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Rechtl-seismologisches Gutachten Endfassung zur Bedeutung von seismologischen Statioinen in Verfahren der Planung und Genehmigung von WEA in NRW

Gutachen im Auftrag der LEE NRW, März 2016

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ne E<strong>in</strong>zelfallprüfung durch, ob <strong>und</strong> <strong>in</strong>wieweit die beabsichtigte<br />

Errichtung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Betrieb <strong>der</strong> W<strong>in</strong>denergieanlage zu Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

des Betriebs <strong>der</strong> Erdbebenmessstationen führen<br />

kann. Somit besteht im <strong>Planung</strong>sverfahren für den Geologischen<br />

Dienst die Möglichkeit, auf e<strong>in</strong>e eventuelle Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

<strong>von</strong> Erdbebenmessstationen h<strong>in</strong>zuweisen <strong>und</strong> auf das Erfor<strong>der</strong>nis<br />

e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelfallprüfung im <strong>Genehmigung</strong>sverfahren<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Je nach Stellungnahme des Geologischen Dienstes im Rahmen<br />

des <strong>Verfahren</strong>s <strong>zur</strong> Än<strong>der</strong>ung des Flächennutzungsplanes<br />

muss die planende Geme<strong>in</strong>de bewerten, ob die entsprechenden<br />

Bereiche als harte Tabuzonen e<strong>in</strong>zuordnen s<strong>in</strong>d. In den<br />

Fällen, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>denergienutzung gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />

ausgeschlossen ist, kann sie jedoch nicht <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er harten<br />

Tabuzone ausgehen. Zur Absicherung ihrer <strong>Planung</strong>sentscheidung<br />

kann <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de empfohlen werden, den Geologischen<br />

Dienst um e<strong>in</strong>e (unverb<strong>in</strong>dliche) Vorprüfung anhand <strong>von</strong><br />

Beispielanlagen mit konkreten Angaben zu Standort, Art <strong>und</strong><br />

Höhe <strong>der</strong> Anlagen zu bitten.<br />

Die Stellungnahme des Geologischen Dienstes <strong>NRW</strong> ist <strong>in</strong> <strong>Genehmigung</strong>sverfahren<br />

für W<strong>in</strong>denergieanlagen zu berücksichtigen.“<br />

Beim Geologischen Dienst handelt es sich um e<strong>in</strong>en Landesbetrieb im S<strong>in</strong>ne des § 14a<br />

LOG <strong>NRW</strong>, d. h. um e<strong>in</strong>en rechtlich unselbständigen, organisatorisch abgeson<strong>der</strong>ten Teil<br />

<strong>der</strong> Landesverwaltung. Das M<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft, Mittelstand <strong>und</strong> Energie hat dem<br />

Geologischen Dienst durch Run<strong>der</strong>lass vom 30. Juni 2009 (MBl.<strong>NRW</strong> 2009, S. 351) e<strong>in</strong>e<br />

Betriebssatzung gegeben. Die Betriebssatzung bestimmt, dass <strong>der</strong> Landesbetrieb die<br />

zentrale E<strong>in</strong>richtung des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen für verschiedene Sachbereiche<br />

(Geologie, Rohstoffgeologie, Hydrogeologie, Geophysik etc.) <strong>und</strong> zugleich geologische<br />

Landesanstalt im S<strong>in</strong>ne des - <strong>in</strong>zwischen mehrfach geän<strong>der</strong>ten - Lagerstättengesetzes<br />

vom 04. Dezember 1934 (RGBl. I S. 1223) ist. Sie regelt ferner die Aufgaben des Geologischen<br />

Dienstes sowie neben <strong>der</strong> Organisation <strong>und</strong> <strong>der</strong> Leitung unter an<strong>der</strong>em auch die<br />

Aufsicht, die dem für die Wirtschaft zuständigen Landesm<strong>in</strong>isterium obliegt.<br />

Ungeachtet <strong>der</strong> zuvor zitierten Aussagen im W<strong>in</strong>denergie-Erlass des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen bestehen noch erhebliche Unsicherheiten h<strong>in</strong>sichtlich des sachgerechten Umgangs<br />

mit dem erst <strong>in</strong> jüngerer Zeit verstärkt wahrgenommenen Phänomen <strong>der</strong> Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

<strong>von</strong> <strong>seismologischen</strong> Stationen durch W<strong>in</strong>denergieanlagen. Da sich die wissenschaftliche<br />

Aufarbeitung dieses Phänomens erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anfangsphase bef<strong>in</strong>det, ist <strong>der</strong>zeit<br />

e<strong>in</strong> erhöhter Forschungsbedarf zu verzeichnen. Vor diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> ergeben sich<br />

zu den gegenwärtig <strong>und</strong> <strong>in</strong> naher Zukunft anstehenden immissionsschutzbehördlichen

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