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Kita-Streit: Erneut flogen die Fetzen

Mit freundlicher Genehmigung von Nicole Scholmann, Segeberger Zeitung, SZHuKa2 SZ 27.04.2017 SZ 1

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DONNERSTAG, 27. APRIL 2017 HENSTEDT-ULZBURG 29<br />

<strong>Kita</strong>-<strong>Streit</strong>: <strong>Erneut</strong><br />

<strong>flogen</strong> <strong>die</strong> <strong>Fetzen</strong><br />

Hauptausschuss diskutierte über Kostenübernahme für Fachanwalt<br />

VON NICOLE SCHOLMANN<br />

......................................................................<br />

HENSTEDT-ULZBURG. Die<br />

Stimmung ist gereizt, der Ton<br />

wird rauer: Im Konflikt um <strong>die</strong><br />

neue Struktur der zehn Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

der<br />

Gemeinde <strong>flogen</strong> am Dienstagabend<br />

im Hauptausschuss<br />

erneut <strong>die</strong> <strong>Fetzen</strong>. Was war<br />

passiert? CDU, WHU, BFB und<br />

FDP hatten einen gemeinsamen<br />

Antrag auf <strong>die</strong> Tagesordnung<br />

stellen lassen, in dem sie<br />

<strong>die</strong> Kosten für einen Fachanwalt<br />

von der Gemeinde erstattet<br />

bekommen möchten. Der<br />

Anwalt kam zu dem Ergebnis,<br />

dass das derzeit laufende Bürgerbegehren<br />

gegen <strong>die</strong> Organisationsform<br />

der Anstalt öffentlichen<br />

Rechts (AöR) nicht<br />

zulässig ist. Horst Ostwald von<br />

der SPD sagte, dass seine Fraktion<br />

erhebliche Einwände gegen<br />

<strong>die</strong>se Vorgehensweise der<br />

Fraktionen habe. In der Gemeinde<br />

sei es üblich, dass vor<br />

der Übernahme von Kosten<br />

das Anliegen vorgetragen werde.<br />

In <strong>die</strong>sem Fall hatten <strong>die</strong><br />

Fraktionen zunächst den Experten<br />

beauftragt und nach<br />

dessen Arbeit den Antrag gestellt,<br />

dass <strong>die</strong> Gemeinde Henstedt-Ulzburg<br />

<strong>die</strong> Rechnung<br />

bezahlen soll.<br />

„Es ist skandalös, dass eine<br />

Mehrheit sich hiermit einen<br />

Vorteil genehmigt“, sagte Ostwald.<br />

Der Fraktionsvorsitzende<br />

sprach von einer Selbstbe<strong>die</strong>nung<br />

der Fraktionen. Er<br />

und seine Mitstreiter aus dem<br />

sozialdemokratischen Lager<br />

seien zudem überrascht von<br />

der Stellungnahme der Gemeindeverwaltung.<br />

In ihrer<br />

ausführlichen Beschreibung<br />

des Sachverhaltes wird darauf<br />

hingewiesen, dass eine direkte<br />

Übernahme der Anwaltskosten<br />

zwar nicht möglich sei, <strong>die</strong><br />

Antragsteller allerdings einen<br />

Zuschuss fordern könnten. Das<br />

entscheidende Gremium sei<br />

Das ist wirklich ein<br />

Höhepunkt, den Sie hier<br />

erreicht haben. Ich bin nur<br />

teilweise überrascht.<br />

Horst Ostwald,<br />

SPD-Fraktionsvorsitzender<br />

<strong>die</strong> Gemeindevertretung. Die<br />

bestimme auch <strong>die</strong> Höhe des<br />

Zuschusses. Nur in Ausnahmefällen<br />

seien rechtliche Beratung<br />

oder Gutachten, wenn sie<br />

von Fraktionen eingeholt wurden,<br />

aus Steuermitteln zu finanzieren.<br />

Bürgermeister Stefan<br />

Bauer sprach von einer<br />

Grauzone. In Anbetracht der<br />

Tatsache, dass derzeit eine angespannte<br />

Stimmung in Henstedt-Ulzburg<br />

herrsche, wolle<br />

er einen weiteren Zank vermeiden.<br />

„Es gibt genug<br />

<strong>Streit</strong>.“<br />

„Das ist wirklich ein Höhepunkt,<br />

den Sie hier erreicht haben.<br />

Ich bin nur teilweise überrascht“,<br />

sagte ein sichtlich verärgerter<br />

Ostwald. Nun soll <strong>die</strong><br />

Gemeindevertretung in ihrer<br />

kommenden Sitzung im Mai<br />

über den Zuschuss-Antrag abstimmen.<br />

Um welchen Betrag<br />

es geht, stand am Dienstagabend<br />

im Hauptausschuss<br />

nicht fest.<br />

„Wir haben ernste rechtliche<br />

Bedenken gegen das Bürgerbegehren“,<br />

sagte BFB-Chef<br />

Jens Iversen in seiner Begründung,<br />

warum seine und drei<br />

weitere Fraktionen so aufs<br />

Tempo gedrückt hatten. Eine<br />

kurzfristige Beurteilung durch<br />

einen Fachanwalt sei nötig gewesen,<br />

damit <strong>die</strong> Eltern, <strong>die</strong><br />

seit Monaten Unterschriften<br />

für einen Bürgerentscheid<br />

sammeln, „nicht für den Papierkorb<br />

sammeln“. Wenn<br />

Iversen erwartet, dass <strong>die</strong> Eltern<br />

sich angesichts der anwaltlichen<br />

Einschätzung zurückziehen,<br />

hat er sich wohl<br />

getäuscht: Die zahlreich erschienenen<br />

Zuhörer der Sitzung<br />

wollen weiter für ihre Sache<br />

kämpfen. Als „einen absoluten<br />

Freifahrtschein“ bezeichnete<br />

Patrizia Giuffrida<br />

von der Elterninitiative, <strong>die</strong> das<br />

Bürgerbegehren gegen <strong>die</strong><br />

AöR und für einen Eigenbetrieb<br />

mit auf <strong>die</strong> Beine gestellt<br />

hat, den Antrag ihrer Widersacher.<br />

„Die Leistung wurde erbracht,<br />

aber <strong>die</strong> Kosten für den<br />

Anwalt liegen nicht vor?“,<br />

fragt sie ungläubig. Giuffrida<br />

war mit großem Gefolge zur<br />

Sitzung des Hauptausschusses<br />

gekommen. Der zunächst vorgesehene<br />

kleine Sitzungsraum<br />

musste kurzerhand mit dem<br />

Ratssaal getauscht werden, da<br />

<strong>die</strong> Stühle knapp wurden.<br />

Weil es im Sitzungssaal<br />

zu voll<br />

wurde, musste <strong>die</strong><br />

Sitzung des<br />

Hauptausschusses<br />

kurzerhand in den<br />

Ratssaal verlegt<br />

werden.<br />

FOTO: SCHOLMANN<br />

Junge Talente gesucht<br />

Bewerbungsfrist für Jugendkulturpreis läuft<br />

HENSTEDT-ULZBURG. Junge<br />

talentierte Künstler aus Henstedt-Ulzburg<br />

können für den<br />

Jugendkulturpreis 2017 vorgeschlagen<br />

werden. Mit <strong>die</strong>sem<br />

Preis sollen junge Menschen<br />

bis 25 Jahre ausgezeichnet<br />

werden, <strong>die</strong> besondere Leistungen<br />

in der Musik oder bildenden<br />

Kunst erbringen. Außerdem<br />

können auch besondere,<br />

künstlerische Projekte in<br />

den Schulen der Gemeinde<br />

oder der Musikschule mit dem<br />

Preis geehrt werden. In jedem<br />

Fall muss der Preisträger einen<br />

Bezug zu Henstedt-Ulzburg<br />

haben.<br />

Der Jugendkulturpreis der<br />

Gertraud und Heinz Manke-<br />

Stiftung wird alle zwei Jahre<br />

im Wechsel mit dem Kulturpreis<br />

vergeben. Im Jahr 2015<br />

erhielten <strong>die</strong> Geschwister<br />

Hjördis und Johannes Krüger<br />

<strong>die</strong> Auszeichnung. Die damals<br />

22-jährige Sopranistin und der<br />

17-jährige Kontrabassist konnten<br />

<strong>die</strong> Jury mit ihrer musikalischen<br />

Vielseitigkeit überzeugen.<br />

Vorschläge können mit einer<br />

kurzen Begründung bis zum<br />

21. Juli an Bürgermeister Stefan<br />

Bauer, Rathausplatz 1, oder<br />

per Mail an stefan.bauer@henstedt-ulzburg.de<br />

geschickt<br />

werden. „Eigene Bewerbungen<br />

sind ebenfalls möglich,<br />

müssen allerdings eine fachlich<br />

qualifizierte Empfehlung<br />

beinhalten“, heißt es in einer<br />

Mitteilung von Stefan Bauer.<br />

Der Jugendkulturpreis wurde<br />

erstmals im Jahr 2005 vergeben.<br />

Bisherige Preisträger<br />

waren der Kinderchor an der<br />

Kreuzkirche, <strong>die</strong> Bandschmiede<br />

der Kreismusikschule, der<br />

Verein Musikzug Alstergarde<br />

und <strong>die</strong> L!fe Band der Erlöserkirche<br />

Henstedt, John-Robin<br />

Bold und <strong>die</strong> Bläserklasse des<br />

Alstergymnasiums sowie <strong>die</strong><br />

Geschwister Hjördis und Johannes<br />

Krüger. Das Ziel des<br />

Jugendkulturpreises ist es,<br />

jungen Menschen einen Anreiz<br />

zu geben, sich künstlerisch<br />

zu betätigen. Der Jugendkulturpreis<br />

ist mit 750 Euro<br />

dotiert.<br />

nib<br />

Fitness-Kursus<br />

für Senioren<br />

ALVESLOHE. Die Volkshochschule<br />

Alveslohe bietet für Senioren<br />

einen Schnupperkursus<br />

an, der am Dienstag, 2. Mai,<br />

beginnt und sich über sechs<br />

Termine erstreckt. In dem Kursus<br />

„Senioren-Fitness-Aktiv<br />

65 Plus“ werden mit gezielter<br />

Gymnastik Muskeln und Gelenke<br />

trainiert, was auch <strong>die</strong><br />

Durchblutung des Körpers und<br />

des Gehirns fördert. „Durch regelmäßige<br />

Bewegung steigern<br />

wir unser Wohlbefinden und<br />

verbessern unsere Belastbarkeit“,<br />

sagt <strong>die</strong> Gymnastiklehrerin<br />

Marion Labhard, <strong>die</strong> den<br />

Kursus leitet. In geselliger<br />

Runde möchte sie mit den Teilnehmern<br />

Beweglichkeit, Koordination<br />

und Körperwahrnehmung<br />

trainieren. Die Übungen<br />

finden im Stehen, Sitzen und –<br />

wer kann – im Liegen statt.<br />

Mitzubringen sind Isomatte,<br />

Sportbekleidung, Getränk und<br />

eine Decke für <strong>die</strong> Schlussentspannung.<br />

Der Schnupperkursus<br />

findet von 10.30 bis 11.30<br />

Uhr in der Bürgerhalle in Alveslohe<br />

statt.<br />

lbw

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