elaphe 2023-6-online

DGHT Interntung der

DGHT Interntung der Brutpflege des Zebrabuntbarsches (Amatitlanianigrofasciatum) bald die Enttäuschung folgte, dass dieserrelativ zügig das gesamte Aquarium vereinnahmte.Da ich in den 1980er-Jahren das Glück hatte, eine Reptilienführende Zoohandlung vor Ort zu haben, folgtenbald darauf mit der Chinesischen Weichschildkröte(Pelodiscus sinensis) und der Gewöhnlichen Strumpfbandnatter(Thamnophis sirtalis) die ersten Reptilien; dieThamnophis konnte ich relativ schnell auch nachziehen.Im Laufe der Zeit kamen noch weitere Schildkrötenarten,verschiedene Riesenschlangen, Nattern und auchetliche Amphibienarten dazu. An Echsen habe ich bisdato nur die Gila-Krustenechse (Heloderma suspectum)gepflegt, und im Moment halte ich neben einigen Aquarienbewohnernnoch die beiden Citizen-Conservation-ArtenTelmatobius culeus, den Titicaca-Riesenfrosch,sowie Ingerophrynus galeatus, die Knochenkopfkröte (dieauch schon für Nachwuchs sorgte).Der DGHT trat ich bereits 1991 bei, als Schüler ersteinmal als passives Mitglied. Damals, in der Vor-Internetzeit,begeisterte mich besonders das Angebot vonAmphibien und Reptilien im Rundbrief und später imAnzeigenjournal – und meine Mutter musste häufigerFahrdienst spielen, um die über das Anzeigenjournalvom Taschengeld ergatterten Tiere dann abzuholen.Meinen ersten „richtigen“ Kontakt zur DGHT hatte ichvor rund 20 Jahren durch die Treffen der damals legendärenAG TT für junge Nachwuchsterrarianer. Zurgleichen Zeit wurde ich auch Fachmoderator in denDGHT-Foren und war hier für das Schlangenforum zuständig.2015 wurde ich auf der Mitgliederversammlung zu einemder beiden Kassenprüfer der DGHT gewählt. DieseAufgabe habe ich bis jetzt immer gerne ausgeführt, musssie aber durch die nun erfolgte Kooptation als VizepräsidentOrganisation und damit Nachfolger von Dr. PeterPogoda im DGHT-Präsidium niederlegen. Ein wenig indie Materie hineinschnuppern konnte ich schon durchdie Mitorganisation der diesjährigen Jahrestagung inmeiner Heimatstadt. Ich werde mein Bestes geben, umdas in mich gesetzte Vertrauen zu erfüllen und freuemich auf die neue Aufgabe.DGHTWilhelm-Peters-FondsGeheimnisse desÜberlebens von Amphibien:die Harlekinkrötender InselGorgona, KolumbienAngesichts der aktuellenKrise der biologischen Vielfaltund des alarmierendenAnstiegs neu auftretenderInfektionskrankheiten sind Amphibien beim Versuch,das Ausmaß dieses Problems zu verstehen, zu wichtigenAkteuren geworden. Angesichts der Tatsache, dassweltweit 42 % der Amphibienarten bedroht oder gefährdetsind, ist es erforderlich, die komplexe Dynamikzu verstehen, um dem Trend des anhaltenden Artenverlustsin dieser Wirbeltiergruppe entgegenzuwirken.Ein durch den Wilhelm-Peters-Fonds 2023 der DGHTgefördertes Forschungsprojekt befasst sich mit der Weltder rätselhaften Harlekinkröten (Gattung Atelopus) undihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber dem verheerendenChytridpilz Batrachochytrium dendrobatidis (Bd). DieStudie konzentriert sich auf die Harlekinkröten der InselGorgona in der Pazifikregion Kolumbiens und solldie Dynamik der Interaktionen zwischen Pathogen undWirt beleuchten, um wichtige Erkenntnisse für den Amphibienschutzzu liefern.Seit den späten 1980er-Jahren sind Amphibien von einerWelle des Massenaussterbens betroffen, was die weltweiteAufmerksamkeit auf die globale Amphibienkriselenkte. Die Entdeckung des Chytridpilzes Bd, der mitdem Rückgang und dem Aussterben von Amphibienauf allen Kontinenten in Verbindung gebracht wird, hatdiese Krise noch verschärft. Die als Chytridiomykosebekannte Infektionskrankheit stört wichtige Hautfunktionen,was zu Lethargie und letztlich zum Tod der Tiereführt. Bd ist bei über 700 Arten nachgewiesen und mutmaßlichfür den Rückgang von 501 Arten und das Aussterbenvon 90 Arten verantwortlich.Während die meisten Daten über Bd-Infektionen inHochlandregionen gesammelt wurden, wurde dem tropischenTiefland als potenziellem Bd-Lebensraum bislangnur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Trotz der zunehmendenBerichte über Infektionen und dramatischeRückgänge sind diese Gebiete in Bezug auf die Dynamik,Prävalenz und Infektionen von Bd nach wie vor schlechtuntersucht. Das fehlende Wissen über Tieflandlebensräumestellt eine erhebliche Lücke im Verständnis derglobalen Amphibienkrise dar. Die Gattung Atelopus gehörtzu den am stärksten bedrohten Amphibien weltweit,84 % ihrer Arten sind als vom Aussterben bedroht, starkgefährdet oder gefährdet eingestuft. Die Harlekinkrötensind vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt, darunter Lebensraumverlust,Klimawandel, illegaler Tierhandel undeingeschleppte Arten. Die dringlichste Bedrohung fürdiese Tiergruppe ist jedoch der Pilz Bd, ein zentraler Aspektbei der Bewältigung der globalen Amphibienkrise.Die Insel Gorgona in der Pazifikregion Kolumbiens beherbergteine derzeit anscheinend stabile Populationvon Atelopus aff. elegans und bietet eine einzigartige Gelegenheit,die Dynamik der Bd-Wirt-Interaktion zu untersuchen.Im Rahmen früherer Studien wurde Bd beidieser Art und anderen Anuren im Tieflandregenwaldnachgewiesen. Die Ergebnisse waren jedoch vorläufigund enthielten keine quantitativen Informationen überden Schweregrad der Infektion und die individuelle Infektionslast.Ziel der aktuellen Studie ist es, den Bd-Infektionsstatusder Amphibiengemeinschaft auf der InselGorgona zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt aufAtelopus aff. elegans liegt, aber auch andere Arten wieEpipedobates boulengeri, Leucostethus siapida, Diasporus gularisund Pristimantis achatinus umfasst. Die Hypothesen94

DGHT InternDie Harlekinkröte Atelopus aff. elegans ist endemisch auf der Insel Gorgona Foto: P. Böningder geförderten Studie lauten, dass Bd weiterhin vorhandenist, Prävalenz und Intensität des Erregers möglicherweiseabnehmen und im Vergleich mit früherenStudien Schwankungen in der Häufigkeit von Amphibienauftreten.Diese durch die DGHT geförderte Forschungsarbeit istvon großer Bedeutung für die Aufklärung der Wirt-Pathogen-Dynamikvon Bd in tropischen Tieflandgebieten,insbesondere auf Inseln, wo es noch kaum Studien überBd-Infektionen gibt. Die Ergebnisse werden zum Verständnisdes Rückgangs der Amphibien, insbesondereinnerhalb der Gattung Atelopus, beitragen und die Entwicklungwirksamer Schutzstrategien unterstützen. DieStudie bietet auch eine Grundlage für die Untersuchungder Krankheitsdynamik auf Gemeinschaftsebene unddie Ermittlung der Faktoren, die die Reaktion der Artenauf Bd beeinflussen.María Alejandra Pinto, Stefan Lötters, DGHT AG AnurenDigitaler Stammtisch der DGHTDer digitale Stammtisch der DGHT ist bald da – Anlaufpunktfür alle DGHT-Mitglieder, die sich ab demkommenden Jahr auch außerhalb von Stadtgruppenoder Jahrestagungen austauschen möchten! Immer amletzten Donnerstag im Monat ab 20:00 Uhr kann jedesDGHT-Mitglied kostenfrei und ohne großen technischenAufwand an diesem Stammtisch online teilnehmen.Alles, was Ihr braucht, ist ein PC, Tablet oder Mobiltelefon.Euch erwarten Vorträge, Diskussionen und Themenabendemit anschließendem Austausch. Abgerundetwird das Ganze mit aktuellen News aus der Welt derHerpetologie und Terrarienkunde. Mehr Infos folgenin Kürze und werden im Newsletter, in der nächsten„elaphe“ und auf den Social-Media-Kanälen der DGHTveröffentlicht. Der erste digitale Stammtisch wird am25.01.2024 abgehalten! Wir freuen uns über eine regeTeilnahme! Rückfragen bis dahin gerne an Hans AlexanderBonsels: bonsels@dght.de.95