HORUK Ausgabe 6 - Gemeinde St. Katharein an der Laming
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CHRONIK HRONIK Lammingtal-Schleppbahn (Teil 2)<br />
Die Fahrzeuge<br />
Im Jahre 1919 lieferte Orenstein &<br />
Koppel (O & K) für den Bau <strong>der</strong><br />
Lammingtal-Schleppbahn vier kleine<br />
50-PS-Dampflokomotiven <strong>der</strong> Bauart<br />
B-n2t <strong>an</strong> die Oberdorfer Magnesitwerke<br />
GmbH. Diese Lokomotiven<br />
mit den Fabriksnummern 7911 bis<br />
7914 wurden nach Lieferung <strong>der</strong><br />
zweiten <strong>St</strong>reckenlokomotive im Jahre<br />
1920 <strong>an</strong> die Feistritztaler Bergbau-<br />
und Industrie-AG verkauft.<br />
Im September 1919 wurde mit <strong>der</strong><br />
C-n2t Lokomotive, Fabriksnummer<br />
8760, von O & K die erste Dampflokomotive<br />
für den <strong>St</strong>reckenbetrieb<br />
geliefert. Die Lok wies eine Leistung<br />
von 50 PS auf. Im April 1920 folgte<br />
mit <strong>der</strong> O & K Dampflokomotive<br />
Fabriksnummer 9079 eine weitere<br />
<strong>St</strong>reckenlokomotive, die jedoch über<br />
eine Leistung von 70 PS verfügte.<br />
Der Ausmusterungszeitpunkt <strong>der</strong> 50<br />
PS Dampflokomotive 8760 konnte<br />
nicht in Erfahrung gebracht werden,<br />
die leistungsstärkere Dampflokomotive<br />
9079 war bis in die Fünfzigerjahre<br />
betriebsfähig vorh<strong>an</strong>den und<br />
kam <strong>an</strong> schneereichen Wintertagen<br />
noch für Schneeräumfahrten zum<br />
Einsatz. Ihre Verschrottung erfolgte<br />
erst nach <strong>der</strong> Einstellung <strong>der</strong> Bahn<br />
bei <strong>der</strong> Firma Waltner in Graz.<br />
Um den zeit- und personalintensiven<br />
Dampfbetrieb und die damit verbundenen<br />
Betriebskosten einzuschränken,<br />
beschaffte die Genossenschaft<br />
bereits 1929 eine benzinelektrische<br />
Motorlokomotive nach dem System<br />
Gebus. Diese vierachsige Lokomotive<br />
wurde von <strong>der</strong> Maschinen und<br />
Waggonbau-Fabriks-AG Wien-<br />
Simmering mit einem Sechszylin<strong>der</strong>-<br />
Benzinmotor geliefert und hatte eine<br />
Leistung von 70 PS.<br />
Nach zehn Betriebsjahren erfolgte in<br />
den Jahren 1939 und 1940 <strong>der</strong><br />
Umbau dieser Lokomotive in eine<br />
dieselelektrische Lokomotive mit einem<br />
Vomag-Dieselmotor. Mit einer<br />
Leistung von 140 PS war die ursprünglich<br />
nummernlose Lokomotive<br />
ab sofort als „M 1“ (M = Motorlokomotive)<br />
und „Gebus Lok 1“ wie<strong>der</strong><br />
in Betrieb. Am 16. August 1940<br />
erfolgte die Inbetriebnahme einer<br />
weiteren dieselelektrischen Lokomotive,<br />
<strong>der</strong> „M 2“ und „Gebus Lok II“,<br />
mit einer Leistung von 120 PS. Beide<br />
Dieselloks st<strong>an</strong>den bis zum Ende des<br />
Umgestürzte Dampflok bei km 9,6 in Untertal<br />
Bahnbetriebes im Jahre 1958 in Verwendung<br />
und wurden im Jahre<br />
1960 <strong>an</strong> die Zillertalbahn verkauft.<br />
An Waggons waren im Sinn <strong>der</strong><br />
hauptsächlichen Tr<strong>an</strong>sportaufgabe<br />
vorwiegend offene Fahrzeuge zweiachsiger<br />
und später auch vierachsiger<br />
Bauart vorh<strong>an</strong>den (Holzkastenkipper,<br />
Doppeltrucks, Hochbordwagen,<br />
Dienstwagen, Wagen<br />
zur Unkrautvertilgung, Bahnwagen<br />
sowie Kipploren).<br />
Aus <strong>der</strong> Anf<strong>an</strong>gszeit sind einige<br />
schwere Unfälle bek<strong>an</strong>nt:<br />
Am 13. Juli 1920 entgleiste bei km<br />
9 in Untertal <strong>der</strong> in Richtung Bruck<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> Mur fahrende Materialzug<br />
Nr. 4. Der Zugführer Josef Nirubal<br />
wurde dabei schwer verletzt und<br />
starb auf dem Weg ins Kr<strong>an</strong>kenhaus;<br />
mehrere Personen wurden leicht verletzt.<br />
Am 19. Juni 1921 ereignete sich ein<br />
weiterer Eisenbahnunfall, bei dem<br />
mehrere Personen schwer verletzt<br />
wurden.<br />
Am 9. Dezember 1922 entgleiste ein<br />
Zug mit <strong>der</strong> O & K Lokomotive 9079<br />
bei km 9,6. Die Lokomotive stürzte<br />
dabei um.