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Radiata 10 (2)

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  • Nachzucht
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  • Ouachitensis
  • Pseudogeographica
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  • Radiata
  • Tiere
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ToPTHEMA Carolin Bender

ToPTHEMA Carolin Bender Weiterführung des Projekts ,,Fotodokumentation"! Nachdem das Fotodokumentationsprojekt der DGHT erfolgreich war (BENDER & HENLE 2001), steht nun die Frage nach der Fotodokumentation von Jungtieren der Anhang A-Schildkrötenarten im Raum. Aufgrund der kurzen Projekt-Laufzeit von 10,5 Monaten konnten ausschließlich erwachsene Tiere untersucht und analysiert werden. Bislang ist unbekannt, ob die im Projekt verwendeten Merkmale schon beim Schlupf von Jungtieren vorhanden, beziehungsweise ausgeprägt, sind. Auch über die Merkmalsentwicklung bis zum Erreichen der Geschlechtsreife liegen keine Informationen, geschweige denn wissenschaftliche Untersuchungen, vor. Aus diesem Grund ist es notwendig, detaillierte Untersuchungen der Merkmale bei Jungtieren durchzuführen. Eine solche Untersuchung muss aber über einen längeren Zeitraum (4 bis 5 Jahre) durchgeführt werden, da nur durch eine längere lückenlose Datenerfassung einer statistisch ausreichenden Zahl von Jungtieren vorhandene Merkmale dokumentiert werden können. Das Ziel des geplanten Projekts „Jungtiererkennung" ist die Dokumentation der Enlwicklung individueller Merkmale von Jungtieren verschiedener Landschi ldkrölen. Das Hauptgewicht wird auf den Arten Testudo hermanni (Griechische Landschildkröte), Testudo marginata (Breitrandschildkröte) und Testudo graeca (Maurische Landschildkröte) liegen. Die Griechische Landschildkröte ist sicherlich die am meisten gehaltene Landschildkröte in Deutschland, angesichts der Zahl der Nachzuchten ist es ohne Zweifel unumgänglich, diese Art zu untersuchen. Bei der Breitrandschildkröte liegt der Fall etwas anders: Der Grund für die geplante Untersuchung liegt in der Tatsache begründet, dass Jungtiere dieser Art sehr ähnlich aussehen und damit viel schwieriger auseinander zu halten sind als Jungliere anderer Landschil

TOPTHEMA Jn als Kennzeichnungsmethode von Tieren iter 500 g von Anhang A-Schildkröten ist origens schon seit dem 0 1.01.2001 gesetzch vorgeschrieben. Allerdings liegen mo- 1entan keinerlei Erkenntnisse über die Abtände von Wiederholungsfotos vor, so dass 1eder Reptilienbesitzer noch Vollzugs­ ,eamte wissen, was sie wann zu tun haben, 1m rechtlich abgesichert zu sein! )ie Durchführung Aber nun zurück zum Kernpunkt des Proekts „Jungtiererkennung"! Um ein solches .angjähriges Vorhaben zu realisieren, bedarf ~s großer Anstrengungen bei der Organisation und Koordination. Aus diesem Grund wurde ein neuer Arbeitskreis „Fotodokumentation" innerhalb der DGHT-AG Schildkröten gegründet. Die Aufgabenbereiche des Arbeitskreises sind die Anwerbung von Mitgliedern, die Verteilung von Informationen und Kenntnissen sowie die Darstellung der Aktivitäten des Arbeitskreises in Zeitschriften und andt:ren Medien. Leiter des Arbeitskreises und damit Ansprechpartner für alle Fragen ist MICHAEL DAUBNER (Adresse s.u.). Nun werden Sie die Frage stellen, wie viele Jungtiere für dieses Projekt benötigt werden? Pro Art müssen etwa 200 bis 300 Jungtiere (Schlupf 2001) untersucht werden, damit abgesicherte Ergebnisse produziert werden können. Diese große Anzahl an Tieren muss natürlich irgendwie organisiert, untergebracht und gepflegt werden. Deshalb möchten wir einen dringenden Aufruf starten, damit das geplante Projekt „Fotodokumentation von Jungtieren" so bald wie möglich beginnen kann! Die folgenden Voraussetzungen sind notwendig, um dieses Projekt durchführen zu können: • Bereitstellung von Jungtieren durch Züchter und Halter, die sich bereit erklären, an diesem Projekt teilzunehmen und ihre Tiere in regelmäßigen Abständen zur Untersuchung zur Verfügung stellen. Diese Untersuchungen sollen an Ort und Stelle, d. h. bei dem Besitzer der Tiere, stattfinden und durch CAROLIN BENOl:R durchgeführt werden. • Während der ersten 2 bis 3 Lebensjahre sollen die Projekt-Jungtiere im Abstand von 6 bis 8 Wochen fotografiert werden (außer während der Überwinterung). • Voraussetzung zur Teilnahme am AK Fotodokumentation is t die Haltung von mindestens 10 Jungtieren (Schlupf 200 l ) über einen Zeitraum von 5 Jahren. Die Jungtierzahl wurde deshalb auf 10 Tiere festgesetzt, damit Reisezeit und -kosten eingespart werden kiinnen. • Um das Projekt gegenüber allen möglichen Unwägbarkeiten abzusichern, sollte die Abgabe von Projekttieren vermieden werden. Falls jedoch trotzdem Tiere abgegeben werden müssen (z. B. aus gesundheitlichen Gründen), sollte der AK-Leiter umgehend eingeschaltet werden, damit er Pflegeplätze für diese Tiere organisieren kann. • Neben der Datensammlung zur Merkmalsentwicklung kann der Arbeitskreis zusätzliche Daten erheben, die für die Haltung/ Zucht wichtig sind (z. B. Geschlechterverhältnis, Wachstum, Ernährung usw.). Ich hoffe, Sie beteiligen sich an diesem Projekt, denn ohne Ihre Mitarbeit kann und wird es nicht zustande kommen! Damit würden Sie aber auch die Möglichkeit verschenken, aktiv an der Gestaltung/Umsetzung der Praxis der ßundesartenschutzverordnung mitzuwirken! Autorin Carolin Sender Lerchenstraße 3B, 67661 Kaiserslautern Tel. 0631-3508306 E-Mail: Carolin.Bender@T-online.de Arbeitskreisleiter Michael Daubner Jen sei tsstraße 79, 50 l 27 Bergheim Telefon und Fax 02271-93569 E-Mail: Fotodoku@M-Daubner.de Literatur BEN DER C. & K. Hi:NLE (2001): Künne n Sie sich ausweisen? Forschungsvorhaben weist individuelle Identifizierbarkeit geschützter Reptilienarten nach. - Natur und Landschaft, Bonn, (76)4: 168-170. • RADIATA 10 (2), 2001 19

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