1976-052 geschiedenis/histoire pharmacie - Kringgeschiedenis - Kava
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der Naturgeschichte an der Wiener Universitat und als solcher auch Mitbearbeiter<br />
de r Osterreichischen Pharmakopoe w 'u r de Sche r e r setzte sich 'n de n<br />
neunziger Jahren in mehreren Veroffentlichungen lebhaft fur die antiphlogistische<br />
Chemie ein , 1786 gab er in Wien, mit Unterstutzung durch Ingen-Housz,<br />
eine verbesserte und vermehrte Ubersetzung von dessen Buch uber die „Expérimente<br />
mit Pflanzen" heraus<br />
Ein anderer Mitarbeiter von Ingen-Housz aus jenen Tagen war der aus dem<br />
Kurmamzischen stammende und spater als Professor in Mainz tatige Niklas<br />
Karl Molitor (1754 bis 1826) Die „Vermischten Schriften physisch-medizmischen<br />
Inhalts", die er 1782 nach den von Ingen-Housz in englischer und franzosischer<br />
Sprache veroffentlichten Origmalen erschemen lieR, sind ein Zeugnis von den<br />
anderen Untersuchungen, die Ingen-Housz auf verschiedenen Bereichen der<br />
Physik und Chemie angestellt hat, unter anderem uber Elektrizitat und Magnetismus,<br />
uber die brennbarkeit und uber das Warmeleitvermogen der Metalle<br />
sowie uber eine Knalluftpistole, die man mehrmals in der Minute abschieBen<br />
konnte, und uber den erstmaligen Gebrauch der von Ingen-Housz bei seinen<br />
Studiën uber die von Pnestley beschiebenen „grune Materie ' eingefuhrten,<br />
heute allgemein verwendeten dunnen Deckglaschen bei mikroskopischen Untersuchungen<br />
lm Sommer des Jahres 1788 reiste Ingen-Housz erneut uber Frankreich und<br />
seine mederlandische Heimat nach England Zeitweilige Erkrankungen und<br />
die knegenschen Ereignisse der Zeit haben ihn dort wahrend des folgenden<br />
Jahrzehnts festgehalten, bis er am 7 September 1799 in Bowood starb und<br />
mit grolîen Ehren begraben wurde<br />
Ingen-Housz hat 1796 in England noch einmal seine Forschungsergebnisse uber<br />
die Ernahrung der Pflanzen aus der Luft, nunmehr unter den gelauterten Vorstellungen<br />
der inzwischen von AL Lavoisier (1743-1794) zum Siege gefuhrten<br />
antiphiogistischen Chemie, dargestellt , es geschah unter dem Titel „An Essay<br />
on the Food of Plants and the Rénovation of Soils" Diese Schrift erschien<br />
zwei Jahre spater in deutscher Ubersetzung unter dem Titel „Uber Ernahrung<br />
der Pflanzen und Fruchtbarkeit des Bodens" Durch seine dafur verfal3te<br />
„Emleitung uber einige Gegenstande der Pflanzenphysiologie' hat der junge<br />
Alexander von Humboldt (1769-1859) diese Arbeiten, die Ingen-Housz als<br />
„Physiker" betneben hat, in jenen groP3en Zusammenhang hinemgestellt, in dem<br />
wir sie heute sehen<br />
van Swieten und die Pharmazie<br />
An dieser Stelle soll im besonderen hervorgehoben werden, was diese drei<br />
beruhmten Niederlander mit der Pharmazie verbunden hat<br />
van Swieten erwahnt selbst gelegentlich, daf3 er noch vor seinem medizinischen<br />
Studium auch die Chirurgie und die Pharmazie erlernt und ausgeubt hat Seit<br />
dem Vortrag, den Prof Lindeboom 1972 in Wien bei dem erwahnten Symposium<br />
hielt (8), weilï man, dal3 van Swieten seit dem 1 November 1715 bei einem<br />
Apotheker in Amsterdam in der Lehre war, dal3 er in Leiden einen pharmazeutischen<br />
Laden eroffnete und deshalb 1720 als Mitghed in das Collegium Pharmaceuticum<br />
aufgenommen wurde Vom Ertrag seiner Apotheke hat van Swieten