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medizin&technik 05.2020

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■ [ SPECIAL KUNSTSTOFFTECHNIK ] SMARTE ANLAGEN UND PROZESSE STEIGERN DIE WERTSCHÖPFUNG Digital und automatisiert I Die zunehmende Digitalisierung von Produkten, Lieferketten und Anlagen bestimmt die künftige Ausrichtung der Unternehmens- und Produktentwicklung – auch bei den Herstellern von kunststoffverarbeitenden Maschinen. Die Medizintechnik kann von der vernetzten und automatisierten Fertigung profitieren. Bei der Remote-Maschinen - abnahme geht ein Vertriebsexperte per iPad mit dem Kunden alle Anforderungen Punkt für Punkt durch (Bild: Arburg) IHR STICHWORT ■ ■ ■ ■ ■ Digitale Vernetzung Datenaustausch und Rückverfolgbarkeit Automatisierte Fertigung Produktion im Reinraum Wartung und Service per iPad Für die Digitalisierung in der Kunststoffverarbeitung wird der Ansatz verfolgt, Prozess- und Maschinendaten vollständig an sämtlichen Maschinen und Peripheriegeräten verfügbar zu machen. Diese Daten können dann für die Weiterentwicklung von Technologien und damit für eine ressourcen- und qualitätseffiziente Produktion verwertet werden. Dabei erstreckt sich die digitale Vernetzung immer weiter von Maschinen wie Spritzgieß- oder Extrudieranlagen über die Peripheriegeräte wie Mischer, Schneidmühlen, Dosier- und Temperiergeräte bis hin zu Robotik- und Handlingsystemen. Basis hierfür sind gemeinsame Schnittstellen, wie sie beispielsweise der OPC-UA-Standard ermöglicht. Ein weiteres Anwendungsfeld ist die Digitalisierung der Kundenschnittstelle in der Entwicklung und in der Produktion: Oft gehört der Austausch von digitalen Daten mit Kunden, aber auch mit externen Konstrukteuren, bereits zum Alltag. Diese Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette ist umso stärker, je enger die Kunden-Lieferanten-Beziehung ist. Damit beschäftigt sich zum Beispie lder Loßburger Maschinenhersteller für die Kunststoffverarbeitung, Arburg GmbH + Co. KG, der großes Potenzial in der Digitalisierung sieht. In seinem neuen Programm Arburg-X-World hat das Unternehmen jetzt alle seine digitalen Produkte und Services sowie das gleichnamige Kundenportal zusammengefasst. Neben „smarter“ Maschinentechnik und innova- tiven Lösungen im Service-Bereich kommt dem zentralen Portal mit seinen zahlreichen Apps eine Schlüsselposition zu. Es soll dem Anwender die Arbeit über die ganze Wertschöpfungskette des Spritzgießens hinweg erleichtern. Smart Production: Daten erfassen und rückverfolgen Über die digitalen Lösungen des Kundenportals hinaus entwickelt Arburg auch die „Smartness“ seiner Maschinen kontinuierlich weiter: Um standardisiert mit dem Kundenportal oder dem Arburg Remote Service (ARS) vernetzt werden zu können, sind die neuen Allrounder-Maschinen mit einem IIoT-Gateway ausgestattet. Um die Kunststoffteile noch effizienter fertigen zu können, unterstützt das Leitrechnersystem ALS die Spritzgießfertigung bei der Produktionsplanung, Datenerfassung und Rückverfolgung. Neben Spritzgießmaschinen anderer Hersteller lassen sich beispielsweise auch metallbe- 36 medizin&technik 05/2020

arbeitende Maschinen und Peripheriegeräte anbinden. Im Zuge der Corona-Auswirkungen hat Arburg zudem die Möglichkeit der Remote-Maschinenabnahme geschaffen: Dabei geht der Vertriebsexperte mit Hilfe eines iPads gemeinsam mit dem Kunden Punkt für Punkt das Lastenheft durch und liefert ein ausführliches Protokoll mit Bilddokumentation, bevor seine Spritzgießmaschine vor Ort in Betrieb genommen wird. Besonders für die sensible Medizintechnik-Branche sind neben Sicherheit, reinraumgerechter Produktion und Präzision die lückenlose Dokumentation und Nachvollziehbarkeit des Herstellungs - prozesses wichtig. Digitale Technologien ermöglichen dabei viele Chancen, er - fordern jedoch auch neue Denkansätze. Die österreichische Engel Austria GmbH setzt mit dem Programm Inject 4.0 auf eine vernetzte und sich selbstoptimierende Spritzgießproduktion, denn bereits kleine Abweichungen in den Produktions - Pipettenspitzen – gefertigt mit den intelligenten Assistenzsystemen IQ Weight Control und IQ Flow Control be dingungen können einen großen Einfluss auf das Endprodukt haben. Die Smart-Machine-Produkte aus Schwertberg erkennen diese Einflüsse in laufenden Prozessen und stellen automatisch die erforderlichen Produktionsparameter ein. Maschinen und Roboter regulieren sich damit selbst und passen sich den gegebenen Produktionsbedingungen automatisch an. Die auf die jeweiligen Anwendungen exakt zugeschnittenen Produktionszellen, die neben der Spritzgießmaschine und Automatisierung zum Beispiel auch Lösungen für die Digitalisierung und Vernetzung umfassen, kommen auch in der Medizintechnik zur Anwendung: Für die Produktion von Pipettenspitzen hat Engel beispielsweise die Fertigungszelle einer vollelektrischen Spritzgießmaschine (Bild: Engel) SILICONE FULL SERVICE SUPPLIER MEDIZINTECHNIK Medizintechnische Produkte Babyartikel High End Werkzeuge High End LSR- und Mehrkomponenten-Teile Kontrollierte Produktionsumgebungen Halle 8b/F04 medical@elmet.com www.elmet.com Für Kunden setzt ELMET seit über 20 Jahren individuellste Herausforderungen um. Dabei erweitert das ELMET-Team kontinuierlich die Grenzen des technisch Machbaren in Forschung & Entwicklung, Prototyping, Serienfertigung und Produktentwicklung. So entstehen Smart Silicone Solutions, die ELMET zum starken Partner der Medizintechnik machen. Darauf vertrauen die Kunden. Und darauf verlassen sich die Menschen weltweit, Tag für Tag. PREMIUM QUALITY 05/2020 medizin&tec hn i k 37

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