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Beschaffung aktuell 4.2022

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» MANAGEMENT Seit Jahrzehnten beherrschen deutsche und europäische Normen den weltweiten Maschinenbau. Bei der Kommunikationstechnologie zeichnet sich ein Wandel ab. Bild: blende11.photo/stock.adobe.com Ins gleiche Horn stößt auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI): „Verliert Europa hier an Einfluss, droht ein Rückgang der Nachfrage nach deutschen und europäischen Techniken und damit verbunden der Verlust von Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit“, so die Einschätzung des BDI. Und nicht nur die Asiaten, auch die USA investieren in eindrucksvollen Größenordnungen öffentliche Gelder, um ihren Führungsanspruch in der Standardisierung international zu sichern. Europa hält inzwischen dagegen Das Problem ist erkannt, erste Schritte sind eingeleitet: Europa hat im Februar 2022 eine eigene Normungsstrategie veröffentlicht. Die EU setzt dabei nach wie vor auf das Know-how der Industrie bei der Erarbeitung und Durchsetzung von Normen. Die EU-Kommission plant, zeitnah Normungsaufträge in strategisch wichtigen Bereichen in Auftrag zu geben. Zu diesen Bereichen zählen zuerst einmal die Impfstoff- und Medizinproduktion, das Recycling kritischer Rohstoffe sowie die Produktion von grünem Wasserstoff. Die Finanzierung dieser Arbeiten ist allerdings noch nicht abschließend gesichert. Erschwert werden diese Vorhaben darüber hinaus durch den omnipräsenten Fachkräftemangel, der sich hierzulande auch in der Normung bemerkbar macht. Ein Problem, das in China keine Rolle spielt. Heterogene Normungslandschaft Dabei bewegt sich die EU nicht im luftleeren Raum: Auf internationaler Ebene werden Normen von zahlreichen unterschiedlichen Organisationen definiert. Dazu zählen beispielsweise die Internationale Organisation für Normung (ISO), die Internationale Elektrotechnische Kommission (IEC) sowie die Internationale Fernmeldeunion (ITU). Dazu kommen weitere Normensetzer wie der internationale Berufsverband „Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE)“ oder auch das weltweit agierende 3rd Generation Partnership Project (3GPP). Die Vielzahl der Stakeholder, Institute und Unternehmen mit unterschiedlich besetzten Gremien und Prozessen sind eine Herausforderung für ein konzertiertes Vorgehen. Europäische Normen werden von den Organisationen CEN und CENELEC (Elektrotechnik) sowie ETSI (Telekommunikation) erarbeitet. Deutsche Interessen werden vom Deutschen Institut für Normung DIN vertreten, welches auch Experten in europäische und internationale Gremien entsendet. Auf diesem Weg schaffen es nach wie vor deutsche DIN-Normen, zur europäischen EN-Norm bzw. zum internationalen ISO oder IEC-Standard zu werden. Michael Grupp Journalist, Stuttgart 20 Beschaffung aktuell » 04 | 2022

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