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medizin&technik 05.2020

■ [ TECHNIK ]

■ [ TECHNIK ] Kollaborativer Roboter hilft, Zentrifugenspindeln zu bauen Automatisierung | In der Produktion von Zentrifugen, die zur Bluttrennung genutzt werden, hat der Medizintechnikhersteller Livanova die Spindelfertigung weiter automatisiert. Mit einem Cobot, dem kollaborativen, reinraumgeeigneten Roboter Yumi von ABB, steigen Prozesseffizienz und Sicherheit der Mitarbeiter. (Bild: ABB) De r zwei eiar armi ge Co bo t en tlas tet die Mita tarb rbeite ter im Wer erk in Mi- rand ndola, da er un ter ande dere m das Dosier en von Lösu ngsm smit it- teln übern im mt Geräte wie Zentrifugen zur Bluttrennung produziert Livanova im italienischen Mirandola. Ungefähr 2600 Zentrifugen, die bei kritischen herzchirurgischen Eingriffe gebraucht werden, verlassen täglich das Werk. Bei der Produktion und bei sämtlichen Komponenten inklusive der verbauten Spindeln steht Qualität an oberster Stelle. Den Zusammenbau einer Zentrifugen- Spindel zur Bluttrennung wollte Livanova automatisieren – ein bislang halbmanueller Prozess. Die Automation sollte auch die Sicherheit der Mitarbeiter in der Produktion steigern. Das händische Dosieren aggressiver Lösungsmittel beispielsweise sollte entfallen. Gemeinsam mit dem Systemintegrator Sintech Srl aus dem norditalienischen Quinto Vicentino beschloss das italienische Unternehmen, dafür den kollaborativen Roboter Yumi von ABB zu nutzen. „Montage-, Test- und Lösungsmitteldosierstationen wurden mithilfe des Yumi synchronisiert und automatisiert“, erklärt Claudio Sinico, Sales Manager bei Sintech. Bereits vor zwei Jahren war ein Teil des Prozesses mit Knickarmrobotern automatisiert worden. Mithilfe der Zweiarm-Version des Yumi konnten Prozesseffizienz und Mitarbeitersicherheit nun auch in der Spindelproduktion erhöht werden. Zweiarmiger Roboter, der einfach zu programmieren ist Die Livanova-Ingenieure Giulia Sarti, Davide Di Mari, Franko Masllavika und Daniele Roveri vom Industrial Engineering Team loben den für den Reinraumbetrieb zertifizierten Yumi-Roboter vor allem dafür, dass er im Vergleich zu herkömm lichen Knickarmrobotern sehr einfach zu programmieren sei. Dank der vereinfachten Schnittstelle und unkomplizierten Speicherung von Positionen der Roboterarme und Greifer ist das ohne Spezialkenntnisse möglich. Der Prozess der Programmierung und Veränderung von Aufnahme-, Platzierungs- und Posi- tionierungspunkten wird so wesentlich vereinfacht. Durch die Simulations- und Offline- Programmiersoftware Robot Studio von ABB konnten die Ingenieure von Sintech darüber hinaus den gesamten Arbeitszyklus robotergestützter Inseln virtuell programmieren, alle Bewegungen simulieren und die Durchführbarkeit und Zykluszeit jeder Anwendung überprüfen. Auch das im Vergleich zu anderen Robotern geringe Gewicht und die einfache Handhabung erwiesen sich als vorteilhaft. Der kollaborative Roboter Yumi verfügt über eine Reihe von Sicherheitsmerkmalen, die es erleichtern, ihn in das normale Produktionsumfeld zu integrieren. Dazu zählen die Arme aus einer leichten Magnesiumlegierung mit weicher Polsterung, was Quetschungen zu vermeiden hilft, sowie die fortschrittliche Bewegungssteuerung mit Kollisionserkennung. So können Mensch und Roboter zusammenarbeiten und Aufgaben erledigen, für die zuvor Sicherheitsbarrieren, Schutzzäune oder Umbauten notwendig waren. Auch dies trug dazu bei, dass die Automatisierung bei Livanova reibungslos und effizient umgesetzt werden konnte. (op) ■ Über Livanova Livanova PLC mit Hauptsitz in London ist ein weltweit aktiver Medizinproduktehersteller. Das Unternehmen entstand 2015 aus der Fusion der auf kardiovaskuläre Erkrankungen spezialisierten italienischen Sorin S.p.A mit dem US-amerikanischen Medizingerätehersteller Cyberonics, dessen Schwerpunkt die Neuromodulation war. www.livanova.com 30 medizin&technik 05/2020

GEWÖHNLICHER GESTANZTER RING SPIROLOX ® -SICHERUNGSRING VON SMALLEY Roboter schneller zertifizieren Inbetriebnahme | Mit einem digitalen Zwilling lassen sich virtuelle Sicherheitstests von Produktionsanlagen durchführen. Der Roboter muss dafür noch gar nicht aufgebaut sein. ÖSEN SPALT NO EARS TO INTERFERE ® (KEINE STÖRENDEN ÖSEN) KEIN SPALT, 360° ANLAGEFLÄCHE (Bild: Fraunhofer IWU) Wo Roboter in Produk - tionsanlagen mitarbeiten, muss die Sicherheit der Beschäftigten vorab in Tests nachgewiesen werden. Die Inbetriebnahme lässt sich beschleunigen, wenn mit einem „Digitalen Zwilling“ virtuell getestet werden kann. Die reale Anlage muss dafür noch nicht aufgebaut sein, denn alle Roboterbewegungen werden am Computer abgebildet. Zertifizierungen können so sehr gut vorbereitet werden. Forscher des Chemnitzer Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU haben ein solches System zusammen mit dem Dresdener Start-Up Coboworx entwickelt. Für gewöhnlich sei die Zertifizierung ein langwieriger und teurer Prozess und die Vorgaben verständlicherweise sehr hoch, berichtet Dr.- Ing. Arvid Hellmich, Leiter der Abteilung für Technische Kybernetik am Fraunhofer IWU. „Deswegen haben wir nach Am Simulationsturm lässt sich eine Produk - tionsanlage virtuell in Betrieb nehmen Wegen gesucht, hier schneller und effizienter voranzukommen.“ Mit dem digitalen Zwilling lasse sich ein Großteil möglicher falscher Laufwege und logischer Fehler in einem sehr frühen Stadium identifizieren. Das Start-Up Coboworx lieferte das Modell eines Cobots sowie Steuerungsprogramme. Mit den Tests sollen ungeeignete – und damit für den Menschen potenziell gefährliche – Steuerungsprogramme früh aussortiert oder modifiziert werden. Darüber hinaus ist es mit der Simulation möglich, die Kopplung von Notaus-Routinen und Sicherheitssystemen wie Endschaltern und Lichtgittern zu optimieren und so sichere, aber möglichst effizient arbeitende Produk - tionsanlagen mit Robotern zu schaffen. Die verwendete Simulationssoftware ISG Virtuos stammt vom Stuttgarter Unternehmen ISG Industrielle Steuerungstechnik GmbH. STANDARDMÄSSIG AUS EDELSTAHL Unsere Sicherungsringe haben die gleiche Passung und Funktion wie gestanzte Sprengringe, sind aber wesentlich leichter zu montieren und können ohne Werkzeuge demontiert werden. Standardmäßig in Edelstahl (AISI 302 und 316) und Kohlenstoffstahl erhältlich. Ob Standardring oder individueller Wunsch, wir liefern Ihnen den richtigen Sicherungsring aus dem gewünschten Werkstoff für Ihre spezifische Verwendung. Elektrischer Verbinder brings it together IN DEUTSCHLAND VERTRETEN DURCH +49 (0) 234 92361 0 tfcdeutschland.com DIE ERSTE WAHL VON INGENIEUREN KOSTENLOSE MUSTER: Rufen Sie uns an unter +49 (0) 234 97849-011 oder besuchen Sie uns im Internet unter expert.smalley.com//sicherungsring Getriebebaugruppe 05/2020 medizin&tec hn i k 31

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