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Dorfbrunnen Weihnachten 2008 - Camphill Dorfgemeinschaft Sellen ...

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ursprünglich 2 Tage bleiben, musste letztendlich aber 3<br />

Tage bei uns verweilen. Denn zum einen hatten die<br />

Häuser und die Landschaftspflegegruppe eine<br />

Rekordernte zusammengetragen. 6 t Äpfel wurden an<br />

zwei Tagen zu 3600 L Apfelsaft verarbeitet ( zum<br />

Vergleich, letztes Jahr waren es nur 720 L).<br />

Ein Tag war auch wieder für Äpfelsammler von<br />

Außerhalb vorgesehen. Und sie kamen zum Teil mit der<br />

ganzen Familie aus dem gesamten Münsterland zu uns<br />

um auch ihren Kindern unseren Hof mit seinen Tieren<br />

vorzustellen. Insgesamt haben über 50<br />

Obstbaumbesitzer bei uns ihren Saft herstellen lassen.<br />

Durch diese Aktion konnten wir erreichen, dass einerseits<br />

unsere Gemeinschaft und ihre Produkte in der<br />

gesamten Region bekannter wurde. Andererseits fanden<br />

die Gäste auch wieder Freude an ihrem eigenen Obst<br />

und an deren Verarbeitung. Viele hatten schon mit den<br />

Gedanken gespielt, wegen der zu großen Ernte sich von<br />

ihren Bäumen zu trennen. Dabei ist die Erhaltung von<br />

Streuobstwiesen ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz<br />

(siehe Bericht an anderer Stelle in dieser Ausgabe).<br />

Ein anderer Effekt war, dass die Hilfsbereitschaft und<br />

das Zusammenhaltgefühl unserer <strong>Dorfgemeinschaft</strong><br />

Das zunehmende Artensterben von frei lebenden Tieren<br />

(bereits 40 % sind in Deutschland vom Aussterben<br />

bedroht) ist für die <strong>Camphill</strong>er eine Besorgnis erregende<br />

Tatsache. Daher hat sich die<br />

Landschaftspflegegruppe seit Bestehen der<br />

Gemeinschaft sehr darum bemüht, besonders an ihren<br />

Höfen, aber auch an allen weiteren Wohnhäusern,<br />

Gärten und Grünflächen neuen Lebensraum für viele<br />

einst häufig im Münsterland vorkommende Tierarten zu<br />

schaffen.<br />

Früher gehörten zu jedem landwirtschaftlichen Betrieb<br />

so genannte Streuobstwiesen, d.h. hochstämmige<br />

Obstbäume umsäumten jeden Bauernhof. Unter den<br />

"landschaftsprägenden Elementen", wie sie auch<br />

genannt werden, weideten Nutztiere und in den Apfel-,<br />

Kirsch-, Birnen- und Pflaumenbäumen konnten bis zu<br />

3000 verschiedene Tierarten (!) beobachtet werden, wie<br />

z.B. eine Vielzahl von Vögeln, Insekten und<br />

Säugetieren. In <strong>Sellen</strong> gab es nur noch wenige von diesen<br />

Nahrungsspendern. Daher wurden bereits 1993 15<br />

Obstbäume gepflanzt. Zwischen 1997 und 2002 kamen<br />

152 dazu, die hauptsächlich auf der Weide am<br />

Emmaushaus, auf dem Toschlag (hinter dem<br />

Novalishaus) und am Werkstattgebäude gepflanzt wur-<br />

16<br />

spontan gefordert wurde und funktionierte. Das<br />

Elisabethhaus bot sofort an, für die angereisten Gäste<br />

Kaffee und Getränke bereitzustellen. Die Bäcker und<br />

der Werkstattladen organisierte Kuchen und belegte<br />

Brote. Das Emmaushaus hat die gesamte Zeit die<br />

Mannschaft vom Saftmobil und die Mitstreiter aus der<br />

Landschaftspflegegruppe mit "(Mittag-)Essen auf<br />

Rädern" versorgt. Das Martinshaus stellte Übernachtungsmöglichkeiten,<br />

die Gärtner Kisten für das Obst<br />

und die Landwirte Behältnisse für den Tresster.<br />

Letztendlich können alle im Dorf von dem köstlichen,<br />

unbehandelten Apfelsaft von selbst angepflanzten<br />

Bäumen trinken. Unsere Schweine in der<br />

Landwirtschaft werden lange von den angefallenen<br />

silierten Apfelresten (Tresster) als "Leckerli" beköstigt<br />

.Die Landschaftspfleger sind hoch motiviert, auch im<br />

nächsten Jahr mehrere Wochen lang Obst zu sammeln<br />

und zu lagern.<br />

Der Saft steht aber auch unseren Freunden in 10 l<br />

Boxen jeden Mittwoch in unserem Dorfladen zum Kauf<br />

zur Verfügung. Bereits auf dem Martinsmarkt hat er<br />

viele Abnehmer gefunden.<br />

Frank Freisewinkel<br />

<strong>Camphill</strong> <strong>Dorfgemeinschaft</strong> <strong>Sellen</strong>- Neugeschaffener<br />

Lebensraum auch für die frei lebende Tierwelt.<br />

den. Mittlerweile können wir nicht nur beobachten,<br />

dass eine Vielzahl von Bienen, Hummeln,<br />

Schmetterlingen, Singvögeln, Fledermäusen u.v.m.

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