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Mein Rotes Kreuz 04/2021 - Ausgabe Niederösterreich

Nicole Rabenseifner und Rosa Schlögl, genannt „Responder Rosi“, haben etwas gemeinsam: Sie retten in ihrer Freizeit Leben. Warum sie das tun, was sie dabei erleben und welche Wirkung das hat lesen Sie im Schwerpunkt dieser Ausgabe. Außerdem: News aus den Landesverbänden, Seenotrettung im Mittelmeer – auch dort steht die Würde des Menschen im Mittelpunkt –, Tipps zu Osteoporose, das erste Interview mit dem Corona-Virus, und vieles mehr.

Nicole Rabenseifner und Rosa Schlögl, genannt „Responder Rosi“, haben etwas gemeinsam: Sie retten in ihrer Freizeit Leben. Warum sie das tun, was sie dabei erleben und welche Wirkung das hat lesen Sie im Schwerpunkt dieser Ausgabe.

Außerdem: News aus den Landesverbänden, Seenotrettung im Mittelmeer – auch dort steht die Würde des Menschen im Mittelpunkt –, Tipps zu Osteoporose, das erste Interview mit dem Corona-Virus, und vieles mehr.

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7<br />

Rosa Schlögl ist Rettungssanitäterin und freiwillige First Responderin.<br />

Bei Notfällen in der Nachbarschaft ist sie meist die Erste vor Ort.<br />

Nicole Rabenseifner hilft freiwillig.<br />

Sie wolle ihren Kindern ein Vorbild<br />

sein, sagt sie. „Es kann so schnell gehen,<br />

dass einem Familienmitglied<br />

etwas passiert – dann wünsche ich<br />

mir auch, dass jemand da ist.“ Sie hat<br />

einen 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs<br />

absolviert und sich einfach beim<br />

Team Österreich angemeldet, einer<br />

Initiative von Rotem <strong>Kreuz</strong> und Hitradio<br />

Ö3.<br />

Mehr Vorwissen müssen jene Freiwilligen<br />

mitbringen, die als First Responder<br />

noch vor dem Eintreffen der<br />

Rettungskräfte zu Verunfallten eilen<br />

– wie Rosa Schlögl aus Hitzendorf. Sie<br />

ist Rettungssanitäterin. Fünf steirische<br />

Gemeinden haben ihr sogar ein<br />

Auto finanziert. Erlebt hat sie schon<br />

» Wer hilft, ohne zu fragen,<br />

macht die Gesellschaft<br />

ein Stück besser.<br />

MICHAEL OPRIESNIG<br />

alles. Von den Reanimationen –<br />

„mehr als 15 waren es bestimmt“ –<br />

bleiben viele in Erinnerung. Aber<br />

nicht nur ihr. Man kennt die „Responder-Rosi“.<br />

„Schau, deine Lebensretterin ist<br />

auch da“, sagte eine Frau zu ihrem<br />

kleinen Kind am Oktoberfest in Hitzendorf.<br />

Jahre zuvor war das Mädchen<br />

im Kinderwagen blau angelaufen.<br />

Herzstillstand. Rosi kam und war<br />

erfolgreich. „Daran erinnere ich mich,<br />

als wäre es gestern gewesen. Solche<br />

Sachen vergisst man nicht.“ Und ihre<br />

Motivation?<br />

Geschmack des Helfens<br />

„Es ist mir in die Wiege gelegt worden.<br />

Ich wollte immer Krankenschwester<br />

werden und habe schon als Kind<br />

Puppen untersucht und verbunden.<br />

Aber später musste ich im elterlichen<br />

Betrieb arbeiten.“ Ein Erste-Hilfe-<br />

Kurs brachte sie später auf den Geschmack<br />

des Helfens. „Es hat mir immer<br />

Kraft gegeben, dass ich fähig bin,<br />

zu helfen. Man sieht viel Leid, aber<br />

ich habe noch keinen Tag bereut.<br />

Wenn man will, geht alles.“<br />

Michael Opriesnig, Generalsekretär<br />

des Roten <strong>Kreuz</strong>es, bedankt<br />

sich bei allen, die dazu<br />

beitragen, Österreich sicherer zu<br />

machen. „Das kann man nicht<br />

hoch genug schätzen. Wer hilft,<br />

ohne zu fragen, macht die Gesellschaft<br />

ein Stück besser. Das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> wird sich weiter für eine Stärkung<br />

der Freiwilligkeit durch die<br />

Politik einsetzen.“ Das Rote <strong>Kreuz</strong><br />

hat rund 74.000 Freiwillige. Mehr als<br />

37.000 helfen im Rettungsdienst.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 8.<br />

ÖRK/LV STMK/J. Pechmann<br />

Fakten zur<br />

Ersten Hilfe<br />

B Bei einem Notfall ist Helfen Pflicht,<br />

sofern es körperlich und geistig<br />

zumutbar ist. Bereits einen Notruf<br />

abzusetzen ist ein wichtiger Schritt.<br />

B 86 Prozent der Österreicher<br />

glauben, sie hätten wohl zumindest<br />

den Mut, Erste Hilfe zu leisten.<br />

Allerdings ängstigt zwei Drittel<br />

dieser Gedanke (Marketagent 2016).<br />

Dabei kann man nichts falsch<br />

machen.<br />

B 2020 starben in Österreich 91.599<br />

Personen. Die häufigste Todesursache<br />

laut Statistik Austria sind<br />

Krankheiten des Herz-Kreislauf-<br />

Systems: 2020 starben daran 32.678<br />

Menschen (35,7 Prozent) – 4.583<br />

durch einen Herzinfarkt.<br />

B Jede Person in Österreich ist in<br />

rund 9 Minuten von der Rettung<br />

erreichbar. Bei einem Atem-Kreislauf-Stillstand<br />

sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit<br />

um 7 bis 10<br />

Prozent pro Minute, die zwischen<br />

Zusammenbruch und Herzdruckmassage<br />

vergeht.<br />

B 2020 haben 118.212 Personen an<br />

Erste-Hilfe-Kursen des Roten<br />

<strong>Kreuz</strong>es teilgenommen. Das ist ein<br />

Rückgang im Vergleich zum Vorjahr<br />

aufgrund der Corona-Pandemie.<br />

Das Rote <strong>Kreuz</strong> empfiehlt, das<br />

Erste-Hilfe-Wissen zumindest alle<br />

fünf Jahre aufzufrischen.<br />

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mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | November <strong>2021</strong>

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