ST:A:R_34
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Printmedium Wien – Berlin<br />
<strong>ST</strong>/A/R<br />
/ /R<br />
Hochkultur / Mittelmaß / Schund<br />
25Nr. <strong>34</strong>/2012<br />
Jahre<br />
Wiener Vorlesungen<br />
Christian Ehalt plant und dirigiert seit<br />
25 Jahren die Wiener Vorlesungen.<br />
25 Jahre intellektueller Brennpunkt in Wien<br />
Städteplanung / Architektur / Religion 4,50 Euro <br />
Verena Winiwarter, 4.5.12<br />
Umwelt langfristig<br />
betrachten<br />
Konrad Becker, 19.6.12<br />
Herausforderung<br />
Globales Netz<br />
Barbara Duden, 11.4.12<br />
Prekariat:<br />
neue Trümmerfrauen<br />
Helga Kromp-Kolb, 4.5.12<br />
Gestalten statt<br />
fortschreiben<br />
Konrad Paul Liessmann, 20.6.12<br />
Theorie der<br />
Unbildung<br />
Sabine Ladstätter, 4.5.12<br />
Umweltprobleme<br />
in der Antike<br />
Anton Zeilinger, 2.5.12<br />
Einsteins Spuk<br />
verstehen
2 CHAOS<br />
Städteplanung / Architektur / Religion / 2012<br />
Printmedium Wien – Berlin<br />
<strong>ST</strong>/A/R<br />
Hochkultur / Mittelmaß / Schund<br />
Marcel Houf mit seiner<br />
neusten Schallplatte<br />
Kettenraucher<br />
Foto: <strong>ST</strong>/A/R<br />
Chaos
Städteplanung / Architektur / Religion / 2012<br />
Steuer<br />
3<br />
steuerliche Beratung und Steuerplanung<br />
internationale Steueroptimierung<br />
Betriebsansiedelung, Domizilierung<br />
laufende Buchhaltung und Steuererklärung<br />
Erstellung von Jahresabschlüssen<br />
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4 Kunst<br />
Städteplanung / Architektur / Religion / 2012<br />
Bruno Rey
Städteplanung / Architektur / Religion / 2012<br />
Literatur<br />
5<br />
Den Ärmsten das Schönste<br />
Frühling 2012.<br />
Im Frühherbst 2011 erfuhr die breite<br />
Wiener Öffentlichkeit durch einige<br />
Medienberichte von einem neuen<br />
und doch schon alten Skandal:<br />
Stillschweigend hatte die Wiener<br />
Stadtregierung das OTTO WAGNER<br />
SPITAL teilweise verkauft, dass<br />
Arreal von öffentlichem Grund<br />
in Wohngebiet umgewidmet und<br />
mit der Errichtung von 600 (!)<br />
Eigentumswohnungen auf dem<br />
Gelände begonnen. Dies alles, ohne<br />
die Öffentlichkeit, den eigentlichen<br />
Eigentümer, darüber zu befragen.<br />
Nach heftigen, medienunterstützten<br />
Protesten nahm der Wiener<br />
Bürgermeister die Baugenehmigung<br />
für die Wohnungen zwar zurück, der<br />
Plan zur Errichtung eines Wellnesund<br />
Therapiezentrums blieb jedoch<br />
weiterhin aufrecht. Das Folgende<br />
soll einerseits einen neuen Aspekt<br />
in die Diskussion einführen und<br />
andererseits klar machen, dass auch<br />
die gewichtsreduzierte Version<br />
der Verbauung des Spitals nicht<br />
akzeptabel sein kann. Noch ist die<br />
Sache nicht ausgestanden und der<br />
Protest muss so lange weitergehen, bis<br />
alle Verbauungspläne vom Tisch sind.<br />
Der Drang mich von irgendwo hoch<br />
hinunterzuwerfen wird so stark, dass<br />
ich verzweifelt eine Therapeutin anrufe.<br />
Sie sagt, ich solle mich einweisen<br />
lassen. „Aber nicht ins AKH! Auf die<br />
Baumgartner Höhe musst Du. Dort ist<br />
alles grün jetzt im Frühling“.<br />
(Brigitte Schwaiger, Fallen lassen)<br />
Den Ärmsten das Schönste : Was die<br />
Baumgartner Höhe, also das Otto<br />
Wagner Spital, also den Spiegelgrund<br />
so einzigartig macht, ist ja diese<br />
Parklandschaft in die eingebettet<br />
das Krankenhaus seine Funktion<br />
besser erfüllen kann, als ein Stahl-<br />
Beton-Moloch.Was jeder Besucher,<br />
Spaziergänger, Anrainer, Patient<br />
oder dort Angestellte sofort und ohne<br />
nachzudenken mit all seinen Sinnen<br />
erfahren kann, ist die einzigartig<br />
geglückte Ausgewogenheit aller seiner<br />
Komponenten. Hier harmonieren<br />
medizinische Funktion, Architektur<br />
und umgebende Landschaft in<br />
idealer und einzigartiger Weise.<br />
Jeder, der auf der Baumgartner<br />
Höhe auch nur spazieren geht, spürt<br />
die therapeutische Wirkung dieser<br />
Kombination.<br />
„Und schließlich die Biophilie: Studien<br />
haben gezeigt, dass Patienten schneller<br />
gesund werden, wenn sie auf Pflanzen<br />
schauen statt auf eine kahle Wand“.<br />
(Ken Yeang, Architekt)<br />
Berühmt<br />
Einem ganzseitigen Nachruf im Dimbacher Lokalanzeiger<br />
aus dem vergangenen Mai zufolge<br />
war am vierundzwanzigsten desselben Monats ein<br />
gewisser Luis Brandstetter im zweiundneunzigsten<br />
Lebensjahr und nach lebenslanger Krankheit friedlich,<br />
offenkundig also im Kreis der nächsten Familienmitglieder,<br />
verstorben. Freilich, warum dem Tod<br />
des Luis Brandstetter eine ganze Seite im Dimbacher<br />
Lokalanzeiger gewidmet worden war, konnte<br />
aus dem Nachruf nicht hervorgehen, schließlich war<br />
er weder Altbürgermeister, Müllermeister in Ruhe,<br />
Ehrenringträger, Gemeinderat, Obmann des Kameradschaftsbundes,<br />
der katholischen Männerbewegung<br />
oder als Lektor und Kommunionsspender in<br />
der Pfarre tätig gewesen. Auch konnte er, vor allem<br />
in Folge der Tatsache, dass er niemals Bürgermeister<br />
gewesen war, nicht an der Erstellung des ersten<br />
Flächenwidmungsplanes, der Einführung der Müllabfuhr,<br />
der Anschaffung eines Kleinlöschfahrzeuges<br />
und anderen für Dimbach wichtigen Projekten beteiligt,<br />
oder gar für deren Planung und Durchführung<br />
voll verantwortlich gewesen sein. Zuletzt aber hatte<br />
mir eine Dimbacherin, die an dem selben Tag ihre<br />
Goldene Hochzeit gefeiert hätte, wäre ihr Ehemann<br />
nicht eben jener Luis Brandstetter gewesen, den sie<br />
im Übrigen nur aus Mitleid geheiratet hätte, erklärt,<br />
ihr verstorbener Gatte sei von Geburt an schwachsinnig<br />
gewesen und habe am Weihnachtsabend des<br />
Jahres neunzehnhundertdreiundfünfzig, gleich nach<br />
der Mette, die Dimbacher Wallfahrtskirche angezündet<br />
und sei dann vor dem brennenden Gebäude<br />
auf und ab gehüpft, immer wieder schreiend Alles<br />
tropft, alles sickert!, bis dann endlich die Feuerwehr<br />
mit einem Kleinlöschfahrzeug eingetroffen war und<br />
das Gebäude noch hatte retten können. Seither sei,<br />
so die Witwe des Luis Brandstetter, ihr verstorbener<br />
Ehemann nicht nur in Dimbach, sondern überhaupt<br />
im ganzen Strudengau und auch bei den Schulkindern<br />
noch eine Berühmtheit.<br />
Einfluss<br />
Ein Saxener Schriftsteller, dessen Bücher bislang<br />
nicht verlegt worden sind, hatte einem anderen<br />
Saxener Schriftsteller, dessen Erfolg messbar ist und<br />
der im gesamten Strudengau und bis tief ins Machland<br />
hinein den Ruf eines gern gelesenen Heimatdichters<br />
genießt, während einer Turnierpause des<br />
Preistarockturniers des SP Wetzelsdorf, welches in<br />
der Sportplatzkantine von Saxen stattgefunden hatte,<br />
den Wind aus den Segeln nehmen wollen, indem er<br />
ihm erklärt hatte, er wäre, trotzdem nicht publiziert,<br />
wenigstens im gesamten Strudengau mit Sicherheit<br />
der einflussreichere von beiden Autoren, denn<br />
immerhin wäre er ja vom anderen schon mehrfach<br />
zitiert worden.<br />
wurde und bis heute seinen Sinn<br />
optimal erfüllen könnte, dürfte die<br />
Perspektive der Patienten gerade dann<br />
nicht ignoriert oder vergessen werden,<br />
wenn es darum geht, die geplante<br />
Zweckentfremdung zu kritisieren und<br />
zu verhindern. In der Publizistik zum<br />
Thema fehlt dieser Gesichtspunkt<br />
irritierenderweise: Die Journalisten<br />
sprechen vom Erholungsraum oder<br />
der Lebensqualität der Anrainer oder<br />
von dem Areal als Architekturjuwel,<br />
aber sie schweigen von der<br />
nachweisbar heilsamen Wirkung, die<br />
diese architektonische Komposition<br />
auf die Patienten ausübt, also von<br />
ihrem therapeutischen Wert, der,<br />
das ist meine eigene Erfahrung, von<br />
keinem Neubau übertroffen werden<br />
könnte. Die Interessen der Patienten<br />
sind aber entscheidend, sind sie doch<br />
die eigentlichen Adressaten dieses<br />
Gesamtkunstwerkes.<br />
Was könnte heilsamer sein, als die<br />
Harmonie der Steinhofgründe?<br />
Etwa eine Architektur wie die des<br />
AKH und ähnlicher zeitgenössischer<br />
Krankenhaus-Giganten? In<br />
solchen Gebäuden ist man in den<br />
klimatisierten, künstlich beleuchteten<br />
Labyrinthen isolierter Innenräume<br />
gefangen.<br />
Dass in den Massenmedien die doch<br />
sehr speziellen Bedürfnisse von<br />
Psychiatriepatienten (denn diese sind<br />
von den Plänen vor allem betroffen)<br />
gerade dann keine nennenswerte<br />
Rolle spielen, wenn es um die<br />
Mobilisierung einer Allgemeinheit<br />
und Mehrheit geht, mag verzeihlich<br />
erscheinen.<br />
Dass Stadtpolitiker sich von<br />
kurzsichtigen politischen Interessen<br />
und kurzfristigen wirtschaftlichen,<br />
ökonomischen Vorteilen leiten lassen,<br />
wundert heute auch niemanden mehr.<br />
Dass aber vonseiten der Ärztinnen,<br />
Pfleger, Krankenschwestern,<br />
Therapeutinnen in all den Jahren, die<br />
sie im Gegensatz zur Bevölkerung<br />
von den Vorhaben wussten, kein<br />
Widerstand kam, ist bitter: Denn wer<br />
ist näher an den Patientinnen als<br />
eben diese Gruppe? Wer ist besser<br />
geeignet, sich für deren Interessen<br />
und Bedürfnisse einzusetzen? Aber<br />
gerade von dieser Seite kommt nur<br />
ein kollektives, neutrales Schweigen.<br />
Hier wirkt sich die Abhängigkeit vom<br />
Arbeitgeber gegen jede politische<br />
Vernunft aus. Sie ermöglicht jene<br />
Zensur, die dieser bei Äußerungen<br />
der Ärzteschaft zu vermeintlich<br />
internen Angelegenheiten anwendet.<br />
Ein gegen Transparenz empfindliches,<br />
beinah allergisches, System.<br />
Brigitte Schweiger liefert in ihrem<br />
Text „Fallen lassen“, den sie 2004/05<br />
schrieb und der 2006 erschien, einen<br />
griffigen Beweis für den inoffiziellen<br />
Informationsvorsprung der Ärzte:<br />
Entscheidung<br />
Ein Münzbacher Landwirt hatte ganz am Rande<br />
seines Grundstücks mit einer Motorsäge eine<br />
siebenundzwanzig Meter hohe, vom Blitz getroffene<br />
Tanne gefällt, welche auf das Nachbargrundstück<br />
gestürzt war und dort, trotzdem der Mann rechtzeitig<br />
Baum fällt gerufen hatte, ein Schaf aus der gerade<br />
einmal dreißig Stück umfassenden Herde des<br />
Nachbarn zerschlagen hatte. Nach einigen Stunden<br />
war man außergerichtlich übereingekommen, dass<br />
jener, der die Tanne gefällt hatte, sie nun auch behalten<br />
müsse, denn sie sei ja nun auch gänzlich und<br />
ohne jeden Zweifel tot. Die Frage, ob der Mann seinen<br />
Baum hierfür auch vom Grundstück des Nachbarn<br />
zu entfernen hätte, musste, weil man sich hier<br />
nicht hatte einigen können, am Schluss und nach<br />
Jahren von einem Perger Bezirksrichter entschieden<br />
werden.<br />
Erkenntnis<br />
Fotos: Martina Nowak<br />
Gedanken schildern durfte, meinte,<br />
die Baumgartner Höhe solle renoviert<br />
werden, Luxuswohnungen dort errichtet<br />
werden, und vom Ertrag baut man eine<br />
ganz moderne Psychiatriestadt.“<br />
2004 war auch genau das Jahr in<br />
dem Renate Brauner, eine gelernte<br />
Ökonomin, als Nachfolgerin von Sepp<br />
Rieder Stadträtin für Gesundheit und<br />
Soziales wurde. Man kann also davon<br />
ausgehen, dass der Startschuss für<br />
das Projekt unter Leitung von Brauner<br />
bereits 2004 gegeben wurde. Und<br />
als Hintergrund kann man durchaus<br />
die Absicht der bloß monetären<br />
Gewinnmaximierung vermuten, also<br />
Steinzeitökonomie.<br />
Das lässt die Kluften ahnen, die durch<br />
Wien gehen und es spalten. Eine<br />
davon verläuft zwischen Patienten der<br />
Psychiatrie und den Ärztinnen.<br />
2007, zu einem Zeitpunkt, als die<br />
Anrainer und die meisten Patienten<br />
des Spitals noch ahnungslos waren<br />
und die Wiener im Allgemeinen<br />
noch viel ahnungsloser, schrieb<br />
der Psychiater Eberhard Gabriel in<br />
seinem lesenswerten Buch „100 Jahre<br />
Gesundheitsstandort Baumgartner<br />
Höhe“ bereits folgende enigmatische<br />
Zeilen:<br />
„...Nun, nach diesen zehn Jahren<br />
befindet sich das Wiener Spitalwesen<br />
vor einem Umbau zu Gunsten der sich<br />
entwickelnden Stadtteile am linken<br />
Donauufer. In den Diskussionen<br />
darüber und in den Entscheidungen,<br />
soweit schon welche getroffen worden<br />
sind, erscheint die Baumgartner Höhe<br />
Auf die Frage nach seinem eigentlichen Befinden<br />
hatte ein Ottenschlager Philosoph und Dichter<br />
einem Arzt des Allgemeinen Krankenhauses in Linz<br />
geantwortet, er würde seit Jahren von der Unerträglichkeit<br />
des Ottenschlager Provinzungeistes gequält,<br />
wozu noch die seit langem andauernden Schmerzen<br />
um eine aussichtslose Liebe kämen, weswegen er<br />
vor einigen Monaten beschlossen hätte, sich endgültig<br />
zu Tode zu trinken, bis er vor einer Woche<br />
völlig blau und auf dem Weg zu der von ihm Geliebten,<br />
die eine Wohnung in der Linzer Bismarckstraße<br />
gemietet hätte, um ihr, wie er erklärt hatte,<br />
zu gestehen, dass er doch immer gewusst hätte,<br />
dass der eine des anderen Sprache nicht verstünde,<br />
weswegen es zwischen ihnen überhaupt erst zu der<br />
aussichtslosen Lage hatte kommen können, kurz<br />
vor seinem Ziel an der Linzer Unteren Donaulände,<br />
gleich nach der Kurve von der Rechten Brückenstraße,<br />
von einem Polizisten gestoppt worden wäre und<br />
kurzerhand in die Hauptwachstube und nach einer<br />
kurzen Protokollaufnahme in eine Ausnüchterungszelle<br />
des nahegelegenen Gefangenenhauses überführt<br />
worden sei. Dort hätte man ihn vergessen und<br />
sechs Tage ohne Nahrung und Flüssigkeit liegenlassen,<br />
bis der Zellenreinigungszuständige dahintergekommen<br />
sei, dass sich da noch einer befand,<br />
woraufhin man sich seiner ebenso kurzer Hand wieder<br />
entledigt hätte. Er, der Philosoph und Dichter,<br />
sei, weil er seinen Wagen auf der Linzer Donaulände<br />
hatte zurücklassen müssen, mit dem Bus nach Linz<br />
zurückgefahren und hätte sich aber nicht, wie zu<br />
erwarten gewesen wäre, an den nächstmöglichen<br />
Ort begeben, um zu essen und zu trinken, sondern<br />
wäre, einer aus jenen sechs Tagen hervorgegangenen<br />
Erkenntnis folgend, in eine ihm bekannte<br />
Branntweinstube eingekehrt. Seine Erkenntnis wäre<br />
gewesen, dass er, ganz entgegen seinem Vorhaben,<br />
sich zu Tode zu trinken, in Wahrheit deswegen getrunken<br />
hätte, um Qual und Schmerzen zu vergessen<br />
und also am Leben zu bleiben, was ihn mit einem<br />
dermaßen herben Gram über seine Dummheit<br />
erfüllt hätte, dass ihm nichts weiter übrig geblieben<br />
wäre, als sich nun tatsächlich zu Tode zu trinken.<br />
Nach diesem Geständnis war der Mann gegen drei<br />
Uhr früh verstorben.<br />
Fehleinschätzung<br />
Ein Windhaager Möbelfabrikant hatte sich im Vorjahr<br />
und natürlich erst, nachdem er sich, ohne<br />
jegliche Verzweiflung und mit vollkommen klarem<br />
Kopf, selbst darüber versichert hatte, tatsächlich alles<br />
verloren und keinen Ausweg offen zu haben, wie<br />
man annimmt gegen null Uhr des dreiundzwanzigsten<br />
August an einen Damm der Westbahngleise<br />
zwischen Kemmelbach und Blindenmarkt begeben,<br />
um sich von einem Zug totschlagen zu lassen. Dem<br />
Mann war es über die vorangegangenen Monate<br />
schon sehr schlecht gegangen und er habe, so<br />
zumindest berichtete ein Bekannter oder Freund<br />
des Möbelfabrikanten in einem Beitrag zu dessen<br />
Freitod, welcher im Windhaager Gemeindeblatt zu<br />
lesen gewesen war, über seine Unfähigkeit geklagt,<br />
seinem Leid ein angemessenes Ende zu bereiten.<br />
In diesem Beitrag, welcher eigentlich ein Nachruf<br />
gewesen war, hatte der selbe Bekannte oder Freund<br />
weiter erklärt, er habe dem Möbelfabrikanten, ganz<br />
besonders in den letzten Wochen vor dessen Tod,<br />
wie der Mann betont, oft und eindringlich dazu geraten,<br />
sich doch an die Telefonseelsorge zu wenden,<br />
wo, wie er ihm versichert habe, man ihm bestimmt<br />
würde helfen können, was der Möbelfabrikant aber<br />
jedes Mal mit der immer gleichen Begründung<br />
ausgeschlagen habe, dass er nicht nur bezweifle,<br />
sondern absolut sicher sei, dass ihm die Telefonseelsorge<br />
in keinem Fall helfen, also auch in keinem<br />
Fall sein Leid angemessen beenden und er sich am<br />
Telefon überhaupt nur ganz schlecht ausdrücken<br />
könne.<br />
Trotz jenes Vorfalles und seines tieferen Hintergrundes<br />
fährt jener Zug, von welchem der Möbelfabrikant<br />
schlussendlich und gegen null Uhr siebzehn<br />
in Fetzen geschlagen wurde, bis zum heutigen Tag<br />
unter dem Namen Telefonseelsorge Nummer 223.<br />
Gewesen<br />
als eine betroffene Institution, ohne das<br />
schon völlige Klarheit bestünde, welche<br />
Konsequenzen zu tragen sein werden.<br />
(...) Aber es darf doch angemerkt werden,<br />
dass die Institution sich wieder, wenn<br />
auch in ganz anderer Gestalt an einem<br />
kritischen Punkt in ihrer Entwicklung<br />
befindet.“(2007)<br />
Wenn man diese Sätze mit dem<br />
Wissen liest, dass schon 2006 die<br />
Umwidmung des Otto Wagner<br />
Spitals in kommerziell nutzbares<br />
Als ein Wiener Student von einem Nöchlinger<br />
Studienkollegen gefragt wurde, woher er denn<br />
so viel über die Nöchlinger wisse, obgleich er, wie<br />
der Nöchlinger Studienkollege ja genau wusste,<br />
niemals in Nöchling gewesen war, hatte der geantwortet,<br />
dass ihm ein Pabneukirchner Studienkollege<br />
alles Wissenswerte über die Dimbacher,<br />
die Dorfstettner und die Klamer erzählt<br />
habe.<br />
Als ein Königswiesener Mechanikerlehrling<br />
seinen älteren Bruder, der<br />
Ritual<br />
Da das Otto Wagner Spital in<br />
seiner Gesamtheit für Patienten der<br />
Psychiatrie und Pulmologie gebaut „Frau Dr. W., der ich meine<br />
in Wien studierte, schriftlich darüber<br />
befragte, ob sie beide, jeder mit eigener<br />
Begleitung, auf den Arbeiterball im<br />
Gasthof Sauerköchl in Königswiesen<br />
gehen wollten, ignorierte dieser die Anfrage<br />
völlig und ließ die Familie grüßen.<br />
Provinzgeschichten<br />
Humus<br />
Grüße<br />
Es war einem Freund, von dem sogar ich sagen<br />
muss, dass er es, trotz seiner Position als Prokurist<br />
der Liegenschaftsverwaltung eines bekannten<br />
Realitätenbüros, zu keinem erträglichen Charakter<br />
gebracht hat, geschehen, dass seine Frau ihm an<br />
seinem vierunddreißigsten Geburtstag vor versammeltem<br />
Kreis und in aller Freundschaftlichkeit gestanden<br />
hatte, sie hielte ihn für einen lächerlichen<br />
Parvenu, der obendrein voller Scheiße wäre und sie<br />
wolle Scheidung und Kinder, woraufhin er noch<br />
am selben Abend das Notwendigste gepackt, ihr vor<br />
aller Ohren allen Wohlstand überlassen, nur seinen<br />
BMW behalten und sich darin davongemacht hatte.<br />
Wochen später, eben zuletzt, war er dann in meinem<br />
Haus erschienen und hatte mir geschildert, er<br />
hätte sich, im Wissen um die günstige Jahreszeit,<br />
nämlich Anfang Herbst, nach St. Georgen am Walde<br />
begeben, wo er sich, einem doch vorhandenen Hang<br />
zum Theatralischen folgend, am Gemeindeamt als<br />
Dung angeboten hätte, woraufhin er ohne Begründung<br />
abgelehnt und an die umliegenden Gehöfte<br />
verwiesen worden wäre, welche er auch ohne Ausnahme<br />
aufgesucht hätte, immer ohne Erfolg und Begründung,<br />
bis er zuletzt in eine weite und sumpfige<br />
Senke geraten wäre, in der eine kleine Frau, die dort<br />
eine Holzgasanlage betrieben hätte, ihm erklärt hätte,<br />
sein Angebot wahrzunehmen würde deswegen<br />
nicht in Erwägung gezogen, weil er Wiener sei und<br />
deswegen keinen guten Humus abgäbe und er solle<br />
sich keine weitere Mühe geben, er würde eben diese<br />
Begründung immer und immer wieder zu hören<br />
bekommen, ganz gleich wie tief er noch in den Strudengau<br />
einzudringen bereit wäre. Die Frage, warum<br />
er sein Angebot gerade in St. Georgen gestellt hatte,<br />
konnte er mir nicht beantworten.<br />
Misthaufen<br />
Bauland erfolgte und zu dem naheliegenden<br />
Schluss kommt, dass der Autor davon Kenntnis<br />
haben musste, dann nimmt doch die nebulose<br />
Formulierung wunder.<br />
Und trotz allem wird dieses Projekt, insbesondere<br />
die Kosten für seine Planung, nur verschwendete<br />
Energie gewesen sein.<br />
Otto Wagner kannte natürlich den Konflikt<br />
zwischen den „wirtschaftlichen“ Interessen und<br />
der Kunst:<br />
„Der Künstler wird immer nur in der Schönheit<br />
und in peinlicher Zweckerfüllung des entstehenden<br />
Werkes seine Befriedigung finden, während der<br />
Gewerbetreibende stets seinen Vorteil an erste<br />
Stelle setzt und schon dadurch zum Antipoden des<br />
Künstlers wird.“<br />
Es wird nun nicht eine der geplanten 600<br />
Eigentumswohnungen im Ostteil des Spitals<br />
gebaut werden. Aber auch das Wellness- und<br />
Rehabzentrum würde dem genius loci des Otto<br />
Wagner Spitals empfindlichen Schaden zufügen.<br />
Und dieser ist es, den sowohl die Patienten der<br />
Pulmologie – von Thomas Bernhard beschrieben<br />
– als auch jene der psychiatrischen Abteilungen<br />
sehr genießen. Und indem sie genießen, viel-leicht und schneller<br />
genesen würden. Leider hat das Idyll hier einen großen Schatten.<br />
Die Psychiatrische Praxis im OWS ist von sehr unterschiedlichen<br />
Niveaus bestimmt. Denn es ist gewiss, dass die Kluft zwischen<br />
der sogenannten Ärzteschaft und den sogenannten Patienten/<br />
Klienten etwas wie ein struktureller Antagonismus geblieben ist.<br />
Text: Alexander Dr. Schiessling<br />
Fotos: Martina Nowak<br />
Recherche: Selina Gnos<br />
Besessen von dem Verlangen, einen Misthaufen<br />
abzutragen, vollständig, um ihn über ein Futterwiesengrundstück<br />
zu verteilen, was überhaupt<br />
nur deswegen möglich war, weil zwar schon Mitte<br />
Dezember, trotzdem vierzehn Grad, blauer Himmel<br />
und strahlende Sonne, besessen also von diesem<br />
Verlangen, wusste ein Linzer Jungautor, dass es<br />
eigentlich um seinen inneren Scheißhaufen ging,<br />
den er so, in der Überzeugung, das Prinzip des<br />
Schaffens äußerer Ordnung bei fortgeschrittener<br />
innerer Unordnung ließe sich in seinem Sinne<br />
spezifizieren, dass also auch das Abtragen äußerer<br />
Scheiße sich günstig auf ein relatives Gleichgewicht<br />
von Geist und Seele auswirken müsse, zu verkleinern,<br />
wenn nicht gänzlich zum Verschwinden zu<br />
bringen hoffte. Hierbei überlegte er, dass, würde ihn<br />
ein Mensch fragen, ob er denn über seine Literatur<br />
nachdächte, während er in Hingabe an sein Verlangen<br />
Mist gabelte, schaufelte, stemmte, karrte, warf,<br />
austrug, er nur antworten könnte, er habe gerade<br />
soweit über seine Literatur nachgedacht, als er nun<br />
wisse, dass er auf diese Frage nur die Antwort Nein<br />
zu geben habe.<br />
Einem dorfbekannten Exzentriker und Müßiggänger<br />
hatte ein Klamer Greißler abends im<br />
Wirtshaus Dimbichelberger die Frage, warum er<br />
denn – trotzdem er doch sonst zu allen und auch<br />
den niedrigsten Tätigkeiten bereit wäre – in allen<br />
Fällen sich weigere Schnee zu schaufeln, aus einem<br />
einleuchtenden Grund, nämlich jenem, dass ein<br />
jeder in der versammelten Runde die Antwort schon<br />
kannte, trotzdem alle zuerst sinnend der Erklärung<br />
lauschten, dann lauthals loslachten sobald diese abgeschlossen<br />
war, gestellt.<br />
Schlichten<br />
Weil er sich einen Sommer und einen Herbst als<br />
unbezahlter Landarbeiter betätigt hatte, war<br />
ein Wiener Student der Theaterwissenschaften oft<br />
in die Gelegenheit gekommen, sich in dem nahen<br />
Gasthof Pilz in Waldhausen mit den dort und in der<br />
näheren Umgebung Ansässigen zusammen- und<br />
auseinanderzusetzen, was, da er hartnäckig nur und<br />
ausschließlich, unter offenkundiger Ignoranz aller<br />
sonstigen Eigenschaften und Außergewöhnlichkeiten<br />
seines Seins und dortigen Vorhandenseins, für<br />
einen aus der Stadt genommen worden war und ein<br />
solcher grundsätzlich als unzurechnungsfähig und<br />
verweichlicht galt, oftmals zu größter Befremdung<br />
und Belustigung eben jener Ansässigen geführt hatte.<br />
Da er eines späten Abends, nachdem er in einer<br />
Runde von Hörndlbauern und Futtermittelvertretern<br />
den Hausschnaps der Frau Schaumüller, Haus<br />
Buchinger, zur Genüge probiert hatte, in eine gutmütige<br />
und hemdsärmelige Euphorie geraten war,<br />
hatte er sich nicht enthalten können auszuführen,<br />
dass das Schlichten von Holz ja keineswegs nur eine<br />
Aneinanderreihung willkürlicher Akte des Hinlegens<br />
größerer und kleinerer Scheite wäre, sondern,<br />
bei ausreichender Hingabe, ein nicht zu bagatellisierendes<br />
Maß an Konzentration erfordere, wolle<br />
man doch in keinem Fall, dass beispielsweise ein an<br />
eine Wand geschlichteter Holzhaufen (hier hatte er<br />
anzumerken gehabt, dass ihm dieses Wort eben aufgrund<br />
des hohen Anspruches, den die Tätigkeit des<br />
Holzschlichtens an einen stelle, gar nicht gefalle)<br />
irgendwann nach vorne kippt, also unbedingt heilloses<br />
Chaos ausbrechen muss, weil sich bei solchen<br />
Umstürzen ja nie einer finden will, der sich bereit<br />
erklärt, das alles wieder in Ordnung zu bringen und<br />
also jeder vorbeikommende Mensch achtlos alles<br />
hinwirft, wodurch das Chaos erst recht unbeschreibliche<br />
Ausmaße annimmt. Er hatte natürlich sofort<br />
das neuerliche Unverständnis erkannt, mit welchem<br />
man ihm nach Beendigung dieser Darstellung begegnet<br />
war, also war er damit fortgefahren, eine der<br />
vielen Möglichkeiten zu schildern, die sich einem<br />
boten, das nach vorne Zusammenfallen eines solchen<br />
Stoßes zu verhindern. Nachdem er geendet<br />
hatte, war alles in lautes Gelächter ausgebrochen.<br />
Offensichtlich war gewesen, dass man übereingekommen<br />
war, er wisse nicht wovon er spreche.<br />
Streit<br />
RAINER KÖBERL . ARCHITEKT<br />
Leserbrief an die „Tiroler Tageszeitung“<br />
Zur Kolumne „Sauerstoff“ von 23.April 2012<br />
Bodenseer,<br />
Todesstrafe und<br />
Triumphpforte<br />
Aikido ist eine moderne japanische<br />
Kampfkunst, in der dem aggressiven<br />
Angriff des Gegners,<br />
keine Kraft entgegengesetzt,<br />
sondern diese umgeleitet wird<br />
um den Gegner zu neutralisieren.<br />
In diesem Sinne wäre es eine sinnvolle Geste, an Innsbrucks Triumphpforte<br />
eine kleine Bronzetafel zu installieren, die festhält, dass für Erzherzog<br />
Leopold, anlässlich seiner Hochzeit mit Maria Ludovica, dieser Triumphbogen<br />
errichtet wurde und er der erste Regent weltweit war, der in seinem<br />
Herrschaftsgebiet, der Toskana, bereits 1786 sowohl die Folter als auch die<br />
Todesstrafe abgeschafft hat.<br />
Das ließe uns stolz sein auf diesen Habsburger und außerdem entstünde eine<br />
zusätzliche, passende Bedeutung für den Namen „Triumphpforte“.<br />
Quasi als Wiedergutmachung sollte diese Tafel von Herrn<br />
Bodenseer aus privater Tasche bezahlt werden.<br />
(Dazu sei angemerkt, dass der Tiroler Politiker Bodenseer unlängst in Innsbruck die Wiedereinführung der<br />
Todesstrafe in ganz Österreich zur Debatte gestellt hat.)<br />
Arch.Dipl.Ing. Rainer Köberl Maria Theresien Straße 10/IV A-6020 Innsbruck<br />
Lukas Kollmer<br />
Nachdem es aus bis heute nicht völlig aufgeklärten<br />
Gründen zwischen den Bürgermeisterfrauen<br />
von Baumgartenberg im Strudengau und Onverwacht,<br />
nahe der Küste von und in Suriname gelegen,<br />
zu einem Eklat gekommen war, sind alle Beziehungen,<br />
die von diesen beiden Partnerorten untereinander<br />
unterhalten worden waren, eingefroren worden<br />
und ganz besonders in Baumgartenberg gibt man<br />
seit damals speziell darauf acht, in keiner Weise mit<br />
Onverwacht in Verbindung gebracht werden zu können,<br />
was sich am deutlichsten in der Benutzung des<br />
Bestecks zeigt, wobei in Onverwacht zum Beispiel<br />
vierzinkige Gabeln benutzt werden, weswegen es<br />
in Baumgartenberg entweder drei- oder fünfzinkige<br />
sein müssen. Den Baumgartenbergern, die immer<br />
in der Angst gelebt hatten, für Wiener gehalten<br />
werden zu können, ist es nun seit längerem schon<br />
weit wichtiger, nicht für Onverwachter gehalten zu<br />
werden.<br />
Trennung<br />
Alois Peböck, Ober-Sankt-Thomas 35, habe, wie er<br />
uns zuletzt und in großer Aufregung bei Tisch<br />
im Gasthof Auhorner geschildert hatte, von seiner<br />
Frau, welche schon vor Jahren nach Fiume verzogen<br />
war, auf seine per Brief übermittelten Fragen, nämlich<br />
wann sie denn zurückzukommen gedenke und<br />
warum überhaupt diese lange Trennung vonnöten<br />
sei und wie man denn in einer solchen Situation<br />
eine vernünftige Ehe führen solle, gerade vor einem<br />
Tag erst zur Antwort erhalten, dass sie seine Bedenken<br />
durchaus gut verstehen könne, sie selbst setze<br />
sich seit langem mit genau diesen und noch tieferen<br />
Fragen auseinander und wolle aber erst wieder zurückkehren,<br />
nachdem sie auf sämtliche dieser Fragen<br />
Antworten gefunden habe.<br />
Zeitdruck<br />
Als ein aus Salzburg zugereister ehemaliger Student<br />
der Germanistik sich schon wenige Wochen<br />
nach Aufnahme seiner Tätigkeit als Lektor für die<br />
Strudengauer Rundschau während einer Redaktionssitzung<br />
von seinem Stuhl erhob und mit fester<br />
Entschlossenheit erklärte, er betrachte es als seine<br />
aus der von ihm ausgeübten Tätigkeit hervorgehende<br />
Pflicht darauf hinzuweisen, dass, studierte man<br />
einmal die aktuellen Landkarten Österreichs, man<br />
feststellen müsse, hier und jetzt und mit äußerster<br />
Eindringlichkeit, genau genommen ja schon Grein,<br />
weil am nördlichen Donauufer gelegen, geografisch<br />
gesehen nicht mehr zum Strudengau gehöre, noch<br />
weniger Königswiesen, welches viel zu nahe dem<br />
Weinberger Wald läge, unter keinen Umständen<br />
aber Dorfstetten, welches, schaue man ganz genau,<br />
zwar Niederösterreich wäre, aber ebenfalls viel zu<br />
weit nördlich gelegen, man sich also in Folge, so der<br />
junge Mann, ernsthafte Gedanken über die Frage<br />
machen müsse, wer es sei, der diesen aggressiven<br />
strudengauer Expansionismus betreibe und, würde<br />
man schlussendlich die Verantwortlichen dingfest<br />
machen können, man auch die nötigen Konsequenzen<br />
zu ziehen bereit sein müsse (wobei er hier verschwieg<br />
oder zu erwähnen vergaß, welche genauen<br />
Konsequenzen ihm vorschwebten), nahm man seine<br />
Worte kopfnickend zur Kenntnis und, wobei man<br />
sich darauf berief, dass ein Salzburger eben ein Zugereister<br />
sei und solche wären eben alle exzentrisch<br />
und hätten ihre Besonderheiten, man müsse nur<br />
den richtigen Umgang damit finden, überging den<br />
Einwurf. Die Meldung, dass eine gewisse Hochedlinger<br />
Maria ihren achtzigsten Geburtstag gefeiert<br />
hatte, enthielt der St. Nikolaer Lokalteil schlussendlich<br />
nicht. Der hierfür verantwortliche Redakteur<br />
begründete dies, indem er angab, er wäre aufgrund<br />
der Verzögerung der Sitzung in, wie er es nannte,<br />
drückendste Zeitnot geraten.<br />
Demnächst bei „viza edit“ - Peaceland<br />
Der neue Horrorroman von Lukas Kollmer.
6 KONZETT<br />
Städteplanung / Architektur / Religion / 2012
Städteplanung / Architektur / Religion / 2012<br />
KONZETT<br />
7<br />
DER ROTE KONZETT
8 KONZETT<br />
Städteplanung / Architektur / Religion / 2012
Städteplanung / Architektur / Religion / 2012<br />
KONZETT<br />
9
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Städteplanung / Architektur / Religion / 2012<br />
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neun Rosen für Detroit machten wir uns auf den Weg nach<br />
Cabo da Roca, den westlichsten Punkt Europas. Viktoriya<br />
warf sie dort in den Atlantik und ich wendete den Wagen.
Städteplanung / Architektur / Religion / 2012<br />
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Städteplanung / Architektur / Religion / 2012
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