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MASCHINEN & TECHNIK | August / September 2023

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Messeausgabe zu steinexpo, NordBau, Plattformers' Days und NUFAM

AquaStar EV: Überzeugt

AquaStar EV: Überzeugt das elektrische Kanalreinigungsfahrzeug mit Wasserrecycling im Einsatz? KAISER >> Kanal Engel aus dem Schweizer Abtwil ist seit 1987 für »eine saubere Sache« im Einsatz. In seinem Fuhrpark setzt das Unternehmen auf verschiedene Varianten des dieselbetriebenen AquaStars. Einen Tag lang hat Remo Engel, Fahrer bei Kanal Engel AG, den elektrischen Kaiser AquaStar EV auf Basis eines Designwerk E-Lkws getestet. Wir haben mit ihm gesprochen und nachgefragt: Sind elektrische Kanalreinigungsfahrzeuge mit Wasserrecycling in der Praxis wirklich zukunftstauglich? Keine Kupplungsvorgänge und ein geringerer Geräuschpegel. / © Kaiser Remo, viele Anwender sind skeptisch, wenn es um das Thema Elektro im Zusammenhang mit Kanalreinigung und Wasserrecycling geht. Auch du bist Diesel-Power gewohnt. Kann der Elektro-AquaStar mithalten? Remo: Zugegeben, ich bin auch mit einer gewissen Skepsis an die Sache herangegangen und hatte sogar vorsichtshalber unseren dieselbetriebenen AquaStar als Ersatzfahrzeug dabei. Denn wenn man bedenkt, wie viel Leistung wir für unsere Arbeit brauchen, war ich mir nicht sicher, ob der Elektro-Kanalreiniger durchhält und wir nicht mittags das Fahrzeug wechseln müssen. Das Gegenteil war aber der Fall: In den Leitungen, die wir gereinigt haben, war viel Schmutz angefallen. Das Gerät musste hart arbeiten und hat bis Feierabend durchgehalten. Wie lief der Einsatz ab? Hattest du immer genug Leistung? Remo: Wir sind am Morgen mit einem Akku-Ladestand von 90 % gestartet. Nach dem Wasserladen haben wir von kurz nach 8 Uhr bis crica 12 Uhr gearbeitet – inklusive Wasserrecycling. Ab 13 Uhr ging es mit dem Recyceln ohne Zwischenladen bis zum Nachmittag weiter. Als wir fertig waren, hatte der Lkw noch 22 % Akku- Ladestand und wir sind zur Entsorgung gefahren. Wir waren überrascht, dass alles so souverän funktioniert: Die Saugleistung war hoch, über den kompletten Einsatz konstant und wir haben das Material gut aus dem Kanal gebracht. Ob Diesel oder Elektro – bei unserem Einsatz habe ich bzgl. der Leistung keinen Unterschied gemerkt. Wie war die Bedienung? Muss man sich als erfahrener Fahrer umstellen? Remo: Nein, als Fahrer muss man sich nicht groß umstellen. Wer die Bedienung der Kaiser Fahrzeuge im Allgemeinen kennt, weiß sofort, was zu tun ist. Beim Fahren war das Elektro-Fahrzeug sogar angenehmer: keine Kupplungsvorgänge und ich konnte die Schächte feiner anfahren. Gerade im städtischen Bereich ist das genial. Das Arbeiten war etwas ungewohnt, weil uns bei Elektro-Kanalreinigungsfahrzeugen einfach noch die Erfahrung fehlt. Obwohl wir wussten, wie lange wir arbeiten können, haben wir öfter nach dem Akku-Ladestand geschaut. Beim Diesel schaue ich während dem Arbeiten nie auf die Tankanzeige. Ich denke aber, je mehr man elektrisch arbeitet, desto schneller gewöhnt man sich sicher daran. Hat das Nachladen gut geklappt? Remo: Das Laden ist ein wichtiges Thema, und die Verfügbarkeit von Energie ist entscheidend für den Einsatz von Elektrofahrzeugen. Bevor wir nach dem Abladen zu unserem Werkhof gefahren sind, haben wir den E-Lkw mit einer Leistung von 200 kW eine halbe Stunde lang geladen und konnten wieder 20 % aufbauen. Das ist natürlich eine schöne Zahl. Wenn man seine einstündige Mittagspause zum Laden nutzt, kann man relativ viel Energie tanken – besonders, wenn man bedenkt, dass bis zu 350 kW Ladeleistung möglich sind. Aktuell ist das Diesel-Tankstellennetz aber immer noch wesentlich dichter als die Elektro-Ladeinfrastruktur. Bei der Einsatzplanung sollte man daher immer im Auge behalten, wo die nächste Lademöglichkeit ist. Remo Engel, Fahrer bei Kanal Engel AG, hat den elektrischen Kaiser AquaStar EV einen Tag lang getestet. Für welche Anwendungen ist ein elektrisches Kanalreinigungsfahrzeug deiner Meinung nach besonders gut geeignet? Remo: Bei Einsätzen mit vielen Fahrkilometern und Baustellenwechseln, wie im ländlichen Gebiet, ist die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten noch eine Herausforderung. Man muss sich in der Dispo intensiver Gedanken machen, wo und für was man das Fahrzeug einsetzt. Wenn das Netz an Ladesäulen in Zukunft dichter wird, hilft das extrem in der Planung und man kann mit dem Elektrofahrzeug auch unvorhergesehene Einsätze erledigen. Bei gut planbaren Tageseinsätzen, beispielsweise im städtischen Gebiet, ist der Elektro-Lkw dem Dieselfahrzeug ebenbürtig und bringt sogar einige Vorteile mit sich. Wir waren beim Testeinsatz in einem Wohnquartier. Besonders beim kombinierten Spülen und Recyceln merkt man, dass der E-Lkw deutlich leiser ist. Das ist wirklich ein großer Unterschied und macht das Arbeiten für uns Fahrer und die Anwohner angenehmer. 92 AUGUST / SEPTEMBER 2023 » KANAL- / ROHR- / LEITUNGSBAU

Schweres Kaliber auf der steinexpo bei Tsurumi TSURUMI >> Tsurumi zeigt auf der steinexpo 2023 neben Universalpumpen auch schweres Gerät für schwere Fälle: wenn tiefe Gruben zu entwässern sind oder viel Sediment im Spiel ist. Auf diesem Terrain ist der Hersteller zu Hause und weiß abzuliefern. Ob für Tunnel, Minen oder Spezialtiefbau: In Europas größtem Basaltsteinbruch demonstrieren die Düsseldorfer in diesem Jahr, wie Wasserhaltung in extremer Umgebung funktioniert. Die Hochdruckpumpen schaffen bis zu 216 m Förderhöhe – mit bis zu 1,8 m Bauhöhe sind sie dafür allerdings auch mannshoch. / © Tsurumi Gezeigt wird unter anderem die Baureihe GPN. Bei der schweren Schlammpumpe setzt der Hersteller auf ein Gehäuse aus dickwandigem Grauguss GG20, um Abrasion entgegenzuwirken. Der spiralförmige Wasserlauf durchs Gehäuse ist eine runde Sache, wenn es um Verstopfungen geht – schließlich sollen Erdboden und Schlamm auch in großen Mengen problemlos mitgepumpt werden können. Ein Rührwerk auf der Welle verwirbelt das dicke Gemisch, damit es fließfähig wird. Korngrößen bis 30 mm Hartgestein seien unbedeutend, hieß es. Zur Verschließminderung bestehen Laufrad und Saugplatte aus Chromgusseisen. Sechs Modelle umfasst die Baureihe. Sie schaffen Fördermengen bis 9000 l/min und Höhen bis 34 m. Die Motoren leisten zwischen 5,5 und 37 kW. Mit seiner auf der Steinexpo gezeigten LH-Pumpe geht der Hersteller noch weiter, oder besser gesagt: tiefer. Die Hochdruckpumpen dieser Baureihe können Wasser bis zu 177 m senkrecht nach oben befördern. Die zweistufigen LH-W sogar bis zu 216 m – Tsurumi ist hier der weltweit einzige Anbieter. Damit reicht eine einzige Pumpe statt mehrerer, die aufwendig in Reihe zu schalten wären. Wenn Wasser zu bewegen ist, leistet die Universalpumpe Family-12 gute Dienste. (Zu finden auf der NordBau) STAND B99 FG NORD / N270 Schnittmodell einer GPN-Pumpe, als Hingucker bereitgestellt für die steinexpo: Die Baureihe verkraftet reichlich Sediment im Wasserstrom – interessant ist der Lauf durchs Gehäuse. Für Nieder-Ofleiden hat Tsurumi zudem eine ganze Reihe einphasiger Pumpen eingepackt. Allesamt Universalisten, die im Falle der flachsaugenden Modelle sogar zum rückstandsfreien Abpumpen von Behältern und Pfützen taugen - also bis auf 1 mm Restpegel. Manche Aggregate zeigt der Hersteller im nassen Live-Betrieb. Schnittmodelle verraten Kennern, was in den Pumpen steckt. „Die Steinexpo ist für uns eine der wichtigsten Veranstaltungen. Hier treffen wir eine Zielgruppe, die besonders hohe Anforderungen hat und selbst uns als weltgrößten Baupumpenhersteller immer wieder aufs Neue herausfordert“. Michael Sikorra, Anwendungsexperte bei Tsurumi Europe. Motorschutz, Anwenderunterstützung und Fehlerbehebung WSA Weber Smart Assist Auch mit Dieselpartikelfilter verfügbar! Tsurumi ist im Messeherbst aber auch auf der NordBau-Messe in Neumünster zu finden. Dort stehen kompakte Schmutzwasserpumpen im Fokus. Eine passt sogar in eine Werkzeugtasche – sie dürfte die kleinste Baumaschine auf der NordBau sein. Das Modell Family-12 von Tsurumi ist mit 224 mm Höhe einschließlich Griff so klein, dass sie in jedem Projekt dabei sein kann, um bei Bedarf Wasser schnell von A nach B zu befördern. webermt.com

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