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Four Sacred Pieces | Hymn of the Nations - Chandos

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Verdi: Quattro pezzi sacri und andere Werke<br />

Die Chormusik von Giuseppe Verdi<br />

Wenn man an das Chorschaffen Giuseppe<br />

Verdis denkt, fallen einem s<strong>of</strong>ort einige der<br />

großartigsten Risorgimento-Chöre aus seinen<br />

Opern der 1840er Jahre ein – “Va pensiero”<br />

aus Nabucco, “Si ridesti il Leon di Castiglia”<br />

aus Ernani oder “Patria oppressa” aus<br />

Macbeth (in den Vertonungen von 1847 und<br />

1865). Doch es gibt <strong>of</strong>fensichtlich noch viel<br />

mehr. Abgesehen von der Messa da Requiem,<br />

die der Komponist 1874 schrieb – zu einer<br />

Zeit also, als er nicht erwartete, noch einmal<br />

für die Bühne zu komponieren –, beschäftigte<br />

Verdi sich ständig mit Chormusik, nicht<br />

nur in seinen Opern, sondern auch in einer<br />

Reihe von Werken in anderen Gattungen.<br />

Keines der in dieser Einspielung vertretenen<br />

Werke könnte unter die “Juvenilia” gezählt<br />

werden; das früheste ist der Schlusschor aus<br />

dem zweiten Akt von La forza del destino<br />

(1862), das späteste das Stabat Mater aus<br />

dem Jahr 1897, welches traditionell als das<br />

zweite der so genannten Quattro pezzi sacri<br />

(Vier geistliche Stücke) gilt. Jedes Werk hat<br />

seine eigene Geschichte und spielt im Kanon<br />

der Kompositionen Verdis eine bestimmte<br />

Rolle. Hier können nur einige grundsätzliche<br />

Informationen angeführt werden, wobei<br />

ich die Werke in der chronologischen<br />

Reihenfolge ihrer Komposition behandeln<br />

werde.<br />

La vergine degli angeli<br />

Als Verdi La forza del destino für St. Petersburg<br />

komponierte, schuf er eigentlich zwei Versionen<br />

der Oper – eine im Jahr 1861 und eine zweite<br />

(die allgemein bekannte) im Herbst des<br />

Jahres 1862. Es gibt zahlreiche wesentliche<br />

Unterschiede zwischen den beiden Fassungen,<br />

keiner von diesen betrifft jedoch das Ende<br />

des zweiten Akts, wo Leonora (die alle für<br />

einen Mann halten) von Padre Guardiano<br />

aus dem Kloster von Hornachuelos verbannt<br />

wird, um den Rest ihres Lebens in einer<br />

Einsiedlerhöhle zu verbringen. Die Mönche<br />

rufen die Jungfrau Maria an, sie mögen<br />

den neuen Einsiedler beschützen, und<br />

verabschieden Leonora mit einem von Verdis<br />

schönsten Chören (der auch ein exquisites<br />

Solo für Leonora enthält), “La vergine degli<br />

angeli”. Das Faszinierendste an diesem Chor<br />

ist der Text, den Verdi weitgehend selbst<br />

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