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Untitled - Helda

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96 Federley, Die Färbung einiger Lepidopteren-Kokons. 2. IV. 1910.<br />

Vermutung stiitze ich auf einige Beobachtungen und Ver-<br />

suche, die ich selbst angestellt habe und welche in vielen<br />

Beziehungen denjenigen der obigen Forscher analog zu sein<br />

schienen, bei denen aber nicht das Licht, sondern die Feuchtigkeit<br />

sich als der fur die Farbe bestimmende Faktor erwies.<br />

Mehrmals machte ich nämlich die Beobachtung, dass in<br />

einem Puppenbehälter, der am Boden mit Erde und Moos<br />

bedeckt war, diejenigen Kokons, welche am Boden befestigt<br />

waren, eine braune Farbe trugen, während diejenigen, welche<br />

oben an dem Gazeiiberzug des Behälters sassen, eine hell-<br />

gelbe öder fast weisse Farbe annahmen. Da der Behälter<br />

nur durch die Gaze Licht erhielt, lag die Vermutung nahe,<br />

den Unterschied in der Belichtung als die Ursache der Farbendifferenz<br />

anzusehen. Es weckte aber meine Aufmerk-<br />

samkeit, dass die Kokons nach einiger Zeit, in welcher sie<br />

zuweilen ein wenig mit Wasser bespritzt wurden, alle die-<br />

selbe braune Farbe zeigten, und diese Entdeckung fiihrte<br />

mich auf den Gedanken, dass es vielleicht garnicht das Licht,<br />

sondern vielmehr die Feuchtigkeit war, welche hier von<br />

Bedeutung ist, weshalb ich folgendes Experiment ausfiihrte.<br />

Eine Anzahl Raupen, die sich auf die Verpuppung vorbereitete,<br />

wurde in eine Holzkiste gebracht, deren Boden<br />

mit Erde und Moos bedeckt und deren Deckel durch einen<br />

Tiilliiberzug ersetzt war. Ein Teil der Raupen verpuppte<br />

sich unten und befestigte seine Kokons an dem Moose, ein<br />

anderer dagegen zog den Tull vor. Erstere Kokons waren<br />

wiederum braun,<br />

öder hellgelblich.<br />

letztere dagegen ganz farblos, weisslich<br />

Um nun zu erfahren, ob es die Feuchtigkeit<br />

der Erde und des Mooses war, welche den unten be-<br />

festigten Kokons die dunklere Farbe verlieh, wurden die<br />

oberen Gespinste mit einem Pulverisator bespritzt, und es<br />

zeigte sich jetzt, dass sie nach kurzer Zeit, z. 1— 2 Tage,<br />

ganz dieselbe braune Farbe, wie die unteren Kokons annahmen,<br />

trotzdem die Lichtverhältnisse unverändert blieben.<br />

Denselben Versuch känn man auch mit älteren Kokons<br />

ausfiihren, welche verschiedene Farbennuancen aufweisen.<br />

Nachdem sie einigemal bespritzt worden sind, nehmen sie

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