Den Escher Magazine de la Ville d'Esch-sur-Alzette
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Esch haut a moar<br />
Weniger<br />
ist mehr<br />
Die Stadt Esch will ihre Grünan<strong>la</strong>gen extensiv pflegen und verzichtet künftig<br />
auf <strong>de</strong>n Einsatz von Herbizi<strong>de</strong>n.<br />
Sprießen aus einer Asphaltritze ein paar grüne<br />
erarbeitet. Vorgesehen ist, sowohl Wiesen als auch und mit ihm indirekt auch <strong>de</strong>r Mensch. Dass <strong>de</strong>r<br />
Halme o<strong>de</strong>r steht die Wiese höher als im heimischen<br />
Schotterflächen extensiver zu pflegen. Im K<strong>la</strong>rtext Beginn <strong>de</strong>r Maßnahme mit <strong>de</strong>m „Internationalen Jahr<br />
Garten, wittert manch einer schon Wildwuchs. Das<br />
be<strong>de</strong>utet dies, dass je nach Wiesenart <strong>de</strong>utlich<br />
<strong>de</strong>r Biodiversität“ zusammenfällt, sei jedoch Zufall.<br />
ist auch nicht weiter verwun<strong>de</strong>rlich, <strong>de</strong>nn über<br />
seltener als bisher gemäht wer<strong>de</strong>n soll. Beispiel Bei <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> weiß man, dass noch viel Überzeu-<br />
Jahrzehnte galt es auch hierzu<strong>la</strong>n<strong>de</strong> als ästhetischer<br />
Langgraswiesen: Diese wer<strong>de</strong>n in Zukunft nur noch gungsarbeit geleistet wer<strong>de</strong>n muss. Dass einige<br />
Standard, öffentliches Grün möglichst kurz zu halten<br />
einmal im Jahr, und zwar nach <strong>de</strong>m 15. Juli auf eine Bewohner längere Grashalme wohl weiter mit<br />
und Unkraut gleich <strong>de</strong>n Garaus zu machen. Dass<br />
Schnitthöhe von 7 bis 8 Zentimeter über <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n mangeln<strong>de</strong>r Pflege gleichsetzen wer<strong>de</strong>n, ist nur<br />
hierfür große Mengen Schädlings- und Unkraut-<br />
gestutzt. Bei Spielrasen rücken die Mäher je nach natürlich. „Das Schönheitsbewusstsein wird sich<br />
bekämpfungsmittel nötig waren, nahm man zu-<br />
Bedarf an, das Gras soll hier eine Schnitthöhe von än<strong>de</strong>rn“, ist Jean Wagner überzeugt. Der Umweltgunsten<br />
<strong>de</strong>r gepflegten Optik in Kauf – mit<br />
fünf Zentimeter nicht überschreiten. Auf Schotter- berater versichert aber, dass man in punkto extenallen<br />
Folgen, für das Stadtklima ebenso<br />
flächen wird die Vegetation lediglich ein- bis zweimal siver Pflege nicht über die Köpfe <strong>de</strong>r <strong>Escher</strong> hinweg<br />
wie für die biologische Vielfalt<br />
im Jahr entfernt; vor allem aber wer<strong>de</strong> man hier wie entschei<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>. „Wir wollen jetzt erst einmal zum<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Siedlungen, die<br />
auch an an<strong>de</strong>ren Stellen auf <strong>de</strong>n Gebrauch von<br />
Nach<strong>de</strong>nken anregen“, so Wagner, <strong>de</strong>r zugleich eine<br />
darunter zu lei<strong>de</strong>n hatte.<br />
Herbizi<strong>de</strong>n völlig verzichten, erklärt Dilk. Die Un-<br />
umfassen<strong>de</strong> Information <strong>de</strong>r Bürger ankündigt, unter<br />
„Im vergangenen Herbst haben wir<br />
krautbekämpfungsmittel kamen bis<strong>la</strong>ng nicht nur an<strong>de</strong>rem mithilfe großflächiger Informationstafeln.<br />
damit angefangen, aufzuhören“,<br />
auf Grünflächen, son<strong>de</strong>rn auch auf Bürgersteigen Man wolle als Stadt mit gutem Beispiel voran gehen<br />
12<br />
berichtet Jean Wagner, Umweltberater<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, und muss nun ein wenig<br />
zum Einsatz.<br />
Dass man das Quatier Lallingen als Standort für das<br />
und Menschen motivieren, in ihrem privaten Garten<br />
auf <strong>de</strong>n Einsatz von Pestizi<strong>de</strong>n und Herbizi<strong>de</strong>n zu<br />
13<br />
schmunzeln über die Formulierung. Lange<br />
Pilotprojekt „Extensives Mähen“ auswählte, erklärt verzichten, so Wagner weiter.<br />
Zeit g<strong>la</strong>ubte man auch in Esch nicht auf<br />
Dilk damit, dass sich hier unterschiedlichste Formen Dilk tritt <strong>de</strong>rweil möglichen Befürchtungen entgegen,<br />
die Verwendung von Pestizi<strong>de</strong>n und vor<br />
öffentlichen Grüns fin<strong>de</strong>n: von <strong>de</strong>r naturbe<strong>la</strong>ssenen die Stadt wolle die Pflege <strong>de</strong>r Grünan<strong>la</strong>gen vernach-<br />
allem Herbizi<strong>de</strong>n verzichten zu können,<br />
Wiese über <strong>de</strong>n Spielp<strong>la</strong>tz bis zur Kurzgraswiese. lässigen und vor allem Kosten sparen. Das Gegenteil<br />
doch damit soll nun Schluss sein.<br />
Ebenso Bäume, <strong>de</strong>ren Krautsaum künftig nicht mehr sei <strong>de</strong>r Fall: Die fast 90 Leute, die regelmäßig in <strong>de</strong>r<br />
„Natürlich geht es um <strong>de</strong>n ökologischen<br />
extra frei geschnitten wer<strong>de</strong>n soll, um so mögliche Unterhaltung <strong>de</strong>r Flächen tätig seien, wür<strong>de</strong>n nun<br />
Aspekt, aber auch die Gesundheit <strong>de</strong>r<br />
Verletzungen <strong>de</strong>s Stammes zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
noch stärker auf die Sauberkeit <strong>de</strong>r Grünan<strong>la</strong>gen<br />
Menschen ist uns sehr wichtig“, betont Wagner und<br />
Mit <strong>de</strong>r Extensivierung <strong>de</strong>r Pflege von Grünflächen achten. Überhaupt dürfe man extensive Pflege nicht<br />
verweist darauf, dass Rückstän<strong>de</strong> von Schädlings-<br />
will man bei <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> gleich mehrere Fliegen mit Nichtstun gleichsetzen, so Dilk, <strong>de</strong>r aber Ver-<br />
und Unkrautbekämpfungsmitteln über kurz o<strong>de</strong>r <strong>la</strong>ng<br />
mit einer K<strong>la</strong>ppe sch<strong>la</strong>gen. So sinkt auf mittlere<br />
ständnis dafür hat, dass diese Sorge bei <strong>de</strong>m ein<br />
ins Grundwasser ge<strong>la</strong>ngen.<br />
Sicht <strong>de</strong>r Aufwand für das Mähen, da die Schnitthäu- o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren <strong>Escher</strong> aufkommen könnte. Auch<br />
Künftig soll sich die Natur im öffentlichen Raum<br />
figkeit abnimmt und somit auch Kosten eingespart <strong>de</strong>shalb wer<strong>de</strong> man in <strong>de</strong>n nächsten Wochen und<br />
wie<strong>de</strong>r etwas mehr selbst über<strong>la</strong>ssen bleiben,<br />
wer<strong>de</strong>n können. Doch wichtiger ist Wagner und Dilk, Monaten über die extensive Pflege intensiv infor-<br />
kündigen Wagner und Lucien Dilk, beim Garten-<br />
dass die Natur auch innerhalb <strong>de</strong>r Stadt wie<strong>de</strong>r eine mieren. „Wir möchten zuerst <strong>de</strong>n Puls<br />
bauamt für die Unterhaltung <strong>de</strong>r Grünan<strong>la</strong>gen<br />
Chance bekommt. So soll das Konzept vor allem <strong>de</strong>r Leute fühlen und dann<br />
zuständig, an. Doch das Ganze wird geregelt vor sich<br />
dazu beitragen, die biologische Vielfalt in Siedlungs- entschei<strong>de</strong>n, wie es weiter-<br />
gehen, nicht unkontrolliert, versichern die Bei<strong>de</strong>n<br />
gebieten wie<strong>de</strong>r zu erhöhen und so einen Beitrag geht“.<br />
und verweisen auf ein Pilotprojekt im Quartier<br />
zum Naturschutz zu leisten. Die Vegetation soll<br />
Lallingen, wo man in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten eine<br />
wie<strong>de</strong>r zu ihrem Recht kommen und mit ihr die<br />
naturnahe Pflege <strong>de</strong>r Grünflächen testen will.<br />
Umwelt. Vom Verzicht auf Herbizi<strong>de</strong> und<br />
Das Konzept hierfür hat <strong>de</strong>r Landschafts-<br />
Düngemittel profitiert nicht zuletzt<br />
architekt Michael Klein<br />
das Grundwasser