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Die Intelligenza, ein altitalienisches gedicht; nach Vergleichung mit ...

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dienen. Für diese Aufzählung standen dem Dichter zahl-<br />

reiche Quellen zu Gebote, die sich jedoch alle auf das St<strong>ein</strong>-<br />

<strong>gedicht</strong> des Marbud zuückführen lassen, so dass ich für die<br />

folgende Behandlung nur dieses in Betracht ziehe.<br />

Für die Schilderung des Palastes und besonders für die<br />

Eintheilung desselben lässt sich <strong>ein</strong>e Quelle nicht <strong>nach</strong>-<br />

weisen. Vielleicht können wir diese 18 Strofen dem Dichter<br />

als Eigenthum zuerkennen, besonders da ihm ja die Neimung<br />

der berühmten Personen aus den Kitterromanen jener Zeit<br />

und die Hinzufügung <strong>ein</strong>iger auch sonst allgem<strong>ein</strong> bekannter<br />

und berühmter Liebespaare k<strong>ein</strong>e Schwierigkeiten machen<br />

konnte.<br />

Für die Erzählung von Cäsar und die Geschichte des<br />

trojanischen Krieges lassen sich die Quellen, aus denen der<br />

Dichter geschöpft, <strong>nach</strong>weisen; für die Geschichte Alexan-<br />

ders ist dies wegen der Kürze der dichterischen Darstel-<br />

lung, die oft nur <strong>ein</strong>e lange Reihe von Namen ohne weitere<br />

Anhaltspunkte giebt, schon schwieriger; die zwei; Strofen<br />

endlich, in denen die Tafelrunde besprochen wird, lassen <strong>ein</strong>e<br />

<strong>Vergleichung</strong> <strong>mit</strong> <strong>ein</strong>em der vielen Gedichte, welche den<br />

gleichen Stoff behandeln, schon deshalb nicht zu, weil der<br />

Dichter ausser den Namen und den ganz allgem<strong>ein</strong>en Facten,<br />

wie wir sie in den Romanen über König Artus und die<br />

Tafelrunde auf jeder Seite lesen, nichts giebt, was sich zu<br />

<strong>ein</strong>er <strong>Vergleichung</strong> verwerthen Messe.<br />

<strong>Die</strong> beiden letzten Theile des Gedichts dürfen wir wohl^<br />

gleich dem vierten, als Eigenthum des Dichters betrachten;<br />

besonders den letzten, in dem er uns die Allegorie s<strong>ein</strong>er<br />

Dichtung erklärt. Wenigstens ist es mir nicht gelungen,<br />

<strong>ein</strong>e gleiche oder ähnliche Behandlung <strong>ein</strong>es gleichen oder<br />

ähnlichen Stoffes zu finden, auf welche der Dichter s<strong>ein</strong>e<br />

Dichtung gegründet haben könnte. Andrerseits aber haben<br />

wir es in diesen Abschnitten zum grossen Theil <strong>mit</strong> jener con-<br />

ventioneilen, phrasenhaften Dichtung zu thun, die sich bei<br />

Beginn der italienischen Literatur überall breit machte; Amor<br />

und Madonna spielen die Hauptrolle; die von den Dichtern<br />

der ältesten Schule tausendfach gebrauchten Phrasen und<br />

Vergleiche kehren auch hier mehr als <strong>ein</strong>mal wieder und

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