jahresbericht 2008 - BUND Ravensburg-Weingarten
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Professor Berthold, dem ehemaligen Leiter der<br />
Vogelwarte Radolfzell, entfacht worden war.<br />
Angeblich könne die ganzjährige Fütterung den<br />
Rückgang von Singvögeln aufhalten. In England,<br />
wo Vogelfreunde schon länger rund ums Jahr füttern,<br />
haben die Bestände vieler Arten dennoch<br />
abgenommen.<br />
Die nachhaltigere Lösung bietet die Anlage<br />
eines vogelfreundlichen Gartens, der auf natürliche<br />
Weise Futter und Nistmöglichkeiten bietet. Der<br />
Hausspatz, der in perfekt sanierten Häusern und<br />
erst recht in Neubauten keinen Unterschlupf mehr<br />
findet, nimmt dankbar künstliche Nisthilfen an. Da<br />
er gern in kleinen Kolonien brütet, kann ihm mit<br />
einem sogenannten Sperlings-Koloniehaus geholfen<br />
werden.<br />
Bäume in der Stadt<br />
Als die Touristinformation <strong>Ravensburg</strong> mich<br />
um eine Baumführung bat, hatte ich Zweifel, ob<br />
sonntags um 11 Uhr die richtige Zeit wäre. Zu meiner<br />
freudigen Überraschung fanden sich am 27.<br />
Juli 16 TeilnehmerInnen ein. Einige entdeckten<br />
bislang unbekannte Bäume, an denen sie schon<br />
unzählige Male vorbeigegangen waren, wie zum<br />
Beispiel an den Gleditschien vor der Jodokskirche.<br />
Wegen ihrer 15 cm langen Dornen am Stamm wird<br />
diese Art auch Christusdorn genannt.<br />
Ein Dutzend Bäume auf unserem Weg zeigten<br />
sich in ihrer Mächtigkeit, wie der Mammutbaum in<br />
der Rudolfstraße, oder in ihrer Pracht, wie beispielsweise<br />
die Blutbuche in der Weinbergstraße.<br />
Die Ginkgos erzählten von ihren Vorfahren aus der<br />
Saurierzeit. Faszinierend auch das Eibenholz mit<br />
seinen unglaublich schmalen Jahresringen.<br />
Weitere sechs Baumexkursionen, auch auf dem<br />
Martinsberg in <strong>Weingarten</strong>, führte ich im Auftrag<br />
von Schulen und der PH <strong>Weingarten</strong> durch.<br />
Die erste Waldolympiade im Schussental<br />
»Wie werden junge Wildschweine genannt –<br />
Keiler, Ferkel, Frischlinge?« »Welcher Baum wirft<br />
im Winter seine Nadeln ab?« »Welche Bäume am<br />
Wegrand findet ihr auf eurem Aufgabenblatt?«<br />
»Baut einen Turm aus Fichtenzapfen – Für jede<br />
Lage gibt es einen Punkt.« Schülerinnen und<br />
Schüler der Grundschule Weißenau sind aktiv bei<br />
der ersten Waldolympiade im Schussental dabei.<br />
Mit Wissen, aber auch mit Geschick und<br />
Sensibilität gehen die TeilnehmerInnen unter der<br />
Leitung von Jugendbegleiterin Wibke Wilmanns<br />
die Aufgaben der insgesamt 12 Stationen an.<br />
Nahezu alle erreichen die volle Punktzahl. Und bei<br />
der Siegerehrung erhält jeder Teilnehmer eine<br />
Urkunde.<br />
Nach einer Anregung unseres Forstmanns Gerd<br />
Maluck haben Franz Berle (FÖJ), unsere<br />
Praktikanten Marie Junkert und<br />
Simon Schlanser sowie Umweltberater<br />
Günter Tillinger die Waldolympiade mit<br />
Anleitung, Aufgaben- sowie Lösungsblättern und<br />
Urkunden ausgearbeitet.<br />
Tanne oder Fichte – wie heißt dieser Baum?<br />
Mit einem Integrationskurs im Klärwerk<br />
In der <strong>BUND</strong>-Zukunftswerkstatt am Bodensee<br />
hatte Ekaterina Geiger, Dozentin an der Volkshochschule<br />
<strong>Ravensburg</strong>, vorgeschlagen, mit unseren<br />
Umweltideen auch Gruppierungen mit<br />
Migrationshintergrund zu erreichen. Bereits im<br />
November war ein erster Schritt getan, als sie mit<br />
den Teilnehmerinnen eines ihrer Integrationskurse<br />
unter meiner Führung das Klärwerk Langwiese<br />
besichtigte. Selten zuvor erlebte ich eine<br />
Besuchergruppe so interessiert am Thema Wasser<br />
wie diese zehn Frauen aus unterschiedlichsten<br />
Herkunftsländern. Sie meisterten auch deutsche<br />
Wortschöpfungen wie Abwasserzweckverband<br />
oder Einwohnergleichwerte.<br />
Mobilfunk und schnurlose Telefone<br />
Die meisten Fragen zum Thema Strahlung<br />
beziehen sich auf Mobilfunk-Sendeanlagen.<br />
Insbesondere interessiert der unbedenkliche Abstand<br />
zu Sendemasten. Eine pauschale Auskunft zu<br />
geben ist fast unmöglich, denn zu viele Faktoren<br />
spielen eine Rolle.<br />
Hier ein Beispiel aus der <strong>Ravensburg</strong>er<br />
Südstadt: Das Hochhaus am Goetheplatz ist mit<br />
mehreren Mobilfunk-Antennen bestückt. Der<br />
Besitzer eines Hauses, das in einer Entfernung von<br />
etwa 200 Metern steht, möchte wissen, welche<br />
Belastung von diesen Sendeanlagen ausgeht und<br />
lädt mich zu einer Messung ein. Im Erdgeschoss<br />
zeigt mein Messgerät eine maximale Strahlungsdichte<br />
von 3 Mikrowatt pro Quadratmeter (µW/m 2 )<br />
an. Laut Baubiologie nur eine schwache Auffälligkeit.<br />
Die Nachbarhäuser schirmen die Strahlung<br />
aus Richtung Hochhaus offenbar weitgehend ab.<br />
Im Arbeitszimmer im ersten Stock, mit<br />
Sichtkontakt zum Hochhaus, treffen die Strahlen<br />
mit einer Dichte von maximal 30 µW/m 2 ein.<br />
Baubiologisch bewertet bereits eine starke<br />
Auffälligkeit. Bei längerem Aufenthalt in dem<br />
Raum wäre eine Abschirmung ratsam. 8