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Erinnerung an Albert Benz - Schweizer Blasmusikverband

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12 unisono 16-2007Die <strong>Schweizer</strong> Zeitschrift für BlasmusikFoto: Foto Grossen, BiberistHeinz Schoenenbergerbaute bei der MusikschuleBiberist ein mitSportclubs vergleichbaresNachwuchskonzeptauf. Unser Bild zeigt«The Swingin’ Kids»,eine Big B<strong>an</strong>d, welcheals Sprungbrettfür den Eintritt insBlasorchester gilt.Nachwuchsförderung:Ja, natürlich! Aber wie?Wie k<strong>an</strong>n die unbestreitbar notwendige Nachwuchsförderung gezielt ausgeführt werden?Ein strukturiertes und abgestuftes Jugendmusikmodell sowie <strong>an</strong>gepasste Literatur helfen,die musikalischen Fortschritte des Nachwuchses nachhaltig zu entwickeln, und vereinfachensomit auch seine musikalische und soziale Integration in den Verein. lukas baschungaus der sicht der blasmusikvereine und derBlasmusik allgemein ist die Notwendigkeit derNachwuchsförderung sicherlich unbestritten.Häufig reicht es, einen Blick in die Reihen einesVereins zu werfen, den Anteil jugendlicherMitglieder zu zählen und sich vorzustellen, wiedieser Verein ohne diesen Nachwuchs aussehenwürde. Meistens kommt m<strong>an</strong> zumSchluss, dass dieser Verein entweder nur nochknapp über die Runden kommen oder schlichtund einfach nicht mehr existieren würde. Nunstellt sich aber die Frage, wie denn eine erfolgreicheFörderung und Integration des Nachwuchsesbetrieben werden k<strong>an</strong>n.Musikalische und soziale ProblemeDie Probleme, welche oft beim Überg<strong>an</strong>g inden Verein sichtbar werden, können in einemusikalisch-fachliche und eine soziale Kategoriegeteilt werden. Das musikalisch-fachlicheProblem kommt oft in einer <strong>an</strong>fänglichen odersogar bleibenden Überforderung des jungenMitglieds zum Ausdruck. Diese führt d<strong>an</strong>nmeist zur Frustration und sogar zum Absprungund somit Verlust des erhofften Nachwuchses.Das zweite Problem, die fehlende soziale Integrationin den Verein, k<strong>an</strong>n ebenfalls in diesennegativen Folgen resultieren.Der folgende Lösungsvorschlag wurdeund wird immer noch erfolgreich <strong>an</strong> der MusikschuleBiberist praktiziert. Der Trompetenlehrerdieser Musikschule sowie Dirigent derMG Harmonie Biberist – Heinz Schoenenberger– baute ein mit Sportklubs vergleichbaresNachwuchskonzept auf.Empfohlene Literatur:■ «Essential Elements. Yahama-Bläserklasse»B<strong>an</strong>d 1 und 2 (mit CD)Verlag: De Haske■ «Essential Jazz Elements»Verlag: De HaskeFrühzeitige und <strong>an</strong>gepasste FörderungDer Grundged<strong>an</strong>ke liegt in einer frühzeitigenund abgestuften Förderung. So gibt esnicht einfach eine grosse Jugendmusik,wo Mitglieder mit zehn und mehr JahrenAltersunterschied und den entsprechendenNiveauunterschieden mitspielen, sondernmehrere, diesen Unterschieden <strong>an</strong>gepasste,kleinere Formationen. Sobald ein Kind ein biszwei Jahre ein Instrument im Einzel- oderGruppenunterricht erlernt hat, k<strong>an</strong>n es paralleldazu in die so gen<strong>an</strong>nte Beginnersb<strong>an</strong>d eintreten.Die Literatur dieses Ensembles besteht auseiner Lernmethode, welche nur elementareKenntnisse voraussetzt und somit genügendRaum für eine erste Erfahrung im Zusammenspielermöglicht. Nach einem ersten Jahr in derBeginnersb<strong>an</strong>d verfügen alle Kinder über eineinheitliches Mindestniveau und können indie nächsthöhere Formation, die so gen<strong>an</strong>nteJuniorb<strong>an</strong>d, übertreten. Dort steht d<strong>an</strong>n nebeneiner weiteren Lernmethode auch einfacheLiteratur auf dem Programm. Dieses Konzeptk<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n natürlich nach Belieben weiterentwickeltwerden. Im geschilderten Beispiel vonBiberist folgt nach der Juniorb<strong>an</strong>d die Windb<strong>an</strong>d,wo neben vermehrter Literatur aucherste Kenntnisse des Jazz vermittelt werden.Angesichts des in der Unterhaltungsmusikstark vertretenen Jazz k<strong>an</strong>n sich dies als sehrnützlich erweisen. Die höchste Stufe dieser Jugendmusikstrukturbesteht schliesslich auseiner Big B<strong>an</strong>d, welche das hauptsächlicheSprungbrett in das Blasorchester bildet.Neben dieser gezielten musikalischen Förderung,welche den Überg<strong>an</strong>g in den Vereinzumindest s<strong>an</strong>fter gestaltet, hat diese Strukturauch einen Vorteil auf der sozialen Ebene. Diejungen Mitglieder kennen sich schon l<strong>an</strong>ge,entwickeln oft eine positive Gruppendynamik,sind somit zusätzlich motiviert, in den Vereinüberzutreten, und integrieren sich einfacher.D<strong>an</strong>k dieser durchgehenden Struktur bleibtdie Blasmusik zudem gegenüber <strong>an</strong>deren Freizeit<strong>an</strong>geboten,wo die Kinder oft auch schonsehr früh eingegliedert werden, «konkurrenzfähig».■

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