DEUTSCHLAND SPECIAL
DEUTSCHLAND SPECIAL Panoramablick von der 725 Meter hohen Ilkahöhe bei Tutzing auf den Starnberger See und die Alpenausläufer Lauschige Außenterrasse in Berg am See (links). Schloss Possenhofen in Pöcking (oben). Badespaß pur: Strandbad in Seeshaupt (rechts) STARNBERGER SEE Auf Tuchfühlung mit den Promis Das Wasser des Starnberger Sees ist, das haben Forscher herausgefunden, selbst in 100 Metern Tiefe noch erstaunlich klar. Der wasserreichste See Deutschlands wird ausschließlich aus unterirdischen Quellen gespeist und das sorgt für eine hervorragende Wasserqualität. Das überschüssige Oberflächenwasser wird vom Flüsschen Würm in Richtung Donau befördert. Der malerische Blick von der Seeseite über das tiefblaue Wasser, die sanierten Villen und Schlösschen mit den üppigen Gärten auf die bayrischen Voralpen ist betörend. Kein Wunder, dass die Millionärsdichte an keinem Ort Deutschlands größer ist als in Starnberg. Doch auch Normaltouristen wie Großstädter aus München sind willkommen: Es gibt zahlreiche öffentliche Seebäder, Liegewiesen, Badestege und sogar ein paar Strandabschnitte, die zum Sprung ins kühle Nass einladen. Tropische Wassertemperaturen werden freilich auch nach längeren Hitzeperioden nicht erreicht: Das Wasser hat selten mehr als 23 Grad. Der Starnberger See ist ein ideales Ziel für Leute, die den Wagen gern zu Hause lassen und stattdessen mit der Bahn anreisen: Die S-Bahn pendelt im 20-Minuten-Takt zwischen München und Tutzing und hält unterwegs in Starnberg und Possenhofen. Trotzdem sind an heißen Tagen die Parkplätze überfüllt.Wem die 23.000-Einwohner-Stadt Starnberg im Hochsommer zu trubelig ist, der findet in Tutzing, einem gepflegten Ort am Westufer des Sees, eine Alternative. Und kann sich auf eines der besten Strandbäder am See freuen, das kürzlich renovierte »Agua Südbad«. Sieben Kilometer weiter südlich in Bernried liegt das Naturbad »Hubl«, hier verbringen Individualisten ihren Badetag. Nostalgische Umkleidekabinen erinnern an die Anfänge des Tourismus vor über 120 Jahren. Ab Mittag gibt’s heiß geräucherte Forellen, Saiblinge und Renken aus eigener Räucherei. Eines der beliebtesten Strandbäder ist das »Paradies« in Possenhofen mit insgesamt vier Badestegen. Nicht weit entfernt prunkt das Schloss Possenhofen, wo Kaiserin Sissi ihre Jugend verbrachte. Und die Roseninsel mit wunderschönem Rosengarten und königlicher Villa, die König Ludwig II., so sagt man, gern für diskrete Treffen nutzte. Vom See aus ist der Blick am schönsten: Für romantische Bootstrips lassen sich Ruderboote (€ 12 Std.), Elektroboote (ab € 25) und Badeboote leihen (z. B. www.fischermichel.de). Im Tutzinger »Midgardhaus« von Promikoch a.D. Fritz Häring traf sich die Prominenz ‒ von Heinz Rühmann bis Angela Merkel waren alle zu Gast. Ob das auch nach Übernahme durch die Augustiner Brauerei der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Abends sind die Möglichkeiten rund um den See eher begrenzt: An der heimeligen Seepromenade in Starnberg laden an lauen Abenden Cafés und Restaurants zum Verweilen ein, im Ort gibt es eine Handvoll Kneipen, anständige Cocktails mixt der Barkeeper in der stilvollen »Hemingway Bar«. Für Erkundungstouren rund um den See empfehlen sich Leihfahrräder (€ 60/Woche). Der See lässt sich mit Stopps an einem Tag umrunden (50 km). Wem das zu anstrengend ist: Die vier Schiffe der Bayerischen Seenschifffahrt fahren insgesamt acht Stationen an beiden Seeufern an (große Runde mit zweimaliger Unterbrechung € 19,50). Nutzen Sie den Aufenthalt, um auch München kennenzulernen. Die S-Bahn braucht von Starnberg 35 Minuten (€ 6,60), von Tutzing zehn Minuten mehr (€ 9,90). Das traditionsreiche, denkmalgeschützte Hotel »La Villa« , ein ehemaliges Landhaus aus dem Jahre 1855, hat nur 30 helle Zimmer. Es liegt nördlich von Possenhofen auf einem wunderschönen Seegrundstück mit Panoramablick. Zur Anlage gehören ein exquisites Restaurant und ein gut sortierter Weinkeller (08151-77060, www.lavilla.de, EZ/DZ ab € 175/265 ÜF). Auf einem Seegrundstück mit Liegewiese wurden in einem umgebauten Bauernhaus in Possenhofen drei schöne Ferienwohnungen untergebracht. Die Wohnungen »Seeblick« und »Schlossblick« haben 55 qm, die größere »Sterneblick« hat 90 qm. Im Haupthaus befindet sich ein Yoga-Studio. »Zum Landesteg« liegt unweit vom Schiffsanleger, nur 1 km vom Bahnhof (08157-996464, www.zumlan 0desteg.de, Apt. ab € 90/Tag plus € 40 Endreinigung). Buchtipp: »Oberbayerische Seen«, Michael Müller Verlag 2018, € 16,90. Fotos:HUBER IMAGES/Reinhard Schmid (3), Christian Bäck 52 REISE-PREISE.de 3-2020
Blick von der Seebrücke auf das Kurbad Binz (links). Die Straße zur Brücke ist täglicher Anlaufpunkt der Gäste (kl. Bild) RÜGEN Die Perle der Ostsee Auf dieser Insel geht es gleich gut los! Hat man die Rügenbrücke hinter sich gelassen, führt die schönste Strecke zu den Seebädern über die Alleenstraße. Prächtige alte Laubbäume überdachen manchmal geradezu die Straße – Fotomotive hinter jeder zweiten Kurve. Deutschlands größte Insel (926 qkm) ist zugleich seine schönste. Attraktionen hat sie viele: dichte Buchenwälder direkt am feinen Ostseestrand, die berühmten weißen Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund, Kap Arkona mit seinen beiden Leuchttürmen, stille Boddenlandschaften für Spaziergänge und Radtouren, traditionsreiche Seebäder mit gepflegter Bäderarchitektur. Der größte Badeort mit dem vielfältigsten Angebot ist Binz. Jeder Besucher bummelt über die autofreie Hauptstraße zur Seebrücke. Man kehrt in einem der Cafés ein, schaut in die Schaufenster der Bernsteinjuweliere und Boutiquen, holt sich einen Becher Sanddornsaft, Rügens vitaminreiche Spezialität, oder stärkt sich mit einem Fischbrötchen aus der Traditionsräucherei »Kuse«. Kilometerlang führt die Promenade am breiten Strand entlang. Wer Kondition hat, läuft Richtung Norden bis zum »Koloss von Prora«, einem KdF-Bau aus der Nazizeit, in dem seit einigen Jahren Wohnungen mit Meerblick entstehen. Im Süden von Binz wird das Ufer steil. Wunderbar ist eine Wanderung durch den Buchenwald über dem Steilufer, zum Jagdschloss Granitz oder zum nicht minder schönen Nachbarbadeort Sellin. Wer nicht so gut zu Fuß ist, steigt in den »Rasenden Roland«, eine von einer Dampflok gezogene Schmalspur-Bäderbahn, die von Putbus über Binz und Sellin bis zum Endbahnhof Göhren tuckert (Binz–Göhren € 14,40 retour). Machbar ist natürlich auch eine Schiffstour, zur Kreideküste oder auf dem Bodden. Oder man setzt von Schaprode zur kleinen Nachbarinsel Hiddensee über, die zu DDR-Zeiten eine Art Intellektuellen- und Aussteiger-Insel war. Kulinarisch hat Binz eine Menge zu bieten. Gute Küche und eine nette Atmosphäre hat die »Strandhalle« im Süden der Promenade (»Edel- Labskaus« € 23,80), immer gut besucht ist das rustikale »Dolden Mädel Braugasthaus« im Zentrum (Bier vom Fass ab € 3,20, Ostsee- Dorsch oder Schweinebraten € 15,90). REISEBERICHTE AUS DER REGION Es gibt ein großes Angebot an Ferienwohnungen. Direkt an der Strandpromenade liegt die »Villa Quisisana« (038-205782932, www. villa-quisisana.de, Apt. ab € 380/Woche); Sauna und Parkplatz im Preis enthalten. Ein gepflegtes Hotel in der Hauptstraße mit Restaurant, Spa und Sauna ist das schneeweiße »Loev Hotel« (038-393390, www.loev.de; EZ/DZ ab € 90/117 ÜF). Wer es gern richtig ruhig hat, quartiert sich im Landesinneren ein oder auf der idyllischen Halbinsel Mönchgut im Südosten. Buchtipp: »Rügen – Hiddensee, Stralsund«, Michael Müller Verlag 2020, € 17,90. In dieser Ausgabe berichten wir erstmals über Deutschland. Damit folgen wir dem aktuellen Trend für Reisen in der Region. Unsere Frage: Sollten wir zukünftig Reiseberichte über D/A/CH ins Portfolio aufnehmen oder nicht? Stimmen Sie ab unter www.REISE-PREISE.de/umfrage1 einfach einfache Mittelklasse gehobene Mittelklasse anspruchsvoll Fotos:HUBER IMAGES/Reinhard Schmid; Alamy Stock Photo/Helmut Corneli Borkum genießen... Entdecken Sie Borkum und verbringen Sie eine wunderschöne Zeit im Gästehaus Teerling‘s Hafen. Jedes Zimmer ist individuell eingerichtet – vom Einzelzimmer bis zur Suite. Weitere Infos unter www.borkum-zimmer.de Wir freuen uns auf Sie! Tel:. 04922-2835
