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Beschaffung aktuell 05.2022

» INTRALOGISTIK

» INTRALOGISTIK Verbesserung der Logistikprozesse Die digitalisierte Intralogistik Auch wenn anfangs einige Hürden zu nehmen sind, bringt die digitale Transformation langfristig viele Vorteile mit sich. Bedingt durch das sich ändernde Kaufverhalten spielt die Digitalisierung gerade in der Intralogistik eine entscheidende Rolle. Gemeinsam mit Swan hat die Genossenschaft Migros Ostschweiz eine digitalisierte Lösung zur Prozessoptimierung ihrer Supply Chain eingeführt. Der wachsende Onlinehandel bedingt einen Wandel in der Lagerlogistik und hat den Trend zu vollumfänglichen End-to-End-Prozessen sowie die Thematik der dezentralen Fulfillment-Center verstärkt. Gerade Warehouse-in-Shop oder die Nachfrage nach kurzfristiger Lieferung haben große Auswirkungen auf die Lager- und Lieferprozesse. Ihre Verknüpfung wird zunehmend enger, der Ruf nach digitalen Logistiklösungen – vor allem im Bereich Software – zunehmend lauter. Die Realität in deutschen Lagern zeichnet jedoch ein anderes Bild. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie firmenexternen Logistikdienstleistern (Third Party Logistics, 3PL) herrscht in Sachen Digitalisierung noch Nachholbedarf. Hohe Investitionskosten und fehlendes internes Know-how entpuppen sich oftmals als Blockaden. Bei 3PL kommen häufig noch kurze Vertragslaufzeiten mit Partnern hinzu. Das schränkt die Planbarkeit ein und hemmt somit auch die Investitionsbereitschaft. Bild: Genossenschaft Migros Ostschweiz In der Logistik sind Digitalisierung und Automatisierung eng verknüpft. Beide Posten sind in KMU vieler Branchen noch ausbaufähig. Einen Baustein hierfür stellt die Implementierung einer passenden Lagerlogistiksoftware dar. In automatisierten Prozessen der Intralogistik ist die Integration von Daten, Technik und Mensch immer in großem Umfang gegeben, wodurch von vornherein ein hoher Digitalisierungsstand erreicht wird. Sobald SAP als Lagerverwaltungslösung im Einsatz ist, lässt sich durch die vertikale Integration in alle ERP-Module die Basis für weitere Digitalisierungsvorhaben herstellen. Die Swan GmbH beispielsweise setzt an dieser Stelle an und befasst sich überwiegend mit automatisierten oder teilautomatisierten Logistikanlagen auf Basis von SAP-Software. Nachholbedarf sieht das Projekthaus für SAP-Logistik vor allem im Bereich der Digitalisierung von Dokumenten und dem Informationsaustausch über Unternehmensgrenzen hinweg. So ist die Kontrolle von Bestellungen und Anliefe- rungen anhand von gedruckten Lieferscheinen immer noch ein überwiegend analoger Vorgang. Ein standardisierter Prozess zum Austausch der Informationen kann an dieser Stelle Abhilfe schaffen, scheitert jedoch oft an gesetzlichen Rahmenbedingungen oder der Unfähigkeit, eine branchenweite Einigung über einheitliche Datenformate zu etablieren. Spezielle Anforderungen Für viele Branchen und Anwendungen ist eine SAP-Software als Standardlösung eine solide Basis. Für Sonderfälle können Add-ons für etablierte Softwaresysteme die Lösung darstellen. Sie sind wirtschaftlich gut umsetzbar und eine gute Alternative zu einer neuen Software. Spezielle Anforderungen, die so abgedeckt werden sollen, treten meist nur in den Randbereichen von Prozessen auf. Auch individuelle Anforderungen wie z. B. Shop-friendly-Packaging oder Customerspecific-Handling erfordern Add-ons, die der EWM-Standard üblicherweise nicht abdeckt. Die meisten funktionalen Erweiterungen im SAP-Umfeld können allerdings in vorbereiteten Erweiterungen wie Business Add-ins (BAdI) implementiert werden. Usability und Akzeptanz spielen in der Lagerlogistik eine große Rolle. SAP- Experten stellen fest, dass der Trend hin zur individuellen Dialogentwicklung geht. Swan hat einen breiten Fundus an Usability-Erweiterungen in SAPUI5 sowie einen 3D-Logistik-Leitstand, der als Digital Twin eine direkt in SAP EWM integrierte alternative Sicht auf das Lager ermöglicht. Zudem verfügt das Unternehmen über mehrere Add-ons im Bereich Materialfluss zur Ansteuerung von Maschinen. Andreas Simon, Director SAP Sales, Swan GmbH 42 Beschaffung aktuell » 05 | 2022

WENN ALLES PERFEKT IN BEWEGUNG IST! Dieter Ebner, Business Developer bei Maxon Deutschland Neues Antriebssystem für AGV und AMR Maxon hat einen neuen Antrieb für mobile Transportsysteme entwickelt. Dieter Ebner, Business Developer beim Antriebsspezialisten, erklärt, welche Vorteile es Anwendern bietet. FÖRDERELEMENTE & ROLLENBAHNEN Herr Ebner, was zeichnet das neue Wheel Drive System von Maxon aus? Dieter Ebner: Das Maxon Wheel Drive System (MW) ist ein modulares, hochintegriertes und kompaktes Antriebssystem. Die Grundausstattung von Motor, Getriebe und Encoder kann individuell mit Bremse, Controller und Rad erweitert werden. Zurzeit bieten wir die Variante „MW 500“ mit einer maximalen Traglast von 500 Kilogramm pro Einheit an. Weitere Varianten sind in Planung. Selbstverständlich sind wir auch in der Lage, auf individuelle Kundenwünsche einzugehen. Dieter Ebner ist Business Developer bei Maxon Deutschland. Bild: Maxon TRAGROLLEN–24 STUNDEN SOFORTLIEFERPROGRAMM Was war der Auslöser für das Produkt? Ebner: Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung in der Antriebstechnik und dem immer stärker wachsenden Markt von mobilen Robotern, AMR (Autonomous Mobile Robots) und AGV (Automated Guided Vehicles), wurde das MW von unseren Spezialisten entwickelt. Es soll als modulare und platzsparende Alternative zu Standardkombinationen, wie sie bis heute eingesetzt werden, fungieren. In welchen Einsatzgebieten sehen Sie das größte Potenzial für den Antrieb? Ebner: Das MW eignet sich perfekt für den Einsatz in fahrerlosen Transportsystemen, auch AGV oder AMR genannt. Diese werden für Materialtransporte in der Logistik im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt. Die hohe Nachfrage im Onlinehandel sowie die zunehmende Digitalisierung erhöhen den Bedarf nach solchen Systemen enorm. Auch der Bedarf an Servicerobotern, die nicht zwangsläufig Transportaufgaben übernehmen, nimmt in diversen Branchen zu. Beispiele finden sich im Human Service, wie autonome Informations- oder Dienstleistungssysteme für die Werkstattlogistik, Agrarrobotik, Sicherheits-, Reinigungs- oder Gesundheitstechnik. Was sind die Vorteile gegenüber vergleichbaren Produkten am Markt? Ebner: Die Vorteile des MW liegen insbesondere in der Kompaktheit und der Effizienz. Die Modularität des Radantriebsystems ermöglicht außerdem die Realisierung verschiedener Anforderungen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass wir bei Bedarf auch ein komplettes Gesamtsystem liefern können. Radantriebe werden oft in Kombination mit weiteren Antriebssystemen eingesetzt. In Zufuhr-, Verriegelungs-, Hebe-, Senk- und Positioniereinheiten sind unsere Antriebskomponenten bestens geeignet und erprobt. Logimat 2022, Halle 10, Stand B36 FESTSTELLFÜSSE & HEBEROLLEN Schließen Sie sich mit unseren Experten kurz, wir beraten Sie zu Ihren Möglichkeiten: +49 2191 59217-0 we are moving everything BS Rollen GmbH | Rotzkotten |14 42897 Remscheid Beschaffung info@bs-rollen.de aktuell | www.bs-rollen.de » 05 | 2022 43

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