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2018-10-14 Bayreuther Sonntagszeitung

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Bayreuth. Die neue Ausgabe der Bayreuther Sonntagszeitung steht zum Lesen bereit. Freuen Sie sich, die auf die Semesterauftakt-Pressekonferenz der Uni Bayreuth, den Rechtstipp zum Thema - "Unverheiratete Paare im Nachteil?", Infos zur neuen Ära am Bezirkskrankenhaus, den Gesundheitstipp zum Thema "Bin ich Sklave meines Handys", sowie die den neuesten Verbraucherinformationen in und um Bayreuth. Wir wünschen eine schönen Sonntag!

6 14.

6 14. Oktober 2018 Boulevard Bayreuther Sonntagszeitung S onntagsGedanken Zum Thema: Was gut ist von Pfr. i.R. Hans-Helmut Bayer Für viele Leute ist das heute keine leichte Wahl. Wo soll man denn bitte mit Überzeugung seine Kreuzchen machen, um wenigstens darauf hoffen zu können, dass unsere Gesellschaft nicht weiter zerfällt, dass unsere Lebensgrundlagen künftig sorgfältiger bewahrt werden, dass das Einkommen, die Rente auch morgen noch reicht, dass es bezahlbare Wohnungen gibt, dass wir sicher und gesund leben können, dass es endlich genug Plätze in Pflegeeinrichtungen und Kindertagesstätten gibt, dass, dass, dass… Wünsche hätten wir viele an unsere Politikerinnen und Politiker, oft genug schlichte Selbstverständlichkeiten und versprochen wird ja auch viel, – von allen. Aber wer wird das Versprochene tatsächlich umsetzen und nicht auf dem Altar der Lobbyisten oder der eigenen Interessengruppe opfern? Für den heutigen Sonntag ist ein durchaus passender Wochenspruch vorgesehen, der einem sogar bei der Wahlentscheidung helfen könnte: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was Gott von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott“ (Micha 6,8). Das klingt ziemlich klar und eindeutig und wird doch beim ersten genauen Hinschauen schon problematisch. Was ist denn „gut“? Wer legt das fest? Menschen auf der Suche nach „dem Guten an sich“ können auf ihrem Weg auch viel Schaden anrichten, wenn sie ihre Vorstellung was „gut“ ist, gnadenlos und ideologisch durchsetzen. Man könnte den uralten Bibelvers auch so übersetzen (Kirchentag 1995): „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was Gott bei dir sucht: Gerechtigkeit tun, Freundlichkeit lieben und behutsam mitgehen mit deinem Gott.“ Drei Kriterien werden benannt, die vor Gott gut sind – und die Gott von uns fordert – weil er es uns zutraut. Gerechtigkeit tun – das ist das Erste. Diese Verbindung ist wichtig: es gibt nichts Gutes außer man tut es – sagt das Sprichwort. Gerechtigkeit tun ist mehr als Betroffenheit zeigen über die vielen schrecklichen Situationen weltweit. Es geht um sehr konkrete Schritte – manchmal auch sehr kleine Schritte, in unseren persönlichen Beziehungen, im betrieblichen Alltag, in der kommunalen und regionalen Politik, natürlich auch durch die notwendigen Strukturprogramme in der großen Politik – alle Ebenen sind wichtig! Die Arbeit an der Gerechtigkeit soll allen zu ihrem Recht verhelfen! Für mich ist das ein ganz wichtiges Wahlkriterium! Welcher Kandidatin, welchem Kandidaten, traue ich das zuerst zu, dass sie oder er „Gerechtigkeit tut“? Freundlichkeit lieben – das ist das Zweite. Freundlichkeit, das ist die Voraussetzung für gute Gemeinschaft mit meinen Mitmenschen, in der Nachbarschaft, in der Familie, bei der Arbeit, natürlich auch in der Politik. Wenn ich Freundlichkeit erfahre und in Anspruch nehme, dann ist es doch selbstverständlich, auch den anderen gegenüber freundlich zu sein, meine Hilfe anzubieten, wenn ich merke, da werde ich gebraucht… Freundlichkeit, das ist der Kitt in der Gesellschaft. Messen Sie mal Ihre möglichen Wunschkandidaten daran, wie freundlich, ja wie menschenfreundlich sie wirklich sind. Nicht, wie nett oder schön sie gerade tun. Und das Dritte: Einfach behutsam mitgehen mit deinem Gott. Warum behutsam? Das ist ein sehr zärtlicher Begriff, weil in ihm sorgsam, achtsam, fürsorglich mitschwingt. Eine behutsame Gangart auf dem Weg mit Gott? Kann man denn mit Gott Schritt halten? Dabei ist Gott viel langsamer, behutsamer als wir in unserem pausenlosen Schnellgang. Mit dem menschenfreundlichen Gott zusammen auf dem Weg zu sein, das heißt genau hinzuschauen, was er mit und für uns Menschen tut – und ihn www.hhbayer.de dabei mit allen Kräften zu unterstützen! Das ist gut! Wen oder was unterstützen denn die einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten, die sich heute zur Wahl stellen? Und wen oder was unterstützen Sie dann mit ihren beiden Kreuzchen? Lassen Sie es jetzt Sonntag für sich werden! Eine gesegnete und friedliche Woche, Ihr Pfr. Hans-Helmut Bayer Herbst-Sinfoniekonzert BAYREUTH. Der Orchesterverein veranstaltet am heutigen Sonntag, 14. Oktober, um 20 Uhr sein diesjähriges Herbst-Sinfoniekonzert in der Stadtkirche Bayreuth. Zu hören sind die 2. Sinfonie von Johannes Brahms, das virtuose Klarinettenkonzert No. 1 von Carl Maria von Weber, das Vorspiel zu den „Meistersingern“ von Richard Wagner und das Intermezzo sinfonico aus der Oper „Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni. Solist ist der erst 20jährige Seraphin Maurice Lutz, der bereits zahlreiche Wettbewerbe gewann. Die Leitung des Kon- Uwe Reinhardt zerts hat Uwe Reinhardt. Karten gibt es an der Theaterkasse und der Abendkasse. Ein Bustransfer vor und nach dem Konzert wird angeboten. red Semestereröffnung: „Eskalation im Exil“ BAYREUTH. In der Semestereröffnungswoche heißt es am Donnerstag, 18. Oktober, ab 22 Uhr auf dem Herzogkeller wieder „Donnerstag ist Rositag“. NOTDIENSTE am heutigen Sonntag Alle Angaben ohne Gewähr | Quellen: www.bayreuth.de | www.bayreuther-apotheken.de ÄRZTLICHER NOTDIENST • Allgemeine Ärztliche KVB-Bereitschaftspraxis Bayreuth Spinnereistraße 5b | 95445 Bayreuth | Tel. 116117 ZAHNÄRZTLICHER NOTDIENST • Dr. Bernd Fischer | Preuschwitzer Straße 57 | 95445 Bayreuth | Tel. 0921/46333 TIERÄRZTLICHER NOTDIENST • Dr. med. vet. Mircea Jifcu | Zeulenreuth 3 | 95469 Speichersdorf | Tel. 09275/329 APOTHEKEN-NOTDIENST • Schwanen-Apotheke | Richard-Wagner-Straße 43 | 95444 Bayreuth | Tel. 0921/64135 Foto: red Mit der „Eskalation im Exil“ werden alle neuzugezogenen Bayreuther und Erstsemester begrüßt und können Bayreuths kultigste Partyreihe kennenlernen. Alle Rosifreunde, Wegbegleiter und Astronauten sind zum großen Rosi-Revival eingeladen, schließlich dauert die Zeit im Exil seit dem Brand in der Rosenau mittlerweile schon 525 Tage. Die „Spaßminister“ DJ Alex Estévez und DJ Michael Braun haben garantiert die richtigen Partybeats parat. red Z uhause gesucht Die beiden Katzen Vivo und Viola, beide drei Jahre alt, lieb und verschmust, suchen dringend ein liebevolles Zuhause mit Freigang. Diese und viele weitere Tiere werden im Bayreuther Tierheim vermittelt. Foto: Dörfler Tierheim Bayreuth Telefon 0921/62634 www.tierheim-bayreuth.de B abys im Bayreuther Klinikum Im Bayreuther Klinikum kamen in der vergangenen Woche insgesamt 21 Babys zur Welt. Von links: Emely Rose Zach (09.10.), Jonathan Schlegl (09.10.) und Alba Garcia Alvarez (09.10.) mit den Hebammen Sandra Leupold und Georgiana Nwigbo. Allen Neugeborenen und den Kindern, die beim Fototermin bereits zu Hause waren, auf diesem Wege alles Gute! Foto: Stefan Dörfler 26. Bayreuther Kneipenfestival Über 20 Bands und Künstler – Blond und Granada live im Zentrum BAYREUTH. Seit mehr als 20 Jahren zählt das Bayreuther Kneipenfestivals zu den größten und beliebtesten Musikevents Frankens. Am Samstag, 20. Oktober, geht das Festival in eine neue Runde. Neben zahlreichen regionalen Bands und Künstlern darf man sich in diesem Jahr auf überregionale Größen wie „Granada“, „Me+Marie“ oder „Blond“ freuen. Wenn die ganze Stadt zur Bühne für über 20 Bands und Künstler wird und mehrere Tausend Musikliebhaber von Konzert zu Konzert ziehen, dann ist wieder Kneipenfestival in Bayreuth. Nach dem rauschenden Jubiläum im vergangenen Jahr jährt sich das Musikfestival am 20. Oktober zum mittlerweile 26. Mal. Wie es die Tradition des Festivals will, zeigt an diesem Abend nicht nur die oberfränkische Musikszene, was sie zu bieten hat. Auch überregional bekannte Bands und Künstler sind live und hautnah zu erleben. Granada mit dabei So zum Beispiel im Zentrum, wo man sich im Europasaal auf Besuch einer der aktuell angesagtesten Bands Österreichs freuen darf: „Granada“. Die fünfköpfige Band aus Graz verkauft mit ihrem fluffigen Austropop gerade ein Konzert nach dem anderen aus und hat mit „Eh ok“ oder „Palmen am Balkon“ bereits zwei kleine Hits gelandet. Zu ihnen gesellt sich das Chemnitzer Trio „Blond“. Die Schwestern Nina und Lotta Kummer und der blinde Multiinstrumentalist Johann bringen mit tanzbarem Pop echten „Las Vegas Glamour“ in die Stadt. Nebenan in der Kleinkunstbühne kommen Fans von handgemachter Gitarrenmusik mit Auftritten der Festivallieblinge „Neufundland“ sowie der Indie-Institution „Abay“ auf ihre Kosten. Wer auf Reggae- und Dancehall-Klänge steht, sollte einen Abstecher ins Lamperium machen – hier geben sich die „Soundselectors“ ein Stelldichein mit „Jahcoustix“. Im Liebesbier geht es gleich auf zwei Bühnen zur Sache: während im Brausaal die Österreicher von „The Weight“ und „The Brassbound Rockets“ alle Herzen von Retro-Rockern höherschlagen lassen, geht es mit „Matthew Mathilda“ und „Me+Marie“ in der Alten Abfüllerei etwas bluesiger zu. Bayreuther Musikszene Doch auch die Bayreuther Musikszene kommt an diesem Abend nicht zu kurz. So machen im Heimathafen „Steve & The Monstabass“ – drei Viertel der Band Waste – gemeinsame Sache mit Robert Alan und Magnus von Aarhus alias „Don’t Shoot Back in Anger“. Die Lamperie befindet sich in der Hand von „Desto & Nasher“, während „The Bowtie Band“ im neuen Café Florian für Stimmung sorgt. In zwei Locations stehen sogar die Tresenkräfte selbst auf der Bühne: Im Roemers XV greifen die Barkeeper Jakob und Elias als „Flying Strings“ zu Gitarre und Loopstation statt zum Cockailshaker, und im Café Rossi steht die Soulsängerin und Ex-BuViSoCo-Teilnehmerin Luna Simao am Mikrofon statt am Tresen. red

Bayreuther Sonntagszeitung Anzeigensonderseite 14. Oktober 2018 7 I mmer gut zu wissen... Neues vom Datenschutz Wir von der RT Data & IT Consulting GmbH in Bayreuth möchten Sie auch heute wieder über wichtige Themen informieren, die Sie und ihr Unternehmen betreffen. Sind mindestens zehn Personen in regelmäßigem Umgang mit personenbezogenen Daten, so ist es notwendig, einen externen oder internen Datenschutzbeauftragten zu bestellen, der auf die Einhaltung der DSGVO achtet. Eine jährliche verpflichtende Auffrischung der Fachkunde oder Schulungen für Mitarbeiter sind wiederkehrenden Pflichten. Auch ist es notwendig, die Bereiche, in denen ein Unternehmen regelmäßig Daten verarbeitet, zu identifizieren und aufzulisten. Diese werden dann im Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten beschrieben. Dafür sollte man sich anfangs etwas Zeit nehmen, da es schwierig ist, alle relevanten Abteilungen zu identifizieren, die regelmäßig mit personenbezogenen Daten arbeiten. Werden auch sensible Daten verarbeitet, ist es in manchen Bereichen vorgeschrieben, eine Datenschutzfolgenabschätzung zu erstellen, wenn ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten natürlicher Personen besteht. Jedes Unternehmen hat die Pflicht, Mitarbeiter und Kunden zu informieren, was mit ihren Daten geschieht. So ist es sinnvoll, dieser Informationspflicht durch Flyer bzw. Aushänge im Unternehmen sowie auf der Webseite in der Datenschutzerklärung nachzukommen und in bestimmten Fällen konforme schriftliche Einwilligungen einzuholen. Auf bestimmte Löschfristen ist ebenfalls zu achten, da personenbezogene Daten nach Ablauf gesetzlicher Aufbewahrungsfristen gelöscht werden müssen. tens (Google Analytics) engagiert, so muss nicht nur aufgezeigt werden, was mit den erhaltenden Daten passiert, sondern auch wie die Daten gegen Zutritt, Zugriff und Zerstörung gesichert sind. Wir raten deshalb, ein IT- Sicherheitskonzept zu erstellen, bei dem durch geeignete Software die durchgeführten Vorgänge dokumentiert und gespeichert werden können. Als Standardmaßnahmen zählen unter anderem aktuelle Betriebssysteme, Passwortschutz, regelmäßige Backups oder Virenscanner. In diesem Rahmen bieten sich zum Beispiel auch ein dokumentiertes Schlüsselkonzept sowie unterschriebene Arbeitsanweisungen für den Da oftmals zwischen verschiedenen Unternehmen regelmäßig Daten ausgetauscht werden, ist es von Nöten, Verträge zur Auftragsdatenverarbeitung einzuholen. Wurden externe Auftragsdatenverarbeiter für zum Beispiel die Lohnabrechnung oder zur Auswertung des Nutzerverhalsicheren Umgang mit Drucker, Fax, Handys oder Dienstwagen an. Auch das konforme Entsorgen von Akten, Papieren oder Datenträgern sollte zukünftig beachtet werden. Diese Vorgänge sind in den technisch-organisatorischen Maßnahmen (TOMs) schriftlich zu fixieren. Kommt es zu einer meldepflichtigen Datenpanne (wie Diebstahl, Hacking), dann kann belegt werden, dass angemessene Maßnahmen zum Schutz getroffen wurden. Unser Tipp: Packen Sie es jetzt an. Bei Fragen stehen wir Ihnen sehr gerne mit Rat und Tat zur Seite. Ihre RT Data & IT Consulting GmbH in Bayreuth. Frank Steinbrügger RT Data & IT Consulting GmbH, Gravenreutherstr. 2 95445 Bayreuth Telefon: 0921/7894488 E-Mail: datenschutz@rtdata-it.de Pionierarbeit, um Pflegeproblematik zu lindern Erste Schülerinnen aus China an SeniVita-Berufsfachschule zu examinierten Altenpflegerinnen ausgebildet Linkes Bild: Die ersten chinesischen Absolventinnen des deutschen Pflegeexamens an der Dr. Wiesent Berufsfachschule für Altenpflege in Eggolsheim erhielten am Freitag Nachmittag von Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz (vordere Reihe, dritte von links), ihre Abschlusszeugnisse. Mit im Bild (hintere Reihe, von links) der Eggolsheimer Bürgermeister Claus Schwarzmann, SeniVita-Aufsichtsratsvorsitzender Hartmut Koschyk, SeniVita-Geschäftsführer Dr. Horst Wiesent, der Bayreuther Alt-Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl, der Hummeltaler Altbürgermeister Richard Müller, der Direktor der Berufsfachschule für Altenpflege Eggolsheim, Dr. Bernhard Haberl, sowie vorne (vierte von rechts) Chen Chen, die Projektleiterin bei SeniVita für die Zusammenarbeit mit China. Rechtes Bild: Die chinesischen Schülerinnen und Schüler, die jetzt neu mit der Ausbildung begonnen haben, zusammen mit den Ehrengästen. Fotos: Roland Schmidt HUMMELTAL. „Von Oberfranken aus schlagen wir ein neues Kapitel der Deutsch-Chinesischen Beziehungen auf“. Große Worte fand Hartmut Koschyk, Aufsichtsratsvorsitzender von SeniVita, bei einer Feierstunde in der Seniorenwohneinrichtung St. Florian in Hummeltal, bei der die ersten Absolventinnen eines gemeinsamen Projektes von SeniVita und der Medizinischen Universität Shenyang ausgezeichnet wurden. Insgesamt acht Absolventinnen mit dem chinesischen Abschluss „Bachelor of Nurse“ wurden zwei Jahre lang in der von SeniVita betriebenen Berufsfachschule für Pflege in Eggolsheim und in SeniVita-Pflegeeinrichtungen in den Landkreisen Bayreuth und Forchheim zum deutschen Pflegeexamen geführt. Alle acht Schülerinnen waren hoch motiviert, haben bestanden und erhielten von Regierungspräsidentin Heidrun Pi- wernetz ihre Prüfungszeugnisse ausgehändigt. Eine der Chinesinnen schaffte sogar das schulbeste Examen. Das deutschchinesische Projekt soll ein Schritt sein, um in der Region Bayreuth und in Oberfranken die demografische Entwicklung mit einer steigenden Zahl an pflegebedürftigen Menschen besser bewältigen zu können. Gleichzeitig mit der Verabschiedung der ersten Absolventen wurden neun weitere chinesische Schülerinnen und Schüler begrüßt, die in den kommenden zwei Jahren ihre Ausbildung in Eggolsheim absolvieren. „Wir sind der einzige Pflegedienstleister in Deutschland, der ein solches deutsch-chinesisches Partnerschaftsprojekt in Angriff genommen hat. Wir mussten dazu einige Schwierigkeiten überwinden, aber wir sind erfolgreich. Ein solches Partnerschaftsprojekt kann nur funktionieren, wenn die chinesischen Schülerinnen neben der Vermittlung von Fachkenntnis und Praxis auch schnell die deutsche Sprache lernen und mit der hiesigen Kultur und dem Leben in Oberfranken vertraut gemacht werden“, erklärte SeniVita-Gründer und -Geschäftsführer Dr. Horst Wiesent im Gespräch mit der Bayreuther Sonntagszeitung. Bilinguale Berufsfachschule Für die Zukunft plant SeniVita den Aufbau einer bilingualen Berufsfachschule für Pflegefachkräfte. Bis zu 100 chinesische Pflegeschüler sollen dann jährlich – nach einer ein Jahr dauernden, zweisprachigen theoretischen Ausbildung in China – nach Oberfranken kommen, um hier ihre Praxisphase und einen Zusatzunterricht an der Berufsfachschule für Altenpflege in Eggolsheim zu absolvieren. Hinsichtlich des Projektes „bilinguale Berufsfachschule“ liefen in den vergangenen Tagen verheißungsvolle Gespräche mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium und dem Bayerischen Kultusministerium. Demnächst wird es zu dem Thema auch ein Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geben, kündigten Dr. Horst Wiesent und Hartmut Koschyk an. Von chinesischer Seite bestehe sowieso großes Interesse. Im Juli diesen Jahres wurde auch schon eine gemeinsame Absichtserklärung feierlich unterzeichnet. Auch die Lehrpläne für eine bilinguale, deutsch-chinesische Pflegeausbildung werden bereits entworfen und müssen mit den maßgeblichen Stellen in den Ministerien auf Landes- und Bundesebene sowie in China mit der Provinz Liaoning abgestimmt werden. Die Abschlüsse nach diesen Lehrplänen würden dann sowohl in Deutschland als auch in China anerkannt. seren chinesischen Mitarbeiterinnen ausdrücklich an, sich zur Pflegedienstleitung und für weitere gehobene Positionen weiterzubilden, um nach einer eventuellen Rückkehr in ihre Heimat die dortigen Pflegestrukturen mit aufzubauen“, erklärte Dr. Wiesent. Später sei es durchaus auch möglich, die Partnerschaft mit China auch auf andere Partnerstaaten auszudehnen. Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz lobte die visionäre Idee, die dazu beitrage, das neben dem Fachkräftemangel drängendste Problem im Regierungsbezirk, nämlich die steigende Zahl der Pflegebedürftigen, in den Griff bekommen zu können. „Somit trägt das Projekt dazu bei, unsere Region zukunftsfest zu machen“. Hartmut Koschyk erklärte, dass es seit Jahrzehnten im wirtschaftlich-technologischen Bereich eine enge deutsch-chinesische Kooperation gibt, in die auch viele große und mittelständische Unternehmen in Oberfranken einbezogen sind Keinesfalls Einbahnstraße Die ersten acht Absolventinnen werden jetzt zunächst einmal weiter im Pflegeberuf in Oberfranken arbeiten. „Das Ganze soll aber keinesfalls eine Einbahnstraße sein. Wir bieten unund entsprechend profitieren. Die Kooperation im sozialen Sektor und speziell im Bereich der Pflege sei neu und ein hochaktuelles Thema. SeviVita leiste hier echte Pionierarbeit. „Wir hoffen, dass wir in zehn Jahren den 500. Absolventen der angestrebten bilingualen Berufsfachschule in Oberfranken ehren dürfen“, formulierte Hartmut Koschyk ein klares Ziel. Dr. Bernhard Haberl, Direktor der Dr. Wiesent Berufsfachschule für Altenpflege in Eggolsheim, bezeichnete ebenso wie der Eggolsheimer Bürgermeister Claus Schwarzmann das Partnerschaftsprogramm und die chinesischen Schülerinnen als Bereicherung. Unter den neun neuen, in die Ausbildung eingestiegenen zukünftigen examinierten Altenpflegern aus China befindet sich auch erstmals ein Mann, der in Shenyang bereits ein Studium zum MTA absolviert hat und jetzt in seiner weiteren Ausbildung in der Praxis viel mit Menschen zu tun haben will. rs

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