swissherdbook bulletin 2-2011-1-d
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• Protokoll der 120. Delegiertenversammlung<br />
• Anpassung der Prüfverträge<br />
• Genomische Zuchtwerte beeinflussen die Zucht<br />
• Swiss’expo <strong>2011</strong><br />
<strong>bulletin</strong><br />
2/<strong>2011</strong>
Offizielles Organ der Genossenschaft<br />
<strong>swissherdbook</strong> Zollikofen<br />
Rassen<br />
Simmental, Montbéliarde, Swiss Fleckvieh,<br />
Red Holstein, Holstein, Normande, Wasserbüffel<br />
In dieser Ausgabe<br />
Protokoll der<br />
120. Delegiertenversammlung<br />
vom 7. Dezember 2010 in Bern . . . . . . 3<br />
Genomische Selektion . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Zuchterfolge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Personelles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Aktuelles<br />
• Anpassung der Prüfverträge . . . . . 19<br />
• Direkte Rufnummern<br />
für Herdebuch- und<br />
Milchleistungsprüfungsfragen . . . . 23<br />
Mitteilungen<br />
• 239 neue 100’000er Kühe<br />
im 2010. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Betriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Ausstellungen<br />
• Swiss’expo <strong>2011</strong> – ein Spektakel<br />
der Superlative . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
• Tier & Technik <strong>2011</strong> in St. Gallen . . 45<br />
Jungzüchter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
Swiss Fleckvieh. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Züchterkamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Agenda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Titelbild:<br />
Swiss’expo <strong>2011</strong>:<br />
Nach 2009 holte KALINKA CH 120.0414.3268.3 RH<br />
(V: Sam-ET) in Lausanne zum zweiten Mal souverän<br />
den Red Holstein-Championtitel.<br />
Mauro Carra überreichte im Namen von ANAFI dem<br />
stolzen Besitzer, Roger Frossard, im Bild mit seinem<br />
Sohn Quentin, eine Modellkuh.<br />
(Foto: C. Burri)<br />
Editorial<br />
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
Nachzuchtprüfung im Umbruch<br />
Mit beeindruckender Geschwindigkeit werden immer<br />
feinere genetische Analysen entwickelt, die<br />
immer genauere Auswertungen erlauben. Die da-<br />
rauf beruhende genomische Zuchtwertschätzung er-<br />
möglicht heute bereits beim jungen Tier Zuchtwerte<br />
mit verhältnismässig guter Sicherheit. Dadurch werden<br />
Stiere vermehrt breit eingesetzt, lange bevor<br />
die Resultate der Nachzuchtprüfung vorliegen. Aufgrund<br />
der verbesserten Selektion werden die KB-<br />
Organisationen weltweit weniger oder sogar keine Stiere mehr prüfen.<br />
Damit ändert sich die Rolle der Nachzuchtprüfung grundlegend. Zwar<br />
verliert sie an Bedeutung für die Auswahl von Stieren; da die Nachzuchtprüfung<br />
aber Grundlage der genomischen Zuchtwerte ist, wird sie umso<br />
wichtiger für die Weiterentwicklung und Überprüfung der genomischen<br />
Selektion.<br />
Aufgrund der neuen Ausgangslage wird Swissgenetics, als unser wichtigster<br />
Partner in der Nachzuchtprüfung, bereits in diesem Jahr über alle<br />
Rassen hinweg bedeutend weniger Jungstiere in den Prüfeinsatz bringen.<br />
Für die zukünftige Anzahl an Prüfstieren ist die gegenwärtige Prüfpopulation<br />
bei <strong>swissherdbook</strong> zu gross.<br />
Gleiche Qualität bei weniger Stieren im Prüfeinsatz heisst, dass diese<br />
Genetik optimal eingesetzt werden muss. Prüfbesamungen auf ältere<br />
Kühe mit Fruchtbarkeitsproblemen bringen dem Prüfprogramm ebenso<br />
wenig wie Betriebe, die den Prüfvertrag kaum oder gar nicht einhalten.<br />
Damit eine Prüfstiertochter zur Genauigkeit der Zuchtwerte ihres Vaters<br />
beiträgt, ist ein möglichst zufälliger Ersteinsatz ebenso massgebend wie<br />
eine genügende Zahl gleichaltriger Vergleichstiere auf demselben Betrieb.<br />
Um die Qualität der Nachzuchtprüfung beizubehalten, sollen auch<br />
in Zukunft alle Erstlingskühe mit Prüfstieren besamt werden. Ein Einsatz<br />
von Prüfstieren auf Kühe in höheren Laktationen ist zu vermeiden.<br />
Um der veränderten Ausgangslage Rechnung zu tragen, werden wir die<br />
Einhaltung der Verträge vermehrt überprüfen. Leider müssen wir auch<br />
eine Untergrenze für die Bestandesgrösse einführen, da auf kleinen Betrieben<br />
ohne Vergleichstiere der Betriebseinfluss nicht geschätzt werden<br />
kann. Diese einschneidenden Schritte ermöglichen auch in Zukunft verlässliche<br />
Zuchtwerte und damit konkurrenzfähige Zuchtfortschritte für<br />
unsere Rassen.<br />
Matthias Schelling, Direktor <strong>swissherdbook</strong><br />
1 I
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
Protokoll der 120. Delegiertenversammlung vom 7. Dezember 2010 in Bern<br />
Namenswechsel und Zusammenarbeitsabkommen<br />
Traktanden<br />
1. Eröffnung der Delegiertenversammlung<br />
2. Protokoll der 119. Delegiertenversammlung<br />
vom 08.12.2009<br />
3. Genehmigung Geschäftsbericht<br />
2009/2010<br />
4. Genehmigung Jahresrechnung<br />
2009/2010<br />
5. Entlastung des Vorstandes und<br />
der Geschäftsleitung<br />
6. Genehmigung des Budgets <strong>2011</strong><br />
und Festsetzung des Jahresbeitrages<br />
7. Wahlen<br />
8. Gesamtrevision der Statuten<br />
9. Motionen und Anträge<br />
10. Ehrungen<br />
11. Verschiedenes<br />
1. Eröffnung der Delegiertenversammlung<br />
Verbandspräsident Andreas Aebi<br />
begrüsst die Delegierten und Gäste,<br />
namentlich die Vertreter des Bundes<br />
und der Kantone, der kantonalen Verbände,<br />
der Interessenorganisationen,<br />
der Presse sowie die ehemaligen Präsidenten,<br />
Vorstands- und Ehrenmitglieder<br />
des Verbandes.<br />
Er eröffnet die Versammlung um<br />
09.40 Uhr mit folgender Rede:<br />
„Mit der DV 2010 neigt sich auch das<br />
Landwirtschaftsjahr langsam dem<br />
Ende zu, was bedeutet, Rückschau<br />
zu halten.<br />
Um das Positive gleich vorweg zu<br />
nehmen: Unser Land ist dieses Jahr<br />
von grossen Unwettern und Katastrophen<br />
jeglicher Art verschont worden.<br />
Eine in den unteren Lagen wegen<br />
des nassen Frühlings eher spätere<br />
Heuernte bescherte uns quantitativ<br />
höhere, qualitativ aber schlechtere<br />
Erträge. Infolge des trockenen Vorsommers<br />
wurden im Ackerbau, aber<br />
auch im zweiten Schnitt des Futterbaus<br />
knapp durchschnittliche Erträge<br />
erreicht.<br />
Entscheidend für uns Viehzüchter,<br />
Milch- und Fleischproduzenten sind<br />
aber die Milch-, Fleisch- und Nutzviehpreise.<br />
Dass die Fleischpreise<br />
bis in die Herbstmonate dank dem<br />
höheren Verbrauch eine gute Stabilität<br />
hielten, ist bemerkenswert. Leider<br />
haben sie aber jetzt zum Einwintern<br />
merklich nachgelassen. Nachdenklich<br />
stimmen uns die Magerkälberpreise<br />
unserer Milchkühe. Ein 70 kg<br />
schweres Kalb bringt kaum mehr<br />
CHF 250.– ein, was wirtschaftlich<br />
aber auch ethisch schwer verkraftbar<br />
ist. Die Zucht- und Nutzviehpreise<br />
pendelten über das ganze Jahr<br />
um knapp CHF 3’000.– pro Kuh, sind<br />
aber auf den Herbst, unter anderem<br />
wegen des fehlenden Viehexports,<br />
um CHF 200.– bis 300.– gesunken.<br />
Im Viehverkauf gewinnen die Fitnessmerkmale<br />
wie tiefe Zellzahlen, gute<br />
Fruchtbarkeit und gute Fundamente<br />
gegenüber maximalen Einsatzleistungen<br />
eine immer höhere Bedeutung.<br />
Am schwierigsten ist für uns alle –<br />
was die Wertschöpfung anbelangt –<br />
der Milchmarkt, wo wir in den letzten<br />
Jahren riesige Summen an Wertschöpfung<br />
verloren haben. Hohe<br />
Eröffnung der 120. Delegiertenversammlung durch<br />
den Präsidenten Andreas Aebi<br />
Butterlager, eine konstante Überproduktion<br />
von fünf Prozent Milch und<br />
fehlende Leitplanken in der Mengenführung<br />
bringen viele von unseren<br />
Bauernfamilien bei einem Industriemilchpreis<br />
von knapp 50 Rappen an<br />
den Rand ihrer Existenz.<br />
Ich hoffe sehnlichst, dass die Beschlüsse<br />
der Branchenorganisation<br />
Milch BOM endlich greifen und<br />
umgesetzt werden, sonst ist es an<br />
der Politik, das heisst als nächstes<br />
am Ständerat, die entsprechenden<br />
Leitplanken festzusetzen. Der Staat<br />
hat Verantwortung, und wo der Staat<br />
versagt, hat sich eben dieser Staat<br />
der Verantwortung, sprich Bruchlandung<br />
beim Ausstieg aus der Milchkontingentierung,<br />
zu stellen.<br />
Wenn wir im Nahrungsmittelbereich<br />
von Innovation und Liberalisierung<br />
sprechen, wird vielen immer mehr<br />
bewusst, dass das nicht aufgehen<br />
kann. Selbst die Befürworter eines<br />
landwirtschaftlichen Freihandelsabkommens<br />
mit der EU müssen heute<br />
zähneknirschend zugeben, dass die<br />
Schweiz kein Landwirtschaftsexportland<br />
ist. Dass die 500 Millionen europäischen<br />
Konsumenten schon heute<br />
mit Käse bedient werden können und<br />
am Schluss einzig der Landwirt als<br />
Verlierer dasteht, wird immer offensichtlicher.<br />
Es ist aber am Parlament – vor allem<br />
am Nationalrat – festzustellen, dass<br />
bei guter Überzeugungs- und Lobbyarbeit<br />
die Einsicht wächst, dass<br />
eine einheimische Landwirtschaft<br />
einen minimalen Schutz braucht.<br />
Die mögliche Wiedereinführung der<br />
Exportbeiträge oder die Verhandlungsauflagen,<br />
wie beim Freihandelsabkommen<br />
mit China, sind Zeugnis<br />
dafür.<br />
Und nun zu unserem Zuchtverband<br />
mit dem neuen, bereits gut eingespielten<br />
Namen <strong>swissherdbook</strong>.<br />
3 I
Ich wage zu behaupten, dass in Zollikofen<br />
in den letzten 20 Jahren zusammen<br />
nie so viel in Bewegung war<br />
wie in den letzten zwei Jahren. Der<br />
Umbau unseres Labors Suisselab ist<br />
so weit fortgeschritten, dass kurz nach<br />
Neujahr der volle Betrieb gewährleistet<br />
ist. Die gemeinsame Informatik<br />
und Zuchtwertschätzung aller Milchviehrassen<br />
mit dem Braunviehzuchtverband<br />
sowie das gemeinsame LBE-<br />
Projekt mit dem Holsteinzuchtverband<br />
fordern uns alle in der operativen und<br />
strategischen Führung gewaltig. Denn<br />
hier gilt es, überall neue Geschäftsleitungen<br />
und strategische Führungen<br />
zu bestimmen und die Beschlüsse<br />
möglichst rasch umzusetzen.<br />
Neben all den Tochtergesellschaften<br />
erweist sich die ASR, welche von den<br />
Direktoren unserer Zuchtverbände im<br />
Nebenamt geführt wird, als schlankes,<br />
konstruktives und kostengünstiges<br />
Organ unserer Verbände.<br />
Mit dem Auftritt unserer besten roten<br />
und schwarzen Kühe an der Europameisterschaft<br />
in Cremona (I) erlebten<br />
Hunderte von Schweizer Züchtern<br />
und Viehzuchtbegeisterte mit leisem<br />
Stolz und Heimatgefühlen die Siege<br />
im Nationencup und in den Rassenwettbewerben.<br />
Wir hoffen sehr, dass nebst Mut und<br />
Optimierung ein kommender Viehexport<br />
und Spermaexporte der Lohn<br />
I 4<br />
für den grossen Aufwand des meisterhaft<br />
funktionierenden Schweizer<br />
Teams sein werden.<br />
Ein in vielen Bauernstuben aufgehängter<br />
Gotthelf-Spruch besagt: „Zu<br />
Hause muss beginnen, was leuchten<br />
soll im Vaterland.“ Die Motivation<br />
und der Glaube an eine gute Zukunft<br />
der Viehzucht beflügeln unsere Jungen<br />
an Jungzüchterwettbewerben<br />
und Viehschauen immer wieder.<br />
Ich danke allen Organisatoren von<br />
Schauen und Jubiläumsschauen für<br />
die grosse Mehrarbeit, die Möglichkeit<br />
zum Vergleich und das gelebte,<br />
bodenständige, tief verwurzelte, bäuerliche<br />
Brauchtum.<br />
Mehrere Male konnte ich diesen<br />
Sommer, an den verschiedensten<br />
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
Festlich präsentierte sich der gut besuchte Versammlungssaal im Berner Kursaal.<br />
Orten unseres fantastischen Landes,<br />
aktive Alpwirtschaftsbetriebe besuchen.<br />
Liebe Bergbauernfamilien, ich<br />
möchte es nicht unterlassen, euch<br />
allen, hier und heute, den grossen<br />
Dank abzustatten, dass ihr unsere<br />
Landschaft pflegt und dabei noch<br />
wertvolle Milch- und Fleischerzeugnisse<br />
produziert.<br />
Zum Schluss meiner Eröffnungsrede<br />
danke ich. Ich danke euch Züchterinnen<br />
und Züchtern für eure Treue zu<br />
<strong>swissherdbook</strong>.<br />
Ein grosser Dank geht an unseren<br />
Verband und die Geschäftsleitung<br />
des Verbandes für die konstruktive<br />
und gute Zusammenarbeit sowie die<br />
schöne Kameradschaft während des<br />
Jahres.<br />
Bopi Talent LOTANIE<br />
CH 120.0608.9117.1 RH<br />
geb. 2.08<br />
LBE 1. L.: 86/87/87/86 87<br />
Leistungen:<br />
Ø 7 Wg. 28.2 4,32 3,65<br />
47 %<br />
Vater:<br />
Talent-ET<br />
+602 +0,12 +0,07 10RH<br />
AU 000.0093.0377.0 RF<br />
Züchter:<br />
BG Oberson u. Pasquier, Maules<br />
Eigentümer:<br />
Oberson Pierre u. Savary Nicolas, Maules
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
Ebenfalls herzlich danke ich unseren<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in<br />
Zollikofen für ihren täglichen Einsatz<br />
zugunsten von uns Bauernfamilien.<br />
Mein Dank gilt aber auch dem Bundesamt<br />
für Landwirtschaft, den anderen<br />
Zuchtverbänden und den KB-<br />
Organisationen für den gemeinsam<br />
geleisteten Beitrag zugunsten der<br />
schweizerischen Viehzucht.<br />
Ich wünsche euch schon jetzt ein<br />
glückliches und erfolgreiches Jahr<br />
<strong>2011</strong>, wiederum mit der Bitte, in<br />
eurem Umfeld die schweizerische<br />
Landwirtschaft, unsere Viehzucht<br />
und unser „<strong>swissherdbook</strong>“ positiv<br />
mitzugestalten und zu erwähnen.<br />
Mit diesen Worten erkläre ich die 120.<br />
Delegiertenversammlung von <strong>swissherdbook</strong><br />
als eröffnet.“<br />
Totenehrung<br />
Stellvertretend für alle im vergangenen<br />
Jahr Verstorbenen gedenkt Andreas<br />
Aebi dem Ehrenmitglied Edgar<br />
Bläsi, der am 10. April 2010 verstorben<br />
ist.<br />
Als ein vehementer Verfechter der<br />
Red Holstein-Zucht hat er sich von<br />
allem Anfang an für die Kreuzung<br />
mit Red Holstein engagiert. Er unternahm<br />
zahlreiche Reisen, um Betriebe<br />
in Europa und Übersee zu besuchen,<br />
und sein eigener Betrieb wurde<br />
zum Mekka der europäischen Red<br />
Holstein-Zucht. Er setzte sich stark<br />
für die Berücksichtigung der funktionellen<br />
Merkmale wie zum Beispiel<br />
der Langlebigkeit, der Laktationspersistenz<br />
oder des Kappa-Kaseins ein.<br />
Edgar Bläsi erkannte früh die Wichtigkeit<br />
der Absatzförderung und der<br />
Werbung für das Produkt „Milch“.<br />
Er verstand es, die Aufmerksamkeit<br />
der Experten der Ernährungswissenschaft<br />
auf die wertvollen Milch-<br />
inhaltstoffe zu lenken. Mit viel Überzeugungskraft<br />
vermittelte er an<br />
zahlreichen Anlässen sein Wissen<br />
weiter.<br />
Im Jahr 1996 wählte die Delegiertenversammlung<br />
des Schweizerischen<br />
Fleckviehzuchtverbandes Edgar Bläsi<br />
in Anerkennung seiner grossen<br />
Arbeit zugunsten der Red Holstein-<br />
Zucht und der Vermarkung der Milch<br />
und Milchprodukte zum Ehrenmitglied<br />
des Verbandes.<br />
Mit dem Tod von Edgar Bläsi verliert<br />
die schweizerische Red Holstein-<br />
Zucht einen grossen Pionier.<br />
Zum Gedenken an Edgar Bläsi und<br />
alle im vergangenen Jahr verstorbenen<br />
Züchter erheben sich die Anwesenden<br />
zu einer Schweigeminute.<br />
Wahl der Stimmenzähler<br />
Der Präsident, Andreas Aebi, schlägt<br />
folgende Stimmenzähler vor:<br />
Niklaus Grünenwald, Zweisimmen<br />
Andreas Schindler, Linden<br />
Stéphane Renevey, La Chaux-de-Fonds<br />
Fredy Zeller, Hörhausen<br />
Die vorgeschlagenen Stimmenzähler<br />
werden einstimmig gewählt.<br />
Feststellungen, Tagesordnung<br />
Der Präsident stellt fest, dass:<br />
– die Genossenschafter rechtzeitig<br />
durch schriftliche Einladung unter<br />
Angabe der Traktanden zu dieser<br />
ordentlichen Delegiertenversammlung<br />
eingeladen worden sind;<br />
– demnach die Voraussetzungen zur<br />
Abhaltung einer Delegiertenversammlung<br />
gemäss Gesetz und Statuten<br />
erfüllt sind;<br />
– die Delegiertenversammlung beschlussfähig<br />
ist;<br />
– über die Beschlüsse der Delegiertenversammlung<br />
ein schriftliches<br />
Protokoll geführt wird und dass das<br />
Protokoll durch Martin von Allmen<br />
geführt wird;<br />
– die Anzahl Delegierte 553 beträgt,<br />
einfache Mehrheit: 277, Zweidrittelmehrheit:<br />
369.<br />
Aus der Versammlung gibt es keine<br />
Einwände gegen diese Feststellungen.<br />
Die Delegierten genehmigen die<br />
mit der Einladung versandte Tagesordnung<br />
einstimmig.<br />
2. Protokoll der 119. Delegiertenversammlung<br />
vom<br />
08.12.2009<br />
Das Protokoll der 119. Delegiertenversammlung<br />
vom 08.12.2009 wurde<br />
im „<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong>“ Nr.<br />
2/2010 publiziert.<br />
Es gehen keine Wortbegehren oder<br />
Änderungsanträge ein. Das Protokoll<br />
wird von den Delegierten einstimmig<br />
genehmigt.<br />
3. Genehmigung Geschäftsbericht<br />
2009/2010<br />
Der Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr<br />
2009/2010 wurde im<br />
„<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong>“ 7/2010 veröffentlicht.<br />
Direktor Matthias Schelling begrüsst<br />
die Anwesenden und erläutert den<br />
Geschäftsbericht 2009/2010:<br />
„Trotz eines leichten Rückgangs<br />
des Herdebuchbestandes kann<br />
<strong>swissherdbook</strong> auf ein erfreuliches<br />
Geschäftsjahr 2009/2010 zurückblicken.<br />
Besonders geprägt wurde das<br />
Geschäftsjahr durch den Namenswechsel<br />
und den im August 2009<br />
erfolgten Beschluss zur vertieften<br />
Zusammenarbeit mit dem Schweizer<br />
Braunviehzuchtverband (SBZV) in<br />
den Bereichen Labor, Informatik und<br />
Zuchtwertschätzung und die damit<br />
verbundenen Vorbereitungsarbeiten<br />
sowie die im Mai 2010 vereinbarte<br />
Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen<br />
Holsteinzuchtverband (SHZV)<br />
in den Bereichen LBE, Labor und<br />
Zuchtwertschätzung.“<br />
Zur Illustration greift der Direktor<br />
einige Themen speziell heraus:<br />
„Nach mehr als vier Jahren kontinuierlicher<br />
Zunahme sind die Herdebuchbestände,<br />
die Standardlaktationen<br />
sowie auch die Anzahl Mitgliedsgenossenschaften<br />
und -vereine<br />
leicht rückläufig. Dies ist indirekt eine<br />
Direktor Matthias Schelling begrüsst die Anwesenden<br />
und erläutert den Geschäftsbericht 2009/2010.<br />
5 I
Siegsoleil Drake ODYSSÉE<br />
CH 120.0623.1908.6 HO<br />
geb. 1.07 P 44/44 94<br />
LBE 2. L.: 89/88/89/83 88<br />
Leistungen:<br />
2.08 8884 3,65 3,10<br />
52 % +1173 -0,37 -0,19 10RH<br />
MBK: 2,01 49 0.00 GZW 121<br />
Vater:<br />
Drake-ET<br />
US 001.3049.8623.6 HO<br />
Züchter und Eigentümer:<br />
Siegenthaler Jean, Mont-Soleil<br />
Auswirkung der Marktentwicklung in<br />
der Milchproduktion. Die heute vorhandenen<br />
Überkapazitäten und der<br />
dadurch verursachte tiefe Milchpreis<br />
in einem unregulierten Milchmarkt<br />
bedeuten für viele Betriebe tiefgreifende<br />
existenzielle Probleme. <strong>swissherdbook</strong><br />
ist in der Planung der Periode<br />
2009/2010 von leicht sinkenden<br />
Beständen ausgegangen, so dass die<br />
budgetierten Zahlen gehalten oder<br />
leicht übertroffen werden konnten.<br />
Im Bereich Herdebuch interessiert<br />
wie jedes Jahr die Entwicklung der<br />
verschiedenen Sektionen. Bei stabilen<br />
Beständen bei den Rassen Simmental<br />
und Montbéliarde kann eine Verlangsamung<br />
der Verschiebung von Swiss<br />
Fleckvieh zu Red Holstein festgestellt<br />
werden, wobei die Verschiebung der<br />
Blutanteilsgrenze zwischen diesen<br />
Rassen noch kaum Auswirkungen<br />
zeigt. Dies wird sich in den nächsten<br />
Jahren zugunsten von Swiss Fleckvieh<br />
ändern, wobei das nur eine vorübergehende<br />
Erscheinung sein wird<br />
und die Holsteinisierung auch in<br />
Zukunft weitergehen dürfte.<br />
Im Bereich Leistungsprüfungen ist<br />
der Trend zu höheren Leistungen über<br />
alle Rassen ungebrochen. Ebenfalls<br />
ZDL<br />
Simon Langenegger<br />
I 6<br />
Aussendienst<br />
Sandra Hofer<br />
hat die Anzahl Kühe mit 100’000 kg<br />
Lebensleistung, als Messbarometer<br />
für die Langlebigkeit, zugenommen.<br />
So konnte im vergangenen Jahr die<br />
2‘000. 100’000er Kuh gefeiert werden.<br />
Im Bereich Zusammenarbeit wurde,<br />
wie bereits im letzten Jahr angekündigt,<br />
die Zusammenarbeit mit dem<br />
Schweizer Braunviehzuchtverband<br />
in den Bereichen Labor, Zuchtwertschätzung<br />
und Informatik aufgegleist<br />
und die Vorbereitungsarbeiten sind<br />
in vollem Gange. So wird bereits am<br />
1. Januar <strong>2011</strong> das Labor von Suisselab<br />
seinen Vollbetrieb aufnehmen.<br />
Gleichzeitig wird die Zuchtwertschätzung<br />
an die Tochterfirma Qualitas in<br />
Zug übertragen. Die Migration der<br />
EDV auf die zukünftig gemeinsam<br />
mit dem Braunviehzuchtverband bei<br />
Qualitas betriebene Datenbank ist für<br />
den Sommer <strong>2011</strong> geplant.<br />
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte<br />
auch mit dem Schweizerischen<br />
Holsteinzuchtverband eine Zusammenarbeit<br />
in den Bereichen Labor,<br />
Zuchtwertschätzung und LBE vereinbart<br />
werden.<br />
Im Bereich Labor bedeutet dies, dass<br />
die Milchproben des Holsteinzuchtverbandes<br />
ebenfalls bei Suisselab<br />
analysiert werden.<br />
Direktion<br />
Matthias Schelling<br />
Genetik<br />
Urs Schnyder<br />
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
Die Zuchtwertschätzung wird gemeinsam<br />
mit <strong>swissherdbook</strong> durch Qualitas<br />
erfolgen.<br />
Die neu gegründete Firma Linear AG<br />
wird die Teams der beiden Verbände<br />
vereinen und die lineare Beschreibung<br />
für beide Verbände anbieten.<br />
Dabei wird das Beschreibungsschema<br />
für die Rassen Simmental, Montbéliarde<br />
und Swiss Fleckvieh nach<br />
wie vor durch die Rassenkommissionen<br />
festgelegt. Für die beiden Rassen<br />
Red Holstein und Holstein wird<br />
das gleiche Schema angewendet und<br />
durch eine gemeinsame Fachkommission<br />
weiterentwickelt.<br />
Mit dieser Zusammenarbeit sollen<br />
Synergien genutzt, Reibungsverluste<br />
abgebaut, Kosten gespart und<br />
zukunftssichere Strukturen geschaffen<br />
werden.<br />
Aufgrund all dieser Umstrukturierungen<br />
wurde vom Vorstand eine Änderung<br />
der internen Aufbauorganisation<br />
bewilligt. Dies mit der Absicht,<br />
Abläufe und Strukturen zu vereinfachen<br />
sowie mehr Ressourcen für die<br />
Betreuung der Mitglieder zur Verfügung<br />
stellen zu können.“<br />
Folgende Aufbauorganisation tritt<br />
am 1. Januar <strong>2011</strong> in Kraft:<br />
Finanzen / Dienste<br />
Konrad Kaufmann<br />
Kommunikation<br />
a.i. M. Schelling
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
Im Sinne eines Ausblicks richtet der<br />
Direktor folgende Worte an die Versammlung:<br />
„Das erfreuliche Geschäftsjahr<br />
2009/2010 darf nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass sich die Viehzucht in<br />
der Schweiz und damit auch <strong>swissherdbook</strong><br />
in einem schwierigen wirtschaftlichen<br />
Umfeld bewegen. Unser<br />
Verband muss sich ständig weiterentwickeln,<br />
damit die Dienstleistungen<br />
für unsere Züchter den Ansprüchen<br />
gerecht werden. Die Entscheide zur<br />
vertieften Zusammenarbeit mit dem<br />
Braunviehzuchtverband und dem<br />
Holsteinzuchtverband und der damit<br />
verbundene Aufbau der Kompetenzzentren<br />
für Rohmilchanalytik in<br />
Zollikofen, für Informatik und Zuchtwertschätzung<br />
in Zug und für LBE in<br />
Grangeneuve sind wegweisend. Mit<br />
diesem Schritt wird die Zusammenarbeit<br />
zwischen den Verbänden im<br />
Dienstleistungsbereich markant ausgebaut,<br />
ohne dass züchterisch sensible<br />
Bereiche tangiert oder Standorte<br />
aufgegeben werden.<br />
Selbstverständlich bedeuten diese<br />
Vereinbarungen nicht nur Kosteneinsparungen<br />
und damit günstigere<br />
Tarife, sondern auch eine sehr grosse<br />
Herausforderung, gilt es doch,<br />
innert etwas mehr als Jahresfrist,<br />
die Milchproben des Braunvieh- und<br />
des Holsteinzuchtverbandes nach<br />
Zollikofen zu Suisselab zu verlagern,<br />
die Informatik von <strong>swissherdbook</strong> in<br />
die Datenbank des Braunviehzucht-<br />
verbandes zu Qualitas nach Zug<br />
zu migrieren, gemeinsam mit dem<br />
Holsteinzuchtverband eine einheitliche<br />
Zuchtwertschätzung aufzubauen<br />
und diese nach Zug zu verlagern und<br />
ebenfalls gemeinsam mit dem Holsteinzuchtverband<br />
eine neue Tochtergesellschaft<br />
für die LBE-Dienstleistung<br />
aufzubauen.<br />
Die genomische Selektion hat begonnen,<br />
die Zuchtprogramme weltweit<br />
massiv zu verändern.<br />
Dies gilt vor allem für weltweit vernetzte<br />
Rassen wie Holstein und Red<br />
Holstein, wo bereits Zuchtprogramme<br />
abgebaut oder teilweise eingestellt<br />
werden. Hier wird es für die<br />
Schweiz eine Herausforderung sein,<br />
den richtigen Weg zu finden.<br />
Das überarbeitete Reglement Zuchtwertschätzung<br />
ist bereits in Kraft.<br />
Genomisch optimierte Zuchtwerte<br />
werden demnächst publiziert und die<br />
neue vertragliche Regelung mit den<br />
KB-Organisationen ist unterschriftsreif.<br />
Dennoch lässt sich heute noch<br />
nicht genau voraussagen, wie die<br />
langfristigen Auswirkungen auf die<br />
Prüfprogramme aussehen werden.<br />
Ebenfalls eine Herausforderung wird<br />
die Bereitstellung eines optimalen<br />
Umfeldes für die Europameisterschaft<br />
im Jahr 2013 in der Schweiz sein.“<br />
Zum Schluss seiner Ausführungen<br />
dankt der Direktor den Züchtern, die<br />
mit ihrer täglichen Arbeit entscheidend<br />
zur Entwicklung der Rassen und<br />
des Verbandes beitragen. In seinen<br />
Dank schliesst er die Vorstands- und<br />
Rassenkommissionsmitglieder, die<br />
Verbindungspersonen, die Bezirksleiter<br />
und Milchkontrolleure, die kantonalen<br />
und regionalen Verbände, die<br />
Jungzüchter, die Interessenvertretergruppen,<br />
die Behörden des Bundes<br />
und der Kantone sowie die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Verbandes<br />
ein.<br />
Der Geschäftsbericht 2009/2010 wird<br />
von den Delegierten einstimmig<br />
genehmigt.<br />
4. Genehmigung Jahresrechnung<br />
2009/2010<br />
Die Erfolgsrechnung für das Geschäftsjahr<br />
2009/2010 und die Bilanz<br />
per 30.06.2010 wurden den Viehzuchtgenossenschaften<br />
und -vereinen<br />
mit der Einladung und der Traktandenliste<br />
zugestellt.<br />
Matthias Schelling erläutert die<br />
Rechnung.<br />
Betriebserträge:<br />
„Bei den Milchleistungsprüfungen<br />
hat das neue Preismodell mit der<br />
Besuchspauschale, welches per<br />
01.01.2010 eingeführt wurde, mit der<br />
damit zusammenhängenden Preisreduktion<br />
zu einem Ertragsrückgang<br />
von CHF 313’000.– geführt.<br />
Im Weiteren haben der Bestandes-<br />
LARA<br />
CH 120.0484.4311.8 60<br />
geb. 9.06 P 44/44 90<br />
Leistungen:<br />
3.00 6403 4,13 3,81<br />
47 % -95 +0,16 +0,25 10SI<br />
MBK: 2,41 48 0.00 GZW 118<br />
Vater:<br />
Whisky<br />
CH 120.0337.0088.2 60<br />
Züchter und Eigentümer:<br />
Perreten Stephan u. Jonathan, Lauenen b.<br />
Gstaad<br />
7 I
VENDETTA<br />
CH 120.0542.0429.1 MO<br />
geb. 1.07<br />
LBE 2. L.: 87/83/87/88 86<br />
Leistungen:<br />
3.00 5687 3,50 3,34<br />
48 % +512 -0,15 +0,01 10SF<br />
Vater:<br />
Pylore-ET<br />
FR 070.2019.0933.7 MO<br />
Züchter und Eigentümer:<br />
Gebrüder Rey, Les Verrières<br />
rückgang und die Verschiebung von<br />
A4 auf AT4 um 3.0 % ebenfalls zum<br />
Ertragsrückgang beigetragen.<br />
Der Herdebuchbestand hat um 2.3 %<br />
auf 253’083 Tiere abgenommen.<br />
Mit dem Ende der Exportbeiträge des<br />
Bundes ist die Exportadministration<br />
grösstenteils eingebrochen.<br />
Bei den Melkbarkeitsprüfungen betrug<br />
der Rückgang 6.2 %, wogegen bei der<br />
linearen Beschreibung eine Zunahme<br />
von 19.3 % zu verzeichnen war.<br />
Betriebsaufwände:<br />
Der Dienstleistungsaufwand konnte,<br />
aufgrund des Rückgangs des Aufwandes<br />
bei der Analyse der Milchproben,<br />
leicht vermindert werden.<br />
Der Aufbau der verschiedenen Tochterfirmen<br />
und der Ausbau der linearen<br />
Beschreibung hatten einen tem-<br />
I 8<br />
porären Anstieg der Personalkosten<br />
zur Folge.<br />
Der Mehraufwand gegenüber dem<br />
Vorjahr im Bereich Verwaltung und<br />
Informatik ist hauptsächlich mit den<br />
Kosten im Zusammenhang mit dem<br />
Namenswechsel zu begründen.<br />
Bilanz:<br />
Die Finanzierung steht nach wie vor<br />
auf gesunden Füssen. <strong>swissherdbook</strong><br />
muss kein verzinsliches Fremdkapital<br />
beanspruchen. Das ausgewiesene<br />
Eigenkapital beträgt per Abschlussstichtag<br />
CHF 12.3 Mio. und die Eigenkapitalquote<br />
66.1 %.<br />
Das ausgewiesene Eigenkapital<br />
wird durch den Jahresverlust von<br />
CHF 223’986.– auf CHF 12’327’111.–<br />
vermindert.<br />
Der Vorstand – neu „Verwaltung“ – von <strong>swissherdbook</strong> (v.l.): Vizepräsident Albert Bachmann, Alfred Siegrist,<br />
Niklaus Blatti (abtretendes Mitglied), Ueli Bach (Nachfolger), Präsident Andreas Aebi, Eric Sonnay,<br />
André Rebetez, Anton Meyer-Hartmann<br />
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
Revisionsbericht:<br />
Der Bericht der Revision ist in der<br />
Einladung abgedruckt und wird nicht<br />
verlesen.“<br />
Die Delegierten stimmen der Jahresrechnung<br />
2009/2010 und der Bilanz<br />
per 30.06.2010 einstimmig zu.<br />
5. Entlastung des Vorstandes<br />
und der Geschäftsleitung<br />
Der Vorstand beantragt, den verantwortlichen<br />
Organen für die Tätigkeit<br />
im Geschäftsjahr 2009/2010 Entlastung<br />
zu erteilen.<br />
Die Delegierten entlasten den Vorstand<br />
und die Geschäftsleitung ohne<br />
Gegenstimme.<br />
6. Genehmigung des Budgets<br />
<strong>2011</strong> und Festsetzung des<br />
Jahresbeitrages<br />
Der Voranschlag für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> wurde den Viehzuchtgenossenschaften<br />
und -vereinen mit<br />
der Einladung und der Traktandenliste<br />
zugestellt.<br />
Matthias Schelling präsentiert einige<br />
Schlüsselzahlen und erläutert das<br />
Budget:<br />
„Es wird von einem leichten Rückgang<br />
bei der Anzahl Herdebuchtiere,<br />
bei den Milchleistungsabschlüssen<br />
und bei den Melkbarkeitsprüfungen<br />
ausgegangen. Bei der LBE rechnet<br />
man in etwa mit demselben Umfang
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
wie im abgeschlossen Geschäftsjahr.<br />
Dies führt zu einem Budget mit einem<br />
Verlust von CHF 316’000.–. Bei diesen<br />
Zahlen sind die Auswirkung der<br />
Zusammenarbeit mit den Tochterfirmen<br />
Qualitas und Linear AG noch<br />
nicht berücksichtigt, da sich diese<br />
zum heutigen Zeitpunkt noch nicht<br />
klar festlegen lassen. Aus diesem<br />
Grund ist das vorliegende Budget mit<br />
gewissen Unsicherheiten behaftet.“<br />
Das Budget <strong>2011</strong> wird mit einem<br />
unveränderten Jahresbeitrag von<br />
CHF 2.– einstimmig genehmigt.<br />
7. Wahlen<br />
a) Gesamterneuerungswahl Vorstand<br />
Der Vorstand, vertreten durch Niklaus<br />
Blatti, beantragt:<br />
1. Andreas Aebi, Albert Bachmann,<br />
Anton Meyer, André Rebetez,<br />
Alfred Siegrist und Eric Sonnay<br />
für die statutarisch vorgesehene<br />
Amtsdauer von vier Jahren in den<br />
Vorstand wiederzuwählen.<br />
Die vorgeschlagenen Vorstandsmitglieder<br />
werden in globo einstimmig<br />
wiedergewählt.<br />
2. für die Nachfolge von Niklaus Blatti<br />
einen Vertreter aus dem Wahlkreis<br />
3 (BE) in den Vorstand zu wählen.<br />
Der Bernische Fleckviehzuchtverband<br />
schlägt als neuen Vertreter<br />
im Vorstand Ueli Bach vor. Er wird<br />
von Hans Siegenthaler, Präsident<br />
des Bernischen Fleckviehzuchtver-<br />
Hans Siegenthaler, Präsident des Bernischen<br />
Fleckviehzuchtverbandes, stellt Ueli Bach, welcher<br />
vom Bernischen Fleckviehzuchtverband als neuer<br />
Vertreter im Vorstand vorgeschlagen wird, vor.<br />
bandes, vorgestellt. Der Meisterlandwirt<br />
bewirtschaftet mit seiner<br />
Familie in Turbach einen 35 ha-<br />
Bergbauernbetrieb. Der erfolgreiche<br />
Simmentaler Reinzüchter kann<br />
zahlreiche Ausstellungserfolge im<br />
In- und Ausland vorweisen. Ueli<br />
Bach ist in verschiedenen öffentlichen<br />
Ämtern tätig, so unter anderem<br />
als Präsident des VSA und als<br />
Präsident des Zuchtstiermarktes<br />
Thun.<br />
Von der Versammlung gehen keine<br />
weiteren Vorschläge ein.<br />
Ueli Bach wird von den Delegierten<br />
einstimmig in den Vorstand<br />
gewählt.<br />
Ueli Bach bedankt sich für das in ihn<br />
gesetzte Vertrauen. In einer Zeit mit<br />
anstehenden grossen Veränderungen<br />
möchte er mithelfen, gute Bedingungen<br />
für alle Züchter zu schaffen.<br />
Als Verfechter bewährter Tradition<br />
Ueli Bach wird von den Delegierten einstimmig in<br />
den Vorstand gewählt. Er tritt die Nachfolge von<br />
Niklaus Blatti an.<br />
will er aber auch Neuerungen positiv<br />
entgegentreten.<br />
b) Wahl des Präsidenten<br />
Der Vorstand, vertreten durch den<br />
Vizepräsidenten Albert Bachmann,<br />
beantragt, Andreas Aebi für die statutarisch<br />
vorgesehene Amtsdauer<br />
von vier Jahren als Präsident des<br />
Vorstandes wiederzuwählen.<br />
Es werden keine weiteren Personen<br />
vorgeschlagen.<br />
Im Namen des Vorstandes beantragt Vizepräsident<br />
Albert Bachmann, Andreas Aebi für die statuarisch<br />
vorgesehene Amtsdauer von vier Jahren als Präsident<br />
des Vorstandes wiederzuwählen.<br />
Andreas Aebi wird einstimmig als<br />
Präsident des Vorstandes wiedergewählt.<br />
c) Wahl der Revisionsstelle<br />
Der Vorstand beantragt, die T&R AG,<br />
Gümligen, für eine weitere Amtsdauer<br />
von einem Jahr als Revisionsstelle<br />
zu wählen.<br />
Die T&R AG wird einstimmig für ein<br />
weiteres Jahr gewählt.<br />
8. Gesamtrevision der Statuten<br />
Da die Statuten der Genossenschaft<br />
<strong>swissherdbook</strong> Zollikofen nicht mehr<br />
dem aktuellen gesetzlichen Rahmen<br />
entsprechen, legt der Vorstand<br />
der Delegiertenversammlung eine<br />
gesamthaft revidierte Fassung zur<br />
Abstimmung vor.<br />
Direktor Matthias Schelling erläutert<br />
die beantragten Statutenänderungen:<br />
„Nach der Statutenänderung des vergangenen<br />
Jahres mit der Namensänderung,<br />
wurden dem Verband<br />
vom Handelsregisterführer des Kantons<br />
Bern als Auflage verschiedene<br />
Anpassungen der Statuten vorgeschrieben.<br />
Das Ziel der Gesamtrevision ist, die<br />
Statuten an die Vorschriften und die<br />
aktuellen Gegebenheiten anzupassen,<br />
ohne den Zweck und die Ausrichtung<br />
des Verbandes zu verändern.<br />
Die wichtigsten Änderungen betreffen:<br />
– den Ersatz des Begriffs „Vorstand“<br />
durch „Verwaltung“;<br />
9 I
– das Festlegen einer Obergrenze für<br />
den Mitgliederbeitrag;<br />
– eine klare Regelung der Mitgliedschaft;<br />
– die Streichung der Ehrenmitgliedschaft<br />
aus den Statuten;<br />
– eine Vereinfachung der Zeichnungsberechtigung;<br />
– diverse Präzisierungen, wie z. B.<br />
Einladungsfristen für die Delegiertenversammlung.<br />
Der Vorstand beantragt, die Statuten<br />
gemäss Absatz C der Einladung zu<br />
ändern.<br />
Für die Änderung ist eine Zweidrittelmehrheit<br />
der anwesenden Stimmberechtigten<br />
notwendig.<br />
Die Statutenänderung, gemäss<br />
Absatz C der Einladung zur Delegiertenversammlung,<br />
wird mit folgendem<br />
Stimmenverhältnis angenommen:<br />
Ja: 450<br />
Nein: 1<br />
Enthaltungen: 2<br />
9. Motionen und Anträge<br />
Es sind keine Motionen und Anträge<br />
eingegangen.<br />
10. Ehrungen<br />
Andreas Aebi verabschiedet Niklaus<br />
Blatti mit den besten Wünschen für<br />
seine Zukunft aus dem Vorstand von<br />
<strong>swissherdbook</strong>. Niklaus Blatti wurde<br />
an der Delegiertenversammlung<br />
im Jahre 1998 in den Vorstand des<br />
damaligen Schweizerischen Fleck-<br />
viehzuchtverbandes gewählt. Mit der<br />
Verkleinerung des Vorstandes auf sieben<br />
Mitglieder wurde ihm das Ressort<br />
Exterieur anvertraut. Seit 2004<br />
vertrat er den Verband bei den Europäischen<br />
Fleckviehzüchtern.<br />
Seine Vorstandsarbeit war immer<br />
geprägt durch seine Weitsichtigkeit<br />
und Menschlichkeit, welche er mit seinen<br />
persönlichen Interessen zugunsten<br />
des Berggebietes und der Reinzucht<br />
optimal kombinieren konnte.<br />
Niklaus Blatti bedankt sich für die<br />
anerkennenden Worte des Präsidenten.<br />
Er stellt fest, dass er in seiner<br />
Amtszeit immer bemüht war, ganzheitliche<br />
Lösungen zu vertreten,<br />
ohne zuchtspezifische und regionale<br />
Anliegen zu vernachlässigen. <strong>swissherdbook</strong><br />
verbindet verschiedene<br />
züchterische und kulturelle Interessen<br />
und stellt ein sehr universelles<br />
Gebilde dar, welches es durch Fachkompetenz<br />
aber auch Kompromissbereitschaft<br />
zu erhalten gilt. Er gratuliert<br />
seinem Nachfolger, Ueli Bach,<br />
zu seiner Wahl und wünscht ihm für<br />
seine Tätigkeit alles Gute.<br />
Als verdiente Mitarbeiterin wird<br />
Rösli Aegerter von Matthias Schelling<br />
geehrt. Rösli Aegerter war seit<br />
1979 in verschiedenen Aufgaben<br />
für den Verband tätig. Als absolut<br />
vorbildliche Mitarbeiterin mit einer<br />
hohen Arbeitsqualität hat sie während<br />
vielen Jahren wertvolle Dienste<br />
für den Verband geleistet. Auf<br />
beeindruckende Weise hat sie die<br />
Reorganisationen und Neuerungen<br />
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
Niklaus Blatti wird als Zeichen der Anerkennung<br />
eine Treichel überreicht.<br />
der letzten Jahre mitgemacht und<br />
mitgetragen.<br />
11. Verschiedenes<br />
Das Wort wird nicht verlangt.<br />
Andreas Aebi bedankt sich bei den<br />
anwesenden Delegierten für das Interesse<br />
und wünscht allen eine besinnliche<br />
Weihnachtszeit, alles Gute im<br />
neuen Jahr und viel Glück in Haus<br />
und Hof. Er schliesst die Versammlung<br />
um 11.25 Uhr. n<br />
Bern, 7. Dezember 2010<br />
<strong>swissherdbook</strong><br />
Andreas Aebi Martin von Allmen<br />
Präsident, Protokollführer<br />
Vorsitzender<br />
CERISA<br />
CH 120.0691.8061.0 SF<br />
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22.3.11 braunvieh
Andreas Bigler<br />
Weltweit wird kräftig in die Technologie<br />
der genomischen Selektion<br />
investiert und die Zucht der grossen<br />
Milchviehrassen wird zunehmend<br />
durch genomische Zuchtwerte<br />
beeinflusst. Wo stehen wir heute in<br />
der Schweiz? Wie können die Züchter<br />
von der genomischen Selektion<br />
profitieren?<br />
In der Forschung dreht sich im<br />
Bereich der Rindviehzucht weltweit<br />
alles um ein Thema: die genomische<br />
Selektion. Während vielen Jahren<br />
basierte die Selektion der Zuchttiere<br />
– und damit der Zuchtfortschritt – für<br />
die Kälber auf Abstammungszuchtwerten<br />
und für ältere KB-Stiere auf<br />
der Nachzuchtprüfung. Viele Jahrzehnte<br />
haben die Forscher davon<br />
geträumt, direkt vom Genom der Tiere<br />
Informationen für die Zucht ableiten<br />
zu können. Seit einigen Monaten<br />
sind die Möglichkeiten im Bereich<br />
der Genotypisierung so weit fortgeschritten,<br />
dass aus diesen Träumen<br />
I 12<br />
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
Genomische Selektion<br />
Genomische Zuchtwerte beeinflussen die<br />
Zucht<br />
Tabelle 1: Beispiele für die Berechnung des GOZW Milch<br />
Jungstier geprüfter KB-Stier<br />
BURTON MANHATTAN-ET<br />
B% ZW Milch kg B% ZW Milch kg<br />
Traditioneller ZW 38 +694 84 +385<br />
DGZW 56 +1009 56 +508<br />
GOZW 63 +902 86 +409<br />
ein Stück Realität geworden ist. Allerdings<br />
basiert auch die genomische<br />
Zuchtwertschätzung weiterhin auf<br />
statistischen Modellen und auf der<br />
Annahme, dass sich die meisten Leistungen<br />
unserer Nutztiere als Summe<br />
von sehr vielen Genwirkungen<br />
erklären lassen. Wir stehen erst ganz<br />
am Anfang dieser neuen Technologie<br />
und doch wirkt sie sich bereits im<br />
züchterischen Alltag aus.<br />
Genomisch optimierte Zuchtwerte<br />
Im Dezember 2010 sind zum ersten<br />
Mal offizielle genomisch optimierte<br />
Zuchtwerte (GOZW) gerechnet und<br />
publiziert werden. Die GOZW werden<br />
aus den direkt genomischen Zucht-<br />
Plattery Rustler MANHATTAN CH 120.0350.2277.7 RH ist ein Beispiel eines nachzuchtgeprüften KB-Stiers,<br />
der heute offiziell einen GOZW ausgewiesen hat. Der GOZW für Milchleistung liegt nur unwesentlich<br />
höher als der traditionell geschätzte Zuchtwert.<br />
werten (DGZW) und den traditionell<br />
geschätzten Zuchtwerten berechnet,<br />
wobei diese in Abhängigkeit des<br />
Bestimmtheitsmasses (B%) gewichtet<br />
werden. Sie werden auf den<br />
Zuchtdokumenten mit „genomisch“<br />
oder „G“ gekennzeichnet. Besonders<br />
interessant sind die GOZW für neu<br />
geborene Kälber, weil die Sicherheit<br />
(B%) deutlich höher ist als allein mit<br />
Abstammungszuchtwerten (Beispiel<br />
Jungstier BURTON in Tabelle 1). Daraus<br />
versuchen heute in erster Linie<br />
die KB-Organisationen Profit zu ziehen,<br />
indem bereits vor dem Ankauf<br />
der Jungstiere eine starke Vorselektion<br />
vorgenommen wird. Die am<br />
schlechtesten typisierten Stierkälber<br />
werden gar nicht aufgezogen und die<br />
besten Jungstiere gelangen sofort in<br />
den Breiteinsatz, zu ähnlichen Tarifen<br />
wie die nachzuchtgeprüften Altstiere.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass<br />
die meisten dieser genomisch vorselektierten<br />
Jungstiere auch später,<br />
mit Resultaten der Nachzucht, noch<br />
zur Spitze ihres Jahrgangs gehören<br />
werden. Die Züchter werden jedoch<br />
darauf hingewiesen, dass es auch<br />
einzelne negative Überraschungen<br />
geben wird. Für die geprüften Stiere,<br />
welche für die Schätzung der<br />
DGZW gebraucht werden, liegen die<br />
GOZW sehr nahe bei den traditionellen<br />
Zuchtwerten basierend auf der<br />
Nachzucht (Beispiel MANHATTAN-ET<br />
in Tabelle 1).<br />
Welche Tiere typisieren?<br />
Für die Zuchtorganisationen sind<br />
neben den Stierkälbern auch die<br />
heutigen Wartestiere sehr wichtig.
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
Sie werden in den nächsten Monaten<br />
ein Nachzuchtergebnis erhalten<br />
und spielen damit eine zentrale Rolle<br />
für die laufende Erweiterung der<br />
Lernstichprobe. Neben Stieren können<br />
mit gleicher Genauigkeit auch<br />
Kühe genomisch getestet werden.<br />
Das empfiehlt sich speziell für Kühe,<br />
die als Stierenmütter in Frage kommen.<br />
Derzeit wird dies in der Schweiz<br />
aus Kostengründen aber nur selten<br />
gemacht. Einige ausländische Zuchtorganisationen<br />
haben heute bereits<br />
die Möglichkeit, günstigere „Low<br />
Density Chips“ einzusetzen, womit<br />
eine gezielte Auswahl von 3‘000<br />
SNPs typisiert wird. Wenn die Elterntiere<br />
typisiert sind, können die restlichen<br />
der insgesamt 50‘000 SNPs mit<br />
sehr hoher Genauigkeit rechnerisch<br />
ergänzt werden. Ob diese Möglichkeit<br />
irgendwann auch in der Schweiz<br />
angeboten werden kann, ist heute<br />
noch nicht klar.<br />
Simmentaler müssen noch<br />
warten<br />
Die traditionellen Zuchtwerte basieren<br />
auf den Leistungen der Nachkommen,<br />
genomische Zuchtwerte<br />
auf Leistungen der Vorfahren. Der<br />
züchterische Wert des typisierten<br />
Kalbs wird anhand von Leistungsinformationen<br />
und Genotypen aller<br />
typisierten Vorfahren (Lernstichprobe)<br />
geschätzt. Die Sicherheit dieser<br />
Schätzung hängt direkt von der Art<br />
und vom Umfang der Informationen<br />
der Vorfahren ab. Die Leistungen<br />
und Genotypen der Elterngenerationen<br />
sollten möglichst lückenlos und<br />
in genügend grosser Anzahl vorliegen,<br />
damit die genomischen Zuchtwerte<br />
sicher geschätzt werden können.<br />
Unsere aktuelle Lernstichprobe<br />
umfasst rund 1‘700 in der Schweiz<br />
sowie einige Hundert im Ausland<br />
typisierte Stiere mit verfügbaren<br />
Zuchtwerten. Mit nur 200 Stieren der<br />
Der zweijährige Flury’s Savard BURTON CH 120.0717.7143.1 RH ist ein Beispiel für einen jungen KB-Stier,<br />
der sich dank guter genomischer Zuchtwerte direkt für den breiten KB-Einsatz empfohlen hat. Die Sicherheit<br />
seiner Zuchtwerte liegt deutlich über der Sicherheit seiner Abstammungszuchtwerte, aber auch noch<br />
ebenso deutlich tiefer als bei einem nachzuchtgeprüften KB-Stier.<br />
Rasse Simmental und rund 300 von<br />
Swiss Fleckvieh ist die Lernstichprobe<br />
und damit auch die genomische<br />
Zuchtwertschätzung klar von der Holsteinrasse<br />
dominiert. Mit der heutigen<br />
Methode können genomische<br />
Zuchtwerte nur innerhalb derselben<br />
Rasse geschätzt werden, weshalb für<br />
Tiere mit einem hohen Simmentalblutanteil<br />
vorläufig keine Typisierungen<br />
gemacht werden können. Dasselbe<br />
gilt auch für Kreuzungstiere mit<br />
anderen Milchviehrassen.<br />
Neue Merkmale<br />
Die neue Methode der genomischen<br />
Selektion kann das Generationenintervall<br />
verringern und dadurch den<br />
Zuchtfortschritt in die angestrebte<br />
Richtung beschleunigen. Die Richtung<br />
wird vom Zuchtziel bestimmt.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass für alle<br />
wirtschaftlich wichtigen Kriterien<br />
genomische Zuchtwerte vorliegen<br />
und in die Selektionsentscheide einbezogen<br />
werden. Leider stellen wir<br />
fest, dass gerade die Fitnessmerkmale,<br />
die zunehmend in der Zucht<br />
gefragt sind, noch deutlich tiefere<br />
Sicherheiten aufweisen. Trotzdem<br />
werden wir in nächster Zeit auch<br />
GOZW für die Kriterien weibliche<br />
Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer<br />
publizieren, damit dem gesamten<br />
Zuchtziel Rechnung getragen wird.<br />
Mittelfristig sollte die genomische<br />
Selektion auch dazu genutzt werden,<br />
neue Merkmale (z.B. Tiergesundheit)<br />
züchterisch zu bearbeiten. Doch<br />
dazu müssen immer zuerst geeignete<br />
Daten aus der Praxis gesammelt<br />
werden.<br />
Informationen über Internet<br />
Anmeldeformulare und weitere Informationen<br />
zum Thema genomische<br />
Zuchtwerte sind auch auf unserer<br />
Webseite unter www.<strong>swissherdbook</strong>.<br />
ch/Genetik/Zuchtwerte zu finden. Dort<br />
werden dreimal jährlich Listen mit<br />
allen typisierten Tieren und deren<br />
genomische Zuchtwerte publiziert. n<br />
13 I
Zuchterfolge Zuchterfolge<br />
Flury’s Salto BLUETTE<br />
CH 120.0551.9020.3 HO<br />
geb. 3.06<br />
LBE 3. L.: 90/92/94/94 92<br />
Leistungen:<br />
2.02 7718 5,01 3,66<br />
3.02 8622 5,19 3,71<br />
62 % +336 +0,49 +0,15 10RH<br />
GZW 142<br />
Vater:<br />
Salto-ET<br />
CA 000.0924.3546.8 RF<br />
Züchter und Eigentümer:<br />
Flury David und Franzsepp, Oekingen<br />
Mats Brad BRITNEY<br />
CH 120.0400.7079.4 RH<br />
geb. 4.04<br />
LBE 4. L.: 92/93/94/92 93<br />
Leistungen:<br />
2.07 7945 3,70 3,26<br />
5.02 16402 3,89 3,28<br />
63 % +1529 -0,16 -0,03 10RH<br />
GZW 145<br />
Vater:<br />
Brad<br />
IT 011.2003.7148.0 RH<br />
Züchter:<br />
Saisselin Mathias, La Chaux-du-Milieu<br />
Eigentümer:<br />
Menoud Bernard, Môtiers<br />
Unter diesem Titel finden Sie eine<br />
Auswahl wertvoller Zuchttiere<br />
KOALA<br />
CH 120.0354.1473.2 SF<br />
geb. 10.04<br />
LBE 4. L.: 90/89/92/93 91<br />
Leistungen:<br />
2.02 5743 4,09 3,43<br />
5.01 8359 3,65 3,30<br />
63 % +669 -0,11 +0,00 10SF<br />
MBK: 2,47 47 0.00 GZW 132<br />
Vater:<br />
Bisten<br />
CH 120.0014.7066.3 SF<br />
Züchter und Eigentümer:<br />
Perrin Yves, Provence<br />
ANNABELLE<br />
CH 120.0288.7344.7 60<br />
geb. 12.02 P 55/55 98<br />
LBE 3. L.: 92/91/91/94 92<br />
Leistungen:<br />
2.10 6025 3,98 3,50<br />
5.11 7935 3,80 3,44<br />
66 % +423 -0,09 +0,09 10SI<br />
MBK: 2,56 48 0.00 GZW 139<br />
Vater:<br />
Beat<br />
CH 712.6400.6408.4 70<br />
Züchter und Eigentümer:<br />
Schärz Toni u. Ueli, Aeschi b. Spiez<br />
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
Terreaux Rubens TURBINE<br />
CH 120.0521.9737.3 RH<br />
geb. 7.06<br />
LBE 3. L.: 93/92/94/92 93<br />
Leistungen:<br />
2.05 8864 4,00 3,46<br />
3.04 11234 4,29 3,56<br />
59 % +952 +0,16 +0,13 10RH<br />
MBK: 3,80 42 0.00 GZW 144<br />
Vater:<br />
Rubens-ET<br />
CA 000.0584.4883.9 RF<br />
Züchter und Eigentümer:<br />
Terreaux Roland, Bonfol<br />
Schrago Manix JUDIKA<br />
CH 120.0500.0765.0 RH<br />
geb. 1.06<br />
LBE 2. L.: 88/89/89/84 88<br />
Leistungen:<br />
2.08 8840 4,64 3,79<br />
55 % +890 +0,20 +0,17 10RH<br />
GZW 144<br />
Vater:<br />
Manix-ET<br />
CA 000.0735.5175.0 RH<br />
Züchter und Eigentümer:<br />
Gebrüder Schrago, Middes<br />
LITTEE<br />
CH 120.0245.7879.7 MO<br />
geb. 11.02<br />
LBE 2. L.: 92/92/92/87 92<br />
Leistungen:<br />
2.10 8562 3,88 3,60<br />
7.01 11015 3,65 3,27<br />
65 % +1115<br />
GZW 136<br />
Vater:<br />
Littéraire<br />
-0,09 -0,06 10SF<br />
FR 039.9501.5741.3 MO<br />
Züchter und Eigentümer:<br />
Guignard Pierre, Rances<br />
ESTER<br />
CH 120.0437.2767.1 SF<br />
geb. 4.05 P 55/55 98<br />
LBE 4. L.: 93/92/92/93 92<br />
Leistungen:<br />
2.05 6266 4,05 3,67<br />
4.05 7758 3,80 3,23<br />
60 % +722 -0,06 -0,08 10SF<br />
MBK: 2,06 47 0.00 GZW 128<br />
Vater:<br />
Paolo<br />
CH 120.0360.9927.3 RH<br />
Züchter und Eigentümer:<br />
Wittwer Res, Schwarzenegg<br />
Zuchterfolge<br />
I 14<br />
15 I
Vor zehn Jahren brachte SCHAU-<br />
MANN mit BONSILAGE ein hoch<br />
innovatives biologisches Siliermittel-<br />
Programm auf den Markt.<br />
Alles begann mit der Idee, „mehr aus<br />
dem Grundfutter herauszuholen“. Die<br />
umfassende Erforschung ausgewählter<br />
Milchsäure-Bakterienstämme legte<br />
den Grundstein. Seitdem gelingt<br />
es immer wieder, Bakterienstämme<br />
so zu kombinieren, dass diese den<br />
Anforderungen von speziellen Silierbedingungen,<br />
beispielsweise der<br />
Einstellung eines optimalen Gärsäuremusters<br />
für zuckerreiche Gräser,<br />
gewachsen sind.<br />
Swiss Herdbook<br />
1/2 Seite quer 185 x 133<br />
Version deutsch<br />
Erscheinung: 22. März <strong>2011</strong><br />
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<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
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Vertrieb über den Fachhandel.<br />
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erfolgen kann, bis schliesslich eine<br />
optimale Kombination von Milchsäurebakterien<br />
gefunden ist.<br />
Mit der Vielfalt von BONSILAGE wählt<br />
der Landwirt aus einer breiten Palette<br />
biologischer Siliermittel. BONSILAGE<br />
bietet starke Lösungen für jedes Futter<br />
– für den höheren und niedrigeren<br />
Trockenmasse-Bereich, zuckerreiche<br />
Gräser, Getreide, Mais und CCM.<br />
Immer mit dem Ziel, das Optimum<br />
aus dem Grundfutter herauszuholen<br />
und somit die Kosten in der Milchproduktion<br />
zu reduzieren.<br />
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<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong> Personelles<br />
Porträts neuer Rassenkommissionsmitglieder<br />
Simmental:<br />
Marcel Hirschi, Rüschegg-<br />
Gambach<br />
Ich bin 1981 geboren<br />
und zusammen<br />
mit meinem<br />
Bruder Thomas in<br />
Rüschegg-Gambach<br />
aufgewachsen. Nach<br />
der obligatorischen<br />
Schulzeit absolvierte<br />
ich zwei landwirtschaftliche Lehrjahre.<br />
Anschliessend besuchte ich am<br />
Inforama in Hondrich zwei Winterkurse<br />
und erhielt den Fähigkeitsausweis<br />
als Landwirt.<br />
Seit 1999 arbeite ich als Bauarbeiter<br />
und Kranführer in einem Maurergeschäft.<br />
Seit 2007 bin ich mit Manuela verheiratet.<br />
Wir haben zwei Kinder: Manuel<br />
(3-jährig) und Lorena (1-jährig).<br />
2009 wurde ich für das Amt Schwarzenburg<br />
in den SVS-Vorstand gewählt.<br />
Red Holstein / Holstein:<br />
Bernhard Ryser, Vielbringen<br />
Ich bin auf dem<br />
elterlichen Betrieb<br />
in Vielbringen bei<br />
Worb aufgewachsen.<br />
Schon früh<br />
haben mich die<br />
Kühe und die Aufzucht<br />
auf unserem<br />
Betrieb sehr interessiert. Mein<br />
Vater hat bereits 1972 mit Einkreuzen<br />
begonnen, und so verfügten wir<br />
schon früh über hochprozentige Red<br />
Holstein-Kühe auf unserem Betrieb.<br />
Heute haben alle Tiere über 90 % RH-<br />
Anteil. Da ich grosses Interesse zeigte,<br />
konnte ich bereits im Alter von 12<br />
Jahren den Paarungsplan auf unserem<br />
Betrieb erstellen. Später absolvierte<br />
ich zwei Lehrjahre in Langnau<br />
und Oppligen. Zu dieser Zeit wurde<br />
die Jungzüchtervereinigung ins<br />
Leben gerufen, in welcher ich auch<br />
sofort mit dabei war. 1992 bis 1994<br />
absolvierte ich die landwirtschaftli-<br />
Betrieb<br />
Der elterliche Betrieb liegt auf rund<br />
1‘000 m ü. M.in der Bergzone 2. Der<br />
Betrieb umfasst 19 ha LN, davon sind<br />
2 ha Futtergetreide. Wir liefern jährlich<br />
ca. 95‘000 Liter Milch in die Dorfkäserei<br />
Gambach. Dort wird sie zu<br />
Emmentaler Käse verarbeitet.<br />
Zurzeit stehen bei uns 18 Kühe, 14<br />
Rinder, 1 Stier und 15 Kälber im<br />
Stall – alles Simmentaler mit Rassecode<br />
60. Die Rinder sömmern wir<br />
ca. 100 bis 110 Tage im nahegelegenen<br />
Gantrischgebiet. Die Kühe und<br />
Kälber bleiben zu Hause.<br />
Engagement<br />
Zuerst möchte ich mich herzlich für<br />
meine Wahl in die Rassenkommission<br />
Simmental bedanken. Ich fühle<br />
mich geehrt, die Simmentalerrasse<br />
vertreten zu dürfen.<br />
Es ist mir ein Anliegen, die Vorteile<br />
unserer Rasse hervorzuheben.<br />
Dies bedeutet, das Augenmerk auf<br />
folgende Aspekte zu halten: Zwei-<br />
che Schule Schwand in Münsingen.<br />
1995/96 besuchte ich an der gleichen<br />
Schule den Betriebsleiterkurs. 1996<br />
bis 2000 war ich im Vorstand der<br />
Berner Jungzüchter engagiert. 1997<br />
konnte ich meine landwirtschaftliche<br />
Ausbildung mit der Meisterprüfung<br />
abschliessen. Seit dem Jahr 2000 bin<br />
ich als Prüfungsexperte auf allen drei<br />
Stufen tätig. Im Vorstand des Red<br />
Holstein Komitees bin ich seit 2001.<br />
Betrieb und Zuchtziel<br />
Von 1995 bis 2000 haben meine Eltern<br />
und ich den Betrieb in einer Generationengemeinschaft<br />
geführt. 2001<br />
konnte ich den Betrieb von meinen<br />
Eltern kaufen und selber bewirtschaften.<br />
Unser Betrieb umfasst gut 20 ha<br />
LN plus 3 ha Wald. Seit 2001 bilden<br />
wir auf unserem Betrieb Lehrlinge<br />
aus. Momentan ist der 10. Lehrling bei<br />
uns. Wir haben so 20 bis 25 Red Holstein-<br />
und Holstein-Kühe. Pro Jahrgang<br />
halten wir ca. 10 bis 15 weibliche<br />
Aufzuchttiere. Mein Zuchtziel ist eine<br />
frühreife Milchkuh, die in allen Tei-<br />
nutzungstyp, Exterieur, Fundament,<br />
gesunde Euter, funktionelle Zitzen<br />
sowie niedrige Zellzahlen und Langlebigkeit.<br />
Ich bin überzeugt, dass in Zukunft die<br />
reine Simmentalerkuh einen hohen<br />
Stellenwert erreichen wird.<br />
Ich bin offen für Anregungen und<br />
Wünsche aus der Züchterschaft und<br />
nehme auch Kritik zur Kenntnis,<br />
damit wir dies in der Rassenkommission<br />
besprechen können.<br />
Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit<br />
mit den Organisationen und<br />
Verbänden.<br />
Allen Züchterinnen und Züchtern<br />
wünsche ich viel Glück und Erfolg in<br />
Haus und Stall. n<br />
len problemlos ist. Das heisst: tiefe<br />
Zellzahlen zusammen mit einer guten<br />
Melkbarkeit, gute Fruchtbarkeit, weidetauglich<br />
mit einer guten Futterverwertung.<br />
Dazu kommt ein überdurchschnittliches<br />
Exterieur. Bei der Milch<br />
erwarte ich folgende Leistungen: 1.<br />
Laktation mind. 7’000 kg, 2. Laktation<br />
mind. 8’000 kg und ab der 3. Laktation<br />
mind. 9’000 kg. Wir verkaufen pro<br />
Jahr 8 bis 12 Zucht- und Nutzkühe.<br />
Um einen möglichst guten Preis zu<br />
erhalten, müssen sie diesem Zuchtziel<br />
sehr nahe kommen. Wir versuchen<br />
also Kühe zu züchten, die der Markt<br />
in 4 bis 5 Jahren verlangt. Mein Ziel<br />
ist es, möglichst keine billigen Kühe<br />
(unter CHF 3’000.–) zu verkaufen.<br />
Engagement<br />
In der Rassenkommission möchte<br />
ich vor allem die Anliegen des<br />
Red Holstein Komitees vertreten.<br />
Ich freue mich auf die neue Aufgabe<br />
in der Rassenkommission Red Holstein<br />
/ Holstein. n<br />
17 I
I 18<br />
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<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong> Aktuelles<br />
Anpassung der Prüfverträge<br />
Die genomische Selektion eröffnet<br />
der Rindviehzucht neue Möglichkeiten.<br />
Damit diese genutzt werden<br />
können, sind Anpassungen<br />
der Zuchtprogramme nötig. Damit<br />
ändern sich auch die Anforderungen<br />
an die Prüfbetriebe.<br />
Die KB-Organisationen wollen in<br />
Zukunft weniger Stiere in den Prüfeinsatz<br />
schicken, diese jedoch aufgrund<br />
ihrer genomisch optimierten<br />
Zuchtwerte (GOZW) stärker vorselektieren.<br />
Durch die geringere Anzahl<br />
Prüfstiere reduziert sich auch die<br />
nötige Prüfkapazität (Anzahl Erstlingskühe<br />
in Prüfbetrieben). Die<br />
Verwaltung von <strong>swissherdbook</strong> hat<br />
deshalb am 4. März die zukünftigen<br />
Anforderungen an die Prüfbetriebe<br />
diskutiert. Für die Qualität der Nachzuchtprüfung<br />
ist entscheidend, dass<br />
die Prüfstiere einen möglichst zufälligen<br />
Ersteinsatz absolvieren. Prüfbetriebe<br />
sollen deshalb auch in Zukunft<br />
alle Erstlingskühe mit Prüfstieren<br />
besamen. Damit eine Prüfstiertochter<br />
massgeblich zur Genauigkeit der<br />
Zuchtwerte ihres Vaters beiträgt, sollte<br />
sie in einem Betrieb mit genügend<br />
gleichaltrigen Vergleichstieren<br />
stehen. Deshalb verlangen wir von<br />
bisherigen Prüfbetrieben ab dem<br />
1. Juli <strong>2011</strong> mindestens 6 Laktationsabschlüsse<br />
pro Jahr (Durchschnitt<br />
letzte 3 Jahre). Neue Prüf-<br />
Vertrag für die Durchführung<br />
der Nachzuchtprüfung von KB-Stieren<br />
Stand 01.07.<strong>2011</strong><br />
Name, Vorname: ………………………………………………………………………………………<br />
Vertrag für die Durchführung<br />
VZG + Betriebs-Nr.: ……………………………<br />
der Nachzuchtprüfung von KB-Stieren<br />
verträge werden nur noch Betrieben<br />
mit durchschnittlich mindestens 10<br />
Abschlüssen pro Jahr angeboten.<br />
Der überarbeitete „Vertrag für die<br />
Durchführung der Nachzuchtprüfung<br />
von KB-Stieren“ (Prüfvertrag) wird<br />
inklusive Anhang auf den folgenden<br />
Seiten abgedruckt. Durch diese<br />
Publikation im offiziellen Verbandsorgan<br />
„<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong>“ tritt<br />
er für alle bisherigen Prüfbetriebe<br />
auf den 1. Juli <strong>2011</strong> in Kraft. Erfolgt<br />
seitens des Betriebsleiters keine Kündigung<br />
per 30. Juni <strong>2011</strong>, wird stillschweigend<br />
sein Einverständnis mit<br />
den Änderungen oder Ergänzungen<br />
angenommen. n<br />
Urs Schnyder<br />
Hof / Strasse: ……………………………………………………………………………………………<br />
PLZ Ort: ………………………………………………………………………………………………<br />
Gemeinsam mit den Züchtern und den schweizerischen Organisationen für künstliche<br />
Stand 01.07.<strong>2011</strong><br />
Besamung (nachstehend KBO genannt) führt die Genossenschaft <strong>swissherdbook</strong> Zollikofen<br />
(nachstehend <strong>swissherdbook</strong> genannt) Zuchtprogramme zur Förderung der von ihr<br />
betreuten Rassen und Sektionen durch. Wichtigster Bestandteil dieser Zuchtprogramme ist<br />
Name, Vorname: ………………………………………………………………………………………<br />
die Nachzuchtprüfung von KB-Stieren. Der vorliegende DL-Vertrag regelt den Einsatz der<br />
KB-Prüfstiere und deren Nachzuchtprüfung in den Zuchtbetrieben.<br />
Hof / Strasse: ……………………………………………………………………………………………<br />
<strong>swissherdbook</strong> und der oben genannte Betriebsleiter treffen für eine zweckmässige<br />
PLZ Ort: ………………………………………………………………………………………………<br />
Durchführung der eingangs umschriebenen Nachzuchtprüfung folgende Vereinbarung:<br />
VZG + Betriebs-Nr.: ……………………………<br />
1. <strong>swissherdbook</strong> verpflichtet sich,<br />
Gemeinsam mit den Züchtern und den schweizerischen Organisationen für künstliche<br />
1.1 Prüfstiere anzuerkennen, welche hohe Anforderungen betreffend Abstammung und<br />
Besamung (nachstehend KBO genannt) führt die Genossenschaft <strong>swissherdbook</strong> Zollikofen<br />
Qualität erfüllen. Als Prüfstiere gelten ausschliesslich Stiere, die in einem offiziellen<br />
(nachstehend <strong>swissherdbook</strong> genannt) Zuchtprogramme zur Förderung der von ihr<br />
Organ von <strong>swissherdbook</strong> publiziert wurden (Prüfstierkatalog, Bulletin).<br />
betreuten Rassen und Sektionen durch. Wichtigster Bestandteil dieser Zuchtprogramme ist<br />
die Nachzuchtprüfung von KB-Stieren. Der vorliegende DL-Vertrag regelt den Einsatz der<br />
1.2 im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten Vergünstigungen für die aktive Mitarbeit<br />
KB-Prüfstiere und deren Nachzuchtprüfung in den Zuchtbetrieben.<br />
im Zuchtprogramm zu gewähren. Diese sind im Anhang aufgeführt.<br />
<strong>swissherdbook</strong> und der oben genannte Betriebsleiter treffen für eine zweckmässige<br />
1.3 sich bei den KBO dafür einzusetzen, die Züchter für ihre Mitarbeit angemessen zu<br />
Durchführung der eingangs umschriebenen Nachzuchtprüfung folgende Vereinbarung:<br />
entschädigen. Diese Entschädigungen werden im Ermessen der einzelnen KBO<br />
gewährt.<br />
1. <strong>swissherdbook</strong> verpflichtet sich,<br />
2.<br />
1.1<br />
Der Betriebsleiter verpflichtet sich,<br />
Prüfstiere anzuerkennen, welche hohe Anforderungen betreffend Abstammung und<br />
2.1<br />
Qualität erfüllen. Als Prüfstiere gelten ausschliesslich Stiere, die in einem offiziellen<br />
seinen Viehbestand für die Durchführung der Nachzuchtprüfung zur Verfügung zu<br />
Organ von <strong>swissherdbook</strong> publiziert wurden (Prüfstierkatalog, Bulletin).<br />
stellen.<br />
19 I
Aktuelles1.3<br />
sich bei den KBO dafür einzusetzen, die Züchter für ihre Mitarbeit <strong>swissherdbook</strong> angemessen <strong>bulletin</strong> zu I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
entschädigen. Diese Entschädigungen werden im Ermessen der einzelnen KBO<br />
gewährt.<br />
I 20<br />
im Zuchtprogramm zu gewähren. Diese sind im Anhang aufgeführt.<br />
2. Der Betriebsleiter verpflichtet sich,<br />
2.1 seinen Viehbestand für die Durchführung der Nachzuchtprüfung zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
2.2 die Erstlingskühe, vorbehältlich der im Anhang erwähnten Ausnahmen, mit den von<br />
<strong>swissherdbook</strong> anerkannten Prüfstieren besamen zu lassen.<br />
2.3 für jede Geburt die Geburtsmeldung an die Tierverkehrsdatenbank (TVD) vollständig<br />
auszufüllen. Exakte Angaben über den Geburtsverlauf und das Geburtsgewicht sind<br />
Genossenschaft <strong>swissherdbook</strong> Zollikofen I Société coopérative <strong>swissherdbook</strong> Zollikofen I Schützenstrasse 10 I CH-3052 Zollikofen I Tel +41 31 910 61 11 I FAX +41 31 910 61 99 I <strong>swissherdbook</strong>.ch<br />
für die Nachzuchtprüfung "Geburtsablauf" unerlässlich. Missbildungen an tot<br />
geborenen Kälbern sind ebenfalls mit der Geburtsmeldung an die TVD zu melden.<br />
Missbildungen an lebenden Kälbern sind direkt <strong>swissherdbook</strong> zu melden.<br />
2.4 im Bestand, neben der integralen Milchleistungsprüfung, auch weitere<br />
Datenerhebungen zuzulassen bzw. dabei mitzuwirken. Insbesondere ist für alle<br />
Erstlingskühe die lineare Beschreibung (LBE) obligatorisch. Die Ausnahmen von<br />
diesem Obligatorium sind im Anhang aufgeführt.<br />
2.5 den mit der Durchführung der Nachzuchtprüfung beauftragten Personen Zutritt zu<br />
den Tieren zu gewähren und die gewünschte Auskunft zu erteilen sowie die Töchter<br />
der Prüfstiere für allfällige Nachzuchtschauen zur Verfügung zu stellen.<br />
3. Allgemeine Vertragsbestimmungen<br />
3.1 Voraussetzung für die Teilnahme eines Betriebes am Prüfprogramm ist eine<br />
minimale Bestandesgrösse. Für bestehende Verträge sind im Mittel der letzten<br />
3 Jahre mindestens 6, für neue Verträge mindestens 10 Milchleistungsabschlüsse<br />
von <strong>swissherdbook</strong>-Herdebuchtieren pro Jahr erforderlich.<br />
3.2 Der vorliegende Vertrag ist durch <strong>swissherdbook</strong> mit mechanischer Signatur<br />
unterzeichnet. Die Vertragsparteien vereinbaren und anerkennen, dass er durch<br />
Gegenzeichnung des Betriebsleiters mit eigenhändiger Unterschrift mit sofortiger<br />
Wirkung Gültigkeit erlangt.<br />
3.3 Der vorliegende Vertrag dauert bis zum 30. Juni des nächsten Jahres. <strong>swissherdbook</strong><br />
kontrolliert regelmässig die Einhaltung der Vertragsbedingungen. Der Vertrag kann<br />
unter Einhaltung einer Frist von drei Monaten jeweils per 30. Juni bzw. 31. Dezember<br />
gekündigt werden. Erfolgt keine Kündigung, so bleibt er jeweils für ein weiteres<br />
Halbjahr in Kraft.<br />
3.4 Allfällige Änderungen oder Ergänzungen des Vertrages bleiben vorbehalten. Sie<br />
treten jeweils auf den 1. Januar oder 1. Juli in Kraft und werden mindestens drei<br />
Monate im Voraus im „<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong>“ veröffentlicht. Erfolgt keine<br />
Kündigung vom Betriebsleiter per 30. Juni bzw. 31.Dezember, so wird<br />
stillschweigend angenommen, dass der Betriebsleiter mit den Änderungen oder<br />
Ergänzungen einverstanden ist.<br />
3.5 Für allfällige Streitigkeiten, die sich aus dem vorliegenden Vertrag ergeben, wird von<br />
beiden Vertragspartnern Bern als Gerichtsstand anerkannt.<br />
3.6 Die im Anhang zum vorliegenden Vertrag enthaltenen Ergänzungen und<br />
Ausnahmeregelungen bilden einen integrierenden Bestandteil des Vertrages.<br />
Ort und Datum: __________________________________________________________<br />
<strong>swissherdbook</strong>: Der Betriebsleiter:<br />
2/2
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong> Aktuelles<br />
Anhang<br />
zum Anhang Vertrag für die Durchführung<br />
der Nachzuchtprüfung von KB-Stieren<br />
zum Vertrag für die Durchführung<br />
der Stand Nachzuchtprüfung 01.07.<strong>2011</strong> von KB-Stieren<br />
Stand Gestützt 01.07.<strong>2011</strong> auf das Reglement über die Zuchtwertschätzung und Nachzuchtprüfung beim<br />
Schweizer Fleckvieh vom 1. Januar 2007 werden folgende Ergänzungen zum Prüfvertrag<br />
erlassen:<br />
Gestützt auf das Reglement über die Zuchtwertschätzung und Nachzuchtprüfung beim<br />
Schweizer Fleckvieh vom 1. Januar 2007 werden folgende Ergänzungen zum Prüfvertrag<br />
erlassen: 1. Weisungen zum Prüfstiereinsatz; Ergänzungen zum Prüfvertrag, Ziffer 2.2<br />
Damit der Muttereinfluss auf die Töchter von Prüfstieren für alle Stiere möglichst gleich ist,<br />
1. sind Weisungen die Erstlingskühe, zum Prüfstiereinsatz; vorbehältlich der Ergänzungen nachstehenden zum Ausnahmen, Prüfvertrag, mit Ziffer einem 2.2 durch<br />
<strong>swissherdbook</strong> anerkannten Prüfstier zu besamen. Der Prüfeinsatz dauert höchstens ein<br />
Damit Jahr. Als der Prüfstiere Muttereinfluss gelten auf ausschliesslich die Töchter von die Prüfstieren in einem offiziellen für alle Stiere Organ möglichst von <strong>swissherdbook</strong> gleich ist,<br />
sind publizierten die Erstlingskühe, Stiere. vorbehältlich der nachstehenden Ausnahmen, mit einem durch<br />
<strong>swissherdbook</strong> anerkannten Prüfstier zu besamen. Der Prüfeinsatz dauert höchstens ein<br />
Jahr. Ausnahmen Als Prüfstiere : gelten ausschliesslich die in einem offiziellen Organ von <strong>swissherdbook</strong><br />
publizierten Stiere.<br />
• Stehen in einem Betrieb viele Erstlingskühe, müssen nicht mehr als 25% des<br />
Ausnahmen deckfähigen : Bestandes mit Prüfstieren besamt werden.<br />
• Zur Zucht völlig ungeeignete Tiere müssen nicht mit Prüfstieren besamt werden.<br />
• Stehen in einem Betrieb viele Erstlingskühe, müssen nicht mehr als 25% des<br />
Zur Sicherstellung deckfähigen der Bestandes Prüfkapazität mit Prüfstieren können die besamt Rassenkommissionen werden. weitere Ausnahmen<br />
beschliessen. • Zur Zucht völlig ungeeignete Tiere müssen nicht mit Prüfstieren besamt werden.<br />
Zur Die KBO Sicherstellung legen eine der maximale Prüfkapazität Dosenzahl können je Prüfstier die Rassenkommissionen fest. Es kann deshalb weitere vorkommen, Ausnahmen<br />
beschliessen.<br />
dass von gewissen Stieren relativ kurzfristig keine Dosen mehr unter dem Status "Prüfstier"<br />
verfügbar sind. Nach Beendigung des Prüfeinsatzes können die Stiere von den KBO<br />
Die freigegeben KBO legen werden. eine maximale Besamungen Dosenzahl mit solchen je Prüfstier Stieren fest. zählen Es kann nicht deshalb mehr als vorkommen,<br />
dass Prüfstierbesamungen von gewissen Stieren im Sinne relativ des kurzfristig Prüfvertrages. keine Den Dosen Inhabern mehr unter von Hofcontainern dem Status "Prüfstier" wird<br />
verfügbar empfohlen, sind. sich Nach regelmässig Beendigung bei ihren des Prüfeinsatzes Samenlieferanten können nach die dem Stiere aktuellen von den Status KBO der<br />
freigegeben Stiere zu erkundigen, werden. Besamungen sofern eine diesbezügliche mit solchen Stieren Meldung zählen der nicht KBO mehr ausbleibt. als<br />
Prüfstierbesamungen im Sinne des Prüfvertrages. Den Inhabern von Hofcontainern wird<br />
empfohlen, Besamungen sich mit regelmässig Stieren, die bei nicht ihren zum Samenlieferanten offiziellen durch <strong>swissherdbook</strong> nach dem aktuellen anerkannten Status der<br />
Stiere Angebot zu gehören, erkundigen, zählen sofern nicht eine als diesbezügliche Prüfstierbesamungen Meldung im der Sinne KBO des ausbleibt. Prüfvertrages.<br />
Dies gilt insbesondere auch für Prüfstiere aus dem Programm eines anderen Zuchtverbandes.<br />
Besamungen mit Stieren, die nicht zum offiziellen durch <strong>swissherdbook</strong> anerkannten<br />
Angebot gehören, zählen nicht als Prüfstierbesamungen im Sinne des Prüfvertrages.<br />
Dies gilt insbesondere auch für Prüfstiere aus dem Programm eines anderen Zuchtverbandes.<br />
2. Lineare Beschreibung und Einstufung (LBE); Ergänzungen zum Prüfvertrag, Ziffer<br />
2.4<br />
Im Prüfbetrieb ist die LBE für alle Erstlingskühe obligatorisch. Es gelten folgende<br />
Ausnahmen:<br />
Genossenschaft <strong>swissherdbook</strong> Zollikofen I Société coopérative <strong>swissherdbook</strong> Zollikofen I Schützenstrasse 10 I CH-3052 Zollikofen I Tel +41 31 910 61 11 I FAX +41 31 910 61 99 I <strong>swissherdbook</strong>.ch<br />
Genossenschaft <strong>swissherdbook</strong> Zollikofen I Société coopérative <strong>swissherdbook</strong> Zollikofen I Schützenstrasse 10 I CH-3052 Zollikofen I Tel +41 31 910 61 11 I FAX +41 31 910 61 99 I <strong>swissherdbook</strong>.ch<br />
Für Kantone mit zentralen Beständeschauen (BE, SO teilweise, VS) entfällt das generelle<br />
LBE-Obligatorium für Erstlingskühe der Rasse Simmental. Hingegen sind in den erwähnten<br />
Kantonen alle Töchter der Rasse Simmental von Prüfstieren aus dem Prüfeinsatz sowie<br />
kostenpflichtig alle Kühe der Rasse Simmental in der ersten oder zweiten Laktation, die von<br />
einem Prüfstier ein Kuhkalb geboren haben, obligatorisch der LBE zu unterziehen.<br />
Es ist den einzelnen Betrieben in diesen Kantonen freigestellt, ihren Bestand generell der<br />
LBE zu unterstellen.<br />
3. Vergünstigungen von <strong>swissherdbook</strong><br />
21 I
Für Kantone mit zentralen Beständeschauen (BE, SO teilweise, VS) entfällt das generelle<br />
LBE-Obligatorium für Erstlingskühe der Rasse Simmental. Hingegen sind in den erwähnten<br />
AktuellesKantonen<br />
alle Töchter der Rasse Simmental von Prüfstieren aus dem Prüfeinsatz <strong>swissherdbook</strong> sowie <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong><br />
kostenpflichtig alle Kühe der Rasse Simmental in der ersten oder zweiten Laktation, die von<br />
einem Prüfstier ein Kuhkalb geboren haben, obligatorisch der LBE zu unterziehen.<br />
I 22<br />
Es ist den einzelnen Betrieben in diesen Kantonen freigestellt, ihren Bestand generell der<br />
LBE zu unterstellen.<br />
3. Vergünstigungen von <strong>swissherdbook</strong><br />
<strong>swissherdbook</strong> gewährt den Prüfbetrieben folgende Vergünstigungen:<br />
• Eine Gutschrift von CHF 25.– in der Quartalsrechnung je Erstlingskuh, welche die<br />
nachgenannten Bedingungen erfüllt:<br />
• Tochter eines inländischen Prüfstieres während des offiziellen Prüfeinsatzes<br />
gezeugt<br />
• Erstkalbealter höchstens 36 Monate<br />
• Milchkontrolle mindestens 1 Wägung<br />
• Kostenlose lineare Beschreibung (LBE) für alle Töchter von Prüfstieren aus dem<br />
Prüfeinsatz<br />
• Rabatt von CHF 6.– auf die LBE-Tarife<br />
• Übernahme des Züchterbeitrages für die Melkbarkeitsprüfung im Rahmen der<br />
Nachzuchtprüfung für eine Stichprobe von 15 Töchtern pro Prüfstier<br />
4. Vergünstigungen der KBO<br />
Die KBO können den Prüfbetrieben zur Förderung des Einsatzes von Prüfstieren weitere<br />
Vergünstigungen gewähren.<br />
2/2
<strong>swissherdbook</strong> <strong>bulletin</strong> I nummer 2/<strong>2011</strong> Aktuelles<br />
Direkte Rufnummern für Herdebuch- und Milchleistungsprüfungsfragen<br />
Bulletin, Internet, E-Mail oder der<br />
telefonische Auskunftsdienst – <strong>swissherdbook</strong><br />
pflegt verschiedene Kommunikationskanäle,<br />
über welche<br />
Informationen an Kunden gelangen<br />
und über die unsere Kunden gleichzeitig<br />
auch Zugang zu <strong>swissherdbook</strong><br />
finden. Nebst den Anrufen zu<br />
<strong>swissherdbook</strong> nimmt unsere Telefonzentrale<br />
täglich auch die Anrufe<br />
für die Tochterfirmen Elvadata<br />
AG sowie Suisselab AG entgegen.<br />
Bei den meisten Anrufen für <strong>swissherdbook</strong><br />
handelt es sich um Fragen<br />
rund um die Milchleistungsprüfung<br />
oder zu Themen innerhalb des Herdebuchs.<br />
Damit wir die verschiedenen<br />
Anliegen der Kunden möglichst<br />
schnell und einfach behandeln kön-<br />
Herdebuch<br />
Tel. 031 910 61 70<br />
Bei Fragen zu …<br />
… Abstammungsausweisen<br />
… Auktions- und Ausstellungskatalogen<br />
… Belegausweisen<br />
… Besamungs- und Sprungdaten<br />
… Abstammungen<br />
… Beständeschauen und Stierenmärkten<br />
… Bestandeslisten<br />
Mit Fragen rund um die Milchleistungsprüfung oder das Herdebuch können Sie neu mit direkten Rufnummern<br />
in die entsprechenden Abteilungen gelangen.<br />
nen, haben Sie neu die Möglichkeit,<br />
mit Ihren Fragen zu den aufgeführten<br />
Milchleistungsprüfung<br />
Tel. 031 910 61 69<br />
Bei Fragen zu(r) …<br />
… Rechnungen<br />
… Milchkontrolle<br />
… Leistungen<br />
… Monatsrückmeldungen<br />
… Milchmengenmessgeräten<br />
… Alpung<br />
… Begleitscheinen<br />
Glocken Treicheln Riemen<br />
Beliebte Geschenke und Ehrengaben<br />
Stets grosses Lager<br />
in verschiedenen Grössen<br />
und Ausführungen<br />
8 Generationen<br />
GLOCKENGIESSEREI UND SATTLEREI GUSSET<br />
3661 Uetendorf, Tel. 033 345 12 09, Fax 033 345 64 09<br />
Themen direkt in die entsprechenden<br />
Abteilungen zu gelangen. n<br />
Simon Langenegger<br />
23 I<br />
(Foto: C. Burri)
Die ABC-Bullen mit weltweit mehr Samennachfrage<br />
Les taureaux ABC les plus demandés en <strong>2011</strong><br />
SEVEN-P Red<br />
CH = US 000.6672.6490.6<br />
hornlos/<br />
sans corne<br />
aAa = 234<br />
138H4660 Sandy-Valley SEVEN-P Red<br />
= Lawn Boy x Bolton USA: 66726490<br />
High Genome/Sehr hohes Erbgut/<br />
Valeur génomique très élevée<br />
Louis Red<br />
Beauregard Louis OMBELINE Red<br />
VG 87 CH<br />
2-07 317 8’804 kg 3,86% F/MG 3,40% Prot.<br />
Owner/Besitzer/propr.: Mauron Claude, Villaraboud FR<br />
Sandy-Valley Bolton CRYSTAL<br />
VG86 2 Jahre/ans<br />
1. Laktation/proj. 16’500 kg<br />
Mutter/Mère de SEVEN-P-Red<br />
Kolly J.-L. Rocco FELSBROOK Red<br />
Super Euter/pis fantastique<br />
1. Preis/1 er prix Kat. 3 Junior Expo Bulle 2010<br />
Verkauft/vendue à Gobeli Alex, Saanen BE<br />
CH = US 000.6563.2193.1<br />
138H4455 Ja-Bob HYBRID-P Red<br />
= Lypoll x Stadel Hollie EX 90 Phideaux Hanna EX 90<br />
x Momentum Handmaid EX 91 x Caveman Joe EX 90<br />
x Chief Mark Joy EX 92 x Tony Helen EX 92<br />
LoGAN Red MARK Red SHOTTLE Red LEONID Red<br />
Raez Logan RENATE Red VG 85<br />
2-05 328 12’127 kg 4,12% F/MG 3,26% P.<br />
Renate Red = Logan Red x Stadel Red<br />
Besitzer/propr.: Raez Fritz Gaspar, Rapperswil BE, CH<br />
BURNY RF TALENT Red ITALIA Red JORDAN Red<br />
CH = US 030.0103.1158.2<br />
aAa = 231<br />
138H4155 Mr BTR Shottle BURNY RF<br />
= Mr Burns x Shottle Caralie VG 86 2 y. x<br />
Marmax Selsy VG 87 x Patron Lucy VG 86 x<br />
Aerostar Lett VG 87 x Scarlette VG 89 x<br />
Fagin Scarlet EX 94 x Scarlet EX 95<br />
Worldwide Jean-Louis Schrago, Director ABC GENETICS, 13 Bel-Air, CH-1299 Crans (Switzerland) www.abcgenetics.com<br />
Mobile +41 (0)79 200 48 14, Fax + 41 (0)22 361 06 50 abc.gen-schrago@bluewin.ch<br />
Besamungen Vinzenz Fischer, CH-6247 Schötz (LU), Tel. +41 (0)79 341 76 60, Fax +41 (0)41 980 57 48, fischer.besamungen@bluewin.ch<br />
hornlos/<br />
sans corne<br />
VINCENT Red CARMELLO Red LUDOVIC Red<br />
Guigoz Vincent HONGKONG Red<br />
VG 88<br />
2-01 321 8’659 kg 3,94% F/MG 3,52% Prot.<br />
Hongkong Red = Vincent Red x Jordan Red<br />
Owner/Besitzer/propr.: Gérald Daflon, Autigny FR, CH<br />
Moret Mark MILVA Red VG 86 in Euter/pis<br />
2-09 295 7’515 kg 3,60% F/MG 3,30% P.<br />
Besitzer/propr.: Moret Emile-Alexandre, Sales FR<br />
Samen bei/semences chez SWISSGENETICS<br />
CH = US 000.6549.9452.6<br />
aAa = 261<br />
138H4185 Golden-N-O. TALENT Red<br />
= Dagger (Talent x Rubens EX 92 x Dellia EX 95) x<br />
Shottle Sarah VG 86 x Alamo Salsa EX 90 x<br />
Ranger Redwing VG 88<br />
ROCCO-P Red<br />
CH = US 001.3824.1391.4<br />
aAa = 351<br />
6H1120 Hurtgenlea CARMELLO Red<br />
= Rampage (September x Redrose EX 96)<br />
x Laurel Carabeth VG 88 x Kite Caramac EX 92<br />
Caramac EX 92 = Grand Champion RH Madison 2006 (USA)<br />
CH = US 000.6585.0609.1<br />
aAa = 315<br />
138H4160 Ri-Val-Re SHOTTLE Red<br />
= Paul (Talent x Airliner Tasha EX 90) x<br />
Shottle Juliana VG 87 x Marmax Selsy VG 87 x<br />
Patron Lucy VG 86 x Aerostar Lett VG 87 x<br />
Scarlette VG 89 x Fagin Scarlet EX 94 x Scarlet EX 95<br />
Jordan IRENE Red EX 94<br />
mit eigener Tochter/avec sa fille<br />
Italia INDIANA Red<br />
Gesexte Samen/semences sexée<br />
HYBRID-P Red<br />
CH = US 001.3706.7130.2<br />
aAa = 246<br />
aAa = 312<br />
140H2082 Indies-View LUDOVIC Red<br />
= S-Storm x Wilsher Letoyit Red VG 88 x Rubens Letoya Red EX 90<br />
Sehr hoch in Milch, Fett und Eiweiss/<br />
très haut en lait, MG et protéine<br />
CH = US 000.6197.5378.6<br />
aAa = 243<br />
140H2083 Northwind LEONID Red<br />
Marmax x Paradox Laura VG 88<br />
x Webster Lona VG 88 x Aerostar Lisa EX 91<br />
Nr. 1 in Milch in der Schweiz/<br />
N o 1 en lait en Suisse (12-2010)<br />
Basile Jordan WUDI Red EX 94<br />
Sieger/Champion Red Holstein<br />
Expo Paris <strong>2011</strong><br />
Züchter/éleveur: Bernard Basile, Earl Prim, Oisel, France<br />
02-03-<strong>2011</strong>