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Untitled - Helda

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98 Federley, Die Färbung einiger Lepidopteren-Kokons. 2. IV. 1910.<br />

Einige Raupen, besonders unter den Saturniiden und<br />

Lasiocampiden, haben nämlich die Gewohnheit, kurz vor der<br />

Verpuppung ihren Darm vollständig zu entleeren, wobei<br />

mehrere breiartige Kotballen erst entfernt werden, wonach<br />

noch ein paar grosse, oft glasklare Fliissigkeitstropfen abgehen.<br />

Der Raupenkörper wird hierdurch an Volumen<br />

oft bis zur Hälfte reduziert, was schon beweist, dass hier<br />

eine bedeutende Reduktion der Körpersäfte stattfindet, sonst<br />

könnte die Verminderung nicht so schnell geschehen. Fallen<br />

nun diese Fliissigkeitstropfen auf einen unter Bau befindlichen<br />

Kokon öder auf den Karton in unmittelbarer Nähe<br />

desselben, — wie ich dies mehrmals beobachten konnte, —<br />

so ist die dem Kokon hierdurch verliehene Feuchtigkeit<br />

geniigend, ihm die dunkle, braune Farbe zu geben.<br />

Dass die Entleerungsprodukte bei der Kokonbildung<br />

fur die Farbe von Bedeutung sind, ist schon friiher behauptet<br />

worden. So vermutete Dewitz, dass der Inhalt der ent-<br />

leerten Malpighischen Gefässe die äussere Schicht der Ge-<br />

spinste, d. h. gerade die gefärbte Kruste, bildete, meinte<br />

aber, dass die Farbe sich nach der Beleuchtung richtete,<br />

welche wohl direkt auf die Entleerungsstoffe einwirkte, falls<br />

man nicht zu dem entfernteren Schlusse greifen wollte, dass<br />

die Beleuchtung erst in irgend einer Weise auf den Raupen-<br />

organismus wirkte. Verson, der dagegen der grösseren<br />

öder geringeren Helligkeit jede Bedeutung abspricht, ist der<br />

Ansicht, dass die Farbenunterschiede in den Auswurfstoffen<br />

selbst zu suchen wären und sogar von denselben beigemischtem<br />

fremden Material abhängig sein könnten.<br />

Auf die Frage nach dem Ursprung der Farbstoffe und<br />

ihrer chemischen Natur gingen meine Experimente nicht<br />

aus, sondern wollte ich nur die Reaktionsfähigkeit der genannten<br />

Stoffe auf das Licht priifen, wobei es sich deutlich<br />

herausstellte, dass wenigstens bei Saturnia pavonia die<br />

Feuchtigkeit die wichtigste Rolle spielt, wogegen das Licht<br />

von keiner öder ganz geringer Bedeutung ist. Es scheint<br />

mir deshalb garnicht unmöglich, dass die Entleerungsprodukte<br />

nur durch das in ihnen enthaltene Wasser die Far-

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