IMMOBILIEN 2013 - Das eMagazin
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<strong>IMMOBILIEN</strong><br />
<strong>2013</strong><br />
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Ausgabe Juli <strong>2013</strong> - 7,50 €
6<br />
publity Performance Fonds<br />
6<br />
aus Bankenverwertung<br />
Immobilien<br />
Deutsche<br />
Der publity Performance Fonds Nr. 6 investiert mit deutschen Immobilien aus Bankenverwertung in ein breites<br />
Spektrum gewerblich genutzter Qualitätsimmobilien in guter Lage – vorzugsweise in Ballungsräumen mit<br />
Wachstumspotential wie Frankfurt/Main, Düsseldorf, Hamburg, Berlin und München.<br />
neue AIFM-konforme Generation geschlossener Immobilienfonds<br />
echter Kurzläufer<br />
Mindestbeteiligung: 10.000 Euro<br />
prognostizierte Ausschüttungen: 148 %<br />
für Privatpersonen und institutionelle Investoren<br />
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AZ Fonds 6 Immobilien M-0068-5
Editorial<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
Deutsche setzen weiter auf Betongold, denn<br />
die Bundesbürger besitzen Häuser und Eigentumswohnungen<br />
im Wert von fast 6 Billionen<br />
Euro. <strong>Das</strong> ist mehr als doppelt so viel wie noch<br />
vor 20 Jahren, so das Institut der deutschen<br />
Wirtschaft Köln. Nach dieser Studie sind Immobilien<br />
nach wie vor die wichtigste Vermögensgrundlage<br />
der privaten Haushalte. Denn<br />
rund die Hälfte des materiellen privaten Vermögens<br />
ist in Betongold investiert. Auch der<br />
deutsche Gewerbeinvestmentmarkt verzeichnete<br />
im 1. Quartal <strong>2013</strong> den besten Jahresstart<br />
seit fünf Jahren. Insgesamt wurden nach<br />
einer Studie von Savills 6,65 Mrd. Euro investiert,<br />
was einem Plus von rund 21 Prozent<br />
gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres<br />
entspricht.<br />
Auch im krisengeschüttelten Bereich der geschlossenen<br />
Fonds sorgen Immobilienfonds<br />
derzeit für die besten Umsätze aller Sparten.<br />
Und in der Finanzierung sind für Baufinanzierer<br />
goldene Zeiten angebrochen. <strong>Das</strong> historisch<br />
niedrige Zinsniveau ermöglicht Kreditfinanzierungen<br />
zu sehr günstigen Konditionen. So sind<br />
Hypothekendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung<br />
für unter drei Prozent zu haben. Der langfristige<br />
Durchschnittszins liegt bei mehr als dem<br />
Doppelten. Also durchwegs positive Nachrichten!<br />
Doch wie groß ist die Gefahr einer Immobilienblase?<br />
Wie entwickeln sich die Preise für<br />
Immobilien? Wo sind noch Schnäppchen für<br />
Anleger zu finden? Mit welchen Angeboten<br />
lassen sich derzeit die besten Renditen erzielen?<br />
Diese und weitere interessante Themen<br />
lesen Sie auf den folgenden Seiten des Immobilienmagazin<br />
<strong>2013</strong>!<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />
Ihr Team vom wmd-brokerchannel<br />
EDITORIAL | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Täglich aktuelle Informationen, Fachartikel und Video-Interviews<br />
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3
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Inhaltsverzeichnis<br />
4<br />
<strong>IMMOBILIEN</strong>MARKT - Inland<br />
6 Immobilienbesitz - Deutsche setzen auf<br />
Betongold<br />
8 Eine Million neue Wohnungen bis 2016<br />
11 Leitzinssenkung sorgt für Kauflaune am<br />
Immobilienmarkt<br />
12 NRW-Wohnungsbau kommt nur<br />
langsam voran<br />
12 Nürnberg: Preise für Eigentumswohnungen<br />
steigen um bis zu 37 Prozent<br />
14 Wohnungen in Leipzig werden deutlich<br />
teurer:<br />
Käufer zahlen im Schnitt 20 Prozent mehr<br />
15 Preise für Eigentumswohnungen in<br />
Köln steigen um 18 Prozent<br />
16 Gebrauchtimmobilien 2012 rund<br />
3 Prozent teurer als im Vorjahr<br />
17 Mietbarometer: Preise stabilisieren sich<br />
in vielen deutschen Großstädten<br />
Quelle: © wmd Verlag GmbH<br />
18 <strong>Das</strong> Mietanpassungspotenzial der<br />
deutschen Büromärkte ist in 2012<br />
gewachsen<br />
19 Aktuelle Mietpreise in den 80 deutschen<br />
Großstädten: Münchner zahlen<br />
150 Prozent mehr als Bremerhavener<br />
20 Schutz durch Immobilien - aber nur<br />
aktiv gemanagt<br />
22 Wohnungsneubau bleibt im Aufwind<br />
<strong>IMMOBILIEN</strong>MARKT - Ausland<br />
23 Europa - ein Haus mit vielen Appartements<br />
GEWERBE<strong>IMMOBILIEN</strong>MARKT<br />
25 Savills zum Gewerbeinvestmentmarkt<br />
Deutschland Q1 <strong>2013</strong><br />
27 Hahn Retail Report 2012/<strong>2013</strong>:<br />
Investoren favorisieren Fachmarktzentren<br />
30 Preise für Wohn- und Büroimmobilien<br />
2012 deutlich gestiegen<br />
31 Umfrage: Mieter und Makler sind unzufrieden<br />
mit der Provisionsregelung<br />
32 Bouwfonds-Studie identifiziert<br />
Deutschlands 12 attraktivste Regionen<br />
für Wohnungsbau<br />
33 Real Estate Asset Management:<br />
Problemimmobilien auch in<br />
Deutschland im Fokus<br />
OFFENE <strong>IMMOBILIEN</strong>FONDS<br />
35 Neue Scope Ratings<br />
für Offene Immobilienfonds<br />
36 Offene Immobilienfonds: Als Baustein<br />
immer noch geeignet<br />
GESCHLOSSENE <strong>IMMOBILIEN</strong>FONDS<br />
37 publity Performance Fonds:<br />
Über 16 Millionen an die Anleger<br />
ausgeschüttet<br />
40 Attraktivität von Hotelinvestments<br />
nimmt zu<br />
41 PROJECT Investment Gruppe erhält A<br />
42 Neuer Umsatzrekord im ersten Halbjahr<br />
44 WealthCap erneut mit Feri EuroRating<br />
Awards ausgezeichnet<br />
45 Immobilienfonds mit moderaten Kreditquoten<br />
46 Paribus Immobilienfonds investiert<br />
in neue Imtech-Hauptniederlassung<br />
München<br />
48 Hesse Newman mit Feri-Award Immobilien<br />
National ausgezeichnet<br />
48 Real I.S. bereitet ersten Hotelfonds mit<br />
Objekt in Hamburg vor<br />
50 IMMAC - Pflegezentrum Velbert mit<br />
AA- bewertet<br />
51 Unabhängige CHECK-Unternehmensanalyse<br />
52 Geschlossene Fonds: Immer weniger<br />
Fonds mit Auslandsimmobilien<br />
53 Seit 20 Jahren nachweislich Toprenditen:<br />
Wo Privatanleger wirklich verdienen!<br />
54 Neuer Handelsimmobilienfonds der ILG<br />
nunmehr im Vertrieb
55 Deutsche FondsResearch: Keine Preis-Bla-<br />
se auf dem Immobilienfonds-Zweitmarkt<br />
DIREKTE <strong>IMMOBILIEN</strong>ANLAGE<br />
56 Kapitalanlage: Nicht jede Immobilie ist<br />
geeignet<br />
58 Vorsicht Kostenfalle:impulse warnt vor<br />
Risiken beim Kauf denkmalgeschützter<br />
Immobilien<br />
59 DSK AG veröffentlicht Denkmalschutz<br />
Leistungsbilanz 2012 für Vermietung<br />
60 Immobilienbarometer<br />
61 Ahnungslose Immobilienbesitzer<br />
FINANZIERUNG<br />
62 Alternative Finanzierungsquellen für<br />
Immobilienhalter und Projektentwickler<br />
49 Wölbern Invest startet Vertrieb seines<br />
ersten Immobilie<br />
Zeit für eine Veränderung?<br />
63 Assetklasse Distressed Real Estate im deutschen<br />
Immobilienmarkt angekommen<br />
65 Für 750 Euro Kreditrate gibt es trotz<br />
Zinstief keine Villa in Bestlage<br />
67 Warum man dem Lockruf nach einem<br />
Festzins auf historisch niedrigem Niveau<br />
widerstehen sollte<br />
68 Schneller tilgen spart viel Geld<br />
69 Tausende Immobilienbesitzer mit<br />
laufenden Krediten können durch<br />
Zinstief sparen<br />
BAUSPAREN<br />
72 Badenia steigert Gewinn<br />
73 Ab 1,5 Prozent ins eigene Zuhause<br />
74 Bundesbürger finanzieren Wohneigentum<br />
sehr solide<br />
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Die Vorteile auf einen Blick.<br />
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Inhaltsverzeichnis | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
RECHT<br />
75 Schrottimmobilien: Bundesrat schiebt<br />
übereilten Kaufverträgen Riegel vor<br />
76 Betriebskosten - Was gehört wirklich<br />
dazu?<br />
78 Räum- und Streupflichten: Was gilt?<br />
78 Urteil: Angaben des Maklers nicht<br />
bindend<br />
INTERVIEW<br />
38 Top-Renditen mit deutschen Immobilien<br />
aus Bankenverwertung<br />
mit Frederik Mehlitz, Geschäftsführer<br />
der Kapitalverwaltungsgesellschaft publity<br />
Performance GmbH<br />
IMPRESSUM<br />
68 Impressum<br />
WÜSTENROT TURBODARLEHEN bis<br />
zu 30.000 Euro einfach und schnell<br />
ohne Grundschuldeintragung.<br />
5
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Immobilienmarkt - Inland<br />
6<br />
Immobilienbesitz - Deutsche setzen auf Betongold<br />
Die Bundesbürger besitzen Häuser und Eigentumswohnungen<br />
im Wert von fast 6 Billionen Euro<br />
<strong>Das</strong> ist mehr als doppelt so viel wie noch vor<br />
20 Jahren. <strong>Das</strong> zeigt eine jetzt vorgelegte<br />
Analyse des "Kompetenzfelds Immobilienökonomik"<br />
beim Institut der deutschen Wirtschaft<br />
Köln. Danach sind Immobilien nach wie vor<br />
die wichtigste Vermögensgrundlage der privaten<br />
Haushalte. Denn rund die Hälfte des materiellen<br />
privaten Vermögens ist in Betongold investiert.<br />
Insgesamt verfügen 18,8 Millionen Haushalte<br />
(48 Prozent) über Haus- und Grundbesitz. In Ostdeutschland<br />
liegt die Quote mit 39 Prozent deutlich<br />
niedriger als im Westen (50 Prozent) Wer wie<br />
viele Häuser und Grundstücke hat, hängt dabei<br />
stark vom Einkommen ab. So verfügen gut 80 Prozent<br />
der Haushalte mit mehr als 4.500 Euro netto<br />
im Monat über Immobilienbesitz; bei Haushalten<br />
mit weniger als 1.300 Euro netto monatlich sind<br />
es hingegen nur 20 Prozent. Ein weiteres wichtiges<br />
Kriterium ist die Haushaltsgröße: Je mehr Personen<br />
in einem Haushalt leben, desto größer ist sowohl<br />
der Anteil als auch die Höhe des Immobilienvermögens.<br />
In der Gruppe der Rentner verfügen 60 Prozent<br />
über Haus und Grund. Bei der Verteilung des<br />
Immobilienvermögens hat sich in den vergangenen<br />
Jahren kaum etwas geändert. Nach wie besitzt das<br />
reichste Fünftel der Haushalte rund 75 Prozent des<br />
gesamten Netto-Immobilienvermögens.<br />
Immobilienpreise:<br />
Kein Preisverfall wegen Demografie<br />
Wo man damit rechnet, dass die Nachfrage nach<br />
Wohnraum jährlich um 1 Prozent steigt, ist der Immobilienpreis<br />
schon jetzt um etwa 18 Prozent pro<br />
Quadratmeter höher als anderswo. Zu diesem Ergebnis<br />
kommen Berechnungen des Instituts der<br />
deutschen Wirtschaft Köln (IW) für 127 deutsche<br />
Städte. Aus rein demografischen Gründen wird es<br />
daher künftig weder einen Preisboom noch Preisverfall<br />
geben. Allerdings werden sich die erwarteten<br />
Quelle: © Thomas LAUNOIS - Fotolia.com<br />
Nachfrageveränderungen auf die Mieten und Leerstände<br />
auswirken. Die Wohnflächennachfrage folgt<br />
nicht zwangsläufig der Bevölkerungs-entwicklung.<br />
Denn auch dort, wo immer weniger Menschen leben,<br />
sinkt die Nachfrage nach Wohnraum keineswegs<br />
entsprechend, weil Singlehaushalte mehr Platz<br />
brauchen und ältere Menschen ihre vier Wände auch<br />
dann nicht räumen, wenn die Kinder flügge geworden<br />
sind. Nach Berechnungen des IW Köln fällt die<br />
Wohnflächennachfrage daher erst nach 2030 unter<br />
den heutigen Wert und geht bis zum Jahr 2060 im<br />
Durchschnitt nur um 15 Prozent zurück. In München<br />
wird die Nachfrage nach Wohnraum allerdings<br />
bis 2025 noch um einen zweistelligen Prozentwert<br />
wachsen, in Frankfurt an der Oder aber um 20 Prozent<br />
sinken.<br />
Autor: Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
....hätte ich doch mal nachschauen sollen!<br />
Verbraucherfinanzen.de<br />
www.verbraucherfinanzen.de<br />
Quelle: © ArTo2008 pitopia.de<br />
Quelle: Logo/ Verbraucherfinanzen © Alois - Fotolia.com
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Immobilienmarkt - Inland<br />
8<br />
Eine Million neue Wohnungen bis 2016<br />
Jüngster Aufwärtstrend des Wohnungsbaus setzt<br />
sich laut Studie von ifo-Experten in den kommenden<br />
Jahren mit abgeschwächter Dynamik fort<br />
Zahl fertiggestellter Wohnungen steigt im Zeitraum<br />
2012 bis 2016 jährlich im Schnitt um<br />
knapp sieben Prozent. Dies sorgt für Entspannung<br />
an den teilweise überhitzten Wohnungsmärkten.<br />
Regionale Unterschiede bei den Baufertigstellungen:<br />
Ostdeutschland holt Baden-Württemberg<br />
ein, Bayern bleibt Spitze.<br />
Begünstigende Rahmenbedingungen bleiben<br />
dennoch unverzichtbar.<br />
Mieten und Kaufpreise steigen und steigen und das<br />
Thema Wohnen ist in aller Munde. Doch die aktuelle<br />
Diskussion leidet unter dem Mangel an verlässlichen<br />
Marktdaten. Im Auftrag der Wüstenrot Bausparkasse<br />
haben daher Bauexperten des ifo-Instituts,<br />
Erich Gluch und Ludwig Dorffmeister, eine aktuelle<br />
Wohnungsbauprognose bis zum Jahr 2016 erstellt.<br />
Deren wichtigstes Ergebnis: Nach langen Jahren<br />
schwacher Wohnbautä-tigkeit befindet sich der<br />
Wohnungsbau in Deutschland in einem kräftigen<br />
Aufschwung, der bis über das Jahr 2016 hinausreichen<br />
und die vom Nachfrageüberhang bestimmte<br />
Lage in manchen Regionen entspannen wird.<br />
Die Erholung des deutschen Wohnungsbaus,<br />
die seit 2010 zu beobachten ist, wird sich nach<br />
Prognose der ifo-Experten in den nächsten vier<br />
Jahren fortsetzen. Die hohe Wachstumsdynamik<br />
von 2011 und 2012 – mit zweistelligen Steigerungsraten<br />
bei den Wohnungsfertigstellungen in<br />
neu errichteten Wohngebäuden wie auch bei den<br />
Wohnungsfertigstellungen insgesamt – schwächt<br />
sich dabei allerdings leicht auf durchschnittlich<br />
knapp sieben Prozent im Zeitraum 2012 bis 2016<br />
ab. Mit einer für 2016 prognostizierten Fertigstellungszahl<br />
von rund 246.000 Wohnungen in neu<br />
errichteten Wohngebäuden wird wieder ein Niveau<br />
erreicht, wie es zuletzt in den Jahren 2002<br />
bis 2004 bestand. Gegenüber dem Tiefpunkt<br />
Quelle: © Tomasz Zajda - Fotolia.com<br />
2009 mit knapp 136.000 Einheiten steigert sich<br />
die Zahl der Fertigstellungen in sieben Jahren um<br />
110.000 Einheiten.<br />
Entspannung an den Wohnungsmärkten in Sicht<br />
Rechnet man zu der Zahl der Fertigstellungen in<br />
neuen Wohngebäuden noch die Zahl der fertig gestellten<br />
Wohnungen in neu errichteten Nichtwohngebäuden<br />
und in bestehenden Ge-bäuden hinzu,<br />
so prognostizieren die ifo-Experten, ergibt sich für<br />
das Jahr 2016 eine Fertig-stellungszahl von rund<br />
277.000 Wohnungen. Im Zeitraum bis 2016 ist insgesamt<br />
mit der Errichtung von rund einer Million<br />
neuer Wohnungen zu rechnen. Dazu Bernd Hertweck,<br />
Vorstand der Wüstenrot Bausparkasse: „Bei<br />
dieser Größenordnung ist in den kommenden Jah-
en mit einer deutlichen Entspannung an den Wohnungsmärkten<br />
zu rechnen. Die rund eine Million<br />
neue Wohneinheiten sind somit eine positive Nachricht<br />
für Mieter und Käufer, die in einigen Regionen<br />
schon seit längerem ausgeprägte Knappheitspreise<br />
bezahlen müssen.“<br />
Mehrfamilienhäuser mit stärkstem Zuwachs<br />
Besonders interessant ist die Prognose in Bezug<br />
auf die Errichtung von Mehrfamilienhäusern, für<br />
die die größte relative Zunahme erwartet wird.<br />
Mit rund 106.000 Fertigstellungen wird der Neubau<br />
2016 um 65 Prozent höher liegen als 2011<br />
und spürbar zur Entlastung des Marktes beitragen.<br />
Denn unabhängig davon, ob es sich dabei um für<br />
breite Schichten bezahlbare Mietwohnungen handelt<br />
oder um hochpreisige Eigentumswohnungen<br />
in großstädtischen Toplagen – die damit einhergehende<br />
Angebotsausweitung wird auf direktem<br />
oder indirektem Wege, über sog. Sickereffekte,<br />
zu einer Entspannung der Mietwohnungsmärkte<br />
führen. Die größten absoluten Steigerungen werden<br />
jedoch die Wohnungsfertigstellungen in neu<br />
er-richteten 1- und 2-Familienhäusern aufweisen:<br />
Mit rund 140.000 fertig gestellten Wohnungen im<br />
Jahr 2016 wird das Ergebnis des Jahres 2011 um<br />
43.000 Einheiten übertroffen. Dies entspricht einer<br />
Zunahme um 44 Prozent.<br />
Schaffe, schaffe, Häusle bauen: Der Osten holt<br />
Baden-Württemberg ein…<br />
Nach den Vorhersagen der ifo-Experten dürfte<br />
das deutlich erhöhte Angebot neuer Wohnungen<br />
überwiegend dort realisiert werden, wo die Engpässe<br />
heute bereits am deutlichsten spürbar sind.<br />
Die Gefahr, dass am Bedarf „vorbeigebaut“ wird,<br />
wie es teilweise im abschreibungsbedingten Boom<br />
der 90er-Jahre geschah, dürfte in den kommen-<br />
Immobilienmarkt - Inland | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
den Jahren kaum bestehen. Die Wohnungsbaustudie<br />
unterteilt Deutschland diesbezüglich in sechs<br />
Großregionen: die Bundesländer Bayern, Baden-<br />
Württemberg und Nordrhein-Westfalen, sowie die<br />
Regionen Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland),<br />
Nord (Niedersachsen, Schleswig-Holstein,<br />
Hamburg, Bremen) sowie Ost, die alle östlichen<br />
Bundesländer und Berlin umfasst. Für alle Großregionen<br />
sagen die ifo-Experten einen Aufwärtstrend<br />
bei den Wohnungsfertigstellungen vor-aus. Allerdings<br />
mit unterschiedlicher Dynamik. Die größte<br />
relative Steigerung bei den Baufertigstellungszahlen<br />
in neu errichteten Wohngebäuden wird<br />
für die Großregion Ostdeutschland prognostiziert:<br />
Hier sollten im Jahr 2016 etwa 75 Prozent mehr<br />
Wohnungen erstellt werden als 2011. Hier wirkt<br />
sich in erster Linie der Nachfragesog des Großraums<br />
Berlin aus. Mit dann knapp 40.000 Wohnungsfertigstellungen<br />
wird Ostdeutschland 2016<br />
zu Baden-Württemberg aufschließen. Letztmalig<br />
wurden 2004 in Ostdeutschland mehr Wohnungen<br />
fertiggestellt als im Land der Häuslebauer.<br />
… und Bayern bleibt Spitze<br />
Die meisten Wohnungsfertigstellungen erfolgen<br />
jedoch seit 2011 im Bundesland Bayern, nachdem<br />
zuvor im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW<br />
die größte Anzahl an Wohnungen errichtet wurde.<br />
Diese Spitzenposition dürfte der Freistaat über<br />
den gesamten Prognose-zeitraum behalten und<br />
2016 rund 53.000 Wohnungsfertigstellungen erreichen<br />
(NRW 2016: rund 44.000). In Bayern wird<br />
damit für 2016 mit 4,2 fertig gestellten Wohnungen<br />
je 1.000 Einwohnern auch relativ zur<br />
Bevölkerung der Spitzenwert erreicht. In diesem<br />
Vergleich wird Ostdeutschland trotz der hohen<br />
Zunahme mit 2,3 fertig gestellten Wohnungen je<br />
1.000 Einwohner die geringste Fertigstellungsrate<br />
aller Großregionen aufweisen.<br />
9
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Immobilienmarkt - Inland<br />
10<br />
Begünstigende Rahmenbedingungen bleiben<br />
unverzichtbar<br />
So positiv die Prognosen der ifo-Bauexperten für die<br />
angespannten regionalen Wohnungsmärkte auch<br />
sein mögen: Anlass zu ungetrübtem Optimismus<br />
bieten die Schätzungen nach Ansicht von Wüstenrot<br />
nicht.<br />
Bernd Hertweck: „Die Aufwärtsentwicklung am<br />
Wohnungsmarkt wird derzeit auch durch eine beinahe<br />
einmalige Konstellation begünstigt. Sie besteht<br />
in einer hohen Wohnungsnachfrage – unter<br />
anderem bedingt durch eine erhöhte Zuwanderung<br />
und die stabile Beschäftigungsentwicklung – die<br />
auf ein gestiegenes Anlegerinteresse an Immobilien<br />
trifft. Die Flucht der Anleger in Sachwerte ist wiederum<br />
getrieben durch deren Verunsicherung vor dem<br />
Hintergrund der Euro- und Staatsschuldenkrise. In<br />
diesem Zusammenhang führt die Politik der EZB<br />
noch zu einem historisch niedrigen Hypothekenzinsniveau.<br />
Doch diese ideale Konstellation wird nicht<br />
auf ewig bestehen.“ Daher ist es nach Auffassung<br />
von Wüstenrot wichtig, auf Bundes-, Landes- und<br />
kommunaler Ebene an Fördermaßnahmen für den<br />
Wohnungsbau und das Immobiliensparen festzuhalten<br />
und sie weiterzuentwickeln. Dazu zählt der<br />
Fortbestand der Wohnungsbauprämie ebenso wie<br />
der erfolgreich eingeführte Wohnriester, dessen gesetzliche<br />
Regelungen derzeit weiter verbessert werden<br />
und von dem ein längerfristiger, nachhaltiger<br />
Beitrag für die Wohnungsbaukonjunktur zu erwarten<br />
ist. Im Kontext nachgefragter städtischer Lagen<br />
sind außerdem die Kommunen gefordert, durch<br />
eine aktive Städtebaupolitik den knappheitsbedingt<br />
steigenden Preisen möglichst entgegenzuwirken.<br />
Um unter den gegebenen Rahmenbedingungen<br />
auch einkommensschwächeren Familien die Eigentumsbildung<br />
in der Stadt zu ermöglichen, sollte auf<br />
Landes- und kommunaler Ebene wieder verstärkt<br />
Quelle: © Kirill Seleznev - Fotolia.com<br />
über geeignete Fördermodelle, wie z. B. die preisvergünstigte<br />
Abgabe von Baulandkontingenten im<br />
Rahmen bestimmter Einkommensgrenzen, nachgedacht<br />
werden.<br />
Wohnungspolitik ist auch Sozialpolitik<br />
Hertweck weiter: „Die Prognose der ifo-Bauexperten<br />
zur Entwicklung des Wohnungsbaus ist eine gute<br />
Nachricht für alle Beteiligten und macht Hoffnung,<br />
dass sich die in einzelnen Regionen bzw. Ballungszentren<br />
angespannte Lage nicht noch weiter zuspitzt,<br />
sondern im Gegenteil entspannt.“ Dennoch<br />
bleibt nach Ansicht von Wüstenrot noch einiges zu<br />
tun. „Übertriebene regulatorische Eingriffe in die<br />
Marktmechanismen wären für den Wohnungsmarkt<br />
ebenso Gift wie weitere Verschlechterungen der<br />
Rahmenbedingungen des Immobilienerwerbs oder<br />
ein Zurückfahren der staatlichen Förderung.“ Ganz<br />
im Gegenteil: Zur Verstetigung einer ausreichenden<br />
Wohnraumversorgung braucht es dauerhaft stabile<br />
und unterstützende Rahmenbedingungen.<br />
Denn Wohnungspolitik ist, insbesondere vor dem<br />
aktuellen Hintergrund, immer auch Sozialpolitik.<br />
„Jeder staatliche Euro, der die eigentumsbasierte<br />
Wohnraumversorgung und den Kapitalaufbau potenzieller<br />
Häuslebauer unterstützt, ist doppelt und<br />
dreifach gut investiert“, so Hertweck.<br />
Autor: Wüstenrot Direktion Partnervertrieb
Leitzinssenkung sorgt für Kauflaune<br />
am Immobilienmarkt<br />
Immobilienmarkt - Inland | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Bundesbürger sehen steigende Gefahr einer<br />
Immobilienblase<br />
Immer mehr Deutsche wollen die Niedrigzinsphase<br />
für die Verwirklichung ihrer Immobilienpläne<br />
nutzen. Für mehr als die Hälfte der Deutschen<br />
(59 Prozent) ist die Immobilie aktuell eine<br />
attraktive Alternative zu Sparanlagen. Dennoch:<br />
Vier von zehn Bürgern sehen eine gestiegene<br />
Gefahr einer Immobilienblase. Die Europäische<br />
Zentralbank (EZB) hat den Leitzins unlängst auf<br />
ein Allzeit-Tief von 0,5 Prozent gesenkt. Darlehenszinsen<br />
und Baugeld sind günstig wie nie zuvor<br />
und sorgen für Kauflaune am deutschen Immobilienmarkt.<br />
Laut einer aktuellen Umfrage von<br />
TNS-Infratest im Auftrag der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe<br />
(W&W) wollen 14 Prozent<br />
der Bundesbürger die Niedrigzinsphase nutzen,<br />
um ihre Immobilienwünsche umzusetzen. Noch<br />
vor einem Jahr waren dies nur rund sechs Prozent.<br />
Die aktuelle EZB-Geldpolitik sorgt für günstiges<br />
Baugeld, aber auch für niedrige Guthabenzinsen.<br />
Die Immobilie, das viel zitierte „Betongold“, erscheint<br />
daher vielen Deutschen auch als attraktive<br />
Anlageform. Laut Umfrage sehen 59 Prozent der<br />
Bundesbürger in Immobilien eine gute Alternative<br />
zu Sparanlagen. Bei dieser Einschätzung zeigt<br />
sich ein deutliches West-Ost-Gefälle: Während<br />
fast zwei Drittel (62 Prozent) der Westdeutschen<br />
die Immobilie positiv als Anlageform bewerten,<br />
sind nur rund 43 Prozent der Ostdeutschen dieser<br />
Meinung.<br />
Bundesbürger sehen steigende Gefahr einer<br />
Immobilienblase<br />
Doch die jüngste Leitzinssenkung der EZB und deren<br />
Folgen wie weiterhin günstige Immobilienfinanzierungen<br />
werden auch kritisch gewertet. Rund<br />
40 Prozent der Bundesbürger sehen angesichts der<br />
Niedrigzinsphase eine steigende Gefahr für den<br />
deutschen Immobilienmarkt durch eine Überbewertung<br />
mit anschließendem Preisverfall. Eine sol-<br />
Quelle: © Wolfgang-S - Fotolia.com<br />
che Immobilienblase hielt vor einem Jahr nur jeder<br />
dritte Bundesbürger für möglich, wie eine entsprechende<br />
Umfrage im Auftrag der W&W ergab. Die<br />
Deutschen haben erkannt, dass die momentane<br />
Niedrigzinsphase ein idealer Zeitpunkt für den Immobilienerwerb<br />
ist - ob eigen genutzt oder als Anlageform.<br />
Dennoch sollte die Entscheidung für den<br />
Erwerb oder Bau einer Immobilie immer gut überlegt<br />
sein. Rahmenbedingungen wie verfügbares<br />
Eigenkapital, machbare monatliche Belastung und<br />
langfristige Zinsentwicklung, aber auch mögliche<br />
Instandhaltungskosten und die Marktlage vor Ort<br />
sind dabei entscheidend. Eine qualifizierte Beratung<br />
hilft, die Chancen und Risiken eines Immobilienerwerbs<br />
gut abzuschätzen“, sagt Günter Schönfeld,<br />
Mitglied der Geschäftsführung der Wüstenrot<br />
Immobilien GmbH. Methodik: TNS Infratest hat im<br />
Zeitraum von 8. Mai bis 10. Mai <strong>2013</strong> im Auftrag<br />
der Wüstenrot & Württembergische AG 1.000 Personen<br />
in Deutschland telefonisch befragt. Die Befragung<br />
ist repräsentativ für die bundesdeutsche<br />
Bevölkerung ab 14 Jahren.<br />
www.wuerttembergische.de<br />
11
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Immobilienmarkt - Inland<br />
12<br />
NRW-Wohnungsbau kommt nur langsam voran<br />
LBS: Keine Entspannung bei den Baugenehmigungen<br />
In Nordrhein-Westfalen wurden im vergangenen<br />
Jahr 37.242 Wohnungen neu gebaut,<br />
acht Prozent mehr als im Vorjahr. Damit<br />
war der Neubau weiterhin deutlich schwächer als<br />
im gesamten Bundesgebiet, wo mit einer Steigerung<br />
um 15 Prozent auf insgesamt 210.000 Wohnungen<br />
gerechnet wird. Genaue Zahlen liegen<br />
hier erst Mitte Juni vor. Die weitere Entwicklung<br />
lässt sich an den 2012 erteilten Baugenehmigungen<br />
ablesen, die erfahrungsgemäß bis Mitte<br />
2014 realisiert werden. In NRW waren es 39.989<br />
(+ 3 %), bundesweit 239.465 (+ 4,8 %). "Eine<br />
deutliche Entspannung ist trotz vielerorts hohen<br />
Wohnungsbedarfs derzeit nicht zu erkennen",<br />
kommentierte LBS-Immobilienexperte Dr. Christian<br />
Schröder.<br />
Die LBS rechnet bis Ende des Jahres mit rund<br />
38.000 neuen Wohnungen, viele davon entstehen<br />
als Ersatz für abgerissene Gebäude. In der<br />
Boomphase des Wohnungsbaus Mitte der 90er<br />
Jahre wurden in NRW pro Jahr rund 100.000 neue<br />
Wohnungen gebaut.<br />
Autor: LBS Westdeutsche Landesbausparkasse<br />
Nürnberg: Preise für Eigentumswohnungen<br />
steigen um bis zu 37 Prozent<br />
Wohnungen kosten in Nürnberg im Schnitt<br />
2.107 Euro pro Quadratmeter<br />
Eigentumswohnungen in Nürnberg werden erneut<br />
deutlich teurer: Innerhalb eines Jahres<br />
sind die Kaufpreise im Schnitt um 18 Prozent<br />
auf 2.107 Euro gestiegen. <strong>Das</strong> zeigt der Marktbericht<br />
Nürnberg von immowelt.de, eines der führenden Immobilienportale.<br />
Im Vergleich zum Jahr 2011 haben<br />
sich die Wohnungspreise damit um 25 Prozent verteuert.<br />
Hohe Neubautätigkeit im Nordwesten<br />
Vor allem jüngere Käufer und Familien zieht es in<br />
die Nordstadt und nach St. Johannis. Beide Stadt-<br />
teile punkten mit guter Infrastruktur, Grünflächen<br />
sowie attraktiven Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten.<br />
Jüngst abgeschlossene und zahlreiche<br />
noch im Bau befindliche Neubauprojekte wie die<br />
Johannis-Etagen, das Bieling-Carré oder die Nordstadtgärten<br />
wirken sich dort zunehmend auf das<br />
Preisniveau aus: Im einst günstigen Johannis zahlen<br />
Käufer inzwischen rund 2.465 Euro pro Quadratmeter<br />
und somit 13 Prozent mehr als noch vor<br />
einem Jahr. Noch deutlicher fiel der Preisanstieg mit<br />
einem Plus von 34 Prozent in der Nordstadt aus. Die<br />
durchschnittlichen Quadratmeterpreise liegen hier<br />
bei 2.355 Euro. Speziell in den Top-Lagen der Stadt
müssen Käufer tief in die Tasche greifen: In Thon<br />
und Ziegelstein wird der Quadratmeter im Schnitt<br />
für 2.700 Euro angeboten. Noch exklusiver geht es<br />
in Erlenstegen zu, wo noble Villen mit großen Gärten<br />
den Weg säumen. Hier sind die Preise innerhalb<br />
eines Jahres um 37 Prozent auf durchschnittlich<br />
3.131 Euro gestiegen.<br />
Nachfrage erreicht bislang unbeachtete Stadtteile<br />
Von dem Nachfragehoch profitieren auch Stadtteile,<br />
die bisher nicht im Fokus der Käufer standen, wie etwa<br />
Steinbühl (1.799 Euro, +22 Prozent) oder Gostenhof<br />
(1.648 Euro, +24 Prozent). Auch das aufgrund seiner<br />
vielen Hochhäuser lange verpönte Langwasser steigt<br />
aufgrund des knappen Wohnungsangebots immer<br />
mehr in der Gunst der Käufer, die Preise steigen um<br />
14 Prozent auf 1.533 Euro.<br />
Durchschnittsmiete steigt erstmals über 8 Euro<br />
Die Mietpreise haben ihren Wachstumskurs fortgesetzt.<br />
Wie bereits im Vorjahr stiegen sie <strong>2013</strong><br />
Quelle: © photo 5000 - Fotolia.com<br />
Immobilienmarkt - Inland | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
um 4 Prozent und liegen aktuell bei 8,20 Euro<br />
pro Quadratmeter. Der Bundesdurchschnitt liegt<br />
bei 6,60 Euro. Die höchsten Mieten werden in der<br />
Innenstadt (9,40 Euro) verlangt sowie im benachbarten<br />
St. Peter (9,60 Euro), das lange zu den günstigsten<br />
Nürnberger Stadtteilen gehörte. Auch in<br />
der Nordstadt und in Langwasser ziehen die Mieten<br />
deutlich an, sie steigen um durchschnittlich 10 Prozent<br />
auf 8,50 Euro beziehungsweise 8,10 Euro pro<br />
Quadratmeter.<br />
Wer für den Quadratmeter weniger als 8 Euro zahlen<br />
will, muss sich auf den südlichen Stadtrand zubewegen<br />
- nach Worzeldorf, Katzwang oder Reichelsdorf.<br />
Datenbasis für die Berechnung der Durchschnittspreise<br />
in Nürnberg waren 5.500 auf immowelt.<br />
de inserierte Angebote. Verglichen wurde jeweils<br />
das erste Quartal <strong>2013</strong> mit dem Vorjahreszeitraum.<br />
Die Mietpreise sind Nettokaltmieten bei Neuvermietung,<br />
die Kaufpreise sind Angebots-, keine Abschlusspreise.<br />
Autor: Immowelt AG<br />
13
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Immobilienmarkt - Inland<br />
14<br />
Wohnungen in Leipzig werden deutlich teurer:<br />
Käufer zahlen im Schnitt 20 Prozent mehr<br />
Top-Objekte liegen im westlichen Zentrum<br />
Wohnungspreise in Leipzig steigen innerhalb<br />
eines Jahres um 20 Prozent / Pro Quadratmeter<br />
zahlen Käufer 1.379 Euro, das zeigt<br />
der Marktbericht Leipzig von immowelt.de, eines<br />
der führenden Immobilienportale / Mieten verteuern<br />
sich um 8 Prozent auf 5,50 Euro pro Quadratmeter.<br />
Wer sich in Leipzig eine Wohnung kaufen<br />
möchte, muss aktuell deutlich mehr investieren als<br />
noch vor einem Jahr: Die Wohnungspreise steigen<br />
im Schnitt um 20 Prozent auf 1.379 Euro pro Quadratmeter.<br />
<strong>Das</strong> ergibt der Marktbericht Leipzig von<br />
immowelt.de, eines der führenden Immobilienportale.<br />
Die Wohnungspreise in Leipzig liegen damit<br />
allerdings deutlich unter dem Bundesdurchschnitt<br />
(1.905 Euro) und in einem günstigen Verhältnis zur<br />
Kaufkraft der Einwohner. Reichlich Wohnraum zu<br />
bezahlbaren Preisen - das ist ein Standortvorteil, der<br />
die Stadt gerade für junge Zuwanderer und ihre Familien<br />
attraktiv macht.<br />
Die Top-Objekte liegen im westlichen Zentrum<br />
Begehrt bei Käufern sind vor allem die sanierten<br />
Altbauwohnungen im Gründerzeitgürtel der Kernstadt.<br />
Die Spitzenpreise werden in Zentrum-West<br />
mit seinem exquisiten Waldstraßenviertel gezahlt:<br />
2.453 Euro (+28 Prozent) kostet der Quadratmeter<br />
hier. Im angrenzenden Zentrum-Süd liegen die<br />
Durchschnittspreise noch bei 1.851 Euro. Wer allerdings<br />
ins Musikviertel will oder eine Neubau-<br />
Luxuswohnung am Johannapark beziehen möchte,<br />
muss deutlich drauflegen. Quirliger und bunter<br />
geht es in Plagwitz-Schleußig zu, das durch seine<br />
lebendige Kunstszene und seine fantastischen Lagen<br />
am Karl-Heine-Kanal immer mehr Beachtung<br />
findet. Der Quadratmeter kostet hier 1.496 Euro<br />
(+15 Prozent).<br />
Reudnitz und Stötteritz: Altbau für 1.000 Euro<br />
Nicht unbedingt als Trendbezirke werden Reudnitz-Crottendorf<br />
und Stötteritz-Sellerhausen im<br />
Osten der Stadt gehandelt. Wenn das Flair hier<br />
bisweilen auch etwas rauer und nicht jedes Haus<br />
in einem Top-Zustand ist: Käufer finden zentrumsnahe,<br />
verkehrstechnisch gut angebundene Lagen<br />
und sanierte Altbauwohnungen zu durchschnittlich<br />
1.000 Euro pro Quadratmeter. Die Preise sind<br />
in beiden Bezirken seit 2012 um mehr als 20 Prozent<br />
gestiegen.<br />
Mietpreise: Von 4,30 Euro bis 6,90 Euro<br />
Zugelegt haben in Leipzig auch die Mietpreise.<br />
Mit 5,50 Euro pro Quadratmeter liegt die durchschnittliche<br />
Angebotsmiete derzeit 8 Prozent über<br />
dem Niveau des Vorjahres. <strong>Das</strong> Preisspektrum<br />
reicht damit von 6,90 Euro in Zentrum-West bis<br />
4,30 Euro in Grünau-West.<br />
Erhöhter Nachfragedruck entsteht vor allem in<br />
den Altbaugebieten westlich und östlich des<br />
Zentrums, wo sich die wachsende Zahl der Neu-<br />
Leipziger am liebsten niederlässt. Am stärksten<br />
gestiegen sind die Mieten im angesagten Plagwitz-Schleußig<br />
(6,20 Euro, +15 Prozent). <strong>Das</strong> benachbarte<br />
Lindenau spürt den Aufwind, bleibt<br />
jedoch mit 5,20 Euro (+9 Prozent) deutlich günstiger.<br />
Unter 5 Euro wird man in Leipzig lediglich<br />
in Schönefeld-Volkmarsdorf oder in den Plattenbauquartieren<br />
Grünaus am westlichen Stadtrand<br />
fündig. Datenbasis für die Berechnung der Durchschnittspreise<br />
in Leipzig waren 11.500 auf immowelt.de<br />
inserierte Angebote. Verglichen wurde<br />
jeweils das erste Quartal <strong>2013</strong> mit dem Vorjahreszeitraum.<br />
Die Mietpreise sind Nettokaltmieten bei<br />
Neuvermietung, die Kaufpreise sind Angebots-,<br />
keine Abschlusspreise.<br />
Autor: Immowelt AG
Preise für Eigentumswohnungen in Köln<br />
steigen um 18 Prozent<br />
Immobilienmarkt - Inland | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Durchschnittlich 2.217 Euro pro Quadratmeter<br />
Die Preise für Wohneigentum in Köln stiegen<br />
zwischen 2012 und <strong>2013</strong> um 18 Prozent auf<br />
durchschnittlich 2.217 Euro pro Quadratmeter.<br />
<strong>Das</strong> zeigt der Marktbericht Köln von immowelt.<br />
de, eines der führenden Immobilienportale. Im Vergleich<br />
mit anderen Millionenstädten* sind die Preise<br />
moderat.<br />
Preisexplosion in Ehrenfeld, Chorweiler und<br />
der Neustadt<br />
Der größte Preissprung lässt sich in Ehrenfeld beobachten.<br />
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis<br />
steigt um fast ein Drittel auf 2.295 Euro. Der Bezirk<br />
mit dem gleichnamigen In-Viertel befindet sich im<br />
kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung und<br />
verzeichnet den größten Bevölkerungszuwachs im<br />
Stadtgebiet. Während hier im Vorjahr noch relativ<br />
günstiger Wohnraum angeboten wurde, rückt der<br />
modernisierte Stadtteil damit ins preisliche Mittelfeld<br />
auf. Chorweiler am nördlichen Stadtrand<br />
Kölns war im Vorjahr noch das günstigste Gebiet.<br />
Es verzeichnet die zweitgrößte Steigerungsrate von<br />
27 Prozent, der Quadratmeter kostet inzwischen<br />
im Schnitt 1.817 Euro. Am günstigsten ist Wohnraum<br />
nun in den rechts vom Rhein gelegenen Bezirken<br />
Kalk (1.609 Euro) und Porz (1.542 Euro). <strong>Das</strong><br />
teuerste Wohngebiet der Stadt ist nicht mehr die<br />
Altstadt, sondern die benachbarte Neustadt. Dort<br />
steigen die Preise um 26 Prozent auf 3.579 Euro,<br />
in der Altstadt liegen sie bei 3.253 Euro. Auf Platz<br />
drei liegt Lindenthal. Der Quadratmeter Wohnfläche<br />
kostet hier 2.532 Euro - 700 Euro weniger als in der<br />
Altstadt.<br />
Mietpreise bleiben stabil<br />
Die Mietpreise in Köln steigen im Schnitt um lediglich<br />
1 Prozent auf 9,60 Euro pro Quadratmeter und<br />
gelten damit als stabil. Die teuersten Gegenden sind<br />
Quelle: © Thorsten Schier - Fotolia.com<br />
nach wie vor die Neustadt (11,70 Euro pro Quadratmeter)<br />
und die Altstadt (11,50 Euro). Am günstigsten<br />
sind die Mieten im nördlichsten Stadtbezirk<br />
Chorweiler (8,10 Euro) und im direkt am Flughafen<br />
gelegenen Porz auf der rechten Rheinseite (8,00<br />
Euro). Diese Zahlen liegen deutlich über dem durchschnittlichen<br />
Quadratmeterpreis von 6,60 Euro in<br />
Deutschland. Datenbasis für die Berechnung der<br />
Durchschnittspreise in Köln waren 3.300 auf immowelt.de<br />
inserierte Angebote. Verglichen wurde<br />
jeweils das erste Quartal <strong>2013</strong> mit dem Vorjahreszeitraum.<br />
Die Mietpreise sind Nettokaltmieten bei<br />
Neuvermietung, die Kaufpreise sind Angebots-, keine<br />
Abschlusspreise.<br />
* Durchschnittliche Kaufpreise pro Quadratmeter im<br />
ersten Quartal 2012: München 4.369 Euro, Hamburg<br />
3.115 Euro, Berlin 2.156 Euro.<br />
Autor: Immowelt AG<br />
15
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Immobilienmarkt - Inland<br />
16<br />
Gebrauchtimmobilien 2012 rund 3 Prozent<br />
teurer als im Vorjahr<br />
LBS: Wohnungsnachfrage holt weiter auf<br />
Die Wohnungsnachfrage in Deutschland ist<br />
nach Angaben der Immobilienmakler von LBS<br />
und Sparkassen weiter lebhaft, aber nicht<br />
zu stürmisch. In ihrem wichtigsten Vermittlungsbereich,<br />
bei gebrauchten Objekten, lässt sich dies<br />
an der Preisentwicklung klar ablesen: Im Vergleich<br />
zum Vorjahr kosteten Eigenheime und Eigentumswohnungen<br />
aus dem Bestand 2012 durchschnittlich<br />
rund drei Prozent mehr. "Damit ist der Anstieg aber<br />
nicht mehr so hoch wie 2011", so LBS-Verbandsdirektor<br />
Hartwig Hamm. "Und die Gebrauchtimmobilienpreise<br />
sind heute immer noch etwas niedriger als<br />
im Jahre 2000."<br />
Diese Daten sind nach Angaben des Verbandssprechers<br />
in hohem Maße repräsentativ, basieren sie<br />
doch auf rund 35.000 Immobilien-Vermittlungen im<br />
Wert von 5,7 Milliarden Euro, die von den Maklergesellschaften,<br />
an denen die Landesbausparkassen<br />
beteiligt sind (neun regionale LBS-Immobiliengesellschaften<br />
und die Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-GmbH<br />
in Bayern), im abgelaufenen Jahr getätigt<br />
wurden. Der Löwenanteil entfiel dabei auf<br />
über 15.000 Einfamilienhäuser und gut 12.000 Eigentumswohnungen,<br />
darunter weit überwiegend<br />
Objekte aus dem Gebäudebestand. Die anhaltend<br />
hohe Attraktivität der Gebrauchtobjekte hat nach<br />
Hamms Worten klare Gründe: "Trotz aller Belebung<br />
im Neubau - was dort auf den Markt kommt, ist<br />
einfach noch viel zu wenig, um die aktuelle Nachfrage<br />
zu decken". Außerdem böten Neubauten zwar<br />
meist sehr gute Qualität, gerade auch in energetischer<br />
Hinsicht. Aber das ginge auch in die Preise.<br />
So kosteten neue Eigenheime bei den Vermittlern<br />
von LBS und Sparkassen im Jahre 2012 im Durchschnitt<br />
gut 325.000 Euro.<br />
Demgegenüber wurden Gebrauchtimmobilien im<br />
Schnitt für lediglich 161.000 Euro gekauft. "Auch<br />
wenn man zusätzlich den Instandsetzungs- und Sanierungsaufwand<br />
berücksichtigt: Breite Erwerberschichten<br />
finden hier günstige Einstiegspreise für<br />
Wohneigentum", so Hamm.<br />
Quelle: © Marco2811 - Fotolia.com<br />
Bei Eigentumswohnungen ist der Abstand ähnlich<br />
groß, denn hier stehen im Schnitt 106.000 Euro<br />
für Gebrauchtobjekte mehr als 220.000 Euro für<br />
neue Eigentumswohnungen gegenüber. Gerade<br />
auch beim Wohneigentum auf der Etage müsse<br />
aber - wie generell bei der Diskussion über Immobilienpreise<br />
- im Vergleich genau hingeschaut<br />
werden. "Denn Neubauten sind auch deswegen<br />
im Schnitt teurer, weil sie immer stärker in den<br />
großen Ballungsräumen entstehen", so der LBS-<br />
Sprecher. Hamm sprach sich vor diesem Hintergrund<br />
gegen jede Dramatisierung von Entwicklungen<br />
auf dem Wohnungsmarkt aus. Seit vielen<br />
Jahren sei von anderer Seite vor negativen Nachfrageperspektiven<br />
gewarnt worden, und lange<br />
Zeit seien die Preise vielerorts absolut stabil, teils<br />
sogar leicht rückläufig gewesen. Mittlerweile sei<br />
die Wirtschaftslage erfreulich positiv, die Beschäftigung<br />
nehme zu und führe auch wieder zum<br />
Zuzug von Menschen, und schließlich würden<br />
gerade die Ballungszentren, die zuvor über Abwanderung<br />
geklagt hätten, auch als Wohnstandort<br />
attraktiver. "Wir sind deshalb eher noch mitten<br />
drin in einer gesunden Aufholentwicklung",<br />
machte Hamm deutlich. Ob die Immobilienpreise<br />
heute die nötige "Bodenhaftung" hätten, müsse<br />
sicher immer individuell genau geprüft werden.<br />
"Wenn alles in allem die Preise hierzulande aber<br />
noch immer unter denen des Jahres 2000 liegen,<br />
wenn zugleich auch noch die Zinsen niedriger<br />
sind als je zuvor und die Finanzierung nicht oder<br />
nur wenig mehr kostet als eine vergleichbare Miete,<br />
dann ist das auch für Durchschnittsverdiener,<br />
die sich für eigene vier Wände interessieren, ein<br />
ganz starkes Kaufsignal", so Hamm.<br />
Autor: LBS Bundesgeschäftsstelle
Immobilienmarkt - Inland | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Mietbarometer: Preise stabilisieren sich in vielen<br />
deutschen Großstädten<br />
Berliner Mieten steigen in 2 Jahren um 20 Prozent<br />
Mit durchschnittlich 14,20 Euro (+7 Prozent)<br />
pro Quadratmeter zahlen die Münchner<br />
Deutschlands höchste Mietpreise / Platz 2<br />
bis 5 belegen Frankfurt, Hamburg, Stuttgart und<br />
Düsseldorf, das zeigt das Mietbarometer von immowelt.de,<br />
eines der führenden Immobilienportale<br />
/ Den größten Preissprung verzeichnet Berlin - die<br />
Mieten steigen innerhalb von 2 Jahren um 20 Prozent<br />
auf 8,40 Euro. Immer mehr Deutsche zieht es<br />
zum Leben und Arbeiten in die Großstadt, auch<br />
wenn sie dafür hohe Mietkosten in Kauf nehmen<br />
müssen. In München zahlen Mieter im Schnitt 14,20<br />
Euro pro Quadratmeter und damit deutlich mehr als<br />
in jeder anderen deutschen Großstadt. <strong>Das</strong> ergibt<br />
das Mietbarometer von immowelt.de, eines der<br />
führenden Immobilienportale. <strong>Das</strong> Mietbarometer<br />
vergleicht die Angebotsmieten des 1. Quartals <strong>2013</strong><br />
mit denen des Vorjahreszeitraumes. Die Rangliste<br />
der fünf teuersten deutschen Großstädte ist demnach<br />
zum letzten Jahr unverändert: München auf<br />
Platz 1 vor Frankfurt/Main (12,80 Euro), dann Hamburg<br />
(10,90 Euro), Stuttgart (10,70 Euro) und Düsseldorf<br />
(9,70 Euro).<br />
Berlin im Mittelfeld, Leipzig Schlusslicht<br />
Wirtschaftskraft, Zuwanderungsquote, Wohnungsbestand<br />
- ein Mix aus vielen Faktoren spielt in die Preisbildung<br />
am Mietmarkt. Gemessen am Bundesdurchschnitt<br />
von 6,60 Euro müssen die Großstädter fast<br />
überall tiefer in die Tasche greifen. Berlin etwa liegt<br />
mit 8,40 Euro im Mittelfeld vor Nürnberg (8,20 Euro),<br />
in Hannover oder Bremen kostet der Quadratmeter<br />
7 Euro. Günstiger geht es im Ruhrgebiet: Wer nach<br />
Essen oder Dortmund zieht, zahlt unterbundesdurchschnittliche<br />
Mietpreise. <strong>Das</strong> Schlusslicht der Rangliste<br />
bildet Leipzig mit 5,50 Euro pro Quadratmeter.<br />
Mieten steigen langsamer als im Vorjahr<br />
Während das Mietbarometer im Vorjahr für fast alle<br />
Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern deutliche<br />
bis zweistellige Mietsteigerungen ermittelte,<br />
sieht es in diesem Jahr deutlich moderater aus. Die<br />
Mieten steigen in Frankfurt, Stuttgart oder Köln zwischen<br />
0 und 4 Prozent. Auch in Hamburg (10,90<br />
Euro, -1 Prozent) scheint der Markt die hohe Mietsteigerung<br />
des Vorjahres von 11 Prozent erst einmal<br />
zu absorbieren. Anders liegen die Dinge in Berlin: Die<br />
verhältnismäßig niedrigen Ausgangsmieten scheinen<br />
weiterhin Spielraum nach oben zu lassen. Seit<br />
2012 sind die Mietpreise hier um 11 Prozent gestiegen,<br />
in den letzten 2 Jahren insgesamt um ein Fünftel.<br />
In Berlin-Mitte zahlen Mieter im Schnitt ohnehin<br />
längst Quadratmeterpreise wie in Frankfurt. Für das<br />
Mietbarometer wurden die Mieten in den 14 deutschen<br />
Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern<br />
untersucht. Datenbasis für die Berechnung der<br />
Durchschnittspreise waren insgesamt 45.000 auf immowelt.de<br />
inserierte Angebote. Die Mietpreise sind<br />
Nettokaltmieten bei Neuvermietung. Verglichen wurden<br />
die Mietpreise des 1. Quartals 2012 und des 1.<br />
Quartals <strong>2013</strong>. Der deutsche Durchschnittspreis errechnet<br />
sich aus allen auf immowelt.de zum Kauf angebotenen<br />
Wohnungen im Untersuchungszeitraum.<br />
www.immowelt.de<br />
Die Mietpreise für Wohnungen in den<br />
14 größten deutschen Städten im Überblick:<br />
Platz 1: München 14,20 Euro (+7 Prozent)<br />
Platz 2: Frankfurt/M. 12,80 Euro (+4 Prozent)<br />
Platz 3: Hamburg 10,90 Euro (-1 Prozent)<br />
Platz 4: Stuttgart 10,70 Euro (+2 Prozent)<br />
Platz 5: Düsseldorf 9,70 Euro (+/-0 Prozent)<br />
Platz 6: Köln 9,60 Euro (+1 Prozent)<br />
Platz 7: Berlin 8,40 Euro (+11 Prozent)<br />
Platz 8: Nürnberg 8,20 Euro (+4 Prozent)<br />
Platz 9: Hannover 7,00 Euro (+3 Prozent)<br />
Platz 10: Bremen 7,00 Euro (+6 Prozent)<br />
Platz 11: Dresden 6,90 Euro (+7 Prozent)<br />
Platz 12: Essen 6,30 Euro (-1 Prozent)<br />
Platz 13: Dortmund 5,80 Euro (+4 Prozent)<br />
Platz 14: Leipzig 5,50 Euro (+8 Prozent)<br />
Deutschland gesamt: 6,60 Euro (+5 Prozent)<br />
17
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Immobilienmarkt - Inland<br />
18<br />
<strong>Das</strong> Mietanpassungspotenzial der deutschen<br />
Büromärkte ist in 2012 gewachsen<br />
Aktuelle Ergebnisse<br />
des Deutschen Büro Mietpotential Index<br />
Die aktuellen Ergebnisse des Deutschen Büro<br />
Mietpotential Index (DMX), jährlich veröffentlicht<br />
von IPD und gesponsert von der alstria<br />
office REIT-AG, zeigen für das Jahr <strong>2013</strong> ein positives<br />
Mietanpassungspotenzial. Nachdem im vergangenen<br />
Jahr nur ein schwach positives Potenzial<br />
von 0,3% ermittelt wurde, liegt der aktuelle Wert<br />
zum Mai <strong>2013</strong> bei 2,5%. Damit weist das Verhältnis<br />
zwischen der derzeitigen durchschnittlichen<br />
Vertragsmiete und dem marktüblichen Rohertrag<br />
zurzeit eine potenzielle Mietsteigerung auf - angetrieben<br />
durch ein Wachstum der nachhaltigen<br />
Marktmieten um 3,7%, im Vergleich zu einem moderaten<br />
Wachstum bei den Bestandsmieten von<br />
1,5%. Während die derzeitige durchschnittliche<br />
Vertragsmiete (Bestandsmiete) für bestehende Mietverträge<br />
bei einem Wert von 13,05 EUR/m²/Monat<br />
liegt, bewegen sich die marktüblichen Roherträge<br />
für diese Verträge bei 13,37 EUR/m²/Monat. Daniel<br />
Piazolo, Geschäftsführer IPD Investment Property<br />
Databank GmbH, erläuterte, „Obgleich im letzten<br />
Jahr breitgefächerte Mietanpassungspotenziale in<br />
den jeweiligen deutschen Standorten festzustellen<br />
waren, fallen diese im aktuellen Jahr deutlich ho-<br />
Quelle: © Dream-Emotion - Fotolia.com<br />
mogener aus. Nur zwei von acht Standorten weisen<br />
aktuell einen Anpassungsdruck auf“. <strong>Das</strong> höchste<br />
positive Mietanpassungspotenzial weist Hamburg<br />
mit einem Wert von 8,4% auf, gefolgt von Frankfurt<br />
am Main mit 5,6%, Berlin mit 3,8%, Köln mit<br />
3,6% und München mit 1,2%. Der stärkste Anpassungsdruck<br />
wird im Mai <strong>2013</strong> in Düsseldorf mit<br />
-7,5% gemessen, gefolgt von Stuttgart mit -4,1%.<br />
Die B-Städte weisen mit einem Mietanpassungspotenzial<br />
von 2,5% eine potenzielle Mietsteigerung<br />
der Bestandsmieten im Vergleich zu den marktüblichen<br />
Roherträgen aus.<br />
<strong>Das</strong> hohe Potenzial für Hamburg ist vornehmlich<br />
dem starken Wachstum von 5,3% der marktüblichen<br />
Roherträge geschuldet, obgleich die Bestandsmieten<br />
in Hamburg im gleichen Zeitraum nur<br />
um 3,3% anzogen. Demzufolge erhöhte sich die<br />
Differenz zwischen Bestandsmieten und marktüblichen<br />
Roherträgen und führte zu einem größeren<br />
Mietsteigerungspotenzial. Piazolo fügte hinzu, „Die<br />
gegenwärtigen Bestandsmieten der von uns erfassten<br />
Büromieten folgten bisher nicht der starken<br />
Wachstumsentwicklung der marktüblichen Roherträge.<br />
Nur Frankfurt am Main weist eine recht hohe<br />
Zuwachsrate von 6,4% bei den Bestandsmieten<br />
auf. An manchen Standorten, wie Berlin und Köln,<br />
sind sogar leicht fallende Bestandsmieten bei stabilen<br />
bzw. steigenden marktüblichen Roherträgen<br />
zu beobachten“. Der Index und die regionalen Sub-<br />
Indizes zeigen das theoretische Mietanpassungspotenzial<br />
der Bestandsmieten von Büromietverträgen<br />
gegenüber den in den Bewertungsgutachten angesetzten<br />
marktüblichen Roherträgen für Büroflächen<br />
in Deutschland. Die Ergebnisse des DMX basieren<br />
auf einer umfangreichen Datenbank von Primärinformationen,<br />
die aus 18.865 Mietverträgen mit<br />
einem monatlichen Mietwert von ca. 259 Mio. EUR<br />
berechnet wird.<br />
Autor: IPD Investment Property Datenbank GmbH
Aktuelle Mietpreise<br />
in den 80 deutschen Großstädten:<br />
Immobilienmarkt - Inland | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Münchner zahlen 150 Prozent mehr als Bremerhavener<br />
München ist mit Abstand Mietpreis-Spitzenreiter<br />
der deutschen Städte mit mehr als<br />
100.000 Einwohnern, in denen fast ein<br />
Drittel der Bevölkerung lebt. Am preiswertesten<br />
wohnen die Mieter in Bremerhaven. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt ein aktuelles Mietpreis-Ranking von<br />
ImmobilienScout24. Grundlagen sind die Angebotsmieten<br />
aus dem 4. Quartal 2012. Die Münchner<br />
wohnen bundesweit am teuersten: Sie bezahlen bei<br />
einer Neuvermietung im Schnitt 12,20 Euro Kaltmiete<br />
für einen Quadratmeter. Damit geben die Einwohner<br />
der bayrischen Landeshauptstadt über 150<br />
Prozent mehr für das Wohnen aus als die Mieter in<br />
Bremerhaven. Die einzige deutsche Großstadt direkt<br />
an der Nordsee ist mit nur durchschnittlich 4,80<br />
Euro Miete pro Quadratmeter die preisgünstigste<br />
der 80 Metropolen Deutschlands. Den Münchnern<br />
folgen die Frankfurter mit 10,40 Euro. Aber auch<br />
Stuttgarter, Freiburger, Heidelberger, Wiesbadener,<br />
Düsseldorfer und Mainzer Mieter müssen tief in die<br />
Tasche greifen und mehr als 9 Euro im Durchschnitt<br />
für den Quadratmeter berappen. Am günstigsten<br />
wohnt man in Bremerhaven zur Miete. Aber auch in<br />
Chemnitz (4,90 Euro) und Cottbus (5,00 Euro) ist es<br />
preiswert. Nur knapp über der 5-Euro-Marke liegen<br />
Hildesheim (5,00 Euro), Salzgitter (5,20 Euro) und<br />
Göttingen (5,30 Euro). In 40 Prozent der Großstädte<br />
liegt der Mietpreis für den Quadratmeter über dem<br />
für alle ermittelten Durchschnittswert von 6,90 Euro.<br />
Großstadt-Rekorde<br />
Die nördlichste Großstadt ist Kiel (6,30 Euro), die<br />
südlichste Freiburg im Breisgau (9,50 Euro), die östlichste<br />
Cottbus und die westlichste Aachen (7,40<br />
Euro). Dem geografischen Mittelpunkt Deutschlands<br />
kommt Erfurt (6,70 Euro) am nächsten. Die<br />
flächengrößte Metropole ist Berlin und die kleinste<br />
Offenbach am Main (7,60 Euro). Die höchstgelegene<br />
Großstadt ist München, die am nächsten dem<br />
NN-Punkt liegende Kiel. Die meisten Sonnenstunden<br />
bietet Freiburg im Breisgau, die wenigsten Bremerhaven.<br />
Der meiste Regen fällt in Wuppertal (5,80<br />
Euro), der wenigste in Magdeburg (5,40 Euro). Die<br />
kinderreichste Stadt ist Hamm (5,60 Euro), die mit<br />
dem niedrigsten Durchschnittsalter seiner Bewohner<br />
ist Freiburg im Breisgau. Hannover (6,90 Euro)<br />
ist die grünste Stadt und Hamburg verfügt die meisten<br />
Brücken. Berlin ist der älteste und Ingolstadt<br />
der jüngste Großstadt-Titelträger.<br />
Top-5 der höchsten Mieten der 80 Großstädte<br />
im 4. Quartal 2012<br />
1. München: 12,19 Euro<br />
2. Frankfurt am Main: 10,41 Euro<br />
3. Stuttgart: 9,68 Euro<br />
4. Freiburg im Breisgau: 9,49 Euro<br />
5. Heidelberg: 9,40 Euro<br />
Top-5 der niedrigsten Mieten der 80 Großstädte<br />
im 4. Quartal 2012<br />
1. Bremerhaven: 4,83 Euro<br />
2. Chemnitz: 4,88 Euro<br />
3. Cottbus: 4,97 Euro<br />
4. Hildesheim: 5,03 Euro<br />
5. Salzgitter: 5,16 Euro<br />
Autor: ImmobilienScout 24 GmbH<br />
Quelle: © The Photos - Fotolia.com<br />
19
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Immobilienmarkt - Inland<br />
20<br />
Schutz durch Immobilien<br />
- aber nur aktiv gemanagt<br />
Immobilienmanagement<br />
als Teil der gesamten Finanzplanung<br />
Die jüngst veröffentlichte Untersuchung der<br />
Deutschen Bundesbank bringt es ans Licht:<br />
<strong>Das</strong> Sparbuch ist der am weitesten verbreitete<br />
Vermögensgegenstand in deutschen Haushalten.<br />
78 Prozent besitzen ein Sparguthaben. Mit Abstand<br />
folgen kapitalbildende Lebensversicherungen (40<br />
Prozent) und Bausparverträge (36 Prozent). Zwar<br />
ist der größte Aktivposten deutscher Haushalte die<br />
selbst genutzte Immobilie, im Anlageportfolio aber<br />
spielen Immobilien ebenso wie Aktien kaum eine<br />
Rolle. Dabei können Immobilieninvestments, professionell<br />
ausgewählt und aktiv gemanagt, einen<br />
Schutz gegen Krisen und einen Anstieg der Inflationsrate<br />
bieten.<br />
Quelle: © beermedia - Fotolia.com<br />
Bei der Umsetzung einer entsprechenden Strategie<br />
können unabhängige CERTIFIED FINANCI-<br />
AL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger) Anlegern<br />
helfen. Gute Zeiten für Zinsanlagen sehen anders<br />
aus. Wer derzeit knapp zwei Prozent bekommt,<br />
bekommt viel. Ein Ertrag, der aber durch Inflation<br />
und Steuern praktisch aufgezehrt wird. Schlimmer<br />
noch: Zinsanlagen führen zu realer Geldvernichtung.<br />
Wie das wirkt, zeigt ein einfaches Beispiel:<br />
Wer 10.000 € anlegt und dafür eine jährliche Verzinsung<br />
von 1,5 Prozent bekommt, muss bei einer<br />
Inflationsrate von zwei Prozent nach zehn Jahren<br />
einen Kaufkraftverlust von fast fünf Prozent auf<br />
das Anfangskapital zu erleiden. „Viele Sparer in<br />
Deutschland sind sich dieser Tatsache, die sich<br />
aus dem aktuellen Niedrigzinsumfeld ergibt, noch<br />
nicht bewusst“, sagt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender<br />
des Financial Planning Standards<br />
Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland)<br />
und Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Private<br />
Finance & Wealth Management an der EBS Business<br />
School, Wiesbaden. Dabei wäre die Lösung<br />
einfach: „Sparer sollten stattdessen breiter investieren<br />
und auch Sachwerte wie Aktien oder Immobilien,<br />
die die Chance auf realen Kapitalerhalt<br />
in diesem Umfeld bieten, bei ihrer Geldanlage berücksichtigen.“<br />
Doch das tun bislang nur wenige. Gerade elf Prozent<br />
der deutschen Haushalte, so ein weiteres<br />
Ergebnis der Erhebung der Deutschen Bundesbank,<br />
halten Aktien. Aber auch Immobilienanlagen<br />
jenseits der eigengenutzten Immobilie spielen<br />
in den Portfolios der Deutschen kaum eine Rolle.<br />
Zwar haben zumindest 44 Prozent der Haushalte<br />
eine selbst genutzte Immobilie. Doch im internationalen<br />
Vergleich hinkt Deutschland auch hier<br />
hinterher. Denn in Frankreich besitzen 58 Prozent<br />
der Menschen ein Eigenheim, in Spanien sogar<br />
fast 83 Prozent. Noch schlimmer: „Häuslebauer<br />
hierzulande nutzen noch nicht einmal alle Finanzierungsmöglichkeiten,<br />
die ihnen zur Verfügung<br />
stehen. Mit der Folge, dass das Eigenheim oftmals<br />
nicht optimal finanziert sind“, erläutert Prof.<br />
Tilmes. In der jüngsten Vergangenheit, stark beeinflusst<br />
durch die Verwerfungen der Staatsschuldenkrise<br />
und begünstigt durch das niedrige Zinsumfeld,<br />
nimmt das Interesse an Immobilien als<br />
eigenständige Anlageklasse zu. Jedoch anstelle<br />
einer systematischen und ganzheitlichen Asset<br />
Allocation werden jetzt Immobilien – fast schon
lind – als reiner Inflationsschutz gekauft. Risiko-<br />
und Ertragsgesichtspunkte oder ein umfassendes<br />
Immobilienmanagement werden oft vernachlässigt.<br />
Dazu kommt, dass viele Investoren die Renditemöglichkeiten,<br />
die mit Investments in diesem Sektor<br />
möglich sind, gar nicht nutzen. „Dabei“, sagt<br />
Prof. Tilmes, „kann der Werthebel, vor allem bei<br />
größeren Immobilienbeständen, höher sein, als im<br />
liquiden Wertpapiermanagement.“ So kann der<br />
Ertrag von Zinshäusern durch ein professionelles<br />
Mietermanagement deutlich gesteigert werden.<br />
Allerdings ist es für Investoren auch nicht ganz<br />
leicht, geeignete Immobilien, die ein gutes Ertrags-/Risikoverhältnis<br />
bieten, zu finden. Dieses<br />
gilt umso mehr, da an einigen Standorten die<br />
Preise schon stark gestiegen und die Mietrenditen<br />
kaum noch attraktiv erscheinen. Investoren,<br />
die ihren Immobilienanteil im Portfolio ausbauen<br />
wollen, müssen deshalb bei der Auswahl möglicher<br />
Zielobjekte sehr genau hinsehen. Es gilt, Immobilien<br />
zu entwickeln und nicht Luxus-sanierte<br />
Objekte mit wenig Wertsteigerungspotential zu<br />
erwerben.<br />
Immobilienmanagement als Teil der gesamten<br />
Finanzplanung<br />
„Ein professionelles Immobilienmanagement muss<br />
deshalb genauso wie ein professionelles Wertpapiermanagement<br />
Teil der privaten Finanzplanung<br />
sein“, erläutert Prof. Tilmes. Nur so lassen sich bei<br />
der Langfristanlage „Immobilien“ Klumpenrisiken<br />
im Portfolio vermeiden, Ertragshebel realisieren<br />
und Liquiditäts- und Steueraspekte mit den anderen<br />
Vermögensbestandteilen synchronisieren. Die<br />
vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED<br />
FINANCIAL PLANNER (CFP®-Zertifikatsträger)<br />
können Anlegern aufzeigen, wo Risiken beim Immobilienerwerb<br />
liegen und wie sie Immobilien,<br />
Immobilienmarkt - Inland | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Quelle: © Gajus - Fotolia.com<br />
ihren individuellen Verhältnissen und ihrer Risikoneigung<br />
entsprechend, in ihre Finanzplanung<br />
integrieren. Sie bewerten den Immobilienbestand<br />
ihrer Kunden, beurteilen die Anlagen unter Ertrags-,<br />
Risiko-, steuerlichen und Liquiditätsgesichtspunkten<br />
und können helfen, den Ertrag aus<br />
einer Immobilie durch professionelles und aktives<br />
Immobilienmanagement sowie die Finanzierung<br />
beim Erwerb eines Objektes zu optimieren. CER-<br />
TIFIED FINANCIAL PLANNER sorgen so dafür, dass<br />
Immobilien in die ganzheitliche Finanzplanung<br />
integriert werden und diese damit auch wirklich<br />
Schutz vor Krisen oder einem Anstieg der Inflationsrate<br />
bieten können.<br />
Autor: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V<br />
21
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Immobilienmarkt - Inland<br />
22<br />
Wohnungsneubau bleibt im Aufwind<br />
KfW: Steigendes Angebot kann Wohnraumbedarf<br />
nicht decken<br />
Der Wohnungsneubau in Deutschland bleibt<br />
auf Expansionskurs: Gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
legt der KfW-Indikator Eigenheimbau<br />
im März um 2 Prozentpunkte zu. Trotz<br />
eines leichten Rückgangs am aktuellen Rand (-1,2<br />
Prozentpunke ggü. Vormonat) signalisiert der Indikator,<br />
neben weiteren Frühindikatoren, einen anhaltenden<br />
Aufwärtstrend. Dieser wird von den günstigen<br />
Rahmenbedingungen gestützt. Nach wie vor<br />
bieten niedrige Zinsen, steigende Einkommen, ein<br />
robuster Arbeitsmarkt und eine hohe Anlegerpräferenz<br />
für Sachwerte ein optimales Umfeld für die<br />
Neubautätigkeit. Die Zahl neugebauter Wohnungen<br />
dürfte <strong>2013</strong> daher bei leicht über 200.000 Einheiten<br />
liegen. Bereits 2012 hatte die Neubautätigkeit zugelegt,<br />
während die gesamten realen Bauinvestitionen<br />
gegenüber dem Vorjahr um 1,5 % gesunken waren.<br />
Der Rückgang beschränkte sich auf den Nichtwohnungsbau,<br />
der um fast 5 % gegenüber 2011 ver-<br />
Quelle: © elxeneize - Fotolia.com<br />
lor. Wesentliche Ursache hierfür war der deutliche<br />
Rückgang der öffentlichen Bauinvestitionen nach<br />
dem Auslaufen der Konjunkturpakete. Im Gegensatz<br />
dazu stiegen die Wohnungsbauinvestitionen<br />
insgesamt im letzten Jahr real um knapp 1 % gegenüber<br />
dem Vorjahr.<br />
"Auch im Jahr <strong>2013</strong> wird der Wohnungsbau insgesamt<br />
und damit auch der Neubau der Wachstumsmotor<br />
des Baugewerbes bleiben", sagt Dr. Jörg<br />
Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.<br />
"Wir rechnen mit insgesamt rund 204.000 neuen<br />
Wohneinheiten".<br />
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung mahnt Zeuner:<br />
"Um den zukünftig benötigten Bedarf an Wohnraum<br />
in Ballungsräumen zu decken, müssten noch<br />
mehr Wohnungen pro Jahr neu gebaut bzw. fertig<br />
gestellt werden." Die Tendenz zu kleineren<br />
Haushalten, steigende Haushaltszahlen und eine<br />
zunehmende Wohnfläche pro Haushalt verursachten<br />
neben der Zuwanderung in die Städte einen<br />
wachsenden Wohnraumbedarf. "Auch das aktuelle<br />
Neubauniveau ist nicht ausreichend, um den<br />
Preisanstieg für Wohnimmobilien gerade in Ballungsgebieten<br />
abzudämpfen", so Zeuner. Die KfW<br />
berechnet den Indikator Eigenheimbau exklusiv für<br />
die Wirtschaftswoche. Eine ausführliche Analyse<br />
mit Datentabelle und Grafiken ist abrufbar unter:<br />
www.kfw.de/eigenheimbauindikator<br />
Autor: KfW, Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
Quelle: © Scanrail - Fotolia.com
Immobilienmarkt - Ausland | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Europa - ein Haus mit vielen Appartements<br />
Deloitte-Report zur Wohnsituation in Europa zeigt:<br />
Wohnraum in Deutschland noch erschwinglich<br />
Der Deloitte "Property Index - Overview of<br />
European Residential Markets" zeigt, dass<br />
Deutschland im europäischen Vergleich 2011<br />
die wenigsten Häuser und Wohnungen gebaut hat.<br />
Die Preise für private Immobilien bzw. Wohnraum<br />
liegen im europäischen Mittelfeld, allerdings bei<br />
einem signifikant höheren Pro-Kopf-Einkommen.<br />
Aber gleichzeitig verzeichnet Deutschland einen der<br />
deutlichsten Preisanstiege. Die Stadt mit dem teuersten<br />
Wohnraum ist Paris, die günstigste Budapest.<br />
Auch hier liegen die ausgewählten deutschen Städte<br />
im Mittelfeld. Dänemark und Frankreich sind die<br />
Länder mit den höchsten Wohnkosten insgesamt,<br />
Ungarn mit den niedrigsten.<br />
"Wie wohnen die Europäer und was kostet es<br />
in Europa?<br />
<strong>Das</strong> herauszufinden hat sich unser neuer Report<br />
zum Ziel gesetzt und sich in seiner Erstausgabe auf<br />
Eigenheimkosten in zwölf ausgewählten europäischen<br />
Ländern fokussiert", kommentiert Michael<br />
Müller, Partner und Leiter Real Estate bei Deloitte.<br />
Regionale Unterschiede bei Neubauten<br />
Häuserbau bzw. neuer Wohnraum gestaltet sich<br />
in den untersuchten Ländern sehr unterschiedlich<br />
Deutschland ist im Vergleich zu den zwölf<br />
untersuchten europäischen Ländern Schlusslicht<br />
im Verhältnis ´Anzahl fertiggestellter Wohnungen<br />
pro 1.000 Einwohner`. Unterschiedlich ist die<br />
Entwicklung in den jeweiligen Ländern zwischen<br />
2008 und 2011. Während beispielsweise in Italien<br />
und Belgien die Neubauintensität zunahm, hat sie<br />
in Dänemark und Spanien deutlich abgenommen.<br />
Spanien verzeichnet den stärksten Neubaurückgang:<br />
Noch 2008 lag die Zahl bei 10,1 Fertigstellungen<br />
pro 1.000 Einwohner - in 2011 nur noch<br />
bei 6,5.<br />
Spanien hat die meisten Wohnungen<br />
Der Wohnraumbestand in Europa liegt im Durchschnitt<br />
bei 474 Appartements pro 1.000 Einwohner.<br />
Deutschland liegt hier hinter Spanien und Frankreich<br />
- und findet sich auch bei großen Appartements<br />
mit fünf oder mehr Räumen zusammen mit Großbritannien<br />
und Spanien in der Spitzengruppe. Den<br />
höchsten Anteil kleiner Wohnungen haben Ungarn,<br />
Polen und Tschechien. Polen weist zudem mit 355<br />
Appartements pro 1.000 Einwohner den geringsten<br />
verfügbaren Gesamtwohnraum auf.<br />
Gesamthaushaltskosten in Deutschland hoch<br />
Im gesamteuropäischen Durchschnitt müssen<br />
3.200 Euro pro Einwohner und 5.800 Euro pro<br />
Haushalt für Wohnraum, wie Miete oder Instandhaltung,<br />
aufgebracht werden. Deutschland steht<br />
dabei hinter Dänemark, Frankreich und Österreich<br />
an vierter Stelle, am Ende der Skala finden sich Polen<br />
und Ungarn. Generell liegt Osteuropa bei den<br />
Kosten deutlich hinter dem Westen, allerdings ist<br />
in diesen Ländern zukünftig - aufgrund des hohen<br />
Sanierungsbedarfs im Bestand - ein Anstieg der<br />
Kosten zu erwarten. Die überraschenden Verkaufspreise<br />
spiegeln die Heterogenität des deutschen<br />
Immobilienmarktes wieder: Angebot und Nachfrage<br />
treffen selten in einem regionalen Markt zusammen.<br />
So zeigt sich im Durchschnitt, dass trotz eines<br />
deutlich höheren Preisniveaus und Lebensstandards<br />
die Quadratmeterpreise im Durchschnitt im<br />
hinteren europäischen Mittelfeld liegen - und das<br />
trotz Preissprung von vier Prozent zwischen 2010<br />
und 2011. Die teuerste Stadt in den ausgewählten<br />
Ländern ist Paris. Mit deutlichem Abstand befinden<br />
sich in der Verfolgergruppe London, Mailand,<br />
Marseille und Rom. In Ungarn und Tschechien waren<br />
in der Untersuchung die günstigsten Städte zu<br />
finden.<br />
23
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Immobilienmarkt - Ausland<br />
24<br />
Wie viel kostet Wohnraum in den Ländern?<br />
Ein Däne (Basis: durchschnittlicher Monats-/Jahreslohn)<br />
muss 2,43 Jahre für 70 Quadratmeter Neubau<br />
arbeiten, ein Franzose hingegen 9,1 Jahre. Insgesamt<br />
liegen nur Dänemark, Deutschland und Belgien<br />
unter dem europäischen Schnitt von sechs bis<br />
neun Jahren.<br />
Deutsche im Vergleich mäßig verschuldet<br />
Wer ein Haus oder eine Wohnung kauft, verschuldet<br />
sich. Indikator für den Verschuldungsgrad ist das Ver-<br />
Quelle: © jamesdavidphoto - Fotolia.com<br />
hältnis des Schuldengesamtvolumens zum Bruttosozialprodukt.<br />
Der Europa-Schnitt liegt hier bei 52 Prozent.<br />
Am unteren Ende der Skala ist Tschechien mit<br />
13 Prozent, oben stehen die Dänen und Niederländer<br />
mit jeweils über 100 Prozent. Deutschland liegt mit<br />
47 Prozent im Mittelfeld. "Die Gesamthaushaltskosten<br />
für Wohnen liegen in Deutschland über dem<br />
europäischen Durchschnitt. Die gute Nachricht dieser<br />
Untersuchung für den deutschen Wohnungsmarkt<br />
ist aber, dass hinsichtlich der Erschwinglichkeit von<br />
Wohnraum Deutschland im europäischen Vergleich<br />
an zweiter Stelle steht", schließt Michael Müller.<br />
Autor: Deloitte Consulting (Braxton)<br />
Quelle: © pixarno - Fotolia.com<br />
Quelle: © Scanrail - Fotolia.com
Savills zum Gewerbeinvestmentmarkt<br />
Deutschland Q1 <strong>2013</strong><br />
Der deutsche Gewerbeinvestmentmarkt verzeichnete<br />
im 1. Quartal <strong>2013</strong> den besten<br />
Jahresstart seit fünf Jahren. Insgesamt wurden<br />
6,65 Mrd. Euro investiert, was einem Plus von<br />
rund 21 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des<br />
Vorjahres entspricht. 'Eine hohe Zahl verkaufter Projektentwicklungen<br />
sowie einige großvolumige Portfoliotransaktionen<br />
haben für einen außerordentlich<br />
umsatzstarken Jahresbeginn am Investmentmarkt<br />
gesorgt', resümiert Marcus Lemli, Deutschlandchef<br />
und bei Savills verantwortlich für das Investmentgeschäft<br />
in Europa. Die größte Einzeltransaktion in den<br />
ersten drei Monaten war der Verkauf der Projektentwicklung<br />
'Kö-Bogen' in Düsseldorf für rund 400 Mio.<br />
Euro. Im Segment der Portfoliotransaktionen erwarb<br />
unter anderem ein Spezialfonds der IVG das sogenannte<br />
Prime Portfolio für rund 500 Mio. Euro sowie<br />
Dundee ein Portfolio aus elf Büroimmobilien von SEB<br />
für rund 420 Mio. Euro. Nicht zuletzt durch diesen<br />
Deal waren Büroimmobilien im 1. Quartal auch die<br />
dominierende Nutzungsart. Mit mehr als 2,4 Mrd.<br />
Euro entfielen gut 36 % des gesamten Transaktionsvolumens<br />
auf dieses Segment. Gegenüber dem<br />
Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Plus von<br />
mehr als 62 %. Investitionen in das Einzelhandelssegment<br />
gingen abermals leicht zurück (- 9 %) und<br />
summierten sich auf rund 1,9 Mrd. Euro. Mit einem<br />
Plus von mehr als 150 % verzeichneten Investments<br />
in Hotelimmobilien den größten Zuwachs. <strong>Das</strong> Volumen<br />
erhöhte sich insbesondere durch den Verkauf<br />
eines 300 Mio. Euro schweren Portfolios von 20 Hotels,<br />
das die israelische Fattal-Gruppe von Goldman<br />
Sachs erwarb, auf knapp 800 Mio. Euro. In das Segment<br />
der Logistik- und Industrieimmobilien wurden<br />
im vergangenen Quartal gut 450 Mio. Euro investiert<br />
(+ 36 %) und auf Entwicklungsgrundstücke<br />
entfielen etwa 360 Mio. Euro (- 22 %).<br />
Der Anteil des Transaktionsvolumens, der auf Käufer<br />
aus dem Ausland entfiel, lag im 1. Quartal <strong>2013</strong><br />
GewerbeImmobilienmarkt | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Transaktionsvolumen von knapp 6,7 Mrd. Euro<br />
Quelle: © lassedesignen - Fotolia.com<br />
bei 40 % (2,7 Mrd. Euro) und damit zwar über dem<br />
Wert des Vorjahresquartals (34 %), aber niedriger<br />
als im Gesamtjahr 2012 (46 %). Die Nachfrage ausländischer<br />
Investoren nach deutschen Gewerbeimmobilien<br />
ist aber nach wie vor hoch. Investoren<br />
aus Europa (ohne Großbritannien) sowie aus Nordamerika<br />
haben Käufe im Volumen von 1,0 rd. Euro<br />
bzw. 0,9 Mrd. Euro getätigt. Letztere kauften vornehmlich<br />
außerhalb des Core-Segments ein. Mehr<br />
als die Hälfte (57 %) des Transaktionsvolumens<br />
entfiel dabei auf REITs. Betrachtet man sowohl<br />
ausländische als auch inländische Investoren, dann<br />
waren Immobilienspezialfonds mit Käufen in Höhe<br />
von rund 1,9 Mrd. Euro die mit Abstand aktivsten<br />
Käufer. Dem stehen Verkäufe in Höhe von 0,5 Mrd.<br />
Euro gegenüber, was zu einem Nettoinvestitionsvolumen<br />
von 1,4 Mrd. Euro führt.<br />
25
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | GewerbeImmobilienmarkt<br />
26<br />
Quelle: © cristovao31- Fotolia.com<br />
Kapitalgeber der Fonds waren dabei vor allem Versorgungswerke,<br />
so auch bei den beiden größten<br />
Akquisitionen dieser Käufergruppe, dem Prime-<br />
Portfolio sowie dem Kö-Bogen. Als nächstgrößere<br />
Nettoinvestoren folgten sonstige Asset-Manager<br />
mit 0,5 Mrd. Euro sowie Immobilien AGs und<br />
REITs (0,4 Mrd. Euro).<br />
Der bereits vergangenes Jahr beobachtete Trend<br />
der stärkeren Fokussierung auf die Top-6-Standorte<br />
setzte sich auch im 1. Quartal <strong>2013</strong> fort. <strong>Das</strong><br />
Investitionsvolumen stieg in allen sechs Standorten<br />
gegenüber dem Vorjahresquartal an. Folglich<br />
wurden in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg,<br />
Köln und München insgesamt knapp 3,7<br />
Mrd. Euro investiert und damit 46 % mehr als im<br />
Vorjahreszeitraum. Da mit einer weiter hohen Aktivität<br />
ausländischer Investoren und einer damit<br />
verbundenen Nachfrage nach Immobilien in den<br />
Top-Standorten zu rechnen ist, kann man für das<br />
Gesamtjahr davon ausgehen, dass der hohe Wert<br />
von 12,9 Mrd. Euro aus dem vergangenen Jahr<br />
nochmals übertroffen wird.<br />
Dazu trägt auch eine steigende Zahl verkaufter<br />
Projektentwicklungen bei. Im gesamten vergangenen<br />
Jahr wurden 62 Objekte in einem Volumen<br />
von 2,3 Mrd. Euro bereits vor Fertigstellung<br />
verkauft. Im 1. Quartal dieses Jahres wechselten<br />
bereits 18 Projektentwicklungen mit einem Gesamtvolumen<br />
von 950 Mio. Euro den Besitzer. Ursächlich<br />
für diesen Anstieg ist jedoch nicht nur die<br />
gestiegene Anzahl an Projektentwicklungen. 'Die<br />
Investoren sind zunehmend bereit, Objekte vor<br />
Fertigstellung zu erwerben, um höhere Anfangsrenditen<br />
zu erzielen', nennt Matthias Pink, bei Savills<br />
verantwortlich für das Research in Deutschland,<br />
einen weiteren Grund.<br />
'Die im 1. Quartal hohe Dynamik am Investmentmarkt<br />
wird sich im weiteren Jahresverlauf fortsetzen',<br />
gibt Lemli einen Ausblick auf das Gesamtjahr.<br />
In Anbetracht einiger weiterer großvolumiger<br />
Deals, die im Laufe des Jahres abgeschlossen werden<br />
dürften, ist für <strong>2013</strong> mindestens von einem<br />
Transaktionsvolumen auf dem Niveau des Vorjahrs<br />
(25 Mrd. Euro) auszugehen.<br />
Autor: Savills Immobilien Beratungs-GmbH<br />
Quelle: © mercan1299 - Fotolia.com
GewerbeImmobilienmarkt | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Hahn Retail Report 2012/<strong>2013</strong>:<br />
Investoren favorisieren Fachmarktzentren<br />
Nachfrage nach Handelsimmobilien<br />
mit rund 47 Prozent hoch<br />
Eine Update-Umfrage zum Hahn Retail Real<br />
Estate Reports 2012/<strong>2013</strong> zeigt: Die Nachfrage<br />
nach Fachmarktzentren nimmt weiter<br />
zu. Rund 79 Prozent der befragten Investoren legen<br />
ihren Investitionsfokus auf diesen Objekttyp<br />
(2012: 67 Prozent). 'Deutsche Fachmarktzentren<br />
bieten attraktive Renditen bei einem vergleichsweise<br />
niedrigem Leerstandsrisiko und stabilem<br />
Cashflow', erklärt Thomas Kuhlmann, Mitglied des<br />
Vorstandes der Hahn Gruppe. Generell bleibt die<br />
Nachfrage am Markt für Einzelhandelsimmobilien<br />
nach wie vor hoch. 47 Prozent der Immobilien-Investoren<br />
wollen in den nächsten zwölf Monaten<br />
am deutschen Handelsimmobilienmarkt zukaufen.<br />
Allerdings ist dies ein Rückgang gegenüber dem<br />
Vorjahr (2012: 68 Prozent). 20 Prozent der Befragten<br />
planen sogar Verkäufe. 'Die geringeren<br />
Investmentaktivitäten bei Einzelhandelsimmobilien<br />
sind insbesondere auf das geringe Angebot und die<br />
restriktiven Finanzierungsbedingungen zurückzuführen',<br />
so Thomas Kuhlmann. Dies bestätigen die<br />
Investoren auch für den Transaktionsmarkt 2012.<br />
70 Prozent der Investoren führen den Rückgang<br />
Quelle: © styleuneed - Fotolia.com<br />
am Transaktionsmarkt auf das begrenzte neue Angebot<br />
in diesem Marktsegment zurück. Auch die<br />
Finanzierungsbedingungen gelten mit 43 Prozent<br />
aus Sicht der Investoren als Hinderungsgrund.<br />
Dies sind Ergebnisse der Expertenbefragung von<br />
Immobilieninvestoren und Einzelhändlern als Update<br />
zum jährlich erscheinenden Hahn Retail Real<br />
Estate Report. Der Hahn Retail Real Estate Report<br />
wurde zuletzt im September 2012 veröffentlicht<br />
und fasst jährlich die wesentlichen Researchergebnisse<br />
sowie Marktbeobachtungen der Hahn Gruppe<br />
und ihrer Partner CB Richard Ellis und GfK Geo<br />
Marketing zusammen.<br />
Gründe für das zurückhaltende Transaktionsjahr<br />
2012<br />
Wo sehen Sie die Gründe für die verhaltene Entwicklung am Transaktionsmarkt 2012?<br />
Gesamt Immobilienfonds Immobilien AG Private Equity Immobilienbank<br />
Geringes Angebot 70% 67% 80% 71% 67%<br />
Restriktive Bankenfinanzierung 43% 40% 40% 57% 33%<br />
Hohes Preisniveau 30% 33% 40% 29% 0%<br />
Geringe Nachfrage 13% 20% 0% 14% 0%<br />
Erhöhung GrEwSt. 10% 7% 20% 14% 0%<br />
27
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | GewerbeImmobilienmarkt<br />
28<br />
Renditen bleiben stabil - Fachmarktzentren im<br />
Fokus<br />
Aus Sicht der Investoren bleiben die Renditen bei<br />
Einzelhandelsimmobilien stabil. Rund 77 Prozent<br />
der Befragten rechnen auch künftig damit (2012:<br />
65 Prozent). Beliebtester Objekttyp sind wie schon<br />
2012 Fachmarktzentren - vor allem in Regionalzentren<br />
und Mittelstädten: Rund 79 Prozent richten ihr<br />
Interesse auf Fachmarktzentren - und damit rund<br />
zwölf Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr.<br />
Mit Abstand folgen Shopping-Center und Geschäftshäuser<br />
bzw. High-Street-Objekte als bevorzugte Objekttypen<br />
(beide 43 Prozent; Mehrfachnennungen<br />
möglich). SB-Warenhäuser stehen künftig verstärkt<br />
im Fokus der Investoren: 36 Prozent der befragten<br />
Investoren gaben an, bevorzugt in SB-Warenhäuser<br />
investieren zu wollen. Im Vorjahreszeitraum gaben<br />
dies lediglich 14 Prozent an.<br />
Objekte mit Revitalisierungsbedarf sind gefragt<br />
Bei den Zukäufen setzen 50 Prozent der befragten<br />
Investoren zunehmend auf Value-Add-Immobilien,<br />
also solche Objekte mit Revitalisierungsbedarf.<br />
Neue, langfristig vermietete Objekte (Core-Objekte)<br />
bieten für 50 Prozent der Befragten die besten Investitionschancen.<br />
Etablierte Objekte mit kurzen<br />
bis mittleren Laufzeiten sind für 40 Prozent der Befragten<br />
die erste Wahl. Projektentwicklungen werden<br />
dagegen als weniger aussichtsreich eingestuft:<br />
Nur 23 Prozent der Befragten sehen hier die besten<br />
Investitionschancen.<br />
• Demographischer Wandel und Online-Handel<br />
bestimmend in der Zukunft<br />
• Die Konkurrenz durch den E-Commerce und<br />
der demographischen Wandel werden für Investoren<br />
auch künftig eine wichtige Rolle bei der<br />
Investitionsentscheidung spielen. So sehen je<br />
60 Prozent der Befragten diese Faktoren als die<br />
bedeutendsten Themen in den nächsten Jahren<br />
an. Aus Investorensicht haben vor allem baurechtliche<br />
Restriktionen in ihrer Bedeutung für<br />
Investitionen mit 53,3 Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr (40 Prozent) zugenommen.<br />
Aktuelle Themen für Investoren<br />
Was sind aktuell aus Ihrer Sicht die bedeutendsten<br />
Themen für die Handelsimmobilie?<br />
<strong>2013</strong> 2012<br />
Demographischer Wandel 60% 64,5%<br />
Konkurrenz durch Online-Handel 60% -<br />
Baurechtliche Restriktionen 53,3% 32,3%<br />
Entwicklung des Konsums 43,3% 32,3%<br />
Flächenentwicklung & Wettbewerb 23,3% 35,5%<br />
Finanzierungsthemen 23,3% 38,7%<br />
Klimaschutz & Energieeffizienz 13,3% 16,1%<br />
Konzentrationstendenzen im Einzelhandel 13,3% 16,1%<br />
Umsatzerwartungen im Einzelhandel optimistisch<br />
Die Umsatzerwartungen bei den Einzelhändlern<br />
sind optimistisch, wenn auch etwas gedämpfter als<br />
noch im Vorjahr: 45 Prozent aller Umfrageteilnehmer<br />
rechnen für das aktuelle Geschäftsjahr mit steigenden<br />
Umsätzen (2012: 50 Prozent). Den größten
Optimismus zeigen Drogerie- sowie Lebensmittelhändler:<br />
In diesen Branchen rechnen alle bzw. rund<br />
zwei Drittel der Befragten mit einem Umsatzanstieg.<br />
Online-Handel: Lebensmittelbereich erwartet<br />
kaum Auswirkungen<br />
Der Online-Handel wirkt sich nicht in allen Einzelhandelssegmenten<br />
gleichermaßen aus. Im Lebensmittelbereich<br />
gehen 69 Prozent der Befragten an,<br />
dass der Online-Handel keine nennenswerten Auswirkungen<br />
hat. Thomas Kuhlmann: 'Der Einkauf<br />
von Lebensmitteln via Internet hat sich bislang nicht<br />
durchgesetzt.' Auch im Drogeriesegment und bei<br />
Baumärkten wird die Bedeutung als gering eingestuft.<br />
Im Textilsegment ist dies jedoch anders. Rund<br />
54 Prozent erwarten neue Anforderungen an Immobilien<br />
und Flächen.<br />
Flächennachfrage hoch, Mietsteigerung erwartet<br />
Die Folge der weiterhin positiven Geschäftserwartungen<br />
ist eine unverändert hohe Flächennachfrage.<br />
Fast alle befragten Händler rechnen mit einer<br />
stabilen bis steigenden Flächennachfrage. Am<br />
stärksten expandieren wollen Drogerie- und Textilhändler:<br />
alle bzw. 61,5 Prozent der Befragten erwarten<br />
einen Anstieg der Flächennachfrage. Rund<br />
63 Prozent (2012: 68 Prozent) der Einzelhändler<br />
rechnen mit anziehenden Mietpreisen, 30 Prozent<br />
rechnen mit einer stabilen Mietpreisentwicklung<br />
(2012: 33 Prozent).<br />
Zur Expertenbefragung<br />
Die Hahn Gruppe veröffentlicht seit 2006 einmal<br />
jährlich den Hahn Retail Real Estate Report, der auch<br />
eine große Expertenbefragung bei Expansionsverantwortlichen<br />
des großflächigen Einzelhandels und<br />
bedeutenden Immobilieninvestoren beinhaltet. <strong>Das</strong><br />
GewerbeImmobilienmarkt | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Quelle: © Sergey Nivens - Fotolia.com<br />
Update zum Report 2011/13 ist eine Aktualisierung<br />
dieser Expertenbefragung, um die Stimmungslage<br />
im Handel und bei institutionellen Immobilieninvestoren<br />
noch präziser erfassen zu können. Befragt<br />
wurden 40 Expansionsverantwortliche des großflächigen<br />
Einzelhandels sowie 30 Entscheidungsträger<br />
von institutionellen Immobilieninvestoren, darunter<br />
Immobilienfonds, Private Equity-Gesellschaften und<br />
Vermögensverwalter sowie Banken. <strong>Das</strong> verwaltete<br />
Immobilienvermögen lag bei 50 Prozent der Investoren<br />
zum Zeitpunkt der Befragung bei jeweils<br />
mehr als drei Milliarden Euro. Die Zusammenfassung<br />
der Umfrageergebnisse des Updates zum Hahn Retail<br />
Real Estate Report ist ab sofort unter:<br />
www.hahnag.de/uploads/update0404<strong>2013</strong>.pdf abrufbar.<br />
Autor: HAHN Immobilien-Beteiligungs AG<br />
29
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | GewerbeImmobilienmarkt<br />
30<br />
Preise für Wohn- und Büroimmobilien 2012<br />
deutlich gestiegen<br />
vdp-Immobilienindizes:<br />
Wohnimmobilienpreise legten 2012 um 4 Prozent zu,<br />
Büroimmobilien um 4,5 Prozent<br />
Die Preise sowohl für Wohn- als auch für Büroimmobilien<br />
sind 2012 weiter gestiegen.<br />
Der vdp-Gesamtindex Wohnen erreichte<br />
im vierten Quartal 2012 mit 113,6 Punkten den<br />
höchsten Wert seit Beginn der Messung im ersten<br />
Quartal 2003; im Jahresvergleich entspricht<br />
dies einem Zuwachs von 4 %. Dabei sind insbesondere<br />
die Preise für Eigentumswohnungen im<br />
vergangenen Jahr überdurchschnittlich stark gestiegen.<br />
Sie erhöhten sich im Jahresvergleich um<br />
5,8 %, der Index erreichte 117,7 Punkte. Etwas<br />
schwächer entwickelten sich die Preise für Ein-<br />
und Zweifamilienhäuser, welche im Jahresvergleich<br />
um 2,6 % zulegten und im vierten Quartal<br />
2012 einen Indexstand von 113,9 Punkten aufweisen.<br />
Zunehmend geraten auch Mehrfamilienhäuser<br />
ins Blickfeld von Anlegern. Hier hat sich der<br />
Kapitalwertindex um 4,7 % auf einen Indexstand<br />
von 112,4 Punkten erhöht. Der Anstieg speist sich<br />
vor allem aus der Entwicklung der Neuvertragsmieten,<br />
die im Jahresvergleich ein Plus von 4,0 %<br />
verbuchten, der betreffende Index liegt aktuell bei<br />
114,4 Punkten. Gleichzeitig sank der Index der<br />
Quelle: © Roman Sigaev - Fotolia.com<br />
empirischen Liegenschaftszinsen für Mehrfamilienhäuser<br />
um 0,6 % auf nun 101,8 Punkte. "Die<br />
Nachfrage nach Wohneigentum ist angesichts der<br />
stabilen Konjunktur und der nach wie vor günstigen<br />
Finanzierungsbedingungen ungebrochen<br />
hoch. Trotz leicht belebter Neubautätigkeit ist<br />
insbesondere in den Groß- und Universitätsstädten<br />
ein Nachfrageüberhang auszumachen. Der<br />
insgesamt deutliche Preisanstieg ist nach wie vor<br />
fundamental begründet. Die akute Gefahr einer<br />
den Gesamtmarkt betreffenden Blasenbildung am<br />
Wohnimmobilienmarkt schätzen wir daher derzeit<br />
noch als gering ein", so Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer<br />
des vdp.<br />
Die Märkte für Büroimmobilien haben sich im abgelaufenen<br />
Jahr ebenfalls positiv entwickelt. Der Kapitalwertindex<br />
für Büroimmobilien lag bei 120 Punkten<br />
und erhöhte sich in den letzten zwölf Monaten<br />
um 4,5 %. Die Jahresergebnisse für 2012 zeigen im<br />
Wesentlichen zwar leicht rückläufige Flächenumsätze,<br />
die Büroflächenleerstände konnten jedoch<br />
angesichts der sehr geringen Neubautätigkeit<br />
bundesweit reduziert werden. Bei modernen Büroflächen<br />
zeichnen sich bereits Angebotsengpässe<br />
ab. In der Folge sind die Neuvertragsmieten im<br />
Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,9 Prozent<br />
auf einen Indexstand von nun 103,2 Punkten<br />
gestiegen. Gleichzeitig sank der Index der empirischen<br />
Liegenschaftszinsen für Büroimmobilien<br />
im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,6 Prozent<br />
auf 86 Punkte, was auf ein deutlich gestiegenes<br />
Interesse an Büroimmobilieninvestments schließen<br />
lässt. "Der Arbeitsmarkt ist eine entscheidende<br />
Determinante für die Büroflächennachfrage.<br />
Entsprechend hat die vergleichsweise gute<br />
Arbeitsmarktentwicklung 2012 den Leerstand an<br />
Büroflächen leicht reduziert und die Neuvertragsmieten<br />
steigen lassen", so Tolckmitt abschließend.<br />
Autor: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e. V.
Umfrage: Mieter und Makler sind unzufrieden mit<br />
der Provisionsregelung<br />
Dies ergab eine Umfrage der Immobilien Zeitung<br />
(Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag), an der<br />
knapp 1.600 Personen teilgenommen haben. In<br />
der Regel beauftragt der Wohnungseigentümer bzw.<br />
Vermieter einen Makler damit, Interessenten für Haus<br />
oder Wohnung zu finden. Die Provision hingegen wird<br />
in diesen Fällen in aller Regel vom künftigen Mieter gezahlt.<br />
Dies ist rechtens, denn das Wohneigentumsvermittlungsgesetz<br />
regelt lediglich die Provisionshöhe, lässt<br />
aber offen, wer zu zahlen hat. Dennoch regt sich in einigen<br />
Bundesländern wie Hamburg, Baden-Württemberg<br />
und Nordrhein-Westfalen Widerstand gegen diese<br />
als ungerecht empfundene Gepflogenheit. Angestrebt<br />
wird eine Gesetzesregelung, nach der grundsätzlich<br />
das so genannte Bestellerprinzip gelten soll: Derjenige,<br />
der den Vermittler beauftragt hat, soll am Ende auch<br />
die Leistung des Maklers entlohnen. In einer Umfrage<br />
der Immobilien Zeitung zeigt sich nun, dass auch die<br />
Immobilienmakler mit der derzeit geltenden Regelung<br />
unzufrieden sind. Lediglich knapp 17 % der Makler - sie<br />
stellen mit etwa 30 % der Befragten die größte Teilnehmergruppe<br />
- gaben an, dass der Mieter bei der Vermietung<br />
von Wohnimmobilien die Provision übernehmen<br />
sollte. 11 % nannten den Vermieter. Immerhin 21 %<br />
sprachen sich für das Bestellerprinzip als die gerechteste<br />
Lösung aus. Favorit ist jedoch die hälftige Aufteilung der<br />
Provision auf Mieter und Vermieter: 45 % der Makler<br />
wünschen sich eine solche Regelung.<br />
Dieses Ergebnis kann man bei der Interessenvertretung<br />
der Immobilienmakler, dem IVD Immobilienverband,<br />
nicht teilen. "Eine 50:50-Regelung greift unserer Ansicht<br />
nach zu sehr in den Markt ein", sagt Sue Jensch,<br />
Bundesgeschäftsführerin des IVD. Dann müsse nämlich<br />
gegen alle Marktgesetze auch in Regionen, wo großer<br />
Leerstand herrsche, der Mieter den Makler mit entlohnen.<br />
Bislang sei dies dort aber meist nicht der Fall. Der<br />
IVD plädiert für eine Beibehaltung der bisherigen Regelungen.<br />
Sie stellten, wenn überhaupt, nur bei 30 %<br />
der Vermietungen - nämlich dort, wo die Nachfrage viel<br />
GewerbeImmobilienmarkt | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Weder Mieter noch Immobilienmakler sind zufrieden<br />
mit der Regelung, dass bei der Vermietung von Wohnraum<br />
in aller Regel der Mieter die Maklerprovision zahlt<br />
größer als das Angebot ist - ein Problem dar. Bei den<br />
Mietern stößt die Halbe-halbe-Variante anders als bei<br />
den an der Umfrage beteiligten Immobilienmaklern<br />
auf wenig Gegenliebe: Nur 14 % können sich damit<br />
anfreunden. Auch die Alternativen, nach denen der<br />
Mieter (10 %) oder Vermieter (14 %) jeweils alleine für<br />
die Entlohnung zuständig sein soll, fallen durch. Mit<br />
gut 57 % liegt das Bestellerprinzip weit vor allen anderen<br />
Lösungen. Auch der Deutsche Mieterbund (DMB)<br />
plädiert klar für das Bestellerprinzip. "Wer den Auftrag<br />
gibt, der muss auch bezahlen - und das ist realistischerweise<br />
der Vermieter", erklärt Ulrich Ropertz gegenüber<br />
der Immobilien Zeitung. Für den Pressesprecher<br />
des DMB ist die Halbe-halbe-Regelung lediglich "ein<br />
fauler Kompromiss" und berücksichtige nicht, dass<br />
vor allem der Vermieter dem Makler gegenüber in der<br />
stärkeren Position sei: "Der Vermieter hat die Möglichkeit,<br />
über die Provision zu verhandeln und zu sagen:<br />
,Zwei Monatsmieten zahle ich nicht, ich gebe Dir nur<br />
eine', das kann der Mieter nicht." Überhaupt keinen<br />
Handlungsbedarf in Sachen Provision sieht Alexander<br />
Wiech, Sprecher der Eigentümerschutz-Gemeinschaft<br />
Haus und Grund. Zwar seien gerade in den Ballungszentren<br />
die Wohnkosten zu hoch, aber statt der Maklerentlohnung<br />
sollte sich der Staat lieber um die ständig<br />
steigenden Nebenkosten kümmern.<br />
Die Provision soll niedriger sein<br />
Uneinigkeit herrscht naturgemäß auch bei der Frage<br />
nach der Höhe der Maklercourtage. Während knapp<br />
72 % der befragten Wohnimmobilienmakler die im<br />
Wohnraumvermittlungsgesetz genannten Höchstbeträge<br />
von zwei Monatsmieten zuzüglich der gesetzlichen<br />
Umsatzsteuer für angemessen halten, finden dies nur<br />
knapp 38 % der übrigen Umfrageteilnehmer. 12 % sagen,<br />
dass anderthalb Monatsmieten ausreichen sollten,<br />
weitere knapp 34 % sehen die Grenze bereits bei einer<br />
Monatsmiete.<br />
Autor: Immobilien Zeitung Verlagsgesellschaft mbH<br />
31
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | GewerbeImmobilienmarkt<br />
32<br />
Bouwfonds-Studie identifiziert Deutschlands 12<br />
attraktivste Regionen für Wohnungsbau<br />
Studie Wohnungsmärkte im Vergleich<br />
untersucht Situation in Deutschland, Frankreich und<br />
den Niederlanden<br />
Im Rahmen einer Studie zur Entwicklung des<br />
Wohnungsbaus in Deutschland, Frankreich und<br />
den Niederlanden hat der Immobilienentwickler<br />
Bouwfonds in den drei Ländern 229 Regionen<br />
untersucht. Die Studie zeigt 22 Ballungsräume in<br />
den drei Ländern auf, in denen Bevölkerung und<br />
Wirtschaft in den nächsten Jahren weiter wachsen<br />
werden und die damit auch für Investitionen in den<br />
Wohnungsbau attraktiv sind.<br />
In Deutschland wurden in der Bouwfonds-Studie<br />
zwölf aussichtsreiche Regionen identifiziert, die<br />
sich in Größe und Struktur deutlich unterscheiden.<br />
So zählen Großstädte mit Umland (Berlin/Potsdam,<br />
Düsseldorf, Hamburg, Köln/Bonn, Nürnberg/Erlangen,<br />
München und Stuttgart) ebenso dazu, wie zwei<br />
Ballungsräume mit mehreren Kerngebieten (Rhein-<br />
Main-Gebiet und Rhein-Neckar-Gebiet) und auch<br />
drei kleinere städtische Regionen (Bodenseekreis/<br />
Konstanz, Regensburg und Münster/Osnabrück).<br />
"Attraktiv sind für Investoren und Wohnungskäufer<br />
überwiegend große Städte oder dynamische Regionen,<br />
dadurch nimmt die Nachfrage in Ballungsräumen<br />
stark zu, während in ländlichen Regionen<br />
Nachfrage und Preise überwiegend rückläufig sind.<br />
Dabei gibt es aber auch regional starke Unterschiede<br />
bei den bevorzugten Wohnungstypen. So<br />
bestand die Bauproduktion in München, Frankfurt<br />
und Stuttgart in den letzten fünf Jahren zu 85% aus<br />
Eigentumswohnungen. In Berlin (65%), Münster<br />
und Bonn (50%) sowie Nürnberg (60%) wurden<br />
hingegen verstärkt Reihen- und Doppelhäuser gebaut",<br />
erklärt Franz-Josef Lickteig, Geschäftsführer<br />
Bouwfonds Immobilienentwicklung Deutschland.<br />
Klarer Trend bei dem gewünschten Lebensumfeld:<br />
39% der Befragten bevorzugen eine Großstadt mit<br />
mehr als 500.000 Einwohnern, 30% eine Stadt<br />
mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern, nur 21%<br />
zieht es in eine Kleinstadt und 9% wollen in einem<br />
Dorf wohnen. "Mit dem Wirtschaftswachstum ist<br />
Quelle: © Tiberius Gracchus - Fotolia.com<br />
in Deutschland auch die Lust auf Wohnen in den<br />
eigenen vier Wänden gestiegen. Dabei geht der<br />
Trend zurück in die Stadt, Urbanität wird wieder<br />
stark geschätzt", ergänzt Lickteig. Beim Kauf von<br />
Eigentumswohnungen liegt der Durchschnittspreis<br />
bei 2.440 EURO pro Quadratmeter, deutlich höhere<br />
Preise werden in Hamburg mit 2.880 EURO hingenommen.<br />
In München ist die Hälfte der Wohnungssuchenden<br />
bereit, mehr als 3.000 Euro pro Quadratmeter<br />
zu zahlen, 20% akzeptieren an der Isar sogar<br />
mehr als 4.000 Euro pro Quadratmeter. Für den<br />
Erwerb von Häusern liegt der Durchschnittspreis in<br />
den von der Bouwfonds-Studie präferierten Regionen<br />
bei rund 346.000 Euro. In München müssen<br />
die Käufer durchschnittlich 429.000 EURO zahlen,<br />
in Köln, Bonn und Düsseldorf aber nur 315.000<br />
EURO. Dreiviertel der Befragten sind bereit für ein<br />
Energiesparhaus oder eine energetisch optimierte<br />
Wohnung mehr zu zahlen.<br />
Autor: Bouwfonds Real Estate Investment Management ,<br />
Deutschland GmbH
GewerbeImmobilienmarkt | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Real Estate Asset Management:<br />
Problemimmobilien auch in Deutschland im Fokus<br />
Real Estate Asset Management Studie 2012<br />
Bislang hielt sich die Zahl problembehafteter<br />
Gewerbeimmobilien in Deutschland in Grenzen.<br />
Folglich schien auch der Bedarf an hierauf<br />
spezialisierten Asset Managern überschaubar. Dies<br />
könnte sich nun ändern, wie eine Studie der Ernst<br />
& Young Real Estate GmbH zeigt. "Es entwickelt<br />
sich auch in Deutschland ein immer stärkeres Bewusstsein<br />
für Immobilien in Krisensituationen", sagt<br />
Dietmar Fischer, Partner bei der Ernst & Young Real<br />
Estate GmbH und Autor der Studie, für die mehr<br />
als 50 Immobilienbestandshalter und Asset Manager<br />
befragt wurden. Rund 80 Prozent der Befragten<br />
gehen hierzulande von einer zunehmenden Nachfrage<br />
nach Asset-Management-Leistungen aus, die<br />
auf Problemimmobilien und die dahinterliegenden<br />
Kredite zugeschnitten sind. "Die Asset Manager<br />
scheinen diese Entwicklung etwas früher erwartet<br />
zu haben als die Eigentümer", interpretiert Fischer<br />
die Ergebnisse der Studie. Denn während rund drei<br />
Viertel der befragten Bestandshalter noch keine Spezialisierung<br />
auf Problemimmobilien inklusive möglicher<br />
Problemkredite aufweisen, zeigt sich bei den<br />
befragten Asset Managern ein umgekehrtes Bild.<br />
Mehr als die Hälfte der Unternehmen beschäftigt<br />
bereits einzelne Mitarbeiter, die entsprechend spezialisiert<br />
sind. Immerhin 15 Prozent der befragten Asset-Management-Unternehmen<br />
legen sogar schon<br />
jetzt ihren Fokus auf das Segment "Distressed Real<br />
Estate", also auf jene Immobilien mit Handlungsbedarf<br />
auf Objektund/oder Finanzierungsebene.<br />
"Insgesamt schätzen die Asset Manager den zukünftigen<br />
Bedarf augenscheinlich weitgehend<br />
marktgerecht ein", so Fischer. Teilweise gehen die<br />
Vorstellungen jedoch auch auseinander. "<strong>Das</strong> Objektmanagement<br />
beispielsweise scheint für Eigentümer<br />
wichtiger zu sein als dies die Asset Manager<br />
vermuten", meint Fischer. Denn rund 60 Prozent der<br />
befragten Bestandshalter erbringen diese Leistung<br />
bereits nicht mehr intern und von den Bestandshal-<br />
Quelle: © carsten jacobs - Fotolia.com<br />
tern, die das Objektmanagement noch in Eigenleistung<br />
erbringen, könnten sich weitere 15 Prozent<br />
eine Auslagerung vorstellen. Eine deutliche Fokussierung<br />
auf diese Leistung wird jedoch lediglich von<br />
jedem siebten Anbieter angestrebt. Bei der Auswahl<br />
der Asset Manager legen die Bestandshalter besonderen<br />
Wert auf die geografische Nähe zu den<br />
betreuten Objekten wie auch auf die Qualität der<br />
Leistungen. Entsprechendes gilt für die Qualifikation<br />
des Personals. Eine gute Leistung werde unter<br />
anderem an der Flexibilität des Asset Managers in<br />
der täglichen Arbeit festgemacht. Eine ebenfalls<br />
große Bedeutung hat das Thema Datenmanagement.<br />
Nachrangige Bedeutung hingegen rechnen<br />
die befragten Asset Manager der sektoralen Allokation<br />
zu: "Etwas überrascht hat mich, dass die<br />
Asset Manager die Bedeutung einer Spezialisierung<br />
auf bestimmte Nutzungsarten nicht höchst prioritär<br />
erachten. Dabei steht außer Frage, dass beispielsweise<br />
der Umgang mit einem Shopping Center in<br />
Schieflage anders aussehen muss als der mit einer<br />
problembehafteten Büroimmobilie", mahnt Fischer.<br />
Bereits die Themen Mietverträge und Nebenkosten<br />
seien so unterschiedlich, dass Erfahrungen aus dem<br />
einen Bereich nur sehr bedingt auf den anderen<br />
übertragen werden könnten.<br />
So sehr das Distressed-Real-Estate-Segment auch an<br />
Bedeutung gewinnt und damit den Markt für spezialisierte<br />
Asset Manager beflügeln mag – bestimmte<br />
Leistungen möchten die Eigentümer weiterhin intern<br />
erbracht wissen. So geben sämtliche Eigentümer<br />
an, die strategische Planung bislang in Eigenregie<br />
zu organisieren und diese Aufgaben auch künftig<br />
33
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | GewerbeImmobilienmarkt<br />
34<br />
nicht für eine Auslagerung an Asset Manager vorzusehen.<br />
Auch Geschäftsplanung, Budgetierung und<br />
Controlling sehen die Eigentümer häufig in ihrer eigenen<br />
Verantwortung: Bei 85 Prozent der Befragten<br />
sind sie inhouse angesiedelt und sollen dort auch<br />
weiterhin verbleiben. "Potenziale für zusätzliche<br />
Auslagerungen gibt es hingegen bei der Auswahl<br />
und der Steuerung von Dienstleistern, im Reporting<br />
sowie im bereits erwähnten Objekt- und Datenmanagement",<br />
kommentiert Fischer die Umfrage. Die<br />
Neigung, die gegenwärtigen Auslagerungsmodelle<br />
zu verändern, sei jedoch insgesamt eher gering.<br />
"<strong>Das</strong> könnte unter anderem daran liegen, dass die<br />
befragten Bestandshalter mit ihrem derzeitigen Asset<br />
Manager meist recht zufrieden sind." Nur bei<br />
der Qualifikation des Personals scheint es noch Potenzial<br />
zu geben: Hier zeigten sich lediglich 40 Prozent<br />
der Befragten zufrieden.<br />
Ebenfalls wenig Veränderung scheint es im Begriffsverständnis<br />
darüber zu geben, was Asset Management<br />
für Immobilien überhaupt ist und was es<br />
konkret leisten soll. "Ein Problem, das den Markt<br />
seit Jahren begleitet. Immer wieder prallen hier unterschiedliche<br />
Sichtweisen aufein ander", meint Fi-<br />
Quelle: © victoria p. - Fotolia.com<br />
scher. So zeigt auch die Umfrage: Rund 60 Prozent<br />
der Eigentümer favorisieren ein Begriffsverständnis,<br />
dem eine Portfolioperspektive zugrunde liegt. Die<br />
Asset Manager jedoch favorisieren mehrheitlich<br />
eine Sichtweise, die auf strategische und operative<br />
Managementaspekte fokussiert. Ein möglicher<br />
Konsens sei eine von der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche<br />
Forschung (gif e. V.) erarbeitete<br />
kapitalanlageorientierte Definition. "Der Befragung<br />
zufolge wird sie sowohl von Asset Managern<br />
als auch von Bestandshaltern mitgetragen. Des<br />
Weiteren trägt auch die von der RICS vorangetriebene<br />
Initiative zur Standardisierung der Leistungsverzeichnisse<br />
zunehmend zu einem gemeinsamen<br />
Verständnis bei", schließt Fischer.<br />
Über die Studie<br />
Die Real-Estate-Asset-Management-Studie von<br />
Ernst & Young Real Estate wird seit 2007 jährlich<br />
veröffentlicht. An der aktuellen Umfrage haben<br />
sich rund 50 Eigentümer und Asset Manager beteiligt,<br />
die insgesamt ein Immobilienvermögen von<br />
rund 140 Milliarden Euro betreuen.<br />
Autor: Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Offene Immobilienfonds | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Neue Scope Ratings für Offene Immobilienfonds<br />
Vermietungssituation ist größte Herausforderung<br />
für Fondsmanager<br />
Scope bewertet alle relevanten Offenen Immobilienfonds<br />
in Deutschland und hat heute die<br />
neuen Ratings für 15 Offene Immobilienfonds<br />
veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr konnten<br />
sechs Fonds ein besseres Rating-Ergebnis erzielen.<br />
Bei drei Fonds verschlechterte sich das Rating, vier<br />
Fonds-Ratings blieben unverändert. Zwei Fonds –<br />
KanAm Spezial grundinvest Fonds und Wertgrund<br />
WohnSelect D – wurden in diesem Jahr zum ersten<br />
Mal bewertet. Eine vollständige Rating-Übersicht befindet<br />
sich am Ende dieser Pressemitteilung. Der beste<br />
Europa-Fonds für Privatanleger ist in diesem Jahr<br />
der grundbesitz europa mit AA-. Der Fonds schnitt<br />
vor allem bei der Bewertung des Immobilienportfolios<br />
sehr gut ab. Insbesondere bei den Kriterien Objektalter,<br />
Länderrisiko und Fondsmanagement konnte<br />
der Fonds die Scope Analysten überzeugen. Der<br />
beste global investierende Fonds für Privatinvestoren<br />
ist der Deka-ImmobilienGlobal mit A-. Insbesondere<br />
die hohe Vermietungsquote wurde positiv bewertet.<br />
Auch beim Länderrisiko und bei den Objektgrößen<br />
erzielte der Fonds überdurchschnittliche Ergebnisse.<br />
Der beste Fonds für institutionelle Investoren ist<br />
mit einem AA Rating der WestInvest ImmoValue.<br />
Bei den Vermietungsparametern (Mietvertragslaufzeiten,<br />
Single-Tenant, Overrent-Risiko, Vermietungsquote)<br />
erzielte der Fonds das zweitbeste Ergebnis<br />
überhaupt. Scope berücksichtigt bei der Analyse<br />
alle Risikofaktoren Offener Immobilienfonds. Den<br />
größten Einfluss auf das Rating haben Risiken, die<br />
aus dem Immobilienportfolio resultieren - zum Beispiel:<br />
Mietvertragsausläufe, Objektalter und Länderrisiken.<br />
Daneben werden die Finanzstruktur und die<br />
Liquidität der Fonds analysiert.<br />
Nachhaltigkeit als neuer Rating-Bestandteil<br />
Scope hat in diesem Jahr zum ersten Mal ein eigenes<br />
Rating-Panel für Nachhaltigkeitsaspekte eingeführt.<br />
Es fließt mit einer Gewichtung von zehn Prozent in<br />
die Gesamtwertung ein. Die Scope Analysten bewerten<br />
neben der Nachhaltigkeitsstrategie und ihrer<br />
organisatorischen Verankerung vor allem die Ausrichtung<br />
des Immobilienportfolios. Die Fonds, die im<br />
Nachhaltigkeits-Panel am besten abschneiden, sind<br />
der WestInvest ImmoValue, der WestInvest InterSelect<br />
und der grundbesitz global.<br />
Vermietungsquoten im Durchschnitt stabil<br />
Die Vermietungsquote ist eine der wichtigsten Kennzahlen<br />
Offener Immobilienfonds. Der gewichtete<br />
Durchschnitt der von Scope bewerteten Fonds liegt<br />
bei 92,4 Prozent. <strong>Das</strong> Spektrum reicht von 98,4 Prozent<br />
(WestInvest ImmoValue) bis 83,8 Prozent (UBS<br />
(D) Euroinvest Immobilien). Die größte Verbesserung<br />
gegenüber dem Vorjahr konnte der UniImmo: Global<br />
erreichen. Er steigerte seine Vermietungsquote<br />
um 1,2 Prozentpunkte. Aufgrund weiterhin schwieriger<br />
Vermietungsmärkte in zahlreichen Metropolen<br />
und nur geringem Wirtschaftswachstum vor allem<br />
in Europa erwartet Scope mittelfristig nur stabile bis<br />
leicht sinkende Vermietungsquoten.<br />
Liquidität auf hohem Niveau<br />
Quelle: © Eisenhans - Fotolia.com<br />
Die Liquiditätsquoten der aktiven offenen Immobilienfonds<br />
befinden sich auf hohem Niveau. Der<br />
gewichtete Durchschnitt der von Scope bewerteten<br />
Fonds liegt bei 21,6 Prozent. <strong>Das</strong> Spektrum<br />
(Stichtag 31.12.2012) reicht von 5,2 Prozent (SEB<br />
ImmoPortfolio Target Return Fund) bis 33,8 Prozent<br />
(grundbesitz europa). Nach Ansicht der Scope Analysten<br />
werden die Fonds im Durchschnitt dieses Ni-<br />
35
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Offene Immobilienfonds<br />
36<br />
veau mittelfristig halten. Wesentliche Gründe dafür<br />
sind die weiterhin vergleichsweise hohen Netto-Mittelzuflüsse<br />
und der Mangel an attraktiven Investitionsobjekten.<br />
Kreditquoten sinken aufgrund regulatorischer<br />
Vorgaben<br />
Die Kreditquoten Offener Immobilienfonds nehmen<br />
konstant ab. Der gewichtete Durchschnitt der von<br />
Scope bewerteten Fonds liegt bei 21,5 Prozent (Stand<br />
31.12.2012). <strong>Das</strong> Spektrum reicht dabei von 48,0 Prozent<br />
(SEB ImmoPortfolio Target Return Fund) bis 12,2<br />
Prozent (UniImmo: Deutschland). Scope erwartet ein<br />
weiteres Absinken der Kreditquoten. Der Grund: Bis<br />
2015 müssen alle Fonds eine maximale Kreditquote<br />
von 30 Prozent einhalten. Derzeit liegen noch sechs<br />
der betrachteten Fonds über dieser Grenze.<br />
Asset Management Ratings<br />
Offene Immobilienfonds:<br />
Als Baustein immer noch geeignet<br />
Analyse der Zeitschrift Finanztest<br />
Offene Immobilienfonds sind trotz der zahlreichen<br />
Auflösungen weiterhin als Geldanlage<br />
für private Anleger geeignet. Sie bieten<br />
eine gute Ergänzung zu Aktien und Anleihen<br />
und können das Vermögen vor Inflation schützen.<br />
Laut einer Analyse der Zeitschrift Finanztest hat der<br />
beste Fonds im Test, der grundbesitz europa der<br />
Deutschen Bank- Tochter REEFF seit Ende 2006 eine<br />
Rendite von 5,7 Prozent pro Jahr erzielt. Der Zweitplatzierte,<br />
hausinvest der Commerzbank-Tochter<br />
Commerz Real AG, brachte es auf 4,3 Prozent jährlich.<br />
Die nächsten sechs Fonds in der Rangliste kommen<br />
immer noch auf Renditen von über 3 Prozent.<br />
Obwohl mit den großen Fonds SEB ImmoInvest und<br />
CS Euroreal mittlerweile acht Immobilienfonds vor<br />
dem Aus stehen, gibt es noch Fonds, die sich als<br />
stabile Bausteine fürs Depot eignen, so die Zeitschrift<br />
Finanztest in ihrer Juli-Ausgabe. Die acht sind<br />
an ihrem Liquiditätsmanagement gescheitert, weil<br />
Eine weitere wesentliche Einflussgröße für das<br />
Rating ist die Bewertung der Asset Management<br />
Qualität. Diese Bewertung erfolgt in Form eines<br />
eigenständigen Asset Management Ratings. Die<br />
Qualitätsbewertung bezieht sich auf die Investition,<br />
Bewirtschaftung und Transaktion von Immobilien<br />
über die gesamte Produktpalette von Asset<br />
Managern.<br />
Die Top-5- Asset Management Bewertungen:<br />
• Deutsche Asset & Wealth Management (AAA)<br />
• Union Investment Real Estate (AA+)<br />
• DekaBank Geschäftsfeld Immobilien (AA+)<br />
• Commerz Real (AA-)<br />
• KanAm Grund (A+)<br />
Autor: Scope Group<br />
sie nicht ausreichend flüssige Mittel vorgehalten<br />
hatten, um Anleger jederzeit auszahlen zu können.<br />
Übrig bleiben vor allem die Immobilienfonds von<br />
Deka, Union Investment, Commerzbank und Deutscher<br />
Bank, allesamt Anbieter mit jahrzehntelanger<br />
Erfahrung und starkem Vertrieb. Immobilien gelten<br />
als eigene Vermögensklasse, weil sie sich anders verhalten<br />
als Aktien oder Zinsanlagen. Als Sachwerte<br />
können Immobilien das Vermögen außerdem vor<br />
Inflation schützen. Gegenüber dem Kauf einzelner<br />
Immobilien haben Fonds den Vorteil, dass man sie<br />
schon für wenig Geld bekommen kann. Sie bieten<br />
außerdem eine breite Streuung über viele Immobilien.<br />
Dennoch sollte man nie sein ganzes Vermögen<br />
in die Fonds stecken und es bei einem Anteil von<br />
rund 10 Prozent belassen. Die Stiftung Warentest<br />
rät außerdem, nicht nur einen Fonds zu kaufen,<br />
sondern sein Geld auf mehrere zu verteilen.<br />
Autor: Stiftung Warentest
Geschlossene Immobilienfonds | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
publity Performance Fonds:<br />
Über 16 Millionen an die Anleger ausgeschüttet<br />
Fonds befinden in einer andauernden guten<br />
Erlössituation durch die Verwertung der Anlageobjekte<br />
Christoph Blacha, Geschäftsführer der publity Investor<br />
GmbH, zieht eine positive Bilanz über<br />
die laufenden Fonds für das 1. Halbjahr und<br />
gibt einen Ausblick auf die zu erwartenden Entwicklungen<br />
bis Ende <strong>2013</strong>. <strong>Das</strong> Emissionshaus, die<br />
publity Investor GmbH, hat in diesem Jahr ihren<br />
ersten Fonds neun Monate früher als geplant erfolgreich<br />
abschließen können. Für die publity Finanzgruppe<br />
zählt in erster Linie die Zufriedenheit<br />
der Anleger. An die Anleger des Fonds Nr. 1 wurden<br />
insgesamt 9.008.390 Euro ausgezahlt. Dies<br />
entspricht einer Rendite nach IRR von 11,2 % p.<br />
a. Bis heute summieren sich die Ausschüttungen<br />
an die Anleger auf 16.895.198 Euro. Für die Fonds<br />
Nr. 2 und Fonds Nr. 3 wurden Ausschüttungen i.<br />
H. v. jeweils 10 % auf das eingeworbene Kapital<br />
prognostiziert. Bei Anlagesummen des Fonds Nr. 2<br />
i. H. v. 24.765.000 Euro und für den Fonds Nr. 3<br />
i. H. v. 22.525.000 Euro entspricht dies insgesamt<br />
4.729.000 Euro, die laut Prognose zum 15.12.<strong>2013</strong><br />
ausgeschüttet werden sollen. Die Fonds befinden<br />
in einer andauernden guten Erlössituation durch<br />
die Verwertung der Anlageobjekte. Der Schlüssel<br />
dieses Erfolgs liegt in der Qualität der erworbenen<br />
Portfolios und der professionellen Bearbeitung.<br />
Für diese Immobilien besteht derzeit eine große<br />
Nachfrage am Markt. Dies ermöglicht eine schnelle<br />
und profitable Verwertung. Darüber hinaus hat<br />
sich bewährt, dass bei allen Fonds das eingeworbene<br />
Kommanditkapital bereits während der Emissionsphase<br />
auch in den Erwerb kleinerer Portfolios<br />
investiert wurde, sodass mit der Bearbeitung der<br />
Portfolios frühzeitig begonnen werden konnte. Die<br />
eingehenden Gelder werden zeitnah an die betreffenden<br />
Anleger ausgeschüttet. Die hierzu erforderlichen<br />
Umlaufbeschlüsse werden derzeit von der<br />
Treuhandkommanditistin vorbereitet und sollen<br />
noch im Juni <strong>2013</strong> den Gesellschaftern zur Entscheidung<br />
vorgelegt werden. <strong>Das</strong> Fondsmanagement<br />
Quelle: © Alexandr Mitiuc - Fotolia.com<br />
geht derzeit davon aus, noch in diesem Jahr an die<br />
Anleger des Fonds Nr. 2 und Fonds Nr. 3 jeweils 2<br />
Ausschüttungen in Höhe von insgesamt 20 Millionen<br />
Euro vornehmen zu können. Der publity Performance<br />
Fonds Nr. 4 hat insgesamt 7 Portfolios zu<br />
einem Gesamtkaufpreis von 28,4 Mio. Euro erworben.<br />
Dies entspricht zum heutigen Tage einer Investitionsquote<br />
von 84 %. Der aktuell noch in der<br />
Emissionsphase befindliche publity Performance<br />
Fonds Nr. 5 hat aktuell über 15 Mio. Euro Kommanditkapital<br />
eingeworben und bis heute 9 Mio.<br />
Euro in den Erwerb von zwei Kreditportfolios investiert.<br />
Aktuell laufen Verhandlungen mit Portfolioverkäufern/<br />
Banken, um sicherzustellen, dass das<br />
bis zum Ende der Emissionsphase eingeworbenen<br />
Kommanditkapital in voller Höhe und pünktlich vor<br />
dem 22.07.<strong>2013</strong> investiert werden kann. Aktuell<br />
ist geplant, zeitnah zu den Investitionen des publity<br />
Performance Fonds Nr. 5 einen ausführlichen zweiten<br />
Transparenzbericht zu erstellen, um Anleger<br />
und Vertriebspartner mit „glasklarer Transparenz“<br />
über die Entwicklung aller von der publity Investor<br />
GmbH aufgelegten Fondsgesellschaften zu informieren.<br />
Autor: publity AG<br />
37
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Geschlossene Immobilienfonds<br />
38<br />
Top-Renditen mit deutschen Immobilien<br />
aus Bankenverwertung<br />
Interview mit Frederik Mehlitz,<br />
Geschäftsführer der Kapitalverwaltungsgesellschaft<br />
publity Performance GmbH<br />
publity bietet in der neuen Fondsgeneration<br />
die Beteiligung an Immobilien aus Bankenverwertung.<br />
Wie stellt sich die derzeitige Einkaufssituation<br />
für Sie dar?<br />
Der publity Performance Fonds Nr. 6 investiert ausschließlich<br />
in die angesprochenen Immobilien aus<br />
Bankenverwertung. Durch die anhaltende internationale<br />
Finanzkrise und den daraus resultierenden<br />
Problemen deutscher Banken, steht der<br />
publity Finanzgruppe ein qualitativ und quantitativ<br />
äußerst attraktives Immobilienangebot zur<br />
Verfügung. Eine aktuelle Studie spricht von einem<br />
Immobilienbestand von mehreren Hundert Milliarden<br />
Euro, die deutsche Banken belasten und<br />
veräußert werden müssen.<br />
Durch unsere langjährige Erfahrung und durch die<br />
hervorragende Vernetzung mit deutschen Banken<br />
haben wir auch einen exklusiven Zugang zu den<br />
Finanzinstituten, die aktuell eine Verwertung der<br />
Immobilien fokussieren.<br />
Quelle: © frank peters - Fotolia.com<br />
Welche Expertise hat publity im Immobilienbereich?<br />
Die publity ist seit dem Jahr 2016 im Immobilienmarkt<br />
aktiv. Seither wurden über 500 Objekte durch<br />
das aktive Asset Management der publity Finanzgruppe<br />
bearbeitet – alles Immobilien, die ursprünglich<br />
im Bestand von Banken oder Finanzinvestoren<br />
zu finden waren.<br />
Wir profitieren insbesondere von unseren Fähigkeiten<br />
entwicklungsstarke Objekte zu erkennen und<br />
die regionalen Immobilienmärkte sachlich und präzise<br />
zu beurteilen.<br />
Auch die Nähe zu Groß- und Ankermietern verschaffen<br />
uns einen Vorteil in der Bewirtschaftung<br />
und Verwertung unserer Objekte.<br />
Unterstützt werden wir auch durch starke und erfahrene<br />
Partner, wie beispielsweise Gutachter und<br />
Analysten für die Wertbeurteilung einer Immobilie<br />
oder unser Netzwerk etablierter internationaler<br />
Makler für langfristige Vermietungsergebnisse.<br />
Wie lange hält publity die Immobilien im<br />
Bestand, wann und wie werden die Objekte<br />
weiterveräußert?<br />
Alle Immobilien werden durch uns maximal fünf<br />
Jahre im Bestand gehalten. Bei extremer Veränderung<br />
des Immobilienmarktes oder bei lukrativen<br />
Angeboten von Erwerbern kann die Veräußerung<br />
natürlich auch deutlich früher erfolgen.
Angeboten und verkauft werden die Objekte über<br />
unser großes Maklernetzwerk sowie an globale Investoren,<br />
Versicherungen und Pensionskassen.<br />
Welche Immobilien-Objekte kauft publity?<br />
publity erwirbt ausschließlich deutsche Immobilien<br />
aus Bankenverwertung. Der Fokus liegt dabei auf<br />
Gewerbeimmobilien mit Entwicklungspotential;<br />
Objekte mit Leerstandsquoten von 25 bis 30 Prozent<br />
und ab 8.000 Quadratmetern Gewerbefläche.<br />
Standort und Lage sind immer ein wichtiger Faktor<br />
in der Kaufentscheidung. Wir schätzen ein, dass insbesondere<br />
Objekte in München und Frankfurt/Main<br />
– aber auch Berlin, Hamburg, Stuttgart und Düsseldorf<br />
– die besten Ausschichten für eine erfolgreiche<br />
Entwicklung und Verwertung bieten und investieren<br />
vorzugsweise in diese Ballungsräume.<br />
Wie hoch ist die Rendite für den Anleger kalkuliert?<br />
Die Anleger, die sich an dem publity Performance<br />
Fonds Nr. 6 bis zum 31.12.<strong>2013</strong> beteiligen erhalten<br />
jährliche Auszahlungen im Jahr 2014 in Höhe von 5%<br />
und für die Jahre 2015 bis 2018 in Höhe von 10% bezogen<br />
auf die Beteiligung der Anleger. Mit der Schlussauszahlung<br />
sind dies insgesamt 148 Prozent. <strong>Das</strong> entspricht<br />
einer Rendite von 8 Prozent nach IRR.<br />
Zur Person:<br />
Geschlossene Immobilienfonds | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Quelle: © carsten jacobs - Fotolia.com<br />
Frederik Mehlitz<br />
Frederik Mehlitz wurde 1965 in Saarbrücken geboren. Nach seinem Wirtschaftsingenieurstudium in Karlsruhe arbeitete er in<br />
Führungspositionen für verschiedene nationale und internationale Großbanken und kann heute eine über 20-jährige Kenntnis<br />
der Banken- und Finanzwelt vorweisen. Seit 2011 ist Frederik Mehlitz bei der publity AG verantwortlich für alle Transaktionen<br />
mit Banken und Finanzinvestoren sowie Geschäftsführer der publity Kapitalverwaltungsgesellschaft publity Performance GmbH.<br />
39
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Geschlossene Immobilienfonds<br />
40<br />
Attraktivität von Hotelinvestments nimmt zu<br />
Analysemitteilung von Scope Analysis<br />
Die stark ansteigende Zahl an Übernachtungen<br />
in Deutschland erhöht die Attraktivität von<br />
Hotelinvestments. Geschlossene Fonds investieren<br />
derzeit jedoch nur in sehr geringem Umfang<br />
in Hotelimmobilien – im Gegensatz zu offenen Immobilienfonds.<br />
Der Anteil der Hotelfonds am platzierten<br />
Eigenkapital geschlossener Immobilienfonds<br />
lag im vergangenen Jahr deutlich unter 1 Prozent.<br />
In den Jahren 2010 bis 2012 wurden mit geschlossenen<br />
Hotelfonds insgesamt weniger als 100 Millionen<br />
EUR Eigenkapital platziert. Im vergangenen<br />
Jahr wurde mit 16,6 Millionen Euro so wenig Eigenkapital<br />
mit Hotelfonds platziert wie seit Beginn der<br />
Erhebung durch den VGF im Jahr 2008.<br />
Zum Vergleich: Offene Immobilienfonds sind deutlich<br />
umfangreicher im Hotelsegment investiert. In<br />
den Portfolien der von Scope analysierten offenen<br />
Quelle: © MASP - Fotolia.com<br />
Quelle: © pab_map - Fotolia.com<br />
Immobilienfonds befinden sich gegenwärtig international<br />
diversifizierte Hotelinvestments im Wert<br />
von rund 3,4 Milliarden EUR. <strong>Das</strong> entspricht aktuell<br />
einem Anteil von 5,5 Prozent am Immobilienvermögen<br />
der Fonds. Ein Grund für das vergleichsweise<br />
geringe Investitionsvolumen geschlossener Fonds<br />
ist die hohe Einkaufskonkurrenz von Seiten anderer<br />
Investoren. Hinzu kommen die vergleichsweise<br />
hohen Kaufpreisvolumina für Hotelinvestments.<br />
<strong>Das</strong> durchschnittliche Fondsvolumen geschlossener<br />
Immobilienfonds mit Fokus Deutschland betrug im<br />
vergangenen Jahr nur rund 50 Millionen EUR. Hotelinvestments<br />
erfordern häufig höhere Investitionssummen.<br />
Hotelinvestments in Deutschland erfreuen<br />
sich nach einem Einbruch in den Jahren 2008/2009<br />
seit einigen Jahren wieder einer ansteigenden Nachfrage.<br />
Hintergrund ist eine stark ansteigende Zahl<br />
an Übernachtungen in Deutschland, die seit 2010<br />
sowohl zu einer höheren durchschnittlichen Auslastung<br />
als auch zu ansteigenden Zimmerpreisen geführt<br />
hat. Die steigende Investitionsnachfrage hat<br />
bereits zu einem Rückgang der Rendite geführt. Die<br />
Spitzenrendite beträgt gegenwärtig rund 5,75 Prozent<br />
pro Jahr. Von Investoren werden insbesondere<br />
Objekte nachgefragt, die über langfristige Pachtverträge<br />
mit umsatzstarken, international etablierten<br />
Hotelgesellschaften verfügen, da diese dem Investor<br />
langfristige Einnahmesicherheit bieten. Die Nachfrage<br />
nach Hotelimmobilien wird tendenziell weiter<br />
zunehmen. Ein Grund dafür ist auch die Knappheit<br />
an verfügbaren Core-Objekten im Bürosegment und<br />
der damit verbundene Renditedruck.<br />
Autor: Scope Group
PROJECT Investment Gruppe erhält A<br />
Scope hat heute ein Erstrating von A für die<br />
PROJECT Investment Gruppe erteilt. Ausschlaggebend<br />
für das Ratingergebnis sind<br />
insbesondere die sehr hohe Qualität und Transparenz<br />
des Immobilien Asset Managements im<br />
Segment Wohnimmobilien sowie die langjährige<br />
Branchenerfahrung und das sehr hohe Branchen-<br />
Know-how. Die insgesamt noch junge Emissionshistorie<br />
der aktuellen Fondskonzeptionen, ein mittelstandspezifisches<br />
Personenrisiko und teilweise<br />
noch ausstehende Performancenachweise auf<br />
Fondsseite sind aus Sicht von Scope die wesentlichen<br />
Schwächen, die in die Gesamtbewertung<br />
des Management Ratings eingeflossen sind. Aufgrund<br />
der aktuellen Geschäfts- und Einnahmeentwicklung<br />
der PROJECT Investment Gruppe ist der<br />
Rating Outlook stabil.<br />
Rating rationale<br />
<strong>Das</strong> mittelständische Unternehmen ist seit 1998 als<br />
Emissionshaus für geschlossene Immobilienfonds<br />
aktiv und konnte sich erfolgreich im Segment Immobilienprojektentwicklungen<br />
im deutschen Markt<br />
etablieren. Hervorzuheben ist, dass in Verbindung<br />
mit der PROJECT Immobilien Gruppe die gesamte<br />
Wertschöpfungskette in diesem Bereich inhouse und<br />
in sehr hoher Qualität abgedeckt wird. Positiv bewertet<br />
Scope, dass die Geschäftsbereiche Konzeption<br />
und Vertrieb sowie Immobilien Asset Management<br />
einerseits organisatorisch klar getrennt und andererseits<br />
durch detailliert und umfassend gestaltete<br />
Schnittstellen sinnvoll miteinander verzahnt sind.<br />
Auf diese Weise werden Steuerung und Controlling<br />
effektiv im Sinne der Projekt- und Beteiligungsgesellschaften<br />
gewährleistet. Die PROJECT Investment<br />
Gruppe insgesamt hat aus Sicht von Scope eine hohe<br />
Konzeptionsqualität und Innovationskraft unter Beweis<br />
gestellt und verfügt über klar strukturierte und<br />
transparente Investitionsprozesse. Um Fehlentscheidungen<br />
entgegenzuwirken, sind bei sämtlichen Investitionsprozessen<br />
umfangreiche Kontrollmechanismen<br />
(Anlageausschuss, Investitionskomitee etc.)<br />
Geschlossene Immobilienfonds | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Scope bewertet die Management Qualität<br />
der PROJECT Investment Gruppe mit A.<br />
Der Rating Outlook ist stabil.<br />
installiert, so dass Gefahren für die Stabilität der<br />
Investments frühzeitig erkannt und entsprechende<br />
Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Die<br />
Investitionen werden grundsätzlich auf vollständiger<br />
Eigenkapitalbasis durchgeführt. Dies senkt das Risikoprofil<br />
der Projektentwicklungen deutlich. Eine hinreichende<br />
Risikostreuung sowie eine Exitstrategie, die<br />
primär auf kleinteiligen Verkauf an Eigennutzer zielt,<br />
tragen nach Meinung von Scope hierzu entscheidend<br />
bei. Bislang wurden die Zielsetzungen bei bereits abgeschlossenen<br />
Projektentwicklungen stets mindestens<br />
erreicht.<br />
Wie bei zahlreichen mittelständischen und inhabergeführten<br />
Unternehmen sieht Scope auch bei der<br />
PROJECT Investment Gruppe ein Schlüsselpersonenrisiko,<br />
das an die Person Wolfgang Dippold gebunden<br />
ist. Ein Ausscheiden von Wolfgang Dippold aus dem<br />
Unternehmen könnte sich nach Ansicht von Scope<br />
nachteilig auf die weitere Entwicklung des Unternehmens<br />
auswirken. Dieses Schlüsselpersonenrisiko wurde<br />
in den letzten Jahren jedoch durch zahlreiche Maßnahmen<br />
reduziert. Die leitenden Angestellten zum<br />
Beispiel verfügen über entsprechende Entscheidungsgewalt<br />
in ihrem jeweiligen Ressort. Eine Aussage zur<br />
Auszahlungsperformance ist aufgrund der Gewinnthesaurierung<br />
bei drei Fonds nur für neun laufende<br />
Fonds möglich. Die Auszahlungen liegen mit Ausnahme<br />
der ersten beiden Fonds im Rahmen der prospektierten<br />
Werte. Die ersten beiden Fonds entwickeln sich<br />
nicht planmäßig. Kritisch sieht Scope, dass bei diesen<br />
zwei Fonds weniger Kapital an die Anleger zurückgeflossen<br />
ist als ursprünglich geplant. Positiv ist jedoch<br />
zu erwähnen, dass die PROJECT Investment Gruppe<br />
aufgrund ihrer Krisenmanagementfähigkeit den Schaden<br />
für Anleger begrenzen konnte. Beide Fonds sind<br />
nunmehr wirtschaftlich stabil und können geringe<br />
Ausschüttungen leisten. Die Transparenz der Performance<br />
der weiteren drei Fonds ist insbesondere aufgrund<br />
der Reinvestitionsstrategie bei der Darstellung<br />
der Fondsergebnisse eingeschränkt. Dies ist in Bezug<br />
auf die Leistungsbilanzdokumentation anzumerken.<br />
Autor: Scope Group<br />
41
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Geschlossene Immobilienfonds<br />
42<br />
Neuer Umsatzrekord im ersten Halbjahr<br />
Zum 30.06.<strong>2013</strong> summierte sich der Umsatz auf rund<br />
103 Millionen Euro<br />
Während die Branche für Geschlossene Fonds<br />
mit dramatischen Umsatzrückgängen zu<br />
kämpfen hat, kann die fairvesta Unternehmensgruppe<br />
das beste Halbjahr ihrer Firmengeschichte<br />
feiern. Zum 30.06.<strong>2013</strong> summierte sich der<br />
Umsatz auf rund 103 Millionen Euro. <strong>Das</strong> entspricht<br />
im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 mit einem<br />
Umsatz von rund 68 Millionen Euro einem Plus von<br />
ca. 51 Prozent.<br />
Die Branche für Geschlossene Fonds ist aufgrund<br />
sich ändernder gesetzlicher Rahmenbedingungen<br />
im Umbruch. Die Platzierungszahlen des Verbands<br />
Geschlossener Fonds (VGF / BSI) für das erste Quartal<br />
<strong>2013</strong> offenbarten einen Einbruch bei den Plat-<br />
Quelle: © PANORAMO - Fotolia.com<br />
zierungsergebnissen gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
um knapp 50 Prozent. Selbst im zuletzt stabilen<br />
Segment der Immobilienfonds Deutschland mussten<br />
die Verbandsmitglieder einen Rückgang von über<br />
60 Prozent hinnehmen. Experten bescheinigen ähnlich<br />
schwache Umsätze für das zweite Quartal <strong>2013</strong>.<br />
Damit zeigt sich bereits im ersten Halbjahr, dass sich<br />
die Branche in einer Neuordnung befindet. Einige<br />
Produktgeber haben sich bereits von Produktneuerungen<br />
verabschiedet. Nur wenige Anbieter können<br />
überhaupt signifikante Umsätze vorweisen.<br />
Dazu gehört fairvesta. Mit dem mittlerweile geschlossenen<br />
Immobilienhandelsfonds Mercatus X<br />
und dem aktuellen Fonds Mercatus XI hat es die Unternehmensgruppe<br />
geschafft, ihren Umsatz in einem<br />
schwierigen Umfeld nochmals deutlich zu steigern.<br />
Die Platzierungsleistung zum Stichtag 30.06. stieg<br />
im Vergleich zum Betrachtungszeitraum des vorigen<br />
Jahres von 68 auf 103 Millionen Euro. <strong>Das</strong> entspricht<br />
einem Umsatzplus von ca. 51 Prozent. Während<br />
der Absatz zum Jahresanfang traditionell eher<br />
schleppend verlief, zog die Beteiligungsleistung zur<br />
Jahresmitte stark an.<br />
Grund dafür ist die nach wie vor am Markt einzigartige<br />
Investitionsstrategie von fairvesta, die<br />
einen aktiven Immobilienhandel mit Qualitäts-<br />
und Renditeimmobilien in Deutschland aus Bankverwertungen,<br />
Erbauseinandersetzungen und<br />
Zwangsversteigerungen seit mehr als elf Jahren für<br />
Fondsanleger praktiziert. <strong>Das</strong> sorgt für mehr Rendite<br />
als bei herkömmlichen Bestandhaltungsfonds,<br />
die sich auf das Halten und Verwalten von Objekten<br />
beschränkt.<br />
Zusätzlich haben viele Anleger von ihrem Bucheinsichtsrecht<br />
Gebrauch gemacht und sich von der<br />
Qualität der Immobilien sowie der Einhaltung der<br />
strengen Investitionskriterien selbst überzeugt. <strong>Das</strong>
gestiegene Vertrauen führte zu vielen Neuzeichnungen<br />
bereits bestehender Kunden. Historisch<br />
betrachtet haben sich mehr als 20,8 Prozent aller<br />
Kunden mehrfach an einem oder mehreren fairvesta-<br />
Fonds beteiligt.<br />
„Bei uns erhält jeder Anleger uneingeschränkten<br />
Zugang zu allen Originaldokumenten seines Fonds.<br />
Neben den Gesellschafterversammlungen veranstalten<br />
wir auch regelmäßig Anlegerinformationsabende<br />
in ganz Europa, um unsere Kunden direkt<br />
über ihre Kapitalanlage auf den neusten Stand zu<br />
bringen. Wir sind damit nach innen absolut transparent.<br />
Dritten bzw. Externen gegenüber greifen teilweise<br />
weitgehende Verschwiegenheitserklärungen,<br />
die wir bei Verhandlungen mit Banken selbst unterzeichnen<br />
müssen. <strong>Das</strong> mag für einige wie das sprichwörtliche<br />
Haar in der Suppe aussehen. Es möchte<br />
jedoch niemand, der in einer wirtschaftlich schwierigen<br />
Situation ist, in der Zeitung oder im Internet<br />
lesen, zu welch günstigen Einkaufskonditionen wir<br />
das Objekt von ihm erwerben konnten. Zu den<br />
Geschlossene Immobilienfonds | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Quelle: © pressmaster - Fotolia.com<br />
Verkäufern zählen Banken, offene und geschlossene<br />
Immobilienfonds, Versicherungen und andere<br />
Institutionen. Zu den Käufern gehören neben den<br />
vermögenden Privatinvestoren insbesondere Pensions-<br />
und Rentenkassen sowie institutionelle Großanleger<br />
und Family Offices. Ohne Verschwiegenheit<br />
könnten wir den Wettbewerbsvorteil beim Einkauf<br />
und hohe Gewinne beim Verkauf niemals realisieren,“<br />
erläutert Otmar Knoll, Leiter des Immobilien-<br />
Asset-Managements bei fairvesta.<br />
„Wir sehen uns in unserer Investitionsstrategie bestätigt.<br />
Mit aktivem Immobilienhandel lässt sich die<br />
Rendite deutlich steigern. <strong>Das</strong> erkennen auch immer<br />
mehr Anleger und Vermittler, was sich in unserem<br />
starken Umsatzplus bemerkbar macht. Wir möchten<br />
uns bei allen Kunden und Partnern für das uns entgegen<br />
gebrachte Vertrauen bedanken und versprechen,<br />
auch in Zukunft für viel Freude bei der Kapitalanlage<br />
mit Immobilienfonds zu sorgen,“ kündigt Hermann<br />
Geiger, Vorstand der fairvesta Group AG, an.<br />
Autor: fairvesta Group AG<br />
43
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Geschlossene Immobilienfonds<br />
44<br />
WealthCap erneut mit Feri EuroRating Awards<br />
ausgezeichnet<br />
Top-Anbieter in der Kategorie Immobilien National<br />
Bereits zum vierten Mal in Folge wurde<br />
WealthCap von der Rating Agentur Feri mit<br />
dem Feri EuroRating Award ausgezeichnet.<br />
Feri kürte WealthCap in der Anlageklasse Immobilien<br />
national zum Top-Drei Initiator in Deutschland.<br />
Die Experten von Feri unterzogen WealthCap einer<br />
intensiven Prüfung und bewerteten die Kontinuität<br />
als Initiator sowie die Produkte nach quantitativen<br />
und qualitativen Kriterien. Zu diesen Kriterien zählen<br />
unter anderem Vertragsgestaltung, Garantien,<br />
Rechts- und Steuerkonstruktion sowie der Investitionsplan.<br />
Als besonders überzeugend bewertete Feri die<br />
Prognoserechnung der WealthCap, die eine überdurchschnittlich<br />
ausführliche Darstellung der Sensitivitäten<br />
beinhaltet. In der Assetklasse Immobilien<br />
stehen Core und Core Plus Objekte an den führenden<br />
Immobilienstandorten im Fokus der Ankaufsaktivitäten<br />
des Münchner Sachwertanbieters. „Immobilien<br />
sind eine unserer Kernanlageklassen und<br />
ein wichtiger Baustein im Anlegerportfolio. Die<br />
Auszeichnung bestätigt unserer Strategie am deutschen<br />
Immobilienmarkt und würdigt unsere nachhaltige<br />
Ausrichtung der Fondskonzeption“, sagt<br />
Gabriele Volz, WealthCap Geschäftsführerin Mar-<br />
keting, Vertrieb und Produktmanagement. „In den<br />
vergangenen zwei Jahren haben wir rund 800 Millionen<br />
Euro in deutsche Gewerbeimmobilien investiert.<br />
Nun in einer der wichtigsten Anlageklassen<br />
zu den besten Initiatoren der Branche zu gehören,<br />
freut uns natürlich besonders“, ergänzt Volz. Mit<br />
den Ten Towers und dem KPMG-Gebäude ist es<br />
WealthCap gelungen, im Jahr 2012 zwei zentralgelegene<br />
Objekte in München anzubinden. Damit<br />
gehörte der Münchner Sachwertanbieter zu den<br />
größten Immobilienkäufern der bayerischen Landeshauptstadt.<br />
Der Immobilienfonds WealthCap<br />
Immobilien Deutschland 35 mit den Ten Towers<br />
ist seit Mitte April im Vertrieb. Zum Vertriebsstart<br />
konnten bereits rund 56 Millionen Euro Eigenkapital<br />
platziert werden. In der zweiten Jahreshälfte ist<br />
der Vertriebsstart des nächsten deutschen Immobilienfonds<br />
mit der KPMG-Zentrale auf der Münchner<br />
Theresienhöhe geplant. „Jeder kann sich über<br />
unseren Deutschland Fonds sein Stück München<br />
sichern und so in nachhaltige Werte investieren.<br />
Parallel arbeiten wir an der Anbindung weiterer<br />
Objekte und sind zuversichtlich auch im Jahr 2014<br />
interessante Investitionsmöglichkeiten für deutsche<br />
Privatanleger anbieten zu können“, resümiert Volz.<br />
Autor: Wealth Management Capital Holding GmbH<br />
Quelle: © froxx - Fotolia.com
Geschlossene Immobilienfonds | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Geschlossene Fonds:<br />
Immobilienfonds mit moderaten Kreditquoten<br />
Analysemitteilung von Scope Analysis<br />
Die Umsetzung der AIFM-Richtlinie begrenzt<br />
die Fremdkapitalquote geschlossener Fonds<br />
auf 60 Prozent. Scope hat die in Emission<br />
befindlichen Immobilienfonds betrachtet. Ergebnis:<br />
Der Großteil der Beteiligungen erfüllt die Vorgabe<br />
bereits. Ab Juli dürfen bei neu aufgelegten geschlossenen<br />
Fonds die Kredite 60 Prozent des Fondsobjektwertes<br />
nicht übersteigen. Scope hat eine repräsentative<br />
Auswahl von 24 in Emission befindlichen<br />
Immobilienfonds betrachtet. Davon erfüllen 15 bereits<br />
heute diese Vorgabe. Bei den verbleibenden 9<br />
Fonds liegt die Fremdkapitalquote nur geringfügig<br />
darüber. Ein Hauptgrund für die bereits heute moderaten<br />
Kreditquoten ist die zurückhaltende Kreditvergabepraxis<br />
der Banken. Die Fremdfinanzierungsquote<br />
der betrachteten Fondsangebote beträgt<br />
durchschnittlich rund 51 Prozent bezogen auf das<br />
Fondsvolumen und rund 58 Prozent bezogen auf<br />
die Anschaffungskosten der jeweiligen Immobilie.<br />
Da im Fondsvolumen neben der Investitionssumme<br />
auch Kosten enthalten sind, die grundsätzlich nicht<br />
langfristig durch Darlehen finanziert werden können<br />
(z. B. Konzeptions- und Vertriebskosten), ist der<br />
Fremdfinanzierungsanteil eines Fonds bezogen auf<br />
das Gesamtvolumen des Fonds geringer als bezogen<br />
auf die Objektinvestition. Für die Regulierungsvorgabe<br />
ausschlaggebend ist jedoch die Relation<br />
Fremdkapital / Objektwert. Mit der Begrenzung des<br />
Fremdkapitals wird eine tendenzielle Risikoreduzierung<br />
des Investments angestrebt. Aufgrund des im<br />
historischen Vergleich zurzeit sehr niedrigen Zinsniveaus<br />
reduziert diese Begrenzung allerdings auch<br />
den möglichen Einfluss eines positiven Leverage-<br />
Effektes und kann sich daher auf einzelne Fondsangebote<br />
renditemindernd auswirken. Aufgrund<br />
der heute bereits vergleichsweise konservativen Finanzierungsstruktur<br />
der betrachteten Fonds erwartet<br />
Scope für geschlossene Immobilienfonds keine<br />
signifikante Veränderung des Investitionsverhaltens.<br />
Autor: Scope Group<br />
Quelle: © emanon - Fotolia.com<br />
45
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Geschlossene Immobilienfonds<br />
46<br />
Paribus Immobilienfonds investiert<br />
in neue Imtech-Hauptniederlassung München<br />
Platzierungsstart Paribus Renditefonds XXI GmbH & Co. KG<br />
<strong>Das</strong> Hamburger Emissionshaus Paribus Capital<br />
GmbH (Paribus Capital) startet die Platzierung<br />
seines neuen geschlossenen Immobilienfonds<br />
Paribus Imtech- Hauptniederlassung München (Paribus<br />
Renditefonds XXI GmbH & Co. KG). Die Bundesanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)<br />
hat die Gestattung erteilt. Der Fonds investiert mittelbar<br />
in die neue Hauptniederlassung München<br />
der Imtech Deutschland GmbH & Co. KG (Imtech<br />
Deutschland).<br />
Die moderne Büroimmobilie wird derzeit in Planegg<br />
bei München errichtet und steht im insbesondere<br />
bei technikaffinen Unternehmen gefragten Gewerbegebiet<br />
Martinsried. Zusammen mit einem langfristigen<br />
Mietvertrag über 20 Jahre zuzüglich einer Verlängerungsoption<br />
von zweimal fünf Jahren seitens<br />
des Mieters sorgt diese Lage für ein hohes Maß an<br />
Ertragssicherheit.„Die Energieeffizienz ist eines der<br />
großen Themen der Gegenwart und noch mehr in<br />
der Zukunft – auch im neuen Immobilienfonds von<br />
Paribus Capital. Mit der Imtech-Hauptniederlassung<br />
München entsteht ein modernes Gebäude, das die<br />
Anforderungen an einen effizienten und verantwortungsvollen<br />
Umgang mit unseren Energieressourcen<br />
erfüllt. Als Mieter zieht mit der Imtech Deutschland<br />
eines der führenden Unternehmen im Bereich der<br />
modernen Energie- und Gebäudetechnik ein“, sagt<br />
Thomas Böcher, Geschäftsführer der Paribus Capital<br />
GmbH. Über den neuen Fonds investieren Anleger<br />
mittelbar in die neue Imtech-Hauptniederlassung<br />
München. Diese wird derzeit in Planegg bei München<br />
gebaut und voraussichtlich Ende <strong>2013</strong> fertiggestellt.<br />
Nach Fertigstellung wird das vollständig<br />
an Imtech Deutschland vermietete Gebäude zum<br />
Festpreis übernommen. Der Mietvertrag mit dem<br />
Unternehmen hat eine Laufzeit von 20 Jahren und<br />
beinhaltet zusätzlich eine Verlängerungsoption des<br />
Mieters von zweimal fünf Jahren. Zudem ist eine vollständige<br />
jährliche Anpassung der Mietzahlungen an<br />
Quelle: © buchachon - Fotolia.com<br />
die Inflationsrate vereinbart. „Die zahlreichen Kontingentanfragen<br />
nach der ersten Ankündigung unseres<br />
neuen Immobilienfonds bestätigen uns, dass<br />
eine solide kalkulierte Sachwerteanlage auf großes<br />
Interesse bei Vertriebspartnern und deren Kunden<br />
trifft. Der langfristige Mietvertrag und der Mieter<br />
Imtech Deutschland überzeugen“, zeigt sich Böcher<br />
erfreut.<br />
Innovativer Mieter mit über 150-jähriger-Firmengeschichte<br />
Imtech Deutschland kann auf eine über 150-jährige<br />
Firmengeschichte verweisen. „Der Name Imtech ist<br />
eng mit innovativen und maßgeschneiderten Lösungen<br />
im Bereich der Energie- und Gebäudetechnik<br />
verbunden, auch wenn wir diesen im Alltag häufig<br />
nur unbewusst begegnen – so beispielsweise in<br />
Flughäfen oder Bürogebäuden“, erklärt Böcher. Die<br />
nachhaltige Minimierung des Energieverbrauches<br />
von Gebäuden und Liegenschaften ist das zentrale<br />
Unternehmensziel der Imtech Deutschland – ein<br />
Ziel, das sich als zukunftsträchtiges Geschäftsmodell<br />
erweist. Bundesweit verfügt Imtech Deutschland<br />
über 60 Standorte sowie weitere Niederlassungen<br />
im europäischen Ausland. „Der Standort in Plan-
egg bei München ist fester Bestandteil der Erfolgsgeschichte<br />
der Imtech Deutschland. Mit dem Bau<br />
der neuen Hauptniederlassung München haben wir<br />
eine bewusste Entscheidung für eine Region getroffen,<br />
die uns durch ihre personellen Ressourcen<br />
und ihre ausgezeichnete Infrastruktur bereits überzeugt<br />
hat. Seit 1988 sind wir an diesem Standort<br />
ansässig“, so Jos Graauwmans, Geschäftsführer der<br />
Imtech Deutschland GmbH & Co. KG.<br />
Der Standort Planegg liegt nur rund zehn Kilometer<br />
Luftlinie vom Stadtzentrum Münchens entfernt und<br />
ist direkt an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
in der Metropolregion angebunden.<br />
Flughafen, Hauptbahnhof und Autobahn sind<br />
von hier aus verkehrsgünstig zu erreichen. Die<br />
moderne Fondsimmobilie mit einer Mietfläche<br />
von 13.841 m² und 295 Pkw-Stellplätzen (davon<br />
283 in Seite 2 von 3 zweigeschossiger Tiefgarage)<br />
steht auf einem 6.704 m² großen Grundstück.<br />
Mit rund 2.690 Euro je Quadratmeter Mietfläche<br />
bewegt sich der Substanzpreis der Immobilie inklusive<br />
Grundstückskosten auf einem marktgerechten<br />
Einstiegsniveau. Auch im Hinblick auf<br />
die Nutzungsmöglichkeiten erweist sich das neue<br />
Gebäude als zukunftsweisend. Bei Bedarf ist eine<br />
kleinteiligere Aufteilung problemlos gegeben.<br />
„Als Initiator war es uns wichtig, ein Gebäude anzubinden,<br />
das einerseits genau auf die speziellen<br />
Bedürfnisse des Mieters abgestimmt ist, gleichzeitig<br />
aber auch alle Voraussetzungen für eine optimale<br />
Drittvermietbarkeit erfüllt“, weist Böcher<br />
auf ein Kriterium hin, das beim Verkauf der Immobilie<br />
eine Rolle spielen kann.<br />
Hoher Eigenkapitalanteil, langfristig gesicherter<br />
Zins für Fremdkapital<br />
Der Verkauf der Fondsimmobilie ist für Ende des<br />
Jahres 2024 geplant. Der Fonds hat ein Gesamt-<br />
Geschlossene Immobilienfonds | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
investitionsvolumen von 48,1 Millionen Euro inkl.<br />
Agio und zeichnet sich durch einen hohen Eigenkapitalanteil<br />
von rund 50 Prozent aus. Insgesamt<br />
22,98 Millionen Euro zzgl. Agio sollen bei Anlegern<br />
platziert werden. Für das Fremdkapital in Höhe von<br />
23 Millionen Euro wurde ein langfristig gesicherter<br />
Zinssatz vereinbart. Die geplanten jährlichen Auszahlungen<br />
beginnen ab dem Jahr 2014 mit sechs<br />
Prozent des eingezahlten Nominalkapitals und sollen<br />
ab dem Jahr 2022 auf sieben Prozent steigen.<br />
Die erwarteten kontinuierlichen Mieteinnahmen ermöglichen<br />
dem Fonds dabei halbjährliche Auszahlungen<br />
an die Anleger. Für 2024 ist eine Auszahlung<br />
in Höhe von 108,42 Prozent des eingezahlten<br />
Nominalkapitals geplant, die den Verkaufserlös<br />
mit einschließt. Die Mindestanlagesumme beträgt<br />
10.000 Euro plus fünf Prozent Agio. Anleger, die<br />
bis zum 31. Dezember <strong>2013</strong> einzahlen, haben Anspruch<br />
auf einen Frühzeichnerbonus, der mit dem<br />
Veräußerungserlös zur Auszahlung kommt.<br />
Paribus Imtech-Hauptniederlassung München<br />
• Fondsname Paribus Imtech-Hauptniederlassung München<br />
• (Paribus Renditefonds XXI GmbH & Co. KG)<br />
• Geplantes Investitionsvolumen Rund 48,1 Millionen<br />
Euro inkl. Agio<br />
• Einzuwerbendes Eigenkapital 22,98 Millionen Euro<br />
zzgl. Agio<br />
• Geplante Laufzeit Bis Ende 2024<br />
• Geplante Auszahlungen pro Jahr 6,0 % p. a. ab<br />
2014, ansteigend auf 7,0 % p. a. ab dem Jahr 2022,<br />
zuzüglich 108,42 % im Jahr 2024 (Veräußerungserlös<br />
inkl. Auszahlung für das Jahr 2024, vor Steuern<br />
ohne Agio),<br />
• Auszahlungen halbjährlich nachschüssig<br />
• Erwarteter Kapitalrückfluss 170,42 % vor Steuern<br />
• Mindestzeichnungssumme 10.000 Euro zzgl. 5 % Agio<br />
Autor: Paribus Capital GmbH<br />
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<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Geschlossene Immobilienfonds<br />
48<br />
Hesse Newman mit Feri-Award Immobilien National<br />
ausgezeichnet<br />
Ausgezeichnet wurden die vier besten Fondsinitiatoren<br />
des Jahres 2012 in vier Anlageklassen<br />
<strong>Das</strong> Hamburger Emissionshaus Hesse Newman<br />
Capital ist mit dem Feri EuroRating Award<br />
in der Kategorie 'Immobilien National' ausgezeichnet<br />
worden. Den begehrten Preis hat Hesse<br />
Newman-Vorstand Marc Drießen im Rahmen<br />
der feierlichen Award-Verleihung in Frankfurt am<br />
Main entgegen nehmen dürfen. 'Die Feri EuroRating<br />
Awards sind ein Qualitätssiegel. Es erlaubt den<br />
Anlegern, diejenigen Initiatoren zu identifizieren,<br />
die 2012 besonders attraktive Fonds aufgelegt und<br />
die Herausforderungen des vergangenen Jahres am<br />
besten bewältigt haben', sagt Dr. Tobias Schmidt,<br />
Sprecher des Vorstands der Feri EuroRating Services<br />
Real I.S. bereitet ersten Hotelfonds<br />
mit Objekt in Hamburg vor<br />
Die Real I.S. AG bereitet den Bayernfonds<br />
Deutschland 25 vor, der bereits im März in<br />
den Vertrieb gehen soll. Der Fonds investiert<br />
in einen 21-geschossigen Hotelturm im Hamburger<br />
Stadtteil St. Georg. <strong>Das</strong> Objekt ist langfristig an<br />
die Hotelkette „Motel One“ vermietet. „Hamburg<br />
zählt zu den attraktivsten Tourismuszielen Deutschlands“,<br />
erläutert Andreas Heibrock, Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der Real I.S. „Mit dem Motel One<br />
haben wir eine der größten deutschen Hotelketten<br />
im Bereich der Budget-Hotellerie als Mieter für<br />
unser neues Fondsobjekt. Die zentrale Lage der<br />
AG. Die besten Fondsinitiatoren wurden mit Hilfe<br />
eines objektiven und nachprüfbaren Bewertungsverfahrens<br />
in der jeweiligen Anlagekategorie ermittelt.<br />
Dabei wurden insbesondere die Leistungsbilanz<br />
und die Asset-Management-Kompetenz der Initiatoren<br />
ausführlich analysiert. Bereits zum vierten Mal<br />
haben die Ratingagentur Feri EuroRating Services<br />
und der Nachrichtensender n-tv Awards im Bereich<br />
der geschlossenen Fonds vergeben. Ausgezeichnet<br />
wurden dabei die vier besten Fondsinitiatoren des<br />
Jahres 2012 in vier Anlageklassen.<br />
Autor: HESSE NEWMAN CAPITAL AG<br />
Bonitätsstarker Mieter: Hotelkette Motel One<br />
Immobilie und der langfristige Mietvertrag runden<br />
das Angebot für unsere Privatkunden ab.“<br />
Tourismus in Hamburg Impulsgeber für die<br />
Wirtschaft<br />
Hamburg ist mit rund 1,8 Millionen Einwohnern<br />
die zweitgrößte Stadt Deutschlands und eine der<br />
bedeutendsten Wirtschafts-, Kultur- und Verkehrszentren<br />
des Landes. Allein zehn der 100 umsatzstärksten<br />
Unternehmen Deutschlands haben ihren<br />
Firmensitz in der Hansestadt – mehr als in jeder an-
deren deutschen Stadt. Zudem hat sich der Tourismus<br />
in Hamburg in den vergangenen Jahren zu<br />
einem wichtigen Impulsgeber für die Wirtschaft<br />
entwickelt. Die Anzahl der Übernachtungen ist<br />
im Zeitraum von 2001 bis 2011 jährlich um rund<br />
7,2 Prozent gestiegen. Die Zahl der Hotelbetten<br />
wuchs im selben Zeitraum lediglich um rund 5,2 Prozent.<br />
Neben Freizeittouristen zieht es vor allem auch<br />
viele Geschäftsreisende nach Hamburg.<br />
Bonitätsstarker langfristiger Mieter<br />
Die 2010 fertiggestellte Hotelimmobilie liegt am<br />
Steindamm 102 in unmittelbarer Nähe zur Hamburger<br />
Alster und verfügt über 464 Zimmer. An dem<br />
modernen Hotel- und Bürostandort sind zahlreiche<br />
namhafte Unternehmen wie Siemens, E.ON, IBM<br />
oder Philipps angesiedelt. In wenigen Gehminuten<br />
sind der Hauptbahnhof sowie die Außenalter erreichbar.<br />
Eine U-Bahnstation befindet sich unmittel-<br />
Quelle: © Mikhail Markovskiy - Fotolia.com<br />
Geschlossene Immobilienfonds | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
bar vor dem Objekt. Der Mietvertrag mit Motel One<br />
wurde mit einer Festlaufzeit bis 2030 abgeschlossen<br />
und kann vom Mieter zwei Mal um jeweils fünf<br />
Jahre verlängert werden. Zu Beginn des Jahres gab<br />
es insgesamt 42 Motel One Hotels mit über 9.000<br />
Zimmern in Deutschland. Damit hat sich das Unternehmen<br />
zu einem der größten Anbieter im Segment<br />
der Budget-Hotellerie entwickelt und verfügt über<br />
eine sehr gute Bonität.<br />
Eckdaten des Fonds<br />
<strong>Das</strong> Gesamtinvestitionsvolumen des Fonds beträgt<br />
rund 37 Millionen Euro inklusive 5 Prozent Agio,<br />
davon etwa 19 Millionen Euro als Eigenkapital. Der<br />
Fonds prognostiziert mit einer Laufzeit bis 2015<br />
und kalkuliert mit einer jährlichen Ausschüttung<br />
von 6,2 Prozent pro Jahr. Eine Beteiligung ist ab<br />
15.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio möglich.<br />
Autor: REAL I.S. AG, Immobilien Assetmanagement<br />
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<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Geschlossene Immobilienfonds<br />
50<br />
IMMAC - Pflegezentrum Velbert mit AA- bewertet<br />
Analysemitteilung von Scope Analysis<br />
Die Fondsgesellschaft investiert in eine Bestandspflegeeinrichtung<br />
in Nordrhein-Westfalen.<br />
Der nichtinstitutionelle Initiator ist<br />
Spezialist in diesem Segment. Die wesentlichen<br />
Parameter des Fonds sind langfristig sichergestellt.<br />
Die Einnahmesicherheit ist durch Pachtverträge mit<br />
20-jähriger Laufzeit hoch. Die Zinsen der Fremdfinanzierung<br />
sind für zehn Jahre festgeschrieben. Positiv<br />
wird von Scope die Anzahl der Zimmer (über<br />
100, davon zukünftig 80% Einzelzimmer) und die<br />
Größe der Zimmer zwischen 22 und 30 Quadratmetern<br />
bewertet. Einrichtungen mit 100 und mehr Plätzen<br />
sind aus betriebswirtschaftlicher Sicht vorteilhaft<br />
und Einrichtungen mit hohem Einzelzimmeranteil<br />
haben im Wettbewerb um Heimbewohner deutliche<br />
Vorteile im Vergleich zu Objekten mit Mehrbettzimmern.<br />
Die Pächterin ist eine Tochtergesellschaft der<br />
Quelle: © Jenny Strum - Fotolia.com<br />
Alloheim Unternehmensgruppe, dem größten privaten<br />
Betreiber von Pflegeeinrichtungen in Deutschland.<br />
Grundsätzlich besteht jedoch das Risiko eines<br />
Ausfalls der Pächterin. Für den Fall eines Ausfalls hat<br />
sich die Fondsgesellschaft die Forderungen auf das<br />
Heimentgelt abtreten lassen. Für die Nutzungsart typisch<br />
besteht nur eine eingeschränkte Indexierung<br />
der Pachteinnahmen. Die Immobilie ist als Pflegeeinrichtung<br />
konzipiert und nur schwer anders nutzbar;<br />
die Drittverwendungsfähigkeit ist eingeschränkt. Im<br />
Zusammenhang mit dem Verkauf der Fondsimmobilie<br />
ist zu berücksichtigen, dass für solche Immobilien<br />
nur ein eingeschränkter potenzieller Erwerberkreis<br />
besteht. Die Scope-Analysten stufen die<br />
Investmentqualität des Fonds als sehr gut ein, was<br />
einem Investment-Rating von AA- entspricht. Im<br />
Rahmen der Sensitivitätsanalyse wurden eine Renditeerwartung<br />
(n. St.)<br />
von 5,07 Prozent (Mid-<br />
Case) und eine Volatilität<br />
von 0,96 Prozent<br />
ermittelt. In der<br />
Risikoklassifizierung<br />
Geschlossene Fonds<br />
wurde der Fonds in die<br />
Risikoklasse 3 – mittleres<br />
Risiko - eingestuft.<br />
Die Hinweise zu<br />
Risiken Geschlossener<br />
Fonds sind zu beachten,<br />
insbesondere das<br />
generelle Totalverlustrisiko.<br />
Im Management<br />
Rating Segment<br />
Immobilien vergaben<br />
die Scope-Analysten<br />
die Gesamtnote AA+,<br />
was einer sehr hohen<br />
Qualität entspricht.<br />
Autor: Scope Group
Geschlossene Immobilienfonds | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Unabhängige CHECK-Unternehmensanalyse:<br />
fairvesta Mercatus X ist der beste<br />
Geschlossene Immobilienfonds Deutschlands<br />
Die CHECK-Analyse rund um den Finanzexperten<br />
Stephan Appel führte im März <strong>2013</strong> eine<br />
umfassende Studie zu Geschlossenen Immobilienfonds<br />
durch. Im Report 3/13 wurden 58 Fonds<br />
nach harten Kriterien wie z.B. dem Eigenkapitalanteil<br />
und dem Vorhandensein von konkreten Investitionskriterien<br />
bewertet. Für jeden Fonds wurde so<br />
eine eigene Chance-Risiko-Struktur entwickelt.<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis: Mercatus X von fairvesta ist der mit<br />
Abstand beste aller am Markt befindlichen Deutschen<br />
Immobilienfonds. Mercatus X erhielt seit<br />
Vertriebsstart im Februar 2012 zahlreiche Auszeichnungen.<br />
Branchengrößen wie GUB, CHECK<br />
Einzelanalyse und kmi vergaben Bestnoten in ihren<br />
jeweiligen Einzelanalysen des Fonds. Die jetzt<br />
erschienene CHECK-Analyse hat jeden Fonds nach<br />
strengen Kriterien überprüft und anhand der einzelnen<br />
Ergebnisse Qualitätsstufen sowie ein aussagekräftiges<br />
Ranking erstellt. Nur fünf der insgesamt<br />
58 getesteten Fonds erreichten die höchste<br />
Bewertungsstufe „Premiumstufe“. Mercatus hat<br />
die Anforderungen der Experten nicht nur erfüllt,<br />
sondern bei weitem übertroffen. Gemessen an der<br />
erzielten Gesamtpunktezahl, die die Qualität des<br />
Fonds zusammenfasst, ist Mercatus X der unangefochtene<br />
Spitzenreiter. Der Abstand zum zweitplatzierten<br />
Fonds beträgt über 30 Prozent. Der Fonds<br />
überzeugt vor allem mit dem Verzicht auf jegliches<br />
Fremdkapital. Damit werden Abhängigkeiten von<br />
Dritten wie z.B. Banken gänzlich ausgeschlossen.<br />
<strong>Das</strong> Fondsmanagement erwirbt nur Qualitäts- und<br />
Renditeimmobilien in Deutschland – und das anhand<br />
fest definierter Investitionskriterien. <strong>Das</strong> Kapital<br />
wird über eine Vielzahl an Objekten unterschiedlichster<br />
Standorte und Nutzungsarten gestreut, um<br />
das Anlagerisiko zusätzlich zu minimieren. Die unabhängige<br />
Mittelverwendungskontrolle stellt den<br />
sicheren Einsatz der Anlegergelder während der<br />
gesamten Laufzeit sicher. Auch die Rendite kommt<br />
Quelle: © yurolaitsalbert - Fotolia.com<br />
bei Mercatus X nicht zu kurz: Der Fonds kauft nur<br />
aus Sondersituationen wie Bankverwertungen und<br />
Zwangsversteigerungen. <strong>Das</strong> legt den Grundstein<br />
für den späteren Gewinn. Stephan Appel hält fest:<br />
„Der Fondsmanager verfügt hierbei für den Verkauf<br />
über einen beachtlichen Verhandlungsspielraum<br />
[…], so dass ein frühzeitiger Exit (und damit eine<br />
hohe Fondsrendite) plausibel erscheint.“<br />
„Wir freuen uns sehr über das Ergebnis. Es bestätigt,<br />
dass unser Geschäftsmodell, das so am Markt<br />
einzigartig ist, sich für unsere Kunden auszahlt.<br />
fairvesta ist Sinnbild für die optimale Kombination<br />
aus der Sicherheit durch Sachwerte und der renditestarken<br />
Strategie des Immobilienhandels“, sagt<br />
Otmar Knoll, Leiter des Immobilien-Assetmanagements<br />
bei fairvesta. <strong>Das</strong> detaillierte Resultat der Studie<br />
ist auf der Website www.fairvesta.de im Bereich<br />
„Startseite / Auszeichnungen“ hinterlegt.<br />
Autor: fairvesta Holding AG<br />
51
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Geschlossene Immobilienfonds<br />
52<br />
Geschlossene Fonds:<br />
Immer weniger Fonds mit Auslandsimmobilien<br />
Rating- und Analysemitteilung von Scope Analysis<br />
Die Anzahl der geschlossenen Immobilienfonds<br />
mit ausländischen Objekten ist 2012<br />
deutlich zurückgegangen. Scope Ratings<br />
erwartet auch für <strong>2013</strong> keine wesentliche Änderung<br />
dieses Trends. Im vergangenen Jahr wurde<br />
der Beteiligungsmarkt sehr stark von Deutschlandfonds<br />
geprägt. 2012 hat Scope Ratings insgesamt<br />
73 Immobilienfonds erfasst. Davon investieren<br />
nur 9 Fonds im Ausland. Zum Vergleich:<br />
2011 betrug die Anzahl der emittierten Fonds 76.<br />
Davon investierten 17 im Ausland. Der Anteil der<br />
Fonds mit ausländischen Objekten verringerte sich<br />
demnach von 29% im Jahr 2011 auf 12% im Jahr<br />
2012. Schwerpunkt der Investitionen waren im<br />
vergangenen Jahr Holland (3 Fonds) und Österreich<br />
(2 Fonds). Die restlichen Fonds investierten in<br />
die Zielmärkte Polen, Frankreich und Australien.<br />
<strong>Das</strong> größte Eigenkapitalvolumen entfiel insgesamt<br />
auf Australien. Zwar wurde nur ein Australien-<br />
Fonds emittiert. Mit umgerechnet rund 90 Milli-<br />
Quelle: © Sergey Nivens - Fotolia.com<br />
onen Euro war das emittierte Eigenkapital jedoch<br />
größer als bei den 3 Holland-Fonds zusammen.<br />
Hintergründe für das insgesamt niedrige Emissionsvolumen<br />
von Auslands-Immobilienfonds sind<br />
vielfältig. Investitionen im Ausland haben derzeit<br />
eine vergleichsweise geringe Akzeptanz bei deutschen<br />
Anlegern. Ein Grund dafür ist, dass einige<br />
bisher klassische Investitionsmärkte deutscher<br />
Fonds – zum Beispiel die Niederlande – sich nach<br />
wie vor in der Krise befinden. Auf anderen Märkten<br />
hingegen – wie zum Beispiel London – haben<br />
sich die Preise für Core-Objekte bereits stark<br />
erhöht und bieten kaum noch attraktive Renditen.<br />
Für das Jahr <strong>2013</strong> erwartet Scope keine wesentliche<br />
Änderung dieses Trends. Entsprechend<br />
der gegenwärtigen Investorennachfrage dürften<br />
weiterhin Immobilienfonds mit dem Standort<br />
Deutschland den Markt deutlich dominieren.<br />
Autor: Scope Group
Geschlossene Immobilienfonds | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Seit 20 Jahren nachweislich Toprenditen:<br />
Wo Privatanleger wirklich verdienen!<br />
Erfolgreich mit US-Immobilieninvestments:<br />
TSO - The Simpson Organization im Videoportrait<br />
Mit US-Immobilien besonders erfolgreich zu<br />
sein, dass hat TSO The Simpson Organization<br />
aus Atlanta Georgia in den letzten<br />
20 Jahren bewiesen. Die Aussage des Unternehmens:<br />
In 20 Jahren wurde bei keinem Investment<br />
Geld verloren. Und dies bei einer Durchschnittsrendite<br />
von über 29% p.a. Wie das funktioniert?<br />
Die 1988 von Allen Boyd Simpson gegründete<br />
TSO betätigt sich als Investor für Gewerbeimmo-<br />
bilienanlagen im Südosten der USA. Deutsche Anleger<br />
können seit einigen Jahren über Geschlossenen<br />
Fonds an dem bisher sehr erfolgreichen<br />
Geschäftsmodell partizipieren. Erst kürzlich wurde<br />
das Unternehmen von der renommierten Ratingagentur<br />
Scope für ihre Managementleistung<br />
mit einem Award ausgezeichnet. Weitere Informationen<br />
für interessierte Vertriebspartner oder<br />
Anleger zum aktuellen Fondsangebot erhalten Sie<br />
unter: www.dnl-invest.com<br />
Sehen Sie dazu das aktuelle Videoportrait:<br />
Bitte klicken Sie für das Video auf das Bild.<br />
53
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Geschlossene Immobilienfonds<br />
54<br />
Neuer Handelsimmobilienfonds der ILG nunmehr<br />
im Vertrieb<br />
Ebersberg bei München und Pattensen bei Hannover<br />
sind die Standorte der Handelsimmobilien<br />
des neuen ILG Fonds Nr. 39<br />
ILG feierte vor kurzem ihren 33. Geburtstag und<br />
bringt nun den ILG Fonds Nr. 39, einen weiteren<br />
Einzelhandelsimmobilienfonds auf den Markt.<br />
<strong>Das</strong> Unternehmen legt seit fast 30 Jahren Fonds mit<br />
Einzelhandelsimmobilien auf. Die Erfahrung und das<br />
Netzwerk im Handel sind entsprechend gut. Dies<br />
gilt auch für den Zuspruch der Berater und Anleger.<br />
In den letzten Jahren konnte ILG ihre Fonds stets<br />
sehr zügig platzieren. "Wir setzen nicht auf modische<br />
Trends, diese kommen, aber sie gehen auch<br />
wieder. Krisenfeste Grundbedürfnisse, wie Essen<br />
und Trinken, Kleidung, Schuhe brauchen die Menschen<br />
immer," sagt Uwe Hauch, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der ILG. "Immerwährende Nachfrage<br />
bei einem begrenzten Angebot an großen, wie wir<br />
sagen, strategischen Handelsimmobilien an guten<br />
Standorten ist die beste Grundlage für erfolgreiche<br />
Fonds; wenn auch langweiliger, als manch spannende<br />
neue Investitionsidee" ergänzt Hauch. Der<br />
neue Fonds investiert in ein Fachmarktzentrum in<br />
Pattensen (Region Hannover) und in das Einkaufszentrum<br />
E-EinZ in Ebersberg (Großraum München).<br />
"Die Streuung über zwei Standorte, über 40 Mietverträge<br />
und dementsprechend viele Sortimente,<br />
bedeutet ein hohes Maß an Risikodiversifizierung.<br />
Durchschnittliche Mietvertragslaufzeiten von ca.<br />
12 Jahren ergeben bei den bekannten guten Mieterbonitäten<br />
im Handel weitere Sicherheit", betont<br />
Hauch. Der Fremdkapitalanteil valutiert in Euro und<br />
beträgt nur rund 40 %. Trotz der attraktiven Zinskonditionen<br />
verzichtet die ILG auf einen höheren<br />
Fremdkapitalanteil. Sie verzichtet aber nicht auf eine<br />
hohe Dotierung der Instandhaltungs- und Revitalisierungsrücklagen.<br />
Mit rd. € 11/m2 p.a. kalkuliert<br />
sie besonders vorsichtig. Die Verwaltungsgebühr für<br />
die ILG fällt mit 3 % p.a. der vereinnahmten Miete,<br />
das entspricht anfänglich etwa 0,3 % des Eigenkapitals,<br />
dagegen vergleichsweise niedrig aus. Durch<br />
deren Abhängigkeit von den tatsächlich vereinnahmten<br />
Mieten belegt die ILG ihre Bemühungen, interessenkonform<br />
mit den Anlegern zu agieren. Der<br />
Treuhänder kommt nicht aus dem Firmenverbund<br />
der ILG oder deren Gesellschafter. Der unabhängige<br />
Treuhänder hat kein eigenes Stimmrecht, d.h.<br />
er ist ausschließlich an die Weisung des Treugebers<br />
gebunden. Enthaltungen wachsen nicht als Stimmrecht<br />
dem Treuhänder zu. Ein Mietausfallwagnis von<br />
2 % p.a. rundet das Sicherheitskonzept ab. Die Ausschüttung<br />
von 6 % p.a. ab 01.01.2014, vorher 3 %<br />
p.a., wird wie üblich bei der ILG monatlich, sofort<br />
beginnend, ausgeschüttet.<br />
<strong>Das</strong> Fachmarktzentrum in Pattensen befindet sich<br />
auf einem 46.700 m² großen Grundstück. Es verfügt<br />
über 14.450 m² Handelsfläche und eine Jet-Tankstelle.<br />
Magnetmieter sind REWE, Aldi, Rossmann, Siemes-Schuhe,<br />
Deichmann und Tchibo-Prozente. Zum<br />
Objekt gehören 525 ebenerdige Parkplätze. <strong>Das</strong><br />
Einkaufszentrum E-EinZ in Ebersberg steht auf einem<br />
8.394 m² große Grundstück. Dieses befindet sich<br />
im Zentrum der Kreisstadt Ebersberg zwischen S-<br />
Bahn-Station und Marktplatz. Als Mietfläche stehen<br />
10.700 m² zur Verfügung. Zum E-EinZ gehören<br />
283 Stellplätze, wovon sich über 200 in einer<br />
Tiefgarage befinden. <strong>Das</strong> Objekt verfügt über Magnetmieter<br />
wie REWE, Lidl, Müller Drogerie und C&A.<br />
"Die ILG ist im 34. Jahr als unabhängiger Initiator von<br />
geschlossenen Immobilienfonds tätig und hat in dieser<br />
Zeit über € 900 Mio. investiert. Neben der Spezialisierung<br />
auf Handels- und Pflegeimmobilien konnte<br />
man sich insbesondere durch das "sicher beteiligt" -<br />
Konzept, welches Sicherheitskriterien für den Anleger<br />
besonders hoch gewichtet, einen Namen machen.<br />
Man verzichtet dabei z.B. auf Fremdwährungsdarlehen<br />
und erwirbt nur Objekte mit sehr guten Mietern<br />
und langfristigen Mietverträgen. Somit ergeben sich<br />
für den Anleger weit überdurchschnittliche Sicherheitsreserven<br />
und das gleichwohl bei attraktiven Ausschüttungen.<br />
Neben der Emissionstätigkeit verwaltet<br />
die ILG auch sämtliche Fondsobjekte.<br />
Autor: Planungsgesellschaft, für Industrie- und Leasingfinanzierungen mbH
Geschlossene Immobilienfonds | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Deutsche FondsResearch: Keine Preis-Blase auf<br />
dem Immobilienfonds-Zweitmarkt<br />
Geschlossene Immobilienfonds<br />
auf dem Zweitmarkt wertstabil<br />
Nachdem in den ersten europäischen Ländern<br />
die Immobilienblasen geplatzt sind, steigt<br />
auch in Deutschland die Angst vor einem<br />
überbewerteten Immobilienmarkt. Die Deutsche<br />
FondsResearch initiierte eine Analyse des Zweitmarkts<br />
für Immobilienfonds – einem bewährten<br />
Indikator für Markttendenzen auf dem Immobiliensektor.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass die Mechanismen<br />
auf dem Zweitmarkt nach wie vor funktionieren:<br />
Den hohen Preisen steht ein entsprechender Wert<br />
des Fonds gegenüber. Derzeit droht Anlegern keine<br />
Parallele zur schlechten Schiffsfonds-Situation.<br />
Geschlossene Immobilienfonds auf dem Zweitmarkt<br />
wertstabil<br />
Niedrigzinspolitik und steigende Immobilienpreise<br />
sind zwei wesentlich Indizien, die Experten heranziehen,<br />
wenn sie über eine Preis-Blase auf dem<br />
Immobilienmarkt diskutieren. Wie sich die Preise<br />
auf dem Immobilienfonds-Zweitmarkt entwickelt<br />
haben und ob die dahinterstehenden Werte mit<br />
ihnen übereinstimmen, hat die Deutsche Fonds-<br />
Research in einer aktuellen Analyse untersucht.<br />
Dazu verglich das Hamburger Analysehaus die<br />
Aktivitäten auf den Zweitmarktbörsen mit den jeweiligen<br />
Fondsbewertungen. Im vergangenen Jahr<br />
wurden 2.600 Transaktionen mit dazugehörigen<br />
Handelskursen auf dem Zweitmarkt registriert. Im<br />
Fokus standen die TOP-gehandelten Immobilienfonds.<br />
Die Ergebnisse sind im aktuellen DFR Real<br />
Estate Research Newsletter veröffentlicht. Dabei<br />
zeigt sich, dass wirtschaftlich solide Fonds eine<br />
gute oder sehr gute Bewertung erhalten und auch<br />
auf dem Zweitmarkt entsprechend hohe Kurse erzielen.<br />
Die Schlussfolgerung: Hohen Preisen steht<br />
nach wie vor ein entsprechender Wert entgegen<br />
– eine Überbewertung lässt sich auf dem Zweitmarkt<br />
für Immobilienfonds nicht erkennen. Derzeit<br />
droht Anlegern keine Parallele zur Situation bei<br />
den Schiffsfonds.<br />
Regionale Immobilienmärkte entwickeln sich<br />
unterschiedlich<br />
Die Gesamttendenz des Immobilienmarktes in<br />
Deutschland ist stabil – entwickelte sich im Jahr<br />
2012 aber je nach Region doch unterschiedlich.<br />
Eine regionale Differenz bei der Entwicklung lässt<br />
sich vor allem für die Städte Hamburg, Frankfurt am<br />
Main, Stuttgart, München und Berlin nachzeichnen.<br />
Der Vermietungsumsatz im Bereich Einzelhandel ist<br />
in vier der fünf Städte gesunken. In München hat<br />
er sich sogar nahezu halbiert. Die einzige Stadt mit<br />
steigendem Vermietungsumsatz (plus 12 Prozent)<br />
war im vergangenen Jahr Berlin. Auch im Bereich<br />
der Büroimmobilien verlief das Jahr 2012 für Berlin<br />
erfolgreich, die Leerstandsquote ist mit sieben<br />
Quelle: © m.schuckart - Fotolia.com<br />
Prozent geringer als in Hamburg (7,4 Prozent) oder<br />
Frankfurt a.M. (11,9 Prozent). <strong>Das</strong> Transaktionsvolumen<br />
der Städte Hamburg, Berlin, Frankfurt a.M.,<br />
Stuttgart und München betrachtet, ist erneut Berlin<br />
Spitzenreiter des Jahres 2012. Grund dafür ist ein<br />
enormer Zuwachs im 4. Quartal. Allein das KaDeWe<br />
macht dabei einen Anteil von 500 Mio. Euro aus.<br />
Die größte Steigerungsrate konnte der Transaktionsmarkt<br />
in Stuttgart erzielen. Mit einer Spitzenrendite<br />
von 5,05 Prozent liegt die Rendite in der badenwürttembergischen<br />
Landeshauptstadt damit noch<br />
vor Berlin (4,9 Prozent).<br />
Autor: Deutsche Fondsresearch GmbH<br />
55
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Direkte Immobilienanlage<br />
56<br />
Kapitalanlage: Nicht jede Immobilie ist geeignet<br />
Worauf Investoren und Immobilienverkäufer achten<br />
sollten<br />
Aus Sorge vor einer Inflation investieren viele<br />
Bundesbürger ihr Vermögen in vermietete<br />
Wohnimmobilien. Doch nicht jedes Objekt<br />
eignet sich als Kapitalanlage. Der bundesweit tätige<br />
Immobiliendienstleister PlanetHome AG hat zusammengestellt,<br />
worauf Investoren und Immobilienverkäufer<br />
achten sollten.<br />
Seniorentauglichkeit<br />
Die Menschen in Deutschland werden weniger, die<br />
Gesellschaft wird älter: Laut Statistischem Bundesamt<br />
ist im Jahr 2060 jeder Dritte mindestens 65 Jahre<br />
und jeder Siebente mindestens 80 Jahre alt. <strong>Das</strong><br />
wird sich mittel- bis langfristig auf den Wohnimmobilienmarkt<br />
auswirken. Dachgeschosswohnungen<br />
ohne Lift, kleine Bäder, enge Türen, viele Treppen:<br />
All das sind Kriterien, die die Vermietbarkeit in Zukunft<br />
erschweren werden. "Die Nachfrage nach<br />
barrierefreien und seniorentauglichen Immobilien<br />
wird steigen - einfach weil es irgendwann viel mehr<br />
ältere als jüngere Menschen gibt", sagt Ludwig<br />
Wiesbauer, Bereichsvorstand Immobilienvermittlung<br />
bei der PlanetHome AG. "Je mehr die Immobilie<br />
nutzen können, desto größer der potentielle Mieterkreis."<br />
<strong>Das</strong> bedeute nicht, gleich alles komplett umzurüsten.<br />
"Aber man sollte sich schon mal langsam<br />
an den Gedanken gewöhnen, dass sich die Anforderungen<br />
an Immobilien mit dem demografischen<br />
Wandel ändern werden."<br />
Zustand<br />
Der bauliche Zustand des Objekts ist ein entscheidendes<br />
Kriterium für die langfristige Ertragssicherung.<br />
In welcher Beschaffenheit Dach, Fassade, Fenster<br />
und sanitäre Einrichtungen sind, hat maßgeblich<br />
Einfluss auf Vermietbarkeit sowie auf zukünftige Investitionskosten.<br />
Die wiederum schmälern die Rendite.<br />
"Je besser der bauliche Zustand der Immobilie,<br />
desto weniger muss man hohe Reparatur- und Sanierungskosten<br />
fürchten", so Wiesbauer. Allerdings<br />
gebe es auch Mängel wie Schädlingsbefall, Schimmel<br />
in der Wand oder alte Wasserrohre, die der Laie<br />
nicht auf den ersten Blick erkenne. Deshalb sei es<br />
wichtig, vor einem Kauf einen Experten hinzuzuziehen.<br />
"Dies gilt übrigens auch für Verkäufer", erläutert<br />
der Experte. "Denn wenn Eigentümer schon<br />
im Vorfeld die potenziellen Mängel ihrer Immobilie<br />
kennen, stehen sie bei Verkaufsverhandlungen eindeutig<br />
besser da."<br />
Lage<br />
Einer der wichtigsten Punkte, die es zu beachten<br />
gilt, ist die Lage des Objektes. Denn die ist nicht<br />
veränderbar. Beim Kauf sollte man deshalb nicht<br />
nur auf eine gute Infrastruktur in der Umgebung,<br />
sondern zudem auf das Entwicklungspotenzial des<br />
Standortes achten. "Bestimmte Städte werden sich<br />
eines großen Zuzugs erfreuen, während einige Landstriche<br />
ausgedünnt werden. Dies hat Einfluss auf die<br />
langfristige Vermietbarkeit." Wiesbauer geht davon<br />
Quelle: © julien tromeur - Fotolia.com
aus, dass nicht nur die ohnehin beliebten Metropolen<br />
wie Hamburg, München oder Berlin zu den Gewinnern<br />
der demographischen Entwicklung gehören,<br />
sondern auch kleinere Städte im weiteren Umkreis<br />
der großen Metropolen. Denn wenn die Preise steigen,<br />
werden sich viele dort nach bezahlbarem Wohnraum<br />
umsehen. Je höher die Wahrscheinlichkeit eines<br />
Bevölkerungswachstums, desto größer die Chance,<br />
immer wieder gute Mieter zu finden. "Wer in einer<br />
eher strukturschwachen Gegend lebt, sollte deshalb<br />
mit einem Verkauf nicht zu lange warten, sondern<br />
lieber den derzeitigen Boom nutzen", rät Immobilienexperte<br />
Wiesbauer.<br />
Objektart<br />
Zwar eignen sich Eigentumswohnungen und Häuser<br />
gleichermaßen als Kapitalanlagen, beides hat jedoch<br />
Vor- und Nachteile, die es vor einem Kauf individuell<br />
abzuwägen gilt. Wer eine Eigentumswohnung kauft,<br />
ist damit automatisch einer Wohnungseigentümer-<br />
Quelle: © mast3r - Fotolia.com<br />
Direkte Immobilienanlage | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
gemeinschaft verpflichtet. Maßgebliche Änderungen<br />
wie beispielsweise die Erneuerung der Fenster können<br />
immer nur kollektiv entschieden werden. "<strong>Das</strong><br />
kann sehr mühsam sein", sagt Wiesbauer. Allerdings:<br />
Reparaturen finanzieren sich aus der Instandhaltungsrücklage.<br />
Ein Hausbesitzer ist zwar autark - aber für<br />
ihn wird ein marodes Dach schnell viel teurer als für<br />
eine Eigentümergemeinschaft, die monatliche Rücklagen<br />
bildet. Anleger sollten bei beiden Objektarten<br />
vor dem Kauf das Rendite-Risiko-Profil zumindest<br />
grob kalkulieren.<br />
Immobilienbesitzern rät Wiesbauer, alle relevanten<br />
Unterlagen wie Grundbuchauszug, Baubeschreibung,<br />
Grundrisse, Nebenkostenabrechnung, Protokolle der<br />
Eigentümerversammlung, Teilungserklärungen, vor<br />
allem aber Reparaturbelege zu sammeln. "Nicht jeder<br />
Eigentümer hat dies bei einem Verkauf vollständig zur<br />
Hand. Unsere Makler sind bei der Beschaffung dieser<br />
Dokumente deshalb gerne behilflich."<br />
www.planethome.de<br />
57
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Direkte Immobilienanlage<br />
58<br />
Vorsicht Kostenfalle:<br />
impulse warnt vor Risiken beim Kauf<br />
denkmalgeschützter Immobilien<br />
Investition nur für sehr gut verdienende Anleger lukrativ<br />
/ Erst bei Jahreseinkommen ab 150.000 Euro kann<br />
zum Spitzensteuersatz abgeschrieben werden /<br />
Immobilienpreise vielerorts bereits völlig überhöht<br />
/ Faustregel: 14- bis 18-fache Jahresnettokaltmiete<br />
gilt als angemessener Kaufpreis / Genehmigungspflicht<br />
für alle Modernisierungsarbeiten kann Kosten<br />
nach dem Kauf schnell in die Höhe treiben<br />
Der Kauf einer denkmalgeschützten Immobilie als<br />
Wertanlage ist nur für sehr gut verdienende Privatanleger<br />
lukrativ. Darauf weist das Wirtschaftsmagazin<br />
'impulse' hin und berichtet, dass eine solche<br />
Investition erst ab einem Einzel-Jahreseinkommen<br />
von rund 150.000 Euro wirklich interessant wird.<br />
Erst dann können nämlich die mit den Kosten für<br />
Kauf und Renovierung der Immobilie verbundenen<br />
steuerlichen Abschreibungen zum Spitzensteuersatz<br />
geltend gemacht werden. "Bei Anlegern mit<br />
Spitzensteuersatz zahlt das Finanzamt praktisch die<br />
Hälfte der Sanierungskosten mit", sagte die Kasseler<br />
Steuerberaterin Annette Schaefer gegenüber 'impulse'.<br />
Für Anleger mit geringerem Jahreseinkommen<br />
und niedrigerem Steuersatz macht eine solche<br />
Investition hingegen kaum Sinn und kann unter<br />
Umständen sogar erhebliche finanzielle Nachteile<br />
mit sich bringen. Außerdem weist 'impulse' darauf<br />
hin, dass Kaufwillige vorab unbedingt den Kaufpreis<br />
der Wunschimmobilie genau prüfen sollten. So hat<br />
das wachsende Interesse an privatem Immobilienbesitz<br />
den Markt vielerorts bereits überhitzt. Nicht<br />
selten schlagen Bauträger und Objektanbieter den<br />
steuerlichen Entlastungsbetrag, der über das Abschreibungsmodell<br />
normalerweise dem Käufer zustehen<br />
würde, auf den eigentlichen Kaufpreis auf.<br />
Die Folge: Viele Immobilien sind, gemessen an ihren<br />
Mieterträgen, völlig überteuert. "<strong>Das</strong> ist vom Gesetzgeber<br />
so nicht vorgesehen", betonte der Anwalt<br />
Marcus Hoffmann von der Nürnberger Kanzlei<br />
Hoffmann & Partner gegenüber 'impulse'. Um ei-<br />
Quelle: © DOC RABE Media - Fotolia.com<br />
nen Überblick über marktübliche Immobilienpreise<br />
zu bekommen, sollten Anleger daher vor dem Kauf<br />
den regionalen Mietspiegel genau studieren. Als<br />
Faustregel für einen angemessenen Kaufpreis gilt<br />
das 14- bis 18-Fache der Jahresnettokaltmiete. Wer<br />
ganz sicher gehen möchte, sollte das Wunschobjekt<br />
zudem auf eigene Rechnung durch einen Gutachter<br />
schätzen lassen. Haben Anleger eine Immobilie gekauft,<br />
müssen alle Modernisierungsarbeiten vorab<br />
vom Denkmalschutzamt genehmigt werden. Laut<br />
'impulse' treibt vor allem diese Auflage die Renovierungskosten<br />
schnell in die Höhe. War die Investition<br />
jedoch vorab gut durchdacht, kann die damit verbundene<br />
Steuerersparnis ein attraktiver Ausgleich<br />
sein.<br />
Autor: Impulse, G+J WirtschaftsPresse Online GmbH
DSK AG veröffentlicht Denkmalschutz<br />
Leistungsbilanz 2012 für Vermietung<br />
Ergebnis 9,73 Prozent über Plan<br />
Die Deutsche Sachwert Kontor AG veröffentlicht<br />
Ihre Denkmalschutz-Leistungsbilanz für<br />
das Jahr 2012 mit dem Fazit: 9,73 Prozent<br />
über dem geplanten Ergebnis. Eine optimierte Planung,<br />
der Vertrieb und die letztendliche Nutzung<br />
von denkmalgeschützten Immobilien ist ein Prozess,<br />
der Zeit in Anspruch nimmt. Fundiertes Wissen und<br />
ein hohes Maß an Erfahrung sind die Basis, um diesen<br />
Prozess entsprechend den Erwartungen abzuschließen.<br />
Die Deutsche Sachwert Kontor AG ist ein<br />
Unternehmen, welches diese Erfahrungswerte umzusetzen<br />
weiß. Die aktuelle Leistungsbilanz für alle<br />
bisher platzierten Denkmalschutz-Immobilien macht<br />
dies deutlich. Sie zeigt einen Soll/Ist-Vergleich von<br />
14 Denkmal-Objekten, die seit dem Jahr 2006 platziert<br />
worden sind.<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis überzeugt durch klare Fakten. "Alle<br />
denkmalgeschützten Wohneinheiten waren am<br />
31.12.2012, dem Stichtag der Bilanz, vermietet.",<br />
so Curt-Rudolf Christof, Vorstand der DSK AG. "Im<br />
Durchschnitt sind die Gründerzeit-Wohnungen und<br />
luxuriösen Denkmal-Lofts, inklusive versprochener<br />
Mietsteigerungen um 9,73 Prozent besser vermietet,<br />
als dem Anleger bei Erwerb versprochen wurde.",<br />
erklärt der Experte für Denkmalschutz-Immobilien<br />
weiter. Grund dafür sind die hohe Produktqualität<br />
bei der Sanierung und ein faires Preis-/Leistungsverhältnis<br />
in Verbindung mit der Marktkenntnis<br />
und der Professionalität des Unternehmens und<br />
seinen Kooperationspartnern vor Ort. Dabei ist<br />
diese Entwicklung keines Falles selbstverständlich.<br />
Gerade der Leipziger Immobilienmarkt war in der<br />
Vergangenheit wegen vieler Leerstände immer wieder<br />
in der Diskussion. Mittlerweile lässt sich jedoch<br />
auch hier eine positive Entwicklung erkennen.<br />
Aktuell meldet das Unternehmen, dass sich laut einer<br />
Stichprobenschätzung des Leipziger Wohnungsmarktberichts<br />
der Leerstand aus dem Jahr 2000 von<br />
Direkte Immobilienanlage | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
einst 69.000 Wohnungen zwischenzeitlich mehr als<br />
halbiert hat. Dies entspricht einem Leerstand von nur<br />
noch rund 10 Prozent. Laut der Deutschen Sachwert<br />
Kontor AG zeichnen sich in mehreren Stadteilen bereits<br />
erste Wohnungsengpässe ab. Diese Tendenz<br />
und die positive Bilanz bewegen das Unternehmen<br />
sich jetzt auch im Bereich Neubau-Immobilien stärker<br />
zu etablieren. Gerade der süddeutsche Raum<br />
bietet dafür einzigartige Chancen. Aktuell sind dafür<br />
luxuriöse Liegenschaften am Bodensee geplant.<br />
Die Deutsche Sachwert Kontor AG entwickelt sich<br />
weiter und ist dabei immer bestrebt das entgegengebrachte<br />
Vertrauen durch überdurchschnittliche<br />
Ergebnisse zu bestätigen.<br />
Autor: Deutsche Sachwert Kontor AG<br />
Quelle: © Odua Images - Fotolia.com<br />
59
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Direkte Immobilienanlage<br />
60<br />
Immobilienbarometer:<br />
Energieausweis fällt bei mehr als zwei Drittel aller<br />
Immobilienkäufer durch 70 Prozent<br />
der Immobilienkäufer fühlen sich durch den Energieausweis<br />
gar nicht oder nur teilweise informiert<br />
Der Energieausweis soll in <strong>2013</strong> für jede Immobilie<br />
verpflichtend werden und so Orientierung<br />
bei der Einschätzung der Energiebilanz<br />
einer Immobilie bieten. Doch nur jeder zehnte Käufer<br />
fühlt sich durch den Energieausweis gut informiert.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Immobilienbarometer<br />
von Interhyp und ImmobilienScout24,<br />
für das im November 2.025 Kaufinteressenten befragt<br />
wurden. Steigende Energiekosten werden<br />
zunehmend zu einer Belastung für Immobilienbesitzer.<br />
Kein Wunder also, dass die Energiebilanz eines<br />
Objektes die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflusst.<br />
Laut aktuellem Immobilienbarometer achten<br />
rund 84 Prozent der Käufer auf den energetischen<br />
Zustand einer Immobilie. Aufschluss soll der Energieausweis<br />
geben, der nach EU-Vorgabe vom Verkäufer<br />
zukünftig unaufgefordert vorgezeigt werden<br />
soll. Eine entsprechende Verordnung soll <strong>2013</strong> in<br />
Deutschland beschlossen werden.<br />
Doch die aktuelle Umfrage zeigt: Ein Großteil der<br />
Käufer stellt dem Energieausweis ein schlechtes<br />
Zeugnis aus. 70 Prozent der Immobilienkäufer fühlen<br />
sich durch den Energieausweis gar nicht oder<br />
nur teilweise informiert. Über ein Drittel (36 Prozent)<br />
kritisiert, dass der Energieausweis nur über<br />
den Energieverbrauch, nicht aber über den energetischen<br />
Zustand eines Kaufobjektes informiert. Fazit<br />
der Umfrage von ImmobilienScout24 und Interhyp<br />
ist, dass nur jeder zehnte befragte Käufer den Energieausweis<br />
für informativ und hilfreich hält. Dabei<br />
lohnt es sich, vor dem Kauf gut informiert zu sein.<br />
Denn so lassen sich hohe Folgekosten durch energetische<br />
Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
vermeiden.<br />
Quelle: © chagpa - Fotolia.com<br />
Doch worauf achten Interessenten, bevor sie sich für<br />
oder gegen einen Kauf entscheiden? <strong>Das</strong> Einsparpotenzial<br />
durch moderne Heizungsanlagen, doppelt<br />
verglaste Fenster oder eine gute Außendämmung<br />
ist groß. Entsprechend geben rund 72 Prozent der<br />
Befragten an, dass ihr Hauptaugenmerk auf der Heizungsanlage<br />
liegt. Rund 70 Prozent stufen Fenster<br />
mit Doppelverglasung als sehr wichtig ein. Für 63<br />
Prozent ist die Dämmung der Außenwände kaufentscheidend.<br />
Schlusslicht – trotz wachsenden Umweltbewusstseins<br />
– sind Solarthermieanlagen (rund<br />
8 Prozent) und Photovoltaikanlagen (4,5 Prozent).<br />
„<strong>Das</strong>s nur wenige Kaufinteressenten den Energieausweis<br />
als hilfreich einstufen, ist bedenklich“, so<br />
Marc Stilke, CEO von ImmobilienScout24. „Schließlich<br />
soll er Immobilienkäufer dabei unterstützen,<br />
die Energiebilanz ihres Wahlobjektes richtig einzuschätzen.“<br />
Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der<br />
Interhyp AG, ergänzt: „Die Umfrage zeigt, dass der<br />
energetische Zustand oft über den Kauf mitentscheidet.<br />
Was viele nicht wissen: Für den Kauf frisch<br />
sanierter Wohnungen gibt es staatliche Förderdarlehen<br />
und Modernisierungskredite sind derzeit besonders<br />
günstig.“<br />
Autor: Interhyp AG, Immobilienfinanzierer
Ahnungslose Immobilienbesitzer:<br />
Direkte Immobilienanlage | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Jeder Zweite weiß nicht, was sein Eigenheim wert ist<br />
Immobilien sind für viele Menschen die größte<br />
Investition des Lebens. Häufig dienen sie der<br />
privaten Altersvorsorge und Wertanlage. Umso<br />
überraschender ist es, dass die meisten Immobilienbesitzer<br />
in Deutschland nicht genau wissen, wie viel<br />
ihr Haus wert ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine<br />
aktuelle repräsentative Umfrage von ImmobilienScout24<br />
unter 1.030 privaten Immobilienbesitzern<br />
in Deutschland. Während sich etwa 43 Prozent der<br />
deutschen Haus- und Wohnungsbesitzer über den<br />
genauen Wert ihrer Immobilie bewusst sind, geben<br />
47 Prozent der Befragten an, diesen nur ungefähr<br />
einschätzen zu können. Und sogar jeder zehnte Immobilienbesitzer<br />
hat überhaupt keine Ahnung, wie<br />
viel die eigene Immobilie wert ist. 50 Prozent der<br />
"Ahnungslosen" sind der Meinung, dass eine Immobilien-Wertermittlung<br />
für sie bisher nicht nötig<br />
war, da sie weder den Verkauf noch die Aufnahme<br />
einer Hypothek planen. Doch aus Sicht der Experten<br />
ist es zu jeder Zeit wichtig, über den Wert der eigenen<br />
Immobilie informiert zu sein.<br />
"Immobilien sind immer eine große und langfristige<br />
Investition. Bei den meisten Immobilienbesitzern<br />
stellen sie den Großteil des Vermögens dar", erläutert<br />
Michael Kiefer, öffentlich bestellter Sachverständiger<br />
und Leiter Immobilienbewertung bei ImmobilienScout24.<br />
Insbesondere nach Baumaßnahmen<br />
sollte der Wert der Immobilie erneut überprüft werden,<br />
um den Versicherungsschutz gegebenenfalls<br />
anpassen zu können. Die Umfrage zeigt jedoch,<br />
dass 71 Prozent der befragten Immobilienbesitzer<br />
eine solche Überprüfung versäumen. Ein Versäumnis,<br />
welches Eigentümer im Schadensfall der Immobilie,<br />
um den vollen Versicherungsanspruch bringen<br />
kann. Auch im Falle von Erbschaft oder Schenkung,<br />
einer Scheidung oder Vermögensaufstellung ist die<br />
Kenntnis des genauen Immobilienwertes unerlässlich.<br />
Andere Immobilienbesitzer, die den Wert ihrer<br />
Immobilie nicht benennen können, haben sich<br />
bis dato schlichtweg noch nicht mit der Thematik<br />
befasst (33 Prozent) oder wissen nicht, wie sie einen<br />
solchen ermitteln können (29 Prozent). Die beliebteste<br />
Möglichkeit der Wertermittlung unter den<br />
bereits informierten Eigentümern ist der Vergleich<br />
der eigenen Immobilie mit anderen Angeboten im<br />
Internet (33 Prozent). Jeder fünfte kundige Haus-<br />
und Wohnungseigentümer hat zudem seine Bank<br />
mit einer Immobilienbewertung beauftragt, während<br />
etwa 14 Prozent den Wert der Immobilie vom<br />
Vorbesitzer erfahren haben.<br />
Fragt man die unwissenden Immobilienbesitzer<br />
nach denkbaren Optionen der Wertermittlung ihres<br />
Betongoldes, so erscheint neben der Beauftragung<br />
eines Gutachters (50 Prozent) oder Maklers (23 Prozent)<br />
auch eine Immobilienbewertung im Internet<br />
für jeden Fünften reizvoll. Eine solche Online-Wertermittlung<br />
bietet auch ImmobilienScout24 unter<br />
www.immobilienscout24.de/de/immobilienbewertung<br />
an. In wenigen<br />
Schritten<br />
verschafft das Bew<br />
e r t u n g s p o r t a l<br />
nicht nur einen<br />
schnellen Überblick<br />
über den Wert der<br />
Immobilie, sondern<br />
Quelle: © pab_map - Fotolia.com<br />
ist mit 29,90 Euro auch eine äußerst kostengünstige<br />
Alternative zu Bank, Makler oder Gutachter. Der Bewertungsservice<br />
von ImmobilienScout24 basiert auf<br />
der größten Immobilien-Datenbank Deutschlands<br />
und wurde von einem Expertenteam für Objektbewertung<br />
entwickelt. Für die aktuelle Studie befragte<br />
das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag<br />
von ImmobilienScout24 1.030 private Immobilienbesitzer.<br />
Die Befragung wurde im Juli 2012 durchgeführt<br />
und ist repräsentativ hinsichtlich Alter und<br />
Geschlecht der Umfrageteilnehmer.<br />
Autor: ImmobilienScout 24 GmbH<br />
61
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Finanzierung<br />
62<br />
Alternative Finanzierungsquellen<br />
für Immobilienhalter und Projektentwickler<br />
Banken ziehen sich immer weiter aus<br />
dem Finanzierungsgeschäft zurück<br />
Die DGR Grundstücksverwaltung GmbH bietet<br />
Immobilienhaltern Alternativen zur klassischen<br />
Bankfinanzierung. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />
geht davon aus, dass Banken Kredite für institutionelle<br />
Immobilienfinanzierungen zukünftig deutlich<br />
restriktiver zur Verfügung stellen werden. Der<br />
Immobilienfinanzierungsindex vom Zentrum für<br />
europäische Wirtschaftsforschung erreichte im dritten<br />
Quartal 2012 mit -26,7 Punkten einen neuen<br />
historischen Tiefstand. Der Index drückt aus, wie<br />
die Immobilienwirtschaft die Lage an den Finanzierungsmärkten<br />
einschätzt. „Viele Immobilienhalter –<br />
zum Beispiel Wohnungsbaugesellschaften - haben<br />
einen hohen Modernisierungs- und Renovierungsbedarf,<br />
aber kaum freies Kapital“, sagt Klaus Secker,<br />
Geschäftsführer der DGR. „Die Anwendung moderner<br />
Erbbaurechtskonzepte kann hier die nötige<br />
Liquidität generieren.“ Auch Fondsgesellschaften<br />
können in Zeiten sinkender Fremdkapitalquoten<br />
partizipieren, wenn sie bei der Objektfinanzierung<br />
das Grundstück im Erbbaurecht vergeben. Die DGR<br />
Quelle: © alphaspirit - Fotolia.com<br />
hat sich auf die Konzeption von Erbbaugrundstück-<br />
Investments, sowie die Akquisition und die Verwaltung<br />
von Erbbaugrundstücken spezialisiert.<br />
Durch eine Erbbaurechtsbestellung werden Immobilien<br />
rechtlich in das Grundstück einerseits und das<br />
Gebäude andererseits getrennt und können danach<br />
vollkommen unabhängig voneinander vermarktet<br />
werden. Die DGR erwirbt dabei immer das Grundstück<br />
und führt mit der Kaufpreiszahlung dem Eigentümer<br />
freie Liquidität zu. „Der Immobilienhalter<br />
bleibt weiterhin Eigentümer des Gebäudes und<br />
kann es unverändert nutzen“, so Secker weiter. „Bei<br />
allen Anfragen und Projekten stellen wir uns auf die<br />
individuellen Bedürfnisse und Situationen unserer<br />
Partner ein und erarbeiten gemeinsam maßgeschneiderte<br />
Lösungen.“<br />
Erbbaugrundstücke – die unbekannte Kapitalanlage<br />
<strong>Das</strong> Erbbaurechtsmodell ist nicht nur für Immobilienhalter<br />
interessant, sondern bietet auch Kapitalanlegern<br />
eine attraktive Sachwertinvestition. „In den<br />
letzten Jahrhunderten haben vor allem Kirchen ihre<br />
Grundstücke im Erbbaurecht vergeben und sind<br />
damit bis heute gut gefahren“, weiß Secker zu berichten.<br />
Die DGR strukturiert diesen beständigen,<br />
äußerst stabilen und rentablen Sachwert nach individuellen<br />
Kriterien für Stiftungen, Vermögensverwalter<br />
und Versicherungen und verwaltet diese<br />
Portfolien. Anleger investieren in einen Sachwert<br />
ohne klassische Immobilienrisiken wie Mietausfall<br />
oder Instandhaltungskosten. Es besteht ein echter<br />
Inflationsschutz, weil die Erbbauzinsen laufend indexiert<br />
werden. Die Gesellschaft hat im laufenden<br />
Geschäftsjahr bereits einen ersten Fonds mit einem<br />
diversifizierten Portfolio und einem Investitionsvolumen<br />
von zehn Millionen Euro platziert.<br />
Autor: DGR Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH
Finanzierung | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Assetklasse Distressed Real Estate im deutschen<br />
Immobilienmarkt angekommen<br />
Ernst&Young Studie:<br />
Der deutsche Markt für Problemimmobilien und<br />
-kredite<br />
Signifikanter Zuwachs der Distressed-Real-<br />
Estate-Transaktionen im Jahr <strong>2013</strong> erwartet /<br />
Vertragsbrüche bis zu 20 Prozent der gewerblichen<br />
Immobilienfinanzierungen / Büroimmobilien<br />
im Fokus von Distressed Real Estate/ Bereitschaft<br />
zum Kapitalverzicht bei Banken / Insolvenz als möglicher<br />
Restrukturierungsansatz<br />
Quelle: © djama - Fotolia.com<br />
Rund 70 Prozent, also die klare Mehrheit der Studienteilnehmer<br />
gehen davon aus, dass die Zahl der<br />
Transaktionen im Distressed-Real-Estate-Bereich um<br />
10 bis 50 Prozent ansteigen wird. Dies zeigt eine<br />
Studie der Ernst & Young Real Estate GmbH und<br />
KÜBLER (Rechtsanwälte, Insolvenzverwalter, Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater). 50 deutsche und internationale<br />
Marktteilnehmer, die aus immobilien- und<br />
finanzwirtschaftlicher Perspektive mit dem Themenkreis<br />
„Distressed Real Estate“ befasst sind, haben<br />
sich an der Umfrage beteiligt. „Obwohl der deutsche<br />
Markt bisher weitestgehend davon verschont<br />
geblieben ist, ist Distressed Real Estate kein Nischenthema<br />
mehr“, sagt Michael Janetschek, Partner bei<br />
der Ernst & Young Real Estate GmbH und einer der<br />
Autoren der Studie. Circa 40 Prozent der Befragten<br />
erwarten, dass der Anteil der Covenant Breaches<br />
(Vertragsbrüche) bei gewerblichen Immobilienfinanzierungen<br />
bis zu 20 Prozent betragen wird. Zu hohe<br />
Finanzierungsquoten, sinkende Marktwerte der Immobilien<br />
und eine verbesserungswürdige Qualität<br />
im Asset Management sind die Hauptgründe für diese<br />
Vertragsbrüche in Deutschland. Auch wenn die<br />
Situation nicht mit der in den USA vergleichbar sei,<br />
so Janetschek, würden Distressed-Real-Estate-Transaktionen<br />
doch eine immer größere Rolle spielen.<br />
„Als Gründe sehen wir den zunehmenden regulatorischen<br />
Druck seitens der Gesetzgeber und eine<br />
gleichzeitige, wenn auch langsame Annäherung der<br />
Preisvorstellung von Anbietern und Nachfragern.“<br />
Deutlicher Anstieg der Transaktionen erst <strong>2013</strong><br />
Mehr als die Hälfte der zur Jahresmitte 2012 Befragten<br />
erwartet vermehrte Distressed-Real-Estate-<br />
Transaktionen erst ab <strong>2013</strong>. „Eine genaue Prognose<br />
scheint den Teilnehmern der Studie aufgrund der<br />
vielen, aktuell in der Praxis vorgenommenen kurzfristigen<br />
Kreditprolongationen schwergefallen zu<br />
sein“, so Dr. Thilo Hild, Rechtsanwalt, Insolvenzverwalter<br />
und Partner bei KÜBLER und ebenfalls Autor<br />
der Studie. Es könne sogar noch bis 2014 dauern,<br />
bis sich der Markt richtig entwickeln kann. Bei<br />
den Transaktionen, die stattfinden werden, gehen<br />
rund drei Viertel der Teilnehmer davon aus, dass der<br />
Markt in den kommenden Jahren vor allem aus dem<br />
Erwerb notleidender Immobilienfinanzierungen<br />
bestehen wird. „Auch Verkäufe aus der Insolvenz<br />
werden zunehmend eine Rolle spielen, da sie eine<br />
praktikable Lösungsalternative für die Gläubiger<br />
darstellen“, ergänzt der Insolvenzexperte Hild.<br />
Büroimmobilien im Fokus<br />
Fast 90 Prozent der Befragten sehen den zukünftigen<br />
Schwerpunkt des Marktes für Distressed Real<br />
Estate bei Büroimmobilien. Wohnimmobilien gelten<br />
immer noch als sicherer Hafen. Dementsprechend<br />
rechnen die Studienteilnehmer bei Wohnimmobili-<br />
63
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Finanzierung<br />
64<br />
Quelle: © 21051968 - Fotolia.com<br />
en auch weiterhin mit steigenden Preisen, während<br />
bei Büro-, Logistik- und Hotelimmobilien fallende<br />
oder zumindest stagnierende Preise prognostiziert<br />
werden. „Mit Blick auf die derzeitige wirtschaftliche<br />
Entwicklung und die demografische Situation<br />
wird der regionale Schwerpunkt des Distressed-Real-Estate-Marktes<br />
wahrscheinlich insbesondere im<br />
Osten und im hohen Norden der Republik liegen“,<br />
erläutert Janetschek. Drei Viertel der Befragten würden<br />
dies so erwarten. Als Akteure auf dem Markt<br />
werden den Befragten zufolge vor allem opportunistische<br />
Investoren wie internationale Opportunity-<br />
und Private-Equity-Fonds sowie Family Offices<br />
erwartet. „Während sich das Angebot notleidender<br />
Immobilien und der dahinter liegenden Kredite ausweiten<br />
wird, werden auch immer mehr potenzielle<br />
Nachfrager die attraktiven Renditemöglichkeit entdecken“,<br />
so Janetschek weiter. <strong>Das</strong> Verständnis für<br />
dieses Marktsegment und die damit verbundenen<br />
Chancen und Risiken müsste sich jedoch weiter vertiefen.<br />
Gläubiger halten noch still<br />
Im Vorfeld von Distressed-Real-Estate-Transaktionen<br />
suchen nach Auffassung der Befragten fast alle Finanzierer<br />
nach möglichst einfachen Lösungsansätzen,<br />
wie beispielsweise einem Entgegenkommen in<br />
Form von vorläufigen Verzichtserklärungen, Stillhaltevereinbarungen<br />
oder einer klassischen Nachbesicherung.<br />
Rund drei Viertel der Studienteilnehmer<br />
sehen einen weiteren Lösungsansatz in restriktiveren<br />
Reportingvorgaben. „Grundsätzlich wünschen sich<br />
die Gläubiger vor allem mehr Transparenz und möglichst<br />
einfach umzusetzende und kostenschonende<br />
Maßnahmen von ihren Schuldnern“, fasst Achim<br />
Langrehr, Partner in der Transaktionsberatung bei<br />
der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
und ebenfalls Mitverfasser der Studie, zusammen.<br />
Die Zwangsverwaltung ist für nur vier Prozent<br />
der Befragten eine gängige Lösung der Probleme.<br />
Die Bereitschaft der Banken zu Kapitalverzicht wird<br />
im Gegenzug höher eingeschätzt. Mehr als die Hälfte<br />
der Befragten sieht eine wachsende Akzeptanz,<br />
Abschläge von 0 bis 20 Prozent auf den Forderungsbetrag<br />
in Kauf zu nehmen. “Vielfach sind über SPV-<br />
Strukturen „Non-recourse“-Finanzierungen, also Finanzierungen,<br />
bei denen der Gläubiger nur auf die<br />
Immobilie, nicht aber auf das Vermögen des Schuldners<br />
zurückgreifen kann, vereinbart worden“, so<br />
Langrehr weiter. Außerdem sei häufig ein externes<br />
Asset Management tätig. Vor diesem Hintergrund<br />
haben sich für die Finanzierer die Anforderungen<br />
an den Umgang mit den Kreditengagements in den<br />
vergangenen Jahren verändert.<br />
Autor: Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Finanzierung | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Für 750 Euro Kreditrate gibt es trotz Zinstief keine<br />
Villa in Bestlage<br />
Interhyp rät Kreditnehmern<br />
bei Immobilienfinanzierung zu solider Kalkulation<br />
Die Zinsen für Immobilienkredite haben im Mai<br />
einen neuen Tiefststand erreicht. Für eine<br />
Monatsrate von 750 Euro lässt sich ein Darlehen<br />
über 220.000 Euro aufnehmen (Effektivzins 2,1<br />
Prozent, 2 Prozent Tilgung, 10 Jahre Zinsbindung),<br />
berichtet Interhyp, Deutschlands größter Vermittler<br />
für private Baufinanzierungen. "Ob die Kreditrate<br />
und das gewünschte Darlehensvolumen jedoch<br />
wirklich die finanzielle Kragenweite eines Kreditnehmers<br />
sind, sollte sorgfältig kalkuliert werden",<br />
rät Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp<br />
AG. Zur ersten Orientierung sind laut Interhyp<br />
einige Faustformeln hilfreich.<br />
Höhere Zinsbelastung einkalkulieren<br />
Grundsätzlich sollten Immobilienkäufer laut Interhyp<br />
nachrechnen, ob sie finanziell in der Lage sind,<br />
in Zukunft auch eine höhere Kreditrate zu tragen.<br />
Denn nach Ablauf der Sollzinsbindung könnten die<br />
Marktzinsen gestiegen sein. Als Faustformel ist eine<br />
monatliche Gesamtzinsbelastung aus Kreditzins und<br />
Tilgung von mindestens 6 Prozent ein hilfreicher Indikator<br />
- so hoch lagen die Zinsen in etwa im langfristigen<br />
historischen Mittel. Ein Beispiel: Wer also<br />
220.000 Euro Kredit zu einem Zins von 2,1 Prozent<br />
pro Jahr und zwei Prozent anfänglicher Tilgung über<br />
zehn Jahre Laufzeit aufnimmt, hat nach zehn Jahren<br />
noch eine Restschuld von 171.000 Euro. Sind dann<br />
die Marktzinsen auf 6 Prozent gestiegen, kostet ein<br />
Anschlussdarlehen mit zwei Prozent Tilgung rund<br />
1.150 Euro - also 400 Euro mehr als zuvor. Darlehensnehmer<br />
sollten überlegen, ob sie sich zutrauen,<br />
in Zukunft auch eine solche Belastung zu tragen -<br />
etwa mit Gehaltssteigerungen, Ersparnissen oder<br />
einem Zusatzgehalt, zum Beispiel wenn ein Partner<br />
wieder mehr arbeiten kann, wenn die Kinder größer<br />
sind. Michiel Goris empfiehlt: "Wer sich gegen das<br />
Risiko eines zukünftigen Zinsanstiegs möglichst gut<br />
absichern will, kann zum Beispiel langfristige Zins-<br />
bindungen von fünfzehn oder zwanzig Jahren wählen.<br />
Größtmögliche Sicherheit bieten Volltilgerdarlehen,<br />
die am Ende der Laufzeit vollständig abbezahlt<br />
sind."<br />
Solider Kassensturz und Pauschalen<br />
Um zuvor herauszufinden, wie viel Geld im Monat<br />
für eine Kreditrate vorhanden ist, kommen Kreditnehmer<br />
um einen Kassensturz nicht herum. Ein<br />
guter Überblick über die Haushaltsführung lässt<br />
sich mit den meisten Online-Konten verschaffen.<br />
Kreditnehmer sollten sämtliche Einnahmen von<br />
mindestens einem Jahr auflisten und alle Ausgaben<br />
subtrahieren. Der Betrag, der übrig bleibt, kann für<br />
die Immobilienfinanzierung herangezogen werden.<br />
Natürlich darf die Kaltmiete hinzugerechnet werden.<br />
"Ein gutes Korrektiv sind die Lebenshaltungskosten",<br />
erklärt Goris. Hier sollten rund 40 Prozent<br />
des Haushaltseinkommens veranschlagt werden.<br />
Laut Interhyp sind dies aber etwa mindestens 600<br />
bis 800 Euro für die erste Person und 150 bis 200<br />
Euro für jede weitere Person. <strong>Das</strong> bedeutet: Wer in<br />
einem Haushalt mit vier Personen von einem Haushaltsnettoeinkommen<br />
von 2.000 Euro lebt, der kann<br />
monatlich davon nicht 1.000 Euro für die Kreditrate<br />
aufbringen.<br />
Kaufnebenkosten und laufende Kosten kalkulieren<br />
<strong>Das</strong>s beim Immobilienkauf je nach Bundesland und<br />
Art des Objektkaufes zwischen 8 und 15 Prozent für<br />
Makler, Grunderwerbsteuer sowie Notar- und Gerichtskosten<br />
zu kalkulieren sind, merken Kreditnehmer<br />
spätestens bei ihrem ersten Bankbesuch. Denn:<br />
Diese Kaufnebenkosten fließen in den Gesamtkaufbetrag<br />
ein und müssen bezahlt werden. Zusätzlich<br />
zu diesen einmaligen Nebenkosten sollten zum Beispiel<br />
auch Bewirtschaftungskosten wie Strom, Was-<br />
65
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Finanzierung<br />
66<br />
Quelle: © Benjaminet - Fotolia.com<br />
ser oder Heizung berücksichtigt werden. Banken<br />
berechnen dafür in der Regel zwei bis drei Euro pro<br />
Quadratmeter Wohnfläche. <strong>Das</strong> sind bei 100 Quadratmeter<br />
Wohnfläche circa 300 Euro im Monat.<br />
Interhyp erhält Zins-Award <strong>2013</strong><br />
Auszeichnung für Top-Konditionen und Top-Service<br />
Deutschlands größter Vermittler für private Baufinanzierungen<br />
Interhyp wurde bei der erstmaligen<br />
Verleihung des Zins-Award gleich in zwei<br />
Kategorien als Sieger ausgezeichnet: als "Bester<br />
Hypothekenvermittler" und "Bester Vermittler Forward-Darlehen".<br />
Der Nachrichtensender n-tv, die<br />
FMH-Finanzberatung und das Deutsche Institut für<br />
Service-Qualität (DISQ) ehren mit diesem Preis Top-<br />
Finanzunternehmen. "Wir freuen uns, dass Interhyp<br />
die Prüfer sowohl mit guten Konditionen als auch<br />
mit einem Top-Service überzeugt hat", sagte Michiel<br />
Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG<br />
anlässlich der Preisverleihung gestern in der Berliner<br />
Bertelsmann-Repräsentanz. Insgesamt wurden<br />
39 Preisträger aus 17 Produktkategorien in vier Be-<br />
reichen ausgezeichnet. Im Bereich Baufinanzierung<br />
erhielten insgesamt fünf Anbieter einen Award. Die<br />
Analyse unterschied dabei zwischen Angeboten von<br />
Vermittlern und den Produkten von Banken und<br />
Versicherern. Darüber hinaus wurden Hypotheken<br />
und Forward-Darlehen betrachtet und verschiedene<br />
Sollzinsbindungen sowie unterschiedliche Tilgungsmodalitäten<br />
analysiert. Die besten Anbieter wurden<br />
zudem einem Servicetest unterzogen. Dabei analysierte<br />
das Deutsche Institut für Service-Qualität die<br />
Internetseiten der Unternehmen und untersuchte<br />
Telefon-Beratungen und Auskünfte per E-Mail. Interhyp<br />
überzeugte in den Produktkategorien "Bester<br />
Hypothekenvermittler (80% Beleihung / 10 Jahre fest<br />
/ 2% Tilgung und Volltilgung)" und "Bester Vermittler<br />
Forward-Darlehen (60% Beleihung / 10 Jahre fest<br />
/ Vorlaufzeit 24 und 36 Monate / 2% Tilgung und<br />
Volltilgung)". Baufinanzierungsexperte Michiel Goris:<br />
"Gerade in Niedrigzinsphasen ist es sinnvoll, die<br />
günstigen Zinsen festzuschreiben und möglichst von<br />
Anfang an hoch zu tilgen, um die Weichen für die<br />
spätere Schuldenfreiheit zu stellen."<br />
Autor: Interhyp AG, Immobilienfinanzierer
Finanzierung | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Warum man dem Lockruf nach einem Festzins auf<br />
historisch niedrigem Niveau widerstehen sollte<br />
Aktueller Neuwirth Finance Zins-Kommentar<br />
von Ralf Haase<br />
Seit geraumer Zeit kann man sich den aufdringlichen<br />
Werbebotschaften der Banken und Hypothekenvermittler<br />
kaum entziehen. An jeder<br />
Ecke prangen Slogans wie: "Nach dem Allzeittief:<br />
Jetzt Zinsen sichern!" Nun sind wir aber bereits seit<br />
mindestens 2008 in einer "Allzeit-Tiefzins-Situation",<br />
was die genannten Institute auch nie versäumt<br />
haben, lautstark zu betonen. Die Realität ist, dass<br />
man sich immer nur relativ hohe Zinsen langfristig<br />
gesichert hat und ohnmächtig zusehen musste, wie<br />
diese kontinuierlich weiter fielen. Immer wieder<br />
wird behauptet, dass die Zinsen ja schließlich nicht<br />
noch weiter fallen könnten - aber diese konnten das<br />
sehr wohl! In der Tat ist der Spielraum nach unten<br />
bei einem derzeitigen 3-Monats-Euribor von 0,2%<br />
kaum noch vorhanden, wenn man mal von einem<br />
Negativzins-Szenario absieht, was aber auch nicht<br />
unmöglich erscheint. Was sollte in dieser Situation<br />
noch von einem Festlegen der Zinsen abhalten?<br />
Zwei gewichtige Argumente sind:<br />
1. Festzinsen kosten 1,50% und mehr Aufschlag<br />
auf den kurzfristigen Zins und nehmen so die<br />
Möglichkeit einer höheren Tilgung, sowie...<br />
2. die Gefahr, nach der Zinsbindung in eine Hochzinsphase<br />
zu geraten und aufgrund der höheren<br />
Kosten für den Festzins noch sehr wenig getilgt<br />
zu haben, ist extrem hoch.<br />
Selbst die Interhyp, die die Vermittlung von langfristigen<br />
Festzins-Krediten zu ihrem Geschäftsmodell<br />
erhoben hat, schreibt in ihrem letzten Zinskommentar<br />
davon, dass die Zinsen wohl erst in 5 bis 10 Jahren<br />
wieder steigen werden.<br />
Aber wenn die Zinsen erst in 5 oder 10 Jahren wieder<br />
steigen - warum sollte man denn dann bereits jetzt<br />
für die Absicherung dagegen bezahlen!? Daneben<br />
ist es auch fatal, dass eine langfristige Zinsbindung<br />
Quelle: © Nicole Effinger - Fotolia.com<br />
nur dann risikolos wäre, wenn die Anschlussfinanzierung<br />
mit gleichen oder günstigeren Zinsen fortgeführt<br />
werden kann. Sie ist also eine Wette, die<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit schief geht. Besser ist<br />
es doch, erst dann eine Zinssicherung einzubauen,<br />
wenn die Zinsen tatsächlich wieder steigen! Grundlage<br />
dafür ist ein auf die Laufzeit der Immobilienfinanzierung<br />
angepasstes, langfristiges Darlehen mit<br />
kurzfristiger Zinsbindung (i.d.R. 3 Monate). Bei der<br />
Verhandlung mit der Bank darüber hilft die Neuwirth<br />
Finance gern - beim Erkennen der Zinswende<br />
ebenfalls!<br />
Autor: Neuwirth Finance GmbH<br />
67
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Finanzierung<br />
68<br />
Schneller tilgen spart viel Geld<br />
Früher oft übliche Anfangstilgung<br />
von einem Prozent führt bei niedrigen Zinsen zu<br />
recht langen Kreditlaufzeiten<br />
Für Baufinanzierer sind goldene Zeiten angebrochen.<br />
<strong>Das</strong> historisch niedrige Zinsniveau<br />
ermöglicht Kreditfinanzierungen zu sehr günstigen<br />
Konditionen. So sind Hypothekendarlehen<br />
mit zehnjähriger Zinsbindung für unter drei Prozent<br />
zu haben. Der langfristige Durchschnittszins liegt<br />
bei mehr als dem Doppelten. Wer einen Kredit aufnehmen<br />
möchte, darf aber nicht nur die Zinskonditionen<br />
im Blick haben, sondern muss auch festlegen,<br />
wie hoch die Tilgungsrate sein soll.<br />
Die früher oft übliche Anfangstilgung von einem<br />
Prozent führt bei niedrigen Zinsen zu recht langen<br />
Kreditlaufzeiten. Wer es sich leisten kann, sollte<br />
einen höheren Tilgungssatz wählen, auch wenn<br />
dadurch die monatliche Rate steigt. So ist man<br />
nicht nur schneller schuldenfrei, sondern spart<br />
Impressum<br />
Verlag und Herausgeber:<br />
wmd Verlag GmbH<br />
Wiesseer Straße 126<br />
83707 Bad Wiessee<br />
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Geschäftsführung:<br />
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Chefredaktion:<br />
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Bildquelle / Impressum © rdnzl - fotolia.com<br />
auch viel Geld. Wer beispielsweise ein Darlehen<br />
von 100.000 Euro zu einem Sollzinssatz von drei<br />
Prozent aufnimmt, der hat seine Schulden bei einer<br />
anfänglichen Tilgungsrate von einem Prozent erst<br />
nach etwa 46 Jahren getilgt. In dieser Zeit zahlt er<br />
an Zinskosten insgesamt rund 85.000 Euro. Entscheidet<br />
sich der Kreditnehmer stattdessen für eine<br />
Anfangstilgung von drei Prozent, so ist er bereits<br />
nach etwa 23 Jahren schuldenfrei. Die Zinskosten<br />
belaufen sich in diesem Fall nur auf ca. 39.000 Euro.<br />
<strong>Das</strong> ist weniger als halb so viel. Bei einem anfänglichen<br />
Tilgungssatz von fünf Prozent würde sich die<br />
Laufzeit sogar auf knapp 16 Jahre reduzieren,<br />
und die Zinskosten summierten sich auf knapp<br />
26.000 Euro.<br />
Autor: undesverband deutscher Banken e.V. (BdB)<br />
Technische Umsetzung / Produktion:<br />
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Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlegers ist eine Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes<br />
unzulässig. Aufsätze und Berichte geben die Meinung des Verfassers wieder. Für den Inhalt ist der Verlag nicht verantwortlich.
Finanzierung | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Tausende Immobilienbesitzer<br />
mit laufenden Krediten können durch Zinstief sparen<br />
Forward-Kredite rechnen sich nicht nur<br />
für Sicherheitssuchende<br />
Wer im Jahr 2003 oder 2004 einen Immobilienkredit<br />
mit zehnjähriger Zinsbindung<br />
aufgenommen hat, kann seinen Kreditzins<br />
durch eine Umschuldung oft um etwa zwei Prozentpunkte<br />
senken. Nach Berechnungen von Interhyp,<br />
Deutschlands größtem Vermittler für private Baufinanzierungen,<br />
ergibt sich bei einem Anschlusskredit<br />
in Höhe von 100.000 Euro ein Einsparpotenzial von<br />
rund 15.000 bis 20.000 Euro.„Immobilienkäufer<br />
aus den Jahren 2003 und 2004 zahlen oft 4,5 bis<br />
5 Prozent Zinsen für ihre Darlehen, deren Zinsbindungsfristen<br />
in den nächsten Wochen und Monaten<br />
enden“, sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender<br />
der Interhyp AG. „Aktuell liegen die Konditionen<br />
für Anschlusskredite oft bei unter 2,5 Prozent für<br />
zehnjährige Darlehen.<br />
Für Immobilienbesitzer eröffnet sich ein enormes<br />
Einsparpotenzial, wenn sie eine Umschuldung vornehmen.“<br />
Goris rät, durch die Zinsersparnis nicht die<br />
Monatsrate zum Beispiel um rund 100 bis 150 Euro<br />
zu senken. Besser sollte die Kreditrate beibehalten<br />
und dadurch die Tilgungsgeschwindigkeit erhöht<br />
werden. Dies spart Kreditkosten. Ähnlich verhält es<br />
sich laut Interhyp mit Immobilienkäufern und Häus-<br />
Quelle: © julien tromeur - Fotolia.com<br />
lebauern, die sich in den Jahren 2008 und 2009 für<br />
Kredite mit kurzen Zinsbindungen entschieden haben.<br />
Wer 2008 einen Kredit mit fünfjähriger Zinsbindung<br />
aufgenommen hat, zahlt dafür aktuell zwischen<br />
4 und 5 Prozent. Wer 2009 gekauft hat, muss<br />
meist zwischen 3 und 4 Prozent zahlen. Auch für<br />
diese fünfjährigen Darlehen endet in den nächsten<br />
Wochen und Monaten die Zinsfestschreibung, spätestens<br />
jedoch im Jahr 2014. Wichtig zu wissen: Kreditnehmer<br />
sollten nicht bis zu dem Zeitpunkt warten,<br />
an dem sich die Zinsbindung tatsächlich ändert.<br />
Viele Institute bieten bereitstellungszinsfreie Zeiten<br />
von bis zu zwölf Monaten an. Auf diese Weise kann<br />
schon heute ein Anschlusskredit für ein Darlehen<br />
vorgenommen werden, dessen Zinsbindungsfrist eigentlich<br />
erst im Mai 2014 endet. Wessen künftige<br />
Finanzierung in noch weiterer Ferne liegt, der sollte<br />
laut Interhyp Forward-Darlehen prüfen. Möglich ist<br />
dies bis zu 66 Monate im Voraus, bei Zinsaufschlägen<br />
zwischen rund 0,02 und 0,04 Prozentpunkten<br />
pro Monat, die meist ab dem siebten Monat zu zahlen<br />
sind. Ein Forward-Kredit für April 2016 kostet<br />
demnach oft unter 3 Prozent. Selbst hier ergibt sich<br />
gegenüber dem Erstkredit noch ein Zinsvorteil.<br />
Autor: Interhyp AG, Immobilienfinanzierer<br />
69
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Quelle: © FotolEdhar - Fotolia.com
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Bausparen<br />
72<br />
Badenia steigert Gewinn<br />
Geschäftsausblick auch dank neuem Tarif positiv<br />
Trotz weiterhin rückläufiger Zinsen am Kapitalmarkt<br />
konnte die Deutsche Bausparkasse<br />
Badenia AG im Jahr 2012 ihren Bilanzgewinn<br />
auf 15,1 Mio. Euro (Vj: 13,4 Mio. Euro; + 12,0 Prozent)<br />
steigern. "Unter den schwierigen aktuellen<br />
Marktbedingungen sind wir mit diesen Ergebnissen<br />
zufrieden. Besonders freut uns, dass unser langjähriger<br />
Partner, die Deutsche Vermögensberatung AG<br />
(DVAG), wiederum mehr als zwei Mrd. Euro eingelöstes<br />
Neugeschäft vermittelt hat", so Dr. Jochen<br />
Petin, Vorstandsvorsitzender der Badenia. Insgesamt<br />
ist das Bausparneugeschäft jedoch um 5,1 Prozent<br />
rückläufig, was maßgeblich dem Wegfall des Vertriebspartners<br />
Santander Bank geschuldet ist. Es<br />
wurden insgesamt 136.766 Verträge mit einer<br />
Bausparsumme von 2.444,9 Mio. Euro (Vj: 2.575,3<br />
Mio. Euro) eingelöst. <strong>Das</strong> beantragte Bausparneugeschäft<br />
erreichte nach Summe 2.723,4 Mio. Euro (Vj:<br />
2.811,4 Mio. Euro; - 3,1 Prozent) und nach Stückzahl<br />
148.552 Verträge (Vj: 152.092; - 2,3 Prozent).<br />
Auch das Finanzierungsneugeschäft war rückläufig.<br />
So ging die Auszahlung neuer Baudarlehen von<br />
607,5 Mio. Euro auf 536,5 Mio. Euro zurück (- 11,7<br />
Prozent). Der Vertragsbestand nach Bausparsumme<br />
betrug 24.703,8 Mio. Euro (Vj: 24.892,3 Mio. Euro;<br />
- 0,8 Prozent). Die Bilanzsumme wuchs auf 5.215,6<br />
Mio. Euro (Vj: 5.162,0 Mio. Euro; + 1,0 Prozent). Der<br />
Bestand an Baudarlehen lag mit 3.379,2 Mio. Euro<br />
leicht unter Vorjahresniveau (3.421,1 Mio. Euro; -<br />
1,2 Prozent), die Bauspardarlehen hatten daran einen<br />
Anteil von 1.158,6 Mio. Euro (Vj: 1.271,0 Mio.<br />
Euro; - 8,8 Prozent). Die Bauspareinlagen überschritten<br />
mit 4.316,5 Mio. Euro den Wert des Vorjahres<br />
(4.203,8 Mio. Euro) um 2,7 Prozent.<br />
Gewinn gesteigert<br />
<strong>Das</strong> Teilbetriebsergebnis als Saldo aus Zins- und<br />
Provisionsergebnis, verrechnet mit den allgemeinen<br />
Verwaltungsaufwendungen und den<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen, betrug 33,3<br />
Mio. Euro (Vj: 32,9 Mio. Euro; + 1,2 Prozent).<br />
Der Bilanzgewinn konnte auf 15,1 Mio. Euro<br />
(Vj: 13,4 Mio. Euro; + 12,0 Prozent) gesteigert<br />
werden.<br />
Vertriebsservices erweitert<br />
Im Jahr 2012 hat die Deutsche Bausparkasse Badenia<br />
diejenigen Services erneut weiterentwickelt,<br />
die es dem Vermögensberater oder dem<br />
Vermittler ermöglichen, die Kundenberatung und<br />
Betreuung schnell, transparent und umfassend<br />
zu gestalten. Befragungen zeigen, dass die hohe<br />
Zufriedenheit der Partner im Vertrieb der Badenia<br />
weiter gestiegen ist.<br />
Kundenservice ausgezeichnet<br />
Auch die Kundenzufriedenheit konnte im dritten<br />
Jahr in Folge weiter gesteigert werden. Sie hat sich<br />
damit besser als der Marktdurchschnitt entwickelt.<br />
Nachdem die Kundenservices bereits in den Vorjahren<br />
mit Top-Werten ausgezeichnet worden waren,<br />
erhielt die Badenia im Jahr 2012 das KUBUS-Gütesiegel<br />
"Hervorragend" für den Telefonkontakt.<br />
Dr. Petin sieht dies als "sichtbares Ergebnis der unternehmensweiten<br />
konsequenten Ausrichtung auf<br />
den Service für den Kunden".<br />
Neuer Tarif eingeführt<br />
Am 6. Februar <strong>2013</strong> hat die Badenia ihren neuen<br />
Tarif Via Badenia 500 am Markt eingeführt. Dr.<br />
Petin zu den Gründen für die Einführung: "Mit<br />
der Entwicklung des neuen Tarifs hat die Badenia<br />
auf das weiterhin niedrige Zinsniveau am Kapitalmarkt<br />
reagiert. Die Konditionen des neuen Tarifs<br />
sind marktgerechter; dennoch zeichnet sich der Via<br />
Badenia 500 weiterhin durch Schnelligkeit in der
Zuteilung und Flexibilität in der Inanspruchnahme<br />
aus." Eine neue Website www.das-richtige-für-jeden.de<br />
präsentiert auf unterhaltsame und informative<br />
Weise die Vorteile des neuen Tarifs.<br />
Positive Geschäftsentwicklung erwartet<br />
Der wachsende Anteil von Modernisierungen an<br />
den Bauinvestitionen - eine Domäne im Finanzierungsgeschäft<br />
der Bausparkassen - und die lang-<br />
Ab 1,5 Prozent ins eigene Zuhause<br />
Bausparen | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
fristige Sicherheit des Vorsorgemodells Bausparen<br />
stellen zusammen mit dem neuen Bauspartarif<br />
günstige Rahmenbedingungen für eine positive<br />
Geschäftsentwicklung der Badenia dar. Dr. Petin:<br />
"Dank attraktiver Produkte und leistungsfähiger<br />
Vertriebe wird die Badenia Impulse im Neugeschäft<br />
setzen können." So wird sie die Zusammenarbeit<br />
mit der DVAG - insbesondere im Kreditgeschäft -<br />
weiter ausbauen.<br />
Autor: Deutsche Bausparkasse Badenia AG<br />
LBS West verbessert Finanzierungstarife<br />
Mit den neuen "Zuhause"-Tarifen der LBS<br />
West können sich Bausparer ihren Traum<br />
von den eigenen vier Wänden noch kostengünstiger<br />
und schneller verwirklichen. Hauptmerkmale<br />
der ab heute gültigen Tarifgeneration: eine höhere<br />
Flexibilität und sehr niedrige Darlehenszinsen<br />
ab 1,5 Prozent. Ganz gleich, ob für Sparer, Modernisierer<br />
oder all diejenigen, die den Weg ins eigene<br />
Zuhause ganz flexibel vorbereiten möchten: Die<br />
neuen Tarife der LBS West bieten für jeden Wunsch<br />
die passende Lösung: Der Tarif "Zuhause Spar" gewährt<br />
Guthabenzinsen von 1 Prozent in der Sparphase<br />
und hält gleichzeitig einen interessanten<br />
Darlehenszins von 3,3 Prozent bereit. Für Modernisierer,<br />
die schnell tilgen wollen, bietet der "Zuhause<br />
Plus" mit 1,5 Prozent einen Top-Darlehenszins. Der<br />
"Zuhause Flex" zeichnet sich durch Variantenreichtum<br />
und Gestaltungsspielraum aus. Er steht in verschiedenen<br />
Ausprägungen zur Verfügung, die sich<br />
im Wesentlichen durch die Tilgungsrate und Darlehenslaufzeit<br />
unterscheiden. Hausbauer bekommen<br />
ihre Immobilienfinanzierung bei der LBS West<br />
im "Zuhause Flex" ab 2,3 Prozent Zinsen. Welche<br />
Quelle: © Günter Menzl - Fotolia.com<br />
Ausführung des "Zuhause Flex" optimal ist, hängt<br />
insbesondere vom gesteckten Ziel, vom Zeitpunkt<br />
des Geldbedarfs sowie der monatlich zu leistenden<br />
Rate bei der Darlehensaufnahme ab. Sollten<br />
sich die Ziele und Bedürfnisse in der Sparphase bis<br />
zum Erreichen der Mindestansparung ändern, kann<br />
die Tarifvariante und damit die Tilgungsrate jederzeit<br />
problemlos angepasst werden. Der Guthabenzins<br />
ist bei allen "Zuhause Flex"-Optionen gleich.<br />
Die neuen "Zuhause"-Tarife gibt es auch mit der<br />
attraktiven Wohn-Riester-Förderung. Der Staat unterstützt<br />
damit Immobilienfinanzierer auf dem Weg<br />
in das selbstgenutzte Eigenheim in der Spar- und<br />
Darlehensphase mit einem Finanzierungsvorteil von<br />
insgesamt bis zu 50.000 Euro.<br />
Autor: LBS Westdeutsche Landesbausparkasse<br />
73
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Bausparen<br />
74<br />
Bundesbürger<br />
finanzieren Wohneigentum sehr solide<br />
Bauherren und Immobilienkäufer in Deutschland<br />
bringen hohe Eigenkapitalanteile<br />
in ihre Finanzierung ein<br />
- im Schnitt 43 Prozent der Objektkosten<br />
<strong>Das</strong> zeigt eine Untersuchung von TNS Infratest.<br />
Die beliebtesten Sparformen zum Einstieg in<br />
den Eigentumserwerb sind Bausparverträge,<br />
gefolgt von Sparguthaben sowie Tages- und<br />
Festgeld. Rund zwei Drittel aller Wohneigentümer<br />
sparen gezielt für die Anschaffung der eigenen<br />
vier Wände. Im Mittel bringen die Erwerber<br />
rund 88.000 Euro Eigenkapital in die Finanzierung<br />
ein - das entspricht 42,9 Prozent der Kaufsumme<br />
von durchschnittlich 205.000 Euro. Die wichtigste<br />
Eigenkapitalkomponente stellen Ersparnisse, etwa<br />
auf Sparkonten, dar.<br />
Auf sie greifen 84 Prozent der Käufer zurück.<br />
Bausparguthaben bilden mit circa 40 Prozent den<br />
zweitwichtigsten Baustein, vor geschenktem oder<br />
geerbtem Vermögen mit 22 Prozent. Für die Untersuchung<br />
hat TNS Infratest im Auftrag verschiedener<br />
Finanzierungsinstitute, unter anderem der<br />
Landesbausparkassen, und des Bundesministeriums<br />
Quelle: © alphaspirit - Fotolia.com<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Erwerbsfälle<br />
der Jahre 2008 bis 2011 ausgewertet. Daraus geht<br />
hervor, dass Ersterwerber 38 Prozent der Kaufsumme<br />
aus eigenen Mitteln bestreiten. Wer bereits eine<br />
Immobilie besitzt und eine neue erwirbt, bringt sogar<br />
59 Prozent selbst auf: Hier fließt in der Regel der<br />
Verkaufserlös des bisherigen Domizils in die Finanzierung<br />
ein. Bei Neubauten und Gebrauchtimmobilien<br />
ist der Eigenkapitalanteil mit 41 bzw. 45 Prozent<br />
dagegen fast gleich hoch - und dass, obwohl<br />
Bestandsimmobilien im Schnitt deutlich günstiger<br />
sind. "Den Menschen ist eine solide Finanzierung<br />
mit ausreichend Eigenkapital wichtig. Sie muss langfristig<br />
tragbar sein", sagt Gregor Schneider von der<br />
LBS. <strong>Das</strong> gilt auch in der aktuellen Niedrigzinsphase.<br />
"<strong>Das</strong> günstige Zinsniveau sollten Bauherren und<br />
Käufer für eine höhere Tilgungsrate nutzen, damit<br />
die Restschuld am Ende der Zinsbindungsfrist möglichst<br />
gering ist", rät Schneider.<br />
Autor: LBS Bundesgeschäftsstelle
Schrottimmobilien: Bundesrat schiebt übereilten<br />
Kaufverträgen Riegel vor<br />
Mehr Bedenkzeit für Immobilienkäufer<br />
Der Bundesrat hat am 7.6.<strong>2013</strong> strengere Regeln<br />
für Notare beschlossen. Sie sollen Verbraucher<br />
davor bewahren, zu vorschnellen<br />
Unterschriften unter Immobilienkaufverträge gedrängt<br />
zu werden. „Es ist gut, dass bei Nacht und<br />
Nebel abgewickelte Verkäufe von Ramsch-Immobilien<br />
endlich der Vergangenheit angehören“,<br />
sagt Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale<br />
Bundesverbands (vzbv). Kurz vor Mitternacht<br />
noch schnell den Kauf einer angeblich lukrativen<br />
Immobilie notariell beurkunden, bevor sie weg<br />
ist – so gerieten Verbraucher in den vergangenen<br />
Jahren an Schrottimmobilien, die manchen in den<br />
finanziellen Ruin trieben. Auf Initiative des Berliner<br />
Senators für Justiz und Verbraucherschutz,<br />
Thomas Heilmann, beschloss der Bundesrat heute<br />
das Gesetz zur Stärkung des Verbraucherschutzes im<br />
notariellen Beurkundungsverfahren. Künftig müssen<br />
zwischen dem Termin der Beurkundung und der<br />
Übermittlung des Kaufvertrags mindestens 14 Tage<br />
liegen, um dem Käufer Bedenk- und Prüfzeit einzuräumen.<br />
Nur noch ein Notar und nicht mehr der<br />
Verkäufer selbst kann den Vertragstext an den Käufer<br />
leiten. „Gerade in Zeiten, in denen die Immobilie<br />
wieder zum begehrten Anlageobjekt wird, muss<br />
das Geschäftsmodell mit Schrottimmobilien trocken<br />
gelegt werden. Die neuen Beurkundungsregeln sind<br />
dafür ein wichtiger Schritt", so Billen.<br />
Der Bundesrat befasst sich heute noch mit zahlreichen<br />
weiteren verbraucherrelevanten Gesetzentwürfen<br />
und Initiativen. Darunter Regeln für die<br />
honorarbasierte Finanzberatung, für die Verwalter<br />
alternativer Investmentfonds, ein Antrag zur gesetzlichen<br />
Regelung eines Rechts auf ein Guthabenkonto,<br />
diverse energiepolitische Regelungen und ein<br />
Antrag zur Reduzierung von Stromsperren.<br />
www.vzbv.de<br />
Recht | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Quelle: © Tobif82 - Fotolia.com<br />
75
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Recht<br />
76<br />
Betriebskosten - Was gehört wirklich dazu?<br />
Recht auf Rechnungskopien<br />
Weihnachten und Neujahr sind gut überstanden,<br />
haben aber einiges an Geld gekostet.<br />
Viele jährliche oder halbjährliche<br />
Zahlungen werden zudem jetzt fällig. Zusätzlich<br />
zur Ebbe im Portmonee stehen bei vielen Mietern<br />
nun auch noch die Nachzahlungen für Betriebskosten<br />
an. Doch was viele nicht wissen, etliche<br />
Nebenkosten-Abrechnungen für Mietwohnungen<br />
sind nach Einschätzung der ARAG Experten falsch.<br />
<strong>Das</strong> mag daran liegen, dass sich die meisten aller<br />
deutschen Mietwohnungen in den Händen von<br />
Privatleuten befinden, von denen nur wenige eine<br />
professionelle Abrechnungssoftware nutzen. Dabei<br />
macht die so genannte zweite Miete derzeit<br />
durchschnittlich 34 Prozent der Gesamtmiete aus –<br />
Tendenz steigend. Ein genauer Blick auf die Zahlen<br />
des Vermieters ist also durchaus lohnenswert.<br />
Was wirklich in die Abrechnung gehört<br />
Die neue Betriebskostenverordnung kennt so genannte<br />
„warme“ und „kalte“ Nebenkosten. Während<br />
unter den ersten Punkt Heizung, Warmwasser<br />
sowie die damit verbundenen Kosten etwa<br />
für Wartung, Reinigung oder Messungen fallen,<br />
umfasst die Liste der kalten Nebenkosten viele<br />
Punkte – beispielsweise von der Grundsteuer über<br />
Quelle: © Ingo Bartussek - Fotolia.com<br />
die Wasserversorgung und Straßenreinigung bis<br />
hin zu Kosten für einen Hausmeister oder eine Gemeinschaftsantenne<br />
(die umfassende Liste steht<br />
unter www.bundesrecht.juris.de/betrkv zur Verfügung).<br />
Diese Nebenkosten werden nach einem<br />
bestimmten Verteilerschlüssel auf die Mieter des<br />
Hauses umgelegt, entweder nach Kopfzahl oder<br />
nach Wohnfläche. Haben die Vertragsparteien<br />
nichts anderes vereinbart, werden die Betriebskosten<br />
grundsätzlich nach dem Anteil der Wohnfläche<br />
umgelegt. Betriebskosten, die verbrauchsabhängig<br />
sind, sind nach einem Maßstab umzulegen,<br />
der dem unterschiedlichen Verbrauch Rechnung<br />
trägt. Für Verwaltungs- und Reparaturkosten hingegen<br />
kommt grundsätzlich der Vermieter auf.<br />
Verträge prüfen<br />
ARAG Experten raten, Mietverträge im Hinblick auf<br />
die Nebenkostenregelung genau zu prüfen. Insbesondere<br />
in älteren Verträgen sind häufig Nebenkostenpauschalen<br />
oder Inklusivmieten vereinbart.<br />
Damit sind alle zusätzlichen Betriebskosten abgegolten.<br />
Vorsicht heißt es auch bei schwammigen<br />
Formulierungen wie ‚plus die üblichen Betriebsko-<br />
Quelle: © Marius Graf - Fotolia.com
sten’, denn was ist schon üblich? Idealerweise enthält<br />
der Mietvertrag den Hinweis auf Paragraf zwei<br />
der Betriebskostenverordnung, in dem alle Betriebskosten<br />
genau aufgelistet sind. Aufwendungen, die<br />
über die dort enthaltenen Punkte hinaus gehen –<br />
wie z.B. Aufwendungen für die Reinigung der Dachrinne<br />
oder die Wartung des Blitzableiters – müssen<br />
explizit im Vertrag erwähnt werden, sonst ist der<br />
Mieter nicht verpflichtet, dafür zu zahlen<br />
Recht auf Rechnungskopien<br />
ARAG Experten weisen auch darauf hin, dass Mieter<br />
auf Verlangen einen Anspruch auf Fotokopien der<br />
Nebenkostenabrechnung haben. Es reicht also nicht<br />
aus, dass der Vermieter die Rechnungen zur Einsicht<br />
und Prüfung bereit hält, sie müssen dem Mieter auf<br />
Wunsch geliefert werden (LG Duisburg, AZ: 13 S<br />
208/01). Für die Kopien und seinen Aufwand darf<br />
er allerdings Kostenerstattung verlangen.<br />
Formale Abrechnungs-Vorgaben<br />
Vermieter haben sich bei der Nebenkostenabrechnung<br />
an einige formale Vorgaben zu halten. Formfehler<br />
können sogar dazu führen, dass der Vermieter<br />
am Ende auf den Kosten sitzen bleibt. Grundsätzlich<br />
muss die Abrechnung für jeden verständlich sein –<br />
und zwar ohne, dass man ein BWL-Studium absolviert<br />
hat. Dabei gilt: Je detaillierter die Abrechnung,<br />
desto besser ist sie. Wichtig ist zudem auch das Datum<br />
der Abrechnung: Sie ist dem Mieter spätestens<br />
zum Ablauf des zwölften Monats nach Ende des<br />
Abrechnungszeitraums mitzuteilen.<br />
Vorauszahlungen<br />
Zwar ist es verboten, unangemessen hohe Vorauszahlungen<br />
festzulegen. Liegen jedoch keine besonderen<br />
Umstände vor, begeht der Vermieter keine<br />
Recht | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Pflichtverletzung beim Vertragsschluss, wenn er<br />
mit dem Mieter Vorauszahlungen für Nebenkosten<br />
vereinbart, die die Höhe der später anfallenden tatsächlichen<br />
Kosten nicht nur geringfügig, sondern<br />
auch deutlich unterschreiten. So hat der Bundesgerichtshof<br />
entschieden (BGH, AZ: VIII ZR 195/03). Besondere<br />
Umstände können danach zu bejahen sein,<br />
wenn der Vermieter dem Mieter bei Vertragsschluss<br />
die Angemessenheit der Nebenkosten ausdrücklich<br />
zusichert oder diese bewusst zu niedrig bemessen<br />
hat, um den Mieter über den Umfang der tatsächlichen<br />
Mietbelastung zu täuschen und ihn auf diese<br />
Weise zum Abschluss des Mietvertrages zu veranlassen.<br />
Autor: ARAG Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG<br />
Quelle: © fotogestoeber - Fotolia.com<br />
77
<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Recht<br />
78<br />
Räum- und Streupflichten: Was gilt?<br />
Vermieter kann Räum- und Streuarbeiten<br />
auf Mieter übertragen<br />
Der Winter hält Einzug – und mit Schnee und Eis<br />
glatte Gehwege und Straßen. Immer wieder führen<br />
Räum- und Streupflichten dann zu Streitigkeiten<br />
zwischen Hauseigentümern und Mietern. Was<br />
gilt, erklärt ROLAND-Partneranwalt Markus Kaczenski<br />
von der Limburger Kanzlei MHC Dr. Hilb & Collegen.<br />
Grundstückseigentümer haftet für Unfälle auf<br />
nicht gestreuten Wegen<br />
Für Unfälle auf nicht gestreuten Wegen haftet in der<br />
Regel der Grundstückseigentümer. Er muss dafür sorgen,<br />
dass die Wege in der Zeit des Publikumsverkehrs,<br />
etwa zwischen 7.00 und 20.00 Uhr, von Schnee und<br />
Eis befreit werden. Hat ein Eigentümer einen Hausmeisterdienst<br />
verpflichtet, die Wege zu räumen oder<br />
zu streuen, muss er diese Dienste beaufsichtigen und<br />
kontrollieren. Er sollte sich unbedingt davon überzeugen,<br />
dass der Dienstleister professionell arbeitet und<br />
bereit sein, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. „<strong>Das</strong><br />
‚Mehr an Sicherheit’ eines zuverlässigen Anbieters<br />
sollten sich Hausbesitzer leisten“, betont Markus Kaczenski.<br />
Denn: Wer nicht ausreichend vorgesorgt hat,<br />
haftet für entstandene Schäden.<br />
Vermieter kann Räum- und Streuarbeiten auf<br />
Mieter übertragen<br />
Durch eine ausdrückliche Regelung im Mietvertrag<br />
kann der Vermieter die Winterpflichten auf die Mieter<br />
übertragen. Die Räum- und Streupflicht kann auch<br />
formularmäßig in der Hausordnung auf den Mieter<br />
übergehen, wenn die Hausordnung Bestandteil des<br />
Mietvertrages ist. Dann haben die Mietparteien diese<br />
Verpflichtung übernommen. Allerdings darf eine<br />
Hausordnung nicht nachträglich geändert werden. Ist<br />
eine Räum- und Streupflicht in der Hausordnung enthalten,<br />
muss der Vermieter auch in diesem Fall kontrollieren,<br />
ob die Arbeiten ordnungsgemäß durchgeführt<br />
werden. „Kommt der Mieter seiner Pflicht, den<br />
Winterdienst zu verrichten, nicht nach, muss er mit<br />
einer Abmahnung rechnen“, erklärt der ROLAND-<br />
Partneranwalt. „Der Eigentümer wird ihn zudem darauf<br />
hinweisen, dass er andernfalls ein externes Unternehmen<br />
mit dem Winterdienst beauftragt, dessen<br />
Kosten der Mieter zu tragen hat.“<br />
Autor:Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG<br />
Urteil: Angaben des Maklers nicht bindend<br />
AG Frankfurt a.M., Az.: 33 C 3082/12<br />
Laut Internet-Annonce des Maklers hatte<br />
eine Wohnung eine Fläche von 74 Quadratmetern<br />
– 12 Quadratmeter größer als tatsächlich.<br />
Die Mieter kürzten daraufhin die Miete<br />
von 920 Euro. Der Wohnungseigentümer berief<br />
sich vor Gericht jedoch mit Erfolg auf den Mietvertrag,<br />
in dem keine konkrete Größe der Woh-<br />
nung vereinbart worden war. Die alleinige Angabe<br />
der Wohnfläche in einer Annonce genügt<br />
nicht, wenn im Mietvertrag kein Hinweis auf die<br />
Wohnungsgröße enthalten ist, so das Gericht.<br />
Die Mieter mussten laut ARAG Experten die einbehaltene<br />
Miete nun nachzahlen.<br />
Autor: ARAG Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG
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