Rotary Magazin 05/2023
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SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – MAI <strong>2023</strong><br />
ROTARIER IM FOKUS<br />
DER ERSTE RPIC<br />
VON ROTARACT<br />
Letztes Jahr im August gab es an einem ganz normalen Tag in<br />
einem Park in Kopenhagen etwas Aussergewöhnliches zu sehen:<br />
eine Kette von Läuferinnen und Läufern mit wippenden rosa<br />
Luftballons. Die Ballonträger gehörten zu «Run With Rotaract»,<br />
einem Event, das die Rotaract Clubs des Distrikts 1470 veranstalten,<br />
um Geld für Bildung in Malawi zu sammeln.<br />
36<br />
Die Luftballons dienten den etwa 65 teilnehmenden<br />
Läufern als Tickets. Ausserdem<br />
hatten sie laut Philip Flindt vom Rotaract<br />
Club København Nord eine weitere wichtige<br />
Funktion: Sie erregten öffentliche<br />
Aufmerksamkeit.<br />
«Die Läufer mit den rosa Luftballons<br />
waren ein ungewöhnlicher Anblick», kommentiert<br />
Flindt. «Damit haben wir Menschen<br />
in der Gegend um den Park erreicht.<br />
Sie haben gefragt: ‹Ist das ein Junggesellenoder<br />
ein Junggesellinnenabschied? Warum<br />
laufen Sie mit diesen Ballons herum?›»<br />
Flindt mangelt es nie an kreativen, aufsehenerregenden<br />
Ideen. Damit ist klar,<br />
warum er als erstes Rotaract-Mitglied als<br />
<strong>Rotary</strong> Public Image Coordinator (RPIC) für<br />
die Zone 18 fungiert. Er wirbt für Rotaract,<br />
seit er am 13. März 2013 an der Gründung<br />
seines Clubs beteiligt war. Wie er anmerkt,<br />
ist dieses Datum der Jahrestag der offiziellen<br />
Anerkennung des ersten Rotaract Clubs<br />
im Jahr 1968.<br />
«Philip leistet bei der Werbung für<br />
Rotaract Fantastisches», so Becky Giblin,<br />
die Mitglied im Rotaract Club Auckland City<br />
(Neuseeland) sowie im <strong>Rotary</strong> Club for<br />
Global Action District 5150 ist. «Wenn sich<br />
ihm eine Gelegenheit bietet, vertritt er<br />
nicht nur alle Rotaract-Mitglieder auf die<br />
bestmögliche Weise, sondern sorgt zudem<br />
dafür, dass andere Rotaracter vergleichbare<br />
Möglichkeiten erhalten.»<br />
Als einer der grössten Rotaract-Fans ist<br />
Flindt immer auf der Suche nach neuen<br />
Gelegenheiten zum Ausbau von Rotaract<br />
und dessen Reichweite. Auf dem Höhepunkt<br />
der Covid-19-Pandemie gehörte er<br />
zu den Initiatoren von World of Rotaract,<br />
einer rund um die Uhr laufenden Videokonferenz,<br />
die Menschen die Möglichkeit bot,<br />
in Kontakt zu bleiben. Daraus hat sich<br />
letztendlich ein weltweites Netzwerk entwickelt.<br />
«Anfangs ging es darum, dass es<br />
den Leuten gut geht und sie einfach miteinander<br />
reden können», erinnert sich Flindt.<br />
«Wir hatten Konferenzen mit 500 Teilnehmern.<br />
Wir hatten Onlinepartys. Ich bin DJ<br />
und habe bei etwa zehn Onlinepartys für<br />
Hunderte Leute aufgelegt. Wir haben Vorträge<br />
sowie Spiele- und Filmabende veranstaltet.<br />
Man hat sich bei Zoom kennengelernt<br />
und daraus hat sich eine Möglichkeit<br />
der Zusammenarbeit entwickelt.» Laut<br />
Giblin hat World of Rotaract bei der<br />
gemeinsamen Arbeit an Projekten geholfen<br />
und dafür gesorgt, dass besonders<br />
enge Bindungen entstanden sind. Hierzu<br />
gehört auch ihre Freundschaft mit Flindt.<br />
DAS FAIL-FAST-PROJEKT UND<br />
DIE SACHE MIT DEN «HÜTEN»<br />
Flindt empfiehlt zur Ideenfindung für kreative<br />
Konzepte wie World of Rotaract das<br />
aus der Wirtschaft bekannte Fail-Fast-System.<br />
«Räumen Sie alle schlechten Ideen so<br />
schnell wie möglich aus dem Weg und<br />
konzentrieren Sie sich auf Ideen, die funktionieren»,<br />
erläutert er. «Betrachten Sie<br />
Projekte bei der Durchführung nicht isoliert.<br />
Setzen Sie gleichzeitig den Hut für<br />
Mitgliedschaft, den Hut für die Foundation<br />
und den Hut für die öffentliche Wahrnehmung<br />
auf. Oder tun Sie sich zusammen und<br />
verteilen Sie die Hüte.»<br />
Dieses «Hutkonzept» hat Initiativen wie<br />
die Kampagne «Give Every Child a Future»<br />
(GECAF) hervorgebracht. Ziel von GECAF<br />
ist die Impfung von 100 000 Kindern in<br />
neun Inselstaaten im Pazifik zum Schutz vor<br />
Humanen Papillomaviren, Rotaviren und<br />
Pneumokokken. Beim Event «Move for<br />
Philip Flindt ist der erste RPIC (<strong>Rotary</strong><br />
Public Image Coordinator) für Rotaract<br />
GECAF» setzten sich die Rotaracter buchstäblich<br />
in Bewegung. Sie posteten Bilder<br />
und Videos in Social Media von Leuten, die<br />
laufen, tanzen, Liegestütze machen oder<br />
Schilder präsentieren, die zeigen, wie viele<br />
Spenden sie gesammelt haben.<br />
Flindt hat viel gelernt, seit er RPIC<br />
geworden ist. Die Zone 18, zu der neben<br />
seinem Heimatland Dänemark auch Färöer,<br />
Grönland, Island, Litauen, Norwegen,<br />
Polen und Schweden gehören, ist extrem<br />
vielfältig. Aus diesem Grund überdenkt<br />
Flindt seinen ursprünglichen Plan, seine<br />
Reiseausgaben auf ein Minimum zu<br />
beschränken. «Mir ist klar, dass ich reisen<br />
muss», sagt er. «Ich muss die Distrikte besuchen<br />
und vor Ort sein. Ich muss Kontakte<br />
knüpfen und sicherstellen, dass wir uns<br />
verstehen.»<br />
K Etelka Lehoczky | A RI