Das Image von Fleisch in den Privat- und Grosshaushalten der ...
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3.7 E<strong>in</strong>stellungen zum Thema<br />
Ernährung <strong>und</strong> <strong>Fleisch</strong><br />
3.7.1 Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem<br />
Thema Ernährung<br />
Wie bereits aus dem bisherigen Bericht <strong>und</strong> auch aus <strong>der</strong><br />
Untersuchung <strong>von</strong> 2001 klar hervorgeht, hat die<br />
Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem Thema Ernährung e<strong>in</strong>en<br />
deutlichen E<strong>in</strong>fluss auf das Konsumverhalten sowie auf die<br />
E<strong>in</strong>stellung gegenüber <strong>Fleisch</strong> <strong>und</strong> <strong>Fleisch</strong>erzeugnissen.<br />
Gegenüber 2001 hat die Anzahl Konsumenten, die<br />
sich <strong>in</strong>tensiv mit dem Thema Ernährung ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt,<br />
deutlich abgenommen – auf e<strong>in</strong>en Viertel aller<br />
Befragten. Es s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong>um Personen, die weniger<br />
<strong>Fleisch</strong> konsumieren, ihren <strong>Fleisch</strong>konsum verän<strong>der</strong>t<br />
haben, häufiger Produktdeklarationen beachten, die<br />
Tierhaltung eher negativ beurteilen <strong>und</strong> <strong>Fleisch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
heutigen Ernährung eher unwichtig f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Soziodemografisch<br />
s<strong>in</strong>d es eher Frauen, ältere Personen <strong>und</strong><br />
neu Personen mit hohem E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> eher ländlicher<br />
Umgebung. Der Anteil ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Westschweiz etwas<br />
ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Deutschschweiz. Dieser Typ Konsument<br />
ist gegenüber 2001 zwar weniger häufig aufgetreten,<br />
<strong>in</strong> sich aber grösstenteils stabil geblieben.<br />
3.7.2 Wichtigkeit <strong>von</strong> <strong>Fleisch</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Ernährung<br />
Die Wichtigkeit <strong>von</strong> <strong>Fleisch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ernährung ist gegenüber<br />
2001 signifikant gestiegen – auf 75%. Als Gründe<br />
dafür wer<strong>den</strong> angegeben: die Kraft <strong>und</strong> Energie, die<br />
<strong>Fleisch</strong> gibt, <strong>der</strong> Genuss beim Essen, die ausgewogene<br />
Ernährung sowie die wichtigen Inhaltsstoffe. Männer halten<br />
<strong>Fleisch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ernährung für wichtiger als die Frauen.<br />
<strong>Fleisch</strong> wird wie 2001 hauptsächlich dann für unwichtig<br />
gehalten, wenn man Alternativen zum <strong>Fleisch</strong> schätzt.<br />
Die wenigsten bezeichnen <strong>Fleisch</strong> als unges<strong>und</strong>.<br />
3.7.2.1 <strong>Fleisch</strong> als Genuss<br />
<strong>Fleisch</strong> bedeutet – im gleichen Ausmass wie 2001 – für<br />
67% <strong>der</strong> Befragten Genuss. Noch häufiger ist dies <strong>der</strong><br />
Fall bei Männern, bei Personen, die täglich <strong>Fleisch</strong><br />
essen, die <strong>Fleisch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ernährung als wichtig empf<strong>in</strong><strong>den</strong><br />
<strong>und</strong> die <strong>der</strong> Tierhaltung positiv gegenüberstehen.<br />
Die Aussage: «Vollkornprodukte, Gemüse <strong>und</strong> Salat s<strong>in</strong>d<br />
geschmacklich besser als <strong>Fleisch</strong>» erhält nur <strong>von</strong> 19%<br />
Zustimmung. Häufiger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Westschweiz, <strong>von</strong> Frauen<br />
sowie <strong>von</strong> Personen, die wenig <strong>Fleisch</strong> konsumieren <strong>und</strong><br />
sich <strong>in</strong>tensiv mit Ernährung beschäftigen. Gegenüber<br />
2001 ist die Zustimmung zu dieser Frage signifikant tiefer<br />
ausgefallen. Für 53% gehört <strong>Fleisch</strong> zu e<strong>in</strong>em festlichen<br />
Anlass <strong>und</strong> für 41% überhaupt zu e<strong>in</strong>em richtigen<br />
Essen. Nur 37% stimmen zu, dass man Gäste genauso<br />
gut mit e<strong>in</strong>em vegetarischen Menü verwöhnen kann.<br />
<strong>Fleisch</strong> für e<strong>in</strong>en festlichen Anlass wird häufiger <strong>von</strong> älteren<br />
Befragten <strong>und</strong> Personen mit hohem E<strong>in</strong>kommen präferiert.<br />
Vegetarische Menüs für Gäste können sich eher<br />
Frauen vorstellen. <strong>Fleisch</strong> zu e<strong>in</strong>em festlichen Anlass<br />
wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegen<strong>den</strong> Untersuchung deutlich mehr<br />
genannt, während die Verwöhnung mit e<strong>in</strong>em vegetarischen<br />
Menü klar weniger oft als zutreffend erachtet wird.<br />
Dieses Ergebnis unterstreicht e<strong>in</strong>mal mehr, wie beliebt<br />
<strong>Fleisch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz immer noch ist.<br />
12<br />
3.7.2.2 Ges<strong>und</strong>heitlicher Nutzen <strong>und</strong><br />
Gefahren <strong>von</strong> <strong>Fleisch</strong><br />
Neben <strong>der</strong> genussorientierten E<strong>in</strong>stufung <strong>von</strong> <strong>Fleisch</strong><br />
wird ihm auch e<strong>in</strong> hoher ges<strong>und</strong>heitlicher Aspekt zugeschrieben:<br />
Für 48% ist es notwendig für e<strong>in</strong>e vollwertige<br />
Ernährung, 45% glauben, es brauche <strong>Fleisch</strong>, um fit zu<br />
bleiben. Beide Aspekte s<strong>in</strong>d stabil, ihnen wird im gleichen<br />
Umfang zugestimmt wie 2001. Häufiger dieser<br />
Ansicht s<strong>in</strong>d Männer <strong>und</strong> Personen mit hohem<br />
E<strong>in</strong>kommen. 37% f<strong>in</strong><strong>den</strong> ferner, dass <strong>der</strong> Fettgehalt <strong>von</strong><br />
<strong>Fleisch</strong> <strong>und</strong> <strong>Fleisch</strong>gerichten wichtig ist. Zu dieser<br />
Gruppe zählen beson<strong>der</strong>s ältere Befragte, Personen, die<br />
Produktdeklarationen beachten, sowie Konsumenten,<br />
die sich <strong>in</strong>tensiv mit Ernährung beschäftigen.<br />
51% <strong>der</strong> Befragten s<strong>in</strong>d über <strong>den</strong> Antibiotika-E<strong>in</strong>satz<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tiermediz<strong>in</strong> beunruhigt. Chemische Zusätze <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Fleisch</strong>verarbeitung befürchten 47%. Doch die Beunruhigung<br />
durch beide Aspekte ist signifikant ger<strong>in</strong>ger<br />
als 2001. Genannt wer<strong>den</strong> diese Gründe beson<strong>der</strong>s<br />
häufig <strong>von</strong> Konsumenten, welche die Produktdeklarationen<br />
beachten o<strong>der</strong> sich <strong>in</strong>tensiv mit Ernährung<br />
beschäftigen.<br />
R<strong>in</strong><strong>der</strong>wahns<strong>in</strong>n beunruhigt lediglich noch 19% –<br />
deutlich häufiger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Westschweiz, aber auch dort<br />
signifikant seltener als 2001 (42%). 36% erachten die<br />
<strong>von</strong> <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> getroffenen Massnahmen gegen BSE<br />
als vertrauenswürdig, signifikant mehr als 2001. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiges<br />
Indiz für die kle<strong>in</strong>er gewor<strong>den</strong>e Verunsicherung<br />
gegenüber <strong>Fleisch</strong>. Zurzeit (März 2006) beunruhigt die<br />
Vogelgrippe 27% <strong>der</strong> Interviewpartner, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Westschweiz. Die <strong>von</strong> <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> getroffenen<br />
Massnahmen bezüglich Vogelgrippe s<strong>in</strong>d nur für 26%<br />
vertrauenswürdig.<br />
3.7.3 Zubereitung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kauf <strong>von</strong><br />
<strong>Fleisch</strong><br />
«<strong>Fleisch</strong> ist schnell, problemlos <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Zubereitung.» Dieser Aussage stimmen 46% <strong>der</strong><br />
Befragten zu. 49% s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>verstan<strong>den</strong> mit: «Beim<br />
E<strong>in</strong>kaufen weiss ich genau, welches <strong>Fleisch</strong> für welchen<br />
Zweck geeignet ist.» Gegenüber 2001 s<strong>in</strong>d lediglich<br />
leichte Verän<strong>der</strong>ungen feststellbar. Wie<strong>der</strong>um s<strong>in</strong>d es<br />
ältere Personen, die beide Aussagen bejahen. Vor allem<br />
Frauen wissen häufiger, wie <strong>Fleisch</strong> zubereitet wer<strong>den</strong><br />
kann.