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Titelthema: Herpetologische Forschung und Artenschutz in Vietnam

TitelthemaBei der Balz

TitelthemaBei der Balz im Wasser wedelt das Männchen dem Weibchen zunächst Lockstoffe mit dem Schwanz zuBiodiversität in Nordvietnam zurückgeschickt werden.Inzwischen sind zur Ausweitung des Genpools in der europäischenEx-situ-Population weitere, nicht mit den KölnerAusgangstieren verwandte T. vietnamensis in Haltunggenommen worden.HaltungMein Terrarium für die vier T. vietnamensis war 200 cm breit,60 cm tief und 50 cm hoch. Der Landteil nahm 1/3 der Grundflächeein und war befüllt mit einem Erd-/Torfgemisch undBuchenlaub und Moos, der dementsprechend 2/3 einnehmendeWasserteil hatte einen Wasserstand von 10 cm. DasWasser zirkulierte über einen stufenartigen Wasserlauf imTerrarium. Hinzu kam eine automatische Beregnungsanlage.Voller Elan und Vorfreude setzte ich meine neuen Schützlingein das so hoch bei CC angepriesene Terrarium. Nurleider empfanden die Bewohner nicht so wie ich. TagelangesUmherwandern der Tiere, die offenbar nicht zur Ruhekamen, trübte meine Begeisterung. Irgendwie sahen dieTiere nicht zufrieden aus – und wenn es den Tieren nichtgutgeht, geht es mir auch nicht gut.Es musste also Abhilfe geschafft werden. Ich besorgte mirkurzentschlossen ein neues Terrarium und versuchte diesesso nah wie möglich an das Schaubecken des Kölner Zoosanzugleichen. Obwohl das neue Terrarium deutlich kleinerwar (80 x 50 x 50 cm), beruhigten sich die Krokodilmolchenach dem Einsetzen sehr schnell und zogen sich unter dasangebotene Moos und Buchenlaub zurück. Dort kommensie dann recht zuverlässig hervor, wenn es ums Fressengeht. Ansonsten sind es sehr heimliche Mitbewohner.Auch hier verwende ich auf dem Landteil als Bodengrundein Erde-/Torfgemisch. Der Wasserteil ist mit einerdünnen Schicht Aquarienkies (Körnung 5–8 mm) bedeckt.Der maximale Wasserstand beträgt 10 cm. Damites nicht zu einem unangenehmen olfaktorischen Erlebniskommt, wälzt eine kleine Pumpe mit leichter ZirkulationSauerstoff in das Wasser. Der pH-Wert liegtbei 6,8, die Karbonathärte bei 6°. Die Wassertemperaturist immer etwas niedriger als die Raumtemperatur.Diese Gebirgstiere sind erstaunlich temperaturtolerant. ImSommer können die Temperaturen um die 26 °C liegen.Kurzzeitige Spitzen bis 28 °C werden gut weggesteckt. DieDer Kreiseltanz gehört zum Paarungsritual dieser Molche28

TitelthemaLuftfeuchte erreicht ohne Sprühentagsüber 65–75 %. In der Nacht steigtsie auf über 85 %.Der Landteil sollte regelmäßig beregnetwerden, gut belüftet sein undstets saubere Verstecke aufweisen.In gut eingerichteten Becken haltensich die Molche vorwiegend unterMoos, Laub oder Rindenstückenversteckt. Das Terrarium steht nunim Wohnzimmer. So kurzfristig warzum Leidwesen meiner Frau keinneuer Standort vorzubereiten. Direktneben der Couch kann man dannaber abends die Tiere erst durch dasLaub rascheln hören und später auchim Terrarium umherwandern sehen.Wie die Jahre zuvor sanken RichtungHerbst auch die Temperaturen imHaus. Normalerweise ist das der Moment,wo wir unsere Heizung wiederin Betrieb nehmen, um die Raumtemperaturleicht zu erhöhen. Das waraber durch das Tylototriton-Beckennicht mehr so einfach möglich. Mitden niedrigeren Temperaturen verringertesich auch die Aktivität derKrokodilmolche, die sich so langsamauf die winterliche Ruhephase vorbereiteten.Um die Tiere nicht durcheinen unnötigen Umzug zu stressen,sollte alles so bleiben, wie es war.Hier kommen wir aber an den Toleranzbereichmeiner Frau. Ich standzwischen Baum und Borke. Wenn ichdie Temperatur anhebe, bekommendie Krokodilmolche nicht ihre Winterruhe.Wenn ich die Temperatur aberbei maximal 18 °C belasse, friert meineFrau und ist auch nicht glücklich. Ichdachte mir: „Lieber nichts riskieren!“Und getreu dem Motto „happy wife –happy life“ scheute ich weder Kostennoch Mühen und kaufte zwei Decken.So hielten wir uns bis Ende Januarwarm.Um mein Glück nicht zu überreizen,wurde Anfang Februar die Heizungauf 22 °C hochgeregelt. Dasist dann auch das Zeichen für dieKrokodilmolche, aktiv zu werden.Nachdem sie ihre Reserven wiederaufgefüllt haben und die Weibchennicht nur durch die Futteraufnahmean Umfang zugelegt haben, ist es Zeit,die im Leib gebildeten Eier zu befruchten.Das Weibchen bei der Eiablage an LandIn dem Landgelege entwickeln sich bereits die LarvenFortpflanzungVietnamesische Krokodilmolche lebenvorwiegend an Land und suchen nurfür die Reproduktionsphase ihreLaichgewässer (kleine, beschatteteTümpel; Pfützen) auf. In der Naturfällt die Fortpflanzungszeit in den Be-ginn der Regenzeit, welche zwischenApril und Juli liegt. Die Männchensuchen die Laichgewässer früher aufund können bis Oktober dort verweilen(je nachdem, wann die Gewässeraustrocknen). Die Weibchen verbringennur kurze Zeit im Wasser, nur zur29

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