VORSTELLUNG Etwas bulliger wirkt die 1290 schon, beherbergt aber edelste Komponenten wie das semiaktive Fahrwerk aus dem Hause WP Unverkennbar, die typische „KTM Adventure Optik“, nur die Brust ist deutlich breiter, als man es bisher gewohnt war. Dies hat einen guten Grund, denn immerhin passen satte 30 Liter Treibstoff in den Tank. Damit dürften sich beachtliche Entfernungen zurücklegen lassen. Der Unterschied zu den Schwestermodellen ist aber weitaus größer, als man es auf den ersten Blick vermutet. Angefangen beim kompromisslos kraftvollen Motor der Super Adventure, der aus der Super Duke R stammt, ist dieses Bike bis in die letzte Speiche auf High-End getrimmt. Das Triebwerk entwickelt aus 1301 ccm Hubraum satte 160 PS Spitzenleistung und brachiale 140 Nm Drehmoment bei nur 229 Kilogramm Trockengewicht. Werte, mit denen man sorglos am Reise- Enduro-Stammtisch die Krone auf hat! Bei der Konstruktion des Motors wurden sowohl die Zylinder, Kolben und Pleuel der 1290 Super Duke R mit einem neu entwickelten Zylinderkopf sowie neu entwickelter Kurbelwelle kombiniert. Das bringt bei Bedarf ordentlich Power, eignet sich aber ebenso zum gemütlichen Dahinbummeln auf der Landstraße. Spürbarer Druck von unten heraus sollte generiert werden und so liegen bereits bei 2500 U/min kraftvolle 108 Nm Drehmoment an. High-End gilt natürlich auch für die Sicherheit. Hier arbeiten unzählige Bits und Bytes, um den Fahrer bestmöglich zu unterstützen. Der 160-PS-Bolide wird von KTMs MSC-Paket überwacht. Dazu zählen Features wie die bekannte Traktionskontrolle MTC (Motorcycle Traction Control), die schräglagenabhängig regelt und so kontrollierbares Fahren auf verschiedenen Untergründen ermöglicht. Wie das Schwestermodell Adventure 1190 bietet auch die 1290 verschiedene Fahrmodi: Sport, Street, Rain, Offroad und wer es derbe braucht, kann selbstverständlich auch alles abschalten. Ein weiterer Bestandteil des Sicherheitspakets ist das ebenfalls schräglagenabhängige ABS, das in Zusammenarbeit mit Bosch entwickelt wurde. Neu hingegen ist die optional erhältliche Motorschlupfregelung „MSR“. Diese arbeitet entgegengesetzt zur MTC und greift ein, wenn das vom Motor erzeugte Drehmoment zu hoch sein sollte. Ebenfalls optional und neu ist die Berganfahrhilfe, genannt „HHC“. Die, wie der Name schon sagt, ein Zurückrollen des Motorrades an einer Steigung verhindert. Dass man es mit einer Luxus-Reise- Enduro zu tun hat, merkt man spätestens bei Tools wie der beheizbaren Sitzbank, die sowohl Fahrer als auch Sozius Feuer unterm Allerwertesten macht. Hinzu kommen beheizbare Griffe, Tempomat, LED-Kurvenlicht mit Neigungswinkelsensor und nicht 58 MCE April '15
Der LC8-Twin bildet das Herzstück der Super Adventure und besitzt 160 PS zu vergessen das semiaktive Federungssystem von WP! Dieses System passt sich mittels spezieller Dämpfungssensoren in Echtzeit den Fahrbahngegebenheiten und dem Fahrstil an. Wählbar sind vier verschiedene Dämpfungsmodi, von „Soft“ über „Street“ und „Sport“ bis hin zu Offroad sollen alle möglichen Szenarien abgedeckt werden. Das Federungssystem besitzt zudem Gimmicks wie das „Anti-Dive“, das beispielsweise nerviges Eintauchen der Gabel beim Fahren mit Sozius verhindern soll. So wird auch Zuladung erkannt und das Federungssystem auf das jeweilige Gewicht abgestimmt. Somit kommen bei der neuen Super Adventure neben altbewährten auch absolut neue Din- ge zum Einsatz, die die Messlatte im Segment der Dickschiffe ziemlich hochlegen. Das Ganze hat selbstverständlich seinen Preis. Das Premium- Bike schlägt mit 17.895 Euro zu Buche. Wie immer sind nach oben keine Grenzen gesetzt, somit klopft dieses Bike mit einigen Extras ausgestattet wahrscheinlich an der 20.000er-Marke an. Dennoch dürfte die 1290 Super Adventure der derzeitigen Konkurrenz angesichts der beispiellos modernen Technik mächtig Kopfzerbrechen bereiten. • Text: Marco Burkert; Fotos: KTM 59 MCE April '15
APRIL 2015
EDITORIAL Glaubensfrage Zwei- oder
INHALT April 2015 TESTS 14 Konzeptv
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