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Rotary Magazin 05/2023

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ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – MAI <strong>2023</strong><br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

WO DIE FÄDEN<br />

ZUSAMMENLAU<br />

46<br />

Zu behaupten, Rot. Ursula Gervasi engagiere sich seit vielen Jahren<br />

mit Freude für <strong>Rotary</strong>, wäre eine Untertreibung. Ursula (Mitglied<br />

im <strong>Rotary</strong> eClub 2000) war viele Jahre lang Geschäftsführerin des<br />

Vereins <strong>Rotary</strong> Jugendaustausch Schweiz / Liechtenstein und hat<br />

vor knapp zehn Jahren das Amt der Distriktssekretärin im Distrikt<br />

2000 übernommen. Sie kennt «ihren» Distrikt in- und auswendig<br />

und hat sich ein grosses Netzwerk über die Distriktsgrenzen hinaus<br />

aufgebaut. Nun denkt Ursula langsam an den (wohlverdienten)<br />

Ruhestand als Distriktssekretärin. Höchste Zeit, die Frau, die hinter<br />

den Kulissen die Fäden in der Hand hält, einmal vorzustellen.<br />

Ursula, was hat dich vor zehn Jahren dazu<br />

gebracht, das Distriktssekretariat zu<br />

übernehmen?<br />

Als mich meine Vorgängerin Brigitte<br />

Egli fragte, ob ich das Amt übernehmen<br />

wolle, dachte ich erst: «Schon wieder ein<br />

Bürojob!» Ich war damals noch hauptberuflich<br />

Geschäftsführerin des Vereins <strong>Rotary</strong><br />

Jugendaustausch. Als sie mir aber die Aufgaben<br />

einer District Executive Secretary<br />

erklärte, musste ich nicht lange überlegen.<br />

Der damalige Incoming Governor Arthur<br />

Ruf sel. meinte, das sei sein kürzestes Einstellungsgespräch<br />

gewesen!<br />

Was findest du an deiner Tätigkeit<br />

besonders bereichernd?<br />

Selbstverständlich gibt es auf dem Distriktssekretariat<br />

viel Administration zu erledigen.<br />

Aber das wirklich Spannende an<br />

meiner Arbeit ist, dass ich jedes Jahr einen<br />

neuen Governor kennenlerne und 79 neue<br />

Präsidentinnen und Präsidenten, die ich<br />

dann während gut anderthalb Jahren<br />

begleiten und unterstützen darf. Bei den<br />

Governors sind es in der Regel sogar zweieinhalb<br />

Jahre. Ich darf im jeweiligen Go -<br />

vernor-Team, welches die Distriktsanlässe<br />

organisiert, mitarbeiten, beraten und auch<br />

tatkräftig unterstützen.<br />

Du kennst viele rotarische Führungskräfte<br />

und hast auf der ganzen Welt Kontakte.<br />

Wie hat sich unsere Organisation in den<br />

letzten zehn Jahren verändert und wohin<br />

führt die Reise?<br />

Diese Kontakte entstanden bereits<br />

während meiner Tätigkeit als Geschäftsführerin<br />

des Vereins <strong>Rotary</strong> Jugendaustausch.<br />

Ein Beispiel: 20<strong>05</strong> lernte ich Holger Knaack<br />

kennen, als er Chairman des Jugendaustausches<br />

Deutschland war. 15 Jahre später<br />

begegne ich ihm wieder als Präsident von<br />

<strong>Rotary</strong> International.<br />

Die rotarische Welt hat sich sehr stark<br />

verändert. So sieht man heute sehr viel mehr<br />

jüngere Gesichter und auch mehr Frauen bei<br />

<strong>Rotary</strong> als noch vor zehn Jahren. Ich hoffe,<br />

dieser Trend hält an. Zudem hat sich <strong>Rotary</strong><br />

in den letzten Jahren stark nach aussen<br />

geöffnet – nach dem Motto «Tue Gutes und<br />

sprich darüber». Das hat auch dazu geführt,<br />

dass <strong>Rotary</strong> heute vermehrt auf Social Media<br />

zu finden ist, so auch im Distrikt 2000 –<br />

dank PDG Magdalena Frommelt und ihrer<br />

Anstrengungen in diesem Bereich. Und<br />

Online-Meetings haben spätestens seit der<br />

Pandemie auch in unserer Organisation<br />

Einzug gehalten.<br />

Wohin die Reise führt? Wenn wir junge<br />

Berufsleute gewinnen wollen, müssen wir<br />

an unseren Clubformen arbeiten, denn sie<br />

können es sich immer weniger leisten, jede<br />

Woche einmal über den Mittag für drei<br />

Stunden der Arbeit fernzubleiben. Einige<br />

Clubs haben bereits auf Frühstücks- und<br />

Abendmeetings umgestellt. Hybride Clubs,<br />

in denen man sich abwechselnd einmal<br />

physisch und einmal online trifft, sind eine<br />

weitere Möglichkeit. Eines jedoch muss uns<br />

erhalten bleiben: die Pflege der Freundschaft<br />

und das karitative Engagement, denn<br />

das macht uns zu Rotariern.<br />

Die Governors fragen dich um Rat, Rotarier<br />

bitten dich um Hilfe und gleichzeitig hältst<br />

du die Distriktsfäden in der Hand: Wie<br />

schaffst du es da, immer die für dich<br />

typische Ruhe zu bewahren?<br />

In der Ruhe liegt die Kraft – dieses Gen<br />

wurde mir von meinem Vater in die Wiege<br />

gelegt. Wie schon erwähnt, laufen auf dem<br />

Distriktssekretariat die Fäden zusammen.<br />

Für mich heisst das: Ich muss jederzeit den<br />

Überblick behalten. Das wiederum gibt mir<br />

die Sicherheit, auch in etwas hektischen<br />

Momenten die Ruhe zu bewahren und mich<br />

auf das Wesentliche zu fokussieren.<br />

Eine Herausforderung dabei ist die<br />

Zusammenarbeit mit drei Governors gleichzeitig<br />

– dem amtierenden Governor, dem<br />

Governor elect und dem Governor nominee.<br />

Die Abläufe bleiben zwar immer gleich, aber<br />

die Inhalte ändern sich jedes Jahr, denn jeder<br />

Governor hat seine ganz eigene Vorstellung,<br />

wie er oder sie das Governor-Jahr gestalten<br />

will. Es gibt Governors, die behaupten, ich<br />

wisse alles. Das stimmt so nicht wirklich. Ich

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