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Mein Rotes Kreuz 04/2021 - Ausgabe Niederösterreich

Nicole Rabenseifner und Rosa Schlögl, genannt „Responder Rosi“, haben etwas gemeinsam: Sie retten in ihrer Freizeit Leben. Warum sie das tun, was sie dabei erleben und welche Wirkung das hat lesen Sie im Schwerpunkt dieser Ausgabe. Außerdem: News aus den Landesverbänden, Seenotrettung im Mittelmeer – auch dort steht die Würde des Menschen im Mittelpunkt –, Tipps zu Osteoporose, das erste Interview mit dem Corona-Virus, und vieles mehr.

Nicole Rabenseifner und Rosa Schlögl, genannt „Responder Rosi“, haben etwas gemeinsam: Sie retten in ihrer Freizeit Leben. Warum sie das tun, was sie dabei erleben und welche Wirkung das hat lesen Sie im Schwerpunkt dieser Ausgabe.

Außerdem: News aus den Landesverbänden, Seenotrettung im Mittelmeer – auch dort steht die Würde des Menschen im Mittelpunkt –, Tipps zu Osteoporose, das erste Interview mit dem Corona-Virus, und vieles mehr.

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ÖRK/Thomas Holly Kellner<br />

Alte<br />

Wunden<br />

heilen<br />

Der Suchdienst bringt<br />

Menschen zusammen und<br />

verschafft Gewissheit. Wie<br />

im Falle eines Opas, der nie<br />

aus dem Krieg zurückkehrte.<br />

Friedrich Dumforth ist nie aus dem<br />

Zweiten Weltkrieg zurückgekehrt.<br />

Eine alte Taschenuhr und ein paar<br />

Fotos sind alles, was seiner Frau und<br />

seinem Sohn geblieben ist. Und die<br />

quälende Frage, was mit ihm passiert MEINE SPENDE<br />

Abenteuer<br />

ist. So geht es Hunderttausenden,<br />

Lernen<br />

deren Angehörige verschwunden<br />

sind. Sie können nicht abschließen, Familien. Wir geben Antworten“,<br />

leben in ständiger Ungewissheit – sagt Rotkreuz-Präsident Gerald<br />

hoffen, dass ihre Ehepartner, Väter, Schöpfer. Der Suchdienst des Roten<br />

Viele Kinder haben Probleme beim Lernen und Lesen.<br />

Lesepaten wie Gabriela Kosak geben ihnen Starthilfe.<br />

Mütter, Brüder und Schwestern noch<br />

leben. Fragen sich, ob es ihnen gut<br />

geht oder wo sie begraben sind. Dieser<br />

Zustand Kinder kann tun Jahre, sich manchmal in der Viele<br />

Jahrzehnte Schule dauern. schwer, weil sie aus einer<br />

zu bildungsfernen wissen, was mit Angehö-<br />

„Nicht Familie<br />

kommen rigen passiert oder ist, Deutsch reißt ein nicht Loch ihre in<br />

Muttersprache ist. Sie brauchen Unterstützung.<br />

Die 63-jährige Gartenbau<br />

ingenieurin Gabriela Kosak ist<br />

mit viel Begeisterung als Freiwillige<br />

E-MAIL AUS<br />

dabei, um zu helfen.<br />

Wieso bist du Lesepatin?<br />

Nach 41 Jahren selbstständiger Tätigkeit<br />

wollte ich weiterhin etwas<br />

Sinnvolles tun. Freunde haben mir<br />

zur Mitarbeit beim Roten <strong>Kreuz</strong> geraten<br />

und im Rahmen des Erstgesprächs<br />

war mir schnell klar: Ich<br />

möchte Kinder unterstützen.<br />

Was ist für dich das Besondere daran?<br />

Die Freude am Kontakt mit Kindern,<br />

deren Ehrlichkeit, Neugier, Unverfälschtheit,<br />

Wissbegierde und auch<br />

Wdie Geschichten, enn man die mit sie einem mir erzählen. gebrochenen<br />

Bein ins Spital muss,<br />

Wenn kommt hier in jemand Österreich mitarbeiten der Krankentransport<br />

möchte – was mit soll ausgebildeten er deiner Sicht Sanitäterinnen<br />

mitbringen? und Sanitätern in die<br />

Liebe Wohnung. zu Kindern, Ganz anders gepaart ist mit das Respekt,<br />

Geduld, Dort müssen Anerkennung es die meis-<br />

und<br />

in<br />

Skopje.<br />

einem ten Patienten offenen erst Ohr irgendwie für ihre Bedürfnisse.<br />

zur Straße schaffen, um dann<br />

alleine<br />

ein<br />

<strong>Kreuz</strong>es hilft seit über 150 Jahren,<br />

durch Naturkatastrophen und Konflikte<br />

voneinander getrennte Familienmitglieder<br />

wieder in Kontakt zu<br />

bringen. Viele Fälle sind aktuell,<br />

manche reichen bis zum Zweiten<br />

Weltkrieg zurück. Mehr als 500 neue<br />

Friedrich Dumforth<br />

IHR BEITRAG …<br />

Suchanträge werden jedes Jahr in<br />

… kann Leben retten – oder auch<br />

Österreich gestellt, hinter jedem Antrag<br />

steckt ein Schicksal.<br />

in vielen anderen Bereichen<br />

Menschen in Not unterstützen.<br />

Auch Sebastian Dumforth meldete<br />

Mit sich Ihrem im Dezember Mitgliedsbeitrag beim Roten helfen <strong>Kreuz</strong>. Sie<br />

„Das direkt Verschwinden mit, dass meines Großvaters<br />

Friedrich war immer Thema in<br />

B täglich Leben gerettet werden können,<br />

meiner Familie, wie eine offene<br />

B<br />

Wunde,<br />

Menschen<br />

die<br />

in<br />

man<br />

sozialen<br />

nicht<br />

Notlagen<br />

mit einem<br />

Pflaster<br />

sofort<br />

überkleben<br />

und unbürokratisch<br />

kann. <strong>Mein</strong><br />

geholfen<br />

Vater<br />

hat<br />

werden<br />

seinen<br />

kann,<br />

Vater nie kennengelernt“,<br />

B sagt im Katastrophenfall er. Zwei Monate den später Betroffenen hatte er<br />

Gewissheit. warme Mahlzeiten Die Suche und ein ergab, Dach dass<br />

Friedrich über dem Dumforth Kopf zur Verfügung Ende März 1945<br />

in stehen, sowjetische Gefangenschaft geraten<br />

einsame war. Wenige Menschen Monate unterstützt später, am<br />

B<br />

30. werden Jänner können, 1946, starb er in Sibirien<br />

B an Menschen Unterernährung. nach Schicksalsschlägen<br />

„Das ist wie ein<br />

Puzzlestein, wieder Mut den und Zuversicht wir lange gegeben gesucht<br />

wird. haben. <strong>Mein</strong>e Familie hat jetzt<br />

endlich Gewissheit, was passiert<br />

Ihre Vorteile als<br />

ist. Wir wissen, woran er gestorben<br />

ist, wo er begraben liegt.<br />

unterstützendes Mitglied:<br />

B 20 Vor Prozent allem Nachlass für meinen auf Vater Ihren ist das<br />

unbeschreiblich nächsten 16-stündigen viel wert“, Erste-Hilfe- sagt Sebastian<br />

Kurs an Dumforth. Ihrer Rotkreuz-Dienststelle. B<br />

B 25 Prozent Vergütung auf Krankentransporte,<br />

KONTAKT<br />

die nicht von der<br />

MEIN<br />

Krankenkasse übernommen<br />

Danke an alle, die helfen.<br />

werden.<br />

www.roteskreuz.at/spenden<br />

Jetzt IBAN: Mitglied AT57 2011 werden: 1400 1440 0144<br />

Spendenzweck: 0800 080144 Suchdienst<br />

www.roteskreuz.at/noe/<br />

mitglied<br />

SKOPJE<br />

Christian Diemt (40) hilft als Delegierter beim Aufbau des Krankentransports<br />

und der Rufhilfe in Nordmazedonien. Diese Unterstützungsangebote gibt es<br />

dort bisher nicht.<br />

Ist es dir schwergefallen, an der<br />

Online-Lernbetreuung mitzuwirken?<br />

reguläres Taxi zu nehmen. Ein großes<br />

Zu die Beginn ich gut war kenne, vor denn allem in das meiner Kom-<br />

Problem, weil viele Betroffene munizieren niederösterreichischen mit den Kindern Heimatge-<br />

schwie-<br />

durch ihre Verletzung oder Krankheit<br />

meinde rig, die sehr Atzenbrugg schnell begriffen habe ich haben, auch<br />

nicht mobil sind.<br />

vor dass mehr man als den 10 Jahren Bildschirm den Start schwarz der<br />

Eine Lösung ist in Sicht. Bei meinem<br />

und Rufhilfe die Lautstärke begleitet. Heute auf „null“ ist sie stellen dort<br />

Einsatz Gabriela in Kosak. der nordmazedoni-<br />

Lesepatin<br />

nicht kann. mehr Auch wegzudenken.<br />

das Kontrollieren der<br />

schen Hauptstadt unterstütze ich Hausaufgaben In Nordmazdonien war anstrengend, müssen derzeit<br />

da<br />

das Nordmazedonische Rote <strong>Kreuz</strong> Zettel ältere meist Menschen nur unruhig nach oder einem<br />

die<br />

Was beim macht Aufbau an des der Krankentransports.<br />

Arbeit mit Kindern Sturz falscher oft Entfernung mehrere Stunden vor die Kamera auf die<br />

Die besonders ersten Freude? Freiwilligen und hauptberuflichen<br />

gehalten Rettung werden. warten, Trotzdem wenn diese war diese zu<br />

ist eindeutig Mitarbeiter das Kommunizieren sind bereits Das<br />

dringenderen Möglichkeit wichtig, Notfällen um muss in Verbin-<br />

und<br />

ausgebildet mit einer jungen worden, Generation. zwei Krankenwagen<br />

ständig sind nur mit bestellt. Erwachsenen Sie sollen zu tun in ter ben zu sie unterstützen. künftig wie die Klienten Bin<br />

Kürze hat, verliert im Einsatz schnell sein. den Bezug zum Österreich ein eigenes Armband und<br />

Wer überlastet dung zu bleiben ist. Mit und der die Rufhilfe Kinder wei-<br />

ha-<br />

Leben Die in Kollegen seiner Gesamtheit. sind topmotiviert Es macht können MEIN per KONTAKT Knopfdruck Hilfe holen.<br />

Spaß, und gut spielen ausgebildet. zu dürfen, Sie und freuen es ist Eine Haben deutliche Sie Interesse Verbesserung mitzuarbeiten? – ich<br />

gut sich für auf das ihre Gehirn, neuen sich Aufgaben mit Hausaufgaben<br />

zu auch beschäftigen. die neu Das gegründe-<br />

ist etwas, leben. 059144/50 Die Stärkung 850 von Rotkreuz-<br />

und freue Dann mich, melden die Sie Umsetzung sich bei uns. zu er-<br />

werden<br />

te womit Rufhilfe wir unterstützen. Senioren schon Ich lange helfe Organisationen familie@n.roteskreuz.at im Ausland ist eine<br />

nichts beim Aufbau mehr zu – tun das hatten. ist eine Aufgabe, wichtige Unterstützung.<br />

B<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | November <strong>2021</strong><br />

17

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