Dorfbrunnen Weihnachten 2008 - Camphill Dorfgemeinschaft Sellen ...
Dorfbrunnen Weihnachten 2008 - Camphill Dorfgemeinschaft Sellen ...
Dorfbrunnen Weihnachten 2008 - Camphill Dorfgemeinschaft Sellen ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Der Dezember begann - für hiesige<br />
Wetterverhältnisse höchst ungewöhnlich - mit<br />
Schnee. Er blieb nicht lange liegen, aber der erste<br />
Schneemann stand doch einige Tage neben dem<br />
Brunnen am Elisabethhaus. Langsam jedoch neigte<br />
auch er sich zur Seite und brach schließlich unter der<br />
Last der Sonnenstrahlen zusammen.<br />
Im Saal jedoch klaut der Stichl wie in jedem Jahr seinem<br />
Bruder Vitoc die Handschuhe, weil die<br />
Winternächte in Bethlehem doch so kalt sind. Die<br />
Dörfler sind wieder unermüdlich dabei das<br />
Christgeburtsspiel zu proben, vielleicht intensiver<br />
denn je, wird doch in diesem Jahr der Meister-<br />
Souffleur im Zuschauerraum, der jede Rolle auswendig<br />
kannte, fehlen: unser Sigurd, der - wie berichtet<br />
am 14. Juni über die Schwelle ging.<br />
Ein anderer guter Freund der <strong>Dorfgemeinschaft</strong>,<br />
unser Hausarzt Dr. med. Gregor Sträter, der seit<br />
Beginn die ärztliche Versorgung der Dörfler übernommen<br />
hatte, folgte Sigurd ganz plötzlich nach nur<br />
wenigen Wochen., am heißesten Tag des Jahres. Alle<br />
waren tief erschüttert.<br />
In <strong>Sellen</strong> fanden zu dieser Zeit gerade die<br />
Sommerferien statt. Von den drei Ferienwochen gab<br />
es eine Woche, in der alle Dörfler abwesend waren -<br />
ein ganz seltsames Gefühl. Die <strong>Dorfgemeinschaft</strong> im<br />
Dornröschenschlaf, wären da nicht fleißige<br />
Menschen gewesen, die die Tiere der Landwirtschaft<br />
und die Pflanzen in der Gärtnerei versorgten.<br />
Und ganz ungewöhnliche Aktivitäten fanden im<br />
Martinshaus statt: Dort war nämlich eine<br />
Feriengruppe aus Alt-Schönow in Berlin einquartiert<br />
worden, die hier im schönen Münsterland einmal<br />
Ferien machen wollten.<br />
Eine der <strong>Sellen</strong>er Feriengruppen hingegen reiste im<br />
Gegenzug in die Hauptstadt Berlin und verbrachte<br />
dort herrliche Tage mit Ausflügen, chillen und ausschlafen.<br />
8<br />
Eine andere, sehr wanderfreudige Gruppe war wieder<br />
in die Dolomiten gereist, eine andere Gruppe zog<br />
es vor, sich es in Kroatien am Strand gut gehen zu<br />
lassen. Die größte Gruppe aber verbrachte die drei<br />
Ferienwochen im Weserbergland, hoch oben auf dem<br />
Ith, mit 439 m dem höchsten Berg der Region.<br />
Am 11. August waren die Ferien dann vorüber, alle<br />
Dörfler und Mitarbeiter waren wieder zur Stelle.<br />
Aber es gab große Veränderungen. So war mittlerweile<br />
das angemietete WG-Haus an der<br />
Steintorfeldmark fertig gestellt. Hier konnten nun<br />
drei Dörflerinnen und ein Dörfler ihr neues Zuhause<br />
beziehen: Als kleine eigenständige<br />
Wohngemeinschaft, die im Rahmen des "Betreuten<br />
Wohnens" dort nun wesentlich mehr<br />
Selbstständigkeit haben als bislang.<br />
Auch neue Mitarbeiter wurden begrüßt: Maria Joos,<br />
die in die Fußstapfen von Ursel Landsberg treten<br />
möchte, die uns im Herbst nach vielen Jahren in den<br />
frühzeitigen Ruhestand verlassen hat.<br />
Recht bunt wurde es dann, als die freiwilligen Helfer<br />
aus Aserbeidschan, Brasilien, Kolumbien und Süd-<br />
Afrika anreisten. Wer von ihnen wird sich wohl<br />
zuerst auf Deutsch verständigen können? Oder werden<br />
sich die Dörfler eher englisch, portugiesisch,<br />
spanisch oder russisch verständigen?<br />
Auch neue Dörfler konnten begrüßt werden:<br />
Dominik Wulff im Novalis- und Linda Schwarze im<br />
Elisabethhaus.<br />
Im September besuchte uns dann Thomas Weller mit<br />
seiner Schulkinder-Eurythmie-Gruppe. Sie hatten<br />
das Märchen "Der Tagdieb und der Nachtdieb" einstudiert<br />
und es war eine Freude den Darstellern in<br />
ihren bunten orientalischen Kostümen zuzuschauen.<br />
Einige Tage später war dann Frau Aban Bana aus<br />
Bombay zu Gast, eine Dame, die seit Jahrzehnten