Lesen - Allgemeine Zeitung
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Prophylaxe-Getränk Gintonic, alles ist gut gegen<br />
den Durst und gut, um sich einfach großartig zu<br />
fühlen. Dies ist doch genau das Afrika, von dem<br />
wir immer träumen, mit einem kühlen Getränk<br />
in einer atemberaubenden Landschaft stehen,<br />
mildes Abendlicht lässt die Gegend mit ihren<br />
sanften Hügeln und dem frischen Grün der letzten<br />
Regenzeit weich erscheinen. Die Luft ist erfüllt<br />
von dem würzigen Duft bestimmter Gräser<br />
– und unter dem Kameldorn, der etwas abseits<br />
von uns steht, könnten sich Karen Blixen und<br />
Denys Fich Hatton aus „jenseits von Afrika“ hin<br />
und wieder getroffen haben. Naja, das dumpfe<br />
Löwengebrüll dazu fehlt vielleicht, aber das ist<br />
auch ganz gut so.<br />
Zurück zur Lodge erwartet uns erneut eine<br />
Überraschung: Hinter der Bar waren unter einem<br />
überdachten Platz, der mit dünnen Ästen<br />
wie ein Kraal umgeben ist, Tische und Stühle<br />
aufgestellt. Die Szenerie wurde von dezent angebrachten<br />
Leuchten erhellt, ebenso sorgten<br />
Dolams, die typischen Petroleumlampen, für<br />
Licht.<br />
Neben einer unendlichen Zahl von verschiedenen<br />
Salaten und Gemüse bereitete man Buschmannfondue<br />
für uns zu. An langen metallenen<br />
Spießen steckten verschiedene Fleischsorten.<br />
Diese wurden im siedenden Öl, das sich in großen<br />
gusseisernen Töpfen, den Potjies, befand<br />
gegart. Ein vollkommener Abend eines perfekten<br />
Tages.<br />
Es war fast zu schade, um die Nacht mit Schlafen<br />
zu verbringen, vielmehr wollte ich den wundervollen<br />
Raum mit der herrlichen Aussicht auf<br />
die Auasberge genießen. Doch dies holte ich<br />
am frühen Morgen nach – eine Dusche, die auf<br />
der Veranda angebracht ist, machte mich wach,<br />
der flauschige Morgenmantel wärmte mich,<br />
denn es war relativ frisch. Dann, mit einer Tasse<br />
dampfenden Kaffees nahm ich die Landschaft,<br />
in mich auf. Der Himmel hatte sein warmes<br />
Rot bereits verloren und die Berge am Horizont<br />
nahmen immer mehr Kontur an. Ein neuer Tag<br />
kann beginnen. n<br />
2800M<br />
Wir fahren ins Tal der Engel ( Valley of Angels ),<br />
etwa 20 km nördlich von Windhoek, um einen<br />
Schutzengel für verletzte, erkrankte oder verwaiste<br />
Tiere zu besuchen. Der Engel heißt Liz<br />
Komen und ist die Leiterin von NARREC. Mit<br />
Hilfe von 2-3 Mitarbeitern kümmert sich die<br />
ausgebildete Tierkrankenschwester um hilflose<br />
Tiere, vorwiegend Vögel, um diese wieder<br />
lebensfähig und gesund in die Freiheit entlassen<br />
zu können.<br />
NARREC ist eine 1988 gegründete, privat geführte,<br />
gemeinnützige Organisation. Lediglich<br />
unterstützt vom Umwelt Ministerium mit etwa<br />
50 000 N$ jährlich (derzeit ca. Euro 4300), ist<br />
NARREC auf private Spenden und Sponsoren<br />
angewiesen. So spendet Meatco, ein in Windhoek<br />
ansässiger Schlachtereibetrieb, beispielsweise<br />
Fleisch zur Verpflegung der Patienten.<br />
Somit sind die Grundvoraussetzungen zum<br />
Bestehen und Erhalt von NARREC derzeit gegeben.<br />
Um eine bestmögliche Betreuung insbesondere<br />
der Vögel zu erreichen, sind jedoch weitaus<br />
größere Investitionen von Nöten. Ein großes<br />
Ziel ist der Bau einer Freifluganlage, um die geschwächten<br />
Tiere auf ein Leben in Freiheit vorzubereiten.<br />
NARREC sieht seine Aufgabe aber ebenso im<br />
Bereich der Umwelterziehung und Verbreitung<br />
von Informationen über die einheimische Fauna.<br />
Zu diesem Zwecke werden immer wieder<br />
Broschüren und Informationsmaterial erstellt.<br />
Diese werden Schulen, Ministerien, Studenten<br />
und allen Interessierten zur Verfügung gestellt.<br />
Gerne bietet Frau Komen nach vorheriger Ab-<br />
sprache geführte Rundgänge auf dem weitläufigen<br />
Gelände an. Adler, Eulen, Falken und eine<br />
Vielzahl andere Vogelarten sind hier dauerhaft<br />
in Volièren zu bestaunen.<br />
Neben der Tierpflegestation bietet NAR-<br />
REC ein Informationszentum mit angeschlossener<br />
Bibliothek sowie einen Selbstversorger-<br />
Campingplatz für Besucher, die eine längere<br />
Zeit in diesem interessanten Umfeld verbringen<br />
möchten.<br />
Einen zusätzlichen Anreiz für einen Besuch<br />
im Tal der Engel dürften für viele die alternativen<br />
Technologien sein, die bei NARREC zur<br />
Anwendung kommen, wie zum Beispiel die<br />
aus gestampften Lehm erstellten Gebäude, die<br />
Nutzung der Sonnenenergie und die Rückgewinnung<br />
von Regenwasser.<br />
Möchten auch Sie dieses erhaltenswerte Projekt<br />
mit Ihrer Spende unterstützen?<br />
NARREC, Liz Komen, die Mitarbeiter<br />
und nicht zuletzt die Tiere werden es Ihnen<br />
danken!<br />
Wir freuen uns, auch Sie einmal bei uns<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Kontaktadresse:<br />
Liz Komen, P.O.Box 11232, Klein<br />
Windhoek, Namibia<br />
Tel: +264-61-264 409 / 264 256, Cell:<br />
081 129 0565,<br />
E-Mail: liz@narrec.schoolnet.na<br />
13 June 2009