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2020-3 REISE und Preise

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ÄTHIOPIEN UNSER AUTOR

ÄTHIOPIEN UNSER AUTOR EMPFIEHLT Auf der Fährte des Wolfs Er ist im wahrsten Sinne des Wortes das Highlight in Äthiopiens Südens: Der Bale Mountains National Park schützt die größte zusammenhängende alpine Landschaft in ganz Afrika. Durch die Nebelwälder streifen Berg-Nyalas (eine Antilopenart), Bale- Grünmeerkatzen turnen über die bemoosten Äste, und das Dickicht ist ein Gipfel des Mount Tulu Dimtu Seltener Wildhund: der Äthiopische Wolf Paradies für Vogelbeobachter. Auf dem Hochplateau befindet man sich dann im Revier des Äthiopischen Wolfs: Mit nur noch etwa 500 Tieren ist er der seltenste aller Wildhunde. Per Fernglas lässt er sich bei seiner Jagd auf Mäuse und Ratten in der Weite der Landschaft gut beobachten (www.balemountains.org). Individualreisen ins Schutzgebiet (Eintritt € 6,50/Pers.) sind kompliziert, zur Erkundung der Region und für die Fahrt zum 4.377 m hohen Berg Tullu Dimtu sind ein lokaler Führer und ein Geländewagen mit zuverlässigem Fahrer nötig. Besser, man bucht für den Besuch ein Package: African Dreams (0681-8319458, www.afri can-dreams.biz) organisiert eine fünftägige Tour ab/bis Awassa für € 725 pro Person. Diamir Erlebnisreisen (0351-312070, www.diamir.de) hat eine viertägige Tour mit Wanderungen ab € 790 im Programm. Die »Bale Mountain Lodge« ist ein Eco-Resort mit exzellenten Guides. Es gibt nur acht Cottages. Im Preis enthalten sind Ausflüge und Aktivitäten (DZ US$ 340/Pers. VP, 00251-912790802, www.balemountainlodge.com). REISE-PREISE.DE Ob Hotel, Flug, Mietwagen oder Pauschalreise. Wir weisen Ihnen den Weg zum günstigsten Anbieter 64 REISE-PREISE.de 3-2020 Grün in Form von Bananen-, Erdbeer- und Tomatenplantagen sowie scheinbar endlos lange Gewächshäuser, in denen Rosen für den Export gezüchtet werden. Selbst Weinreben wachsen hier im Great Rift Valley, dem Afrikanischen Grabenbruch – keine Grand Crus, aber gut genug für einen Probeschluck. EIN HALBES DUTZEND SEEN – VON SÜSS BIS SALZIG Im Rift Valley gibt es mehr als ein halbes Dutzend Seen, aufgereiht wie an einer Perlenkette. Alle glitzern sie blau unter der gleißenden Sonne, könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Am Lake Langano gibt es Strandresorts – ganz so schön wie am Meer ist es hier zwar nicht, doch erfrischend ist das Nass allemal. Ein paar Kilometer weiter tummeln sich am Ufer des Abiyata- und des Shalla-Sees nur Flamingos, denn das Wasser ist für alle anderen Tiere viel zu salzig. Der Lake Awassa dagegen ist voller Leben, was sich am besten schon früh am Morgen beobachten lässt. Marabus und Pelikane weisen den Weg zum Fischmarkt, wo es den Tilapia so frisch gibt wie nirgendwo sonst in der Region. Wer sich traut, bekommt hier als zweites Frühstück rohes Fischfilet serviert, dazu einen aromatisch-scharfen Dipp mit zweierlei Chili, Koriander, Kümmel, Ingwer und Zitrone. Am Chamo-See bei Arba Minch sonnen sich noch Krokodile auf der Sandbank, dann ist es bald heiß und trocken. Wüstenrosen blühen neben Termitenbauten, die wie Schornsteine aus der Savanne ragen. Auf den Hügeln haben die Dorze ihre Hütten gebaut, die aussehen wie Bienenstöcke, zwölf und mehr Meter hoch. Wir kosten Brot aus dem Stamm der Zierbanane, kippen einen Gerstenschnaps und ziehen weiter – bis drei Jungs als wandelnde Skelette auf Stelzen die Straße blockieren: Die Tsamai sind berühmt für ihre fantasievolle Körperbemalung. Es geht in die Dörfer der Konso, deren terrassenförmig angelegte Felder zum UNESCO-Welterbe zählen. Alte Männer wetteifern hier beim Brettspiel und huldigen mit einem Generationenbaum noch den Ahnen. Wir queren den Mago-Nationalpark auf der Suche nach den Mursi-Frauen, die verzierte Tonteller in ihrer Unterlippe tragen, besuchen die Dasanech am Omo-Fluss und dann als Höhepunkt der Reise die noch entsprechend ihrer Tradition lebenden Hamar. DER GUIDE IST DER MITTLER ZWISCHEN DEN WELTEN Unser Reiseleiter ist Eyob Getachew: geboren in Äthiopien, zur Schule gegangen in Deutschland, kennt er beide Kulturen. Er ist ein Mittler zwischen fremden Welten. Das ist nötig, wie sich bei den Hamar zeigt – in jenen Stunden, bevor der junge Mann seinen Bullensprung wagt. Denn im Vertrauen: Dessen Mutprobe ist Pipifax im Vergleich zu dem, was die Frauen der Hamar sich trauen – und was sie bereit sind, an Schmerzen auszuhalten, ohne nur mit der Wimper zu zucken. Eine ältere Frau mit Korkenzieherlocken und Kleidung aus verzierten Tierhäuten baut sich direkt vor einem jungen Mann auf. Der ignoriert sie erst einmal, will weiter entspannt seine Khat-Blätter kauen, die Alltagsdroge fast aller Männer im Süden Äthiopiens. Doch er ist wohl an die Falsche geraten – so einfach kommt er nämlich nicht davon. Sie rempelt ihn an, tänzelt vor ihm herum, tutet ihm mit einer Tröte ins Gesicht. Sie unterbricht sein Gemurmel mit den anderen Männern des Clans, nervt ihn durch schrille Schreie, ärgert ihn, indem sie sich zu ihm setzt, provoziert ihn auf jede erdenkliche Weise. Sie macht also das, was man als Hamar- Frau an normalen Tagen niemals tun würde – im Wissen, dass er irgendwann genug haben wird von dieser Show. BLUTIGE RITUALE BEI DEN HAMAR-FRAUEN Was dann passiert, ist kaum zu ertragen, und verstehen tut man es als Fremder ohnehin nicht. Der Mann steht auf, eine Gerte in der rechten Hand, eine Gerte in der linken. Er holt aus, es wirkt wie eine Drohgebärde. Die Frau weicht nicht nur nicht zurück, sondern blickt ihm auch noch herausfordernd direkt in die Augen. Dann zieht er durch. Man hört die Peitschen schnalzen und sieht, wie Blut über den Rücken der Frau läuft und über ihren Bauch. Das muss so wehtun, dass man selbst schreien, kreischen, weinen würde. Doch die Frau lacht. Dann dreht sie sich um, ihre Augen suchen nach einem anderen Mann, den sie provozieren kann. Bei den Hamar-Frauen gilt es als Ehre, ausgepeitscht zu werden. Statt die Striemen ausheilen zu lassen, reibt man die Wunden, damit die Narben möglichst groß und wulstig werden, mit Fett und Erde ein. »Die Frauen wollen das so«, erklären die Guides das schaurige Ritual. Auch wenn vieles dafür spricht, glaubt man ihnen nicht. Dabei haben Ethnologen wieder und wieder beschrieben, dass der Ritus nichts mit Frauenverachtung zu tun habe, dass stattdessen der Status der Familien steigt und die Frauen für das Leiden entschädigt werden durch Geschenke, Ziegen und vor allem Rinder. Das war schon vor Jahrhunderten so und hat sich bis heute kaum verändert. Der äthiopische Kalender kennt nicht zwölf, sondern 13 Monate, und hängt unserer Zeitrechnung einige Jahre hinterher. Auch im Alltag, so stellt sich heraus, ticken die Uhren hier immer noch anders. In den Klöstern und Felsenkirchen im Hochland Nordäthiopiens reist man zu den Anfängen der christlichorthodoxen Kultur, die einem zumindest im Ansatz vertraut ist. Im Süden ist es dann eine Zeitreise zu Afrikas Volksstämmen mit viel älteren Traditionen – überraschend und ursprünglich, faszinierend und fremd. INFO Äthiopien auf S. 66

Löwe Berglandschaft im Reich des Volks der Dorze nicht weit von Arba Minch oberhalb des Lake Abaya Die Weiten Namibias Sossusvlei - shutterstock©Janelle Lugge Ein junger Mann vom Volk der Dorze. Das Volk ist berühmt für seine bunten Webarbeiten Mit bunten Ketten und Tüchern herausgeputzte Frauen vom Volk der am Omo-Fluss lebenden Dassanech Fotos: Helge Bendl, travelib africa/Alamy Stock Photo 19 TAGE ABENTEUER IM ALLRADFAHRZEUG AB EUR 3.299,- * INKL. FLUG Giraffe Sossusvlei Fish River Canyon Swakopmund Zebra Big Five Elefant Leopard Afrika Namibia OryxBoomerang Allradfahrzeug Nashorn Sanddünen Kalahari- Wüste Selbstfahrer Windhoek Reisen Kudu WIR BERATEN SIE GERN! 0651-96 68 00 www.boomerang-reisen.de/namib * pro Person bei zwei zusammen reisenden Personen Wir passen diese Reise gern Ihren persönlichen Wünschen an!

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