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medizin&technik 01.2018

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TITELTHEMA Eine Lösung

TITELTHEMA Eine Lösung gegen gefälschte Produkte auf Blockchain-Basis hat Cryptotec entwickelt, um Plagiate zu identifizieren und ihre Verbreitung zu stoppen wesens durch die Blockchain. „Patienten können bestimmte Datenattribute mit Gesundheitsdienstleistern auf Bedarfs - basis teilen, sodass der Patient die Verantwortung mitträgt“, sagt Deloitte-Partner Siegel. Der User des Schweizer Online-Marktplatzes erhält für jede Daten-Transaktion, in die er einwilligt, Tokens als Zahlmittel. „Auch die Anonymität dieser Patientendaten können wir per Blockchain garantieren“, erklärt HIT-Präsident Scheuer. Er stellt klar: „Personenbezogene Daten oder auch Röntgenbilder werden niemals direkt in der Blockchain gespeichert, höchstens Verweise, vergleichbar mit Internet- Links, dazu. Für die Übertragung großer Datenmengen ist die Kryptotechnologie weder konzipiert noch im Hinblick auf die Infrastruktur ausgelegt. Ziel und Zweck ist die schnelle Abwicklung von Transkationen.“ Doch selbst dies werde durch die steigende Menge an Blockchain-Transaktionen immer schwieriger. „Die Skalierbarkeit lässt zunehmend zu wünschen übrig“, kritisiert Scheuer. Bild: Cryptotec Die Transaktionsdauer in Public Blockchains erhöht sich Laut Altran-Berater Graf dauerte es vor Weihnachten teilweise bis zu eine Stunde, bis eine Transaktion über die Ethereum- Blockchain verifiziert war: „Das alles ist noch Work in Progress, die kryptografischen Methoden müssen sich für Anwendungen in der Industrie und im Gesundheitswesen noch weiter entwickeln.“ Auch die HIT Foundation setzt bei ihrem Online-Daten-Marktplatz auf Ethereum. In der Anfangsphase hat sie laut Scheuer noch überlegt, eine eigene Blockchain aufzubauen. „Aber das erfordert einen Riesenaufwand. Und derzeit sind die Transaktionsvolumina, die wir haben werden, über bestehende Public Blockchains wie Ethereum noch sehr gut abbildbar“, so Scheuer. „Wie sich dies in den kommenden Jahren entwickeln wird, muss man allerdings sehen.“ Eine spezielle Art sind so genannte Private oder Permission Based Blockchains, also genehmigungsbasierte Blockchain- Systeme. Public Blockchains wie Bitcoin erlauben grundsätzlich jedem die Teilnahme an ihrem Verwaltungsprozess. Dazu gehört vor allem der Betrieb von Netzknoten, die eine Validierung von Transaktionen durchführen. Bei Permission Based Blockchains hingegen werden diese Netzknoten durch eine zentrale Autorität nach vorher definierten Regeln ausgewählt. „Diese Form der Blockchain wird von den meisten Projekten im Gesundheitswesen favorisiert, um Governance und Kontrolle über die Daten zu haben“, weiß Scheuer. Altran-Berater Graf gibt zu Bedenken: „Für Blockchain-Puristen ist das keine wirkliche Blockchain.“ „Ich hoffe sehr, dass Regulatoren die Chancen der Blockchain erkennen und nicht mangels Unkenntnis hindernde Regeln oder gar ein Verbot formulieren“, so Scheuer. Deloitte mahnt indes regulatorische Überlegungen an: So bedürfe das hohe Level der in der Blockchain gespeicherten Metadaten einer sorgfältigen Abwägung. „Die Kombination aus demografischen Informationen mit Standortdaten könnte in der Theorie zu einer Triangulierung einer bestimmten Einzelperson führen“, gibt Siegel zu Bedenken. Er nennt ein Beispiel: „Das Potenzial, eine Einzelperson mit einer seltenen Erkrankung zu identifizieren, könnte in einer ländlichen Gegend im Vergleich zu einem dicht bevölkerten, urbanen Zentrum größer sein. Diese Bedenken könnten teilweise durch eine private Blockchain gemindert werden.“ ■ Sabine Koll Journalistin in Böblingen Weitere Informationen Zur Health Information Traceability Foundation: www.hit.foundation Positionspapier „Blockchain. Technologien, Forschungsfragen und Anwendungen“ der Fraunhofer-Gesellschaft: http://hier.pro/pLrE8 Zur Technologieberatung Altran: www.altran.com Whitepaper von Deloitte „Blockchain. Einsatz im deutschen Gesundheitswesen“: http://hier.pro/8mG1Y Whitepaper des Wissenschaftlichen Instituts für Geundheitsökonomie und Gesundheitsystemforschung (WIG2) „Blockchain: Die Demokratisierung des Gesundheitswesens?“: http://hier.pro/ok7Il 54 medizin&technik 01/2018

Konferenz SMARTE MASCHINEN IM EINSATZ KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IN DER PRODUKTION 15. Mai 2018 Fraunhofer IPA, Stuttgart Smarte Maschinen werden die Welt verändern. Künstliche Intelligenz wird in alle Bereiche unseres Lebens eindringen. Vor dem Hintergrund dieser gleichermaßen wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Veränderungen startet die Konradin Mediengruppe die neue Veranstaltungsreihe „Smarte Maschinen im Einsatz“. Die Konferenz, auf der führende Vertreter von Google, Siemens, IBM, des Karlsruher Instituts für Technologie sowie des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA ihre konkreten Lösungsansätze und Prognosen vorstellen, konzentriert sich auf „Künstliche Intelligenz in der Produktion“. Anmeldeschluss: 25.04.2018 Teilnahmegebühr: 590,– € zzgl. MwSt. Frühbucher bis zum 28.02.2018 bezahlen nur 530,– € zzgl. MwSt. Jetzt Anmelden unter www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz Veranstalter Kooperationspartner Schirmherrschaft 01/2018 medizin&tec hn i k 55

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