz gebaut.<br />
Fotos: Oliver Rieger Photography Stuttgart<br />
Ein Verdacht. Am Anfang<br />
war es nur ein Verdacht.<br />
Jetzt hat er sich erhärtet.<br />
Seit einem Jahr ist das<br />
neue Feuerwehrhaus in Tübingen-Lustnau<br />
in Betrieb, galt<br />
schon früh als preisverdächtig.<br />
Jetzt heimst es – und Architekt<br />
Christian Gaus mit ihm – einen<br />
Preis nach dem anderen ein.<br />
„German Design Award“ und<br />
„Iconic Award 2023 für innovative<br />
Architektur“ sind nur zwei<br />
Auszeichnungen für ein Feuerwehrhaus,<br />
das nicht ganz normal<br />
ist, es ist zum größten Teil<br />
aus Holz. „Der Sockel bis zur<br />
Höhe von 60 Zentimetern ist aus<br />
Beton“, sagt Gaus, auch wegen<br />
der – theoretischen – Hochwassergefahr.<br />
Treppen und Aufzugsschacht<br />
auch. Aber der Rest<br />
ist aus Holz.<br />
Material aus der Region<br />
Aus Holz, ein Feuerwehrhaus?<br />
Gaus hat die Frage schon oft gehört,<br />
die Sache mit dem Brandschutz<br />
ist überhaupt kein Problem,<br />
sagt er. „Holz kann man<br />
gut dimensionieren, sodass es<br />
lange den Flammen Stand hält“.<br />
Und es ist nachhaltig. Die<br />
380 Kubikmeter Holz, die er an<br />
der Alberstraße in Tübingen-<br />
Lustnau verbaut hat, speichern<br />
pro Kubikmeter rund eine Tonne<br />
Kohlendioxid (CO 2<br />
). Und:<br />
Das Holz kommt nicht von sonst<br />
wo, also Sibirien, sondern aus<br />
dem nahen Schwarzwald und ist<br />
FSC-zertifiziert. Damit ist der<br />
Ton gesetzt für moderne Architektur<br />
und Bauen von heute und<br />
für morgen.<br />
Bei der Materialwahl und<br />
dem Einsatz vor Ort geht es immer<br />
um Nachhaltigkeit, möglichst<br />
gute Umweltverträglichkeit<br />
und möglichst geringe CO 2<br />
-<br />
Fußabdrücke. Apropos Fußabdruck:<br />
Auf 6 Tonnen CO 2<br />
kommt<br />
das neue hölzerne Feuerwehrhaus,<br />
als Betonbau wäre die Bilanz<br />
mit 85 Tonnen CO 2<br />
sehr viel
unternehmen [!] VERANTWORTEN 51<br />
schlechter ausgefallen, sagt<br />
Gaus. Modernes Bauen geht also<br />
sehr gut mit dem Baustoff Holz.<br />
In Lustnau zeigt das auch die<br />
Fassade aus verschieden breiten<br />
Latten, die – von Fenstern, Türen<br />
und Toren<br />
mal abgesehen<br />
– das verbaute<br />
Holz für<br />
jeden sichtbar<br />
zum Blickfang<br />
und damit zum<br />
Star macht.<br />
In Tübingen<br />
ging das gut,<br />
sagt Gaus. Die<br />
Stadt habe sich<br />
Holz kann man<br />
dimensionieren,<br />
dass es lange<br />
den Flammen<br />
Stand hält.<br />
Christian Gaus<br />
Architekt<br />
dem nachhaltigen Bauen, vor allem<br />
mit Holz, wie kaum eine andere<br />
im Land verpflichtet. Und<br />
Chefsache ist es auch: Oberbürgermeister<br />
Boris Palmer hat die<br />
Holz-Pellet-Heizung im neuen<br />
Feuerwehrhaus höchstpersönlich<br />
durchgedrückt, geplant hatte<br />
Gaus zunächst mit einer Gasheizung.<br />
Aber: nicht nur Städte<br />
und streitbare Oberbürgermeister<br />
sorgen für nachhaltiges Bauen,<br />
das können auch Unternehmer<br />
in der Provinz. In Albershausen<br />
im<br />
Landkreis Göppingen<br />
baut<br />
Gaus für den<br />
Kosmetikhersteller<br />
Syneo<br />
einen neuen<br />
Firmensitz, der<br />
alte ist zu klein<br />
geworden. Verwaltung,<br />
Produktion<br />
und<br />
Lagerhalle finden sich im neuen,<br />
weißen Gebäude, dreigeschossig<br />
und massiv – aus Stein.<br />
Nachhaltig geht auch damit, sagt<br />
Gaus. Die Steine haben eine eingebaute<br />
Isolationsschicht, sorgen<br />
im Sommer für einen kühlen<br />
Innenraum, im Winter las-<br />
Erfüllt alle Funktionen einer Feuerwache: Lediglich der Sockel, sowie<br />
Aufzug und Treppen der Feuerwache sind nicht aus Holz gebaut.<br />
Nachhaltig? Bauen im Bestand!<br />
Planen und Bauen für Heute und Morgen!<br />
Gutes Entwerfen war noch nie eine rein<br />
ästhetische Frage. Architektur und Stadtplanung<br />
sind heute bedeutsamer denn je.<br />
Architekt:innen, Stadtplaner:innen, Innenarchitekt:innen,<br />
Landschaftsarchitekt:innen<br />
tragen wesentlich dazu bei, Klimaanpassung<br />
und soziales Gefüge baulich zu organisieren.<br />
Die Architektenkammer Baden-Württemberg<br />
bezieht Position: für Nachhaltiges Bauen,<br />
für Ressourcenschonung, für eine neue Kultur<br />
in Planungsprozessen. Unsere Basis sind<br />
26 100 Mitglieder in 42 Kammergruppen.<br />
Nutzen Sie ihre Kreativität und ihr Wissen!<br />
AKBW | Danneckerstraße 54 | 70182 Stuttgart | T 0711 2196-0 | info@akbw.de | www.akbw.de<br />
Fotos: Hermann Rupp | Christoph Steinbach<br />
wissen, was möglich ist.<br />
die Architektinnen und Architekten.
52<br />
VERANTWORTEN unternehmen [!]<br />
Schneller in die Zukunft<br />
FOTO:© ARCANSÉL/ADOBE.STOCK.COM<br />
Das alles funktioniert – manchmal<br />
– auch bei älteren Gebäuden, deren<br />
Nutzung nachhaltiger sein kann<br />
als ein Abriss plus Neubau. In Göppingen<br />
bespielt Gaus etwa mit seinem<br />
Büro eine komplette Etage im<br />
altehrwürdigen Verwaltungsbau einer<br />
ehemaligen Maschinenfabrik.<br />
Ob Alt- oder Neubau, nachhaltiges<br />
Bauen geht heute nicht mehr<br />
ohne Daten und Digitalisierung. Vor<br />
allem bei Neubauten planen Architekten<br />
und Bauingenieure heute mit<br />
Building Information Modeling,<br />
kurz BIM. Hierbei werden die Pläne<br />
von allen Beteiligten, vom Tragwerk-Ingenieur<br />
bis zum Elektro-Experten<br />
am Computer zu einer Art<br />
Nachhaltiges<br />
Bauen geht<br />
nicht nur mit Holz,<br />
sondern auch<br />
mit Steinen.<br />
Mit der Gebäudeklasse E sollen mehr – auch grüne – Experimente am Bau möglich sein.<br />
sen sie die Wärme drinnen. Geothermie<br />
von unten, Photovoltaik auf dem<br />
Dach und damit Sonnenenergie von<br />
oben – auch für den eigenen Strombedarf,<br />
all das gehört am, unterm<br />
und auf dem Neubau in Albershausen<br />
zum guten Ton.<br />
Grün gibt es drumherum und auf<br />
dem begrüntem Dach des über 70<br />
Meter langen Baus. Das ist ein weiterer<br />
„Baustein“ für nachhaltiges<br />
Bauen: Grün. Auf dem Dach sorge<br />
es für mehr Biodiversität, „vor allem<br />
mehr Insekten“, sagt Gaus. Und hält<br />
Regenwasser davon ab, sofort in der<br />
Rinne und dann im Abflussrohr zu<br />
landen. Es bleibt oben, bewässert<br />
das Grün auf dem Dach und sorgt<br />
so für Abkühlung – nicht ganz unwichtig<br />
in den immer heißer werdenden<br />
Sommern im Südwesten.<br />
Dafür, also für besseres Klima, könnten<br />
in Zukunft auch begrünte Fassaden<br />
sorgen. So wie in der Calwer<br />
Passage in Stuttgart, die Architekt<br />
Grundsätzlich ist Bauen<br />
eine recht konservative Angelegenheit.<br />
Zwar gibt es immer<br />
wieder neue Ideen, bis sich<br />
solche aber richtig durchsetzen,<br />
kann es lange dauern.<br />
Schuld daran sind auch die<br />
mitunter eng gefassten Vorschriften<br />
und Gesetze. Ein<br />
Weg zu mehr Geschwindigkeit<br />
und damit auch größeren<br />
Schritten Richtung Nachhaltigkeit<br />
ist die Gebäudeklasse<br />
E. Die Idee hat die bayerische<br />
Architektenkammer vorangebracht,<br />
mittlerweile wird auf<br />
Zur Person<br />
Christian Gaus hat<br />
schon sein Architektur-Studium<br />
in Dessau<br />
mit einem Preis<br />
abgeschlossen. Seit<br />
1998 führt er sein<br />
Büro Gaus-Architekten<br />
mit der Zentrale<br />
in Göppingen und<br />
Büros in Stuttgart,<br />
Kiel und Rotterdam.<br />
Spezialgebiet von<br />
ihm und seinen 25<br />
Mitarbeitern sind<br />
Bauten für Bildung,<br />
Soziales, Kultur und<br />
Gewerbe.<br />
Länderebene verhandelt. „E“<br />
steht dabei für „einfach“ oder<br />
auch „experimentell“. Die Bauvorschriften<br />
sollen dabei nicht<br />
mehr en détail gelten, sondern<br />
sich auf Standsicherheit,<br />
Brand- und Umweltschutz beschränken.<br />
Christoph Ingenhoven – der auch<br />
den Stuttgarter Bahnhof tieferlegt –<br />
begrünt hat. Star-Architekt Ingenhoven<br />
arbeitet gern mit viel Grün an<br />
Häuserfronten und hat sich, durchaus<br />
im großen Stil, der nachhaltigen<br />
Architektur verschrieben.<br />
Planung soll nachhaltig sein<br />
Nachhaltiges Bauen fängt aber nicht<br />
erst bei der Materialwahl, sondern<br />
schon in der Planungsphase an. Gebäude<br />
sollten so geplant werden,<br />
dass sie möglichst lange genutzt<br />
werden können. Klassenräume in<br />
Schulen haben in 20 Jahren womöglich<br />
andere Größen als heute. Also<br />
plant Gaus den Schulneubau in Süßen<br />
so, dass die Trennwände einfach<br />
ausgebaut und neu angeordnet werden<br />
können. Im Prinzip sind nur die<br />
Böden, Decken und Tragstützen fest.<br />
Und aufstocken lässt sich das Gebäude<br />
bei Bedarf später auch noch,<br />
denn auch Baufläche ist endlich.<br />
Christian Gaus<br />
Architekt<br />
Datenbank zusammengeführt. Damit<br />
ist für alle jederzeit sichtbar, was<br />
wo hinkommt, welches Rohr, welches<br />
Kabel woher und wohin läuft.<br />
Und wenn etwas geändert wird,<br />
wird diese Änderung auch in die<br />
Materiallisten eingetragen, besonders<br />
Großprojekte sind so einfacher<br />
steuerbar.<br />
So richtig nachhaltig wird es dann<br />
mit Madaster. In dieser Datenbank<br />
werden die per BIM gesammelten<br />
Daten mit solchen über Materialien<br />
und Produkte zusammengeführt, die<br />
in einem Gebäude verbaut wurden.<br />
Wenn das fein genug aufgeschlüsselt<br />
ist, kann berechnet werden, welches<br />
Teil wie viel CO 2<br />
bindet und ob<br />
und wie die verbauten Baustoffe<br />
wiederverwendet werden können.<br />
Letztlich kann auch der Wert eines<br />
Gebäudes ganz anders berechnet<br />
werden. Das macht Madaster auch<br />
für Buchhalter und Kämmerer interessant,<br />
die nachhaltige Gebäude<br />
mit ganz neuen Werten in die Bilanzen<br />
einstellen können. Einen „Gamechanger“<br />
nennt Gaus das Materialkataster.<br />
Es ist ein Schritt zur Kreislaufwirtschaft,<br />
wenn zum Beispiel<br />
im Idealfall aus den ausgebauten<br />
Trennwänden wieder neue hergestellt<br />
werden. [!]<br />
<br />
Peter Buyer
unternehmen [!] RESSORT 53<br />
Ed. Züblin AG<br />
Neu-Ulm<br />
Seit über 125 Jahren am Bau!<br />
Vor mehr als 125 Jahren wurde die Baufirma<br />
Züblin vom Schweizer Ingenieur Eduard Züblin<br />
in Straßburg gegründet und gehört seit 2006<br />
dem Mutterkonzern der österreichischen Strabag<br />
an. Seit 1950 ist Züblin in Ulm/Neu-Ulm<br />
vertreten. Dipl.-Betriebswirt Markus Steck,<br />
Kaufmännischer Direktionsleiter, und Dipl.-Ing.<br />
Michael Stiegeler, Technischer Direktionsleiter,<br />
leiten zusammen die Züblin Direktion Ulm.<br />
Schwerpunkt Großprojekte<br />
Ob Büro- und Industriegebäude, Wohngebäude<br />
oder Schulen – die Kernkompetenz der Direktion<br />
bilden maßgeschneiderte Lösungen<br />
für Bauvorhaben jeder Art.<br />
Erstellt werden schlüsselfertige Bauvorhaben<br />
jeglicher Ausprägung und Größe, wobei Logistik-<br />
und Produktionsgebäude einen Schwerpunkt<br />
darstellen. Einige Beispiele, die Züblin in<br />
der näheren Umgebung bereits errichtet hat,<br />
sind das Logistikzentrum von Seifert im Ulmer<br />
Norden, den neuen Hauptsitz des Technologieunternehmens<br />
Transporeon am Safranberg<br />
Ulm oder den Ergänzungsneubau des Seniorenheims<br />
Dreifaltigkeitshof an der Neuen Straße<br />
in Ulm. Die Erweiterung des Müllbunkers<br />
und der Entladehalle im Müllheizkraftwerk<br />
zählen zu weiteren Bauprojekten, ebenso wie<br />
der Neubau von Serviced Apartments Campus<br />
Village i Live in Neu-Ulm. Und nicht zu vergessen<br />
die Erweiterung und Sanierung des eigenen<br />
Bürogebäudes der Ed. Züblin AG in Neu-<br />
Ulm.<br />
Ob bei anspruchsvollen Rohbau-Projekten, als<br />
Generalunternehmen oder beim Bauen im Bestand:<br />
Züblin in Ulm/Neu-Ulm übernimmt in<br />
der Region Ulm/Neu-Ulm über Aalen, Heidenheim<br />
und Memmingen bis Biberach sämtliche<br />
Bauaufgaben. Mit den regionalen Immobilienmärkten<br />
ist Züblin bestens vertraut und arbeitet<br />
mit einem sehr feinmaschigen und aktiven<br />
Netzwerk zusammen.<br />
Das Leistungsangebot<br />
· Hochbau<br />
Vom Rohbau bis zum Schlüsselfertigprojekt<br />
werden sämtliche Hochbauaufgaben durchgeführt.<br />
· Ingenieur- und Infrastrukturbau<br />
Die Realisierung von Ingenieurbauwerken<br />
wie Kraftwerksbauten und Industrieanlagen<br />
zählt zu den Stärken in diesem Bereich.<br />
· Serielles und modulares Bauen<br />
Durch industriell angelegte Prozesse und einen<br />
hohen Grad an Vorfertigung werden individuelle<br />
Bauvorhaben realisiert. Schnell, kos-<br />
Erweiterung und Sanierung Bürogebäude der Ed. Züblin AG, Neu-Ulm (oben links); Neuer Hauptsitz von<br />
Trans poreon, Ulm (oben rechts); Erweiterung Müllbunker und Entladehalle im MHKW, Ulm (Mitte links);<br />
Er weiterungsbau Dreifaltigkeitshof, Ulm (Mitte rechts); Neubau der Serviced Apartments Campus Village i Live,<br />
Neu-Ulm (unten links); Neubau Logistikzentrum der Seifert GmbH, Ulm (unten rechts). Fotos: Armin Buhl<br />
tengünstig und in optimaler Qualität mit<br />
regionalen Partnerinnen und Partnern.<br />
· Projekt-Support<br />
Bauvorhaben anstoßen und umfassend unterstützen.<br />
Hohe Planungs- und Baustandards geben Sicherheit.<br />
Damit Projekte so laufen, wie es sich<br />
der Kunde vorstellt, braucht es vor allem Vertrauen.<br />
Und deshalb sind wir für Sie da!<br />
Ed. Züblin AG, Direktion Ulm<br />
Finninger Str. 66<br />
89231 Neu-Ulm<br />
Tel. +49 731 70786 - 0<br />
ulm@zueblin.de<br />
www.ulm.zueblin.de
54 RESSORT unternehmen [!]<br />
Grüner und Mühlschlegel Bauunternehmen GmbH & Co. KG<br />
Biberach<br />
Foto: Jürgen Wisckow<br />
Foto: Jürgen Wisckow<br />
Foto: Braun, gm<br />
Foto: Braun, gm<br />
Foto: Braun, gm<br />
Der Neubau steht für Innovation und Nachhaltigkeit. Was die Mitarbeiter auf dem Dachgarten anbauen, wird für den Eigenbedarf verwendet.<br />
Stark am Bau – seit 100 Jahren!<br />
Das innovative und nachhaltige Bauunternehmen<br />
gm – Grüner und Mühlschlegel aus<br />
Biberach mit rund 150 Mitarbeitenden wird in<br />
der 4. Generation von Dipl. Wirt.-Ing. Andreas<br />
Braun erfolgreich geführt. Durch ein gesundes<br />
und positives Betriebsklima mit entsprechend<br />
motivierten Mitarbeitern erreicht das<br />
Familienunternehmen die gewünschte und<br />
geforderte Qualität der Bauleistungen – und<br />
das bereits seit 100 Jahren!<br />
Klare Vision umgesetzt<br />
Mit dem Neubau des Verwaltungsgebäudes<br />
auf dem Firmengelände in der Leipzigstrasse<br />
in Biberach wurde eine klare Vision umgesetzt.<br />
Entstanden ist ein innovatives Gebäude,<br />
das den Mitarbeitern ein wirklich gutes und<br />
großzügiges Arbeitsumfeld bietet. Die indi viduellen<br />
Büroräume bieten durch große Glasflächen<br />
weite Ausblicke in die großzügig gestalteten<br />
Kommunikationszonen und laden<br />
zu spontanen Meetings, aber auch zu einer<br />
kurzweiligen Partie Tischtennis oder Tischkicker<br />
ein.<br />
Erholungsbereich Dach<br />
Die Verwendung nachhaltiger Baustoffe war<br />
eine Vorgabe für die Planung. Darüber hinaus<br />
sollte das Gebäude die Leistungsfähigkeit des<br />
<strong>Unternehmen</strong>s widerspiegeln, was durch große<br />
Sichtbetonflächen im Inneren des Neubaus<br />
zum Ausdruck kommt. Das Sockelgeschoss<br />
wurde ringsum mit Staudenpflanzen begrünt.<br />
Das Dach hat ebenfalls Grün- und Terrassenbereiche<br />
und dient in erster Linie als Aufenthaltsbereich<br />
für die Mitarbeiter, aber auch als<br />
Ausstellungsfläche, um die Kompetenz des<br />
Bauunternehmens im Bereich Garten- und<br />
Landschaftsbau zu zeigen. Die Bepflanzung<br />
der vorhandenen Hochbeete durch die Mitarbeiter<br />
und die Nutzung der „Ernte zum Naschen“<br />
sind ebenfalls Teil des Projektes.<br />
Energieressourcen nutzen<br />
Der Neubau erfüllt alle Erwartungen, die in der<br />
Planung festgelegt wurden. Ein Großteil der<br />
elektrischen Energie wird am Objekt selbst erzeugt.<br />
Eine ganze Fassadenseite ist mit PV-<br />
Modulen bestückt und auch der Carport hat<br />
ein Dach aus PV-Modulen. Geheizt und gekühlt<br />
wird mit Grundwasser und einer Wärmepumpe.<br />
Eine diskrete Belüftung und die Kühl-/<br />
Heizsegel sorgen für ein gutes Klima in mehrfacher<br />
Hinsicht. In den Innenräumen finden<br />
sich Teppiche und Möbel, die aus verschiedenen<br />
Materialien, wie z. B. recycelten Kunststoffen,<br />
hergestellt sind.<br />
„Wir lassen uns begeistern und es macht große<br />
Freude langlebige Bauprojekte, wie Gebäude,<br />
Straßen oder Gartenanlagen, zum Wohle vieler<br />
Menschen zu errichten. Und das schon seit<br />
100 Jahren! Das spricht für sich.“ so Andreas<br />
Braun begeistert.<br />
Kontakt<br />
Grüner und Mühlschlegel<br />
Bauunternehmen GmbH & Co. KG<br />
Leipzigstraße 37<br />
88400 Biberach<br />
Tel 07351 44400<br />
info@gm-biberach.de<br />
www.gm-biberach.de
FINE DINE Box als Geschenk<br />
unternehmen [!] RESSORT 55<br />
Unser Bestseller – Optisch und kulinarisch ein absolutes Highlight<br />
Nettopreis<br />
ab 75,– €<br />
in kl. V ers a n d<br />
der magier<br />
W<br />
enn die Aura des Zauberkünstlers auf<br />
die Klasse eines Spitzenrestaurants<br />
trifft, ist für einen spannenden Abend<br />
gesorgt. Florian Zimmer, „kreativster Magier der<br />
Welt“ (Markus Lanz) und Gastgeber im gleichnamigen<br />
Theater in Neu-Ulm, bietet gemeinsam<br />
mit seinem Küchenteam in der MAGICUISINE<br />
Kulinarik der Spitzenklasse, die höchstens vom<br />
Ambiente des extraordinären Interieurs übertroffen<br />
wird. Im magischen Menü oder à la carte<br />
bereiten die Zauberer in der Küche eine einzigartige<br />
Komposition aus mediterranen, urbanen,<br />
asiatischen und regionalen Speisen mit viel Kunst<br />
und Können zu. Auf den Tellern findet man stil-<br />
volle Kreationen aus frischen,<br />
aufeinander abgestimmten Zutaten<br />
– Anblicke, bei denen man<br />
schnell merkt, dass nicht nur im<br />
Theater, sondern auch in der Küche<br />
gezaubert wird. So finden sich<br />
pro Gutschein<br />
ab 14,90 €<br />
in kl. V ers a n d<br />
Gerichte wie soufflierte Kalbsfleischküchle<br />
oder Zander mit Blattsalat auf<br />
der regionalen Karte. Zudem kann<br />
man sich von einem 3- bis 5-Gänge-<br />
Menü – auch vegetarisch – verzaubern<br />
lassen. Der hauseigene MAGICUVÉE aus<br />
weißer oder roter Rebe unterstreicht die<br />
Exklusivität, die in jeder Facette deutlich<br />
wird. Das einzigartige Ambiente der<br />
MAGICUISINE bleibt einem dabei besonders<br />
im Gedächtnis: modern und stilvoll,<br />
experimentell und mystisch – in magischer<br />
Atmosphäre treffen verschiedene<br />
Designaspekte aufeinander und ergeben<br />
so ein beeindruckendes Erlebnis, das es in<br />
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56<br />
RESSORT unternehmen [!]<br />
Vorbeigeschaut bei …<br />
Otto Sälzle engagiert sich in<br />
seinem Ruhestand als<br />
Vorstandsvorsitzender von<br />
zwei Stiftungen, freut sich<br />
an Treffen mit Jugendfreunden<br />
und Zeit für mehr<br />
Unternehmungen mit<br />
seiner Frau.<br />
Foto: Volkmar Könneke<br />
FOTOS: SWP-ARCHIV<br />
Rückblicke: (Von oben) Otto Sälzle 2011; 2002 beim Besuch des stellvertretenden<br />
Gouverneurs der chinesischen Provinz Liaoning, Yang Baoshan; 1994 mit dem<br />
damaligen IHK-Präsidenten Siegfried Weishaupt; 2008 bei der Ehrung des Unternehmers<br />
Willy Rampf, 2001 mit dem Ulmer OB Ivo Gönner bei der ersten Veranstaltung<br />
des Stadtverbands Ulm des Einzelhandelsverbands, 1999 beim Kampf für den<br />
schnellen Baubeginn der ICE-Trasse Ulm-Stuttgart und 20<strong>03</strong> mit dem republikanischen<br />
Kongressabgeordneten Gil Gutknecht (Mitte/US-Bundesstaat Minnesota).
unternehmen [!]<br />
RESSORT LEBEN 57<br />
… Otto Sälzle<br />
Nachgefragt „Es ist für mich an der Zeit für Neues.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich<br />
Otto Sälzle vor mehr als vier Jahren in den Ruhestand. Wie geht es dem ehemaligen Ulmer<br />
IHK-Hauptgeschäftsführer heute? Unser Mitarbeiter Stefan Loeffler hat nachgefragt.<br />
Herr Sälzle, wie geht es Ihnen?<br />
Nach einer erfolgreichen Prostata-Operation<br />
geht es mir wieder<br />
sehr gut. Ich kann nur jedem<br />
Mann empfehlen, jährlich zur<br />
Vorsorge zu gehen. Vor kurzem<br />
war ich gerade wieder bei meinem<br />
jährlichen Gesundheitscheck:<br />
Alles im grünen Bereich.<br />
Sie waren 23 Jahre Hauptgeschäftsführer<br />
der IHK Ulm: Wie<br />
schwer ist es Ihnen gefallen loszulassen?<br />
Ich hatte und habe keinen Trennungsschmerz.<br />
Was war die wichtigste Lehre?<br />
Was würden Sie aus heutiger<br />
Sicht anders machen?<br />
Ich lebe im Hier und Jetzt und beschäftige<br />
mich nicht mit der Vergangenheit.<br />
Was hat Ihnen geholfen auf eine<br />
neue Lebensspur zu kommen?<br />
Corona hat die ersten zwei Jahre<br />
meines Ruhestands maßgeblich<br />
beeinflusst und Pläne durchkreuzt.<br />
Wichtig für den Ruhestand<br />
ist, dass man nicht nur die<br />
neu gewonnene Freiheit genießt,<br />
sondern auch etwas Sinnstiftendes<br />
macht. Mit meiner Tätigkeit<br />
als Vorstandsvorsitzender von<br />
zwei Stiftungen war dies von Anfang<br />
an gegeben.<br />
Welche Entwicklung/Entscheidung,<br />
an der Sie mitgewirkt haben,<br />
macht sie stolz?<br />
Im Bereich der Infrastruktur ist<br />
es zweifellos die ICE-Strecke<br />
Stuttgart-Ulm mit dem Bahnhof<br />
Merklingen und der gleichzeitige<br />
sechs-streifige Ausbau der A 8,<br />
der Bau des Containerbahnhofs<br />
und die Elektrifizierung der Südbahn.<br />
Im Bereich der Berufsbildung<br />
haben wir zum Beispiel mit<br />
dem Bildungsnetzwerk Schule/<br />
Wirtschaft vielen jungen Menschen<br />
bei der Berufsorientierung<br />
helfen und sie so für eine Ausbildung<br />
gewinnen können.<br />
Und welche sehen Sie in der Rückschau<br />
kritisch?<br />
Mit unserem Bildungsreport haben<br />
wir schon sehr früh, erstmals<br />
2008, darauf hingewiesen, dass<br />
viele Kinder in den Kitas ein Jahr<br />
vor der Einschulung erhebliche<br />
Probleme mit der deutschen<br />
Sprache haben. Die Beherrschung<br />
der Sprache ist aber die zentrale<br />
Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Schulkarriere. Obwohl das<br />
Problem offenkundig war, ist es<br />
von der Politik im Land sowie den<br />
Kommunen und Kirchen bis jetzt<br />
nur halbherzig, wenn überhaupt<br />
angegangen worden.<br />
Damals haben Sie Schlagzeilen<br />
gemacht: Wie gehen Sie mit dem<br />
Bedeutungsverlust um?<br />
Als Vertreter der Interessen der<br />
Wirtschaft habe ich eine Aufgabe<br />
auf Zeit übernommen. Sachfragen<br />
waren für mich dabei stets<br />
das Wichtigste. Dazu gehörte<br />
auch, um der Sache willen Schlagzeilen<br />
zu machen. Person und<br />
Amt waren für mich immer zwei<br />
Paar Stiefel. Und das eine Paar<br />
habe ich ohne Wehmut ausgezogen.<br />
Es gab ja auch schwierige Situationen:<br />
Haben Sie sich mit den<br />
Betreffenden ausgesöhnt?<br />
Wie ich in meinem letzten Interview<br />
mit der Südwest Presse gesagt<br />
habe, gibt es einige Personen,<br />
mit denen ich nichts mehr zu tun<br />
haben möchte - wie Napoleons,<br />
Narzissten und Opportunisten.<br />
Und das ist auch gut so.<br />
Sind Ihnen berufliche Freunde geblieben?<br />
In meiner beruflichen Position<br />
wirkliche Freunde zu finden, auf<br />
die ich mich bis heute verlassen<br />
kann, ist nicht so einfach, aber<br />
umso wertvoller. Auch mit Herrn<br />
Weishaupt stehe ich immer mal<br />
wieder im guten Austausch.<br />
Was ist im Moment das Thema,<br />
das Sie am meisten beschäftigt?<br />
Wir leben in einer Zeit der Umbrüche<br />
und Krisen. Ich mache mir<br />
große Sorgen um den Erhalt unserer<br />
Demokratie. So habe ich am<br />
20. Januar mit Freunden an der<br />
Demo gegen Rechtsextremismus<br />
auf dem Münsterplatz teilgenommen.<br />
Die politisch Verantwortlichen<br />
in den demokratischen Parteien<br />
dürfen diese Demos aber<br />
nicht als Freibrief verstehen, dass<br />
sie so weitermachen können wie<br />
bisher. Das Schönreden der Probleme,<br />
frei nach George Orwell<br />
der „Schönsprech“, verärgert zunehmend<br />
auch die Gutwilligen.<br />
Zur Person<br />
1996 begann der Jurist<br />
Otto Sälzle als Hauptgeschäftsführer<br />
der IHK Ulm.<br />
In seinen mehr als 23<br />
Dienstjahren hat er viele<br />
Projekte mit angestoßen,<br />
unter anderem die Innovationsregion<br />
Ulm und die Bildungsmesse.<br />
Seine Karriere<br />
startete er im Verkehrsreferat<br />
des Regierungspräsidiums<br />
Stuttgart und im Baurechtsamt<br />
des Landratsamts<br />
Biberach. Er absolvierte<br />
die Führungsakademie<br />
des Landes, wurde Referatsleiter<br />
Innenpolitik in der<br />
Staatskanzlei und wechselte<br />
dann nach Ulm.<br />
Wie kam es dazu, dass Sie als<br />
CDU-Parteimitglied bei der Ulmer<br />
OB-Wahl den SPD-Kandidaten<br />
Martin Ansbacher unterstützt<br />
haben?<br />
OB Czisch hat sicher nicht nur<br />
mich mit seinem Schönreden von<br />
Problemen wie zum Beispiel zur<br />
Sicherheitslage in der Innenstadt<br />
oder bei den Baustellen mehr als<br />
verärgert. Und sein Umgang mit<br />
den Corona-Demonstrationen<br />
war unsäglich. Das war keine<br />
wehrhafte Demokratie. Von Martin<br />
Ansbacher erwarte ich einen<br />
anderen Politik- und Führungsstil.<br />
Was erfüllt Sie heute?<br />
Mit meinen bisherigen Ehrenämtern<br />
und einem weiteren im Diözesanrat<br />
bin ich mehr als gut beschäftigt.<br />
Wie halten Sie sich fit?<br />
Wir gehen möglichst zweimal in<br />
der Woche ins Fitness-Studio<br />
zum Krafttraining und ich jogge<br />
ein- oder zweimal pro Woche.<br />
Woraus schöpfen Sie heute Ihre<br />
Freude?<br />
Besondere Freude macht mir das<br />
Beisammensein mit meinen Jugendfreunden,<br />
mit denen ich regelmäßig<br />
zum Essen gehe und<br />
Ausflüge mache. Auch meine Abi-<br />
Klasse 13c trifft sich jetzt alle drei<br />
Monate hier in Ulm. Solche Bande<br />
wie zum Beispiel auch zu unserem<br />
Familienkreis und zu meinen<br />
Studienkollegen zu pflegen,<br />
ist mir wichtig. Unseren Garten<br />
im Jahreslauf und als zweites<br />
Wohnzimmer genieße ich besonders.<br />
Auch das Lesen ist eine<br />
Quelle der Erkenntnis und Freude.<br />
Und nicht zuletzt unternehmen<br />
meine Frau und ich viel<br />
mehr gemeinsam, wofür ich früher<br />
einfach keine Zeit hatte. [!]
58 NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]<br />
Neuer<br />
Geschäftsführer<br />
Allgaier Der Neu-Ulmer Logistiker<br />
Allgaier hat mit Donat<br />
Ruess neben<br />
Frank Bolz einen<br />
weiteren<br />
Geschäftsführer.<br />
Ruess hat<br />
2018 mit 23 Jahren<br />
ein duales<br />
Donat Ruess Studium im <strong>Unternehmen</strong><br />
be-<br />
ist neben<br />
Frank Bolz Geschäftsführer<br />
zuletzt als kaufgonnen<br />
und war<br />
bei Allgaier. männischer Leiter<br />
bei Allgaier<br />
tätig. Das <strong>Unternehmen</strong> unterhält<br />
eigene Standorte in Neu-<br />
Ulm, Elchingen, Günzburg und<br />
Mokronos Dolny in Polen. Derzeit<br />
investierte das <strong>Unternehmen</strong><br />
in eine Kontraktlogistikhalle<br />
bei Günzburg.<br />
Kompetenz für<br />
Firmenkunden<br />
Das Burghotel Staufeneck hat seinen Wellnessbereich deutlich erweitert. <br />
Entspannung beim Blick übers Filstal<br />
Foto: Tobias Fröhner<br />
Das Hotel auf Burg Staufeneck hat 1,8 Millionen<br />
Euro in die erhebliche Erweiterung seines Wellnessbereichs<br />
investiert. Die Fertigstellung des Bauprojekts<br />
hatte sich unter anderem durch Baustellen-<br />
Vandalismus und Lieferschwierigkeiten verzögert.<br />
Auf 18 Metern wurde ein Baukörper in den Hang gesetzt,<br />
der nun den Gästen des Burghotels auf 320<br />
Quadratmetern den unverbauten Blick über das Filstal<br />
bietet. Das zu den „101 besten Hotels“ in Deutschland<br />
zählende Haus bildet eine bei Gästen beliebte<br />
Ergänzung zum Sternerestaurant. Rund 50 Mitarbeiter<br />
sind auf der Burg beschäftigt.<br />
Sparkasse Um ihre Firmenkunden<br />
bei internationalen Geschäften<br />
noch kompetenter betreuen<br />
zu können, hat die Sparkasse<br />
Ulm gemeinsam mit den<br />
Kreissparkassen aus Biberach,<br />
Göppingen und Reutlingen eine<br />
neue Firma gegründet: die S-International<br />
BWS. Sie unterstützt<br />
Firmenkunden beispielsweise<br />
bei Investitionen im Ausland<br />
oder im internationalen Zahlungsverkehr<br />
sowie beim Zinsund<br />
Rohstoffmanagement.<br />
Hauptsitz der S-International<br />
BWS ist Ulm.<br />
Sammelkarten<br />
retten Umsatz<br />
Ravensburger Der Spielehersteller<br />
Ravensburger konnte seinen<br />
Umsatz vor allem mithilfe<br />
des Sammelkartenspiels „Disney<br />
Locarna“ 2023 steigern. Im<br />
Vergleich zum Vorjahr stiegen<br />
die Erlöse um 11,6 Prozent auf<br />
669 Millionen Euro. 2022 war<br />
der Umsatz des Familienunternehmens,<br />
das weltweit rund<br />
2300 Mitarbeiter beschäftigt,<br />
nach einem Corona-Boom noch<br />
um sechs Prozent gesunken.<br />
Milliarden für<br />
Cybersicherheit<br />
Investitionen Für mehr Schutz<br />
gegen Cyberangriffe werden<br />
<strong>Unternehmen</strong> und Behörden in<br />
Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich<br />
erstmals über zehn<br />
Milliarden Euro für die IT-Sicherheit<br />
ausgegeben. Wie der<br />
Digitalverband Bitkom unter<br />
Berufung auf Daten des Marktforschungsinstituts<br />
IDC mitteilte,<br />
wäre das ein Plus von 13,1<br />
Prozent. Im internationalen Vergleich<br />
würde der Markt in<br />
Deutschland damit überdurchschnittlich<br />
stark wachsen. Für<br />
Deutschland prognostizierte<br />
Bitkom Investitionen in Höhe<br />
von 10,5 Milliarden Euro. [!]<br />
Impressum<br />
Verlag & Herausgeber<br />
Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG<br />
Frauenstraße 77, 89073 Ulm<br />
Redaktion<br />
Alexander Bögelein (verantwortlich)<br />
Julia Kling, Anschrift wie Verlag<br />
ÜBERSICHT DER LOGOVARIANTEN<br />
Gestaltung<br />
Alen Pahic (Art Director),<br />
Max Meschkowski (Junior Art Director)<br />
Astrid Müllerleile, Jacqueline Schuon (Bild)<br />
Fotos Matthias Kessler (Titel + Titelinterview),<br />
Volkmar Könneke, Marc Hörger, weitere<br />
Fotografen, Werkfotos, PR, Archiv<br />
Anzeigen<br />
Stefan Schaumburg (verantwortlich)<br />
Anschrift wie Verlag<br />
Druck<br />
C. Maurer GmbH & Co. KG<br />
Schubartstraße 21, 73312 Geislingen/Steige<br />
Objektleitung<br />
Tobias Lehmann, T 0731 156-515<br />
t.lehmann@swp.de<br />
Mediaberatung<br />
Christine Blum, T 0731 156-500<br />
c.blum@swp.de<br />
Vertriebsservice<br />
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Den Datenschutzbeauftragten<br />
erreichen Sie unter: datenschutz@swp.de<br />
Nächste <strong>Ausgabe</strong>: 18.05.<strong>2024</strong><br />
Anzeigenschluss: 19.04.<strong>2024</strong><br />
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