13.07.2015 Views

FLS FSP Bulletin Bollettino 23 - Fonds Landschaft Schweiz

FLS FSP Bulletin Bollettino 23 - Fonds Landschaft Schweiz

FLS FSP Bulletin Bollettino 23 - Fonds Landschaft Schweiz

SHOW MORE
SHOW LESS
  • No tags were found...

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

und während Jahrhunderten gepflegten Trockenmauernin den Terrassen sind heute bereits einigeeingestürzt oder kurz davor. Dem historischenWeg entlang haben die Gemeinden, angeregt durchdie Stiftung «Kulturweg», inzwischen viele instandstellen lassen. Man kümmert sich in erster Linie umdie den Weg stützenden Mauern auf der Talseite,von denen die Wandernden oft nicht viel sehen. DieEigentümer – im Falle des Kulturwegs die Gemeinden– seien von Gesetzes wegen für die Mauernunterhalb ihres Grundstücks verantwortlich, erklärtRuedi Salzgeber. Um den Weg auch für modernelandwirtschaftliche Maschinen befahrbar zu machen,war in den letzten Jahren eine kostspieligeSanierung notwendig geworden. Heute wäre dieserhistorische Weg wahrscheinlich eine geteerteStrasse, wenn sich die Stiftung nicht eingeschaltetund nach einer weitsichtigeren Lösung gesuchthätte. Der <strong>FLS</strong> habe seine Unterstützungsbeiträgedamals von der Bedingung abhängig gemacht,dass der Weg nicht geteert werde, sagt der Stiftungspräsident.Inzwischen ist der historische Weg mittraditioneller Baukunst so instand gestellt worden,dass er sowohl den landschaftsästhetischen wieden landwirtschaftlichen Ansprüchen bestens Rechnungträgt. Ein Grund dafür sei die hervorragendeZusammenarbeit der Beteiligten: Gemeinden, <strong>FLS</strong>,Meliorationsamt, Dienststelle für Wald und <strong>Landschaft</strong>und Stiftung Kulturweg, meint Ruedi Salzgeber,der das Projekt zur Sanierung des historischenWegs gemeinsam mit zwei Kollegen initiiert und dafürdie Stiftung gegründet hatte: «AussergewöhnlichWandern auf dem sanierten Kulturweg ist sehr beliebt.La randonnée sur le sentier culturel assaini est très prisée.Passeggiare lungo la via culturale ripristinata è un passatempomolto in voga.(Foto: <strong>FLS</strong>)war, dass alle diese Einzelspieler von Anfang an sehrmotiviert waren, sich zu einer echten Mannschaftvereinigten und daraus eine richtige Symphonie, einphantastisches Projekt entstand. In der erstenPhase war die Stiftung der Kapitän der Mannschaft -dann spielte die Mannschaft so gut, dass es denKapitän gar nicht mehr brauchte».Um die Qualität der Sanierung sicherzustellen hattedie Bauherrschaft den Auftrag für die Sanierungder Trockenmauern nicht einfach für die billigsteOfferte vergeben, sondern die interessierten Maurerzu einem praktischen Wettbewerb aufgefordert. Aufdem Gelände einer Baufirma hatten die Bewerberin einem Tag eine kleine Trockenmauer aufzubauen,und zwar unter den kritischen Augen eines «Trockenmauer-Ingenieurs»der Stiftung Umwelteinsatz<strong>Schweiz</strong>, SUS. Das aufwändige Verfahren hat sichgelohnt: Den Zuschlag haben zwei Firmen erhalten,die hervorragende Arbeit zu tieferen Preisen erbringenals ursprünglich berechnet worden war.Bereits ein BegriffBeliebt ist der Weg auch bei vielen Touristen. Aberein eigentlicher Begriff ist er im Oberwallis geworden,seitdem die Stiftung eine «Wanderung durchGeschichte, Kultur, Natur und Gaumenfreudender Region» durchführt. Zweck der Stiftung ist esnämlich, die Kultur- und Naturwerte in der Region zuerhalten und sie der Öffentlichkeit näher zu bringen.Jeweils am letzten Sonntag im August wandern nuneinige hundert interessierte Einheimische undTouristen in mehreren Gruppen dem Weg entlang.Unterwegs erhalten sie in «bekömmlicher Dosis»spannende Informationen über die besondereKulturlandschaft sowie kulinarische Spezialitätenaus der Region geboten. Die Veranstaltung, ander höchstens rund 500 Personen teilnehmen können,ist immer schon im Frühsommer ausgebucht.Den Erlös steckt die Stiftung in die Erhaltung desKulturwegs. Rund 100 freiwillige Helfer aus der Regionbeteiligen sich bei der Organisation des Anlasses.Die Stiftung und der Kulturweg geniessen inzwischenbreite Unterstützung in der Bevölkerung.In gewissen Kreisen hat man aber wenig Verständnisfür die Idee. «Rüedi» sei ein «Grüner», den er zwarals Lehrer schätze, sagt ein Schafzüchter beim Mittagessenim Gasthof, aber politisch habe er das Heunicht auf der gleichen Bühne. Die Bemerkung scheintRuedi Salzgeber nicht zu stören. Er quittiert sie miteinem Lächeln.Kritik vermochte das Engagement des Sekundarlehrersfür die Kulturlandschaft in seiner Heimat bis-19

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!