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medizin&technik 01.2018

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■ [ NACHRICHTEN ]

■ [ NACHRICHTEN ] Umdenken oder scheitern Mutaree-Studie | Die Gesundheitsbranche steht unter enormem wirtschaftlichen Druck – die Kosten steigen und der Ruf nach Profitabilität wird lauter. Die Gesundheitsbranche muss handeln: Kostenreduzierung allein reicht nach dem Ergebnis einer aktuellen Studie nicht aus Bild: sepy/Fotolia Das aktuelle Mutaree-Change-Barometer zeigt die größten Herausforderungen für die Gesundheitsbranche: steigenden Kostendruck (95 %), steigende regulatorische und gesetzliche Anforderungen (93 %), Digitalisierung (89 %) und steigende Anforderungen an die Bindung von Talenten (84 %). Diese Herausforderungen werden sich laut Befragten bis 2021 signifikant verstärken. Umfassende Veränderungsfähigkeit werde zur Überlebensfrage, und es müsse über eine grundlegende Neuausrichtung der Versorgungskette nachgedacht werden. „Wir müssen grundlegend umdenken und an mehreren Stellschrauben gleichzeitig drehen, ansonsten scheitert unsere personal- und kostenintensive Branche an ihrer Finanzierbarkeit oder am Fachkräftemangel“, sagt Dr. Martina Oldhafer, Leitung Change-Management am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Wichtigstes Healthcare-Thema ist der steigende Kostendruck. Hier besteht der Studie zufolge akuter Handlungsbedarf. 45 % der Befragten sagen, dass diesbezüglich erste Vorbereitungen getroffen wurden. 16 % sind der Meinung, dass es eher unwahrscheinlich sei, in nächster Zeit den notwendigen Veränderungen gewachsen zu sein. Lediglich 6 % gehen davon aus, dass sie im Bereich Kosten so gut aufgestellt sind, um daraus einen Wettbewerbsvorteil zu generieren. Alle Befragten rechnen mit konkreten Auswirkungen der voranschreitenden Digitalisierung. 86 % erwarten mit hoher Wahrscheinlichkeit eine digitale Patientenakte, 87 % rechnen mit Telemedizin, 85 % mit einer Vernetzung der Berufsgruppen über die Sektorengrenze hinaus. Das auf Change Management spezialisierte Wiesbadener Beratungsunternehmen Mutaree GmbH hat das Change-Barometer „Herausforderungen der Gesundheitsbranche 2017 – 2021“ in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein erhoben. Unter den Teilnehmern sind Führungskräfte in Verwaltung und Versorgung, Chefärzte und Mitarbeiter in der Pflege. www.mutaree.com Zukäufe Zimmer Medizin Systeme nimmt klinische Märkte ins Visier Private Equity PAI-Partners will nach Atos auch Heimomed kaufen Die Medset Medizintechnik GmbH mit Sitz in Hamburg/Bergedorf ist jetzt eine hundertprozentige Tochter der Zimmer Medizin Systeme GmbH aus Neu-Ulm. Als Entwickler eines digitalen Langzeit-EKGs mit kontinuierlicher Aufzeichnung bieten die Hamburger die Diagnostik-Software „Padsy“ und eine breite Palette von Systemen für die kardio-pulmonale Funktionsdiagnostik und das EKG-Management an. Medset beliefert mehr als 10 000 Kunden in rund 30 Ländern. „Der Hersteller aus dem Bereich Kardiologie eröffnet uns den Bild: Zimmer MedizinSysteme Zugang zu internationalen und klinischen Märkten und stellt damit eine ideale Ergänzung für uns dar“, erklärt Geschäftsführer Armin Zimmer. Man setze bewusst auf eine Zwei-Marken-Strategie mit dem Ziel, den Spezialisten für kardio-pulmonale Funktionsdiagnostik zu stärken und Synergieeffekte zu nutzen. Mit einem jährlichen Umsatz im Sektor Kardiologie von nun knapp 10 Mio. Euro verdoppelt der Hersteller von medizintechnischen Systemlösungen für Diagnose, Therapie und Ästhetische Medizin durch den Zukauf seine Marktanteile. Der zweite Zukauf stärkt einen weiteren Wachstumsbereich, die physikalische Therapie. Zimmer sicherte sich die Rechte an Vertrieb und Konstruktion der High- End- Behandlungsliegenserie „Axion“ des Herstellers Movepoint Medizintechnik GmbH aus dem baden-württembergischen Eppingen. www.zimmer.de Die Atos Medical GmbH, Troisdorf, Anbieter von Produkten und Nachsorge-Services für Kehlkopf-Operierte, gehört seit 2016 zum Portfolio der französischen Private-Equity-Gesellschaft PAI-Partners. Jetzt wird der Kauf der Kerpener Heimomed Heinze GmbH & Co. KG angestrebt. Beide Unternehmen sind seit längerem durch Vertriebsverträge verbunden. Der etablierte Markenname Heimomed soll erhalten bleiben. Das Unternehmen soll sich weiterhin auf die Versorgung von Patienten fokussieren, die nach einem Luftröhrenschnitt hochwertige Hilfsmittel benötigen, um frei atmen zu können und die Probleme beim Sprechen in den Griff zu bekommen. Die Versorgung von Patienten, deren Kehlkopf entfernt wurde, bleibt Kernkompetenz von Atos Medical. Neben dem Hauptsitz in Kerpen gehören zu Heimomed die Standorte Greußen und Amstetten in Österreich. www.atosmedical.de, www.heimomed.de 12 medizin&technik 01/2018

Radiologie Intelligente Bildanalyse für den klinischen Alltag Das Münchner Start-up Smart Reporting, Siemens Healthineers und die Technische Universität München (TUM) starten das gemeinsame Forschungsprojekt Rapids. Rapids dient der Erforschung und Entwicklung algorithmischer Bildanalyse von medizinischen Aufnahmen wie Röntgen, CT oder MRT. Ziel ist es, automatisierte Bildanalyse im klinischen Alltag anwendbar zu machen und in den radiologischen Workflow zu integrieren. Durch die interdisziplinäre Verbindung algorithmischer Bildanalyse mit IT-gestützter strukturierter Befundung wird radiologische Befundung auf ein technologisch höheres Niveau gehoben. Verbessert werden sollen nicht nur die Qualität radiologischer Befunde, sondern auch die Therapiemöglichkeiten für Patienten. www.smart-radiology.com/de Targeted Drug Delivery Aesculap und Christoph Miethke gründen Joint Venture Die Tuttlinger Aesculap AG, ein Tochterunternehmen des Medizintechnik- und Pharmaherstellers B. Braun Melsungen, und der Potsdamer Unternehmer Christoph Miethke haben ein Joint Venture gegründet. Die B. Braun Miethke GmbH & Co. KG mit Sitz in Potsdam widmet sich der Entwicklung innovativer Implantate zur gezielten Medikamentenverabreichung, der Targeted Drug Delivery. Arzneistoffe können direkt an den gewünschten Wirkort im Körper des Patienten transportiert werden: Ihre Wirksamkeit wird so erhöht und die Dosis kann erheblich verringert werden. Unter der Leitung von Brandon Loudermilk soll das Unternehmen innerhalb der nächsten Jahre das erste Produkt in diesem Feld zur Marktreife bringen. Christoph Miethke ist Gründer und Geschäftsführer der Christoph Miethke GmbH & Co. KG. Das Potsdamer Unternehmen ist Spezialist für neurochirurgische Implantate insbesondere zur Behandlung des Hydrocephalus. DÜSSELDORF, 20. – 24. FEBRUAR Für alle, die was bewegen wollen. 20. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung ZEIGT BEWEGENDES! AUF DER METAV: BESUCHEN SIE DAS FORUM DER MEDICAL AREA 8 POWER YOUR BUSINESS MEDICAL AREA Nähere Informationen unter www.metav.de Freuen sich über das Joint Venture (v. l.): Dr. Christian Müller (Aesculap), Prof. Dr. Boris Hofmann (Aesculap), Dr. Jens von Lackum ( Aesculap), Brandon Loudermilk (B. Braun Miethke), Christoph Miethke (Miethke und B. Braun Miethke), Dr. Joachim Schulz (Aesculap) und Notarin Astrid Harant-Strecker Bild: B.Braun Unsere Kooperationspartner: Weitere Informationen unter: metav.de 01/2018 medizin&tec hn i k 13

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